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Verordnung
über den Stilllegungsfonds und den
Entsorgungsfonds für Kernanlagen
(Stilllegungs- und Entsorgungsfondsverordnung, SEFV)

vom 7. Dezember 2007 (Stand am 1. Januar 2022)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 81 Absatz 5, 82 Absatz 2 und 101 des Kernenergiegesetzes vom 21. März 20031 (KEG),2

verordnet:

1 SR 732.1

2 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Juni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231).

1. Abschnitt: Sitz

Art. 1  

Der Still­le­gungs­fonds und der Ent­sor­gungs­fonds für Ker­n­an­la­gen (Fonds) ha­ben ih­ren Sitz in Bern.

2. Abschnitt: Kosten

Art. 2 Stilllegungskosten  

1 Als Still­le­gungs­kos­ten gel­ten al­le Kos­ten, die bei der Still­le­gung von Ker­n­an­la­gen ent­ste­hen.

2 Zu den Still­le­gungs­kos­ten ge­hö­ren na­ment­lich die Kos­ten für:

a.
die an­la­ge­tech­ni­sche Vor­be­rei­tung für die Still­le­gung;
b.
den Ein­schluss, den Un­ter­halt und die Be­wa­chung der An­la­ge;
c.
die De­kon­ta­mi­na­ti­on oder De­mon­ta­ge und Zer­klei­ne­rung der ak­ti­vier­ten und kon­ta­mi­nier­ten Tei­le;
d.
den Trans­port und die Ent­sor­gung der bei der Still­le­gung an­fal­len­den ra­dio­ak­ti­ven Ab­fäl­le;
e.
den Ab­bruch al­ler tech­ni­schen Ein­rich­tun­gen und der Ge­bäu­de und die De­po­nie der in­ak­ti­ven Ab­fäl­le;
f.
die De­kon­ta­mi­na­ti­on des Ge­län­des;
g.
Pla­nung, Pro­jek­tie­rung, Pro­jekt­lei­tung und Über­wa­chung;
h.
Strah­len- und Ar­beits­schutz­mass­nah­men;
i.
be­hörd­li­che Be­wil­li­gun­gen und Auf­sicht;
j.
Ver­si­che­run­gen;
k.
Ver­wal­tungs­kos­ten.
Art. 3 Entsorgungskosten  

1 Als Ent­sor­gungs­kos­ten gel­ten al­le Kos­ten, die für die Ent­sor­gung der ra­dio­ak­ti­ven Be­trieb­s­ab­fäl­le und der ab­ge­brann­ten Brenn­ele­men­te nach end­gül­ti­ger Aus­ser­be­trieb­nah­me von Kern­kraft­wer­ken an­fal­len.3

2 Zu den Ent­sor­gungs­kos­ten ge­hö­ren na­ment­lich die Kos­ten für:

a.
den Trans­port und die Ent­sor­gung der ra­dio­ak­ti­ven Be­trieb­s­ab­fäl­le;
b.
den Trans­port, die Wie­der­au­f­ar­bei­tung und die Ent­sor­gung der ab­ge­brann­ten Brenn­ele­men­te;
c.
ei­ne Be­ob­ach­tungs­pha­se von 50 Jah­ren für ein geo­lo­gi­sches Tie­fen­la­ger;
d.
Pla­nung, Pro­jek­tie­rung, Pro­jekt­lei­tung, Bau, Be­trieb, Rück­bau und Über­wa­chung von Ent­sor­gungs­an­la­gen;
e.
Strah­len- und Ar­beits­schutz­mass­nah­men;
f.
be­hörd­li­che Be­wil­li­gun­gen und Auf­sicht;
g.
Ver­si­che­run­gen;
h.
Ver­wal­tungs­kos­ten.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154043).

Art. 4 Festlegung der voraussichtlichen Höhe der Stilllegungs- und Entsorgungskosten 4  

1 Die bei­trags­pflich­ti­gen Ei­gen­tü­mer ei­ner Ker­n­an­la­ge er­stel­len al­le fünf Jah­re je­weils für ih­re An­la­ge ei­ne Stu­die zur vor­aus­sicht­li­chen Hö­he der Still­le­gungs- und Ent­sor­gungs­kos­ten (Kos­ten­stu­die), erst­mals bei der In­be­trieb­nah­me.

2 Die Kos­ten wer­den ge­stützt auf die Still­le­gungs­pla­nun­gen, das Ent­sor­gungs­pro­gramm und ak­tu­el­le tech­nisch-wis­sen­schaft­li­che Er­kennt­nis­se so­wie auf die im Zeit­punkt der Be­rech­nung gül­ti­gen Prei­se er­mit­telt.

2bis Für die Er­mitt­lung der Kos­ten ist ei­ne Me­tho­de zu wäh­len, die dem Stand von Wis­sen­schaft und Tech­nik ent­spricht und die Zu­schlä­ge für Pro­gno­seun­ge­nau­ig­kei­ten, Chan­cen und Ge­fah­ren so­wie einen ge­ne­rel­len Si­cher­heits­zu­schlag be­rück­sich­tigt.5

3 Bei der Be­rech­nung der Still­le­gungs- und Ent­sor­gungs­kos­ten von Kern­kraft­wer­ken ist ei­ne Be­triebs­dau­er von 50 Jah­ren an­zu­neh­men. Ge­stützt auf die An­ga­ben des Ei­gen­tü­mers kann die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on des Still­le­gungs- und des Ent­sor­gungs­fonds für Ker­n­an­la­gen (Kom­mis­si­on) die An­nah­me ei­ner da­von ab­wei­chen­den Be­triebs­dau­er an­ord­nen.

4 Die Kos­ten­stu­die wird in Be­zug auf die für die Si­cher­heit re­le­van­ten Aspek­te vom Eid­ge­nös­si­schen Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat (EN­SI) und in Be­zug auf die Kos­ten­be­rech­nung von un­ab­hän­gi­gen Fach­leu­ten über­prüft. Die­se prü­fen ins­be­son­de­re, ob die Kos­ten und die Zu­schlä­ge rea­lis­tisch ein­ge­schätzt wer­den.6

4bis Das Kos­ten­ko­mi­tee er­stellt auf­grund der Über­prü­fung nach Ab­satz 4 einen zu­sam­men­fas­sen­den Prüf­be­richt zu­han­den der Kom­mis­si­on. Es be­an­tragt dar­in die Fest­le­gung der vor­aus­sicht­li­chen Hö­he der Still­le­gungs- und Ent­sor­gungs­kos­ten.7

4ter Die Kom­mis­si­on er­sucht das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK), in­ner­halb von drei Mo­na­ten zu den Kos­ten­stu­di­en und zum Prüf­be­richt Stel­lung zu neh­men.8

5 Die Kom­mis­si­on legt ge­stützt auf die Kos­ten­stu­di­en, die Über­prü­fung nach Ab­satz 4 und den Prüf­be­richt so­wie in Kennt­nis der Stel­lung­nah­me des UVEK die vor­aus­sicht­li­che Hö­he der Still­le­gungs- und Ent­sor­gungs­kos­ten für je­de Ker­n­an­la­ge fest.9

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154043).

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4213).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4213).

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

Art. 4a Vorzeitige Neuberechnung der Stilllegungs- und Entsorgungskosten 10  

1 Die Still­le­gungs- und Ent­sor­gungs­kos­ten sind schon vor Ab­lauf der Fünf-Jah­res­frist nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 neu zu be­rech­nen, wenn in­fol­ge un­vor­her­ge­se­he­ner Um­stän­de ei­ne we­sent­li­che Än­de­rung der Kos­ten zu er­war­ten ist.

2 Die Kom­mis­si­on kann ei­ne Ver­schie­bung der Neu­be­rech­nung auf die nächs­te or­dent­li­che Kos­ten­stu­die ge­neh­mi­gen, falls die­se Stu­die in ab­seh­ba­rer Zeit oh­ne­hin an­steht.

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154043).

Art. 5 Verwaltungskosten der Fonds  

1 Als Ver­wal­tungs­kos­ten gel­ten ins­be­son­de­re:

a.11
die Tag­gel­der und Ent­schä­di­gun­gen für die Mit­glie­der der Kom­mis­si­on, des Kom­mis­si­ons­aus­schus­ses und der Ko­mi­tees so­wie der Fach- und Ar­beits­grup­pen;
b.12
die Kos­ten der Ge­schäfts- und der Re­vi­si­ons­stel­le;
c.
die Ent­schä­di­gung bei­ge­zo­ge­ner Fach­leu­te;
d.
die Auf­wen­dun­gen des Bun­des für Auf­sichtstä­tig­kei­ten über den Still­le­gungs- und den Ent­sor­gungs­fonds;
e.
sons­ti­ge von der Kom­mis­si­on be­schlos­se­ne, für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben er­for­der­li­che Aus­ga­ben;
f.
Ge­richts­kos­ten und Par­tei­ent­schä­di­gun­gen zu Las­ten der Fonds;
g.
Ver­si­che­rungs­kos­ten für Or­ga­ne und Kom­mis­si­ons­mit­glie­der.

2 Nicht als Ver­wal­tungs­kos­ten gel­ten die Kos­ten für die Ver­mö­gens­be­wirt­schaf­tung.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231).

3. Abschnitt: Beitragspflicht und Festlegung der Beiträge

Art. 6 Beitragspflicht  

1 Bei­trä­ge an den Still­le­gungs­fonds sind zu leis­ten durch den Ei­gen­tü­mer ei­ner Ker­n­an­la­ge:

a.
in der Ener­gie vor­wie­gend zur Nut­zung er­zeugt wird;
b.
die der Zwi­schen­la­ge­rung von ab­ge­brann­ten Kern­brenn­stof­fen und ra­dio­ak­ti­ven Ab­fäl­len aus Kern­kraft­wer­ken dient.

2 Bei­trä­ge an den Ent­sor­gungs­fonds sind durch den Ei­gen­tü­mer ei­nes Kern­kraft­wer­kes zu leis­ten.

3 Von der Bei­trags­pflicht sind für ih­re Ker­n­an­la­gen be­freit:

a.
die In­sti­tu­tio­nen aus dem Be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Tech­ni­schen Hoch­schu­len;
b.
die kan­to­na­len Uni­ver­si­tä­ten.
Art. 7 Dauer der Beitragspflicht 13  

1 Die Bei­trags­pflicht für den Still­le­gungs- und den Ent­sor­gungs­fonds be­ginnt mit der In­be­trieb­nah­me der Ker­n­an­la­ge.

2 Sie en­det mit dem Ab­schluss der Still­le­gung der je­wei­li­gen Ker­n­an­la­ge (Art. 29 Abs. 1 KEG).

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231).

Art. 8 Massgeblicher Zeitraum für die Beitragszahlung 14  

1 Die Bei­trä­ge sind wäh­rend der Be­triebs­dau­er bis zur end­gül­ti­gen Aus­ser­be­trieb­nah­me ei­nes Kern­kraft­werks oder ei­ner an­de­ren Ker­n­an­la­ge ein­zu­be­zah­len. Vor­be­hal­ten bleibt die Pflicht, nach end­gül­ti­ger Aus­ser­be­trieb­nah­me Bei­trä­ge ein­zu­be­zah­len.

2 Un­ter end­gül­ti­ger Aus­ser­be­trieb­nah­me ist zu ver­ste­hen:

a.
bei ei­nem Kern­kraft­werk: die end­gül­ti­ge Ein­stel­lung des Leis­tungs­be­triebs;
b.
bei ei­ner an­de­ren Ker­n­an­la­ge: die end­gül­ti­ge Ein­stel­lung des Be­triebs.

3 Als Be­rech­nungs­grund­la­ge wird für die Kern­kraft­wer­ke ei­ne Be­triebs­dau­er von 50 Jah­ren an­ge­nom­men. Die Kom­mis­si­on kann die Be­rech­nungs­grund­la­ge ge­stützt auf die Stel­lung­nah­me des EN­SI zum Si­cher­heits­nach­weis für den Lang­zeit­be­trieb nach den Ar­ti­keln 34 Ab­satz 4 und 34a der Kern­ener­gie­ver­ord­nung vom 10. De­zem­ber 200415 an­pas­sen.16

4 Die für die Ent­sor­gungs­an­la­gen an­zu­neh­men­de Be­triebs­dau­er ist im Ent­sor­gungs­pro­gramm fest­zu­le­gen.

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4213).

15 SR 732.11

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

Art. 8a Berechnung und Bemessung der Beiträge 17  

1 Die Bei­trä­ge sind so zu be­rech­nen, dass bei end­gül­ti­ger Aus­ser­be­trieb­nah­me das je­wei­li­ge Fonds­ka­pi­tal un­ter Be­rück­sich­ti­gung der An­la­ge­ren­di­te und der Teue­rungs­ra­te die vor­aus­sicht­li­chen Still­le­gungs- und Ent­sor­gungs­kos­ten de­cken kann.

2 Die Hö­he der Bei­trä­ge be­misst sich nach:

a.
dem je­wei­li­gen Fonds­ver­mö­gen;
b.
den fest­ge­leg­ten Still­le­gungs- und Ent­sor­gungs­kos­ten;
c.
den Ver­wal­tungs­kos­ten der Fonds;
d.
der An­la­ge­ren­di­te des Fonds­ka­pi­tals so­wie der Teue­rungs­ra­te.

3 Für die Be­rech­nung ist ein fi­nanz­ma­the­ma­ti­sches Mo­dell zu ver­wen­den; die Be­rech­nung ist für je­de An­la­ge ein­zeln aus­zu­füh­ren.

4 Die An­la­ge­ren­di­te und die Teue­rungs­ra­te sind in An­hang 1 fest­ge­legt. Bei we­sent­li­chen Än­de­run­gen der Rah­men­be­din­gun­gen passt das UVEK im Ein­ver­neh­men mit dem Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­ment und dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung den An­hang 1 an.

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014 (AS 20142231). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4213).

Art. 9 Veranlagung und Zwischenveranlagung bis zur endgültigen Ausserbetriebnahme 18  

1 Die Kom­mis­si­on legt zu Be­ginn ei­ner fünf­jäh­ri­gen Ver­an­la­gungs­pe­ri­ode ge­stützt auf die be­rech­ne­ten Still­le­gungs- bzw. Ent­sor­gungs­kos­ten die Jah­res­bei­trä­ge fest.

2 Sie nimmt ei­ne Zwi­schen­ver­an­la­gung vor, wenn:

a.19
ei­ne Neu­be­rech­nung der Still­le­gungs- oder Ent­sor­gungs­kos­ten ei­ne Ab­wei­chung von mehr als 10 Pro­zent von der letz­ten Kos­ten­stu­die er­gibt;
b.
der Ist-Wert des Fonds­ka­pi­tals auf­grund der Ent­wick­lun­gen auf den Fi­nanz­märk­ten den Soll-Wert des Fonds­ka­pi­tals an zwei auf­ein­an­der­fol­gen­den Bi­lanz­stich­ta­gen um mehr als 10 Pro­zent un­ter­schrei­tet;
c.
die Be­mes­sungs­grund­la­gen nach Ar­ti­kel 8a Ab­satz 2 an­ge­passt wer­den.20

2bis Der Ist-Wert und der Soll-Wert des Fonds­ka­pi­tals wer­den ge­mä­ss An­hang 2 er­mit­telt.21

3 Bei ei­ner Zwi­schen­ver­an­la­gung kann die Kom­mis­si­on die Jah­res­bei­trä­ge für den Rest der Ver­an­la­gungs­pe­ri­ode neu fest­le­gen.22

4 Die Bei­trä­ge wer­den jähr­lich er­ho­ben. Die Kom­mis­si­on setzt den Zah­lungs­ter­min fest.

5 Die Kom­mis­si­on kann Ra­ten fest­le­gen.

6 Die Bei­trags­pflich­ti­gen kön­nen Vor­aus­zah­lun­gen leis­ten.

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4213).

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154043).

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014 (AS 20142231). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154043).

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231).

Art. 9a Veranlagung und Zwischenveranlagung nach der endgültigen Ausserbetriebnahme 23  

1 Fin­det die end­gül­ti­ge Aus­ser­be­trieb­nah­me wäh­rend ei­ner Ver­an­la­gungs­pe­ri­ode statt, so nimmt die Kom­mis­si­on für den Rest der Ver­an­la­gungs­pe­ri­ode ei­ne Zwi­schen­ver­an­la­gung vor.

224

3 Müs­sen auf­grund ei­ner Ver­an­la­gung oder Zwi­schen­ver­an­la­gung nach der end­gül­ti­gen Aus­ser­be­trieb­nah­me Bei­trä­ge er­ho­ben wer­den, so kann die Kom­mis­si­on Zah­lungs­fris­ten von bis zu fünf Jah­ren ge­wäh­ren.25

4 Die Dau­er der Ver­an­la­gungs­pe­ri­ode bleibt un­ver­än­dert, auch wenn ei­ne An­la­ge wäh­rend die­ser Pe­ri­ode end­gül­tig aus­ser Be­trieb ge­nom­men wird.

5 Im Üb­ri­gen ist Ar­ti­kel 9 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231).

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4213).

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4213).

Art. 9b Abrechnung am Ende der Beitragspflicht 26  

1 Am En­de der Bei­trags­pflicht wird zu­han­den der Bei­trags­pflich­ti­gen ei­ne Ab­rech­nung er­stellt.

2 Schul­den die Bei­trags­pflich­ti­gen am En­de der Bei­trags­pflicht noch Bei­trä­ge, so sind die­se in­nert fünf Jah­ren zu ent­rich­ten.

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231).

Art. 9c Vorzeitige endgültige Ausserbetriebnahme 27  

1 Wird ein Kern­kraft­werk end­gül­tig aus­ser Be­trieb ge­nom­men, be­vor es ei­ne Be­triebs­dau­er von 50 Jah­ren er­reicht hat, so gilt für die Ar­ti­kel 8, 8a, 9 und 9a als Zeit­punkt der end­gül­ti­gen Aus­ser­be­trieb­nah­me der Zeit­punkt, in dem ei­ne Be­triebs­dau­er von 50 Jah­ren er­reicht wor­den wä­re.28

2 Ist das Kern­kraft­werk Ei­gen­tum ei­ner Ak­ti­en­ge­sell­schaft, de­ren Ak­ti­ven nicht aus­rei­chen, um die aus­ste­hen­den Bei­trä­ge zu de­cken, so ist Ab­satz 1 nur dann an­wend­bar, wenn die Ak­ti­en­ge­sell­schaft ei­ne ent­spre­chen­de Si­cher­stel­lung ih­rer An­teils­eig­ne­rin­nen und -eig­ner bei­bringt.

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4213).

Art. 10 Form der Beiträge  

Mit Zu­stim­mung der Kom­mis­si­on kön­nen die Bei­trä­ge ge­leis­tet wer­den:

a.
in Form von Wert­schrif­ten;
b.
bis zu ei­nem Vier­tel in Form von Ver­si­che­rungs­an­sprü­chen ge­gen­über ei­nem zum Ge­schäfts­be­trieb in der Schweiz zu­ge­las­se­nen Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men oder in Form von Ga­ran­ti­en zu Guns­ten der Fonds.
Art. 11 Versicherungsansprüche und Garantien  

1 Ver­si­che­rungs­an­sprü­che und Ga­ran­ti­en kön­nen als Bei­trä­ge an­er­kannt wer­den, wenn:

a.
sie den Fonds einen un­wi­der­ruf­li­chen und un­be­ding­ten An­spruch ge­wäh­ren;
b.
der An­spruch der Fonds ge­gen den Ver­si­che­rer oder Ga­ran­ten nicht un­ter­geht, falls der Bei­trags­pflich­ti­ge sei­nen Ver­pflich­tun­gen ge­gen den Ver­si­che­rer oder Ga­ran­ten nicht nach­kommt;
c.
der Ver­si­che­rer oder Ga­rant Ge­währ für sei­ne län­ger­fris­ti­ge Zah­lungs­fä­hig­keit bie­tet;
d.
der Ver­si­che­rer auf sein Kün­di­gungs­recht nach Ar­ti­kel 6 des Bun­des­ge­set­zes vom 2. April 190829 über den Ver­si­che­rungs­ver­trag un­wi­der­ruf­lich ver­zich­tet hat.

2 Nicht an­er­kannt wer­den na­ment­lich:

a.
Ver­si­che­rungs­an­sprü­che, die nur bei un­fall­be­ding­ter Still­le­gung ent­ste­hen;
b.
Ver­si­che­rungs­an­sprü­che, die bei un­fall­be­ding­ter Still­le­gung nicht ent­ste­hen;
c.
Ga­ran­ti­en von bei­trags­pflich­ti­gen Ei­gen­tü­mern.

3 Wird der Ver­si­che­rer oder der Ga­rant zah­lungs­un­fä­hig, so hat der Bei­trags­pflich­ti­ge in­ner­halb ei­nes Jah­res den bis­her durch Ver­si­che­rungs­an­sprü­che oder Ga­ran­ti­en ge­deck­ten Be­trag als Ein­la­ge zu ent­rich­ten; er kann statt­des­sen in­ner­halb von sechs Mo­na­ten mit Zu­stim­mung der Kom­mis­si­on ei­ne neue Ver­si­che­rung oder Ga­ran­tie bei­brin­gen.

4 Bei Kün­di­gung der Ver­si­che­rung oder der Ga­ran­tie hat der Bei­trags­pflich­ti­ge den bis­her durch Ver­si­che­rungs­an­sprü­che oder Ga­ran­ti­en ge­deck­ten Be­trag auf das En­de der Kün­di­gungs­frist als Ein­la­ge zu ent­rich­ten; er kann statt­des­sen auf das En­de der Kün­di­gungs­frist mit Zu­stim­mung der Kom­mis­si­on ei­ne neue Ver­si­che­rung oder Ga­ran­tie bei­brin­gen.

Art. 12 Anteil der Versicherungsansprüche und Garantien  

Der An­teil der Ver­si­che­rungs­an­sprü­che und Ga­ran­ti­en darf pro Bei­trags­pflich­ti­gen einen Vier­tel sei­nes an­ge­sam­mel­ten Ka­pi­tals nicht über­schrei­ten.

4. Abschnitt: Ansprüche

Art. 13 Angesammeltes Kapital  

1 Die An­sprü­che des bei­trags­pflich­ti­gen Ei­gen­tü­mers am an­ge­sam­mel­ten Ka­pi­tal set­zen sich zu­sam­men aus:

a.
den für die ent­spre­chen­de An­la­ge ge­tä­tig­ten Ein­la­gen;
b.
dem Er­folgs­an­teil;
c.
dem Nenn­wert der Ver­si­che­rungs­an­sprü­che und Ga­ran­ti­en.

2 Vom an­ge­sam­mel­ten Ka­pi­tal wer­den ab­ge­zo­gen:

a.
die von den Fonds für die be­tref­fen­de An­la­ge ge­leis­te­ten Zah­lun­gen;
b.
der auf die be­tref­fen­de An­la­ge fal­len­de An­teil an den Ver­wal­tungs­kos­ten.

3 Die Er­folgs­an­tei­le um­fas­sen Zin­sen, Di­vi­den­den und wei­te­re Er­trä­ge so­wie Ge­win­ne und Ver­lus­te auf den Fonds­ver­mö­gen. Sie wer­den für je­den Ei­gen­tü­mer per 31. De­zem­ber des Rech­nungs­jah­res be­rech­net und sei­nem Kon­to gut­ge­schrie­ben bzw. be­las­tet.

430

30 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231).

Art. 13a Rückerstattung 31  

Über­schüs­si­ges Fonds­ka­pi­tal wird den Bei­trags­pflich­ti­gen nach der Schluss­ab­rech­nung nach Ar­ti­kel 78 Ab­satz 2 KEG zu­rück­er­stat­tet.

31 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014 (AS 20142231). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4213).

Art. 14 Kreditrahmen 32  

1 Die Kom­mis­si­on legt je­weils den Kre­dit­rah­men für die Aus­zah­lung von Fonds­mit­teln für die nach­fol­gen­de fünf­jäh­ri­ge Ver­an­la­gungs­pe­ri­ode nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 fest. Da­für stützt sie sich auf:

a.33
die von ihr fest­ge­leg­te vor­aus­sicht­li­che Hö­he der Still­le­gungs- und Ent­sor­gungs­kos­ten;
b.
die Kos­ten­stu­die.

2 Sie kann den zu­vor fest­ge­leg­ten Kre­dit­rah­men in Aus­nah­me­fäl­len an­pas­sen.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4213).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

Art. 14a Antrag auf Auszahlung von Fondsmitteln 34  

1 Die Ei­gen­tü­mer be­an­tra­gen die Aus­zah­lung von Fonds­mit­teln ab dem Zeit­punkt, ab dem für sie Still­le­gungs- be­zie­hungs­wei­se Ent­sor­gungs­kos­ten ent­ste­hen, jähr­lich mit­tels Ein­ga­be ei­nes Kos­ten­plans bei der Kom­mis­si­on.

2 Die Kom­mis­si­on ge­neh­migt den Kos­ten­plan und leis­tet 80 Pro­zent der be­wil­lig­ten Fonds­mit­tel, ex­klu­si­ve Mehr­wert­steu­er, in Ra­ten an die Ei­gen­tü­mer.

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4213).

Art. 14b Verfahren zur Auszahlung von Fondsmitteln 35  

1 Die Ei­gen­tü­mer er­stel­len je­weils zu­han­den der Kom­mis­si­on ei­ne Jah­res­end­ab­rech­nung der auf­ge­lau­fe­nen und von ih­nen be­zahl­ten Still­le­gungs- und Ent­sor­gungs­kos­ten.

2 Die Kom­mis­si­on ge­neh­migt die Jah­res­end­ab­rech­nung und gleicht Dif­fe­renz­be­trä­ge zwi­schen be­reits ge­leis­te­ten Aus­zah­lun­gen und den tat­säch­lich auf­ge­lau­fe­nen Kos­ten aus.

3 Aus­zah­lun­gen von Fonds­mit­teln er­fol­gen nur, wenn die be­tref­fen­den Ei­gen­tü­mer mit den Bei­trags­zah­lun­gen nicht in Ver­zug sind.

4 Der Ei­gen­tü­mer kann wäh­len, ob die Be­zah­lung sei­ner Ein­la­ge be­las­tet oder mit sei­nen Ver­si­che­rungs­an­sprü­chen und Ga­ran­ti­en ver­rech­net wird.

5 Die Kom­mis­si­on legt die Ein­zel­hei­ten des Aus­zah­lungs­pro­zes­ses so­wie die An­for­de­run­gen an den Kos­ten­plan und die Jah­res­end­ab­rech­nung in ei­ner Richt­li­nie fest.

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4213).

5. Abschnitt: Anlagepolitik

Art. 15 Vermögensanlage und Rechnungsführung  

1 Die Mit­tel der Fonds sind so an­zu­le­gen, dass ih­re Si­cher­heit so­wie ei­ne an­ge­mes­se­ne An­la­ge­ren­di­te und die Zah­lungs­be­reit­schaft je Ker­n­an­la­ge ge­währ­leis­tet sind.

1bis Die bei­den Fonds kön­nen ge­mein­sam ver­wal­tet wer­den.36

2 Für je­den Fonds wird ge­son­dert Rech­nung ge­führt.

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4213).

Art. 16 Anlagebeschränkung  

1 Die Mit­tel der Fonds dür­fen nicht an­ge­legt wer­den in:

a.
die bei­trags­pflich­ti­gen Un­ter­neh­men;
b.
Un­ter­neh­men, de­ren Be­tei­li­gung an bei­trags­pflich­ti­gen Un­ter­neh­men 20 Pro­zent über­steigt;
c.
schwei­ze­ri­sche Un­ter­neh­men, die auf Grund von Strom­bezugs­rech­ten Strom aus Kern­kraft­wer­ken lie­fern oder be­zie­hen und wei­ter­lie­fern.

2 Die Be­schrän­kun­gen nach Ab­satz 1 gel­ten nicht für die An­la­ge von Fonds­mit­teln in Kol­lek­ti­v­an­la­gen wie z.B. in­dex­ge­bun­de­ne Ver­mö­gens­an­la­gen und An­la­gen in Fond­s­pro­duk­te.

6. Abschnitt: Währung und Rechnungswesen

Art. 17 Währung  

Grund­la­ge für die Be­rech­nung der Kos­ten, der Bei­trä­ge und der An­sprü­che ist der Schwei­zer Fran­ken.

Art. 18 Rechnungswesen  

1 Das Rech­nungs­jahr ent­spricht dem Ka­len­der­jahr.

2 Die Fonds­rech­nun­gen wer­den nach den Vor­schrif­ten des Ob­li­ga­tio­nen­rechts37 (OR) über die kauf­män­ni­sche Buch­füh­rung und Rech­nungs­le­gung (Art. 957–962a OR) ge­führt. Nicht an­wend­bar sind die Ar­ti­kel 961–961d OR38. Die Rech­nungs­le­gung muss die Ver­mö­gens­la­ge und die jähr­li­chen Fonds­er­geb­nis­se so dar­stel­len, dass sich Drit­te ein zu­ver­läs­si­ges Ur­teil bil­den kön­nen. Sie muss Auf­schluss über die jähr­li­chen Fonds­er­geb­nis­se ge­ben.39

3 Wert­schrif­ten wer­den zu Kur­sen bi­lan­ziert, wie sie von den Ban­ken bei der De­pot­be­wer­tung er­mit­telt wer­den.

440

37 SR 220

38 Be­rich­ti­gung vom 12. Aug. 2014 (AS 20142487).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231).

40 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231).

7. Abschnitt: Rückstellungen für Entsorgungskosten vor der endgültigen Ausserbetriebnahme der Kernkraftwerke41

41 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Juni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231).

Art. 19  

1 Die Ei­gen­tü­mer un­ter­brei­ten der Kom­mis­si­on für die Ent­sor­gungs­kos­ten, die vor der end­gül­ti­gen Aus­ser­be­trieb­nah­me der Kern­kraft­wer­ke an­fal­len, den Rück­stel­lungs­plan zur Ge­neh­mi­gung.

1bis Sie be­rech­nen den Rück­stel­lungs­plan sinn­ge­mä­ss mit dem fi­nanz­ma­the­ma­ti­schen Mo­dell zur Be­rech­nung der Bei­trä­ge un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Pa­ra­me­ter nach An­hang 1.42

2 Sie le­gen der Kom­mis­si­on zu­dem den Prüf­be­richt der Re­vi­si­ons­stel­le über die Ein­hal­tung der Rück­stel­lungs­plä­ne und die zweck­ge­bun­de­ne Ver­wen­dung von Rück­stel­lun­gen vor.

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

8. Abschnitt: Organisation

Art. 20 Organe 43  

Die Or­ga­ne der Fonds sind:

a.
die Kom­mis­si­on;
b.
der Kom­mis­si­ons­aus­schuss;
c.
das An­la­ge­ko­mi­tee;
d.
das Kos­ten­ko­mi­tee;
e.
die Ge­schäfts­stel­le;
f.
die Re­vi­si­ons­stel­le.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

Art. 20a Wahl und Amtsdauer 44  

1 Die Mit­glie­der der Kom­mis­si­on und die Re­vi­si­ons­stel­le wer­den vom Bun­des­rat ge­wählt.

2 Die Mit­glie­der der Ko­mi­tees und die Ge­schäfts­stel­le wer­den von der Kom­mis­si­on ge­wählt.

3 Die Amts­dau­er be­trägt je­weils vier Jah­re und rich­tet sich nach der Le­gis­la­tur­pe­ri­ode des Na­tio­nal­rats. Sie be­ginnt am 1. Ja­nu­ar und en­det am 31. De­zem­ber.

4 Das Man­dat von Mit­glie­dern der Kom­mis­si­on und der Ko­mi­tees so­wie der Ge­schäfts­stel­le und der Re­vi­si­ons­stel­le, die wäh­rend der Amts­dau­er ge­wählt wer­den, en­det mit de­ren Ab­lauf.

5 Für Mit­glie­der der Kom­mis­si­on und der Ko­mi­tees gilt sinn­ge­mä­ss die Amts­zeit­be­schrän­kung nach Ar­ti­kel 8i der Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung vom 25. No­vem­ber 199845 (RVOV).

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

45 SR 172.010.1

Art. 20b Vertretung in der Kommission und in den Komitees 46  

1 Die Ei­gen­tü­mer ha­ben An­spruch auf ei­ne an­ge­mes­se­ne Ver­tre­tung, höchs­tens aber auf einen Drit­tel der Sit­ze in der Kom­mis­si­on und in den Ko­mi­tees.

2 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter des UVEK, des EN­SI und von Un­ter­neh­men, die im Auf­trag des Still­le­gungs- und des Ent­sor­gungs­fonds bei der Prü­fung der Kos­ten­stu­di­en mit­ge­wirkt ha­ben, sind nicht als Mit­glie­der der Kom­mis­si­on oder der Ko­mi­tees wähl­bar.

3 Für die Ver­tre­tung der Ge­schlech­ter und der Sprach­re­gio­nen in der Kom­mis­si­on und in den Ko­mi­tees gel­ten die Ar­ti­kel 8c Ab­satz 1 und 8cbis Ab­satz 1 RVOV47 sinn­ge­mä­ss. Von die­sen Vor­ga­ben kann aus Grün­den der Qua­li­fi­ka­ti­on aus­nahms­wei­se ab­ge­wi­chen wer­den.

46 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

47 SR 172.010.1

Art. 21 Grösse undZusammensetzung derKommission, des Kommissionsausschusses und der Komitees 48  

1 Die Kom­mis­si­on hat höchs­tens zehn Mit­glie­der.

2 Der Kom­mis­si­ons­aus­schuss hat vier Mit­glie­der und setzt sich zu­sam­men aus:

a.
der Prä­si­den­tin oder dem Prä­si­den­ten der Kom­mis­si­on;
b.
ei­nem Kom­mis­si­ons­mit­glied, das von den Ei­gen­tü­mern vor­ge­schla­gen wird; und
c.
den Vor­sit­zen­den des An­la­ge- und des Kos­ten­ko­mi­tees.

3 Das An­la­ge- und das Kos­ten­ko­mi­tee ha­ben je­weils 8–12 Mit­glie­der. Bei­de Ko­mi­tees set­zen sich zu­sam­men aus Kom­mis­si­ons­mit­glie­dern und wei­te­ren von der Kom­mis­si­on ge­wähl­ten Fach­leu­ten.

4 Das Prä­si­di­um und das Vi­ze­prä­si­di­um der Kom­mis­si­on so­wie den Vor­sitz des Kom­mis­sio­naus­sschus­ses und der Ko­mi­tees führt je­weils ein un­ab­hän­gi­ges Kom­mis­si­ons­mit­glied (Art. 21a Abs. 1).

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

Art. 21a Unabhängigkeit 49  

1 Mit­glie­der der Kom­mis­si­on, des Kom­mis­si­ons­aus­schus­ses und der Ko­mi­tees, die nicht die Ei­gen­tü­mer ver­tre­ten (un­ab­hän­gi­ge Mit­glie­der), dür­fen zu den Ei­gen­tü­mern in kei­ner Be­zie­hung ste­hen, die den An­schein der Vor­ein­ge­nom­men­heit er­we­cken kann.50

2 Will ein sol­ches Mit­glied ei­ne Tä­tig­keit auf­neh­men, die mit sei­ner Un­ab­hän­gig­keit un­ver­ein­bar sein könn­te, so holt es vor­gän­gig die Emp­feh­lung der Kom­mis­si­on ein. In Zwei­fels­fäl­len er­sucht die Kom­mis­si­on das UVEK um ei­ne Be­ur­tei­lung.

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231).

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

Art. 21b Verschwiegenheit 51  

1 Die Be­ra­tun­gen der Kom­mis­si­on, des Kom­mis­si­ons­aus­schus­ses, der Ko­mi­tees so­wie der Fach- und Ar­beits­grup­pen fin­den un­ter Aus­schluss der Öf­fent­lich­keit statt.

2 Die Mit­glie­der der Kom­mis­si­on, des Kom­mis­si­ons­aus­schus­ses und der Ko­mi­tees so­wie die üb­ri­gen an Sit­zun­gen teil­neh­men­den Per­so­nen un­ter­ste­hen den für die An­ge­stell­ten des Bun­des gel­ten­den Vor­schrif­ten über die Amts­ver­schwie­gen­heit und die Zeug­nis­pflicht.

3 Zu­stän­di­ge Be­hör­de nach Ar­ti­kel 320 Zif­fer 2 des Straf­ge­setz­bu­ches52 ist das UVEK.

4 Die Pflicht zur Ver­schwie­gen­heit bleibt auch für aus­ge­schie­de­ne Mit­glie­der be­ste­hen.

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015 (AS 20154043). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

52 SR 311.0

Art. 21c Entschädigung 53  

1 So­weit die­se Ver­ord­nung nichts an­de­res be­stimmt, rich­tet sich die Ent­schä­di­gung der Mit­glie­der der Kom­mis­si­on, des Kom­mis­si­ons­aus­schus­ses und der Ko­mi­tees sinn­ge­mä­ss nach den Ar­ti­keln 8l–8t RVOV54 für markt­ori­en­tier­te Kom­mis­sio­nen der Ka­te­go­rie M2/A. Bei Teil­zeit­pen­sen legt das UVEK den Be­schäf­ti­gungs­grad fest.

2 Für die Vor­sit­zen­den des Kom­mis­si­ons­aus­schus­ses und der Ko­mi­tees gel­ten die An­sät­ze für ei­ne Prä­si­den­tin oder einen Prä­si­den­ten.

3 Für un­ab­hän­gi­ge Mit­glie­der kann das UVEK die An­sät­ze höchs­tens um 50 Pro­zent er­hö­hen.

53 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015 (AS 20154043). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

54 SR 172.010.1

Art. 21d Ausstandsgründe 55  

1 Die un­ab­hän­gi­gen Mit­glie­der der Kom­mis­si­on, des Kom­mis­si­ons­aus­schus­ses und der Ko­mi­tees tre­ten in den Aus­stand, wenn ein In­ter­es­sen­kon­flikt im Zu­sam­men­hang mit ih­rer Per­son oder ih­ren Ar­beit- be­zie­hungs­wei­se Auf­trag­ge­bern be­steht.

2 Die Mit­glie­der der Kom­mis­si­on, des Kom­mis­si­ons­aus­schus­ses und der Ko­mi­tees, wel­che die Ei­gen­tü­mer ver­tre­ten, tre­ten in den Aus­stand, wenn ein In­ter­es­sen­kon­flikt be­steht:

a.
bei Rechtss­trei­tig­kei­ten mit Be­tei­li­gung der ver­tre­te­nen Ei­gen­tü­mer und dem Still­le­gungs- oder dem Ent­sor­gungs­fonds; oder
b.
im Zu­sam­men­hang mit ih­rer Per­son.

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

Art. 22 Fach- und Arbeitsgruppen 56  

1 Die Kom­mis­si­on kann Fach- und Ar­beits­grup­pen bil­den, die sich aus Kom­mis­si­ons­mit­glie­dern, Ko­mi­tee­mit­glie­dern und bei­ge­zo­ge­nen Fach­leu­ten zu­sam­men­set­zen.

2 Die Ei­gen­tü­mer ha­ben An­spruch auf ei­ne an­ge­mes­se­ne Ver­tre­tung, höchs­tens aber auf einen Drit­tel der Sit­ze in der je­wei­li­gen Fach- und Ar­beits­grup­pe.

3 Den Vor­sitz der Fach- und Ar­beits­grup­pen führt je­weils ein un­ab­hän­gi­ges Kom­mis­si­ons­mit­glied.

4 Die Fach- und Ar­beits­grup­pen er­ar­bei­ten Ent­schei­dungs­grund­la­gen für die Kom­mis­si­on.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

Art. 22a Gemeinsamer Auftrag 57  

Die Mit­glie­der der Kom­mis­si­on, des Kom­mis­si­ons­aus­schus­ses und der Ko­mi­tees stre­ben bei der Aus­übung ih­rer Tä­tig­kei­ten ei­ne aus­rei­chen­de Fi­nan­zie­rung des Still­le­gungs- und des Ent­sor­gungs­fonds an.

57 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

Art. 23 Aufgaben der Kommission 58  

Die Kom­mis­si­on hat ins­be­son­de­re fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.59
Sie legt die Vor­ga­ben für die Er­stel­lung der Kos­ten­stu­die im Ein­zel­fall fest.
abis.60
Sie lei­tet und ko­or­di­niert die Über­prü­fung der Kos­ten­stu­die.
ater.61
Sie legt die vor­aus­sicht­li­che Hö­he der Still­le­gungs- und Ent­sor­gungs­kos­ten im Ein­zel­fall fest.
b.
Sie legt das fi­nanz­ma­the­ma­ti­sche Mo­dell zur Be­rech­nung der Bei­trä­ge, den Fi­nanz­plan und das Bud­get für die Still­le­gungs- und Ent­sor­gungs­kos­ten fest.
c.
Sie legt die Bei­trä­ge der Ei­gen­tü­mer an die Fonds fest.
d.
Sie be­schliesst über die An­nah­me von Wert­schrif­ten, Ver­si­che­rungs­an­sprü­chen und Ga­ran­ti­en.
e.62
Sie be­schliesst über Hö­he und Zeit­punkt des Aus­gleichs von Fehl­be­trä­gen.
f.
Sie ge­währt Vor­schüs­se der Fonds un­ter sich.
g.
Sie be­an­tragt dem UVEK63 zu­han­den des Bun­des­ra­tes Vor­schüs­se des Bun­des.
h.
Sie stellt fest, dass ein Ei­gen­tü­mer sei­nen Ver­pflich­tun­gen voll­stän­dig nach­ge­kom­men ist.
i.64
Sie ge­neh­migt den Rück­stel­lungs­plan für die vor der end­gül­ti­gen Aus­ser­be­trieb­nah­me der Kern­kraft­wer­ke an­fal­len­den Ent­sor­gungs­kos­ten.
j.
Sie prüft die an­ge­fal­le­nen Still­le­gungs-, Ent­sor­gungs- und Ver­wal­tungs­kos­ten und be­las­tet sie den Fonds.
k.
Sie be­wil­ligt die Zah­lung von Ent­sor­gungs­kos­ten, die bis­her nicht Teil der Kos­ten­schät­zung wa­ren.
l.
Sie be­schliesst über Hö­he und Zeit­punkt von Rück­er­stat­tun­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 78 Ab­satz 2 des Kern­ener­gie­ge­set­zes vom 21. März 2003.
m.
Sie legt das Fonds­ver­mö­gen an.
n.65
Sie er­lässt die An­la­ge­richt­li­ni­en.
o.
Sie er­nennt die Ge­schäfts­stel­le.
p.
Sie be­stimmt die De­pot­stel­len und er­nennt die Ver­mö­gens­ver­wal­ter.
q.66
Sie wählt die Mit­glie­der des An­la­ge- und des Kos­ten­ko­mi­tees.
qbis.67
Sie wählt das Mit­glied des Kom­mis­si­ons­aus­schus­ses, das von den Ei­gen­tü­mern vor­ge­schla­gen wird (Art. 21 Abs. 2 Bst. b).
qter.68
Sie zieht bei Be­darf Fach­leu­te bei.
r.69
Sie über­wacht die Tä­tig­kei­ten der Ge­schäfts­stel­le, des Kom­mis­si­ons­aus­schus­ses und der von ihr ein­ge­setz­ten Ko­mi­tees so­wie Fach- und Ar­beits­grup­pen.
s.70
Sie er­teilt dem Bun­des­amt für Ener­gie (BFE) al­le für den Voll­zug der Auf­sicht er­for­der­li­chen Aus­künf­te.
t.71
Sie er­stellt die Jah­res­be­rich­te und Jah­res­rech­nun­gen und un­ter­brei­tet die Jah­res­be­rich­te dem Bun­des­rat zur Ge­neh­mi­gung.

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

60 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154043).

61 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015 (AS 20154043). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

63 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231). Die Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154043).

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154043).

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

67 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

68 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154043).

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154043).

Art. 23a Aufgaben des Kommissionsausschusses und der Komitees 72  

1 Der Kom­mis­si­ons­aus­schuss und die Ko­mi­tees er­ar­bei­ten Ent­schei­dungs­grund­la­gen für die Kom­mis­si­on.

2 Der Kom­mis­si­ons­aus­schuss führt ins­be­son­de­re die lau­fen­den Ge­schäf­te im Auf­trag der Kom­mis­si­on und be­rei­tet ih­re Be­schlüs­se vor.

3 Das An­la­ge­ko­mi­tee ist in­be­son­de­re zu­stän­dig für die Auf­sicht über die Ver­mö­gens­be­wirt­schaf­tung und für die Er­ar­bei­tung und Um­set­zung der An­la­ge­stra­te­gie.

4 Das Kos­ten­ko­mi­tee ist ins­be­son­de­re zu­stän­dig für die Auf­sicht über die Er­stel­lung der Kos­ten­stu­die und für de­ren Über­prü­fung.

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

Art. 24 Zeichnungsberechtigung  

1 Für die Fonds zeich­net die Prä­si­den­tin bzw. der Prä­si­dent oder die Vi­ze­prä­si­den­tin bzw. der Vi­ze­prä­si­dent zu­sam­men mit ei­nem an­de­ren Kom­mis­si­ons­mit­glied.

2 Die Kom­mis­si­on kann wei­te­re Zeich­nungs­be­rech­ti­gun­gen er­tei­len.

Art. 25 Sitzungen, Beschlussfähigkeit, Abstimmungen  

1 Die Kom­mis­si­on wird durch die Prä­si­den­tin bzw. den Prä­si­den­ten oder bei Ver­hin­de­rung durch die Vi­ze­prä­si­den­tin bzw. den Vi­ze­prä­si­den­ten ein­be­ru­fen. Die Sit­zun­gen fin­den statt, so oft es die Ge­schäf­te er­for­dern, min­des­tens aber ein­mal im Jahr, oder wenn dies von min­des­tens ei­nem Drit­tel der Mit­glie­der ver­langt wird.

2 Die Kom­mis­si­on ist be­schluss­fä­hig, wenn min­des­tens zwei Drit­tel der Mit­glie­der an­we­send sind. Die Be­schlüs­se wer­den mit dem ein­fa­chen Mehr der An­we­sen­den ge­fasst. Die Prä­si­den­tin bzw. der Prä­si­dent stimmt mit und hat bei Stim­men­gleich­heit den Sti­chent­scheid.

3 Be­schlüs­se kön­nen auf dem Zir­ku­lar­weg mit dem ein­fa­chen Mehr ge­fasst wer­den, wenn min­des­tens zwei Drit­tel der Mit­glie­der in­ner­halb der an­ge­setz­ten Frist ih­re Stim­me ab­ge­ben und wenn kein Mit­glied die münd­li­che Ver­hand­lung des Ge­gen­stands ver­langt. Sol­che Be­schlüs­se sind im Pro­to­koll der nächs­ten Kom­mis­si­ons­sit­zung fest­zu­hal­ten.

4 Je­des Mit­glied kann sich an ei­ner Sit­zung durch ein an­de­res Mit­glied mit Voll­macht zur Stimm­ab­ga­be ver­tre­ten las­sen. Ein Mit­glied darf höchs­tens ein an­de­res Mit­glied ver­tre­ten.

Art. 26 Geschäftsstelle  

1 Die Ge­schäfts­stel­le hat ins­be­son­de­re fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie führt die Rech­nun­gen und er­le­digt den Zah­lungs­ver­kehr, so­fern die Kom­mis­si­on die Zu­stän­dig­keit nicht an­ders be­stimmt.
b.
Sie be­rei­tet die Sit­zun­gen der Kom­mis­si­on vor und voll­zieht de­ren Be­schlüs­se.
c.
Sie ver­fasst die Pro­to­kol­le.

2 Die Kom­mis­si­on kann der Ge­schäfts­stel­le wei­te­re Auf­ga­ben zu­wei­sen.

Art. 27 Revisionsstelle 73  

1 Auf die Re­vi­si­ons­stel­le und die Re­vi­si­on sind die Vor­schrif­ten des Ak­ti­en­rechts zur or­dent­li­chen Re­vi­si­on sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

2 Die Re­vi­si­ons­stel­le er­stat­tet der Kom­mis­si­on und dem UVEK zu­han­den des Bun­des­rats über das Er­geb­nis der Prü­fung Be­richt.

3 Sie be­stä­tigt nach Vor­lie­gen neu­er Kos­ten­stu­di­en und vor der Bei­trags­ver­an­la­gung die Plau­si­bi­li­tät des fi­nanz­ma­the­ma­ti­schen Mo­dells, prüft des­sen kor­rek­te Funk­ti­ons­wei­se so­wie die Über­nah­me der Da­ten aus den Kos­ten­stu­di­en.

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4213).

Art. 28 Kosten  

Die Tag­gel­der und Rei­seent­schä­di­gun­gen für die Mit­glie­der der Kom­mis­si­on so­wie die Kos­ten der Ge­schäfts­stel­le, der Re­vi­si­ons­stel­le und der Fach­leu­te so­wie für die von der Kom­mis­si­on er­teil­ten Auf­trä­ge ge­hen zu Las­ten der Fonds.

9. Abschnitt: Aufsicht und Rechtspflege

Art. 29 Aufsicht 74  

Die Fonds un­ter­ste­hen der Auf­sicht des Bun­des­rats.

74 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154043).

Art. 29a Zuständigkeiten 75  

1 Der Bun­des­rat hat fol­gen­de Zu­stän­dig­kei­ten:

a.
Er wählt die Mit­glie­der der Kom­mis­si­on und de­ren Prä­si­den­tin oder Prä­si­den­ten so­wie de­ren Vi­ze­prä­si­den­tin oder Vi­ze­prä­si­den­ten.
b.
Er wählt die Re­vi­si­ons­stel­le.
c.
Er ge­neh­migt die Jah­res­be­rich­te.
d.
Er er­teilt der Kom­mis­si­on Ent­las­tung.
e.
Stellt er Fehl­ent­wick­lun­gen fest, so kann er na­ment­lich Mit­glie­der der Kom­mis­si­on und die Re­vi­si­ons­stel­le ab­be­ru­fen oder er­set­zen.

2 Das UVEK hat fol­gen­de Zu­stän­dig­kei­ten:

a.
Es er­lässt ein Re­gle­ment über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Fonds, die Grund­sät­ze und Zie­le der Ver­mö­gens­an­la­ge so­wie über den An­la­ge­rah­men.
b. und c.76
...
d.77
Es legt auf Vor­schlag der Kom­mis­si­on das An­for­de­rungs­pro­fil für die Mit­glie­der der Kom­mis­si­on, die Vor­sit­zen­den des An­la­ge- und des Kos­ten­ko­mi­tees und für de­ren Mit­glie­der so­wie das Mit­glied nach Ar­ti­kel 23 Buch­sta­be qbis fest.

3 Das BFE ist zu­stän­dig für Vor­be­rei­tung und Voll­zug der Ent­schei­dun­gen des Bun­des­rats und des UVEK.

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154043).

76 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

77 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019 (AS 2019 4213). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

Art. 30 Berichterstattung  

Die Kom­mis­si­on stellt dem UVEK zu­han­den des Bun­des­rats und den bei­trags­pflich­ti­gen Ei­gen­tü­mern die Jah­res­be­rich­te für je­den Fonds zu. Die­se ent­hal­ten die Jah­res­rech­nun­gen und die Be­rich­te der Re­vi­si­ons­stel­le und in­for­mie­ren über die Grund­sät­ze und Zie­le der Ver­mö­gens­an­la­ge.

Art. 31 Rechtsmittel  

Das Ver­fah­ren für den Er­lass und die An­fech­tung von Ver­fü­gun­gen der Fonds rich­tet sich nach der Ge­setz­ge­bung über das Bun­des­ver­wal­tungs­ver­fah­ren und die Bun­des­rechts­pfle­ge.

10. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 3278  

78 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231).

Art. 33 Aufhebung bisherigen Rechts  

Fol­gen­de Er­las­se wer­den auf­ge­ho­ben:

1.
Still­le­gungs­fonds­ver­ord­nung vom 5. De­zem­ber 198379;
2.
Ent­sor­gungs­fonds­ver­ord­nung vom 6. März 200080;
3.
Re­gle­ment des UVEK vom 21. Fe­bru­ar 198581 für den Still­le­gungs­fonds für Ker­n­an­la­gen;
4.
Re­gle­ment des UVEK vom 15. Ok­to­ber 200182 für den Ent­sor­gungs­fonds für Kern­kraft­wer­ke.
Art. 33a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
25. Juni 2014
83  

Die fünf­jäh­ri­ge Ver­an­la­gungs­pe­ri­ode nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 wird nach dem In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 25. Ju­ni 2014 die­ser Ver­ord­nung wei­ter­ge­führt.

83 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 20142231).

Art. 33b Änderung anderer Erlasse 84  

85

84 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154043).

85 Die Än­de­rung kann un­ter AS 2015 4043kon­sul­tiert wer­den.

Art. 34 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Fe­bru­ar 2008 in Kraft.

Anhang 1 86

86 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 7. Okt. 2015 (AS 20154043). Fassung gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 6. Nov. 2019 (AS 2019 4213). Bereinigt durch Ziff. II der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 821).

(Art. 8a Abs. 3 und 19 Abs. 1bis)

Anlagerendite und Teuerungsrate

Der Beitragsberechnung nach Artikel 8a Absätze 1 und 2 werden zugrunde gelegt:

1.
eine Anlagerendite von 2,1 Prozent (nach Abzug der Kosten für die Vermögensbewirtschaftung inkl. Bankgebühren und Umsatzabgaben);
2.
eine Teuerungsrate von 0,5 Prozent.

Anhang 2 87

87 Ursprünglich Anhang. Eingefügt durch Ziff. II der V vom 25. Juni 2014 (AS 20142231). Bereinigt gemäss Ziff. II Abs. 2 der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4213).

(Art. 8a Abs. 2, 9 Abs. 2 und 2bis)

Begriffe sowie Regeln zur Ermittlung der Fondswerte

In dieser Verordnung bedeuten:

1
Barwert: der heutige Wert eines in der Zukunft erwarteten Geldbetrags.
1.1
Der Barwert wird durch Abzinsung des künftigen Geldbetrags mit einem Kapitalzinssatz nach der folgenden Formel ermittelt:

PV:
Barwert
Ct:
Geldbetrag im Zeitpunkt
r:
Kapitalzinssatz (entspricht der Anlagerendite nach Art. 8a Abs. 2)
Δt:
Zeitspanne (in Jahren) zwischen dem Zeitpunkt, an dem der Geldbetrag Ct anfällt, und dem Referenzjahr der Barwertberechnung
1.2
Der Barwert der zukünftigen Kosten wird ermittelt, indem man für jedes zukünftige Kostenelement (= Geldbetrag Ct) den Barwert gemäss der Formel nach Ziffer 1.1 ermittelt und diese einzelnen Barwerte anschliessend zu einem (Gesamt-)Barwert aufsummiert.
2
Ist-Wert: der Wert eines Fondsanteils, der pro Kernanlage und Fonds per Bilanzstichtag ausgewiesen wird.
3
4
Soll-Wert:
4.1
vor der endgültigen Ausserbetriebnahme: der Wert per Bilanzstichtag, der basierend auf dem Soll-Wert am Ende der vorangehenden Veran­lagungsperiode über die angenommene Restbetriebsdauer einer Kern­anlage mittels konstanter jährlicher Beiträge (unter Berücksichtigung der Anlagerendite) bis zur Ausserbetriebnahme zum Zielwert führt;
4.2
nach der endgültigen Ausserbetriebnahme: der Barwert der zukünftigen Kosten nach aktueller Kostenstudie am Ende des jeweiligen Kalenderjahres bis zum Abschluss der Stilllegung- oder der Entsorgungsarbeiten, unter Einbezug von Anlagerendite und Teuerungsrate nach Anhang 1.
5
Zielwert: der Wert, der im Zeitpunkt der endgültigen Ausserbetriebnahme einer Kernanlage erreicht sein muss.

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