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Verordnung des UVEK
über den Herkunftsnachweis und die Stromkennzeichnung
(HKSV)

vom 1. November 2017 (Stand am 1. Januar 2022)

Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK),

gestützt auf Artikel5 der Energieverordnung vom 1. November 20171 (EnV),

verordnet:

1. Abschnitt: Herkunftsnachweis

Art. 1 Herkunftsnachweis  

1 Der mass­ge­ben­de Pro­duk­ti­ons­zeit­raum für die Er­fas­sung der pro­du­zier­ten Elek­tri­zi­tät be­trägt für An­la­gen mit ei­ner wech­sel­strom­sei­ti­gen Nenn­leis­tung2 von mehr als 30 kVA einen Ka­len­der­mo­nat, für die üb­ri­gen An­la­gen nach Wahl einen Ka­len­der­mo­nat, ein Ka­len­der­quar­tal oder ein Ka­len­der­jahr.

2 Der Her­kunfts­nach­weis um­fasst ins­be­son­de­re:

a.
die Men­ge der pro­du­zier­ten Elek­tri­zi­tät in kWh;
b.
den Zeit­raum der Pro­duk­ti­on in Mo­na­ten;
c.
die Be­zeich­nung der Ener­gie­trä­ger, die zur Pro­duk­ti­on der Elek­tri­zi­tät ein­ge­setzt wur­den ge­mä­ss An­hang 1 Zif­fer 1.1;
d.
die An­ga­ben zur Iden­ti­fi­zie­rung der Pro­duk­ti­ons­an­la­ge, ins­be­son­de­re Be­zeich­nung, Stand­ort, Da­tum der In­be­trieb­nah­me, Da­tum der letz­ten Kon­zes­si­ons­er­tei­lung bei Was­ser­kraft­an­la­gen, Na­me und Adres­se des Be­trei­bers;
e.
die tech­ni­schen Da­ten der Pro­duk­ti­ons­an­la­ge, ins­be­son­de­re Art der An­la­ge, elek­tri­sche Leis­tung und bei Was­ser­kraft­an­la­gen zu­sätz­lich die An­ga­be, ob es sich um ein Lauf- oder Spei­cher­kraft­werk mit oder oh­ne Pump­be­trieb han­delt;
f.
die An­ga­ben zur Iden­ti­fi­zie­rung der Stel­le, an der die vom Pro­du­zen­ten ins Netz ein­ge­speis­te Elek­tri­zi­tät ge­mes­sen wird (Mess­stel­le), ins­be­son­de­re Na­me und Adres­se des Be­trei­bers der Mess­stel­le und An­ga­ben zu de­ren amt­li­cher Prü­fung, Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer, Stand­ort und Na­me und Adres­se des Be­trei­bers des über die­se Mess­stel­le ver­sorg­ten Net­zes;
g.
die An­ga­be, ob ein Teil der Elek­tri­zi­tät vor Ort ver­braucht wird (Ei­gen­ver­brauch);
h.
die An­ga­be, ob und in wel­chem Um­fang der Pro­du­zent ei­ne Ein­mal­ver­gü­tung, einen In­ves­ti­ti­ons­bei­trag, ei­ne Markt­prä­mie oder ei­ne Mehr­kos­ten­fi­nan­zie­rung er­hal­ten hat;
i.
An­ga­ben zu den durch die Strom­pro­duk­ti­on di­rekt ver­ur­sach­ten Emis­sio­nen an CO2 so­wie zu der Men­ge an­fal­len­der ra­dio­ak­ti­ver Ab­fäl­le.

3 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­be a kann bei fos­sil be­trie­be­nen An­la­gen mit ei­ner An­schluss­leis­tung von höchs­tens 300 kVA, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2013 in Be­trieb ge­nom­men wur­den und einen Ei­gen­ver­brauch ein­sch­liess­lich Hilfsspei­sung von höchs­tens 20 Pro­zent der pro­du­zier­ten Elek­tri­zi­täts­men­ge auf­wei­sen, die ein­ge­speis­te Ener­gie (Über­schuss­pro­duk­ti­on) im Her­kunfts­nach­weis er­fasst wer­den.3

4 Ein Her­kunfts­nach­weis, der nicht bis zwölf Mo­na­te nach En­de des je­wei­li­gen Pro­duk­ti­ons­zeit­raums ent­wer­tet wird, ver­liert sei­ne Gül­tig­keit und kann nicht mehr ver­wen­det wer­den. Ein Her­kunfts­nach­weis, des­sen Pro­duk­ti­ons­zeit­raum ent­we­der der Mo­nat Ja­nu­ar, Fe­bru­ar, März oder April oder das gan­ze ers­te Quar­tal ist, ver­liert sei­ne Gül­tig­keit erst En­de Mai des Fol­ge­jah­res.

5 Die Voll­zugs­stel­le nach Ar­ti­kel 64 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sep­tem­ber 20164 (EnG) er­lässt Richt­li­ni­en über die Form der Her­kunfts­nach­wei­se; vor­her gibt sie den in­ter­es­sier­ten Krei­sen Ge­le­gen­heit zur Stel­lung­nah­me.

6 Die Be­trei­be­rin hat ab In­be­trieb­nah­me ei­ner neu­en Pro­duk­ti­ons­an­la­ge An­spruch auf die Er­fas­sung von Her­kunfts­nach­wei­sen, wenn sie der Voll­zugs­stel­le in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach In­be­trieb­nah­me die voll­stän­dig be­glau­big­ten An­la­ge­da­ten zu­stellt. Hält sie die­se Frist nicht ein, so hat sie bis zum Nach­rei­chen der Mel­dung kei­nen An­spruch auf die Er­fas­sung von Her­kunfts­nach­wei­sen.5

2 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 20. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 917). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 20. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 917).

4 SR 730.0

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des UVEK vom 20. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 917).

Art. 2 Registrierung der Produktionsanlage  

1 Grund­la­ge für die Re­gis­trie­rung der An­la­ge bil­den die An­ga­ben nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­ben c–g.

2 Die An­ga­ben müs­sen durch ei­ne für die­sen Fach­be­reich ak­kre­di­tier­te Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­le (Au­di­to­rin) be­glau­bigt wer­den.6

2bis Bei Pho­to­vol­taik­an­la­gen mit ei­ner An­la­gen­leis­tung von we­ni­ger als 100 kW reicht ei­ne Be­glau­bi­gung durch:

a.
die Be­trei­be­rin der Mess­stel­le, so­fern die­se vom Pro­du­zen­ten recht­lich ent­floch­ten ist; oder
b.
ein Kon­troll­or­gan, das über ei­ne Kon­troll­be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 27 der Nie­der­span­nungs-In­stal­la­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. No­vem­ber 20017 ver­fügt und an ei­ner von der Voll­zugs­stel­le durch­ge­führ­ten Schu­lung teil­ge­nom­men hat.8

3 Die Voll­zugs­stel­le über­prüft re­gel­mäs­sig die Da­ten der re­gis­trier­ten An­la­ge und die er­fass­ten Pro­duk­ti­ons­da­ten. Sie kann zu die­sem Zweck Kon­trol­len vor Ort durch­füh­ren und ei­ne pe­ri­odi­sche Er­neue­rung der Be­glau­bi­gung ver­lan­gen.9

4 Der Pro­du­zent muss der Voll­zugs­stel­le je­de Än­de­rung der An­la­ge­da­ten der be­tref­fen­den Pro­duk­ti­ons­an­la­ge un­ver­züg­lich mel­den.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 829).

7 SR 734.27

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des UVEK vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 829).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 829).

Art. 3 Ausnahme von der Registrierung  

Nicht re­gis­triert wer­den kön­nen An­la­gen mit:

a.10
ei­ner An­la­gen­leis­tung von we­ni­ger als 2 kW bei der Pho­to­vol­taik;
b.
ei­ner wech­sel­strom­sei­ti­gen Nenn­leis­tung von we­ni­ger als 2 kVA bei den üb­ri­gen Tech­no­lo­gi­en.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 829).

Art. 4 Erfassung der Produktionsdaten  

1 Die An­ga­ben nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und b (Pro­duk­ti­ons­da­ten) müs­sen an der Mess­stel­le oder an ei­nem vir­tu­el­len Mess­punkt er­fasst wer­den.

2 Zu er­fas­sen ist die Elek­tri­zi­täts­men­ge (Net­to­pro­duk­ti­on) als Dif­fe­renz zwi­schen der Pro­duk­ti­on di­rekt am Stromer­zeu­ger (Brut­to­pro­duk­ti­on) und dem Ver­brauch der Ener­gie­an­la­ge (Hilfsspei­sung).

3 Die Er­fas­sung hat durch di­rek­te Mes­sung oder durch Be­rech­nung zu ge­sche­hen, wo­bei Letz­te­re auf ge­mes­se­nen Wer­ten be­ru­hen muss.

4 Bei An­la­gen mit ei­ner wech­sel­strom­sei­ti­gen Nenn­leis­tung von höchs­tens 30 kVA kann an­stel­le der Net­to­pro­duk­ti­on nur die phy­si­ka­lisch ins Netz ein­ge­speis­te Elek­tri­zi­tät (Über­schuss­pro­duk­ti­on) er­fasst wer­den.

Art. 5 Übermittlung der Produktionsdaten  

1 Die Pro­duk­ti­ons­da­ten müs­sen der Voll­zugs­stel­le im Auf­trag des Pro­du­zen­ten über ein au­to­ma­ti­sier­tes Ver­fah­ren un­mit­tel­bar von der Mess­stel­le aus über­mit­telt wer­den. Von der au­to­ma­ti­sier­ten Über­mitt­lung aus­ge­nom­men sind An­la­gen nach Ar­ti­kel 8a Ab­satz 3 der Strom­ver­sor­gungs­ver­ord­nung vom 14. März 200811.12

2 Ist bei An­la­gen mit ei­ner wech­sel­strom­sei­ti­gen Nenn­leis­tung von 30 oder we­ni­ger kVA ei­ne au­to­ma­ti­sier­te Über­mitt­lung nicht mög­lich, so kön­nen die Da­ten durch die Be­trei­be­rin der Mess­stel­le, so­fern die­se vom Pro­du­zen­ten recht­lich ent­floch­ten ist, oder durch die Au­di­to­rin über das Her­kunfts­nach­weis-Por­tal der Voll­zugs­stel­le über­mit­telt wer­den.13

3 Bei An­la­gen, in de­nen zur Pro­duk­ti­on von Elek­tri­zi­tät ver­schie­de­ne Ener­gie­trä­ger ein­ge­setzt wer­den (Hy­brid­an­lagen), müs­sen zu­sätz­lich die An­tei­le der ver­schie­de­nen Ener­gie­trä­ger über­mit­telt wer­den.

4 Die Pro­duk­ti­ons­da­ten müs­sen der Voll­zugs­stel­le spä­tes­tens über­mit­telt wer­den:

a.
bei mo­nat­li­cher Er­fas­sung: je­weils bis En­de des Fol­ge­mo­nats;
b.
bei quar­tals­wei­ser Er­fas­sung: je­weils bis En­de des Fol­ge­mo­nats;
c.
bei jähr­li­cher Er­fas­sung: je­weils bis En­de Fe­bru­ar des Fol­ge­jah­res.

11 SR 734.71

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 20. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 917).

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 20. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 917).

Art. 6 Bestimmung der produzierten Elektrizitätsmenge beim Einsatz von Pumpen  

1 Setzt ei­ne Was­ser­kraft­an­la­ge Pum­pen ein, um Was­ser für die spä­te­re Elek­tri­zi­täts­er­zeu­gung zur Ver­fü­gung zu stel­len, so ist bei der Be­rech­nung der pro­du­zier­ten Elek­tri­zi­täts­men­ge die für den Pump­be­trieb auf­ge­wende­te Elek­tri­zi­täts­men­ge mit ei­nem Wir­kungs­grad von 83 Pro­zent zu mul­ti­pli­zie­ren und das Er­geb­nis von der ein­ge­speis­ten Elek­tri­zi­täts­men­ge ab­zu­zie­hen. All­fäl­li­ge ne­ga­ti­ve Re­sul­ta­te aus der Vor­pe­ri­ode müs­sen zu­sätz­lich ab­ge­zo­gen wer­den.

2 Ist der Wir­kungs­grad im Jah­res­durch­schnitt ge­rin­ger als 83 Pro­zent, so kann der Pro­du­zent bei der Voll­zugs­stel­le die Ver­wen­dung ei­nes tiefe­ren Wir­kungs­gra­des be­an­tra­gen. Da­zu muss er den tiefe­ren Wert mit ei­ner von un­ab­hän­gi­ger Stel­le durch­ge­führ­ten Stu­die nach­wei­sen. Der Wert muss so hoch an­ge­setzt sein, dass bei der Er­fas­sung der Her­kunfts­nach­wei­se in je­dem Fall nur die Elek­tri­zi­täts­men­ge be­rück­sich­tigt wird, die auf die na­tür­li­chen Zu­flüs­se zu­rück­zu­füh­ren ist.

Art. 7 Aufgaben der Vollzugsstelle  

1 Die Voll­zugs­stel­le er­fasst die für die Re­gis­trie­rung der An­la­gen so­wie für die Er­fas­sung, die Aus­stel­lung, die Über­wa­chung der Über­tra­gung und die Ent­wer­tung der Her­kunfts­nach­wei­se not­wen­di­gen Da­ten und führt ei­ne ent­spre­chen­de Da­ten­bank.

2 Sie stellt auf Ver­lan­gen ei­ne über­prüf­ba­re Be­stä­ti­gung für die Ent­wer­tung ei­nes Her­kunfts­nach­wei­ses in schrift­li­cher oder elek­tro­ni­scher Form aus.

3 Sie über­wacht die Wei­ter­ga­be der von ihr er­fass­ten Her­kunfts­nach­wei­se in der Schweiz so­wie den Ex­port und Im­port von Her­kunfts­nach­wei­sen.

4 Sie stellt si­cher, dass für die mit ei­nem be­stimm­ten Her­kunfts­nach­weis be­schei­nig­te Elek­tri­zi­täts­men­ge kei­ne wei­te­ren Her­kunfts­nach­wei­se aus­ge­stellt wer­den.

5 Sie er­hebt Ge­büh­ren na­ment­lich für die Re­gis­trie­rung der An­la­gen so­wie für die Er­fas­sung, Aus­stel­lung, Über­tra­gung und Ent­wer­tung der Her­kunfts­nach­wei­se und an­de­re Leis­tun­gen im Zu­sam­men­hang mit dem Voll­zug die­ser Ver­ord­nung und stellt die­se den ein­zel­nen Nut­ze­rin­nen und Nut­zern in Rech­nung.

6 Sie führt al­le Tä­tig­kei­ten kos­ten­güns­tig und trans­pa­rent durch. Das BFE über­wacht und kon­trol­liert die­se Tä­tig­kei­ten. Die Voll­zugs­stel­le stellt dem BFE al­le da­für not­wen­di­gen Un­ter­la­gen und In­for­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung.

7 Die Voll­zugs­stel­le ver­tritt die Schweiz in der As­so­cia­ti­on of Is­suing Bo­dies und wei­te­ren in­ter­na­tio­na­len Gre­mi­en im Zu­sam­men­hang mit Her­kunfts­nach­wei­sen.

2. Abschnitt: Stromkennzeichnung

Art. 8  

1 Die Strom­kenn­zeich­nung nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 3 Buch­sta­be b EnG14 muss min­des­tens ein­mal pro Ka­len­der­jahr auf der Elek­tri­zi­täts­rech­nung oder zu­sam­men mit die­ser er­fol­gen und fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
die pro­zen­tua­len An­tei­le der ein­ge­setz­ten Ener­gie­trä­ger an der ge­lie­fer­ten Elek­tri­zi­tät;
b.
die pro­zen­tua­len An­tei­le der Elek­tri­zi­tät, die im In­land und im Aus­land pro­du­ziert wur­den;
c.
das Be­zugs­jahr;
d.
den Na­men und die Kon­takt­stel­le des kenn­zeich­nungs­pflich­ti­gen Un­ter­neh­mens.

2 Das kenn­zeich­nungs­pflich­ti­ge Un­ter­neh­men ist auch dann für die In­for­ma­ti­on der End­ver­brau­che­rin­nen und End­ver­brau­cher ver­ant­wort­lich, wenn die Elek­tri­zi­täts­rech­nung von ei­nem an­de­ren Un­ter­neh­men zu­ge­stellt wird.

3 Im Üb­ri­gen ist die Strom­kenn­zeich­nung ge­mä­ss An­hang 1 vor­zu­neh­men.

3. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 9 Aufhebung und Änderung anderer Erlasse  

Die Auf­he­bung und die Än­de­rung an­de­rer Er­las­se wer­den in An­hang 2 ge­re­gelt.

Art. 9a Übergangsbestimmung zur Änderung vom 20. Februar 2019 1516  

Die Vor­ga­ben in An­hang 1 gel­ten erst­mals für das Lie­fer­jahr 2019.

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des UVEK vom 20. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 917). Be­rich­ti­gung vom 2. April 2019 (AS 2019 1081).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 829).

Art. 9b Übergangsbestimmung zur Änderung vom
24. November 2021
17  

Muss die Be­glau­bi­gung der An­ga­ben nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­ben c–g bei ei­ner An­la­ge er­neu­ert wer­den, für die ein Ver­trag zur Mehr­kos­ten­fi­nan­zie­rung nach Ar­ti­kel 73 Ab­satz 4 EnG18 be­steht, so kann die­se Er­neue­rung so­wohl von ei­ner Au­di­to­rin als auch von ei­ner Per­son nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2bis vor­ge­nom­men wer­den.

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des UVEK vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 829).

18 SR 730.0

Art. 10 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2018 in Kraft.

Anhang 1 19

19 Bereinigt gemäss Ziff. II der V des UVEK vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 829).

(Art. 1 und 8)

Anforderungen an die Stromkennzeichnung

1 Energieträger und Zuordnung

1.1
Die Energieträger müssen wie folgt benannt werden:

Obligatorische Hauptkategorien

Unterkategorien

Erneuerbare Energien

Wasserkraft

Übrige erneuerbare Energien

Sonnenenergie

Windenergie

Biomasse a

Siedlungsabfälleb

Geothermie

Geförderter Strom c

Nicht erneuerbare Energien

Kernenergie

Fossile Energieträger

Erdöl

Erdgas

Kohle

Siedlungsabfälle d

a
Feste und flüssige Biomasse mit Ausnahme der erneuerbaren Anteile der Siedlungsabfälle sowie Biogas
b
Erneuerbare Anteile der Siedlungsabfälle in Kehrrichtverbrennungsanlagen
c
nach Artikel 19 des Gesetzes (Einspeisevergütung)
d
Fossile Anteile der Siedlungsabfälle in Kehrichtverbrennungsanlagen
1.2
Sind in den Hauptkategorien «übrige erneuerbare Energien» und «fossile Energieträger» Anteile zu verbuchen, so müssen diejenigen dazugehörenden Unterkategorien aufgeführt werden, bei denen der Wert grösser als Null ist.
1.3
Als Basis für die Zuteilung zu einer Kategorie dient der Herkunftsnachweis nach Artikel 1 oder ein europäischer Herkunftsnachweis nach Artikel 19 der Richtlinie (EU) 2018/200120. Werden für die Stromproduktion aus nicht erneuerbaren Energien in einem europäischen Land keine europäischen Herkunftsnachweise ausgestellt, so kann die Vollzugsstelle entsprechende Ersatznachweise erfassen. Dazu muss bei der Vollzugsstelle eine Bestätigung des Produzenten eingereicht werden, wonach die Herkunft der entsprechenden Elektrizitätsmenge niemand anderem zugeteilt wird.
1.4
Die nach Artikel 19 EnG21 ausgewiesene Elektrizitätsmenge wird der Hauptkategorie «geförderter Strom» in der Hauptkategorie «erneuerbare Energien» zugeschlagen. Die Aufteilung der Energieträger muss in einer Fussnote aufgeführt werden.
1.5
Jede Kategorie enthält die Angabe der Anteile der im Inland bzw. im Ausland produzierten Elektrizität.
1.6
Nicht direkt an die eigenen Endverbraucherinnen und Endverbraucher gelieferte Elektrizität muss für die Berechnung des Lieferanten- oder des Produktemixes nach Artikel 4 Absatz 2 EnV in Abzug gebracht werden. Dies gilt insbesondere für vertraglich vereinbarte Lieferungen von Elektrizität einer oder mehrerer Energieträger-Kategorien an in- oder ausländische Wiederverkäufer oder an ausländische Endverbraucherinnen und Endverbraucher.

20 Richtlinie (EU) 2018/2001 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Dezember 2018 zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen, Fassung gemäss ABl. L 328 vom 21.12.2018, S. 82.

21 SR 730.0

2 Kennzeichnung

2.1
Für die Lieferung in einem bestimmten Kalenderjahr sind nur Herkunftsnachweise mit einem Produktionszeitraum aus diesem Kalenderjahr zulässig.
2.2
Die Kennzeichnung muss sich auf die Daten des vorangegangenen Kalenderjahrs beziehen.
2.3
Grundlage für die Kennzeichnung bilden die Herkunfts- oder Ersatznachweise gemäss Ziffer 1.3, die für die im vergangenen Kalenderjahr produzierte Elektrizität ausgestellt wurden.
2.4
Die Kennzeichnung erfolgt mittels Tabelle, entsprechend dem Beispiel in Figur 1 oder Figur 2. Deren Masse müssen mindestens 10 × 7 cm betragen.
2.5
Wird in der Tabelle der Produktemix nach Artikel 4 Absatz 2 EnV angegeben (Beispiel: Figur 2), so ist auch auf den Fundort der gemeinsamen Veröffentlichung nach Artikel 4 Absatz 3 hinzuweisen.
Beispiel einer Tabelle zur Kennzeichnung von Elektrizität nach den Mindestanforderungen für die Angabe des Lieferantenmixes:

Figur 1

Stromkennzeichnung

Ihr Stromlieferant:

EVU ABC

(Bsp.)

Kontakt:

www.evu-abc.ch, (Bsp.), Tel. 099 999 99 99

Bezugsjahr:

2019

Der gesamthaft unseren Kundinnen und Kunden gelieferte Strom wurde produziert aus:

in %

Total

aus der Schweiz

erneuerbaren Energien

58,0 %

48,0 %

Wasserkraft

50,0 %

40,0 %

übrige erneuerbare Energien

1,0 %

1,0 %

Biomasse
Siedlungsabfälle

0,5 %

0,5 %

0,5 %

0,5 %

geförderter Strom1

7,0 %

7,0 %

nicht erneuerbaren Energien

42,0 %

27,0 %

Kernenergie

41,0 %

26,0 %

fossile Energieträger

1,0 %

1,0 %

Siedlungsabfälle

1,0 %

1,0 %

Total

100,0 %

75,0 %

1
Geförderter Strom: 40 % Wasserkraft, 20 % Sonnenenergie, 7 % Windener­gie, 29 % Biomasse, 1 % Siedlungsabfälle (erneuerbarer Anteil), 3 % Geothermie
Beispiel einer Tabelle zur Kennzeichnung von Elektrizität nach den Mindestanforderungen für die Angabe des Produktemixes:

Figur 2

Stromkennzeichnung

Ihr Stromlieferant:

EVU ABC

(Bsp.)

Kontakt:

www.evu-abc.ch (Bsp.), Tel. 099 999 99 99

Bezugsjahr:

2019

Der Ihnen gelieferte Strom (Stromprodukt XYZ) wurde produziert aus:

in %

Total

aus der Schweiz

erneuerbaren Energien

99,0 %

97,0 %

Wasserkraft

88,0 %

88,0 %

übrige erneuerbare Energien

4,0 %

2,0 %

Sonnenenergie

0,5 %

0,5 %

Windenergie

2,0 %

0,0 %

Biomasse
Siedlungsabfälle

1,0 %

0,5 %

1,0 %

0,5 %

geförderter Strom1

7,0 %

7,0 %

nicht erneuerbaren Energien

1,0 %

1,0 %

Kernenergie

0,0 %

0,0 %

fossile Energieträger

1,0 %

1,0 %

Siedlungsabfälle

1,0 %

1,0 %

Total

100,0 %

98,0 %

1
Geförderter Strom: 40 % Wasserkraft, 20 % Sonnenenergie, 7 % Windenergie, 29 % Biomasse, 1 % Siedlungsabfälle (erneuerbarer Anteil), 3 % Geothermie

Anhang 2

(Art. 9)

Aufhebung und Änderung anderer Erlasse

I

1Die Herkunftsnachweis-Verordnung vom 24. November 200622 wird aufgehoben.

2 Die Verordnung des UVEK vom 15. April 200323 über das energietechnische Prüf­verfahren für Wasserwärmer, Warmwasser- und Wärmespeicher wird aufgehoben.

II

Die nachstehenden Erlasse werden wie folgt geändert:

24

22 [AS 2006 5361; 2008 1221; 2011 4103; 2012 5825; 2013 3657]

23 [AS 2003 769]

24 Die Änderungen können unter AS 2017 6939konsultiert werden.

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