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Safeguardsverordnung
(SaV)

vom 4. Juni 2021 (Stand am 1. Juli 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 101 Absatz 1 des Kernenergiegesetzes vom 21. März 20031 (KEG),
auf die Artikel 4, 11 und 22 Absatz 1 des Güterkontrollgesetzes
vom 13. Dezember 19962 (GKG)
sowie auf die Artikel 17 Absatz 2 und 47 Absatz 1 des Strahlenschutzgesetzes
vom 22. März 19913 (StSG),

verordnet:

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand und Zweck  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt ins­be­son­de­re den Voll­zug des Ab­kom­mens vom 6. Sep­tem­ber 19784 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der In­ter­na­tio­na­len Atom­ener­gie-Or­ga­ni­sa­ti­on (IAEO) über die An­wen­dung von Si­che­rungs­mass­nah­men im Rah­men des Ver­tra­ges über die Nicht­ver­brei­tung von Kern­waf­fen (Sa­fe­guard­s­ab­kom­men) und des Zu­satz­pro­to­kolls vom 16. Ju­ni 20005 zum Sa­fe­guard­s­ab­kom­men.

2 Sie hat zum Zweck si­cher­zu­stel­len, dass Ma­te­ria­li­en und Tä­tig­kei­ten, die die­sen Ab­kom­men un­ter­ste­hen, nur fried­li­chen Zwe­cken die­nen.

Art. 2 Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung gilt für:

a.
fol­gen­de Ma­te­ria­li­en:
1.
Aus­gangs­ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­be a der Kern­ener­gie­ver­ord­nung vom 10. De­zem­ber 20046 (KEV) und be­son­de­re spalt­ba­re Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­be b KEV,
2.
ra­dio­ak­ti­ve Ab­fäl­le, die Ma­te­ria­li­en nach Zif­fer 1 ent­hal­ten,
3.
Er­ze, aus de­nen Uran oder Tho­ri­um ge­won­nen wer­den;
b.
An­la­gen, die Ma­te­ria­li­en nach Buch­sta­be a ver­wen­den oder la­gern:
1.
For­schungs­re­ak­to­ren und kri­ti­sche An­ord­nun­gen,
2.
Leis­tungs­re­ak­to­ren,
3.
La­ger, ins­be­son­de­re Zwi­schen­la­ger,
4.
geo­lo­gi­sche Tie­fen­la­ger,
5.
wei­te­re An­la­gen nach Ar­ti­kel 3 Buch­sta­be a;
c.
fol­gen­de An­la­gen, die Ma­te­ria­li­en nach Buch­sta­be a noch nicht oder nicht mehr ver­wen­den oder la­gern:
1.
in Pla­nung oder im Bau be­find­li­che An­la­gen nach Buch­sta­be b,
2.
aus­ser Be­trieb ge­nom­me­ne An­la­gen nach Buch­sta­be b;
d.
Or­te aus­ser­halb von An­la­gen, an de­nen Ma­te­ria­li­en nach Buch­sta­be a ver­wen­det oder ge­la­gert wer­den;
e.
kern­tech­ni­sche Aus­rüs­tun­gen nach An­hang 1, de­ren Her­stel­lung, Mon­ta­ge und Bau mel­de­pflich­tig sind, so­wie die Her­stel­lung und die An­rei­che­rung von Schwer­was­ser und Deu­te­ri­um nach An­hang 1;
f.
den Be­sitz, die Ein- und Aus­fuhr so­wie den Trans­port von Ma­te­ria­li­en nach Buch­sta­be a;
g.
die For­schung und Ent­wick­lung im Zu­sam­men­hang mit dem Kern­brenn­stoff­kreis­lauf;
h.
die Ex­plo­ra­ti­on oder die Aus­beu­tung von Uran- und Tho­ri­um-Mi­nen.

2 Die­se Ver­ord­nung gilt für:

a.
das schwei­ze­ri­sche Zoll­ge­biet;
b.
die schwei­ze­ri­schen of­fe­nen Zoll­la­ger;
c.
die schwei­ze­ri­schen La­ger für Mas­sen­gü­ter;
d.
die schwei­ze­ri­schen Zoll­frei­la­ger; so­wie
e.
die schwei­ze­ri­schen Zollaus­schluss­ge­bie­te.
Art. 3 Begriffsbestimmungen  

1 Im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung gel­ten als:

a.
An­la­ge (fa­ci­li­ty): ein Re­ak­tor, ei­ne kri­ti­sche An­ord­nung, ei­ne Kon­ver­si­ons­an­la­ge, ei­ne Brenn­ele­ment­fa­brik, ei­ne Wie­der­au­f­ar­bei­tungs­an­la­ge, ei­ne An­rei­che­rungs­an­la­ge, ei­ne La­ger­ein­rich­tung oder ei­ne an­de­re Ein­rich­tung, an der Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a in Men­gen, die ein ef­fek­ti­ves Ki­lo­gramm über­stei­gen, üb­li­cher­wei­se ver­wen­det wer­den;
b.
Ort aus­ser­halb von An­la­gen (lo­ca­ti­on out­si­de fa­ci­li­ties): Ein­rich­tung aus­ser­halb von An­la­gen, in der üb­li­cher­wei­se Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a in Men­gen, die ein ef­fek­ti­ves Ki­lo­gramm nicht über­stei­gen, ver­wen­det oder ge­la­gert wer­den;
c.
Stand­ort (si­te): das Ge­biet, das Bau­ten und Ein­rich­tun­gen um­fasst, die für den Be­trieb ei­ner An­la­ge oder ei­nes Or­tes aus­ser­halb von An­la­gen er­for­der­lich sind; dies gilt auch für aus­ser Be­trieb ge­nom­me­ne An­la­gen so­wie aus­ser Be­trieb ge­nom­me­ne Or­te aus­ser­halb von An­la­gen, so­fern an die­sen Or­ten aus­ser­halb von An­la­gen noch heis­se Zel­len in­stal­liert sind oder Tä­tig­kei­ten im Zu­sam­men­hang mit der Kon­ver­si­on, An­rei­che­rung, Brenn­stoff­her­stel­lung oder Wie­der­au­f­ar­bei­tung durch­ge­führt wur­den;
d.
aus­ser Be­trieb ge­nom­me­ne An­la­ge (clo­sed-down fa­ci­li­ty): An­la­ge, die nicht mehr in Be­trieb ist und in der kei­ne Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a mehr vor­han­den sind, in der je­doch die we­sent­li­chen Struk­tu­ren und Aus­rüs­tun­gen zum Um­gang mit die­sen Ma­te­ria­li­en noch vor­han­den sind;
e.
still­ge­leg­te An­la­ge (de­com­mis­sio­ned fa­ci­li­ty): An­la­ge, de­ren Struk­tu­ren und Aus­rüs­tun­gen so weit ent­fernt oder un­brauch­bar ge­macht wur­den, dass die­se nicht län­ger zur La­ge­rung, Hand­ha­bung, Be­ar­bei­tung oder zum Ge­brauch von Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a be­nutzt wer­den kön­nen;
f.
ef­fek­ti­ves Ki­lo­gramm: Mass­ein­heit, die ent­spricht bei:
1.
Plu­to­ni­um: sei­nem Ge­wicht in Ki­lo­gramm,
2.
Uran mit ei­ner An­rei­che­rung von 0,01 (1 %) und dar­über: sei­nem Ge­wicht in Ki­lo­gramm mul­ti­pli­ziert mit dem Qua­drat sei­ner An­rei­che­rung,
3.
Uran mit ei­ner An­rei­che­rung von we­ni­ger als 0,01 (1 %) und mehr als 0,005 (0,5 %): sei­nem Ge­wicht in Ki­lo­gramm mul­ti­pli­ziert mit 0,0001, und
4.
Uran mit ei­ner An­rei­che­rung von 0,005 (0,5 %) oder dar­un­ter und bei Tho­ri­um: ih­rem Ge­wicht in Ki­lo­gramm mul­ti­pli­ziert mit 0,00005;
g.
hoch­an­ge­rei­cher­tes Uran: an­ge­rei­cher­tes Uran, in dem der An­teil an Uran-233, an Uran-235 oder an bei­den Iso­to­pen zu­sam­men 20 Pro­zent oder hö­her ist;
h.
Batch: Teil­men­ge von Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a, die als Bu­chungs­ein­heit be­han­delt wird und für wel­che die Zu­sam­men­set­zung und die Men­ge der Ma­te­ria­li­en durch einen ein­zi­gen Satz von Spe­zi­fi­ka­tio­nen oder Mes­sun­gen de­fi­niert ist; das Ma­te­ri­al kann in lo­ser Form oder in ei­ner An­zahl von Ein­zel­tei­len vor­lie­gen;
i.
ter­mi­nier­tes Ma­te­ri­al: Ma­te­ri­al nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a, bei dem die Sa­fe­guards­mass­nah­men auf­grund von Ar­ti­kel 11 oder 13 des Sa­fe­guards-ab­kom­mens7 be­en­det wur­den;
j.
Es­sen­ti­al Equip­ment: we­sent­li­che Aus­rüs­tun­gen, die zur La­ge­rung, Hand­ha­bung, Be­ar­bei­tung oder zum Ge­brauch von Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a be­nutzt wer­den;
k.
Um­welt­pro­ben: Luft-, Was­ser-, Bo­den- und Pflan­zen­pro­ben so­wie wei­te­re Pro­ben, ein­sch­liess­lich Wisch­pro­ben;
l.
For­schungs- und Ent­wick­lungs­ar­bei­ten im Zu­sam­men­hang mit dem Kern­brenn­stoff­kreis­lauf: un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 2 Ar­bei­ten, die spe­zi­fi­sche Aspek­te ei­ner Pro­zess- oder Sys­te­m­ent­wick­lung um­fas­sen, ins­be­son­de­re:
1.
die Kon­ver­si­on und die An­rei­che­rung von Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a,
2.
die Her­stel­lung und die Wie­der­au­f­ar­bei­tung von Brenn­ele­men­ten,
3.
die Ent­wick­lung von Kern­re­ak­to­ren und kri­ti­schen An­ord­nun­gen,
4.
die Be­ar­bei­tung von mit­tel- und hoch­ak­ti­vem Ab­fall, der Plu­to­ni­um, hoch­an­ge­rei­cher­tes Uran oder Uran-233 ent­hält, je­doch nicht das Wie­der­ver­pa­cken und das Kon­di­tio­nie­ren zum Zweck der La­ge­rung oder der Ent­sor­gung, so­fern hier­bei kei­ne Iso­to­pe se­pa­riert wer­den.

2 Kei­ne For­schungs- und Ent­wick­lungs­ar­bei­ten im Zu­sam­men­hang mit dem Brenn­stoff­kreis­lauf nach Ab­satz 1 Buch­sta­be l sind

a.
Ar­bei­ten zur theo­re­ti­schen und wis­sen­schaft­li­chen Grund­la­gen­for­schung;
b.
die For­schung und Ent­wick­lung:
1.
zu in­dus­tri­el­len Ein­satz­mög­lich­kei­ten für Ra­dioiso­to­pe,
2.
zu me­di­zi­ni­schen, hy­dro­lo­gi­schen und land­wirt­schaft­li­chen An­wen­dun­gen,
3.
zu den Aus­wir­kun­gen auf die Ge­sund­heit und die Um­welt, und
4.
für ei­ne ver­bes­ser­te In­stand­hal­tung.
Art. 4 Zuständigkeiten  

1 Zu­stän­dig für die Auf­sicht über die Sa­fe­guards­mass­nah­men (Auf­sichts­be­hör­de) ist das Bun­des­amt für Ener­gie (BFE).

2 Das BFE um­schreibt bei Be­darf die de­tail­lier­ten An­for­de­run­gen für die Im­ple­men­tie­rung der Sa­fe­guards­mass­nah­men in Richt­li­ni­en, ins­be­son­de­re der Ar­ti­kel 5, 6, 10, 14, 16 und 20.

2. Abschnitt: Safeguardsmassnahmen für Anlagen nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe b

Art. 5 Safeguardsverantwortliche  

1 Der In­ha­ber ei­ner Be­triebs­be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 19 KEG (Be­wil­li­gungs­in­ha­ber) hat ei­ne Per­son, die für die Sa­fe­guards­mass­nah­men ver­ant­wort­lich ist, und ei­ne Stell­ver­tre­te­rin oder einen Stell­ver­tre­ter (Sa­fe­guards­ver­ant­wort­li­che) zu er­nen­nen und die­se mit den er­for­der­li­chen Kom­pe­ten­zen und Mit­teln aus­zu­stat­ten.

2 Die Sa­fe­guards­ver­ant­wort­li­chen müs­sen die Ver­pflich­tun­gen aus den mass­ge­bli­chen Ab­kom­men und Ver­ein­ba­run­gen zwi­schen der Schweiz und der IAEO ken­nen.

3 Die Er­nen­nun­gen be­dür­fen der schrift­li­chen Zu­stim­mung des BFE. Das BFE kann da­zu die Eig­nung der er­nann­ten Per­so­nen über­prü­fen.

Art. 6 Safeguardsreglement  

1 Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber er­stellt ein Sa­fe­guards­re­gle­ment.

2 Die­ses Re­gle­ment ist dem BFE zur Ge­neh­mi­gung vor­zu­le­gen.

Art. 7 Festlegung von Materialbilanzzonen  

1 Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber hat für die Be­rei­che, in de­nen sich Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a be­fin­den, Ma­te­ri­al­bi­lanz­zo­nen fest­zu­le­gen.

2 Er hat die Ma­te­ri­al­bi­lanz­zo­ne so zu be­gren­zen, dass je­der­zeit fest­ge­stellt wer­den kann, wie viel von die­sen Ma­te­ria­li­en in­ner­halb der Zo­ne vor­han­den ist und wie viel über die Gren­zen der Zo­ne trans­por­tiert wird.

3 Er hat ei­ne Ma­te­ri­al­bi­lanz­zo­ne so zu un­ter­tei­len, dass Be­we­gun­gen von sol­chen Ma­te­ria­li­en in­ner­halb der Ma­te­ri­al­bi­lanz­zo­ne je­der­zeit fest­ge­stellt wer­den kön­nen.

Art. 8 Berücksichtigung von Safeguardsmassnahmen bei wesentlichen Änderungen  

Bei we­sent­li­chen Än­de­run­gen an An­la­gen sind die Aus­wir­kun­gen auf die Um­set­zung von Sa­fe­guards­mass­nah­men in die Pla­nung ein­zu­be­zie­hen (Sa­fe­guards by De­sign). Ins­be­son­de­re ist die In­stal­la­ti­on von Über­wa­chungs- und Mess­in­stru­men­ten, die ei­ne Er­leich­te­rung der Ve­ri­fi­ka­tio­nen der Ma­te­ri­al­be­stän­de so­wie ei­ne lücken­lo­se Ver­fol­gung der Be­we­gun­gen von Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a er­lau­ben, zu be­rück­sich­ti­gen.

Art. 9 Buchführungspflichten  

1 Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber hat für je­de Ma­te­ri­al­bi­lanz­zo­ne über den Be­stand von Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a lau­fend Buch zu füh­ren.

2 Die Buch­füh­rung be­steht aus:

a.
den Be­stands- und Be­stands­än­de­rungs­be­rich­ten nach An­hang 2 Zif­fer 1.2 für Ma­te­ria­li­en, die sich auf­grund ih­rer Zu­sam­men­set­zung oder ih­res Rein­heits­gra­des für die Brenn­stof­fer­zeu­gung oder die Iso­to­pen­an­rei­che­rung eig­nen;
b.
dem In­ven­tar von Ma­te­ria­li­en , die sich auf­grund ih­rer Zu­sam­men­set­zung oder ih­res Rein­heits­gra­des noch nicht für die Brenn­stof­fer­zeu­gung oder die Iso­to­pen­an­rei­che­rung eig­nen;
c.
den Be­trieb­spro­to­kol­len nach An­hang 2 Zif­fer 1.3.

3 Das Mess­sys­tem, das zur Fest­stel­lung des Ma­te­ri­al­be­stan­des ver­wen­det wird, hat den neues­ten in­ter­na­tio­na­len Stan­dards zu ent­spre­chen oder ih­nen qua­li­ta­tiv gleich­wer­tig zu sein.

4 Die Un­ter­la­gen der Buch­füh­rung sind min­des­tens 10 Jah­re auf­zu­be­wah­ren.

Art. 10 Berichterstattungspflichten  

Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber ist ver­pflich­tet, dem BFE Fol­gen­des ein­zu­rei­chen:

a.
die Aus­le­gungs­in­for­ma­tio­nen zur An­la­ge, die Zu­satz­in­for­ma­tio­nen zum Stand­ort und die Sa­fe­guards-by-De­sign-In­for­ma­tio­nennach An­hang 2 Zif­fer 1.1 so­wie die In­for­ma­tio­nen über we­sent­li­che Än­de­run­gen am Es­sen­ti­al Equip­ment;
b.
die Be­stands- und Be­stands­än­de­rungs­be­rich­te nach An­hang 2 Zif­fer 1.2;
c.
die Be­nach­rich­ti­gun­gen nach An­hang 2 Zif­fer 1.2.

3. Abschnitt: Safeguardsmassnahmen für Anlagen nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe c

Art. 11 Berücksichtigung von Safeguardsmassnahmen ab der Planungsphase  

Be­gin­nend bei der Pla­nung von An­la­gen ist die zu­künf­ti­ge Um­set­zung von Sa­fe­guards­mass­nah­men nach An­hang 2 Zif­fer 1.1 zu be­rück­sich­ti­gen (Sa­fe­guards by De­sign). Ins­be­son­de­re ist die zu­künf­ti­ge In­stal­la­ti­on von Über­wa­chungs- und Mess­in­stru­men­ten, die ei­ne Er­leich­te­rung der Ve­ri­fi­ka­tio­nen der Ma­te­ri­al­be­stän­de so­wie ei­ne lücken­lo­se Ver­fol­gung der Be­we­gun­gen von Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a er­lau­ben, ein­zu­pla­nen.

Art. 12 Festlegung von Materialbilanzzonen  

1 Die Per­son, die zur Ver­fü­gung über ei­ne An­la­ge nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be c Zif­fer 1 be­rech­tigt ist, hat für die An­la­ge die Zo­nen fest­zu­le­gen, in de­nen mit Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a um­ge­gan­gen wer­den soll.

2 Sie hat die Ma­te­ri­al­bi­lanz­zo­ne so zu be­gren­zen, dass je­der­zeit fest­ge­stellt wer­den kann, wie viel von die­sen Ma­te­ria­li­en in­ner­halb der Zo­ne vor­han­den ist und wie viel über die Gren­zen der Zo­ne trans­por­tiert wird.

3 Sie hat in­ner­halb ei­ner Ma­te­ri­al­bi­lanz­zo­ne Schlüs­sel­mess­punk­te (Key Mea­su­re­ment Points, KMPs) zu de­fi­nie­ren, so dass Be­we­gun­gen von sol­chen Ma­te­ria­li­en in­ner­halb der Ma­te­ri­al­bi­lanz­zo­ne je­der­zeit fest­ge­stellt wer­den kön­nen.

Art. 13 Für die Berichterstattung und Inspektionsdurchführung verantwortliche Person  

Die ver­fü­gungs­be­rech­tig­te Per­son nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 hat ei­ne für die Be­richt­er­stat­tung so­wie die Durch­füh­rung von In­spek­tio­nen ver­ant­wort­li­che Per­son zu be­zeich­nen und mit den er­for­der­li­chen Kom­pe­ten­zen und Mit­teln aus­zu­stat­ten.

Art. 14 Berichterstattungspflichten  

1 Die ver­ant­wort­li­che Per­son nach Ar­ti­kel 13 hat dem BFE die Be­rich­te nach An­hang 2 Zif­fer 2 ein­zu­rei­chen.

2 Sie hat dem BFE für aus­ser Be­trieb ge­nom­me­ne An­la­gen die De­mon­ta­ge oder Un­brauch­bar­ma­chung von Es­sen­ti­al Equip­mentvier­tel­jähr­lich zu mel­den.

3 Die Be­richt­er­stat­tungs­pflich­ten en­den, so­bald die IAEO auf­grund der An­ga­ben nach Ab­satz 2 die An­la­ge be­züg­lich Sa­fe­guards als still­ge­legt be­zeich­net.

4. Abschnitt: Safeguardsmassnahmen bei der Herstellung, der Montage und dem Bau bestimmter kerntechnischer Ausrüstungen sowie bei der Herstellung und der Anreicherung von Schwerwasser und Deuterium

Art. 15  

1 Wer Tä­tig­kei­ten nach An­hang 1 aus­übt, hat dies jähr­lich dem BFE zu mel­den. Die Mel­dun­gen sind spä­tes­tens am 31. März des Fol­ge­jah­res ein­zu­rei­chen.

2 Die Mel­dun­gen müs­sen An­ga­ben zu Ort, Art und Um­fang der Tä­tig­kei­ten ent­hal­ten.

5. Abschnitt: Safeguardsmassnahmen betreffend die Ein- und Ausfuhr und die Transporte von Materialien nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe a sowie die Buchführung über solche Materialien im Ausland

Art. 16 Meldepflicht für die Ein- und Ausfuhr sowie den Transport von Materialien nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe a von oder zu Anlagen  

Wer Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a von oder zu ei­ner An­la­ge ein- oder aus­führt oder im In­land trans­por­tiert, hat dem BFE spä­tes­tens 30 Ta­ge vor dem Trans­port die Men­ge, die phy­si­ka­li­sche Form, die che­mi­sche Zu­sam­men­set­zung und den Ver­wen­dungs­zweck zu mel­den. Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­wil­li­gungs­pflich­ten nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 KEG.

Art. 17 Den Ein- und Ausfuhren gleichgestellte Lieferungen  

Den Ein- und Aus­fuh­ren gleich­ge­stellt sind Lie­fe­run­gen:

a.
von di­plo­ma­ti­schen oder kon­su­la­ri­schen Ver­tre­tun­gen und Lie­fe­run­gen an die­se;
b.
von in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen und Lie­fe­run­gen an die­se;
c.
in of­fe­ne Zoll­la­ger, La­ger für Mas­sen­gü­ter, Zoll­frei­la­ger oder Zollaus­schluss­ge­bie­te oder Lie­fe­run­gen aus die­sen.
Art. 18 Buchführung für Materialien nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe a Ziffer 1 im Ausland  

1 Der Be­sit­zer von Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fer 1 für die Ver­wen­dung im Kern­brenn­stoff­zy­klus, die sich im Aus­land be­fin­den, hat über sei­ne Be­stän­de Buch zu füh­ren. Er hat da­bei An­ga­ben zu ma­chen:

a.
dar­über, ob es sich um Na­tur­uran, ab­ge­rei­cher­tes Uran, an­ge­rei­cher­tes Uran, Tho­ri­um oder Plu­to­ni­um han­delt;
b.
über die Men­ge auf gan­ze Ki­lo­gramm ge­run­det;
c.
über den La­ger­ort und die Adres­se der für die La­ge­rung ver­ant­wort­li­chen Per­son;
d.
über die che­mi­sche Zu­sam­men­set­zung;
e.
über die phy­si­ka­li­sche Form; so­wie
f.
über den Zweck der Ver­wen­dung.

2 Er hat die am En­de des Ka­len­der­jah­res vor­han­de­nen Be­stän­de jähr­lich bis zum 31. März des Fol­ge­jah­res dem BFE zu mel­den.

6. Abschnitt: Besondere Safeguardsmassnahmen

Art. 19 Meldepflicht beim Besitz von terminierten Materialien in radioaktiven Abfällen  

1 Wer hoch- oder mit­te­lak­ti­ve Ab­fäl­le mit ter­mi­nier­tem Plu­to­ni­um, ter­mi­nier­tem hoch­an­ge­rei­cher­tem Uran oder ter­mi­nier­tem Uran-233 be­sitzt, muss jähr­lich de­ren La­ger­ort mel­den.

2 Die Mel­dung er­folgt per En­de des Ka­len­der­jah­res und ist dem BFE spä­tes­tens am 31. März des Fol­ge­jah­res ein­zu­rei­chen.

3 Die Ab­sicht zur Wei­ter­be­ar­bei­tung die­ser Ab­fäl­le ist dem BFE vor­gän­gig zu mel­den, so­fern Iso­to­pe se­pa­riert wer­den sol­len. Nicht als Wei­ter­be­ar­bei­tung im Sin­ne die­ses Ar­ti­kels gilt das Wie­der­ver­pa­cken und das Kon­di­tio­nie­ren zum Zweck der La­ge­rung oder der Ent­sor­gung.

Art. 20 Meldepflicht beim Besitz sowie bei der Ein- und Ausfuhr von Materialien nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe a an Orten ausserhalb von Anlagen  

1 Wer an Or­ten aus­ser­halb von An­la­gen Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a, die ge­mä­ss der Strah­len­schutz­ver­ord­nung vom 26. April 20178 ei­ner Be­wil­li­gungs­pflicht des Bun­des­am­tes für Ge­sund­heit (BAG) un­ter­lie­gen, be­sitzt oder den Be­stand an sol­chen Ma­te­ria­li­en ver­än­dert, hat dem BFE die Men­ge, die phy­si­ka­li­sche Form, die che­mi­sche Zu­sam­men­set­zung so­wie den La­ger­ort und den Ver­wen­dungs­zweck zu mel­den. Das BAG teilt dem BFE die Be­wil­li­gungs­in­ha­ber mit.

2 Das BFE um­schreibt nach An­hö­rung des BAG den Um­fang, die Pe­ri­odi­zi­tät und die Form die­ser Mel­dun­gen in ei­ner Richt­li­nie.

3 Wer pro Quar­tal mehr als 1000 kg sol­cher Ma­te­ria­li­en ein- oder aus­führt oder im In­land trans­por­tiert, hat dem BFE spä­tes­tens 30 Ta­ge vor dem Trans­port die Men­ge, die phy­si­ka­li­sche Form, die che­mi­sche Zu­sam­men­set­zung und den Ver­wen­dungs­zweck zu mel­den.

Art. 21 Befreiung von Materialien nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe a von Safeguardsmassnahmen  

1 Das BFE kann auf An­trag Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a von Sa­fe­guards­mass­nah­men ge­mä­ss dem Sa­fe­guard­s­ab­kom­men9 bei der IAEO be­frei­en las­sen.

2 Wer sol­che be­frei­te Ma­te­ria­li­en be­sitzt, hat dem BFE jähr­lich die Men­ge, die phy­si­ka­li­sche Form und die che­mi­sche Zu­sam­men­set­zung so­wie den La­ger­ort und den­Ver­wen­dungs­zweck zu mel­den.

3 Die Mel­dung zum Be­stand per En­de des Ka­len­der­jah­res und zu des­sen Än­de­run­gen im Lau­fe des Ka­len­der­jah­res ist dem BFE spä­tes­tens am 31. März des Fol­ge­jah­res ein­zu­rei­chen.

Art. 22 Exploration oder Ausbeutung von Uran- und Thorium-Minen  

1 In­ha­ber ei­ner Ex­plo­ra­ti­ons- oder Aus­beu­tungs­be­wil­li­gung für ei­ne Uran- oder Tho­ri­um-Mi­ne müs­sen dem BFE ei­ne Ko­pie ih­rer Be­wil­li­gung ein­rei­chen. Die­se Pflicht gilt un­ab­hän­gig da­von, ob das Uran oder das Tho­ri­um Haupt- oder Bei­pro­dukt ist, und un­ab­hän­gig vom an­ge­wen­de­ten Ge­win­nungs­ver­fah­ren. Das BFE kann wei­te­re In­for­ma­tio­nen ver­lan­gen.

2 Fol­gen­de An­ga­ben sind dem BFE jähr­lich bis zum 31. März ein­zu­rei­chen:

a.
Si­tua­ti­ons­kar­ten mit Ko­or­di­na­ten;
b.
die ma­xi­ma­le jähr­li­che Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tät (t Uran bzw. Tho­ri­um);
c.
ei­ne Zu­sam­men­fas­sung der Ak­ti­vi­tä­ten des letz­ten Ka­len­der­jah­res;
d.
die aus­ge­beu­te­te Men­ge im letz­ten Ka­len­der­jahr (t Uran bzw. Tho­ri­um).
Art. 23 Forschung und Entwicklung im Zusammenhang mit dem Kernbrennstoffkreislauf  

Wer For­schungs- und Ent­wick­lungs­tä­tig­kei­ten im Zu­sam­men­hang mit dem Kern­brenn­stoff­kreis­lauf durch­führt, hat dem BFE:

a.
jähr­lich bis zum 31. März ei­ne Be­schrei­bung der im letz­ten Ka­len­der­jahr aus­ge­führ­ten Tä­tig­kei­ten vor­zu­le­gen;
b.
auf Ver­lan­gen die Iden­ti­tät der Per­so­nen of­fen­zu­le­gen, die die­se Tä­tig­kei­ten aus­füh­ren.

7. Abschnitt: Inspektionen

Art. 24 Gegenstand  

1 Zur Über­prü­fung der Um­set­zung der Mass­nah­men kön­nen In­spek­tio­nen durch­ge­führt wer­den.

2 Über­prüft wer­den kann ins­be­son­de­re:

a.
bei der In­spek­ti­on der Um­set­zung der Mass­nah­men nach dem 2. Ab­schnitt, ob:
1.
die ein­ge­reich­ten Aus­le­gungs­in­for­ma­tio­nen der An­la­ge ent­spre­chen,
2.
die ein­ge­reich­ten Zu­satz­in­for­ma­tio­nen dem Stand­ort ent­spre­chen,
3.
die Buch­füh­rung ord­nungs­ge­mä­ss er­folgt,
4.
die An­ga­ben in den Be­rich­ten nach Ar­ti­kel 10 dem Be­stand an Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a ent­spre­chen;
b.
bei der In­spek­ti­on der Um­set­zung der Mass­nah­men nach dem 3. Ab­schnitt, ob:
1.
die Be­richt­er­stat­tung ord­nungs­ge­mä­ss er­folgt ist,
2.
kei­ne Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a vor­han­den sind,
3.
der Auf­bau der An­la­ge und die Un­ter­tei­lung der Ma­te­ri­al­bi­lanz­zo­nen für die Um­set­zung von Sa­fe­guards­mass­nah­men ge­eig­net sind.

3 Über­prüft wer­den kön­nen zu­dem die Mel­dun­gen nach den Ar­ti­keln 15–22 so­wie die An­ga­ben nach Ar­ti­kel 23. Von die­ser Über­prü­fung aus­ge­nom­men sind die Mel­dun­gen zu Lie­fe­run­gen nach Ar­ti­kel 17.

Art. 25 Zuständigkeit  

1 In­spek­tio­nen wer­den vom BFE durch­ge­führt, ge­ge­be­nen­falls zu­sam­men mit IAEO-In­spek­to­rin­nen und -In­spek­to­ren.

2 Das BFE kann mit der oder dem Sa­fe­guards­ver­ant­wort­li­chen ver­ein­ba­ren, dass die In­spek­tio­nen nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 2 Buch­sta­be a von IAEO-In­spek­to­rin­nen und ‑In­spek­to­ren oh­ne Be­tei­li­gung des BFE durch­ge­führt wer­den.

3 Das BFE kann an­de­re Bun­des­stel­len, fach­kun­di­ge Or­ga­ni­sa­tio­nen und Fach­leu­te bei­zie­hen. Das Per­so­nal der fach­kun­di­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen und die Fach­leu­te sind zur Wah­rung des Amts­ge­heim­nis­ses im Sin­ne von Ar­ti­kel 320 des Straf­ge­setz­bu­ches10 ver­pflich­tet.

Art. 26 Duldung und Mitwirkung  

Die Per­so­nen, die be­rech­tigt sind zur Ver­fü­gung über Grund­stücke oder Räu­me, die die­ser Ver­ord­nung un­ter­stellt sind, ha­ben In­spek­tio­nen durch das BFE und die IAEO zu dul­den und da­bei mit­zu­wir­ken. Sie ha­ben ins­be­son­de­re:

a.
auch oh­ne Vor­an­mel­dung Zu­tritt zu ge­wäh­ren:
1.
bei An­la­gen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be b: dem BFE und den IAEO-In­spek­to­rin­nen und -In­spek­to­ren,
2.
bei An­la­gen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be c: dem BFE;
b.
Aus­kunft zu ge­ben über:
1.
die Stät­te, die in­spi­ziert wird,
2.
die dort durch­ge­führ­ten Tä­tig­kei­ten,
3.
die für die In­spek­ti­on not­wen­di­gen Si­cher­heits­mass­nah­men, und
4.
die da­zu­ge­hö­ri­ge Ver­wal­tung und Lo­gis­tik;
c.
Fern­mel­de­ein­rich­tun­gen, Ar­beits­räu­me mit elek­tri­schen An­schlüs­sen und Trans­port­mit­tel in­ner­halb der In­spek­ti­ons­stät­te zur Ver­fü­gung zu stel­len, so­weit dies für die ord­nungs­ge­mäs­se Durch­füh­rung der In­spek­ti­on er­for­der­lich ist;
d.
das Mit­füh­ren von In­for­ma­tik­mit­teln zu ge­stat­ten, so­weit dies für die ord­nungs­ge­mäs­se Durch­füh­rung der In­spek­ti­on er­for­der­lich ist.
Art. 27 Grundsätze  

1 Das BFE trifft die er­for­der­li­chen Vor­keh­run­gen zur Durch­füh­rung ei­ner In­spek­ti­on. Es hat da­bei ins­be­son­de­re:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen zu schaf­fen, die not­wen­dig sind, um den Be­trieb im in­spi­zier­ten Be­reich so we­nig wie mög­lich zu stö­ren;
b.
den Schutz ver­trau­li­cher Da­ten und Ein­rich­tun­gen si­cher­zu­stel­len;
c.
ei­ne zwei­fels­freie Klas­si­fi­zie­rung der zu­gäng­lich ge­wor­de­nen In­for­ma­tio­nen durch­zu­set­zen.

2 Es ent­schei­det nach Ab­spra­che mit der Per­son, die be­rech­tigt ist zur Ver­fü­gung über Grund­stücke oder Räu­me, die die­ser Ver­ord­nung un­ter­stellt sind, ob den IAEO-In­spek­to­rin­nen und In­spek­to­ren schutz­wür­di­ge In­for­ma­tio­nen zu­gäng­lich ge­macht wer­den.

3 Es sorgt auf Ver­lan­gen der Per­son, die be­rech­tigt ist zur Ver­fü­gung über Grund­stücke oder Räu­me, die die­ser Ver­ord­nung un­ter­stellt sind, da­für, dass schutz­wür­di­ge In­for­ma­tio­nen den in­spi­zier­ten Be­reich nicht ver­las­sen.

Art. 28 Befugnisse  

Bei In­spek­tio­nen kön­nen ins­be­son­de­re:

a.
Grund­stücke und Räu­me wäh­rend der üb­li­chen Be­triebs- und Ge­schäfts­zei­ten be­tre­ten und kon­trol­liert wer­den;
b.
Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a ve­ri­fi­ziert wer­den;
c.
Sie­gel an­ge­bracht und ent­fernt wer­den;
d.
Über­wa­chungs- und Mess­in­stru­men­te in­stal­liert, ge­war­tet und ent­fernt wer­den;
e.
vi­su­el­le Über­prü­fun­gen vor­ge­nom­men wer­den;
f.
Fo­tos ge­macht wer­den;
g.
Pro­ben von Ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a so­wie Um­welt­pro­ben ent­nom­men wer­den;
h.
Strah­lungs­mess­ge­rä­te ein­ge­setzt wer­den;
i.
Be­trieb­spro­to­kol­le und Un­ter­la­gen ein­ge­se­hen wer­den.
Art. 29 Beschränkungen  

1 Das BFE kann die Tä­tig­keit der IAEO-In­spek­to­rin­nen und ‑In­spek­to­ren be­schrän­ken um:

a.
Vor­schrif­ten der Ar­beits­si­cher­heit, des Strah­len­schut­zes oder der nu­klea­ren Si­che­rung zu er­fül­len;
b.
schutz­wür­di­ge In­for­ma­tio­nen zu schüt­zen.

2 Es kann den IAEO-In­spek­to­rin­nen und -In­spek­to­ren den Zu­tritt zu den An­la­gen ver­wei­gern, wenn:

a.
die IAEO die er­for­der­li­chen Do­ku­men­te, ins­be­son­de­re die Per­so­nen­da­ten zu den In­spek­to­rin­nen oder In­spek­to­ren, nicht recht­zei­tig lie­fert oder die er­for­der­li­chen Ab­klä­run­gen nicht vor­ge­nom­men hat;
b.
Vor­schrif­ten der Ar­beits­si­cher­heit oder des Strah­len­schut­zes ver­letzt wür­den.
Art. 30 Ankündigung einer Inspektion  

1 Das BFE un­ter­rich­tet die Be­trof­fe­nen über den Zeit­punkt, die In­spek­ti­ons­stät­te, den In­spek­ti­ons­ge­gen­stand und die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer ei­ner In­spek­ti­on.

2 Bei un­an­ge­mel­de­ten In­spek­tio­nen ist in­ner­halb von zwei Stun­den nach der An­kün­di­gung Zu­tritt zur An­la­ge zu ge­wäh­ren.

Art. 31 Rückerstattung von Kosten, Unterstützung im Schadenfall  

1 Lau­fen­de, ins­be­son­de­re für die Da­ten­über­mitt­lung an­fal­len­de Kos­ten oder aus­ser­or­dent­li­che Kos­ten, die auf­grund ei­nes Er­su­chens der IAEO ent­stan­den sind, wer­den von der IAEO zu­rück­er­stat­tet, so­fern die Be­trof­fe­nen dies be­an­tragt ha­ben und die IAEO sich im Vor­aus da­zu be­reit er­klärt hat. Ent­spre­chen­de An­trä­ge kön­nen beim BFE ein­ge­reicht wer­den.

2 Wird je­mand wäh­rend In­spek­tio­nen ge­schä­digt, so un­ter­stützt der Bund die­se Per­son im Rah­men sei­ner ge­setz­li­chen Be­fug­nis­se bei der Durch­set­zung ih­rer Rechts­an­sprü­che.

3 Die Haf­tung für Schä­den, die auf wi­der­recht­li­ches Ver­hal­ten von Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern des Bun­des zu­rück­ge­hen, rich­tet sich nach dem Ver­ant­wort­lich­keits­ge­setz vom 14. März 195811.

8. Abschnitt: Strafbestimmungen

Art. 32 Strafbarkeit nach dem Kernenergiegesetz  

Nach Ar­ti­kel 93 KEG wird be­straft, wer:

a.
ge­gen die Pflicht zur Fest­le­gung ei­ner Zo­ne nach den Ar­ti­keln 7 und 12 ver­stösst;
b.
ge­gen die Buch­füh­rungs-, Be­richt­er­stat­tungs- und Mel­de­pflich­ten nach den Ar­ti­keln 9, 10, 14, 16, 18, 19, 22 und 23 ver­stösst;
c.
ge­gen die Mel­de­pflicht nach Ar­ti­kel 21 in Be­zug auf An­la­gen ver­stösst;
d.
ver­hin­dert, dass In­spek­tio­nen nach Ar­ti­kel 24 zur Über­prü­fung der Buch­füh­rungs-, Be­richt­er­stat­tungs- und Mel­de­pflich­ten nach den Buch­sta­ben b und c durch­ge­führt wer­den;
e.
ge­gen Dul­dungs- und Mit­wir­kungs­pflich­ten nach Ar­ti­kel 26 im Rah­men von In­spek­tio­nen nach Buch­sta­be d ver­stösst.
Art. 33 Strafbarkeit nach dem Güterkontrollgesetz  

Nach Ar­ti­kel 15 GKG wird be­straft, wer:

a.
ge­gen die Mel­de­pflicht nach Ar­ti­kel 15 ver­stösst;
b.
ver­hin­dert, dass In­spek­tio­nen zur Über­prü­fung der Mel­de­pflich­ten nach Ar­ti­kel 15 durch­ge­führt wer­den;
c.
ge­gen Dul­dungs- und Mit­wir­kungs­pflich­ten nach Ar­ti­kel 26 im Rah­men von In­spek­tio­nen nach Buch­sta­be b ver­stösst.
Art. 34 Strafbarkeit nach dem Strahlenschutzgesetz  

Nach Ar­ti­kel 44 Ab­satz 1 StSG wird be­straft, wer:

a.
ge­gen die Mel­de­pflicht nach Ar­ti­kel 20 ver­stösst;
b.
ge­gen die Mel­de­pflicht nach Ar­ti­kel 21 in Be­zug auf Or­te aus­ser­halb von An­la­gen ver­stösst;
c.
ver­hin­dert, dass In­spek­tio­nen nach Ar­ti­kel 24 zur Über­prü­fung der Mel­de­pflich­ten nach den Buch­sta­ben a und b durch­ge­führt wer­den;
d.
ge­gen Dul­dungs- und Mit­wir­kungs­pflich­ten nach Ar­ti­kel 26 im Rah­men von In­spek­tio­nen nach Buch­sta­be c ver­stösst.

9. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 35 Anpassungen durch das UVEK  

Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) passt die An­hän­ge 1 und 2 an, wenn in­ter­na­tio­na­le Ver­pflich­tun­gen der Schweiz auf dem Ge­biet der Sa­fe­guards­mass­nah­men es er­for­dern.

Art. 36 Aufhebung eines anderen Erlasses  

Die Sa­fe­guards­ver­ord­nung vom 21. März 201212 wird auf­ge­ho­ben.

12 [AS 2012 1703; 2016 2195An­hang 8 Ziff. 2]

Art. 37 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ju­li 2021 in Kraft.

Anhang 1

(Art. 2 Abs. 1 Bst. e und 15 Abs. 1)

Kerntechnische Ausrüstungen, Schwerwasser und Deuterium und damit verbundene zu meldende Tätigkeiten

Zu melden ist:

1. die Herstellung von Zentrifugenrotorrohren und die Montage von Gaszentrifugen, wobei:

1.1
Zentrifugenrotorrohre dünnwandige Zylinder nach Anhang 2 Teil 1 Exportkontrollnummer (EKN) 0B001.b.3 der Güterkontrollverordnung vom 3. Juni 201613 (GKV) sind,
1.2
Gaszentrifugen (Anhang 2 Teil 1 EKN 0B001.b GKV) folgende Eigenschaften und Merkmale aufweisen:
1.2.1
sie bestehen in der Regel aus einem oder mehreren dünnwandigen Zylindern mit einem Durchmesser zwischen 75 mm und 400 mm,
1.2.2
sie weisen rotierende Bauteile auf, die eine so grosse Festigkeit im Verhältnis zur Dichte haben, dass sie sich mit einer hohen Umfangsgeschwindigkeit von etwa 300 m/s oder mehr um die vertikale Rotationsachse in einem Vakuum drehen können,
1.2.3
sie sind in ihren Einzelteilen wie auch als Ganzes mit grösster Genauigkeit hergestellt;

2. die Herstellung von Diffusionstrennwänden, wobei Diffusionstrennwände dünne poröse Filter nach Anhang 2 Teil 1 EKN 0B001.c.1. GKV sind;

3. die Herstellung oder die Montage von Lasersystemen mit Bauteilen nach Anhang 2 Teil 1 EKN 0B001.g und h GKV;

4. die Herstellung oder die Montage von elektromagnetischenIsotopentrennernmit Ionenquellen im Sinne von Anhang 2 Teil 1 EKN 0B001.j.1–6 GKV;

5. die Herstellung oder die Montage von Kolonnenoder Extraktionsvorrichtungennach Anhang 2 Teil 1 EKN 0B001.e.1–3 und 6 und 0B001.f.1–3 GKV;

6. die Herstellung von aerodynamischenTrenndüsenoderWirbelröhrennach Anhang 2 Teil 1 EKN 0B001.d.1 und 2 GKV;

7. die Herstellung oder die Montage von Uranplasmaerzeugungssystemen,wobei Uranplasmaerzeugungssystemespeziell ausgelegte oder angefertigte Systeme für die Erzeugung von Uranplasma sind, die flächenbestrahlende oder rasternde Hochleistungs-Elektronenstrahlkanonen mit einer Auftreffleistung von mehr als 2,5 kW/cm enthalten können;

8. die Herstellung von Zirkoniumrohrennach Anhang 2 Teil 1 EKN 0A001.f GKV;

9. die Herstellung oder die Anreicherung von SchwerwasseroderDeuterium,worunter Deuterium (Deuteriumoxid) und jede Deuteriumverbindung, in der das Deuterium-Wasserstoffatom-Verhältnis grösser ist als 1:5000, zu verstehen ist;

10. die Herstellung von nuklearreinem Graphit, worunter Graphit mit einem Reinheitsgrad, der einem Boräquivalent von weniger als 5 ppm entspricht, und mit einer Dichte von über 1,50 g/cm3 zu verstehen ist;

11. die Herstellung von Brennelementbehältern, worunter Behälter für den Transport und/oder die Lagerung von abgebrannten Brennelementen zu verstehen sind, die chemischen, thermischen und radiologischen Schutz bieten und Zerfallswärme beim Be- und Entladen sowie bei der Beförderung und der Lagerung ableiten;

12. die Herstellung von Regelstäbennach Anhang 2 Teil 1 EKN 0A001.d GKV;

13. die Herstellung von kritikalitätssicheren Behälternnach Anhang 2 Teil 1 EKN 0B006 Anmerkungen c und e GKV;

14. die Herstellung von Brennelement-Zerschneidern nach Anhang 2 Teil 1 EKN 0B006 Anmerkung b GKV;

15. der Bau von heissen Zellen, worunter einzelne Zellen oder verbundene Zellen ab einem Gesamtvolumen von 6 m3 und mit einer Abschirmung, die mindestens einer 0,5 m dicken Betonschicht mit einer Dichte von mindestens 3,2 g/cm3 entspricht, ausgestattet mit Geräten für ferngesteuerte Operationen zu verstehen sind.

Anhang 2

(Art. 9 Abs. 2, 10, 11 und 14 Abs. 1)

1 Berichterstattungspflichten in Bezug auf Anlagen nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe b

1.1 Auslegungs- und Zusatzinformationen

Die Auslegungs- und Zusatzinformationen zu neuen Anlagen und zu Veränderungen von bestehenden Anlagen oder Standorten sind, wenn möglich auf Englisch, vorzulegen und mit den nötigen Plänen, Zeichnungen und Tabellen zu versehen.

Berichtstyp

Inhalt

Periodizität/Meldefrist

1.1.1
Auslegungsinformationen (Design Information Questionnaire, DIQ)
Bezeichnung der Anlage unter Angabe ihrer Grundzüge, ihres Zwecks, ihrer nominellen Leistung, ihres Standorts, ihrer Anschrift und der verantwortlichen Person
Beschreibung des Durchflusses von Materialien nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe a und Anordnung wichtiger Ausrüstungselemente, mit denen solche Materialien verwendet, hergestellt oder bearbeitet werden
relevante Anlagepläne mit Koordinaten als Beilage
Beschreibung der Merkmale der Anlage, soweit diese sich auf die Materialbuchhaltung, räumliche Begrenzung und Überwachung beziehen
Beschreibung der in der Anlage angewendeten und geplanten Verfahren für die buchmässige Erfassung und Kontrolle solcher Materialien mit besonderer Berücksichtigung der festgelegten Material-
bilanzzonen, der Messungen des Durchflusses und der Verfahren für die Erfassung des Materialbestandes

Bei Neubau innert 3 Monaten nach Baubewilligung oder bei Bedarf, je nach Umfang der Änderungen

1.1.2
Zusatzinformationen
allgemeine Beschreibung des Standorts einer Anlage inklusive sämtlicher Gebäude mit den äusseren Abmessungen sowie Angabe der Stockwerke, einschliesslich deren Verwendung
auf Verlangen: zusätzliche Gebäudepläne
Als Beilage zur Beschreibung: Übersichtsplan, der die Begrenzung des Standortes sowie den Massstab und Koordinatenangaben enthält

Einmalig sowie nach Änderungen, bis zum 31. März des folgenden Kalenderjahres

1.1.3
Safeguards-
by-Design-
Informationen
technische und bauliche Berücksichtigung von Safeguardsmassnahmen

Während der Planungs- und Bauphase von wesentlichen Änderungen

1.2 Bestands- und Bestandsänderungsberichte zu Materialien nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe a und Benachrichtigungen

Folgende Berichte sind für jede einzelne Materialbilanzzone (MBA) zu erstellen:

Berichtstyp /
Benachrichtigung

Inhalt

Periodizität/Meldefrist

1.2.1
Vorankündigung (Advance Notification, AN)
Daten über den Transport und die zu transportierenden Materialien nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe a

Bei Versand: Mindestens 30 Tage vor der Verpackung zum Versand

Bei Anlieferung: Mindestens 30 Tage vor der Ankunft

1.2.2
Kurzgefasste Erläuterungen
(Concise Notes, CN)
Kurzgefasste Erläuterungen

Nach Bedarf zusammen mit den zugehörigen ICR, PIL und MBR

1.2.3
Bestands­änderungs­­bericht (Inventory Change Report, ICR)
Bestandsänderungen

Nach Änderungen,
bis zum 15. des folgenden Monats

1.2.4
Benachrichtigung (Notification)
Bestand per Ende des Kalenderjahres und Bestandsänderung im Kalenderjahr, Verwendung oder beabsichtigte Verwendung sowie physikalische Form und chemische Zusammensetzung von Materialien, die sich aufgrund ihrer Zusammensetzung oder ihres Reinheitsgrades noch nicht für die Brennstofferzeugung oder die Isotopenanreicherung eignen
Daten über die Konditionierung von solchen Materialien
Information über geplante ausserordentliche Aktivitäten, welche Safeguardsmassnahmen betreffen oder betreffen können
Information über ausserordentliche Ereignisse oder Befunde, welche Safeguardsmassnahmen betreffen oder betreffen können

Spätestens am 31. März des Folgejahres

Mindestens 30 Tage vor Konditionierung

nach Abschluss der
Planung

spätestens 48 Stunden nach Bekanntwerden

1.2.5 Material­bilanzbericht (Material Balance Report, MBR)

Ausgangs-Materialbestand
Bestandsänderungen
End-Buchbestand
Mengendifferenzen zwischen Versender/in und Empfänger/in
Berichtigter End-Buchbestand
End-Materialbestand
Bestandsdifferenzen

Kalenderjahr, 15 Tage nach Bestandsaufnahme

1.2.6 Bestandsbericht der physisch vorhandenen Materialien nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe a (Physical Inventory Listing, PIL)

Liste jedes einzelnen Batchs mit Materialangaben

Kalenderjahr, 15 Tage nach Bestandsaufnahme

1.3 Betriebsprotokolle

Die Betriebsprotokolle müssen jederzeit aktuell sein.

Protokolltyp

Inhalt

1.3.1 Gesamtzusammenstellung (General Ledger)

bei jeder Bestands­änderung: Angabe des Zeitpunkts sowie der Materialbilanzzone, aus der Material weggeführt bzw. der Material zugeführt wurde

1.3.2 Einzelteilliste
(Item list)

Liste der Einzelteile
Zuordnung der Einzelteile zu einem Batch
Materialkennzeichnung der Einzelteile
Daten der Einzelteile
jeweilige Standorte

Anmerkung:
Die Einzelteilliste ist dem Bestandsbericht (PIL) beizulegen.

1.3.3 Zusätzliche Betriebsprotokolle

für jede Materialbilanz­zone, soweit für die jeweilige Anlage zutreffend, Angaben über:
a.
Betriebsdaten, die zur Feststellung von Änderungen der Mengen und der Zusammensetzung der Materialien nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe a verwendet werden
b.
sämtliche Messergeb-nisse, die zur Feststellung des Material­bestandes verwendet werden
c.
sämtliche Angleichungen und Korrekturen, die in Bezug auf Bestands-änderungen, Buch- und Materialbestände durchgeführt wurden
d.
Daten, die bei der Eichung von Behältern und Instrumenten sowie bei der Probenahme und den Analysen gewonnen wurden, die Verfahren zur Kontrolle der Güte von Messungen sowie die abgeleiteten Schätzungen zufälliger und systematischer Fehler
e.
Beschreibung des Ablaufs der Vorbereitung und der Aufnahme eines Materialbestandes zur Feststellung von dessen Richtigkeit und Vollständigkeit
f.
Beschreibung der Schritte, die unternommen werden, um Ursache und Grössenordnung eines durch einen Vorfall entstandenen oder durch Messung nicht erfassten allfälligen Verlusts festzustellen

2 Berichterstattungspflichten in Bezug auf Anlagen nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe c

2.1 Safeguards by Design, Auslegungs- und Zusatzinformationen

Die Auslegungs- und Zusatzinformationen zu neuen Anlagen und zu Veränderungen von bestehenden Anlagen oder Standorten sind, wenn möglich auf Englisch, vorzulegen und mit den nötigen Plänen, Zeichnungen und Tabellen zu versehen.

Berichtstyp

Inhalt

Periodizität/Meldefrist

2.1.1 Safeguards-by-Design-Informationen

technische und bauliche Vorkehrungen zur Umsetzung von Safeguardsmassnahmen

zu Beginn der Planungshase

bei Bedarf, je nach Umfang der Änderungen

2.1.2 Auslegungsinformationen (Design Information Questionnaire, DIQ)

Bezeichnung der Anlage unter Angabe ihrer Grundzüge, ihres Zwecks, ihrer nominellen Leistung, ihrer Anschrift und der verantwortlichen Person
Beschreibung des geplanten
oder bisherigen Durchflusses von Materialien nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe a und der Anordnung wichtiger Ausrüstungselemente, in denen solche Materialien verwendet, hergestellt oder bearbeitet werden können
Beschreibung der ausser Betrieb genommenen oder abgebauten Ausrüstungselemente zum Umgang mit solchen Materialien;
relevante Anlagepläne mit Koordinaten als Beilage
Beschreibung der Merkmale der Anlage, soweit sich diese auf die Materialbuchhaltung, die räumliche Begrenzung und die Überwachung beziehen
Beschreibung der in der Anlage geplanten oder angewandten Verfahren für die buchmässige Erfassung und Kontrolle von Materialien nach Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe a mit besonderer Berücksichtigung der festgelegten Materialbilanzzonen, der Messungen des Durchflusses und der Verfahren für die Erfassung des Materialbestandes

bei Neubau innert 3 Monaten nach Baubewilligung

bei Bedarf, je nach Umfang der Änderungen

2.1.3 Zusatz­informationen

allgemeine Beschreibung des Standorts einer Anlage, inklusive sämtlicher Gebäude mit den äusseren Abmessungen sowie Angabe der Stockwerke, einschliesslich deren Verwendung.
auf Verlangen: zusätzliche Gebäudepläne
als Beilage zur Beschreibung: Übersichtsplan, der die Begrenzung des Standortes sowie den Massstab und Koordinatenangaben enthält

einmalig sowie nach Änderungen, bis zum 31. März des folgenden Kalenderjahres

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