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Verordnung
über die Förderung der Produktion von Elektrizität
aus erneuerbaren Energien
(Energieförderungsverordnung, EnFV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Energiegesetz vom 30. September 20161 (EnG),

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand  

Die­se Ver­ord­nung re­gelt die För­de­rung der Pro­duk­ti­on von Elek­tri­zi­tät aus er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, die aus dem Netz­zu­schlag nach Ar­ti­kel 35 EnG fi­nan­ziert wird.

Art. 2 Begriffe  

In die­ser Ver­ord­nung be­deu­ten:

a.
Hy­brid­an­lage: An­la­ge, die meh­re­re er­neu­er­ba­re Ener­gie­trä­ger zur Elek­tri­zi­täts­pro­duk­ti­on nutzt;
b.
Bio­mas­se: sämt­li­ches durch Pho­to­syn­the­se di­rekt oder in­di­rekt er­zeug­tes or­ga­ni­sches Ma­te­ri­al, das nicht über geo­lo­gi­sche Pro­zes­se ver­än­dert wur­de; da­zu ge­hö­ren auch sämt­li­che Fol­ge- und Ne­ben­pro­duk­te, Rück­stän­de und Ab­fäl­le, de­ren Ener­gie­ge­halt aus der Bio­mas­se stammt;
c.
bio­ge­nes Gas: aus Bio­mas­se her­ge­stell­tes Gas;
d.
Net­to­pro­duk­ti­on: Elek­tri­zi­täts­men­ge nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 2 der Ener­gie­ver­ord­nung vom 1. No­vem­ber 20172 (EnV);
e.
Ab­wär­me: nach dem Stand der Tech­nik nicht ver­meid­ba­re Wär­me­ver­lus­te, die aus Ener­gieum­wand­lungs­pro­zes­sen oder aus che­mi­schen Pro­zes­sen, bei­spiels­wei­se in Keh­richt­ver­bren­nungs­an­la­gen (KVA), ent­ste­hen, aus­ge­nom­men Heiz­wär­me aus An­la­gen, wel­che die ge­kop­pel­te Pro­duk­ti­on von elek­tri­scher und ther­mi­scher Ener­gie als pri­märe und gleich­ran­gi­ge Zie­le ha­ben;
f.
Wär­me-Kraft-Kopp­lung (WKK): gleich­zei­ti­ge Be­reit­stel­lung von Kraft und Wär­me aus dem Um­wand­lungs­pro­zess von Brenn­stoff in Ga­stur­bi­nen, Dampf­tur­bi­nen, Ver­bren­nungs­mo­to­ren, an­de­ren ther­mi­schen An­la­gen und Brenn­stoff­zel­len.
Art. 3 Neuanlagen  

1 Als Neu­an­la­gen gel­ten:

a.
bei Was­ser­kraft­an­la­gen: An­la­gen, die ein hy­drau­li­sches Po­ten­zi­al erst­mals nut­zen;
b.
bei den üb­ri­gen Tech­no­lo­gi­en: An­la­gen, die erst­mals an ei­nem Stand­ort er­stellt wer­den.

2 Als Neu­an­la­ge gilt eben­falls ei­ne An­la­ge, die ei­ne be­ste­hen­de An­la­ge kom­plett er­setzt. Aus­ge­nom­men da­von sind Was­ser­kraft­an­la­gen.3

3 Den Ent­scheid dar­über, ob ei­ne Neu­an­la­ge vor­liegt oder nicht, trifft die Voll­zugs­stel­le in Ab­spra­che mit dem Bun­des­amt für Ener­gie (BFE).

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 820).

Art. 4 Anlagenleistung  

Die Leis­tung ei­ner An­la­ge be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 13 EnV4.

Art. 5 Meldepflicht bei Änderung der berechtigten Person  

Än­dert sich nach Ge­such­sein­rei­chung die be­rech­tig­te Per­son, so ist dies von der bis­her be­rech­tig­ten Per­son um­ge­hend der Be­hör­de zu mel­den, die für die Be­ur­tei­lung des Ge­suchs zu­stän­dig ist. Oh­ne Mel­dung wird die Ein­spei­se­prä­mie, die Ver­gü­tung, der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag oder die Markt­prä­mie an die bis­her be­rech­tig­te Per­son aus­be­zahlt.

Art. 6 Kategorien von Photovoltaikanlagen  

1 Die Pho­to­vol­taik­an­la­gen wer­den in fol­gen­de Ka­te­go­ri­en un­ter­teilt:

a.
in­te­grier­te An­la­gen;
b.
an­ge­bau­te oder frei­ste­hen­de An­la­gen.

2 In­te­grier­te An­la­gen sind An­la­gen, die in ein Ge­bäu­de in­te­griert sind und ne­ben der Elek­tri­zi­täts­pro­duk­ti­on zu­sätz­lich dem Wet­ter­schutz, dem Wär­me­schutz oder der Ab­sturz­si­che­rung die­nen.

Art. 7 Grosse und kleine Photovoltaikanlagen  

1 Als gros­se Pho­to­vol­taik­an­la­gen gel­ten An­la­gen mit ei­ner Leis­tung ab 100 kW.

2 Als klei­ne Pho­to­vol­taik­an­la­gen gel­ten:

a.
An­la­gen mit ei­ner Leis­tung von we­ni­ger als 100 kW;
b.
An­la­gen, die um we­ni­ger als 100 kW Leis­tung er­wei­tert oder er­neu­ert wer­den, auch wenn de­ren Ge­samt­leis­tung nach der Er­wei­te­rung oder Er­neue­rung 100 kW oder mehr be­trägt.

3 Ver­zich­tet der Be­trei­ber ei­ner An­la­ge nach Ab­satz 1 auf die Ver­gü­tung des Leis­tungs­bei­trags (An­hang 2.1 Ziff. 2) für die Leis­tung ab 100 kW, so gilt die An­la­ge eben­falls als klei­ne An­la­ge.

Art. 85  

5 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

Art. 9 Ausnahmen von der Untergrenze bei Wasserkraftanlagen 6  

1 Nebst den Was­ser­kraft­an­la­gen, die mit Trink­was­ser­ver­sor­gungs- oder Ab­was­ser­an­la­gen ver­bun­den sind, sind fol­gen­de Was­ser­kraft­an­la­gen von der Un­ter­gren­ze nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 4 Buch­sta­be a EnG aus­ge­nom­men:

a.
Do­tier­kraft­wer­ke;
b.
An­la­gen an künst­lich ge­schaf­fe­nen Hoch­was­ser­ent­las­tungs­kanä­len, In­dus­trie­kanä­len und be­ste­hen­den Aus­leit- und Un­ter­was­ser­kanä­len, so­fern kei­ne neu­en Ein­grif­fe in na­tür­li­che oder öko­lo­gisch wert­vol­le Ge­wäs­ser be­wirkt wer­den;
c.
Ne­ben­nut­zungs­an­la­gen wie Wäs­ser­was­ser­kraft­an­la­gen, Kraft­wer­ke im Zu­sam­men­hang mit Be­schnei­ungs­an­la­gen oder der Nut­zung von Tun­nel­was­ser.

2 Nebst den Ne­ben­nut­zungs­an­la­gen nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 4 EnG sind fol­gen­de Was­ser­kraft­an­la­gen von der Un­ter­gren­ze nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 EnG aus­ge­nom­men:

a.
Do­tier­kraft­wer­ke;
b.
An­la­gen an künst­lich ge­schaf­fe­nen Hoch­was­ser­ent­las­tungs­kanä­len, In­dus­trie­kanä­len und be­ste­hen­den Aus­leit- und Un­ter­was­ser­kanä­len, so­fern kei­ne neu­en Ein­grif­fe in na­tür­li­che oder öko­lo­gisch wert­vol­le Ge­wäs­ser be­wirkt wer­den;
c.7
An­la­gen, an de­nen Sa­nie­rungs­mass­nah­men nach Ar­ti­kel 83a des Ge­wäs­ser­schutz­ge­set­zes vom 24. Ja­nu­ar 19918 (GSchG) oder Ar­ti­kel 10 des Bun­des­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 19919 über die Fi­sche­rei (BGF) um­ge­setzt wer­den oder wur­den, so­fern durch die Er­wei­te­rung oder die Er­neue­rung kei­ne neu­en oder zu­sätz­li­chen öko­lo­gi­schen Be­ein­träch­ti­gun­gen ent­ste­hen.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Mai 2023, in Kraft seit 1. Ju­li 2023 (AS 2023 275).

8 SR 814.20

9 SR 923.0

Art. 10 Eigenverbrauch  

Für den Ei­gen­ver­brauch und den Zu­sam­menschluss zum Ei­gen­ver­brauch gel­ten die Be­stim­mun­gen des 4. Ka­pi­tels 2. Ab­schnitt der EnV10.

2. Kapitel: Einspeisevergütungssystem

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 11 Allgemeine Anforderungen  

Die An­schluss­be­din­gun­gen nach Ar­ti­kel 10 EnV11 so­wie die Be­stim­mung der zu ver­gü­ten­den Elek­tri­zi­täts­men­ge nach Ar­ti­kel 11 EnV gel­ten sinn­ge­mä­ss auch für Be­trei­ber von An­la­gen im Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem.

Art. 12 Herkunftsnachweis und ökologischer Mehrwert  

1 Be­trei­ber von An­la­gen im Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem ha­ben der Voll­zugs­stel­le die er­fass­ten Her­kunfts­nach­wei­se zu über­tra­gen.

2 Der öko­lo­gi­sche Mehr­wert ist mit der de­fi­ni­ti­ven Teil­nah­me am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem (Art. 24) ab­ge­gol­ten.

Art. 13 Teilnahme von Photovoltaikanlagen  

Am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem kön­nen nur gros­se Pho­to­vol­taik­an­la­gen teil­neh­men.

2. Abschnitt: Direktvermarktung und Einspeisung zum Referenz-Marktpreis

Art. 14 Direktvermarktung  

1 Von der Pflicht zur Di­rekt­ver­mark­tung (Art. 21 EnG) aus­ge­nom­men sind Be­trei­ber von An­la­gen mit ei­ner Leis­tung von we­ni­ger als 100 kW.

2 Be­trei­ber von An­la­gen mit ei­ner Leis­tung ab 500 kW, die be­reits ei­ne Ver­gü­tung nach bis­he­ri­gem Recht er­hal­ten, müs­sen in die Di­rekt­ver­mark­tung wech­seln.

3 Sämt­li­che Be­trei­ber kön­nen je­der­zeit un­ter Ein­hal­tung ei­ner Mel­de­frist von ei­nem Mo­nat auf ein Quar­tal­sen­de hin in die Di­rekt­ver­mark­tung wech­seln. Die Rück­kehr zur Ein­spei­sung zum Re­fe­renz-Markt­preis ist aus­ge­schlos­sen.12

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 20206129).

Art. 15 Referenz-Marktpreis 13  

1 Der Re­fe­renz-Markt­preis für Elek­tri­zi­tät aus Pho­to­vol­taik-, Was­ser­kraft-, Bio­mas­se-, Wind­kraft- und Geo­ther­mie­an­la­gen ent­spricht dem Durch­schnitt der Prei­se, die an der Strom­bör­se je­weils für den Fol­ge­tag für das Markt­ge­biet Schweiz fest­ge­setzt wer­den, ge­wich­tet nach der tat­säch­li­chen vier­tel­stünd­li­chen Ein­spei­sung der last­gang­ge­mes­se­nen An­la­gen der je­wei­li­gen Tech­no­lo­gie.

2 Für An­la­gen, de­ren Pro­duk­ti­on mo­nat­lich ge­mel­det wird, gilt der mo­nat­li­che Durch­schnitt.

3 Für An­la­gen, de­ren Pro­duk­ti­on vier­tel­jähr­lich ge­mel­det wird, gilt der vier­tel­jähr­li­che Durch­schnitt.

4 Das BFE be­rech­net und ver­öf­fent­licht die Re­fe­renz-Markt­prei­se vier­tel­jähr­lich.

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Mai 2023, in Kraft seit 1. Ju­li 2023 (AS 2023 275).

Art. 16 Vergütungssätze und deren Anpassung  

1 Die Ver­gü­tungs­sät­ze je Er­zeu­gungs­tech­no­lo­gie, Ka­te­go­rie und Leis­tungs­klas­se sind in den An­hän­gen 1.1–1.5 fest­ge­legt.

2 Der Ver­gü­tungs­satz für Hy­brid­an­lagen be­rech­net sich nach den Ver­gü­tungs­sät­zen der ein­ge­setz­ten Ener­gie­trä­ger, ge­wich­tet nach de­ren an­teils­mäs­si­gen Ener­gi­ein­hal­ten. Zur Be­stim­mung der äqui­va­len­ten Leis­tun­gen wird die ge­sam­te Pro­duk­ti­on ver­wen­det.

3 Die Ver­gü­tungs­sät­ze wer­den re­gel­mäs­sig über­prüft und bei ei­ner we­sent­li­chen Ver­än­de­rung der Ver­hält­nis­se an­ge­passt.

4 Die Ein­spei­se­prä­mie re­du­ziert sich bei Be­trei­bern, die nach den Ar­ti­keln 10–13 des Mehr­wert­steu­er­ge­set­zes vom 12. Ju­ni 200914 (MWSTG) steu­er­pflich­tig sind, um den Fak­tor, der ge­stützt auf den je­weils gül­ti­gen Nor­mal­sat­zes nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 MWSTG, ge­run­det auf vier Nach­kom­mas­tel­len, wie folgt be­rech­net wird:

.15

14 SR 641.20

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019 (AS 2019 923). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

Art. 17 Vergütungsdauer und Mindestanforderungen  

1 Die Ver­gü­tungs­dau­er und die Min­dest­an­for­de­run­gen sind in den An­hän­gen 1.1–1.5 fest­ge­legt.

2 Die Ver­gü­tungs­dau­er be­ginnt mit der tat­säch­li­chen In­be­trieb­nah­me der An­la­ge und kann nicht un­ter­bro­chen wer­den. Sie be­ginnt auch dann zu lau­fen, wenn der Be­trei­ber für die An­la­ge noch kei­ne Ver­gü­tung er­hält.

3. Abschnitt: Reihenfolge der Berücksichtigung und Warteliste

Art. 18 Reihenfolge der Berücksichtigung  

1 Mass­ge­bend für die Be­rück­sich­ti­gung ei­nes Ge­suchs um Teil­nah­me am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem ist das Ein­rei­che­da­tum.

2 Kön­nen nicht al­le am glei­chen Tag ein­ge­reich­ten Ge­su­che be­rück­sich­tigt wer­den, so wer­den die Pro­jek­te mit der gröss­ten Leis­tung zu­erst be­rück­sich­tigt.

Art. 19 Warteliste  

1 Rei­chen die Mit­tel nicht für ei­ne so­for­ti­ge Be­rück­sich­ti­gung al­ler Ge­su­che aus, so wer­den die Pro­jek­te in ei­ne War­te­lis­te auf­ge­nom­men, es sei denn, sie er­fül­len die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen of­fen­sicht­lich nicht.

2 Die Voll­zugs­stel­le teilt der ge­such­stel­len­den Per­son mit, dass ihr Pro­jekt in die War­te­lis­te auf­ge­nom­men wird.

3 Sie führt je ei­ne War­te­lis­te für Pho­to­vol­taik­an­la­gen und für die üb­ri­gen Er­zeu­gungs­tech­no­lo­gi­en.

Art. 20 Abbau der Warteliste  

1 Ste­hen wie­der Mit­tel zur Ver­fü­gung, so legt das BFE Kon­tin­gen­te fest, in de­ren Um­fang An­la­gen auf den War­te­lis­ten be­rück­sich­tigt wer­den kön­nen.

2 Die An­la­gen auf der War­te­lis­te für Pho­to­vol­taik­an­la­gen wer­den ent­spre­chend dem Ein­rei­che­da­tum des Ge­suchs be­rück­sich­tigt.

3 Die An­la­gen auf der War­te­lis­te für die üb­ri­gen Er­zeu­gungs­tech­no­lo­gi­en wer­den in fol­gen­der Rei­hen­fol­ge be­rück­sich­tigt:

a.
An­la­gen, für die die In­be­trieb­nah­me­mel­dung oder die Pro­jekt­fort­schritts­mel­dung be­zie­hungs­wei­se, bei Klein­was­ser­kraft- und Win­d­ener­gie­an­la­gen, die zwei­te Pro­jekt­fort­schritts­mel­dung voll­stän­dig bei der Voll­zugs­stel­le ein­ge­reicht wur­de: ent­spre­chend dem Ein­rei­che­da­tum die­ser Mel­dung;
b.
die üb­ri­gen Pro­jek­te: ent­spre­chend dem Ein­rei­che­da­tum des Ge­suchs.

4. Abschnitt: Gesuchsverfahren

Art. 21 Gesuch  

1 Das Ge­such um Teil­nah­me am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem ist bei der Voll­zugs­stel­le ein­zu­rei­chen.

2 Es hat sämt­li­che An­ga­ben und Un­ter­la­gen nach den An­hän­gen 1.1–1.5 zu ent­hal­ten.

Art. 22 Zusicherung dem Grundsatz nach  

1 Sind die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen vor­aus­sicht­lich er­füllt und ste­hen ge­nü­gend Mit­tel zur Ver­fü­gung, so si­chert die Voll­zugs­stel­le die Teil­nah­me der An­la­ge am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem mit ei­ner Ver­fü­gung dem Grund­satz nach zu.

2 Die­se Ver­fü­gung hat für die für das Pro­jekt er­for­der­li­chen Be­wil­li­gungs- und Kon­zes­sio­nie­rungs­ver­fah­ren kei­ne prä­ju­di­zi­el­le Wir­kung.

Art. 23 Projektfortschritte, Inbetriebnahme und Meldepflichten  

1 Die ge­such­stel­len­de Per­son muss nach Er­halt der Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 22 frist­ge­recht Pro­jekt­fort­schrit­te er­zie­len so­wie die An­la­ge in Be­trieb neh­men.

2 Die Pro­jekt­fort­schrit­te und die In­be­trieb­nah­me so­wie die je da­für gel­ten­den Fris­ten sind in den An­hän­gen 1.1–1.5 fest­ge­legt.

2bis Die Fris­ten für die Pro­jekt­fort­schrit­te und die In­be­trieb­nah­me ste­hen für die Dau­er von pla­nungs-, kon­zes­si­ons- oder bau­recht­li­chen Rechts­mit­tel­ver­fah­ren still.16

3 Kann die ge­such­stel­len­de Per­son die Fris­ten für die Pro­jekt­fort­schrit­te und die In­be­trieb­nah­me aus an­de­ren Grün­den, für die sie nicht ein­zu­ste­hen hat, nicht ein­hal­ten, so kann die Voll­zugs­stel­le die­se auf Ge­such hin um ma­xi­mal die Dau­er der vor­ge­se­he­nen Frist ver­län­gern. Das Ge­such ist vor Ab­lauf der je­wei­li­gen Frist schrift­lich ein­zu­rei­chen.17

4 Die ge­such­stel­len­de Per­son hat die er­reich­ten Pro­jekt­fort­schrit­te je­weils in­nert zwei Wo­chen schrift­lich zu mel­den.

5 Sie muss die voll­stän­di­ge In­be­trieb­nah­me­mel­dung spä­tes­tens einen Mo­nat nach der In­be­trieb­nah­me ein­rei­chen. Hält sie die­se Frist nicht ein, so hat sie bis zum Nach­rei­chen der Mel­dung kei­nen An­spruch auf Ent­rich­tung der Ein­spei­se­prä­mie.

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 923).

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 923).

Art. 24 Entscheid  

1 Er­füllt die An­la­ge auch nach der In­be­trieb­nah­me die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen, so ver­fügt die Voll­zugs­stel­le na­ment­lich:

a.
den Ein­tritt ins Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem;
b.
ob die An­la­ge in der Di­rekt­ver­mark­tung ist oder mit dem Re­fe­renz-Markt­preis ver­gü­tet wird; und
c.
die Hö­he des Ver­gü­tungs­sat­zes.

2 Hat ei­ne ge­such­stel­len­de Per­son ih­re An­la­ge, für die Mit­tel zur Ver­fü­gung ste­hen, in Be­trieb ge­nom­men, be­vor ihr die Teil­nah­me am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem dem Grund­satz nach zu­ge­si­chert wur­de, so er­lässt die Voll­zugs­stel­le di­rekt ei­ne Ver­fü­gung nach Ab­satz 1, wenn die be­tref­fen­de Per­son die voll­stän­di­ge In­be­trieb­nah­me­mel­dung ein­ge­reicht hat.

3 Die Voll­zugs­stel­le wi­der­ruft die Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 22 und weist das Ge­such um Teil­nah­me am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem ab, wenn:

a.
die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen nicht er­füllt sind;
b.
die ge­such­stel­len­de Per­son die Fris­ten für die Pro­jekt­fort­schrit­te oder die In­be­trieb­nah­me nicht ein­hält;
c.
der Stand­ort der An­la­ge nicht dem im Ge­such an­ge­ge­be­nen ent­spricht.

5. Abschnitt: Laufender Betrieb, Ausschluss und Austritt

Art. 25 Auszahlung der Vergütung  

1 Die Voll­zugs­stel­le zahlt vier­tel­jähr­lich aus:

a.
Be­trei­bern von An­la­gen in der Di­rekt­ver­mark­tung: die Ein­spei­se­prä­mie;
b.
Be­trei­bern, die die Elek­tri­zi­tät zum Re­fe­renz-Markt­preis ein­spei­sen: die Ein­spei­se­prä­mie und den Re­fe­renz-Markt­preis.

2 Ste­hen für die Zah­lun­gen nach Ab­satz 1 nicht ge­nü­gend Mit­tel zur Ver­fü­gung, so nimmt sie die Aus­zah­lun­gen im lau­fen­den Jahr an­teils­mäs­sig vor. Den Dif­fe­renz­be­trag be­zahlt sie im fol­gen­den Jahr aus.

3 Die Voll­zugs­stel­le for­dert vom Be­trei­ber im Ver­hält­nis zur ef­fek­ti­ven Pro­duk­ti­on zu viel aus­be­zahl­te Be­trä­ge oh­ne Zins zu­rück. Sie kann sie auch in der fol­gen­den Zah­lungs­pe­ri­ode ver­rech­nen.

4 Über­steigt der Re­fe­renz-Markt­preis den Ver­gü­tungs­satz, so stellt die Voll­zugs­stel­le den Be­trei­bern den über­stei­gen­den Teil vier­tel­jähr­lich in Rech­nung.

5 Die Ver­gü­tung wird bis und mit dem vol­len Mo­nat aus­be­zahlt, in dem die Ver­gü­tungs­dau­er aus­läuft.

6 Reicht der Be­trei­ber die für die Aus­zah­lun­gen nach Ab­satz 1 not­wen­di­gen In­for­ma­tio­nen nicht voll­stän­dig und frist­ge­recht ein oder an­er­kennt er die vom BFE ge­neh­mig­ten Richt­li­ni­en der Bi­lanz­grup­pe für er­neu­er­ba­re Ener­gi­en nicht, so ent­fällt der An­spruch auf Ver­gü­tung, bis die­se In­for­ma­tio­nen oder die An­er­ken­nung vor­lie­gen.18

7 Be­zieht ei­ne An­la­ge mehr Elek­tri­zi­tät aus dem Netz, als sie ein­speist, so stellt die Voll­zugs­stel­le in Rech­nung:

a.
Be­trei­bern von An­la­gen in der Di­rekt­ver­mark­tung: die Ein­spei­se­prä­mie;
b.
Be­trei­bern, die die Elek­tri­zi­tät zum Re­fe­renz-Markt­preis ein­spei­sen: die Ein­spei­se­prä­mie und den Re­fe­renz-Markt­preis.19

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 923).

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 923).

Art. 26 Bewirtschaftungsentgelt 20  

1 Pro­du­zen­ten in der Di­rekt­ver­mark­tung er­hal­ten von der Voll­zugs­stel­le pro kWh ein­ge­speis­te Elek­tri­zi­tät vier­tel­jähr­lich ein Be­wirt­schaf­tungs­ent­gelt, das sich aus ei­nem fi­xen An­teil für die Ver­mark­tungs­kos­ten und ei­nem va­ria­blen An­teil für die Aus­gleich­s­ener­gie­kos­ten zu­sam­men­setzt.

2 Die Hö­he des fi­xen An­teils für die Ver­mark­tungs­kos­ten be­trägt für al­le Tech­no­lo­gi­en 0,11 Rp./kWh.

3 Der va­ria­ble An­teil für die Aus­gleich­s­ener­gie­kos­ten be­rech­net sich als Pro­dukt aus:

a.
dem Ver­hält­nis des Durch­schnitts der Aus­gleich­s­ener­gie­prei­se für einen Mo­nat zum Durch­schnitt der Aus­gleich­s­ener­gie­prei­se der Jah­re 2013–2015; und
b.
dem Ba­sis­be­trag nach Ab­satz 4.

4 Der Ba­sis­be­trag ent­spricht:

a.
bei Pho­to­vol­taik- und Win­d­ener­gie­an­la­gen: 0,44 Rp./kWh;
b.
bei Was­ser­kraft­an­la­gen: 0,17 Rp./kWh;
c.
bei KVA: 0,05 Rp./kWh;
d.
bei den üb­ri­gen Bio­mas­se­an­la­gen: 0,17 Rp./kWh.

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Mai 2023, in Kraft seit 1. April 2023 (AS 2023 275).

Art. 27 Pflichten der Bilanzgruppe für erneuerbare Energien und der Netzbetreiber  

1 Die Bi­lanz­grup­pe für er­neu­er­ba­re Ener­gi­en nimmt die Elek­tri­zi­tät von den Be­trei­bern ab, die zum Re­fe­renz-Markt­preis ein­spei­sen und über ei­ne Last­gang­mes­sung mit au­to­ma­ti­scher Da­ten­über­mitt­lung oder ein in­tel­li­gen­tes Mess­sys­tem ver­fü­gen. Sie ver­gü­tet der Voll­zugs­stel­le für die ge­mä­ss Fahr­plan ab­ge­nom­me­ne Elek­tri­zi­tät den Re­fe­renz-Markt­preis.

2 Die Netz­be­trei­ber neh­men die Elek­tri­zi­tät von den Be­trei­bern ab, die zum Re­fe­renz-Markt­preis in ihr Netz ein­spei­sen und über kei­ne Last­gang­mes­sung und kein in­tel­li­gen­tes Mess­sys­tem ver­fü­gen. Sie ver­gü­ten der Voll­zugs­stel­le für die ab­ge­nom­me­ne Elek­tri­zi­tät den Re­fe­renz-Markt­preis.

3 Die Voll­zugs­stel­le legt die so er­hal­te­nen Gel­der un­ver­züg­lich in den Netz­zu­schlags­fonds nach Ar­ti­kel 37 EnG ein.

Art. 28 Nachträgliche Erweiterungen oder Erneuerungen  

1 Der Be­trei­ber ei­ner An­la­ge, für die er ei­ne Ein­spei­se­ver­gü­tung er­hält, hat der Voll­zugs­stel­le Er­wei­te­run­gen oder Er­neue­run­gen min­des­tens einen Mo­nat vor de­ren In­be­trieb­nah­me zu mel­den. Er hat al­le Än­de­run­gen an­zu­ge­ben, die an der bis­he­ri­gen An­la­ge vor­ge­nom­men wer­den sol­len.

2 Die Ver­gü­tungs­dau­er wird durch ei­ne nach­träg­li­che Er­wei­te­rung oder Er­neue­rung nicht ver­län­gert.

3 Bei Pho­to­vol­taik­an­la­gen wird der ur­sprüng­li­che Ver­gü­tungs­satz ab der In­be­trieb­nah­me der Er­wei­te­rung oder Er­neue­rung ge­kürzt. Der neue Ver­gü­tungs­satz be­rech­net sich nach dem nach Leis­tung ge­wich­te­ten Mit­tel­wert des bei der ers­ten In­be­trieb­nah­me mass­ge­bli­chen Ver­gü­tungs­sat­zes und ei­nes Ver­gü­tungs­sat­zes von 0 Rp./kWh für die Er­wei­te­rung oder Er­neue­rung.

421

5 Bei Klein­was­ser­kraft- und Bio­mas­se­an­la­gen wird der ur­sprüng­li­che Ver­gü­tungs­satz ab der In­be­trieb­nah­me der Er­wei­te­rung oder Er­neue­rung an­teils­mäs­sig ge­kürzt. Die Be­rech­nung des neu­en Ver­gü­tungs­sat­zes rich­tet sich nach den An­hän­gen 1.1 und 1.5.

6 Er­folgt die Mel­dung nach Ab­satz 1 nicht oder nicht frist­ge­recht, so hat der Be­trei­ber die Dif­fe­renz zwi­schen der er­hal­te­nen Ver­gü­tung und der mit den Ver­gü­tungs­sät­zen nach den Ab­sät­zen 3 oder 5 be­rech­ne­ten Ver­gü­tung der Voll­zugs­stel­le oh­ne Zins zu­rück­zu­er­stat­ten.

21 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 29 Folgen des Nichteinhaltens von Anspruchsvoraussetzungen oder Mindestanforderungen  

1 Für die Dau­er, wäh­rend der An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen oder Min­dest­an­for­de­run­gen nicht oder nicht mehr ein­ge­hal­ten wer­den, be­steht kein An­spruch auf die Ein­spei­se­prä­mie. Ist ei­ne Be­ur­tei­lungs­pe­ri­ode vor­ge­se­hen, so ent­fällt der An­spruch auf die Ein­spei­se­prä­mie rück­wir­kend für die ge­sam­te Pe­ri­ode. Die zu viel er­hal­te­ne Ver­gü­tung ist der Voll­zugs­stel­le zu­rück­zu­er­stat­ten. Sie kann mit künf­ti­gen Leis­tun­gen ver­rech­net wer­den.

2 Wer­den An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen oder Min­dest­an­for­de­run­gen wie­der ein­ge­hal­ten, so be­steht ab die­sem Zeit­punkt wie­der An­spruch auf die Ein­spei­se­prä­mie. Ist ei­ne Be­ur­tei­lungs­pe­ri­ode vor­ge­se­hen, be­steht der An­spruch rück­wir­kend für die ge­sam­te Pe­ri­ode. All­fäl­li­ge Nach­zah­lun­gen wer­den nicht ver­zinst.

3 Lie­gen für das Nicht­ein­hal­ten von An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen oder von Min­dest­an­for­de­run­gen Grün­de vor, für die der Be­trei­ber nicht ein­zu­ste­hen hat, so kann er ge­gen­über der Voll­zugs­stel­le dar­le­gen, mit wel­chen Mass­nah­men er er­rei­chen will, dass sie wie­der ein­ge­hal­ten wer­den. Die Voll­zugs­stel­le kann ihm ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist für die Um­set­zung die­ser Mass­nah­men ein­räu­men und al­len­falls Auf­la­gen ma­chen. Bis zum Ab­lauf die­ser Frist be­steht wei­ter­hin An­spruch auf die Ein­spei­se­prä­mie, so­fern all­fäl­li­ge Auf­la­gen er­füllt wer­den.

4 Wer­den die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen oder die Min­dest­an­for­de­run­gen auch nach Ab­lauf der Frist nicht ein­ge­hal­ten, gilt Ab­satz 1 sinn­ge­mä­ss.

Art. 30 Ausschluss und Austritt aus dem Einspeisevergütungssystem  

1 Die Voll­zugs­stel­le ver­fügt den Aus­schluss ei­nes Be­trei­bers aus dem Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem, wenn An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen oder Min­dest­an­for­de­run­gen:

a.22
wie­der­holt nicht ein­ge­hal­ten wer­den und die Ein­spei­se­prä­mie des­we­gen in drei Ka­len­der­jah­ren in Fol­ge nicht aus­be­zahlt wur­de (Art. 29 Abs. 1);
b.
nach Ab­lauf der Frist nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 3 nicht wäh­rend ei­nes gan­zen Ka­len­der­jah­res ein­ge­hal­ten wor­den sind.

2 Ein Aus­tritt aus dem Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem ist un­ter Ein­hal­tung ei­ner Kün­di­gungs­frist von ei­nem Mo­nat auf ein Quar­tal­sen­de je­der­zeit mög­lich.23

3 Ei­ne er­neu­te Teil­nah­me am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem ist nach ei­nem Aus­schluss oder ei­nem Aus­tritt aus­ge­schlos­sen.

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 923).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

3. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen zur Einmalvergütung und zu den Investitionsbeiträgen

Art. 31 Ausschluss des Investitionsbeitrags  

1 So­lan­ge der Be­trei­ber für ei­ne An­la­ge ei­ne Mehr­kos­ten­fi­nan­zie­rung nach Ar­ti­kel 73 Ab­satz 4 EnG oder ei­ne Ein­spei­se­ver­gü­tung er­hält, kann ihm we­der ei­ne Ein­mal­ver­gü­tung noch ein In­ves­ti­ti­ons­bei­trag zu­ge­spro­chen wer­den.

2 Hat ein Be­trei­ber mit ei­nem Teil sei­ner Pho­to­vol­taik­an­la­ge be­reits am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem teil­ge­nom­men, so kann er für die­sen Teil der An­la­ge kei­ne Ein­mal­ver­gü­tung be­an­tra­gen.24

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020 (AS 20206129). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 32 Bewilligung des früheren Baubeginns 25  

Das BFE kann den frü­he­ren Bau­be­ginn bei Was­ser­kraft-, Bio­mas­se- und Geo­ther­mie­an­la­gen be­wil­li­gen, wenn es mit schwer­wie­gen­den Nach­tei­len ver­bun­den wä­re, die Zu­si­che­rung dem Grund­satz nach ab­zu­war­ten. Die Be­wil­li­gung gibt kei­nen An­spruch auf einen In­ves­ti­ti­ons­bei­trag.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 33 Anforderungen an den Betrieb und die Betriebstüchtigkeit der Anlage 26  

1 Ei­ne An­la­ge, für die ei­ne Ein­mal­ver­gü­tung oder ein In­ves­ti­ti­ons­bei­trag aus­be­zahlt wur­de, muss ab In­be­trieb­nah­me der An­la­ge, der Er­wei­te­rung oder der Er­neue­rung wäh­rend min­des­tens der fol­gen­den Dau­er so ge­war­tet wer­den, dass ein re­gu­lä­rer Be­trieb si­cher­ge­stellt ist:

a.
15 Jah­re bei Pho­to­vol­taik­an­la­gen, KVA, Schlamm­ver­bren­nungs-, Win­d­ener­gie- und Was­ser­kraft­an­la­gen;
b.
10 Jah­re bei Bio­gas­an­la­gen, Holz­kraft­wer­ken, Klär­gas- und De­po­nie­gas­an­la­gen.

2 Pho­to­vol­taik­an­la­gen sind zu­dem wäh­rend min­des­tens 15 Jah­ren so zu be­trei­ben, dass ei­ne Min­dest­pro­duk­ti­on, wie sie auf­grund des Stand­orts und der Aus­rich­tung zu er­war­ten ist, nicht un­ter­schrit­ten wird.

3 Die Be­trei­ber von Pho­to­vol­taik­an­la­gen, für die ei­ne Ein­mal­ver­gü­tung ge­mä­ss Ar­ti­kel 25 Ab­satz 3 EnG (ho­he Ein­mal­ver­gü­tung) ge­währt wur­de, dür­fen wäh­rend min­des­tens 15 Jah­ren ab der In­be­trieb­nah­me der An­la­ge nicht vom Ei­gen­ver­brauch ge­mä­ss Ar­ti­kel 16 EnG Ge­brauch ma­chen.

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 34 Rückforderung der Einmalvergütung und der Investitionsbeiträge  

1 Für die Rück­for­de­rung der Ein­mal­ver­gü­tung und der In­ves­ti­ti­ons­bei­trä­ge sind die Ar­ti­kel 28–30 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 199027 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

2 Die Ein­mal­ver­gü­tung oder der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag wird ins­be­son­de­re ganz oder teil­wei­se zu­rück­ge­for­dert, wenn die An­for­de­run­gen an den Be­trieb und die Be­triebs­tüch­tig­keit nach Ar­ti­kel 33 nicht oder nicht mehr er­füllt sind.

3 Die Ein­mal­ver­gü­tung oder der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag wird zu­dem ganz oder teil­wei­se zu­rück­ge­for­dert, wenn die Be­din­gun­gen des Ener­gie­markts zu ei­ner über­mäs­si­gen Ren­ta­bi­li­tät füh­ren.

Art. 34a Rückforderung der Investitionsbeiträge für Prospektions- oder Erschliessungsprojekte von Geothermiereservoiren 28  

1 Wird ein Pro­spek­ti­ons- oder Er­schlies­sungs­pro­jekt für ein Geo­ther­mie­re­ser­voir an­der­wei­tig ge­nutzt und da­mit ein Ge­winn er­zielt, so kann das BFE die an­teils­mäs­si­ge oder voll­stän­di­ge Rück­zah­lung der aus­be­zahl­ten In­ves­ti­ti­ons­bei­trä­ge ver­fü­gen.

2 Das BFE ist vor ei­ner an­der­wei­ti­gen Nut­zung oder ei­ner Ver­äus­se­rung zu in­for­mie­ren über:

a.
die ge­plan­te Art der Nut­zung;
b.
die Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se und die Trä­ger­schaft;
c.
all­fäl­li­ge Ge­win­ne und de­ren Um­fang.

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 35 Karenzfrist 29  

Wur­de für die Er­stel­lung ei­ner neu­en Pho­to­vol­taik­an­la­ge oder für die er­heb­li­che Er­wei­te­rung ei­ner Pho­to­vol­taik­an­la­ge ei­ne ho­he Ein­mal­ver­gü­tung ge­währt, so kann frü­he­s­tens ein Jahr nach In­be­trieb­nah­me die­ser An­la­ge oder Er­wei­te­rung ei­ne wei­te­re Pho­to­vol­taik­an­la­ge oh­ne Ei­gen­ver­brauch oder ei­ne er­heb­li­che Er­wei­te­rung ei­ner sol­chen An­la­ge auf dem­sel­ben Grund­stück in Be­trieb ge­nom­men wer­den und für die­se ei­ne ho­he Ein­mal­ver­gü­tung be­an­tragt wer­den.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

4. Kapitel: Einmalvergütung für Photovoltaikanlagen

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 36 Mindestgrösse für die Ausrichtung einer Einmalvergütung 30  

Ei­ne Ein­mal­ver­gü­tung wird für Pho­to­vol­taik­an­la­gen mit ei­ner Leis­tung von min­des­tens 2 kW aus­ge­rich­tet.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 37 Erheblichkeit der Erweiterung oder Erneuerung einer Anlage  

Die Er­wei­te­rung oder Er­neue­rung ei­ner An­la­ge ist er­heb­lich, wenn die Leis­tung der An­la­ge durch die Er­wei­te­rung oder die Er­neue­rung um min­des­tens 2 kW ge­stei­gert wird.

Art. 38 Berechnung der Einmalvergütung und Ansätze 31  

1 Die Ein­mal­ver­gü­tung setzt sich aus ei­nem Grund- und ei­nem Leis­tungs­bei­trag zu­sam­men.

1bis Für in­te­grier­te An­la­gen mit ei­nem Nei­gungs­win­kel von min­des­tens 75 Grad, die ab dem 1. Ja­nu­ar 2022 in Be­trieb ge­nom­men wur­den, wird der Leis­tungs­bei­trag um einen Bo­nus er­höht.32

1ter Für an­ge­bau­te oder frei­ste­hen­de An­la­gen mit ei­nem Nei­gungs­win­kel von min­des­tens 75 Grad, die ab dem 1. Ja­nu­ar 2023 in Be­trieb ge­nom­men wur­den, wird der Leis­tungs­bei­trag um einen Bo­nus er­höht.33

1qua­ter Für Pho­to­vol­taik­an­la­gen aus­ser­halb der Bau­zo­nen, die nicht an ein Ge­bäu­de an­ge­baut oder in ein Ge­bäu­de in­te­griert wur­den, wird der Leis­tungs­bei­trag um einen Bo­nus er­höht, so­fern sie ei­ne Leis­tung von min­des­tens 150 kW auf­wei­sen und auf ei­ner Hö­he von min­des­tens 1500 m ü. M. in­stal­liert wur­den.34

2 Die An­sät­ze sind im An­hang 2.1 fest­ge­legt. Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) über­prüft sie jähr­lich. Bei ei­ner we­sent­li­chen Ver­än­de­rung der Ver­hält­nis­se stellt es dem Bun­des­rat An­trag auf de­ren An­pas­sung.

3 Für gros­se Pho­to­vol­taik­an­la­gen, die ab dem 1. Ja­nu­ar 2013 in Be­trieb ge­nom­men wur­den, gel­ten die An­sät­ze für die an­ge­bau­ten und frei­ste­hen­den An­la­gen, auch wenn sie der Ka­te­go­rie der in­te­grier­ten An­la­gen an­ge­hö­ren.

4 Für er­heb­li­che Er­wei­te­run­gen oder Er­neue­run­gen wird nur ein Leis­tungs­bei­trag im Um­fang der Leis­tungs­stei­ge­rung ent­rich­tet, die mit der Er­wei­te­rung oder Er­neue­rung er­reicht wird. Es wird kein Grund­bei­trag ent­rich­tet.

5 Wird ei­ne An­la­ge be­reits vor Er­halt der Ein­mal­ver­gü­tung er­wei­tert, so wer­den der Grund­bei­trag für den zu­erst in Be­trieb ge­nom­me­nen An­lagen­teil und der Leis­tungs­bei­trag ent­spre­chend dem In­be­trieb­nah­me­da­tum der ein­zel­nen An­lagen­tei­le aus­be­zahlt.

6 Be­steht ei­ne An­la­ge aus meh­re­ren Mo­dul­fel­dern, die ver­schie­de­nen Ka­te­go­ri­en nach Ar­ti­kel 6 an­ge­hö­ren, so be­rech­net sich der Grund­bei­trag nach dem nach Leis­tung ge­wich­te­ten Mit­tel­wert der An­sät­ze und der Leis­tungs­bei­trag ent­spre­chend den An­tei­len der Leis­tung pro Ka­te­go­rie.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

32 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 820).

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 38a Festsetzung der Einmalvergütung durch Auktionen 35  

1 Für Pro­jek­te zur Er­stel­lung neu­er Pho­to­vol­taik­an­la­gen oh­ne Ei­gen­ver­brauch ab ei­ner Leis­tung von 150 kW wird die Hö­he der Ein­mal­ver­gü­tung durch Auk­tio­nen be­stimmt.

2 Für Pho­to­vol­taik­an­la­gen, die aus­ser­halb von Bau­zo­nen er­stellt wer­den sol­len und die ge­wis­se zu­sätz­li­che Kri­te­ri­en er­fül­len, kön­nen se­pa­ra­te Spe­zi­al­auk­tio­nen durch­ge­führt wer­den.

3 Die mit­tels Auk­tio­nen be­stimm­te Ein­mal­ver­gü­tung be­steht aus ei­nem Leis­tungs­bei­trag pro Ki­lo­watt in­stal­lier­te Leis­tung.

4 Weist ei­ne An­la­ge einen Nei­gungs­win­kel von min­des­tens 75 Grad auf, so wird zu­sätz­lich zum An­satz, der im Ge­bot an­ge­ge­ben wur­de, der Nei­gungs­win­kel­bo­nus ge­mä­ss Ar­ti­kel 38 Ab­satz 1bis oder 1ter ge­währt.

5 Er­füllt ei­ne An­la­ge die Vor­aus­set­zun­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 38 Ab­satz 1qua­ter, so wird zu­sätz­lich zum An­satz, der im Ge­bot an­ge­ge­ben wur­de, der Hö­hen­bo­nus ge­währt.

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 38b Grundsatz für dieFestsetzung der Einmalvergütung für Anlagen nach Artikel 71a EnG 36  

Die Ein­mal­ver­gü­tung für An­la­gen nach Ar­ti­kel 71a Ab­satz 2 EnG ent­spricht den un­ge­deck­ten Kos­ten, ma­xi­mal aber 60 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten.

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. März 2023, in Kraft seit 1. April 2023 (AS 2023 144).

2. Abschnitt: Reihenfolge der Berücksichtigung und Warteliste

Art. 39 Reihenfolge der Berücksichtigung  

1 Mass­ge­bend für die Be­rück­sich­ti­gung ei­nes Ge­suchs ist das Ein­rei­che­da­tum.37

2 Kön­nen nicht al­le am glei­chen Tag ein­ge­reich­ten Ge­su­che be­rück­sich­tigt wer­den, so wer­den die Pro­jek­te mit der gröss­ten zu­sätz­li­chen Leis­tung zu­erst be­rück­sich­tigt.

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 40 Warteliste  

1 Rei­chen die Mit­tel nicht für ei­ne so­for­ti­ge Be­rück­sich­ti­gung aus, so wer­den die Pro­jek­te ent­spre­chend dem Ein­rei­che­da­tum des Ge­suchs in ei­ne War­te­lis­te auf­ge­nom­men, es sei denn, sie er­fül­len die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen of­fen­sicht­lich nicht.

2 Die Voll­zugs­stel­le teilt der ge­such­stel­len­den Per­son mit, dass ihr Pro­jekt in die War­te­lis­te auf­ge­nom­men wur­de.

3 Sie führt je ei­ne War­te­lis­te für die klei­nen und ei­ne für die gros­sen Pho­to­vol­taik­an­la­gen.

4 Ste­hen wie­der Mit­tel zur Ver­fü­gung, so legt das BFE je ein Kon­tin­gent fest, in des­sen Um­fang Pro­jek­te auf der War­te­lis­te der klei­nen und der gros­sen Pho­to­vol­taik­an­la­gen be­rück­sich­tigt wer­den kön­nen.

3. Abschnitt: Gesuchsverfahren für kleine Photovoltaikanlagen

Art. 41 Gesuch  

1 Das Ge­such um Ein­mal­ver­gü­tung für klei­ne Pho­to­vol­taik­an­la­gen ist nach In­be­trieb­nah­me der An­la­ge bei der Voll­zugs­stel­le ein­zu­rei­chen.

2 Es hat sämt­li­che An­ga­ben und Un­ter­la­gen ge­mä­ss An­hang 2.1 Zif­fer 3 zu ent­hal­ten.

3 Be­trei­ber von An­la­gen nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 3 ha­ben der Voll­zugs­stel­le im Ge­such mit­zu­tei­len, dass sie auf die Ver­gü­tung des Leis­tungs­bei­trags (An­hang 2.1 Ziff. 2) für die Leis­tung ab 100 kW ver­zich­ten.

4 Hat der Be­trei­ber für die­sel­be An­la­ge be­reits ein Ge­such nach Ar­ti­kel 21 oder 43 ge­stellt, so gilt die­ses Ge­such mit dem Ge­such nach Ab­satz 1 als zu­rück­ge­zo­gen.

Art. 42 Festsetzung der Einmalvergütung  

Er­füllt die An­la­ge die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen und ste­hen Mit­tel zur Be­rück­sich­ti­gung zur Ver­fü­gung, so setzt die Voll­zugs­stel­le die Hö­he der Ein­mal­ver­gü­tung ge­stützt auf die An­sät­ze in An­hang 2.1 fest.

4. Abschnitt: Gesuchsverfahren für grosse Photovoltaikanlagen

Art. 43 Gesuch  

1 Das Ge­such um Ein­mal­ver­gü­tung für gros­se Pho­to­vol­taik­an­la­gen ist bei der Voll­zugs­stel­le ein­zu­rei­chen.

2 Es hat sämt­li­che An­ga­ben und Un­ter­la­gen nach An­hang 2.1 Zif­fer 4.1 zu ent­hal­ten.

3 Än­dert sich nach Ge­such­sein­rei­chung die Ka­te­go­rie oder die Leis­tung der pro­jek­tier­ten An­la­ge, so hat die ge­such­stel­len­de Per­son dies der Voll­zugs­stel­le um­ge­hend mit­zu­tei­len.

Art. 44 Zusicherung dem Grundsatz nach 38  

Sind die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen vor­aus­sicht­lich er­füllt und ste­hen ge­nü­gend Mit­tel zur Ver­fü­gung, so si­chert die Voll­zugs­stel­le die Ein­mal­ver­gü­tung mit ei­ner Ver­fü­gung dem Grund­satz nach zu.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 20206129).

Art. 45 Inbetriebnahmefrist und Inbetriebnahmemeldung  

1 Die An­la­ge ist spä­tes­tens in Be­trieb zu neh­men:

a.
12 Mo­na­te nach der Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 44;
b.
6 Jah­re nach der Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 44, wenn für die Er­stel­lung der An­la­ge die raum­pla­ne­ri­schen Grund­la­gen ge­än­dert wer­den müs­sen.39

2 Die In­be­trieb­nah­me ist der Voll­zugs­stel­le spä­tes­tens drei Mo­na­te ab der In­be­trieb­nah­me zu mel­den.

3 Die In­be­trieb­nah­me­mel­dung hat die An­ga­ben und Un­ter­la­gen nach An­hang 2.1 Zif­fer 4.2 zu ent­hal­ten.

4 Kann die Frist für die In­be­trieb­nah­me aus Grün­den, für die der An­trag­stel­ler nicht ein­zu­ste­hen hat, nicht ein­ge­hal­ten wer­den, so kann die Voll­zugs­stel­le die­se auf Ge­such hin er­stre­cken. Das Ge­such ist vor Ab­lauf der Frist ein­zu­rei­chen.

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 923).

Art. 46 Entscheid  

1 Er­füllt die An­la­ge auch nach der In­be­trieb­nah­me die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen, so setzt die Voll­zugs­stel­le nach Er­halt der voll­stän­di­gen In­be­trieb­nah­me­mel­dung an­hand der im Rah­men des Her­kunfts­nach­weis­we­sens be­glau­big­ten An­la­ge­da­ten die Hö­he der Ein­mal­ver­gü­tung fest.40

2 Hat ei­ne ge­such­stel­len­de Per­son ih­re An­la­ge, für die Mit­tel zur Ver­fü­gung ste­hen, in Be­trieb ge­nom­men, be­vor ihr die Ein­mal­ver­gü­tung dem Grund­satz nach zu­ge­si­chert wur­de, so er­lässt die Voll­zugs­stel­le di­rekt ei­ne Ver­fü­gung nach Ab­satz 1, wenn die be­tref­fen­de Per­son die voll­stän­di­ge In­be­trieb­nah­me­mel­dung ein­ge­reicht hat.

3 Die Voll­zugs­stel­le wi­der­ruft die Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 44 und weist das Ge­such um Ein­mal­ver­gü­tung ab, wenn:

a.
die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen nicht er­füllt sind;
b.
die In­be­trieb­nah­me nicht frist­ge­recht er­folgt;
c.
der Stand­ort der An­la­ge nicht dem im Ge­such an­ge­ge­be­nen ent­spricht.

4 Sie kann die Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 44 auch wi­der­ru­fen, wenn ihr die In­be­trieb­nah­me nicht spä­tes­tens drei Mo­na­te ab der In­be­trieb­nah­me ge­mel­det wird.

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 20206129).

5. Abschnitt: Auktionen für die Einmalvergütung41

41 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 46a Zuständigkeiten  

1 Das BFE legt je Auk­ti­ons­run­de die Hö­he des Auk­ti­ons­vo­lu­mens und den zu­läs­si­gen Ge­bots­höchst­wert fest.

2 Es legt zu­dem fest, wel­che zu­sätz­li­chen Kri­te­ri­en ei­ne An­la­ge er­fül­len muss, um an ei­ner Spe­zi­al­auk­ti­on (Art. 38aAbs. 2) teil­neh­men zu kön­nen.

3 Die Voll­zugs­stel­le führt die Auk­ti­ons­ver­fah­ren durch.

Art. 46b Teilnahmevoraussetzungen  

1 Mit dem Bau der An­la­ge darf nicht vor dem Zu­schlag be­gon­nen wer­den.

2 Pro Grund­stück und Auk­ti­ons­run­de darf nur ein Ge­bot ab­ge­ge­ben wer­den.

Art. 46c Auktionsverfahren  

1 Die Voll­zugs­stel­le gibt die Auk­ti­ons­be­din­gun­gen so­wie die mit dem Ge­bot ein­zu­rei­chen­den An­ga­ben und Un­ter­la­gen in der Aus­schrei­bung be­kannt.

2 Sie er­teilt für die­je­ni­gen Ge­bo­te einen Zu­schlag:

a.
die die Teil­nah­me­vor­aus­set­zun­gen er­fül­len;
b.
die den güns­tigs­ten An­satz pro Ki­lo­watt Leis­tung auf­wei­sen;
c.
die in­ner­halb des aus­ge­schrie­be­nen Auk­ti­ons­vo­lu­mens Platz fin­den; und
d.
für die in­ner­halb der von der Voll­zugs­stel­le vor­ge­ge­be­nen Frist ei­ne Si­cher­heit in der Hö­he von 10 Pro­zent des­sen, was die Ein­mal­ver­gü­tung für die ge­sam­te ge­bo­te­ne Leis­tung be­tra­gen wür­de, hin­ter­legt wird.

3 Un­ter­schrei­tet die ge­sam­te Leis­tung der Ge­bo­te, die die Teil­nah­me­vor­aus­set­zun­gen er­fül­len, das aus­ge­schrie­be­ne Auk­ti­ons­vo­lu­men, so wird das Auk­ti­ons­vo­lu­men nach­träg­lich au­to­ma­tisch auf 90 Pro­zent die­ser an­ge­bo­te­nen Leis­tung ge­kürzt.

Art. 46d Inbetriebnahmefrist und Inbetriebnahmemeldung  

1 Die An­la­ge ist spä­tes­tens 24 Mo­na­te, nach­dem die Zu­schlags­er­tei­lung in Rechts­kraft er­wächst, in Be­trieb zu neh­men.42

2 Die In­be­trieb­nah­me ist der Voll­zugs­stel­le spä­tes­tens drei Mo­na­te ab der In­be­trieb­nah­me zu mel­den.

3 Die In­be­trieb­nah­me­mel­dung hat die An­ga­ben und Un­ter­la­gen nach An­hang 2.1 Zif­fer 4.2 zu ent­hal­ten.

4 Kann die Frist für die In­be­trieb­nah­me aus Grün­den, für die der An­trag­stel­ler nicht ein­zu­ste­hen hat, nicht ein­ge­hal­ten wer­den, so kann die Voll­zugs­stel­le die­se auf Ge­such hin er­stre­cken. Das Ge­such ist vor Ab­lauf der Frist ein­zu­rei­chen.

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

Art. 46e Definitive Höhe der Einmalvergütung  

1 Die de­fi­ni­ti­ve Hö­he der Ein­mal­ver­gü­tung be­rech­net sich an­hand der im Rah­men des Her­kunfts­nach­weis­we­sens be­glau­big­ten An­la­ge­da­ten und des ab­ge­ge­be­nen Ge­bots.

2 Ist die Leis­tung der An­la­ge grös­ser als im Ge­bot an­ge­ge­ben, so wird die Ein­mal­ver­gü­tung nur für die im Ge­bot an­ge­ge­be­ne Leis­tung ent­rich­tet.

3 Ist die Leis­tung der An­la­ge klei­ner als im Ge­bot an­ge­ge­ben, so wird:

a.
die Ein­mal­ver­gü­tung nur für die tat­säch­lich in­stal­lier­te Leis­tung ent­rich­tet;
b.
die hin­ter­leg­te Si­cher­heit ent­spre­chend der Ab­wei­chung vom Ge­bot an­teils­mäs­sig ein­be­hal­ten, wenn die tat­säch­lich in­stal­lier­te Leis­tung we­ni­ger als 90 Pro­zent der an­ge­bo­te­nen Leis­tung be­trägt.
Art. 46f Widerruf des Zuschlags und Sanktion  

1 Die Voll­zugs­stel­le wi­der­ruft den Zu­schlag und be­hält die hin­ter­leg­te Si­cher­heits­leis­tung als Sank­ti­on zu­guns­ten des Netz­zu­schlags­fonds ein, wenn:

a.
nach der In­be­trieb­nah­me nicht al­le An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind;
b.
die In­be­trieb­nah­me nicht frist­ge­recht er­folgt;
c.
der Stand­ort der An­la­ge nicht dem im Ge­bot an­ge­ge­be­nen Stand­ort ent­spricht.

2 Die Voll­zugs­stel­le kann die hin­ter­leg­te Si­cher­heits­leis­tung als Sank­ti­on ganz oder teil­wei­se zu­guns­ten des Netz­zu­schlags­fonds ein­be­hal­ten, wenn die In­be­trieb­nah­me­mel­dung nicht spä­tes­tens drei Mo­na­te ab der In­be­trieb­nah­me er­folgt.

Art. 46g Auszahlung der Einmalvergütung und Rückzahlung der Sicherheitsleistung  

1 Die Ein­mal­ver­gü­tung wird spä­tes­tens drei Mo­na­te nach Er­halt der voll­stän­di­gen In­be­trieb­nah­me­mel­dung aus­be­zahlt.

2 Die hin­ter­leg­te Si­cher­heit wird zu­sam­men mit der Ein­mal­ver­gü­tung zu­rück­be­zahlt, so­weit sie nicht ge­stützt auf Art. 46e oder 46f ganz oder teil­wei­se ein­be­hal­ten wird.

Art. 46h Publikation zu den Auktionen  

Zu den Auk­tio­nen für die Ein­mal­ver­gü­tung pu­bli­ziert die Voll­zugs­stel­le fol­gen­de An­ga­ben:

a.
den Ge­bots­ter­min;
b.
den Preis­me­cha­nis­mus;
c.
die An­zahl der ein­ge­reich­ten Ge­bo­te;
d.
die ein­ge­reich­te Ge­bots­men­ge in kW;
e.
die An­zahl der Zu­schlä­ge;
f.
die An­zahl der aus­ge­schlos­se­nen Ge­bo­te;
g.
die Ge­bots­men­ge der aus­ge­schlos­se­nen Ge­bo­te in kW;
h.
den zu­läs­si­gen Ge­bots­höchst­wert in Fran­ken pro kW;
i.43
den nied­rigs­ten und den höchs­ten Ge­bots­wert in Fran­ken pro kW;
j.44
den durch­schnitt­li­chen, men­gen­ge­wich­te­ten Zu­schlags­wert in Fran­ken pro kW;
k.45
den nied­rigs­ten und den höchs­ten Ge­bots­wert, für den ein Zu­schlag er­teilt wur­de, in Fran­ken pro kW;
l.46
die nied­rigs­te und die höchs­te ge­bo­te­ne Leis­tung in kW;
m.47
die nied­rigs­te und die höchs­te ge­bo­te­ne Leis­tung, für die ein Zu­schlag er­teilt wur­de, in kW;
n.48
die durch­schnitt­li­che Leis­tung, für die ein Zu­schlag er­teilt wur­de, in kW.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

6. Abschnitt: Gesuchsverfahren für Anlagen nach Artikel 71a EnG49

49 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. März 2023, in Kraft seit 1. April 2023 (AS 2023 144).

Art. 46i Gesuch  

1 Das Ge­such um Ein­mal­ver­gü­tung für An­la­gen nach Ar­ti­kel 71a EnG ist beim BFE ein­zu­rei­chen.

2 Es kann erst ge­stellt wer­den, wenn ei­ne rechts­kräf­ti­ge Bau­be­wil­li­gung für das Pro­jekt vor­liegt.

3 Es hat sämt­li­che An­ga­ben und Un­ter­la­gen nach An­hang 2.1 Zif­fer 5.1 so­wie ei­ne Wirt­schaft­lich­keits­rech­nung zu ent­hal­ten.

4Die Wirt­schaft­lich­keits­rech­nung ist an­hand der Vor­ga­ben für die Be­rech­nung der un­ge­deck­ten Kos­ten in An­hang 4 zu er­stel­len.

Art. 46j Zusicherung dem Grundsatz nach  

Sind die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 71a Ab­satz 2 EnG vor­aus­sicht­lich er­füllt und ste­hen ge­nü­gend Mit­tel zur Ver­fü­gung, so si­chert das BFE die Ein­mal­ver­gü­tung mit ei­ner Ver­fü­gung dem Grund­satz nach zu und:

a.
be­rech­net die vor­aus­sicht­li­che Hö­he der Ein­mal­ver­gü­tung zum Zeit­punkt der Zu­si­che­rung; sie ent­spricht den zu er­war­ten­den un­ge­deck­ten Kos­ten;
b.
setzt den Höchst­be­trag, den die Ein­mal­ver­gü­tung nicht über­schrei­ten darf fest; er ent­spricht 60 Pro­zent der vor­aus­sicht­li­chen an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten;
c.
setzt ge­stützt auf die Buch­sta­ben a und b den Zah­lungs­plan nach Ar­ti­kel 46q fest.
Art. 46k Teilweise Einspeisung von Elektrizität und Inbetriebnahmefrist  

1 Mit der Leis­tung des bis zum 31. De­zem­ber 2025 in Be­trieb ge­nom­me­nen und ans Strom­netz an­ge­schlos­se­nen Teils der An­la­ge muss jähr­lich min­des­tens zehn Pro­zent der er­war­te­ten Jah­res­pro­duk­ti­on der ge­sam­ten ge­plan­ten An­la­ge oder min­des­tens 10 GWh er­reicht wer­den kön­nen.50

2 Die voll­stän­di­ge In­be­trieb­nah­me muss bis zum 31. De­zem­ber 2030 er­fol­gen.

3Wird bis zum 31. De­zem­ber 2030 nur ein Teil der ur­sprüng­lich ge­plan­ten An­la­ge in Be­trieb ge­nom­men, so wird die Ein­mal­ver­gü­tung an­teils­mäs­sig für den bis da­hin in Be­trieb ge­nom­me­nen Teil be­rech­net und ge­währt, so­fern die­ser Teil für sich die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 71a Ab­satz 2 EnG er­füllt.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

Art. 46l Inbetriebnahmemeldung  

1 Nach der In­be­trieb­nah­me ist dem BFE ei­ne In­be­trieb­nah­me­mel­dung ein­zu­rei­chen.

2 Wird bis zum 31. De­zem­ber 2030 nur ein Teil der ur­sprüng­lich ge­plan­ten An­la­ge in Be­trieb ge­nom­men, so ist ei­ne In­be­trieb­nah­me­mel­dung nur für die­sen Teil ein­zu­rei­chen.

3 Die In­be­trieb­nah­me­mel­dung muss die An­ga­ben und Un­ter­la­gen nach An­hang 2.1 Zif­fer 5.2 ent­hal­ten.

Art. 46m Bauabschlussmeldung  

1 Spä­tes­tens ein Jahr nach der In­be­trieb­nah­me ist dem BFE ei­ne Bau­ab­schluss­mel­dung ein­zu­rei­chen.

2 Die­se muss fol­gen­de An­ga­ben und Un­ter­la­gen ent­hal­ten:

a.
ei­ne de­tail­lier­te Bau­kos­ten­ab­rech­nung;
b.
ei­ne Auf­lis­tung der an­re­chen­ba­ren und der nicht an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten.

3 Wird bis zum 31. De­zem­ber 2030 nur ein Teil der ur­sprüng­lich ge­plan­ten An­la­ge in Be­trieb ge­nom­men, so ist die Bau­ab­schluss­mel­dung für die­sen Teil der An­la­ge bis zum 31. De­zem­ber 2031 ein­zu­rei­chen.

Art. 46n Erstrecken der Frist zur Einreichung der Bauabschlussmeldung  

Das BFE kann die Frist für das Ein­rei­chen der Bau­ab­schluss­mel­dung auf Ge­such des An­trag­stel­lers er­stre­cken, wenn:

a.
die Frist aus Grün­den, für die der An­trag­stel­ler nicht ein­zu­ste­hen hat, nicht ein­ge­hal­ten wer­den kann; und
b.
das Ge­such vor Ab­lauf der Frist ein­ge­reicht wird.
Art. 46o Meldung der Nettoproduktion und der Winterproduktion  

1 Nach dem drit­ten vol­len Be­triebs­jahr ist dem BFE die jähr­li­che Net­to­pro­duk­ti­on der An­la­ge seit der voll­stän­di­gen In­be­trieb­nah­me so­wie die Strom­pro­duk­ti­on im Win­ter­halb­jahr (1. Ok­to­ber–31. März) pro kW in­stal­lier­te Leis­tung zu mel­den.

2 Die An­ga­ben zur Net­to­pro­duk­ti­on wei­sen den Ei­gen­ver­brauch und die Über­schuss­pro­duk­ti­on se­pa­rat aus.

3 Wird bis zum 31. De­zem­ber 2030 nur ein Teil der ur­sprüng­lich ge­plan­ten An­la­ge in Be­trieb ge­nom­men, so be­zie­hen sich die zu mel­den­den An­ga­ben nur auf die­sen An­lagen­teil.

Art. 46p Definitive Festsetzung der Einmalvergütung  

1 Sind die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 71a Ab­satz 2 EnG zum Zeit­punkt der Mel­dung der Net­to­pro­duk­ti­on noch er­füllt, so setzt das BFE die Ein­mal­ver­gü­tung auf den tiefs­ten Be­trag der fol­gen­den Wer­te de­fi­ni­tiv fest:

a.
Hö­he der de­fi­ni­ti­ven un­ge­deck­ten Kos­ten (Abs. 2);
b.
60 Pro­zent der vor­aus­sicht­li­chen an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten (Art. 46j Bst. b); oder
c.
60 Pro­zent der de­fi­ni­ti­ven an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten.

2 Die de­fi­ni­ti­ven un­ge­deck­ten Kos­ten wer­den auf­grund der de­fi­ni­ti­ven an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten und der ge­mel­de­ten durch­schnitt­li­chen jähr­li­chen Net­to­pro­duk­ti­on ge­stützt auf den kal­ku­la­to­ri­schen Zins­satz und das Preiss­ze­na­rio, die zum Zeit­punkt der Zu­si­che­rung dem Grund­satz nach ge­gol­ten ha­ben, be­rech­net.

Art. 46pbis Folgen des Nichteinhaltens von Anspruchsvoraussetzungen 51  

1 Sind die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 71a Ab­satz 2 EnG zum Zeit­punkt der Mel­dung der Net­to­pro­duk­ti­on nicht er­füllt, so wird die Zu­si­che­rung dem Grund­satz nach wi­der­ru­fen.

2 Lie­gen für das Nicht­ein­hal­ten von An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen Grün­de vor, für die der Be­trei­ber nicht ein­zu­ste­hen hat, so kann das BFE auf Ge­such des Be­trei­bers hin den Be­trach­tungs­zeit­raum nach Ar­ti­kel 46o Ab­satz 1 für die Be­stim­mung der Net­to­pro­duk­ti­on an­pas­sen.

3Wer­den die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen auch im an­ge­pass­ten Be­ob­ach­tungs­zeit­raum nicht ein­ge­hal­ten, so wird die Zu­si­che­rung dem Grund­satz nach wi­der­ru­fen.

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

Art. 46q Gestaffelte Auszahlung der Einmalvergütung  

1 Die Ein­mal­ver­gü­tung nach Ar­ti­kel 71a Ab­satz 4 EnG kann in meh­re­ren Tran­chen aus­be­zahlt wer­den.

2 Das BFE setzt den Zeit­punkt für die Aus­zah­lung der ein­zel­nen Tran­chen und die Hö­he der pro Tran­che aus­zu­zah­len­den Be­trä­ge ein­zel­fall­wei­se in der Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 46j fest (Zah­lungs­plan).

3 Die letz­te Tran­che darf erst nach der de­fi­ni­ti­ven Fest­set­zung der Ein­mal­ver­gü­tung aus­be­zahlt wer­den. Bis da­hin dür­fen ma­xi­mal 80 Pro­zent der in der Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 46j be­rech­ne­ten vor­aus­sicht­li­chen Hö­he der Ein­mal­ver­gü­tung aus­be­zahlt wer­den.

7. Abschnitt: Bemessungskriterien52

52 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. März 2023, in Kraft seit 1. April 2023 (AS 2023 144).

Art. 46r Anrechenbare Investitionskosten  

An­re­chen­bar sind die In­ves­ti­ti­ons­kos­ten nach Ar­ti­kel 61 Ab­sät­ze 1–3.

Art. 46s Nicht anrechenbare Kosten  

Nicht an­re­chen­bar sind ins­be­son­de­re Kos­ten:

a.
für den Er­werb von Grund­ei­gen­tum;
b.
für Ver­fah­ren und die an­walt­li­che Ver­tre­tung im Zu­sam­men­hang mit Ein­spra­chen und Be­schwer­den.
Art. 46t Berechnung der ungedeckten Kosten  

1 Die un­ge­deck­ten Kos­ten be­rech­nen sich nach An­hang 4.

2 Das BFE stellt die nö­ti­gen Grund­la­gen und For­mu­la­re für die Be­rech­nung der un­ge­deck­ten Kos­ten zur Ver­fü­gung.

5. Kapitel: Investitionsbeitrag für Wasserkraftanlagen

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 47 Erheblichkeit der Erweiterung oder Erneuerung  

1 Die Er­wei­te­rung ei­ner An­la­ge ist er­heb­lich, wenn durch bau­li­che Mass­nah­men:

a.53
die Aus­bau­was­ser­men­ge aus dem be­reits ge­nutz­ten Ge­wäs­ser um min­des­tens 20 Pro­zent er­höht wird und die er­wei­ter­te An­la­ge über einen Spei­cher ver­fügt, mit des­sen In­halt wäh­rend sechs Voll­last­stun­den Elek­tri­zi­tät pro­du­ziert wer­den kann;
b.
die mitt­le­re Brut­to­fall­hö­he um min­des­tens 10 Pro­zent er­höht wird;
c.
zu­sätz­li­ches Was­ser im Um­fang von min­des­tens 10 Pro­zent des Durch­schnitts der in den letz­ten fünf vol­len Be­triebs­jah­ren vor der In­be­trieb­nah­me der Er­wei­te­rung ge­nutz­ten Jah­res­was­ser­men­ge ge­nutzt wird;
d.54
das nutz­ba­re Spei­cher­vo­lu­men so­wohl um min­des­tens 15 Pro­zent als auch um 150 000 Ku­bik­me­ter ver­grös­sert wird; oder
e.
die durch­schnitt­li­che jähr­li­che Net­to­pro­duk­ti­on ge­gen­über dem Durch­schnitt der letz­ten fünf vol­len Be­triebs­jah­re vor der Ein­rei­chung des Ge­suchs um einen In­ves­ti­ti­ons­bei­trag um min­des­tens 20 Pro­zent oder 30 GWh ge­stei­gert wird.

2 Die Er­neue­rung ei­ner An­la­ge ist er­heb­lich, wenn:

a.
min­des­tens ei­ne Haupt­kom­po­nen­te wie Was­ser­fas­sung, Zu­brin­ger­pum­pen, Wehr, Spei­cher, Druck­lei­tung, Ma­schi­nen oder elek­tro­me­cha­ni­sche Aus­rüs­tung der An­la­ge er­setzt oder to­tal­sa­niert wird; und
b.55
die In­ves­ti­ti­on im Ver­hält­nis zur Net­to­pro­duk­ti­on, die in­ner­halb der letz­ten fünf vol­len Be­triebs­jah­re durch­schnitt­lich in ei­nem Jahr er­zielt wur­de, min­des­tens 14 Rp./kWh be­trägt.

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 20206129).

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 923).

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 48 Ansätze 56  

1 Für Neu­an­la­gen und er­heb­li­che Er­wei­te­run­gen be­trägt der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag 50 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten.

2 In den fol­gen­den Fäl­len be­trägt der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag 60 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten:

a.
für Neu­an­la­gen und er­heb­li­che Er­wei­te­run­gen die un­ter ein Er­heb­lich­keits­kri­te­ri­um ge­mä­ss Ar­ti­kel 47 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c und e fal­len, so­fern min­des­tens 50 Pro­zent der zu­sätz­li­chen Pro­duk­ti­on im Win­ter­halb­jahr an­fal­len und die­se Win­ter­pro­duk­ti­on min­des­tens 5 GWh be­trägt;
b.
für er­heb­li­che Er­wei­te­run­gen, die un­ter das Er­heb­lich­keits­kri­te­ri­um von Ar­ti­kel 47 Ab­satz 1 Buch­sta­be d fal­len.

3 Für er­heb­li­che Er­neue­run­gen be­trägt der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag:

a.
40 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten: für An­la­gen, de­ren Leis­tung we­ni­ger als 1 MW be­trägt;
b.
20 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten: für An­la­gen, de­ren Leis­tung mehr als 10 MW be­trägt.

4 Die An­sät­ze nach Ab­satz 3 wer­den bei An­la­gen mit ei­ner Leis­tung ab 1 MW und bis 10 MW li­ne­ar ge­kürzt.

5 Bei er­heb­li­chen Er­wei­te­run­gen und Er­neue­run­gen ist die Leis­tung nach der Er­wei­te­rung oder Er­neue­rung mass­ge­bend.

6 Bei Grenz­was­ser­kraft­an­la­gen wird der be­rech­ne­te In­ves­ti­ti­ons­bei­trag um den nicht-schwei­ze­ri­schen Ho­heits­an­teil ge­kürzt.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

2. Abschnitt: Reihenfolge der Berücksichtigung von Wasserkraftanlagen mit einer Leistung von höchstens 10 MW und Warteliste

Art. 49 Reihenfolge der Berücksichtigung  

1 Mass­ge­bend für die Be­rück­sich­ti­gung ei­nes Pro­jekts, mit dem ei­ne Was­ser­kraft­an­la­ge mit ei­ner Leis­tung von höchs­tens 10 MW er­stellt, er­heb­lich er­wei­tert oder er­neu­ert wer­den soll, ist das Ein­rei­che­da­tum des Ge­suchs.57

2 Kön­nen nicht al­le am glei­chen Tag ein­ge­reich­ten Ge­su­che be­rück­sich­tigt wer­den, so wer­den die Pro­jek­te zu­erst be­rück­sich­tigt, die die gröss­te Mehr­pro­duk­ti­on im Ver­hält­nis zum In­ves­ti­ti­ons­bei­trag auf­wei­sen.

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 50 Warteliste  

1 Rei­chen die Mit­tel nicht für ei­ne so­for­ti­ge Be­rück­sich­ti­gung aus, so wer­den die Pro­jek­te in ei­ne War­te­lis­te auf­ge­nom­men, es sei denn, sie er­fül­len die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen of­fen­sicht­lich nicht.

2 Das BFE teilt der ge­such­stel­len­den Per­son mit, dass ihr Pro­jekt in die War­te­lis­te auf­ge­nom­men wur­de.

3 Ste­hen wie­der Mit­tel zur Ver­fü­gung, so wer­den die Pro­jek­te ent­spre­chend dem Ein­rei­che­da­tum des Ge­suchs be­rück­sich­tigt.

3. Abschnitt: Reihenfolge der Berücksichtigung von Wasserkraftanlagen mit einer Leistung von mehr als 10 MW

Art. 51 Zur Verfügung stehende Mittel  

1 Die Mit­tel, die für In­ves­ti­ti­ons­bei­trä­ge für Was­ser­kraft­an­la­gen mit ei­ner Leis­tung von mehr als 10 MW ver­wen­det wer­den kön­nen (Art. 36 Abs. 2 EnV58), wer­den im Zwei­jah­res­rhyth­mus zu­ge­teilt.

2 Die Zwei­jah­res­pe­ri­ode be­ginnt am 1. Ja­nu­ar des Jah­res, in das ein Stich­tag fällt. Die Stich­ta­ge sind der 30. Ju­ni 2018, der 31. Au­gust 2020, der 31. Au­gust 2022, der 30. Ju­ni 2024, der 30. Ju­ni 2026, der 30. Ju­ni 2028 und der 30. Ju­ni 2030.59

3 Kön­nen al­le bis zu ei­nem Stich­tag ein­ge­reich­ten Ge­su­che be­rück­sich­tigt wer­den und ste­hen da­nach noch Mit­tel zur Ver­fü­gung, so kön­nen auch spä­ter ein­ge­reich­te Ge­su­che lau­fend be­rück­sich­tigt wer­den, bis die Mit­tel für die­se zwei Jah­re aus­ge­schöpft sind.

58 SR 730.01

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3479).

Art. 52 Reihenfolge der Berücksichtigung  

1 Kön­nen nicht al­le bis zu ei­nem Stich­tag ein­ge­reich­ten Ge­su­che be­rück­sich­tigt wer­den, so wer­den die Pro­jek­te zur Rea­li­sie­rung ei­ner Neu­an­la­ge oder ei­ner Er­wei­te­rung zu­erst be­rück­sich­tigt, die die gröss­te Mehr­pro­duk­ti­on im Ver­hält­nis zum In­ves­ti­ti­ons­bei­trag auf­wei­sen. Bei Pro­jek­ten, die durch bau­li­che Mass­nah­men zur Spei­che­rung ei­ner zu­sätz­li­chen Men­ge Ener­gie füh­ren kön­nen, wird die­se Ener­gie­men­ge zur Mehr­pro­duk­ti­on da­zu­ge­rech­net.60

2 Be­rück­sich­tigt wer­den al­le Ge­su­che, die voll­stän­dig mit den für die Zwei­jah­res­pe­ri­ode zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­teln fi­nan­ziert wer­den kön­nen.

3 Blei­ben da­nach noch Mit­tel üb­rig und ma­chen sie min­des­tens 50 Pro­zent des In­ves­ti­ti­ons­bei­trags für das in der Rei­hen­fol­ge der Be­rück­sich­ti­gung nächs­te Pro­jekt zur Rea­li­sie­rung ei­ner Neu­an­la­ge oder ei­ner Er­wei­te­rung aus, so wird zu­dem die­ses Pro­jekt be­rück­sich­tigt. Die am nächs­ten Stich­tag zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­tel re­du­zie­ren sich um den Be­trag, der für die­ses Pro­jekt be­nö­tigt wird.

4 Ma­chen die üb­rig blei­ben­den Mit­tel we­ni­ger als 50 Pro­zent aus, so wird kein wei­te­res Ge­such be­rück­sich­tigt und die üb­rig blei­ben­den Mit­tel wer­den den für die nächs­te Zwei­jah­res­pe­ri­ode zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­teln zu­ge­rech­net.

5 Kön­nen al­le bis zu ei­nem Stich­tag ein­ge­reich­ten Ge­su­che um In­ves­ti­ti­ons­bei­trä­ge für Neu­an­la­gen und Er­wei­te­run­gen be­rück­sich­tigt wer­den und ste­hen da­nach noch Mit­tel zur Ver­fü­gung, so wer­den Pro­jek­te zur Rea­li­sie­rung von Er­neue­run­gen be­rück­sich­tigt. Da­bei wer­den die­je­ni­gen Pro­jek­te zu­erst be­rück­sich­tigt, die die gröss­te Mehr­pro­duk­ti­on im Ver­hält­nis zum In­ves­ti­ti­ons­bei­trag auf­wei­sen.

6 Ge­su­che für An­la­gen, die nicht be­rück­sich­tigt wer­den kön­nen, wer­den je­weils an den fol­gen­den Stich­ta­gen mit den neu hin­zu­ge­kom­me­nen Ge­su­chen nach den Ab­sät­zen 1–5 er­neut be­ur­teilt.

7 Wer­den für ein Pro­jekt re­ser­vier­te Mit­tel nicht ver­wen­det, so wer­den sie lau­fend für die Be­rück­sich­ti­gung von Pro­jek­ten in der Rei­hen­fol­ge nach den Ab­sät­zen 1–5 ver­wen­det.

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3479).

4. Abschnitt: Gesuchsverfahren

Art. 53 Gesuch  

1 Das Ge­such um einen In­ves­ti­ti­ons­bei­trag ist beim BFE ein­zu­rei­chen.

2 Es kann erst ge­stellt wer­den, wenn ei­ne rechts­kräf­ti­ge Bau­be­wil­li­gung vor­liegt oder, so­fern für ein Pro­jekt kei­ne Bau­be­wil­li­gung er­for­der­lich ist, die Bau­rei­fe des Pro­jekts nach­ge­wie­sen ist.

3 Es hat sämt­li­che An­ga­ben und Un­ter­la­gen nach An­hang 2.2 zu ent­hal­ten.

Art. 54 Zusicherung dem Grundsatz nach  

Er­gibt die Prü­fung des Ge­suchs, dass die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind, und ste­hen Mit­tel zur Be­rück­sich­ti­gung des Ge­suchs zur Ver­fü­gung, so si­chert das BFE den In­ves­ti­ti­ons­bei­trag dem Grund­satz nach zu und setzt Fol­gen­des fest:

a.61
die Hö­he des In­ves­ti­ti­ons­bei­trags in Pro­zent der an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten;
b.
den Höchst­be­trag, den der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag nicht über­schrei­ten darf;
c.
bis wann spä­tes­tens mit dem Bau zu be­gin­nen ist;
d.
den Zah­lungs­plan ge­mä­ss Ar­ti­kel 60;
e.
die Frist, in­ner­halb der die An­la­ge in Be­trieb zu neh­men ist.

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 55 Inbetriebnahmemeldung  

1 Nach der In­be­trieb­nah­me ist dem BFE ei­ne In­be­trieb­nah­me­mel­dung ein­zu­rei­chen.

2 Die­se muss min­des­tens fol­gen­de An­ga­ben und Un­ter­la­gen ent­hal­ten:

a.
das In­be­trieb­nah­me­da­tum;
b.
das Ab­nah­me­pro­to­koll;
c.
all­fäl­li­ge Än­de­run­gen ge­gen­über den im Ge­such ge­mach­ten An­ga­ben.
Art. 56 Bauabschlussmeldung  

1 Spä­tes­tens ein Jahr nach der In­be­trieb­nah­me ist dem BFE ei­ne Bau­ab­schluss­mel­dung ein­zu­rei­chen.

2 Die­se muss fol­gen­de An­ga­ben und Un­ter­la­gen ent­hal­ten:

a.
ei­ne de­tail­lier­te Bau­kos­ten­ab­rech­nung;
b.
ei­ne Auf­lis­tung der an­re­chen­ba­ren und der nicht an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten.
Art. 57 Erstrecken von Fristen  

Das BFE kann die Fris­ten für die In­be­trieb­nah­me und für das Ein­rei­chen der Bau­ab­schluss­mel­dung auf Ge­such des An­trag­stel­lers er­stre­cken, wenn:

a.
die Frist aus Grün­den, für die der An­trag­stel­ler nicht ein­zu­ste­hen hat, nicht ein­ge­hal­ten wer­den kann; und
b.
das Ge­such vor Ab­lauf der Frist ein­ge­reicht wird.
Art. 58 Meldung der Nettoproduktion  

Nach dem fünf­ten vol­len Be­triebs­jahr ist dem BFE die jähr­li­che Net­to­pro­duk­ti­on seit der In­be­trieb­nah­me zu mel­den.

Art. 59 Definitive Festsetzung des Investitionsbeitrags 62  

Sind die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen zum Zeit­punkt der Mel­dung der Net­to­pro­duk­ti­on noch er­füllt, so setzt das BFE den In­ves­ti­ti­ons­bei­trag an­hand der tat­säch­lich an­ge­fal­le­nen In­ves­ti­ti­ons­kos­ten de­fi­ni­tiv fest.

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 60 Gestaffelte Auszahlung des Investitionsbeitrags  

1 Der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag wird in meh­re­ren Tran­chen aus­be­zahlt.

2 Das BFE setzt den Zeit­punkt für die Aus­zah­lung der ein­zel­nen Tran­chen und die Hö­he der pro Tran­che aus­zu­zah­len­den Be­trä­ge ein­zel­fall­wei­se in der Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 54 fest (Zah­lungs­plan).

3 Da­bei darf die ers­te Tran­che frü­he­s­tens bei Bau­be­ginn aus­be­zahlt wer­den. Wur­de nach Ar­ti­kel 32 ein frü­he­rer Bau­be­ginn be­wil­ligt, so er­folgt die ers­te Aus­zah­lung frü­he­s­tens, wenn ei­ne Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 54 vor­liegt.

4 Die letz­te Tran­che darf erst nach der de­fi­ni­ti­ven Fest­set­zung des In­ves­ti­ti­ons­bei­trags aus­be­zahlt wer­den. Bis da­hin dür­fen ma­xi­mal 80 Pro­zent des in der Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 54 fest­ge­setz­ten Höchst­be­trags aus­be­zahlt wer­den.

5. Abschnitt: Bemessungskriterien

Art. 61 Anrechenbare Investitionskosten  

1 Für die Be­rech­nung des In­ves­ti­ti­ons­bei­trags sind ins­be­son­de­re die Er­stel­lungs-, die Pla­nungs- und die Bau­lei­tungs­kos­ten so­wie die Ei­gen­leis­tun­gen des Be­trei­bers an­re­chen­bar, so­fern sie:

a.
in di­rek­tem Zu­sam­men­hang mit den für die Elek­tri­zi­täts­pro­duk­ti­on not­wen­di­gen Tei­len der An­la­ge an­fal­len und aus­ge­wie­sen wer­den;
b.
für die Stei­ge­rung oder Auf­recht­er­hal­tung der Elek­tri­zi­täts­pro­duk­ti­on di­rekt not­wen­dig sind;
c.
an­ge­mes­sen sind; und
d.
ef­fi­zi­ent aus­ge­führt wer­den.

2 Pla­nungs- und Bau­lei­tungs­kos­ten wer­den höchs­tens bis zu ei­ner Hö­he von 15 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Er­stel­lungs­kos­ten an­ge­rech­net.

3 Ei­gen­leis­tun­gen des Be­trei­bers wie ei­ge­ne Pla­nungs- oder Bau­leis­tun­gen sind nur an­re­chen­bar, wenn sie üb­lich sind und mit­tels de­tail­lier­tem Ar­beits­rap­port nach­ge­wie­sen wer­den kön­nen.

4 Wer­den wäh­rend der Kon­zes­si­ons­dau­er In­ves­ti­tio­nen in die Er­neue­rung, die Er­wei­te­rung oder den Er­satz ei­ner be­ste­hen­den An­la­ge ge­tä­tigt und ist die ver­blei­ben­de Kon­zes­si­ons­rest­dau­er der An­la­ge klei­ner als die mitt­le­re, in­ves­ti­ti­ons­ge­wich­te­te Nut­zungs­dau­er der mass­ge­ben­den An­la­ge­tei­le, so sind die an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten im Ver­hält­nis der Kon­zes­si­ons­rest­dau­er zur in­ves­ti­ti­ons­ge­wich­te­ten Nut­zungs­dau­er mit ei­nem jähr­li­chen Dis­kon­tie­rungs­satz in der Hö­he des kal­ku­la­to­ri­schen Zins­sat­zes zu be­rück­sich­ti­gen. Dies gilt nicht, wenn ei­ne Ver­ein­ba­rung über ei­ne Rest­wer­tent­schä­di­gung vor­liegt, die einen all­fäl­li­gen In­ves­ti­ti­ons­bei­trag an­ge­mes­sen be­rück­sich­tigt.63

63 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 62 Nicht anrechenbare Kosten 64  

1Nicht an­re­chen­bar sind ins­be­son­de­re Kos­ten:

a.
die im Zu­sam­men­hang mit An­lagen­tei­len ent­ste­hen, die dem Um­wälz­be­trieb die­nen;
b.65
die an­der­wei­tig ver­gü­tet wer­den, na­ment­lich die Kos­ten für Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 83a GSchG66 und Ar­ti­kel 10 BGF67.

2 Dient ein An­lagen­teil nicht aus­sch­liess­lich dem Um­wälz­be­trieb, so kön­nen nur die Kos­ten nicht an­ge­rech­net wer­den, die auf den Um­wälz­be­trieb ent­fal­len.

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 923).

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Mai 2023, in Kraft seit 1. Ju­li 2023 (AS 2023 275).

66 SR 814.20

67 SR 923.0

Art. 63 Berechnung der ungedeckten Kosten und des Investitionsbeitrags im Einzelfall 68  

1 Gibt es An­halts­punk­te, dass bei ei­ner An­la­ge kei­ne un­ge­deck­ten Kos­ten (Art. 29 Abs. 3 Bst. bbis EnG) vor­lie­gen, so ist ge­mä­ss An­hang 4 zu be­rech­nen, ob un­ge­deck­te Kos­ten vor­lie­gen.

2 Über­steigt der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag die un­ge­deck­ten Kos­ten, so wird er ent­spre­chend ge­kürzt.

3Die ge­such­stel­len­de Per­son hat die ak­tu­el­le un­ter­neh­mensin­ter­ne Wirt­schaft­lich­keits­rech­nung für das Pro­jekt beim BFE ein­zu­rei­chen.69

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

Art. 64–6670  

70 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

6. Kapitel: Investitionsbeitrag für Biomasseanlagen

1. Abschnitt: Anspruchsvoraussetzungen

Art. 67 Kategorien 71  

1 Als Bio­gas­an­la­gen gel­ten An­la­gen zur Er­zeu­gung von Elek­tri­zi­tät und Wär­me aus bio­ge­nem Gas, das ent­we­der am Stand­ort des WKK-Mo­duls oder an ei­nem mit ei­ner be­triebs­ei­ge­nen Gas­lei­tung er­schlos­se­nen Stand­ort durch die Ver­gä­rung von Bio­mas­se er­zeugt wird.

2 Als Holz­kraft­wer­ke gel­ten An­la­gen zur Er­zeu­gung von Elek­tri­zi­tät und Wär­me aus Holz.

3 Als KVA gel­ten An­la­gen zur ther­mi­schen Be­hand­lung von Sied­lungs­ab­fäl­len nach den Ar­ti­keln 31 und 32 der Ab­fall­ver­ord­nung vom 4. De­zem­ber 201572 (VVEA).

4 Als Schlamm­ver­bren­nungs­an­la­gen gel­ten An­la­gen zur ther­mi­schen Be­hand­lung von Ab­fäl­len aus Bio­mas­se ins­be­son­de­re Klär­schläm­me, Pa­pier­schläm­me und Schläm­me aus der Le­bens­mit­tel­in­dus­trie nach den Ar­ti­keln 31 und 32 VVEA.

5 Als Klär­gas­an­la­gen gel­ten An­la­gen zur Nut­zung von Klär­gas aus Ab­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­gen des Ge­mein­we­sens zur Er­zeu­gung von Elek­tri­zi­tät und Wär­me, un­ab­hän­gig da­von, ob in die­sen An­la­gen auch an­ge­lie­fer­te Co-Sub­stra­te ver­gärt wer­den.

6 Als De­po­nie­gas­an­la­gen gel­ten An­la­gen zur Nut­zung des Ga­ses aus De­po­ni­en nach den Ar­ti­keln 35–43 VVEA zur Er­zeu­gung von Elek­tri­zi­tät.

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

72 SR 814.600

Art. 68 Erheblichkeit der Erweiterung oder Erneuerung  

1 Die Er­wei­te­rung ei­ner An­la­ge ist er­heb­lich, wenn durch bau­li­che Mass­nah­men die jähr­li­che Elek­tri­zi­täts­pro­duk­ti­on ge­gen­über dem Durch­schnitt der letz­ten drei vol­len Be­triebs­jah­re vor der In­be­trieb­nah­me der Er­wei­te­rung um min­des­tens 25 Pro­zent ge­stei­gert wird.

2 Die Er­neue­rung ei­ner An­la­ge ist er­heb­lich, wenn die an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten der Er­neue­rung min­des­tens fol­gen­de Be­trä­ge er­rei­chen:

a.
100 000 Fran­ken bei Bio­gas­an­la­gen und Holz­kraft­wer­ken;
b.
15 Mil­lio­nen Fran­ken bei KVA und Schlamm­ver­bren­nungs­an­la­gen;
c.
250 000 Fran­ken bei Klär­gas­an­la­gen mit ei­nem Ein­woh­ner­wert ab 50 000;
d.
100 000 Fran­ken bei Klär­gas­an­la­gen mit ei­nem Ein­woh­ner­wert von we­ni­ger als 50 000 und bei De­po­nie­gas­an­la­gen.73

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 69 Energetische Mindestanforderungen  

1 Die ener­ge­ti­schen Min­dest­an­for­de­run­gen sind in An­hang 2.3 fest­ge­legt.

2 Bei er­heb­li­chen Er­neue­run­gen muss die An­la­ge nach der Er­neue­rung min­des­tens gleich viel Elek­tri­zi­tät pro­du­zie­ren wie vor­her.

2. Abschnitt: Investitionsbeitrag74

74 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 70 Ansätze  

Der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag be­trägt:

a.
50 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten für Bio­gas­an­la­gen
b.
40 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten für Holz­kraft­wer­ke;
c.
20 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten für KVA, Schlamm­ver­bren­nungs-, Klär­gas- und De­po­nie­gas­an­la­gen.
Art. 71 Höchstbeitrag  

Der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag darf die fol­gen­den Be­trä­ge nicht über­schrei­ten:

a.
12 Mil­lio­nen Fran­ken für Holz­kraft­wer­ke;
b.
6 Mil­lio­nen Fran­ken für KVA und Schlamm­ver­bren­nungs­an­la­gen;
c.
1 Mil­li­on Fran­ken für Klär­gas- und De­po­nie­gas­an­la­gen.

3. Abschnitt: Reihenfolge der Berücksichtigung und Warteliste

Art. 72 Reihenfolge der Berücksichtigung  

1 Mass­ge­bend für die Be­rück­sich­ti­gung ei­nes Ge­suchs ist das Ein­rei­che­da­tum.

2 Kön­nen nicht al­le am glei­chen Tag ein­ge­reich­ten Ge­su­che be­rück­sich­tigt wer­den, so wer­den die Pro­jek­te zu­erst be­rück­sich­tigt, die die gröss­te Mehr­pro­duk­ti­on an Elek­tri­zi­tät im Ver­hält­nis zum In­ves­ti­ti­ons­bei­trag auf­wei­sen.

Art. 73 Warteliste  

1 Rei­chen die Mit­tel nicht für ei­ne so­for­ti­ge Be­rück­sich­ti­gung aus, so wer­den die Pro­jek­te in ei­ne War­te­lis­te auf­ge­nom­men, es sei denn, sie er­fül­len die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen of­fen­sicht­lich nicht.

2 Das BFE teilt der ge­such­stel­len­den Per­son mit, dass ihr Pro­jekt in die War­te­lis­te auf­ge­nom­men wur­de.

3 Ste­hen wie­der Mit­tel zur Ver­fü­gung, so wer­den die Pro­jek­te ent­spre­chend dem Ein­rei­che­da­tum des Ge­suchs be­rück­sich­tigt.

4. Abschnitt: Gesuchsverfahren

Art. 74 Gesuch  

1 Das Ge­such um einen In­ves­ti­ti­ons­bei­trag ist beim BFE ein­zu­rei­chen.

2 Es kann erst ge­stellt wer­den, wenn ei­ne rechts­kräf­ti­ge Bau­be­wil­li­gung vor­liegt oder, so­fern für ein Pro­jekt kei­ne Bau­be­wil­li­gung er­for­der­lich ist, die Bau­rei­fe des Pro­jekts nach­ge­wie­sen ist.

3 Es hat sämt­li­che An­ga­ben und Un­ter­la­gen nach An­hang 2.3 zu ent­hal­ten.

Art. 75 Zusicherung dem Grundsatz nach  

Er­gibt die Prü­fung des Ge­suchs, dass die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind, und ste­hen Mit­tel zur Be­rück­sich­ti­gung des Ge­suchs zur Ver­fü­gung, so si­chert das BFE den In­ves­ti­ti­ons­bei­trag dem Grund­satz nach zu und setzt Fol­gen­des fest:

a.75
die Hö­he des In­ves­ti­ti­ons­bei­trags in Pro­zent der an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten;
b.
den Höchst­be­trag, den der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag nicht über­schrei­ten darf;
c.
bis wann spä­tes­tens mit dem Bau zu be­gin­nen ist;
d.
den Zah­lungs­plan ge­mä­ss Ar­ti­kel 80;
e.
die Frist, in­ner­halb der die An­la­ge in Be­trieb zu neh­men ist.

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 76 Inbetriebnahmemeldung  

Die Pflicht zur Ein­rei­chung der In­be­trieb­nah­me­mel­dung rich­tet sich sinn­ge­mä­ss nach Ar­ti­kel 55.

Art. 77 Bauabschlussmeldung  

1 Spä­tes­tens zwei Jah­re nach der In­be­trieb­nah­me ist dem BFE ei­ne Bau­ab­schluss­mel­dung ein­zu­rei­chen.

2 Die­se muss fol­gen­de An­ga­ben und Un­ter­la­gen ent­hal­ten:

a.
ei­ne de­tail­lier­te Bau­kos­ten­ab­rech­nung;
b.
ei­ne Auf­lis­tung der an­re­chen­ba­ren und der nicht an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten;
c.
die Mel­dung der Net­to­pro­duk­ti­on des ers­ten vol­len Be­triebs­jah­res.
Art. 78 Erstrecken von Fristen  

Die Er­stre­ckung der Fris­ten für die In­be­trieb­nah­me und das Ein­rei­chen der Bau­ab­schluss­mel­dung rich­tet sich sinn­ge­mä­ss nach Ar­ti­kel57.

Art. 79 Definitive Festsetzung des Investitionsbeitrags 76  

Sind die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen zum Zeit­punkt der Bau­ab­schluss­mel­dung noch er­füllt, so setzt das BFE den In­ves­ti­ti­ons­bei­trag an­hand der tat­säch­lich an­ge­fal­le­nen In­ves­ti­ti­ons­kos­ten de­fi­ni­tiv fest.

76 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 80 Gestaffelte Auszahlung des Investitionsbeitrags  

1 Der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag wird in meh­re­ren Tran­chen aus­be­zahlt.

2 Das BFE setzt den Zeit­punkt für die Aus­zah­lung der ein­zel­nen Tran­chen und die Hö­he der pro Tran­che aus­zu­zah­len­den Be­trä­ge ein­zel­fall­wei­se in der Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 75 fest (Zah­lungs­plan).

3 Da­bei darf die ers­te Tran­che frü­he­s­tens bei Bau­be­ginn aus­be­zahlt wer­den. Wur­de nach Ar­ti­kel 32 ein frü­he­rer Bau­be­ginn be­wil­ligt, er­folgt die ers­te Aus­zah­lung frü­he­s­tens, wenn ei­ne Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 75 vor­liegt.

4 Die letz­te Tran­che darf erst nach der de­fi­ni­ti­ven Fest­set­zung des In­ves­ti­ti­ons­bei­trags aus­be­zahlt wer­den. Bis da­hin dür­fen ma­xi­mal 80 Pro­zent des in der Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 75 fest­ge­setz­ten Höchst­be­trags aus­be­zahlt wer­den.

5. Abschnitt: Bemessungskriterien

Art. 81 Anrechenbare Investitionskosten 77  

An­re­chen­bar sind die In­ves­ti­ti­ons­kos­ten nach Ar­ti­kel 61.

77 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 82 Nicht anrechenbare Kosten  

Nicht an­re­chen­bar sind ins­be­son­de­re Kos­ten:

a.78
b.
für An­lagen­tei­le zur ther­mi­schen Be­hand­lung von Ab­fäl­len;
c.
für An­lagen­tei­le zur Be­hand­lung von Ab­wäs­sern;
d.
für An­lagen­tei­le zur Auf­be­rei­tung von Brenn­stof­fen oder für den Be­trieb ei­nes Fern­wär­me­net­zes.

78 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, mit Wir­kung seit 1. April 2019 (AS 2019 923).

Art. 83 Berechnung der ungedeckten Kosten und des Investitionsbeitrags im Einzelfall 79  

1 Gibt es An­halts­punk­te, dass bei ei­ner An­la­ge kei­ne un­ge­deck­ten Kos­ten (Art. 29 Abs. 3 Bst. bbis EnG) vor­lie­gen, so ist ge­mä­ss An­hang 4 zu be­rech­nen, ob un­ge­deck­te Kos­ten vor­lie­gen.

2 Über­steigt der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag die un­ge­deck­ten Kos­ten, so wird er ent­spre­chend ge­kürzt.

3Das BFE stellt die nö­ti­gen Grund­la­gen und For­mu­la­re für die Be­rech­nung der un­ge­deck­ten Kos­ten zur Ver­fü­gung.80

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

80 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

Art. 84–8781  

81 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

6a. Kapitel: Investitionsbeitrag für Windenergieanlagen82

82 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

1. Abschnitt: Ansatz

Art. 87a  

Der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag be­trägt 60 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten.

2. Abschnitt: Reihenfolge der Berücksichtigung und Warteliste

Art. 87b Reihenfolge der Berücksichtigung  

1 Mass­ge­bend für die Be­rück­sich­ti­gung ei­nes Ge­suchs ist das Ein­rei­che­da­tum.

2 Kön­nen nicht al­le am glei­chen Tag ein­ge­reich­ten Ge­su­che be­rück­sich­tigt wer­den, so wer­den die Pro­jek­te zu­erst be­rück­sich­tigt, die die gröss­te Mehr­pro­duk­ti­on an Elek­tri­zi­tät im Ver­hält­nis zum In­ves­ti­ti­ons­bei­trag auf­wei­sen.

Art. 87c Warteliste  

1 Rei­chen die Mit­tel nicht für ei­ne so­for­ti­ge Be­rück­sich­ti­gung aus, so wer­den die Pro­jek­te in ei­ne War­te­lis­te auf­ge­nom­men, es sei denn, sie er­fül­len die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen of­fen­sicht­lich nicht.

2 Das BFE teilt der ge­such­stel­len­den Per­son mit, dass ihr Pro­jekt in die War­te­lis­te auf­ge­nom­men wur­de.

3 Ste­hen wie­der Mit­tel zur Ver­fü­gung, so wer­den die Pro­jek­te ent­spre­chend dem Ein­rei­che­da­tum des Ge­suchs be­rück­sich­tigt.

3. Abschnitt: Gesuchsverfahren

Art. 87d Gesuch  

1 Das Ge­such um einen In­ves­ti­ti­ons­bei­trag ist beim BFE ein­zu­rei­chen.

2 Es kann erst ge­stellt wer­den, wenn die Re­sul­ta­te von Wind­mes­sun­gen für den Stand­ort ei­ner neu­en An­la­ge oder die Be­triebs­da­ten be­ste­hen­der Win­d­ener­gie­an­la­gen und ein Gut­ach­ten zum Ener­gie­er­trag am Stand­ort der Win­d­ener­gie­an­la­ge vor­lie­gen. Die Mes­sun­gen und das Er­trags­gut­ach­ten müs­sen die Min­dest­an­for­de­run­gen nach An­hang 2.4 er­fül­len.

3 Das Ge­such hat sämt­li­che An­ga­ben und Un­ter­la­gen nach An­hang 2.4 zu ent­hal­ten.

Art. 87e Zusicherung dem Grundsatz nach  

Er­gibt die Prü­fung des Ge­suchs, dass die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind, und ste­hen Mit­tel zur Be­rück­sich­ti­gung des Ge­suchs zur Ver­fü­gung, so si­chert das BFE den In­ves­ti­ti­ons­bei­trag dem Grund­satz nach zu und setzt Fol­gen­des fest:

a.
die Hö­he des In­ves­ti­ti­ons­bei­trags in Pro­zent der an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten;
b.
den Höchst­be­trag, den der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag nicht über­schrei­ten darf;
c.
bis wann spä­tes­tens mit dem Bau zu be­gin­nen ist;
d.
den Zah­lungs­plan ge­mä­ss Ar­ti­kel 87j;
e.
die Frist, in­ner­halb der die An­la­ge in Be­trieb zu neh­men ist.
Art. 87f Inbetriebnahmemeldung  

Die Pflicht zur Ein­rei­chung der In­be­trieb­nah­me­mel­dung rich­tet sich sinn­ge­mä­ss nach Ar­ti­kel 55.

Art. 87g Bauabschlussmeldung  

1 Spä­tes­tens zwei Jah­re nach der In­be­trieb­nah­me ist dem BFE ei­ne Bau­ab­schluss­mel­dung ein­zu­rei­chen.

2 Die Mel­dung muss fol­gen­de An­ga­ben und Un­ter­la­gen ent­hal­ten:

a.
ei­ne de­tail­lier­te Bau­kos­ten­ab­rech­nung;
b.
ei­ne Auf­lis­tung der an­re­chen­ba­ren und der nicht an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten.
Art. 87h Erstrecken von Fristen  

Das BFE kann die Fris­ten für die In­be­trieb­nah­me und für das Ein­rei­chen der Bau­ab­schluss­mel­dung auf Ge­such des An­trag­stel­lers er­stre­cken, wenn:

a.
die Frist aus Grün­den, für die der An­trag­stel­ler nicht ein­zu­ste­hen hat, nicht ein­ge­hal­ten wer­den kann; und
b.
das Ge­such vor Ab­lauf der Frist ein­ge­reicht wird.
Art. 87i Definitive Festsetzung des Investitionsbeitrags  

Sind die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen zum Zeit­punkt der Bau­ab­schluss­mel­dung noch er­füllt, so setzt das BFE den In­ves­ti­ti­ons­bei­trag an­hand der tat­säch­lich an­ge­fal­le­nen In­ves­ti­ti­ons­kos­ten de­fi­ni­tiv fest.

Art. 87j Gestaffelte Auszahlung des Investitionsbeitrags  

1 Der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag wird in meh­re­ren Tran­chen aus­be­zahlt.

2 Das BFE setzt den Zeit­punkt für die Aus­zah­lung der ein­zel­nen Tran­chen und die Hö­he der pro Tran­che aus­zu­zah­len­den Be­trä­ge ein­zel­fall­wei­se in der Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 87e fest (Zah­lungs­plan).

3 Die ers­te Tran­che darf frü­he­s­tens bei Bau­be­ginn aus­be­zahlt wer­den.

4 Die letz­te Tran­che darf erst nach der de­fi­ni­ti­ven Fest­set­zung des In­ves­ti­ti­ons­bei­trags aus­be­zahlt wer­den. Bis da­hin dür­fen ma­xi­mal 80 Pro­zent des in der Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 87e fest­ge­setz­ten Höchst­be­trags aus­be­zahlt wer­den.

4. Abschnitt: Bemessungskriterien

Art. 87k Anrechenbare Investitionskosten  

An­re­chen­bar sind die In­ves­ti­ti­ons­kos­ten nach Ar­ti­kel 61.

Art. 87l Nicht anrechenbare Kosten  

Nicht an­re­chen­bar sind ins­be­son­de­re Kos­ten:

a.
für den Er­werb von Grund­ei­gen­tum;
b.
für Ver­fah­ren und die an­walt­li­che Ver­tre­tung im Zu­sam­men­hang mit Ein­spra­chen und Be­schwer­den.
Art. 87m Berechnung der ungedeckten Kosten und des Investitionsbeitrags im Einzelfall  

1 Gibt es An­halts­punk­te, dass bei ei­ner An­la­ge kei­ne un­ge­deck­ten Kos­ten (Art. 29 Abs. 3 Bst. bbis EnG) vor­lie­gen, so ist ge­mä­ss An­hang 4 zu be­rech­nen, ob un­ge­deck­te Kos­ten vor­lie­gen.

2 Über­steigt der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag die un­ge­deck­ten Kos­ten, so wird er ent­spre­chend ge­kürzt.

3Das BFE stellt die nö­ti­gen Grund­la­gen und For­mu­la­re für die Be­rech­nung der un­ge­deck­ten Kos­ten zur Ver­fü­gung.83

83 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

6b. Kapitel: Investitionsbeiträge für die Prospektion und die Erschliessung von Geothermiereservoiren und für neue Geothermieanlagen84

84 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

1. Abschnitt: Anspruchsvoraussetzungen und Ansätze

Art. 87n Anspruchsvoraussetzungen  

1 Ein In­ves­ti­ti­ons­bei­trag für die Er­schlies­sung ei­nes Geo­ther­mie­re­ser­voirs kann nur ge­währt wer­den, wenn im be­tref­fen­den Ge­biet vor­gän­gig ei­ne Pro­spek­ti­on durch­ge­führt wur­de und ein Pro­spek­ti­ons­be­richt über die Wahr­schein­lich­keit ei­nes ver­mu­te­ten Geo­ther­mie­re­ser­voirs vor­liegt.

2 Ein In­ves­ti­ti­ons­bei­trag für die Er­stel­lung ei­ner Geo­ther­mie­an­la­ge kann nur zu­ge­spro­chen wer­den, wenn im be­tref­fen­den Ge­biet vor­gän­gig ei­ne Er­schlies­sung durch­ge­führt wur­de und ein Er­schlies­sungs­be­richt über die er­war­te­te Pro­duk­ti­on des
Geo­ther­mie­re­ser­voirs vor­liegt.

Art. 87o Ansätze  

1 Der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag be­trägt für die Pro­spek­ti­on, die Er­schlies­sung und die Er­stel­lung ei­ner An­la­ge je 60 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten.

2 Der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag für ei­ne Pro­spek­ti­on oder ei­ne Er­schlies­sung kann ins­be­son­de­re dann ge­senkt wer­den, wenn die geo­lo­gi­schen Ri­si­ken tief sind oder wenn der tech­ni­sche, qua­li­ta­ti­ve oder in­no­va­ti­ve Ge­halt des Ge­suchs klein ist.

2. Abschnitt: Reihenfolge der Berücksichtigung und Warteliste

Art. 87p Reihenfolge der Berücksichtigung  

1 Mass­ge­bend für die Be­rück­sich­ti­gung ei­nes Ge­suchs ist das Ein­rei­che­da­tum.

2 Kön­nen nicht al­le am glei­chen Tag ein­ge­reich­ten Ge­su­che be­rück­sich­tigt wer­den, so wer­den die Pro­jek­te zu­erst be­rück­sich­tigt, die die gröss­te Mehr­pro­duk­ti­on an Elek­tri­zi­tät im Ver­hält­nis zum In­ves­ti­ti­ons­bei­trag auf­wei­sen.

Art. 87q Warteliste  

1 Rei­chen die Mit­tel nicht für ei­ne so­for­ti­ge Be­rück­sich­ti­gung aus, so wer­den die Pro­jek­te in ei­ne War­te­lis­te auf­ge­nom­men, es sei denn, sie er­fül­len die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen of­fen­sicht­lich nicht.

2 Das BFE teilt der ge­such­stel­len­den Per­son85 mit, dass das Pro­jekt in die War­te­lis­te auf­ge­nom­men wur­de.

3 Ste­hen wie­der Mit­tel zur Ver­fü­gung, so be­rück­sich­tigt das BFE die am wei­tes­ten fort­ge­schrit­te­nen Pro­jek­te. Sind meh­re­re Pro­jek­te gleich weit fort­ge­schrit­ten, so wird das Pro­jekt be­rück­sich­tigt, für das das voll­stän­di­ge Ge­such am frü­he­s­ten ein­ge­reicht wur­de.

85 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

3. Abschnitt: Gesuchsverfahren

Art. 87r Gesuch  

1 Das Ge­such um einen In­ves­ti­ti­ons­bei­trag ist beim BFE ein­zu­rei­chen.

2 Das Ge­such um einen In­ves­ti­ti­ons­bei­trag für die Pro­spek­ti­on oder die Er­schlies­sung kann erst ge­stellt wer­den, wenn die Ge­su­che für die not­wen­di­gen Be­wil­li­gun­gen und Kon­zes­sio­nen bei den zu­stän­di­gen Be­hör­den voll­stän­dig ein­ge­reicht wur­den und die Fi­nan­zie­rung des Pro­jekts ge­si­chertist.

3 Das Ge­such um einen In­ves­ti­ti­ons­bei­trag für ei­ne Geo­ther­mie­an­la­ge kann erst ge­stellt wer­den, wenn ei­ne rechts­kräf­ti­ge Bau­be­wil­li­gung oder Kon­zes­si­on vor­liegt.

4 Ein Ge­such nach Ab­satz 2 oder 3 hat sämt­li­che An­ga­ben und Un­ter­la­gen nach An­hang 2.5 oder 2.6 zu ent­hal­ten.

Art. 87s Expertengremium für Prospektions- und Erschliessungsprojekte  

1 Das BFE zieht zur Prü­fung der Ge­su­che um einen In­ves­ti­ti­ons­bei­trag für ei­ne Pro­spek­ti­on oder ei­ne Er­schlies­sung ein vom Pro­jekt un­ab­hän­gi­ges Ex­per­ten­gre­mi­um aus bis zu sechs Fach­leu­ten bei. Da­ne­ben kann der Stand­ort­kan­ton ei­ne Ver­tre­te­rin oder einen Ver­tre­ter in das Ex­per­ten­gre­mi­um ent­sen­den.

2 Das Ex­per­ten­gre­mi­um be­gut­ach­tet die Ge­su­che und gibt zu­han­den des BFE ei­ne Emp­feh­lung für die Be­ur­tei­lung des Pro­jekts ab. Bei der Emp­feh­lung zu­han­den des BFE hat die Kan­tons­ver­tre­te­rin oder der Kan­tons­ver­tre­ter kei­ne Stim­me. Das Ex­per­ten­gre­mi­um kann zur Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben wei­te­re Fach­leu­te bei­zie­hen.

Art. 87t Vertrag und Zusicherung dem Grundsatz nach  

1 Sind die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen ge­mä­ss An­hang 2.5 für einen In­ves­ti­ti­ons­bei­trag für ei­ne Pro­spek­ti­on oder ei­ne Er­schlies­sung er­füllt und ste­hen Mit­tel zur Be­rück­sich­ti­gung des Ge­suchs zur Ver­fü­gung, so schliesst der Bund mit der ge­such­stel­len­den Per­son einen ver­wal­tungs­recht­li­chen Ver­trag ab.

2 Sind die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen ge­mä­ss An­hang 2.6 für die Er­stel­lung ei­ner Geo­ther­mie­an­la­ge er­füllt und ste­hen Mit­tel zur Be­rück­sich­ti­gung des Ge­suchs zur Ver­fü­gung, so si­chert das BFE den In­ves­ti­ti­ons­bei­trag dem Grund­satz nach zu und setzt Fol­gen­des fest:

a.
die Hö­he des In­ves­ti­ti­ons­bei­trags in Pro­zent der an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten;
b.
den Höchst­be­trag, den der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag nicht über­schrei­ten darf;
c.
bis wann spä­tes­tens mit dem Bau zu be­gin­nen ist;
d.
den Zah­lungs­plan ge­mä­ss Ar­ti­kel 87z;
e.
die Frist, in­ner­halb der die An­la­ge in Be­trieb zu neh­men ist;
f.
die zu rap­por­tie­ren­den pro­duk­ti­ons­re­le­van­ten Da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 87w Buch­sta­be d.
Art. 87u Abschlussbericht bei Prospektion oder Erschliessung  

Nach Ab­schluss ei­ner Pro­spek­ti­on oder ei­ner Er­schlies­sung ist dem BFE ein Ab­schluss­be­richt ein­zu­rei­chen. Der In­halt des Be­richts wird im Ver­trag ge­mä­ss Ar­ti­kel 87t Ab­satz 1 ge­re­gelt.

Art. 87v Inbetriebnahmemeldung für Geothermieanlagen  

1 Nach In­be­trieb­nah­me der Geo­ther­mie­an­la­ge ist dem BFE ei­ne In­be­trieb­nah­me­mel­dung ein­zu­rei­chen.

2 Die Mel­dung muss min­des­tens fol­gen­de An­ga­ben und Un­ter­la­gen ent­hal­ten:

a.
das In­be­trieb­nah­me­da­tum;
b.
das Ab­nah­me­pro­to­koll;
c.
all­fäl­li­ge Än­de­run­gen ge­gen­über den im Ge­such ge­mach­ten An­ga­ben.
Art. 87w Bauabschlussmeldung bei Geothermieanlagen  

1 Spä­tes­tens sechs Jah­re nach der In­be­trieb­nah­me der Geo­ther­mie­an­la­ge ist dem BFE ei­ne Bau­ab­schluss­mel­dung ein­zu­rei­chen.

2 Die Mel­dung muss min­des­tens fol­gen­de An­ga­ben und Un­ter­la­gen ent­hal­ten:

a.
ei­ne de­tail­lier­te Bau­kos­ten­ab­rech­nung;
b.
ei­ne Auf­lis­tung der an­re­chen­ba­ren und der nicht an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten;
c.
die An­ga­be der Net­to­pro­duk­ti­on der ers­ten fünf Be­triebs­jah­re;
d.
al­le pro­duk­ti­ons­re­le­van­ten Da­ten seit der In­be­trieb­nah­me.
Art. 87x Erstrecken von Fristen  

Das BFE kann die Fris­ten für die In­be­trieb­nah­me und für das Ein­rei­chen des Ab­schluss­be­richts oder der Bau­ab­schluss­mel­dung auf Ge­such des An­trag­stel­lers er­stre­cken, wenn:

a.
die Frist aus Grün­den, für die der An­trag­stel­ler nicht ein­zu­ste­hen hat, nicht ein­ge­hal­ten wer­den kann; und
b.
das Ge­such vor Ab­lauf der Frist ein­ge­reicht wird.
Art. 87y Definitive Festsetzung des Investitionsbeitrags für Geothermieanlagen  

Sind die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen im Zeit­punkt der Bau­ab­schluss­mel­dung noch er­füllt, so setzt das BFE den In­ves­ti­ti­ons­bei­trag an­hand der tat­säch­lich an­ge­fal­le­nen In­ves­ti­ti­ons­kos­ten de­fi­ni­tiv fest.

Art. 87z Gestaffelte Auszahlung des Investitionsbeitrags  

1 Der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag wird in meh­re­ren Tran­chen aus­be­zahlt.

2 Das BFE setzt den Zeit­punkt für die Aus­zah­lung der ein­zel­nen Tran­chen und die Hö­he der pro Tran­che aus­zu­zah­len­den Be­trä­ge ein­zel­fall­wei­se im Ver­trag (Art. 87t Abs. 1) oder in der Zu­si­che­rung dem Grund­satz nach (Art. 87t Abs. 2) fest.

3 Die ers­te Tran­che darf frü­he­s­tens bei Bau­be­ginn aus­be­zahlt wer­den. Wur­de nach Ar­ti­kel 32 ein frü­he­rer Bau­be­ginn be­wil­ligt, so er­folgt die ers­te Aus­zah­lung frü­he­s­tens, wenn ei­ne Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 87t Ab­satz 2 vor­liegt.

4 Die letz­te Tran­che darf erst nach der de­fi­ni­ti­ven Fest­set­zung des In­ves­ti­ti­ons­bei­trags aus­be­zahlt wer­den. Bis da­hin dür­fen ma­xi­mal 80 Pro­zent des in der Zu­si­che­rung nach Ar­ti­kel 87t Ab­satz 2 fest­ge­setz­ten Höchst­be­trags aus­be­zahlt wer­den.

4. Abschnitt: Bemessungskriterien

Art. 87zbis Anrechenbare Investitionskosten  

1 Für die Be­rech­nung der In­ves­ti­ti­ons­bei­trä­ge für die Pro­spek­ti­on und die Er­schlies­sung sind nur die In­ves­ti­ti­ons­kos­ten an­re­chen­bar, die tat­säch­lich ent­stan­den sind und un­mit­tel­bar für die wirt­schaft­li­che und zweck­mäs­si­ge Aus­füh­rung des Pro­jekts er­for­der­lich sind. Ar­ti­kel 61 gilt zu­dem sinn­ge­mä­ss.

2 Für die an­re­chen­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten für Geo­ther­mie­an­la­gen gilt Ar­ti­kel 61.

Art. 87zter Berechnung der ungedeckten Kosten und des Investitionsbeitrags im Einzelfall  

1 Gibt es An­halts­punk­te, dass bei ei­ner An­la­ge kei­ne un­ge­deck­ten Kos­ten (Art. 29 Abs. 3 Bst. bbis EnG) vor­lie­gen, so ist ge­mä­ss An­hang 4 zu be­rech­nen, ob un­ge­deck­te Kos­ten vor­lie­gen.

2 Über­steigt der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag die un­ge­deck­ten Kos­ten, so wird er ent­spre­chend ge­kürzt.

3Das BFE stellt die nö­ti­gen Grund­la­gen und For­mu­la­re für die Be­rech­nung der un­ge­deck­ten Kos­ten zur Ver­fü­gung.86

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

7. Kapitel: Marktprämie für Elektrizität aus Grosswasserkraftanlagen

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 88 Einzelheiten zur Anspruchsberechtigung  

1 Gross­was­ser­kraft­an­la­gen von mehr als 10 MW be­rech­ti­gen nicht nur zur Markt­prä­mie, wenn sie Ein­zel­an­la­gen sind, son­dern auch wenn sie aus ei­nem An­la­gen­ver­bund be­ste­hen, wenn bei die­sem:

a.
al­le Ein­zel­an­la­gen hy­drau­lisch ver­knüpft und ge­mein­sam op­ti­miert sind; und
b.
die Ge­ste­hungs­kos­ten ins­ge­samt nicht ge­deckt sind.

2 Ge­hört zu ei­nem sol­chen An­la­gen­ver­bund ei­ne Ein­zel­an­la­ge im Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem, so be­rech­tigt er nur zur Markt­prä­mie, wenn er die Leis­tung von mehr als 10 MW auch oh­ne die­se Ein­zel­an­la­ge er­reicht.

3 Das Ri­si­ko nicht ge­deck­ter Ge­ste­hungs­kos­ten liegt nicht an­stel­le des Eig­ners beim Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men (Art. 30 Abs. 2 EnG), wenn des­sen Elek­tri­zi­täts­be­zug auf ei­nem Ver­trag be­ruht, der seit dem 1. Ja­nu­ar 2016 und auf kur­ze oder mitt­le­re Sicht ab­ge­schlos­sen wur­de. Der An­spruch auf Markt­prä­mie geht nicht auf das Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men über.

4 Für den Über­gang des Ri­si­kos und des An­spruchs auf Markt­prä­mie im Ver­hält­nis von Be­trei­ber und Eig­ner gilt Ab­satz 3 sinn­ge­mä­ss.

Art. 89 Markterlös  

1 Er­trags­sei­tig wird nur der Er­lös be­rück­sich­tigt, der aus dem Ver­kauf von Elek­tri­zi­tät am Markt stammt (Mark­t­er­lös). Nicht be­rück­sich­tigt wer­den üb­ri­ge Er­trä­ge, ins­be­son­de­re Er­lö­se aus Sys­tem­dienst­leis­tun­gen und Her­kunfts­nach­wei­sen.

2 Der Mark­t­er­lös wird auf der Ba­sis des Markt­prei­ses er­mit­telt, an­hand des mit der An­la­ge stünd­lich ge­fah­re­nen Pro­fils be­zie­hungs­wei­se mit der Sum­me die­ser Pro­fi­le bei ei­nem An­la­gen­ver­bund. Bei ei­ner Part­ne­r­an­la­ge wird das er­mit­tel­te Pro­fil an­teil­mäs­sig auf die Part­ner auf­ge­teilt.

3 Als Markt­preis gilt, auch für aus­ser­börs­li­che ge­han­del­te Elek­tri­zi­tät, der stünd­li­che Spot­preis für die Preis­zo­ne Schweiz, zu ei­nem durch­schnitt­li­chen Mo­nats­kurs.

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5 Ge­hört zu ei­nem An­la­ge­ver­bund ei­ne Ein­zel­an­la­ge im Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem, so ist als de­ren Er­lös die Ein­spei­se­ver­gü­tung mass­ge­bend.

87 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

Art. 90 Gestehungs- und andere Kosten  

1 Als Ge­ste­hungs­kos­ten wer­den die für ei­ne ef­fi­zi­en­te Pro­duk­ti­on un­mit­tel­bar nö­ti­gen Be­triebs­kos­ten be­rück­sich­tigt, nicht aber an­de­re Kos­ten, ins­be­son­de­re nicht Auf­wen­dun­gen für ge­samt­be­trieb­li­che Leis­tun­gen. Be­rück­sich­tigt wer­den auch:

a.
der Wass­er­zins;
b.
Min­derer­lö­se auf­grund von Elek­tri­zi­tät, die dem Ge­mein­we­sen kos­ten­los oder ver­güns­tigt ab­zu­ge­ben ist;
c.
die di­rek­ten Steu­ern, die Ge­winn­steu­er je­doch nur, wenn sie ei­nem tat­säch­li­chen Ge­winn ent­spricht, nicht aber, so­weit sie zu­guns­ten des lo­ka­len Ge­mein­we­sens, auf­grund ei­ner Ab­ma­chung und ge­win­nu­n­ab­hän­gig ge­schul­det ist.

2 Als Ge­ste­hungs­kos­ten eben­falls be­rück­sich­tigt wer­den die kal­ku­la­to­ri­schen Ka­pi­tal­kos­ten. Mass­ge­bend ist der Zins­satz nach An­hang 3.Ab­schrei­bun­gen sind grund­sätz­lich ge­mä­ss der bis­he­ri­gen Pra­xis für die je­wei­li­ge An­la­ge vor­zu­neh­men.88

3 Das BFE legt in ei­ner Richt­li­nie die an­re­chen­ba­ren Be­triebs- und Ka­pi­tal­kos­ten fest.

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

2. Abschnitt: Marktprämie und Grundversorgung

Art. 91 Grundversorgungsabzug  

1 Die Markt­prä­mi­en­be­rech­tig­ten, die mit der Grund­ver­sor­gung be­traut sind, müs­sen für die Be­rech­nung des rech­ne­ri­schen Grund­ver­sor­gungs­ab­zugs (Art. 31 Abs. 1 EnG) ihr ge­sam­tes Ab­satz­po­ten­zi­al in der Grund­ver­sor­gung ein­be­zie­hen.

2 Statt die­ses Ab­zugs kön­nen sie einen be­rei­nig­ten Grund­ver­sor­gungs­ab­zug zur An­wen­dung brin­gen (Art. 31 Abs. 2 EnG). Die­sen bil­den sie, in­dem sie den ers­ten Ab­zug (Abs. 1) um an­de­re Elek­tri­zi­tät aus er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en in der Grund­ver­sor­gung, die we­der im Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem noch an­der­wei­tig un­ter­stützt wird, re­du­zie­ren. Elek­tri­zi­tät aus frem­den An­la­gen darf nur in die Men­ge, um die re­du­ziert wird, ein­be­zo­gen wer­den, wenn:89

a.
der Be­zug auf mit­tel- oder lang­fris­ti­gen Ver­trä­gen be­ruht und der Her­kunfts­nach­weis zu die­sem Be­zug bei­ge­bracht wird; oder
b.
die Elek­tri­zi­tät ge­mä­ss Ar­ti­kel 15 EnG ab­ge­nom­men wur­de.

89 Die Be­rich­ti­gung vom 28. Dez. 2017 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2017 7783).

Art. 92 Portfolioaufteilung zwischen Marktprämie und Grundversorgung  

1 Ent­hält das Port­fo­lio ei­nes Markt­prä­mi­en­be­rech­tig­ten Elek­tri­zi­tät, die aus meh­re­ren Gross­was­ser­kraft­an­la­gen stammt und de­ren Ge­ste­hungs­kos­ten nicht ge­deckt sind, so ist da­von aus­zu­ge­hen, dass er die Elek­tri­zi­tät je­der An­la­ge zu für das gan­ze Port­fo­lio ein­heit­li­chen An­tei­len am Markt und in der Grund­ver­sor­gung ver­kauft. Die Markt­prä­mie steht ihm pro An­la­ge im Um­fang die­ses An­teils am Markt (Markt­prä­mi­en­quo­te) zu.

2 Die Markt­prä­mi­en­quo­te er­mit­telt sich als Quo­ti­ent aus den fol­gen­den bei­den Grös­sen:

a.
Dif­fe­renz aus der im Port­fo­lio ent­hal­te­nen Elek­tri­zi­tät, die aus Gross­was­ser­kraft­an­la­gen stammt und de­ren Ge­ste­hungs­kos­ten nicht ge­deckt sind, und dem an­ge­wand­ten Grund­ver­sor­gungs­ab­zug; und
b.
im Port­fo­lio ent­hal­te­ne Elek­tri­zi­tät, die aus Gross­was­ser­kraft­an­la­gen stammt und de­ren Ge­ste­hungs­kos­ten nicht ge­deckt sind.
3 Wür­de der Markt­prä­mi­en­be­rech­tig­te mit der Markt­prä­mie und den Ver­käu­fen in der Grund­ver­sor­gung über das ge­sam­te Port­fo­lio mehr ein­neh­men, als zur De­ckung der Ge­ste­hungs­kos­ten nö­tig ist, so re­du­ziert sich die Markt­prä­mie ent­spre­chend.
Art. 93 Unternehmensbetrachtung beim Elektrizitätsversorgungsunternehmen  

1 Bei ei­nem Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men mit meh­re­ren recht­lich ei­gen­stän­di­gen Ein­hei­ten, die für Be­rei­che wie Pro­duk­ti­on, Netz­be­trieb und Grund­ver­sor­gung zu­stän­dig sind, muss sich die­je­ni­ge Ein­heit, die markt­prä­mi­en­be­rech­tigt ist, das Grund­ver­sor­gungs­po­ten­zi­al der an­de­ren Ein­hei­ten an­rech­nen las­sen.

2 Ei­ne sol­che recht­lich ei­gen­stän­di­ge Ein­heit darf die Elek­tri­zi­tät aus Gross­was­ser­kraft­an­la­gen auch dann zu Ge­ste­hungs­kos­ten in der Grund­ver­sor­gung ver­kau­fen (Art. 31 Abs. 3 EnG), wenn ei­ne an­de­re Ein­heit und nicht sie selbst markt­prä­mi­en­be­rech­tigt ist. Wer mit ei­nem Markt­prä­mi­en­be­rech­tig­ten nicht auf die­se Wei­se, son­dern nur über ei­ne Be­tei­li­gung ver­bun­den ist, hat die­ses Recht nicht.

3. Abschnitt: Gesuchsverfahren und Rückforderung

Art. 94 Gesuch  

1 Die Markt­prä­mi­en­be­rech­tig­ten rei­chen ihr Ge­such beim BFE ein bis zum 31. Mai des Jah­res, das auf das­je­ni­ge folgt, für das sie um die Markt­prä­mie er­su­chen.

2 Das Ge­such muss die ge­sam­te Elek­tri­zi­tät im Port­fo­lio, für die um Markt­prä­mie er­sucht wird, um­fas­sen und min­des­tens aus­wei­sen:

a.
wie viel der Elek­tri­zi­tät aus wel­chen An­la­gen stammt und wel­chem Pro­duk­ti­ons­an­teil ei­ner An­la­ge dies ent­spricht;
b.
die stünd­lich ge­fah­re­nen Pro­fi­le pro An­la­ge;
c.
die an­re­chen­ba­ren Kos­ten pro An­la­ge, ge­stützt auf einen Jah­res­ab­schluss für das hy­dro­lo­gi­sche Jahr oder das Ka­len­der­jahr;
d.
die Ab­schrei­bungs­pra­xis der letz­ten fünf Jah­re;
e.
bei ei­ner Ein­zel­an­la­ge im Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem: An­teil Pro­duk­ti­on am An­la­gen­ver­bund und Ein­spei­se­ver­gü­tung;
f.
An­ga­ben zu Mass­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Kos­ten­si­tua­ti­on.

3 In den Fäl­len mit Grund­ver­sor­gung ist aus­ser­dem min­des­tens aus­zu­wei­sen:

a.
das Grund­ver­sor­gungs­po­ten­zi­al;
b.
der an­ge­wand­te Grund­ver­sor­gungs­ab­zug;
c.
die Men­ge Elek­tri­zi­tät, um die ge­mä­ss Ar­ti­kel 91 Ab­satz 2 re­du­ziert wird;
d.
der tat­säch­li­che Ab­satz in der Grund­ver­sor­gung pro Gross­was­ser­kraft­an­la­ge;
e.
der durch­schnitt­li­che Preis für die­sen Ab­satz.

4 Die An­la­gen­be­trei­ber, Eig­ner und ver­bun­de­nen Un­ter­neh­mens­ein­hei­ten un­ter­stüt­zen die Ge­such­stel­ler mit den nö­ti­gen Aus­künf­ten und Un­ter­la­gen. Das BFE kann sich für Aus­künf­te und Un­ter­la­gen nö­ti­gen­falls di­rekt an sie hal­ten.

Art. 95 Verfahren beim BFE und Beizug der Elektrizitätskommission  

1 Das BFE kann in der Ver­fü­gung, in der es die Markt­prä­mie fest­legt, einen Vor­be­halt für ei­ne nach­träg­li­che Kor­rek­tur ma­chen.

2 Rei­chen die Mit­tel für ein Jahr ins­ge­samt nicht aus (Art. 36 Abs. 2 EnV90), so kürzt das BFE die Markt­prä­mie je­des Markt­prä­mi­enemp­fän­gers um den glei­chen Pro­zent­satz.

3 Es zahlt die Markt­prä­mi­en mög­lichst im Jahr des Ge­suchs aus, nö­ti­gen­falls mit ei­nem einst­wei­li­gen teil­wei­sen Rück­be­halt des Gel­des.

4 Es kann die Elek­tri­zi­täts­kom­mis­si­on (El­Com) zur Un­ter­stüt­zung beim Voll­zug bei­zie­hen. Die El­Com macht auf An­fra­ge des BFE Ab­glei­che zu den tat­säch­li­chen Ab­sät­zen in der Grund­ver­sor­gung, wo­bei sie die vom BFE ge­lie­fer­ten Da­ten mit ih­ren ei­ge­nen ver­gleicht.

Art. 96 Rückforderung  

Er­gibt sich aus ei­ner Über­prü­fung oder Kon­trol­le, dass je­mand ins­be­son­de­re we­gen falscher An­ga­ben zu Un­recht ei­ne Markt­prä­mie oder ei­ne zu ho­he Markt­prä­mie er­hal­ten hat, so for­dert das BFE bis fünf Jah­re ab der letz­ten Aus­zah­lung die zu viel er­hal­te­ne Markt­prä­mie al­ler Jah­re zu­rück (Art. 30 Abs. 3 Sub­ven­ti­ons­ge­setz vom 5. Okt. 199091).

7a. Kapitel: Betriebskostenbeitrag für Biomasseanlagen92

92 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 771).

1. Abschnitt: Ausschlussgrund und Beitragssätze

Art. 96a Ausschlussgrund  

So­lan­ge der Be­trei­ber für ei­ne An­la­ge ei­ne Mehr­kos­ten­fi­nan­zie­rung nach Ar­ti­kel 73 Ab­satz 4 EnG oder ei­ne Ein­spei­se­ver­gü­tung er­hält, kann für die­se An­la­ge kein Be­triebs­kos­ten­bei­trag ge­währt wer­den.

Art. 96b Beitragssätze  

1 Die Bei­trags­sät­ze je Ka­te­go­rie und Leis­tungs­klas­se sind in An­hang 5 fest­ge­legt.

2 Der Bei­trags­satz für Hy­brid­an­lagen be­rech­net sich nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2.

3 Die Bei­trags­sät­ze wer­den re­gel­mäs­sig über­prüft und bei ei­ner we­sent­li­chen Ver­än­de­rung der Ver­hält­nis­se an­ge­passt.

4 Der Be­triebs­kos­ten­bei­trag re­du­ziert sich bei Be­trei­bern, die nach den Ar­ti­keln 10–13 MWSTG93 steu­er­pflich­tig sind, um den Fak­tor nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 4.94

93 SR 641.20

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 764).

2. Abschnitt: Reihenfolge der Berücksichtigung und Warteliste

Art. 96c Reihenfolge der Berücksichtigung  

1 Mass­ge­bend für die Be­rück­sich­ti­gung ei­nes Ge­suchs um einen Be­triebs­kos­ten­bei­trag ist das Ein­rei­che­da­tum.

2 Kön­nen nicht al­le am glei­chen Tag ein­ge­reich­ten Ge­su­che be­rück­sich­tigt wer­den, so wer­den die Pro­jek­te, die ei­ne Mehr­kos­ten­fi­nan­zie­rung nach Ar­ti­kel 73 Ab­satz 4 EnG er­hal­ten oder am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem teil­ge­nom­men hat­ten und de­ren Ver­gü­tungs­dau­er ab­ge­lau­fen ist, zu­erst be­rück­sich­tigt.

Art. 96d Warteliste  

1 Rei­chen die Mit­tel nicht für ei­ne so­for­ti­ge Be­rück­sich­ti­gung aus, so wer­den die Pro­jek­te ent­spre­chend dem Ein­rei­che­da­tum des Ge­suchs in ei­ne War­te­lis­te auf­ge­nom­men, es sei denn, sie er­fül­len die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen of­fen­sicht­lich nicht.

2 Die Voll­zugs­stel­le teilt der ge­such­stel­len­den Per­son mit, dass das Pro­jekt in die War­te­lis­te auf­ge­nom­men wur­de.

3 Ste­hen wie­der Mit­tel zur Ver­fü­gung, so wer­den zu­erst die­je­ni­gen An­la­gen be­rück­sich­tigt, die ei­ne Mehr­kos­ten­fi­nan­zie­rung nach Ar­ti­kel 73 Ab­satz 4 EnG er­hal­ten oder am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem teil­ge­nom­men hat­ten.

3. Abschnitt: Gesuchsverfahren

Art. 96e Gesuch  

1 Das Ge­such um einen Be­triebs­kos­ten­bei­trag ist bei der Voll­zugs­stel­le ein­zu­rei­chen.

2 Es kann frü­he­s­tens ein Jahr vor En­de der Ver­gü­tungs­dau­er der Mehr­kos­ten­fi­nan­zie­rung nach Ar­ti­kel 73 Ab­satz 4 EnG oder der Ein­spei­se­ver­gü­tung ein­ge­reicht wer­den.

3 Ein Ge­such kann nur für An­la­gen ge­stellt wer­den:

a.
die be­reits in Be­trieb sind; oder
b.
die bau­reif sind.

4 Es hat sämt­li­che An­ga­ben und Un­ter­la­gen nach An­hang 5 zu ent­hal­ten.

Art. 96f Verfügung  

Sind die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen vor­aus­sicht­lich er­füllt und ste­hen ge­nü­gend Mit­tel zur Be­rück­sich­ti­gung zur Ver­fü­gung, so ver­fügt die Voll­zugs­stel­le die Ge­wäh­rung ei­nes Be­triebs­kos­ten­bei­trags und den Be­ginn der Bei­trags­ge­wäh­rung.

4. Abschnitt: Laufender Betrieb, Ausschluss und Verzicht

Art. 96g Auszahlung des Betriebskostenbeitrags  

1 Die Voll­zugs­stel­le zahlt den Be­triebs­kos­ten­bei­trag vier­tel­jähr­lich aus.

2 Ste­hen für die Zah­lun­gen nach Ab­satz 1 nicht ge­nü­gend Mit­tel zur Ver­fü­gung, so nimmt sie die Aus­zah­lun­gen im lau­fen­den Jahr an­teils­mäs­sig vor. Den Dif­fe­renz­be­trag be­zahlt sie im fol­gen­den Jahr aus.

3 Sie for­dert vom Be­trei­ber Be­trä­ge, die im Ver­hält­nis zur ef­fek­ti­ven Pro­duk­ti­on zu viel aus­be­zahlt wur­den, oh­ne Zins zu­rück. Sie kann sie auch in der fol­gen­den Zah­lungs­pe­ri­ode ver­rech­nen.

4 Über­steigt der Re­fe­renz-Markt­preis den Bei­trags­satz, so stellt sie den Be­trei­bern den über­stei­gen­den Teil vier­tel­jähr­lich in Rech­nung.

Art. 96h Mindestanforderungen  

Die Min­dest­an­for­de­run­gen sind in An­hang 5 fest­ge­legt.

Art. 96i Nichteinhalten von Anspruchsvoraussetzungen oder Mindestanforderungen  

Wer­den An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen oder Min­dest­an­for­de­run­gen nicht oder nicht mehr ein­ge­hal­ten, so gilt Ar­ti­kel 29 sinn­ge­mä­ss.

Art. 96j Ausschluss, Verzicht und neues Gesuch  

1 Die Voll­zugs­stel­le ver­fügt den Aus­schluss ei­ner An­la­ge von der Ge­wäh­rung des Be­triebs­kos­ten­bei­trags, wenn An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen oder Min­dest­an­for­de­run­gen:

a.
wie­der­holt nicht ein­ge­hal­ten wer­den und der Be­triebs­kos­ten­bei­trag des­we­gen in drei Ka­len­der­jah­ren in Fol­ge nicht aus­be­zahlt wur­de (Art. 29 Abs. 1);
b.
nach Ab­lauf der Frist nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 3 nicht wäh­rend ei­nes gan­zen Ka­len­der­jah­res ein­ge­hal­ten wor­den sind.

2 Ein Ver­zicht auf den Be­triebs­kos­ten­bei­trag ist der Voll­zugs­stel­le un­ter Ein­hal­tung ei­ner Frist von drei Mo­na­ten auf ein Quar­tal­sen­de mit­zu­tei­len.

3 Ein neu­es Ge­such um einen Be­triebs­kos­ten­bei­trag kann je­der­zeit ge­stellt wer­den. Der Be­triebs­kos­ten­bei­trag wird je­doch frü­he­s­tens ein Jahr nach dem letzt­ma­li­gen Aus­schluss oder Ver­zicht er­neut ge­währt.

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