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Bundesgesetz
betreffend die elektrischen Schwach-
und Starkstromanlagen
(Elektrizitätsgesetz, EleG)1

vom 24. Juni 1902 (Stand am 1. Januar 2021)

1 Eingefügt durch Anhang Ziff. 11 des Telekommunikationsunternehmungsgesetzes vom 30. April 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1997 2480; BBl 1996 III 1306).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 81, 87, 89 und 91 Absatz 1 der Bundesverfassung2,3
nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 5. Juni 18994,

beschliesst:

2 SR 101

3 Fassung gemäss Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Ausbau der Stromnetze, in Kraft seit 1. Juni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

4BBl 1899 III 786

I. Allgemeine Bestimmungen

Art. 1  

Die Er­stel­lung und der Be­trieb der in den Ar­ti­keln 4 und 13 be­zeich­ne­ten elek­tri­schen Schwach- und Stark­stro­man­la­gen wird der Ober­auf­sicht des Bun­des un­ter­stellt, und es sind für die­sel­ben die vom Bun­des­ra­te er­las­se­nen Vor­schrif­ten mass­ge­bend.

Art. 2  

1 Als Schwach­stro­man­la­gen wer­den sol­che an­ge­se­hen, bei wel­chen nor­ma­ler­wei­se kei­ne Strö­me auf­tre­ten kön­nen, die für Per­so­nen oder Sa­chen ge­fähr­lich sind.

2 Als Stark­stro­man­la­gen wer­den sol­che an­ge­se­hen, bei wel­chen Strö­me be­nützt wer­den oder auf­tre­ten, die un­ter Um­stän­den für Per­so­nen oder Sa­chen ge­fähr­lich sind.

3 Wenn Zwei­fel be­ste­hen, ob ei­ne elek­tri­sche An­la­ge als Stark­strom- oder als Schwach­stro­man­la­ge im Sin­ne die­ses Ge­set­zes an­zu­se­hen sei, so ent­schei­det dar­über das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK5) end­gül­tig.6

5 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 3  

1 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten zur Ver­mei­dung von Ge­fah­ren und Schä­den, wel­che durch Stark- und Schwach­stro­man­la­gen ent­ste­hen.7

2 Er re­gelt:8

a.
die Er­stel­lung und In­stand­hal­tung so­wohl der Schwach­strom- als der Stark­stro­man­la­gen;
b.
die Mass­nah­men, die bei der Par­al­lel­füh­rung und bei der Kreu­zung elek­tri­scher Lei­tun­gen un­ter sich, und bei der Par­al­lel­füh­rung und der Kreu­zung elek­tri­scher Lei­tun­gen mit Ei­sen­bah­nen zu tref­fen sind;
c.
die Er­stel­lung und In­stand­hal­tung elek­tri­scher Bah­nen;
d.9
den Schutz des Fern­mel­de­ver­kehrs und des Rund­funks (Art. 37 des Fern­mel­de­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 199110) vor elek­tro­ma­gne­ti­schen Stö­run­gen.

3 Der Bun­des­rat hat bei Auf­stel­lung und Aus­füh­rung die­ser Vor­schrif­ten auf Wah­rung des Fa­brik­ge­heim­nis­ses Be­dacht zu neh­men.

4 ...11

7Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 zum Fern­mel­de­ge­setz vom 21. Ju­ni 1991, in Kraft seit 1. Mai 1992 (AS 1992 581; BBl 1988 I 1311).

8Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 zum Fern­mel­de­ge­setz vom 21. Ju­ni 1991, in Kraft seit 1. Mai 1992 (AS 1992 581; BBl 1988 I 1311).

9Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 zum Fern­mel­de­ge­setz vom 21. Ju­ni 1991, in Kraft seit 1. Mai 1992 (AS 1992 581; BBl 1988 I 1311).

10[AS 1992 581, 1993 901An­hang Ziff. 18. AS 1997 2187Art. 65]. Sie­he heu­te das Fern­mel­de­ge­setz vom 30. April 1997 (SR 784.10).

11 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 30 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 3a12  

1 Der Bun­des­rat er­lässt Be­stim­mun­gen über die Er­he­bung von an­ge­mes­se­nen Ge­büh­ren für Ver­fü­gun­gen, Kon­trol­len und Dienst­leis­tun­gen der Bun­des­ver­wal­tung und des Eid­ge­nös­si­schen Stark­stro­m­in­spek­to­rats (In­spek­to­rat).

2 Er sieht vor, dass das Bun­des­amt für Ener­gie (BFE) von den Be­trei­be­rin­nen von Stark- und Schwach­stro­man­la­gen (Un­ter­neh­mun­gen) an­ge­mes­se­ne Ge­büh­ren für den Auf­wand er­hebt, der in den Kan­to­nen ge­mä­ss den Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen nach Ar­ti­kel 9e Ab­satz 2 des Strom­ver­sor­gungs­ge­set­zes vom 23. März 200713 (StromVG) an­fällt.

12 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 8 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

13 SR 734.7

Art. 3b14  

1 Der Bun­des­rat re­gelt die Er­he­bung der Ge­büh­ren im Ein­zel­nen, ins­be­son­de­re:

a.
das Ver­fah­ren zur Er­he­bung der Ge­büh­ren;
b.
die Hö­he der Ge­büh­ren;
c.
die Haf­tung im Fal­le meh­re­rer Ge­büh­ren­pflich­ti­ger;
d.
die Ver­jäh­rung von Ge­büh­ren­for­de­run­gen.

2 Bei der Re­ge­lung der Ge­büh­ren be­ach­tet er das Äqui­va­lenz­prin­zip und das Kos­ten­de­ckungs­prin­zip.

3 Er kann Aus­nah­men von der Ge­büh­re­ner­he­bung vor­se­hen, so­weit dies durch ein über­wie­gen­des öf­fent­li­ches In­ter­es­se an der Ver­fü­gung, der Kon­trol­le oder der Dienst­leis­tung ge­recht­fer­tigt ist.

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

II. Schwachstromanlagen

Art. 4  

1 Un­ter die Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes fal­len al­le Schwach­stro­man­la­gen, wel­che öf­fent­li­chen Grund und Bo­den oder Ei­sen­bahn­ge­biet be­nüt­zen oder zu­fol­ge der Nä­he von Stark­stro­man­la­gen zu Be­triebs­stö­run­gen oder Ge­fähr­dun­gen Ver­an­las­sung ge­ben kön­nen.

2 Die Schwach­stro­man­la­gen dür­fen die Er­de als Lei­tung be­nut­zen, mit Aus­nah­me der öf­fent­li­chen Te­le­fon­lei­tun­gen, so­fern zu­fol­ge Vor­han­den­seins von Stark­strom­an­la­gen Stö­run­gen des Te­le­fon­be­trie­bes oder Ge­fähr­dun­gen ein­tre­ten kön­nen.

3 Der Bun­des­rat be­zeich­net die Schwach­stro­man­la­gen, die der Plan­ge­neh­mi­gungs­pflicht un­ter­stellt sind.15

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 51216  

16 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 des Fern­mel­de­ge­set­zes vom 30. April 1997, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1998 (AS 1997 2187; BBl 1996 III 1405).

III. Starkstromanlagen

Art. 13  

1 Un­ter die Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes fal­len al­le Stark­stro­man­la­gen.

2 Ein­zel­an­la­gen auf ei­ge­nem Grund und Bo­den, wel­che die für Haus­in­stal­la­tio­nen zu­läs­si­ge Ma­xi­mal­span­nung nicht über­schrei­ten und die nicht zu­fol­ge der Nä­he an­de­rer elek­tri­scher An­la­gen Be­triebs­stö­run­gen oder Ge­fähr­dun­gen ver­an­las­sen kön­nen, wer­den den Haus­in­stal­la­tio­nen (Art. 15, 16, 17, 26 und 41) gleich­ge­hal­ten.

Art. 1417  

Haus­in­stal­la­tio­nen im Sin­ne die­ses Ge­set­zes sind elek­tri­sche Ein­rich­tun­gen in Häu­sern, zu­ge­hö­ri­gen Räu­men und Ne­ben­ge­bäu­den, bei de­nen nicht hö­he­re als die vom Bun­des­rat als zu­läs­sig er­klär­ten elek­tri­schen Span­nun­gen ver­wen­det wer­den.

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 1518  

1 Die in Ar­ti­kel 3 vor­ge­se­he­nen Vor­schrif­ten be­zeich­nen ins­be­son­de­re die beim Zu­sam­men­tref­fen von Stark­strom­lei­tun­gen und Schwach­strom­lei­tun­gen oder von Stark­strom­lei­tun­gen un­ter sich er­for­der­li­chen tech­ni­schen Si­che­rungs­mass­nah­men.

2 Die Durch­füh­rung der letz­te­ren soll im ein­zel­nen Fal­le in der für die Ge­samt­heit der zu­sam­men­tref­fen­den An­la­gen zweck­mäs­sigs­ten Wei­se er­fol­gen. Wird kei­ne Ver­stän­di­gung über die zu tref­fen­den Mass­nah­men er­zielt, so ent­schei­det das UVEK.19

3 Die zur Aus­füh­rung die­ser Si­che­rungs­mass­nah­men auf­zu­wen­den­den Kos­ten sind von den zu­sam­men­tref­fen­den Un­ter­neh­mun­gen ge­mein­sam zu tra­gen.

4 Die Kos­ten für die not­wen­di­gen Schutz­vor­rich­tun­gen oder Än­de­run­gen wer­den im Ver­hält­nis der wirt­schaft­li­chen Be­deu­tung der An­la­gen ver­teilt, un­ab­hän­gig da­von, wel­che Lei­tung zu­erst be­stan­den hat und wel­che Lei­tung von den Mass­nah­men be­trof­fen ist.

5 Wenn un­ter den Be­tei­lig­ten ei­ne Ver­stän­di­gung über den Um­fang der ge­mein­sam zu tra­gen­den Kos­ten und über de­ren Ver­tei­lung nicht er­zielt wird, so er­lässt die zu­stän­di­ge Bun­des­be­hör­de ei­ne Ver­fü­gung. Vor­be­hal­ten bleibt die Kla­ge nach Ar­ti­kel 120 Ab­satz 1 Buch­sta­be b des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 200520 bei Strei­tig­kei­ten zwi­schen Bund und Kan­to­nen oder zwi­schen Kan­to­nen.21

6 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ar­ti­kels be­zie­hen sich nicht auf Haus­in­stal­la­tio­nen.

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

19 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des Strom­ver­sor­gungs­ge­set­zes vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 3425; BBl 2005 1611).

20 SR 173.110

21 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art. 15a22  

Lei­tun­gen mit den er­for­der­li­chen Ne­ben­an­la­gen zur Über­tra­gung und Ver­tei­lung von Elek­tri­zi­tät ste­hen im Ei­gen­tum der Un­ter­neh­men der Ener­gie­wirt­schaft, die sie er­stellt oder von Drit­ten er­wor­ben ha­ben.

22 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des Strom­ver­sor­gungs­ge­set­zes vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 3425; BBl 2005 1611).

Art. 15b23  

1 Ei­ne Lei­tung mit ei­ner Nenn­span­nung von 220 kV oder hö­her kann als Frei­lei­tung oder Erd­ka­bel aus­ge­führt wer­den.

2 Sind ge­stützt auf die Um­welt­schutz­ge­setz­ge­bung und die Na­tur- und Hei­mat­schutz­ge­setz­ge­bung Er­satz­mass­nah­men vor­zu­neh­men, so kann die Un­ter­neh­mung der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 be­an­tra­gen, an­de­re Un­ter­neh­mun­gen zur Vor­nah­me die­ser Mass­nah­men an Stark­stro­man­la­gen zu ver­pflich­ten, die die­sen an­de­ren Un­ter­neh­mun­gen ge­hö­ren und die sich in der Re­gel in­ner­halb des be­tref­fen­den Pla­nungs­ge­bie­tes be­fin­den müs­sen.

3 Die be­trof­fe­nen Un­ter­neh­mun­gen wer­den da­für von der be­an­tra­gen­den Un­ter­neh­mung voll ent­schä­digt. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art. 15c24  

1 Ei­ne Lei­tung (50 Hz) des Ver­teil­net­zes mit ei­ner Nenn­span­nung von un­ter 220 kV ist als Erd­ka­bel aus­zu­füh­ren, so­weit dies tech­nisch und be­trieb­lich mög­lich ist, die Zu­gäng­lich­keit je­der­zeit in­nert üb­li­cher Frist ge­währ­leis­tet wer­den kann und die Ge­samt­kos­ten im Ver­gleich zu den Ge­samt­kos­ten der Aus­füh­rung als Frei­lei­tung einen be­stimm­ten Fak­tor (Mehr­kos­ten­fak­tor) nicht über­stei­gen.

2 Der Mehr­kos­ten­fak­tor be­trägt höchs­tens 3,0. Der Bun­des­rat legt den Mehr­kos­ten­fak­tor und ei­ne ein­heit­li­che Be­rech­nungs­me­tho­de zum Kos­ten­ver­gleich fest. Bei der Fest­le­gung des Mehr­kos­ten­fak­tors be­rück­sich­tigt er Kri­te­ri­en wie die Än­de­rung des Ver­ka­be­lungs­gra­des, die Aus­wir­kun­gen auf die Netz­nut­zungs­ent­gel­te und die Kos­ten für die Erd­ver­ka­be­lung. Er kann den Mehr­kos­ten­fak­tor je­weils zeit­gleich mit der Ge­neh­mi­gung ei­nes neu­en Sze­na­riorah­mens nach Ar­ti­kel 9aAb­satz 4 StromVG25 an­pas­sen.

3 Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass:

a.
trotz Über­schrei­tung des Mehr­kos­ten­fak­tors ei­ne teil­wei­se oder voll­stän­di­ge Erd­ver­ka­be­lung vor­ge­nom­men wer­den kann, wenn ein Drit­ter die den Mehr­kos­ten­fak­tor über­schrei­ten­den Kos­ten trägt;
b.
trotz Ein­hal­tung oder Un­ter­schrei­tung des Mehr­kos­ten­fak­tors teil­wei­se oder voll­stän­dig ei­ne Frei­lei­tung er­stellt wer­den muss, wenn da­durch ins­ge­samt we­ni­ger Nach­tei­le für Raum und Um­welt ent­ste­hen.

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2020 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

25 SR 734.7

Art. 15d26  

1 Die Ver­sor­gung mit elek­tri­scher Ener­gie ist von na­tio­na­lem In­ter­es­se.

2 Die An­la­gen des Über­tra­gungs­net­zes sind von na­tio­na­lem In­ter­es­se, ins­be­son­de­re im Sin­ne von Ar­ti­kel 6 Ab­satz 2 des Bun­des­ge­set­zes vom 1. Ju­li 196627 über den Na­tur- und Hei­mat­schutz (NHG).

3 Der Bun­des­rat kann ein­zel­nen Lei­tun­gen, die nicht zum Über­tra­gungs­netz ge­hö­ren, aber mit ei­ner Nenn­span­nung von über 36 kV be­trie­ben wer­den, eben­falls na­tio­na­les In­ter­es­se bei­mes­sen, wenn sie für die Ge­währ­leis­tung der Ver­sor­gungs­si­cher­heit ein­zel­ner Lan­des­tei­le oder na­tio­nal be­deu­ten­der In­fra­struk­tu­ren zwin­gend er­for­der­lich sind oder Pro­duk­ti­ons­an­la­gen von na­tio­na­lem In­ter­es­se an­sch­lies­sen.

4 Hat die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 über die Be­wil­li­gung ei­nes Vor­ha­bens, das ei­ne An­la­ge nach Ab­satz 2 oder 3 be­trifft, zu ent­schei­den, so ist das na­tio­na­le In­ter­es­se an der Rea­li­sie­rung die­ser Vor­ha­ben bei der In­ter­es­sen­ab­wä­gung als gleich­ran­gig zu be­trach­ten mit an­de­ren na­tio­na­len In­ter­es­sen. Be­trifft das Vor­ha­ben ein Ob­jekt, das in ei­nem In­ven­tar nach Ar­ti­kel 5 NHG auf­ge­führt ist, darf ein Ab­wei­chen von der un­ge­schmä­ler­ten Er­hal­tung in Er­wä­gung ge­zo­gen wer­den.

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

27 SR 451

IIIa. Sachplanverfahren28

28 Eingefügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Ausbau der Stromnetze, in Kraft seit 1. Juni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art. 15e  

1 Vor­ha­ben be­tref­fend ei­ne Lei­tung mit ei­ner Nenn­span­nung von 220 kV oder hö­her, die sich er­heb­lich auf Raum und Um­welt aus­wir­ken, müs­sen in ei­nem Sach­plan nach dem Raum­pla­nungs­ge­setz vom 22. Ju­ni 197929 fest­ge­setzt wer­den.

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Aus­nah­men von der Sach­plan­pflicht.

Art. 15f  

1 Das BFE ent­schei­det, ob ein Sach­plan­ver­fah­ren durch­ge­führt wer­den muss.

2 Es hört da­zu vor­gän­gig die zu­stän­di­gen Fach­stel­len des Bun­des und der be­trof­fe­nen Kan­to­ne an. Es kann mit die­sen Fach­stel­len ver­ein­ba­ren, dass die­se für ein­fa­che Fäl­le nicht an­ge­hört wer­den müs­sen.

3 Der Sach­plan ist in­nert zwei­er Jah­re zu er­ar­bei­ten. Der Bun­des­rat setzt für die ein­zel­nen Ver­fah­rens­schrit­te Fris­ten fest.

Art. 15g  

1 Das BFE lei­tet das Sach­plan­ver­fah­ren.

2 Es setzt in je­dem Sach­plan­ver­fah­ren ei­ne Be­gleit­grup­pe ein.

3 Der Bun­des­rat be­zeich­net die in der Be­gleit­grup­pe ver­tre­te­nen Stel­len und Or­ga­ni­sa­tio­nen.

Art. 15h  

1 Die Be­gleit­grup­pe emp­fiehlt dem BFE ein Pla­nungs­ge­biet. Das Pla­nungs­ge­biet muss so gross sein, dass meh­re­re Kor­ri­dor­va­ri­an­ten aus­ge­ar­bei­tet wer­den kön­nen.

2 Der Bun­des­rat setzt das Pla­nungs­ge­biet fest.

3 Er re­gelt, in wel­chen Fäl­len auf die Fest­set­zung ei­nes Pla­nungs­ge­biets ver­zich­tet wer­den kann.

Art. 15i  

1 Die Un­ter­neh­mung er­ar­bei­tet un­ter Ein­be­zug der be­trof­fe­nen Kan­to­ne in der Re­gel min­des­tens zwei Kor­ri­dor­va­ri­an­ten und reicht dem BFE die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ein.

2 Die Be­gleit­grup­pe emp­fiehlt dem BFE auf­grund ei­ner ge­samt­heit­li­chen Be­trach­tung einen Pla­nungs­kor­ri­dor und ei­ne an­zu­wen­den­de Über­tra­gungs­tech­no­lo­gie.

3 Der Bun­des­rat setzt den Pla­nungs­kor­ri­dor fest und be­stimmt die an­zu­wen­den­de Über­tra­gungs­tech­no­lo­gie.

4 Bei der Wahl der an­zu­wen­den­den Über­tra­gungs­tech­no­lo­gie sind die Aus­wir­kun­gen auf den Raum und die Um­welt, die tech­ni­schen Aspek­te und die Wirt­schaft­lich­keit ge­gen­ein­an­der ab­zu­wä­gen.

Art. 15k  

Der Bun­des­rat kann das Fest­le­gen von Pla­nungs­ge­bie­ten nach Ar­ti­kel 15h Ab­satz 2 und Pla­nungs­kor­ri­do­ren nach Ar­ti­kel 15i Ab­satz 3 in Fäl­len von un­ter­ge­ord­ne­ter Be­deu­tung an das UVEK über­tra­gen.

IIIb. Plangenehmigungsverfahren 30

30 Ursprünglich: IIIa. Eingefügt durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Juni 1999 über die Koordination und Verein­fachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 1631  

1 Wer Stark­stro­man­la­gen oder Schwach­stro­man­la­gen nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 3 ers­tel­len oder än­dern will, be­nö­tigt ei­ne Plan­ge­neh­mi­gung.

2 Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ist:

a.32
das In­spek­to­rat;
b.
das BFE33 für An­la­gen, bei de­nen das In­spek­to­rat Ein­spra­chen nicht er­le­di­gen oder Dif­fe­ren­zen mit den be­tei­lig­ten Bun­des­be­hör­den nicht aus­räu­men konn­te;
c.
die nach der je­wei­li­gen Ge­setz­ge­bung zu­stän­di­ge Be­hör­de für An­la­gen, die ganz oder über­wie­gend dem Ei­sen­bahn- oder Trol­ley­bus­be­trieb die­nen.

3 Mit der Plan­ge­neh­mi­gung wer­den sämt­li­che nach Bun­des­recht er­for­der­li­chen Be­wil­li­gun­gen er­teilt.

4 Kan­to­na­le Be­wil­li­gun­gen und Plä­ne sind nicht er­for­der­lich. Das kan­to­na­le Recht ist zu be­rück­sich­ti­gen, so­weit es die Un­ter­neh­mung in der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben nicht un­ver­hält­nis­mäs­sig ein­schränkt.34

5 Die Plan­ge­neh­mi­gung für Vor­ha­ben, für die ein Sach­plan fest­ge­setzt wer­den muss, kann erst nach Ab­schluss des Sach­plan­ver­fah­rens er­teilt wer­den.35

6 Das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren für Ge­mein­schafts­an­la­gen wird von der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de durch­ge­führt, die für den haupt­säch­li­chen Teil der An­la­ge zu­stän­dig ist.

7 Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men von der Plan­ge­neh­mi­gungs­pflicht so­wie Ver­fah­renser­leich­te­run­gen vor­se­hen.36

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

32 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 8 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).

33 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

34 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art. 16a37  

1 Das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren rich­tet sich nach dem Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz vom 20. De­zem­ber 196838, so­weit die­ses Ge­setz nicht da­von ab­weicht.

2 Sind Ent­eig­nun­gen not­wen­dig, fin­den zu­dem die Vor­schrif­ten des Bun­des­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 193039 über die Ent­eig­nung (EntG) An­wen­dung.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren (AS 1999 3071; BBl 1998 2591). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

38 SR 172.021

39 SR 711

Art. 16abis40  

1 Die Be­ar­bei­tungs­frist für ein Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren darf zwei Jah­re nicht über­schrei­ten.

2 Der Bun­des­rat setzt für die ein­zel­nen Ver­fah­rens­schrit­te Fris­ten fest.

40 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 8 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).

Art. 16b41  

Das Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­such ist mit den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen bei der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ein­zu­rei­chen. Die­se prüft die Un­ter­la­gen auf ih­re Voll­stän­dig­keit und ver­langt al­len­falls Er­gän­zun­gen.

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 16c42  

1 Vor der öf­fent­li­chen Auf­la­ge des Ge­suchs muss die Un­ter­neh­mung die Ver­än­de­run­gen, die das ge­plan­te Werk im Ge­län­de be­wirkt, sicht­bar ma­chen, in­dem sie die­se aus­steckt; bei Hoch­bau­ten hat sie Pro­fi­le auf­zu­stel­len.

2 Ein­wän­de ge­gen die Aus­ste­ckung oder die Auf­stel­lung von Pro­fi­len sind so­fort, je­den­falls aber vor Ab­lauf der Auf­la­ge­frist mit Ein­spra­che beim In­spek­to­rat vor­zu­brin­gen.

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 16d43  

1 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de über­mit­telt das Ge­such den be­trof­fe­nen Kan­to­nen und for­dert sie auf, in­ner­halb von drei Mo­na­ten da­zu Stel­lung zu neh­men. Sie kann die Frist in be­grün­de­ten Fäl­len aus­nahms­wei­se ver­län­gern.

2 Das Ge­such ist in den amt­li­chen Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen der be­trof­fe­nen Kan­to­ne und Ge­mein­den zu pu­bli­zie­ren und wäh­rend 30 Ta­gen öf­fent­lich auf­zu­le­gen.

3 ...44

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

44 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 12 des BG vom 19. Ju­ni 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 16e45  

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren (AS 1999 3071; BBl 1998 2591). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 12 des BG vom 19. Ju­ni 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 16f46  

1 Wer nach den Vor­schrif­ten des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 196847 Par­tei ist, kann wäh­rend der Auf­la­ge­frist bei der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de Ein­spra­che er­he­ben.48 Wer kei­ne Ein­spra­che er­hebt, ist vom wei­te­ren Ver­fah­ren aus­ge­schlos­sen.

2 Wer nach den Vor­schrif­ten des EntG49 Par­tei ist, kann wäh­rend der Auf­la­ge­frist sämt­li­che Be­geh­ren nach Ar­ti­kel 33 EntG gel­tend ma­chen.50

3 Die be­trof­fe­nen Ge­mein­den wah­ren ih­re In­ter­es­sen mit Ein­spra­che.

46 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

47 SR 172.021

48 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

49 SR 711

50 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 16g51  

1 Das Be­rei­ni­gungs­ver­fah­ren in der Bun­des­ver­wal­tung rich­tet sich nach Ar­ti­kel 62bdes Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 20. März 199752.

2 Die Kom­mis­sio­nen nach Ar­ti­kel 25 NHG53 rei­chen ih­re Gut­ach­ten in­nert drei­er Mo­na­te nach der Auf­for­de­rung durch die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de bei die­ser ein. Wird in­ner­halb der ge­setz­ten Fris­ten kein Gut­ach­ten ein­ge­reicht, so ent­schei­det die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de auf­grund der Ak­ten.54

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

52 SR 172.010

53 SR 451

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art. 16h55  

1 Mit der Plan­ge­neh­mi­gung ent­schei­det die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de gleich­zei­tig auch über die ent­eig­nungs­recht­li­chen Ein­spra­chen.

2 Das In­spek­to­rat er­teilt die Plan­ge­neh­mi­gung, wenn es bei Ein­spra­chen oder bei Dif­fe­ren­zen un­ter den be­tei­lig­ten Bun­des­be­hör­den ei­ne Ei­ni­gung her­bei­füh­ren konn­te. An­dern­falls über­mit­telt es die Un­ter­la­gen dem BFE. Die­ses führt das Ver­fah­ren wei­ter und ent­schei­det.

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 16i56  

1 Die Plan­ge­neh­mi­gung er­lischt, wenn drei Jah­re nach ih­rer rechts­kräf­ti­gen Er­tei­lung mit der Aus­füh­rung des Bau­vor­ha­bens nicht be­gon­nen wor­den ist.

2 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann die Gel­tungs­dau­er der Plan­ge­neh­mi­gung aus wich­ti­gen Grün­den an­ge­mes­sen ver­län­gern. Die Ver­län­ge­rung ist aus­ge­schlos­sen, wenn sich die mass­ge­ben­den tat­säch­li­chen oder recht­li­chen Ver­hält­nis­se seit der rechts­kräf­ti­gen Er­tei­lung der Plan­ge­neh­mi­gung we­sent­lich ver­än­dert ha­ben.

56 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 1757  

1 Das ver­ein­fach­te Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren wird an­ge­wen­det bei:

a.
ört­lich be­grenz­ten Vor­ha­ben mit we­ni­gen, ein­deu­tig be­stimm­ba­ren Be­trof­fe­nen;
b.
An­la­gen, de­ren Än­de­rung das äus­se­re Er­schei­nungs­bild nicht we­sent­lich ver­än­dert, kei­ne schutz­wür­di­gen In­ter­es­sen Drit­ter be­rührt und sich nur un­er­heb­lich auf Raum und Um­welt aus­wirkt;
c.
An­la­gen, die spä­tes­tens nach drei Jah­ren wie­der ent­fernt wer­den oder die der Baustrom­ver­sor­gung die­nen.

2 De­tail­plä­ne, die sich auf ein be­reits ge­neh­mig­tes Pro­jekt stüt­zen, wer­den im ver­ein­fach­ten Ver­fah­ren ge­neh­migt.

3 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann die Aus­ste­ckung an­ord­nen. Das Ge­such wird nicht pu­bli­ziert und nicht öf­fent­lich auf­ge­legt. Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de un­ter­brei­tet die Plan­vor­la­ge den Be­trof­fe­nen, so­weit sie nicht vor­her schrift­lich ih­re Ein­wil­li­gung ge­ge­ben ha­ben; de­ren Ein­spra­che­frist be­trägt 30 Ta­ge. Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann bei Kan­to­nen und Ge­mein­den Stel­lung­nah­men ein­ho­len. Sie setzt da­für ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist.

4 Im Üb­ri­gen gel­ten die Be­stim­mun­gen für das or­dent­li­che Ver­fah­ren. Im Zwei­fels­fall wird die­ses durch­ge­führt.

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 17a58  

1 Das BFE kann ver­wal­tungs­ex­ter­ne Per­so­nen mit der Durch­füh­rung von Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren be­auf­tra­gen.

2 Die ver­wal­tungs­ex­ter­nen Per­so­nen ha­ben kei­ne Ent­scheid­be­fug­nis­se; sie kön­nen al­le ver­fah­rens­lei­ten­den An­ord­nun­gen tref­fen, so­weit die­se nicht selbst­stän­dig an­fecht­bar sind.

58 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

IIIc. Projektierungszonen und Baulinien 59

59 Eingefügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Ausbau der Stromnetze, in Kraft seit 1. Juni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art. 1860  

1 Das BFE kann auf An­trag der Un­ter­neh­mung für ge­nau be­zeich­ne­te Ge­bie­te Pro­jek­tie­rungs­zo­nen fest­le­gen, um Grund­stücke für künf­ti­ge Lei­tun­gen mit ei­ner Nenn­span­nung von 220 kV oder hö­her frei­zu­hal­ten.

2 Die be­trof­fe­nen Bun­des­stel­len, Kan­to­ne, Ge­mein­den so­wie die be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer sind an­zu­hö­ren. Die An­hö­rung der Ge­mein­den und der be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer wird von den Kan­to­nen durch­ge­führt.

3 Ver­fü­gun­gen über die Er­rich­tung von Pro­jek­tie­rungs­zo­nen sind in den be­trof­fe­nen Ge­mein­den zu ver­öf­fent­li­chen. Be­schwer­den ha­ben kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung.

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art. 18a61  

1 Die Pro­jek­tie­rungs­zo­nen kön­nen für ei­ne Dau­er von längs­tens fünf Jah­ren fest­ge­setzt wer­den. Die Gel­tungs­dau­er kann um höchs­tens drei Jah­re ver­län­gert wer­den. Ist ei­ne Pro­jek­tie­rungs­zo­ne hin­fäl­lig ge­wor­den, so kann ei­ne neue Pro­jek­tie­rungs­zo­ne mit ganz oder teil­wei­se glei­chem Pe­ri­me­ter fest­ge­legt wer­den.

2 Das BFE hebt ei­ne Pro­jek­tie­rungs­zo­ne von Am­tes we­gen oder auf An­trag der Un­ter­neh­mung, des be­trof­fe­nen Kan­tons, der be­trof­fe­nen Ge­mein­de oder des be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mers auf, wenn fest­steht, dass die ge­plan­te Lei­tung nicht aus­ge­führt wird.

3 Ver­fü­gun­gen über die Auf­he­bung von Pro­jek­tie­rungs­zo­nen sind in den be­trof­fe­nen Ge­mein­den zu ver­öf­fent­li­chen.

61 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art. 18b62  

1 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann auf An­trag der Un­ter­neh­mung Bau­li­ni­en zur Si­che­rung von Stark­stro­man­la­gen oder zur Si­cher­stel­lung ei­nes all­fäl­li­gen Aus­baus oder ei­ner Er­neue­rung fest­le­gen.

2 Ver­fü­gun­gen über die Fest­le­gung von Bau­li­ni­en sind in den be­trof­fe­nen Ge­mein­den zu ver­öf­fent­li­chen.

3 Die Bau­li­ni­en sind an den Be­stand der An­la­ge ge­bun­den und fal­len mit der er­satz­lo­sen Ent­fer­nung der An­la­ge oh­ne Wei­te­res da­hin.

4 Fällt ei­ne Bau­li­nie da­hin, für die ei­ne Ent­schä­di­gung ge­leis­tet wur­de, so gel­ten sinn­ge­mä­ss die Grund­sät­ze über die un­ge­recht­fer­tig­te Be­rei­che­rung. Bei Hand­än­de­run­gen wird der neue Grund­ei­gen­tü­mer rück­er­stat­tungs­pflich­tig. Bei Strei­tig­kei­ten ent­schei­det die Schät­zungs­kom­mis­si­on.

62 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art. 18c63  

1 In den Pro­jek­tie­rungs­zo­nen, zwi­schen Bau­li­ni­en so­wie zwi­schen Bau­li­ni­en und Stark­stro­man­la­gen dür­fen kei­ne bau­li­chen Ver­än­de­run­gen vor­ge­nom­men wer­den, die de­ren Zweck wi­der­spre­chen. Aus­ge­nom­men sind Vor­keh­ren, die dem Un­ter­halt oder der Be­sei­ti­gung von Ge­fah­ren und schäd­li­chen Ein­wir­kun­gen die­nen.

2 Das BFE kann nach An­hö­rung der Un­ter­neh­mung aus­nahms­wei­se sei­ne Zu­stim­mung zu wei­ter­ge­hen­den Vor­keh­ren er­tei­len, wenn der Grund­ei­gen­tü­mer auf je­de spä­te­re Ent­schä­di­gung des ent­stan­de­nen Mehr­werts ver­zich­tet.

3 In den fest­ge­leg­ten oder be­an­trag­ten Pro­jek­tie­rungs­zo­nen und in­ner­halb der fest­ge­leg­ten oder be­an­trag­ten Bau­li­ni­en dür­fen die Un­ter­neh­mun­gen vor­be­rei­ten­de Hand­lun­gen vor­neh­men. Ar­ti­kel 15 EntG64 gilt sinn­ge­mä­ss.

63 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

64SR 711

Art. 18d65  

1 Führt die Fest­le­gung von Pro­jek­tie­rungs­zo­nen oder Bau­li­ni­en zu ei­ner Ei­gen­tums­be­schrän­kung, die ei­ner Ent­eig­nung gleich­kommt, so sind die Grund­ei­gen­tü­mer da­für voll zu ent­schä­di­gen. Für die Be­mes­sung der Ent­schä­di­gung sind die Ver­hält­nis­se bei In­kraft­tre­ten der Ei­gen­tums­be­schrän­kung mass­ge­bend.

2 Ent­schä­di­gungs­pflich­tig ist die Un­ter­neh­mung.

3 Der Be­trof­fe­ne hat sei­ne An­sprü­che in­ner­halb von zehn Jah­ren nach Wirk­sam­wer­den der Ei­gen­tums­be­schrän­kung schrift­lich der Un­ter­neh­mung an­zu­mel­den. Wer­den die An­sprü­che ganz oder teil­wei­se be­strit­ten, so ist nach den Ar­ti­keln 57–75 EntG66 vor­zu­ge­hen.

4 Es wer­den nur an­ge­mel­de­te An­sprü­che be­han­delt. Nach­träg­li­che Ein­spra­chen ge­gen die Be­schrän­kung des Grund­ei­gen­tums so­wie Be­geh­ren um Än­de­rung von Pro­jek­tie­rungs­zo­nen und von Bau­li­ni­en sind aus­ge­schlos­sen.

5 Die Ent­schä­di­gung wird vom Zeit­punkt an ver­zinst, in dem die Ei­gen­tums­be­schrän­kung wirk­sam wird.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

66 SR 711

IV. Kontrolle

Art. 1967  

67 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 des Strom­ver­sor­gungs­ge­set­zes vom 23. März 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 3425; BBl 2005 1611).

Art. 20  

1 Die Be­auf­sich­ti­gung der elek­tri­schen An­la­gen und die Über­wa­chung ih­res gu­ten Zu­stan­des ist Sa­che der Be­triebs­in­ha­ber (Ei­gen­tü­mer, Päch­ter usw.).

2 Auch die Be­auf­sich­ti­gung und der Un­ter­halt der elek­tri­schen Lei­tun­gen, wel­che sich auf Bahn­ge­biet be­fin­den, sind vom Be­triebs­in­ha­ber zu be­sor­gen, und es ist da­her ihm und sei­nen Be­auf­trag­ten zu die­sem Zwe­cke das Be­tre­ten des Bahn­ge­bie­tes un­ter Vor­an­zei­ge an die Bahn­or­ga­ne ge­stat­tet.

Art. 2168  

Die Kon­trol­le über die Aus­füh­rung der in Ar­ti­kel 3 er­wähn­ten Vor­schrif­ten wird über­tra­gen:

1.
für die elek­tri­schen Ei­sen­bah­nen mit In­be­griff der Bahn­kreu­zun­gen durch elek­tri­sche Stark­strom­lei­tun­gen und der Längs­füh­rung sol­cher ne­ben Ei­sen­bah­nen so­wie Kreu­zung elek­tri­scher Bah­nen durch Schwach­strom­lei­tun­gen, dem Bun­des­amt für Ver­kehr;
2.
für die üb­ri­gen Schwach­strom- und Stark­stro­man­la­gen mit In­be­griff der elek­tri­schen Ma­schi­nen ei­nem vom Bun­des­rat zu be­zeich­nen­den In­spek­to­rat69.

68 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­mungs­ge­set­zes vom 30. April 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1997 2480; BBl 1996 III 1306).

69 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 2270  

Der Bun­des­rat kann an­stel­le der bei­den Kon­troll­stel­len nach Ar­ti­kel 21 ein ein­zi­ges In­spek­to­rat ein­set­zen.

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 2371  

Ge­gen die Ver­fü­gun­gen der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­den nach Ar­ti­kel 16 und der Kon­troll­stel­len nach Ar­ti­kel 21 kann beim Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Be­schwer­de ge­führt wer­den.

71 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 72 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 2472  

Bei Dif­fe­ren­zen zwi­schen den Kon­troll­stel­len nach Ar­ti­kel 21 ent­schei­det das UVEK.

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 25  

Die Stark­stro­man­la­gen ha­ben dem In­spek­to­rat das sta­ti­sti­sche Ma­te­ri­al tech­ni­scher Na­tur zu lie­fern, wel­ches für die Er­stel­lung ei­ner ein­heit­li­chen Sta­tis­tik er­for­der­lich ist.

Art. 25a73  

1 Die mit dem Voll­zug be­trau­ten Stel­len be­ar­bei­ten die für die An­wen­dung die­ses Ge­set­zes er­for­der­li­chen Per­so­nen­da­ten ein­sch­liess­lich der Da­ten über ad­mi­nis­tra­ti­ve und straf­recht­li­che Ver­fol­gung und Sank­tio­nen nach den Ar­ti­keln 55 ff.

2 Sie kön­nen die Da­ten elek­tro­nisch auf­be­wah­ren und, so­weit dies für den ein­heit­li­chen Voll­zug die­ses Ge­set­zes er­for­der­lich ist, un­ter­ein­an­der aus­tau­schen.

73 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 26  

Die in Ab­schnitt IV vor­ge­se­he­ne Kon­trol­le er­streckt sich nicht auf die Haus­in­stal­la­tio­nen. Da­ge­gen wird der­je­ni­ge, wel­cher elek­tri­sche Kraft an Haus­in­stal­la­tio­nen ab­gibt, ver­pflich­tet, sich über die Aus­übung ei­ner sol­chen Kon­trol­le beim In­spek­to­rat aus­zu­wei­sen, und es kann die­se Kon­trol­le ei­ner Nach­prü­fung un­ter­zo­gen wer­den.

Art. 26a74  

1 Die Be­triebs­in­ha­ber do­ku­men­tie­ren ge­mä­ss den Vor­ga­ben des BFE ih­re elek­tri­schen An­la­gen mit ei­ner Nenn­span­nung von über 36 kV in Form von Geo­da­ten und stel­len die Geo­da­ten dem BFE zu.

2 Das BFE er­stellt ei­ne Ge­samt­sicht; die­se ist öf­fent­lich zu­gäng­lich.

3 Der Bun­des­rat kann elek­tri­sche An­la­gen mit ei­ner Nenn­span­nung von bis 36 kV eben­falls der Do­ku­men­ta­ti­ons­pflicht nach Ab­satz 1 un­ter­stel­len. Er be­stimmt die Be­rech­ti­gun­gen zum Zu­griff auf die­se Da­ten.

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

V. Haftpflichtbestimmungen 75

75Soweit sie das Verhältnis des Betriebsinhabers zu seinen obligatorisch versicherten Arbeit­nehmern betreffen, sind diese Bestimmungen aufgehoben durch Art. 128 Ziff. 2 des Krankenversicherungsgesetzes [BS 8 281] und Art. 44 Abs. 2 des Unfallversicherungs­gesetzes (SR 832.20).

Art. 27  

1 Wenn durch den Be­trieb ei­ner pri­va­ten oder öf­fent­li­chen Schwach- oder Stark­strom­an­la­ge ei­ne Per­son ge­tö­tet oder kör­per­lich ver­letzt wird, so haf­tet der Be­triebs­in­ha­ber für den ent­stan­de­nen Scha­den, wenn er nicht be­weist, dass der Un­fall durch hö­he­re Ge­walt oder durch Ver­schul­den oder Ver­se­hen Drit­ter oder durch gro­bes Ver­schul­den des Ge­tö­te­ten oder Ver­letz­ten ver­ur­sacht wur­de.

2 In glei­cher Wei­se be­steht die Haft­pflicht für Schä­di­gung an Sa­chen, je­doch nicht für Stö­run­gen im Ge­schäfts­be­trieb.

Art. 28  

1 Be­steht die elek­tri­sche An­la­ge aus meh­re­ren Tei­len mit ver­schie­de­nen Be­triebs­in­ha­bern, so haf­tet dem Be­schä­dig­ten:

a.
wenn der Scha­den in dem glei­chen Teil der An­la­ge zu­ge­fügt und ver­ur­sacht wird, der In­ha­ber die­ses Tei­les der An­la­ge;
b.
wenn der Scha­den in dem einen Tei­le zu­ge­fügt, in ei­nem an­dern ver­ur­sacht wird, die In­ha­ber des einen und des an­dern Tei­les so­li­da­risch.

2 Wird der In­ha­ber des Tei­les, wel­cher den Scha­den zu­ge­fügt hat, für den­sel­ben be­langt, so hat er das Rück­griffs­recht auf den In­ha­ber des Tei­les der An­la­ge, wel­cher den Scha­den ver­ur­sacht hat.

Art. 29  

In Fäl­len von Sach­be­schä­di­gung in­fol­ge ei­nes durch den Be­trieb ei­ner elek­tri­schen An­la­ge ver­ur­sach­ten Bran­des gel­ten die Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rech­tes76.

76[AS 5 635, 11 490, 24 719Art. 103 Abs. 1. AS 27 317UeB I, 53 185 am Schluss, Art. 18 Schl- und UeB zu den Tit. XXIV–XX­XIII]. Heu­te: die Be­stim­mun­gen des OR (SR 220).

Art. 30  

Wenn Schä­di­gun­gen zu­fol­ge des Zu­sam­men­tref­fens von ver­schie­de­nen elek­tri­schen Lei­tun­gen ent­ste­hen, so ha­ben die be­tei­lig­ten Un­ter­neh­mun­gen den Scha­den ge­gen­über dem Ge­schä­dig­ten un­ter So­li­dar­haft zu tra­gen; un­ter sich, so­weit nicht das Ver­schul­den der einen An­la­ge nach­ge­wie­sen wer­den kann oder an­der­wei­ti­ge Ver­stän­di­gun­gen ge­trof­fen wer­den, zu glei­chen Tei­len. Sol­che Ver­stän­di­gun­gen kön­nen auch im Vor­aus ge­trof­fen wer­den.

Art. 31  

Wenn elek­tri­sche An­la­gen sich ge­gen­sei­tig schä­di­gen, so ist der Scha­den, so­fern nicht das Ver­schul­den der einen An­la­ge nach­ge­wie­sen wer­den kann, un­ter Wür­di­gung der sämt­li­chen Ver­hält­nis­se in an­ge­mes­se­ner und bil­li­ger Wei­se un­ter den­sel­ben zu ver­tei­len.

Art. 32  

1 Der Be­triebs­in­ha­ber der Stark- oder Schwach­stro­man­la­ge ist ver­pflich­tet, von je­der vor­ge­fal­le­nen er­heb­li­chen Per­so­nen­be­schä­di­gung, so­wie von je­der er­heb­li­chen Sa­chen­be­schä­di­gung ge­gen­über Drit­ten, so­fort der nach Ar­ti­kel 4 des Bun­des­ge­set­zes vom 23. März 187777 be­tref­fend die Ar­beit in den Fa­bri­ken zu­stän­dig er­klär­ten Lo­kal­be­hör­de An­zei­ge zu ma­chen.

2 Die­se lei­tet über die Ur­sa­che und die Fol­gen der ihr be­kannt ge­wor­de­nen er­heb­li­chen Un­fäl­le un­ver­züg­lich ei­ne amt­li­che Un­ter­su­chung ein; in wich­ti­ge­ren Fäl­len kann sie Sach­ver­stän­di­ge bei­zie­hen. Sie gibt der kan­to­na­len Re­gie­rung zu Han­den des UVEK vom Vor­fall Kennt­nis.78

77[AS 3 241, 21 386. BS 8 3 Art. 95 Abs. 1]. Ob­schon das be­ste­hen­de Bun­des­recht kei­ne der ge­nann­ten Vor­schrift ent­spre­chen­de Be­stim­mung ent­hält, fin­den die Vor­schrif­ten die­ses Art. 32 noch wei­ter An­wen­dung.

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 33  

Die Ein­re­de der hö­hern Ge­walt im Sin­ne die­ses Ge­set­zes kann nicht gel­tend ge­macht wer­den bei Schä­di­gun­gen, die durch Ein­rich­tun­gen, wel­che den ge­mä­ss Ar­ti­kel 3 zu er­las­sen­den Vor­schrif­ten ent­spre­chen, hät­ten ab­ge­wen­det wer­den kön­nen.

Art. 34  

1 Die Be­triebs­in­ha­ber der elek­tri­schen An­la­gen haf­ten für al­le Per­so­nen, de­ren sie sich zum Be­trieb der elek­tri­schen An­la­gen be­die­nen.

2 Das Rück­griffs­recht auf die­se Per­so­nen bleibt im Fal­le de­ren Ver­schul­dens den haft­pflich­ti­gen Be­triebs­in­ha­bern elek­tri­scher An­la­gen vor­be­hal­ten.

Art. 35  

Wenn nach­ge­wie­sen wer­den kann, dass der Ge­tö­te­te oder Ver­letz­te oder der an sei­nem Ei­gen­tum Ge­schä­dig­te sich durch ei­ne wi­der­recht­li­che Hand­lung oder mit wis­sent­li­cher Über­tre­tung von be­kannt ge­ge­be­nen Schutz­vor­schrif­ten, War­nun­gen u. dgl. mit der elek­tri­schen An­la­ge in Be­rüh­rung ge­bracht hat, so kann kein Scha­den­er­satz im Sin­ne der Ar­ti­kel 27 und 28 die­ses Ge­set­zes ge­for­dert wer­den, selbst wenn der Un­fall auch oh­ne Ver­schul­den des Ge­schä­dig­ten ein­ge­tre­ten ist.

Art. 36  

1 Für die Be­mes­sung der Ent­schä­di­gun­gen sind die Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rech­tes79 mass­ge­bend.

2 Bei Per­so­nen­be­schä­di­gun­gen ist als Er­satz für den zu­künf­ti­gen Un­ter­halt oder Er­werb nach dem Er­mes­sen des Ge­rich­tes ent­we­der ei­ne Ka­pi­tal­sum­me oder ei­ne jähr­li­che Ren­te zu­zu­spre­chen.

3 Wenn im Mo­men­te der Ur­teils­fäl­lung die Fol­gen ei­ner Kör­per­ver­let­zung noch nicht ge­nü­gend klar vor­lie­gen, so kann der Rich­ter aus­nahms­wei­se so­wohl für den Fall des nach­fol­gen­den To­des oder ei­ner Ver­schlim­me­rung als auch im Fal­le ei­ner Ver­bes­se­rung des Ge­sund­heits­zu­stan­des des Ver­letz­ten ei­ne spä­te­re Be­rich­ti­gung des Ur­teils vor­be­hal­ten. Ein be­züg­li­ches Be­geh­ren muss längs­tens in­nert Jah­res­frist nach Aus­fäl­lung des Ur­teils ge­stellt wer­den.

79Heu­te: die Be­stim­mun­gen des OR (SR 220).

Art. 3780  

Die in die­sem Ge­setz er­wähn­ten Scha­den­er­satz­an­sprü­che für Per­so­nen und Sa­chen ver­jäh­ren nach den Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts81 über die un­er­laub­ten Hand­lun­gen.

80 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 15. Ju­ni 2018 (Re­vi­si­on des Ver­jäh­rungs­rechts), in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5343; BBl 2014 235).

81 SR 220

Art. 38  

Bei Strei­tig­kei­ten über sol­che Scha­den­er­satz­an­sprü­che ha­ben die Ge­rich­te über die Wahr­heit der tat­säch­li­chen Be­haup­tun­gen und über die Hö­he des Scha­den­er­sat­zes nach frei­er Wür­di­gung des ge­sam­ten In­hal­tes der Ver­hand­lun­gen zu ent­schei­den, oh­ne an die Be­weis­grund­sät­ze der ein­schla­gen­den Pro­zess­ge­set­ze ge­bun­den zu sein.

Art. 39  

Re­gle­men­te, Pu­bli­ka­tio­nen oder spe­zi­el­le Ver­ein­ba­run­gen, durch wel­che die Haft­pflicht nach den Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes zum vor­aus weg­be­dun­gen oder be­schränkt wird, ha­ben kei­ne recht­li­che Wir­kung.

Art. 4082  

82Auf­ge­ho­ben durch Art. 128 des BG vom 13. Ju­ni 1911 über die Kran­ken­ver­si­che­rung, mit Wir­kung seit 1. April 1918 (BS 8 281).

Art. 41  

Die Haft­pflicht­be­stim­mun­gen des Ab­schnitts V fin­den kei­ne An­wen­dung auf elek­tri­sche Haus­in­stal­la­tio­nen.

VI. Enteignung 83

83 Fassung gemäss Ziff. I 8 des BG vom 18. Juni 1999 über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 4284  

84 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 4385  

1 Der Un­ter­neh­mung, die um ei­ne Plan­ge­neh­mi­gung nach­sucht, steht das Enteig­nungs­recht zu.

2 Das UVEK kann den Be­zü­gern von elek­tri­scher Ener­gie das Ent­eig­nungs­recht er­tei­len.

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 4486  

Das Ent­eig­nungs­recht kann für die Er­stel­lung und Än­de­rung von Ein­rich­tun­gen zur Fort­lei­tung und Ver­tei­lung elek­tri­scher Ener­gie und der für de­ren Be­trieb not­wen­di­gen Schwach­stro­man­la­gen im Ein­zel­fall gel­tend ge­macht wer­den.

86 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des Strom­ver­sor­gungs­ge­set­zes vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 3425; BBl 2005 1611).

Art. 4587  

1 Nach Ab­schluss des Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens wird, so­weit er­for­der­lich, das Ei­ni­gungs- und Schät­zungs­ver­fah­ren vor der Eid­ge­nös­si­schen Schät­zungs­kom­mis­si­on (Schät­zungs­kom­mis­si­on) nach den Be­stim­mun­gen des EntG88 durch­ge­führt.89

2 ...90

3 Der Prä­si­dent der Schät­zungs­kom­mis­si­on kann ge­stützt auf einen voll­streck­ba­ren Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­scheid die vor­zei­ti­ge Be­sitzein­wei­sung be­wil­li­gen. Da­bei wird ver­mu­tet, dass dem Ent­eig­ner oh­ne die vor­zei­ti­ge Be­sitzein­wei­sung be­deu­ten­de Nach­tei­le ent­stün­den. Im Üb­ri­gen gilt Ar­ti­kel 76 EntG.

87 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

88 SR 711

89 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

90 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 12 des BG vom 19. Ju­ni 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 46–5091  

91 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 51–5292  

92Auf­ge­ho­ben durch Art. 121 Bst. c des Ent­eig­nungs­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 1930, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1932 (AS 47 689; BBl 1926 II 1).

Art. 5393  

93 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 53bis94  

94 Ein­ge­fügt durch Art. 121 Bst. e des Ent­eig­nungs­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 1930 (AS 47 689; BBl 1926 II 1). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 5495  

95Auf­ge­ho­ben durch Art. 121 Bst. f des Ent­eig­nungs­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 1930, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1932 (AS 47 689; BBl 1926 II 1).

VII. Strafbestimmungen

Art. 5596  

1 Mit Bus­se bis zu 100 000 Fran­ken wird be­straft, so­fern nicht nach dem Straf­ge­setz­buch97 ei­ne schwe­re­re Stra­fe ver­wirkt ist, wer vor­sätz­lich:

a.98
als Be­triebs­in­ha­ber ei­ne elek­tri­sche An­la­ge oh­ne die nach Ar­ti­kel 16 er­for­der­li­che Plan­ge­neh­mi­gung er­stellt, än­dert oder sie er­stel­len oder än­dern lässt;
b.
ei­ne elek­tri­sche An­la­ge, die auf Wei­sung der zu­stän­di­gen Kon­troll­stel­le we­gen ge­fähr­li­cher Män­gel span­nungs­los ge­macht wor­den ist, ei­gen­mäch­tig in Be­trieb setzt oder set­zen lässt;
c.99
ein elek­tri­sches Ge­rät, das die An­for­de­run­gen an die elek­tro­ma­gne­ti­sche Ver­träg­lich­keit nicht er­füllt, im­por­tiert, an­bie­tet oder auf dem Markt be­reit­stellt;
d.100
ein elek­tri­sches Ge­rät oder ei­ne orts­fes­te An­la­ge, das oder die die An­for­de­run­gen an die elek­tro­ma­gne­ti­sche Ver­träg­lich­keit nicht er­füllt, in Be­trieb nimmt, er­stellt oder ver­wen­det.

2 Wird die Tat fahr­läs­sig be­gan­gen, so ist die Stra­fe Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken.101

2bis Fällt ei­ne Bus­se von höchs­tens 20 000 Fran­ken in Be­tracht und wür­de die Er­mitt­lung der nach Ar­ti­kel 6 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 1974102 über das Ver­wal­tungs­straf­recht (VStrR) straf­ba­ren Per­so­nen Un­ter­su­chungs­mass­nah­men be­din­gen, die im Hin­blick auf die ver­wirk­te Stra­fe un­ver­hält­nis­mäs­sig wä­ren, so kann die Be­hör­de von ei­ner Ver­fol­gung die­ser Per­so­nen ab­se­hen und an ih­rer Stel­le den Ge­schäfts­be­trieb (Art. 7 VStrR) zur Be­zah­lung der Bus­se ver­ur­tei­len.103

3 Der Bun­des­rat kann Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten, durch wel­che be­stimm­te Tä­tig­kei­ten be­wil­li­gungs­pflich­tig er­klärt wer­den, mit den glei­chen Stra­fen be­dro­hen.

96Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des Strom­ver­sor­gungs­ge­set­zes vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 3425; BBl 2005 1611).

97 SR 311.0

98 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

99 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

100 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

101 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

102 SR 313.0

103 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art. 56104  

1 Wer trotz Mah­nung und Hin­weis auf die Straf­dro­hung die­ses Ar­ti­kels ei­ner Vor­schrift die­ses Ge­set­zes oder ei­ner da­zu er­las­se­nen Ver­ord­nung oder ei­ner auf Grund ei­ner sol­chen Vor­schrift ge­trof­fe­nen amt­li­chen Ver­fü­gung nicht nach­kommt, wird mit Ord­nungs­bus­se bis zu 5000 Fran­ken be­straft.

2 Vor­be­hal­ten bleibt die Über­wei­sung an den Straf­rich­ter auf Grund von Ar­ti­kel 285 oder 286 des Straf­ge­setz­bu­ches105.

104Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 12 des An­hangs zum BG vom 22. März 1974 über das Ver­wal­tungs­straf­recht, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

105SR 311.0

Art. 57106  

1 Das Bun­des­ge­setz vom 22. März 1974107 über das Ver­wal­tungs­straf­recht fin­det An­wen­dung. Für die Ver­fol­gung und die Be­ur­tei­lung von Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Be­stim­mun­gen des vor­lie­gen­den Ge­set­zes so­wie für den Voll­zug der Ent­schei­de zu­stän­di­ge Ver­wal­tungs­be­hör­de ist:

a.
be­tref­fend Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b: das BFE;
b.
be­tref­fend Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben c und d: das Bun­des­amt für Kom­mu­ni­ka­ti­on.

2 Das UVEK kann dem In­spek­to­rat ent­we­der nur die Un­ter­su­chung von Wi­der­hand­lun­gen nach den Ar­ti­keln 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b so­wie 56 oder die Un­ter­su­chung und die Be­ur­tei­lung sol­cher Wi­der­hand­lun­gen über­tra­gen.

3 Ab­satz 1 ist für die Be­stim­mung der zu­stän­di­gen Ver­wal­tungs­be­hör­de nach Ar­ti­kel 56 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

4 Wird beim Bau oder Be­trieb von Ei­sen­bah­nen oder an­de­ren öf­fent­li­chen kon­zes­sio­nier­ten Trans­port­un­ter­neh­men ei­ne in den Auf­sichts­be­reich der Ei­sen­bahn­auf­sichts­be­hör­de fal­len­de Wi­der­hand­lung im Sin­ne der Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b so­wie 56 be­gan­gen, so wird die Straf­ver­fol­gung auf An­zei­ge die­ser Be­hör­de ein­ge­lei­tet. Die Zu­stän­dig­keit zur Straf­ver­fol­gung rich­tet sich nach Ar­ti­kel 88a des Ei­sen­bahn­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 1957108.

106 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

107SR 313.0

108 SR 742.101

Art. 58–59109  

109Auf­ge­ho­ben (Art. 398 Abs. 2 Bst. e StGB – BS 3 203). Sie­he heu­te Art. 146 StGB (SR 311.0).

Art. 60110  

110Auf­ge­ho­ben durch Ziff. 12 des An­hangs zum BG vom 22. März 1974 über das Ver­wal­tungs­straf­recht, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

VIII. Schlussbestimmungen

Art. 61  

Das Bun­des­ge­setz vom 26. Ju­ni 1889111 be­tref­fend die Er­stel­lung von Te­le­gra­phen- und Te­le­phon­li­ni­en und der Ar­ti­kel 66 des Bun­dess­traf­rech­tes der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft vom 4. Fe­bru­ar 1853112 wer­den mit dem In­kraft­tre­ten des ge­gen­wär­ti­gen Ge­set­zes auf­ge­ho­ben.

111[AS 11 251]

112[AS III 404, VI 312Art. 5, 19 253, 28 129Art. 227 Abs. 1 Ziff. 6, 50 685Art. 342 Abs. 2 Ziff. 3. AS 54 757Art. 398 Abs. 2 Bst. a]

Art. 62113  

113 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 30 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 63114  

1 Ge­su­che, die bei In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 18. Ju­ni 1999 die­ses Ge­set­zes hän­gig sind, wer­den nach neu­em Ver­fah­rens­recht be­ur­teilt. Bei Ent­eig­nun­gen ist nö­ti­gen­falls das Ein­spra­che­ver­fah­ren nach­zu­ho­len.

2 Auf hän­gi­ge Be­schwer­den ist das al­te Ver­fah­rens­recht an­wend­bar.

114 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 64115  

Ar­ti­kel 15c ist nicht an­wend­bar für Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­su­che, die vor dem In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 15. De­zem­ber 2017 ein­ge­reicht wur­den.

Da­tum des In­kraft­tre­tens:116 1. Fe­bru­ar 1903

Art. 19: 17. Ok­to­ber 1902

115 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

116BRB vom 17. Okt. 1902

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