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Mineralölsteuergesetz
(MinöStG)

vom 21. Juni 1996 (Stand am 1. Juli 2020)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 86 sowie 131 Absatz 1 Buchstabe e und 2 der Bundesverfassung1,2
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 5. April 19953,

beschliesst:

1 SR 101

2 Fassung gemäss Anhang Ziff. 3 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Aug. 2016 (AS 2016 2429; BBl 2015 2883).

3BBl 1995III 137

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Grundsatz

Der Bund er­hebt:

a.
ei­ne Mi­ne­ral­öl­steu­er auf Erd­öl, an­de­ren Mi­ne­ral­ölen, Erd­gas und den bei ih­rer Ver­ar­bei­tung ge­won­ne­nen Pro­duk­ten so­wie auf Treib­stof­fen;
b.
einen Mi­ne­ral­öl­steu­er­zu­schlag auf Treib­stof­fen.

Art. 2 Begriffe

1 Erd­öl, an­de­re Mi­ne­ral­öle, Erd­gas und bei ih­rer Ver­ar­bei­tung ge­won­ne­ne Pro­duk­te im Sin­ne die­ses Ge­set­zes sind:

a.
Öle und an­de­re Er­zeug­nis­se der De­stil­la­ti­on des Hochtem­pe­ra­tur-Stein­koh­len­­teers; ähn­li­che Er­zeug­nis­se, in de­nen die aro­ma­ti­schen Be­stand­tei­le im Ge­wicht ge­gen­über den nicht­a­ro­ma­ti­schen Be­stand­tei­len über­wie­gen (Zoll­ta­rif­num­mer 27074);
b.
Erd­öle oder Öle aus bi­tu­mi­nösen Mi­ne­ra­li­en, roh (Zoll­ta­rif­num­mer 2709);
c.5
Erd­öle oder Öle aus bi­tu­mi­nösen Mi­ne­ra­li­en (an­de­re als ro­he Öle); an­der­weit we­der ge­nann­te noch in­be­grif­fe­ne Zu­be­rei­tun­gen mit ei­nem Ge­wichts­an­teil an Erd­ölen oder Ölen aus bi­tu­mi­nösen Mi­ne­ra­li­en von 70 Pro­zent oder mehr, in de­nen die­se Öle den we­sent­li­chen Be­stand­teil bil­den; Öl­ab­fäl­le (Ta­rif­num­mer 2710);
d.
Erd­gas und an­de­re gas­för­mi­ge Koh­len­was­ser­stof­fe (Zoll­ta­rif­num­mer 2711);
e.
zu­be­rei­te­te Schmier­mit­tel (Zoll­ta­rif­num­mer 3403).

2 Treib­stof­fe im Sin­ne die­ses Ge­set­zes sind fol­gen­de Wa­ren, so­weit sie als Treib­stof­fe ver­wen­det wer­den:

a.
Erd­öl, an­de­re Mi­ne­ral­öle, Erd­gas und bei ih­rer Ver­ar­bei­tung ge­won­ne­ne Pro­duk­te nach Ab­satz 1;
b.
Koh­len­was­ser­stof­fe, acy­cli­sche und cy­cli­sche (Zoll­ta­rif­num­mern 2901 und 2902);
c.
acy­cli­sche Al­ko­ho­le und ih­re Ha­lo­gen-, Sul­fo-, Ni­tro- oder Ni­tros­ode­ri­va­te (Zoll­ta­rif­num­mer 2905);
d.
Ether, Etheral­ko­ho­le, Ether­phe­no­le, Ether­phe­no­lal­ko­ho­le, Al­ko­hol­per­oxi­de, Ether­per­oxi­de, Ke­ton­per­oxi­de (auch che­misch nicht ein­heit­li­che) und ih­re Ha­lo­gen‑, Sul­fo‑, Ni­tro- oder Ni­tros­ode­ri­va­te (Zoll­ta­rif­num­mer 2909);
e.
Er­zeug­nis­se der Zoll­ta­rif­num­mer 3811, aus­ge­nom­men An­ti­klopf­mit­tel und Ad­di­ti­ve für Schmieröle;
f.
Er­zeug­nis­se der Zoll­ta­rif­num­mer 3814;
g.
Al­kyl­ben­zol-Ge­mi­sche und Al­kyl­naph­tha­lin-Ge­mi­sche, aus­ge­nom­men sol­che der Zoll­ta­rif­num­mern 2707 oder 2902 (Zoll­ta­rif­num­mer 3817);
h.
Er­zeug­nis­se der Zoll­ta­rif­num­mer 3824;
i.6
Biodie­sel und Mi­schun­gen der Zoll­ta­rif­num­mer 3826;
j.7
an­de­re Wa­ren, die un­ver­mischt oder ver­mischt zu Treib­stof­fen be­stimmt sind oder als Treib­stof­fe ver­wen­det wer­den.

3 Im Sin­ne die­ses Ge­set­zes gilt als:

a.
«Steu­er»: die Mi­ne­ral­öl­steu­er und der Mi­ne­ral­öl­steu­er­zu­schlag;
b.
«Im­por­teur»: die Per­son, die ei­ne Wa­re über die Gren­ze bringt, so­wie die Per­son, auf de­ren Rech­nung die Wa­re ein­ge­führt wird;
c.
«zu­ge­las­se­ner La­ge­r­in­ha­ber»: wer ei­ne Be­wil­li­gung der Steu­er­be­hör­de be­sitzt, un­ver­steu­er­te Wa­ren in ei­nem zu­ge­las­se­nen La­ger zu be­ar­bei­ten, zu ge­win­nen, zu er­zeu­gen oder zu la­gern;
d.8
«bio­ge­ner Treib­stoff»: Treib­stoff, der aus Bio­mas­se oder an­de­ren er­neu­er­ba­ren Ener­gie­trä­gern her­ge­stellt wird.

4SR 632.10An­hang

5 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 3. Ju­li 2001, in Kraft seit 1. Jan. 2002 (AS 2001 2091).

6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 1 der V vom 22. Ju­ni 2011 über die Än­de­rung des Zoll­ta­rifs, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3331).

7 Ein­ge­fügt durch An­hang 3 Ziff. 1 der V vom 22. Ju­ni 2011 über die Än­de­rung des Zoll­ta­rifs, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3331).

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. März 2007 (AS2008579; BBl 2006 4259). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

Art. 2a Bezeichnung der biogenen Treibstoffe 9

Der Bun­des­rat be­zeich­net die bio­ge­nen Treib­stof­fe nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3 Buch­sta­be d.

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. März 2014 (AS 2016 2661; BBl 2013 57375783). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

Art. 3 Steuerobjekt

1 Der Steu­er un­ter­lie­gen:

a.
die Her­stel­lung oder die Ge­win­nung von Wa­ren nach den Ar­ti­keln 1 und 2 Ab­sät­ze 1 und 2 im In­land;
b.
die Ein­fuhr sol­cher Wa­ren ins In­land.

2 Als In­land gel­ten das schwei­ze­ri­sche Staats­ge­biet und die Zol­l­an­schluss­ge­bie­te, nicht je­doch die Zollaus­schluss­ge­bie­te.

Art. 4 Entstehung der Steuerforderung

1 Die Steu­er­for­de­rung ent­steht mit der Über­füh­rung der Wa­ren in den steu­er­recht­lich frei­en Ver­kehr. Als sol­che gilt:

a.
für Wa­ren, die ein­ge­führt wer­den, der Zeit­punkt der Über­füh­rung in den zoll­­recht­lich frei­en Ver­kehr;
b.
für Wa­ren in zu­ge­las­se­nen La­gern (Art. 27–32) der Zeit­punkt, in dem die Wa­ren das La­ger ver­las­sen oder im La­ger ver­wen­det wer­den;
c.
für Wa­ren, die dem Ver­kehr un­ter Steu­er­aus­set­zung ent­nom­men wer­den (Art. 32), der Zeit­punkt nach Buch­sta­be a oder b;
d.
für Wa­ren, die aus­ser­halb ei­nes zu­ge­las­se­nen La­gers her­ge­stellt wer­den, der Zeit­punkt ih­rer Her­stel­lung.

2 Aus­ser­dem ent­steht die Steu­er­for­de­rung:

a.
für die Steu­er­dif­fe­renz bei ver­steu­er­ten Wa­ren, die nach­träg­lich zu Zwe­cken ab­ge­ge­ben oder ver­wen­det wer­den, die ei­nem hö­he­ren Steu­er­satz un­ter­lie­gen, im Zeit­punkt der Ab­ga­be zu die­ser Ver­wen­dung oder, wenn sie nicht ab­ge­ge­ben wer­den, vor de­ren Ver­wen­dung;
b.
bei steu­er­frei­en Wa­ren, die nach­träg­lich zu Zwe­cken ab­ge­ge­ben oder ver­wen­det wer­den, die der Steu­er un­ter­lie­gen, im Zeit­punkt der Ab­ga­be zu die­ser Ver­wen­dung oder, wenn sie nicht ab­ge­ge­ben wer­den, vor de­ren Ver­wen­dung.

Art. 5 Steuerbehörde

1 Steu­er­be­hör­de ist die Eid­ge­nös­si­sche Zoll­ver­wal­tung. Sie voll­zieht al­le Mass­nah­men, die die­ses Ge­setz vor­sieht, und er­lässt al­le da­für er­for­der­li­chen Wei­sun­gen, de­ren Er­lass nicht aus­drück­lich ei­ner an­de­ren Be­hör­de vor­be­hal­ten ist.

2 Auf den Ein­nah­men aus der Steu­er auf Treib­stof­fen rech­net die Steu­er­be­hör­de die Er­he­bungs­kos­ten an.

Art. 6 Kontrollen durch die Steuerbehörde

1 Die Steu­er­be­hör­de kann je­der­zeit un­an­ge­mel­det Kon­trol­len durch­füh­ren, na­ment­lich bei Steu­er­pflich­ti­gen und bei Per­so­nen, die ei­ne Wa­ren­buch­hal­tung füh­ren müs­sen oder die einen Rück­er­stat­tungs­an­trag stel­len.

2 Der Steu­er­be­hör­de sind auf Ver­lan­gen al­le Aus­künf­te zu ge­ben und al­le Bü­cher, Ge­schäfts­pa­pie­re und Ur­kun­den vor­zu­le­gen, wel­che für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes von Be­deu­tung sind.

Art. 7 Amtshilfe

1 Die Steu­er­be­hör­de kann zur Mit­ar­beit her­an­zie­hen:

a.
Kan­to­ne und Ge­mein­den für Auf­ga­ben im Rah­men der Steu­er­rück­er­stat­tung an die Land­wirt­schaft;
b.
Or­ga­ni­sa­tio­nen, die Mass­nah­men der wirt­schaft­li­chen Lan­des­ver­sor­gung voll­­zie­hen.

2 Die Po­li­zei von Kan­to­nen und Ge­mein­den zeigt al­le Ver­let­zun­gen des Mi­ne­ral­öl­steu­er­rechts, von de­nen sie bei der Aus­übung ih­rer amt­li­chen Tä­tig­keit Kennt­nis er­langt, der Steu­er­be­hör­de an und un­ter­stützt die­se bei der Fest­stel­lung des Tat­be­stan­des und der Ver­fol­gung der Tä­ter­schaft.

3 Ge­gen­über der Steu­er­be­hör­de aus­kunfts­pflich­tig sind, so­fern die ver­lang­ten Aus­künf­te für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes von Be­deu­tung sein kön­nen:

a.
die Ver­wal­tungs­be­hör­den des Bun­des und die au­to­no­men eid­ge­nös­si­schen An­stal­ten und Be­trie­be;
b.
die Be­hör­den der Kan­to­ne, Be­zir­ke, Krei­se und Ge­mein­den;
c.
die mit öf­fent­lich-recht­li­chen Auf­ga­ben be­trau­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen im Rah­men ih­res Auf­ga­ben­be­reichs.

Art. 8 Schweigepflicht

Per­so­nen, die zum Voll­zug die­ses Ge­set­zes bei­ge­zo­gen wer­den oder ge­gen­über der Steu­er­be­hör­de aus­kunfts­pflich­tig sind, müs­sen ge­gen­über Drit­ten über die in Aus­übung ih­res Am­tes ge­mach­ten Wahr­neh­mun­gen Still­schwei­gen be­wah­ren und den Ein­blick in amt­li­che Ak­ten ver­wei­gern.

2. Abschnitt: Steuerpflicht

Art. 9 Steuerpflichtige Personen

Steu­er­pflich­tig sind:

a.
die Im­por­teu­re;
b.
die zu­ge­las­se­nen La­ge­r­in­ha­ber;
c.
Per­so­nen, die ver­steu­er­te Wa­ren zu Zwe­cken ab­ge­ben, ver­wen­den oder ver­wen­den las­sen, die ei­nem hö­he­ren Steu­er­satz un­ter­lie­gen;
d.
Per­so­nen, die un­ver­steu­er­te Wa­ren ab­ge­ben, ver­wen­den oder ver­wen­den las­sen.

Art. 10 Steuernachfolge

1 Der Steu­er­nach­fol­ger oder die Steu­er­nach­fol­ge­rin tritt in die sich aus die­sem Ge­setz er­ge­ben­den Rech­te und Pflich­ten der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ein.

2 Die Steu­er­nach­fol­ge tre­ten an:

a.
die Er­ben beim Tod der steu­er­pflich­ti­gen Per­son be­zie­hungs­wei­se des Steu­er­nach­fol­gers oder der Steu­er­nach­fol­ge­rin;
b.
die per­sön­lich haf­ten­den Ge­sell­schaf­ter und Ge­sell­schaf­te­rin­nen oder de­ren Er­ben nach Auf­lö­sung ei­ner Ge­sell­schaft oh­ne Rechts­per­sön­lich­keit;
c.
die ju­ris­ti­sche Per­son, die von ei­ner an­de­ren ju­ris­ti­schen Per­son das Ver­mö­gen oder ein Ge­schäft mit Ak­ti­ven und Pas­si­ven über­nimmt.

3 Die Er­ben haf­ten so­li­da­risch bis zur Hö­he ih­rer Erb­tei­le, die per­sön­lich haf­ten­den Ge­sell­schaf­ter und Ge­sell­schaf­te­rin­nen haf­ten im Rah­men ih­rer Haft­bar­keit für die Schul­den der Ge­sell­schaft.

4 Tre­ten meh­re­re Per­so­nen die Steu­er­nach­fol­ge an, so kann je­de die sich aus die­sem Ge­setz er­ge­ben­den Rech­te selb­stän­dig aus­üben.

Art. 11 Mithaftung für die Steuer

Mit der steu­er­pflich­ti­gen Per­son be­zie­hungs­wei­se mit dem Steu­er­nach­fol­ger oder der Steu­er­nach­fol­ge­rin haf­ten so­li­da­risch:

a.
für die Steu­er ei­ner auf­ge­lös­ten ju­ris­ti­schen Per­son oder Ge­sell­schaft oh­ne Rechts­per­sön­lich­keit: die mit der Li­qui­da­ti­on be­trau­ten Per­so­nen, auch im Kon­kurs- oder im Nach­lass­ver­fah­ren, bis zum Be­trag des Li­qui­da­ti­ons­er­geb­nis­ses;
b.
für die Steu­er ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, die ih­ren Sitz oh­ne Li­qui­da­ti­on ins Aus­land ver­legt: die Or­ga­ne per­sön­lich bis zum Be­trag des rei­nen Ver­mö­gens der ju­ris­ti­schen Per­son.

3. Abschnitt: Tarife

Art. 12 Steuertarif

1 Die Mi­ne­ral­öl­steu­er wird nach dem Ta­rif im An­hang 1 zu die­sem Ge­setz er­ho­ben.

2 Der Mi­ne­ral­öl­steu­er­zu­schlag be­trägt 300 Fran­ken je 1000 l bei 15 °C.

Art. 12a Steuererleichterung für Erd- und Flüssiggas 10

1 Für Erd- und Flüs­sig­gas zur Ver­wen­dung als Treib­stoff ist die Steu­er je Li­ter Ben­zin­äqui­va­lent 40 Rap­pen tiefer als die Steu­er ge­mä­ss Mi­ne­ral­öl­steu­er­ta­rif.

2 Die Mi­ne­ral­öl­steu­er und der Mi­ne­ral­öl­steu­er­zu­schlag wer­den nach dem Ta­rif im An­hang 1a zu die­sem Ge­setz er­ho­ben.

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. März 2007 (AS2008579; BBl 2006 4259). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

Art. 12b Steuererleichterung für biogene Treibstoffe 11

1 Für bio­ge­ne Treib­stof­fe wird ei­ne Steu­erer­leich­te­rung auf Ge­such hin ge­währt, wenn die fol­gen­den An­for­de­run­gen er­füllt sind:

a.
Die bio­ge­nen Treib­stof­fe er­zeu­gen vom An­bau der Roh­stof­fe bis zu ih­rem Ver­brauch er­heb­lich we­ni­ger Treib­h­aus­ga­se­mis­sio­nen als fos­si­les Ben­zin.
b.
Die bio­ge­nen Treib­stof­fe be­las­ten die Um­welt vom An­bau der Roh­stof­fe bis zu ih­rem Ver­brauch ge­samt­haft nicht er­heb­lich mehr als fos­si­les Ben­zin.
c.
Der An­bau der Roh­stof­fe er­for­der­te kei­ne Um­nut­zung von Flä­chen mit ho­hem Koh­len­stoff­be­stand oder mit gros­ser bio­lo­gi­scher Viel­falt.
d.
Der An­bau der Roh­stof­fe er­folg­te auf Flä­chen, die recht­mäs­sig er­wor­ben wur­den.
e.
Die bio­ge­nen Treib­stof­fe wur­den un­ter so­zi­al an­nehm­ba­ren Be­din­gun­gen pro­du­ziert.

2 Die An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–d gel­ten in je­dem Fall als er­füllt bei bio­ge­nen Treib­stof­fen, die nach dem Stand der Tech­nik aus bio­ge­nen Ab­fäl­len oder Pro­duk­ti­ons­rück­stän­den her­ge­stellt wer­den.

3 Der Bun­des­rat kann zu­sätz­lich zu den An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 die An­for­de­rung ein­füh­ren, dass die Pro­duk­ti­on der bio­ge­nen Treib­stof­fe nicht zu­las­ten der Er­näh­rungs­si­cher­heit er­fol­gen darf. Er be­rück­sich­tigt da­bei in­ter­na­tio­nal an­er­kann­te Stan­dards.

4 Er be­stimmt den Um­fang der Steu­erer­leich­te­rung; er be­rück­sich­tigt da­bei die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der bio­ge­nen Treib­stof­fe ge­gen­über Treib­stof­fen fos­si­len Ur­sprungs.

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. März 2007 (AS2008579; BBl 2006 4259). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

Art. 12c Nachweis und Rückverfolgbarkeit von biogenen Treibstoffen 12

1 Wer ei­ne Steu­erer­leich­te­rung für bio­ge­ne Treib­stof­fe er­hal­ten will, muss nach­wei­sen, dass die­se die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 12b Ab­sät­ze 1 und 3 er­fül­len.

2 Der Nach­weis bein­hal­tet:

a.
ver­ständ­li­che und über­prüf­ba­re An­ga­ben, wel­che die Rück­ver­folg­bar­keit des bio­ge­nen Treib­stoffs über al­le Pro­duk­ti­ons­stu­fen er­mög­li­chen; und
b.
Un­ter­la­gen, die die­se An­ga­ben be­le­gen.

3 Die Steu­er­be­hör­de kann ver­lan­gen, dass die Rich­tig­keit der An­ga­ben und Un­ter­la­gen durch an­er­kann­te un­ab­hän­gi­ge Drit­te über­prüft und be­stä­tigt wird.

4 Der Bun­des­rat be­zeich­net die er­for­der­li­chen An­ga­ben und Un­ter­la­gen. Er kann Er­leich­te­run­gen des Nach­wei­ses vor­se­hen, so­fern ge­währ­leis­tet ist, dass die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 12b Ab­sät­ze 1 und 3 er­füllt sind.

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. März 2007 (AS2008579; BBl 2006 4259). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

Art. 12d Gesuch um Steuererleichterung für biogene Treibstoffe 13

1 Das Ge­such um Steu­erer­leich­te­rung für bio­ge­ne Treib­stof­fe muss vor der Ab­ga­be der ers­ten Steu­er­an­mel­dung schrift­lich bei der Steu­er­be­hör­de ein­ge­reicht wer­den.

2 Die Steu­er­be­hör­de ent­schei­det über die Steu­erer­leich­te­rung im Ein­ver­neh­men mit dem Bun­des­amt für Um­welt, dem Bun­des­amt für Land­wirt­schaft und dem Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft.

3 Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­fah­ren.

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. März 2014 (AS 2016 2661; BBl 2013 57375783). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

Art. 12e Ertragsneutralität 14

1 Die Steu­er­aus­fäl­le, die sich aus der Steu­erer­leich­te­rung nach den Ar­ti­keln 12aund 12b er­ge­ben, sind durch ei­ne hö­he­re Be­steue­rung des Ben­zins und Die­sel­öls bis spä­tes­tens am 31. De­zem­ber 2028 zu kom­pen­sie­ren.

2 Der Bun­des­rat än­dert die in An­hang 1 und Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 ent­hal­te­nen Steu­er­sät­ze für Ben­zin und Die­sel­öl und passt die ge­än­der­ten Steu­er­sät­ze pe­ri­odisch an.

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. März 2014 (AS 2016 2661; BBl 2013 57375783). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2028 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

Art. 13 Massgebender Tarif

Der Steu­er­be­trag be­rech­net sich nach dem Ta­rif, der bei Ent­ste­hung der Steu­er­for­de­rung in Kraft ist.

Art. 14 Unterschiedliche Steuer je nach Verwendungszweck

1 Wa­ren, für die der Steu­er­ta­rif je nach Ver­wen­dung un­ter­schied­li­che Sät­ze vor­sieht, wer­den zum tiefe­ren Satz be­steu­ert, wenn die Per­son, die sie ver­wen­det, vor Ents­te­hung der Steu­er­for­de­rung ei­ne Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung hin­ter­legt hat.

2 Wer Wa­ren lie­fert, die zum tiefe­ren Satz be­steu­ert wer­den, muss:

a.
ei­ne Wa­ren­buch­hal­tung füh­ren; und
b.
dem Emp­fän­ger oder der Emp­fän­ge­rin ge­gen­über einen Ver­wen­dungs­vor­be­halt an­brin­gen.

Art. 15 Heizöl extraleicht

1 Wer Heiz­öl ex­tra­leicht lie­fert, muss die Ver­pflich­tun­gen nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2 ein­hal­ten.

2 Als Heiz­öl ex­tra­leicht gilt Gas­öl, das zu Feue­rungs­zwe­cken be­stimmt so­wie ge­färbt und ge­kenn­zeich­net ist.

3 Pro­duk­te, die Heiz­öl ex­tra­leicht ent­hal­ten und nicht ge­färbt und ge­kenn­zeich­net sind, wer­den zu dem für Die­sel­öl gel­ten­den Satz be­steu­ert.

4 Der Bun­des­rat be­stimmt das Ver­fah­ren so­wie die Art der Fär­bung und Kenn­zeich­nung. Das Ent­fär­ben ist ver­bo­ten.

Art. 16 Gebühren

Für Ver­fü­gun­gen und Dienst­leis­tun­gen kön­nen Ge­büh­ren er­ho­ben wer­den. Der Bun­des­rat setzt die Ge­büh­ren­sät­ze fest.

4. Abschnitt: Steuerbefreiungen und Steuerrückerstattungen 15

15 Fassung gemäss Ziff. I 1 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Verlängerung der Befristung der Steuererleichterungen für Erdgas, Flüssiggas und biogene Treibstoffe und über die Änderung des Bundesgesetzes über die Reduktion der CO2-Emissionen, in Kraft vom 1. Juli 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

Art. 17 Steuerbefreiungen

1 Von der Steu­er be­freit sind:

a.
Wa­ren, die nach in­ter­na­tio­na­len Ab­kom­men steu­er­frei sind;
b.
Wa­ren, die als Pro­ben zu Un­ter­su­chungs­zwe­cken ver­wen­det wer­den;
c.
Wa­ren, die vor Ent­ste­hung der Steu­er­for­de­rung nach­weis­lich durch hö­he­re Ge­walt, durch einen Un­fall oder durch Fehl­ma­ni­pu­la­ti­on un­ter­ge­gan­gen sind;
d.
die in Erd­öl­raf­fi­ne­ri­en ver­brauch­te Pro­zes­s­ener­gie;
e.
die in Erd­öl­raf­fi­ne­ri­en ent­stan­de­nen, nach­ge­wie­se­nen Fa­bri­ka­ti­ons­ver­lus­te und die in der Fa­ckel ver­brann­ten Ga­se;
f.
die in Steu­er­frei­la­gern durch Ver­duns­tung ent­stan­de­nen, nach­ge­wie­se­nen La­ger­ver­lus­te, so­fern sie das üb­li­che Mass nicht über­stei­gen;
g.16
Wa­ren für den aus­sch­liess­lich dienst­li­chen Ge­brauch von in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 200717, die von der Steu­er­pflicht aus­ge­nom­men sind;
h.18
Wa­ren für den aus­sch­liess­lich per­sön­li­chen Ge­brauch von be­güns­tig­ten Per­so­nen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, die von der Steu­er­pflicht aus­ge­nom­men sind.

1bis Der Bun­des­rat re­gelt die Vor­aus­set­zun­gen für die Steu­er­be­frei­ung von Wa­ren nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben g und h; die Steu­er­be­hör­de re­gelt das Ver­fah­ren.19

2 Der Bun­des­rat kann Treib­stof­fe ganz oder teil­wei­se von der Steu­er be­frei­en, wenn sie:

a.
der Ver­sor­gung von Luft­fahr­zeu­gen im Li­ni­en­ver­kehr die­nen;
b.
der Ver­sor­gung von Luft­fahr­zeu­gen vor dem di­rek­ten Ab­flug ins Aus­land die­nen;
c.
als Be­triebs­mit­tel im Fahr­zeug­tank oder in ei­nem Re­ser­ve­ka­nis­ter ein­ge­führt wer­den;
d.
in Pi­lot- und De­mons­tra­ti­ons­an­la­gen aus er­neu­er­ba­ren Roh­stof­fen ge­won­nen wer­den.

320

16 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6637; BBl 2006 8017).

17 SR 192.12

18 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6637; BBl 2006 8017).

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2016 2993; BBl 2015 2363).

20 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. März 2016, mit Wir­kung seit 1. Okt. 2016 (AS 2016 2993; BBl 2015 2363).

Art. 18 Steuerrückerstattung

1 Die Steu­er wird rück­er­stat­tet:

a.
für gas­för­mi­ge Koh­len­was­ser­stof­fe aus dem Treib­stoff­um­schlag, die zwecks Wie­der­ge­win­nung flüs­si­ger Treib­stof­fe in ein zu­ge­las­se­nes La­ger rück­über­führt wer­den;
b.
für ver­steu­er­te Wa­ren, die in ein zu­ge­las­se­nes La­ger rück­über­führt wer­den, wenn der La­ge­r­in­ha­ber in­ner­halb von 30 Ta­gen nach Fäl­lig­keit der Steu­er einen Rück­er­stat­tungs­an­trag stellt.

1bis Die Steu­er wird ganz oder teil­wei­se rück­er­stat­tet für Treib­stof­fe, die durch die vom Bund kon­zes­sio­nier­ten Trans­port­un­ter­neh­mun­gen ver­wen­det wer­den.21

1ter Der Steu­er­an­teil, der für Auf­ga­ben und Auf­wen­dun­gen im Zu­sam­men­hang mit dem Stras­sen­ver­kehr be­stimmt ist, wird rück­er­stat­tet für den Treib­stoff von Pis­ten­fahr­zeu­gen.22

2 Der Mi­ne­ral­öl­steu­er­zu­schlag wird rück­er­stat­tet, wenn der Treib­stoff für die Land- oder Forst­wirt­schaft, den Na­tur­werk­stein-Ab­bau oder die Be­rufs­fi­sche­rei ver­wen­det wor­den ist.23

3 Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment kann die Rück­er­stat­tung der Steu­er zu­las­sen, wenn da­für ei­ne wirt­schaft­li­che Not­wen­dig­keit nach­ge­wie­sen wird und die Wa­re zu ei­nem im all­ge­mei­nen In­ter­es­se lie­gen­den Zweck ver­wen­det wor­den ist.

3bis Für bio­ge­ne Treib­stof­fe, wel­che die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 12b Ab­sät­ze 1 und 3 nicht er­fül­len, kön­nen kei­ne Steu­er­rück­er­stat­tun­gen nach Ab­satz 3 gel­tend ge­macht wer­den.24

4 Der Bun­des­rat re­gelt das Rück­er­stat­tungs­ver­fah­ren. Ge­ring­fü­gi­ge Be­trä­ge wer­den nicht rück­er­stat­tet.

5 Auf Rück­er­stat­tun­gen wird kein Zins be­zahlt.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2016 2993; BBl 2015 2363).

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2016 2993; BBl 2015 2363).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2693; BBl 200624272449).

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. März 2014 (AS 2016 2661; BBl 2013 57375783). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

5. Abschnitt: Steuererhebung

Art. 19 Steueranmeldung

1 Wer Wa­ren nach die­sem Ge­setz ein­führt, muss gleich­zei­tig mit der Zollan­mel­dung ei­ne Steu­er­an­mel­dung ab­ge­ben.25

2 Per­so­nen, die zur pe­ri­odi­schen Steu­er­an­mel­dung be­rech­tigt sind, kön­nen die ein­ge­führ­ten Wa­ren pro­vi­so­risch an­mel­den. Sie müs­sen für die Steu­er und die an­de­ren Ab­ga­ben Si­cher­heit leis­ten.

25 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1411; BBl 2004 567).

Art. 20 Periodische Steueranmeldung

1 Im­por­teu­re, die über ei­ne Be­wil­li­gung der Ober­zoll­di­rek­ti­on zur pe­ri­odi­schen Steu­er­an­mel­dung ver­fü­gen, so­wie zu­ge­las­se­ne La­ge­r­in­ha­ber müs­sen pe­ri­odisch ei­ne de­fi­ni­ti­ve Steu­er­an­mel­dung ab­ge­ben.

2 Der Bun­des­rat setzt die Fris­ten für die pe­ri­odi­sche Steu­er­an­mel­dung fest.

Art. 20a Treibstoffgemische 26

1 Steu­er­pflich­ti­ge Per­so­nen müs­sen bei der Steu­er­an­mel­dung von Treib­stoff­ge­mi­schen aus bio­ge­nen Treib­stof­fen und an­de­ren Treib­stof­fen se­pa­rat an­mel­den:

a.
den An­teil bio­ge­ner Treib­stof­fe, wel­che die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 12b Ab­sät­ze 1 und 3 er­fül­len;
b.
den An­teil bio­ge­ner Treib­stof­fe, wel­che die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 12b Ab­sät­ze 1 und 3 nicht er­fül­len; und
c.
den An­teil an­de­rer Treib­stof­fe.

2 Treib­stoffan­tei­le, die ei­ne ge­rin­ge Men­ge nicht über­schrei­ten, müs­sen nicht se­pa­rat an­ge­mel­det wer­den. Der Bun­des­rat legt die Men­ge fest.

3 Die Steu­erer­leich­te­rung kann in Form ei­nes Vor­schus­ses ge­währt wer­den. Der Vor­schuss wird auf Grund­la­ge des für die an­de­ren Treib­stof­fe gel­ten­den Steu­er­sat­zes be­rech­net. Er ist zu­rück­zu­er­stat­ten, wenn die Vor­aus­set­zung für die Steu­er­er­leich­te­rung nicht mehr ge­ge­ben ist.

4 Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­fah­ren.

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. März 2007 (AS2008579; BBl 2006 4259). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

Art. 21 Steuerveranlagung

1 Bei pe­ri­odi­scher Steu­er­an­mel­dung wird der Steu­er­be­trag auf­grund der de­fi­ni­ti­ven Steu­er­an­mel­dung er­ho­ben.

2 In den an­de­ren Fäl­len setzt die Steu­er­be­hör­de den Steu­er­be­trag fest.

3 Die Steu­er­an­mel­dung ist für die Per­son, die sie aus­ge­stellt hat, als Grund­la­ge für die Fest­set­zung des Steu­er­be­tra­ges ver­bind­lich. Das Er­geb­nis ei­ner amt­li­chen Prü­fung bleibt vor­be­hal­ten.

Art. 22 Fälligkeit der Steuer

1 Die Steu­er wird mit der Ent­ste­hung der Steu­er­for­de­rung fäl­lig.

2 Bei pe­ri­odi­scher Steu­er­an­mel­dung läuft die Zah­lungs­frist bis zum 15. Tag des Mo­nats, der auf den Fäl­lig­keits­tag folgt. Der Bun­des­rat setzt die üb­ri­gen Zah­lungs­fri­sten fest.

3 Bei ver­spä­te­ter Zah­lung wird ein Ver­zugs­zins ge­schul­det. Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment setzt den Zins­satz fest.

Art. 23 Sicherstellung der Steuer

1 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann Si­cher­stel­lung ver­lan­gen:

a.
wenn die steu­er­pflich­ti­ge Per­son mit der Zah­lung der Steu­er in Ver­zug ist; oder
b.
wenn der Steu­er­an­spruch aus an­de­ren Grün­den als ge­fähr­det er­scheint.

2 Die Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung ist so­fort voll­streck­bar. Sie gilt als Ar­rest­be­fehl im Sin­ne von Ar­ti­kel 274 des Bun­des­ge­set­zes über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs vom 11. April 188927; die Ein­spra­che ge­gen den Ar­rest­be­fehl ist aus­ge­schlos­sen.

Art. 24 Nachforderung und Rückzahlung der Steuer

1 Hat die Steu­er­be­hör­de trotz Steu­er­an­mel­dung ei­ne ge­schul­de­te Steu­er irr­tüm­lich nicht oder zu nied­rig oder einen rück­er­stat­te­ten Steu­er­be­trag zu hoch fest­ge­setzt, so for­dert sie den Be­trag in­ner­halb ei­nes Jah­res nach Er­öff­nung der Ver­fü­gung nach.

2 Wird bei ei­ner amt­li­chen Prü­fung der Steu­er­ver­an­la­gung in­ner­halb ei­nes Jah­res fest­ge­stellt, dass ei­ne Steu­er zu Un­recht er­ho­ben wor­den ist, so wird der zu­viel be­zahl­te Steu­er­be­trag von Am­tes we­gen rück­er­stat­tet.

Art. 25 Verjährung der Steuerforderung

1 Die Steu­er­for­de­rung ver­jährt zehn Jah­re nach Ab­lauf des Ka­len­der­jah­res, in dem sie ent­stan­den ist.

2 Die Ver­jäh­rung wird un­ter­bro­chen:

a.
wenn die steu­er­pflich­ti­ge Per­son die Steu­er­for­de­rung an­er­kennt;
b.
durch je­de Amts­hand­lung, mit der die Steu­er­for­de­rung bei der steu­er­pflich­ti­gen Per­son gel­tend ge­macht wird.

3 Mit je­der Un­ter­bre­chung be­ginnt die Ver­jäh­rungs­frist neu zu lau­fen.

4 Die Steu­er­for­de­rung ver­fällt in je­dem Fall 15 Jah­re nach Ab­lauf des Ka­len­der­jah­res, in dem sie ent­stan­den ist.

Art. 26 Erlass der Steuer

1 Die Steu­er kann der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ganz oder teil­wei­se er­las­sen wer­den:

a.
wenn die Wa­re durch Zu­fall oder durch hö­he­re Ge­walt un­ter­ge­gan­gen ist;
b.
wenn in an­de­ren Fäl­len aus­ser­ge­wöhn­li­che Grün­de, die nicht die Be­mes­sung der Ab­ga­ben be­tref­fen, die Be­zah­lung als be­son­de­re Här­te er­schei­nen las­sen.

2 Die Steu­er­be­hör­de ent­schei­det über den Steu­er­er­lass.

6. Abschnitt: Zugelassene Lager

Art. 27 Herstellung, Gewinnung, Lagerung

Die Her­stel­lung und Ge­win­nung von Wa­ren, die die­sem Ge­setz un­ter­lie­gen, so­wie die La­ge­rung un­ver­steu­er­ter Wa­ren müs­sen in ei­nem zu­ge­las­se­nen La­ger er­fol­gen.

Art. 28 Bewilligung

1 Als zu­ge­las­se­ne La­ger kön­nen be­wil­ligt wer­den:

a.
Erd­öl­raf­fi­ne­ri­en;
b.
an­de­re Her­stel­lungs­be­trie­be, in de­nen Wa­ren, die die­sem Ge­setz un­ter­lie­gen, ge­won­nen oder er­zeugt wer­den;
c.
Steu­er­frei­la­ger.

2 Per­so­nen, die Wa­ren nur zum ei­ge­nen Ver­brauch la­gern, er­hal­ten kei­ne Be­wil­li­gung.

3 Der Bun­des­rat legt die Vor­aus­set­zun­gen für die Ein­rich­tung und den Be­trieb von zu­ge­las­se­nen La­gern fest; die Steu­er­be­hör­de er­teilt die Be­wil­li­gung.

4 Die Be­wil­li­gung wird ent­zo­gen:

a.
wenn die Vor­aus­set­zun­gen für die Be­wil­li­gungs­er­tei­lung nicht mehr ge­ge­ben sind; oder
b.
wenn der zu­ge­las­se­ne La­ge­r­in­ha­ber sei­nen Ver­pflich­tun­gen nach die­sem Ge­setz nicht nach­kommt.

5 Für Wa­ren, die der Pflicht­la­ger­hal­tung un­ter­lie­gen, kann der Bun­des­rat be­son­de­re Vor­schrif­ten er­las­sen.

Art. 29 Aufsicht

Die zu­ge­las­se­nen La­ger kön­nen der Auf­sicht durch die Steu­er­be­hör­de un­ter­stellt wer­den.

Art. 30 Sicherheitsleistung

Die zu­ge­las­se­nen La­ge­r­in­ha­ber leis­ten für die Steu­er und die an­de­ren Ab­ga­ben ei­ne an­ge­mes­se­ne Si­cher­heit. Für die Si­cher­heits­leis­tung wer­den we­der Ge­büh­ren er­ho­ben noch Zin­sen be­zahlt.

Art. 31 Warenbuchhaltung und Meldepflicht

1 Die zu­ge­las­se­nen La­ge­r­in­ha­ber sind ver­pflich­tet, für je­de Wa­ren­art Auf­zeich­nun­gen zu füh­ren über La­ger­be­stän­de, Ein- und Aus­gän­ge, Pro­duk­ti­on, Ei­gen­ver­brauch und Ver­lus­te. Sie er­stat­ten der Steu­er­be­hör­de dar­über pe­ri­odisch Mel­dung.

2 Sie kön­nen, un­ter ih­rer Ver­ant­wor­tung, die Er­fül­lung von Ver­pflich­tun­gen nach Ab­satz 1 ei­ner La­ger­fir­ma über­tra­gen.

Art. 32 Beförderung unversteuerter Waren

1 Wer­den ein­ge­führ­te, un­ver­steu­er­te Wa­ren von der Gren­ze in ein zu­ge­las­se­nes La­ger be­för­dert, so müs­sen die Im­por­teu­re die sich aus die­sem Ge­setz er­ge­ben­den Pflich­ten er­fül­len; sie leis­ten für die Steu­er und die an­de­ren Ab­ga­ben Si­cher­heit.

2 Wer­den un­ver­steu­er­te Wa­ren zwi­schen zu­ge­las­se­nen La­gern oder, bei aus­zu­füh­ren­den Wa­ren, von ei­nem zu­ge­las­se­nen La­ger zur Gren­ze be­för­dert, so müs­sen die ver­sen­den­den zu­ge­las­se­nen La­ge­r­in­ha­ber die sich aus die­sem Ge­setz er­ge­ben­den Pflich­ten er­fül­len; sie leis­ten für die Steu­er und die an­de­ren Ab­ga­ben Si­cher­heit.

3 Die Si­cher­heits­leis­tung en­det:

a.
wenn die Wa­re im zu­ge­las­se­nen La­ger ein­ge­trof­fen und de­ren Ein­gang ord­nungs­ge­mä­ss ver­bucht wor­den ist; oder
b.
wenn die Aus­fuhr der Wa­re zoll­amt­lich be­stä­tigt wor­den ist.

4 Der zu­ge­las­se­ne La­ge­r­in­ha­ber muss der Steu­er­be­hör­de je­den Ver­sand von un­ver­steu­er­ten Wa­ren mel­den.

7. Abschnitt: Statistik

Art. 33

1 Die Steu­er­be­hör­de führt ei­ne Sta­tis­tik über den Ver­kehr mit Wa­ren, die die­sem Ge­setz un­ter­lie­gen.

2 Die er­fass­ten Da­ten wer­den für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes und für die Er­stel­lung von Sta­tis­ti­ken ver­wen­det. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

8. Abschnitt: Rechtsmittel

Art. 34 Einsprache

1 Ge­gen ers­tin­stanz­li­che Ver­fü­gun­gen der Ober­zoll­di­rek­ti­on kann in­ner­halb von 30 Ta­gen Ein­spra­che er­ho­ben wer­den. Aus­ge­nom­men sind Ver­fü­gun­gen über die Si­cher­stel­lung.

2 Für das Ein­spra­che­ver­fah­ren gel­ten sinn­ge­mä­ss die Be­stim­mun­gen über das Ver­wal­tungs­be­schwer­de­ver­fah­ren (Art. 51 ff. Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz vom 20. Dez. 196828).

Art. 35 Beschwerde an die Zollkreisdirektionen und an die Oberzolldirek­tion


1 Ge­gen Ver­fü­gun­gen der Zoll­stel­len kann Be­schwer­de er­ho­ben wer­den:

a.
über die de­fi­ni­ti­ve Ver­an­la­gung bei der Ein­fuhr und der Aus­fuhr: in­ner­halb von 60 Ta­gen bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on;
b.
in an­de­ren Fäl­len: in­ner­halb von 30 Ta­gen bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on.29

2 Ge­gen ers­tin­stanz­li­che Ver­fü­gun­gen der Zoll­kreis­di­rek­tio­nen kann in­ner­halb von 30 Ta­gen bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on Be­schwer­de er­ho­ben wer­den.30

29 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Aug. 2016 (AS 2016 2429; BBl 2015 2883).

30 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 55 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 3631

31 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 55 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 37 Beschwerde gegen Sicherstellungsverfügungen

132

2 Be­schwer­den ge­gen Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gun­gen ha­ben kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung.

32 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 55 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

9. Abschnitt: Strafbestimmungen 33

33 Ab 1. Jan. 2007 sind die angedrohten Strafen und die Verjährungsfristen in Anwendung von Art. 333 Abs. 2–6 des Strafgesetzbuches (SR 311.0) in der Fassung des BG vom 13. Dez. 2002 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979) zu interpretieren beziehungsweise um­zurechnen.

Art. 38 Gefährdung oder Hinterziehung der Steuer

1 Wer die Steu­er vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig ge­fähr­det oder hin­ter­zieht oder sich oder ei­ner an­de­ren Per­son sonst wie einen un­recht­mäs­si­gen Steu­er­vor­teil ver­schafft oder zu ver­schaf­fen ver­sucht, wird mit Bus­se bis zum Fünf­fa­chen der ge­fähr­de­ten oder hin­ter­zo­ge­nen Steu­er oder des un­recht­mäs­si­gen Vor­teils be­straft. Vor­be­hal­ten blei­ben die Ar­ti­kel 14–16 des Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­set­zes vom 22. März 197434.

2 Bei er­schwe­ren­den Um­stän­den wird das Höchst­mass der an­ge­droh­ten Bus­se um die Hälf­te er­höht. Zu­dem kann auf Ge­fäng­nis er­kannt wer­den. Als er­schwe­ren­de Um­stän­de gel­ten:

a.
die An­wer­bung meh­re­rer Per­so­nen für ei­ne Wi­der­hand­lung;
b.
die ge­werbs- oder ge­wohn­heits­mäs­si­ge Ver­übung von Wi­der­hand­lun­gen.

3 Kann der ge­fähr­de­te oder hin­ter­zo­ge­ne Steu­er­be­trag nicht ge­nau er­mit­telt wer­den, so wird er durch die Steu­er­be­hör­de ge­schätzt.

4 Er­füllt ei­ne Hand­lung zu­gleich den Tat­be­stand ei­ner Ge­fähr­dung oder Hin­ter­zie­hung der Steu­er und ei­ner durch die Zoll­ver­wal­tung zu ver­fol­gen­den Wi­der­hand­lung ge­gen an­de­re Ab­ga­ben­er­las­se des Bun­des, so wird die für die schwers­te Wi­der­hand­lung ver­wirk­te Stra­fe ver­hängt; die­se kann an­ge­mes­sen er­höht wer­den.

Art. 39 Steuerhehlerei

Wer Wa­ren, von de­nen er oder sie weiss oder an­neh­men muss, dass die dar­auf ge­schul­de­te Steu­er hin­ter­zo­gen wor­den ist, er­wirbt, sich schen­ken lässt, zu Pfand oder sonst wie in Ge­wahr­sam nimmt, ver­heim­licht, ab­set­zen hilft oder in Ver­kehr bringt, wird nach der Straf­an­dro­hung be­straft, die für die Tä­ter­schaft gilt.

Art. 40 Verletzung der Aufzeichnungs- und Meldepflicht

Wer die in Ar­ti­kel 31 vor­ge­schrie­be­nen Auf­zeich­nun­gen vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig nicht oder nur man­gel­haft führt oder die pe­ri­odi­schen Mel­dun­gen an die Steu­er­be­hör­de ganz oder teil­wei­se un­ter­lässt, wird mit Bus­se bis zu 10 000 Fran­ken be­straft.

Art. 41 Ordnungswidrigkeiten 35

Wer vor­sätz­lich oder grob­fahr­läs­sig ei­ner Vor­schrift die­ses Ge­set­zes oder ei­nes Aus­füh­rungs­er­las­ses oder ei­ner auf­grund sol­cher Vor­schrif­ten er­las­se­nen Wei­sung oder ei­ner un­ter Hin­weis auf die Straf­an­dro­hung die­ses Ar­ti­kels an ihn oder sie ge­rich­te­ten Ein­zel­ver­fü­gung zu­wi­der­han­delt, wird mit Bus­se bis zu 5000 Fran­ken be­straft.

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS2008579; BBl 2006 4259).

Art. 42 Verhältnis zum Verwaltungsstrafrechtsgesetz 36

1 Wi­der­hand­lun­gen wer­den nach dem Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­setz vom 22. März 1974 ver­folgt und be­ur­teilt.

2 Ver­fol­gen­de und ur­tei­len­de Be­hör­de ist die Eid­ge­nös­si­sche Zoll­ver­wal­tung.

Art. 4337

37 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 9 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 2005, mit Wir­kung seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1411; BBl 2004 567).

10. Abschnitt: Übergangsbestimmungen

Art. 44 Zollfrei eingeführte Waren

Wer Wa­ren, die vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes zoll­frei ein­ge­führt wor­den sind, nach­träg­lich zu Zwe­cken ab­gibt oder ver­wen­det, die der Steu­er un­ter­lie­gen, muss die­se be­zah­len.

Art. 45 Zollbegünstigt eingeführte Waren

Wer Wa­ren, die vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes auf­grund ih­res Ver­wen­dungs­zweckes be­güns­tigt ver­zollt wor­den sind, zu Zwe­cken ab­gibt oder ver­wen­det, wel­che hö­her­en Ab­ga­ben un­ter­lie­gen, muss die Dif­fe­renz zwi­schen den be­zahl­ten Zoll­ab­ga­ben und der Steu­er be­zah­len.

Art. 46 Waren innerhalb und ausserhalb von zugelassenen Lagern

1 Wer Wa­ren, die vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes un­ver­zollt ein­ge­la­gert wor­den sind, aus­ser­halb von zu­ge­las­se­nen La­gern la­gert, muss die Steu­er am Tag des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes be­zah­len.

2 Die nach­weis­lich vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes be­zahl­ten Zol­l­ab­ga­ben für Wa­ren, die am Tag des In­kraft­tre­tens in ei­nem zu­ge­las­se­nen La­ger la­gern, wer­den auf An­trag zu­rück­be­zahlt; der An­trag ist in­ner­halb von 30 Ta­gen ab In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes der Steu­er­be­hör­de ein­zu­rei­chen.

Art. 47 Heizöl

1 Wer Wa­ren be­sitzt, die vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes als Heiz­öl zu Feue­rungs­zwe­cken ver­zollt wor­den sind und die nicht vor­schrifts­ge­mä­ss ge­färbt und ge­kenn­zeich­net sind, muss die Dif­fe­renz zwi­schen den be­zahl­ten Zol­l­ab­ga­ben und der Steu­er für Die­sel­öl am Tag des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes be­zah­len, aus­ge­nom­men für Heiz­öl mit­tel und Heiz­öl schwer.

2 Die nach Zoll­recht nicht re­verspflich­ti­gen Ver­brau­cher und Ver­brau­che­rin­nen von Heiz­öl sind von den Ver­pflich­tun­gen nach Ab­satz 1 be­freit; für sie gel­ten die zoll­recht­li­chen Be­stim­mun­gen wei­ter.

3 Die Steu­er­be­hör­de kann bei den nach Zoll­recht re­verspflich­ti­gen Ver­brau­chern und Ver­brau­che­rin­nen auf die Nach­er­he­bung der Steu­er ver­zich­ten, so­fern sie Ge­währ da­für leis­ten, dass sie die Wa­re sel­ber zu Feue­rungs­zwe­cken ver­wen­den.

Art. 48 Rückerstattungen

Rück­er­stat­tungs­ge­su­che für zoll­be­güns­tig­te Wa­ren, die vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ver­braucht wor­den sind, wer­den nach den Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes be­han­delt.

11. Abschnitt: Referendum und Inkrafttreten

Art. 49

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 199738

38BRB vom 20. Nov. 1996

Anhang 1 39

39 Bereinigt gemäss Anhang Ziff. 1 der V vom 3. Juli 2001 (AS 2001 2091), Anhang 4 Ziff. I der V vom 28. Juni 2006 (AS 2006 2995), Anhang 3 Ziff. 1 der V vom 22. Juni 2011 über die Änderung des Zolltarifs (AS 2011 3331), Anhang 3 Ziff. 2 der V vom 10. Juni 2016 über die Änderung des Zolltarifs (AS 2016 2445) und Ziff. I 1 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Verlängerung der Befristung der Steuererleichterungen für Erdgas, Flüssiggas und biogene Treibstoffe und über die Änderung des Bundesgesetzes über die Reduktion der CO2-Emissionen, in Kraft seit 1. Juli 2019 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

Mineralölsteuertarif

Anhang 1a 41

41 Eingefügt durch Ziff. II des BG vom 23. März 2007 (AS2008579; BBl 2006 4259). Fassung gemäss Ziff. I 1 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Verlängerung der Befristung der Steuererleichterungen für Erdgas, Flüssiggas und biogene Treibstoffe und über die Änderung des Bundesgesetzes über die Reduktion der CO2-Emissionen, in Kraft vom 1. Juli 2019 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

Steuertarif für Erd- und Flüssiggas als Treibstoff

Anhang 2

Änderung bisherigen Rechts