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Bundesgesetz
über die Harmonisierung der direkten Steuern
der Kantone und Gemeinden
(Steuerharmonisierungsgesetz, StHG)1

vom 14. Dezember 1990 (Stand am 1. Januar 2022)

1 Fassung gemäss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 127 Absatz 3 und 129 Absätze 1 und 2
der Bundes­ver­fassung2,3
nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 25. Mai 19834,

beschliesst:

2 SR 101

3 Fassung gemäss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Koordination und Verein‑ fachung der Veranlagungsverfahren für die direkten Steuern im interkanto­na­len Verhältnis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

4BBl 1983 III 1

Erster Titel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck und Geltungsbereich  

1 Die­ses Ge­setz be­stimmt die von den Kan­to­nen zu er­he­ben­den di­rek­ten Steu­ern und legt die Grund­sät­ze fest, nach de­nen die kan­to­na­le Ge­setz­ge­bung zu ge­stal­ten ist.

2 Das Ge­setz gilt auch für die Ge­mein­den, so­weit ih­nen das kan­to­na­le Recht die Steu­er­ho­heit für vor­ge­schrie­be­ne Steu­ern der Kan­to­ne ge­mä­ss Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 ein­räumt.

3 So­weit es kei­ne Re­ge­lung ent­hält, gilt für die Aus­ge­stal­tung der Kan­tons- und Ge­mein­de­steu­ern das kan­to­na­le Recht. Sa­che der Kan­to­ne bleibt ins­be­son­de­re die Be­stim­mung der Steu­er­ta­ri­fe, Steu­er­sät­ze und Steu­er­frei­be­trä­ge.

Art. 2 Vorgeschriebene direkte Steuern  

1 Die Kan­to­ne er­he­ben fol­gen­de Steu­ern:

a.
ei­ne Ein­kom­mens- und ei­ne Ver­mö­gens­steu­er von den na­tür­li­chen Per­so­nen;
b.
ei­ne Ge­winn- und ei­ne Ka­pi­tal­steu­er von den ju­ris­ti­schen Per­so­nen;
c.
ei­ne Quel­len­steu­er von be­stimm­ten na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen;
d.
ei­ne Grund­stück­ge­winn­steu­er.

2 Die Kan­to­ne kön­nen be­stim­men, dass die Grund­stück­ge­winn­steu­er al­lein von den Ge­mein­den er­ho­ben wird.

Zweiter Titel: Steuern der natürlichen Personen

1. Kapitel: Steuerpflicht

Art. 3 Steuerpflicht aufgrund persönlicher Zugehörigkeit  

1 Na­tür­li­che Per­so­nen sind auf­grund per­sön­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­tig, wenn sie ih­ren steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz im Kan­ton ha­ben oder wenn sie sich im Kan­ton, un­ge­ach­tet vor­über­ge­hen­der Un­ter­bre­chung, bei Aus­übung ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit wäh­rend min­des­tens 30 Ta­ge, oh­ne Aus­übung ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit wäh­rend min­des­tens 90 Ta­ge auf­hal­ten.

2 Einen steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz im Kan­ton hat ei­ne Per­son, wenn sie sich hier mit der Ab­sicht dau­ern­den Ver­blei­bens auf­hält oder wenn ihr das Bun­des­recht hier einen be­son­de­ren ge­setz­li­chen Wohn­sitz zu­weist.

3 Ein­kom­men und Ver­mö­gen der Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, wer­den oh­ne Rück­sicht auf den Gü­ter­stand zu­sam­men­ge­rech­net. Ein­kom­men und Ver­mö­gen von Kin­dern un­ter el­ter­li­cher Sor­ge5 wer­den dem In­ha­ber der el­ter­li­chen Sor­ge zu­ge­rech­net. Er­w­erb­sein­kom­men der Kin­der so­wie Grund­stück­ge­win­ne wer­den selb­stän­dig be­steu­ert.

4 Ab­satz 3 gilt für ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaf­ten sinn­ge­mä­ss. Die Stel­lung ein­ge­tra­ge­ner Part­ne­rin­nen oder Part­ner ent­spricht der­je­ni­gen von Ehe­gat­ten. Dies gilt auch be­züg­lich der Un­ter­halts­bei­trä­ge wäh­rend des Be­ste­hens der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft so­wie der Un­ter­halts­bei­trä­ge und der ver­mö­gens­recht­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung bei Ge­trennt­le­ben und Auf­lö­sung ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft.6

5 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 455; BBl 2009 4729). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

6 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 25 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

Art. 4 Steuerpflicht aufgrund wirtschaftlicher Zugehörigkeit  

1 Na­tür­li­che Per­so­nen oh­ne steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt im Kan­ton sind auf­grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­tig, wenn sie im Kan­ton Ge­schäfts­be­trie­be oder Be­triebs­stät­ten un­ter­hal­ten, Grund­stücke be­sit­zen, nut­zen oder da­mit han­deln.7

2 Na­tür­li­che Per­so­nen oh­ne steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt in der Schweiz sind auf­grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­tig, wenn sie:

a.
im Kan­ton ei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­üben;
b.8
als Mit­glie­der der Ver­wal­tung oder Ge­schäfts­füh­rung von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit Sitz oder Be­triebs­stät­te im Kan­ton Tan­tie­men, Sit­zungs­gel­der, fes­te Ent­schä­di­gun­gen, Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen oder ähn­li­che Ver­gü­tun­gen be­zie­hen;
c.
Gläu­bi­ger oder Nutz­nies­ser von For­de­run­gen sind, die durch Grund- oder Faust­pfand auf Grund­stücken im Kan­ton ge­si­chert sind;
d.
Pen­sio­nen, Ru­he­ge­häl­ter oder an­de­re Leis­tun­gen er­hal­ten, die auf­grund ei­nes frü­he­ren öf­fent­lichrecht­li­chen Ar­beits­ver­hält­nis­ses von ei­nem Ar­beit­ge­ber oder ei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung mit Sitz im Kan­ton aus­ge­rich­tet wer­den;
e.
Leis­tun­gen aus schwei­ze­ri­schen pri­vat­recht­li­chen Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge oder aus an­er­kann­ten For­men der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge er­hal­ten;
f.9
für Ar­beit im in­ter­na­tio­na­len Ver­kehr an Bord ei­nes Schif­fes oder ei­nes Luft­fahr­zeu­ges oder bei ei­nem Trans­port auf der Stras­se Lohn oder an­de­re Ver­gü­tun­gen von ei­nem Ar­beit­ge­ber mit Sitz oder Be­triebs­stät­te im Kan­ton er­hal­ten; da­von aus­ge­nom­men bleibt die Be­steue­rung der See­leu­te für Ar­beit an Bord ei­nes Hoch­see­schif­fes;
g.10
im Kan­ton ge­le­ge­ne Grund­stücke ver­mit­teln.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5039; BBl 2016 5357).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 3 des Lan­des­ver­sor­gungs­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­ni 2017 (AS 2017 3097; BBl 2014 7119).

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5039; BBl 2016 5357).

Art. 4a Steuerbefreiung 11  

Die auf Grund von Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 200712 ge­währ­ten steu­er­li­chen Vor­rech­te blei­ben vor­be­hal­ten.

11 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 8 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6637; BBl 2006 8017).

12 SR 192.12

Art. 4b Wechsel der Steuerpflicht 13  

1 Bei Wech­sel des steu­er­recht­li­chen Wohn­sit­zes in­ner­halb der Schweiz be­steht die Steu­er­pflicht auf­grund per­sön­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit für die lau­fen­de Steu­er­pe­ri­ode im Kan­ton, in dem die steu­er­pflich­ti­ge Per­son am En­de die­ser Pe­ri­ode ih­ren Wohn­sitz hat. Ka­pi­tal­leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 3 sind je­doch in dem Kan­ton steu­er­bar, in dem die steu­er­pflich­ti­ge Per­son im Zeit­punkt der Fäl­lig­keit der Leis­tung ih­ren Wohn­sitz hat. …14

2 Ei­ne Steu­er­pflicht auf­grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit in ei­nem an­dern Kan­ton als demje­ni­gen des steu­er­recht­li­chen Wohn­sit­zes be­steht für die ge­sam­te Steu­er­pe­ri­ode, auch wenn sie im Lau­fe des Jah­res be­grün­det, ver­än­dert oder auf­ge­ho­ben wird. In die­sem Fall wird der Wert der Ver­mö­gen­s­ob­jek­te im Ver­hält­nis zur Dau­er der Zu­ge­hö­rig­keit ver­min­dert. Im Üb­ri­gen wer­den das Ein­kom­men und das Ver­mö­gen zwi­schen den be­tei­lig­ten Kan­to­nen in sinn­ge­mäs­ser An­wen­dung der Grund­sät­ze des Bun­des­rechts über das Ver­bot der in­ter­kan­to­na­len Dop­pel­be­steue­rung aus­ge­schie­den.

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

14 Drit­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 5 Steuererleichterungen  

Die Kan­to­ne kön­nen auf dem We­ge der Ge­setz­ge­bung für Un­ter­neh­men, die neu er­öff­net wer­den und dem wirt­schaft­li­chen In­ter­es­se des Kan­tons die­nen, für das Grün­dungs­jahr und die neun fol­gen­den Jah­re Steu­erer­leich­te­run­gen vor­se­hen. Ei­ne we­sent­li­che Än­de­rung der be­trieb­li­chen Tä­tig­keit kann ei­ner Neu­grün­dung gleich­ge­stellt wer­den.

Art. 6 Besteuerung nach dem Aufwand 15  

1 Der Kan­ton kann na­tür­li­chen Per­so­nen das Recht zu­ge­ste­hen, an­stel­le der Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­steu­er ei­ne Steu­er nach dem Auf­wand zu ent­rich­ten, wenn sie:

a.
nicht das Schwei­zer Bür­ger­recht ha­ben;
b.
erst­mals oder nach min­des­tens zehn­jäh­ri­ger Un­ter­bre­chung un­be­schränkt steu­er­pflich­tig (Art. 3) sind; und
c.
in der Schweiz kei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­üben.

2 Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, müs­sen bei­de die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 er­fül­len.

3 Die Steu­er, die an die Stel­le der Ein­kom­mens­steu­er tritt, wird nach den jähr­li­chen, in der Be­mes­sungs­pe­ri­ode im In- und Aus­land ent­stan­de­nen Le­bens­hal­tungs­kos­ten der steu­er­pflich­ti­gen Per­son und der von ihr un­ter­hal­te­nen Per­so­nen, min­des­tens aber nach dem höchs­ten der fol­gen­den Be­trä­ge be­mes­sen:

a.
ei­nem vom Kan­ton fest­ge­leg­ten Min­dest­be­trag;
b.
für Steu­er­pflich­ti­ge mit ei­ge­nem Haus­halt: dem Sie­ben­fa­chen des jähr­li­chen Miet­zin­ses oder des von den zu­stän­di­gen Be­hör­den fest­ge­leg­ten Miet­werts;
c.
für die üb­ri­gen Steu­er­pflich­ti­gen: dem Drei­fa­chen des jähr­li­chen Pen­si­ons­prei­ses für Un­ter­kunft und Ver­pfle­gung am Ort des Auf­ent­halts nach Ar­ti­kel 3;

4 Die Steu­er wird nach dem or­dent­li­chen Steu­er­ta­rif be­rech­net.

5 Die Kan­to­ne be­stim­men, wie die Be­steue­rung nach dem Auf­wand die Ver­mö­gens­steu­er ab­gilt.

6 Die Steu­er nach dem Auf­wand muss min­des­tens gleich hoch sein wie die Sum­me der nach den or­dent­li­chen Ta­ri­fen be­rech­ne­ten Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­steu­ern vom ge­sam­ten Brut­to­be­trag:

a.
des in der Schweiz ge­le­ge­nen un­be­weg­li­chen Ver­mö­gens und von des­sen Ein­künf­ten;
b.
der in der Schweiz ge­le­ge­nen Fahr­nis und von de­ren Ein­künf­ten;
c.
des in der Schweiz an­ge­leg­ten be­weg­li­chen Ka­pi­tal­ver­mö­gens, ein­sch­liess­lich der grund­p­fänd­lich ge­si­cher­ten For­de­run­gen, und von des­sen Ein­künf­ten;
d.
der in der Schweiz ver­wer­te­ten Ur­he­ber­rech­te, Pa­ten­te und ähn­li­chen Rech­te und von de­ren Ein­künf­ten;
e.
der Ru­he­ge­häl­ter, Ren­ten und Pen­sio­nen, die aus schwei­ze­ri­schen Quel­len flies­sen;
f.
der Ein­künf­te, für die die steu­er­pflich­ti­ge Per­son auf­grund ei­nes von der Schweiz ab­ge­schlos­se­nen Ab­kom­mens zur Ver­mei­dung der Dop­pel­be­steue­rung gänz­li­che oder teil­wei­se Ent­las­tung von aus­län­di­schen Steu­ern be­an­sprucht.

7 Wer­den Ein­künf­te aus ei­nem Staat nur dann von des­sen Steu­ern ent­las­tet, wenn die Schweiz die­se Ein­künf­te al­lein oder mit an­de­ren Ein­künf­ten zum Satz des Ge­samtein­kom­mens be­steu­ert, so wird die Steu­er nicht nur nach den in Ab­satz 6 be­zeich­ne­ten Ein­künf­ten, son­dern auch nach al­len auf­grund des be­tref­fen­den Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­mens der Schweiz zu­ge­wie­se­nen Ein­kom­mens­be­stand­tei­len aus dem Quel­len­staat be­mes­sen.

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 779; BBl 2011 6021). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. in Art. 78e am Schluss des Tex­tes.

2. Kapitel: Einkommenssteuer

1. Abschnitt: Einkünfte

Art. 7 Grundsatz  

1 Der Ein­kom­mens­steu­er un­ter­lie­gen al­le wie­der­keh­ren­den und ein­ma­li­gen Ein­künf­te, ins­be­son­de­re sol­che aus un­selb­stän­di­ger und selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit, aus Ver­mö­gen­ser­trag, ein­ge­schlos­sen die Ei­gen­nut­zung von Grund­stücken, aus Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen so­wie aus Leib­ren­ten. Die vom Ar­beit­ge­ber ge­tra­ge­nen Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung16, ein­sch­liess­lich Um­schu­lungs­kos­ten, stel­len un­ab­hän­gig von de­ren Hö­he kei­ne steu­er­ba­ren Ein­künf­te dar. Di­vi­den­den, Ge­winnan­tei­le, Li­qui­da­ti­ons­über­schüs­se und geld­wer­te Vor­tei­le aus Ak­ti­en, An­tei­len an Ge­sell­schaf­ten mit be­schränk­ter Haf­tung, Ge­nos­sen­schafts­an­tei­len und Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­nen (ein­sch­liess­lich Gra­tis­ak­ti­en, Gra­tis­nenn­wert­er­hö­hun­gen u. dgl.) sind im Um­fang von 50 Pro­zent steu­er­bar, wenn die­se Be­tei­li­gungs­rech­te min­des­tens 10 Pro­zent des Grund- oder Stamm­ka­pi­tals ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft dar­stel­len.17 Die Kan­to­ne kön­nen ei­ne hö­he­re Be­steue­rung vor­se­hen.18 19

1bis Ein bei der Rück­ga­be von Be­tei­li­gungs­rech­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 4a des Bun­des­ge­set­zes vom 13. Ok­to­ber 196520 über die Ver­rech­nungs­steu­er an die Ka­pi­tal­­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft er­ziel­ter Ver­mö­gen­ser­trag gilt in dem Jahr als rea­li­siert, in wel­chem die Ver­rech­nungs­steu­er­for­de­rung ent­steht (Art. 12 Abs. 1 und 1bis des BG vom 13. Okt. 1965 über die Ver­rech­nungs­steu­er).21

1ter Er­trä­ge aus rück­kaufs­fä­hi­gen Ka­pi­tal­ver­si­che­run­gen mit Ein­mal­prä­mie sind im Er­le­bens­fall oder bei Rück­kauf steu­er­bar, aus­ser wenn die­se Ka­pi­tal­ver­si­che­run­gen der Vor­sor­ge die­nen. Als der Vor­sor­ge die­nend gilt die Aus­zah­lung der Ver­si­che­rungs­leis­tung ab dem vollen­de­ten 60. Al­ters­jahr des Ver­si­cher­ten auf Grund ei­nes min­des­tens fünf­jäh­ri­gen Ver­trags­ver­hält­nis­ses, das vor Vollen­dung des 66. Al­ters­jah­res be­grün­det wur­de. In die­sem Fall ist die Leis­tung steu­er­frei.22

2 Leib­ren­ten so­wie Ein­künf­te aus Ver­pfrün­dung sind zu 40 Pro­zent steu­er­bar.23

3 Ein­künf­te aus An­tei­len an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen ge­mä­ss Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­setz vom 23. Ju­ni 200624 (KAG) wer­den den An­le­gern an­teils­mäs­sig zu­ge­rech­net; Ein­künf­te aus An­tei­len an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz sind nur steu­er­bar, so­weit die Ge­sam­ter­trä­ge die Er­trä­ge aus di­rek­tem Grund­be­sitz über­stei­gen.25

4 Steu­er­frei sind nur:

a.
der Er­lös aus Be­zugs­rech­ten, so­fern die Ver­mö­gens­rech­te zum Pri­vat­ver­mö­gen ge­hö­ren;
b.
Ka­pi­tal­ge­win­ne auf be­weg­li­chem Pri­vat­ver­mö­gen; vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und d;
c.
Ver­mö­gens­an­fall in­fol­ge Erb­schaft, Ver­mächt­nis, Schen­kung oder gü­ter­recht­­li­cher Aus­ein­an­der­set­zung;
d.26
der Ver­mö­gens­an­fall aus rück­kaufs­fä­hi­ger pri­va­ter Ka­pi­tal­ver­si­che­rung, aus­ge­nom­men aus Frei­zü­gig­keits­po­li­cen. Ab­satz 1ter bleibt vor­be­hal­ten;
e.
Ka­pi­tal­zah­lun­gen, die bei Stel­len­wech­sel vom Ar­beit­ge­ber oder von Ein­rich­­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge aus­ge­rich­tet wer­den, wenn sie der Emp­­fän­ger in­nert Jah­res­frist zum Ein­kauf in ei­ne Ein­rich­tung der be­ruf­­li­chen Vor­­sor­ge oder zum Er­werb ei­ner Frei­zü­gig­keits­po­li­ce ver­wen­det;
f.
Un­ter­stüt­zun­gen aus öf­fent­li­chen oder pri­va­ten Mit­teln;
g.
Leis­tun­gen in Er­fül­lung fa­mi­li­en­recht­li­cher Ver­pflich­tun­gen, aus­ge­nom­men die vom ge­schie­de­nen, ge­richt­lich oder tat­säch­lich ge­trennt le­ben­den Ehe­gat­ten er­hal­te­nen Un­ter­halts­bei­trä­ge so­wie die Un­ter­halts­bei­trä­ge, die ein El­tern­­teil für die un­ter sei­ner el­ter­li­chen Sor­ge ste­hen­den Kin­der er­hält;
h.27
der Sold für Mi­li­tär- und Schutz­dienst so­wie das Ta­schen­geld für Zi­vil­dienst;
hbis.28
der Sold der Mi­liz­feu­er­wehr­leu­te bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten jähr­li­chen Be­trag für Dienst­leis­tun­gen im Zu­sam­men­hang mit der Er­fül­lung der Kern­auf­ga­ben der Feu­er­wehr (Übun­gen, Pi­kett­diens­te, Kur­se, In­spek­tio­nen und Ernst­fal­le­in­sät­ze zur Ret­tung, Brand­be­kämp­fung, all­ge­mei­nen Scha­den­wehr, Ele­men­tar­scha­den­be­wäl­ti­gung und der­glei­chen); aus­ge­nom­men sind Pau­schal­zu­la­gen für Ka­der, Funk­ti­ons­zu­la­gen so­wie Ent­schä­di­gun­gen für ad­mi­nis­tra­ti­ve Ar­bei­ten und für Dienst­leis­tun­gen, wel­che die Feu­er­wehr frei­wil­lig er­bringt;
i.
Zah­lun­gen von Ge­nug­tu­ungs­s­um­men;
k.
Ein­künf­te auf­grund der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Er­gän­zungs­leis­tun­gen zur Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung;
l.29
die Ge­win­ne, die in Spiel­ban­ken mit Spiel­ban­ken­spie­len er­zielt wer­den, die nach dem Geld­spiel­ge­setz vom 29. Sep­tem­ber 201730 (BGS) zu­ge­las­sen sind, so­fern die­se Ge­win­ne nicht aus selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit stam­men;
lbis.31
die ein­zel­nen Ge­win­ne bis zu ei­nem Be­trag von 1 Mil­li­on Fran­ken oder zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten hö­he­ren Be­trag aus der Teil­nah­me an Gross­s­pie­len, die nach dem BGS zu­ge­las­sen sind, und aus der On­li­ne-Teil­nah­me an Spiel­ban­ken­spie­len, die nach dem BGS zu­ge­las­sen sind;
lter.32
die Ge­win­ne aus Klein­spie­len, die nach dem BGS zu­ge­las­sen sind;
m.33
die ein­zel­nen Ge­win­ne aus Lot­te­ri­en und Ge­schick­lich­keitss­pie­len zur Ver­kaufs­för­de­rung, die nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­ben d und e BGS die­sem nicht un­ter­ste­hen, so­fern die nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­te Gren­ze nicht über­schrit­ten wird;
n.34
Ein­künf­te auf­grund des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 202035 über Über­brückungs­leis­tun­gen für äl­te­re Ar­beits­lo­se.

16 Die Änd. ge­mä­ss BG vom 20. Ju­ni 2014 über die Wei­ter­bil­dung, in Kraft seit 1. Jan. 2017, be­trifft nur den fran­zö­si­schen und den ita­lie­ni­schen Text (AS 2016 689; BBl 20133729).

17 Fas­sung des drit­ten Satz ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

18 Vier­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBL 2018 2527).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Behan lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

20 SR 642.21

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

24 SR 951.31

25 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

27Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1996 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609).

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Ju­ni 2011 über die Steu­er­be­frei­ung des Feu­er­wehr­sol­des, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 489; BBl 2010 2855).

29 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des Spiel­ban­ken­ge­set­zes vom 18. Dez. 1998 (AS 2000 677; BBl 1997 III 145). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

30 SR 935.51

31 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

32 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Ju­ni 2012 über die Ver­ein­fa­chun­gen bei der Be­steue­rung von Lot­te­rie­ge­win­nen (AS 2012 5977; BBl 201165176543). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

34 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über Über­brückungs­­leis­tun­gen für äl­te­re Ar­beits­lo­se, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 373; BBl 2019 8251).

35 SR 837.2

Art. 7a Besondere Fälle 36  

1 Als Ver­mö­gen­ser­trag im Sin­ne von Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 gilt auch:

a.
der Er­lös aus dem Ver­kauf ei­ner Be­tei­li­gung von min­des­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft aus dem Pri­vat­ver­mö­gen in das Ge­schäfts­ver­mö­gen ei­ner an­de­ren na­tür­li­chen oder ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, so­weit in­nert fünf Jah­ren nach dem Ver­kauf, un­ter Mit­wir­kung des Ver­käu­fers, nicht be­triebs­not­wen­di­ge Sub­stanz aus­ge­schüt­tet wird, die im Zeit­punkt des Ver­kaufs be­reits vor­han­den und han­dels­recht­lich aus­schüt­tungs­fä­hig war; dies gilt sinn­ge­mä­ss auch, wenn in­nert fünf Jah­ren meh­re­re Be­tei­lig­te ei­ne sol­che Be­tei­li­gung ge­mein­sam ver­kau­fen oder Be­tei­li­gun­gen von ins­ge­samt min­des­tens 20 Pro­zent ver­kauft wer­den; aus­ge­schüt­te­te Sub­stanz wird beim Ver­käu­fer ge­ge­be­nen­falls im Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 53 nach­träg­lich be­steu­ert;
b.37
der Er­lös aus der Über­tra­gung ei­ner Be­tei­li­gung am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft aus dem Pri­vat­ver­mö­gen in das Ge­schäfts­ver­mö­gen ei­ner Per­so­nen­un­ter­neh­mung oder ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, an wel­cher der Ver­äus­se­rer oder Ein­brin­ger nach der Über­tra­gung zu min­des­tens 50 Pro­zent am Ka­pi­tal be­tei­ligt ist, so­weit die ge­samt­haft er­hal­te­ne Ge­gen­leis­tung die Sum­me aus dem Nenn­wert der über­tra­ge­nen Be­tei­li­gung und den Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen nach Ar­ti­kel 7b über­steigt; dies gilt sinn­ge­mä­ss auch, wenn meh­re­re Be­tei­lig­te die Über­tra­gung ge­mein­sam vor­neh­men.

2 Mit­wir­kung im Sin­ne von Ab­satz 1 Buch­sta­be a liegt vor, wenn der Ver­käu­fer weiss oder wis­sen muss, dass der Ge­sell­schaft zwecks Fi­nan­zie­rung des Kauf­prei­ses Mit­tel ent­nom­men und nicht wie­der zu­ge­führt wer­den.

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 23. Ju­ni 2006 über drin­gen­de An­pas­sun­gen bei der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2006 4883; BBl 2005 4733).

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 7b Kapitaleinlagenprinzip 38  

1 Die Rück­zah­lung von Ein­la­gen, Auf­gel­dern und Zu­schüs­sen (Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen), die von den In­ha­bern der Be­tei­li­gungs­rech­te nach dem 31. De­zem­ber 1996 ge­leis­tet wor­den sind, wird gleich be­han­delt wie die Rück­zah­lung von Grund- oder Stamm­ka­pi­tal. Ab­satz 2 bleibt vor­be­hal­ten.

2 Schüt­tet ei­ne Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, die an ei­ner schwei­ze­ri­schen Bör­se ko­tiert ist, bei der Rück­zah­lung von Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen nach Ab­satz 1 nicht min­des­tens im glei­chen Um­fang üb­ri­ge Re­ser­ven aus, so ist die Rück­zah­lung im Um­fang der hal­b­en Dif­fe­renz zwi­schen der Rück­zah­lung und der Aus­schüt­tung der üb­ri­gen Re­ser­ven steu­er­bar, höchs­tens aber im Um­fang der in der Ge­sell­schaft vor­han­de­nen, han­dels­recht­lich aus­schüt­tungs­fä­hi­gen üb­ri­gen Re­ser­ven.

3 Ab­satz 2 ist nicht an­wend­bar auf Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen:

a.
die bei fu­si­ons­ähn­li­chen Zu­sam­menschlüs­sen durch Ein­brin­gen von Be­tei­li­gungs- und Mit­glied­schafts­rech­ten an ei­ner aus­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 Buch­sta­be c oder durch ei­ne grenz­über­schrei­ten­de Über­tra­gung auf ei­ne in­län­di­sche Toch­ter­ge­sell­schaft nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 Buch­sta­be d nach dem 24. Fe­bru­ar 2008 ent­stan­den sind;
b.
die im Zeit­punkt ei­ner grenz­über­schrei­ten­den Fu­si­on oder Um­struk­tu­rie­rung nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 Buch­sta­be b und Ab­satz 3qua­ter oder der Ver­le­gung des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung nach dem 24. Fe­bru­ar 2008 be­reits in ei­ner aus­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft vor­han­den wa­ren;
c.
im Fal­le der Li­qui­da­ti­on der der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft.

4 Die Ab­sät­ze 2 und 3 gel­ten sinn­ge­mä­ss auch für Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen, die für die Aus­ga­be von Gra­tis­ak­ti­en oder für Gra­tis­nenn­wert­er­hö­hun­gen ver­wen­det wer­den.

5 Ent­spricht bei der Rück­ga­be von Be­tei­li­gungs­rech­ten an ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, die an ei­ner schwei­ze­ri­schen Bör­se ko­tiert ist, die Rück­zah­lung der Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen nicht min­des­tens der Hälf­te des er­hal­te­nen Li­qui­da­ti­ons­über­schus­ses, so ver­min­dert sich der steu­er­ba­re An­teil die­ses Li­qui­da­ti­ons­über­schus­ses um die hal­be Dif­fe­renz zwi­schen die­sem An­teil und der Rück­zah­lung, höchs­tens aber im Um­fang der in der Ge­sell­schaft vor­han­de­nen Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen, die auf die­se Be­tei­li­gungs­rech­te ent­fal­len.

38 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 7c Mitarbeiterbeteiligungen 39  

1 Als ech­te Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen gel­ten:

a.
Ak­ti­en, Ge­nuss­schei­ne, Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­ne, Ge­nos­sen­schafts­an­tei­le oder Be­tei­li­gun­gen an­de­rer Art, die die Ar­beit­ge­be­rin, de­ren Mut­ter­ge­sell­schaft oder ei­ne an­de­re Kon­zern­ge­sell­schaft den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern ab­gibt;
b.
Op­tio­nen auf den Er­werb von Be­tei­li­gun­gen nach Buch­sta­be a.

2 Als un­ech­te Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gung gel­ten An­wart­schaf­ten auf blos­se Bar­geld­ab­fin­dun­gen.

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 7d Einkünfte aus echten Mitarbeiterbeteiligungen 40  

1 Geld­wer­te Vor­tei­le aus ech­ten Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, aus­ser aus ge­sperr­ten oder nicht bör­sen­ko­tier­ten Op­tio­nen, sind im Zeit­punkt des Er­werbs als Ein­kom­men aus un­selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit steu­er­bar. Die steu­er­ba­re Leis­tung ent­spricht de­ren Ver­kehrs­wert ver­min­dert um einen all­fäl­li­gen Er­werbs­preis.

2 Bei Mit­ar­bei­terak­ti­en sind für die Be­rech­nung der steu­er­ba­ren Leis­tung Sperr­fris­ten mit ei­nem Dis­kont von 6 Pro­zent pro Sperr­jahr auf de­ren Ver­kehrs­wert zu be­rück­sich­ti­gen. Die­ser Dis­kont giltlängs­tens für zehn Jah­re.

3 Geld­wer­te Vor­tei­le aus ge­sperr­ten oder nicht bör­sen­ko­tier­ten Mit­ar­bei­te­r­optio­nen wer­den im Zeit­punkt der Aus­übung be­steu­ert. Die steu­er­ba­re Leis­tung ent­spricht dem Ver­kehrs­wert der Ak­tie bei Aus­übung ver­min­dert um den Aus­übungs­preis.

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 7e Einkünfte aus unechten Mitarbeiterbeteiligungen 41  

Geld­wer­te Vor­tei­le aus un­ech­ten Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen sind im Zeit­punkt ih­res Zu­flus­ses steu­er­bar.

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 7f Anteilsmässige Besteuerung 42  

Hat­te der Steu­er­pflich­ti­ge nicht wäh­rend der ge­sam­ten Zeit­span­ne zwi­schen Er­werb und Ent­ste­hen des Aus­übungs­rechts der ge­sperr­ten Mit­ar­bei­te­r­optio­nen (Art. 7d Abs. 3) steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt in der Schweiz, so wer­den die geld­wer­ten Vor­tei­le dar­aus an­teils­mäs­sig im Ver­hält­nis zwi­schen der ge­sam­ten zu der in der Schweiz ver­brach­ten Zeit­span­ne be­steu­ert.

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 8 Selbständige Erwerbstätigkeit  

1 Zu den steu­er­ba­ren Ein­künf­ten aus selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit zäh­len auch al­le Ka­pi­tal­ge­win­ne auf Ge­schäfts­ver­mö­gen aus Ver­äus­se­rung, Ver­wer­tung, buch­mäs­si­ger Auf­wer­tung, Pri­va­tent­nah­me oder aus Ver­le­gung in aus­län­di­sche Be­trie­be oder Be­triebs­stät­ten; aus­ge­nom­men sind Ge­win­ne aus Ver­äus­se­rung von land- und for­st­wirt­schaft­li­chen Grund­stücken, so­weit der Ver­äus­se­rungs­er­lös die An­la­ge­kos­ten über­steigt. Ar­ti­kel 12 Ab­satz 4 bleibt vor­be­hal­ten.

2 Als Ge­schäfts­ver­mö­gen gel­ten al­le Ver­mö­gens­wer­te, die ganz oder vor­wie­gend der selbst­stän­di­gen Er­werbs­tä­tig­keit die­nen; Glei­ches gilt für Be­tei­li­gun­gen von min­de­s­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, so­fern der Ei­gen­tü­mer sie im Zeit­punkt des Er­werbs zum Ge­schäfts­ver­mö­gen er­klärt.43

2bis Wird ei­ne Lie­gen­schaft des An­la­ge­ver­mö­gens aus dem Ge­schäfts­ver­mö­gen in das Pri­vat­ver­mö­gen über­führt, so kann die steu­er­pflich­ti­ge Per­son ver­lan­gen, dass im Zeit­punkt der Über­füh­rung nur die Dif­fe­renz zwi­schen den An­la­ge­kos­ten und dem mass­ge­ben­den Ein­kom­mens­steu­er­wert be­steu­ert wird. In die­sem Fall gel­ten die An­la­ge­kos­ten als neu­er mass­ge­ben­der Ein­kom­mens­steu­er­wert, und die Be­steue­rung der üb­ri­gen stil­len Re­ser­ven als Ein­kom­men aus selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit wird bis zur Ver­äus­se­rung der Lie­gen­schaft auf­ge­scho­ben.44

2ter Die Ver­pach­tung ei­nes Ge­schäfts­be­triebs gilt nur auf An­trag der steu­er­pflich­ti­gen Per­son als Über­füh­rung in das Pri­vat­ver­mö­gen.45

2qua­ter Wird bei ei­ner Erb­tei­lung der Ge­schäfts­be­trieb nicht von al­len Er­ben fort­ge­führt, so wird die Be­steue­rung der stil­len Re­ser­ven auf Ge­such der den Be­trieb über­neh­men­den Er­ben bis zur spä­te­ren Rea­li­sie­rung auf­ge­scho­ben, so­weit die­se Er­ben die bis­he­ri­gen für die Ein­kom­mens­steu­er mass­ge­ben­den Wer­te über­neh­men.46

2quin­quies Di­vi­den­den, Ge­winnan­tei­le, Li­qui­da­ti­ons­über­schüs­se und geld­wer­te Vor­tei­le aus Ak­ti­en, An­tei­len an Ge­sell­schaf­ten mit be­schränk­ter Haf­tung, Ge­nos­sen­schafts­an­tei­len und Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­nen so­wie Ge­win­ne aus der Ver­äus­se­rung sol­cher Be­tei­li­gungs­rech­te sind nach Ab­zug des zu­re­chen­ba­ren Auf­wan­des im Um­fang von 50 Pro­zent steu­er­bar, wenn die­se Be­tei­li­gungs­rech­te min­des­tens 10 Pro­zent des Grund- oder Stamm­ka­pi­tals ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft dar­stel­len. Die Kan­to­ne kön­nen ei­ne hö­he­re Be­steue­rung vor­se­hen. Die Teil­be­steue­rung auf Ver­äus­se­rungs­ge­win­nen wird nur ge­währt, wenn die ver­äus­ser­ten Be­tei­li­gungs­rech­te min­des­tens ein Jahr im Ei­gen­tum der steu­er­pflich­ti­gen Per­son oder Per­so­nen­un­ter­neh­mung wa­ren.47

3 Stil­le Re­ser­ven ei­ner Per­so­nen­un­ter­neh­mung (Ein­zel­un­ter­neh­men, Per­so­nen­ge­sell­schaft) wer­den bei Um­struk­tu­rie­run­gen, ins­be­son­de­re im Fall der Fu­si­on, Spal­tung oder Um­wand­lung, nicht be­steu­ert, so­weit die Steu­er­pflicht in der Schweiz fort­be­steht und die bis­her für die Ein­kom­mens­steu­er mass­ge­bli­chen Wer­te über­nom­men wer­den:48

a.
bei der Über­tra­gung von Ver­mö­gens­wer­ten auf ei­ne an­de­re Per­so­nen­un­ter­neh­mung;
b.
bei der Über­tra­gung ei­nes Be­triebs oder ei­nes Teil­be­triebs auf ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son;
c.
beim Aus­tausch von Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­ten an­läss­lich von Um­struk­tu­rie­run­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 oder von fu­si­ons­ähn­li­chen Zu­sam­menschlüs­sen.49

3bis Bei ei­ner Um­struk­tu­rie­rung nach Ab­satz 3 Buch­sta­be b wer­den die über­tra­ge­nen stil­len Re­ser­ven im Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 53 nach­träg­lich be­steu­ert, so­weit wäh­rend der der Um­struk­tu­rie­rung nach­fol­gen­den fünf Jah­re Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­te zu ei­nem über dem über­tra­ge­nen steu­er­li­chen Ei­gen­ka­pi­tal lie­gen­den Preis ver­äus­sert wer­den; die ju­ris­ti­sche Per­son kann in die­sem Fall ent­spre­chen­de, als Ge­winn ver­steu­er­te stil­le Re­ser­ven gel­tend ma­chen.50

4 Wer­den Ge­gen­stän­de des be­triebs­not­wen­di­gen An­la­ge­ver­mö­gens er­setzt, so kön­nen die stil­len Re­ser­ven auf die als Er­satz er­wor­be­nen An­la­ge­gü­ter über­tra­gen wer­den, wenn die­se eben­falls be­triebs­not­wen­dig sind und sich in der Schweiz be­fin­den. Vor­be­hal­ten bleibt die Be­steue­rung beim Er­satz von Lie­gen­schaf­ten durch Ge­gen­stän­de des be­weg­li­chen Ver­mö­gens.51

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

46 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

47 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

48 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des BG vom 16. Dez. 2005 (GmbH-Recht so­wie An­pas­sun­gen im Ak­ti­en-, Ge­nos­sen­schafts-, Han­dels­re­gis­ter- und Fir­men­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4791; BBl 2002 3148, 2004 3969).

49 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

50 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 8a Einkommen aus Patenten und vergleichbaren Rechten bei selbstständiger Erwerbstätigkeit 52  

Für das Ein­kom­men aus Pa­ten­ten und ver­gleich­ba­ren Rech­ten bei selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit sind die Ar­ti­kel 24a und 24b sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

52 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

2. Abschnitt: Abzüge

Art. 9 Allgemeines  

1 Von den ge­sam­ten steu­er­ba­ren Ein­künf­ten wer­den die zu ih­rer Er­zie­lung not­wen­di­gen Auf­wen­dun­gen und die all­ge­mei­nen Ab­zü­ge ab­ge­zo­gen. Für die not­wen­di­gen Kos­ten für Fahr­ten zwi­schen Wohn- und Ar­beits­stät­te kann ein Ma­xi­mal­be­trag fest­ge­setzt wer­den.53

2 All­ge­mei­ne Ab­zü­ge sind:

a.54
die pri­va­ten Schuld­zin­sen im Um­fang des nach den Ar­ti­keln 7 und 7a steu­er­ba­ren Ver­mö­gen­ser­tra­ges und wei­te­rer 50 000 Fran­ken;
b.55
die dau­ern­den Las­ten so­wie 40 Pro­zent der be­zahl­ten Leib­ren­ten;
c.
die Un­ter­halts­bei­trä­ge an den ge­schie­de­nen, ge­richt­lich oder tat­säch­lich ge­trennt­le­ben­den Ehe­gat­ten so­wie die Un­ter­halts­bei­trä­ge an einen El­tern­teil für die un­ter des­sen el­ter­li­chen Sor­ge ste­hen­den Kin­der, nicht je­doch Lei­s­tun­gen in Er­fül­lung an­de­rer fa­mi­li­en­recht­li­cher Un­ter­halts- oder Un­ter­­stüt­zungs­pflich­ten;
d.56
die ge­mä­ss Ge­setz, Sta­tut oder Re­gle­ment ge­leis­te­ten Ein­la­gen, Prä­mi­en und Bei­trä­ge an die Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung und an Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge;
e.
Ein­la­gen, Prä­mi­en und Bei­trä­ge zum Er­werb von ver­trag­li­chen An­sprü­chen aus an­er­kann­ten For­men der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge, bis zu ei­nem be­stimm­ten Be­trag;
f.
die Prä­mi­en und Bei­trä­ge für die Er­w­erb­ser­satz­ord­nung, die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung und für die ob­li­ga­to­ri­sche Un­fall­ver­si­che­rung;
g.
die Ein­la­gen, Prä­mi­en und Bei­trä­ge für die Le­bens‑, die Kran­ken- und die nicht un­ter Buch­sta­be f fal­len­de Un­fall­ver­si­che­rung so­wie die Zin­sen von Spar­ka­pi­ta­li­en des Steu­er­pflich­ti­gen und der von ihm un­ter­hal­te­nen Per­so­nen, bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag, der pau­scha­liert wer­den kann;
h.57
die Krank­heits- und Un­fall­kos­ten des Steu­er­pflich­ti­gen und der von ihm un­ter­hal­te­nen Per­so­nen, so­weit der Steu­er­pflich­ti­ge die Kos­ten sel­ber trägt und die­se einen vom kan­to­na­len Recht be­stimm­ten Selbst­be­halt über­stei­gen;
hbis.58 die be­hin­de­rungs­be­ding­ten Kos­ten des Steu­er­pflich­ti­gen oder der von ihm un­ter­hal­te­nen Per­so­nen mit Be­hin­de­run­gen im Sin­ne des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 200259, so­weit der Steu­er­pflich­ti­ge die Kos­ten sel­ber trägt;
i.60
die frei­wil­li­gen Leis­tun­gen von Geld und üb­ri­gen Ver­mö­gens­wer­ten bis zu dem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Aus­mass an ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz in der Schweiz, die im Hin­blick auf ih­re öf­fent­li­chen oder ge­mein­nüt­zi­gen Zwe­cke von der Steu­er­pflicht be­freit sind (Art. 23 Abs. 1 Bst. f), so­wie an Bund, Kan­to­ne, Ge­mein­den und de­ren An­stal­ten (Art. 23 Abs. 1 Bst. a–c);
k.
ein Ab­zug vom Er­w­erb­sein­kom­men, das ein Ehe­gat­te un­ab­hän­gig vom Be­ruf, Ge­schäft oder Ge­wer­be des an­dern Ehe­gat­ten er­zielt, bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag; ein gleich­ar­ti­ger Ab­zug ist zu­läs­sig bei er­heb­li­cher Mit­ar­beit ei­nes Ehe­gat­ten im Be­ruf, Ge­schäft oder Ge­wer­be des an­dern Ehe­gat­ten;
l.61
die Mit­glie­der­bei­trä­ge und Zu­wen­dun­gen bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag an po­li­ti­sche Par­tei­en, die:
1.
im Par­tei­en­re­gis­ter nach Ar­ti­kel 76a des Bun­des­ge­set­zes vom 17. De­zem­ber 197662 über die po­li­ti­schen Rech­te ein­ge­tra­gen sind,
2.
in ei­nem kan­to­na­len Par­la­ment ver­tre­ten sind, oder
3.
in ei­nem Kan­ton bei den letz­ten Wahlen des kan­to­na­len Par­la­ments min­des­tens 3 Pro­zent der Stim­men er­reicht ha­ben;
m.63
die nach­ge­wie­se­nen Kos­ten, bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag, für die Dritt­be­treu­ung je­des Kin­des, das das 14. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det hat und mit der steu­er­pflich­ti­gen Per­son, die für sei­nen Un­ter­halt sorgt, im glei­chen Haus­halt lebt, so­weit die­se Kos­ten in di­rek­tem kau­sa­lem Zu­sam­men­hang mit der Er­werbs­tä­tig­keit, Aus­bil­dung oder Er­werbs­un­fä­hig­keit der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ste­hen;
n.64
die Ein­satz­kos­ten in der Hö­he ei­nes nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Pro­zent­be­trags der ein­zel­nen Ge­win­ne aus Geld­spie­len, wel­che nicht nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 4 Buch­sta­ben l–m steu­er­frei sind; die Kan­to­ne kön­nen einen Höchst­be­trag für den Ab­zug vor­se­hen;
o.65
die Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung, ein­sch­liess­lich der Um­schu­lungs­kos­ten, bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag, so­fern:
1.
ein ers­ter Ab­schluss auf der Se­kun­dar­stu­fe II vor­liegt, oder
2.
das 20. Le­bens­jahr vollen­det ist und es sich nicht um die Aus­bil­dungs­kos­ten bis zum ers­ten Ab­schluss auf der Se­kun­dar­stu­fe II han­delt.

3 Bei Lie­gen­schaf­ten im Pri­vat­ver­mö­gen kön­nen die Un­ter­halts­kos­ten, die Kos­ten der In­stand­stel­lung von neu er­wor­be­nen Lie­gen­schaf­ten, die Ver­si­che­rungs­prä­mi­en und die Kos­ten der Ver­wal­tung durch Drit­te ab­ge­zo­gen wer­den. Zu­dem kön­nen die Kan­to­ne Ab­zü­ge für Um­welt­schutz, Ener­gie­spa­ren und Denk­mal­pfle­ge vor­se­hen. Bei den drei letzt­ge­nann­ten Ab­zü­gen gilt fol­gen­de Re­ge­lung:66

a.67
Bei den In­ves­ti­tio­nen, die dem Ener­gie­spa­ren und dem Um­welt­schutz die­nen, be­stimmt das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen, wel­che In­ves­ti­tio­nen den Un­ter­halts­kos­ten gleich­ge­stellt wer­den kön­nen; den Un­ter­halts­kos­ten gleich­ge­stellt sind auch die Rück­bau­kos­ten im Hin­blick auf den Er­satz­neu­bau.
b.
Die nicht durch Sub­ven­tio­nen ge­deck­ten Kos­ten denk­mal­pfle­ge­ri­scher Ar­bei­ten sind ab­zieh­bar, so­fern der Steu­er­pflich­ti­ge sol­che Mass­nah­men auf­grund ge­setz­li­cher Vor­schrif­ten, im Ein­ver­neh­men mit den Be­hör­den oder auf de­ren An­ord­nung hin vor­ge­nom­men hat.

3bis In­ves­ti­tio­nen und Rück­bau­kos­ten im Hin­blick auf einen Er­satz­neu­bau nach Ab­satz 3 Buch­sta­be a sind in den zwei nach­fol­gen­den Steu­er­pe­ri­oden ab­zieh­bar, so­weit sie in der lau­fen­den Steu­er­pe­ri­ode, in wel­cher die Auf­wen­dun­gen an­ge­fal­len sind, steu­er­lich nicht voll­stän­dig be­rück­sich­tigt wer­den kön­nen.68

4 An­de­re Ab­zü­ge sind nicht zu­läs­sig. Vor­be­hal­ten sind die Kin­derab­zü­ge und an­de­re So­zi­al­ab­zü­ge des kan­to­na­len Rechts.

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Behan lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607). Be­rich­ti­gung der RedK der BVers vom 18. Feb. 2015 (AS 2015 993).

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

56 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 4635; BBl 20036399).

57 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2003 4487; BBl 2001 1715).

58 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2003 4487; BBl 2001 1715).

59 SR 151.3

60 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 8. Okt. 2004 (Stif­tungs­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 20054545; BBl 2003 81538191).

61 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 12. Ju­ni 2009 über die steu­er­li­che Ab­zugs­fä­hig­keit von Zu­wen­dun­gen an po­li­ti­sche Par­tei­en, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 449; BBl 2008 74637485).

62 SR 161.1

63 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 455; BBl 2009 4729). Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1 ParlG – SR171.10).

64 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Ju­ni 2012 über die Ver­ein­fa­chun­gen bei der Be­steue­rung von Lot­te­rie­ge­win­nen (AS 2012 5977; BBl 201165176543). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 3. Okt. 2008 über die steu­er­li­che Be­hand­lung von In­stand­stel­lungs­kos­ten bei Lie­gen­schaf­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 1515; BBl 2007 79938009).

67 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 4 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).

68 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 4 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).

Art. 10 Selbständige Erwerbstätigkeit  

1 Als ge­schäfts- oder be­rufs­mäs­sig be­grün­de­te Kos­ten wer­den na­ment­lich ab­ge­zo­gen:

a.
die aus­ge­wie­se­nen Ab­schrei­bun­gen des Ge­schäfts­ver­mö­gens;
b.
die Rück­stel­lun­gen für Ver­pflich­tun­gen, de­ren Hö­he noch un­be­stimmt ist, oder für un­mit­tel­bar dro­hen­de Ver­lust­ri­si­ken;
c.
die ein­ge­tre­te­nen und ver­buch­ten Ver­lus­te auf dem Ge­schäfts­ver­mö­gen;
d.
die Zu­wen­dun­gen an Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen zu­guns­ten des ei­ge­nen Per­so­nals, so­fern je­de zweck­wid­ri­ge Ver­wen­dung aus­ge­schlos­sen ist;
e.69
Zin­sen auf Ge­schäfts­schul­den so­wie Zin­sen, die auf Be­tei­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 2 ent­fal­len;
f.70
die Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung, ein­sch­liess­lich Um­schu­lungs­kos­ten, des ei­ge­nen Per­so­nals;
g.71
ge­win­n­ab­schöp­fen­de Sank­tio­nen, so­weit sie kei­nen Straf­zweck ha­ben.

1bis Nicht ab­zieh­bar sind ins­be­son­de­re:

a.
Zah­lun­gen von Be­ste­chungs­gel­dern im Sin­ne des schwei­ze­ri­schen Straf­rechts;
b.
Auf­wen­dun­gen zur Er­mög­li­chung von Straf­ta­ten oder als Ge­gen­leis­tung für die Be­ge­hung von Straf­ta­ten;
c.
Bus­sen und Geld­stra­fen;
d.
fi­nan­zi­el­le Ver­wal­tungs­sank­tio­nen, so­weit sie einen Straf­zweck ha­ben.72

1ter Sind Sank­tio­nen nach Ab­satz 1bis Buch­sta­ben c und d von ei­ner aus­län­di­schen Straf- oder Ver­wal­tungs­be­hör­de ver­hängt wor­den, so sind sie ab­zieh­bar, wenn:

a.
die Sank­ti­on ge­gen den schwei­ze­ri­schen Ord­re pu­blic ver­stösst; oder
b.
die steu­er­pflich­ti­ge Per­son glaub­haft dar­legt, dass sie al­les Zu­mut­ba­re un­ter­nom­men hat, um sich rechts­kon­form zu ver­hal­ten.73

2 Ver­lus­te aus den sie­ben der Steu­er­pe­ri­ode (Art. 15) vor­an­ge­gan­ge­nen Ge­schäfts­jah­ren kön­nen ab­ge­zo­gen wer­den, so­weit sie bei der Be­rech­nung des steu­er­ba­ren Ein­kom­mens die­ser Jah­re nicht be­rück­sich­tigt wer­den konn­ten.74

3 Mit Leis­tun­gen Drit­ter, die zum Aus­gleich ei­ner Un­ter­bi­lanz im Rah­men ei­ner Sa­nie­rung er­bracht wer­den, kön­nen auch Ver­lus­te ver­rech­net wer­den, die in frü­he­ren Ge­schäfts­jah­ren ent­stan­den und noch nicht mit Ein­kom­men ver­rech­net wer­den konn­ten.

4 Die Ab­sät­ze 2 und 3 gel­ten auch bei Ver­le­gung des steu­er­recht­li­chen Wohn­sit­zes oder des Ge­schäftsor­tes in­ner­halb der Schweiz.75

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

70 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 22. Dez. 1999 über die Un­zu­läs­sig­keit steu­er­li­cher Ab­zü­ge von Be­ste­chungs­gel­dern (AS 20002147; BBl 1997 II 1037, IV 1336). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

73 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

74 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

Art. 10a Abzug von Forschungs- und Entwicklungsaufwand bei selbstständiger Erwerbstätigkeit 76  

Für den Ab­zug von For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­wand bei selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ist Ar­ti­kel 25a sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

76 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

3. Abschnitt: Steuerberechnung

Art. 11  

1 Für Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, muss die Steu­er im Ver­gleich zu al­lein­ste­hen­den Steu­er­pflich­ti­gen an­ge­mes­sen er­mäs­sigt wer­den.77

2 Ge­hö­ren zu den Ein­künf­ten Ka­pi­tal­ab­fin­dun­gen für wie­der­keh­ren­de Leis­tun­gen, so wird die Steu­er un­ter Be­rück­sich­ti­gung der üb­ri­gen Ein­künf­te zu dem Satz be­rech­net, der sich er­gä­be, wenn an­stel­le der ein­ma­li­gen Leis­tung ei­ne ent­spre­chen­de jähr­li­che Leis­tung aus­ge­rich­tet wür­de.

3 Ka­pi­tal­leis­tun­gen aus Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen so­wie Zah­lun­gen bei Tod und für blei­ben­de kör­per­li­che oder ge­sund­heit­li­che Nach­tei­le wer­den für sich al­lein bes­teu­ert. Sie un­ter­lie­gen stets ei­ner vol­len Jahres­steu­er.

4 Für klei­ne Ar­beits­ent­gel­te aus un­selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ist die Steu­er oh­ne Be­rück­sich­ti­gung der üb­ri­gen Ein­künf­te, all­fäl­li­ger Be­rufs­kos­ten und So­zi­al­ab­zü­ge zu er­he­ben; Vor­aus­set­zung ist, dass der Ar­beit­ge­ber die Steu­er im Rah­men des ver­ein­fach­ten Ab­rech­nungs­ver­fah­rens nach den Ar­ti­keln 2 und 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 200578 ge­gen die Schwarz­ar­beit ent­rich­tet. Da­mit sind die Ein­kom­mens­steu­ern von Kan­ton und Ge­mein­de ab­ge­gol­ten. Ar­ti­kel 37 Ab­satz 1 Buch­sta­be a gilt sinn­ge­mä­ss. Die Steu­ern sind pe­ri­odisch der zu­stän­di­gen AHV-Aus­gleichs­kas­se ab­zu­lie­fern. Die­se stellt dem Steu­er­pflich­ti­gen ei­ne Auf­stel­lung oder ei­ne Be­stä­ti­gung über den Steu­er­ab­zug aus. Sie über­weist der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de die ein­kas­sier­ten Steu­er­zah­lun­gen. Das Recht auf ei­ne Be­zugs­pro­vi­si­on nach Ar­ti­kel 37 Ab­satz 3 wird auf die zu­stän­di­ge AHV-Aus­gleichs­kas­se über­tra­gen.79

5 Wird die selbst­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit nach dem vollen­de­ten 55. Al­ters­jahr oder we­gen Un­fä­hig­keit zur Wei­ter­füh­rung in­fol­ge In­va­li­di­tät de­fi­ni­tiv auf­ge­ge­ben, so ist die Sum­me der in den letz­ten zwei Ge­schäfts­jah­ren rea­li­sier­ten stil­len Re­ser­ven ge­trennt vom üb­ri­gen Ein­kom­men zu be­steu­ern.80 Ein­kaufs­bei­trä­ge ge­mä­ss Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be d sind ab­zieh­bar. Wer­den kei­ne sol­chen Ein­käu­fe vor­ge­nom­men, so wird die Steu­er auf dem Be­trag der rea­li­sier­ten stil­len Re­ser­ven, für den der Steu­er­pflich­ti­ge die Zu­läs­sig­keit ei­nes Ein­kaufs ge­mä­ss Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be d nach­weist, in glei­cher Wei­se wie Ka­pi­tal­leis­tun­gen aus Vor­sor­ge ge­mä­ss Ab­satz 3 er­ho­ben. Der auf den Rest­be­trag der rea­li­sier­ten stil­len Re­ser­ven an­wend­ba­re Satz wird durch das kan­to­na­le Recht be­stimmt. Die glei­che Satz­mil­de­rung gilt auch für den über­le­ben­den Ehe­gat­ten, die an­de­ren Er­ben und die Ver­mächt­nis­neh­mer, so­fern sie das über­nom­me­ne Un­ter­neh­men nicht fort­füh­ren; die steu­er­li­che Ab­rech­nung er­folgt spä­tes­tens fünf Ka­len­der­jah­re nach Ab­lauf des To­des­jah­res des Erb­las­sers.81

77 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 455; BBl 2009 4729).

78 SR 822.41

79 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 17. Ju­ni 2005 ge­gen die Schwarz­ar­beit, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 359; BBl 2002 3605).

80 Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1 ParlG – SR171.10).

81 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

3. Kapitel: Grundstückgewinnsteuer

Art. 12  

1 Der Grund­stück­ge­winn­steu­er un­ter­lie­gen Ge­win­ne, die sich bei Ver­äus­se­rung ei­nes Grund­stückes des Pri­vat­ver­mö­gens oder ei­nes land- oder forst­wirt­schaft­li­chen Grund­stückes so­wie von An­tei­len dar­an er­ge­ben, so­weit der Er­lös die An­la­ge­kos­ten (Er­werbs­preis oder Er­satz­wert zu­züg­lich Auf­wen­dun­gen) über­steigt.

2 Die Steu­er­pflicht wird durch je­de Ver­äus­se­rung ei­nes Grund­stückes be­grün­det. Den Ver­äus­se­run­gen sind gleich­ge­stellt:

a.
die Rechts­ge­schäf­te, die in Be­zug auf die Ver­fü­gungs­ge­walt über ein Grund­stück wirt­schaft­lich wie ei­ne Ver­äus­se­rung wir­ken;
b.
die Über­füh­rung ei­nes Grund­stückes so­wie von An­tei­len dar­an vom Pri­vat­ver­mö­gen in das Ge­schäfts­ver­mö­gen des Steu­er­pflich­ti­gen;
c.
die Be­las­tung ei­nes Grund­stückes mit pri­vat­recht­li­chen Dienst­bar­kei­ten oder öf­fent­lich-recht­li­chen Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen, wenn die­se die un­be­schränk­­­te Be­wirt­schaf­tung oder den Ver­äus­se­rungs­wert des Grund­stückes dau­ernd und we­sent­lich be­ein­träch­ti­gen und da­für ein Ent­gelt ent­rich­tet wird;
d.
die Über­tra­gung von Be­tei­li­gungs­rech­ten des Pri­vat­ver­mö­gens des Steu­er­pflich­ti­gen an Im­mo­bi­li­en­ge­sell­schaf­ten, so­weit das kan­to­na­le Recht für die­sen Fall ei­ne Steu­er­pflicht vor­sieht;
e.
die oh­ne Ver­äus­se­rung er­ziel­ten Pla­nungs­mehr­wer­te im Sin­ne des Raum­p­la­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 197982, so­fern das kan­to­na­le Recht die­sen Tat­be­stand der Grund­stück­­ge­winn­steu­er un­ter­stellt.

3 Die Be­steue­rung wird auf­ge­scho­ben bei:

a.
Ei­gen­tums­wech­sel durch Erb­gang (Erb­fol­ge, Erb­tei­lung, Ver­mächt­nis), Erb­vor­be­zug oder Schen­kung;
b.83
Ei­gen­tums­wech­sel un­ter Ehe­gat­ten im Zu­sam­men­hang mit dem Gü­ter­recht, so­wie zur Ab­gel­tung aus­ser­or­dent­li­cher Bei­trä­ge ei­nes Ehe­gat­ten an den Un­ter­halt der Fa­mi­lie (Art. 165 des Zi­vil­ge­setz­bu­ches84) und schei­dungs­recht­li­cher An­sprü­che, so­fern bei­de Ehe­gat­ten ein­ver­stan­den sind;
c.
Landum­le­gun­gen zwecks Gü­ter­zu­sam­men­le­gung, Quar­tier­pla­nung, Grenz­be­­r­ei­ni­gung, Ab­run­dung land­wirt­schaft­li­cher Heim­we­sen so­wie bei Lan­d­um­le­gun­gen im Ent­eig­nungs­ver­fah­ren oder dro­hen­der Ent­eig­nung;
d.
voll­stän­di­ger oder teil­wei­ser Ver­äus­se­rung ei­nes land- oder forst­wirt­schaft­li­chen Grund­stückes, so­weit der Ver­äus­se­rungs­er­lös in­nert an­ge­mes­se­ner Frist zum Er­werb ei­nes selbst­be­wirt­schaf­te­ten Er­satz­grund­stückes oder zur Ver­bes­se­rung der ei­ge­nen, selbst­be­wirt­schaf­te­ten land- oder forst­wirt­schaft­li­chen Grund­stücke ver­wen­det wird;
e.
Ver­äus­se­rung ei­ner dau­ernd und aus­sch­liess­lich selbst­ge­nutz­ten Wohn­lie­gen­schaft (Ein­fa­mi­li­en­haus oder Ei­gen­tums­woh­nung), so­weit der da­bei er­ziel­te Er­lös in­nert an­ge­mes­se­ner Frist zum Er­werb oder zum Bau ei­ner gleich­­ge­nutz­ten Er­satz­lie­gen­schaft in der Schweiz ver­wen­det wird.

4 Die Kan­to­ne kön­nen die Grund­stück­ge­winn­steu­er auch auf Ge­win­nen aus der Ver­äus­se­rung von Grund­stücken des Ge­schäfts­ver­mö­gens des Steu­er­pflich­ti­gen er­he­ben, so­fern sie die­se Ge­win­ne von der Ein­kom­mens- und Ge­winn­steu­er aus­neh­men oder die Grund­stück­ge­winn­steu­er auf die Ein­kom­mens- und Ge­winn­steu­er an­rech­nen. In bei­den Fäl­len gilt:

a.85
die in den Ar­ti­keln 8 Ab­sät­ze 3 und 4 und 24 Ab­sät­ze 3 und 3qua­ter ge­nann­ten Tat­be­stän­de sind bei der Grund­stück­ge­winn­steu­er als steu­er­auf­schie­ben­de Ver­äus­se­rung zu be­han­deln;
b.
die Über­füh­rung ei­nes Grund­stückes so­wie von An­tei­len dar­an vom Pri­vat­ver­mö­gen ins Ge­schäfts­ver­mö­gen darf nicht ei­ner Ver­äus­se­rung gleich­ge­stellt wer­den.

5 Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass kurz­fris­tig rea­li­sier­te Grund­stück­ge­win­ne stär­ker be­steu­ert wer­den.

82SR 700

83 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 1118; BBl 1996 I 1).

84 SR 210

85 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

4. Kapitel: Vermögenssteuer

Art. 13 Steuerobjekt  

1 Der Ver­mö­gens­steu­er un­ter­liegt das ge­sam­te Rein­ver­mö­gen.

2 Nutz­nies­sungs­ver­mö­gen wird dem Nutz­nies­ser zu­ge­rech­net.

3 Bei An­tei­len an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz ist die Wert­dif­fe­renz zwi­schen den Ge­samtak­ti­ven der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge und de­ren di­rek­tem Grund­be­sitz steu­er­bar.86

4 Haus­rat und per­sön­li­che Ge­brauchs­ge­gen­stän­de wer­den nicht be­steu­ert.

86 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

Art. 14 Bewertung  

1 Das Ver­mö­gen wird zum Ver­kehrs­wert be­wer­tet. Da­bei kann der Er­trags­wert an­ge­mes­sen be­rück­sich­tigt wer­den.

2 Die land- und forst­wirt­schaft­lich ge­nutz­ten Grund­stücke wer­den zum Er­trags­wert be­wer­tet. Das kan­to­na­le Recht kann be­stim­men, dass bei der Be­wer­tung der Ver­kehrs­wert mit­be­rück­sich­tigt wird oder im Fal­le der Ver­äus­se­rung oder Auf­ga­be der land- oder forst­wirt­schaft­li­chen Nut­zung des Grund­stückes ei­ne Nach­be­steue­rung für die Dif­fe­renz zwi­schen Er­trags- und Ver­kehrs­wert er­folgt. Die Nach­be­steue­rung darf für höchs­tens 20 Jah­re er­fol­gen.

3 Im­ma­te­ri­el­le Gü­ter und be­weg­li­ches Ver­mö­gen, die zum Ge­schäfts­ver­mö­gen der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ge­hö­ren, wer­den zu dem für die Ein­kom­mens­steu­er mass­ge­bli­chen Wert be­wer­tet. Die Kan­to­ne kön­nen für Ver­mö­gen, das auf Rech­te nach Ar­ti­kel 8a ent­fällt, ei­ne Steu­er­er­mäs­si­gung vor­se­hen.87 88

87 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 14a Bewertung von Mitarbeiterbeteiligungen 89  

1 Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 7d Ab­satz 1 sind zum Ver­kehrs­wert ein­zu­set­zen. All­fäl­li­ge Sperr­fris­ten sind an­ge­mes­sen zu be­rück­sich­ti­gen.

2 Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen nach den Ar­ti­keln 7d Ab­satz 3 und 7e sind bei Zu­tei­lung oh­ne Steu­er­wert zu de­kla­rie­ren.

89 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

5. Kapitel: Zeitliche Bemessung

Art. 15 Steuerperiode 90  

1 Als Steu­er­pe­ri­ode gilt das Ka­len­der­jahr.

2 Die Steu­ern vom Ein­kom­men und Ver­mö­gen wer­den für je­de Steu­er­pe­ri­ode fest­ge­setzt und er­ho­ben.

3 Be­steht die Steu­er­pflicht nur wäh­rend ei­nes Teils der Steu­er­pe­ri­ode, so wird die Steu­er auf den in die­sem Zeit­raum er­ziel­ten Ein­künf­ten er­ho­ben. Da­bei be­stimmt sich der Steu­er­satz für re­gel­mäs­sig flies­sen­de Ein­künf­te nach dem auf zwölf Mo­na­te be­rech­ne­ten Ein­kom­men; nicht re­gel­mäs­sig flies­sen­de Ein­künf­te un­ter­lie­gen der vol­len Jahres­steu­er, wer­den aber für die Satz­be­stim­mung nicht in ein Jah­res­ein­kom­men um­ge­rech­net. Die Ar­ti­kel 4b und 11 Ab­satz 3 blei­ben vor­be­hal­ten.

90 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

Art. 16 Bemessung des Einkommens 91  

1 Das steu­er­ba­re Ein­kom­men be­misst sich nach den Ein­künf­ten in der Steu­er­pe­ri­ode.

2 Für die Er­mitt­lung des Ein­kom­mens aus selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ist das Er­geb­nis des in der Steu­er­pe­ri­ode ab­ge­schlos­se­nen Ge­schäfts­jah­res mass­ge­bend.

3 Steu­er­pflich­ti­ge mit selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit müs­sen in je­der Steu­er­pe­ri­ode einen Ge­schäfts­ab­schluss er­stel­len.

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

Art. 17 Bemessung des Vermögens 92  

1 Das steu­er­ba­re Ver­mö­gen be­misst sich nach dem Stand am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht.

2 Für Steu­er­pflich­ti­ge mit selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit und Ge­schäfts­jah­ren, die nicht mit dem Ka­len­der­jahr über­ein­stim­men, be­stimmt sich das steu­er­ba­re Ge­schäfts­ver­mö­gen nach dem Ei­gen­ka­pi­tal am En­de des in der Steu­er­pe­ri­ode ab­ge­schlos­se­nen Ge­schäfts­jah­res.

3 Erbt die steu­er­pflich­ti­ge Per­son wäh­rend der Steu­er­pe­ri­ode Ver­mö­gen, so wird die­ses erst von dem Zeit­punkt an dem üb­ri­gen Ver­mö­gen zu­ge­rech­net, in dem es an­fällt. Ab­satz 4 gilt sinn­ge­mä­ss.

4 Be­steht die Steu­er­pflicht nur wäh­rend ei­nes Teils der Steu­er­pe­ri­ode, so wird der die­sem Zeit­raum ent­spre­chen­de Be­trag er­ho­ben. Ar­ti­kel 4b Ab­satz 2 bleibt vor­be­hal­ten.

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

Art. 18 Veranlagung bei Begründung und Auflösung der Ehe 93  

1 Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, wer­den für die gan­ze Steu­er­pe­ri­ode, in der sie die Ehe ge­schlos­sen ha­ben, nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 3 ver­an­lagt.

2 Bei Schei­dung, ge­richt­li­cher oder tat­säch­li­cher Tren­nung wer­den die Ehe­gat­ten für die gan­ze Steu­er­pe­ri­ode se­pa­rat ver­an­lagt.

3 Stirbt ein in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben­der Ehe­gat­te, so wer­den bis zu sei­nem To­des­tag bei­de Ehe­gat­ten ge­mein­sam ver­an­lagt (Art. 3 Abs. 3). Der über­le­ben­de Ehe­gat­te wird für den Rest der Steu­er­pe­ri­ode se­pa­rat zu dem für ihn an­wend­ba­ren Ta­rif ver­an­lagt. Die Ar­ti­kel 15 Ab­satz 3 und 17 Ab­sät­ze 3 und 4 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

Art. 19 Grundstückgewinne  

Die Grund­stück­ge­winn­steu­er wird für die Steu­er­pe­ri­ode fest­ge­setzt, in der die Ge­win­ne er­zielt wor­den sind.

Dritter Titel: Steuern der juristischen Personen

1. Kapitel: Steuerpflicht

Art. 20 Steuerpflicht aufgrund persönlicher Zugehörigkeit  

1 Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten, Ge­nos­sen­schaf­ten, Ver­ei­ne, Stif­tun­gen und die üb­ri­gen ju­ris­ti­schen Per­so­nen sind steu­er­pflich­tig, wenn sich ihr Sitz oder ih­re tat­säch­li­che Ver­wal­tung im Kan­ton be­fin­det. Den üb­ri­gen ju­ris­ti­schen Per­so­nen gleich­ge­stellt sind die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz nach Ar­ti­kel 58 KAG94. Die In­vest­ment­ge­sell­schaf­ten mit fes­tem Ka­pi­tal nach Ar­ti­kel 110 KAG wer­den wie Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten be­steu­ert.95

2 Ju­ris­ti­sche Per­so­nen, aus­län­di­sche Han­dels­ge­sell­schaf­ten und an­de­re aus­län­di­sche Per­so­nen­ge­samt­hei­ten oh­ne ju­ris­ti­sche Per­sön­lich­keit wer­den den in­län­di­schen ju­ris­ti­schen Per­so­nen gleich­ge­stellt, de­nen sie recht­lich oder tat­säch­lich am ähn­lichs­ten sind.

94 SR 951.31

95 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

Art. 21 Steuerpflicht aufgrund wirtschaftlicher Zugehörigkeit  

1 Ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz oder mit tat­säch­li­cher Ver­wal­tung aus­ser­halb des Kan­tons sind steu­er­pflich­tig, wenn sie:

a.
Teil­ha­ber an Ge­schäfts­be­trie­ben im Kan­ton sind;
b.
im Kan­ton Be­triebs­stät­ten un­ter­hal­ten;
c.
an Grund­stücken im Kan­ton Ei­gen­tum, ding­li­che Rech­te oder die­sen wirt­schaft­lich gleich­zuach­ten­de per­sön­li­che Nut­zungs­rech­te ha­be;
d.96
mit im Kan­ton ge­le­ge­nen Grund­stücken han­deln.

2 Ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz und tat­säch­li­cher Ver­wal­tung im Aus­land sind aus­ser­dem steu­er­pflich­tig, wenn sie:

a.
Gläu­bi­ger oder Nutz­nies­ser von For­de­run­gen sind, die durch Grund- oder Faust­pfand auf Grund­stücken im Kan­ton ge­si­chert sind;
b.97
im Kan­ton ge­le­ge­ne Grund­stücke ver­mit­teln.

96 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5039; BBl 2016 5357).

97 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5039; BBl 2016 5357).

Art. 22 Wechsel der Steuerpflicht 98  

1 Ver­legt ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son wäh­rend ei­ner Steu­er­pe­ri­ode ih­ren Sitz oder die tat­säch­li­che Ver­wal­tung von ei­nem Kan­ton in einen an­de­ren Kan­ton, so ist sie in den be­tei­lig­ten Kan­to­nen für die ge­sam­te Steu­er­pe­ri­ode steu­er­pflich­tig. Ver­an­la­gungs­­be­hör­de im Sin­ne des Ar­ti­kels 39 Ab­satz 2 ist die­je­ni­ge des Kan­tons des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung am En­de der Steu­er­pe­ri­ode.

2 Ei­ne Steu­er­pflicht auf Grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit im Sin­ne von Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 in ei­nem an­de­ren Kan­ton als demje­ni­gen des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung be­steht für die ge­sam­te Steu­er­pe­ri­ode, auch wenn sie wäh­rend der Steu­er­pe­ri­ode be­grün­det, ver­än­dert oder auf­ge­ho­ben wird.

3 Der Ge­winn und das Ka­pi­tal wer­den zwi­schen den be­tei­lig­ten Kan­to­nen in sinn­ge­mäs­ser An­wen­dung der Grund­sät­ze des Bun­des­rechts über das Ver­bot der in­ter­kan­to­na­len Dop­pel­be­steue­rung aus­ge­schie­den.

98 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

Art. 23 Ausnahmen  

1 Von der Steu­er­pflicht sind nur be­freit:

a.
der Bund und sei­ne An­stal­ten nach Mass­ga­be des Bun­des­rech­tes;
b.
der Kan­ton und sei­ne An­stal­ten nach Mass­ga­be des kan­to­na­len Rechts;
c.
die Ge­mein­den, die Kirch­ge­mein­den und die an­de­ren Ge­biets­kör­per­schaf­ten des Kan­tons und ih­re An­stal­ten nach Mass­ga­be des kan­to­na­len Rechts;
d.
die Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge von Un­ter­neh­men mit Wohn­sitz, Sitz oder Be­triebs­stät­te in der Schweiz und von ih­nen na­he ste­hen­den Un­ter­neh­men, so­fern die Mit­tel der Ein­rich­tung dau­ernd und aus­sch­liess­lich der Per­so­nal­vor­sor­ge die­nen;
e.
die in­län­di­schen So­zi­al­ver­si­che­rungs- und Aus­gleichs­kas­sen, ins­be­son­de­re Ar­beits­lo­sen-, Kran­ken­ver­si­che­rungs‑, Al­ters‑, In­va­li­den- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rungs­kas­sen, mit Aus­nah­me der kon­zes­sio­nier­ten Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten;
f.
die ju­ris­ti­schen Per­so­nen, die öf­fent­li­che oder ge­mein­nüt­zi­ge Zwe­cke ver­fol­gen, für den Ge­winn und das Ka­pi­tal, die aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich die­sen Zwe­cken ge­wid­met sind. Un­ter­neh­me­ri­sche Zwe­cke sind grund­sätz­lich nicht ge­mein­nüt­zig. Der Er­werb und die Ver­wal­tung von we­sent­li­chen Ka­pi­tal­be­tei­li­gun­gen an Un­ter­neh­men gel­ten als ge­mein­nüt­zig, wenn das In­ter­es­se an der Un­ter­neh­men­ser­hal­tung dem ge­mein­nüt­zi­gen Zweck un­ter­ge­ord­net ist und kei­ne ge­schäfts­lei­ten­den Tä­tig­kei­ten aus­ge­übt wer­den;
g.
die ju­ris­ti­schen Per­so­nen, die kan­to­nal oder ge­samtschwei­ze­risch Kul­tus­zwe­cke ver­fol­gen, für den Ge­winn und das Ka­pi­tal, die aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich die­sen Zwe­cken ge­wid­met sind;
h.99
die aus­län­di­schen Staa­ten für ih­re in­län­di­schen, aus­sch­liess­lich dem un­mit­tel­ba­ren Ge­brauch der di­plo­ma­ti­schen und kon­su­la­ri­schen Ver­tre­tun­gen be­stimm­ten Lie­gen­schaf­ten so­wie die von der Steu­er­pflicht be­frei­ten in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007100 für die Lie­gen­schaf­ten, die Ei­gen­tum der in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten sind und die von de­ren Dienst­stel­len be­nützt wer­den;
i.101
die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz, so­fern de­ren An­le­ger aus­sch­liess­lich steu­er­be­frei­te Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge nach Buch­sta­be d oder steu­er­be­frei­te in­län­di­sche So­zi­al­ver­si­che­rungs- und Aus­gleichs­kas­sen nach Buch­sta­be e sind;
j.102
die vom Bund kon­zes­sio­nier­ten Ver­kehrs- und In­fra­struk­tur­un­ter­neh­men, die für die­se Tä­tig­keit Ab­gel­tun­gen er­hal­ten oder auf­grund ih­rer Kon­zes­si­on einen ganz­jäh­ri­gen Be­trieb von na­tio­na­ler Be­deu­tung auf­recht er­hal­ten müs­sen; die Steu­er­be­frei­ung er­streckt sich auch auf Ge­win­ne aus der kon­zes­sio­nier­ten Tä­tig­keit, die frei ver­füg­bar sind; von der Steu­er­be­frei­ung aus­ge­nom­men sind je­doch Ne­ben­be­trie­be und Lie­gen­schaf­ten, die kei­ne not­wen­di­ge Be­zie­hung zur kon­zes­sio­nier­ten Tä­tig­keit ha­ben.

2103

3 Die Kan­to­ne kön­nen auf dem We­ge der Ge­setz­ge­bung für Un­ter­neh­men, die neu er­öff­net wer­den und dem wirt­schaft­li­chen In­ter­es­se des Kan­tons die­nen, für das Grün­dungs­jahr und die neun fol­gen­den Jah­re Steu­erer­leich­te­run­gen vor­se­hen. Ei­ne we­sent­li­che Än­de­rung der be­trieb­li­chen Tä­tig­keit kann ei­ner Neu­grün­dung gleich­ge­stellt wer­den.

4 Die in Ab­satz 1 Buch­sta­ben d-g und i ge­nann­ten ju­ris­ti­schen Per­so­nen un­ter­lie­gen je­doch in je­dem Fall der Grund­stück­ge­winn­steu­er. Die Be­stim­mun­gen über Er­satz­be­schaf­fun­gen (Art. 8 Abs. 4), über Ab­schrei­bun­gen (Art. 10 Abs. 1 Bst. a), über Rück­stel­lun­gen (Art. 10 Abs. 1 Bst. b) und über den Ver­lust­ab­zug (Art. 10 Abs. 1 Bst. c) gel­ten sinn­ge­mä­ss.104

99 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 8 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6637; BBl 2006 8017).

100 SR 192.12

101 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

102 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 11 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

103 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 11 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

104 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

2. Kapitel: Gewinnsteuer

1. Abschnitt: Steuerobjekt

Art. 24 Allgemeines  

1 Der Ge­winn­steu­er un­ter­liegt der ge­sam­te Rein­ge­winn. Da­zu ge­hö­ren auch:

a.
der der Er­folgs­rech­nung be­las­te­te, ge­schäfts­mäs­sig nicht be­grün­de­te Auf­wand;
b.
die der Er­folgs­rech­nung nicht gut­ge­schrie­be­nen Er­trä­ge, Ka­pi­tal‑, Li­qui­da­ti­ons- und Auf­wer­tungs­ge­win­ne;
c.105
die Zin­sen auf ver­deck­tem Ei­gen­ka­pi­tal (Art. 29a).

2 Kein steu­er­ba­rer Ge­winn ent­steht durch:

a.
Ka­pi­tal­ein­la­gen von Mit­glie­dern von Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten ein­sch­liess­lich Auf­gel­der und Leis­tun­gen à fonds per­du:
b.
Ver­le­gung des Sit­zes, der Ver­wal­tung, ei­nes Ge­schäfts­be­trie­bes oder ei­ner Be­triebs­stät­te in einen an­dern Kan­ton, so­weit kei­ne Ver­äus­se­run­gen oder buch­mäs­si­gen Auf­wer­tun­gen vor­ge­nom­men wer­den;
c.
Ka­pi­tal­zu­wachs aus Erb­schaft, Ver­mächt­nis oder Schen­kung.

3 Stil­le Re­ser­ven ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son wer­den bei Um­struk­tu­rie­run­gen, ins­be­son­de­re im Fall der Fu­si­on, Spal­tung oder Um­wand­lung, nicht be­steu­ert, so­weit die Steu­er­pflicht in der Schweiz fort­be­steht und die bis­her für die Ge­winn­steu­er mass­ge­bli­chen Wer­te über­nom­men wer­den:

a.
bei der Um­wand­lung in ei­ne Per­so­nen­un­ter­neh­mung oder in ei­ne an­de­re ju­ris­ti­sche Per­son;
b.
bei der Auf- oder Ab­spal­tung ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, so­fern ein oder meh­re­re Be­trie­be oder Teil­be­trie­be über­tra­gen wer­den und so­weit die nach der Spal­tung be­ste­hen­den ju­ris­ti­schen Per­so­nen einen Be­trieb oder Teil­be­trieb wei­ter­füh­ren;
c.
beim Aus­tausch von Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­ten an­läss­lich von Um­struk­tu­rie­run­gen oder von fu­si­ons­ähn­li­chen Zu­sam­menschlüs­sen;
d.
bei der Über­tra­gung von Be­trie­ben oder Teil­be­trie­ben, so­wie von Ge­gen­stän­den des be­trieb­li­chen An­la­ge­ver­mö­gens auf ei­ne in­län­di­sche Toch­ter­ge­sell­schaft. Als Toch­ter­ge­sell­schaft gilt ei­ne Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, an der die über­tra­gen­de Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft zu min­des­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal be­tei­ligt ist.106

3bis Über­trägt ei­ne Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft ei­ne Be­tei­li­gung auf ei­ne aus­län­di­sche Kon­zern­ge­sell­schaft, so wird für die Dif­fe­renz zwi­schen dem Ge­winn­steu­er­wert und dem Ver­kehrs­wert der Be­tei­li­gung die Be­steue­rung auf­ge­scho­ben.107 Der Steu­er­auf­schub ent­fällt, wenn die über­tra­ge­ne Be­tei­li­gung an einen kon­zern­frem­den Drit­ten ver­äus­sert wird, wenn die Ge­sell­schaft, de­ren Be­tei­li­gungs­rech­te über­tra­gen wur­den, ih­re Ak­ti­ven und Pas­si­ven in we­sent­li­chem Um­fang ver­äus­sert oder wenn sie li­qui­diert wird.108

3ter Bei ei­ner Über­tra­gung auf ei­ne Toch­ter­ge­sell­schaft nach Ab­satz 3 Buch­sta­be d wer­den die über­tra­ge­nen stil­len Re­ser­ven im Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 53 nach­träg­lich be­steu­ert, so­weit wäh­rend den der Um­struk­tu­rie­rung nach­fol­gen­den fünf Jah­ren die über­tra­ge­nen Ver­mö­gens­wer­te oder Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­te an der Toch­ter­ge­sell­schaft ver­äus­sert wer­den; die Toch­ter­ge­sell­schaft kann in die­sem Fall ent­spre­chen­de, als Ge­winn ver­steu­er­te stil­le Re­ser­ven gel­tend ma­chen.109

3qua­ter Zwi­schen in­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten, wel­che nach dem Ge­samt­bild der tat­säch­li­chen Ver­hält­nis­se durch Stim­men­mehr­heit oder auf an­de­re Wei­se un­ter ein­heit­li­cher Lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft zu­sam­men­ge­fasst sind, kön­nen di­rekt oder in­di­rekt ge­hal­te­ne Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner an­de­ren Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, Be­trie­be oder Teil­be­trie­be so­wie Ge­gen­stän­de des be­trieb­li­chen An­la­ge­ver­mö­gens zu den bis­her für die Ge­winn­steu­er mass­geb­li­chen Wer­ten über­tra­gen wer­den. Vor­be­hal­ten bleibt die Über­tra­gung auf ei­ne in­län­di­sche Toch­ter­ge­sell­schaft nach Ab­satz 3 Buch­sta­be d.110 111

3quin­quies Wer­den im Fall ei­ner Über­tra­gung nach Ab­satz 3qua­ter wäh­rend der nach­fol­gen­den fünf Jah­re die über­tra­ge­nen Ver­mö­gens­wer­te ver­ä­us­sert oder wird wäh­rend die­ser Zeit die ein­heit­li­che Lei­tung auf­ge­ge­ben, so wer­den die über­tra­ge­nen stil­len Re­ser­ven im Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 53 nach­träg­lich be­steu­ert. Die be­güns­tig­te ju­ris­ti­sche Per­son kann in die­sem Fall ent­spre­chen­de, als Ge­winn ver­steu­er­te stil­le Re­ser­ven gel­tend ma­chen. Die im Zeit­punkt der Sperr­frist­ver­let­zung un­ter ein­heit­li­cher Lei­tung zu­sam­men­ge­fass­ten in­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten haf­ten für die Nach­steu­er so­li­da­risch.112

4 Die Be­stim­mun­gen über Er­satz­be­schaf­fun­gen (Art. 8 Abs. 4), über Ab­schrei­bun­gen (Art. 10 Abs. 1 Bst. a), über Rück­stel­lun­gen (Art. 10 Abs. 1 Bst. b) und über den Ver­lust­ab­zug (Art. 10 Abs. 1 Bst. c) gel­ten sinn­ge­mä­ss.

4bis Beim Er­satz von Be­tei­li­gun­gen kön­nen die stil­len Re­ser­ven auf ei­ne neue Be­tei­li­gung über­tra­gen wer­den, so­fern die ver­äus­ser­te Be­tei­li­gung min­des­tens 10 Pro­zent des Grund- oder Stamm­ka­pi­tals oder min­des­tens 10 Pro­zent des Ge­winns und der Re­ser­ven der an­de­ren Ge­sell­schaft aus­macht und die­se Be­tei­li­gung wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res im Be­sitz der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft war.113

5 Leis­tun­gen, wel­che ge­mischt­wirt­schaft­li­che, im öf­fent­li­chen In­ter­es­se tä­ti­ge Un­ter­neh­men über­wie­gend an na­he ste­hen­de Per­so­nen er­brin­gen, sind zum je­wei­li­gen Markt­preis, zu den je­wei­li­gen Ge­ste­hungs­kos­ten zu­züg­lich ei­nes an­ge­mes­se­nen Auf­schla­ges oder zum je­wei­li­gen End­ver­kaufs­preis ab­züg­lich ei­ner an­ge­mes­se­nen Ge­winn­mar­ge zu be­wer­ten; das Er­geb­nis ei­nes je­den Un­ter­neh­mens ist ent­spre­chend zu be­rich­ti­gen.

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

106 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

107 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

108 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

109 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

110 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

111 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

112 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

113 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 24a Patente und vergleichbare Rechte: Begriffe 114  

1 Als Pa­ten­te gel­ten:

a.
Pa­ten­te nach dem Eu­ro­päi­schen Pa­tent­über­ein­kom­men vom 5. Ok­to­ber 1973115 in sei­ner re­vi­dier­ten Fas­sung vom 29. No­vem­ber 2000 mit Be­nen­nung Schweiz;
b.
Pa­ten­te nach dem Pa­tent­ge­setz vom 25. Ju­ni 1954116;
c.
aus­län­di­sche Pa­ten­te, die den Pa­ten­ten nach den Buch­sta­ben a oder b ent­spre­chen.

2 Als ver­gleich­ba­re Rech­te gel­ten:

a.
er­gän­zen­de Schutz­zer­ti­fi­ka­te nach dem Pa­tent­ge­setz vom 25. Ju­ni 1954 und de­ren Ver­län­ge­rung;
b.
To­po­gra­phien, die nach dem To­po­gra­phien­ge­setz vom 9. Ok­to­ber 1992117 ge­schützt sind;
c.
Pflan­zen­sor­ten, die nach dem Sor­ten­schutz­ge­setz vom 20. März 1975118 ge­schützt sind;
d.
Un­ter­la­gen, die nach dem Heil­mit­tel­ge­setz vom 15. De­zem­ber 2000119 ge­schützt sind;
e.
Be­rich­te, für die ge­stützt auf Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zum Land­wirt­schafts­ge­setz vom 29. April 1998120 ein Be­richt­schutz be­steht;
f.
aus­län­di­sche Rech­te, die den Rech­ten nach den Buch­sta­ben a–e ent­spre­chen.

114 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

115 SR 0.232.142.2

116 SR 232.14

117 SR 231.2

118 SR 232.16

119 SR 812.21

120 SR 910.1

Art. 24b Patente und vergleichbare Rechte: Besteuerung 121  

1 Der Rein­ge­winn aus Pa­ten­ten und ver­gleich­ba­ren Rech­ten wird auf An­trag der steu­er­pflich­ti­gen Per­son im Ver­hält­nis des qua­li­fi­zie­ren­den For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­wands zum ge­sam­ten For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­wand pro Pa­tent oder ver­gleich­ba­res Recht (Ne­xus­quo­ti­ent) mit ei­ner Er­mäs­si­gung von 90 Pro­zent in die Be­rech­nung des steu­er­ba­ren Rein­ge­winns ein­be­zo­gen. Die Kan­to­ne kön­nen ei­ne ge­rin­ge­re Er­mäs­si­gung vor­se­hen.

2 Der Rein­ge­winn aus Pa­ten­ten und ver­gleich­ba­ren Rech­ten, die in Pro­duk­ten ent­hal­ten sind, er­mit­telt sich, in­dem der Rein­ge­winn aus die­sen Pro­duk­ten je­weils um 6 Pro­zent der die­sen Pro­duk­ten zu­ge­wie­se­nen Kos­ten so­wie um das Mar­kenent­gelt ver­min­dert wird.

3 Wird der Rein­ge­winn aus Pa­ten­ten und ver­gleich­ba­ren Rech­ten erst­mals er­mäs­sigt be­steu­ert, so wer­den der in ver­gan­ge­nen Steu­er­pe­ri­oden be­reits be­rück­sich­tig­te For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­wand so­wie ein all­fäl­li­ger Ab­zug nach Ar­ti­kel 25a zum steu­er­ba­ren Rein­ge­winn hin­zu­ge­rech­net. Im Um­fang des hin­zu­ge­rech­ne­ten Be­trags ist ei­ne ver­steu­er­te stil­le Re­ser­ve zu bil­den. Die Kan­to­ne kön­nen die­se Be­steue­rung in­nert fünf Jah­ren ab Be­ginn der er­mäs­sig­ten Be­steue­rung auf an­de­re Wei­se si­cher­stel­len.

4 Der Bun­des­rat er­lässt wei­ter­füh­ren­de Be­stim­mun­gen, ins­be­son­de­re:

a.
zur Be­rech­nung des er­mäs­sigt steu­er­ba­ren Rein­ge­winns aus Pa­ten­ten und ver­gleich­ba­ren Rech­ten, na­ment­lich zum Ne­xus­quo­ti­en­ten;
b.
zur An­wen­dung der Re­ge­lung auf Pro­duk­te, die nur ge­rin­ge Ab­wei­chun­gen von­ein­an­der auf­wei­sen und de­nen die­sel­ben Pa­ten­te und ver­gleich­ba­ren Rech­te zu­grun­de lie­gen;
c.
zu den Do­ku­men­ta­ti­ons­pflich­ten;
d.
zum Be­ginn und En­de der er­mäs­sig­ten Be­steue­rung; und
e.
zur Be­hand­lung der Ver­lus­te aus Pa­ten­ten und ver­gleich­ba­ren Rech­ten.

121 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 24c Aufdeckung stiller Reserven bei Beginn der Steuerpflicht 122  

1 Deckt die steu­er­pflich­ti­ge Per­son bei Be­ginn der Steu­er­pflicht stil­le Re­ser­ven ein­sch­liess­lich des selbst ge­schaf­fe­nen Mehr­werts auf, so un­ter­lie­gen die­se nicht der Ge­winn­steu­er. Nicht auf­ge­deckt wer­den dür­fen stil­le Re­ser­ven ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft aus Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens 10 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal oder am Ge­winn und an den Re­ser­ven ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft.

2 Als Be­ginn der Steu­er­pflicht gel­ten die Ver­le­gung von Ver­mö­gens­wer­ten, Be­trie­ben, Teil­be­trie­ben oder Funk­tio­nen aus dem Aus­land in einen in­län­di­schen Ge­schäfts­be­trieb oder in ei­ne in­län­di­sche Be­triebs­stät­te, das En­de ei­ner Steu­er­be­frei­ung nach Ar­ti­kel 23 Ab­satz 1 so­wie die Ver­le­gung des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung in die Schweiz.

3 Die auf­ge­deck­ten stil­len Re­ser­ven sind jähr­lich zum Satz ab­zu­schrei­ben, der für Ab­schrei­bun­gen auf den be­tref­fen­den Ver­mö­gens­wer­ten steu­er­lich an­ge­wen­det wird.

4 Der auf­ge­deck­te selbst ge­schaf­fe­ne Mehr­wert ist in­nert zehn Jah­ren ab­zu­schrei­ben.

122 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 24d Besteuerung stiller Reserven am Ende der Steuerpflicht 123  

1 En­det die Steu­er­pflicht, so wer­den die in die­sem Zeit­punkt vor­han­de­nen, nicht ver­steu­er­ten stil­len Re­ser­ven ein­sch­liess­lich des selbst ge­schaf­fe­nen Mehr­werts be­steu­ert.

2 Als En­de der Steu­er­pflicht gel­ten die Ver­le­gung von Ver­mö­gens­wer­ten, Be­trie­ben, Teil­be­trie­ben oder Funk­tio­nen aus dem In­land in einen aus­län­di­schen Ge­schäfts­be­trieb oder in ei­ne aus­län­di­sche Be­triebs­stät­te, der Über­gang zu ei­ner Steu­er­be­frei­ung nach Ar­ti­kel 23 Ab­satz 1 so­wie die Ver­le­gung des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung ins Aus­land.

123 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 25 Aufwand  

1 Zum ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­ten Auf­wand ge­hö­ren auch:

a.124
die eid­ge­nös­si­schen, kan­to­na­len und kom­mu­na­len Steu­ern;
b.
die Zu­wen­dun­gen an Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen zu­guns­ten des ei­ge­nen Per­so­nals, so­fern je­de zweck­wid­ri­ge Ver­wen­dung aus­ge­schlos­sen ist;
c.125
die frei­wil­li­gen Leis­tun­gen von Geld und üb­ri­gen Ver­mö­gens­wer­ten bis zu dem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Aus­mass an ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz in der Schweiz, die im Hin­blick auf ih­re öf­fent­li­chen oder ge­mein­nüt­zi­gen Zwe­cke von der Steu­er­pflicht be­freit sind (Art. 23 Abs. 1 Bst. f), so­wie an Bund, Kan­to­ne, Ge­mein­den und de­ren An­stal­ten (Art. 23 Abs. 1 Bst. a–c);
d.
die Ra­bat­te, Skon­ti, Um­satz­bo­ni­fi­ka­tio­nen und Rück­ver­gü­tun­gen auf dem Ent­gelt für Lie­fe­run­gen und Leis­tun­gen so­wie zur Ver­tei­lung an die Ver­si­cher­ten be­stimm­te Über­schüs­se von Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten;
e.126
die Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung, ein­sch­liess­lich Um­schu­lungs­kos­ten, des ei­ge­nen Per­so­nals;
f.127
ge­win­n­ab­schöp­fen­de Sank­tio­nen, so­weit sie kei­nen Straf­zweck ha­ben.

1bis Nicht zum ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­ten Auf­wand ge­hö­ren ins­be­son­de­re:

a.
Zah­lun­gen von Be­ste­chungs­gel­dern im Sin­ne des schwei­ze­ri­schen Straf­rechts;
b.
Auf­wen­dun­gen zur Er­mög­li­chung von Straf­ta­ten oder als Ge­gen­leis­tung für die Be­ge­hung von Straf­ta­ten;
c.
Bus­sen;
d.
fi­nan­zi­el­le Ver­wal­tungs­sank­tio­nen, so­weit sie einen Straf­zweck ha­ben.128

1ter Sind Sank­tio­nen nach Ab­satz 1bis Buch­sta­ben c und d von ei­ner aus­län­di­schen Straf- oder Ver­wal­tungs­be­hör­de ver­hängt wor­den, so sind sie ab­zieh­bar, wenn:

a. die Sank­ti­on ge­gen den schwei­ze­ri­schen Ord­re pu­blic ver­stösst; oder

b. die steu­er­pflich­ti­ge Per­son glaub­haft dar­legt, dass sie al­les Zu­mut­ba­re un­ter­nom­men hat, um sich rechts­kon­form zu ver­hal­ten.129

2 Vom Rein­ge­winn der Steu­er­pe­ri­ode wer­den die Ver­lus­te aus den sie­ben der Steu­er­pe­ri­ode (Art. 31 Abs. 2) vor­an­ge­gan­ge­nen Ge­schäfts­jah­ren ab­ge­zo­gen, so­weit sie bei der Be­rech­nung des steu­er­ba­ren Rein­ge­winns die­ser Jah­re nicht be­rück­sich­tigt wer­den konn­ten.130

3 Mit Leis­tun­gen zum Aus­gleich ei­ner Un­ter­bi­lanz im Rah­men ei­ner Sa­nie­rung, die nicht Ka­pi­tal­ein­la­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 24 Ab­satz 2 Buch­sta­be a sind, kön­nen auch Ver­lus­te ver­rech­net wer­den, die in frü­he­ren Ge­schäfts­pe­ri­oden ent­stan­den und noch nicht mit Ge­win­nen ver­rech­net wer­den konn­ten.

4 Die Ab­sät­ze 2 und 3 gel­ten auch bei Ver­le­gung des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung in­ner­halb der Schweiz.131

124 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

125 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 8. Okt. 2004 (Stif­tungs­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 20054545; BBl 2003 81538191).

126 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

127 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

128 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 22. Dez. 1999 über die Un­zu­läs­sig­keit steu­er­li­cher Ab­zü­ge von Be­ste­chungs­gel­dern (AS 2000 2147; BBl 1997 II 1037, IV 1336). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

129 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

130 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

131 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

Art. 25a Zusätzlicher Abzug von Forschungs- und Entwicklungsaufwand 132  

1 Die Kan­to­ne kön­nen auf An­trag For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­wand, wel­cher der steu­er­pflich­ti­gen Per­son di­rekt oder durch Drit­te im In­land in­di­rekt ent­stan­den ist, um höchs­tens 50 Pro­zent über den ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­ten For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­wand hin­aus zum Ab­zug zu­las­sen.

2 Als For­schung und Ent­wick­lung gel­ten die wis­sen­schaft­li­che For­schung und die wis­sen­schafts­ba­sier­te In­no­va­ti­on nach Ar­ti­kel 2 des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 2012133 über die För­de­rung der For­schung und In­no­va­ti­on.

3 Ein er­höh­ter Ab­zug ist zu­läs­sig auf:

a.
dem di­rekt zu­re­chen­ba­ren Per­so­nal­auf­wand für For­schung und Ent­wick­lung, zu­züg­lich ei­nes Zu­schlags von 35 Pro­zent die­ses Per­so­nal­auf­wands, höchs­tens aber bis zum ge­sam­ten Auf­wand der steu­er­pflich­ti­gen Per­son;
b.
80 Pro­zent des Auf­wands für durch Drit­te in Rech­nung ge­stell­te For­schung und Ent­wick­lung.

4 Ist der Auf­trag­ge­ber der For­schung und Ent­wick­lung ab­zugs­be­rech­tigt, so steht dem Auf­trag­neh­mer da­für kein Ab­zug zu.

132 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

133 SR 420.1

Art. 25abis Abzug auf Eigenfinanzierung 134  

1 Zum ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­ten Auf­wand ge­hört auch der Ab­zug für Ei­gen­fi­nan­zie­rung, so­fern das kan­to­na­le Ge­setz dies vor­sieht und im Hauptort des Kan­tons das ku­mu­lier­te Steu­er­mass von Kan­ton, Ge­mein­de und all­fäl­li­gen an­de­ren Selbst­ver­wal­tungs­kör­pern über den ge­sam­ten Ta­rif­ver­lauf min­des­tens 13,5 Pro­zent be­trägt. Der Ab­zug ent­spricht dem kal­ku­la­to­ri­schen Zins auf dem Si­cher­heits­ei­gen­ka­pi­tal.

2 Das Si­cher­heits­ei­gen­ka­pi­tal ent­spricht dem Teil des in der Schweiz steu­er­ba­ren Ei­gen­ka­pi­tals vor ei­ner Er­mäs­si­gung nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 3, der das für die Ge­schäftstä­tig­keit lang­fris­tig be­nö­tig­te Ei­gen­ka­pi­tal über­steigt. Es wird mit­tels Ei­gen­ka­pi­tal­un­ter­le­gungs­sät­zen be­rech­net, die nach dem Ri­si­ko der Ka­te­go­rie der Ak­ti­ven ab­ge­stuft sind.

3 Aus­ge­schlos­sen ist ein kal­ku­la­to­ri­scher Zins auf:

a.
Be­tei­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 28 Ab­satz 1;
b.
nicht be­triebs­not­wen­di­gen Ak­ti­ven;
c.
Ak­ti­ven nach Ar­ti­kel 24a;
d.
den nach Ar­ti­kel 24c auf­ge­deck­ten stil­len Re­ser­ven ein­sch­liess­lich des selbst ge­schaf­fe­nen Mehr­werts so­wie auf ver­gleich­ba­ren un­ver­steu­ert auf­ge­deck­ten stil­len Re­ser­ven;
e.
Ak­ti­ven im Zu­sam­men­hang mit Trans­ak­tio­nen, die ei­ne un­ge­recht­fer­tig­te Steu­e­rer­spar­nis be­wir­ken, na­ment­lich For­de­run­gen al­ler Art ge­gen­über Na­he­ste­hen­den, so­weit die­se For­de­run­gen aus der Ver­äus­se­rung von Be­tei­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 28 Ab­sät­ze 1–1ter oder Aus­schüt­tun­gen stam­men.

4 Der kal­ku­la­to­ri­sche Zins­satz auf dem Si­cher­heits­ei­gen­ka­pi­tal rich­tet sich nach der Ren­di­te von zehn­jäh­ri­gen Bun­de­sob­li­ga­tio­nen. So­weit das Si­cher­heits­ei­gen­ka­pi­tal an­teil­mäs­sig auf For­de­run­gen al­ler Art ge­gen­über Na­he­ste­hen­den ent­fällt, kann ein dem Dritt­ver­gleich ent­spre­chen­der Zins­satz gel­tend ge­macht wer­den; Ab­satz 3 Buch­sta­be e bleibt vor­be­hal­ten.

5 Die Be­rech­nung des kal­ku­la­to­ri­schen Zin­ses auf dem Si­cher­heits­ei­gen­ka­pi­tal er­folgt am En­de der Steu­er­pe­ri­ode auf der Grund­la­ge:

a.
des Durch­schnitts­werts der ein­zel­nen Ak­ti­ven, be­wer­tet zu Ge­winn­steu­er­wer­ten wäh­rend der Steu­er­pe­ri­ode;
b.
des Durch­schnitts­wer­tes des Ei­gen­ka­pi­tals wäh­rend der Steu­er­pe­ri­ode;
c.
der Ei­gen­ka­pi­tal­un­ter­le­gungs­sät­ze nach den Ab­sät­zen 2 und 3; und
d.
der Be­stim­mun­gen zum kal­ku­la­to­ri­schen Zins­satz nach Ab­satz 4.

6 Der Bun­des­rat er­lässt die er­for­der­li­chen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu den Ab­sät­zen 2–5.

134 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 25b Entlastungsbegrenzung 135  

1 Die ge­sam­te steu­er­li­che Er­mäs­si­gung nach den Ar­ti­keln 24bAb­sät­ze 1 und 2, 25a und 25abis darf nicht hö­her sein als 70 Pro­zent des steu­er­ba­ren Ge­winns vor Ver­lust­ver­rech­nung, wo­bei der Net­to­be­tei­li­gungs­er­trag nach Ar­ti­kel 28 Ab­sät­ze 1 und 1bis aus­ge­klam­mert wird, und vor Ab­zug der vor­ge­nom­me­nen Er­mäs­si­gun­gen.

2 Die Kan­to­ne kön­nen ei­ne ge­rin­ge­re Er­mäs­si­gung vor­se­hen.

3 Es dür­fen we­der aus den ein­zel­nen Er­mäs­si­gun­gen noch aus der ge­sam­ten steu­er­li­chen Er­mäs­si­gung Ver­lust­vor­trä­ge re­sul­tie­ren.

135 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 26 Gewinn von Vereinen, Stiftungen und kollektiven Kapitalanlagen 136  

1 Die Mit­glie­der­bei­trä­ge an die Ver­ei­ne und die Ein­la­gen in das Ver­mö­gen der Stif­tun­gen wer­den nicht zum steu­er­ba­ren Ge­winn ge­rech­net.

2 Von den steu­er­ba­ren Er­trä­gen der Ver­ei­ne kön­nen die zur Er­zie­lung die­ser Er­trä­ge er­for­der­li­chen Auf­wen­dun­gen in vol­lem Um­fang ab­ge­zo­gen wer­den, an­de­re Auf­wen­dun­gen nur in­so­weit, als sie die Mit­glie­der­bei­trä­ge über­stei­gen.

3 Die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz un­ter­lie­gen der Ge­winn­steu­er für den Er­trag aus di­rek­tem Grund­be­sitz.137

136 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

137 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

Art. 26a Gewinne von juristischen Personen mit ideellen Zwecken 138  

Ge­win­ne von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit ide­el­len Zwe­cken wer­den nicht be­steu­ert, so­fern sie einen nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag nicht über­stei­gen und aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich die­sen Zwe­cken ge­wid­met sind.

138 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2015 über die Ge­winn­be­steue­rung von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit ide­el­len Zwe­cken, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 2947; BBl 2014 5369).

2. Abschnitt: Steuerberechnung

Art. 27 Allgemeines  

1 Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten wer­den nach dem glei­chen Ta­rif be­steu­ert.

2 All­fäl­li­ge Mi­ni­mal­steu­ern auf Er­satz­fak­to­ren wer­den an die Ge­winn- und Ka­pi­tal­steu­ern an­ge­rech­net.

Art. 28 Besondere Fälle  

1 Ist ei­ne Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft zu min­des­tens 10 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal oder am Ge­winn und an den Re­ser­ven ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft be­tei­ligt oder ha­ben ih­re Be­tei­li­gungs­rech­te einen Ver­kehrs­wert von min­des­tens ei­ner Mil­li­on Fran­ken, so er­mäs­sigt sich die Ge­winn­steu­er im Ver­hält­nis des Net­to­er­tra­ges aus den Be­tei­li­gungs­rech­ten zum ge­sam­ten Rein­ge­winn.139 Der Net­to­er­trag ent­spricht dem Er­trag die­ser Be­tei­li­gun­gen ab­züg­lich des dar­auf ent­fal­len­den Fi­nan­zie­rungs­auf­wan­des und ei­nes Bei­tra­ges von 5 Pro­zent zur De­ckung des Ver­wal­tungs­auf­wan­des; der Nach­weis des ef­fek­ti­ven Ver­wal­tungs­auf­wan­des bleibt vor­be­hal­ten. Als Fi­nan­zie­rungs­auf­wand gel­ten Schuld­zin­sen so­wie wei­te­rer Auf­wand, der wirt­schaft­lich den Schul­dzin­sen gleich­zu­stel­len ist.140

1bis Die Kan­to­ne kön­nen die Er­mäs­si­gung auf Ka­pi­tal­ge­win­ne aus Be­tei­li­gun­gen so­wie auf Er­lö­se aus da­zu­ge­hö­ri­gen Be­zugs­rech­ten aus­deh­nen, wenn die ver­äus­ser­te Be­tei­li­gung min­des­tens 10 Pro­zent des Grund- oder Stamm­ka­pi­tals ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft be­trug oder einen An­spruch auf min­des­tens 10 Pro­zent des Ge­winns und der Re­ser­ven ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft be­grün­de­te und wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res im Be­sitz der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft war. Fällt die Be­tei­li­gungs­quo­te in­fol­ge Teil­ver­äus­se­rung un­ter 10 Pro­zent, so kann die Er­mäs­si­gung für je­den fol­gen­den Ver­äus­se­rungs­ge­winn nur ge­währt wer­den, wenn die Be­tei­li­gungs­rech­te am En­de des Steu­er­jah­res vor dem Ver­kauf einen Ver­kehrs­wert von min­des­tens ei­ner Mil­li­on Fran­ken hat­ten.141

1ter Bei der Be­rech­nung der Er­mäs­si­gung wird der Ver­äus­se­rungs­er­lös nur so weit be­rück­sich­tigt, als er die Ge­ste­hungs­kos­ten über­steigt. Wert­be­rich­ti­gun­gen so­wie Ab­schrei­bun­gen auf den Ge­ste­hungs­kos­ten von Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens 10 Pro­zent wer­den dem steu­er­ba­ren Ge­winn zu­ge­rech­net, so­weit sie nicht mehr be­grün­det sind.142

1qua­ter Bei Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten von sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 des Ban­ken­ge­set­zes vom 8. No­vem­ber 1934143 (BankG) wer­den für die Be­rech­nung des Net­to­er­trags nach Ab­satz 1 der Fi­nan­zie­rungs­auf­wand und die For­de­rung in der Bi­lanz aus kon­zern­in­tern wei­ter­ge­ge­be­nen Mit­teln fol­gen­der An­lei­hen nicht be­rück­sich­tigt:

a.
Pflicht­wan­del­an­lei­hen und An­lei­hen mit For­de­rungs­ver­zicht nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 4 BankG; und
b.
Schuld­in­stru­men­te zur Ver­lust­tra­gung bei In­sol­venz­mass­nah­men im Sin­ne der Ar­ti­kel 28–32 BankG.144

2–5145

6 An­de­re Aus­nah­men von der or­dent­li­chen Steu­er­be­rech­nung ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 sind nicht zu­läs­sig.

139 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

140 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

141 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

142 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

143 SR 952.0

144 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 14. Dez. 2018 über die Be­rech­nung des Be­tei­li­gungs­ab­zugs bei sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2019 1207; BBl 2018 1263).

145 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

3. Kapitel: Kapitalsteuer

Art. 29 Steuerobjekt; im Allgemeinen 146  

1 Ge­gen­stand der Ka­pi­tal­steu­er ist das Ei­gen­ka­pi­tal.

2 Das steu­er­ba­re Ei­gen­ka­pi­tal be­steht:

a.
bei Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten aus dem ein­be­zahl­ten Grund- oder Stamm­ka­pi­tal, den of­fe­nen und den aus ver­steu­er­tem Ge­winn ge­bil­de­ten stil­len Re­ser­ven;
b.147
c.
bei Ver­ei­nen, Stif­tun­gen und den üb­ri­gen ju­ris­ti­schen Per­so­nen aus dem Rein­­ver­mö­gen, wie es nach den Be­stim­mun­gen für die na­tür­li­chen Per­so­nen be­­rech­net wird.

3 Die Kan­to­ne kön­nen für Ei­gen­ka­pi­tal, das auf Be­tei­li­gungs­rech­te nach Ar­ti­kel 28 Ab­satz 1, auf Rech­te nach Ar­ti­kel 24a so­wie auf Dar­le­hen an Kon­zern­ge­sell­schaf­ten ent­fällt, ei­ne Steu­er­er­mäs­si­gung vor­se­hen.148

146Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 7. Okt. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1995 1449; BBl 1994 II 357).

147 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

148 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 29a Steuerobjekt; verdecktes Eigenkapital 149  

Das steu­er­ba­re Ei­gen­ka­pi­tal von Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten wird um den Teil des Fremd­ka­pi­tals er­höht, dem wirt­schaft­lich die Be­deu­tung von Ei­gen­ka­pi­tal zu­kommt.

149Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 7. Okt. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1995 1449; BBl 1994 II 357).

Art. 30 Steuerberechnung  

1 Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten wer­den nach dem glei­chen Ta­rif be­steu­ert.

2 Die Kan­to­ne kön­nen die Ge­winn­steu­er an die Ka­pi­tal­steu­er an­rech­nen.150

150 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

4. Kapitel: Zeitliche Bemessung

Art. 31  

1 Die Steu­ern vom Rein­ge­winn und vom Ei­gen­ka­pi­tal wer­den für je­de Steu­er­pe­ri­ode fest­ge­setzt und er­ho­ben.

2 Als Steu­er­pe­ri­ode gilt das Ge­schäfts­jahr. Die Steu­er­pflich­ti­gen müs­sen in je­dem Ka­len­der­jahr, aus­ge­nom­men im Grün­dungs­jahr, einen Ge­schäfts­ab­schluss mit Bi­lanz und Er­folgs­rech­nung er­stel­len. Um­fasst ein Ge­schäfts­jahr mehr oder we­ni­ger als zwölf Mo­na­te, so be­stimmt sich der Steu­er­satz für die Ge­winn­steu­er nach dem auf zwölf Mo­na­te be­rech­ne­ten Rein­ge­winn.

3 Der steu­er­ba­re Rein­ge­winn be­misst sich nach dem Er­geb­nis der Steu­er­pe­ri­ode.

4 Das steu­er­ba­re Ei­gen­ka­pi­tal be­misst sich nach dem Stand am En­de der Steu­er­­pe­ri­ode

Vierter Titel: Quellensteuern für natürliche und juristische Personen

1. Kapitel: Natürliche Personen mit steuerrechtlichem Wohnsitz oder Aufenthalt im Kanton

Art. 32 Geltungsbereich 151  

1 Ar­beit­neh­mer oh­ne Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung, die im Kan­ton je­doch steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt ha­ben, un­ter­lie­gen für ihr Ein­kom­men aus un­selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ei­ner Quel­len­steu­er. Da­von aus­ge­nom­men sind Ein­kom­men, die der Be­steue­rung im ver­ein­fach­ten Ab­rech­nungs­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 4 un­ter­ste­hen.

2 Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, un­ter­lie­gen nicht der Quel­len­steu­er, wenn ei­ner der Ehe­gat­ten das Schwei­zer Bür­ger­recht oder die Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung be­sitzt.

3 Die Quel­len­steu­er wird von den Brut­to­ein­künf­ten be­rech­net.

4 Steu­er­bar sind:

a.
die Ein­kom­men aus un­selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit nach Ab­satz 1, die Ne­ben­ein­künf­te wie geld­wer­te Vor­tei­le aus Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen so­wie Na­tu­ral­leis­tun­gen, nicht je­doch die vom Ar­beit­ge­ber ge­tra­ge­nen Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1;
b.
die Er­satzein­künf­te; und
c.
die Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 1946152 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHVG).

151 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

152 SR 831.10

Art. 33 Ausgestaltung des Steuerabzuges 153  

1 Der Quel­len­steu­er­ab­zug wird auf der Grund­la­ge der für die Ein­kom­mens­steu­er na­tür­li­cher Per­so­nen gel­ten­den Steu­er­ta­ri­fe fest­ge­setzt; er um­fasst die eid­ge­nös­si­schen, kan­to­na­len und kom­mu­na­len Steu­ern.

2 Der Quel­len­steu­er­ab­zug für die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben­den Ehe­gat­ten, die bei­de er­werbs­tä­tig sind, trägt ih­rem Ge­samtein­kom­men Rech­nung.

3 Be­rufs­kos­ten, Ver­si­che­rungs­prä­mi­en so­wie der Ab­zug für Fa­mi­li­en­las­ten und bei Er­werbs­tä­tig­keit bei­der Ehe­gat­ten wer­den pau­schal be­rück­sich­tigt. Die Kan­to­ne ver­öf­fent­li­chen die ein­zel­nen Pau­scha­len.

4 Die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung (ESTV) legt zu­sam­men mit den Kan­to­nen ein­heit­lich fest, wie ins­be­son­de­re der 13. Mo­nats­lohn, Gra­ti­fi­ka­tio­nen, un­re­gel­mäs­si­ge Be­schäf­ti­gung, Stun­den­löh­ner, Teil­zeit- oder Ne­ben­er­werb so­wie Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 3 AHVG154 und wel­che satz­be­stim­men­den Ele­men­te zu be­rück­sich­ti­gen sind. Die ESTV re­gelt zu­sam­men mit den Kan­to­nen wei­ter wie bei Ta­rif­wech­sel, rück­wir­ken­den Ge­halts­an­pas­sun­gen und -kor­rek­tu­ren, so­wie Leis­tun­gen vor Be­ginn und nach Be­en­di­gung der An­stel­lung zu ver­fah­ren ist.

153 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

154 SR 831.10

Art. 33a Obligatorische nachträgliche ordentliche Veranlagung 155  

1 Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 der Quel­len­steu­er un­ter­lie­gen, wer­den nach­träg­lich im or­dent­li­chen Ver­fah­ren ver­an­lagt, wenn:

a.
ihr Brut­to­ein­kom­men in ei­nem Steu­er­jahr einen be­stimm­ten Be­trag er­reicht oder über­steigt; oder
b.
sie über Ver­mö­gen und Ein­künf­te ver­fü­gen, die nicht der Quel­len­steu­er un­ter­lie­gen.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment legt den Be­trag nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen fest.

3 Der nach­träg­li­chen or­dent­li­chen Ver­an­la­gung un­ter­liegt auch, wer mit ei­ner Per­son nach Ab­satz 1 in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe lebt.

4 Per­so­nen mit Ver­mö­gen und Ein­künf­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b müs­sen das For­mu­lar für die Steu­er­er­klä­rung bis am 31. März des auf das Steu­er­jahr fol­gen­den Jah­res bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de ver­lan­gen.

5 Die nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung gilt bis zum En­de der Quel­len­steu­er­pflicht.

6 Die an der Quel­le ab­ge­zo­ge­ne Steu­er wird zins­los an­ge­rech­net.

155 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 33b Nachträgliche ordentliche Veranlagung auf Antrag 156  

1 Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 der Quel­len­steu­er un­ter­lie­gen und kei­ne der Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 33a Ab­satz 1 er­fül­len, wer­den auf An­trag hin nach­träg­lich im or­dent­li­chen Ver­fah­ren ver­an­lagt.

2 Der An­trag er­streckt sich auch auf den Ehe­gat­ten, der mit dem An­trag­stel­ler in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe lebt.

3 Er muss bis am 31. März des auf das Steu­er­jahr fol­gen­den Jah­res ein­ge­reicht wer­den. Für Per­so­nen, die die Schweiz ver­las­sen, en­det die Frist für die Ein­rei­chung des An­trags im Zeit­punkt der Ab­mel­dung.

4 Er­folgt kei­ne nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung auf An­trag, so tritt die Quel­len­steu­er an die Stel­le der im or­dent­li­chen Ver­fah­ren zu ver­an­la­gen­den Steu­ern des Bun­des, des Kan­tons und der Ge­mein­de auf dem Er­w­erb­sein­kom­men. Nach­träg­lich wer­den kei­ne zu­sätz­li­chen Ab­zü­ge ge­währt.

5 Ar­ti­kel 33a Ab­sät­ze 5 und 6 ist an­wend­bar.

156 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 34157  

157 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

2. Kapitel: Natürliche Personen ohne steuerrechtlichen Wohnsitz oder Aufenthalt in der Schweiz sowie juristische Personen ohne Sitz oder tatsächliche Verwaltung in der Schweiz 158

158 Fassung gemäss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Revision der Quellen­besteuerung des Erwerbseinkommens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 35 Geltungsbereich  

1 Fol­gen­de na­tür­li­che Per­so­nen oh­ne steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt in der Schweiz so­wie fol­gen­de ju­ris­ti­sche Per­so­nen oh­ne Sitz oder tat­säch­li­che Ver­wal­tung in der Schweiz un­ter­lie­gen der Quel­len­steu­er:159

a.
Ar­beit­neh­mer für ihr aus un­selb­stän­di­ger Tä­tig­keit im Kan­ton er­ziel­tes Er­w­erb­sein­kom­men;
b.
Künst­ler, Sport­ler und Re­fe­ren­ten für Ein­künf­te aus ih­rer im Kan­ton aus­­ge­üb­ten per­sön­li­chen Tä­tig­keit, ein­ge­schlos­sen die Ein­künf­te und Ent­schä­di­gun­gen, die nicht dem Künst­ler, Sport­ler oder Re­fe­ren­ten, son­dern ei­nem Drit­ten zu­flies­sen, der sei­ne Tä­tig­keit or­ga­ni­siert hat;
c.160
Mit­glie­der der Ver­wal­tung oder der Ge­schäfts­füh­rung von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit Sitz oder mit tat­säch­li­cher Ver­wal­tung im Kan­ton für die ih­nen aus­ge­rich­te­ten Tan­tie­men, Sit­zungs­gel­der, fes­ten Ent­schä­di­gun­gen, Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen und ähn­li­chen Ver­gü­tun­gen;
d.161
Mit­glie­der der Ver­wal­tung oder der Ge­schäfts­füh­rung aus­län­di­scher Un­ter­neh­mun­gen mit Be­triebs­stät­ten im Kan­ton für die ih­nen zu Las­ten die­ser Be­triebs­stät­ten aus­ge­rich­te­ten Tan­tie­men, Sit­zungs­gel­der, fes­ten Ent­schä­di­gun­gen, Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen und ähn­li­chen Ver­gü­tun­gen;
e.
Gläu­bi­ger und Nutz­nies­ser von For­de­run­gen, die durch Grund- oder Faust­pfand auf Grund­stücken im Kan­ton ge­si­chert sind, für die ih­nen aus­ge­rich­te­ten Zin­sen;
f.162
Emp­fän­ger von Pen­sio­nen, Ru­he­ge­häl­tern oder an­de­ren Ver­gü­tun­gen, die sie auf Grund ei­nes frü­he­ren öf­fent­lich-recht­li­chen Ar­beits­ver­hält­nis­ses von ei­nem Ar­beit­ge­ber oder ei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung mit Sitz im Kan­ton er­hal­ten, für die­se Leis­tun­gen;
g.
im Aus­land wohn­haf­te Emp­fän­ger von Leis­tun­gen aus schwei­ze­ri­schen pri­vat­­recht­li­chen Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge oder aus an­er­kann­ten For­men der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge für die­se Leis­tun­gen;
h.163
Ar­beit­neh­mer, die für Ar­beit im in­ter­na­tio­na­len Ver­kehr an Bord ei­nes Schif­fes oder ei­nes Luft­fahr­zeu­ges oder bei ei­nem Trans­port auf der Stras­se für die­se Leis­tun­gen Lohn oder an­de­re Ver­gü­tun­gen von ei­nem Ar­beit­ge­ber mit Sitz oder Be­triebs­stät­te im Kan­ton er­hal­ten;da­von aus­ge­nom­men bleibt die Be­steue­rung der See­leu­te für Ar­beit an Bord ei­nes Hoch­see­schif­fes;
i.164
Per­so­nen, die im Zeit­punkt des Zu­flus­ses von geld­wer­ten Vor­tei­len aus Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 7d Ab­satz 3 im Aus­land wohn­haft sind, nach Ar­ti­kel 7f 165 an­teils­mäs­sig für den geld­wer­ten Vor­teil;
j.166
Emp­fän­ger, die Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 3 AHVG167 er­hal­ten, für die­se Leis­tun­gen.

2 Da­von aus­ge­nom­men sind Ein­kom­men, die der Be­steue­rung im ver­ein­fach­ten Ab­rech­nungs­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 4 un­ter­ste­hen.168

159 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

160 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

161 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

162 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

163 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

164 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

165 Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1, ParlG; SR 171.10).

166 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

167 SR 831.10

168 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 35a Nachträgliche ordentliche Veranlagung auf Antrag 169  

1 Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder h der Quel­len­steu­er un­ter­lie­gen, kön­nen für je­de Steu­er­pe­ri­ode bis am 31. März des auf das Steu­er­jahr fol­gen­den Jah­res ei­ne nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung be­an­tra­gen, wenn:

a.
der über­wie­gen­de Teil ih­rer welt­wei­ten Ein­künf­te, ein­sch­liess­lich der Ein­künf­te des Ehe­gat­ten, in der Schweiz steu­er­bar ist;
b.
ih­re Si­tua­ti­on mit der­je­ni­gen ei­ner in der Schweiz wohn­haf­ten steu­er­pflich-ti­gen Per­son ver­gleich­bar ist; oder
c.
ei­ne sol­che Ver­an­la­gung er­for­der­lich ist, um Ab­zü­ge gel­tend zu ma­chen, die in ei­nem Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men vor­ge­se­hen sind.

2 Die an der Quel­le ab­ge­zo­ge­ne Steu­er wird zins­los an­ge­rech­net.

3 Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment prä­zi­siert in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 und re­gelt das Ver­fah­ren.

169 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 35b Nachträgliche ordentliche Veranlagung von Amtes wegen 170  

1 Bei stos­sen­den Ver­hält­nis­sen, ins­be­son­de­re be­tref­fend die im Quel­len­steu­er­satz ein­be­rech­ne­ten Pau­scha­lab­zü­ge, kön­nen die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Steu­er­be­hör­den von Am­tes we­gen ei­ne nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung zu­guns­ten oder zu­un­guns­ten der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ver­lan­gen.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment legt in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen die Vor­aus­set­zun­gen fest.

170 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 36 Ausgestaltung des Steuerabzuges  

1 In den Fäl­len von Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und h wird die Quel­len­steu­er nach den Vor­schrif­ten der Ar­ti­kel 32 und 33 er­ho­ben.

2 In den Fäl­len von Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­be b wird die Quel­len­steu­er von den Brut­to­ein­künf­ten nach Ab­zug der Ge­win­nungs­kos­ten er­ho­ben. Die­se be­tra­gen:

a.
50 Pro­zent der Brut­to­ein­künf­te bei Künst­lern;
b.
20 Pro­zent der Brut­to­ein­künf­te bei Sport­lern so­wie Re­fe­ren­ten.171

3 In den Fäl­len von Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­ben c–g wird die Quel­len­steu­er von den Brut­to­ein­künf­ten be­rech­net.

171 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 36a Abgegoltene Steuer 172  

1 Die Quel­len­steu­er tritt an die Stel­le der im or­dent­li­chen Ver­fah­ren zu ver­an­la­gen­den Steu­ern des Bun­des, des Kan­tons und der Ge­mein­de auf dem Er­w­erb­sein­kom­men. Nach­träg­lich wer­den kei­ne zu­sätz­li­chen Ab­zü­ge ge­währt.

2 Bei Zwei­ver­die­ner­ehe­paa­ren kann ei­ne Kor­rek­tur des steu­er­satz­be­stim­men­den Er­w­erb­sein­kom­mens für den Ehe­gat­ten vor­ge­se­hen wer­den.

172 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

3. Kapitel: Pflichten des Schuldners der steuerbaren Leistung

Art. 37  

1 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung (Art. 32 und 35) haf­tet für die Ent­rich­tung der Quel­len­steu­er. Er ist ver­pflich­tet:

a.
die ge­schul­de­te Steu­er bei Fäl­lig­keit sei­ner Leis­tung zu­rück­zu­be­hal­ten oder vom Steu­er­pflich­ti­gen ein­zu­for­dern;
b.
dem Steu­er­pflich­ti­gen ei­ne Be­stä­ti­gung über den Steu­er­ab­zug aus­zu­stel­len;
c.
die Steu­ern der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de ab­zu­lie­fern;
d.173
die an­teils­mäs­si­gen Steu­ern auf im Aus­land aus­ge­üb­ten Mit­ar­bei­te­r­optio­nen zu ent­rich­ten; die Ar­beit­ge­be­rin schul­det die an­teils­mäs­si­ge Steu­er auch dann, wenn der geld­wer­te Vor­teil von ei­ner aus­län­di­schen Kon­zern­ge­sell­schaft aus­ge­rich­tet wird.

2 Der Quel­len­steu­er­ab­zug ist auch dann vor­zu­neh­men, wenn die steu­er­pflich­ti­ge Per­son in ei­nem an­dern Kan­ton steu­er­pflich­tig ist.174

3 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung er­hält ei­ne Be­zugs­pro­vi­si­on von 1–2 Pro­zent des ge­sam­ten Quel­len­steu­er­be­trags; die zu­stän­di­ge Steu­er­be­hör­de setzt die Be­zugs­pro­vi­si­on fest. Für Ka­pi­tal­leis­tun­gen be­trägt die Be­zugs­pro­vi­si­on 1 Pro­zent des ge­sam­ten Quel­len­steu­er­be­trags, je­doch höchs­tens 50 Fran­ken pro Ka­pi­tal­leis­tung für die Quel­len­steu­er von Bund, Kan­ton und Ge­mein­de.175

173 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

174 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

175 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

4. Kapitel: Örtliche Zuständigkeit und interkantonales Verhältnis176

176 Fassung gemäss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Revision der Quellen­besteuerung des Erwerbseinkommens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 38 Örtliche Zuständigkeit  

1 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung be­rech­net und er­hebt die Quel­len­steu­er wie folgt:

a.
für Ar­beit­neh­mer nach Ar­ti­kel 32: nach dem Recht je­nes Kan­tons, in dem der Ar­beit­neh­mer bei Fäl­lig­keit der steu­er­ba­ren Leis­tung sei­nen steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt hat;
b.
für Per­so­nen nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und ci: nach dem Recht je­nes Kan­tons, in dem der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung bei Fäl­lig­keit der steu­er­ba­ren Leis­tung sei­nen steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt oder sei­nen Sitz oder die Ver­wal­tung hat; wird die steu­er­ba­re Leis­tung von ei­ner Be­triebs­stät­te in ei­nem an­de­ren Kan­ton oder von der Be­triebs­stät­te ei­nes Un­ter­neh­mens oh­ne Sitz oder tat­säch­li­che Ver­wal­tung in der Schweiz aus­ge­rich­tet, so rich­ten sich die Be­rech­nung und die Er­he­bung der Quel­len­steu­er nach dem Recht des Kan­tons, in dem die Be­triebs­stät­te liegt;
c.
für Per­so­nen nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­be b: nach dem Recht je­nes Kan­tons, in dem der Künst­ler, Sport­ler oder Re­fe­rent sei­ne Tä­tig­keit aus­übt.

2 Ist der Ar­beit­neh­mer nach Ar­ti­kel 35 Wo­chen­auf­ent­hal­ter, so gilt Ab­satz 1 Buch­sta­be a sinn­ge­mä­ss.

3 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung über­weist die Quel­len­steu­er an den nach Ab­satz 1 zu­stän­di­gen Kan­ton.

4 Für die nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung ist zu­stän­dig:

a.
für Ar­beit­neh­mer nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a: der Kan­ton, in dem die steu­er­pflich­ti­ge Per­son am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht ih­ren steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt hat­te;
b.
für Per­so­nen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b: der Kan­ton, in dem die steu­er­pflich­ti­ge Per­son am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht er­werbs­tä­tig war;
c.
für Ar­beit­neh­mer nach Ab­satz 2: der Kan­ton, in dem die steu­er­pflich­ti­ge Per­son am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht Wo­chen­auf­ent­halt hat­te.
Art. 38a Interkantonales Verhältnis  

1 Der nach Ar­ti­kel 38 Ab­satz 4 zu­stän­di­ge Kan­ton hat An­spruch auf all­fäl­li­ge im Ka­len­der­jahr an an­de­re Kan­to­ne über­wie­se­ne Quel­len­steu­er­be­trä­ge. Zu viel be­zo­ge­ne Steu­ern wer­den dem Ar­beit­neh­mer zu­rück­er­stat­tet, zu we­nig be­zo­ge­ne Steu­ern nach­ge­for­dert.

2 Die Kan­to­ne leis­ten ein­an­der bei der Er­he­bung der Quel­len­steu­er un­ent­gelt­li­che Amts- und Rechts­hil­fe.

Fünfter Titel: Verfahrensrecht

1. Kapitel: Verfahrensgrundsätze und Veranlagungsverfahren

Art. 39 Amtspflichten  

1 Die mit dem Voll­zug der Steu­er­ge­set­ze be­trau­ten Per­so­nen sind zur Ge­heimhal­tung ver­pflich­tet. Vor­be­hal­ten bleibt die Aus­kunfts­pflicht, so­weit hie­für ei­ne ge­setz­li­che Grund­la­ge im Bun­des­recht oder im kan­to­na­len Recht be­steht.

2 Die Steu­er­be­hör­den er­tei­len ein­an­der kos­ten­los die be­nö­tig­ten Aus­künf­te und ge­wäh­ren ein­an­der Ein­sicht in die amt­li­chen Ak­ten. Ist ei­ne Per­son mit Wohn­sitz oder Sitz im Kan­ton auf­grund der Steu­er­er­klä­rung auch in ei­nem an­dern Kan­ton steu­er­pflich­tig, so gibt die Ver­an­la­gungs­be­hör­de der Steu­er­be­hör­de des an­dern Kan­tons Kennt­nis von der Steu­er­er­klä­rung und von der Ver­an­la­gung.

3 Die Be­hör­den des Bun­des, der Kan­to­ne, Be­zir­ke, Krei­se und Ge­mein­den er­tei­len den mit dem Voll­zug der Steu­er­ge­set­ze be­trau­ten Be­hör­den auf Er­su­chen hin al­le Aus­künf­te, die für die An­wen­dung die­ser Ge­set­ze er­for­der­lich sind. Sie kön­nen die­se Be­hör­den von sich aus dar­auf auf­merk­sam ma­chen, wenn sie ver­mu­ten, dass ei­ne Ver­an­la­gung un­voll­stän­dig ist.

4177

177 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 6 des BG vom 23. Ju­ni 2006 (Neue AHV-Ver­si­cher­ten-num­mer) (AS2007 5259; BBl 2006 501). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 20 des BG vom 18. Dez. 2020 (Sys­te­ma­ti­sche Ver­wen­dung der AHV-Num­mer durch Be­hör­den), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 758; BBl 20197359).

Art. 39a Datenbearbeitung 178  

1 Die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung und die Be­hör­den nach Ar­ti­kel 39 Ab­satz 2 ge­ben ein­an­der die Da­ten wei­ter, die für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben dien­lich sein kön­nen. Die Be­hör­den nach Ar­ti­kel 39 Ab­satz 3 ge­ben der Steu­er­be­hör­de die Da­ten wei­ter, die für die Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes von Be­deu­tung sein kön­nen.

2 Die Da­ten wer­den ein­zeln, auf Lis­ten oder auf elek­tro­ni­schen Da­ten­trä­gern über­mit­telt. Sie kön­nen auch mit­tels ei­nes Ab­ruf­ver­fah­rens zu­gäng­lich ge­macht wer­den. Die­se Amts­hil­fe ist kos­ten­los.

3 Es sind al­le die­je­ni­gen Da­ten von Steu­er­pflich­ti­gen wei­ter­zu­ge­ben, die zur Ver­an­la­gung und Er­he­bung der Steu­er die­nen kön­nen, na­ment­lich:

a.
die Per­so­na­li­en;
b.
An­ga­ben über den Zi­vil­stand, den Wohn- und Auf­ent­halts­ort, die Auf­ent­halts­be­wil­li­gung und die Er­werbs­tä­tig­keit;
c.
Rechts­ge­schäf­te;
d.
Leis­tun­gen ei­nes Ge­mein­we­sens.

178 Ein­ge­fügt durch Ziff. VI 4 des BG vom 24. März 2000 über die Schaf­fung und die An­pas­sung ge­setz­li­cher Grund­la­gen für die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten, in Kraft seit 1. Sept. 2000 (AS 2000 1891; BBl 1999 9005).

Art. 40 Verfahrensrechtliche Stellung der Ehegatten  

1 Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, üben die nach die­sem Ge­setz dem Steu­er­pflich­ti­gen zu­kom­men­den Ver­fah­rens­rech­te und ‑pflich­ten ge­mein­sam aus.

2 Sie un­ter­schrei­ben die Steu­er­er­klä­rung ge­mein­sam. Ist die Steu­er­er­klä­rung nur von ei­nem der bei­den Ehe­gat­ten un­ter­zeich­net, so wird dem nicht un­ter­zeich­nen­den Ehe­gat­ten ei­ne Frist ein­ge­räumt. Nach de­ren un­be­nutz­tem Ab­lauf wird die ver­trag­li­che Ver­tre­tung un­ter Ehe­gat­ten an­ge­nom­men.

3 Rechts­mit­tel und an­de­re Ein­ga­ben gel­ten als recht­zei­tig ein­ge­reicht, wenn ein Ehe­gat­te in­nert Frist han­delt.

Art. 41 Verfahrensrechte des Steuerpflichtigen  

1 Der Steu­er­pflich­ti­ge kann die Ak­ten, die er ein­ge­reicht oder un­ter­zeich­net hat, ein­se­hen. Die üb­ri­gen Ak­ten ste­hen ihm nach Er­mitt­lung des Sach­ver­hal­tes of­fen, so­weit nicht öf­fent­li­che oder pri­va­te In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen.

2 Die vom Steu­er­pflich­ti­gen an­ge­bo­te­nen Be­wei­se müs­sen ab­ge­nom­men wer­den, so­weit sie ge­eig­net sind, die für die Ver­an­la­gung er­heb­li­chen Tat­sa­chen fest­zu­stel­len.

3 Ver­an­la­gungs­ver­fü­gun­gen wer­den dem Steu­er­pflich­ti­gen schrift­lich er­öff­net und müs­sen ei­ne Rechts­mit­tel­be­leh­rung ent­hal­ten. An­de­re Ver­fü­gun­gen und Ent­schei­de sind aus­ser­dem zu be­grün­den.

Art. 42 Verfahrenspflichten des Steuerpflichtigen  

1 Der Steu­er­pflich­ti­ge muss al­les tun, um ei­ne voll­stän­di­ge und rich­ti­ge Ver­an­la­gung zu er­mög­li­chen.

2 Er muss auf Ver­lan­gen der Ver­an­la­gungs­be­hör­de ins­be­son­de­re münd­lich oder schrift­lich Aus­kunft er­tei­len, Ge­schäfts­bü­cher, Be­le­ge und wei­te­re Be­schei­ni­gun­gen so­wie Ur­kun­den über den Ge­schäfts­ver­kehr vor­le­gen.

3 Na­tür­li­che Per­so­nen mit Ein­kom­men aus selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit und ju­ris­ti­sche Per­so­nen müs­sen der Steu­er­er­klä­rung bei­le­gen:

a.
die un­ter­zeich­ne­ten Jah­res­rech­nun­gen (Bi­lan­zen, Er­folgs­rech­nun­gen) der Steu­er­pe­ri­ode; oder
b.
bei ver­ein­fach­ter Buch­füh­rung nach Ar­ti­kel 957 Ab­satz 2 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts (OR)179: Auf­stel­lun­gen über Ein­nah­men und Aus­ga­ben, über die Ver­mö­gens­la­ge so­wie über Pri­va­tent­nah­men und -ein­la­gen der Steu­er­pe­ri­ode.180

4 Die Art und Wei­se der Füh­rung und der Auf­be­wah­rung der Do­ku­men­te nach Ab­satz 3 rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 957–958f OR.181

179 SR 220

180 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435).

181 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435).

Art. 43 Bescheinigungspflicht Dritter  

1 Drit­te, die mit dem Steu­er­pflich­ti­gen in ei­nem Ver­trags­ver­hält­nis ste­hen oder stan­den, müs­sen ihm das ge­mein­sa­me Ver­trags­ver­hält­nis und die bei­der­sei­ti­gen An­sprü­che und Leis­tun­gen be­schei­ni­gen.

2 Reicht der Steu­er­pflich­ti­ge die Be­schei­ni­gung trotz Mah­nung nicht ein, so kann die Steu­er­be­hör­de die­se vom Drit­ten ein­for­dern. Das ge­setz­lich ge­schütz­te Be­rufs­­ge­heim­nis bleibt ge­wahrt.

Art. 44 Auskunftspflicht Dritter  

Ge­sell­schaf­ter, Mit­ei­gen­tü­mer und Ge­sam­tei­gen­tü­mer müs­sen auf Ver­lan­gen den Steu­er­be­hör­den über ihr Rechts­ver­hält­nis zum Steu­er­pflich­ti­gen Aus­kunft er­tei­len.

Art. 45 Meldepflicht Dritter  

Den Ver­an­la­gungs­be­hör­den müs­sen für je­de Steu­er­pe­ri­ode ei­ne Be­schei­ni­gung ein­rei­chen:

a.
die ju­ris­ti­schen Per­so­nen über die den Mit­glie­dern der Ver­wal­tung und an­de­rer Or­ga­ne aus­ge­rich­te­ten Leis­tun­gen; Stif­tun­gen rei­chen zu­sätz­lich ei­ne Be­schei­ni­gung über die ih­ren Be­güns­tig­ten er­brach­ten Leis­tun­gen ein;
b.
die Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge und der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge über die den Vor­sor­ge­neh­mern oder Be­güns­tig­ten er­brach­ten Leis­tun­gen;
c.
die ein­fa­chen Ge­sell­schaf­ten und Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten über al­le Ver­hält­nis­se, die für die Ver­an­la­gung der Teil­ha­ber von Be­deu­tung sind, ins­be­son­de­re über ih­ren An­teil an Ein­kom­men und Ver­mö­gen der Ge­sell­schaft;
d.182
die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz über die Ver­hält­nis­se, die für die Be­steue­rung des di­rek­ten Grund­be­sit­zes und des­sen Er­trä­ge mass­ge­blich sind;
e.183
die Ar­beit­ge­ber über die geld­wer­ten Vor­tei­le aus ech­ten Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen so­wie über die Zu­tei­lung und die Aus­übung von Mit­ar­bei­ter­op­tio­nen.

182 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

183 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 46 Veranlagung  

1 Die Ver­an­la­gungs­be­hör­de prüft die Steu­er­er­klä­rung und nimmt die er­for­der­li­chen Un­ter­su­chun­gen vor.

2 Ab­wei­chun­gen von der Steu­er­er­klä­rung gibt sie dem Steu­er­pflich­ti­gen spä­tes­tens bei der Er­öff­nung der Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung be­kannt.

3 Hat der Steu­er­pflich­ti­ge trotz Mah­nung sei­ne Ver­fah­rens­pflich­ten nicht er­füllt oder kön­nen die Steu­er­fak­to­ren man­gels zu­ver­läs­si­ger Un­ter­la­gen nicht ein­wand­frei er­mit­telt wer­den, so nimmt die Ver­an­la­gungs­be­hör­de die Ver­an­la­gung nach pflicht­ge­mäs­sem Er­mes­sen vor.

Art. 47 Verjährung  

1 Das Recht, ei­ne Steu­er zu ver­an­la­gen, ver­jährt fünf Jah­re, bei Still­stand oder Un­ter­bre­chung der Ver­jäh­rung spä­tes­tens 15 Jah­re nach Ab­lauf der Steu­er­pe­ri­ode.

2 Steu­er­for­de­run­gen ver­jäh­ren fünf Jah­re, nach­dem die Ver­an­la­gung rechts­kräf­tig ge­wor­den ist, bei Still­stand oder Un­ter­bre­chung der Ver­jäh­rung je­doch spä­tes­tens zehn Jah­re nach Ab­lauf des Jah­res, in dem die Steu­ern rechts­kräf­tig fest­ge­setzt wor­den sind.

Art. 48 Einsprache  

1 Ge­gen die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung kann der Steu­er­pflich­ti­ge in­nert 30 Ta­gen nach Zu­stel­lung bei der Ver­an­la­gungs­be­hör­de schrift­lich Ein­spra­che er­he­ben.

2 Ei­ne Ver­an­la­gung nach pflicht­ge­mäs­sem Er­mes­sen kann der Steu­er­pflich­ti­ge nur we­gen of­fen­sicht­li­cher Un­rich­tig­keit an­fech­ten. Die Ein­spra­che ist zu be­grün­den und muss all­fäl­li­ge Be­weis­mit­tel nen­nen.

3 Im Ein­spra­che­ver­fah­ren hat die Ver­an­la­gungs­be­hör­de die glei­chen Be­fug­nis­se wie im Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren.

4 Die Ver­an­la­gungs­be­hör­de ent­schei­det ge­stützt auf die Un­ter­su­chung über die Ein­spra­che. Sie kann al­le Steu­er­fak­to­ren neu fest­set­zen und, nach An­hö­ren des Steu­er­pflich­ti­gen, die Ver­an­la­gung auch zu des­sen Nach­teil ab­än­dern.

Art. 49 Verfahren bei Erhebung der Quellensteuer  

1 Der Steu­er­pflich­ti­ge und der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung müs­sen auf Ver­lan­gen über die für die Er­he­bung der Quel­len­steu­er mass­ge­ben­den Ver­hält­nis­se Aus­kunft er­tei­len.

2 Die steu­er­pflich­ti­ge Per­son kann von der Ver­an­la­gungs­be­hör­de bis am 31. März des auf die Fäl­lig­keit der Leis­tung fol­gen­den Steu­er­jah­res ei­ne Ver­fü­gung über Be­stand und Um­fang der Steu­er­pflicht ver­lan­gen, wenn sie:

a.
mit dem Quel­len­steu­er­ab­zug ge­mä­ss Be­schei­ni­gung nach Ar­ti­kel 37 nicht ein­ver­stan­den ist; oder
b.
die Be­schei­ni­gung nach Ar­ti­kel 37 vom Ar­beit­ge­ber nicht er­hal­ten hat.184

2bis Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung kann von der Ver­an­la­gungs­be­hör­de bis am 31. März des auf die Fäl­lig­keit der Leis­tung fol­gen­den Steu­er­jah­res ei­ne Ver­fü­gung über Be­stand und Um­fang der Steu­er­pflicht ver­lan­gen.185

2ter Er bleibt bis zum rechts­kräf­ti­gen Ent­scheid ver­pflich­tet, die Quel­len­steu­er zu er­he­ben.186

3 Hat der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung den Steu­er­ab­zug nicht oder un­ge­nü­gend vor­ge­nom­men, so ver­pflich­tet ihn die Ver­an­la­gungs­be­hör­de zur Nach­zah­lung. Der Rück­griff des Schuld­ners auf den Steu­er­pflich­ti­gen bleibt vor­be­hal­ten.

4 Hat der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung einen zu ho­hen Steu­er­ab­zug vor­ge­nom­men, so muss er dem Steu­er­pflich­ti­gen die Dif­fe­renz zu­rück­zah­len.

5 Die steu­er­pflich­ti­ge Per­son kann von der Ver­an­la­gungs­be­hör­de zur Nach­zah­lung der von ihr ge­schul­de­ten Quel­len­steu­er ver­pflich­tet wer­den, wenn die aus­be­zahl­te steu­er­ba­re Leis­tung nicht oder nicht voll­stän­dig um die Quel­len­steu­er ge­kürzt wur­de und ein Nach­be­zug beim Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung nicht mög­lich ist.187

184 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

185 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

186 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

187 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

2. Kapitel: Rekursverfahren

Art. 50  

1 Der Steu­er­pflich­ti­ge kann ge­gen den Ein­spra­cheent­scheid in­nert 30 Ta­gen nach Zu­stel­lung bei ei­ner von der Steu­er­be­hör­de un­ab­hän­gi­gen Jus­tiz­be­hör­de schrift­lich Re­kurs er­he­ben.

2 Der Re­kurs ist zu be­grün­den. Es kön­nen al­le Män­gel des an­ge­foch­te­nen Ent­schei­des und des vor­an­ge­gan­ge­nen Ver­fah­rens ge­rügt wer­den.

3 Der Steu­er­pflich­ti­ge und die kan­to­na­le Steu­er­ver­wal­tung kön­nen den Re­kur­sent­scheid an ei­ne wei­te­re ver­wal­tungs­u­n­ab­hän­gi­ge kan­to­na­le In­stanz zie­hen, wenn das kan­to­na­le Recht dies vor­sieht.

3. Kapitel: Änderungen rechtskräftiger Verfügungen und Entscheide

Art. 51 Revision  

1 Ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­fü­gung oder ein rechts­kräf­ti­ger Ent­scheid kann auf An­trag oder von Am­tes we­gen zu­guns­ten des Steu­er­pflich­ti­gen re­vi­diert wer­den:

a.
wenn er­heb­li­che Tat­sa­chen oder ent­schei­den­de Be­weis­mit­tel ent­deckt wer­den;
b.
wenn die er­ken­nen­de Be­hör­de er­heb­li­che Tat­sa­chen oder ent­schei­den­de Be­weis­mit­tel, die ihr be­kannt wa­ren oder be­kannt sein muss­ten, aus­ser acht ge­las­sen oder in an­de­rer Wei­se we­sent­li­che Ver­fah­rens­grund­sät­ze ver­letzt hat;
c.
wenn ein Ver­bre­chen oder ein Ver­ge­hen die Ver­fü­gung oder den Ent­scheid be­ein­flusst hat.

2 Die Re­vi­si­on ist aus­ge­schlos­sen, wenn der An­trag­stel­ler als Re­vi­si­ons­grund vor­bringt, was er bei der ihm zu­mut­ba­ren Sorg­falt schon im or­dent­li­chen Ver­fah­ren hät­te gel­tend ma­chen kön­nen.

3 Das Re­vi­si­ons­be­geh­ren muss in­nert 90 Ta­gen nach Ent­de­ckung des Re­vi­si­ons­grun­des, spä­tes­tens aber in­nert zehn Jah­ren nach Er­öff­nung der Ver­fü­gung oder des Ent­schei­des ein­ge­reicht wer­den.

4 Für die Be­hand­lung des Re­vi­si­ons­be­geh­rens ist die Be­hör­de zu­stän­dig, wel­che die frag­li­che Ver­fü­gung oder den frag­li­chen Ent­scheid er­las­sen hat.

Art. 52 Rechnungsfehler und Schreibversehen  

Rech­nungs­feh­ler und Schreib­ver­se­hen in rechts­kräf­ti­gen Ver­fü­gun­gen und Ent­schei­den kön­nen in­nert fünf Jah­ren nach der Er­öff­nung auf An­trag oder von Am­tes we­gen von der Be­hör­de be­rich­tigt wer­den, der sie un­ter­lau­fen sind.

Art. 53 Ordentliche Nachsteuer 188  

1 Er­gibt sich auf­grund von Tat­sa­chen oder Be­weis­mit­teln, die der Steu­er­be­hör­de nicht be­kannt wa­ren, dass ei­ne Ver­an­la­gung zu Un­recht un­ter­blie­ben oder ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­an­la­gung un­voll­stän­dig ist, oder ist ei­ne un­ter­blie­be­ne oder un­voll­stän­di­ge Ver­an­la­gung auf ein Ver­bre­chen oder Ver­ge­hen ge­gen die Steu­er­be­hör­de zu­rück­zu­füh­ren, so wird die nicht er­ho­be­ne Steu­er samt Zins als Nach­steu­er ein­ge­for­dert. We­gen un­ge­nü­gen­der Be­wer­tung al­lein kann kei­ne Nach­steu­er er­ho­ben wer­den.

2 Das Recht, ein Nach­steu­er­ver­fah­ren ein­zu­lei­ten, er­lischt zehn Jah­re nach Ab­lauf der Steu­er­pe­ri­ode, für die ei­ne Ver­an­la­gung zu Un­recht un­ter­blie­ben oder ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­an­la­gung un­voll­stän­dig ist.

3 Das Recht, die Nach­steu­er fest­zu­set­zen, er­lischt 15 Jah­re nach Ab­lauf der Steu­er­pe­ri­ode, auf die sie sich be­zieht.

4 Wenn bei Ein­lei­tung ei­nes Nach­steu­er­ver­fah­rens ein Straf­ver­fah­ren we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung we­der ein­ge­lei­tet wird noch hän­gig ist noch von vorn­her­ein aus­ge­schlos­sen wer­den kann, wird die steu­er­pflich­ti­ge Per­son auf die Mög­lich­keit der spä­te­ren Ein­lei­tung ei­nes sol­chen Straf­ver­fah­rens auf­merk­sam ge­macht.189

188 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

189 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. Dez. 2006 über Än­de­run­gen des Nach­steu­er­ver­fah­rens und des Straf­ver­fah­rens we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung auf dem Ge­biet der di­rek­ten Steu­ern, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 2973; BBl 2006 40214039).

Art. 53a Vereinfachte Nachbesteuerung von Erben 190  

1 Al­le Er­ben ha­ben un­ab­hän­gig von­ein­an­der An­spruch auf ei­ne ver­ein­fach­te Nach­be­steue­rung der vom Erb­las­ser hin­ter­zo­ge­nen Be­stand­tei­le von Ver­mö­gen und Ein­kom­men, wenn:

a.
die Hin­ter­zie­hung kei­ner Steu­er­be­hör­de be­kannt ist;
b.
sie die Ver­wal­tung bei der Fest­stel­lung der hin­ter­zo­ge­nen Ver­mö­gens- und Ein­kom­mens­ele­men­te vor­be­halt­los un­ter­stüt­zen; und
c.
sie sich ernst­lich um die Be­zah­lung der ge­schul­de­ten Nach­steu­er be­mü­hen.

2 Die Nach­steu­er wird für die letz­ten drei vor dem To­des­jahr ab­ge­lau­fe­nen Steu­er­pe­ri­oden nach den Vor­schrif­ten über die or­dent­li­che Ver­an­la­gung be­rech­net und samt Ver­zugs­zins nach­ge­for­dert.

3 Die ver­ein­fach­te Nach­be­steue­rung ist aus­ge­schlos­sen, wenn die Erb­schaft amt­lich oder kon­kur­samt­lich li­qui­diert wird.

4 Auch der Wil­lens­voll­stre­cker oder der Erb­schafts­ver­wal­ter kann um ei­ne ver­ein­fach­te Nach­be­steue­rung er­su­chen.

190 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

4. Kapitel: Inventar

Art. 54  

1 Nach dem To­de ei­nes Steu­er­pflich­ti­gen wird ein amt­li­ches In­ven­tar auf­ge­nom­men. Die In­ven­tar­auf­nah­me kann un­ter­blei­ben, wenn an­zu­neh­men ist, dass kein Ver­mö­gen vor­han­den ist.

2 In das In­ven­tar wird das am To­des­tag be­ste­hen­de Ver­mö­gen des Erb­las­sers, sei­nes in un­ge­trenn­ter Ehe le­ben­den Ehe­gat­ten und der un­ter sei­ner el­ter­li­chen Sor­ge ste­hen­den min­der­jäh­ri­gen Kin­der auf­ge­nom­men.

3 Tat­sa­chen, die für die Steu­er­ver­an­la­gung von Be­deu­tung sind, wer­den fest­ge­stellt und im In­ven­tar vor­ge­merkt.

Sechster Titel: Steuerstrafrecht 191

191 Ab 1. Jan. 2007 sind die angedrohten Strafen und die Verjährungsfristen in Anwendung von Art. 333 Abs. 2-6 des Strafgesetzbuches (SR 311.0) in der Fassung des BG vom 13. Dez. 2002 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979) zu interpretieren beziehungsweise umzurechnen.

1. Kapitel: Verletzung von Verfahrenspflichten und Steuerhinterzie­hung

Art. 55 Verletzung von Verfahrenspflichten  

Wer ei­ner Pflicht, die ihm nach den Vor­schrif­ten des Ge­set­zes oder nach ei­ner auf­grund die­ses Ge­set­zes ge­trof­fe­nen An­ord­nung ob­liegt, trotz Mah­nung vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig nicht nach­kommt, wird mit Bus­se bis zu 1000 Fran­ken, in schwe­ren Fäl­len oder bei Rück­fall bis zu 10 000 Fran­ken be­straft.

Art. 56 Steuerhinterziehung  

1 Wer als Steu­er­pflich­ti­ger vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig be­wirkt, dass ei­ne Ver­an­la­gung zu Un­recht un­ter­bleibt oder dass ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­an­la­gung un­voll­stän­dig ist,

wer als zum Steu­er­ab­zug an der Quel­le Ver­pflich­te­ter vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig einen Steu­er­ab­zug nicht oder nicht voll­stän­dig vor­nimmt,

wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig ei­ne un­recht­mäs­si­ge Rück­er­stat­tung oder einen un­ge­recht­fer­tig­ten Er­lass er­wirkt,

wird mit ei­ner Bus­se ent­spre­chend sei­nem Ver­schul­den be­straft, die einen Drit­tel bis das Drei­fa­che, in der Re­gel das Ein­fa­che der hin­ter­zo­ge­nen Steu­er be­trägt.192

1bis Zeigt die steu­er­pflich­ti­ge Per­son erst­mals ei­ne Steu­er­hin­ter­zie­hung selbst an, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung ab­ge­se­hen (straflo­se Selbst­an­zei­ge), wenn:

a.
die Hin­ter­zie­hung kei­ner Steu­er­be­hör­de be­kannt ist;
b.
sie die Steu­er­be­hör­den bei der Fest­stel­lung der hin­ter­zo­ge­nen Ver­mö­gens- und Ein­kom­mens­ele­men­te vor­be­halt­los un­ter­stützt; und
c.
sie sich ernst­lich um die Be­zah­lung der ge­schul­de­ten Nach­steu­er be­müht.193

1ter Bei je­der wei­te­ren Selbst­an­zei­ge wird die Bus­se un­ter den Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1bis auf einen Fünf­tel der hin­ter­zo­ge­nen Steu­er er­mäs­sigt.194

2 Wer Steu­ern zu hin­ter­zie­hen ver­sucht, wird mit ei­ner Bus­se be­straft, die zwei Drit­tel der bei vollen­de­ter Be­ge­hung aus­zu­fäl­len­den Bus­se be­trägt.

3 Wer zu ei­ner Steu­er­hin­ter­zie­hung an­stif­tet, Hil­fe leis­tet oder als Ver­tre­ter des Steu­er­pflich­ti­gen vor­sätz­lich ei­ne Steu­er­hin­ter­zie­hung be­wirkt oder an ei­ner sol­chen mit­wirkt, wird oh­ne Rück­sicht auf die Straf­bar­keit des Steu­er­pflich­ti­gen mit Bus­se be­straft und haf­tet so­li­da­risch für die hin­ter­zo­ge­ne Steu­er. Die Bus­se be­trägt bis zu 10 000 Fran­ken, in schwe­ren Fäl­len oder bei Rück­fall bis zu 50 000 Fran­ken.

3bis Zeigt sich ei­ne Per­son nach Ab­satz 3 erst­mals selbst an und sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1bis Buch­sta­ben a und b er­füllt, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung ab­ge­se­hen und die So­li­dar­haf­tung ent­fällt.195

4 Wer Nach­lass­wer­te, zu de­ren Be­kannt­ga­be er im In­ven­tar­ver­fah­ren ver­pflich­tet ist, ver­heim­licht oder bei­sei­te schafft, in der Ab­sicht, sie der In­ven­tar­auf­nah­me zu ent­zie­hen, so­wie

wer hier­zu an­stif­tet, Hil­fe leis­tet oder ei­ne sol­che Tat be­güns­tigt,

wird oh­ne Rück­sicht auf die Straf­bar­keit des Steu­er­pflich­ti­gen mit ei­ner Bus­se bis zu 10 000 Fran­ken, in schwe­ren Fäl­len oder bei Rück­fall bis zu 50 000 Fran­ken be­straft. Der Ver­such ei­ner Ver­heim­li­chung oder Bei­sei­te­schaf­fung von Nach­lass­wer­ten ist eben­falls straf­bar. Die Stra­fe kann mil­der sein als bei vollen­de­ter Be­ge­hung.196

5 Zeigt sich ei­ne Per­son nach Ab­satz 4 erst­mals selbst an, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung we­gen Ver­heim­li­chung oder Bei­sei­te­schaf­fung von Nach­lass­wer­ten im In­ven­tar­ver­fah­ren und we­gen all­fäl­li­ger an­de­rer in die­sem Zu­sam­men­hang be­gan­ge­ner Straf­ta­ten ab­ge­se­hen (straflo­se Selbst­an­zei­ge), wenn:

a.
die Wi­der­hand­lung kei­ner Steu­er­be­hör­de be­kannt ist; und
b.
die Per­son die Ver­wal­tung bei der Be­rich­ti­gung des In­ven­tars vor­be­halt­los un­ter­stützt.197

192 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

193 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

194 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

195 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

196 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

197 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

Art. 57 Besondere Fälle  

1 Wer­den zum Vor­teil ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son Ver­fah­rens­pflich­ten ver­letzt, Steu­ern hin­ter­zo­gen oder Steu­ern zu hin­ter­zie­hen ver­sucht, so wird die ju­ris­ti­sche Per­son ge­büsst. Die han­deln­den Or­ga­ne oder Ver­tre­ter kön­nen zu­dem nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3 be­straft wer­den.

2 Wer­den im Ge­schäfts­be­reich ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son Teil­nah­me­hand­lun­gen (An­stif­tung, Ge­hil­fen­schaft, Mit­wir­kung) an Steu­er­hin­ter­zie­hun­gen Drit­ter be­gan­gen, so ist Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3 auf die ju­ris­ti­sche Per­son an­wend­bar.

3198

4 Die steu­er­pflich­ti­ge Per­son, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe lebt, wird nur für die Hin­ter­zie­hung ih­rer ei­ge­nen Steu­er­fak­to­ren ge­büsst. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3. Die Mit­un­ter­zeich­nung der Steu­er­er­klä­rung stellt für sich al­lein kei­ne Wi­der­hand­lung nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3 dar.199

198 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 8. Okt. 2004 über die Auf­he­bung der Haf­tung der Er­ben für Steu­er­bus­sen, mit Wir­kung seit 1. März 2005 (AS 2005 1051; BBl 2004 14371451). Sie­he auch Art. 78c hier­nach.

199 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 20. Dez. 2006 über Än­de­run­gen des Nach­steu­er­ver­fah­rens und des Straf­ver­fah­rens we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung auf dem Ge­biet der di­rek­ten Steu­ern, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 2973; BBl 2006 40214039).

Art. 57bis Verfahren  

1 Nach Ab­schluss der Un­ter­su­chung er­lässt die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de ei­ne Ver­fü­gung, die sie der be­trof­fe­nen Per­son schrift­lich er­öff­net.200

2 Ent­schei­de der Steu­er­be­hör­den bei Hin­ter­zie­hungs­tat­be­stän­den sind vor Ver­wal­tungs- und Ver­wal­tungs­ge­richts­be­hör­den an­fecht­bar. Ge­gen letz­tin­stanz­li­che kan­to­na­le Ent­schei­de kann beim Bun­des­ge­richt nach Mass­ga­be des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005201 Be­schwer­de in öf­fent­lich-recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten ge­führt wer­den. Die Straf­ge­richts­bar­keit ist aus­ge­schlos­sen.202

3 Die Vor­schrif­ten über die Ver­fah­rens­grund­sät­ze, das Ver­an­la­gungs- und das Re­kurs­ver­fah­ren gel­ten sinn­ge­mä­ss.

200 Ein­ge­fügt durch Art. 3 Ziff. 8 des BB vom 17. Dez. 2004 über die Ge­neh­mi­gung und die Um­set­zung der bi­la­te­ra­len Abk. zwi­schen der Schweiz und der EU über die As­so­zi­ie­rung an Schen­gen und an Du­blin (AS 2008 447; BBl 2004 5965). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

201 SR 173.110

202 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 58 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 57a Eröffnung des Strafverfahrens wegen Steuerhinterziehung 203  

1 Die Ein­lei­tung ei­nes Straf­ver­fah­rens we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung wird der be­trof­fe­nen Per­son schrift­lich mit­ge­teilt. Es wird ihr Ge­le­gen­heit ge­ge­ben, sich zu der ge­gen sie er­ho­be­nen An­schul­di­gung zu äus­sern; sie wird auf ihr Recht hin­ge­wie­sen, die Aus­sa­ge und ih­re Mit­wir­kung zu ver­wei­gern.

2 Be­weis­mit­tel aus ei­nem Nach­steu­er­ver­fah­ren dür­fen in ei­nem Straf­ver­fah­ren we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung nur dann ver­wen­det wer­den, wenn sie we­der un­ter An­dro­hung ei­ner Ver­an­la­gung nach pflicht­ge­mäs­sem Er­mes­sen (Art. 46 Abs. 3) mit Um­kehr der Be­weis­last im Sin­ne von Ar­ti­kel 48 Ab­satz 2 noch un­ter An­dro­hung ei­ner Bus­se we­gen Ver­let­zung von Ver­fah­rens­pflich­ten be­schafft wur­den.

203 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. Dez. 2006 über Än­de­run­gen des Nach­steu­er­ver­fah­rens und des Straf­ver­fah­rens we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung auf dem Ge­biet der di­rek­ten Steu­ern, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 2973; BBl 2006 40214039).

Art. 57b Selbstanzeige juristischer Personen 204  

1 Zeigt ei­ne steu­er­pflich­ti­ge ju­ris­ti­sche Per­son erst­mals ei­ne in ih­rem Ge­schäfts­be­trieb be­gan­ge­ne Steu­er­hin­ter­zie­hung selbst an, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung ab­ge­se­hen (straflo­se Selbst­an­zei­ge), wenn:

a.
die Hin­ter­zie­hung kei­ner Steu­er­be­hör­de be­kannt ist;
b.
sie die Ver­wal­tung bei der Fest­set­zung der Nach­steu­er vor­be­halt­los un­ter­stützt; und
c.
sie sich ernst­lich um die Be­zah­lung der ge­schul­de­ten Nach­steu­er be­müht.

2 Die straflo­se Selbst­an­zei­ge kann auch ein­ge­reicht wer­den:

a.
nach ei­ner Än­de­rung der Fir­ma oder ei­ner Ver­le­gung des Sit­zes in­ner­halb der Schweiz;
b.
nach ei­ner Um­wand­lung nach den Ar­ti­keln 53–68 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Ok­to­ber 2003205 (FusG) durch die neue ju­ris­ti­sche Per­son für die vor der Um­wand­lung be­gan­ge­nen Steu­er­hin­ter­zie­hun­gen;
c.
nach ei­ner Ab­sorp­ti­on (Art. 3 Abs. 1 Bst. a FusG) oder Ab­spal­tung (Art. 29 Bst. b FusG) durch die wei­ter­be­ste­hen­de ju­ris­ti­sche Per­son für die vor der Ab­sorp­ti­on oder Ab­spal­tung be­gan­ge­nen Steu­er­hin­ter­zie­hun­gen.

3 Die straflo­se Selbst­an­zei­ge muss von den Or­ga­nen oder Ver­tre­tern der ju­ris­ti­schen Per­son ein­ge­reicht wer­den. Von ei­ner Straf­ver­fol­gung ge­gen die­se Or­ga­ne oder Ver­tre­ter wird ab­ge­se­hen und ih­re So­li­dar­haf­tung ent­fällt.

4 Zeigt ein aus­ge­schie­de­nes Or­gan­mit­glied oder ein aus­ge­schie­de­ner Ver­tre­ter der ju­ris­ti­schen Per­son die­se we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung erst­mals an und ist die Steu­er­hin­ter­zie­hung kei­ner Steu­er­be­hör­de be­kannt, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung der ju­ris­ti­schen Per­son, sämt­li­cher ak­tu­el­ler und aus­ge­schie­de­ner Mit­glie­der der Or­ga­ne und sämt­li­cher ak­tu­el­ler und aus­ge­schie­de­ner Ver­tre­ter ab­ge­se­hen. Ih­re So­li­dar­haf­tung ent­fällt.

5 Bei je­der wei­te­ren Selbst­an­zei­ge wird die Bus­se un­ter den Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 auf einen Fünf­tel der hin­ter­zo­ge­nen Steu­er er­mäs­sigt.

6 Nach Be­en­di­gung der Steu­er­pflicht ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son in der Schweiz kann kei­ne Selbst­an­zei­ge mehr ein­ge­reicht wer­den.

204 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach­be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453, 2009 5683; BBl 2006 8795).

205 SR 221.301

Art. 58 Verjährung der Strafverfolgung 206  

1 Die Straf­ver­fol­gung we­gen Ver­let­zung von Ver­fah­rens­pflich­ten ver­jährt drei Jah­re und die­je­ni­ge we­gen ver­such­ter Steu­er­hin­ter­zie­hung sechs Jah­re nach dem rechts­kräf­ti­gen Ab­schluss des Ver­fah­rens, in dem die Ver­fah­rens­pflich­ten ver­letzt oder die Steu­ern zu hin­ter­zie­hen ver­sucht wur­den.

2 Die Straf­ver­fol­gung we­gen vollen­de­ter Steu­er­hin­ter­zie­hung ver­jährt zehn Jah­re nach Ab­lauf:

a.
der Steu­er­pe­ri­ode, für wel­che die steu­er­pflich­ti­ge Per­son nicht oder un­voll­stän­dig ver­an­lagt wur­de oder der Steu­er­ab­zug an der Quel­le nicht ge­setz­mäs­sig er­folg­te (Art. 56 Abs. 1);
b.
des Ka­len­der­jah­res, in dem ei­ne un­recht­mäs­si­ge Rück­er­stat­tung oder ein un­ge­recht­fer­tig­ter Er­lass er­wirkt wur­de (Art. 56 Abs. 1) oder Nach­lass­wer­te im In­ven­tar­ver­fah­ren ver­heim­licht oder bei­sei­te­ge­schafft wur­den (Art. 56 Abs. 4).

3 Die Ver­jäh­rung tritt nicht mehr ein, wenn die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de (Art. 57bis Abs. 1) vor Ab­lauf der Ver­jäh­rungs­frist ei­ne Ver­fü­gung er­las­sen hat.

206 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

2. Kapitel: Steuervergehen

Art. 59 Steuerbetrug  

1 Wer zum Zweck der Steu­er­hin­ter­zie­hung ge­fälsch­te, ver­fälsch­te oder in­halt­lich un­wah­re Ur­kun­den zur Täu­schung ge­braucht oder als zum Steu­er­ab­zug an der Quel­le Ver­pflich­te­ter ab­ge­zo­ge­ne Steu­ern zu sei­nem oder ei­nes an­dern Nut­zen ver­wen­det, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft. Ei­ne be­ding­te Stra­fe kann mit Bus­se bis zu 10 000 Fran­ken ver­bun­den wer­den.207

2 Die Be­stra­fung we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung bleibt vor­be­hal­ten.

2bis Liegt ei­ne Selbst­an­zei­ge nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 1bis oder Ar­ti­kel 57b Ab­satz 1 we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung vor, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung we­gen al­len an­de­ren Straf­ta­ten ab­ge­se­hen, die zum Zweck der Steu­er­hin­ter­zie­hung be­gan­gen wur­den. Die­se Be­stim­mung ist auch in den Fäl­len nach den Ar­ti­keln 56 Ab­satz 3bis und 57b Ab­sät­ze 3 und 4 an­wend­bar.208

2ter Liegt ei­ne straflo­se Selbst­an­zei­ge we­gen Ver­un­treu­ung der Quel­len­steu­er vor, so wird auch von ei­ner Straf­ver­fol­gung we­gen al­len an­de­ren Straf­ta­ten ab­ge­se­hen, die zum Zweck der Ver­un­treu­ung der Quel­len­steu­er be­gan­gen wur­den. Die­se Be­stim­mung ist auch in den Fäl­len nach den Ar­ti­keln 56 Ab­satz 3bis und 57b Ab­sät­ze 3 und 4 an­wend­bar.209

3 Die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des Straf­ge­setz­bu­ches210 sind an­wend­bar, so­weit das Ge­setz nichts an­de­res vor­schreibt.

207 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

208 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453, 2009 5683; BBl 2006 8795).

209 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453, 2009 5683; BBl 2006 8795).

210SR 311.0

Art. 60 Verjährung der Strafverfolgung 211  

1 Die Straf­ver­fol­gung der Steu­er­ver­ge­hen ver­jährt 15 Jah­re nach­dem der Tä­ter die letz­te straf­ba­re Tä­tig­keit aus­ge­führt hat.

2 Die Ver­jäh­rung tritt nicht mehr ein, wenn vor Ab­lauf der Ver­jäh­rungs­frist ein erst­in­stanz­li­ches Ur­teil er­gan­gen ist.

211 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

Art. 61 Verfahren und Vollzug  

Das Straf­ver­fah­ren und der Straf­voll­zug rich­ten sich nach kan­to­na­lem Recht, so­weit Bun­des­recht nichts an­de­res be­stimmt. Ent­schei­de der letz­ten kan­to­na­len In­stanz un­ter­lie­gen der Be­schwer­de in Straf­sa­chen an das Bun­des­ge­richt.212

212 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 12051069; BBl 2001 4202).

Siebter Titel: …

Art. 62–70213  

213 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

Achter Titel: Schlussbestimmungen

1. Kapitel: Durchführung durch die Kantone

Art. 71 Mitwirkung  

1 Die Kan­to­ne voll­zie­hen die­ses Ge­setz in Zu­sam­men­ar­beit mit den Bun­des­be­hör­den.

2 Die Kan­to­ne er­tei­len den zu­stän­di­gen Bun­des­be­hör­den sämt­li­che für die Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes nö­ti­gen Aus­künf­te und be­schaf­fen ih­nen die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen.

3 Für die Steu­er­er­klä­run­gen und die da­zu­ge­hö­ri­gen Bei­la­gen wer­den für die gan­ze Schweiz ein­heit­li­che For­mu­la­re ver­wen­det.

Art. 72 Anpassung der kantonalen Gesetzgebungen  

1 Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung den Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes auf den Zeit­punkt von de­ren In­kraft­tre­ten an. Der Bund nimmt bei der Fest­le­gung des Zeit­punkts der In­kraft­set­zung Rück­sicht auf die Kan­to­ne; er lässt ih­nen in der Re­gel ei­ne Frist von min­des­tens zwei Jah­ren für die An­pas­sung ih­rer Ge­setz­ge­bung. 214

2 Nach ih­rem In­kraft­tre­ten fin­den die Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes di­rekt An­wen­dung, wenn ih­nen das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht. 215

3 Die Kan­tons­re­gie­rung er­lässt die er­for­der­li­chen vor­läu­fi­gen Vor­schrif­ten.

214 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

215 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72a216  

216 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72b217  

217 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998 (AS 1999 2374; BBl 1999 4). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72c218  

218 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis (AS 2001 1050; BBl 2000 3898). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 455; BBl 2009 4729).

Art. 72d219  

219 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis (AS 2001 1050; BBl 2000 3898). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72e220  

220 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72f221  

221 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 23. Ju­ni 2006 über drin­gen­de An­pas­sun­gen bei der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung (AS 2006 4883; BBl 2005 4733). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72g222  

222 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. Dez. 2006 über Än­de­run­gen des Nach­steu­er­ver­fah­rens und des Straf­ver­fah­rens we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung auf dem Ge­biet der di­rek­ten Steu­ern (AS 2007 2973; BBl 2006 40214039). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72h223  

223 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72i224  

224 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge (AS 2008 4453, 2009 5683; BBl 2006 8795). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72j225  

225 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 3. Okt. 2008 über die steu­er­li­che Be­hand­lung von In­stand­stel­lungs­kos­ten bei Lie­gen­schaf­ten (AS 2009 1515; BBl 2007 79938009). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72k226  

226 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 12. Ju­ni 2009 über die steu­er­li­che Ab­zugs­fä­hig­keit von Zu­wen­dun­gen an po­li­ti­sche Par­tei­en (AS 2010 449; BBl 2008 74637485). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72l227  

227 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern (AS 2010 455; BBl 2009 4729). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72m228  

228 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen (AS 2011 3259; BBl 2005 575). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72n229  

229 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Ju­ni 2011 über die Steu­er­be­frei­ung des Feu­er­wehr­sol­des (AS 2012 489; BBl 2010 2855). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72o230  

230 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 6 des BG vom 23. Dez. 2011 (Rech­nungs­le­gungs­recht) (AS 2012 6679; BBl 2008 1589). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72p231  

231 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Ju­ni 2012 über die Ver­ein­fa­chun­gen bei der Be­steue­rung von Lot­te­rie­ge­win­nen (AS 2012 5977; BBl 201165176543). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72q232  

232 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2012 (AS 2013 779; BBl 2011 6021). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72r233  

233 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten (AS 2014 1105; BBl 2011 2607). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72s234  

234 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB) (AS 2015 779; BBl 2012 2869). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72t Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom 20. März 2015 235  

1 Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung in­nert zwei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 20. März 2015 Ar­ti­kel 26aan.

2 Nach Ab­lauf die­ser Frist fin­det Ar­ti­kel 26adi­rekt An­wen­dung, wenn ihm das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht. Da­bei gilt der Be­trag nach Ar­ti­kel 66a des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 1990236 über die di­rek­te Bun­des­steu­er.

235 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2015 über die Ge­winn­be­steue­rung von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit ide­el­len Zwe­cken, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 2947; BBl 2014 5369).

236 SR 642.11

Art. 72u237  

237 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 4 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72v238  

238 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 (AS 2018 1813; BBl 2015 657). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72w239  

239 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017 (AS 2017 5039; BBl 2016 5357). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72x Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
29. September 2017
240  

1 Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung auf den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 29. Sep­tem­ber 2017 den ge­än­der­ten Ar­ti­keln 7 Ab­satz 4 Buch­sta­ben l–m so­wie 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be n an.

2 Ab die­sem Zeit­punkt fin­den die Ar­ti­kel 7 Ab­satz 4 Buch­sta­ben l–m so­wie 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be n di­rekt An­wen­dung, wenn ih­nen das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht. Da­bei gel­ten die Be­trä­ge nach Ar­ti­kel 24 Buch­sta­ben ibis und j des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 1990241 über die di­rek­te Bun­des­steu­er.

240 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

241 SR 642.11

Art. 72y242  

242 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung (AS 2019 2395; BBl 2018 2527). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72z243  

243 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 14. Dez. 2018 über die Be­rech­nung des Be­tei­li­gungs­ab­zugs bei sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken (AS 2019 1207; BBl 2018 1263). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72zbis244  

244 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen (AS 2020 5121; BBl 2016 8503). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 73 Beschwerde  

1 Ent­schei­de der letz­ten kan­to­na­len In­stanz, die ei­ne in den Ti­teln 2–5 und 6 Ka­pi­tel 1 ge­re­gel­te Ma­te­rie oder den Er­lass der kan­to­na­len oder kom­mu­na­len Ein­kom­mens- und Ge­winn­steu­er be­tref­fen, un­ter­lie­gen nach Mass­ga­be des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005245 der Be­schwer­de in öf­fent­lich-recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten an das Bun­des­ge­richt.246

2 Be­schwer­de­be­fugt sind die Steu­er­pflich­ti­gen, die nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­ge Be­hör­de und die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung.

3247

245 SR 173.110

246 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435).

247 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

2. Kapitel: Vollzug und Änderung des geltenden Rechts

Art. 74 Vollzugsbestimmungen  

Der Bun­des­rat er­lässt die Voll­zugs­be­stim­mun­gen. Er re­gelt ins­be­son­de­re die Pro­ble­me, die sich im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, vor al­lem zwi­schen Kan­to­nen mit un­ter­schied­li­cher Re­ge­lung der zeit­li­chen Be­mes­sung, stel­len.248

248 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

Art. 75 Änderung des AHVG  

249

249 Die Än­de­rung kann un­ter AS 1991 1256kon­sul­tiert wer­den.

3. Kapitel: Übergangsbestimmungen

Art. 76 Leistungen aus Militärversicherung  

Ar­ti­kel 47 Ab­satz 2 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. Sep­tem­ber 1949250 über die Mi­li­tär­ver­si­che­rung ist hin­sicht­lich der Ren­ten und Ka­pi­tal­leis­tun­gen, die nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes zu lau­fen be­gin­nen oder fäl­lig wer­den, nicht an­wend­bar.

250[AS 1949 1671, 1956 759, 1959 303, 1964 253, 1968 563,1972 897Art. 15 Ziff. 1, 19821676An­hang Ziff. 5 2184 Art 116, 1990 1882An­hang Ziff. 9, 1991 362Ziff. II 414. AS 1993 3043An­hang Ziff. 1]

Art. 77 Reingewinnsteuer  

1 Die Rein­ge­winn­steu­er der ju­ris­ti­schen Per­so­nen für die ers­te Steu­er­pe­ri­ode nach dem Wech­sel der zeit­li­chen Be­mes­sung wird nach al­tem und nach neu­em Recht pro­vi­so­risch ver­an­lagt. Ist die nach neu­em Recht be­rech­ne­te Steu­er hö­her, so wird die­se, an­dern­falls die nach al­tem Recht be­rech­ne­te Steu­er ge­schul­det. Vor­be­hal­ten bleibt die Be­steue­rung aus­ser­or­dent­li­cher Er­trä­ge nach al­tem Recht.

2 So­weit in den Fäl­len von Ab­satz 1 das im Ka­len­der­jahr n zu En­de ge­hen­de Ge­schäfts­jahr in das Ka­len­der­jahr n-l zu­rück­reicht, wird die Steu­er für die­sen Zeit­raum nach al­tem Recht fest­ge­setzt und auf die für den glei­chen Zeit­raum nach neu­em Recht be­rech­ne­te Steu­er an­ge­rech­net; ein Über­schuss wird nicht zu­rück­er­stat­tet.

Art. 78 Arrest 251  

Die Kan­to­ne kön­nen Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gun­gen der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Steu­er­be­hör­den den Ar­rest­be­feh­len nach Ar­ti­kel 274 des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 1889252 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs (SchKG) gleich­stel­len. Der Ar­rest wird vom zu­stän­di­gen Be­trei­bungs­amt voll­zo­gen. Die Ein­spra­che ge­gen den Ar­rest­be­fehl nach Ar­ti­kel 278 SchKG ist nicht zu­läs­sig.

251 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

252 SR 281.1

Art. 78a Kapitalversicherungen mit Einmalprämie 253  

Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1ter ist auf Ka­pi­tal­ver­si­che­run­gen mit Ein­mal­prä­mie an­wend­bar, die nach dem 31. De­zem­ber 1998 ab­ge­schlos­sen wur­den.

253 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

Art. 78b254  

254 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis (AS 2001 1050; BBl 2000 3898). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

Art. 78c Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
8. Oktober 2004
255  

1 Bus­sen nach Ar­ti­kel 57 Ab­satz 3256 sind nicht mehr voll­streck­bar und kön­nen von den Steu­er­be­hör­den nicht mehr ver­rech­nungs­wei­se gel­tend ge­macht wer­den.

2 Ent­spre­chen­de Ein­tra­gun­gen im Be­trei­bungs­re­gis­ter wer­den auf An­trag der be­trof­fe­nen Per­son ge­löscht.

255 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 8. Ok­to­ber 2004 über die Auf­he­bung der Haf­tung der Er­ben für Steu­er­bus­sen, in Kraft seit 1. März 2005 (AS 2005 1051; BBl 2004 14371451).

256 AS 1991 1256

Art. 78d Übergangsbestimmung zur Änderung vom 20. März 2008 257  

Auf Erb­gän­ge, die vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 20. März 2008 er­öff­net wur­den, sind die Be­stim­mun­gen über die Nach­steu­ern nach bis­he­ri­gem Recht an­wend­bar.

257 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

Art. 78e Übergangsbestimmung zur Änderung vom
28. September 2012
258  

Für na­tür­li­che Per­so­nen, die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 28. Sep­tem­ber 2012 des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 1990259 über die di­rek­te Bun­des­steu­er nach dem Auf­wand be­steu­ert wur­den, gilt wäh­rend fünf Jah­ren wei­ter­hin Ar­ti­kel 6 des bis­he­ri­gen Rechts.

258 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 779; BBl 2011 6021).

259 SR 642.11

Art. 78f Übergangsbestimmung zur Änderung vom
26. September 2014
260  

Für die Be­ur­tei­lung von Straf­ta­ten, die in Steu­er­pe­ri­oden vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 26. Sep­tem­ber 2014 be­gan­gen wur­den, ist das neue Recht an­wend­bar, so­fern die­ses mil­der ist als das in je­nen Steu­er­pe­ri­oden gel­ten­de Recht.

260 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

Art. 78g Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
28. September 2018
261  

1 Wur­den ju­ris­ti­sche Per­so­nen nach Ar­ti­kel 28 Ab­sät­ze 2–4262 bis­he­ri­gen Rechts be­steu­ert, so wer­den die bei En­de die­ser Be­steue­rung be­ste­hen­den stil­len Re­ser­ven ein­sch­liess­lich des selbst ge­schaf­fe­nen Mehr­werts, so­weit die­se bis­her nicht steu­er­bar ge­we­sen wä­ren, im Fal­le ih­rer Rea­li­sa­ti­on in­nert den nächs­ten fünf Jah­ren ge­son­dert be­steu­ert.

2 Die Hö­he der von der ju­ris­ti­schen Per­son gel­tend ge­mach­ten stil­len Re­ser­ven ein­sch­liess­lich des selbst ge­schaf­fe­nen Mehr­werts wird von der Ver­an­la­gungs­be­hör­de mit­tels Ver­fü­gung fest­ge­setzt.

3 Ab­schrei­bun­gen auf stil­len Re­ser­ven ein­sch­liess­lich des selbst­ge­schaf­fe­nen Mehr­werts, die bei En­de der Be­steue­rung nach Ar­ti­kel 28 Ab­sät­ze 2–4 bis­he­ri­gen Rechts auf­ge­deckt wur­den, wer­den in die Be­rech­nung der Ent­las­tungs­be­gren­zung nach Ar­ti­kel 25b ein­be­zo­gen.263

261 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 9. Ju­li 2019 (AS 2019 2395; BBl 2018 2527).

262 AS 1991 1256, 1998 669

263 In Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

4. Kapitel: Referendum und Inkrafttreten

Art. 79  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 1993264

264BRB vom 3. Ju­ni 1991

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