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Verordnung
über das Plangenehmigungsverfahren
für elektrische Anlagen
(VPeA)

vom 2. Februar 2000 (Stand am 1. Juli 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 3, 4 Absatz 3, 15e Absatz 2, 15f Absatz 3, 15g Absatz 3,
15h Absatz 3, 15k, 16 Absatz 7 und 16abis Absatz 2 des Elektrizitätsgesetzes vom 24. Juni 19021 (EleG),2

verordnet:

1 SR 734.0

2 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Juni 2019 (AS 2019 1367).

1. Abschnitt: Gegenstand und Geltungsbereich

Art. 1  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt:

a.
die Durch­füh­rung des Sach­plan­ver­fah­rens für Lei­tun­gen mit ei­ner Nenn­span­nung von 220 kV oder hö­her, die sich er­heb­lich auf Raum und Um­welt aus­wir­ken;
b.
die Fest­le­gung von Pro­jek­tie­rungs­zo­nen und Bau­li­ni­en;
c.
das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren für die Er­stel­lung und die Än­de­rung von:
1.
Hoch­span­nungs­an­la­gen,
2.3
...
3.
Schwach­stro­man­la­gen, so­weit die­se nach Ar­ti­kel 8a Ab­satz 1 der Schwach­strom­ver­ord­nung vom 30. März 19944 der Ge­neh­mi­gungs­pflicht un­ter­stellt sind.5

2Sie gilt in vol­lem Um­fang für die Er­stel­lung und die Än­de­rung von Nie­der­span­nungs­ver­teil­net­zen, so­weit es sich um An­la­gen in Schutz­ge­bie­ten nach eid­ge­nös­si­schem oder kan­to­na­lem Recht han­delt. Die üb­ri­gen Nie­der­span­nungs­an­la­gen wer­den vom Eid­ge­nös­si­schen Stark­stro­m­in­spek­to­rat (In­spek­to­rat) an­läss­lich der re­gel­mäs­si­gen In­spek­tio­nen ge­neh­migt. Die Be­triebs­in­ha­ber füh­ren zu die­sem Zweck Plä­ne und Un­ter­la­gen dau­ernd nach.

3 Sie gilt nicht für die Er­stel­lung und die Än­de­rung von:

a.6
In­stal­la­tio­nen nach Ar­ti­kel 2 der Nie­der­span­nungs-In­stal­la­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. No­vem­ber 20017;
b.
Er­zeug­nis­se nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 der Ver­ord­nung vom 9. April 19978 über elek­tri­sche Nie­der­span­nungs­er­zeug­nis­se;
c.
Er­zeug­nis­se nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 der Ver­ord­nung vom 2. März 19989 über Ge­rä­te und Schutz­sys­te­me zur Ver­wen­dung in ex­plo­si­ons­ge­fähr­de­ten Be­rei­chen.

4 Für elek­tri­sche An­la­gen, die ganz oder über­wie­gend dem Ei­sen­bahn- oder Trol­ley­bus­ver­kehr die­nen, gilt die Ver­ord­nung vom 2. Fe­bru­ar 200010 über das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren für Ei­sen­bahn­an­la­gen.

3 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2021, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 371).

4 SR 734.1

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1367).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 371).

7 SR 734.27

8 [AS 1997 1016, 2000 734Art. 19 Ziff. 2 762 Ziff. I 3, 2007 4477Ziff. IV 23, 2009 6243An­hang 4 Ziff. II 4, 2010 2583An­hang 4 Ziff. II 1 2749 Ziff. I 1, 2013 3509An­hang Ziff. 2. AS 2016 105Art. 29]. Sie­he heu­te: die V vom 25. Nov. 2015 (SR 734.26).

9 [AS 1998963, 2007 4477Ziff. IV 26, 2010 2583An­hang 4 Ziff. II 2 2749 Ziff. I 2, 2013 3509An­hang Ziff. 4]. Sie­he heu­te: die V vom 25. Nov. 2015 (SR 734.6).

10 SR 742.142.1

1a. Abschnitt: Sachplanverfahren11

11 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 24. Juni 2009, in Kraft seit 1. Sept. 2009 (AS 2009 3507)

Art. 1a Prüfung der Sachplanpflicht 12  

1 Das Bun­des­amt für Ener­gie (BFE) prüft, ob ein Vor­ha­ben be­tref­fend ei­ne Lei­tung mit ei­ner Nenn­span­nung von 220 kV oder hö­her in ei­nem Sach­plan fest­ge­setzt wer­den muss (Sach­plan­pflicht). Die­se Prü­fung er­folgt von Am­tes we­gen oder auf An­trag des In­spek­to­rats oder der Ge­such­stel­le­rin. Das BFE kann von der Ge­such­stel­le­rin ge­eig­ne­te Un­ter­la­gen ver­lan­gen.

2 Es ver­gleicht die be­ste­hen­de mit der ge­plan­ten Si­tua­ti­on, um die Aus­wir­kun­gen des Vor­ha­bens auf Raum und Um­welt zu prü­fen.

3 Stellt es fest, dass das Vor­ha­ben kei­ne er­heb­li­chen Aus­wir­kun­gen auf Raum und Um­welt hat, so teilt es der Ge­such­stel­le­rin mit, dass das Vor­ha­ben der Sach­plan­pflicht nicht un­ter­liegt. An­dern­falls prüft es, ob Grün­de für ei­ne Aus­nah­me von der Sach­plan­pflicht vor­lie­gen und ob das Sach­plan­ver­fah­ren ein­zu­lei­ten ist.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1367).

Art. 1b Ausnahmen von der Sachplanpflicht und Verfahren 13  

1 Die fol­gen­den Vor­ha­ben be­tref­fend Lei­tun­gen mit ei­ner Nenn­span­nung von 220 kV oder hö­her kön­nen oh­ne Fest­set­zung in ei­nem Sach­plan ge­neh­migt wer­den, wenn die Be­stim­mun­gen der Ver­ord­nung vom 23. De­zem­ber 199914 über den Schutz vor nich­tio­ni­sie­ren­der Strah­lung (NISV) vor­aus­sicht­lich ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen und die Mög­lich­kei­ten zur Zu­sam­men­le­gung mit an­de­ren Lei­tun­gen oder an­de­ren In­fra­struk­tu­r­an­la­gen aus­ge­schöpft wur­den:

a.
die Er­stel­lung neu­er Lei­tun­gen mit ei­ner Län­ge von fünf Ki­lo­me­tern oder we­ni­ger, so­fern kei­ne Schutz­zie­le von Schutz­ge­bie­ten nach eid­ge­nös­si­schem und kan­to­na­lem Recht be­ein­träch­tigt wer­den;
b.
der Er­satz, die Än­de­rung und der Aus­bau von Lei­tun­gen, so­fern das Lei­tungs­tras­see nicht oder auf ei­ner Län­ge von höchs­tens fünf Ki­lo­me­tern ver­scho­ben wird und Kon­flik­te mit Schutz­zie­len von Schutz­ge­bie­ten nach eid­ge­nös­si­schem und kan­to­na­lem Recht durch Er­satz­mass­nah­men aus­ge­gli­chen wer­den kön­nen;
c.
Vor­ha­ben, bei de­nen Lei­tun­gen zu min­des­tens 80 Pro­zent ih­rer Län­ge als Ka­bel in be­ste­hen­den oder be­hör­den­ver­bind­lich fest­ge­leg­ten An­la­gen wie Stras­sen, Tun­nels oder Stol­len aus­ge­führt wer­den;
d.
Vor­ha­ben, bei de­nen die Ge­such­stel­le­rin an­hand von raum­pla­ne­ri­schen, um­welt­recht­li­chen, tech­ni­schen und wirt­schaft­li­chen Ab­klä­run­gen dar­legt, dass kei­ne an­de­re Va­ri­an­te zu be­vor­zu­gen ist.

2 Das BFE hört die zu­stän­di­gen Fach­stel­len des Bun­des und der be­trof­fe­nen Kan­to­ne zu den Un­ter­la­gen der Ge­such­stel­le­rin an. Es kann zu­sätz­lich auch ge­samtschwei­ze­risch tä­ti­ge Um­welt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen an­hö­ren. Nach Prü­fung der ein­ge­gan­ge­nen Stel­lung­nah­men ent­schei­det das BFE, ob ein Sach­plan­ver­fah­ren durch­ge­führt wer­den muss.

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Okt. 2013 (AS 2013 3509). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1367).

14 SR 814.710

Art. 1c Vororientierung 15  

Ein Vor­ha­ben, das vor­aus­sicht­lich der Sach­plan­pflicht un­ter­liegt und des­sen Be­darf von der Elek­tri­zi­täts­kom­mis­si­on be­stä­tigt wur­de (Art. 22 Abs. 2bis des Strom­ver­sor­gungs­ge­set­zes vom 23. März 200716) oder an­der­wei­tig nach­ge­wie­sen wird, kann als Vor­ori­en­tie­rung in den Sach­plan ein­ge­tra­gen wer­den.

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Okt. 2013 (AS 2013 3509). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1367).

16 SR 734.7

Art. 1d Vorbereitung des Sachplanverfahrens 17  

1 Be­vor die Ge­such­stel­le­rin dem BFE die Durch­füh­rung des Sach­plan­ver­fah­rens für ein Vor­ha­ben, das der Sach­plan­pflicht un­ter­liegt, be­an­tragt, schliesst sie mit den be­trof­fe­nen Kan­to­nen ei­ne Ko­or­di­na­ti­ons­ver­ein­ba­rung ab, mit der ins­be­son­de­re die fol­gen­den Punk­te ge­re­gelt wer­den:

a.
die Pla­nungs­zie­le;
b.
die Zu­stän­dig­kei­ten für die Or­ga­ni­sa­ti­on der Ver­fah­rens­schrit­te;
c.
die Mit­wir­kung und die In­for­ma­ti­on der Ge­mein­den;
d.
der zeit­li­che Ab­lauf für die vor­ge­se­he­nen Ver­fah­rens­schrit­te;
e.
das Vor­ge­hen zur An­pas­sung der kan­to­na­len Pla­nung.

2 Sie er­stellt Un­ter­la­gen für die Be­ur­tei­lung mög­li­cher Pla­nungs­ge­bie­te. Dar­aus muss her­vor­ge­hen, dass das Kon­flikt- und Op­ti­mie­rungs­po­ten­zi­al hin­sicht­lich der Raum­nut­zung er­mit­telt wur­de.

3 Die Ge­such­stel­le­rin kann mit Zu­stim­mung der be­trof­fe­nen Kan­to­ne in Fäl­len, in de­nen der Spiel­raum für meh­re­re Pla­nungs­ge­bie­te als nicht aus­rei­chend be­trach­tet wird, auch nur ein Pla­nungs­ge­biet vor­schla­gen. Ein sol­cher Vor­schlag ist de­tail­liert zu be­grün­den.

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Okt. 2013 (AS 2013 3509). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1367).

Art. 1e Einleitung des Sachplanverfahrens 18  

1 Die Ge­such­stel­le­rin be­an­tragt dem BFE die Durch­füh­rung des Sach­plan­ver­fah­rens.

2 Dem An­trag sind die fol­gen­den Un­ter­la­gen bei­zu­le­gen:

a.
ei­ne Be­grün­dung für das Vor­ha­ben so­wie An­ga­ben zu des­sen Be­darf;
b.
die Ko­or­di­na­ti­ons­ver­ein­ba­rung und die Un­ter­la­gen nach Ar­ti­kel 1d.

3 Das BFE über­mit­telt die Un­ter­la­gen den in der Raum­ord­nungs­kon­fe­renz des Bun­des ver­tre­te­nen Äm­tern zu ei­ner ers­ten Stel­lung­nah­me. Die Frist für die Stel­lung­nah­me be­trägt zwei Mo­na­te.

4 Nach Ein­gang der Stel­lung­nah­men setzt das BFE in­nert zwei Mo­na­ten ei­ne pro­jekt­s­pe­zi­fi­sche Be­gleit­grup­pe ein, in der fol­gen­de Stel­len und Or­ga­ni­sa­tio­nen mit je ei­ner Stim­me ver­tre­ten sind:

a.
das Bun­des­amt für Raum­ent­wick­lung;
b.
das Bun­des­amt für Um­welt;
c.
wei­te­re be­trof­fe­ne Bun­de­säm­ter;
d.
die Eid­ge­nös­si­sche Elek­tri­zi­täts­kom­mis­si­on;
e.
das In­spek­to­rat;
f.
je­der be­trof­fe­ne Kan­ton;
g.
die ge­samtschwei­ze­risch tä­ti­gen Um­welt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen;
h.
die Ge­such­stel­le­rin.

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1367).

Art. 1f Festsetzung des Planungsgebiets 19  

1 Das BFE stellt der Be­gleit­grup­pe die Un­ter­la­gen zum Pla­nungs­ge­biet zur Stel­lung­nah­me zu. Es kann für die Be­sich­ti­gung von mög­li­chen Pla­nungs­ge­bie­ten Be­ge­hun­gen mit der Be­gleit­grup­pe or­ga­ni­sie­ren.

2 Die Be­gleit­grup­pe emp­fiehlt dem BFE auf­grund ei­ner ge­samt­heit­li­chen Be­trach­tung in­ner­halb von zwei Mo­na­ten nach Er­halt al­ler be­nö­tig­ten Un­ter­la­gen ein Pla­nungs­ge­biet. Das Pla­nungs­ge­biet muss so gross sein, dass dar­in meh­re Pla­nungs­kor­ri­do­re aus­ge­ar­bei­tet wer­den kön­nen.

3 Das BFE er­ar­bei­tet ge­stützt auf die Emp­feh­lung der Be­gleit­grup­pe den Ent­wurf des Ob­jekt­blatts mit Be­richt für das Pla­nungs­ge­biet und er­öff­net das An­hö­rungs- und Mit­wir­kungs­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 19 der Raum­pla­nungs­ver­ord­nung vom 28. Ju­ni 200020 (RPV).

4 Nach der Be­rei­ni­gung des Ent­wurfs führt das BFE ei­ne Äm­ter­kon­sul­ta­ti­on durch. Es ver­an­lasst in­ner­halb von zwei Mo­na­ten nach Ab­schluss der Äm­ter­kon­sul­ta­ti­on die Fest­set­zung des Pla­nungs­ge­biets durch den Bun­des­rat.

5 Es kann in Fäl­len nach Ar­ti­kel 1d Ab­satz 3 und bei ein­stim­mi­ger Rück­mel­dung durch die Mit­glie­der der Be­gleit­grup­pe auf ei­ne for­mel­le Fest­set­zung des Pla­nungs­ge­biets ver­zich­ten und der Ge­such­stel­le­rin das Pla­nungs­ge­biet di­rekt mit­tei­len.

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1367).

20 SR 700.1

Art. 1g Festsetzung des Planungskorridors 21  

1 Die Ge­such­stel­le­rin er­ar­bei­tet un­ter Ein­be­zug der be­trof­fe­nen Kan­to­ne in der Re­gel min­des­tens zwei Pla­nungs­kor­ri­do­re und reicht dem BFE die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ein.

2 Das BFE über­mit­telt der Be­gleit­grup­pe die voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen in­nert 30 Ta­gen nach Ein­gang. Es kann für die Be­sich­ti­gung von mög­li­chen Pla­nungs­kor­ri­do­ren ei­ne Be­ge­hung mit der Be­gleit­grup­pe or­ga­ni­sie­ren.

3 Die Be­gleit­grup­pe emp­fiehlt dem BFE auf­grund ei­ner ge­samt­heit­li­chen Be­trach­tung in­ner­halb von zwei Mo­na­ten nach Er­halt al­ler be­nö­tig­ten Un­ter­la­gen einen Pla­nungs­kor­ri­dor und die an­zu­wen­den­de Über­tra­gungs­tech­no­lo­gie, na­ment­lich ob die Lei­tung als Frei­lei­tung oder als Erd­ka­bel er­stellt wer­den soll.

4 Es er­ar­bei­tet ge­stützt auf die Emp­feh­lung der Be­gleit­grup­pe den Ent­wurf des Ob­jekt­blatts mit Be­richt für den Pla­nungs­kor­ri­dor und die an­zu­wen­den­de Über­tra­gungs­tech­no­lo­gie und er­öff­net das An­hö­rungs- und Mit­wir­kungs­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 19 RPV22.

5 Nach der Be­rei­ni­gung des Ent­wurfs führt es ei­ne Äm­ter­kon­sul­ta­ti­on durch. Es ver­an­lasst in­ner­halb von zwei Mo­na­ten nach Ab­schluss der Äm­ter­kon­sul­ta­ti­on die Fest­set­zung des Pla­nungs­kor­ri­dors so­wie der an­zu­wen­den­den Über­tra­gungs­tech­no­lo­gie durch:

a.
den Bun­des­rat in Fäl­len nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 RPV;
b.
das UVEK in Fäl­len nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 4 RPV.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1367).

22 SR 700.1

2. Abschnitt: Plangenehmigungsverfahren

Art. 2 Gesuchsunterlagen  

1 Die Un­ter­la­gen, die dem In­spek­to­rat zur Ge­neh­mi­gung ein­zu­rei­chen sind, müs­sen al­le An­ga­ben en­thal­ten, die für die Be­ur­tei­lung des Pro­jek­tes not­wen­dig sind, ins­be­son­de­re An­ga­ben über:

a.23
Be­triebs­in­ha­be­rin, Stand­ort, Art und Aus­ge­stal­tung der ge­plan­ten An­la­ge und de­ren Zu­sam­men­hang mit be­ste­hen­den An­la­gen;
b.
die Be­grün­dung des Pro­jek­tes;
c.
al­le si­cher­heits­re­le­van­ten Aspek­te;
d.
mög­li­che Ein­flüs­se auf oder durch an­de­re An­la­gen oder Ob­jek­te;
e.
die Aus­wir­kun­gen auf die Um­welt und die Land­schaft;
f.
die Ab­stim­mung mit der Raum­pla­nung, ins­be­son­de­re mit den Richt- und Nut­z­ungs­plä­nen der Kan­to­ne;
g.24
das Er­geb­nis der Ab­klä­run­gen, ob ein Sach­plan­ver­fah­ren durch­ge­führt wer­den muss oder nicht, und ge­ge­be­nen­falls, das Er­geb­nis des Sach­plan­ver­fah­rens.

1bis Bei Vor­ha­ben, die den erst­ma­li­gen oder einen leis­tungs­fä­hi­ge­ren An­schluss von Lie­gen­schaf­ten oder Sied­lun­gen aus­ser­halb der Bau­zo­ne an das Elek­tri­zi­täts­netz zum Ge­gen­stand ha­ben, ist den Un­ter­la­gen ein rechts­kräf­ti­ger Ent­scheid des Kan­tons bei­zu­le­gen, wo­nach der An­schluss zu­läs­sig ist.25

1ter Sind Ent­eig­nun­gen not­wen­dig, ist das Ge­such mit den An­ga­ben nach Ar­ti­kel 28 des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung vom 20. Ju­ni 193026 zu er­gän­zen.27

2 Das In­spek­to­rat er­lässt Richt­li­ni­en über Art, Dar­stel­lung, In­halt und An­zahl der ein­zu­rei­chen­den Un­ter­la­gen.

3 Es kann bei Be­darf zu­sätz­li­che Un­ter­la­gen ver­lan­gen, ins­be­son­de­re den Nach­weis, dass die Er­zeug­nis­se, die in die An­la­ge ein­ge­baut wer­den, den an­er­kann­ten Re­geln der Tech­nik ent­spre­chen.

4 Die Ge­such­stel­le­rin hat die Grund­la­gen der ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen den Ge­neh­mi­gungs­be­hör­den auf Ver­lan­gen vor­zu­le­gen.

5 Soll ei­ne An­la­ge nach Plä­nen er­stellt oder ge­än­dert wer­den, die be­reits ein­mal ge­neh­migt wor­den sind, so kann für die tech­ni­schen Be­lan­ge auf die da­ma­li­ge Plan­ge­neh­mi­gung ver­wie­sen wer­den.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Dez. 2013 (AS 2013 3509).

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2009, in Kraft seit 1. Sept. 2009 (AS 2009 3507).

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1367).

26 SR 711

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 5 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

Art. 3 Schwachstromanlagen im Einflussbereich von Starkstromanlagen  

1 Schwach­stro­man­la­gen, die im Ein­fluss­be­reich ei­ner ge­plan­ten Stark­stro­man­la­ge lie­gen, sind in den Plan­un­ter­la­gen für die­se Stark­stro­man­la­ge ein­zu­tra­gen.

2 Be­darf ei­ne be­ste­hen­de Schwach­stro­man­la­ge als Fol­ge der Er­stel­lung ei­ner Stark­stro­man­la­ge der Ge­neh­mi­gung nach Ar­ti­kel 8a Ab­satz 1 der Schwach­strom­ver­ord­nung vom 30. März 199428, so ist in den Plan­un­ter­la­gen für die ge­plan­te Stark­strom­an­la­ge zu­sätz­lich an­zu­ge­ben, wel­che Mass­nah­men zum Schutz der Schwach­strom­an­la­ge vor­ge­se­hen sind.

3 Die Be­trei­be­rin­nen von Schwach­stro­man­la­gen sind ver­pflich­tet, die In­for­ma­tio­nen un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung zu stel­len, die für die Er­stel­lung der Plan­un­ter­la­gen er­for­der­lich sind.

Art. 4 Aussteckung  

Das In­spek­to­rat er­lässt Richt­li­ni­en für die Aus­ste­ckung.

Art. 5 Verfahren durch das Inspektorat  

1 Das In­spek­to­rat ver­an­lasst die Pu­bli­ka­ti­on des Ge­su­ches, führt das Ein­spra­che­ver­fah­ren durch und holt die Stel­lung­nah­men der Kan­to­ne und der be­trof­fe­nen Bun­des­be­hör­den ein.

2 Es wür­digt die ein­ge­gan­ge­nen Stel­lung­nah­men, er­hebt die not­wen­di­gen Be­wei­se und ord­net nö­ti­gen­falls Be­ge­hun­gen an. Es ver­mit­telt zwi­schen den Par­tei­en.

3 Es kann auf die Durch­füh­rung von Ein­spra­che­ver­hand­lun­gen ver­zich­ten, wenn ei­ne Ver­mitt­lung zwi­schen den Par­tei­en aus­sichts­los er­scheint.29

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2009, in Kraft seit 1. Sept. 2009 (AS 2009 3507).

Art. 6 Verfahren durch das BFE 3031  

1 Kann in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Ein­gang der Ein­spra­chen und der Stel­lung­nah­men der Kan­to­ne und der be­trof­fe­nen Bun­des­be­hör­den nicht mit al­len Ein­spre­chern und Be­hör­den ei­ne Ei­ni­gung er­zielt wer­den, so über­weist das In­spek­to­rat die Un­ter­la­gen mit ei­nem Be­richt über den Stand des Ver­fah­rens dem BFE32 zum Ent­scheid.

2 Das BFE kann die Frist in Aus­nah­me­fäl­len an­ge­mes­sen ver­län­gern.

3 Es legt den Ein­spre­chern und Bun­des­stel­len, mit de­nen kei­ne Ei­ni­gung er­zielt wer­den konn­te, den Be­richt des In­spek­to­rats zur Stel­lung­nah­me vor.

4 Es kann zu­sätz­li­che Be­wei­se er­he­ben, Be­ge­hun­gen an­ord­nen und Ein­spra­che­ver­hand­lun­gen durch­füh­ren.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2009, in Kraft seit 1. Sept. 2009 (AS 2009 3507).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Dez. 2013 (AS 2013 3509).

32 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Dez. 2013 (AS 2013 3509). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 6a33  

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2009 (AS 2009 3507). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 9. Okt. 2013, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2013 (AS 2013 3509).

Art. 7 Projektänderungen während des Verfahrens  

Er­ge­ben sich wäh­rend des Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens we­sent­li­che Än­de­run­gen ge­gen­über dem ur­sprüng­li­chen Pro­jekt, so ist das ge­än­der­te Pro­jekt den Be­trof­fe­nen er­neut zur Stel­lung­nah­me zu un­ter­brei­ten und ge­ge­be­nen­falls öf­fent­lich auf­zu­le­gen.

Art. 8 Behandlungsfristen für das Inspektorat 34  

1 Für die Be­hand­lung ei­nes Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­su­ches gel­ten für das In­spek­to­rat in der Re­gel die fol­gen­den Fris­ten:

a.
zehn Ar­beits­ta­ge vom Ein­gang des voll­stän­di­gen Ge­su­ches bis zur Über­mit­t­lung an die Kan­to­ne und be­trof­fe­nen Bun­des­be­hör­den;
b.
30 Ar­beits­ta­ge für die Aus­fer­ti­gung des Ent­schei­des nach Ab­schluss der Ein­spra­che­ver­hand­lun­gen und dem Vor­lie­gen der Stel­lung­nah­men der Be­hör­den.

2 Die Be­hand­lungs­fris­ten ste­hen still wäh­rend der Zeit, die be­nö­tigt wird für:

a.
die Er­gän­zung oder die Über­ar­bei­tung der Un­ter­la­gen durch die Ge­such­stel­le­rin;
b.
die Er­stel­lung von Gut­ach­ten oder zu­sätz­li­chen Be­rich­ten.35

3 Im ver­ein­fach­ten Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren darf die Be­hand­lungs­frist für das gan­ze Ver­fah­ren in der Re­gel 20 Ar­beits­ta­ge nicht über­schrei­ten.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Dez. 2013 (AS 2013 3509).

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Dez. 2013 (AS 2013 3509).

Art. 8a Behandlungsfristen für das BFE 36  

1 Für die Be­hand­lung ei­nes Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­suchs gel­ten für das BFE in der Re­gel die fol­gen­den Fris­ten:

a.
einen Mo­nat für den Ver­sand des Be­richts über den Stand des Ver­fah­rens nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1;
b.
drei Mo­na­te ab Ein­gang des Be­richts über den Stand des Ver­fah­rens bis zur Durch­füh­rung ei­ner Ein­spra­che­ver­hand­lung;
c.
acht Mo­na­te für die Aus­fer­ti­gung des Ent­schei­des nach Ab­schluss der Ein­spra­che­ver­hand­lung und Ein­gang der Stel­lung­nah­men der Be­hör­den.

2 Die Be­hand­lungs­fris­ten ste­hen still wäh­rend der Zeit, die be­nö­tigt wird für:

a.
die Er­gän­zung oder die Über­ar­bei­tung der Un­ter­la­gen durch die Ge­such­stel­le­rin;
b.
die Er­stel­lung von Gut­ach­ten oder zu­sätz­li­chen Be­rich­ten.

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Dez. 2013 (AS 2013 3509).

Art. 8b Sistierung 37  

Be­nö­tigt die Ge­such­stel­le­rin für die Er­gän­zung der Ge­suchs­un­ter­la­gen, die Er­ar­bei­tung von Pro­jekt­va­ri­an­ten oder Ver­hand­lun­gen mit Be­hör­den und Ein­spre­chern mehr als drei Mo­na­te, so wird das Ver­fah­ren sis­tiert, bis die Wie­der­auf­nah­me ver­langt wird.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Dez. 2013 (AS 2013 3509).

Art. 9 Teilgenehmigung 38  

1 ...39

2 Für un­be­strit­te­ne Tei­le ei­ner An­la­ge kann ei­ne Teil­ge­neh­mi­gung er­teilt wer­den, wenn da­durch die An­la­ge im be­strit­te­nen Be­reich nicht prä­ju­di­ziert wird.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1367).

39 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1367).

Art. 9a Ausnahmen von der Plangenehmigungspflicht 40  

1 Kei­ner Plan­ge­neh­mi­gung be­dür­fen In­stand­hal­tungs­ar­bei­ten und ge­ring­fü­gi­ge tech­ni­sche Än­de­run­gen an An­la­gen, wenn da­bei kei­ne be­son­de­ren Aus­wir­kun­gen auf die Um­welt zu er­war­ten sind.

2 Als In­stand­hal­tungs­ar­bei­ten gel­ten sämt­li­che Ar­bei­ten, die da­zu die­nen, den Be­stand ei­ner An­la­ge im ge­neh­mig­ten Um­fang si­cher­zu­stel­len, ins­be­son­de­re:

a.
der gleich­wer­ti­ge Er­satz von An­la­ge­tei­len;
b.
Re­pa­ra­tu­ren, Kor­ro­si­ons- und Fäul­nis­schutz- so­wie Sa­nie­rungs­mass­nah­men; und
c.
die Er­neue­rung der Aus­sen­an­stri­che von An­la­ge­tei­len im glei­chen Farb­ton.

3 Als ge­ring­fü­gi­ge tech­ni­sche Än­de­run­gen gel­ten, so­fern da­durch das Er­schei­nungs­bild der An­la­ge nicht we­sent­lich ver­än­dert wird:

a.
der Er­satz von Erd­sei­len durch Erd­sei­le mit in­te­grier­ten Licht­wel­len­lei­tern so­wie de­ren Ver­wen­dung zur Durch­lei­tung von Da­ten der Be­triebs­in­ha­be­rin oder Drit­ter;
b.
Mass­nah­men zur Pha­sen-, Ver­lust- und Lär­m­op­ti­mie­rung von Lei­tun­gen, so­fern der mass­ge­ben­de Strom nach An­hang 1 Zif­fer 13 Ab­satz 2 NISV41 nicht dau­er­haft er­höht wird;
c.
der Er­satz von Iso­la­to­ren durch Iso­la­to­ren an­de­rer Bau­art;
d.
der Er­satz von Ka­beln in be­ste­hen­den Rohr­an­la­gen durch Ka­bel an­de­rer Bau­art, so­fern we­der die Rohr­be­le­gung ver­än­dert noch der mass­ge­ben­de Strom nach An­hang 1 Zif­fer 13 Ab­satz 2 NISV dau­er­haft er­höht wird; und
e.
der Er­satz von Trans­for­ma­to­ren in be­ste­hen­den Sta­tio­nen durch Trans­for­ma­to­ren des glei­chen Typs mit hö­he­rer Leis­tung.

4 Bei In­stand­hal­tungs­ar­bei­ten ent­schei­det das In­spek­to­rat im Zwei­fels­fall über die Plan­ge­neh­mi­gungs­pflicht.

5 Ge­ring­fü­gi­ge tech­ni­sche Än­de­run­gen zeigt die Be­triebs­in­ha­be­rin dem In­spek­to­rat vor der be­ab­sich­tig­ten Aus­füh­rung schrift­lich an. Das In­spek­to­rat teilt in­nert 20 Ta­gen nach Ein­gang der An­zei­ge mit, ob ein Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren durch­ge­führt wer­den muss.

6 Die Be­triebs­in­ha­be­rin do­ku­men­tiert ge­gen­über dem In­spek­to­rat die aus­ge­führ­ten In­stand­hal­tungs­ar­bei­ten und Än­de­run­gen.

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Okt. 2013 (AS 2013 3509). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1367).

41 SR 814.710

Art. 9b Projektierungszonen und Baulinien 42  

1 Die­ser Ab­schnitt gilt sinn­ge­mä­ss für die Fest­le­gung von Pro­jek­tie­rungs­zo­nen und Bau­li­ni­en.

2 Für die Fest­le­gung der Pro­jek­tie­rungs­zo­nen ist das BFE zu­stän­dig.

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1367).

Art. 9c Verfahrenserleichterungen 43  

Be­trifft ein Vor­ha­ben ei­ne An­la­ge mit ei­ner Nenn­span­nung von 36 kV oder we­ni­ger, die sich nicht in ei­nem Schutz­ge­biet nach Bun­des­recht oder nach ei­nem in­ter­na­tio­na­len Über­ein­kom­men be­fin­det noch ei­ne um­welt­recht­li­che Aus­nah­me­be­wil­li­gung be­dingt, so ver­zich­tet die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de grund­sätz­lich auf die An­hö­rung der Fach­be­hör­den des Bun­des, so­fern sie das Vor­ha­ben an­hand der kan­to­na­len Stel­lung­nah­me be­ur­tei­len kann.

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1367).

Art. 9d Erwerb und Erneuerung von Dienstbarkeiten und anderen Rechten 44  

Müs­sen für ei­ne be­ste­hen­de, rechts­kräf­tig be­wil­lig­te An­la­ge Rech­te er­neu­ert oder zu­sätz­lich er­wor­ben wer­den, oh­ne dass die An­la­ge bau­lich ge­än­dert wird, so be­stimmt sich das Ver­fah­ren aus­sch­liess­lich nach dem Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 193045 über die Ent­eig­nung und es be­darf kei­ner Plan­ge­neh­mi­gung.

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1367).

45 SR 711

3. Abschnitt: Bau und Inbetriebnahme

Art. 10 Bau  

1 Mit dem Bau ei­ner An­la­ge darf erst be­gon­nen wer­den, wenn die Ver­fü­gung über die Ge­neh­mi­gung der Plä­ne in Rechts­kraft er­wach­sen ist.

1bis Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann mit der Plan­ge­neh­mi­gung den so­for­ti­gen Bau­be­ginn für die An­la­ge oder für Tei­le da­von ge­stat­ten, so­fern:

a.
kei­ne un­er­le­dig­ten Ein­spra­chen vor­lie­gen;
b.
kei­ne Ein­wän­de be­trof­fe­ner Kan­to­ne und Fach­stel­len des Bun­des vor­lie­gen; und
c.
mit dem Bau­be­ginn kei­ne ir­re­ver­si­blen Ver­än­de­run­gen ver­bun­den sind.46

2 Er­ge­ben sich wäh­rend der Bau­aus­füh­rung zwin­gen­de Grün­de für ei­ne Ab­wei­chung von den ge­neh­mig­ten Plä­nen, so ist das In­spek­to­rat um­ge­hend zu ori­en­tie­ren. Das In­spek­to­rat ent­schei­det bei Ab­wei­chun­gen, die im ver­ein­fach­ten Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren ge­neh­migt wer­den könn­ten, oh­ne ein neu­es Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren durch­zu­füh­ren.

3 In den üb­ri­gen Fäl­len muss es für das ge­än­der­te Pro­jekt ein neu­es Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren durch­füh­ren; die Bau­ar­bei­ten für die von der Än­de­rung nicht be­trof­fe­nen Tei­le der An­la­ge dür­fen fort­ge­führt wer­den.

46 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Dez. 2013 (AS 2013 3509).

Art. 11 Verlängerung der Geltungsdauer der Plangenehmigung  

Wird die Aus­füh­rung ei­nes recht­zei­tig be­gon­ne­nen Bau­vor­ha­bens für län­ger als ein Jahr un­ter­bro­chen, so muss beim In­spek­to­rat um die Ver­län­ge­rung der Gel­tungs­dau­er der Plan­ge­neh­mi­gung nach­ge­sucht wer­den, wenn seit ih­rer rechts­kräf­ti­gen Er­tei­lung mehr als drei Jah­re ver­gan­gen sind.

Art. 12 Inbetriebnahme  

Die Un­ter­neh­mung muss die Fer­tig­stel­lung der An­la­ge dem In­spek­to­rat schrift­lich mit­tei­len und ei­ne Be­stä­ti­gung des Er­stel­lers bei­le­gen, aus wel­cher her­vor­geht, dass die An­la­ge den An­for­de­run­gen der Ge­setz­ge­bung und den an­er­kann­ten Re­geln der Tech­nik ent­spricht.

Art. 13 Kontrolle  

Das In­spek­to­rat kon­trol­liert in der Re­gel in­ner­halb ei­nes Jah­res nach der Fer­tigs­tel­lung, ob die An­la­ge vor­schrifts­ge­mä­ss und in Über­ein­stim­mung mit den ge­neh­mig­ten Plä­nen er­stellt wor­den ist und die zum Schutz der Um­welt ver­füg­ten Mass­nah­men um­ge­setzt wor­den sind.

4. Abschnitt: Übersichtspläne und Gewährleistung der Sicherheit

Art. 14 Übersichtspläne  

1 Die Ei­gen­tü­me­rin­nen von elek­tri­schen An­la­gen er­stel­len für ihr Netz einen Über­sichts­plan. Die­ser ist lau­fend nach­zu­füh­ren und muss den zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­len auf Ver­lan­gen zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den.

2 Der Über­sichts­plan muss die ge­samt­heit­li­che Be­ur­tei­lung ei­nes Pro­jek­tes im Ver­hält­nis zu den be­ste­hen­den An­la­gen er­mög­li­chen.

Art. 15 Gewährleistung der Sicherheit bei geänderten Verhältnissen  

1 Ist durch Ver­än­de­run­gen der Ver­hält­nis­se die Si­cher­heit ge­fähr­det, so hat die Ei­gen­tü­me­rin der An­la­ge un­ver­züg­lich die zur Ge­währ­leis­tung der Si­cher­heit not­wen­di­gen Mass­nah­men zu tref­fen.

2 Ver­än­de­run­gen, wel­che die Si­cher­heit be­ein­träch­ti­gen, so­wie Än­de­run­gen der Be­ur­tei­lungs­grund­la­gen, Än­de­run­gen der Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se und der Ab­bruch von An­la­gen müs­sen dem In­spek­to­rat mit­ge­teilt wer­den.

3 Die Mass­nah­men, die auf Grund von ge­än­der­ten Ver­hält­nis­sen ge­trof­fen oder ge­plant wer­den, sind mit den ent­spre­chen­den Un­ter­la­gen dem In­spek­to­rat zur Ge­neh­mi­gung vor­zu­le­gen.

5. Abschnitt: Finanzierung der Publikationen 47

47 Fassung gemäss Anhang 2 Ziff. 3 der Gebührenverordnung BFE vom 22. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4889).

Art. 1648  

48 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 2 Ziff. 3 der Ge­büh­ren­ver­ord­nung BFE vom 22. Nov. 2006, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4889).

Art. 17 ... 49  

Die Ge­such­stel­le­rin trägt die Kos­ten für die Pu­bli­ka­ti­on des Ge­su­ches. Sie sind von der her­aus­ge­ben­den Stel­le bei der Ge­such­stel­le­rin di­rekt ein­zu­zie­hen.

49 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 2 Ziff. 3 der Ge­büh­ren­ver­ord­nung BFE vom 22. Nov. 2006, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4889).

6. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 17a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
9. Oktober 2013
50  

1 Die Ar­ti­kel 1b–1d gel­ten nur für Sach­plan­ver­fah­ren, für wel­che die Un­ter­la­gen nach Ar­ti­kel 1b Ab­satz 3 die­ser Ver­ord­nung nach dem In­kraft­tre­ten die­ser Än­de­rung ein­ge­reicht wer­den. Al­le an­de­ren Sach­plan­ver­fah­ren wer­den nach bis­he­ri­gem Recht wei­ter­ge­führt.

2 Das BFE kann auf An­trag der Ge­such­stel­le­rin auf Ge­su­che, die nach dem 1. Ju­li 2013 ein­ge­reicht wer­den, die Ar­ti­kel 1b–1d an­wen­den, so­fern sich kei­ne der Stel­len und Or­ga­ni­sa­tio­nen nach Ar­ti­kel 1c Ab­satz 1 da­ge­gen aus­spricht.

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Dez. 2013 (AS 2013 3509).

Art. 18 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Ver­ord­nung vom 26. Ju­ni 199151 über das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren für Stark­stro­man­la­gen wird auf­ge­ho­ben.

51 [AS 1991 1476; 1992 2499Art. 15 Ziff. 2; 1997 1016An­hang Ziff. 4; 1998 54An­hang Ziff. 3; 1999Ziff. II 19 754 An­hang Ziff. 2]

Art. 19 Änderung bisherigen Rechts  

...52

52 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2000734kon­sul­tiert wer­den.

Art. 20 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. März 2000 in Kraft.

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