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Verordnung
über die Wehrpflichtersatzabgabe
(WPEV)1

vom 30. August 1995 (Stand am 1. Januar 2021)

1Fassung gemäss Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715).

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 23 Absatz 2, 24 Absatz 3, 35 Absatz 2 und 47 Absätze 1
und 3 des Bundesgesetzes vom 12. Juni 19592 über die Wehrpflichtersatzabgabe (WPEG3),4

verordnet:

2 SR 661

3 Ausdruck gemäss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625). Diese Änd. wurde im ganzen Erlass berücksichtigt.

4Fassung gemäss Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715).

1. Abschnitt: Ersatzpflicht

Art. 1 Ersatzbefreiung wegen erheblicher Behinderung  

1 ...5

2 Für die Er­satz­be­frei­ung nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 Buch­sta­be abis WPEG beim Be­zug von Ren­ten oder Hilflo­sen­ent­schä­di­gun­gen der ob­li­ga­to­ri­schen Un­fall­ver­si­che­rung ist der glei­che Min­dest­grad an In­va­li­di­tät oder Hilf­lo­sig­keit vor­aus­ge­setzt, wie er bei der Eid­ge­nös­si­schen In­va­li­den­ver­si­che­rung für die Aus­rich­tung ei­ner Ren­te oder Hilflo­sen­ent­schä­di­gung mass­ge­bend ist.

3 Die Ab­klä­rung der Er­satz­be­frei­ung bei Dienst­un­taug­li­chen nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 Buch­sta­be ater WPEG er­folgt nach den Ver­wal­tungs­wei­sun­gen der Eid­ge­nös­si­schen In­va­li­den­ver­si­che­rung für die Aus­rich­tung von Hilflo­sen­ent­schä­di­gun­gen durch die kan­to­na­len IV-Stel­len.

5 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715).

Art. 2 Ersatzbefreiung wegen Gesundheitsschädigung durch Militär- oder Zivil­dienst 6  

1 Ei­ne Ge­sund­heits­schä­di­gung durch Mi­li­tär- oder Zi­vil­dienst (Art. 4 Abs. 1 Bst. b WPEG) liegt vor, wenn der Wehr­pflich­ti­ge sei­ne Dienst­taug­lich­keit we­gen ei­nes Lei­dens oder ei­ner Rück­falls­ge­fahr ver­lo­ren hat, die ganz oder teil­wei­se durch den Mi­li­tär- oder Zi­vil­dienst ver­ur­sacht oder ver­schlim­mert wor­den sind.

2 Wer we­gen Schä­di­gung der Ge­sund­heit durch Mi­li­tär- oder Zi­vil­dienst vom Dienst dis­pen­siert ist, wird nur für die Dau­er der Dis­pen­sa­ti­on von der Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be7 be­freit.

6Aus­druck ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 5 der Zi­vil­dienst­ver­ord­nung vom 11. Sept. 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 2685). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

7 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 3 Militärisches Personal 8  

Als mi­li­tä­ri­sches Per­so­nal im Sin­ne von Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 Buch­sta­be c WPEG gel­ten die nach den Ar­ti­keln 47 und 101 des Mi­li­tär­ge­set­zes vom 3. Fe­bru­ar 19959 (MG) be­zeich­ne­ten Be­rufs­grup­pen.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715). Die­se Änd. ist erst­mals an­wend­bar auf das Er­satz­jahr 2004 (Ziff. II die­ser Änd.).

9 SR 510.10

Art. 4 Auslandjahr 10  

Als Aus­land­jahr im Sin­ne von Ar­ti­kel 4a Ab­satz 2 WPEG gel­ten zwölf zu­sam­men­hän­gen­de Ka­len­der­mo­na­te, wäh­rend de­ren der Schwei­zer Bür­ger, un­ge­ach­tet sei­nes Al­ters:11

a.
im Aus­land wohnt; oder
b.
sich mit Aus­land­ur­laub nach den mi­li­tä­ri­schen oder zi­vil­dienst­li­chen Vor­schrif­ten im Aus­land auf­hält.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715). Die­se Änd. ist erst­mals an­wend­bar auf das Er­satz­jahr 2004 (Ziff. II die­ser Änd.).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

Art. 5 Nicht eingeteilte Angehörige der Armee 12  

An­ge­hö­ri­ge der Ar­mee, die nach Ar­ti­kel 60 Ab­sät­ze 1 und 3 MG13 so­wie nach Ar­ti­kel 6 der Ver­ord­nung vom 29. März 201714 über die Struk­tu­ren der Ar­mee nicht in For­ma­tio­nen ein­ge­teilt sind, sind er­satz­pflich­tig, wenn sie kei­nen jähr­lich ob­li­ga­to­ri­schen Dienst leis­ten und ih­re Aus­bil­dungs­dienst­pflicht noch nicht er­füllt ha­ben.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

13 SR 510.10

14 SR 513.11

Art. 5a Anrechnung von Schutzdienstleistungen 15  

1 Schutz­dienst­leis­ten­den wird die nach dem WPEG be­rech­ne­te Er­satz­ab­ga­be für je­den im Er­satz­jahr ge­leis­te­ten Tag Schutz­dienst, der nach Ar­ti­kel 41 des Be­völ­ke­rungs­schutz- und Zi­vil­schutz­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 201916 be­sol­det ist, um 4 Pro­zent er­mäs­sigt.

2 Schutz­dienst­ta­ge, die vor Be­ginn der Er­satz­pflicht ge­leis­tet wur­den, wer­den be­rück­sich­tigt.

3 Ist ge­mä­ss Ab­satz 1 ei­ne hun­dert­pro­zen­ti­ge Er­mäs­si­gung er­reicht und ver­blei­ben wei­te­re an­re­chen­ba­re Schutz­dienst­ta­ge, die noch nicht be­rück­sich­tigt wur­den, so wer­den die­se auf das Fol­ge­jahr über­tra­gen.

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003 (AS 2003 3715). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

16 BBl 2019 8687

2. Abschnitt: Taxpflichtiges Einkommen

Art. 617  

17 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715).

Art. 718  

18 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

Art. 8 Bemessungsperiode  

1 Be­mes­sungs­pe­ri­ode für die Er­satz­ab­ga­be von Er­satz­pflich­ti­gen, die für das gan­ze Er­satz­jahr die di­rek­te Bun­des­steu­er vom Ge­samtein­kom­men zu be­zah­len ha­ben, ist die Be­mes­sungs­pe­ri­ode der Bun­des­steu­er.

2 Ist Ab­satz 1 nicht an­wend­bar, so bil­det das Ein­kom­men im Er­satz­jahr die Be­mes­sungs­grund­la­ge.19

3 ...20

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

20 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

Art. 921  

21 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715).

Art. 1022  

22 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

3. Abschnitt: Behörden

Art. 11 Aufsichtsbehörde  

Die Auf­sicht des Bun­des über die Er­he­bung der Er­satz­ab­ga­be wird un­ter Lei­tung des Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­ments von der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung aus­ge­übt.

Art. 12 Obliegenheiten und Befugnisse der Aufsichtsbehörde  

1 Die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung sorgt für ei­ne gleich­mäs­si­ge Hand­ha­bung der Bun­des­vor­schrif­ten; sie er­lässt die er­for­der­li­chen all­ge­mei­nen Wei­sun­gen, be­stimmt Form und In­halt der zu ver­wen­den­den For­mu­la­re und Re­gis­ter und ge­neh­migt In­for­ma­tik-Pro­gram­me der Er­satz­be­hör­den.

2 Sie ist ins­be­son­de­re be­fugt:

a.
im Ein­zel­fall Un­ter­su­chungs­mass­nah­men an­zu­ord­nen und von den Un­ter­su­chungs­be­fug­nis­sen ei­ner Ver­an­la­gungs­be­hör­de Ge­brauch zu ma­chen;
b.23
Be­schwer­de beim Bun­des­ge­richt zu er­he­ben so­wie Re­vi­si­ons- und Be­rich­ti­gungs­be­geh­ren zu stel­len.

3 Die Per­so­nen­da­ten und die hier­bei ver­wen­de­ten Ein­rich­tun­gen wie Da­ten­trä­ger, EDV-Pro­gram­me und Pro­gramm­do­ku­men­ta­tio­nen sind vor un­be­fug­tem Be­ar­bei­ten, vor un­be­fug­ter Ver­än­de­rung und Zer­stö­rung so­wie vor Ent­wen­dung zu schüt­zen. Die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung kann Wei­sun­gen über die An­for­de­run­gen an die Da­ten­si­cher­heit er­las­sen und sorgt für die Ko­or­di­na­ti­on ge­mä­ss den Emp­feh­lun­gen des Bun­des­am­tes für In­for­ma­tik. Sie hört zu­vor die Kan­to­ne an. Für Kon­trol­len gilt Ab­satz 2 Buch­sta­be a sinn­ge­mä­ss.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 48 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

Art. 13 Kantonale Behörden für die Wehrpflichtersatzabgabe 24  

Die kan­to­na­len Be­hör­den für die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be sor­gen für die gleich­mäs­si­ge Hand­ha­bung der Bun­des­vor­schrif­ten im Ge­biet ih­res Kan­tons, brin­gen al­le ih­re Wei­sun­gen der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung zur Kennt­nis und ver­an­las­sen, dass die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung von je­dem Be­schwer­de­ent­scheid ein Dop­pel er­hält.

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

Art. 14 Kantonale Zuständigkeit zur Erhebung der Ersatzabgabe  

1 Stellt ein Kan­ton, des­sen Zu­stän­dig­keit zur Er­he­bung ei­ner Er­satz­ab­ga­be neu be­grün­det wor­den ist, fest, dass in frü­he­ren Jah­ren Er­satz­ab­ga­ben beim Er­satz­pflich­ti­gen zu Un­recht nicht er­ho­ben wor­den sind, so hat er Ver­an­la­gung und Be­zug in ei­ge­ner Zu­stän­dig­keit un­ver­züg­lich nach­zu­ho­len.

2 Die Er­satz­ab­ga­ben von Wehr­pflich­ti­gen auf Aus­land­ur­laub nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 4 WPEG wer­den für die Er­satz­jah­re, in de­nen sich der Wehr­pflich­ti­ge am 31. De­zem­ber im Aus­land auf­hält, von dem Kan­ton ver­an­lagt und be­zo­gen, in dem der Wehr­pflich­ti­ge vor dem Aus­land­ur­laub Wohn­sitz hat­te.25

3 ...26

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

26 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

Art. 1527  

27 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

Art. 16 Schweigepflicht  

1 Wer mit dem Voll­zug der Ge­setz­ge­bung über die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be be­traut ist oder da­zu bei­ge­zo­gen wird, hat ge­gen­über an­dern Amts­stel­len und Pri­va­ten über die in Aus­übung sei­nes Amts ge­mach­ten Wahr­neh­mun­gen Still­schwei­gen zu be­wah­ren und den Ein­blick in amt­li­che Ak­ten zu ver­wei­gern.

2 Ärzt­li­che Zeug­nis­se und Ak­ten dür­fen nur sol­chen Per­so­nen zu­gäng­lich ge­macht wer­den, die mit der Er­satz­be­frei­ung oder ver­wal­tungs­mäs­si­gen Über­prü­fung der Er­satz­be­frei­ung un­mit­tel­bar be­fasst sind. Dar­über hin­aus dür­fen ärzt­li­che Zeug­nis­se und Ak­ten in ei­nem ge­richt­li­chen Ver­fah­ren nur im Zu­sam­men­hang mit der Er­satz­be­frei­ung zu­gäng­lich ge­macht wer­den.

Art. 17 Register der Ersatzpflichtigen im Inland  

1 Die kan­to­na­le Be­hör­de für die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be führt ein Re­gis­ter über al­le in ih­rem Kan­ton mi­li­tä­risch und zi­vil­dienst­lich an­ge­mel­de­ten Er­satz­pflich­ti­gen.28

2 Das Re­gis­ter ent­hält die für die Fest­stel­lung der Er­satz­pflicht, für die Ver­an­la­gung und den Be­zug der Er­satz­ab­ga­be so­wie für die Er­satz­be­frei­ung not­wen­di­gen Da­ten von Wehr­pflich­ti­gen.29

3 Das Re­gis­ter muss auch die­je­ni­gen Wehr­pflich­ti­gen ent­hal­ten, die nach Ar­ti­kel 4 WPEG von der Er­satz­pflicht vor­über­ge­hend oder dau­ernd be­freit sind oder de­ren Er­satz­ab­ga­be nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 2 oder Ar­ti­kel 19 Ab­satz 1 WPEG er­mäs­sigt ist. Be­son­de­re An­ord­nun­gen der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung blei­ben vor­be­hal­ten.30

4 Das Re­gis­ter ist lau­fend nach­zu­füh­ren und min­des­tens ein­mal pro Jahr durch Ver­gleich mit den mi­li­tä­ri­schen und zi­vil­dienst­li­chen Stamm­kon­trol­len zu be­rei­ni­gen.31

5 Ein­tra­gun­gen, die aus dem Re­gis­ter ent­fernt wer­den, sind noch wäh­rend min­de­s­tens zehn Jah­ren nach Ab­lauf des letz­ten Ver­an­la­gungs­jah­res ge­son­dert auf­zu­be­wah­ren.

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715). Die­se Änd. ist erst­mals an­wend­bar auf das Er­satz­jahr 2004 (Ziff. II die­ser Änd.).

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

Art. 18 Register der Ersatzpflichtigen im Ausland 32  

1 Die kan­to­na­le Be­hör­de für die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be führt ein Re­gis­ter über al­le in ih­rem Kan­ton mi­li­tä­risch oder zi­vil­dienst­lich ge­mel­de­ten lan­des­ab­we­sen­den Er­satz­pflich­ti­gen.

2 Ein Ein­trag ist aus dem Re­gis­ter zu ent­fer­nen, so­bald die Be­hör­de Kennt­nis über die Rück­kehr in die Schweiz er­hal­ten hat.

3 Ar­ti­kel 17 Ab­sät­ze 2, 4 und 5 gilt sinn­ge­mä­ss.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

4. Abschnitt: Veranlagung

Art. 19 Veranlagung und Bezug der Ersatzabgabe für Auslandurlauber 33  

1 Die Er­satz­ab­ga­be wird vor An­tritt des Aus­land­ur­laubs für das Aus­rei­se­jahr und die nach­fol­gen­den Er­satz­jah­re pro­vi­so­risch be­zo­gen.

2 Der Be­zug er­folgt auf Grund ei­ner be­son­de­ren Er­satz­ab­ga­be-Er­klä­rung. Da­bei sind der Er­mitt­lung des tax­pflich­ti­gen Ein­kom­mens die in den mass­ge­bli­chen Er­satz­jah­ren vor­aus­sicht­lich er­ziel­ba­ren Ein­künf­te zu Grun­de zu le­gen.

3 Las­sen sich die vor­aus­sicht­li­chen Ein­künf­te nicht fest­set­zen, so wird die Min­de­st­ab­ga­be er­ho­ben.

4 Kann die Er­satz­ab­ga­be nicht vor An­tritt des Aus­land­ur­laubs be­zo­gen wer­den, so er­folgt die Ver­an­la­gung nach der Rück­kehr in die Schweiz auf Grund ei­ner be­son­de­ren Er­satz­ab­ga­be-Er­klä­rung un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 38 WPEG. Der Ver­an­la­gung sind die in den mass­ge­bli­chen Er­satz­jah­ren er­ziel­ten Ein­künf­te zu Grun­de zu le­gen.

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715). Die­se Änd. ist erst­mals an­wend­bar auf das Er­satz­jahr 2004 (Ziff. II die­ser Änd.).

Art. 20 Umrechnung von Einkünften in ausländischer Währung  

1 Sind bei der Rück­kehr von lan­des­ab­we­sen­den Er­satz­pflich­ti­gen für die Ver­an­la­gung der Er­satz­ab­ga­be die in aus­län­di­scher Wäh­rung er­ziel­ten Ein­künf­te in Schwei­zer­fran­ken um­zu­rech­nen, so gilt für die Um­rech­nung der Jah­res­mit­tel­kurs (Mit­tel des Geld- und Brief­kur­ses) des Er­satz­jah­res.

2 Der Jah­res­mit­tel­kurs wird von der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung fest­ge­setzt.

Art. 21 Eingaben  

1 Al­le Ein­ga­ben sind hand­schrift­lich zu un­ter­zeich­nen, sol­len be­stimm­te An­trä­ge ent­hal­ten und die zu de­ren Be­grün­dung die­nen­den Tat­sa­chen an­ge­ben. Die Be­weis­mit­tel sind zu be­zeich­nen und nach Mög­lich­keit bei­zu­le­gen. Ein­ga­ben, die die­sen An­for­de­run­gen nicht ent­spre­chen, sind dem Ein­rei­chen­den un­ter An­set­zung ei­ner kur­z­en Frist zur Ver­bes­se­rung zu­rück­zu­ge­ben.

2 Die Nach­frist ist mit der An­dro­hung zu ver­bin­den, nach un­be­nütz­tem Fri­sta­blauf wer­de auf Grund der Ak­ten ent­schie­den oder, wenn Be­geh­ren, Be­grün­dung oder Un­ter­schrift feh­len, auf die Ein­ga­be nicht ein­ge­tre­ten.

3 Be­hör­den ha­ben Ein­ga­ben un­ge­ach­tet ih­rer Be­zeich­nung so zu be­han­deln, wie es der er­kenn­ba­ren Ab­sicht des Ein­rei­chen­den ent­spricht.

Art. 22 Fristberechnung  

1 Die Frist be­ginnt mit dem Ta­ge zu lau­fen, der auf die Er­öff­nung der Ver­fü­gung oder des Ent­schei­des folgt.

2 Ist ei­ne Frist nach Mo­na­ten oder Jah­ren be­stimmt, so en­digt sie mit demje­ni­gen Ta­ge, der durch sei­ne Zahl dem Tag ent­spricht, mit dem sie zu lau­fen be­gann, und wenn die­ser Tag im letz­ten Mo­nat fehlt, mit dem letz­ten Tag die­ses Mo­nats.

3 Fällt der letz­te Tag ei­ner Frist auf einen Sams­tag oder Sonn­tag oder auf einen am Wohn­sitz des Er­satz­pflich­ti­gen oder am Sitz der zu­stän­di­gen Be­hör­de an­er­kann­ten Fei­er­tag, so en­digt die Frist am nächst­fol­gen­den Werk­tag.

Art. 23 Einhaltung der Fristen  

1 Schrift­li­che Ein­ga­ben müs­sen spä­tes­tens am letz­ten Tag der Frist der Be­hör­de ein­ge­reicht oder zu de­ren Han­den der Schwei­ze­ri­schen Post34 oder ei­ner schwei­ze­ri­schen Ver­tre­tung im Aus­land über­ge­ben wer­den.

2 Ge­langt der Er­satz­pflich­ti­ge recht­zei­tig an ei­ne un­zu­stän­di­ge Be­hör­de, so gilt die Frist als ge­wahrt.

34 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715).

Art. 24 Fristverlängerung  

1 Ei­ne ge­setz­li­che Frist kann nicht ver­län­gert wer­den.

2 Ei­ne be­hörd­lich an­ge­setz­te Frist kann aus zu­rei­chen­den Grün­den ver­län­gert wer­den, wenn die Par­tei vor Ab­lauf der Frist dar­um nach­sucht.

Art. 25 Säumnisfolgen  

Die Be­hör­de, die ei­ne Frist an­setzt, droht gleich­zei­tig die Fol­gen der Ver­säum­nis an; im Ver­säum­nis­fal­le tre­ten nur die an­ge­droh­ten Fol­gen ein.

Art. 26 Fristwiederherstellung  

Wie­der­her­stel­lung ei­ner Frist kann er­teilt wer­den, wenn der Er­satz­pflich­ti­ge un­ver­schul­det ab­ge­hal­ten wor­den ist, in­nert der Frist zu han­deln, bin­nen zehn Ta­gen nach Weg­fall des Hin­der­nis­ses ein be­grün­de­tes Be­geh­ren um Wie­der­her­stel­lung ein­reicht und die ver­säum­te Rechts­hand­lung nach­holt.

Art. 27 Einforderung von Beweismitteln, Einvernahme  

1 Die Ver­an­la­gungs­be­hör­de kann Aus­künf­te schrift­lich oder münd­lich ein­ho­len und den Er­satz­pflich­ti­gen zur Ein­ver­nah­me la­den.

2 Ist der Er­satz­pflich­ti­ge zur Zeit der Ver­an­la­gung lan­des­ab­we­send, so kann er auf­ge­for­dert wer­den, die Aus­künf­te zu­han­den der Ver­an­la­gungs­be­hör­de der schwei­ze­ri­schen Ver­tre­tung zu er­tei­len.

Art. 28 Augenschein, Buchprüfung, Gutachten Sachverständiger  

1 Die Ver­an­la­gungs­be­hör­de kann die Buch­hal­tung des Er­satz­pflich­ti­gen prü­fen und bei ihm einen Au­gen­schein vor­neh­men; sie kann da­bei die Hil­fe der Steu­er­be­hör­den in An­spruch neh­men.

2 Der Er­satz­pflich­ti­ge ist be­rech­tigt und auf Ver­lan­gen der Be­hör­de ver­pflich­tet, dem Au­gen­schein und der Buch­prü­fung bei­zu­woh­nen und die er­for­der­li­chen Auf­schlüs­se zu er­tei­len.

3 Wer die Er­satz­be­frei­ung we­gen er­heb­li­cher Be­hin­de­rung oder we­gen Ge­sund­heits­schä­di­gung durch Mi­li­tär- oder Zi­vil­dienst be­an­sprucht (Art. 4 Abs. 1 Bst. a und b WPEG), ist auf Ver­lan­gen der Ver­an­la­gungs­be­hör­de ver­pflich­tet, sich den Un­ter­su­chun­gen der von ihr be­stell­ten me­di­zi­ni­schen Fach­per­son zu un­ter­zie­hen, sei­nen Arzt oder sei­ne Ärz­tin vom Be­rufs­ge­heim­nis zu ent­bin­den und Ab­klä­run­gen durch die kan­to­na­len IV-Stel­len vor­neh­men zu las­sen.35

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

Art. 29 Mitwirkung des Ersatzpflichtigen  

1 Die Be­strei­tung der Er­satz­pflicht ent­bin­det nicht von der Er­fül­lung der Ver­fah­rens­pflich­ten.

2 Kommt der Er­satz­pflich­ti­ge den ihm im Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren auf­er­leg­ten Pflich­ten nicht nach, so ist er zu mah­nen.

3 Gibt er auch der Mah­nung kei­ne Fol­ge, so kön­nen ihm die durch sein Ver­hal­ten ver­ur­sach­ten Ver­fah­rens­kos­ten über­bun­den wer­den.

Art. 30 Veranlagung nach Ermessen  

Lässt sich der für die Ver­an­la­gung mass­ge­ben­de Sach­ver­halt nicht si­cher er­mit­teln, so wird die zu ent­rich­ten­de Ab­ga­be nach Er­mes­sen ver­an­lagt.

Art. 31 Begründung der Veranlagungsverfügung 36  

Weicht die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung in den Be­mes­sungs­grund­la­gen von der Ab­ga­be­er­klä­rung ab, so ist die Ver­fü­gung kurz zu be­grün­den.

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715). Die­se Änd. ist erst­mals an­wend­bar auf das Er­satz­jahr 2004 (Ziff. II die­ser Änd.).

Art. 32 Eröffnung von Mitteilungen, Auflagen und Verfügungen 37  

1 Mit­tei­lun­gen und Auf­la­gen an Er­satz­pflich­ti­ge, an de­ren Ver­tre­te­rin­nen oder Ver­tre­ter oder an die Er­ben er­fol­gen schrift­lich oder, mit de­ren Ein­ver­ständ­nis, auf dem elek­tro­ni­schen Weg. Ist für den Fall der Nicht­be­fol­gung oder nicht rich­ti­gen Be­fol­gung ei­ner Auf­la­ge ein Rechts­nach­teil vor­ge­se­hen, so ist in der Auf­for­de­rung dar­auf hin­zu­wei­sen.38

2 Ver­fü­gun­gen sind, auch wenn die Be­hör­de sie in Brief­form klei­det, als sol­che zu be­zeich­nen, zu be­grün­den und mit ei­ner Rechts­mit­tel­be­leh­rung zu ver­se­hen.

3 Die Rechts­mit­tel­be­leh­rung muss das zu­läs­si­ge or­dent­li­che Rechts­mit­tel, die Rechts­mit­tel­in­stanz und die Rechts­mit­tel­frist nen­nen; vor­be­hal­ten bleibt die wei­ter­ge­hen­de Vor­schrift nach Ar­ti­kel 33 Ab­satz 2.

4 Auf die Er­öff­nun­gen der kan­to­na­len Re­kurs­in­stanz39 fin­den im Üb­ri­gen die Ar­ti­kel 34–38 und 61 Ab­sät­ze 2 und 3 und über den Ent­zug der auf­schie­ben­den Wir­kung ei­ner Be­schwer­de der Ar­ti­kel 55 Ab­sät­ze 2 und 4 des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes40 An­wen­dung.

5 Aus Er­öff­nun­gen, die die­sen Vor­schrif­ten nicht ent­spre­chen, darf dem Be­trof­fe­nen kein Nach­teil er­wach­sen.

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

39 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

40SR 172.021

Art. 33 Verfügung über Befreiung von der Ersatzabgabe 41  

1 Der Er­satz­pflich­ti­ge kann je­der­zeit be­an­tra­gen, dass sein An­spruch auf Be­frei­ung von der Er­satz­ab­ga­be mit Wir­kung für noch nicht rechts­kräf­tig ab­ge­schlos­se­ne Ver­an­la­gun­gen un­ter­sucht wird.42

2 In der Rechts­mit­tel­be­leh­rung zur ge­trof­fe­nen Ver­fü­gung ist der Er­satz­pflich­ti­ge dar­auf hin­zu­wei­sen, dass die in Rechts­kraft er­wach­se­ne Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 2 WPEG gül­tig bleibt, so­lan­ge kei­ne neu­en we­sent­li­chen Tat­sa­chen ein­tre­ten.

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

5. Abschnitt: Rechtsmittel

Art. 34 Einsprachelegitimation und Wirkung der Einsprache  

1 Wer durch die an­ge­foch­te­ne Ver­fü­gung be­rührt ist und ein schutz­wür­di­ges In­ter­es­se an de­ren Auf­he­bung oder Än­de­rung hat, ist zur Ein­spra­che bei der Ver­an­la­gungs­be­hör­de be­rech­tigt.

2 Zur Ein­spra­che be­rech­tigt sind:

a.
der Er­satz­pflich­ti­ge;
b.
sei­ne Ver­tre­te­rin oder sein Ver­tre­ter;
c.
sei­ne Er­ben.43

3 Die Be­hör­de kann die Ver­tre­te­rin oder den Ver­tre­ter auf­for­dern, ei­ne schrift­li­che Voll­macht des Er­satz­pflich­ti­gen vor­zu­wei­sen.44

4 Die Ein­spra­che hat für al­le durch die Ver­fü­gung Be­trof­fe­nen auf­schie­ben­de Wir­kung.45

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

Art. 35 Einspracheverfahren  

1 Sind bei ei­ner Ein­spra­che meh­re­re von der an­ge­foch­te­nen Ver­fü­gung be­trof­fen, so ist al­len Be­trof­fe­nen da­von Kennt­nis zu ge­ben, un­ter An­set­zung ei­ner Frist, An­trä­ge zu stel­len und Be­weis­mit­tel ein­zu­rei­chen.

2 Wer An­trä­ge ge­stellt hat, kann sie auf Ver­lan­gen münd­lich ver­tre­ten.

3 Das Ein­spra­che­ver­fah­ren ist trotz Rück­zug der Ein­spra­che wei­ter­zu­füh­ren, wenn An­halts­punk­te da­für vor­lie­gen, dass die an­ge­foch­te­ne Ver­fü­gung dem WPEG nicht ent­spricht, oder wenn ein Be­trof­fe­ner ei­ge­ne An­trä­ge ge­stellt hat und die­se auf­recht­er­hält.

Art. 36 Überspringen des Einspracheverfahrens  

Mit Zu­stim­mung des Ein­spre­chers und der an­de­ren An­trag­stel­ler kann je­de Ein­spra­che zur Be­hand­lung als Be­schwer­de an die Re­kurs­in­stanz wei­ter­ge­lei­tet wer­den.

Art. 37 Beschwerdeverfahren  

1 Die Be­schwer­de­le­gi­ti­ma­ti­on rich­tet sich nach Ar­ti­kel 34.

2 Die Re­kurs­in­stanz trifft die er­for­der­li­chen Un­ter­su­chungs­mass­nah­men. Sie kann da­mit ein­zel­ne ih­rer Mit­glie­der be­trau­en. Die Re­kurs­in­stanz und ih­re Mit­glie­der ha­ben al­le Un­ter­su­chungs­be­fug­nis­se ei­ner Ver­an­la­gungs­be­hör­de.

3 Er­weist sich die Be­schwer­de nicht als of­fen­sicht­lich un­zu­läs­sig oder un­be­grün­det, so ist den vom Ein­spra­cheent­scheid Be­trof­fe­nen, der kan­to­na­len Be­hör­de für die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be und der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung Ge­le­gen­heit zu ge­ben, am Ver­fah­ren teil­zu­neh­men und An­trä­ge zu stel­len; zu­gleich wer­den die voll­stän­di­gen Vor­ak­ten bei­ge­zo­gen. Bei Be­schwer­den ge­gen Ver­fü­gun­gen nach Ar­ti­kel 52 Ab­satz 2 nimmt die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung nicht am Ver­fah­ren teil.46

4 Das Be­schwer­de­ver­fah­ren ist trotz Rück­zug der Be­schwer­de wei­ter­zu­füh­ren, wenn An­halts­punk­te da­für vor­lie­gen, dass der Ent­scheid dem WPEG nicht ent­spricht oder wenn ein Be­trof­fe­ner, die kan­to­na­le Be­hör­de für die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be47 oder die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung An­trä­ge ge­stellt ha­ben und auf­recht­er­hal­ten.

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

47 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 38 Neuer Einspracheentscheid  

1 Die kan­to­na­le Be­hör­de für die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be kann bis zu ih­rer Ver­nehm­las­sung den an­ge­foch­te­nen Ein­spra­cheent­scheid in Wie­der­er­wä­gung zie­hen.

2 Sie er­öff­net einen neu­en Ent­scheid und bringt ihn der Re­kurs­in­stanz zur Kennt­nis.

3 Die Re­kurs­in­stanz setzt die Be­hand­lung der Be­schwer­de fort, so­weit die­se durch den neu­en Ent­scheid nicht ge­gen­stands­los ge­wor­den ist. Ar­ti­kel 37 Ab­satz 3 fin­det An­wen­dung, wenn der neue Ent­scheid auf ei­nem er­heb­lich ver­än­der­ten Sach­ver­halt be­ruht oder ei­ne er­heb­lich ver­än­der­te Rechts­la­ge schafft.

Art. 3948  

48 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 48 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

Art. 40 Revisionsgründe  

1 Die Ver­an­la­gungs­be­hör­de oder Re­kurs­in­stanz zieht ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­fü­gung oder einen rechts­kräf­ti­gen Ent­scheid von Am­tes we­gen oder auf Be­geh­ren ei­nes Be­trof­fe­nen in Re­vi­si­on, wenn:

a.
neue er­heb­li­che Tat­sa­chen oder Be­weis­mit­tel vor­ge­bracht wer­den;
b.
die Be­hör­de ak­ten­kun­di­ge er­heb­li­che Tat­sa­chen oder be­stimm­te Be­geh­ren über­se­hen hat;
c.
die Be­hör­de we­sent­li­che Ver­fah­rens­grund­sät­ze, ins­be­son­de­re das Recht auf Ak­ten­ein­sicht oder auf recht­li­ches Ge­hör, ver­letzt hat.

2 Die Re­vi­si­on ist aus­ge­schlos­sen, wenn der An­trag­stel­ler als Re­vi­si­ons­grund vor­bringt, was er bei der ihm zu­mut­ba­ren Sorg­falt schon im or­dent­li­chen Ver­fah­ren hät­te gel­tend ma­chen kön­nen.

3 ...49

49 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

Art. 41 Revisionsbegehren  

Ein Re­vi­si­ons­be­geh­ren nach Ar­ti­kel 40 Ab­satz 1 ist der Be­hör­de, wel­che die Ver­fü­gung oder den Ent­scheid er­las­sen hat, in­nert 90 Ta­gen seit Ent­de­ckung des Re­vi­si­ons­grun­des, spä­tes­tens aber in­nert zehn Jah­ren seit Er­öff­nung der Ver­fü­gung oder des Ent­scheids schrift­lich ein­zu­rei­chen. Es hat den Re­vi­si­ons­grund und die Recht­zei­tig­keit des Be­geh­rens dar­zu­tun; im Üb­ri­gen fin­det Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 letz­ter Satz An­wen­dung. Die­se Fris­ten gel­ten auch für die Er­satz­be­hör­den.

Art. 42 Revisionsentscheid  

Tritt die Be­hör­de auf das Re­vi­si­ons­be­geh­ren ein und er­ach­tet sie es als be­grün­det, so hebt sie die Ver­fü­gung oder den Ent­scheid auf und ent­schei­det von neu­em.

Art. 43 Berichtigung von Rechnungsfehlern und Schreibversehen  

1 Rech­nungs­feh­ler und Schreib­ver­se­hen in rechts­kräf­ti­gen Ver­fü­gun­gen und Ent­schei­den kön­nen in­nert fünf Jah­ren nach Er­öff­nung auf An­trag oder von Am­tes we­gen von der Be­hör­de, der sie un­ter­lau­fen sind, be­rich­tigt wer­den.

2 Ge­gen die Be­rich­ti­gung oder ih­re Ab­leh­nung kön­nen die glei­chen Rechts­mit­tel wie ge­gen die Ver­fü­gung oder den Ent­scheid er­grif­fen wer­den.

6. Abschnitt: Bezug der Ersatzabgabe

Art. 44 Zuständigkeit  

Die Er­satz­ab­ga­be wird von dem Kan­ton be­zo­gen, der sie ver­an­lagt hat.

Art. 45 Minimalbetrag  

1 Er­satz­ab­ga­ben un­ter 20 Fran­ken wer­den nicht er­ho­ben.50

2 Rück­zah­lun­gen er­fol­gen un­ge­ach­tet der Hö­he des Be­tra­ges.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

Art. 46 Teilzahlungen 51  

Reicht ei­ne Zah­lung nicht aus für die Til­gung al­ler fäl­li­gen An­sprü­che auf Er­satz­ab­ga­ben, Ge­büh­ren, Kos­ten und Bus­sen, und wird die Zah­lung nicht zur Be­glei­chung der Ab­ga­be­schuld ei­nes be­stimm­ten Er­satz­jah­res vor­ge­nom­men, so wird sie zu­nächst auf den äl­tes­ten un­ver­jähr­ten Rück­stand an­ge­rech­net. Vom Rück­stand ei­nes Jah­res wer­den zu­erst Ge­büh­ren, Kos­ten so­wie Bus­sen und da­nach die Er­satz­ab­ga­be und die Zin­sen ge­tilgt.

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

Art. 47 Mahnung 52  

Die Mah­nung er­folgt ge­büh­ren­frei.

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

Art. 48 Betreibung  

1 Ist ei­ne Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 36 WPEG er­las­sen wor­den, so kann die Be­trei­bung oh­ne vor­he­ri­ge Mah­nung ein­ge­lei­tet wer­den.

2 Die kan­to­na­len Be­hör­den für die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be ha­ben ge­gen zah­lungs­säu­mi­ge Lan­des­ab­we­sen­de, die Ver­mö­gens­stücke in der Schweiz ha­ben, nach Ar­ti­kel 50 Ab­satz 2 oder 52 und 271 ff. des Schuld­be­trei­bungs- und Kon­kurs­ge­set­zes53 die Schuld- oder Ar­rest­be­trei­bung ein­zu­lei­ten.

3 Die Be­trei­bungs­kos­ten trägt der Er­satz­pflich­ti­ge.

Art. 4954  

54 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

Art. 50 Sperre des Auslandurlaubes durch Behörden in der Schweiz  

1 Vor der Er­tei­lung des Aus­land­ur­lau­bes an Wehr­pflich­ti­ge, die in der Schweiz mi­li­tä­risch oder zi­vil­dienst­lich an­ge­mel­det sind, ver­ge­wis­sert sich die für die Er­tei­lung zu­stän­di­ge Stel­le, dass kei­ne Er­satz­ab­ga­ben ge­schul­det sind.

2 Die Er­tei­lung des Aus­land­ur­lau­bes ist in der Re­gel auf­zu­schie­ben, wenn der Wehr­pflich­ti­ge im Rück­stand ist mit der Be­zah­lung von:

a.
rechts­kräf­tig fest­ge­setz­ten und fäl­li­gen Er­satz­ab­ga­ben;
b.
nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 3 WPEG ge­schul­de­ten Er­satz­ab­ga­ben; oder
c.
Er­satz­ab­ga­ben, für die ei­ne Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 36 Ab­satz 1 Buch­sta­be a WPEG er­las­sen wor­den ist.55

3 Un­ter­lässt ein Wehr­pflich­ti­ger die Zah­lung vor­sätz­lich oder zeigt er sich in den er­satz­recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten im Rück­fall nach­läs­sig, so ist der Aus­land­ur­laub zu ver­wei­gern.

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

Art. 51 Sicherstellungsverfügung, Arrest im Allgemeinen  

1 Der Er­lass ei­ner Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung ist Sa­che der kan­to­na­len Be­hör­de für die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be, so­weit er nicht ei­ner an­dern vom Kan­ton be­stimm­ten zen­tra­len Be­hör­de über­tra­gen ist.

2 Die Si­cher­stel­lung ist durch Re­al­kau­ti­on, Bürg­schaf­ten, Ga­ran­ti­en oder Kau­ti­ons­ver­si­che­run­gen zu leis­ten. Über die Hin­läng­lich­keit der an­ge­bo­te­nen oder ge­leis­te­ten Si­cher­heit so­wie über die Frei­ga­be von Si­cher­hei­ten ent­schei­det die Be­hör­de, die sie ver­fügt hat.

3 ...56

4 Ist der Ar­rest für ei­ne noch nicht rechts­kräf­tig fest­ge­setz­te Er­satz­ab­ga­be voll­zo­gen wor­den, so hat die Be­hör­de die Be­trei­bung in­nert zehn Ta­gen nach Ein­tritt der Rechts­kraft der Ver­an­la­gung an­zu­he­ben.

56 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 15 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Art. 52 Stundung, Ratenzahlung und Erlass 57  

1 Für die Ver­län­ge­rung der Zah­lungs­frist und für die Be­wil­li­gung von Ra­ten­zah­lun­gen ist die Be­zugs­be­hör­de zu­stän­dig.

2 Über Er­lass­ge­su­che ver­fügt die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de. Über Be­schwer­den ent­schei­det ein obe­res kan­to­na­les Ge­richt als ein­zi­ge In­stanz.58

3 Für das Ver­fah­ren gel­ten die Be­stim­mun­gen über die Rech­te und Pflich­ten im Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren sinn­ge­mä­ss.

4 Ei­ne Stun­dung oder Ra­ten­zah­lung ist zu wi­der­ru­fen, wenn die Be­din­gun­gen und Auf­la­gen, an die sie ge­knüpft ist, nicht er­füllt wer­den.59

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

Art. 53 Bescheinigung und Überweisung von Ersatzabgaben 60  

1 Die kan­to­na­le Be­hör­de für die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be ist für die Be­schei­ni­gung der Zah­lung der Er­satz­ab­ga­be so­wie der Bus­sen, Ge­büh­ren und Kos­ten des Er­satz­pflich­ti­gen ver­ant­wort­lich.61

2 Er­satz­ab­ga­ben, die ei­ne Be­hör­de für Rech­nung der Be­zugs­be­hör­de ein­zieht, über­weist sie un­ver­züg­lich.

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715). Die­se Änd. ist erst­mals an­wend­bar auf das Er­satz­jahr 2004 (Ziff. II die­ser Änd.).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715). Die­se Änd. ist erst­mals an­wend­bar auf das Er­satz­jahr 2004 (Ziff. II die­ser Änd.).

7. Abschnitt: Rückerstattung der Ersatzabgabe 62

62 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

Art. 54 Allgemeine Bestimmungen 63  

1 Ob die Ge­samt­dienst­leis­tungs­pflicht er­füllt wur­de, wird nach den ent­spre­chen­den mi­li­tä­ri­schen und zi­vil­dienst­li­chen Vor­schrif­ten be­ur­teilt.64

2 Die Rück­er­stat­tung wird oh­ne An­trag aus­ge­löst auf­grund ei­ner Mel­dung des Per­so­na­l­in­for­ma­ti­ons­sys­tems der Ar­mee und des Zi­vil­schut­zes (PI­SA) oder auf­grund ei­ner Mel­dung, die das Bun­des­amt für Zi­vil­dienst ge­stützt auf das In­for­ma­ti­ons­sys­tem des Zi­vil­diens­tes (E-ZI­VI) er­stat­tet.65

3 ...66

4 In frem­der Wäh­rung be­zahl­te Er­satz­ab­ga­ben wer­den in Schwei­zer­fran­ken und mit dem Be­trag, der sei­ner­zeit dem zu­stän­di­gen Kan­ton gut­ge­schrie­ben wur­de, zu­rück­er­stat­tet.67

5 Die kan­to­na­len Er­satz­be­hör­den kön­nen den er­mit­tel­ten Rück­er­stat­tungs­be­trag so­wie Rück­zah­lun­gen um all­fäl­li­ge Ver­lust­schei­ne, Be­trei­bungs­kos­ten und Ver­zugs­zin­sen frü­he­rer Er­satz­jah­re kür­zen. Wei­te­re Ver­rech­nun­gen mit an­de­ren For­de­run­gen sind aus­ge­schlos­sen.68

63 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

66 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Sept. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3715).

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

68 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

Art. 54a Höhere Unteroffiziere und Offiziere des Zivilschutzes 69  

1 Hö­he­re Un­ter­of­fi­zie­re und Of­fi­zie­re des Zi­vil­schut­zes er­hal­ten für die nach der Er­satz­pflicht ge­leis­te­ten Schutz­dienst­ta­ge einen Teil oder al­le Er­satz­ab­ga­ben zu­rück­er­stat­tet.

2 Als Aus­weis der ge­leis­te­ten Dienst­ta­ge gel­ten das Dienst­büch­lein oder die EO-Ab­rech­nun­gen.

3 Die Hö­he der Rück­er­stat­tung ist ab­hän­gig von den ef­fek­tiv ab­sol­vier­ten und an­re­chen­ba­ren Schutz­dienst­ta­gen ab dem Fol­ge­jahr des Weg­falls der Er­satz­pflicht bis zum En­de der Schutz­dienst­pflicht. Zu viel ge­leis­te­te Schutz­dienst­ta­ge aus den elf Jah­ren Er­satz­pflicht wer­den bei der Rück­er­stat­tung be­rück­sich­tigt.

4 Die Rück­er­stat­tung pro Schutz­dienst­tag be­trägt den zwei­hun­dert­fünf­und­sieb­zigs­ten Teil des Ge­samt­be­tra­ges der Er­satz­ab­ga­ben.

5 Die für die Rück­er­stat­tung an Mi­li­tär- und an Zi­vil­dienst­leis­ten­de gel­ten­den Be­stim­mun­gen (Art. 39 Abs. 3–5 WPEG so­wie Art. 54 Abs. 4 und 5 die­ser Ver­ord­nung) sind sinn­ge­mä­ss auf die nach Ab­satz 1 rück­er­stat­tungs­be­rech­tig­ten Schutz­dienst­leis­ten­den an­wend­bar.

6 Die Rück­er­stat­tung wird oh­ne An­trag aus­ge­löst auf­grund der Mel­dun­gen des Per­so­na­l­in­for­ma­ti­ons­sys­tems des Zi­vil­schut­zes (PI­SA ZS).

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

8. Abschnitt: Strafverfolgung

Art. 55 Strafbehörde  

1 Die rechts­kräf­ti­ge Ver­fü­gung oder Ent­schei­dung über die Er­satz­pflicht und die Be­mes­sung der Er­satz­ab­ga­be ist für die Straf­be­hör­den ver­bind­lich.

2 Der Er­lass ei­ner Straf­ver­fü­gung und die Über­wei­sung an die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de un­ter­blei­ben, bis über die Er­satz­pflicht und die Be­mes­sung der Er­satz­ab­ga­be ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­fü­gung oder Ent­schei­dung vor­liegt.

3 Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass auch die Wi­der­hand­lun­gen lan­des­ab­we­sen­der Er­satz­pflich­ti­ger, de­nen ei­ne Vor­la­dung nicht zu­ge­stellt wer­den kann oder die die­ser Vor­la­dung kei­ne Fol­ge ge­ben, ver­folgt und be­ur­teilt wer­den kön­nen. Feh­len ent­spre­chen­de Vor­schrif­ten, so sind die Ar­ti­kel 32 und 148 des Bun­des­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 193470 ber die Bun­dess­traf­rechts­pfle­ge71 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

70 [BS 3 303; AS 1971 777Ziff. III 4, 1974 1857An­hang Ziff. 2, 1978 688Art. 88 Ziff. 4, 1979 1170, 1992 288An­hang Ziff. 15 2465 An­hang Ziff. 2, 1993 1993, 1997 2465An­hang Ziff. 7, 2000 505Ziff. I 3 2719 Ziff. II 3 2725 Ziff. II, 2001 118 Ziff. I 3 3071 Ziff. II 1 3096 An­hang Ziff. 2 3308, 2003 2133An­hang Ziff. 9, 2004 1633Ziff. I 4, 2005 5685An­hang Ziff. 19, 2006 1205An­hang Ziff. 10, 2007 6087, 2008 1607An­hang Ziff. 1 4989 An­hang 1 Ziff. 6 5463 An­hang Ziff. 3, 2009 6605An­hang Ziff. II 3. AS 2010 1881An­hang 1 Ziff. I 1]. Sie­he heu­te: die Straf­pro­zess­ord­nung vom 5. Okt. 2007 (SR 312.0).

71SR 312.0

Art. 56 Bezug von Bussen 72  

Für den Be­zug der von den Ver­wal­tungs­be­hör­den ver­häng­ten Bus­sen gel­ten die Ar­ti­kel 32b, 34, 37 und 38 WPEG so­wie die Ar­ti­kel 44, 46, 48, 52 und 53 die­ser Ver­ord­nung sinn­ge­mä­ss.

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

9. Abschnitt: Abrechnung mit dem Bund

Art. 5773  

1 Je­der Kan­ton reicht der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung auf dem For­mu­lar «Ge­ne­ral­aus­weis» bis zum 10. Ja­nu­ar ei­ne Ab­rech­nung über das ab­ge­lau­fe­ne Ka­len­der­jahr ein. Dem Ge­ne­ral­aus­weis legt der Kan­ton den Jah­res­be­richt und die Be­le­ge über die von ihm zu­rück­er­stat­te­ten Er­satz­ab­ga­ben bei, aus de­nen die Na­men und Adres­sen der Emp­fän­ger so­wie der Grund und der Be­trag der Rück­er­stat­tung er­sicht­lich sind.

2 Er ver­fügt über die Ge­büh­ren, die Ver­gü­tun­gen für die vom Kan­ton ge­tra­ge­nen Kos­ten so­wie über al­le Ein­nah­men aus Bus­sen.

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5259).

10. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 57a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
12. August 2020
74  

1 Die Än­de­run­gen vom 12. Au­gust 2020 die­ser Ver­ord­nung wer­den erst­mals auf das Er­satz­jahr 2021 an­ge­wen­det.

2 Ers­tes Jahr der Be­rück­sich­ti­gung von vor der Er­satz­pflicht ge­leis­te­ten Dienst­ta­gen nach Ar­ti­kel 5a Ab­satz 2 ist das Re­kru­tie­rungs­jahr 2021. Über­trä­ge aus frü­he­ren Jah­ren sind nicht mög­lich. Bei Er­satz­pflich­ti­gen, die 2018, 2019 oder 2020 im sel­ben Jahr so­wohl die Re­kru­tie­rung als auch die Grund­aus­bil­dung und al­len­falls wei­te­re Dienst­ta­ge im Zi­vil­schutz ab­sol­viert ha­ben, wer­den al­le die­se Dienst­ta­ge be­rück­sich­tigt.

3 Ar­ti­kel 5a Ab­satz 3 wird erst­mals im Jahr 2020 an­ge­wen­det. Über­trä­ge aus frü­he­ren Jah­ren sind nicht mög­lich.

4 Die an­teils­mäs­si­ge Rück­er­stat­tung von Er­satz­ab­ga­ben nach Ar­ti­kel 54a wird erst­mals den­je­ni­gen hö­he­ren Un­ter­of­fi­zie­ren und Of­fi­zie­ren des Zi­vil­schut­zes ge­währt, die im Jahr 2021 in ih­rem 41. Al­ters­jahr aus der Schutz­dienst­pflicht ent­las­sen wer­den.

5 Die an­teils­mäs­si­ge Rück­er­stat­tung wird al­len Per­so­nen ge­währt, de­ren Dienst­zeit ge­mä­ss Ar­ti­kel 99 Ab­satz 3 BZG75 ver­län­gert wur­de

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3625).

75 SR 520.1

Art. 58 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Ver­ord­nung vom 20. De­zem­ber 197176 über den Mi­li­tär­pflich­ter­satz wird auf­ge­ho­ben.

Art. 59 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1996 in Kraft und ist erst­mals auf das Er­satz­jahr 1995 an­wend­bar.

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