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Verordnung
über die Personensicherheitsprüfungen
im Bereich Kernanlagen
(PSPVK)

vom 9. Juni 2006 (Stand am 1. April 2011)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 24 Absatz 4 des Kernenergiegesetzes vom 21. März 20031,

verordnet:

1

Art. 1 Erfordernis einer Personensicherheitsprüfung  

1 Für fol­gen­de in Ker­n­an­la­gen tä­ti­ge Per­so­nen ist ei­ne Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fung er­for­der­lich:

a.
An­ge­stell­te von Ker­n­an­la­gen, die Zu­gang zu als ver­trau­lich klas­si­fi­zier­ten In­for­ma­tio­nen über Ker­n­an­la­gen und Kern­ma­te­ria­li­en ha­ben;
b.
An­ge­stell­te von Ker­n­an­la­gen, die Zu­gang zu als ge­heim klas­si­fi­zier­ten In­for­ma­tio­nen über Ker­n­an­la­gen und Kern­ma­te­ria­li­en ha­ben;
c.
Per­so­nen, die für län­ge­re Zeit Zu­gang zu klas­si­fi­zier­ten In­for­ma­tio­nen über si­che­rungs- oder si­cher­heits­re­le­van­te Sys­te­me von Ker­n­an­la­gen und Kern­ma­te­ria­li­en ha­ben;
d.
Per­so­nen, die kurz­zei­tig Zu­gang zu klas­si­fi­zier­ten In­for­ma­tio­nen über si­che­rungs- oder si­cher­heits­re­le­van­te Sys­te­me von Ker­n­an­la­gen und Kern­ma­te­ria­li­en ha­ben;
e.
Per­so­nen, die im Si­che­rungs­be­reich von Ker­n­an­la­gen tä­tig sind, ins­be­son­de­re das Wach­per­so­nal.

2 Als An­ge­stell­te von Ker­n­an­la­gen gel­ten Per­so­nen, die beim In­ha­ber ei­ner Bau- oder Be­triebs­be­wil­li­gung für Ker­n­an­la­gen (Be­wil­li­gungs­in­ha­ber) an­ge­stellt sind.

3 Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber führt ei­ne Lis­te der­je­ni­ger Funk­tio­nen, für die ei­ne Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fung durch­ge­führt wer­den muss.

Art. 2 Anwendbares Recht  

1 Für Per­so­nen nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c und e rich­tet sich die Durch­füh­rung und der Ab­schluss der Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fung so­wie die Be­hand­lung, Ver­wen­dung und Auf­be­wah­rung der da­bei er­ho­be­nen Da­ten nach den Ar­ti­keln 8–23 und 26–29 der Ver­ord­nung vom 4. März 20112 über die Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fun­gen (PSPV).3

2 Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber ist er­su­chen­de Stel­le im Sin­ne von Ar­ti­kel 14 PSPV.4

3 Für Per­so­nen nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­be d rich­tet sich die Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fung nach Ar­ti­kel 5.

2 SR 120.4

3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 6 der V vom 4. März 2011 über die Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fun­gen, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1031).

4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 6 der V vom 4. März 2011 über die Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fun­gen, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1031).

Art. 3 Prüfstufen 5  

1 Für Per­so­nen nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, c und e wird die Grund­si­cher­heits­prü­fung nach Ar­ti­kel 10 PSPV6 durch­ge­führt.

2 Für Per­so­nen nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­be b wird die er­wei­ter­te Si­cher­heits­prü­fung nach Ar­ti­kel 11 PSPV durch­ge­führt.

5 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 6 der V vom 4. März 2011 über die Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fun­gen, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1031).

6 SR 120.4

Art. 4 Entscheid über die Personensicherheit 7  

1 Das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat (EN­SI) ent­schei­det, ob und ge­ge­be­nen­falls mit wel­chen Auf­la­gen ei­ne Funk­ti­on nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 über­tra­gen wer­den darf.

2 Es kann vor­gän­gig mit der ge­prüf­ten Per­son ein Ge­spräch zur Klä­rung of­fe­ner Fra­gen füh­ren und da­zu die Prüf­be­hör­de bei­zie­hen.

3 Es in­for­miert die ge­prüf­te Per­son über ih­ren Ent­scheid.

4 Hat die Prüf­be­hör­de ei­ne Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 1 Buch­sta­ben b–d PSPV8 er­las­sen, so in­for­miert das EN­SI die Prüf­be­hör­de schrift­lich, falls es ent­schei­det, dass die Funk­ti­on nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 über­tra­gen wer­den darf.

7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 6 der V vom 4. März 2011 über die Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fun­gen, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1031).

8 SR 120.4

Art. 5 Personensicherheitsprüfung in besonderen Fällen  

1 Das EN­SI ent­schei­det über die Per­so­nen­si­cher­heit von Per­so­nen nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­be d, oh­ne dass hier­zu ei­ne Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fung ge­mä­ss PSPV9 durch­ge­führt wird.10

2 Es kann sich statt­des­sen auf Aus­künf­te zur Per­so­nen­si­cher­heit ins­be­son­de­re fol­gen­der Stel­len stüt­zen:

a.
ei­nes in- oder aus­län­di­schen Un­ter­neh­mens, für das die zu prü­fen­de Per­son tä­tig war oder ist;
b.
ei­ner in- oder aus­län­di­schen Han­dels­kam­mer;
c.
ei­ner aus­län­di­schen Be­hör­de aus dem Her­kunfts­land der zu prü­fen­den Per­son.

3 Sind die Er­geb­nis­se der Aus­künf­te nach Ab­satz 2 nicht aus­rei­chend, so kann das EN­SI bei Per­so­nen, die in der Schweiz wohn­haft sind, den­noch ei­ne Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fung ge­mä­ss den Ar­ti­keln 2–4 durch­füh­ren. Auf die Durch­füh­rung ei­ner sol­chen Prü­fung be­steht kein An­spruch.11

9 SR 120.4

10 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 16 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

11 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 16 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5747).

Art. 6 Übergangsbestimmung  

Be­reits er­teil­te Si­cher­heits­er­klä­run­gen blei­ben gül­tig, bis ei­ne neue Si­cher­heits­prü­fung nach den Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung ab­ge­schlos­sen wur­de.

Art. 7 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ju­li 2006 in Kraft.

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