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Verordnung
über die Anforderungen an das Personal von Kernanlagen
(VAPK)

vom 9. Juni 2006 (Stand am 1. September 2023)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 22 Absatz 2 Buchstabe b und 101 Absatz 1
des Kernenergiegesetzes vom 21. März 20031 und
Artikel 47 Absatz 1 des Strahlenschutzgesetzes vom 22. März 19912,

verordnet:

1. Kapitel: Gegenstand

Art. 1  

Die­se Ver­ord­nung re­gelt die An­for­de­run­gen an die Qua­li­fi­ka­ti­on, Aus­bil­dung und Eig­nung des Per­so­nals von Ker­n­an­la­gen, das für die nu­klea­re Si­cher­heit von Be­deu­tung ist, so­wie die Zu­las­sung des zu­las­sungs­pflich­ti­gen Per­so­nals.

2. Kapitel: Personal von Kernkraftwerken

Art. 2 Inhaber/Inhaberin der Stelle für den technischen Betrieb  

1 Der In­ha­ber oder die In­ha­be­rin der Stel­le für den tech­ni­schen Be­trieb nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 4 der Kern­ener­gie­ver­ord­nung vom 10. De­zem­ber 20043 (KEV) muss über fol­gen­de Qua­li­fi­ka­ti­on ver­fü­gen:

a.
ei­ne ab­ge­schlos­se­ne Aus­bil­dung an ei­ner schwei­ze­ri­schen oder gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Hoch­schu­le oder Fach­hoch­schu­le in ei­nem tech­ni­schen oder ei­nem ma­the­ma­tisch-na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Fach;
b.
die er­for­der­li­chen Kennt­nis­se der Re­ak­tor­si­cher­heit, des Strah­len­schut­zes, der Si­che­rung, des Auf­baus des Kraft­werks, des Be­triebs- und Stör­fall­ver­hal­tens des Kraft­werks, so­wie kraft­werk­sin­ter­ner Vor­schrif­ten und schwei­ze­ri­scher und in­ter­na­tio­na­ler Vor­schrif­ten und Emp­feh­lun­gen;
c.
min­des­tens zwei Jah­re Füh­rungs­er­fah­rung;
d.
ein Jahr Er­fah­rung im Kern­kraft­werk, in dem er oder sie als In­ha­ber oder In­ha­be­rin der Stel­le für den tech­ni­schen Be­trieb tä­tig sein soll.

2 Er oder sie muss sich per­sön­lich und ge­sund­heit­lich für die­se Funk­ti­on eig­nen (Art. 23 und 24).

3 Das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat (EN­SI) ent­schei­det im Ein­zel­fall über die Gleich­wer­tig­keit aus­län­di­scher Aus­bil­dungs­ab­schlüs­se.4

3 SR 732.11

4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 3 Leiter/Leiterinnen sicherheits- und sicherungsrelevanter Organisationseinheiten  

1 Lei­ter und Lei­te­rin­nen von Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­hei­ten nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 2 KEV5 müs­sen über fol­gen­de Qua­li­fi­ka­ti­on ver­fü­gen:

a.
ei­ne ab­ge­schlos­se­ne Aus­bil­dung an ei­ner schwei­ze­ri­schen oder gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Hoch­schu­le, Fach­hoch­schu­le oder Tech­ni­ker­schu­le in ei­ner der je­wei­li­gen Auf­ga­be ent­spre­chen­den Fach­rich­tung;
b.
die für ih­re Tä­tig­keit er­for­der­li­chen tech­ni­schen und na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Kennt­nis­se, Kennt­nis­se der Re­ak­tor­si­cher­heit, des Strah­len­schut­zes, des Auf­baus des Kraft­werks, kraft­werk­sin­ter­ner Vor­schrif­ten und schwei­ze­ri­scher und in­ter­na­tio­na­ler Vor­schrif­ten und Emp­feh­lun­gen so­wie der Be­deu­tung mensch­li­cher Fak­to­ren für die nu­klea­re Si­cher­heit;
c.
für den Lei­ter oder die Lei­te­rin der für den Be­trieb der An­la­ge zu­stän­di­gen Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­heit zu­dem zum Zeit­punkt der Funk­ti­ons­über­nah­me:
1.
ei­ne Zu­las­sung als Pi­ket­t­in­ge­nieur oder Pi­ket­t­in­ge­nieu­rin, oder
2.
einen tech­ni­schen Hoch­schul­ab­schluss und vier Jah­re Er­fah­rung auf tech­ni­schem Ge­biet im je­wei­li­gen Kern­kraft­werk so­wie ei­ne be­stan­de­ne Pi­ket­t­in­ge­nieur-Zu­las­sungs­prü­fung nach den Ar­ti­keln 27 und 28 Ab­satz 3; das Be­ste­hen der Prü­fung führt nicht zu ei­ner Zu­las­sung als Pi­ket­t­in­ge­nieur;
d.
für den Lei­ter oder die Lei­te­rin der Aus­bil­dung des zu­las­sungs­pflich­ti­gen Be­triebs­per­so­nals zu­dem zum Zeit­punkt der Funk­ti­ons­über­nah­me ei­ne Zu­las­sung als Pi­ket­t­in­ge­nieur oder Pi­ket­t­in­ge­nieu­rin;
e.6
für den Lei­ter oder die Lei­te­rin der Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­heit Strah­len­schutz zu­dem die An­er­ken­nung des EN­SI als Strah­len­schutz­sach­ver­stän­di­ger oder Strah­len­schutz­sach­ver­stän­di­ge;
f.
für den Lei­ter oder die Lei­te­rin der Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­heit, der die Be­triebs­wa­che un­ter­stellt ist, zu­dem Kennt­nis­se der Si­che­rung.

2 Sie müs­sen sich per­sön­lich und ge­sund­heit­lich für die­se Funk­ti­on eig­nen (Art. 23 und 24).

3 Das EN­SI ent­schei­det im Ein­zel­fall über die Gleich­wer­tig­keit aus­län­di­scher Aus­bil­dungs­ab­schlüs­se.7

5 SR 732.11

6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 4 Stellvertreter/Stellvertreterinnen  

Stell­ver­tre­ter oder Stell­ver­tre­te­rin­nen müs­sen die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a und b und Ab­satz 2 oder nach Ar­ti­kel 3 er­fül­len.

Art. 5 Sicherungsbeauftragter/Sicherungsbeauftragte  

1 Der oder die Si­che­rungs­be­auf­trag­te be­ar­bei­tet die tech­ni­schen, per­so­nel­len und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Be­lan­ge der Si­che­rung des Kern­kraft­werks. Er oder sie ist Kon­takt­per­son zum EN­SI und zur kan­to­na­len Po­li­zei.8

2 Der oder die Si­che­rungs­be­auf­trag­te muss über fol­gen­de Qua­li­fi­ka­ti­on ver­fü­gen:

a.
ei­ne ab­ge­schlos­se­ne Aus­bil­dung an ei­ner schwei­ze­ri­schen oder gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Hoch­schu­le, Fach­hoch­schu­le, Tech­ni­ker­schu­le oder min­des­tens zwei Jah­re Füh­rungs­er­fah­rung in ei­nem Po­li­zei­korps oder ei­ner ver­gleich­ba­ren Si­cher­heits­or­ga­ni­sa­ti­on;
b.
Zu­satz­aus­bil­dun­gen über den phy­si­schen Schutz von An­la­gen;
c.
ver­tief­te Kennt­nis­se von tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Si­che­rungs­mass­nah­men des Kern­kraft­werks.

3 Er oder sie muss sich per­sön­lich und ge­sund­heit­lich für die­se Funk­ti­on eig­nen (Art. 23 und 24).

4 Das EN­SI ent­schei­det im Ein­zel­fall über die Gleich­wer­tig­keit aus­län­di­scher Aus­bil­dungs­ab­schlüs­se.9

8 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 6 Reaktoroperateure/Reaktoroperateurinnen  

1 Re­ak­to­r­ope­ra­teu­re und Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin­nen füh­ren Schalt­hand­lun­gen und Über­wa­chungs­auf­ga­ben im Kom­man­doraum nach den Be­triebs­vor­schrif­ten oder auf An­wei­sung des Schicht­chefs oder der Schicht­che­fin aus. Wenn schnel­les Ein­grei­fen not­wen­dig ist, han­deln sie in Über­ein­stim­mung mit den an­la­ge­spe­zi­fi­schen Vor­schrif­ten auch oh­ne An­wei­sung.

2 Ein Re­ak­to­r­ope­ra­teur oder ei­ne Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin muss über fol­gen­de Qua­li­fi­ka­ti­on ver­fü­gen:

a.
ein eid­ge­nös­si­sches Fä­hig­keits­zeug­nis ge­mä­ss Be­rufs­bil­dungs­ge­setz vom 13. De­zem­ber 200210 oder einen gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Aus­bil­dungs­ab­schluss oder ei­ne ab­ge­schlos­se­ne tech­ni­sche oder na­tur­wis­sen­schaft­li­che Aus­bil­dung an ei­ner schwei­ze­ri­schen oder gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Tech­ni­ker­schu­le, Fach­hoch­schu­le oder Hoch­schu­le;
b.
ei­ne Grund­aus­bil­dung in Kern­phy­sik, Re­ak­tor­phy­sik, Ther­mo­hy­drau­lik, Re­ak­tor­tech­nik und Re­ak­tor­si­cher­heit so­wie Strah­len­schutz;
c.
ei­ne Aus­bil­dung über Auf­bau und Funk­ti­on der Sys­te­me so­wie der Vor­schrif­ten des Kern­kraft­werks, in dem er oder sie als Re­ak­to­r­ope­ra­teur oder Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin tä­tig sein soll;
d.
ei­ne auf sei­ne oder ih­re Funk­ti­on zu­ge­schnit­te­ne Aus­bil­dung an ei­nem Schu­lungs­si­mu­la­tor, der das An­la­ge­ver­hal­ten des Kern­kraft­werks, in dem er oder sie als Re­ak­to­r­ope­ra­teur oder Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin tä­tig sein soll, im Nor­mal­be­trieb und bei Aus­le­gungs­stör­fäl­len rea­li­täts­nah ab­bil­det und des­sen Be­die­nungs­o­ber­flä­che je­ner im Kom­man­doraum in ho­hem Mass ent­spricht;
e.11
min­des­tens ein Jahr Schicht­diens­ter­fah­rung bei der für den Be­trieb der An­la­ge zu­stän­di­gen Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­heit im Kern­kraft­werk, in dem er oder sie als Re­ak­to­r­ope­ra­teur oder Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin tä­tig sein wird; die­se Dau­er ver­kürzt sich auf sechs Mo­na­te bei Per­so­nen mit ab­ge­schlos­se­ner Aus­bil­dung an ei­ner schwei­ze­ri­schen oder gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Hoch­schu­le oder Fach­hoch­schu­le so­wie bei Per­so­nen mit zwei Jah­ren Er­fah­rung als An­la­ge­ope­ra­teur oder An­la­ge­ope­ra­teu­rin in ei­nem an­de­ren Kern­kraft­werk; bei ei­ner Neu­an­la­ge kann das EN­SI die Mit­ar­beit bei der Er­rich­tung und In­be­trieb­nah­me als Pra­xi­ser­fah­rung an­er­ken­nen.

3 Er oder sie muss sich per­sön­lich und ge­sund­heit­lich für die­se Funk­ti­on eig­nen (Art. 23 und 24).

4 Das EN­SI ent­schei­det im Ein­zel­fall über die Gleich­wer­tig­keit aus­län­di­scher Aus­bil­dungs­ab­schlüs­se.12

5 Es wird be­auf­tragt, de­tail­lier­te An­for­de­run­gen an die kern­tech­ni­sche Grund­aus­bil­dung und an die an­la­gen­spe­zi­fi­sche Aus­bil­dung in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.13

10 SR 412.10

11 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

12 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

13 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 7 Schichtchefs/Schichtchefinnen  

1 Schicht­chefs und Schicht­che­fin­nen füh­ren die Schicht­grup­pe und ha­ben wäh­rend ih­res Diens­tes die Ver­ant­wor­tung für den be­stim­mungs­ge­mäs­sen Be­trieb des Kern­kraft­werks und für den Strah­len­schutz bei Ab­we­sen­heit der zu­stän­di­gen Strah­len­schutz­fach­kraft.

2 Der Schicht­chef oder die Schicht­che­fin muss über fol­gen­de Qua­li­fi­ka­ti­on ver­fü­gen:

a.
ei­ne Aus­bil­dung zum Schicht­chef-An­wär­ter oder zur Schicht­chef-An­wär­te­rin in demje­ni­gen Kern­kraft­werk, in dem er oder sie als Schicht­chef oder Schicht­che­fin tä­tig sein wird, ins­be­son­de­re in den Be­rei­chen Füh­rung und Or­ga­ni­sa­ti­on;
b.
ei­ne wei­ter­füh­ren­de Aus­bil­dung über die An­la­ge, den Nor­mal­be­trieb, die Stör‑ und Not­fäl­le, den Strah­len­schutz und die Not­fall­or­ga­ni­sa­ti­on;
c.
ei­ne auf sei­ne oder ih­re Funk­ti­on zu­ge­schnit­te­ne Aus­bil­dung an ei­nem Schu­lungs­si­mu­la­tor, der das An­la­ge­ver­hal­ten des Kern­kraft­werks, in dem er oder sie als Schicht­chef oder Schicht­che­fin tä­tig sein soll, im Nor­mal­be­trieb und bei Aus­le­gungs­stör­fäl­len rea­li­täts­nah ab­bil­det und des­sen Be­die­nungs­o­ber­flä­che je­ner im Kom­man­doraum in ho­hem Mass ent­spricht;
d.14
min­des­tens zwei Jah­re Er­fah­rung als Re­ak­to­r­ope­ra­teur oder Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin im Kern­kraft­werk, in wel­chem er oder sie als Schicht­chef oder Schicht­che­fin tä­tig sein soll; bei ei­ner Neu­an­la­ge kann das EN­SI die Mit­ar­beit bei der Er­rich­tung und In­be­trieb­nah­me als Pra­xi­ser­fah­rung an­er­ken­nen.

3 Er oder sie muss sich per­sön­lich und ge­sund­heit­lich für die­se Funk­ti­on eig­nen (Art. 23 und 24).

4 Das EN­SI wird be­auf­tragt, de­tail­lier­te An­for­de­run­gen an die an­la­gen­spe­zi­fi­sche Aus­bil­dung in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.15

14 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

15 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 8 Pikettingenieure/Pikettingenieurinnen  

1 Der dienst­ha­ben­de Pi­ket­t­in­ge­nieur oder die dienst­ha­ben­de Pi­ket­t­in­ge­nieu­rin ist in den im Kraft­werks­re­gle­ment vor­ge­se­he­nen Fäl­len für die Be­triebs­füh­rung ver­ant­wort­lich. In Not­fäl­len über­nimmt er oder sie die Not­fall­lei­tung bis zu sei­ner oder ih­rer Ab­lö­sung durch den Not­fall­stab.

2 Der Pi­ket­t­in­ge­nieur oder die Pi­ket­t­in­ge­nieu­rin muss über fol­gen­de Qua­li­fi­ka­ti­on ver­fü­gen:

a.
ei­ne ab­ge­schlos­se­ne Aus­bil­dung an ei­ner schwei­ze­ri­schen oder gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Hoch­schu­le oder Fach­hoch­schu­le;
b.
ei­ne Aus­bil­dung zum Pi­ket­t­in­ge­nieur-An­wär­ter oder zur Pi­ket­t­in­ge­nieur-An­wär­te­rin im Kern­kraft­werk, in dem er oder sie als Pi­ket­t­in­ge­nieur oder Pi­ket­t­in­ge­nieu­rin tä­tig sein soll, ins­be­son­de­re in den Be­rei­chen Füh­rung un­ter er­schwer­ten Be­din­gun­gen, Aus­le­gungs­ba­sis der An­la­ge, Stör­fall‑ und Un­fallab­läu­fe und de­ren ra­dio­lo­gi­sche Aus­wir­kun­gen, Strah­len­schutz und Not­fall­or­ga­ni­sa­ti­on;
c.
die für sei­ne oder ih­re Tä­tig­keit er­for­der­li­chen Kennt­nis­se der Si­che­rung;
d.
ei­ne auf sei­ne oder ih­re Funk­ti­on zu­ge­schnit­te­ne Aus­bil­dung an ei­nem Schu­lungs­si­mu­la­tor, der das An­la­ge­ver­hal­ten des Kern­kraft­werks, in dem er oder sie als Pi­ket­t­in­ge­nieur oder Pi­ket­t­in­ge­nieu­rin tä­tig sein soll, im Nor­mal­be­trieb und bei Aus­le­gungs­stör­fäl­len rea­li­täts­nah ab­bil­det und des­sen Be­die­nungs­o­ber­flä­che je­ner im Kom­man­doraum in ho­hem Mass ent­spricht;
e.16
min­des­tens ein Jahr Er­fah­rung als Dienst ha­ben­der Schicht­chef oder Dienst ha­ben­de Schicht­che­fin im Kern­kraft­werk, in wel­chem er oder sie als Pi­ket­t­in­ge­nieur oder Pi­ket­t­in­ge­nieu­rin tä­tig sein soll; bei ei­ner Neu­an­la­ge kann das EN­SI die Mit­ar­beit bei der Er­rich­tung und In­be­trieb­nah­me als Pra­xi­ser­fah­rung an­er­ken­nen.

3 Er oder sie muss sich per­sön­lich und ge­sund­heit­lich für die­se Funk­ti­on eig­nen (Art. 23 und 24).

4 Das EN­SI ent­schei­det im Ein­zel­fall über die Gleich­wer­tig­keit aus­län­di­scher Aus­bil­dungs­ab­schlüs­se.17

5 Es wird be­auf­tragt, de­tail­lier­te An­for­de­run­gen an die an­la­gen­spe­zi­fi­sche Aus­bil­dung in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.18

16 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

17 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

18 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 9 Funktionsübergreifende Kompetenzen  

1 Ein Pi­ket­t­in­ge­nieur oder ei­ne Pi­ket­t­in­ge­nieu­rin darf auch Auf­ga­ben des Schicht­chefs oder der Schicht­che­fin wahr­neh­men, wenn die letz­te er­folg­rei­che Re­qua­li­fi­ka­ti­on als Schicht­chef oder Schicht­che­fin we­ni­ger als 4 Jah­re zu­rück liegt und er oder sie in den letz­ten 12 Mo­na­ten wäh­rend min­des­tens 20 Ta­gen als Schicht­chef oder Schicht­che­fin im Ein­satz war.

2 Ein Schicht­chef oder ei­ne Schicht­che­fin darf auch Auf­ga­ben ei­nes Re­ak­to­r­ope­ra­teurs oder ei­ner Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin wahr­neh­men.

3 Ein Re­ak­to­r­ope­ra­teur oder ei­ne Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin darf wäh­rend kur­z­er Zeit die Auf­ga­ben des Schicht­chefs oder der Schicht­che­fin aus­üben; die Vor­aus­set­zun­gen da­für sind im Kraft­werks­re­gle­ment fest­zu­le­gen.

Art. 10 Anlagenoperateure/Anlagenoperateurinnen  

1 An­la­gen­ope­ra­teu­re und An­la­gen­ope­ra­teu­rin­nen füh­ren nach Vor­schrift oder auf An­wei­sung des Schicht­chefs oder der Schicht­che­fin be­zie­hungs­wei­se ei­nes Re­ak­to­r­ope­ra­teurs oder ei­ner Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin Kon­trol­len und Schalt­hand­lun­gen in der An­la­ge aus.

2 Ein An­la­gen­ope­ra­teur oder ei­ne An­la­gen­ope­ra­teu­rin muss über fol­gen­de Qua­li­fi­ka­ti­on ver­fü­gen:

a.
ein eid­ge­nös­si­sches Fä­hig­keits­zeug­nis ge­mä­ss Be­rufs­bil­dungs­ge­setz vom 13. De­zem­ber 200219 oder einen gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Aus­bil­dungs­ab­schluss oder ei­ne ab­ge­schlos­se­ne tech­ni­sche oder na­tur­wis­sen­schaft­li­che Aus­bil­dung an ei­ner schwei­ze­ri­schen oder gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Tech­ni­ker­schu­le, Fach­hoch­schu­le oder Hoch­schu­le;
b.
ei­ne an­la­gen- und funk­ti­onss­pe­zi­fi­sche Aus­bil­dung vor dem selbst­stän­di­gen Ein­satz in der An­la­ge, die ins­be­son­de­re das Be­wusst­sein für die Si­cher­heit stärkt.

3 Er oder sie muss sich per­sön­lich und ge­sund­heit­lich für die­se Funk­ti­on eig­nen (Art. 23 und 24).

4 Das EN­SI ent­schei­det im Ein­zel­fall über die Gleich­wer­tig­keit aus­län­di­scher Aus­bil­dungs­ab­schlüs­se.20

5 Es wird be­auf­tragt, An­for­de­run­gen an die an­la­gen- und funk­ti­onss­pe­zi­fi­sche Aus­bil­dung in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.21

19 SR 412.10

20 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

21 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 11 Instandhaltungspersonal  

1 Das In­stand­hal­tungs­per­so­nal führt nach Vor­schrift oder auf An­wei­sung selb­stän­dig Kon­troll-, War­tungs- und Re­pa­ra­tu­r­ar­bei­ten an den Aus­rüs­tun­gen, Sys­te­men und Bau­wer­ken der An­la­ge durch.

2 Das In­stand­hal­tungs­per­so­nal be­nö­tigt für selb­stän­dig durch­ge­führ­te Ar­bei­ten drei Jah­re Be­rufs­pra­xis auf dem je­wei­li­gen Fach­ge­biet.

3 Für sei­ne Auf­ga­ben ist es an­la­gen­spe­zi­fisch aus­zu­bil­den. Die Aus­bil­dung soll ins­be­son­de­re das Be­wusst­sein für die Si­cher­heit stär­ken.

4 Das EN­SI wird be­auf­tragt, An­for­de­run­gen an das In­stand­hal­tungs­per­so­nal in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.22

22 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 12 Übriges technisch-wissenschaftliches Personal  

1 Das Per­so­nal, das ins­be­son­de­re für tech­ni­sche Un­ter­stüt­zung, Brenn­stoff­be­wirt­schaf­tung, Ker­naus­le­gung, Kern­über­wa­chung, Was­ser­che­mie, Al­te­rungs­über­wa­chung, An­la­ge­n­än­de­run­gen, die Ge­stal­tung von Be­die­nungs­o­ber­flä­chen und Ar­beits­ab­läu­fen, Si­cher­heits­ana­ly­sen und die Aus­wer­tung von Be­triebser­fah­rung zu­stän­dig ist, muss über einen sei­nen Auf­ga­ben ent­spre­chen­den Aus­bil­dungs­stand ver­fü­gen.

2 Für sei­ne Auf­ga­ben ist es an­la­gen­spe­zi­fisch aus­zu­bil­den. Die Aus­bil­dung soll ins­be­son­de­re das Be­wusst­sein für die Si­cher­heit stär­ken.

3 Das EN­SI wird be­auf­tragt, An­for­de­run­gen an das tech­nisch-wis­sen­schaft­li­che Per­so­nal in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.23

23 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 13 Im Auftragsverhältnis tätige Personen  

1 Der In­ha­ber ei­ner Bau- oder Be­triebs­be­wil­li­gung (Be­wil­li­gungs­in­ha­ber) hat Vor­keh­run­gen zu tref­fen, da­mit Auf­trag­neh­mer für Ar­bei­ten im Kern­kraft­werk aus­sch­liess­lich Per­so­nen ein­set­zen, die über einen ih­ren Auf­ga­ben an­ge­mes­se­nen Aus­bil­dungs­stand ver­fü­gen.

2 Er hat die­se Per­so­nen an­la­gen­spe­zi­fisch zu in­stru­ie­ren. Die In­struk­ti­on soll ins­be­son­de­re das Be­wusst­sein für die Si­cher­heit stär­ken.

3 Das EN­SI wird be­auf­tragt, An­for­de­run­gen an im Auf­trags­ver­hält­nis tä­ti­ge Per­so­nen in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.24

24 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

3. Kapitel: Personal anderer Kernanlagen als Kernkraftwerke

1. Abschnitt: Personal von Forschungsreaktoren

Art. 14 Inhaber/Inhaberin der Stelle für den technischen Betrieb  

1 Der In­ha­ber oder die In­ha­be­rin der Stel­le für den tech­ni­schen Be­trieb nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 4 KEV25 muss über fol­gen­de Qua­li­fi­ka­ti­on ver­fü­gen:

a.
ei­ne ab­ge­schlos­se­ne Aus­bil­dung an ei­ner schwei­ze­ri­schen oder gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Hoch­schu­le oder Fach­hoch­schu­le in ei­nem tech­ni­schen oder ei­nem ma­the­ma­tisch-na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Fach;
b.
die für sei­ne oder ih­re Tä­tig­keit er­for­der­li­chen Kennt­nis­se der Re­ak­tor­si­cher­heit, des Strah­len­schut­zes, der Si­che­rung, des Auf­baus des Re­ak­tors, der Durch­füh­rung von Ex­pe­ri­men­ten, des Be­triebs- und Stör­fall­ver­hal­tens des Re­ak­tors, so­wie an­la­gein­ter­ner Vor­schrif­ten und schwei­ze­ri­scher und in­ter­na­tio­na­ler Vor­schrif­ten und Emp­feh­lun­gen.

2 Er oder sie muss sich per­sön­lich und ge­sund­heit­lich für die­se Funk­ti­on eig­nen (Art. 23 und 24).

3 Das EN­SI ent­schei­det im Ein­zel­fall über die Gleich­wer­tig­keit aus­län­di­scher Aus­bil­dungs­ab­schlüs­se.26

25 SR 732.11

26 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 15 Reaktoroperateure/Reaktoroperateurinnen  

1 Re­ak­to­r­ope­ra­teu­re und Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin­nen füh­ren Schalt­hand­lun­gen aus und neh­men Über­wa­chungs­auf­ga­ben wahr. Sie sind wäh­rend des Diens­tes ver­ant­wort­lich für den be­stim­mungs­ge­mäs­sen Be­trieb nach An­wei­sung des Re­ak­tor­phy­si­kers oder der Re­ak­tor­phy­si­ke­rin be­zie­hungs­wei­se des Re­ak­tor­tech­ni­kers oder der Re­ak­tor­tech­ni­ke­rin.

2 Ein Re­ak­to­r­ope­ra­teur oder ei­ne Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin muss über fol­gen­de Qua­li­fi­ka­ti­on ver­fü­gen:

a.
ein eid­ge­nös­si­sches Fä­hig­keits­zeug­nis ge­mä­ss Be­rufs­bil­dungs­ge­setz vom 13. De­zem­ber 200227 oder einen gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Aus­bil­dungs­ab­schluss oder ei­ne ab­ge­schlos­se­ne tech­ni­sche oder na­tur­wis­sen­schaft­li­che Aus­bil­dung an ei­ner schwei­ze­ri­schen oder gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Tech­ni­ker­schu­le, Fach­hoch­schu­le oder Hoch­schu­le;
b.
ei­ne Grund­aus­bil­dung in Kern­phy­sik, Re­ak­tor­phy­sik, Ther­mo­hy­drau­lik, Re­ak­tor­tech­nik und Re­ak­tor­si­cher­heit so­wie Strah­len­schutz;
c.
Kennt­nis­se des Auf­baus und der Funk­ti­on der Sys­te­me und Vor­schrif­ten des Re­ak­tors, in dem er oder sie als Re­ak­to­r­ope­ra­teur oder Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin tä­tig sein soll;
d.
ei­ne auf sei­ne oder ih­re Funk­ti­on zu­ge­schnit­te­ne prak­ti­sche Aus­bil­dung am Re­ak­tor, in dem er oder sie als Re­ak­to­r­ope­ra­teur oder Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin tä­tig sein soll.

3 Er oder sie muss sich per­sön­lich und ge­sund­heit­lich für die­se Funk­ti­on eig­nen (Art. 23 und 24).

4 Das EN­SI ent­schei­det im Ein­zel­fall über die Gleich­wer­tig­keit aus­län­di­scher Aus­bil­dungs­ab­schlüs­se.28

5 Es wird be­auf­tragt, de­tail­lier­te An­for­de­run­gen an die kern­tech­ni­sche Grund­aus­bil­dung und an die an­la­gen­spe­zi­fi­sche Aus­bil­dung in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.29

27 SR 412.10

28 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

29 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 16 Reaktortechniker/Reaktortechnikerinnen  

1 Re­ak­tor­tech­ni­ker und Re­ak­tor­tech­ni­ke­rin­nen füh­ren Schalt­hand­lun­gen aus und neh­men Über­wa­chungs­auf­ga­ben wahr. Sie neh­men in­ner­halb vor­ge­ge­be­ner Spe­zi­fi­ka­tio­nen Än­de­run­gen am Re­ak­tor­kern vor. Sie sind wäh­rend des Diens­tes ver­ant­wort­lich für den be­stim­mungs­ge­mäs­sen Be­trieb.

2 Ein Re­ak­tor­tech­ni­ker oder ei­ne Re­ak­tor­tech­ni­ke­rin muss über fol­gen­de Qua­li­fi­ka­ti­on ver­fü­gen:

a.
ein eid­ge­nös­si­sches Fä­hig­keits­zeug­nis ge­mä­ss Be­rufs­bil­dungs­ge­setz vom 13. De­zem­ber 200230 oder einen gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Aus­bil­dungs­ab­schluss oder ei­ne ab­ge­schlos­se­ne tech­ni­sche oder na­tur­wis­sen­schaft­li­che Aus­bil­dung an ei­ner schwei­ze­ri­schen oder gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Tech­ni­ker­schu­le, Fach­hoch­schu­le oder Hoch­schu­le;
b.
ei­ne Grund­aus­bil­dung in Kern­phy­sik, Re­ak­tor­phy­sik, Ther­mo­hy­drau­lik, Re­ak­tor­tech­nik und Re­ak­tor­si­cher­heit so­wie Strah­len­schutz;
c.
ver­tief­te Kennt­nis­se des Auf­baus und der Funk­ti­on der Sys­te­me und Vor­schrif­ten des Re­ak­tors, in dem er oder sie als Re­ak­tor­tech­ni­ker oder Re­ak­tor­tech­ni­ke­rin tä­tig sein soll;
d.
ei­ne auf sei­ne oder ih­re Funk­ti­on zu­ge­schnit­te­ne prak­ti­sche Aus­bil­dung am Re­ak­tor, in dem er oder sie als Re­ak­tor­tech­ni­ker oder Re­ak­tor­tech­ni­ke­rin tä­tig sein soll

3 Er oder sie muss sich per­sön­lich und ge­sund­heit­lich für die­se Funk­ti­on eig­nen (Art. 23 und 24).

4 Das EN­SI wird be­auf­tragt, de­tail­lier­te An­for­de­run­gen an die kern­tech­ni­sche Grund­aus­bil­dung und an die an­la­gen­spe­zi­fi­sche Aus­bil­dung in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.31

30 SR 412.10

31 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 17 Reaktorphysiker/Reaktorphysikerinnen  

1 Re­ak­tor­phy­si­ker und Re­ak­tor­phy­si­ke­rin­nen sind ver­ant­wort­lich für die Kon­fi­gu­ra­ti­on des Re­ak­tor­kerns und sie lei­ten den Be­trieb bei Stör- und Not­fäl­len.

2 Ein Re­ak­tor­phy­si­ker oder ei­ne Re­ak­tor­phy­si­ke­rin muss über fol­gen­de Qua­li­fi­ka­ti­on ver­fü­gen:

a.
ei­ne ab­ge­schlos­se­ne Aus­bil­dung an ei­ner schwei­ze­ri­schen oder gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Hoch­schu­le oder Fach­hoch­schu­le in ei­nem tech­ni­schen oder ei­nem ma­the­ma­tisch-na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Fach;
b.
ei­ne Aus­bil­dung in Kern­phy­sik, Re­ak­tor­phy­sik, Ther­mo­hy­drau­lik, Re­ak­tor­tech­nik und Strah­len­schutz;
c.
de­tail­lier­te Kennt­nis­se von Aus­le­gungs­ba­sis, Auf­bau und Funk­ti­on der An­la­ge, von Stör­fall- und Un­fallab­läu­fen und de­ren ra­dio­lo­gi­schen Aus­wir­kun­gen, der Vor­schrif­ten, Wei­sun­gen und der Not­fall­or­ga­ni­sa­ti­on;
d.
Me­tho­den­kom­pe­tenz in der Aus­le­gung des Re­ak­tor­kerns und der durch­zu­füh­ren­den Ex­pe­ri­men­te;
e.
ei­ne auf sei­ne oder ih­re Funk­ti­on zu­ge­schnit­te­ne prak­ti­sche Aus­bil­dung am Re­ak­tor, in dem er oder sie als Re­ak­tor­phy­si­ker oder Re­ak­tor­phy­si­ke­rin tä­tig sein soll.

3 Er oder sie muss sich per­sön­lich und ge­sund­heit­lich für die­se Funk­ti­on eig­nen (Art. 23 und 24).

4 Das EN­SI ent­schei­det im Ein­zel­fall über die Gleich­wer­tig­keit aus­län­di­scher Aus­bil­dungs­ab­schlüs­se.32

32 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 18 Funktionsübergreifende Kompetenzen  

Ein Re­ak­tor­phy­si­ker oder ei­ne Re­ak­tor­phy­si­ke­rin darf auch Funk­tio­nen des Re­ak­to­r­ope­ra­teurs oder der Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin so­wie des Re­ak­tor­tech­ni­kers oder der Re­ak­tor­tech­ni­ke­rin wahr­neh­men, wenn er oder sie im Rah­men der Re­qua­li­fi­ka­ti­on nach Ar­ti­kel 34 die ent­spre­chen­den Kom­pe­ten­zen nach­weist und in den letz­ten 12 Mo­na­ten wäh­rend ins­ge­samt min­des­tens 5 Ta­gen ent­spre­chen­de Funk­tio­nen aus­ge­übt hat.

2. Abschnitt: Personal von Forschungslaboratorien

Art. 19  

Für die An­for­de­run­gen an den In­ha­ber oder die In­ha­be­rin der Stel­le für den tech­ni­schen Be­trieb nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 4 KEV33 gilt Ar­ti­kel 14 sinn­ge­mä­ss.

3. Abschnitt: Personal von Konditionierungsanlagen und Zwischenlagern

Art. 20  

1 Der In­ha­ber oder die In­ha­be­rin der Stel­le für den tech­ni­schen Be­trieb nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 4 KEV34 muss über fol­gen­de Qua­li­fi­ka­ti­on ver­fü­gen:

a.
ei­ne ab­ge­schlos­se­ne Aus­bil­dung an ei­ner schwei­ze­ri­schen oder gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Hoch­schu­le oder Fach­hoch­schu­le in ei­nem tech­ni­schen oder ei­nem ma­the­ma­tisch-na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Fach;
b.
die für sei­ne oder ih­re Tä­tig­keit er­for­der­li­chen Kennt­nis­se von Kon­di­tio­nie­rungs- und La­ger­tech­ni­ken, des Strah­len­schut­zes, der Si­che­rung, des Be­triebs- und Stör­fall­ver­hal­tens der An­la­ge, so­wie an­la­gein­ter­ner Vor­schrif­ten und schwei­ze­ri­scher und in­ter­na­tio­na­ler Vor­schrif­ten und Emp­feh­lun­gen;
c.
min­des­tens zwei Jah­re Füh­rungs­er­fah­rung.

2 Er oder sie muss sich per­sön­lich und ge­sund­heit­lich für die­se Funk­ti­on eig­nen (Art. 23 und 24).

3 Das EN­SI ent­schei­det im Ein­zel­fall über die Gleich­wer­tig­keit aus­län­di­scher Aus­bil­dungs­ab­schlüs­se.35

34 SR 732.11

35 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

4. Abschnitt: Sonstiges Personal anderer Kernanlagen als Kernkraftwerke

Art. 21 Sicherungsbeauftragter/Sicherungsbeauftragte  

1 Der oder die Si­che­rungs­be­auf­trag­te be­ar­bei­tet die tech­ni­schen, per­so­nel­len und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Be­lan­ge der Si­che­rung der Ker­n­an­la­ge. Er oder sie ist Kon­takt­per­son zum EN­SI und zur kan­to­na­len Po­li­zei.36

2 Für die An­for­de­run­gen an den Si­che­rungs­be­auf­trag­ten oder die Si­che­rungs­be­auf­trag­te gilt Ar­ti­kel 5 sinn­ge­mä­ss.

36 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 22 Übriges leitendes und technisch wissenschaftliches Personal  

1 Das Per­so­nal, das ins­be­son­de­re für den si­che­ren Be­trieb, Be­we­gun­gen von Kern­ma­te­ria­li­en, die Be­herr­schung und Be­sei­ti­gung von Stör­fäl­len, die In­stand­hal­tung der Über­wa­chungs- und Schutz­sys­te­me, die Buch­hal­tung über Kern­ma­te­ria­li­en, die Si­che­rung und die Strah­len­schutz­pla­nung zu­stän­dig ist, muss über einen sei­nen Auf­ga­ben ent­spre­chen­den Aus­bil­dungs­stand ver­fü­gen.

2 Für sei­ne Auf­ga­ben ist es an­la­gen­spe­zi­fisch aus­zu­bil­den.

4. Kapitel: Überprüfung der persönlichen und gesundheitlichen Eignung

Art. 23 Persönliche Eignung  

1 Die Über­prü­fung der per­sön­li­chen Eig­nung dient dem Nach­weis, dass die für den si­che­ren Be­trieb ei­ner Ker­n­an­la­ge nö­ti­gen funk­ti­onss­pe­zi­fi­schen An­for­de­run­gen an die Per­sön­lich­keit er­füllt sind, wie hin­ter­fra­gen­de selbst­kri­ti­sche Grund­hal­tung, Sorg­falt, Team­fä­hig­keit und Füh­rungs­kom­pe­tenz.

2 Ei­ne vom Be­wil­li­gungs­in­ha­ber be­zeich­ne­te Stel­le er­stellt ein Gut­ach­ten zur per­sön­li­chen Eig­nung des An­wär­ters für ei­ne be­stimm­te Funk­ti­on und lei­tet es an den Be­wil­li­gungs­in­ha­ber wei­ter. Die­ser nimmt es in sei­ne Do­ku­men­ta­ti­on nach Ar­ti­kel 37 auf.

3 Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber ent­schei­det auf­grund die­ses Gut­ach­tens über die per­sön­li­che Eig­nung und hält das Er­geb­nis in der Do­ku­men­ta­ti­on fest.

4 Er be­ur­teilt pe­ri­odisch die per­sön­li­che Eig­nung und hält das Er­geb­nis in der Do­ku­men­ta­ti­on fest.

5 Das EN­SI kann in die Do­ku­men­ta­ti­on Ein­sicht neh­men.37

37 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 24 Gesundheitliche Eignung 38  

1 Die Über­prü­fung der ge­sund­heit­li­chen Eig­nung dient dem Nach­weis, dass die für den si­che­ren Be­trieb ei­ner Ker­n­an­la­ge nö­ti­gen funk­ti­onss­pe­zi­fi­schen ge­sund­heit­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind, wie aus­rei­chen­des Wahr­neh­mungs­ver­mö­gen, Schicht­dienst­taug­lich­keit und kei­ne Ab­hän­gig­keit von psy­cho­tro­pen Sub­stan­zen.

2 Ein Arzt oder ei­ne Ärz­tin un­ter­sucht jähr­lich die ge­sund­heit­li­che Eig­nung des Per­so­nals von Ker­n­an­la­gen. Ist er oder sie nicht Fach­arzt oder Fachärz­tin für Ar­beits­me­di­zin, so lei­tet er oder sie das Er­geb­nis der Un­ter­su­chun­gen an einen Fach­arzt oder ei­ne Fachärz­tin für Ar­beits­me­di­zin wei­ter

3 Der Fach­arzt oder die Fachärz­tin für Ar­beits­me­di­zin be­ur­teilt auf­grund der durch­ge­führ­ten Un­ter­su­chun­gen die ge­sund­heit­li­che Eig­nung des Per­so­nals. Er oder sie lei­tet die Be­ur­tei­lung dem Be­wil­li­gungs­in­ha­ber wei­ter.

4 Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber nimmt die ar­beits­me­di­zi­ni­sche Be­ur­tei­lung in sei­ne Do­ku­men­ta­ti­on nach Ar­ti­kel 37 auf. Er ent­schei­det ge­stützt dar­auf über die ge­sund­heit­li­che Eig­nung des Per­so­nals und hält das Er­geb­nis in sei­ner Do­ku­men­ta­ti­on fest.

5 Das EN­SI kann in die Do­ku­men­ta­ti­on Ein­sicht neh­men.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 799).

5. Kapitel: Zulassung des Betriebspersonals

Art. 25 Zulassungspflicht  

1 Für die Tä­tig­keit als Re­ak­to­r­ope­ra­teur oder Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin, Schicht­chef oder Schicht­che­fin und Pi­ket­t­in­ge­nieur oder Pi­ket­t­in­ge­nieu­rin in Kern­kraft­wer­ken ist ei­ne Zu­las­sung er­for­der­lich.

2 Für die Tä­tig­keit als Re­ak­to­r­ope­ra­teur oder Re­ak­to­r­ope­ra­teu­rin, Re­ak­tor­tech­ni­ker oder Re­ak­tor­tech­ni­ke­rin und Re­ak­tor­phy­si­ker oder Re­ak­tor­phy­si­ke­rin in For­schungs­re­ak­to­ren ist ei­ne Zu­las­sung er­for­der­lich.

Art. 26 Zulassungserteilung  

1 Die Zu­las­sung wird vom Be­wil­li­gungs­in­ha­ber er­teilt, wenn der Kan­di­dat oder die Kan­di­da­tin:

a.
die Prü­fung der kern­tech­ni­schen Grund­kennt­nis­se (Art. 27) so­wie die ent­spre­chen­de Zu­las­sungs­prü­fung (Art. 28 und 29) be­stan­den hat.
b.
die An­for­de­run­gen der Ar­ti­kel 6, 7, 8, 15, 16 oder 17 er­füllt.

2 Je­de Zu­las­sung be­darf der schrift­li­chen Zu­stim­mung des EN­SI.39

39 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 27 Prüfung der kerntechnischen Grundkenntnisse 40  

1 Die kern­tech­ni­schen Grund­kennt­nis­se nach den Ar­ti­keln 6 Ab­satz 2 Buch­sta­be b, 15 Ab­satz 2 Buch­sta­be b, 16 Ab­satz 2 Buch­sta­be b und 17 Ab­satz 2 Buch­sta­be b wer­den im Rah­men ei­ner Prü­fung in­di­vi­du­ell ge­prüft.

2 Die Prü­fung wird durch ei­ne vom Be­wil­li­gungs­in­ha­ber be­zeich­ne­te Aus­bil­dungs­stät­te durch­ge­führt.

3 Ei­ne Prü­fungs­kom­mis­si­on ent­schei­det über das Be­ste­hen der Prü­fung. Die Prü­fung ist nur be­stan­den, wenn der Ver­tre­ter oder die Ver­tre­te­rin der Aus­bil­dungs­stät­te, des Be­wil­li­gungs­in­ha­bers und des EN­SI zu­stim­men.

4 Die Prü­fungs­kom­mis­si­on setzt sich aus min­des­tens je ei­nem Ver­tre­ter oder ei­ner Ver­tre­te­rin der Aus­bil­dungs­stät­te, des Be­wil­li­gungs­in­ha­bers und des EN­SI zu­sam­men.

5 Bei zu­las­sungs­pflich­ti­gen Funk­tio­nen in For­schungs­re­ak­to­ren kann das EN­SI Kan­di­da­ten und Kan­di­da­tin­nen von der Prü­fung der kern­tech­ni­schen Grund­kennt­nis­se be­frei­en, wenn sie die ent­spre­chen­den Kennt­nis­se an­der­wei­tig nach­wei­sen kön­nen.

6 Das EN­SI wird be­auf­tragt, die An­for­de­run­gen an das Prü­fungs­ver­fah­ren und den Prü­fungs­in­halt in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.

40 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 28 Zulassungsprüfung in Kernkraftwerken  

1 Die Re­ak­to­r­ope­ra­teur-Zu­las­sungs­prü­fung um­fasst:

a.
ei­ne an­la­gen­spe­zi­fi­sche theo­re­ti­sche Prü­fung;
b.
ei­ne an­la­gen­spe­zi­fi­sche prak­ti­sche Prü­fung.

2 Die Schicht­chef-Zu­las­sungs­prü­fung um­fasst:

a.
ei­ne an­la­gen­spe­zi­fi­sche theo­re­ti­sche Prü­fung;
b.
ei­ne an­la­gen­spe­zi­fi­sche prak­ti­sche Prü­fung.

3 Die Pi­ket­t­in­ge­nieur-Zu­las­sungs­prü­fung um­fasst:

a.
ei­ne an­la­gen­spe­zi­fi­sche theo­re­ti­sche Prü­fung;
b.
ei­ne an­la­gen­spe­zi­fi­sche prak­ti­sche Prü­fung im Rah­men ei­ner Not­fall­übung.

4 Das Be­ste­hen der Prü­fung der kern­tech­ni­schen Grund­kennt­nis­se (Art. 27) ist ei­ne Vor­aus­set­zung zur Zu­las­sung zur Re­ak­to­r­ope­ra­teur-Zu­las­sungs­prü­fung nach Ab­satz 1.

5 Das EN­SI wird be­auf­tragt, die An­for­de­run­gen an das Prü­fungs­ver­fah­ren und den Prü­fungs­in­halt in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.41

41 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 29 Zulassungsprüfung bei Forschungsreaktoren  

1 Die Re­ak­to­r­ope­ra­teur-Zu­las­sungs­prü­fung um­fasst:

a.
ei­ne an­la­gen­spe­zi­fi­sche theo­re­ti­sche Prü­fung;
b.
ei­ne an­la­gen­spe­zi­fi­sche prak­ti­sche Prü­fung.

2 Die Re­ak­tor­tech­ni­ker-Zu­las­sungs­prü­fung um­fasst:

a.
ei­ne an­la­gen­spe­zi­fi­sche theo­re­ti­sche Prü­fung;
b.
ei­ne an­la­gen­spe­zi­fi­sche prak­ti­sche Prü­fung.

3 Die Re­ak­tor­phy­si­ker-Zu­las­sungs­prü­fung um­fasst:

a.
ei­ne an­la­gen­spe­zi­fi­sche theo­re­ti­sche Prü­fung;
b.
ei­ne an­la­gen­spe­zi­fi­sche prak­ti­sche Prü­fung;
c.
einen Ein­satz im Rah­men ei­ner Not­fall­übung.

4 Das Be­ste­hen der Prü­fung der kern­tech­ni­schen Grund­kennt­nis­se (Art. 27) ist ei­ne Vor­aus­set­zung zur Zu­las­sung zur Re­ak­to­r­ope­ra­teur-Zu­las­sungs­prü­fung nach Ab­satz 1, zur Re­ak­tor­tech­ni­ker-Zu­las­sungs­prü­fung nach Ab­satz 2 und zur Re­ak­tor­phy­si­ker-Zu­las­sungs­prü­fung nach Ab­satz 3.

Art. 30 Prüfungsverfahren und Prüfungsentscheid bei Zulassungsprüfungen 42  

1 Zu­las­sungs­prü­fun­gen wer­den vom Be­wil­li­gungs­in­ha­ber durch­ge­führt.

2 Ei­ne Prü­fungs­kom­mis­si­on ent­schei­det über das Be­ste­hen der Prü­fung. Die Prü­fung ist nur be­stan­den, wenn die Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter des Be­wil­li­gungs­in­ha­bers und des EN­SI in der Prü­fungs­kom­mis­si­on zu­stim­men.

3 Die Prü­fungs­kom­mis­si­on setzt sich aus min­des­tens je drei Ver­tre­tern oder Ver­tre­te­rin­nen des Be­wil­li­gungs­in­ha­bers und des EN­SI zu­sam­men.

4 Das EN­SI wird be­auf­tragt, die An­for­de­run­gen an das Prü­fungs­ver­fah­ren und den Prü­fungs­in­halt in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.

42 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 31 Wirkung der Zulassungen  

Die Zu­las­sun­gen er­mäch­ti­gen zur Über­nah­me der ent­spre­chen­den Funk­ti­on in der­je­ni­gen An­la­ge, für wel­che die Zu­las­sungs­prü­fung durch­ge­führt wor­den ist. Weit­ge­hend bau­glei­che Blö­cke an ei­nem Stand­ort wer­den als ei­ne An­la­ge be­han­delt.

Art. 32 Geltungsdauer der Zulassung  

Ei­ne Zu­las­sung ist vom Zeit­punkt der Zu­las­sungs­er­tei­lung (Art. 26) oder der be­stan­de­nen Re­qua­li­fi­ka­ti­on (Art. 34) für den Rest des lau­fen­den Jah­res und zwei wei­te­re Ka­len­der­jah­re gül­tig.

Art. 33 Entzug der Zulassung 43  

1 Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber ent­zieht die Zu­las­sung:

a.
bei grob­fahr­läs­si­ger oder mut­wil­li­ger Ver­let­zung von in der An­la­ge gül­ti­gen Vor­schrif­ten, wel­che die nu­klea­re Si­cher­heit oder die Si­che­rung ge­fähr­det;
b.
bei Straf­ta­ten, die zu ei­ner ne­ga­ti­ven Ri­si­ko­ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 4 der Ver­ord­nung vom 9. Ju­ni 200644 über die Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fun­gen im Be­reich Ker­n­an­la­gen füh­ren;
c.
wenn die ge­sund­heit­li­che Eig­nung nicht mehr ge­ge­ben ist;
d.
bei ei­ner Ein­satz­dau­er von we­ni­ger als 20 Ta­gen in­ner­halb ei­nes Jah­res in der ent­spre­chen­den Funk­ti­ons­stu­fe in Kern­kraft­wer­ken oder von we­ni­ger als fünf Ta­gen in For­schungs­re­ak­to­ren. Das EN­SI kann die Mit­ar­beit in pra­xis­na­hen Pro­jek­ten in be­grün­de­ten Fäl­len als Ein­satz in der ent­spre­chen­den Funk­ti­ons­stu­fe an­rech­nen.

2 Ent­zieht der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber in den un­ter Ab­satz 1 ge­nann­ten Fäl­len ei­ne Zu­las­sung nicht, so er­klärt das EN­SI die Zu­las­sung für un­gül­tig.

3 Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber kann zu­dem die Zu­las­sung ent­zie­hen, wenn das Ver­trau­ens­ver­hält­nis mit dem Ar­beit­neh­mer oder der Ar­beit­neh­me­rin ernst­haft be­ein­träch­tigt ist.

4 Wenn die ge­sund­heit­li­che Eig­nung nach Ar­ti­kel 24 wie­der ge­ge­ben ist, kann der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber die Zu­las­sung für die rest­li­che Gül­tig­keits­dau­er wie­der er­tei­len. Dies be­darf der Zu­stim­mung des EN­SI.

5 Das EN­SI wird be­auf­tragt, die An­for­de­run­gen an das Ver­fah­ren in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.

43 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

44 SR 732.143.3

Art. 34 Requalifikation des zulassungspflichtigen Personals  

1 Die Re­qua­li­fi­ka­ti­on dient dem Nach­weis, dass der Zu­las­sungs­in­ha­ber oder die Zu­las­sungs­in­ha­be­rin wei­ter­hin die An­for­de­run­gen zur Aus­übung sei­ner oder ih­rer Funk­ti­on er­füllt und er oder sie mit der Wei­ter­ent­wick­lung der An­la­ge und der Vor­schrif­ten zur Be­triebs­füh­rung Schritt ge­hal­ten hat.

2 Re­qua­li­fi­ka­tio­nen des zu­las­sungs­pflich­ti­gen Per­so­nals sind durch den Be­wil­li­gungs­in­ha­ber durch­zu­füh­ren. Das EN­SI kann bei der Re­qua­li­fi­ka­ti­on an­we­send sein.45

3 Die Re­qua­li­fi­ka­ti­on er­folgt für die Stu­fe, auf wel­che die ak­tu­el­le Zu­las­sung lau­tet.

4 Das Re­qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren um­fasst bei Kern­kraft­wer­ken:

a.
ei­ne prak­ti­sche Über­prü­fung von Fach­kom­pe­tenz, Team­ar­beit und Kom­mu­ni­ka­ti­on am Si­mu­la­tor;
b.
ei­ne theo­re­ti­sche Über­prü­fung des Ver­ständ­nis­ses der am Si­mu­la­tor ge­üb­ten Sze­na­ri­en so­wie des Wis­sens über Än­de­run­gen von An­la­ge und kraft­werk­sin­ter­nen Vor­schrif­ten;
c.
ei­ne ver­ein­fach­te Über­prü­fung der per­sön­li­chen Eig­nung.

5 Das Re­qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren um­fasst bei For­schungs­re­ak­to­ren:

a.
ei­ne prak­ti­sche Über­prü­fung von Fach­kom­pe­tenz, Team­ar­beit und Kom­mu­ni­ka­ti­on;
b.
ei­ne theo­re­ti­sche Über­prü­fung des Ver­ständ­nis­ses der An­la­ge so­wie des Wis­sens über Än­de­run­gen von An­la­ge und an­la­gein­ter­nen Vor­schrif­ten;
c.
ei­ne ver­ein­fach­te Über­prü­fung der per­sön­li­chen Eig­nung.

6 Ei­ne Re­qua­li­fi­ka­ti­on gilt als be­stan­den, wenn al­le Über­prü­fun­gen nach Ab­satz 4 bzw. 5 ein po­si­ti­ves Er­geb­nis ha­ben.

7 Füh­ren ein­zel­ne der Über­prü­fun­gen zu ei­nem ne­ga­ti­ven Er­geb­nis, so kön­nen die­se vor Ab­lauf der ak­tu­el­len Gül­tig­keits­dau­er der Zu­las­sung ein­mal wie­der­holt wer­den.

8 Wird bei ei­ner Über­prü­fung ein gra­vie­ren­der Man­gel fest­ge­stellt, so hat der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber die be­trof­fe­ne Zu­las­sung un­ver­züg­lich zu ent­zie­hen.

9 Die Re­qua­li­fi­ka­ti­on ist zu do­ku­men­tie­ren und die Un­ter­la­gen sind dem EN­SI auf Ver­lan­gen zur Ein­sicht vor­zu­le­gen.46

10 Das EN­SI wird be­auf­tragt, die de­tail­lier­ten An­for­de­run­gen an das Re­qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.47

45 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

46 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

47 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

6. Kapitel: Wiederholungsschulung und Weiterbildung

Art. 35 Inhalt  

1 Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber sorgt wäh­rend der ge­sam­ten Be­triebs­dau­er für einen ho­hen Aus­bil­dungs­stand sei­nes Per­so­nals und die För­de­rung ei­nes aus­ge­präg­ten Si­cher­heits­be­wusst­seins. Da­bei wer­den je nach Auf­ga­be An­la­ge­än­de­run­gen, die zu­neh­men­de Er­fah­rung aus dem Be­trieb von in- und aus­län­di­schen Kern­kraft­wer­ken und aus Not­fall­übun­gen, Er­kennt­nis­se aus pro­ba­bi­lis­ti­schen Si­cher­heits­ana­ly­sen (PSA) so­wie der Fort­schritt von Wis­sen­schaft und Tech­nik be­rück­sich­tigt.

2 Beim zu­las­sungs­pflich­ti­gen Per­so­nal von Kern­kraft­wer­ken um­fasst die Wie­der­ho­lungs­schu­lung und Wei­ter­bil­dung min­des­tens:

a.
ei­ne pe­ri­odi­sche Wie­der­ho­lungs­schu­lung zu wich­ti­gem Grund­wis­sen;
b.
ei­ne pe­ri­odi­sche Wei­ter­bil­dung über Än­de­run­gen von An­la­ge und Vor­schrif­ten;
c.
pe­ri­odi­sche Übun­gen am Schu­lungs­si­mu­la­tor in ei­nem Um­fang, der si­cher­stellt, dass das Per­so­nal al­le si­cher­heits­re­le­van­ten Stör­fäl­le und Be­triebs­si­tua­tio­nen be­herrscht;
d.
die För­de­rung so­zia­ler und kom­mu­ni­ka­ti­ver Kom­pe­ten­zen.

3 Beim zu­las­sungs­pflich­ti­gen Per­so­nal von For­schungs­re­ak­to­ren um­fas­sen sie min­des­tens:

a.
ei­ne pe­ri­odi­sche Wie­der­ho­lungs­schu­lung zu wich­ti­gem Grund­wis­sen;
b.
ei­ne pe­ri­odi­sche Wei­ter­bil­dung über Än­de­run­gen von An­la­ge und Vor­schrif­ten;
c.
die För­de­rung so­zia­ler und kom­mu­ni­ka­ti­ver Kom­pe­ten­zen.

4 Bei An­la­gen­ope­ra­teu­ren und An­la­gen­ope­ra­teu­rin­nen so­wie beim In­stand­hal­tungs­per­so­nal um­fas­sen sie min­des­tens:

a.
ei­ne pe­ri­odi­sche Wie­der­ho­lungs­schu­lung zu wich­ti­gem Grund­wis­sen;
b.
ei­ne pe­ri­odi­sche Wei­ter­bil­dung über Än­de­run­gen von An­la­ge und Vor­schrif­ten;
c.
die För­de­rung so­zia­ler und kom­mu­ni­ka­ti­ver Kom­pe­ten­zen.

5 Beim üb­ri­gen tech­nisch-wis­sen­schaft­li­chen Per­so­nal um­fas­sen sie min­des­tens:

a.
das ak­ti­ve Ver­fol­gen des Stan­des von Wis­sen­schaft, Tech­nik und Re­gel­werk;
b.
ei­ne pe­ri­odi­sche Wie­der­ho­lungs­schu­lung zu wich­ti­gem Grund­wis­sen;
c.
ei­ne pe­ri­odi­sche Wei­ter­bil­dung über Än­de­run­gen von An­la­ge und Vor­schrif­ten;
d.
die För­de­rung so­zia­ler und kom­mu­ni­ka­ti­ver Kom­pe­ten­zen.

6 Beim lei­ten­den Per­so­nal um­fas­sen sie min­des­tens:

a.
das ak­ti­ve Ver­fol­gen des Stan­des von Wis­sen­schaft, Tech­nik und Re­gel­werk;
b.
ei­ne pe­ri­odi­sche Wei­ter­bil­dung über Än­de­run­gen von An­la­ge und Vor­schrif­ten;
c.
die För­de­rung von Füh­rungs­kom­pe­ten­zen;
d.
die För­de­rung so­zia­ler und kom­mu­ni­ka­ti­ver Kom­pe­ten­zen.

7 Das EN­SI wird be­auf­tragt, die de­tail­lier­ten An­for­de­run­gen an die Wie­der­ho­lungs­schu­lung und Wei­ter­bil­dung in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.48

48 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 36 Lernzielkontrolle  

Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber hat bei der für die nu­klea­re Si­cher­heit er­for­der­li­chen Aus­bil­dung, Wie­der­ho­lungs­schu­lung und Wei­ter­bil­dung das Er­rei­chen der Lern­zie­le per­so­nen­be­zo­gen zu kon­trol­lie­ren.

7. Kapitel: Dokumentation

Art. 37  

1 Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber hat ei­ne Do­ku­men­ta­ti­on über die Qua­li­fi­ka­ti­on, die Aus­bil­dung, die Wie­der­ho­lungs­schu­lung und Wei­ter­bil­dung, die Er­geb­nis­se der Über­prü­fung der per­sön­li­chen und ge­sund­heit­li­chen Eig­nung und die Zu­las­sung zu er­stel­len und nach­zu­füh­ren.

2 Die Do­ku­men­ta­ti­on ist ab dem Zeit­punkt, zu dem die be­trof­fe­ne Per­son die Stel­le ver­lässt, die Funk­ti­on auf­gibt oder den Auf­trag ab­sch­liesst, zehn Jah­re si­cher auf­zu­be­wah­ren.

3 Das EN­SI wird be­auf­tragt, die de­tail­lier­ten An­for­de­run­gen an die Do­ku­men­ta­ti­on und de­ren Auf­be­wah­rung in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln49

49 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

8. Kapitel: Meldepflicht

Art. 3850  

1 Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber hat dem EN­SI zu mel­den:

a.
die Er­nen­nung des In­ha­bers oder der In­ha­be­rin der Stel­le für den tech­ni­schen Be­trieb; die Mel­dung hat min­des­tens 30 Ta­ge vor der Er­nen­nung zu er­fol­gen, und der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber hat da­bei den Nach­weis zu er­brin­gen, dass die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 2 be­zie­hungs­wei­se nach den Ar­ti­keln 14, 19 oder 20 er­füllt sind;
b.
die Er­nen­nung von Lei­tern und Lei­te­rin­nen von Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­hei­ten, die di­rekt dem In­ha­ber oder der In­ha­be­rin der Stel­le für den tech­ni­schen Be­trieb un­ter­stellt sind; die Mel­dung hat min­des­tens 30 Ta­ge vor der Er­nen­nung zu er­fol­gen und der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber hat den Nach­weis zu er­brin­gen, dass die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 3 er­füllt sind;
c.
die Er­nen­nung von Lei­tern und Lei­te­rin­nen von durch das EN­SI in ei­ner Richt­li­nie be­zeich­ne­ten Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­hei­ten;
d.
den Ab­lauf oder Ent­zug von Zu­las­sun­gen nach den Ar­ti­keln 32 und 33 durch den Be­wil­li­gungs­in­ha­ber in­nert 30 Ta­gen un­ter An­ga­be des Grun­des.

2 Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber hat dem EN­SI die Er­nen­nung des oder der Si­che­rungs­be­auf­trag­ten min­des­tens 30 Ta­ge vor der Über­nah­me der Funk­ti­on zu mel­den.

3 Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber hat dem EN­SI Straf­ta­ten von zu­las­sungs­pflich­ti­gem Be­triebs­per­so­nal und an­de­rem Per­so­nal, die zu ei­ner ne­ga­ti­ven Ri­si­ko­ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 4 der Ver­ord­nung vom 9. Ju­ni 200651 über die Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fun­gen im Be­reich Ker­n­an­la­gen füh­ren kön­nen, per­so­nen­be­zo­gen und um­ge­hend zu mel­den.

4 Das EN­SI wird be­auf­tragt, das Vor­ge­hen beim Mel­den in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.

50 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

51 SR 732.143.3

9. Kapitel: Datenschutz

Art. 39  

1 Das EN­SI kann Per­so­nen­da­ten von Per­so­nal, das für die nu­klea­re Si­cher­heit von Be­deu­tung ist, ins­be­son­de­re auch be­son­ders schüt­zens­wer­te Da­ten nach Ar­ti­kel 5 Buch­sta­be c des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 202052 be­ar­bei­ten, so­weit es die­se zur Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben nach die­ser Ver­ord­nung be­nö­tigt, um zu prü­fen, ob:53

a.
die An­for­de­run­gen an das nicht zu­las­sungs­pflich­ti­ge Per­so­nal er­füllt sind;
b.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Zu­las­sung und Re­qua­li­fi­ka­ti­on des zu­las­sungs­pflich­ti­gen Per­so­nals er­füllt sind.

2 Es be­ar­bei­tet fol­gen­de Per­so­nen­da­ten:

a.
die Staats­an­ge­hö­rig­keit;
b.
das Ge­burts­da­tum;
c.
die Wohn­adres­se;
d.
Aus- und Wei­ter­bil­dun­gen;
e.
Be­rufs­er­fah­rung;
f.
Be­ur­tei­lung der per­sön­li­chen Eig­nung;
g.
die Fest­stel­lung der ge­sund­heit­li­chen Eig­nung;
h.
Er­geb­nis­se von Zu­las­sungs­prü­fun­gen;
i.
Er­geb­nis­se von Re­qua­li­fi­ka­tio­nen;
j.
die Ein­satz­dau­er in zu­las­sungs­pflich­ti­gen Funk­tio­nen.

3 Es wird be­auf­tragt, die Mass­nah­men zum Schutz der elek­tro­ni­schen Da­ten ge­gen den Zu­griff Drit­ter in ei­ner Richt­li­nie zu re­geln.

4 Die Per­so­nen­da­ten wer­den nach dem Zeit­punkt, zu dem die be­trof­fe­ne Per­son die Stel­le ver­lässt, die Funk­ti­on auf­gibt oder den Auf­trag ab­sch­liesst, noch zehn Jah­re si­cher auf­be­wahrt. Nach Ab­lauf die­ser Frist wer­den sie ver­nich­tet, so­weit sie nicht vom Bun­de­sar­chiv über­nom­men wer­den.

52 SR 235.1

53 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 75 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

10. Kapitel: Straf- und Schlussbestimmungen

Art. 40 Strafbestimmung  

Nach Ar­ti­kel 93 des Kern­ener­gie­ge­set­zes vom 21. März 2003 wird be­straft, wer vor­sätz­lich oder fähr­läs­sig ge­gen die Zu­las­sungs­pflicht nach Ar­ti­kel 25 ver­stösst.

Art. 41 Übergangsbestimmungen  

Die An­for­de­run­gen be­züg­lich Vor­bil­dung und Er­fah­rung gel­ten nicht für Per­so­nen, die ih­re Funk­ti­on be­reits vor dem In­kraft­tre­ten der Ver­ord­nung auf­grund der da­mals gel­ten­den Rechts­grund­la­gen aus­ge­übt ha­ben.

Art. 42 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ju­li 2006 in Kraft.

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