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Bundesgesetz über die Harmonisierung der direkten Steuern der Kantone und Gemeinden

vom 14. Dezember 1990 (Stand am 1. Januar 2019)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 127 Absatz 3 und 129 Absätze 1 und 2 der Bundesverfassung1,2 nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 25. Mai 19833,

beschliesst:

Erster Titel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck und Geltungsbereich  

1Die­ses Ge­setz be­stimmt die von den Kan­to­nen zu er­he­ben­den di­rek­ten Steu­ern und legt die Grund­sät­ze fest, nach de­nen die kan­to­na­le Ge­setz­ge­bung zu ge­stal­ten ist.

2Das Ge­setz gilt auch für die Ge­mein­den, so­weit ih­nen das kan­to­na­le Recht die Steu­er­ho­heit für vor­ge­schrie­be­ne Steu­ern der Kan­to­ne ge­mä­ss Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 ein­räumt.

3So­weit es kei­ne Re­ge­lung ent­hält, gilt für die Aus­ge­stal­tung der Kan­tons- und Ge­mein­de­steu­ern das kan­to­na­le Recht. Sa­che der Kan­to­ne bleibt ins­be­son­de­re die Be­stim­mung der Steu­er­ta­ri­fe, Steu­er­sät­ze und Steu­er­frei­be­trä­ge.

Art. 2 Vorgeschriebene direkte Steuern  

1Die Kan­to­ne er­he­ben fol­gen­de Steu­ern:

a.
ei­ne Ein­kom­mens- und ei­ne Ver­mö­gens­steu­er von den na­tür­li­chen Per­so­nen;
b.
ei­ne Ge­winn- und ei­ne Ka­pi­tal­steu­er von den ju­ris­ti­schen Per­so­nen;
c.
ei­ne Quel­len­steu­er von be­stimm­ten na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen;
d.
ei­ne Grund­stück­ge­winn­steu­er.

2Die Kan­to­ne kön­nen be­stim­men, dass die Grund­stück­ge­winn­steu­er al­lein von den Ge­mein­den er­ho­ben wird.

Zweiter Titel: Steuern der natürlichen Personen

1. Kapitel: Steuerpflicht

Art. 3 Steuerpflicht aufgrund persönlicher Zugehörigkeit  

1Na­tür­li­che Per­so­nen sind auf­grund per­sön­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­tig, wenn sie ih­ren steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz im Kan­ton ha­ben oder wenn sie sich im Kan­ton, un­ge­ach­tet vor­über­ge­hen­der Un­ter­bre­chung, bei Aus­übung ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit wäh­rend min­des­tens 30 Ta­ge, oh­ne Aus­übung ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit wäh­rend min­des­tens 90 Ta­ge auf­hal­ten.

2Einen steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz im Kan­ton hat ei­ne Per­son, wenn sie sich hier mit der Ab­sicht dau­ern­den Ver­blei­bens auf­hält oder wenn ihr das Bun­des­recht hier einen be­son­de­ren ge­setz­li­chen Wohn­sitz zu­weist.

3Ein­kom­men und Ver­mö­gen der Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, wer­den oh­ne Rück­sicht auf den Gü­ter­stand zu­sam­men­ge­rech­net. Ein­kom­men und Ver­mö­gen von Kin­dern un­ter el­ter­li­cher Sor­ge1 wer­den dem In­ha­ber der el­ter­li­chen Sor­ge zu­ge­rech­net. Er­w­erb­sein­kom­men der Kin­der so­wie Grund­stück­ge­win­ne wer­den selb­stän­dig be­steu­ert.

4Ab­satz 3 gilt für ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaf­ten sinn­ge­mä­ss. Die Stel­lung ein­ge­tra­ge­ner Part­ne­rin­nen oder Part­ner ent­spricht der­je­ni­gen von Ehe­gat­ten. Dies gilt auch be­züg­lich der Un­ter­halts­bei­trä­ge wäh­rend des Be­ste­hens der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft so­wie der Un­ter­halts­bei­trä­ge und der ver­mö­gens­recht­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung bei Ge­trennt­le­ben und Auf­lö­sung ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft.2


1 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 455; BBl 2009 4729). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.
2 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 25 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

Art. 4 Steuerpflicht aufgrund wirtschaftlicher Zugehörigkeit  

1Na­tür­li­che Per­so­nen oh­ne steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt im Kan­ton sind auf­grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­tig, wenn sie im Kan­ton Ge­schäfts­be­trie­be oder Be­triebs­stät­ten un­ter­hal­ten, Grund­stücke be­sit­zen, nut­zen oder da­mit han­deln.1

2Na­tür­li­che Per­so­nen oh­ne steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt in der Schweiz sind auf­grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­tig, wenn sie:

a.
im Kan­ton ei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­üben;
b.2
als Mit­glie­der der Ver­wal­tung oder Ge­schäfts­füh­rung von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit Sitz oder Be­triebs­stät­te im Kan­ton Tan­tie­men, Sit­zungs­gel­der, fes­te Ent­schä­di­gun­gen, Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen oder ähn­li­che Ver­gü­tun­gen be­zie­hen;
c.
Gläu­bi­ger oder Nutz­nies­ser von For­de­run­gen sind, die durch Grund- oder Faust­pfand auf Grund­stücken im Kan­ton ge­si­chert sind;
d.
Pen­sio­nen, Ru­he­ge­häl­ter oder an­de­re Leis­tun­gen er­hal­ten, die auf­grund ei­nes frü­he­ren öf­fent­lichrecht­li­chen Ar­beits­ver­hält­nis­ses von ei­nem Ar­beit­ge­ber oder ei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung mit Sitz im Kan­ton aus­ge­rich­tet wer­den;
e.
Leis­tun­gen aus schwei­ze­ri­schen pri­vat­recht­li­chen Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge oder aus an­er­kann­ten For­men der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge er­hal­ten;
f.3
für Ar­beit im in­ter­na­tio­na­len Ver­kehr an Bord ei­nes Schif­fes oder ei­nes Luft­fahr­zeu­ges oder bei ei­nem Trans­port auf der Stras­se Lohn oder an­de­re Ver­gü­tun­gen von ei­nem Ar­beit­ge­ber mit Sitz oder Be­triebs­stät­te im Kan­ton er­hal­ten; da­von aus­ge­nom­men bleibt die Be­steue­rung der See­leu­te für Ar­beit an Bord ei­nes Hoch­see­schif­fes;
g.4
im Kan­ton ge­le­ge­ne Grund­stücke ver­mit­teln.

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5039; BBl 2016 5357).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 3 des Lan­des­ver­sor­gungs­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­ni 2017 (AS 2017 3097; BBl 2014 7119).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5039; BBl 2016 5357).

Art. 4a Steuerbefreiung  

Die auf Grund von Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 20072 ge­währ­ten steu­er­li­chen Vor­rech­te blei­ben vor­be­hal­ten.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 8 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6637; BBl 2006 8017).
2 SR 192.12

Art. 4b Wechsel der Steuerpflicht  

1Bei Wech­sel des steu­er­recht­li­chen Wohn­sit­zes in­ner­halb der Schweiz be­steht die Steu­er­pflicht auf­grund per­sön­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit für die lau­fen­de Steu­er­pe­ri­ode im Kan­ton, in dem die steu­er­pflich­ti­ge Per­son am En­de die­ser Pe­ri­ode ih­ren Wohn­sitz hat. Ka­pi­tal­leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 3 sind je­doch in dem Kan­ton steu­er­bar, in dem die steu­er­pflich­ti­ge Per­son im Zeit­punkt der Fäl­lig­keit der Leis­tung ih­ren Wohn­sitz hat. Ar­ti­kel 38 Ab­satz 4 bleibt vor­be­hal­ten.

2Ei­ne Steu­er­pflicht auf­grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit in ei­nem an­dern Kan­ton als demje­ni­gen des steu­er­recht­li­chen Wohn­sit­zes be­steht für die ge­sam­te Steu­er­pe­ri­ode, auch wenn sie im Lau­fe des Jah­res be­grün­det, ver­än­dert oder auf­ge­ho­ben wird. In die­sem Fall wird der Wert der Ver­mö­gen­s­ob­jek­te im Ver­hält­nis zur Dau­er der Zu­ge­hö­rig­keit ver­min­dert. Im Üb­ri­gen wer­den das Ein­kom­men und das Ver­mö­gen zwi­schen den be­tei­lig­ten Kan­to­nen in sinn­ge­mäs­ser An­wen­dung der Grund­sät­ze des Bun­des­rechts über das Ver­bot der in­ter­kan­to­na­len Dop­pel­be­steue­rung aus­ge­schie­den.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

Art. 5 Steuererleichterungen  

Die Kan­to­ne kön­nen auf dem We­ge der Ge­setz­ge­bung für Un­ter­neh­men, die neu er­öff­net wer­den und dem wirt­schaft­li­chen In­ter­es­se des Kan­tons die­nen, für das Grün­dungs­jahr und die neun fol­gen­den Jah­re Steu­erer­leich­te­run­gen vor­se­hen. Ei­ne we­sent­li­che Än­de­rung der be­trieb­li­chen Tä­tig­keit kann ei­ner Neu­grün­dung gleich­ge­stellt wer­den.

Art. 6 Besteuerung nach dem Aufwand  

1Der Kan­ton kann na­tür­li­chen Per­so­nen das Recht zu­ge­ste­hen, an­stel­le der Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­steu­er ei­ne Steu­er nach dem Auf­wand zu ent­rich­ten, wenn sie:

a.
nicht das Schwei­zer Bür­ger­recht ha­ben;
b.
erst­mals oder nach min­des­tens zehn­jäh­ri­ger Un­ter­bre­chung un­be­schränkt steu­er­pflich­tig (Art. 3) sind; und
c.
in der Schweiz kei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­üben.

2Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, müs­sen bei­de die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 er­fül­len.

3Die Steu­er, die an die Stel­le der Ein­kom­mens­steu­er tritt, wird nach den jähr­li­chen, in der Be­mes­sungs­pe­ri­ode im In- und Aus­land ent­stan­de­nen Le­bens­hal­tungs­kos­ten der steu­er­pflich­ti­gen Per­son und der von ihr un­ter­hal­te­nen Per­so­nen, min­des­tens aber nach dem höchs­ten der fol­gen­den Be­trä­ge be­mes­sen:

a.
ei­nem vom Kan­ton fest­ge­leg­ten Min­dest­be­trag;
b.
für Steu­er­pflich­ti­ge mit ei­ge­nem Haus­halt: dem Sie­ben­fa­chen des jähr­li­chen Miet­zin­ses oder des von den zu­stän­di­gen Be­hör­den fest­ge­leg­ten Miet­werts;
c.
für die üb­ri­gen Steu­er­pflich­ti­gen: dem Drei­fa­chen des jähr­li­chen Pen­si­ons­prei­ses für Un­ter­kunft und Ver­pfle­gung am Ort des Auf­ent­halts nach Ar­ti­kel 3;

4Die Steu­er wird nach dem or­dent­li­chen Steu­er­ta­rif be­rech­net.

5Die Kan­to­ne be­stim­men, wie die Be­steue­rung nach dem Auf­wand die Ver­mö­gens­steu­er ab­gilt.

6Die Steu­er nach dem Auf­wand muss min­des­tens gleich hoch sein wie die Sum­me der nach den or­dent­li­chen Ta­ri­fen be­rech­ne­ten Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­steu­ern vom ge­sam­ten Brut­to­be­trag:

a.
des in der Schweiz ge­le­ge­nen un­be­weg­li­chen Ver­mö­gens und von des­sen Ein­künf­ten;
b.
der in der Schweiz ge­le­ge­nen Fahr­nis und von de­ren Ein­künf­ten;
c.
des in der Schweiz an­ge­leg­ten be­weg­li­chen Ka­pi­tal­ver­mö­gens, ein­sch­liess­lich der grund­p­fänd­lich ge­si­cher­ten For­de­run­gen, und von des­sen Ein­künf­ten;
d.
der in der Schweiz ver­wer­te­ten Ur­he­ber­rech­te, Pa­ten­te und ähn­li­chen Rech­te und von de­ren Ein­künf­ten;
e.
der Ru­he­ge­häl­ter, Ren­ten und Pen­sio­nen, die aus schwei­ze­ri­schen Quel­len flies­sen;
f.
der Ein­künf­te, für die die steu­er­pflich­ti­ge Per­son auf­grund ei­nes von der Schweiz ab­ge­schlos­se­nen Ab­kom­mens zur Ver­mei­dung der Dop­pel­be­steue­rung gänz­li­che oder teil­wei­se Ent­las­tung von aus­län­di­schen Steu­ern be­an­sprucht.

7Wer­den Ein­künf­te aus ei­nem Staat nur dann von des­sen Steu­ern ent­las­tet, wenn die Schweiz die­se Ein­künf­te al­lein oder mit an­de­ren Ein­künf­ten zum Satz des Ge­samtein­kom­mens be­steu­ert, so wird die Steu­er nicht nur nach den in Ab­satz 6 be­zeich­ne­ten Ein­künf­ten, son­dern auch nach al­len auf­grund des be­tref­fen­den Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­mens der Schweiz zu­ge­wie­se­nen Ein­kom­mens­be­stand­tei­len aus dem Quel­len­staat be­mes­sen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 779; BBl 2011 6021). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. in Art. 78e am Schluss des Tex­tes.

2. Kapitel: Einkommenssteuer

1. Abschnitt: Einkünfte

Art. 7 Grundsatz  

1Der Ein­kom­mens­steu­er un­ter­lie­gen al­le wie­der­keh­ren­den und ein­ma­li­gen Ein­künf­te, ins­be­son­de­re sol­che aus un­selb­stän­di­ger und selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit, aus Ver­mö­gen­ser­trag, ein­ge­schlos­sen die Ei­gen­nut­zung von Grund­stücken, aus Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen so­wie aus Leib­ren­ten. Die vom Ar­beit­ge­ber ge­tra­ge­nen Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung1, ein­sch­liess­lich Um­schu­lungs­kos­ten, stel­len un­ab­hän­gig von de­ren Hö­he kei­ne steu­er­ba­ren Ein­künf­te dar. Bei Di­vi­den­den, Ge­winnan­tei­len, Li­qui­da­ti­ons­über­schüs­sen und geld­wer­ten Vor­tei­len aus Be­tei­li­gun­gen al­ler Art, die min­des­tens 10 Pro­zent des Grund- oder Stamm­ka­pi­tals ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft aus­ma­chen (qua­li­fi­zier­te Be­tei­li­gun­gen), kön­nen die Kan­to­ne die wirt­schaft­li­che Dop­pel­be­las­tung von Kör­per­schaf­ten und An­teils­in­ha­bern mil­dern.2

1bis Ein bei der Rück­ga­be von Be­tei­li­gungs­rech­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 4a des Bun­des­ge­set­zes vom 13. Ok­to­ber 19653 über die Ver­rech­nungs­steu­er an die Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft er­ziel­ter Ver­mö­gen­ser­trag gilt in dem Jahr als rea­li­siert, in wel­chem die Ver­rech­nungs­steu­er­for­de­rung ent­steht (Art. 12 Abs. 1 und 1bis des BG vom 13. Okt. 1965 über die Ver­rech­nungs­steu­er).4

1terEr­trä­ge aus rück­kaufs­fä­hi­gen Ka­pi­tal­ver­si­che­run­gen mit Ein­mal­prä­mie sind im Er­le­bens­fall oder bei Rück­kauf steu­er­bar, aus­ser wenn die­se Ka­pi­tal­ver­si­che­run­gen der Vor­sor­ge die­nen. Als der Vor­sor­ge die­nend gilt die Aus­zah­lung der Ver­si­che­rungs­leis­tung ab dem vollen­de­ten 60. Al­ters­jahr des Ver­si­cher­ten auf Grund ei­nes min­des­tens fünf­jäh­ri­gen Ver­trags­ver­hält­nis­ses, das vor Vollen­dung des 66. Al­ters­jah­res be­grün­det wur­de. In die­sem Fall ist die Leis­tung steu­er­frei.5

2Leib­ren­ten so­wie Ein­künf­te aus Ver­pfrün­dung sind zu 40 Pro­zent steu­er­bar.6

3Ein­künf­te aus An­tei­len an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen ge­mä­ss Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­setz vom 23. Ju­ni 20067 (KAG) wer­den den An­le­gern an­teils­mäs­sig zu­ge­rech­net; Ein­künf­te aus An­tei­len an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz sind nur steu­er­bar, so­weit die Ge­sam­ter­trä­ge die Er­trä­ge aus di­rek­tem Grund­be­sitz über­stei­gen.8

4Steu­er­frei sind nur:

a.
der Er­lös aus Be­zugs­rech­ten, so­fern die Ver­mö­gens­rech­te zum Pri­vat­ver­mö­gen ge­hö­ren;
b.
Ka­pi­tal­ge­win­ne auf be­weg­li­chem Pri­vat­ver­mö­gen; vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und d;
c.
Ver­mö­gens­an­fall in­fol­ge Erb­schaft, Ver­mächt­nis, Schen­kung oder gü­ter­recht­li­cher Aus­ein­an­der­set­zung;
d.9
der Ver­mö­gens­an­fall aus rück­kaufs­fä­hi­ger pri­va­ter Ka­pi­tal­ver­si­che­rung, aus­ge­nom­men aus Frei­zü­gig­keits­po­li­cen. Ab­satz 1ter bleibt vor­be­hal­ten;
e.
Ka­pi­tal­zah­lun­gen, die bei Stel­len­wech­sel vom Ar­beit­ge­ber oder von Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge aus­ge­rich­tet wer­den, wenn sie der Emp­fän­ger in­nert Jah­res­frist zum Ein­kauf in ei­ne Ein­rich­tung der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge oder zum Er­werb ei­ner Frei­zü­gig­keits­po­li­ce ver­wen­det;
f.
Un­ter­stüt­zun­gen aus öf­fent­li­chen oder pri­va­ten Mit­teln;
g.
Leis­tun­gen in Er­fül­lung fa­mi­li­en­recht­li­cher Ver­pflich­tun­gen, aus­ge­nom­men die vom ge­schie­de­nen, ge­richt­lich oder tat­säch­lich ge­trennt le­ben­den Ehe­gat­ten er­hal­te­nen Un­ter­halts­bei­trä­ge so­wie die Un­ter­halts­bei­trä­ge, die ein El­tern­teil für die un­ter sei­ner el­ter­li­chen Sor­ge ste­hen­den Kin­der er­hält;
h.10
der Sold für Mi­li­tär- und Schutz­dienst so­wie das Ta­schen­geld für Zi­vil­dienst;
hbis.11
der Sold der Mi­liz­feu­er­wehr­leu­te bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten jähr­li­chen Be­trag für Dienst­leis­tun­gen im Zu­sam­men­hang mit der Er­fül­lung der Kern­auf­ga­ben der Feu­er­wehr (Übun­gen, Pi­kett­diens­te, Kur­se, In­spek­tio­nen und Ernst­fal­le­in­sät­ze zur Ret­tung, Brand­be­kämp­fung, all­ge­mei­nen Scha­den­wehr, Ele­men­tar­scha­den­be­wäl­ti­gung und der­glei­chen); aus­ge­nom­men sind Pau­schal­zu­la­gen für Ka­der, Funk­ti­ons­zu­la­gen so­wie Ent­schä­di­gun­gen für ad­mi­nis­tra­ti­ve Ar­bei­ten und für Dienst­leis­tun­gen, wel­che die Feu­er­wehr frei­wil­lig er­bringt;
i.
Zah­lun­gen von Ge­nug­tu­ungs­s­um­men;
k.
Ein­künf­te auf­grund der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Er­gän­zungs­leis­tun­gen zur Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung;
l.12
die Ge­win­ne, die in Spiel­ban­ken mit Spiel­ban­ken­spie­len er­zielt wer­den, die nach dem Geld­spiel­ge­setz vom 29. Sep­tem­ber 201713 (BGS) zu­ge­las­sen sind, so­fern die­se Ge­win­ne nicht aus selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit stam­men;
lbis.14
die ein­zel­nen Ge­win­ne bis zu ei­nem Be­trag von 1 Mil­li­on Fran­ken oder zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten hö­he­ren Be­trag aus der Teil­nah­me an Gross­s­pie­len, die nach dem BGS zu­ge­las­sen sind, und aus der On­li­ne-Teil­nah­me an Spiel­ban­ken­spie­len, die nach dem BGS zu­ge­las­sen sind;
lter.15
die Ge­win­ne aus Klein­spie­len, die nach dem BGS zu­ge­las­sen sind;
m.16
die ein­zel­nen Ge­win­ne aus Lot­te­ri­en und Ge­schick­lich­keitss­pie­len zur Ver­kaufs­för­de­rung, die nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­ben d und e BGS die­sem nicht un­ter­ste­hen, so­fern die nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­te Gren­ze nicht über­schrit­ten wird.

1 Die Änd. ge­mä­ss BG vom 20. Ju­ni 2014 über die Wei­ter­bil­dung, in Kraft seit 1. Jan. 2017, be­trifft nur den fran­zö­si­schen und den ita­lie­ni­schen Text (AS 2016 689; BBl 2013 3729).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).
3 SR 642.21
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).
6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).
7 SR 951.31
8 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).
9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).
10 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1996 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609).
11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Ju­ni 2011 über die Steu­er­be­frei­ung des Feu­er­wehr­sol­des, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 489; BBl 2010 2855).
12 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des Spiel­ban­ken­ge­set­zes vom 18. Dez. 1998 (AS 2000 677; BBl 1997 III 145). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).
13 SR 935.51
14 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).
15 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).
16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Ju­ni 2012 über die Ver­ein­fa­chun­gen bei der Be­steue­rung von Lot­te­rie­ge­win­nen (AS 2012 5977; BBl 2011 6517 6543). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

Art. 7a Besondere Fälle  

1Als Ver­mö­gen­ser­trag im Sin­ne von Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 gilt auch:

a.
der Er­lös aus dem Ver­kauf ei­ner Be­tei­li­gung von min­des­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft aus dem Pri­vat­ver­mö­gen in das Ge­schäfts­ver­mö­gen ei­ner an­de­ren na­tür­li­chen oder ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, so­weit in­nert fünf Jah­ren nach dem Ver­kauf, un­ter Mit­wir­kung des Ver­käu­fers, nicht be­triebs­not­wen­di­ge Sub­stanz aus­ge­schüt­tet wird, die im Zeit­punkt des Ver­kaufs be­reits vor­han­den und han­dels­recht­lich aus­schüt­tungs­fä­hig war; dies gilt sinn­ge­mä­ss auch, wenn in­nert fünf Jah­ren meh­re­re Be­tei­lig­te ei­ne sol­che Be­tei­li­gung ge­mein­sam ver­kau­fen oder Be­tei­li­gun­gen von ins­ge­samt min­des­tens 20 Pro­zent ver­kauft wer­den; aus­ge­schüt­te­te Sub­stanz wird beim Ver­käu­fer ge­ge­be­nen­falls im Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 53 nach­träg­lich be­steu­ert;
b.
der Er­lös aus der Über­tra­gung ei­ner Be­tei­li­gung von min­des­tens 5 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft aus dem Pri­vat­ver­mö­gen in das Ge­schäfts­ver­mö­gen ei­ner Per­so­nen­un­ter­neh­mung oder ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, an wel­cher der Ver­äus­se­rer oder Ein­brin­ger nach der Über­tra­gung zu min­des­tens 50 Pro­zent am Ka­pi­tal be­tei­ligt ist, so­weit die ge­samt­haft er­hal­te­ne Ge­gen­leis­tung den Nenn­wert der über­tra­ge­nen Be­tei­li­gung über­steigt; dies gilt sinn­ge­mä­ss auch, wenn meh­re­re Be­tei­lig­te die Über­tra­gung ge­mein­sam vor­neh­men.

2Mit­wir­kung im Sin­ne von Ab­satz 1 Buch­sta­be a liegt vor, wenn der Ver­käu­fer weiss oder wis­sen muss, dass der Ge­sell­schaft zwecks Fi­nan­zie­rung des Kauf­prei­ses Mit­tel ent­nom­men und nicht wie­der zu­ge­führt wer­den.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 23. Ju­ni 2006 über drin­gen­de An­pas­sun­gen bei der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2006 4883; BBl 2005 4733).

Art. 7b Kapitaleinlageprinzip  

Die Rück­zah­lung von Ein­la­gen, Auf­gel­dern und Zu­schüs­sen, die von den In­ha­bern der Be­tei­li­gungs­rech­te nach dem 31. De­zem­ber 1996 ge­leis­tet wor­den sind, wird gleich be­han­delt wie die Rück­zah­lung von Grund- oder Stamm­ka­pi­tal.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 7c Mitarbeiterbeteiligungen  

1Als ech­te Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen gel­ten:

a.
Ak­ti­en, Ge­nuss­schei­ne, Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­ne, Ge­nos­sen­schafts­an­tei­le oder Be­tei­li­gun­gen an­de­rer Art, die die Ar­beit­ge­be­rin, de­ren Mut­ter­ge­sell­schaft oder ei­ne an­de­re Kon­zern­ge­sell­schaft den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern ab­gibt;
b.
Op­tio­nen auf den Er­werb von Be­tei­li­gun­gen nach Buch­sta­be a.

2Als un­ech­te Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gung gel­ten An­wart­schaf­ten auf blos­se Bar­geld­ab­fin­dun­gen.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 7d Einkünfte aus echten Mitarbeiterbeteiligungen  

1Geld­wer­te Vor­tei­le aus ech­ten Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, aus­ser aus ge­sperr­ten oder nicht bör­sen­ko­tier­ten Op­tio­nen, sind im Zeit­punkt des Er­werbs als Ein­kom­men aus un­selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit steu­er­bar. Die steu­er­ba­re Leis­tung ent­spricht de­ren Ver­kehrs­wert ver­min­dert um einen all­fäl­li­gen Er­werbs­preis.

2Bei Mit­ar­bei­terak­ti­en sind für die Be­rech­nung der steu­er­ba­ren Leis­tung Sperr­fris­ten mit ei­nem Dis­kont von 6 Pro­zent pro Sperr­jahr auf de­ren Ver­kehrs­wert zu be­rück­sich­ti­gen. Die­ser Dis­kont gilt längs­tens für zehn Jah­re.

3Geld­wer­te Vor­tei­le aus ge­sperr­ten oder nicht bör­sen­ko­tier­ten Mit­ar­bei­te­r­optio­nen wer­den im Zeit­punkt der Aus­übung be­steu­ert. Die steu­er­ba­re Leis­tung ent­spricht dem Ver­kehrs­wert der Ak­tie bei Aus­übung ver­min­dert um den Aus­übungs­preis.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 7e Einkünfte aus unechten Mitarbeiterbeteiligungen  

Geld­wer­te Vor­tei­le aus un­ech­ten Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen sind im Zeit­punkt ih­res Zu­flus­ses steu­er­bar.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 7f Anteilsmässige Besteuerung  

Hat­te der Steu­er­pflich­ti­ge nicht wäh­rend der ge­sam­ten Zeit­span­ne zwi­schen Er­werb und Ent­ste­hen des Aus­übungs­rechts der ge­sperr­ten Mit­ar­bei­te­r­optio­nen (Art.7d Abs. 3) steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt in der Schweiz, so wer­den die geld­wer­ten Vor­tei­le dar­aus an­teils­mäs­sig im Ver­hält­nis zwi­schen der ge­sam­ten zu der in der Schweiz ver­brach­ten Zeit­span­ne be­steu­ert.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 8 Selbständige Erwerbstätigkeit  

1Zu den steu­er­ba­ren Ein­künf­ten aus selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit zäh­len auch al­le Ka­pi­tal­ge­win­ne auf Ge­schäfts­ver­mö­gen aus Ver­äus­se­rung, Ver­wer­tung, buch­mäs­si­ger Auf­wer­tung, Pri­va­tent­nah­me oder aus Ver­le­gung in aus­län­di­sche Be­trie­be oder Be­triebs­stät­ten; aus­ge­nom­men sind Ge­win­ne aus Ver­äus­se­rung von land- und forst­wirt­schaft­li­chen Grund­stücken, so­weit der Ver­äus­se­rungs­er­lös die An­la­ge­kos­ten über­steigt. Ar­ti­kel 12 Ab­satz 4 bleibt vor­be­hal­ten.

2Als Ge­schäfts­ver­mö­gen gel­ten al­le Ver­mö­gens­wer­te, die ganz oder vor­wie­gend der selbst­stän­di­gen Er­werbs­tä­tig­keit die­nen; Glei­ches gilt für Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, so­fern der Ei­gen­tü­mer sie im Zeit­punkt des Er­werbs zum Ge­schäfts­ver­mö­gen er­klärt.1

2bisWird ei­ne Lie­gen­schaft des An­la­ge­ver­mö­gens aus dem Ge­schäfts­ver­mö­gen in das Pri­vat­ver­mö­gen über­führt, so kann die steu­er­pflich­ti­ge Per­son ver­lan­gen, dass im Zeit­punkt der Über­füh­rung nur die Dif­fe­renz zwi­schen den An­la­ge­kos­ten und dem mass­ge­ben­den Ein­kom­mens­steu­er­wert be­steu­ert wird. In die­sem Fall gel­ten die An­la­ge­kos­ten als neu­er mass­ge­ben­der Ein­kom­mens­steu­er­wert, und die Be­steue­rung der üb­ri­gen stil­len Re­ser­ven als Ein­kom­men aus selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit wird bis zur Ver­äus­se­rung der Lie­gen­schaft auf­ge­scho­ben.2

2terDie Ver­pach­tung ei­nes Ge­schäfts­be­triebs gilt nur auf An­trag der steu­er­pflich­ti­gen Per­son als Über­füh­rung in das Pri­vat­ver­mö­gen.3

2qua­terWird bei ei­ner Erb­tei­lung der Ge­schäfts­be­trieb nicht von al­len Er­ben fort­ge­führt, so wird die Be­steue­rung der stil­len Re­ser­ven auf Ge­such der den Be­trieb über­neh­men­den Er­ben bis zur spä­te­ren Rea­li­sie­rung auf­ge­scho­ben, so­weit die­se Er­ben die bis­he­ri­gen für die Ein­kom­mens­steu­er mass­ge­ben­den Wer­te über­neh­men.4

3Stil­le Re­ser­ven ei­ner Per­so­nen­un­ter­neh­mung (Ein­zel­un­ter­neh­men, Per­so­nen­ge­sell­schaft) wer­den bei Um­struk­tu­rie­run­gen, ins­be­son­de­re im Fall der Fu­si­on, Spal­tung oder Um­wand­lung, nicht be­steu­ert, so­weit die Steu­er­pflicht in der Schweiz fort­be­steht und die bis­her für die Ein­kom­mens­steu­er mass­ge­bli­chen Wer­te über­nom­men wer­den:5

a.
bei der Über­tra­gung von Ver­mö­gens­wer­ten auf ei­ne an­de­re Per­so­nen­un­ter­neh­mung;
b.
bei der Über­tra­gung ei­nes Be­triebs oder ei­nes Teil­be­triebs auf ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son;
c.
beim Aus­tausch von Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­ten an­läss­lich von Um­struk­tu­rie­run­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 oder von fu­si­ons­ähn­li­chen Zu­sam­menschlüs­sen.6

3bisBei ei­ner Um­struk­tu­rie­rung nach Ab­satz 3 Buch­sta­be b wer­den die über­tra­ge­nen stil­len Re­ser­ven im Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 53 nach­träg­lich be­steu­ert, so­weit wäh­rend der der Um­struk­tu­rie­rung nach­fol­gen­den fünf Jah­re Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­te zu ei­nem über dem über­tra­ge­nen steu­er­li­chen Ei­gen­ka­pi­tal lie­gen­den Preis ver­äus­sert wer­den; die ju­ris­ti­sche Per­son kann in die­sem Fall ent­spre­chen­de, als Ge­winn ver­steu­er­te stil­le Re­ser­ven gel­tend ma­chen.7

4Wer­den Ge­gen­stän­de des be­triebs­not­wen­di­gen An­la­ge­ver­mö­gens er­setzt, so kön­nen die stil­len Re­ser­ven auf die als Er­satz er­wor­be­nen An­la­ge­gü­ter über­tra­gen wer­den, wenn die­se eben­falls be­triebs­not­wen­dig sind und sich in der Schweiz be­fin­den. Vor­be­hal­ten bleibt die Be­steue­rung beim Er­satz von Lie­gen­schaf­ten durch Ge­gen­stän­de des be­weg­li­chen Ver­mö­gens.8


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).
5 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des BG vom 16. Dez. 2005 (GmbH-Recht so­wie An­pas­sun­gen im Ak­ti­en-, Ge­nos­sen­schafts-, Han­dels­re­gis­ter- und Fir­men­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4791; BBl 2002 3148, 2004 3969).
6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).
7 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).
8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

2. Abschnitt: Abzüge

Art. 9 Allgemeines  

1Von den ge­sam­ten steu­er­ba­ren Ein­künf­ten wer­den die zu ih­rer Er­zie­lung not­wen­di­gen Auf­wen­dun­gen und die all­ge­mei­nen Ab­zü­ge ab­ge­zo­gen. Zu den not­wen­di­gen Auf­wen­dun­gen ge­hö­ren auch die mit dem Be­ruf zu­sam­men­hän­gen­den Wei­ter­bil­dungs- und Um­schu­lungs­kos­ten. Für die not­wen­di­gen Kos­ten für Fahr­ten zwi­schen Wohn- und Ar­beits­stät­te kann ein Ma­xi­mal­be­trag fest­ge­setzt wer­den.1

2All­ge­mei­ne Ab­zü­ge sind:

a.2
die pri­va­ten Schuld­zin­sen im Um­fang des nach den Ar­ti­keln 7 und 7a steu­er­ba­ren Ver­mö­gen­ser­tra­ges und wei­te­rer 50 000 Fran­ken;
b.3
die dau­ern­den Las­ten so­wie 40 Pro­zent der be­zahl­ten Leib­ren­ten;
c.
die Un­ter­halts­bei­trä­ge an den ge­schie­de­nen, ge­richt­lich oder tat­säch­lich ge­trennt­le­ben­den Ehe­gat­ten so­wie die Un­ter­halts­bei­trä­ge an einen El­tern­teil für die un­ter des­sen el­ter­li­chen Sor­ge ste­hen­den Kin­der, nicht je­doch Leis­tun­gen in Er­fül­lung an­de­rer fa­mi­li­en­recht­li­cher Un­ter­halts- oder Un­ter­stüt­zungs­pflich­ten;
d.4
die ge­mä­ss Ge­setz, Sta­tut oder Re­gle­ment ge­leis­te­ten Ein­la­gen, Prä­mi­en und Bei­trä­ge an die Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung und an Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge;
e.
Ein­la­gen, Prä­mi­en und Bei­trä­ge zum Er­werb von ver­trag­li­chen An­sprü­chen aus an­er­kann­ten For­men der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge, bis zu ei­nem be­stimm­ten Be­trag;
f.
die Prä­mi­en und Bei­trä­ge für die Er­w­erb­ser­satz­ord­nung, die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung und für die ob­li­ga­to­ri­sche Un­fall­ver­si­che­rung;
g.
die Ein­la­gen, Prä­mi­en und Bei­trä­ge für die Le­bens-, die Kran­ken- und die nicht un­ter Buch­sta­be f fal­len­de Un­fall­ver­si­che­rung so­wie die Zin­sen von Spar­ka­pi­ta­li­en des Steu­er­pflich­ti­gen und der von ihm un­ter­hal­te­nen Per­so­nen, bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag, der pau­scha­liert wer­den kann;
h.5
die Krank­heits- und Un­fall­kos­ten des Steu­er­pflich­ti­gen und der von ihm un­ter­hal­te­nen Per­so­nen, so­weit der Steu­er­pflich­ti­ge die Kos­ten sel­ber trägt und die­se einen vom kan­to­na­len Recht be­stimm­ten Selbst­be­halt über­stei­gen;
hbis.6die be­hin­de­rungs­be­ding­ten Kos­ten des Steu­er­pflich­ti­gen oder der von ihm un­ter­hal­te­nen Per­so­nen mit Be­hin­de­run­gen im Sin­ne des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 20027, so­weit der Steu­er­pflich­ti­ge die Kos­ten sel­ber trägt;
i.8
die frei­wil­li­gen Leis­tun­gen von Geld und üb­ri­gen Ver­mö­gens­wer­ten bis zu dem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Aus­mass an ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz in der Schweiz, die im Hin­blick auf ih­re öf­fent­li­chen oder ge­mein­nüt­zi­gen Zwe­cke von der Steu­er­pflicht be­freit sind (Art. 23 Abs. 1 Bst. f), so­wie an Bund, Kan­to­ne, Ge­mein­den und de­ren An­stal­ten (Art. 23 Abs. 1 Bst. a-c);
k.
ein Ab­zug vom Er­w­erb­sein­kom­men, das ein Ehe­gat­te un­ab­hän­gig vom Be­ruf, Ge­schäft oder Ge­wer­be des an­dern Ehe­gat­ten er­zielt, bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag; ein gleich­ar­ti­ger Ab­zug ist zu­läs­sig bei er­heb­li­cher Mit­ar­beit ei­nes Ehe­gat­ten im Be­ruf, Ge­schäft oder Ge­wer­be des an­dern Ehe­gat­ten;
l.9
die Mit­glie­der­bei­trä­ge und Zu­wen­dun­gen bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag an po­li­ti­sche Par­tei­en, die:
1.
im Par­tei­en­re­gis­ter nach Ar­ti­kel 76a des Bun­des­ge­set­zes vom 17. De­zem­ber 197610 über die po­li­ti­schen Rech­te ein­ge­tra­gen sind,
2.
in ei­nem kan­to­na­len Par­la­ment ver­tre­ten sind, oder
3.
in ei­nem Kan­ton bei den letz­ten Wahlen des kan­to­na­len Par­la­ments min­des­tens 3 Pro­zent der Stim­men er­reicht ha­ben;
m.11
die nach­ge­wie­se­nen Kos­ten, bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag, für die Dritt­be­treu­ung je­des Kin­des, das das 14. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det hat und mit der steu­er­pflich­ti­gen Per­son, die für sei­nen Un­ter­halt sorgt, im glei­chen Haus­halt lebt, so­weit die­se Kos­ten in di­rek­tem kau­sa­lem Zu­sam­men­hang mit der Er­werbs­tä­tig­keit, Aus­bil­dung oder Er­werbs­un­fä­hig­keit der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ste­hen;
n.12
die Ein­satz­kos­ten in der Hö­he ei­nes nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Pro­zent­be­trags der ein­zel­nen Ge­win­ne aus Geld­spie­len, wel­che nicht nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 4 Buch­sta­ben l-m steu­er­frei sind; die Kan­to­ne kön­nen einen Höchst­be­trag für den Ab­zug vor­se­hen;
o.13
die Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung, ein­sch­liess­lich der Um­schu­lungs­kos­ten, bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag, so­fern:
1.
ein ers­ter Ab­schluss auf der Se­kun­dar­stu­fe II vor­liegt, oder
2.
das 20. Le­bens­jahr vollen­det ist und es sich nicht um die Aus­bil­dungs­kos­ten bis zum ers­ten Ab­schluss auf der Se­kun­dar­stu­fe II han­delt.

3Bei Lie­gen­schaf­ten im Pri­vat­ver­mö­gen kön­nen die Un­ter­halts­kos­ten, die Kos­ten der In­stand­stel­lung von neu er­wor­be­nen Lie­gen­schaf­ten, die Ver­si­che­rungs­prä­mi­en und die Kos­ten der Ver­wal­tung durch Drit­te ab­ge­zo­gen wer­den. Zu­dem kön­nen die Kan­to­ne Ab­zü­ge für Um­welt­schutz, Ener­gie­spa­ren und Denk­mal­pfle­ge vor­se­hen. Bei den drei letzt­ge­nann­ten Ab­zü­gen gilt fol­gen­de Re­ge­lung:14

a.15
Bei den In­ves­ti­tio­nen, die dem Ener­gie­spa­ren und dem Um­welt­schutz die­nen, be­stimmt das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen, wel­che In­ves­ti­tio­nen den Un­ter­halts­kos­ten gleich­ge­stellt wer­den kön­nen; den Un­ter­halts­kos­ten gleich­ge­stellt sind auch die Rück­bau­kos­ten im Hin­blick auf den Er­satz­neu­bau.
b.
Die nicht durch Sub­ven­tio­nen ge­deck­ten Kos­ten denk­mal­pfle­ge­ri­scher Ar­bei­ten sind ab­zieh­bar, so­fern der Steu­er­pflich­ti­ge sol­che Mass­nah­men auf­grund ge­setz­li­cher Vor­schrif­ten, im Ein­ver­neh­men mit den Be­hör­den oder auf de­ren An­ord­nung hin vor­ge­nom­men hat.

3bisIn­ves­ti­tio­nen und Rück­bau­kos­ten im Hin­blick auf einen Er­satz­neu­bau nach Ab­satz 3 Buch­sta­be a sind in den zwei nach­fol­gen­den Steu­er­pe­ri­oden ab­zieh­bar, so­weit sie in der lau­fen­den Steu­er­pe­ri­ode, in wel­cher die Auf­wen­dun­gen an­ge­fal­len sind, steu­er­lich nicht voll­stän­dig be­rück­sich­tigt wer­den kön­nen.16

4An­de­re Ab­zü­ge sind nicht zu­läs­sig. Vor­be­hal­ten sind die Kin­derab­zü­ge und an­de­re So­zi­al­ab­zü­ge des kan­to­na­len Rechts.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).
4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 4635; BBl 2003 6399).
5 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2003 4487; BBl 2001 1715).
6 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2003 4487; BBl 2001 1715).
7 SR 151.3
8 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 8. Okt. 2004 (Stif­tungs­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 4545; BBl 2003 8153 8191).
9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 12. Ju­ni 2009 über die steu­er­li­che Ab­zugs­fä­hig­keit von Zu­wen­dun­gen an po­li­ti­sche Par­tei­en, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 449; BBl 2008 7463 7485).
10 SR 161.1
11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 455; BBl 2009 4729). Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1 ParlG - SR 171.10).
12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Ju­ni 2012 über die Ver­ein­fa­chun­gen bei der Be­steue­rung von Lot­te­rie­ge­win­nen (AS 2012 5977; BBl 2011 6517 6543). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).
13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).
14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 3. Okt. 2008 über die steu­er­li­che Be­hand­lung von In­stand­stel­lungs­kos­ten bei Lie­gen­schaf­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 1515; BBl 2007 7993 8009).
15 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 4 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).
16 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 4 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).

Art. 10 Selbständige Erwerbstätigkeit  

1Als ge­schäfts- oder be­rufs­mäs­sig be­grün­de­te Kos­ten wer­den na­ment­lich ab­ge­zo­gen:

a.
die aus­ge­wie­se­nen Ab­schrei­bun­gen des Ge­schäfts­ver­mö­gens;
b.
die Rück­stel­lun­gen für Ver­pflich­tun­gen, de­ren Hö­he noch un­be­stimmt ist, oder für un­mit­tel­bar dro­hen­de Ver­lust­ri­si­ken;
c.
die ein­ge­tre­te­nen und ver­buch­ten Ver­lus­te auf dem Ge­schäfts­ver­mö­gen;
d.
die Zu­wen­dun­gen an Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen zu­guns­ten des ei­ge­nen Per­so­nals, so­fern je­de zweck­wid­ri­ge Ver­wen­dung aus­ge­schlos­sen ist;
e.1
Zin­sen auf Ge­schäfts­schul­den so­wie Zin­sen, die auf Be­tei­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 2 ent­fal­len;
f.2
die Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung, ein­sch­liess­lich Um­schu­lungs­kos­ten, des ei­ge­nen Per­so­nals.

1bisNicht ab­zieh­bar sind Zah­lun­gen von Be­ste­chungs­gel­dern im Sin­ne des schwei­ze­ri­schen Straf­rechts an schwei­ze­ri­sche oder frem­de Amts­trä­ger.3

2Ver­lus­te aus den sie­ben der Steu­er­pe­ri­ode (Art. 15) vor­an­ge­gan­ge­nen Ge­schäfts­jah­ren kön­nen ab­ge­zo­gen wer­den, so­weit sie bei der Be­rech­nung des steu­er­ba­ren Ein­kom­mens die­ser Jah­re nicht be­rück­sich­tigt wer­den konn­ten.4

3Mit Leis­tun­gen Drit­ter, die zum Aus­gleich ei­ner Un­ter­bi­lanz im Rah­men ei­ner Sa­nie­rung er­bracht wer­den, kön­nen auch Ver­lus­te ver­rech­net wer­den, die in frü­he­ren Ge­schäfts­jah­ren ent­stan­den und noch nicht mit Ein­kom­men ver­rech­net wer­den konn­ten.

4Die Ab­sät­ze 2 und 3 gel­ten auch bei Ver­le­gung des steu­er­recht­li­chen Wohn­sit­zes oder des Ge­schäftsor­tes in­ner­halb der Schweiz.5


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 22. Dez. 1999 über die Un­zu­läs­sig­keit steu­er­li­cher Ab­zü­ge von Be­ste­chungs­gel­dern, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2147; BBl 1997 II 1037, IV 1336).
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

3. Abschnitt: Steuerberechnung

Art. 11  

1Für Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, muss die Steu­er im Ver­gleich zu al­lein­ste­hen­den Steu­er­pflich­ti­gen an­ge­mes­sen er­mäs­sigt wer­den.1

2Ge­hö­ren zu den Ein­künf­ten Ka­pi­tal­ab­fin­dun­gen für wie­der­keh­ren­de Leis­tun­gen, so wird die Steu­er un­ter Be­rück­sich­ti­gung der üb­ri­gen Ein­künf­te zu dem Satz be­rech­net, der sich er­gä­be, wenn an­stel­le der ein­ma­li­gen Leis­tung ei­ne ent­spre­chen­de jähr­li­che Leis­tung aus­ge­rich­tet wür­de.

3Ka­pi­tal­leis­tun­gen aus Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen so­wie Zah­lun­gen bei Tod und für blei­ben­de kör­per­li­che oder ge­sund­heit­li­che Nach­tei­le wer­den für sich al­lein be­steu­ert. Sie un­ter­lie­gen stets ei­ner vol­len Jahres­steu­er.

4Für klei­ne Ar­beits­ent­gel­te aus un­selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ist die Steu­er oh­ne Be­rück­sich­ti­gung der üb­ri­gen Ein­künf­te, all­fäl­li­ger Be­rufs­kos­ten und So­zi­al­ab­zü­ge zu er­he­ben; Vor­aus­set­zung ist, dass der Ar­beit­ge­ber die Steu­er im Rah­men des ver­ein­fach­ten Ab­rech­nungs­ver­fah­rens nach den Ar­ti­keln 2 und 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 20052 ge­gen die Schwarz­ar­beit ent­rich­tet. Da­mit sind die Ein­kom­mens­steu­ern von Kan­ton und Ge­mein­de ab­ge­gol­ten. Ar­ti­kel 37 Ab­satz 1 Buch­sta­be a gilt sinn­ge­mä­ss. Die Steu­ern sind pe­ri­odisch der zu­stän­di­gen AHV-Aus­gleichs­kas­se ab­zu­lie­fern. Die­se stellt dem Steu­er­pflich­ti­gen ei­ne Auf­stel­lung oder ei­ne Be­stä­ti­gung über den Steu­er­ab­zug aus. Sie über­weist der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de die ein­kas­sier­ten Steu­er­zah­lun­gen. Das Recht auf ei­ne Be­zugs­pro­vi­si­on nach Ar­ti­kel 37 Ab­satz 3 wird auf die zu­stän­di­ge AHV-Aus­gleichs­kas­se über­tra­gen.3

5Wird die selbst­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit nach dem vollen­de­ten 55. Al­ters­jahr oder we­gen Un­fä­hig­keit zur Wei­ter­füh­rung in­fol­ge In­va­li­di­tät de­fi­ni­tiv auf­ge­ge­ben, so ist die Sum­me der in den letz­ten zwei Ge­schäfts­jah­ren rea­li­sier­ten stil­len Re­ser­ven ge­trennt vom üb­ri­gen Ein­kom­men zu be­steu­ern.4 Ein­kaufs­bei­trä­ge ge­mä­ss Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be d sind ab­zieh­bar. Wer­den kei­ne sol­chen Ein­käu­fe vor­ge­nom­men, so wird die Steu­er auf dem Be­trag der rea­li­sier­ten stil­len Re­ser­ven, für den der Steu­er­pflich­ti­ge die Zu­läs­sig­keit ei­nes Ein­kaufs ge­mä­ss Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be d nach­weist, in glei­cher Wei­se wie Ka­pi­tal­leis­tun­gen aus Vor­sor­ge ge­mä­ss Ab­satz 3 er­ho­ben. Der auf den Rest­be­trag der rea­li­sier­ten stil­len Re­ser­ven an­wend­ba­re Satz wird durch das kan­to­na­le Recht be­stimmt. Die glei­che Satz­mil­de­rung gilt auch für den über­le­ben­den Ehe­gat­ten, die an­de­ren Er­ben und die Ver­mächt­nis­neh­mer, so­fern sie das über­nom­me­ne Un­ter­neh­men nicht fort­füh­ren; die steu­er­li­che Ab­rech­nung er­folgt spä­tes­tens fünf Ka­len­der­jah­re nach Ab­lauf des To­des­jah­res des Erb­las­sers.5


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 455; BBl 2009 4729).
2 SR 822.41
3 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 17. Ju­ni 2005 ge­gen die Schwarz­ar­beit, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 359; BBl 2002 3605).
4 Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1 ParlG - SR 171.10).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

3. Kapitel: Grundstückgewinnsteuer

Art. 12  

1Der Grund­stück­ge­winn­steu­er un­ter­lie­gen Ge­win­ne, die sich bei Ver­äus­se­rung ei­nes Grund­stückes des Pri­vat­ver­mö­gens oder ei­nes land- oder forst­wirt­schaft­li­chen Grund­stückes so­wie von An­tei­len dar­an er­ge­ben, so­weit der Er­lös die An­la­ge­kos­ten (Er­werbs­preis oder Er­satz­wert zu­züg­lich Auf­wen­dun­gen) über­steigt.

2Die Steu­er­pflicht wird durch je­de Ver­äus­se­rung ei­nes Grund­stückes be­grün­det. Den Ver­äus­se­run­gen sind gleich­ge­stellt:

a.
die Rechts­ge­schäf­te, die in Be­zug auf die Ver­fü­gungs­ge­walt über ein Grund­stück wirt­schaft­lich wie ei­ne Ver­äus­se­rung wir­ken;
b.
die Über­füh­rung ei­nes Grund­stückes so­wie von An­tei­len dar­an vom Pri­vat­ver­mö­gen in das Ge­schäfts­ver­mö­gen des Steu­er­pflich­ti­gen;
c.
die Be­las­tung ei­nes Grund­stückes mit pri­vat­recht­li­chen Dienst­bar­kei­ten oder öf­fent­lich-recht­li­chen Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen, wenn die­se die un­be­schränk­te Be­wirt­schaf­tung oder den Ver­äus­se­rungs­wert des Grund­stückes dau­ernd und we­sent­lich be­ein­träch­ti­gen und da­für ein Ent­gelt ent­rich­tet wird;
d.
die Über­tra­gung von Be­tei­li­gungs­rech­ten des Pri­vat­ver­mö­gens des Steu­er­pflich­ti­gen an Im­mo­bi­li­en­ge­sell­schaf­ten, so­weit das kan­to­na­le Recht für die­sen Fall ei­ne Steu­er­pflicht vor­sieht;
e.
die oh­ne Ver­äus­se­rung er­ziel­ten Pla­nungs­mehr­wer­te im Sin­ne des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 19791, so­fern das kan­to­na­le Recht die­sen Tat­be­stand der Grund­stück­ge­winn­steu­er un­ter­stellt.

3Die Be­steue­rung wird auf­ge­scho­ben bei:

a.
Ei­gen­tums­wech­sel durch Erb­gang (Erb­fol­ge, Erb­tei­lung, Ver­mächt­nis), Erb­vor­be­zug oder Schen­kung;
b.2
Ei­gen­tums­wech­sel un­ter Ehe­gat­ten im Zu­sam­men­hang mit dem Gü­ter­recht, so­wie zur Ab­gel­tung aus­ser­or­dent­li­cher Bei­trä­ge ei­nes Ehe­gat­ten an den Un­ter­halt der Fa­mi­lie (Art. 165 ZGB3) und schei­dungs­recht­li­cher An­sprü­che, so­fern bei­de Ehe­gat­ten ein­ver­stan­den sind;
c.
Landum­le­gun­gen zwecks Gü­ter­zu­sam­men­le­gung, Quar­tier­pla­nung, Grenz­be­rei­ni­gung, Ab­run­dung land­wirt­schaft­li­cher Heim­we­sen so­wie bei Landum­le­gun­gen im Ent­eig­nungs­ver­fah­ren oder dro­hen­der Ent­eig­nung;
d.
voll­stän­di­ger oder teil­wei­ser Ver­äus­se­rung ei­nes land- oder forst­wirt­schaft­li­chen Grund­stückes, so­weit der Ver­äus­se­rungs­er­lös in­nert an­ge­mes­se­ner Frist zum Er­werb ei­nes selbst­be­wirt­schaf­te­ten Er­satz­grund­stückes oder zur Ver­bes­se­rung der ei­ge­nen, selbst­be­wirt­schaf­te­ten land- oder forst­wirt­schaft­li­chen Grund­stücke ver­wen­det wird;
e.
Ver­äus­se­rung ei­ner dau­ernd und aus­sch­liess­lich selbst­ge­nutz­ten Wohn­lie­gen­schaft (Ein­fa­mi­li­en­haus oder Ei­gen­tums­woh­nung), so­weit der da­bei er­ziel­te Er­lös in­nert an­ge­mes­se­ner Frist zum Er­werb oder zum Bau ei­ner gleich­ge­nutz­ten Er­satz­lie­gen­schaft in der Schweiz ver­wen­det wird.

4Die Kan­to­ne kön­nen die Grund­stück­ge­winn­steu­er auch auf Ge­win­nen aus der Ver­äus­se­rung von Grund­stücken des Ge­schäfts­ver­mö­gens des Steu­er­pflich­ti­gen er­he­ben, so­fern sie die­se Ge­win­ne von der Ein­kom­mens- und Ge­winn­steu­er aus­neh­men oder die Grund­stück­ge­winn­steu­er auf die Ein­kom­mens- und Ge­winn­steu­er an­rech­nen. In bei­den Fäl­len gilt:

a.4
die in den Ar­ti­keln 8 Ab­sät­ze 3 und 4 und 24 Ab­sät­ze 3 und 3qua­ter ge­nann­ten Tat­be­stän­de sind bei der Grund­stück­ge­winn­steu­er als steu­er­auf­schie­ben­de Ver­äus­se­rung zu be­han­deln;
b.
die Über­füh­rung ei­nes Grund­stückes so­wie von An­tei­len dar­an vom Pri­vat­ver­mö­gen ins Ge­schäfts­ver­mö­gen darf nicht ei­ner Ver­äus­se­rung gleich­ge­stellt wer­den.

5Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass kurz­fris­tig rea­li­sier­te Grund­stück­ge­win­ne stär­ker be­steu­ert wer­den.


1 SR 700
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 1118; BBl 1996 I 1).
3 SR 210
4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

4. Kapitel: Vermögenssteuer

Art. 13 Steuerobjekt  

1Der Ver­mö­gens­steu­er un­ter­liegt das ge­sam­te Rein­ver­mö­gen.

2Nutz­nies­sungs­ver­mö­gen wird dem Nutz­nies­ser zu­ge­rech­net.

3Bei An­tei­len an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz ist die Wert­dif­fe­renz zwi­schen den Ge­samtak­ti­ven der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge und de­ren di­rek­tem Grund­be­sitz steu­er­bar.1

4Haus­rat und per­sön­li­che Ge­brauchs­ge­gen­stän­de wer­den nicht be­steu­ert.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

Art. 14 Bewertung  

1Das Ver­mö­gen wird zum Ver­kehrs­wert be­wer­tet. Da­bei kann der Er­trags­wert an­ge­mes­sen be­rück­sich­tigt wer­den.

2Die land- und forst­wirt­schaft­lich ge­nutz­ten Grund­stücke wer­den zum Er­trags­wert be­wer­tet. Das kan­to­na­le Recht kann be­stim­men, dass bei der Be­wer­tung der Ver­kehrs­wert mit­be­rück­sich­tigt wird oder im Fal­le der Ver­äus­se­rung oder Auf­ga­be der land- oder forst­wirt­schaft­li­chen Nut­zung des Grund­stückes ei­ne Nach­be­steue­rung für die Dif­fe­renz zwi­schen Er­trags- und Ver­kehrs­wert er­folgt. Die Nach­be­steue­rung darf für höchs­tens 20 Jah­re er­fol­gen.

3Im­ma­te­ri­el­le Gü­ter und be­weg­li­ches Ver­mö­gen, die zum Ge­schäfts­ver­mö­gen der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ge­hö­ren, wer­den zu dem für die Ein­kom­mens­steu­er mass­ge­bli­chen Wert be­wer­tet.1


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 14a Bewertung von Mitarbeiterbeteiligungen  

1Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 7d Ab­satz 1 sind zum Ver­kehrs­wert ein­zu­set­zen. All­fäl­li­ge Sperr­fris­ten sind an­ge­mes­sen zu be­rück­sich­ti­gen.

2Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen nach den Ar­ti­keln 7d Ab­satz 3 und 7e sind bei Zu­tei­lung oh­ne Steu­er­wert zu de­kla­rie­ren.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

5. Kapitel: Zeitliche Bemessung

Art. 15 Steuerperiode  

1Als Steu­er­pe­ri­ode gilt das Ka­len­der­jahr.

2Die Steu­ern vom Ein­kom­men und Ver­mö­gen wer­den für je­de Steu­er­pe­ri­ode fest­ge­setzt und er­ho­ben.

3Be­steht die Steu­er­pflicht nur wäh­rend ei­nes Teils der Steu­er­pe­ri­ode, so wird die Steu­er auf den in die­sem Zeit­raum er­ziel­ten Ein­künf­ten er­ho­ben. Da­bei be­stimmt sich der Steu­er­satz für re­gel­mäs­sig flies­sen­de Ein­künf­te nach dem auf zwölf Mo­na­te be­rech­ne­ten Ein­kom­men; nicht re­gel­mäs­sig flies­sen­de Ein­künf­te un­ter­lie­gen der vol­len Jahres­steu­er, wer­den aber für die Satz­be­stim­mung nicht in ein Jah­res­ein­kom­men um­ge­rech­net. Die Ar­ti­kel 4b und 11 Ab­satz 3 blei­ben vor­be­hal­ten.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

Art. 16 Bemessung des Einkommens  

1Das steu­er­ba­re Ein­kom­men be­misst sich nach den Ein­künf­ten in der Steu­er­pe­ri­ode.

2Für die Er­mitt­lung des Ein­kom­mens aus selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ist das Er­geb­nis des in der Steu­er­pe­ri­ode ab­ge­schlos­se­nen Ge­schäfts­jah­res mass­ge­bend.

3Steu­er­pflich­ti­ge mit selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit müs­sen in je­der Steu­er­pe­ri­ode einen Ge­schäfts­ab­schluss er­stel­len.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

Art. 17 Bemessung des Vermögens  

1Das steu­er­ba­re Ver­mö­gen be­misst sich nach dem Stand am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht.

2Für Steu­er­pflich­ti­ge mit selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit und Ge­schäfts­jah­ren, die nicht mit dem Ka­len­der­jahr über­ein­stim­men, be­stimmt sich das steu­er­ba­re Ge­schäfts­ver­mö­gen nach dem Ei­gen­ka­pi­tal am En­de des in der Steu­er­pe­ri­ode ab­ge­schlos­se­nen Ge­schäfts­jah­res.

3Erbt die steu­er­pflich­ti­ge Per­son wäh­rend der Steu­er­pe­ri­ode Ver­mö­gen, so wird die­ses erst von dem Zeit­punkt an dem üb­ri­gen Ver­mö­gen zu­ge­rech­net, in dem es an­fällt. Ab­satz 4 gilt sinn­ge­mä­ss.

4Be­steht die Steu­er­pflicht nur wäh­rend ei­nes Teils der Steu­er­pe­ri­ode, so wird der die­sem Zeit­raum ent­spre­chen­de Be­trag er­ho­ben. Ar­ti­kel 4b Ab­satz 2 bleibt vor­be­hal­ten.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

Art. 18 Veranlagung bei Begründung und Auflösung der Ehe  

1Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, wer­den für die gan­ze Steu­er­pe­ri­ode, in der sie die Ehe ge­schlos­sen ha­ben, nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 3 ver­an­lagt.

2Bei Schei­dung, ge­richt­li­cher oder tat­säch­li­cher Tren­nung wer­den die Ehe­gat­ten für die gan­ze Steu­er­pe­ri­ode se­pa­rat ver­an­lagt.

3Stirbt ein in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben­der Ehe­gat­te, so wer­den bis zu sei­nem To­des­tag bei­de Ehe­gat­ten ge­mein­sam ver­an­lagt (Art. 3 Abs. 3). Der über­le­ben­de Ehe­gat­te wird für den Rest der Steu­er­pe­ri­ode se­pa­rat zu dem für ihn an­wend­ba­ren Ta­rif ver­an­lagt. Die Ar­ti­kel 15 Ab­satz 3 und 17 Ab­sät­ze 3 und 4 gel­ten sinn­ge­mä­ss.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

Art. 19 Grundstückgewinne  

Die Grund­stück­ge­winn­steu­er wird für die Steu­er­pe­ri­ode fest­ge­setzt, in der die Ge­win­ne er­zielt wor­den sind.

Dritter Titel: Steuern der juristischen Personen

1. Kapitel: Steuerpflicht

Art. 20 Steuerpflicht aufgrund persönlicher Zugehörigkeit  

1Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten, Ge­nos­sen­schaf­ten, Ver­ei­ne, Stif­tun­gen und die üb­ri­gen ju­ris­ti­schen Per­so­nen sind steu­er­pflich­tig, wenn sich ihr Sitz oder ih­re tat­säch­li­che Ver­wal­tung im Kan­ton be­fin­det. Den üb­ri­gen ju­ris­ti­schen Per­so­nen gleich­ge­stellt sind die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz nach Ar­ti­kel 58 KAG1. Die In­vest­ment­ge­sell­schaf­ten mit fes­tem Ka­pi­tal nach Ar­ti­kel 110 KAG wer­den wie Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten be­steu­ert.2

2Ju­ris­ti­sche Per­so­nen, aus­län­di­sche Han­dels­ge­sell­schaf­ten und an­de­re aus­län­di­sche Per­so­nen­ge­samt­hei­ten oh­ne ju­ris­ti­sche Per­sön­lich­keit wer­den den in­län­di­schen ju­ris­ti­schen Per­so­nen gleich­ge­stellt, de­nen sie recht­lich oder tat­säch­lich am ähn­lichs­ten sind.


1 SR 951.31
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

Art. 21 Steuerpflicht aufgrund wirtschaftlicher Zugehörigkeit  

1Ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz oder mit tat­säch­li­cher Ver­wal­tung aus­ser­halb des Kan­tons sind steu­er­pflich­tig, wenn sie:

a.
Teil­ha­ber an Ge­schäfts­be­trie­ben im Kan­ton sind;
b.
im Kan­ton Be­triebs­stät­ten un­ter­hal­ten;
c.
an Grund­stücken im Kan­ton Ei­gen­tum, ding­li­che Rech­te oder die­sen wirt­schaft­lich gleich­zuach­ten­de per­sön­li­che Nut­zungs­rech­te ha­be;
d.1
mit im Kan­ton ge­le­ge­nen Grund­stücken han­deln.

2Ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz und tat­säch­li­cher Ver­wal­tung im Aus­land sind aus­ser­dem steu­er­pflich­tig, wenn sie:

a.
Gläu­bi­ger oder Nutz­nies­ser von For­de­run­gen sind, die durch Grund- oder Faust­pfand auf Grund­stücken im Kan­ton ge­si­chert sind;
b.2
im Kan­ton ge­le­ge­ne Grund­stücke ver­mit­teln.

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5039; BBl 2016 5357).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5039; BBl 2016 5357).

Art. 22 Wechsel der Steuerpflicht  

1Ver­legt ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son wäh­rend ei­ner Steu­er­pe­ri­ode ih­ren Sitz oder die tat­säch­li­che Ver­wal­tung von ei­nem Kan­ton in einen an­de­ren Kan­ton, so ist sie in den be­tei­lig­ten Kan­to­nen für die ge­sam­te Steu­er­pe­ri­ode steu­er­pflich­tig. Ver­an­la­gungs­be­hör­de im Sin­ne des Ar­ti­kels 39 Ab­satz 2 ist die­je­ni­ge des Kan­tons des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung am En­de der Steu­er­pe­ri­ode.

2Ei­ne Steu­er­pflicht auf Grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit im Sin­ne von Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 in ei­nem an­de­ren Kan­ton als demje­ni­gen des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung be­steht für die ge­sam­te Steu­er­pe­ri­ode, auch wenn sie wäh­rend der Steu­er­pe­ri­ode be­grün­det, ver­än­dert oder auf­ge­ho­ben wird.

3Der Ge­winn und das Ka­pi­tal wer­den zwi­schen den be­tei­lig­ten Kan­to­nen in sinn­ge­mäs­ser An­wen­dung der Grund­sät­ze des Bun­des­rechts über das Ver­bot der in­ter­kan­to­na­len Dop­pel­be­steue­rung aus­ge­schie­den.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

Art. 23 Ausnahmen  

1Von der Steu­er­pflicht sind nur be­freit:

a.
der Bund und sei­ne An­stal­ten nach Mass­ga­be des Bun­des­rech­tes;
b.
der Kan­ton und sei­ne An­stal­ten nach Mass­ga­be des kan­to­na­len Rechts;
c.
die Ge­mein­den, die Kirch­ge­mein­den und die an­de­ren Ge­biets­kör­per­schaf­ten des Kan­tons und ih­re An­stal­ten nach Mass­ga­be des kan­to­na­len Rechts;
d.
die Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge von Un­ter­neh­men mit Wohn­sitz, Sitz oder Be­triebs­stät­te in der Schweiz und von ih­nen na­he ste­hen­den Un­ter­neh­men, so­fern die Mit­tel der Ein­rich­tung dau­ernd und aus­sch­liess­lich der Per­so­nal­vor­sor­ge die­nen;
e.
die in­län­di­schen So­zi­al­ver­si­che­rungs- und Aus­gleichs­kas­sen, ins­be­son­de­re Ar­beits­lo­sen-, Kran­ken­ver­si­che­rungs-, Al­ters-, In­va­li­den- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rungs­kas­sen, mit Aus­nah­me der kon­zes­sio­nier­ten Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten;
f.
die ju­ris­ti­schen Per­so­nen, die öf­fent­li­che oder ge­mein­nüt­zi­ge Zwe­cke ver­fol­gen, für den Ge­winn und das Ka­pi­tal, die aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich die­sen Zwe­cken ge­wid­met sind. Un­ter­neh­me­ri­sche Zwe­cke sind grund­sätz­lich nicht ge­mein­nüt­zig. Der Er­werb und die Ver­wal­tung von we­sent­li­chen Ka­pi­tal­be­tei­li­gun­gen an Un­ter­neh­men gel­ten als ge­mein­nüt­zig, wenn das In­ter­es­se an der Un­ter­neh­men­ser­hal­tung dem ge­mein­nüt­zi­gen Zweck un­ter­ge­ord­net ist und kei­ne ge­schäfts­lei­ten­den Tä­tig­kei­ten aus­ge­übt wer­den;
g.
die ju­ris­ti­schen Per­so­nen, die kan­to­nal oder ge­samtschwei­ze­risch Kul­tus­zwe­cke ver­fol­gen, für den Ge­winn und das Ka­pi­tal, die aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich die­sen Zwe­cken ge­wid­met sind;
h.1
die aus­län­di­schen Staa­ten für ih­re in­län­di­schen, aus­sch­liess­lich dem un­mit­tel­ba­ren Ge­brauch der di­plo­ma­ti­schen und kon­su­la­ri­schen Ver­tre­tun­gen be­stimm­ten Lie­gen­schaf­ten so­wie die von der Steu­er­pflicht be­frei­ten in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 20072 für die Lie­gen­schaf­ten, die Ei­gen­tum der in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten sind und die von de­ren Dienst­stel­len be­nützt wer­den;
i.3
die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz, so­fern de­ren An­le­ger aus­sch­liess­lich steu­er­be­frei­te Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge nach Buch­sta­be d oder steu­er­be­frei­te in­län­di­sche So­zi­al­ver­si­che­rungs- und Aus­gleichs­kas­sen nach Buch­sta­be e sind;
j.4
die vom Bund kon­zes­sio­nier­ten Ver­kehrs- und In­fra­struk­tur­un­ter­neh­men, die für die­se Tä­tig­keit Ab­gel­tun­gen er­hal­ten oder auf­grund ih­rer Kon­zes­si­on einen ganz­jäh­ri­gen Be­trieb von na­tio­na­ler Be­deu­tung auf­recht er­hal­ten müs­sen; die Steu­er­be­frei­ung er­streckt sich auch auf Ge­win­ne aus der kon­zes­sio­nier­ten Tä­tig­keit, die frei ver­füg­bar sind; von der Steu­er­be­frei­ung aus­ge­nom­men sind je­doch Ne­ben­be­trie­be und Lie­gen­schaf­ten, die kei­ne not­wen­di­ge Be­zie­hung zur kon­zes­sio­nier­ten Tä­tig­keit ha­ben.

25

3Die Kan­to­ne kön­nen auf dem We­ge der Ge­setz­ge­bung für Un­ter­neh­men, die neu er­öff­net wer­den und dem wirt­schaft­li­chen In­ter­es­se des Kan­tons die­nen, für das Grün­dungs­jahr und die neun fol­gen­den Jah­re Steu­erer­leich­te­run­gen vor­se­hen. Ei­ne we­sent­li­che Än­de­rung der be­trieb­li­chen Tä­tig­keit kann ei­ner Neu­grün­dung gleich­ge­stellt wer­den.

4Die in Ab­satz 1 Buch­sta­ben d-g und i ge­nann­ten ju­ris­ti­schen Per­so­nen un­ter­lie­gen je­doch in je­dem Fall der Grund­stück­ge­winn­steu­er. Die Be­stim­mun­gen über Er­satz­be­schaf­fun­gen (Art. 8 Abs. 4), über Ab­schrei­bun­gen (Art. 10 Abs. 1 Bst. a), über Rück­stel­lun­gen (Art. 10 Abs. 1 Bst. b) und über den Ver­lust­ab­zug (Art. 10 Abs. 1 Bst. c) gel­ten sinn­ge­mä­ss.6


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 8 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6637; BBl 2006 8017).
2 SR 192.12
3 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 11 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
5 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 11 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

2. Kapitel: Gewinnsteuer

1. Abschnitt: Steuerobjekt

Art. 24 Allgemeines  

1Der Ge­winn­steu­er un­ter­liegt der ge­sam­te Rein­ge­winn. Da­zu ge­hö­ren auch:

a.
der der Er­folgs­rech­nung be­las­te­te, ge­schäfts­mäs­sig nicht be­grün­de­te Auf­wand;
b.
die der Er­folgs­rech­nung nicht gut­ge­schrie­be­nen Er­trä­ge, Ka­pi­tal-, Li­qui­da­ti­ons- und Auf­wer­tungs­ge­win­ne;
c.1
die Zin­sen auf ver­deck­tem Ei­gen­ka­pi­tal (Art. 29a).

2Kein steu­er­ba­rer Ge­winn ent­steht durch:

a.
Ka­pi­tal­ein­la­gen von Mit­glie­dern von Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten ein­sch­liess­lich Auf­gel­der und Leis­tun­gen à fonds per­du:
b.
Ver­le­gung des Sit­zes, der Ver­wal­tung, ei­nes Ge­schäfts­be­trie­bes oder ei­ner Be­triebs­stät­te in einen an­dern Kan­ton, so­weit kei­ne Ver­äus­se­run­gen oder buch­mäs­si­gen Auf­wer­tun­gen vor­ge­nom­men wer­den;
c.
Ka­pi­tal­zu­wachs aus Erb­schaft, Ver­mächt­nis oder Schen­kung.

3Stil­le Re­ser­ven ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son wer­den bei Um­struk­tu­rie­run­gen, ins­be­son­de­re im Fall der Fu­si­on, Spal­tung oder Um­wand­lung, nicht be­steu­ert, so­weit die Steu­er­pflicht in der Schweiz fort­be­steht und die bis­her für die Ge­winn­steu­er mass­ge­bli­chen Wer­te über­nom­men wer­den:

a.
bei der Um­wand­lung in ei­ne Per­so­nen­un­ter­neh­mung oder in ei­ne an­de­re ju­ris­ti­sche Per­son;
b.
bei der Auf- oder Ab­spal­tung ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, so­fern ein oder meh­re­re Be­trie­be oder Teil­be­trie­be über­tra­gen wer­den und so­weit die nach der Spal­tung be­ste­hen­den ju­ris­ti­schen Per­so­nen einen Be­trieb oder Teil­be­trieb wei­ter­füh­ren;
c.
beim Aus­tausch von Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­ten an­läss­lich von Um­struk­tu­rie­run­gen oder von fu­si­ons­ähn­li­chen Zu­sam­menschlüs­sen;
d.
bei der Über­tra­gung von Be­trie­ben oder Teil­be­trie­ben, so­wie von Ge­gen­stän­den des be­trieb­li­chen An­la­ge­ver­mö­gens auf ei­ne in­län­di­sche Toch­ter­ge­sell­schaft. Als Toch­ter­ge­sell­schaft gilt ei­ne Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, an der die über­tra­gen­de Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft zu min­des­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal be­tei­ligt ist.2

3bisÜber­trägt ei­ne Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, die nicht un­ter Ar­ti­kel 28 Ab­satz 2 oder 3 fällt, ei­ne Be­tei­li­gung auf ei­ne aus­län­di­sche Kon­zern­ge­sell­schaft, so wird für die Dif­fe­renz zwi­schen dem Ge­winn­steu­er­wert und dem Ver­kehrs­wert der Be­tei­li­gung die Be­steue­rung auf­ge­scho­ben. Der Steu­er­auf­schub ent­fällt, wenn die über­tra­ge­ne Be­tei­li­gung an einen kon­zern­frem­den Drit­ten ver­äus­sert wird, wenn die Ge­sell­schaft, de­ren Be­tei­li­gungs­rech­te über­tra­gen wur­den, ih­re Ak­ti­ven und Pas­si­ven in we­sent­li­chem Um­fang ver­äus­sert oder wenn sie li­qui­diert wird.3

3terBei ei­ner Über­tra­gung auf ei­ne Toch­ter­ge­sell­schaft nach Ab­satz 3 Buch­sta­be d wer­den die über­tra­ge­nen stil­len Re­ser­ven im Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 53 nach­träg­lich be­steu­ert, so­weit wäh­rend den der Um­struk­tu­rie­rung nach­fol­gen­den fünf Jah­ren die über­tra­ge­nen Ver­mö­gens­wer­te oder Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­te an der Toch­ter­ge­sell­schaft ver­äus­sert wer­den; die Toch­ter­ge­sell­schaft kann in die­sem Fall ent­spre­chen­de, als Ge­winn ver­steu­er­te stil­le Re­ser­ven gel­tend ma­chen.4

3qua­terZwi­schen in­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten, wel­che nach dem Ge­samt­bild der tat­säch­li­chen Ver­hält­nis­se durch Stim­men­mehr­heit oder auf an­de­re Wei­se un­ter ein­heit­li­cher Lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft zu­sam­men­ge­fasst sind, kön­nen di­rekt oder in­di­rekt ge­hal­te­ne Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner an­de­ren Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, Be­trie­be oder Teil­be­trie­be so­wie Ge­gen­stän­de des be­trieb­li­chen An­la­ge­ver­mö­gens zu den bis­her für die Ge­winn­steu­er mass­ge­bli­chen Wer­ten über­tra­gen wer­den. Vor­be­hal­ten blei­ben:

a.
die Über­tra­gung auf ei­ne Toch­ter­ge­sell­schaft nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 Buch­sta­be d;
b.
die Über­tra­gung von Ge­gen­stän­den des be­trieb­li­chen An­la­ge­ver­mö­gens auf ei­ne Ge­sell­schaft, die nach Ar­ti­kel 28 Ab­sät­ze 2-4 be­steu­ert wird.5

3quin­quiesWer­den im Fall ei­ner Über­tra­gung nach Ab­satz 3qua­ter wäh­rend der nach­fol­gen­den fünf Jah­re die über­tra­ge­nen Ver­mö­gens­wer­te ver­äus­sert oder wird wäh­rend die­ser Zeit die ein­heit­li­che Lei­tung auf­ge­ge­ben, so wer­den die über­tra­ge­nen stil­len Re­ser­ven im Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 53 nach­träg­lich be­steu­ert. Die be­güns­tig­te ju­ris­ti­sche Per­son kann in die­sem Fall ent­spre­chen­de, als Ge­winn ver­steu­er­te stil­le Re­ser­ven gel­tend ma­chen. Die im Zeit­punkt der Sperr­frist­ver­let­zung un­ter ein­heit­li­cher Lei­tung zu­sam­men­ge­fass­ten in­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten haf­ten für die Nach­steu­er so­li­da­risch.6

4Die Be­stim­mun­gen über Er­satz­be­schaf­fun­gen (Art. 8 Abs. 4), über Ab­schrei­bun­gen (Art. 10 Abs. 1 Bst. a), über Rück­stel­lun­gen (Art. 10 Abs. 1 Bst. b) und über den Ver­lust­ab­zug (Art. 10 Abs. 1 Bst. c) gel­ten sinn­ge­mä­ss.

4bisBeim Er­satz von Be­tei­li­gun­gen kön­nen die stil­len Re­ser­ven auf ei­ne neue Be­tei­li­gung über­tra­gen wer­den, so­fern die ver­äus­ser­te Be­tei­li­gung min­des­tens 10 Pro­zent des Grund- oder Stamm­ka­pi­tals oder min­des­tens 10 Pro­zent des Ge­winns und der Re­ser­ven der an­de­ren Ge­sell­schaft aus­macht und die­se Be­tei­li­gung wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res im Be­sitz der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft war.7

5Leis­tun­gen, wel­che ge­mischt­wirt­schaft­li­che, im öf­fent­li­chen In­ter­es­se tä­ti­ge Un­ter­neh­men über­wie­gend an na­he ste­hen­de Per­so­nen er­brin­gen, sind zum je­wei­li­gen Markt­preis, zu den je­wei­li­gen Ge­ste­hungs­kos­ten zu­züg­lich ei­nes an­ge­mes­se­nen Auf­schla­ges oder zum je­wei­li­gen End­ver­kaufs­preis ab­züg­lich ei­ner an­ge­mes­se­nen Ge­winn­mar­ge zu be­wer­ten; das Er­geb­nis ei­nes je­den Un­ter­neh­mens ist ent­spre­chend zu be­rich­ti­gen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).
4 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).
5 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).
6 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).
7 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 25 Aufwand  

1Zum ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­ten Auf­wand ge­hö­ren auch:

a.
die eid­ge­nös­si­schen, kan­to­na­len und kom­mu­na­len Steu­ern, nicht aber Steu­er­bus­sen;
b.
die Zu­wen­dun­gen an Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen zu­guns­ten des ei­ge­nen Per­so­nals, so­fern je­de zweck­wid­ri­ge Ver­wen­dung aus­ge­schlos­sen ist;
c.1
die frei­wil­li­gen Leis­tun­gen von Geld und üb­ri­gen Ver­mö­gens­wer­ten bis zu dem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Aus­mass an ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz in der Schweiz, die im Hin­blick auf ih­re öf­fent­li­chen oder ge­mein­nüt­zi­gen Zwe­cke von der Steu­er­pflicht be­freit sind (Art. 23 Abs. 1 Bst. f), so­wie an Bund, Kan­to­ne, Ge­mein­den und de­ren An­stal­ten (Art. 23 Abs. 1 Bst. a-c);
d.
die Ra­bat­te, Skon­ti, Um­satz­bo­ni­fi­ka­tio­nen und Rück­ver­gü­tun­gen auf dem Ent­gelt für Lie­fe­run­gen und Leis­tun­gen so­wie zur Ver­tei­lung an die Ver­si­cher­ten be­stimm­te Über­schüs­se von Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten;
e.2
die Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung, ein­sch­liess­lich Um­schu­lungs­kos­ten, des ei­ge­nen Per­so­nals.
1bisNicht zum ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­ten Auf­wand ge­hö­ren Zah­lun­gen von Be­ste­chungs­gel­dern im Sin­ne des schwei­ze­ri­schen Straf­rechts an schwei­ze­ri­sche oder frem­de Amts­trä­ger.3

2Vom Rein­ge­winn der Steu­er­pe­ri­ode wer­den die Ver­lus­te aus den sie­ben der Steu­er­pe­ri­ode (Art. 31 Abs. 2) vor­an­ge­gan­ge­nen Ge­schäfts­jah­ren ab­ge­zo­gen, so­weit sie bei der Be­rech­nung des steu­er­ba­ren Rein­ge­winns die­ser Jah­re nicht be­rück­sich­tigt wer­den konn­ten.4

3Mit Leis­tun­gen zum Aus­gleich ei­ner Un­ter­bi­lanz im Rah­men ei­ner Sa­nie­rung, die nicht Ka­pi­tal­ein­la­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 24 Ab­satz 2 Buch­sta­be a sind, kön­nen auch Ver­lus­te ver­rech­net wer­den, die in frü­he­ren Ge­schäfts­pe­ri­oden ent­stan­den und noch nicht mit Ge­win­nen ver­rech­net wer­den konn­ten.

4Die Ab­sät­ze 2 und 3 gel­ten auch bei Ver­le­gung des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung in­ner­halb der Schweiz.5


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 8. Okt. 2004 (Stif­tungs­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 4545; BBl 2003 8153 8191).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 22. Dez. 1999 über die Un­zu­läs­sig­keit steu­er­li­cher Ab­zü­ge von Be­ste­chungs­gel­dern, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2147; BBl 1997 II 1037, IV 1336).
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

Art. 26 Gewinn von Vereinen, Stiftungen und kollektiven Kapitalanlagen  

1Die Mit­glie­der­bei­trä­ge an die Ver­ei­ne und die Ein­la­gen in das Ver­mö­gen der Stif­tun­gen wer­den nicht zum steu­er­ba­ren Ge­winn ge­rech­net.

2Von den steu­er­ba­ren Er­trä­gen der Ver­ei­ne kön­nen die zur Er­zie­lung die­ser Er­trä­ge er­for­der­li­chen Auf­wen­dun­gen in vol­lem Um­fang ab­ge­zo­gen wer­den, an­de­re Auf­wen­dun­gen nur in­so­weit, als sie die Mit­glie­der­bei­trä­ge über­stei­gen.

3Die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz un­ter­lie­gen der Ge­winn­steu­er für den Er­trag aus di­rek­tem Grund­be­sitz.2


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

Art. 26a Gewinne von juristischen Personen mit ideellen Zwecken  

Ge­win­ne von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit ide­el­len Zwe­cken wer­den nicht be­steu­ert, so­fern sie einen nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag nicht über­stei­gen und aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich die­sen Zwe­cken ge­wid­met sind.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2015 über die Ge­winn­be­steue­rung von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit ide­el­len Zwe­cken, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 2947; BBl 2014 5369).

2. Abschnitt: Steuerberechnung

Art. 27 Allgemeines  

1Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten wer­den nach dem glei­chen Ta­rif be­steu­ert.

2All­fäl­li­ge Mi­ni­mal­steu­ern auf Er­satz­fak­to­ren wer­den an die Ge­winn- und Ka­pi­tal­steu­ern an­ge­rech­net.

Art. 28 Besondere Fälle  

1Ist ei­ne Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft zu min­des­tens 10 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal oder am Ge­winn und an den Re­ser­ven ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft be­tei­ligt oder ha­ben ih­re Be­tei­li­gungs­rech­te einen Ver­kehrs­wert von min­des­tens ei­ner Mil­li­on Fran­ken, so er­mäs­sigt sich die Ge­winn­steu­er im Ver­hält­nis des Net­to­er­tra­ges aus den Be­tei­li­gungs­rech­ten zum ge­sam­ten Rein­ge­winn.1 Der Net­to­er­trag ent­spricht dem Er­trag die­ser Be­tei­li­gun­gen ab­züg­lich des dar­auf ent­fal­len­den Fi­nan­zie­rungs­auf­wan­des und ei­nes Bei­tra­ges von 5 Pro­zent zur De­ckung des Ver­wal­tungs­auf­wan­des; der Nach­weis des ef­fek­ti­ven Ver­wal­tungs­auf­wan­des bleibt vor­be­hal­ten. Als Fi­nan­zie­rungs­auf­wand gel­ten Schuld­zin­sen so­wie wei­te­rer Auf­wand, der wirt­schaft­lich den Schuld­zin­sen gleich­zu­stel­len ist.2

1bisDie Kan­to­ne kön­nen die Er­mäs­si­gung auf Ka­pi­tal­ge­win­ne aus Be­tei­li­gun­gen so­wie auf Er­lö­se aus da­zu­ge­hö­ri­gen Be­zugs­rech­ten aus­deh­nen, wenn die ver­äus­ser­te Be­tei­li­gung min­des­tens 10 Pro­zent des Grund- oder Stamm­ka­pi­tals ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft be­trug oder einen An­spruch auf min­des­tens 10 Pro­zent des Ge­winns und der Re­ser­ven ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft be­grün­de­te und wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res im Be­sitz der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft war. Fällt die Be­tei­li­gungs­quo­te in­fol­ge Teil­ver­äus­se­rung un­ter 10 Pro­zent, so kann die Er­mäs­si­gung für je­den fol­gen­den Ver­äus­se­rungs­ge­winn nur ge­währt wer­den, wenn die Be­tei­li­gungs­rech­te am En­de des Steu­er­jah­res vor dem Ver­kauf einen Ver­kehrs­wert von min­des­tens ei­ner Mil­li­on Fran­ken hat­ten.3

1terBei der Be­rech­nung der Er­mäs­si­gung wird der Ver­äus­se­rungs­er­lös nur so weit be­rück­sich­tigt, als er die Ge­ste­hungs­kos­ten über­steigt. Wert­be­rich­ti­gun­gen so­wie Ab­schrei­bun­gen auf den Ge­ste­hungs­kos­ten von Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens 10 Pro­zent wer­den dem steu­er­ba­ren Ge­winn zu­ge­rech­net, so­weit sie nicht mehr be­grün­det sind.4

1qua­terBei Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten von sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 des Ban­ken­ge­set­zes vom 8. No­vem­ber 19345 (BankG) wer­den für die Be­rech­nung des Net­to­er­trags nach Ab­satz 1 der Fi­nan­zie­rungs­auf­wand und die For­de­rung in der Bi­lanz aus kon­zern­in­tern wei­ter­ge­ge­be­nen Mit­teln fol­gen­der An­lei­hen nicht be­rück­sich­tigt:

a.
Pflicht­wan­del­an­lei­hen und An­lei­hen mit For­de­rungs­ver­zicht nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 4 BankG; und
b.
Schuld­in­stru­men­te zur Ver­lust­tra­gung bei In­sol­venz­mass­nah­men im Sin­ne der Ar­ti­kel 28-32 BankG.6

2Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten, de­ren sta­tu­ta­ri­scher Zweck zur Haupt­sa­che in der dau­ern­den Ver­wal­tung von Be­tei­li­gun­gen be­steht und die in der Schweiz kei­ne Ge­schäftstä­tig­keit aus­üben, ent­rich­ten auf dem Rein­ge­winn kei­ne Steu­er, so­fern die Be­tei­li­gun­gen oder die Er­trä­ge aus den Be­tei­li­gun­gen län­ger­fris­tig min­des­tens zwei Drit­tel der ge­sam­ten Ak­ti­ven oder Er­trä­ge aus­ma­chen. Er­trä­ge aus schwei­ze­ri­schem Grund­ei­gen­tum sol­cher Ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten wer­den zum or­dent­li­chen Ta­rif be­steu­ert. Da­bei wer­den die ei­ner üb­li­chen hy­po­the­ka­ri­schen Be­las­tung ent­spre­chen­den Ab­zü­ge ge­währt.

3Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten, Ge­nos­sen­schaf­ten und Stif­tun­gen, die in der Schweiz ei­ne Ver­wal­tungs­tä­tig­keit, aber kei­ne Ge­schäftstä­tig­keit aus­üben, ent­rich­ten die Ge­winn­steu­er wie folgt:

a.
Er­trä­ge aus Be­tei­li­gun­gen im Sin­ne von Ab­satz 1 so­wie Ka­pi­tal- und Auf­wer­tungs­ge­win­ne auf sol­chen Be­tei­li­gun­gen sind steu­er­frei;
b.
die üb­ri­gen Ein­künf­te aus der Schweiz wer­den or­dent­lich be­steu­ert;
c.
die üb­ri­gen Ein­künf­te aus dem Aus­land wer­den nach der Be­deu­tung der Ver­wal­tungs­tä­tig­keit in der Schweiz or­dent­lich be­steu­ert;
d.
der ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­te Auf­wand, der mit be­stimm­ten Er­trä­gen und Ein­künf­ten in wirt­schaft­li­chem Zu­sam­men­hang steht, wird vor­her ab­ge­zo­gen. Ver­lus­te auf Be­tei­li­gun­gen im Sin­ne von Buch­sta­be a kön­nen nur mit Er­trä­gen ge­mä­ss Buch­sta­be a ver­rech­net wer­den.7

4Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten, de­ren Ge­schäftstä­tig­keit über­wie­gend aus­lands­be­zo­gen ist und die in der Schweiz nur ei­ne un­ter­ge­ord­ne­te Ge­schäftstä­tig­keit aus­üben, ent­rich­ten die Ge­winn­steu­er ge­mä­ss Ab­satz 3. Die üb­ri­gen Ein­künf­te aus dem Aus­land ge­mä­ss Ab­satz 3 Buch­sta­be c wer­den nach Mass­ga­be des Um­fangs der Ge­schäftstä­tig­keit in der Schweiz be­steu­ert.8

5Von der Er­mäs­si­gung der Ge­winn­steu­er nach den Ab­sät­zen 2-4 sind Ein­künf­te und Er­trä­ge aus­ge­schlos­sen, wenn hie­für ei­ne Ent­las­tung von aus­län­di­schen Quel­len­steu­ern be­an­sprucht wird und der Staats­ver­trag die or­dent­li­che Be­steue­rung in der Schweiz vor­aus­setzt.9

6An­de­re Aus­nah­men von der or­dent­li­chen Steu­er­be­rech­nung ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 sind nicht zu­läs­sig.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).
5 SR 952.0
6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 14. Dez. 2018 über die Be­rech­nung des Be­tei­li­gungs­ab­zugs bei sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2019 1207; BBl 2018 1263).
7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).
8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).
9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

3. Kapitel: Kapitalsteuer

Art. 29 Steuerobjekt; im Allgemeinen  

1Ge­gen­stand der Ka­pi­tal­steu­er ist das Ei­gen­ka­pi­tal.

2Das steu­er­ba­re Ei­gen­ka­pi­tal be­steht:

a.
bei Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten aus dem ein­be­zahl­ten Grund- oder Stamm­ka­pi­tal, den of­fe­nen und den aus ver­steu­er­tem Ge­winn ge­bil­de­ten stil­len Re­ser­ven;
b.
bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen nach Ar­ti­kel 28 Ab­sät­ze 2 und 3 aus dem ein­be­zahl­ten Grund- oder Stamm­ka­pi­tal, den of­fe­nen Re­ser­ven und je­nem Teil der stil­len Re­ser­ven, der im Fal­le der Ge­winn­be­steue­rung aus ver­steu­er­tem Ge­winn ge­bil­det wor­den wä­re;
c.
bei Ver­ei­nen, Stif­tun­gen und den üb­ri­gen ju­ris­ti­schen Per­so­nen aus dem Rein­ver­mö­gen, wie es nach den Be­stim­mun­gen für die na­tür­li­chen Per­so­nen be­rech­net wird.

32


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 7. Okt. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1995 1449; BBl 1994 II 357).
2 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II des BG vom 7. Okt. 1994, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1995 (AS 1995 1449; BBl 1994 II 357).

Art. 29a Steuerobjekt; verdecktes Eigenkapital  

Das steu­er­ba­re Ei­gen­ka­pi­tal von Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten wird um den Teil des Fremd­ka­pi­tals er­höht, dem wirt­schaft­lich die Be­deu­tung von Ei­gen­ka­pi­tal zu­kommt.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 7. Okt. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1995 1449; BBl 1994 II 357).

Art. 30 Steuerberechnung  

1 Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten wer­den nach dem glei­chen Ta­rif be­steu­ert.

2Die Kan­to­ne kön­nen die Ge­winn­steu­er an die Ka­pi­tal­steu­er an­rech­nen.1


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

4. Kapitel: Zeitliche Bemessung

Art. 31  

1Die Steu­ern vom Rein­ge­winn und vom Ei­gen­ka­pi­tal wer­den für je­de Steu­er­pe­ri­ode fest­ge­setzt und er­ho­ben.

2Als Steu­er­pe­ri­ode gilt das Ge­schäfts­jahr. Die Steu­er­pflich­ti­gen müs­sen in je­dem Ka­len­der­jahr, aus­ge­nom­men im Grün­dungs­jahr, einen Ge­schäfts­ab­schluss mit Bi­lanz und Er­folgs­rech­nung er­stel­len. Um­fasst ein Ge­schäfts­jahr mehr oder we­ni­ger als zwölf Mo­na­te, so be­stimmt sich der Steu­er­satz für die Ge­winn­steu­er nach dem auf zwölf Mo­na­te be­rech­ne­ten Rein­ge­winn.

3Der steu­er­ba­re Rein­ge­winn be­misst sich nach dem Er­geb­nis der Steu­er­pe­ri­ode.

4Das steu­er­ba­re Ei­gen­ka­pi­tal be­misst sich nach dem Stand am En­de der Steu­er­pe­ri­ode

Vierter Titel: Quellensteuern für natürliche und juristische Personen

1. Kapitel: Natürliche Personen mit steuerrechtlichem Wohnsitz oder Aufenthalt im Kanton

Art. 32 Geltungsbereich  

1Aus­län­di­sche Ar­beit­neh­mer, wel­che die frem­den­po­li­zei­li­che Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung nicht be­sit­zen, im Kan­ton je­doch steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt ha­ben, wer­den für ihr Ein­kom­men aus un­selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ei­nem Steu­er­ab­zug an der Quel­le un­ter­wor­fen. Die­ser tritt an die Stel­le der im or­dent­li­chen Ver­fah­ren zu ver­an­la­gen­den Steu­ern. Da­von aus­ge­nom­men sind Ein­künf­te, die der Be­steue­rung nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 4 un­ter­ste­hen. Vor­be­hal­ten bleibt die or­dent­li­che Ver­an­la­gung nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 2.1

2Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, wer­den im or­dent­li­chen Ver­fah­ren ver­an­lagt, wenn ei­ner der Ehe­gat­ten das Schwei­zer Bür­ger­recht oder die Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung be­sitzt.

3Die Quel­len­steu­er wird von den Brut­to­ein­künf­ten be­rech­net und er­streckt sich auf al­le Ein­künf­te aus un­selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit, ein­sch­liess­lich Ne­ben­ein­künf­te, geld­wer­te Vor­tei­le aus Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen und Na­tu­ral­leis­tun­gen, so­wie auf die Er­satzein­künf­te.2


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 17. Ju­ni 2005 ge­gen die Schwarz­ar­beit, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 359; BBl 2002 3605).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 33 Ausgestaltung des Steuerabzuges  

1Der Steu­er­ab­zug wird ent­spre­chend den für die Ein­kom­mens­steu­er na­tür­li­cher Per­so­nen gel­ten­den Steu­er­sät­zen fest­ge­setzt und um­fasst die eid­ge­nös­si­schen, kan­to­na­len und kom­mu­na­len Steu­ern.

2Der Steu­er­ab­zug für die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben­den Ehe­gat­ten, die bei­de er­werbs­tä­tig sind, trägt ih­rem Ge­samtein­kom­men Rech­nung.

3Be­rufs­kos­ten, Ver­si­che­rungs­prä­mi­en so­wie der Ab­zug für Fa­mi­li­en­las­ten und bei Er­werbs­tä­tig­keit bei­der Ehe­gat­ten wer­den pau­schal be­rück­sich­tigt.

Art. 34 Vorbehalt der ordentlichen Veranlagung  

1Die der Quel­len­steu­er un­ter­lie­gen­den Per­so­nen wer­den für Ver­mö­gen und für Ein­kom­men, das dem Steu­er­ab­zug an der Quel­le nicht un­ter­wor­fen ist, im or­dent­li­chen Ver­fah­ren ver­an­lagt.

2Be­tra­gen die dem Steu­er­ab­zug an der Quel­le un­ter­wor­fe­nen Brut­to­ein­künf­te des Steu­er­pflich­ti­gen oder sei­nes Ehe­gat­ten, der in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe lebt, in ei­nem Ka­len­der­jahr mehr als den vom kan­to­na­len Recht fest­ge­leg­ten Be­trag, so wird ei­ne nach­träg­li­che Ver­an­la­gung durch­ge­führt. Die an der Quel­le ab­ge­zo­ge­ne Steu­er wird da­bei an­ge­rech­net.

2. Kapitel: Personen ohne Steuerrechtlichen Wohnsitz oder Aufenthalt in der Schweiz

Art. 35 Geltungsbereich  

1Dem Steu­er­ab­zug an der Quel­le un­ter­wor­fen wer­den, wenn sie kei­nen steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt in der Schweiz ha­ben:

a.
Ar­beit­neh­mer für ihr aus un­selb­stän­di­ger Tä­tig­keit im Kan­ton er­ziel­tes Er­w­erb­sein­kom­men;
b.
Künst­ler, Sport­ler und Re­fe­ren­ten für Ein­künf­te aus ih­rer im Kan­ton aus­ge­üb­ten per­sön­li­chen Tä­tig­keit, ein­ge­schlos­sen die Ein­künf­te und Ent­schä­di­gun­gen, die nicht dem Künst­ler, Sport­ler oder Re­fe­ren­ten, son­dern ei­nem Drit­ten zu­flies­sen, der sei­ne Tä­tig­keit or­ga­ni­siert hat;
c.1
Mit­glie­der der Ver­wal­tung oder der Ge­schäfts­füh­rung von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit Sitz oder mit tat­säch­li­cher Ver­wal­tung im Kan­ton für die ih­nen aus­ge­rich­te­ten Tan­tie­men, Sit­zungs­gel­der, fes­ten Ent­schä­di­gun­gen, Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen und ähn­li­chen Ver­gü­tun­gen;
d.2
Mit­glie­der der Ver­wal­tung oder der Ge­schäfts­füh­rung aus­län­di­scher Un­ter­neh­mun­gen mit Be­triebs­stät­ten im Kan­ton für die ih­nen zu Las­ten die­ser Be­triebs­stät­ten aus­ge­rich­te­ten Tan­tie­men, Sit­zungs­gel­der, fes­ten Ent­schä­di­gun­gen, Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen und ähn­li­chen Ver­gü­tun­gen;
e.
Gläu­bi­ger und Nutz­nies­ser von For­de­run­gen, die durch Grund- oder Faust­pfand auf Grund­stücken im Kan­ton ge­si­chert sind, für die ih­nen aus­ge­rich­te­ten Zin­sen;
f.3
Emp­fän­ger von Pen­sio­nen, Ru­he­ge­häl­tern oder an­de­ren Ver­gü­tun­gen, die sie auf Grund ei­nes frü­he­ren öf­fent­lich-recht­li­chen Ar­beits­ver­hält­nis­ses von ei­nem Ar­beit­ge­ber oder ei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung mit Sitz im Kan­ton er­hal­ten, für die­se Leis­tun­gen;
g.
im Aus­land wohn­haf­te Emp­fän­ger von Leis­tun­gen aus schwei­ze­ri­schen pri­vat­recht­li­chen Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge oder aus an­er­kann­ten For­men der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge für die­se Leis­tun­gen;
h.4
Ar­beit­neh­mer, die für Ar­beit im in­ter­na­tio­na­len Ver­kehr an Bord ei­nes Schif­fes oder ei­nes Luft­fahr­zeu­ges oder bei ei­nem Trans­port auf der Stras­se Lohn oder an­de­re Ver­gü­tun­gen von ei­nem Ar­beit­ge­ber mit Sitz oder Be­triebs­stät­te im Kan­ton er­hal­ten für die­se Leis­tun­gen; da­von aus­ge­nom­men bleibt die Be­steue­rung der See­leu­te für Ar­beit an Bord ei­nes Hoch­see­schif­fes;
i.5
Per­so­nen, die im Zeit­punkt des Zu­flus­ses von geld­wer­ten Vor­tei­len aus Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 7d Ab­satz 3 im Aus­land wohn­haft sind, nach Ar­ti­kel 7f6 an­teils­mäs­sig für den geld­wer­ten Vor­teil.

2Der Steu­er­ab­zug tritt an die Stel­le der im or­dent­li­chen Ver­fah­ren zu ver­an­la­gen­den Steu­ern des Bun­des, des Kan­tons und der Ge­mein­de.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).
4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 3 des Lan­des­ver­sor­gungs­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­ni 2017 (AS 2017 3097; BBl 2014 7119).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).
6 Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1, ParlG; SR 171.10).

Art. 36 Ausgestaltung des Steuerabzuges  

1In den Fäl­len von Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und h wird die Quel­len­steu­er nach den Vor­schrif­ten der Ar­ti­kel 32 und 33 er­ho­ben.

2In den Fäl­len von Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­be b wird die Quel­len­steu­er von den Brut­to­ein­künf­ten nach Ab­zug der Ge­win­nungs­kos­ten er­ho­ben.

3In den Fäl­len von Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­ben c-g wird die Quel­len­steu­er von den Brut­to­ein­künf­ten be­rech­net.

3. Kapitel: Pflichten des Schuldners der steuerbaren Leistung

Art. 37  

1Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung (Art. 32 und 35) haf­tet für die Ent­rich­tung der Quel­len­steu­er. Er ist ver­pflich­tet:

a.
die ge­schul­de­te Steu­er bei Fäl­lig­keit sei­ner Leis­tung zu­rück­zu­be­hal­ten oder vom Steu­er­pflich­ti­gen ein­zu­for­dern;
b.
dem Steu­er­pflich­ti­gen ei­ne Be­stä­ti­gung über den Steu­er­ab­zug aus­zu­stel­len;
c.
die Steu­ern der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de ab­zu­lie­fern;
d.1
die an­teils­mäs­si­gen Steu­ern auf im Aus­land aus­ge­üb­ten Mit­ar­bei­te­r­optio­nen zu ent­rich­ten; die Ar­beit­ge­be­rin schul­det die an­teils­mäs­si­ge Steu­er auch dann, wenn der geld­wer­te Vor­teil von ei­ner aus­län­di­schen Kon­zern­ge­sell­schaft aus­ge­rich­tet wird.

2Der Steu­er­ab­zug ist auch dann vor­zu­neh­men, wenn der Steu­er­pflich­ti­ge in ei­nem an­dern Kan­ton steu­er­pflich­tig ist.

3Der Schuld­ner er­hält ei­ne Be­zugs­pro­vi­si­on.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

4. Kapitel: Interkantonales Verhältnis

Art. 38  

1Die Kan­to­ne leis­ten ein­an­der bei der Er­he­bung der Quel­len­steu­er un­ent­gelt­li­che Amts- und Rechts­hil­fe. Die nach Ar­ti­kel 37 Ab­satz 2 be­zo­ge­ne Quel­len­steu­er wird dem Kan­ton über­wie­sen, der zur Be­steue­rung be­fugt ist.

2Die Ver­pflich­tung des Schuld­ners zum Steu­er­ab­zug rich­tet sich nach dem Recht des Kan­tons, in wel­chem der Schuld­ner Sitz oder Be­triebs­stät­te hat.

3Der Steu­er­pflich­ti­ge wird nach dem Recht des Kan­tons be­steu­ert, der zur Be­steue­rung be­fugt ist. Die von ei­nem aus­ser­kan­to­na­len Schuld­ner ab­ge­zo­ge­ne und über­wie­se­ne Steu­er wird an die ge­schul­de­te Steu­er an­ge­rech­net; zu­viel be­zo­ge­ne Steu­ern wer­den zu­rück­er­stat­tet, zu­we­nig be­zo­ge­ne Steu­ern nach­ge­for­dert.

4Ver­legt ei­ne nach den Ar­ti­keln 32, 33 und 34 Ab­satz 2 steu­er­pflich­ti­ge na­tür­li­che Per­son in­ner­halb der Schweiz ih­ren Wohn­sitz oder Auf­ent­halt, so steht dem je­wei­li­gen Wohn­sitz- oder Auf­ent­halts­kan­ton das Be­steue­rungs­recht im Ver­hält­nis zur Dau­er der Steu­er­pflicht zu.1


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

Fünfter Titel: Verfahrensrecht

1. Kapitel: Verfahrensgrundsätze und Veranlagungsverfahren

Art. 39 Amtspflichten  

1Die mit dem Voll­zug der Steu­er­ge­set­ze be­trau­ten Per­so­nen sind zur Ge­heim­hal­tung ver­pflich­tet. Vor­be­hal­ten bleibt die Aus­kunfts­pflicht, so­weit hie­für ei­ne ge­setz­li­che Grund­la­ge im Bun­des­recht oder im kan­to­na­len Recht be­steht.

2Die Steu­er­be­hör­den er­tei­len ein­an­der kos­ten­los die be­nö­tig­ten Aus­künf­te und ge­wäh­ren ein­an­der Ein­sicht in die amt­li­chen Ak­ten. Ist ei­ne Per­son mit Wohn­sitz oder Sitz im Kan­ton auf­grund der Steu­er­er­klä­rung auch in ei­nem an­dern Kan­ton steu­er­pflich­tig, so gibt die Ver­an­la­gungs­be­hör­de der Steu­er­be­hör­de des an­dern Kan­tons Kennt­nis von der Steu­er­er­klä­rung und von der Ver­an­la­gung.

3Die Be­hör­den des Bun­des, der Kan­to­ne, Be­zir­ke, Krei­se und Ge­mein­den er­tei­len den mit dem Voll­zug der Steu­er­ge­set­ze be­trau­ten Be­hör­den auf Er­su­chen hin al­le Aus­künf­te, die für die An­wen­dung die­ser Ge­set­ze er­for­der­lich sind. Sie kön­nen die­se Be­hör­den von sich aus dar­auf auf­merk­sam ma­chen, wenn sie ver­mu­ten, dass ei­ne Ver­an­la­gung un­voll­stän­dig ist.

4Die Be­hör­den nach den Ab­sät­zen 2 und 3 sind be­rech­tigt, die Ver­si­cher­ten­num­mer der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung ge­mä­ss den Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 19461 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung für die Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben sys­te­ma­tisch zu ver­wen­den.2


1 SR 831.10
2 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 6 des BG vom 23. Ju­ni 2006 (Neue AHV-Ver­si­cher­ten-num­mer), in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 5259; BBl 2006 501).

Art. 39a Datenbearbeitung  

1Die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung und die Be­hör­den nach Ar­ti­kel 39 Ab­satz 2 ge­ben ein­an­der die Da­ten wei­ter, die für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben dien­lich sein kön­nen. Die Be­hör­den nach Ar­ti­kel 39 Ab­satz 3 ge­ben der Steu­er­be­hör­de die Da­ten wei­ter, die für die Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes von Be­deu­tung sein kön­nen.

2Die Da­ten wer­den ein­zeln, auf Lis­ten oder auf elek­tro­ni­schen Da­ten­trä­gern über­mit­telt. Sie kön­nen auch mit­tels ei­nes Ab­ruf­ver­fah­rens zu­gäng­lich ge­macht wer­den. Die­se Amts­hil­fe ist kos­ten­los.

3Es sind al­le die­je­ni­gen Da­ten von Steu­er­pflich­ti­gen wei­ter­zu­ge­ben, die zur Ver­an­la­gung und Er­he­bung der Steu­er die­nen kön­nen, na­ment­lich:

a.
die Per­so­na­li­en;
b.
An­ga­ben über den Zi­vil­stand, den Wohn- und Auf­ent­halts­ort, die Auf­ent­halts­be­wil­li­gung und die Er­werbs­tä­tig­keit;
c.
Rechts­ge­schäf­te;
d.
Leis­tun­gen ei­nes Ge­mein­we­sens.

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. VI 4 des BG vom 24. März 2000 über die Schaf­fung und die An­pas­sung ge­setz­li­cher Grund­la­gen für die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten, in Kraft seit 1. Sept. 2000 (AS 2000 1891; BBl 1999 9005).

Art. 40 Verfahrensrechtliche Stellung der Ehegatten  

1Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, üben die nach die­sem Ge­setz dem Steu­er­pflich­ti­gen zu­kom­men­den Ver­fah­rens­rech­te und -pflich­ten ge­mein­sam aus.

2Sie un­ter­schrei­ben die Steu­er­er­klä­rung ge­mein­sam. Ist die Steu­er­er­klä­rung nur von ei­nem der bei­den Ehe­gat­ten un­ter­zeich­net, so wird dem nicht un­ter­zeich­nen­den Ehe­gat­ten ei­ne Frist ein­ge­räumt. Nach de­ren un­be­nutz­tem Ab­lauf wird die ver­trag­li­che Ver­tre­tung un­ter Ehe­gat­ten an­ge­nom­men.

3Rechts­mit­tel und an­de­re Ein­ga­ben gel­ten als recht­zei­tig ein­ge­reicht, wenn ein Ehe­gat­te in­nert Frist han­delt.

Art. 41 Verfahrensrechte des Steuerpflichtigen  

1Der Steu­er­pflich­ti­ge kann die Ak­ten, die er ein­ge­reicht oder un­ter­zeich­net hat, ein­se­hen. Die üb­ri­gen Ak­ten ste­hen ihm nach Er­mitt­lung des Sach­ver­hal­tes of­fen, so­weit nicht öf­fent­li­che oder pri­va­te In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen.

2Die vom Steu­er­pflich­ti­gen an­ge­bo­te­nen Be­wei­se müs­sen ab­ge­nom­men wer­den, so­weit sie ge­eig­net sind, die für die Ver­an­la­gung er­heb­li­chen Tat­sa­chen fest­zu­stel­len.

3Ver­an­la­gungs­ver­fü­gun­gen wer­den dem Steu­er­pflich­ti­gen schrift­lich er­öff­net und müs­sen ei­ne Rechts­mit­tel­be­leh­rung ent­hal­ten. An­de­re Ver­fü­gun­gen und Ent­schei­de sind aus­ser­dem zu be­grün­den.

Art. 42 Verfahrenspflichten des Steuerpflichtigen  

1Der Steu­er­pflich­ti­ge muss al­les tun, um ei­ne voll­stän­di­ge und rich­ti­ge Ver­an­la­gung zu er­mög­li­chen.

2Er muss auf Ver­lan­gen der Ver­an­la­gungs­be­hör­de ins­be­son­de­re münd­lich oder schrift­lich Aus­kunft er­tei­len, Ge­schäfts­bü­cher, Be­le­ge und wei­te­re Be­schei­ni­gun­gen so­wie Ur­kun­den über den Ge­schäfts­ver­kehr vor­le­gen.

3Na­tür­li­che Per­so­nen mit Ein­kom­men aus selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit und ju­ris­ti­sche Per­so­nen müs­sen der Steu­er­er­klä­rung bei­le­gen:

a.
die un­ter­zeich­ne­ten Jah­res­rech­nun­gen (Bi­lan­zen, Er­folgs­rech­nun­gen) der Steu­er­pe­ri­ode; oder
b.
bei ver­ein­fach­ter Buch­füh­rung nach Ar­ti­kel 957 Ab­satz 2 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts (OR)1: Auf­stel­lun­gen über Ein­nah­men und Aus­ga­ben, über die Ver­mö­gens­la­ge so­wie über Pri­va­tent­nah­men und -ein­la­gen der Steu­er­pe­ri­ode.2

4Die Art und Wei­se der Füh­rung und der Auf­be­wah­rung der Do­ku­men­te nach Ab­satz 3 rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 957-958f OR.3


1 SR 220
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435).

Art. 43 Bescheinigungspflicht Dritter  

1Drit­te, die mit dem Steu­er­pflich­ti­gen in ei­nem Ver­trags­ver­hält­nis ste­hen oder stan­den, müs­sen ihm das ge­mein­sa­me Ver­trags­ver­hält­nis und die bei­der­sei­ti­gen An­sprü­che und Leis­tun­gen be­schei­ni­gen.

2Reicht der Steu­er­pflich­ti­ge die Be­schei­ni­gung trotz Mah­nung nicht ein, so kann die Steu­er­be­hör­de die­se vom Drit­ten ein­for­dern. Das ge­setz­lich ge­schütz­te Be­rufs­ge­heim­nis bleibt ge­wahrt.

Art. 44 Auskunftspflicht Dritter  

Ge­sell­schaf­ter, Mit­ei­gen­tü­mer und Ge­sam­tei­gen­tü­mer müs­sen auf Ver­lan­gen den Steu­er­be­hör­den über ihr Rechts­ver­hält­nis zum Steu­er­pflich­ti­gen Aus­kunft er­tei­len.

Art. 45 Meldepflicht Dritter  

Den Ver­an­la­gungs­be­hör­den müs­sen für je­de Steu­er­pe­ri­ode ei­ne Be­schei­ni­gung ein­rei­chen:

a.
die ju­ris­ti­schen Per­so­nen über die den Mit­glie­dern der Ver­wal­tung und an­de­rer Or­ga­ne aus­ge­rich­te­ten Leis­tun­gen; Stif­tun­gen rei­chen zu­sätz­lich ei­ne Be­schei­ni­gung über die ih­ren Be­güns­tig­ten er­brach­ten Leis­tun­gen ein;
b.
die Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge und der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge über die den Vor­sor­ge­neh­mern oder Be­güns­tig­ten er­brach­ten Leis­tun­gen;
c.
die ein­fa­chen Ge­sell­schaf­ten und Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten über al­le Ver­hält­nis­se, die für die Ver­an­la­gung der Teil­ha­ber von Be­deu­tung sind, ins­be­son­de­re über ih­ren An­teil an Ein­kom­men und Ver­mö­gen der Ge­sell­schaft;
d.1
die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz über die Ver­hält­nis­se, die für die Be­steue­rung des di­rek­ten Grund­be­sit­zes und des­sen Er­trä­ge mass­ge­blich sind;
e.2
die Ar­beit­ge­ber über die geld­wer­ten Vor­tei­le aus ech­ten Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen so­wie über die Zu­tei­lung und die Aus­übung von Mit­ar­bei­te­r­optio­nen.

1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 46 Veranlagung  

1Die Ver­an­la­gungs­be­hör­de prüft die Steu­er­er­klä­rung und nimmt die er­for­der­li­chen Un­ter­su­chun­gen vor.

2Ab­wei­chun­gen von der Steu­er­er­klä­rung gibt sie dem Steu­er­pflich­ti­gen spä­tes­tens bei der Er­öff­nung der Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung be­kannt.

3Hat der Steu­er­pflich­ti­ge trotz Mah­nung sei­ne Ver­fah­rens­pflich­ten nicht er­füllt oder kön­nen die Steu­er­fak­to­ren man­gels zu­ver­läs­si­ger Un­ter­la­gen nicht ein­wand­frei er­mit­telt wer­den, so nimmt die Ver­an­la­gungs­be­hör­de die Ver­an­la­gung nach pflicht­ge­mäs­sem Er­mes­sen vor.

Art. 47 Verjährung  

1Das Recht, ei­ne Steu­er zu ver­an­la­gen, ver­jährt fünf Jah­re, bei Still­stand oder Un­ter­bre­chung der Ver­jäh­rung spä­tes­tens 15 Jah­re nach Ab­lauf der Steu­er­pe­ri­ode.

2Steu­er­for­de­run­gen ver­jäh­ren fünf Jah­re, nach­dem die Ver­an­la­gung rechts­kräf­tig ge­wor­den ist, bei Still­stand oder Un­ter­bre­chung der Ver­jäh­rung je­doch spä­tes­tens zehn Jah­re nach Ab­lauf des Jah­res, in dem die Steu­ern rechts­kräf­tig fest­ge­setzt wor­den sind.

Art. 48 Einsprache  

1Ge­gen die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung kann der Steu­er­pflich­ti­ge in­nert 30 Ta­gen nach Zu­stel­lung bei der Ver­an­la­gungs­be­hör­de schrift­lich Ein­spra­che er­he­ben.

2Ei­ne Ver­an­la­gung nach pflicht­ge­mäs­sem Er­mes­sen kann der Steu­er­pflich­ti­ge nur we­gen of­fen­sicht­li­cher Un­rich­tig­keit an­fech­ten. Die Ein­spra­che ist zu be­grün­den und muss all­fäl­li­ge Be­weis­mit­tel nen­nen.

3Im Ein­spra­che­ver­fah­ren hat die Ver­an­la­gungs­be­hör­de die glei­chen Be­fug­nis­se wie im Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren.

4Die Ver­an­la­gungs­be­hör­de ent­schei­det ge­stützt auf die Un­ter­su­chung über die Ein­spra­che. Sie kann al­le Steu­er­fak­to­ren neu fest­set­zen und, nach An­hö­ren des Steu­er­pflich­ti­gen, die Ver­an­la­gung auch zu des­sen Nach­teil ab­än­dern.

Art. 49 Verfahren bei Erhebung der Quellensteuer  

1Der Steu­er­pflich­ti­ge und der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung müs­sen auf Ver­lan­gen über die für die Er­he­bung der Quel­len­steu­er mass­ge­ben­den Ver­hält­nis­se Aus­kunft er­tei­len.

2Wird der Steu­er­ab­zug be­strit­ten, so er­lässt die Ver­an­la­gungs­be­hör­de ei­ne Ver­fü­gung über Be­stand und Um­fang der Steu­er­pflicht. Der Be­trof­fe­ne kann da­ge­gen Ein­spra­che er­he­ben.

3Hat der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung den Steu­er­ab­zug nicht oder un­ge­nü­gend vor­ge­nom­men, so ver­pflich­tet ihn die Ver­an­la­gungs­be­hör­de zur Nach­zah­lung. Der Rück­griff des Schuld­ners auf den Steu­er­pflich­ti­gen bleibt vor­be­hal­ten.

4Hat der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung einen zu ho­hen Steu­er­ab­zug vor­ge­nom­men, so muss er dem Steu­er­pflich­ti­gen die Dif­fe­renz zu­rück­zah­len.

2. Kapitel: Rekursverfahren

Art. 50  

1Der Steu­er­pflich­ti­ge kann ge­gen den Ein­spra­cheent­scheid in­nert 30 Ta­gen nach Zu­stel­lung bei ei­ner von der Steu­er­be­hör­de un­ab­hän­gi­gen Jus­tiz­be­hör­de schrift­lich Re­kurs er­he­ben.

2Der Re­kurs ist zu be­grün­den. Es kön­nen al­le Män­gel des an­ge­foch­te­nen Ent­schei­des und des vor­an­ge­gan­ge­nen Ver­fah­rens ge­rügt wer­den.

3Der Steu­er­pflich­ti­ge und die kan­to­na­le Steu­er­ver­wal­tung kön­nen den Re­kurs­ent­scheid an ei­ne wei­te­re ver­wal­tungs­u­n­ab­hän­gi­ge kan­to­na­le In­stanz zie­hen, wenn das kan­to­na­le Recht dies vor­sieht.

3. Kapitel: Änderungen rechtskräftiger Verfügungen und Entscheide

Art. 51 Revision  

1Ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­fü­gung oder ein rechts­kräf­ti­ger Ent­scheid kann auf An­trag oder von Am­tes we­gen zu­guns­ten des Steu­er­pflich­ti­gen re­vi­diert wer­den:

a.
wenn er­heb­li­che Tat­sa­chen oder ent­schei­den­de Be­weis­mit­tel ent­deckt wer­den;
b.
wenn die er­ken­nen­de Be­hör­de er­heb­li­che Tat­sa­chen oder ent­schei­den­de Be­weis­mit­tel, die ihr be­kannt wa­ren oder be­kannt sein muss­ten, aus­ser acht ge­las­sen oder in an­de­rer Wei­se we­sent­li­che Ver­fah­rens­grund­sät­ze ver­letzt hat;
c.
wenn ein Ver­bre­chen oder ein Ver­ge­hen die Ver­fü­gung oder den Ent­scheid be­ein­flusst hat.

2Die Re­vi­si­on ist aus­ge­schlos­sen, wenn der An­trag­stel­ler als Re­vi­si­ons­grund vor­bringt, was er bei der ihm zu­mut­ba­ren Sorg­falt schon im or­dent­li­chen Ver­fah­ren hät­te gel­tend ma­chen kön­nen.

3Das Re­vi­si­ons­be­geh­ren muss in­nert 90 Ta­gen nach Ent­de­ckung des Re­vi­si­ons­grun­des, spä­tes­tens aber in­nert zehn Jah­ren nach Er­öff­nung der Ver­fü­gung oder des Ent­schei­des ein­ge­reicht wer­den.

4Für die Be­hand­lung des Re­vi­si­ons­be­geh­rens ist die Be­hör­de zu­stän­dig, wel­che die frag­li­che Ver­fü­gung oder den frag­li­chen Ent­scheid er­las­sen hat.

Art. 52 Rechnungsfehler und Schreibversehen  

Rech­nungs­feh­ler und Schreib­ver­se­hen in rechts­kräf­ti­gen Ver­fü­gun­gen und Ent­schei­den kön­nen in­nert fünf Jah­ren nach der Er­öff­nung auf An­trag oder von Am­tes we­gen von der Be­hör­de be­rich­tigt wer­den, der sie un­ter­lau­fen sind.

Art. 53 Ordentliche Nachsteuer  

1Er­gibt sich auf­grund von Tat­sa­chen oder Be­weis­mit­teln, die der Steu­er­be­hör­de nicht be­kannt wa­ren, dass ei­ne Ver­an­la­gung zu Un­recht un­ter­blie­ben oder ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­an­la­gung un­voll­stän­dig ist, oder ist ei­ne un­ter­blie­be­ne oder un­voll­stän­di­ge Ver­an­la­gung auf ein Ver­bre­chen oder Ver­ge­hen ge­gen die Steu­er­be­hör­de zu­rück­zu­füh­ren, so wird die nicht er­ho­be­ne Steu­er samt Zins als Nach­steu­er ein­ge­for­dert. We­gen un­ge­nü­gen­der Be­wer­tung al­lein kann kei­ne Nach­steu­er er­ho­ben wer­den.

2Das Recht, ein Nach­steu­er­ver­fah­ren ein­zu­lei­ten, er­lischt zehn Jah­re nach Ab­lauf der Steu­er­pe­ri­ode, für die ei­ne Ver­an­la­gung zu Un­recht un­ter­blie­ben oder ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­an­la­gung un­voll­stän­dig ist.

3Das Recht, die Nach­steu­er fest­zu­set­zen, er­lischt 15 Jah­re nach Ab­lauf der Steu­er­pe­ri­ode, auf die sie sich be­zieht.

4Wenn bei Ein­lei­tung ei­nes Nach­steu­er­ver­fah­rens ein Straf­ver­fah­ren we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung we­der ein­ge­lei­tet wird noch hän­gig ist noch von vorn­her­ein aus­ge­schlos­sen wer­den kann, wird die steu­er­pflich­ti­ge Per­son auf die Mög­lich­keit der spä­te­ren Ein­lei­tung ei­nes sol­chen Straf­ver­fah­rens auf­merk­sam ge­macht.2


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. Dez. 2006 über Än­de­run­gen des Nach­steu­er­ver­fah­rens und des Straf­ver­fah­rens we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung auf dem Ge­biet der di­rek­ten Steu­ern, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 2973; BBl 2006 4021 4039).

Art. 53a Vereinfachte Nachbesteuerung von Erben  

1Al­le Er­ben ha­ben un­ab­hän­gig von­ein­an­der An­spruch auf ei­ne ver­ein­fach­te Nach­be­steue­rung der vom Erb­las­ser hin­ter­zo­ge­nen Be­stand­tei­le von Ver­mö­gen und Ein­kom­men, wenn:

a.
die Hin­ter­zie­hung kei­ner Steu­er­be­hör­de be­kannt ist;
b.
sie die Ver­wal­tung bei der Fest­stel­lung der hin­ter­zo­ge­nen Ver­mö­gens- und Ein­kom­mens­ele­men­te vor­be­halt­los un­ter­stüt­zen; und
c.
sie sich ernst­lich um die Be­zah­lung der ge­schul­de­ten Nach­steu­er be­mü­hen.

2Die Nach­steu­er wird für die letz­ten drei vor dem To­des­jahr ab­ge­lau­fe­nen Steu­er­pe­ri­oden nach den Vor­schrif­ten über die or­dent­li­che Ver­an­la­gung be­rech­net und samt Ver­zugs­zins nach­ge­for­dert.

3Die ver­ein­fach­te Nach­be­steue­rung ist aus­ge­schlos­sen, wenn die Erb­schaft amt­lich oder kon­kur­samt­lich li­qui­diert wird.

4Auch der Wil­lens­voll­stre­cker oder der Erb­schafts­ver­wal­ter kann um ei­ne ver­ein­fach­te Nach­be­steue­rung er­su­chen.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

4. Kapitel: Inventar

Art. 54  

1Nach dem To­de ei­nes Steu­er­pflich­ti­gen wird ein amt­li­ches In­ven­tar auf­ge­nom­men. Die In­ven­tar­auf­nah­me kann un­ter­blei­ben, wenn an­zu­neh­men ist, dass kein Ver­mö­gen vor­han­den ist.

2In das In­ven­tar wird das am To­des­tag be­ste­hen­de Ver­mö­gen des Erb­las­sers, sei­nes in un­ge­trenn­ter Ehe le­ben­den Ehe­gat­ten und der un­ter sei­ner el­ter­li­chen Sor­ge ste­hen­den min­der­jäh­ri­gen Kin­der auf­ge­nom­men.

3Tat­sa­chen, die für die Steu­er­ver­an­la­gung von Be­deu­tung sind, wer­den fest­ge­stellt und im In­ven­tar vor­ge­merkt.

Sechster Titel: Steuerstrafrecht

1. Kapitel: Verletzung von Verfahrenspflichten und Steuerhinterziehung

Art. 55 Verletzung von Verfahrenspflichten  

Wer ei­ner Pflicht, die ihm nach den Vor­schrif­ten des Ge­set­zes oder nach ei­ner auf­grund die­ses Ge­set­zes ge­trof­fe­nen An­ord­nung ob­liegt, trotz Mah­nung vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig nicht nach­kommt, wird mit Bus­se bis zu 1000 Fran­ken, in schwe­ren Fäl­len oder bei Rück­fall bis zu 10 000 Fran­ken be­straft.

Art. 56 Steuerhinterziehung  

1Wer als Steu­er­pflich­ti­ger vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig be­wirkt, dass ei­ne Ver­an­la­gung zu Un­recht un­ter­bleibt oder dass ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­an­la­gung un­voll­stän­dig ist,

wer als zum Steu­er­ab­zug an der Quel­le Ver­pflich­te­ter vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig einen Steu­er­ab­zug nicht oder nicht voll­stän­dig vor­nimmt,

wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig ei­ne un­recht­mäs­si­ge Rück­er­stat­tung oder einen un­ge­recht­fer­tig­ten Er­lass er­wirkt,

wird mit ei­ner Bus­se ent­spre­chend sei­nem Ver­schul­den be­straft, die einen Drit­tel bis das Drei­fa­che, in der Re­gel das Ein­fa­che der hin­ter­zo­ge­nen Steu­er be­trägt.1

1bisZeigt die steu­er­pflich­ti­ge Per­son erst­mals ei­ne Steu­er­hin­ter­zie­hung selbst an, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung ab­ge­se­hen (straflo­se Selbst­an­zei­ge), wenn:

a.
die Hin­ter­zie­hung kei­ner Steu­er­be­hör­de be­kannt ist;
b.
sie die Steu­er­be­hör­den bei der Fest­stel­lung der hin­ter­zo­ge­nen Ver­mö­gens- und Ein­kom­mens­ele­men­te vor­be­halt­los un­ter­stützt; und
c.
sie sich ernst­lich um die Be­zah­lung der ge­schul­de­ten Nach­steu­er be­müht.2

1terBei je­der wei­te­ren Selbst­an­zei­ge wird die Bus­se un­ter den Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1bis auf einen Fünf­tel der hin­ter­zo­ge­nen Steu­er er­mäs­sigt.3

2Wer Steu­ern zu hin­ter­zie­hen ver­sucht, wird mit ei­ner Bus­se be­straft, die zwei Drit­tel der bei vollen­de­ter Be­ge­hung aus­zu­fäl­len­den Bus­se be­trägt.

3Wer zu ei­ner Steu­er­hin­ter­zie­hung an­stif­tet, Hil­fe leis­tet oder als Ver­tre­ter des Steu­er­pflich­ti­gen vor­sätz­lich ei­ne Steu­er­hin­ter­zie­hung be­wirkt oder an ei­ner sol­chen mit­wirkt, wird oh­ne Rück­sicht auf die Straf­bar­keit des Steu­er­pflich­ti­gen mit Bus­se be­straft und haf­tet so­li­da­risch für die hin­ter­zo­ge­ne Steu­er. Die Bus­se be­trägt bis zu 10 000 Fran­ken, in schwe­ren Fäl­len oder bei Rück­fall bis zu 50 000 Fran­ken.

3bisZeigt sich ei­ne Per­son nach Ab­satz 3 erst­mals selbst an und sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1bis Buch­sta­ben a und b er­füllt, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung ab­ge­se­hen und die So­li­dar­haf­tung ent­fällt.4

4Wer Nach­lass­wer­te, zu de­ren Be­kannt­ga­be er im In­ven­tar­ver­fah­ren ver­pflich­tet ist, ver­heim­licht oder bei­sei­te schafft, in der Ab­sicht, sie der In­ven­tar­auf­nah­me zu ent­zie­hen, so­wie

wer hier­zu an­stif­tet, Hil­fe leis­tet oder ei­ne sol­che Tat be­güns­tigt,

wird oh­ne Rück­sicht auf die Straf­bar­keit des Steu­er­pflich­ti­gen mit ei­ner Bus­se bis zu 10 000 Fran­ken, in schwe­ren Fäl­len oder bei Rück­fall bis zu 50 000 Fran­ken be­straft. Der Ver­such ei­ner Ver­heim­li­chung oder Bei­sei­te­schaf­fung von Nach­lass­wer­ten ist eben­falls straf­bar. Die Stra­fe kann mil­der sein als bei vollen­de­ter Be­ge­hung.5

5Zeigt sich ei­ne Per­son nach Ab­satz 4 erst­mals selbst an, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung we­gen Ver­heim­li­chung oder Bei­sei­te­schaf­fung von Nach­lass­wer­ten im In­ven­tar­ver­fah­ren und we­gen all­fäl­li­ger an­de­rer in die­sem Zu­sam­men­hang be­gan­ge­ner Straf­ta­ten ab­ge­se­hen (straflo­se Selbst­an­zei­ge), wenn:

a.
die Wi­der­hand­lung kei­ner Steu­er­be­hör­de be­kannt ist; und
b.
die Per­son die Ver­wal­tung bei der Be­rich­ti­gung des In­ven­tars vor­be­halt­los un­ter­stützt.6

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).
5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).
6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

Art. 57 Besondere Fälle  

1Wer­den zum Vor­teil ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son Ver­fah­rens­pflich­ten ver­letzt, Steu­ern hin­ter­zo­gen oder Steu­ern zu hin­ter­zie­hen ver­sucht, so wird die ju­ris­ti­sche Per­son ge­büsst. Die han­deln­den Or­ga­ne oder Ver­tre­ter kön­nen zu­dem nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3 be­straft wer­den.

2Wer­den im Ge­schäfts­be­reich ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son Teil­nah­me­hand­lun­gen (An­stif­tung, Ge­hil­fen­schaft, Mit­wir­kung) an Steu­er­hin­ter­zie­hun­gen Drit­ter be­gan­gen, so ist Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3 auf die ju­ris­ti­sche Per­son an­wend­bar.

31

4Die steu­er­pflich­ti­ge Per­son, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe lebt, wird nur für die Hin­ter­zie­hung ih­rer ei­ge­nen Steu­er­fak­to­ren ge­büsst. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3. Die Mit­un­ter­zeich­nung der Steu­er­er­klä­rung stellt für sich al­lein kei­ne Wi­der­hand­lung nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3 dar.2


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 8. Okt. 2004 über die Auf­he­bung der Haf­tung der Er­ben für Steu­er­bus­sen, mit Wir­kung seit 1. März 2005 (AS 2005 1051; BBl 2004 1437 1451). Sie­he auch Art. 78c hier­nach.
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 20. Dez. 2006 über Än­de­run­gen des Nach­steu­er­ver­fah­rens und des Straf­ver­fah­rens we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung auf dem Ge­biet der di­rek­ten Steu­ern, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 2973; BBl 2006 4021 4039).

Art. 57bis Verfahren  

1Nach Ab­schluss der Un­ter­su­chung er­lässt die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de ei­ne Ver­fü­gung, die sie der be­trof­fe­nen Per­son schrift­lich er­öff­net.1

2Ent­schei­de der Steu­er­be­hör­den bei Hin­ter­zie­hungs­tat­be­stän­den sind vor Ver­wal­tungs- und Ver­wal­tungs­ge­richts­be­hör­den an­fecht­bar. Ge­gen letz­tin­stanz­li­che kan­to­na­le Ent­schei­de kann beim Bun­des­ge­richt nach Mass­ga­be des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 20052 Be­schwer­de in öf­fent­lich-recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten ge­führt wer­den. Die Straf­ge­richts­bar­keit ist aus­ge­schlos­sen.3

3Die Vor­schrif­ten über die Ver­fah­rens­grund­sät­ze, das Ver­an­la­gungs- und das Re­kurs­ver­fah­ren gel­ten sinn­ge­mä­ss.


1 Ein­ge­fügt durch Art. 3 Ziff. 8 des BB vom 17. Dez. 2004 über die Ge­neh­mi­gung und die Um­set­zung der bi­la­te­ra­len Abk. zwi­schen der Schweiz und der EU über die As­so­zi­ie­rung an Schen­gen und an Du­blin (AS 2008 447; BBl 2004 5965). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).
2 SR 173.110
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 58 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197 1069; BBl 2001 4202).

Art. 57a Eröffnung des Strafverfahrens wegen Steuerhinterziehung  

1Die Ein­lei­tung ei­nes Straf­ver­fah­rens we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung wird der be­trof­fe­nen Per­son schrift­lich mit­ge­teilt. Es wird ihr Ge­le­gen­heit ge­ge­ben, sich zu der ge­gen sie er­ho­be­nen An­schul­di­gung zu äus­sern; sie wird auf ihr Recht hin­ge­wie­sen, die Aus­sa­ge und ih­re Mit­wir­kung zu ver­wei­gern.

2Be­weis­mit­tel aus ei­nem Nach­steu­er­ver­fah­ren dür­fen in ei­nem Straf­ver­fah­ren we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung nur dann ver­wen­det wer­den, wenn sie we­der un­ter An­dro­hung ei­ner Ver­an­la­gung nach pflicht­ge­mäs­sem Er­mes­sen (Art. 46 Abs. 3) mit Um­kehr der Be­weis­last im Sin­ne von Ar­ti­kel 48 Ab­satz 2 noch un­ter An­dro­hung ei­ner Bus­se we­gen Ver­let­zung von Ver­fah­rens­pflich­ten be­schafft wur­den.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. Dez. 2006 über Än­de­run­gen des Nach­steu­er­ver­fah­rens und des Straf­ver­fah­rens we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung auf dem Ge­biet der di­rek­ten Steu­ern, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 2973; BBl 2006 4021 4039).

Art. 57b Selbstanzeige juristischer Personen  

1Zeigt ei­ne steu­er­pflich­ti­ge ju­ris­ti­sche Per­son erst­mals ei­ne in ih­rem Ge­schäfts­be­trieb be­gan­ge­ne Steu­er­hin­ter­zie­hung selbst an, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung ab­ge­se­hen (straflo­se Selbst­an­zei­ge), wenn:

a.
die Hin­ter­zie­hung kei­ner Steu­er­be­hör­de be­kannt ist;
b.
sie die Ver­wal­tung bei der Fest­set­zung der Nach­steu­er vor­be­halt­los un­ter­stützt; und
c.
sie sich ernst­lich um die Be­zah­lung der ge­schul­de­ten Nach­steu­er be­müht.

2Die straflo­se Selbst­an­zei­ge kann auch ein­ge­reicht wer­den:

a.
nach ei­ner Än­de­rung der Fir­ma oder ei­ner Ver­le­gung des Sit­zes in­ner­halb der Schweiz;
b.
nach ei­ner Um­wand­lung nach den Ar­ti­keln 53-68 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Ok­to­ber 20032 (FusG) durch die neue ju­ris­ti­sche Per­son für die vor der Um­wand­lung be­gan­ge­nen Steu­er­hin­ter­zie­hun­gen;
c.
nach ei­ner Ab­sorp­ti­on (Art. 3 Abs. 1 Bst. a FusG) oder Ab­spal­tung (Art. 29 Bst. b FusG) durch die wei­ter­be­ste­hen­de ju­ris­ti­sche Per­son für die vor der Ab­sorp­ti­on oder Ab­spal­tung be­gan­ge­nen Steu­er­hin­ter­zie­hun­gen.

3Die straflo­se Selbst­an­zei­ge muss von den Or­ga­nen oder Ver­tre­tern der ju­ris­ti­schen Per­son ein­ge­reicht wer­den. Von ei­ner Straf­ver­fol­gung ge­gen die­se Or­ga­ne oder Ver­tre­ter wird ab­ge­se­hen und ih­re So­li­dar­haf­tung ent­fällt.

4Zeigt ein aus­ge­schie­de­nes Or­gan­mit­glied oder ein aus­ge­schie­de­ner Ver­tre­ter der ju­ris­ti­schen Per­son die­se we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung erst­mals an und ist die Steu­er­hin­ter­zie­hung kei­ner Steu­er­be­hör­de be­kannt, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung der ju­ris­ti­schen Per­son, sämt­li­cher ak­tu­el­ler und aus­ge­schie­de­ner Mit­glie­der der Or­ga­ne und sämt­li­cher ak­tu­el­ler und aus­ge­schie­de­ner Ver­tre­ter ab­ge­se­hen. Ih­re So­li­dar­haf­tung ent­fällt.

5Bei je­der wei­te­ren Selbst­an­zei­ge wird die Bus­se un­ter den Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 auf einen Fünf­tel der hin­ter­zo­ge­nen Steu­er er­mäs­sigt.

6Nach Be­en­di­gung der Steu­er­pflicht ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son in der Schweiz kann kei­ne Selbst­an­zei­ge mehr ein­ge­reicht wer­den.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach­be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453, 2009 5683; BBl 2006 8795).
2 SR 221.301

Art. 58 Verjährung der Strafverfolgung  

1Die Straf­ver­fol­gung we­gen Ver­let­zung von Ver­fah­rens­pflich­ten ver­jährt drei Jah­re und die­je­ni­ge we­gen ver­such­ter Steu­er­hin­ter­zie­hung sechs Jah­re nach dem rechts­kräf­ti­gen Ab­schluss des Ver­fah­rens, in dem die Ver­fah­rens­pflich­ten ver­letzt oder die Steu­ern zu hin­ter­zie­hen ver­sucht wur­den.

2Die Straf­ver­fol­gung we­gen vollen­de­ter Steu­er­hin­ter­zie­hung ver­jährt zehn Jah­re nach Ab­lauf:

a.
der Steu­er­pe­ri­ode, für wel­che die steu­er­pflich­ti­ge Per­son nicht oder un­voll­stän­dig ver­an­lagt wur­de oder der Steu­er­ab­zug an der Quel­le nicht ge­setz­mäs­sig er­folg­te (Art. 56 Abs. 1);
b.
des Ka­len­der­jah­res, in dem ei­ne un­recht­mäs­si­ge Rück­er­stat­tung oder ein un­ge­recht­fer­tig­ter Er­lass er­wirkt wur­de (Art. 56 Abs. 1) oder Nach­lass­wer­te im In­ven­tar­ver­fah­ren ver­heim­licht oder bei­sei­te­ge­schafft wur­den (Art. 56 Abs. 4).

3Die Ver­jäh­rung tritt nicht mehr ein, wenn die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de (Art. 57bis Abs. 1) vor Ab­lauf der Ver­jäh­rungs­frist ei­ne Ver­fü­gung er­las­sen hat.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

2. Kapitel: Steuervergehen

Art. 59 Steuerbetrug  

1Wer zum Zweck der Steu­er­hin­ter­zie­hung ge­fälsch­te, ver­fälsch­te oder in­halt­lich un­wah­re Ur­kun­den zur Täu­schung ge­braucht oder als zum Steu­er­ab­zug an der Quel­le Ver­pflich­te­ter ab­ge­zo­ge­ne Steu­ern zu sei­nem oder ei­nes an­dern Nut­zen ver­wen­det, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft. Ei­ne be­ding­te Stra­fe kann mit Bus­se bis zu 10 000 Fran­ken ver­bun­den wer­den.1

2Die Be­stra­fung we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung bleibt vor­be­hal­ten.

2bisLiegt ei­ne Selbst­an­zei­ge nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 1bis oder Ar­ti­kel 57b Ab­satz 1 we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung vor, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung we­gen al­len an­de­ren Straf­ta­ten ab­ge­se­hen, die zum Zweck der Steu­er­hin­ter­zie­hung be­gan­gen wur­den. Die­se Be­stim­mung ist auch in den Fäl­len nach den Ar­ti­keln 56 Ab­satz 3bis und 57b Ab­sät­ze 3 und 4 an­wend­bar.2

2terLiegt ei­ne straflo­se Selbst­an­zei­ge we­gen Ver­un­treu­ung der Quel­len­steu­er vor, so wird auch von ei­ner Straf­ver­fol­gung we­gen al­len an­de­ren Straf­ta­ten ab­ge­se­hen, die zum Zweck der Ver­un­treu­ung der Quel­len­steu­er be­gan­gen wur­den. Die­se Be­stim­mung ist auch in den Fäl­len nach den Ar­ti­keln 56 Ab­satz 3bis und 57b Ab­sät­ze 3 und 4 an­wend­bar.3

3Die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des Straf­ge­setz­bu­ches4 sind an­wend­bar, so­weit das Ge­setz nichts an­de­res vor­schreibt.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453, 2009 5683; BBl 2006 8795).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453, 2009 5683; BBl 2006 8795).
4 SR 311.0

Art. 60 Verjährung der Strafverfolgung  

1Die Straf­ver­fol­gung der Steu­er­ver­ge­hen ver­jährt 15 Jah­re nach­dem der Tä­ter die letz­te straf­ba­re Tä­tig­keit aus­ge­führt hat.

2Die Ver­jäh­rung tritt nicht mehr ein, wenn vor Ab­lauf der Ver­jäh­rungs­frist ein ers­tin­stanz­li­ches Ur­teil er­gan­gen ist.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

Art. 61 Verfahren und Vollzug  

Das Straf­ver­fah­ren und der Straf­voll­zug rich­ten sich nach kan­to­na­lem Recht, so­weit Bun­des­recht nichts an­de­res be­stimmt. Ent­schei­de der letz­ten kan­to­na­len In­stanz un­ter­lie­gen der Be­schwer­de in Strafsa­chen an das Bun­des­ge­richt.1


1 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 1205 1069; BBl 2001 4202).

Siebter Titel: …

Art. 62-70  

1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

Achter Titel: Schlussbestimmungen

1. Kapitel: Durchführung durch die Kantone

Art. 71 Mitwirkung  

1Die Kan­to­ne voll­zie­hen die­ses Ge­setz in Zu­sam­men­ar­beit mit den Bun­des­be­hör­den.

2Die Kan­to­ne er­tei­len den zu­stän­di­gen Bun­des­be­hör­den sämt­li­che für die Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes nö­ti­gen Aus­künf­te und be­schaf­fen ih­nen die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen.

3Für die Steu­er­er­klä­run­gen und die da­zu­ge­hö­ri­gen Bei­la­gen wer­den für die gan­ze Schweiz ein­heit­li­che For­mu­la­re ver­wen­det.

Art. 72 Anpassung der kantonalen Gesetzgebungen  

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung in­nert acht Jah­ren nach dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes den Vor­schrif­ten der Ti­tel 2-6 an.1

2Nach Ab­lauf die­ser Frist fin­det das Bun­des­recht di­rekt An­wen­dung, wenn ihm das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht.

3Die Kan­tons­re­gie­rung er­lässt die er­for­der­li­chen vor­läu­fi­gen Vor­schrif­ten.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

Art. 72a Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung  

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung in­nert fünf Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 10. Ok­to­ber 1997 den ge­än­der­ten Ar­ti­keln 7 Ab­satz 1bis, 24 Ab­satz 3bis und 28 Ab­sät­ze 1 und 3-5 an.

2Nach Ab­lauf die­ser Frist gilt die Re­ge­lung nach Ar­ti­kel 72 Ab­satz 2.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

Art. 72b Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderungen  

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung den Än­de­run­gen der Ar­ti­kel 7 Ab­sät­ze 1ter, 2 und 4 Buch­sta­be d, 8 Ab­satz 2, 9 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und b, 10 Ab­satz 1 Buch­sta­be e so­wie 35 Ab­satz 1 Buch­sta­be f auf den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens an.

2Nach dem In­kraft­tre­ten der Än­de­run­gen gilt Ar­ti­kel 72 Ab­satz 2.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

Art. 72c  

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis (AS 2001 1050; BBl 2000 3898). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 455; BBl 2009 4729).

Art. 72d Belassen des Bausparabzugs  

In den vier Jah­ren nach Ab­lauf der Frist von Ar­ti­kel 72 Ab­satz 1 kön­nen die Kan­to­ne die in der Steu­er­pe­ri­ode 2000 an­wend­ba­ren Be­stim­mun­gen über den Ab­zug von Ein­la­gen für den erst­ma­li­gen Er­werb von Wohn­ei­gen­tum bei der Ein­kom­mens­steu­er und über die Be­frei­ung des so an­ge­spar­ten Ka­pi­tals und des­sen Er­trä­gen von der Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­steu­er bei­be­hal­ten.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

Art. 72e Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderungen  

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung in­nert drei­er Jah­re nach In­kraft­tre­ten der Ge­set­zes­än­de­rung vom 3. Ok­to­ber 20032 den ge­än­der­ten Vor­schrif­ten des zwei­ten und des drit­ten Ti­tels an.

2Nach Ab­lauf die­ser Frist gilt die Re­ge­lung nach Ar­ti­kel 72 Ab­satz 2.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).
2AS 2004 2617 An­hang Ziff. 8

Art. 72f Anpassung der kantonalen Gesetzgebung  

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung den Be­stim­mun­gen von Ar­ti­kel 7a auf den Zeit­punkt von des­sen In­kraft­tre­ten an.

2Ab die­sem Zeit­punkt fin­det Ar­ti­kel 7a di­rekt An­wen­dung, wenn ihm das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 23. Ju­ni 2006 über drin­gen­de An­pas­sun­gen bei der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2006 4883; BBl 2005 4733).

Art. 72g Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom 20. Dezember 2006  

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung in­nert zwei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 20. De­zem­ber 2006 den ge­än­der­ten Ar­ti­keln 53 Ab­satz 4, 57 Ab­satz 4 und 57a an.

2Nach Ab­lauf die­ser Frist fin­den die Ar­ti­kel 53 Ab­satz 4, 57 Ab­satz 4 und 57a di­rekt An­wen­dung, wenn ih­nen das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. Dez. 2006 über Än­de­run­gen des Nach­steu­er­ver­fah­rens und des Straf­ver­fah­rens we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung auf dem Ge­biet der di­rek­ten Steu­ern, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 2973; BBl 2006 4021 4039).

Art. 72h Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
23.März 2007
 

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung in­nert zwei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 23. März 2007 den ge­än­der­ten Vor­schrif­ten von Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 zwei­ter Satz, 7b, 8 Ab­sät­ze 2bis-2qua­ter und 4, 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be a, 11 Ab­satz 5, 14 Ab­satz 3, 24 Ab­satz 4bis und 28 Ab­satz 1 ers­ter Satz an. Die­se An­pas­sun­gen ent­fal­ten ih­re Wir­kung für al­le Kan­to­ne zwei Jah­re nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 23. März 2007.

2Nach Ab­lauf die­ser Fris­ten fin­den die in Ab­satz 1 ge­nann­ten Be­stim­mun­gen di­rekt An­wen­dung, wenn ih­nen das kan­to­na­le Recht wi­der­spricht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 72i Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom 20. März 2008  

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung den Än­de­run­gen der Ar­ti­kel 53a, 56 Ab­sät­ze 1, 1bis, 1ter, 3bis, 4 und 5 so­wie 57b und 59 Ab­sät­ze 2bis und 2ter auf den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens an.

2Nach dem In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 20. März 2008 fin­den die in Ab­satz 1 ge­nann­ten Be­stim­mun­gen di­rekt An­wen­dung, wenn ih­nen das kan­to­na­le Recht wi­der­spricht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453, 2009 5683; BBl 2006 8795).

Art. 72j Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
3.Oktober 2008
 

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung in­nert zwei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. Ok­to­ber 2008 den ge­än­der­ten Vor­schrif­ten von Ar­ti­kel 9 Ab­satz 3 an. Die­se An­pas­sung ent­fal­tet ih­re Wir­kung für al­le Kan­to­ne zwei Jah­re nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. Ok­to­ber 2008.

2Nach Ab­lauf die­ser Frist fin­den die Än­de­run­gen von Ar­ti­kel 9 Ab­satz 3 di­rekt An­wen­dung, wenn ih­nen das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 3. Okt. 2008 über die steu­er­li­che Be­hand­lung von In­stand­stel­lungs­kos­ten bei Lie­gen­schaf­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 1515; BBl 2007 7993 8009).

Art. 72k Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
12.Juni 2009
 

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung in­nert zwei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 12. Ju­ni 2009 Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be l an.

2Nach Ab­lauf die­ser Frist fin­det Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be l di­rekt An­wen­dung, wenn ihm das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht. Da­bei gel­ten die Be­trä­ge nach Ar­ti­kel 33 Ab­satz 1 Buch­sta­be i des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 19902 über die di­rek­te Bun­des­steu­er.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 12. Ju­ni 2009 über die steu­er­li­che Ab­zugs­fä­hig­keit von Zu­wen­dun­gen an po­li­ti­sche Par­tei­en, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 449; BBl 2008 7463 7485).
2 SR 642.11; AS 2010 449

Art. 72l Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
25.September 2009
 

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung in­nert zwei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 25. Sep­tem­ber 2009 dem ge­än­der­ten Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be m2 an.

2Nach Ab­lauf die­ser Frist fin­det Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be m3 di­rekt An­wen­dung, wenn ihm das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 455; BBl 2009 4729).
2 Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1 ParlG - SR 171.10).
3 Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1 ParlG - SR 171.10).

Art. 72m Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
17.Dezember 2010
 

Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung auf den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Ge­set­zes­än­de­rung vom 17. De­zem­ber 2010 an.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 72n Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
17.Juni 2011
 

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung in­nert zwei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 17. Ju­ni 2011 dem ge­än­der­ten Ar­ti­kel 7 Ab­satz 4 Buch­sta­be hbis an.

2Nach Ab­lauf die­ser Frist fin­det Ar­ti­kel 7 Ab­satz 4 Buch­sta­be hbis di­rekt An­wen­dung, wenn ihm das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Ju­ni 2011 über die Steu­er­be­frei­ung des Feu­er­wehr­sol­des, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 489; BBl 2010 2855).

Art. 72o Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
23.Dezember 2011
 

1 Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung der Be­stim­mung von Ar­ti­kel 42 auf den Zeit­punkt von de­ren In­kraft­tre­ten an.

2 Ab die­sem Zeit­punkt fin­det Ar­ti­kel 42 di­rekt An­wen­dung, wenn ihm das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 6 des BG vom 23. Dez. 2011 (Rech­nungs­le­gungs­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6679; BBl 2008 1589).

Art. 72p Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
15.Juni 2012
 

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung in­nert zwei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 15. Ju­ni 2012 den ge­än­der­ten Ar­ti­keln 7 Ab­satz 4 Buch­sta­be m und 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be n an.

2Nach Ab­lauf die­ser Frist fin­den die Ar­ti­kel 7 Ab­satz 4 Buch­sta­be m und 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be n di­rekt An­wen­dung, wenn ih­nen das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Ju­ni 2012 über die Ver­ein­fa­chun­gen bei der Be­steue­rung von Lot­te­rie­ge­win­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2012 5977; BBl 2011 6517 6543).

Art. 72q Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
28.September 2012
 

1Die Kan­to­ne, die die Be­steue­rung nach dem Auf­wand vor­se­hen, pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung in­nert zwei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 28. Sep­tem­ber 2012 dem ge­än­der­ten Ar­ti­kel 6 an.

2Nach Ab­lauf die­ser Frist fin­det Ar­ti­kel 6 für die­se Kan­to­ne di­rekt An­wen­dung, wenn das kan­to­na­le Recht ihm wi­der­spricht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 779; BBl 2011 6021).

Art. 72r Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
27.September 2013
 

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung auf den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 27. Sep­tem­ber 2013 dem ge­än­der­ten Ar­ti­kel 9 Ab­sät­ze 1 und 2 Buch­sta­be o an.

2Ab die­sem Zeit­punkt fin­det Ar­ti­kel 9 Ab­sät­ze 1 und 2 Buch­sta­be o di­rekt An­wen­dung, wenn ihm das kan­to­na­le Recht wi­der­spricht. In die­sem Fall er­lässt die Kan­tons­re­gie­rung die er­for­der­li­chen vor­läu­fi­gen Vor­schrif­ten.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

Art. 72s Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
26.September 2014
 

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung auf den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 26. Sep­tem­ber 2014 den ge­än­der­ten Ar­ti­keln 57bis Ab­satz 1, 58, 59 Ab­satz 1 und 60 an.

2Nach dem In­kraft­tre­ten der Än­de­rung fin­den die in Ab­satz 1 ge­nann­ten Be­stim­mun­gen di­rekt An­wen­dung, wenn ih­nen das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

Art. 72t Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom 20. März 2015  

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung in­nert zwei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 20. März 2015 Ar­ti­kel 26a an.

2Nach Ab­lauf die­ser Frist fin­det Ar­ti­kel 26a di­rekt An­wen­dung, wenn ihm das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht. Da­bei gilt der Be­trag nach Ar­ti­kel 66a des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 19902 über die di­rek­te Bun­des­steu­er.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2015 über die Ge­winn­be­steue­rung von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit ide­el­len Zwe­cken, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 2947; BBl 2014 5369).
2 SR 642.11

Art. 72u Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom 30. September 2016  

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung in­nert zwei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 30. Sep­tem­ber 2016 dem ge­än­der­ten Ar­ti­kel 9 Ab­sät­ze 3 Buch­sta­be a und 3bis an.

2Nach Ab­lauf die­ser Frist fin­det Ar­ti­kel 9 Ab­sät­ze 3 Buch­sta­be a und 3bis di­rekt An­wen­dung, wenn ihm das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 4 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).

Art. 72v  

1 Noch nicht in Kraft (AS 2018 1813).

Art. 72w Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
17.März 2017
 

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung auf den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 17. März 2017 den Ar­ti­keln 4 Ab­sät­ze 1 und 2 Buch­sta­be g so­wie 21 Ab­sät­ze 1 Buch­sta­be d und 2 Buch­sta­be b an.

2Ab die­sem Zeit­punkt fin­den die Ar­ti­kel 4 Ab­sät­ze 1 und 2 Buch­sta­be g so­wie 21 Ab­sät­ze 1 Buch­sta­be d und 2 Buch­sta­be b di­rekt An­wen­dung, wenn ih­nen das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5039; BBl 2016 5357).

Art. 72x Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
29.September 2017
 

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung auf den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 29. Sep­tem­ber 2017 den ge­än­der­ten Ar­ti­keln 7 Ab­satz 4 Buch­sta­ben l-m so­wie 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be n an.

2Ab die­sem Zeit­punkt fin­den die Ar­ti­kel 7 Ab­satz 4 Buch­sta­ben l-m so­wie 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be n di­rekt An­wen­dung, wenn ih­nen das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht. Da­bei gel­ten die Be­trä­ge nach Ar­ti­kel 24 Buch­sta­ben ibis und j des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 19902 über die di­rek­te Bun­des­steu­er.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).
2 SR 642.11

Art. 72y Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
14.Dezember 2018
 

1Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung dem Ar­ti­kel 28 Ab­satz 1qua­ter auf den Zeit­punkt von des­sen In­kraft­tre­ten an.

2Ab die­sem Zeit­punkt fin­det Ar­ti­kel 28 Ab­satz 1qua­ter di­rekt An­wen­dung, wenn ihm das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 14. Dez. 2018 über die Be­rech­nung des Be­tei­li­gungs­ab­zugs bei sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2019 1207; BBl 2018 1263).

Art. 73 Beschwerde  

1Ent­schei­de der letz­ten kan­to­na­len In­stanz, die ei­ne in den Ti­teln 2-5 und 6 Ka­pi­tel 1 ge­re­gel­te Ma­te­rie oder den Er­lass der kan­to­na­len oder kom­mu­na­len Ein­kom­mens- und Ge­winn­steu­er be­tref­fen, un­ter­lie­gen nach Mass­ga­be des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 20051 der Be­schwer­de in öf­fent­lich-recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten an das Bun­des­ge­richt.2

2Be­schwer­de­be­fugt sind die Steu­er­pflich­ti­gen, die nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­ge Be­hör­de und die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung.

33


1 SR 173.110
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435).
3 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

2. Kapitel: Vollzug und Änderung des geltenden Rechts

Art. 74 Vollzugsbestimmungen  

Der Bun­des­rat er­lässt die Voll­zugs­be­stim­mun­gen. Er re­gelt ins­be­son­de­re die Pro­ble­me, die sich im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, vor al­lem zwi­schen Kan­to­nen mit un­ter­schied­li­cher Re­ge­lung der zeit­li­chen Be­mes­sung, stel­len.1


1 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

Art. 75 Änderung des AHVG  

1


1 Die Än­de­rung kann un­ter AS 1991 1256 kon­sul­tiert wer­den.

3. Kapitel: Übergangsbestimmungen

Art. 76 Leistungen aus Militärversicherung  

Ar­ti­kel 47 Ab­satz 2 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. Sep­tem­ber 19491 über die Mi­li­tär­ver­si­che­rung ist hin­sicht­lich der Ren­ten und Ka­pi­tal­leis­tun­gen, die nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes zu lau­fen be­gin­nen oder fäl­lig wer­den, nicht an­wend­bar.


1 [AS 1949 1671, 1956 759, 1959 303, 1964 253, 1968 563, 1972 897 Art. 15 Ziff. 1, 1982 1676 An­hang Ziff. 5 2184 Art 116, 1990 1882 An­hang Ziff. 9, 1991 362 Ziff. II 414. AS 1993 3043 An­hang Ziff. 1]

Art. 77 Reingewinnsteuer  

1Die Rein­ge­winn­steu­er der ju­ris­ti­schen Per­so­nen für die ers­te Steu­er­pe­ri­ode nach dem Wech­sel der zeit­li­chen Be­mes­sung wird nach al­tem und nach neu­em Recht pro­vi­so­risch ver­an­lagt. Ist die nach neu­em Recht be­rech­ne­te Steu­er hö­her, so wird die­se, an­dern­falls die nach al­tem Recht be­rech­ne­te Steu­er ge­schul­det. Vor­be­hal­ten bleibt die Be­steue­rung aus­ser­or­dent­li­cher Er­trä­ge nach al­tem Recht.

2So­weit in den Fäl­len von Ab­satz 1 das im Ka­len­der­jahr n zu En­de ge­hen­de Ge­schäfts­jahr in das Ka­len­der­jahr n-l zu­rück­reicht, wird die Steu­er für die­sen Zeit­raum nach al­tem Recht fest­ge­setzt und auf die für den glei­chen Zeit­raum nach neu­em Recht be­rech­ne­te Steu­er an­ge­rech­net; ein Über­schuss wird nicht zu­rück­er­stat­tet.

Art. 78 Arrest  

Die Kan­to­ne kön­nen Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gun­gen der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Steu­er­be­hör­den den Ar­rest­be­feh­len nach Ar­ti­kel 274 des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 18892 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs (SchKG) gleich­stel­len. Der Ar­rest wird vom zu­stän­di­gen Be­trei­bungs­amt voll­zo­gen. Die Ein­spra­che ge­gen den Ar­rest­be­fehl nach Ar­ti­kel 278 SchKG ist nicht zu­läs­sig.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).
2 SR 281.1

Art. 78a Kapitalversicherungen mit Einmalprämie  

Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1ter ist auf Ka­pi­tal­ver­si­che­run­gen mit Ein­mal­prä­mie an­wend­bar, die nach dem 31. De­zem­ber 1998 ab­ge­schlos­sen wur­den.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

Art. 78b  

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis (AS 2001 1050; BBl 2000 3898). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

Art. 78c Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
8.Oktober 2004
 

1Bus­sen nach Ar­ti­kel 57 Ab­satz 32 sind nicht mehr voll­streck­bar und kön­nen von den Steu­er­be­hör­den nicht mehr ver­rech­nungs­wei­se gel­tend ge­macht wer­den.

2Ent­spre­chen­de Ein­tra­gun­gen im Be­trei­bungs­re­gis­ter wer­den auf An­trag der be­trof­fe­nen Per­son ge­löscht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 8. Ok­to­ber 2004 über die Auf­he­bung der Haf­tung der Er­ben für Steu­er­bus­sen, in Kraft seit 1. März 2005 (AS 2005 1051; BBl 2004 1437 1451).
2 AS 1991 1256

Art. 78d Übergangsbestimmung zur Änderung vom 20. März 2008  

Auf Erb­gän­ge, die vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 20. März 2008 er­öff­net wur­den, sind die Be­stim­mun­gen über die Nach­steu­ern nach bis­he­ri­gem Recht an­wend­bar.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

Art. 78e Übergangsbestimmung zur Änderung vom
28.September 2012
 

Für na­tür­li­che Per­so­nen, die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 28. Sep­tem­ber 2012 des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 19902 über die di­rek­te Bun­des­steu­er nach dem Auf­wand be­steu­ert wur­den, gilt wäh­rend fünf Jah­ren wei­ter­hin Ar­ti­kel 6 des bis­he­ri­gen Rechts.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 779; BBl 2011 6021).
2 SR 642.11

Art. 78f Übergangsbestimmung zur Änderung vom
26.September 2014
 

Für die Be­ur­tei­lung von Straf­ta­ten, die in Steu­er­pe­ri­oden vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 26. Sep­tem­ber 2014 be­gan­gen wur­den, ist das neue Recht an­wend­bar, so­fern die­ses mil­der ist als das in je­nen Steu­er­pe­ri­oden gel­ten­de Recht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

4. Kapitel: Referendum und Inkrafttreten

Art. 79  

1Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

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