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Bundesgesetz
über die Umsetzung des FATCA-Abkommens zwischen
der Schweiz und den Vereinigten Staaten
(FATCA-Gesetz)

vom 27. September 2013 (Stand am 30. Juni 2014)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 173 Absatz 2 der Bundesverfassung1,
in Ausführung des Abkommens vom 14. Februar 20132 zwischen der Schweiz und den Vereinigten Staaten von Amerika über die Zusammenarbeit für eine erleichterte Umsetzung von FATCA3 (FATCA-Abkommen),
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 10. April 20134,

beschliesst:

1 SR 101

2 SR 0.672.933.63

3 Foreign Account Tax Compliance Act

4 BBl 20133181

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand  

Die­ses Ge­setz re­gelt die Um­set­zung des FAT­CA-Ab­kom­mens, ins­be­son­de­re:

a.
die Pflich­ten schwei­ze­ri­scher Fi­nan­z­in­sti­tu­te ge­gen­über dem In­ter­nal Revenue Ser­vice(IRS) der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka;
b.
den In­for­ma­ti­ons­aus­tausch zwi­schen der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung (ESTV) und dem IRS;
c.
die Er­he­bung ei­ner Quel­len­steu­er;
d.
die Stra­fen für Wi­der­hand­lun­gen ge­gen das FAT­CA-Ab­kom­men und die­ses Ge­setz.
Art. 2 Anwendbares Recht  

1 Die Pflich­ten der schwei­ze­ri­schen Fi­nan­z­in­sti­tu­te ge­gen­über dem IRS rich­ten sich nach dem an­wend­ba­ren US-Recht, so­fern das FAT­CA-Ab­kom­men kei­ne aus­drück­lich ab­wei­chen­den Be­stim­mun­gen vor­sieht.

2 Die Sorg­falts­pflich­ten der schwei­ze­ri­schen Fi­nan­z­in­sti­tu­te rich­ten sich nach An­hang I des FAT­CA-Ab­kom­mens. Hat ein schwei­ze­ri­sches Fi­nan­z­in­sti­tut die An­wen­dung des in den an­wend­ba­ren Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen des US-Fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums5 be­schrie­be­nen Ver­fah­rens ge­wählt, so rich­ten sich sei­ne Sorg­falts­pflich­ten da­nach.

3 Schwei­ze­ri­sche Fi­nan­z­in­sti­tu­te kön­nen an­stel­le der De­fi­ni­tio­nen des FAT­CA-Ab­kom­mens ent­spre­chen­de De­fi­ni­tio­nen der an­wend­ba­ren Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen des US-Fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums an­wen­den. Der Ab­kom­mens­zweck darf durch die­se An­wen­dung nicht be­ein­träch­tigt wer­den.

5 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen des US-Fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums kön­nen un­ter www.irs.gov ein­ge­se­hen wer­den.

Art. 3 Begriffe  

1 Die in die­sem Ge­setz ver­wen­de­ten Be­grif­fe sind im Sin­ne des FAT­CA-Ab­kom­mens zu ver­ste­hen; dies be­trifft na­ment­lich die fol­gen­den, in Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 des FAT­CA-Ab­kom­mens de­fi­nier­ten Be­grif­fe:

a.
Fi­nan­z­in­sti­tut (Ziff. 7);
b.
schwei­ze­ri­sches Fi­nan­z­in­sti­tut (Ziff. 13);
c.
rap­por­tie­ren­des schwei­ze­ri­sches Fi­nan­z­in­sti­tut (Ziff. 15);
d.
nicht­teil­neh­men­des Fi­nan­z­in­sti­tut (Ziff. 17);
e.
aus­län­di­scher mel­de­pflich­ti­ger Be­trag (Ziff. 8);
f.
neu­es Kon­to (Ziff. 19);
g.
US-Kon­to (Ziff. 20);
h.
FFI-Ver­trag (Ziff. 23);
i.
US-Per­son (Ziff. 26);
j.
US-TIN (Ziff. 31).

2 Macht ein schwei­ze­ri­sches Fi­nan­z­in­sti­tut von sei­ner Wahl­mög­lich­keit nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 oder 3 Ge­brauch, so sind die von der Wahl be­trof­fe­nen und in die­sem Ge­setz ver­wen­de­ten Be­grif­fe im Sin­ne der De­fi­ni­tio­nen in den an­wend­ba­ren Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen des US-Fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums zu ver­ste­hen.

2. Abschnitt: Pflichten

Art. 4 Registrierungspflicht  

1 Schwei­ze­ri­sche Fi­nan­z­in­sti­tu­te müs­sen sich beim IRS re­gis­trie­ren las­sen.

2 Von der Re­gis­trie­rungs­pflicht aus­ge­nom­men sind schwei­ze­ri­sche Fi­nan­z­in­sti­tu­te:

a.
nach An­hang II Ab­sät­ze I und II.B des FAT­CA-Ab­kom­mens;
b.
die auf­grund des an­wend­ba­ren US-Rechts als be­frei­te Nut­zungs­be­rech­tig­te oder als FAT­CA-kon­form er­ach­te­te Fi­nan­z­in­sti­tu­te oh­ne Re­gis­trie­rungs­pflicht be­han­delt wer­den.
Art. 5 Verpflichtungen aus einem FFI-Vertrag  

1 Die beim IRS re­gis­trier­ten schwei­ze­ri­schen Fi­nan­z­in­sti­tu­te müs­sen die Ver­pflich­tun­gen aus ei­nem in Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­be a des FAT­CA-Ab­kom­mens vor­ge­se­he­nen FFI-Ver­trag in Be­zug auf ih­ren ge­sam­ten Kun­den­stamm er­fül­len.

2 Die schwei­ze­ri­schen Fi­nan­z­in­sti­tu­te nach An­hang II Ab­sät­ze II.A.2 und II.C des FAT­CA-Ab­kom­mens müs­sen die Ver­pflich­tun­gen in Be­zug auf die von ih­nen ge­führ­ten Kon­ten nur er­fül­len, wenn nicht si­cher­ge­stellt ist, dass ein an­de­res Fi­nan­z­in­sti­tut die­sen Ver­pflich­tun­gen nach­kommt.

3 Die schwei­ze­ri­schen Fi­nan­z­in­sti­tu­te nach An­hang II Ab­satz II.A.1 des FAT­CA-Ab­kom­mens müs­sen nach den Buch­sta­ben f–h von An­hang II Ab­satz II.A.1 die Ver­pflich­tun­gen in Be­zug auf die von ih­nen ge­führ­ten Kon­ten er­fül­len, die von nicht in der Schweiz an­säs­si­gen na­tür­li­chen Per­so­nen oder von Un­ter­neh­men ge­hal­ten wer­den.

Art. 6 Befreite Nutzungsberechtigte, befreite Konten und Produkte  

Bei Kon­ten und Pro­duk­ten von be­frei­ten Nut­zungs­be­rech­tig­ten nach An­hang II Ab­satz I und bei be­frei­ten Kon­ten und Pro­duk­ten nach An­hang II Ab­satz III des FAT­CA-Ab­kom­mens be­schrän­ken sich die Pflich­ten auf die Fest­stel­lung, dass die­se Kon­ten und Pro­duk­te vom An­wen­dungs­be­reich von FAT­CA aus­ge­nom­men sind.

Art. 7 Identifikationspflicht  

Die rap­por­tie­ren­den schwei­ze­ri­schen Fi­nan­z­in­sti­tu­te müs­sen die von ih­nen ge­führ­ten US-Kon­ten nach An­hang I des FAT­CA-Ab­kom­mens iden­ti­fi­zie­ren.

Art. 8 Nachweis der fehlenden Qualifikation als US-Person  

1 Ver­langt ein rap­por­tie­ren­des schwei­ze­ri­sches Fi­nan­z­in­sti­tut von ei­ner Kon­to­in­ha­be­rin oder ei­nem Kon­to­in­ha­ber ei­ne Zu­stim­mung zur Mel­dung der Kon­to­da­ten nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­be b des FAT­CA-Ab­kom­mens, so kann die Kon­to­in­ha­be­rin oder der Kon­to­in­ha­ber vom Fi­nan­z­in­sti­tut ei­ne Ko­pie der Un­ter­la­gen ver­lan­gen, die zur Fest­stel­lung führ­ten, dass es sich bei ihr oder ihm um ei­ne US-Per­son han­delt.

2 Die Kon­to­in­ha­be­rin oder der Kon­to­in­ha­ber kann un­ter Ein­rei­chung der nach An­hang I Ab­satz II.B.4 des FAT­CA-Ab­kom­mens er­for­der­li­chen Nach­wei­se gel­tend ma­chen, sie oder er sei kei­ne US-Per­son. Be­stä­ti­gen dies die ein­ge­reich­ten Nach­wei­se, so ver­merkt das rap­por­tie­ren­de schwei­ze­ri­sche Fi­nan­z­in­sti­tut dies in den Kon­toun­ter­la­gen und in­for­miert die Kon­to­in­ha­be­rin oder den Kon­to­in­ha­ber dar­über.

Art. 9 Eröffnung eines neuen Kontos oder Eingang einer neuen Verpflichtung  

1 Ein rap­por­tie­ren­des schwei­ze­ri­sches Fi­nan­z­in­sti­tut darf ein neu­es US-Kon­to nur er­öff­nen, wenn die Kon­to­in­ha­be­rin oder der Kon­to­in­ha­ber der Mel­dung der Kon­to­da­ten an den IRS nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­be c des FAT­CA-Ab­kom­mens zu­stimmt. Gibt ihm die Kon­to­in­ha­be­rin oder der Kon­to­in­ha­ber nicht in­nert 90 Ta­gen nach der Kon­to­er­öff­nung die US-TIN, so schliesst es das Kon­to.

2 Er­war­tet das rap­por­tie­ren­de schwei­ze­ri­sche Fi­nan­z­in­sti­tut im Zu­sam­men­hang mit ei­nem neu­en Kon­to für ein nicht­teil­neh­men­des Fi­nan­z­in­sti­tut oder mit ei­ner Ver­pflich­tung ge­gen­über ei­nem sol­chen In­sti­tut, einen aus­län­di­schen mel­de­pflich­ti­gen Be­trag zu zah­len, so muss es die Zu­stim­mung die­ses Fi­nanz­in­sti­tuts zur Mel­dung an den IRS ein­ho­len, be­vor es das neue Kon­to er­öff­net oder die Ver­pflich­tung ein­geht.

Art. 10 Meldepflicht  

1 Das rap­por­tie­ren­de schwei­ze­ri­sche Fi­nan­z­in­sti­tut mel­det dem IRS be­tref­fend US‑Kon­ten jähr­lich:

a.
die Kon­to­da­ten der US-Per­so­nen, de­ren Zu­stim­mung vor­liegt, nach den an­wend­ba­ren Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen des US-Fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums;
b.
die An­zahl und das Ge­samt­ver­mö­gen al­ler US-Kon­ten, für die kei­ne Zu­stim­mung des In­ha­bers oder der In­ha­be­rin vor­liegt, bis zum 31. Ja­nu­ar des Fol­ge­jah­res.

2 Es mel­det dem IRS nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2 des FAT­CA-Ab­kom­mens be­tref­fend nicht­teil­neh­men­de Fi­nan­z­in­sti­tu­te für die Jah­re 2015 und 2016:

a.
die Kon­to­da­ten der nicht­teil­neh­men­den Fi­nan­z­in­sti­tu­te, de­ren Zu­stim­mung vor­liegt, nach den an­wend­ba­ren Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen des US‑Fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums;
b.
die An­zahl der nicht­teil­neh­men­den Fi­nan­z­in­sti­tu­te, von de­nen kei­ne Zu­stim­mungs­er­klä­rung vor­liegt und an die wäh­rend des Jah­res aus­län­di­sche mel­de­pflich­ti­ge Be­trä­ge be­zahlt wur­den, so­wie den Ge­samt­be­trag die­ser Zah­lun­gen je­weils bis zum 31. Ja­nu­ar des Fol­ge­jah­res.

3. Abschnitt: Informationsaustausch

Art. 11 Gruppenersuchen  

Die ESTV nimmt die Grup­pe­n­er­su­chen ent­ge­gen, die der IRS auf­grund der Mel­dun­gen nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 1 Buch­sta­be b oder Ab­satz 2 Buch­sta­be b stellt.

Art. 12 Verfahren  

1 Un­mit­tel­bar nach Ein­gang ei­nes Grup­pe­n­er­su­chens macht die ESTV gleich­zei­tig im Bun­des­blatt und auf ih­rer In­ter­netsei­te be­kannt, dass:

a.
das Grup­pe­n­er­su­chen ein­ge­gan­gen ist;
b.
für je­des vom Grup­pe­n­er­su­chen be­trof­fe­ne Kon­to ei­ne Schluss­ver­fü­gung er­las­sen wird;
c.
je­de be­trof­fe­ne Kon­to­in­ha­be­rin oder je­der be­trof­fe­ne Kon­to­in­ha­ber in­nert 20 Ta­gen nach der Be­kannt­ma­chung bei der ESTV ih­re be­zie­hungs­wei­se sei­ne Stel­lung­nah­me zur be­ab­sich­tig­ten Über­mitt­lung der sie be­tref­fen­den Da­ten an den IRS ein­rei­chen kann.

2 Gleich­zei­tig er­sucht die ESTV das rap­por­tie­ren­de schwei­ze­ri­sche Fi­nan­z­in­sti­tut, ihr in­nert 10 Ta­gen se­pa­rat zu über­mit­teln:

a.
die mel­de­pflich­ti­gen Da­ten in elek­tro­ni­scher Form;
b.
die Un­ter­la­gen, die es ihr ge­stat­ten zu über­prü­fen, ob es sich um ein mel­de­pflich­ti­ges Kon­to han­delt.

3 Für die Schluss­ver­fü­gung und das Be­schwer­de­ver­fah­ren gilt Ar­ti­kel 5 Ab­satz 3 Buch­sta­be b des FAT­CA-Ab­kom­mens.

Art. 13 Übermittlung der Daten  

1 Wird die Schluss­ver­fü­gung rechts­kräf­tig oder wird sie durch einen Be­schwer­de­ent­scheid ganz oder in Be­zug auf die Über­ga­be der Da­ten be­stä­tigt, so über­mit­telt die ESTV dem IRS die er­such­ten Kon­to­da­ten. Die Un­ter­la­gen, die es der ESTV ge­stat­ten, den US-Sta­tus der Kon­to­in­ha­be­rin oder des Kon­to­in­ha­bers und die Nut­zungs­be­rech­ti­gung zu über­prü­fen, wer­den nicht über­mit­telt.

2 Die ESTV weist den IRS auf die Ein­schrän­kung der Ver­wend­bar­keit der über­mit­tel­ten In­for­ma­tio­nen so­wie auf die Ge­heim­hal­tungs­pflicht nach Ar­ti­kel 26 des Ab­kom­mens vom 2. Ok­to­ber 19966 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und den Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka zur Ver­mei­dung der Dop­pel­be­steue­rung auf dem Ge­bie­te der Steu­ern vom Ein­kom­men hin.

3 Sie in­for­miert den IRS über die An­zahl Fäl­le, in de­nen kei­ne Amts­hil­fe ge­währt wird.

Art. 14 Verfahren bei nachrichtenlosen Vermögenswerten  

1 Han­delt es sich beim US-Kon­to um nach­rich­ten­lo­se Ver­mö­gens­wer­te nach Ar­ti­kel 37l Ab­satz 4 des Ban­ken­ge­set­zes vom 8. No­vem­ber 19347, so hat das rap­por­tie­ren­de schwei­ze­ri­sche Fi­nan­z­in­sti­tut in den Un­ter­la­gen, die es der ESTV ge­stat­ten, den US-Sta­tus der Kon­to­in­ha­be­rin oder des Kon­to­in­ha­bers und die Nut­zungs­be­rech­ti­gung zu über­prü­fen, auf die­sen Sta­tus hin­zu­wei­sen.

2 Die ESTV er­lässt in die­sem Fall kei­ne Schluss­ver­fü­gung.

3 Sie über­mit­telt dem IRS die er­such­ten Kon­to­da­ten in­nert acht Mo­na­ten nach Ein­gang des Er­su­chens.

4 Sie in­for­miert den IRS über die An­zahl Fäl­le, in de­nen kei­ne Amts­hil­fe ge­währt wird.

Art. 15 Anwendbares Recht  

So­weit das FAT­CA-Ab­kom­men und die­ses Ge­setz kei­ne ab­wei­chen­den Be­stim­mun­gen ent­hal­ten, gilt für den In­for­ma­ti­ons­aus­tausch das Steu­er­amts­hil­fe­ge­setz vom 28. Sep­tem­ber 20128.

8 SR 672.5

4. Abschnitt: Quellensteuer

Art. 16 Erhebung  

1 Kann die ESTV die mit­tels Grup­pe­n­er­su­chen ver­lang­ten In­for­ma­tio­nen nicht in­ner­halb von acht Mo­na­ten nach Ein­gang des Er­su­chens über­mit­teln, so ori­en­tiert sie das rap­por­tie­ren­de schwei­ze­ri­sche Fi­nan­z­in­sti­tut dar­über. Sie in­for­miert es so rasch wie mög­lich über das Da­tum der In­for­ma­ti­ons­über­mitt­lung.

2 Das rap­por­tie­ren­de schwei­ze­ri­sche Fi­nan­z­in­sti­tut er­hebt auf den dem Kon­to gut­ge­schrie­be­nen Ein­künf­ten die Quel­len­steu­ern nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2 des FAT­CA-Ab­kom­mens.

3 Es über­weist dem IRS die in ei­nem Ka­len­der­jahr er­ho­be­nen Quel­len­steu­ern jähr­lich ge­mä­ss dem an­wend­ba­ren US-Recht.

Art. 17 Überwälzung  

Die nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2 des FAT­CA-Ab­kom­mens er­ho­be­nen Quel­len­steu­ern sind von der Kon­to­in­ha­be­rin oder vom Kon­to­in­ha­ber zu tra­gen. Sie kön­nen dem Kon­to be­las­tet wer­den.

5. Abschnitt: Strafbestimmungen

Art. 18 Pflichtverletzungen  

1 Mit Bus­se bis zu 250 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich fol­gen­de Pflich­ten ver­letzt:

a.
die Re­gis­trie­rungs­pflicht nach Ar­ti­kel 4;
b.
die Ver­pflich­tun­gen aus ei­nem FFI-Ver­trag nach Ar­ti­kel 5;
c.
die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­pflicht nach Ar­ti­kel 7;
d.
die Mel­de­pflich­ten nach den Ar­ti­keln 8–10; oder
e.
die Pflicht zur Er­he­bung der Quel­len­steu­ern nach Ar­ti­kel 16.

2 Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Bus­se bis zu 100 000 Fran­ken be­straft.

3 Fällt ei­ne Bus­se von höchs­tens 50 000 Fran­ken in Be­tracht und wür­de die Er­mitt­lung der nach Ar­ti­kel 6 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 19749 über das Ver­wal­tungs­straf­recht (VStrR) straf­ba­ren Per­so­nen Un­ter­su­chungs­mass­nah­men be­din­gen, die im Hin­blick auf die an­ge­droh­te Stra­fe un­ver­hält­nis­mäs­sig wä­ren, so kann von ei­ner Ver­fol­gung die­ser Per­so­nen ab­ge­se­hen und an ih­rer Stel­le der Ge­schäfts­be­trieb (Art. 7 VStrR) zur Be­zah­lung der Bus­se ver­ur­teilt wer­den.

Art. 19 Unterlassung von Dokumentationspflichten  

1 Mit Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken wird be­straft, wer es vor­sätz­lich un­ter­lässt:

a.
von der In­ha­be­rin oder vom In­ha­ber ei­nes US-Kon­tos die Zu­stim­mung zur Mel­dung von Kon­to­da­ten und die Be­kannt­ga­be der US-TIN zu ver­lan­gen; oder
b.
von ei­nem nicht­teil­neh­men­den Fi­nan­z­in­sti­tut die Zu­stim­mung zur Mel­dung von Kon­to­da­ten zu ver­lan­gen.

2 Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Bus­se bis zu 10 000 Fran­ken be­straft.

Art. 20 Ordnungswidrigkeiten  

Mit Bus­se bis zu 5000 Fran­ken wird be­straft, wer:

a.
Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu­wi­der­han­delt, so­weit ein Er­lass die Über­tre­tung die­ser Vor­schrif­ten für straf­bar er­klärt; oder
b.
ge­gen ei­ne an sie oder ihn ge­rich­te­te Ver­fü­gung ver­stösst, die auf die Straf­an­dro­hung die­ses Ar­ti­kels hin­weist.
Art. 21 Verfahren und zuständige Behörde  

1 Bei Straf­ta­ten nach die­sem Ge­setz ist das VStrR10 an­wend­bar.

2 Ver­fol­gen­de und ur­tei­len­de Be­hör­de ist die ESTV.

Art. 22 Verzicht auf Strafverfolgung  

Die ESTV kann von der Straf­ver­fol­gung ab­se­hen, wenn die Straf­tat be­reits von ei­ner ame­ri­ka­ni­schen Be­hör­de ver­folgt oder die Ver­fol­gung an ei­ne sol­che ab­ge­tre­ten wird.

6. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 23 Ausführungsbestimmungen  

Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

Art. 24 Übergangsbestimmungen betreffend die Meldepflichten  

Der Bun­des­rat legt die Über­gangs­be­stim­mun­gen be­tref­fend die Mel­de­pflich­ten fest.

Art. 25 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 30. Ju­ni 201411

11 BRB vom 6. Ju­ni 2014

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