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Bundesgesetz
über eine leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe
(Schwerverkehrsabgabegesetz, SVAG)

vom 19. Dezember 1997 (Stand am 1. September 2023)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 24septies, 36quater, 36sexies der Bundesverfassung und
Artikel 23 der Übergangsbestimmungen der Bundesverfassung1,2

nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 11. September 19963,

beschliesst:

1 [BS 1 3; AS 1971 905; 1994 1096, 1101; 1999 741]. Den genannten Bestimmungen entsprechen heute die Art. 74, 84, 85und 196Ziff. 3 der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

2 Fassung gemäss Art. 6 Ziff. 1 des Verkehrsverlagerungsgesetzes vom 8. Okt. 1999, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2864; BBl 1999 6128).

3 BBl 1996 V 521

1. Abschnitt: Zweck und Geltungsbereich

Art. 1 Zweck  

1 Mit der leis­tungs­ab­hän­gi­gen Schwer­ver­kehrs­ab­ga­be (Ab­ga­be) soll der Schwer­ver­kehr die ihm zu­re­chen­ba­ren We­ge­kos­ten und Kos­ten zu­las­ten der All­ge­mein­heit lang­fris­tig de­cken, so­weit er für die­se nicht be­reits durch an­de­re Leis­tun­gen oder Ab­ga­ben auf­kommt.

2 Mit der Ab­ga­be wird aus­ser­dem ein Bei­trag da­zu ge­leis­tet, dass:

a.
die Rah­men­be­din­gun­gen der Schie­ne im Trans­port­markt ver­bes­sert wer­den;
b.
die Gü­ter ver­mehrt mit der Bahn be­för­dert wer­den.
Art. 2 Geltungsbereich  

Die Ab­ga­be wird für die Be­nüt­zung der öf­fent­li­chen Stras­sen er­ho­ben.

2. Abschnitt: Abgabepflicht

Art. 3 Gegenstand  

Die Ab­ga­be wird auf den im In- und Aus­land im­ma­tri­ku­lier­ten (in- und aus­län­di­schen) schwe­ren Mo­tor­fahr­zeu­gen und An­hän­gern für den Gü­ter- oder den Per­so­nen­trans­port er­ho­ben.

Art. 4 Ausnahmen und Befreiungen  

1 Der Bun­des­rat kann be­stimm­te Fahr­zeu­gar­ten oder Fahr­zeu­ge mit be­son­de­rem Ver­wen­dungs­zweck von der Ab­ga­be ganz oder teil­wei­se be­frei­en oder Son­der­re­ge­lun­gen tref­fen. Da­bei ist je­doch ins­be­son­de­re der Grund­satz der ver­ur­sa­cher­ge­rech­ten An­las­tung der un­ge­deck­ten Kos­ten zu be­ach­ten. In- und aus­län­di­sche Fahr­zeu­ge müs­sen ein­an­der gleich­ge­stellt sein.

2 Für den Per­so­nen­trans­port wird die Ab­ga­be pau­schal er­ho­ben. Sie be­trägt höchs­tens 5000 Fran­ken pro Jahr. Der Bun­des­rat kann die Ab­ga­be nach Fahr­zeug­ka­te­go­ri­en ab­stu­fen.

3 Für Fahr­ten im un­be­glei­te­ten kom­bi­nier­ten Ver­kehr be­steht An­spruch auf ei­ne pau­scha­le Rück­er­stat­tung. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.4

4 Ein­ge­fügt durch Art. 6 Ziff. 1 des Ver­kehrs­ver­la­ge­rungs­ge­set­zes vom 8. Okt. 1999, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2864; BBl 1999 6128).

Art. 5 Abgabepflichtige Personen  

1 Ab­ga­be­pflich­tig ist der Hal­ter oder die Hal­te­rin, bei aus­län­di­schen Fahr­zeu­gen zu­sätz­lich der Fahr­zeug­füh­rer oder die Fahr­zeug­füh­re­rin.

2 Der Bun­des­rat kann wei­te­re Per­so­nen als so­li­da­risch haft­bar er­klä­ren.

3. Abschnitt: Bemessungsgrundlage der Abgabe

Art. 6 Grundsatz  

1 Die Ab­ga­be be­misst sich nach dem höchst­zu­läs­si­gen Ge­samt­ge­wicht des Fahr­zeu­ges und den ge­fah­re­nen Ki­lo­me­tern.

2 Bei Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen kann das höchst­zu­läs­si­ge Ge­samt­zugs­ge­wicht des Zug­fahr­zeu­ges als Be­mes­sungs­grund­la­ge der Ab­ga­be her­an­ge­zo­gen wer­den.

3 Zu­sätz­lich kann die Ab­ga­be emis­si­ons- oder ver­brauchs­ab­hän­gig er­ho­ben wer­den.

Art. 7 Kostendeckung  

1 Der Er­trag der Ab­ga­be darf die un­ge­deck­ten We­ge­kos­ten und die Kos­ten zu­las­ten der All­ge­mein­heit nicht über­stei­gen.

2 Die Kos­ten zu­las­ten der All­ge­mein­heit um­fas­sen den Sal­do der ex­ter­nen Kos­ten und Nut­zen von ge­mein­wirt­schaft­li­chen Leis­tun­gen des Schwer­ver­kehrs.

3 Die Be­rech­nung der ex­ter­nen Kos­ten und Nut­zen des Schwer­ver­kehrs wird pe­ri­odisch nach­ge­führt. Sie muss dem je­wei­li­gen Stand der wis­sen­schaft­li­chen Er­kennt­nis­se ent­spre­chen.

Art. 8 Tarif  

1 Der Bun­des­rat legt den Ta­rif der Ab­ga­be wie folgt fest:

a.
Der Ta­rif muss min­des­tens 0,6 Rap­pen und darf höchs­tens 2,5 Rap­pen pro ge­fah­re­nen Ki­lo­me­ter und Ton­ne höchst­zu­läs­si­gem Ge­samt­ge­wicht be­tra­gen.
b.
Bei ei­ner ge­ne­rel­len Er­hö­hung des höchst­zu­läs­si­gen Ge­samt­ge­wich­tes auf 40 Ton­nen be­trägt der Ta­rif höchs­tens 3 Rap­pen. Der Bun­des­rat kann die­sen Ta­rif für Fahr­zeu­ge mit ei­nem höchst­zu­läs­si­gen Ge­samt­ge­wicht bis 28 Ton­nen um höchs­tens einen Fünf­tel re­du­zie­ren.
c.
Bei emis­si­ons­ab­hän­gi­ger Aus­ge­stal­tung im Sin­ne von Ar­ti­kel 6 Ab­satz 3 gilt der je­wei­li­ge Ta­rif als Durch­schnitt; er wird bei Fahr­zeu­gen mit über­durch­schnitt­li­chen Emis­sio­nen hö­her, bei Fahr­zeu­gen mit un­ter­durch­schnitt­li­chen Emis­sio­nen tiefer an­ge­setzt.

2 Der Bun­des­rat kann den Ta­rif gestaf­felt ein­füh­ren und nach Fahr­zeug­ka­te­go­ri­en dif­fe­ren­zie­ren. Er kann den höchst­zu­läs­si­gen Ab­ga­be­satz nach Ab­satz 1 ab 1. Ja­nu­ar 2005 an die Teue­rung an­pas­sen.

3 Bei der Ein­füh­rung der Ab­ga­be und den Er­hö­hun­gen des Ta­rifs be­rück­sich­tigt der Bun­des­rat:

a.
die Be­rech­nun­gen über die un­ge­deck­ten We­ge­kos­ten so­wie die ex­ter­nen Kos­ten und Nut­zen des Schwer­ver­kehrs;
b.
die Be­las­tung der Volks­wirt­schaft;
c.
die raum­ord­nungs­po­li­ti­schen Ef­fek­te und die Aus­wir­kun­gen auf die Gü­ter­ver­sor­gung in von der Bahn nicht oder nur un­zu­rei­chend er­schlos­se­nen Ge­gen­den;
d.
die Ziel­set­zung, die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Bahn zu för­dern;
e.
die Aus­wir­kun­gen der Ab­ga­be auf den all­fäl­li­gen Um­weg­ver­kehr über be­nach­bar­te aus­län­di­sche Stras­sen.
Art. 9 Pauschalierung als Ausnahme  

1 Wenn ei­ne leis­tungs­ab­hän­gi­ge Be­mes­sung der Ab­ga­be nicht mög­lich ist oder einen un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Auf­wand er­for­dert, kann die­se in be­grün­de­ten Fäl­len pau­schal er­ho­ben wer­den. Der Er­trag der Ab­ga­be darf da­durch nicht ge­schmä­lert wer­den und es dür­fen kei­ne Wett­be­werbs­ver­zer­run­gen ent­ste­hen.

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten über die Vor­aus­set­zun­gen und die Aus­ge­stal­tung der Pau­scha­lie­rung.

4. Abschnitt: Abgabeerhebung

Art. 10 Vollzug  

1 Der Bun­des­rat re­gelt den Voll­zug.

2 Er kann die Kan­to­ne und pri­va­te Or­ga­ni­sa­tio­nen bei­zie­hen.

3 Der Bund ent­rich­tet den Kan­to­nen Bei­trä­ge an Schwer­ver­kehrs­kon­trol­len.5

5 Ein­ge­fügt durch Art. 6 Ziff. 1 des Ver­kehrs­ver­la­ge­rungs­ge­set­zes vom 8. Okt. 1999, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2864; BBl 1999 6128).

Art. 11 Ermittlung der abgabepflichtigen Fahrleistung  

1 Die ab­ga­be­pflich­ti­ge Per­son hat bei der Er­mitt­lung der Fahr­leis­tung mit­zu­wir­ken.

2 Der Bun­des­rat kann den Ein­bau spe­zi­el­ler Ge­rä­te oder an­de­re Hilfs­mit­tel zur fäl­schungs­si­che­ren Er­fas­sung der Fahr­leis­tung vor­schrei­ben. Die ein­zu­bau­en­den Ge­rä­te sol­len nach Mög­lich­keit mit in der EU vor­ge­schrie­be­nen Ge­rä­ten in­te­r­ope­ra­bel sein.

3 Feh­len taug­li­che An­ga­ben oder Un­ter­la­gen, so kann die Ab­ga­be nach Er­mes­sen ver­an­lagt wer­den.

4 Die Fest­set­zung der Ab­ga­be kann als au­to­ma­ti­sier­te Ein­zel­ent­schei­dung nach Ar­ti­kel 21 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 20206 er­fol­gen.7

6 SR 235.1

7 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 53 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

Art. 12 Beginn und Ende der Abgabepflicht  

1 Die Ab­ga­be­pflicht be­ginnt für in­län­di­sche Fahr­zeu­ge am Tag der amt­li­chen Zu­las­sung des Fahr­zeu­ges. Sie en­det mit dem Tag, an dem die Kon­troll­schil­der zu­rück­ge­ge­ben wer­den oder der Fahr­zeu­g­aus­weis an­nul­liert wird.

2 Die Ab­ga­be­pflicht für aus­län­di­sche Fahr­zeu­ge be­ginnt mit der Ein­fahrt ins schwei­ze­ri­sche Staats­ge­biet und en­det spä­tes­tens mit der Aus­fahrt. Die Ab­ga­be­for­de­rung wird spä­tes­tens mit der Aus­fahrt aus der Schweiz fäl­lig.

Art. 13 Abgabeperiode  

Die Ab­ga­be wird min­des­tens ein­mal jähr­lich er­ho­ben.

Art. 14 Besondere Verfahrensbestimmungen  

1 Der Bun­des­rat kann Vor­aus­zah­lun­gen, Si­cher­heits­leis­tun­gen, Si­che­rungs­mass­nah­men und ver­ein­fach­te Ver­fah­ren vor­se­hen.

2 Ar­ti­kel 76 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 20058 be­tref­fend Si­cher­stel­lung von Zoll­for­de­run­gen ist sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.9

3 Die rechts­kräf­ti­gen Ver­fü­gun­gen der Ab­ga­be­for­de­rung sind voll­streck­ba­ren ge­richt­li­chen Ur­tei­len im Sin­ne der Ar­ti­kel 80 ff. des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 188910 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs gleich­ge­stellt.

8 SR 631.0

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1411; BBl 2004 567).

10 SR 281.1

Art. 14a Verweigerung und Entzug von Fahrzeugausweis und Kontrollschildern 11  

Der Fahr­zeu­g­aus­weis und die Kon­troll­schil­der wer­den ver­wei­gert oder ent­zo­gen, wenn:

a.
die Ab­ga­be nicht be­zahlt und der Hal­ter er­folg­los ge­mahnt wor­den ist;
b.
Vor­aus­zah­lun­gen, Si­cher­heits­leis­tun­gen und Si­che­rungs­mass­nah­men nicht er­folgt sind und der Hal­ter er­folg­los ge­mahnt wor­den ist;
c.
das Fahr­zeug nicht mit dem vor­ge­schrie­be­nen Er­fas­sungs­ge­rät zur Ab­ga­beer­he­bung aus­ge­rüs­tet ist.

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007 über Mass­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Ver­fah­ren im Be­reich der leis­tungs­ab­hän­gi­gen Schwer­ver­kehrs­ab­ga­be, in Kraft seit 1. April 2008 (AS 2008 765; BBl 2006 9539).

Art. 15 Verjährung  

1 Die Ab­ga­be­for­de­rung ver­jährt in­ner­halb von fünf Jah­ren nach Ab­lauf des Ka­len­der­jah­res, in dem sie fäl­lig ge­wor­den ist. Län­ge­re straf­recht­li­che Ver­jäh­rungs­fris­ten blei­ben vor­be­hal­ten.

2 Die Rück­for­de­rung ver­jährt in­ner­halb von fünf Jah­ren nach der Be­zah­lung der Nicht­schuld.

3 Die Ver­jäh­rung wird durch je­de Ein­for­de­rungs­hand­lung und je­de Be­rich­ti­gung durch die zu­stän­di­ge Be­hör­de un­ter­bro­chen; sie steht still, so­lan­ge die ab­ga­be­pflich­ti­ge Per­son in der Schweiz nicht be­trie­ben wer­den kann.

4 In je­dem Fall ver­jährt die Ab­ga­be­for­de­rung nach 15 Jah­ren.

Art. 16 Amtshilfe und Anzeigepflicht  

1 Die mit dem Voll­zug die­ses Ge­set­zes be­trau­ten Be­hör­den un­ter­stüt­zen sich ge­gen­sei­tig in der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­be; sie er­tei­len sich ge­gen­sei­tig die be­nö­tig­ten Aus­künf­te und ge­wäh­ren ein­an­der auf Ver­lan­gen Ein­sicht in amt­li­che Ak­ten.

2 Die Po­li­zei- und Steu­er­be­hör­den von Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den er­tei­len den mit dem Voll­zug die­ses Ge­set­zes be­trau­ten Be­hör­den auf Er­su­chen al­le er­for­der­li­chen Aus­künf­te.

3 Ver­wal­tungs­or­ga­ne des Bun­des und der Kan­to­ne, die in ih­rer dienst­li­chen Tä­tig­keit ei­ne Wi­der­hand­lung wahr­neh­men oder von ei­ner sol­chen Kennt­nis er­hal­ten, sind ver­pflich­tet, sie der für die Ver­an­la­gung zu­stän­di­gen Be­hör­de an­zu­zei­gen.

4 Die Ge­wäh­rung der Amts­hil­fe in Strafsa­chen zwi­schen Bun­des- und kan­to­na­len Be­hör­den rich­tet sich nach Ar­ti­kel 30 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 197412 über das Ver­wal­tungs­straf­recht.

Art. 17 Erlass der Abgabe  

1 Die für die Ver­an­la­gung zu­stän­di­ge Be­hör­de kann der ab­ga­be­pflich­ti­gen Per­son, für die in­fol­ge ei­ner Not­la­ge die Be­zah­lung der Steu­er oder ei­nes Zin­ses ei­ne gros­se Här­te be­deu­ten wür­de, die ge­schul­de­ten Be­trä­ge ganz oder teil­wei­se er­las­sen.

2 Das Er­lass­ge­such muss in­ner­halb ei­nes Jah­res nach der Ab­ga­ben­fest­set­zung und schrift­lich be­grün­det bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de ein­ge­reicht wer­den. Der Ent­scheid die­ser Be­hör­de kann an die Eid­ge­nös­si­sche Ober­zoll­di­rek­ti­on wei­ter­ge­zo­gen wer­den.

Art. 18 Statistik  

Die Da­ten über die er­mit­tel­ten Fahr­leis­tun­gen kön­nen un­ter Wah­rung des Da­ten­schut­zes für sta­tis­ti­sche Zwe­cke ver­wen­det wer­den.

5. Abschnitt: Abgabeverwendung

Art. 19 Verwendung der Abgabe durch Bund und Kantone 13  

1 Der Rein­er­trag wird zu ei­nem Drit­tel als ge­bun­de­ne Aus­ga­be den Kan­to­nen zu­ge­wie­sen und ver­bleibt zu zwei Drit­teln beim Bund.

2 Der Bund ver­wen­det sei­nen An­teil am Rein­er­trag vor­ab zur Fi­nan­zie­rung der Ei­sen­bahn­gross­pro­jek­te nach Ar­ti­kel 23 der Über­gangs­be­stim­mun­gen der Bun­des­ver­fas­sung14 so­wie zum Aus­gleich der von ihm ge­tra­ge­nen un­ge­deck­ten Kos­ten im Zu­sam­men­hang mit dem Stras­sen­ver­kehr.

3 Die Kan­to­ne ver­wen­den ih­ren An­teil am Rein­er­trag vor­ab für den Aus­gleich der von ih­nen ge­tra­ge­nen un­ge­deck­ten Kos­ten im Zu­sam­men­hang mit dem Stras­sen­ver­kehr.

4 Bei der Ver­tei­lung des An­teils der Kan­to­ne nach Ab­satz 1 sind die be­son­de­ren Aus­wir­kun­gen der Ab­ga­be in Berg- und Rand­ge­bie­ten zu be­rück­sich­ti­gen. Im üb­ri­gen be­rech­net sich die Ver­tei­lung der Bei­trä­ge an die Kan­to­ne nach:

a.
der Län­ge der dem Mo­tor­fahr­zeug­ver­kehr ge­öff­ne­ten Stras­sen;
b.
den Stras­sen­las­ten der Kan­to­ne;
c.
der Be­völ­ke­rung der Kan­to­ne;
d.
der steu­er­li­chen Be­las­tung des Mo­tor­fahr­zeug­ver­kehrs.

13 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des BG vom 30. Sept. 2016 über den Fonds für die Na­tio­nal­stras­sen und den Ag­glo­me­ra­ti­ons­ver­kehr, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6825; BBl 2015 2065).

14 [AS 1999 741]. Sie­he heu­te Art. 196 Ziff. 12 der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

Art. 19a Verwendung der Mittel aus der Erhöhung der Abgabe ab 2008 15  

Die Mit­tel, die den Kan­to­nen aus der Er­hö­hung der Ab­ga­be ab 2008 zu­sätz­lich zu­ste­hen, wer­den für die Aus­rich­tung von Bei­trä­gen zur Sub­stan­zer­hal­tung der Haupt­stras­sen in Berg­ge­bie­ten und Rand­re­gio­nen nach Ar­ti­kel 14 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 198516 über die Ver­wen­dung der zweck­ge­bun­de­nen Mi­ne­ral­öl­steu­er und wei­te­rer für den Stras­sen- und Luft­ver­kehr zweck­ge­bun­de­ner Mit­tel ver­wen­det.

15 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des BG vom 30. Sept. 2016 über den Fonds für die Na­tio­nal­stras­sen und den Ag­glo­me­ra­ti­ons­ver­kehr, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6825; BBl 2015 2065).

16 SR 725.116.2

6. Abschnitt: Strafbestimmungen und Rechtsmittel

Art. 20 Gefährdung oder Hinterziehung der Abgabe  

1 Wer die Ab­ga­be vor­sätz­lich hin­ter­zieht oder ge­fähr­det, sich oder ei­ner an­de­ren Per­son sonst wie einen un­recht­mäs­si­gen Ab­ga­be­vor­teil ver­schafft oder die ge­setz­mäs­si­ge Ver­an­la­gung ge­fähr­det, wer un­ge­recht­fer­tigt ei­ne Ver­güns­ti­gung oder Rück­er­stat­tung er­wirkt oder in ei­nem Rück­er­stat­tungs­ge­such un­rich­ti­ge An­ga­ben macht, wird mit Bus­se bis zum Fünf­fa­chen der hin­ter­zo­ge­nen oder ge­fähr­de­ten Ab­ga­be oder des un­recht­mäs­si­gen Vor­teils be­straft. Bei fahr­läs­si­ger Be­ge­hung be­trägt die Bus­se bis zum Drei­fa­chen der hin­ter­zo­ge­nen oder ge­fähr­de­ten Ab­ga­be oder des un­recht­mäs­si­gen Vor­teils. Vor­be­hal­ten blei­ben die Ar­ti­kel 14–16 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 197417 über das Ver­wal­tungs­straf­recht. Die Min­dest­bus­se be­trägt 100 Fran­ken.

2 Kann der ge­fähr­de­te oder hin­ter­zo­ge­ne Ab­ga­be­be­trag nicht ge­nau er­mit­telt wer­den, so wird er ge­schätzt.

3 Ver­such und Ge­hil­fen­schaft sind straf­bar.

4 Er­füllt ei­ne Hand­lung gleich­zei­tig den Tat­be­stand ei­ner Ge­fähr­dung oder Hin­ter­zie­hung der Ab­ga­be und ei­ner durch das Bun­des­amt für Zoll und Grenz­si­cher­heit (BA­ZG) zu ver­fol­gen­den Wi­der­hand­lung ge­gen an­de­re Ab­ga­ben­er­las­se des Bun­des oder ei­ner Zoll­wi­der­hand­lung, so wird die für die schwers­te Wi­der­hand­lung ver­wirk­te Stra­fe ver­hängt; die­se ist an­ge­mes­sen zu er­hö­hen.18

5 Nicht be­straft wird, wer den An­hän­ger am ord­nungs­ge­mä­ss funk­tio­nie­ren­den Er­fas­sungs­ge­rät des Zug­fahr­zeugs fahr­läs­sig nicht de­kla­riert.19

17 SR 313.0

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 24 der V vom 12. Ju­ni 2020 über die An­pas­sung von Ge­set­zen in­fol­ge der Än­de­rung der Be­zeich­nung der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung im Rah­men von de­ren Wei­ter­ent­wick­lung, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 2743).

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007 über Mass­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Ver­fah­ren im Be­reich der leis­tungs­ab­hän­gi­gen Schwer­ver­kehrs­ab­ga­be, in Kraft seit 1. April 2008 (AS 2008 765; BBl 2006 9539).

Art. 2120  

20 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007 über Mass­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Ver­fah­ren im Be­reich der leis­tungs­ab­hän­gi­gen Schwer­ver­kehrs­ab­ga­be, mit Wir­kung seit 1. April 2008 (AS 2008 765; BBl 2006 9539).

Art. 22 Strafverfolgung durch das BAZG 21  

Wi­der­hand­lun­gen wer­den nach dem Bun­des­ge­setz vom 22. März 197422 über das Ver­wal­tungs­straf­recht durch das BA­ZG ver­folgt und be­ur­teilt.

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 24 der V vom 12. Ju­ni 2020 über die An­pas­sung von Ge­set­zen in­fol­ge der Än­de­rung der Be­zeich­nung der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung im Rah­men von de­ren Wei­ter­ent­wick­lung, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 2743).

22 SR 313.0

Art. 23 Rechtsmittel  

1 So­weit der Voll­zug den Kan­to­nen ob­liegt, kön­nen Ver­fü­gun­gen der ers­ten kan­to­na­len In­stan­zen in­ner­halb von 30 Ta­gen bei der Eid­ge­nös­si­schen Ober­zoll­di­rek­ti­on an­ge­foch­ten wer­den.

2 So­weit der Voll­zug den Zoll­be­hör­den ob­liegt, kön­nen Ver­fü­gun­gen des Zoll­am­tes in­ner­halb von 30 Ta­gen bei der Eid­ge­nös­si­schen Ober­zoll­di­rek­ti­on an­ge­foch­ten wer­den.

3 Ge­gen ers­tin­stanz­li­che Ver­an­la­gungs­ver­fü­gun­gen der Eid­ge­nös­si­schen Ober­zoll­di­rek­ti­on kann in­ner­halb von 30 Ta­gen Ein­spra­che er­ho­ben wer­den.23

4 Im Üb­ri­gen rich­tet sich der Rechts­schutz nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.24

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007 über Mass­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Ver­fah­ren im Be­reich der leis­tungs­ab­hän­gi­gen Schwer­ver­kehrs­ab­ga­be, in Kraft seit 1. April 2008 (AS 2008 765; BBl 2006 9539).

24 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 56 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

7. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 24 Aufhebung bisherigen Rechts  

1 Auf die Ab­ga­be nach Ar­ti­kel 21 der Über­gangs­be­stim­mun­gen der Bun­des­ver­fas­sung25 wird, ge­stützt auf des­sen Ab­satz 8, ver­zich­tet.

2 Die Schwer­ver­kehrs­ab­ga­be-Ver­ord­nung vom 26. Ok­to­ber 199426 wird mit dem In­kraft­tre­ten des Ge­set­zes auf­ge­ho­ben.

25 [AS 1994 1099; 1999 741]. Sie­he heu­te Art. 196 Ziff. 2 der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

26 [AS 1994 2509; 1995 4425An­hang 1 Ziff. II 12; 1998 1796Art. 1 Ziff. 19; 1999 1750, 3585]

Art. 25 Übergangsbestimmung  

Bis zum In­kraft­tre­ten ei­ner Ver­fas­sungs­grund­la­ge für die Ab­ga­be­ver­wen­dung im Sinn von Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 wird der Er­trag der Ab­ga­be nach Vor­ga­be von Ar­ti­kel 36qua­ter der Bun­des­ver­fas­sung27 ver­wen­det.

27 [AS 1994 1096]. Sie­he heu­te Art. 85 der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

Art. 26 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 200128
Ar­ti­kel 11 Ab­satz 2: 1. Fe­bru­ar 200029
Ar­ti­kel 23: 1. April 200030

28 Abs. 1 der V vom 6. März 2000 (AS 2000 1169).

29 BRB vom 23. Dez. 1999

30 Abs. 2 der V vom 6. März 2000 (AS 2000 1169).

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