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Verordnung
über den Wasserbau
(Wasserbauverordnung, WBV)

vom 2. November 1994 (Stand am 1. Januar 2016)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 11 des Bundesgesetzes vom 21. Juni 19911 über den Wasserbau (Gesetz),

verordnet:

1. Kapitel: Finanzielle Leistungen des Bundes

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmung 2

2 Fassung gemäss Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanz­ausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 13  

Ab­gel­tun­gen4 wer­den ge­währt, wenn:

a.
der Kan­ton sich an den Mass­nah­men an­ge­mes­sen be­tei­ligt;
b.
die Mass­nah­men im öf­fent­li­chen In­ter­es­se not­wen­dig und mit den öf­fent­­li­chen In­ter­es­sen aus an­de­ren Sach­be­rei­chen ko­or­di­niert sind;
c.
die Mass­nah­men auf ei­ner zweck­mäs­si­gen Pla­nung be­ru­hen;
d.
die Mass­nah­men den tech­ni­schen, wirt­schaft­li­chen und öko­lo­gi­schen An­for­de­run­gen ge­nü­gen;
e.
die üb­ri­gen Vor­aus­set­zun­gen des Bun­des­rechts er­füllt sind;
f.
der wei­te­re Un­ter­halt ge­si­chert ist.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

4 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 4. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­ni 2011 (AS 2011 1955). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

2. Abschnitt: Massnahmen5

5 Fassung gemäss Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 2 Abgeltungen 67  

1 Ab­gel­tun­gen an die was­ser­bau­li­chen Mass­nah­men, die Ver­le­gung ge­fähr­de­ter Bau­ten und An­la­gen an si­che­re Or­te so­wie die Er­stel­lung von Ge­fah­ren­grund­la­gen wer­den in der Re­gel glo­bal ge­währt. Die Hö­he der glo­ba­len Ab­gel­tun­gen wird zwi­schen dem Bun­des­amt für Um­welt (BA­FU) und dem be­trof­fe­nen Kan­ton aus­ge­han­delt und rich­tet sich nach:8

a.
dem Ge­fah­ren- und Scha­den­po­ten­zi­al;
b.
dem Um­fang und der Qua­li­tät der Mass­nah­men so­wie von de­ren Pla­nung.

2 Ab­gel­tun­gen kön­nen ein­zeln ge­währt wer­den, wenn die Mass­nah­men:

a.
mehr als 5 Mil­lio­nen Fran­ken kos­ten;
b.
einen kan­tons­über­grei­fen­den Be­zug auf­wei­sen oder Lan­des­grenz­ge­wäs­ser be­tref­fen;
c.
Schutz­ge­bie­te oder Ob­jek­te na­tio­na­ler In­ven­ta­re be­rüh­ren;
d.
we­gen der mög­li­chen Al­ter­na­ti­ven oder aus an­de­ren Grün­den in be­son­de­rem Mass ei­ne kom­ple­xe oder spe­zi­el­le fach­li­che Be­ur­tei­lung er­for­dern; oder
e.
un­vor­her­seh­bar wa­ren.

3 Der Bei­trag an die Kos­ten der Mass­nah­men nach Ab­satz 2 be­trägt zwi­schen 35 und 45 Pro­zent und rich­tet sich nach:

a.
dem Ge­fah­ren- und Scha­den­po­ten­zi­al;
b.
dem Grad der Um­set­zung ei­ner um­fas­sen­den Ri­si­ko­be­trach­tung;
c.
dem Um­fang und der Qua­li­tät der Mass­nah­men so­wie von de­ren Pla­nung.

4 Wird ein Kan­ton durch aus­ser­or­dent­li­che Schutz­mass­nah­men, na­ment­lich nach Un­wet­ter­schä­den, er­heb­lich be­las­tet, so kann der Bei­trag nach Ab­satz 3 aus­nahms­wei­se auf höchs­tens 65 Pro­zent der Kos­ten der Mass­nah­men er­höht wer­den.

5 Kei­ne Ab­gel­tun­gen wer­den ge­währt an:

a.9
Mass­nah­men zum Schutz von Bau­ten und An­la­gen, die zum Zeit­punkt der Er­rich­tung:
1.
in be­reits aus­ge­schie­de­nen Ge­fah­ren­zo­nen oder be­kann­ten Ge­fah­ren­ge­bie­ten er­stellt wur­den, und
2.
nicht zwin­gend an die­sen Stand­ort ge­bun­den wa­ren;
b.
Mass­nah­men zum Schutz tou­ris­ti­scher Bau­ten und An­la­gen wie Seil­bah­nen, Ski­lif­te, Ski­pis­ten oder Wan­der­we­ge, die sich aus­ser­halb des Sied­lungs­ge­bie­tes be­fin­den.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der V vom 2. Fe­br. 2011 (Wei­ter­ent­wick­lung der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen im Um­welt­be­reich), in Kraft seit 1. März 2011 (AS 2011 649).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. März 2015 (AS 2015 427).

Art. 2a Anrechenbare Kosten 10  

1 Für Ab­gel­tun­gen nach Ar­ti­kel 2 Ab­sät­ze 1 und 2 sind nur Kos­ten an­re­chen­bar, die tat­säch­lich ent­stan­den sind und un­mit­tel­bar für die zweck­mäs­si­ge Er­fül­lung der bei­trags­be­rech­tig­ten Auf­ga­be er­for­der­lich sind. Da­zu ge­hö­ren die Kos­ten für die Pro­jek­tie­rung, den Lan­d­er­werb und die Aus­füh­rung so­wie die Ver­mar­kungs­kos­ten.

2 Nicht an­re­chen­bar sind ins­be­son­de­re Ge­büh­ren und Steu­ern so­wie Kos­ten, die auf Drit­te, die mass­ge­bli­che Nutz­nies­ser oder Scha­den­ver­ur­sa­cher sind, über­wälzt wer­den kön­nen.

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

Art. 311  

11 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 1 der V vom 4. Mai 2011, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2011 (AS 2011 1955).

3. Abschnitt: Verfahren bei der Gewährung globaler Abgeltungen 12

12 Fassung gemäss Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanz­ausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 4 Gesuch 13  

1 Der Kan­ton reicht das Ge­such um glo­ba­le Ab­gel­tun­gen beim BA­FU14 ein.

2 Das Ge­such muss An­ga­ben ent­hal­ten über:

a.
die zu er­rei­chen­den Pro­gramm­zie­le;
b.
die zur Ziel­er­rei­chung vor­aus­sicht­lich not­wen­di­gen Mass­nah­men und de­ren Durch­füh­rung;
c.
die Wirk­sam­keit der Mass­nah­men.

3 Bei Mass­nah­men mit kan­tons­über­grei­fen­der Wir­kung stel­len die Kan­to­ne die Ko­or­di­na­ti­on der Ge­su­che mit den be­trof­fe­nen Kan­to­nen si­cher.

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

14 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 3 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 5 Programmvereinbarung 15  

1 Das BA­FU schliesst die Pro­gramm­ver­ein­ba­rung mit der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de ab.

2 Ge­gen­stand der Pro­gramm­ver­ein­ba­rung sind ins­be­son­de­re:

a.
die ge­mein­sam zu er­rei­chen­den stra­te­gi­schen Pro­gramm­zie­le;
b.
die Leis­tung des Kan­tons;
c.
die Bei­trags­leis­tung des Bun­des;
d.
das Con­trol­ling.

3 Die Dau­er der Pro­gramm­ver­ein­ba­rung be­trägt höchs­tens vier Jah­re.

4 Das BA­FU er­lässt Richt­li­ni­en über das Vor­ge­hen bei Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen so­wie über die An­ga­ben und Un­ter­la­gen zu den Ge­gen­stän­den der Pro­gramm­ver­ein­ba­rung.

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 6 Auszahlung 16  

Glo­ba­le Ab­gel­tun­gen wer­den in Tran­chen aus­be­zahlt.

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 7 Berichterstattung und Kontrolle 17  

1 Der Kan­ton er­stat­tet dem BA­FU jähr­lich Be­richt über die Ver­wen­dung der glo­ba­len Ab­gel­tun­gen.

2 Das BA­FU kon­trol­liert stich­pro­ben­wei­se:

a.
die Aus­füh­rung ein­zel­ner Mass­nah­men ge­mä­ss den Pro­gramm­zie­len;
b.
die Ver­wen­dung der aus­be­zahl­ten Bei­trä­ge.

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 8 Mangelhafte Erfüllung und Zweckentfremdung 18  

1 Das BA­FU hält die Tran­chen­zah­lun­gen wäh­rend der Pro­gramm­dau­er ganz oder teil­wei­se zu­rück, wenn der Kan­ton:

a.
sei­ner Be­richt­er­stat­tungs­pflicht (Art. 7 Abs. 1) nicht nach­kommt;
b.
ei­ne er­heb­li­che Stö­rung sei­ner Leis­tung schuld­haft ver­ur­sacht.

2 Stellt sich nach der Pro­gramm­dau­er her­aus, dass die Leis­tung man­gel­haft ist, so ver­langt das BA­FU vom Kan­ton Nach­bes­se­rung; es setzt ihm da­für ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist.

3 Wer­den An­la­gen oder Ein­rich­tun­gen, an die Ab­gel­tun­gen ge­leis­tet wur­den, ih­rem Zweck ent­frem­det, so kann das BA­FU vom Kan­ton ver­lan­gen, dass er in­ner­halb ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist die Un­ter­las­sung oder Rück­gän­gig­ma­chung der Zweck­ent­frem­dung er­wirkt.

4 Wer­den die Män­gel nicht be­ho­ben oder wird die Zweck­ent­frem­dung nicht un­ter­las­sen oder nicht rück­gän­gig ge­macht, so rich­tet sich die Rück­for­de­rung nach den Ar­ti­keln 28 und 29 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 199019 (SuG).

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

19 SR 616.1

Art. 8a20  

20Ein­ge­fügt durch Ziff. I 61 der V vom 26. Ju­ni 1996 über die Neu­zu­ord­nung von Ent­schei­dungs­be­fug­nis­sen in der Bun­des­ver­wal­tung (AS 1996 2243). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 3 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

4. Abschnitt: Verfahren bei der Gewährung von Abgeltungen im Einzelfall 21

21 Eingefügt durch Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanz­ausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 9 Gesuch 22  

1 Der Kan­ton reicht das Ge­such um Ab­gel­tun­gen im Ein­zel­fall beim BA­FU ein.

2 Das BA­FU er­lässt Richt­li­ni­en über die An­ga­ben und Un­ter­la­gen zum Ge­such.

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 10 Gewährung und Auszahlung der Beiträge 23  

1 Das BA­FU legt die Hö­he der Ab­gel­tung mit­tels Ver­fü­gung fest oder schliesst da­zu mit dem Kan­ton einen Ver­trag ab.

1bis Über Ab­gel­tun­gen, die 10 Mil­lio­nen Fran­ken über­stei­gen, ent­schei­det das BA­FU im Ein­ver­neh­men mit der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­ver­wal­tung.24

2 Es rich­tet die Bei­trä­ge nach Fort­schritt des Pro­jek­tes aus.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

Art. 11 Mangelhafte Erfüllung und Zweckentfremdung 25  

Er­füllt der Kan­ton bei ei­ner zu­ge­si­cher­ten Ab­gel­tung die Mass­nah­me trotz Mah­nung nicht oder man­gel­haft, so wird die Ab­gel­tung nicht aus­be­zahlt oder ge­kürzt.

2 Sind Ab­gel­tun­gen aus­be­zahlt wor­den und er­füllt der Kan­ton trotz Mah­nung die Mass­nah­me nicht oder man­gel­haft, so rich­tet sich die Rück­for­de­rung nach Ar­ti­kel 28 SuG26.

3 Wer­den An­la­gen oder Ein­rich­tun­gen, an die Ab­gel­tun­gen ge­leis­tet wur­den, ih­rem Zweck ent­frem­det, so kann das BA­FU vom Kan­ton ver­lan­gen, dass er in­ner­halb ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist die Un­ter­las­sung oder Rück­gän­gig­ma­chung der Zweck­ent­frem­dung er­wirkt.

4 Wird die Zweck­ent­frem­dung nicht un­ter­las­sen oder nicht rück­gän­gig ge­macht, so rich­tet sich die Rück­for­de­rung nach Ar­ti­kel 29 SuG.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

26 SR 616.1

Art. 12 Berichterstattung und Kontrolle 27  

Für die Be­richt­er­stat­tung und die Kon­trol­le gilt Ar­ti­kel 7 sinn­ge­mä­ss.

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 131528  

28 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

2. Kapitel: Aufsicht des Bundes

Art. 16 Stellungnahme zu Massnahmen des Hochwasserschutzes  

1 Be­vor die Kan­to­ne über bau­li­che Mass­nah­men des Hoch­was­ser­schut­zes nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2 des Ge­set­zes ent­schei­den, un­ter­brei­ten sie das Pro­jekt dem BA­FU zur Stel­lung­nah­me; da­von aus­ge­nom­men sind Mass­nah­men oh­ne be­son­de­ren Auf­wand.29

2 In je­dem Fall müs­sen Mass­nah­men zur Stel­lung­nah­me un­ter­brei­tet wer­den, wenn sie:

a.
Lan­des­grenz­ge­wäs­ser be­tref­fen;
b.
sich auf den Hoch­was­ser­schutz an­de­rer Kan­to­ne oder des Aus­lan­des aus­wir­ken;
c.
ei­ne Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung er­for­dern; oder
d.
Schutz­ge­bie­te oder Ob­jek­te na­tio­na­ler In­ven­ta­re be­rüh­ren.

3 Bei an­de­ren Mass­nah­men des Hoch­was­ser­schut­zes kön­nen die Kan­to­ne das BA­FU um Stel­lung­nah­me er­su­chen.

4 Die Stel­lung­nah­me kann sich auch da­zu äus­sern, ob und in wel­cher un­ge­fäh­ren Hö­he ei­ne Ab­gel­tung für die Mass­nah­me vor­aus­sicht­lich mög­lich ist.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 17 Unterlagen  

1 Für die Stel­lung­nah­me rei­chen die Kan­to­ne beim BA­FU fol­gen­de Un­ter­la­gen ein:

a.
einen um­fas­sen­den Pro­jekt­be­schrieb samt Plä­nen;
b.
den Kos­ten­vor­an­schlag und den Kos­ten­schlüs­sel;
c.
ei­ne Über­sicht über die be­ste­hen­de Na­tur­ge­fah­rensi­tua­ti­on, die mög­li­chen Schä­den und die ge­wähl­ten Schutz­zie­le;
d.
die Er­geb­nis­se der Ab­klä­run­gen über die Not­wen­dig­keit der bau­li­chen Mass­nah­men und de­ren Aus­wir­kun­gen;
e.
den all­fäl­li­gen Be­richt über die Um­welt­ver­träg­lich­keit; und
f.
An­ga­ben über die Ver­ein­bar­keit mit der Richt- und Nut­zungs­pla­nung.

2 Das BA­FU kann wei­te­re Un­ter­la­gen an­for­dern.

Art. 18 Stellungnahme zu anderen Massnahmen  

Bun­des­stel­len, wel­che Mass­nah­men vor­se­hen oder mit­fi­nan­zie­ren, die den Ab­fluss von Was­ser, den Trans­port von Fest­stof­fen oder das Ab­fluss­ge­sche­hen, ins­be­son­de­re Hoch­was­ser­spit­zen, er­heb­lich be­ein­flus­sen, ho­len vor ih­rem Ent­scheid die Stel­lung­nah­me des BA­FU ein.

Art. 18a Verbot von gefährlichen Massnahmen 30  

Das BA­FU kann Mass­nah­men, die den Hoch­was­ser­schutz ge­fähr­den, ver­bie­ten oder ver­lan­gen, dass sie rück­gän­gig ge­macht wer­den.

30 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 der Or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung vom 6. Dez. 1999 für das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 2000 243).

3. Kapitel: Vollzug

1. Abschnitt: Vollzug durch den Bund

Art. 19 Förderung  

Das BA­FU för­dert die Aus- und Wei­ter­bil­dung von Per­so­nen, die mit dem Voll­zug des Hoch­was­ser­schut­zes be­traut sind.

Art. 20 Richtlinien  

Das BA­FU er­lässt Richt­li­ni­en na­ment­lich über:

a.31
die An­for­de­run­gen an den Hoch­was­ser­schutz und die Mass­nah­men des Hoch­was­ser­schut­zes;
b.
die Er­stel­lung der Ge­fah­ren­ka­tas­ter und -kar­ten; und
c.
die Er­stel­lung der Ab­rech­nung über die Ab­gel­tun­gen.

31 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 4. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­ni 2011 (AS 2011 1955).

Art. 20a Geoinformation 32  

Das BA­FU gibt die mi­ni­ma­len Geo­da­ten­mo­del­le und Dar­stel­lungs­mo­del­le für Geo­ba­sis­da­ten nach die­ser Ver­ord­nung vor, für die es im An­hang 1 der Geo­in­for­ma­ti­ons­ver­ord­nung vom 21. Mai 200833 als Fach­stel­le des Bun­des be­zeich­net ist.

32 Ein­ge­fügt durch An­hang 2 Ziff. 4 der V vom 21. Mai 2008 über Geo­in­for­ma­ti­on, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2809).

33 SR 510.620

2. Abschnitt: Vollzug durch die Kantone

Art. 21 Gefahrengebiete und Raumbedarf der Gewässer 34  

1 Die Kan­to­ne be­zeich­nen die Ge­fah­ren­ge­bie­te.

235

3 Sie be­rück­sich­ti­gen die Ge­fah­ren­ge­bie­te und den Raum­be­darf der Ge­wäs­ser ge­mä­ss Ar­ti­kel 36a des Ge­wäs­ser­schutz­ge­set­zes vom 24. Ja­nu­ar 199136 bei ih­rer Richt- und Nut­zungs­pla­nung so­wie bei ih­rer üb­ri­gen raum­wirk­sa­men Tä­tig­keit.37

34 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 5 Ziff. 2 der Ge­wäs­ser­schutz­ver­ord­nung vom 28. Okt. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 19982863).

35 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 1 der V vom 4. Mai 2011, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2011 (AS 2011 1955).

36 SR 814.20

37 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 4. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­ni 2011 (AS 2011 1955).

Art. 22 Überwachung  

Die Kan­to­ne über­prü­fen pe­ri­odisch die Ge­fah­rensi­tua­ti­on an den Ge­wäs­sern und die Wirk­sam­keit der ge­trof­fe­nen Mass­nah­men des Hoch­was­ser­schut­zes.

Art. 23 Unterhalt  

Die Kan­to­ne sor­gen für den im In­ter­es­se des Hoch­was­ser­schut­zes ge­bo­te­nen Un­ter­halt der Ge­wäs­ser. Sie be­rück­sich­ti­gen da­bei die öko­lo­gi­schen An­for­de­run­gen.

Art. 24 Frühwarndienste  

Die Kan­to­ne sor­gen für den Auf­bau und den Be­trieb der Früh­warn­diens­te, wel­che zur Si­che­rung von Sied­lun­gen und Ver­kehrs­we­gen vor den Ge­fah­ren des Was­sers er­for­der­lich sind.

Art. 25 Ausführungsbestimmungen  

Die Kan­to­ne er­las­sen die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen in­nert fünf Jah­ren nach In­kraft­tre­ten des Ge­set­zes.

4. Kapitel: Grundlagenbeschaffung

Art. 26 Grundlagenbeschaffung durch den Bund  

1 Das BA­FU führt die Er­he­bun­gen durch über die Be­lan­ge des Hoch­was­ser­schut­zes. Ins­be­son­de­re nimmt es Pro­fi­le an Ge­wäs­sern auf.

2 Das BA­FU er­hebt die hy­dro­lo­gi­schen Grund­la­gen; es er­rich­tet und be­treibt die da­zu er­for­der­li­chen Mess­sta­tio­nen. Es kann hy­dro­lo­gi­sche Ar­bei­ten für Be­hör­den, Ge­sell­schaf­ten und Pri­va­te ge­gen Ver­rech­nung der Kos­ten vor­neh­men, so­weit dies der Ge­schäfts­gang er­laubt.38

3 Das BA­FU ko­or­di­niert die In­ven­ta­re der Kan­to­ne über Bau­ten und An­la­gen, wel­che für die Hoch­was­ser­si­cher­heit von Be­deu­tung sind.

4 Es führt ein In­ven­tar über die vom Bund mit­fi­nan­zier­ten Hoch­was­ser­schutz­mass­nah­men.

5 Es ana­ly­siert Scha­dener­eig­nis­se von na­tio­na­ler Be­deu­tung.39

38 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 der Or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung vom 6. Dez. 1999 für das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 2000 243).

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

Art. 27 Grundlagenbeschaffung durch die Kantone  

1 Die Kan­to­ne er­ar­bei­ten die Grund­la­gen für den Schutz vor Na­tur­er­eig­nis­sen. Sie:40

a.41
füh­ren In­ven­ta­re über Bau­ten und An­la­gen, die für die Hoch­was­ser­si­cher­heit von Be­deu­tung sind (Schutz­bau­ten­ka­tas­ter);
b.42
do­ku­men­tie­ren Scha­dener­eig­nis­se (Er­eig­nis­ka­tas­ter) und ana­ly­sie­ren, so­weit er­for­der­lich, grös­se­re Scha­dener­eig­nis­se;
c.43
er­stel­len Ge­fah­ren­kar­ten und, für den Er­eig­nis­fall, Not­fall­pla­nun­gen und füh­ren die­se pe­ri­odisch nach;
d.
er­he­ben den Zu­stand der Ge­wäs­ser und ih­re Ver­än­de­rung; und
e.44
f.
rich­ten die im In­ter­es­se des Hoch­was­ser­schut­zes er­for­der­li­chen Mess­stel­len ein und be­trei­ben sie.

2 Sie be­rück­sich­ti­gen die vom Bund er­ho­be­nen Grund­la­gen und sei­ne tech­ni­schen Richt­li­ni­en.

3 Sie stel­len die Da­ten dem BA­FU auf Ver­lan­gen zur Ver­fü­gung und ma­chen sie der Öf­fent­lich­keit in ge­eig­ne­ter Form zu­gäng­lich.45

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

44 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 3 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

45 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 4 der V vom 21. Mai 2008 über Geo­in­for­ma­ti­on, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2809).

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 28 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Voll­zie­hungs­ver­ord­nung vom 8. März 187946 zum Bun­des­ge­setz vom 22. Ju­ni 1877 be­tref­fend die Was­ser­bau­po­li­zei im Hoch­ge­bir­ge wird auf­ge­ho­ben.

46[BS 4935; AS 1985 685Ziff. I 7, 19793An­hang Ziff. 2]

Art. 29 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. De­zem­ber 1994 in Kraft.

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