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Bundesgesetz
über die Stromversorgung
(Stromversorgungsgesetz, StromVG)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 89, 91 Absatz 1, 96 und 97 Absatz 1 der Bundesverfassung1,
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 3. Dezember 20042,

beschliesst:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck  

1 Die­ses Ge­setz bezweckt, die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne si­che­re Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gung so­wie für einen wett­be­werb­s­ori­en­tier­ten Elek­tri­zi­täts­markt zu schaf­fen.

2 Es soll aus­ser­dem die Rah­men­be­din­gun­gen fest­le­gen für:

a.
ei­ne zu­ver­läs­si­ge und nach­hal­ti­ge Ver­sor­gung mit Elek­tri­zi­tät in al­len Lan­des­tei­len;
b.
die Er­hal­tung und Stär­kung der in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Schwei­zer Elek­tri­zi­täts­wirt­schaft.
Art. 2 Geltungsbereich  

1 Die­ses Ge­setz gilt für Elek­tri­zi­täts­net­ze, die mit 50 Hz Wech­sel­strom be­trie­ben wer­den.

2 Der Bun­des­rat kann den Gel­tungs­be­reich des Ge­set­zes oder ein­zel­ner Be­stim­mun­gen auf an­de­re Elek­tri­zi­täts­net­ze aus­deh­nen, so­weit dies nö­tig ist, um die Zie­le die­ses Ge­set­zes zu er­rei­chen.

Art. 3 Kooperation und Subsidiarität  

1 Der Bund und, im Rah­men ih­rer Zu­stän­dig­keit, die Kan­to­ne ar­bei­ten für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes mit be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen, ins­be­son­de­re sol­chen der Wirt­schaft zu­sam­men.

2 Vor dem Er­lass von Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten prü­fen sie frei­wil­li­ge Mass­nah­men die­ser Or­ga­ni­sa­tio­nen. So­weit mög­lich und not­wen­dig, über­neh­men sie de­ren Ver­ein­ba­run­gen ganz oder teil­wei­se in das Aus­füh­rungs­recht.

Art. 3a Kantonale und kommunale Konzessionen 3  

Die Kan­to­ne und die Ge­mein­den kön­nen Kon­zes­sio­nen im Zu­sam­men­hang mit dem Über­tra­gungs- und dem Ver­teil­netz, ins­be­son­de­re das Recht zur Nut­zung des öf­fent­li­chen Grund und Bo­dens, oh­ne Aus­schrei­bung er­tei­len. Sie ge­währ­leis­ten ein dis­kri­mi­nie­rungs­frei­es und trans­pa­ren­tes Ver­fah­ren.

3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 23. Dez. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 3229; BBl 2011 29013907).

Art. 4 Begriffe  

1 In die­sem Ge­setz be­deu­ten:

a.
Elek­tri­zi­täts­netz: An­la­ge aus ei­ner Viel­zahl von Lei­tun­gen und den er­for­der­li­chen Ne­ben­an­la­gen zur Über­tra­gung und Ver­tei­lung von Elek­tri­zi­tät. Elek­tri­zi­täts­lei­tun­gen mit klei­ner räum­li­cher Aus­deh­nung zur Fein­ver­tei­lung, wie auf In­dus­triea­rea­len oder in­ner­halb von Ge­bäu­den, gel­ten nicht als Elek­tri­zi­täts­net­ze;
b.4
End­ver­brau­cher: Kun­den, wel­che Elek­tri­zi­tät für den ei­ge­nen Ver­brauch oder zur Spei­che­rung aus dem Netz be­zie­hen;
c.
Er­neu­er­ba­re Ener­gi­en: Was­ser­kraft, Son­nen­ener­gie, Geo­ther­mie, Um­ge­bungs­wär­me, Win­d­ener­gie und Ener­gie aus Bio­mas­se und aus Ab­fäl­len aus Bio­mas­se;
cbis.5
Er­wei­ter­te Ei­gen­pro­duk­ti­on: Elek­tri­zi­täts­pro­duk­ti­on aus ei­ge­nen An­la­gen und auf­grund von Be­zü­gen, die auf Be­tei­li­gun­gen be­ru­hen; gleich­ge­stellt ist Elek­tri­zi­tät auf­grund der Ab­nah­me­pflicht nach Ar­ti­kel 15 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sep­tem­ber 20166 (EnG);
d.
Netz­zu­gang: Recht auf Netz­nut­zung, um von ei­nem Lie­fe­ran­ten frei­er Wahl Elek­tri­zi­tät zu be­zie­hen oder Elek­tri­zi­tät in ein Netz ein­zu­spei­sen;
e.7
Re­ge­l­ener­gie: au­to­ma­tisch oder ma­nu­ell ab­ruf­ba­rer Ein­satz von Elek­tri­zi­tät zur Ein­hal­tung des ge­plan­ten Elek­tri­zi­täts­aus­tau­sches und zur Ge­währ­leis­tung des si­che­ren Netz­be­trie­bes;
ebis.8
Bi­lanz­grup­pe: recht­li­cher Zu­sam­menschluss von Teil­neh­mern am Elek­tri­zi­täts­markt, um ge­gen­über der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft ei­ne ge­mein­sa­me Mess- und Ab­rech­nungs­ein­heit in­ner­halb der Re­gel­zo­ne Schweiz zu bil­den;
eter.9
Aus­gleich­s­ener­gie: Elek­tri­zi­tät, die zum Aus­gleich der Dif­fe­renz zwi­schen dem ef­fek­ti­ven Be­zug oder der ef­fek­ti­ven Lie­fe­rung ei­ner Bi­lanz­grup­pe und de­ren Be­zug be­zie­hungs­wei­se de­ren Lie­fe­rung nach Fahr­plan in Rech­nung ge­stellt wird.
f.
Re­gel­zo­ne: Ge­biet, für des­sen Netz­re­ge­lung die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft ver­ant­wort­lich ist. Die Re­gel­zo­ne wird phy­si­ka­lisch durch Mess­stel­len fest­ge­legt;
g.
Sys­tem­dienst­leis­tun­gen: Die für den si­che­ren Be­trieb der Net­ze not­wen­di­gen Hilfs­diens­te. Die­se um­fas­sen ins­be­son­de­re Sys­tem­ko­or­di­na­ti­on, Bi­lanz­ma­na­ge­ment, Pri­mär­re­ge­lung, Schwarz­start- und In­sel­be­triebs­fä­hig­keit von Er­zeu­gern, Span­nungs­hal­tung (in­kl. An­teil Blin­d­ener­gie), be­trieb­li­che Mes­sun­gen und Aus­gleich der Wirk­ver­lus­te;
h.
Über­tra­gungs­netz: Elek­tri­zi­täts­netz, das der Über­tra­gung von Elek­tri­zi­tät über grös­se­re Di­stan­zen im In­land so­wie dem Ver­bund mit den aus­län­di­schen Net­zen dient und in der Re­gel auf der Span­nungs­ebe­ne 220/380 kV be­trie­ben wird;
i.
Ver­teil­netz: Elek­tri­zi­täts­netz ho­her, mitt­ler­er oder nie­de­rer Span­nung zum Zwe­cke der Be­lie­fe­rung von End­ver­brau­chern oder Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men.

2 Der Bun­des­rat kann die Be­grif­fe nach Ab­satz 1 so­wie wei­te­re in die­sem Ge­setz ver­wen­de­te Be­grif­fe nä­her aus­füh­ren und ver­än­der­ten tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen an­pas­sen.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

6 SR 730.0

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 12. Dez. 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1309; BBl 2014 39673977).

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 12. Dez. 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1309; BBl 2014 39673977).

2. Kapitel: Versorgungssicherheit

1. Abschnitt: Gewährleistung der Grundversorgung

Art. 5 Netzgebiete und Anschlussgarantie  

1 Die Kan­to­ne be­zeich­nen die Netz­ge­bie­te der auf ih­rem Ge­biet tä­ti­gen Netz­be­trei­ber. Die Zu­tei­lung ei­nes Netz­ge­bie­tes muss dis­kri­mi­nie­rungs­frei und trans­pa­rent er­fol­gen; sie kann mit ei­nem Leis­tungs­auf­trag an den Netz­be­trei­ber ver­bun­den wer­den.10

2 Netz­be­trei­ber sind ver­pflich­tet, in ih­rem Netz­ge­biet al­le End­ver­brau­cher in­ner­halb der Bau­zo­ne und ganz­jäh­rig be­wohn­te Lie­gen­schaf­ten und Sied­lun­gen aus­ser­halb der Bau­zo­ne so­wie al­le Elek­tri­zi­täts­er­zeu­ger an das Elek­tri­zi­täts­netz an­zu­sch­lies­sen.

3 Die Kan­to­ne kön­nen auf ih­rem Ge­biet tä­ti­ge Netz­be­trei­ber da­zu ver­pflich­ten, End­ver­brau­cher auch aus­ser­halb ih­res Netz­ge­bie­tes an das Netz an­zu­sch­lies­sen.

4 Die Kan­to­ne kön­nen Be­stim­mun­gen über An­schlüs­se aus­ser­halb der Bau­zo­ne so­wie über de­ren Be­din­gun­gen und Kos­ten er­las­sen.

5 Der Bun­des­rat legt trans­pa­ren­te und dis­kri­mi­nie­rungs­freie Re­geln für die Zu­ord­nung von End­ver­brau­chern zu ei­ner be­stimm­ten Span­nungs­ebe­ne fest. Er kann ent­spre­chen­de Re­geln für Elek­tri­zi­täts­er­zeu­ger und Netz­be­trei­ber fest­le­gen. Er kann die End­ver­brau­cher und Netz­be­trei­ber beim Wech­sel von An­schlüs­sen zur an­teils­mäs­si­gen Ab­gel­tung von Ka­pi­tal­kos­ten nicht mehr oder nur noch teil­wei­se ge­nutz­ter An­la­gen und zeit­lich be­fris­tet zum Aus­gleich der Be­ein­träch­ti­gung der Netz­nut­zungs­ent­gel­te ver­pflich­ten.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 23. Dez. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 3229; BBl 2011 29013907).

Art. 6 Lieferpflicht und Tarifgestaltung in der Grundversorgung 11  

1 Die Ver­teil­netz­be­trei­ber tref­fen die er­for­der­li­chen Mass­nah­men, da­mit sie in ih­rem Netz­ge­biet den fes­ten End­ver­brau­chern und den End­ver­brau­chern, die auf den Netz­zu­gang ver­zich­ten, je­der­zeit die ge­wünsch­te Men­ge an Elek­tri­zi­tät mit der er­for­der­li­chen Qua­li­tät und zu an­ge­mes­se­nen Ta­ri­fen lie­fern kön­nen.12

2 Als fes­te End­ver­brau­cher im Sin­ne die­ses Ar­ti­kels gel­ten die Haus­hal­te und die an­de­ren End­ver­brau­cher mit ei­nem Jah­res­ver­brauch von we­ni­ger als 100 MWh pro Ver­brauchs­stät­te.

2bis Die Ver­teil­netz­be­trei­ber bie­ten in der Grund­ver­sor­gung als Stan­dard ein Elek­tri­zi­täts­pro­dukt an, das ins­be­son­de­re auf der Nut­zung von in­län­di­scher er­neu­er­ba­rer Ener­gie be­ruht (Stan­dard­strom­pro­dukt).13

3 Die Ver­teil­netz­be­trei­ber le­gen in ih­ren Netz­ge­bie­ten für fes­te End­ver­brau­cher mit gleich­ar­ti­ger Ver­brauch­s­cha­rak­te­ris­tik, die von der glei­chen Span­nungs­ebe­ne Elek­tri­zi­tät be­zie­hen, einen ein­heit­li­chen Elek­tri­zi­täts­ta­rif fest.14 Die Elek­tri­zi­täts­ta­ri­fe sind für min­des­tens ein Jahr fest und sind auf­ge­schlüs­selt nach Netz­nut­zung, Ener­gie­lie­fe­rung, Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen zu ver­öf­fent­li­chen.

4 Für die Fest­le­gung des Ta­rif­be­stand­teils der Netz­nut­zung gel­ten die Ar­ti­kel 14−15a. Für den Ta­rif­be­stand­teil der Ener­gie­lie­fe­rung ha­ben die Ver­teil­netz­be­trei­ber ei­ne Kos­ten­trä­ger­rech­nung zu füh­ren.15 Der Um­stand, dass fes­te End­ver­brau­cher ge­ge­be­nen­falls auch Ener­gie ein­spei­sen, darf bei der Fest­le­gung des Ta­rif­be­stand­teils der Ener­gie­lie­fe­rung nicht be­rück­sich­tigt wer­den.16

5 Die Ver­teil­netz­be­trei­ber set­zen in der Grund­ver­sor­gung die fol­gen­den, durch den Bun­des­rat fest­zu­le­gen­den Min­de­stan­tei­le an Elek­tri­zi­tät ab:

a.
einen Min­de­stan­teil von ih­rer er­wei­ter­ten Ei­gen­pro­duk­ti­on aus er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en aus dem In­land;
b.
einen Min­de­stan­teil Elek­tri­zi­tät aus er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en aus An­la­gen im In­land; reicht ih­re er­wei­ter­te Ei­gen­pro­duk­ti­on da­für nicht, so be­schaf­fen sie die nö­ti­gen in­län­di­schen Men­gen über mit­tel- und lang­fris­ti­ge Be­zugs­ver­trä­ge.17

5bis Die Ver­teil­netz­be­trei­ber be­ach­ten aus­ser­dem die fol­gen­den Grund­sät­ze:

a.
Sie be­schaf­fen die er­for­der­li­che Elek­tri­zi­tät mit Be­schaf­fungs­stra­te­gi­en, die sie mög­lichst ge­gen Markt­preis­schwan­kun­gen ab­si­chern.
b.
Sie tren­nen die Be­schaf­fun­gen für die Grund­ver­sor­gung ei­ner­seits und für die End­ver­brau­cher, die von ih­rem Netz­zu­gang Ge­brauch ma­chen, an­de­rer­seits; sie wei­sen die Be­zugs­ver­trä­ge, mit der gan­zen oder ei­nem Teil der Elek­tri­zi­täts­men­ge, mit Wir­kung für die ge­sam­te Lauf­zeit dem je­wei­li­gen Seg­ment zu und do­ku­men­tie­ren dies.
c.
Sie kön­nen die Be­schaf­fun­gen oh­ne Aus­schrei­bung vor­neh­men, ge­währ­leis­ten aber ein trans­pa­ren­tes und dis­kri­mi­nie­rungs­frei­es Ver­fah­ren.
d.
In die Grund­ver­sor­gungs­ta­ri­fe dür­fen nebst ei­nem an­ge­mes­se­nen Ge­winn ein­ge­rech­net wer­den:
1.
bei ei­ge­nen An­la­gen oder be­tei­li­gungs­be­ding­ten Be­zü­gen: die durch­schnitt­li­chen Ge­ste­hungs­kos­ten die­ser gan­zen Pro­duk­ti­on;
2.
bei Be­zugs­ver­trä­gen: die Be­schaf­fungs­kos­ten;
3.
bei Ab­nah­men nach Ar­ti­kel 15 EnG18: die ent­spre­chen­de Ver­gü­tung.19

5ter Die Ver­teil­netz­be­trei­ber dür­fen Kos­ten auf­grund von Ziel­vor­ga­ben zur Stei­ge­rung der Ef­fi­zi­enz nach Ar­ti­kel 46b EnG nur an­teils­mäs­sig den fes­ten End­ver­brau­chern und den End­ver­brau­chern, die auf den Netz­zu­gang ver­zich­ten, be­las­ten. Der Bun­des­rat kann die­se Kos­ten be­gren­zen.20

6 Fes­te End­ver­brau­cher ha­ben kei­nen An­spruch auf Netz­zu­gang nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 1.

7 Für den Zu­sam­menschluss zum Ei­gen­ver­brauch gel­ten die Ar­ti­kel 17 und 18 EnG.21

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

15 Fas­sung des ers­ten und zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

16 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 9 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

18 SR 730.0

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze (AS 2019 1349; BBl 2016 3865). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

21 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 9 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 722  

22 Noch nicht in Kraft (AS 2017 6839, 2018 1811).

2. Abschnitt: Sicherstellung der Versorgung

Art. 8 Aufgaben der Netzbetreiber  

1 Die Netz­be­trei­ber ko­or­di­nie­ren ih­re Tä­tig­kei­ten. Ih­nen ob­liegt ins­be­son­de­re:

a.
die Ge­währ­leis­tung ei­nes si­che­ren, leis­tungs­fä­hi­gen und ef­fi­zi­en­ten Net­zes;
b.
die Or­ga­ni­sa­ti­on der Netz­nut­zung und die Re­gu­lie­rung des Net­zes un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Aus­tau­sches mit an­de­ren Net­zen;
c.
die Be­reit­stel­lung der be­nö­tig­ten Re­ser­ve­lei­tungs­ka­pa­zi­tät;
d.
die Er­ar­bei­tung der tech­ni­schen und be­trieb­li­chen Min­dest­an­for­de­run­gen für den Netz­be­trieb. Sie be­rück­sich­ti­gen da­bei in­ter­na­tio­na­le Nor­men und Emp­feh­lun­gen an­er­kann­ter Fa­ch­or­ga­ni­sa­tio­nen.

1bis Die Er­zeu­ger, die End­ver­brau­cher und die Speicher­be­trei­berun­ter­stüt­zen ih­ren Netz­be­trei­berbei Mass­nah­men zur Ge­währ­leis­tung des si­che­ren Netz­be­triebs. Sie be­fol­gen sei­ne An­wei­sun­gen bei An­ord­nun­gen nach Ar­ti­kel 20a.Die­se Pflich­ten gel­ten sinn­ge­mä­ss auch zwi­schen Netz­be­trei­bern mit ver­bun­de­nen Net­zen.23

224

3 Die Netz­be­trei­ber ori­en­tie­ren die Eid­ge­nös­si­sche Elek­tri­zi­täts­kom­mis­si­on (El­Com) jähr­lich über den Be­trieb und die Be­las­tung der Net­ze so­wie über aus­ser­or­dent­li­che Er­eig­nis­se.25

4 Der Bun­des­rat kann für Be­trei­ber klei­ner Ver­teil­net­ze Er­leich­te­run­gen in Be­zug auf die Pflich­ten nach Ab­satz 3 vor­se­hen.26

5 Der Bun­des­rat sieht für Pflicht­ver­let­zun­gen Sank­tio­nen ein­sch­liess­lich Er­satz­vor­nah­men vor.

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2021 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2021 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art. 8a Schutz vor Cyberbedrohungen 27  

1 Die Netz­be­trei­ber, die Er­zeu­ger und die Speicher­be­trei­ber müs­sen Mass­nah­men für einen an­ge­mes­se­nen Schutz ih­rer An­la­gen vor Cy­ber­be­dro­hun­gen tref­fen.

2 Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men vor­se­hen und, so­fern zur Si­cher­stel­lung der Ver­sor­gung not­wen­dig, die Pflicht nach Ab­satz 1 auf an­de­re Dienst­leis­ter im Be­reich der Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gung aus­deh­nen.

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 4 des BG vom 29. Sept. 2023 (Ein­füh­rung ei­ner Mel­de­pflicht für Cy­be­r­an­grif­fe auf kri­ti­sche In­fra­struk­tu­ren), in Kraft seit 1. Ju­li 2024 (AS 2024 257; BBl 2023 84).

Art. 8b Energiereserve für kritische Versorgungssituationen 28  

1 Zur Ab­si­che­rung ge­gen aus­ser­or­dent­li­che Si­tua­tio­nen wie kri­ti­sche Ver­sor­gungs­eng­päs­se oder -aus­fäl­le kann ei­ne Ener­gie­re­ser­ve ge­bil­det wer­den.

2 An der Bil­dung der Ener­gie­re­ser­ve neh­men teil:

a.
ob­li­ga­to­risch: die Be­trei­ber von Spei­cher­was­ser­kraft­wer­ken ab ei­ner Spei­cher­ka­pa­zi­tät von 10 GWh, die Was­ser vor­hal­ten;
b.
auf­grund von Aus­schrei­bun­gen: die Speicher­be­trei­ber und grös­se­re Ver­brau­cher mit ei­nem Po­ten­zi­al für La­st­re­duk­ti­on; die­se Re­ser­ve­teil­neh­mer er­hal­ten ein Ent­gelt für das Vor­hal­ten von Ener­gie und für die Be­reit­schaft zur La­st­re­duk­ti­on.

3 Die El­Com legt die Di­men­sio­nie­rung und die üb­ri­gen Eck­wer­te der Was­ser­kraf­t­re­ser­ve (Abs. 2 Bst. a) und der rest­li­chen Re­ser­ve (Abs. 2 Bst. b) fest und über­wacht die Um­set­zung der Ener­gie­re­ser­ve.

4 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft un­ter­stützt die El­Com und nimmt die ope­ra­ti­ve Ab­wick­lung der Ener­gie­re­ser­ve vor. Sie schliesst mit den Teil­neh­mern der Was­ser­kraf­t­re­ser­ve ei­ne Ver­ein­ba­rung über die Teil­nah­me an der Re­ser­ve. Die be­trof­fe­nen Be­trei­ber le­gen sel­ber fest, in wel­chen Spei­cher­was­ser­kraft­wer­ken sie die Re­ser­ve­men­ge vor­hal­ten, und kön­nen Ab­re­den mit an­de­ren Be­trei­bern tref­fen, da­mit die­se die Vor­hal­tung vor­neh­men; sie hal­ten sich für die­se Mo­da­li­tä­ten an die Vor­ga­ben nach Ab­satz 7 Buch­sta­be b. Für die rest­li­che Re­ser­ve führt die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft die nö­ti­gen Aus­schrei­bun­gen durch und schliesst mit den Be­trei­bern und Ver­brau­chern, de­nen sie einen Zu­schlag er­teilt, eben­falls ei­ne Ver­ein­ba­rung. Die Re­ser­ve­teil­neh­mer er­tei­len der El­Com und der na­tio­na­lenNetz­ge­sell­schaft die not­wen­di­genAus­künf­te und stel­len die er­for­der­li­chenUn­ter­la­gen zur Ver­fü­gung.

5 Die Ener­gie­re­ser­ve steht zum Ab­ruf frei, wenn an der Strom­bör­se für den Fol­ge­tag die nach­ge­frag­te Men­ge Elek­tri­zi­tät das An­ge­bot über­steigt (feh­len­de Mark­träu­mung). Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft nimmt den Ab­ruf nach ei­ner durch die El­Com fest­ge­leg­ten Ab­ru­f­ord­nung und in de­ren Rah­men dis­kri­mi­nie­rungs­frei vor.

6 Die Bi­lanz­grup­pen und die nach­ge­la­ger­ten Händ­ler dür­fen aus der Re­ser­ve ab­ge­ru­fe­ne Ener­gie nicht mit Ge­winn und nicht ins Aus­land ver­kau­fen.

7 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten und kann ins­be­son­de­re Fol­gen­des vor­se­hen:

a.
die Bil­dung von ein­zel­nen Re­ser­ve­tei­len für län­ger als ein Jahr, ins­be­son­de­re bei der Was­ser­kraf­t­re­ser­ve, und die Mög­lich­keit, zeit­wei­se auf die Bil­dung ei­nes Re­ser­ve­teils zu ver­zich­ten oder ihn vor­zei­tig auf­zu­lö­sen;
b.
die Kri­te­ri­en, nach de­nen be­stimmt wird, wel­che Be­trei­ber mit wie­viel Ener­gie ob­li­ga­to­risch an der Was­ser­kraf­t­re­ser­ve teil­neh­men müs­sen, wie sie die Ener­gie auf ih­re Spei­cher­seen ver­tei­len und wie sie ih­re Vor­hal­te­ver­pflich­tun­gen durch an­de­re Be­trei­ber vor­neh­men las­sen kön­nen, in­dem sie ent­spre­chen­de Ab­re­den tref­fen;
c.
ei­ne mo­de­ra­te Pau­scha­l­ab­gel­tung für die Was­ser­vor­hal­tung, wel­che die ak­tu­el­le Markt­si­tua­ti­on, die Preis­dif­fe­renz am Strom­markt zwi­schen den Win­ter- und den Som­mer­mo­na­tenso­wie den Wert der Fle­xi­bi­li­tät be­rück­sich­tigt;
d.
Prei­so­ber­gren­zen bei den Aus­schrei­bun­gen;
e.
Sank­tio­nen bei der Miss­ach­tung von Re­ser­ve­pflich­ten;
f.
einen aus­nahms­wei­sen Ab­ruf auch oh­ne feh­len­de Mark­träu­mung;
g.
die Ab­ruf­ent­schä­di­gung, die der Un­ter­schied­lich­keit der Re­ser­ve­tei­le Rech­nung tra­gen kann;
h.
ein Auf­geld zu­las­ten der Bi­lanz­grup­pen, die einen Ab­ruf ver­an­lasst ha­ben;
i.
die all­fäl­li­ge Vor­hal­tung von Leis­tung.

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 8c Erfassung und Weitergabe der Speicherseedaten 29  

1 Der Bun­des­rat be­zeich­net ei­ne Stel­le für die Er­fas­sung von Füll­stands-, Ab­fluss- und Zu­fluss­da­ten der Spei­cher­seen. Die Kraft­werks­be­trei­ber stel­len ihr al­le da­zu er­for­der­li­chen Da­ten und In­for­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung.

2 Die Stel­le gibt die Da­ten der El­Com, dem Bun­des­amt für Ener­gie (BFE), der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft, der Or­ga­ni­sa­ti­on der wirt­schaft­li­chen Lan­des­ver­sor­gung und wei­te­ren Bun­des­stel­len im für de­ren Auf­ga­ben­er­fül­lung not­wen­di­gen Um­fang wei­ter. Der Bun­des­rat re­gelt die Grund­zü­ge der Be­rech­ti­gung zum Zu­gang zu den Da­ten.

3 Die Da­ten wer­den ver­trau­lich be­han­delt. Die Emp­fän­ger nach Ab­satz 2 stel­len zu­dem mit tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men si­cher, dass die Da­ten aus­sch­liess­lich für den bei der Wei­ter­ga­be an­ge­ge­be­nen Zweck ver­wen­det wer­den.

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 9 Massnahmen bei Gefährdung der Versorgung  

1 Ist die si­che­re und er­schwing­li­che Ver­sor­gung mit Elek­tri­zi­tät im In­land trotz der Vor­keh­ren der Un­ter­neh­men der Elek­tri­zi­täts­wirt­schaft mit­tel- oder lang­fris­tig er­heb­lich ge­fähr­det, so kann der Bun­des­rat un­ter Ein­be­zug der Kan­to­ne und der Or­ga­ni­sa­tio­nen der Wirt­schaft Mass­nah­men tref­fen zur:

a.
Stei­ge­rung der Ef­fi­zi­enz der Elek­tri­zi­täts­ver­wen­dung;
b.
Be­schaf­fung von Elek­tri­zi­tät, ins­be­son­de­re über lang­fris­ti­ge Be­zugs­ver­trä­ge und den Aus­bau der Er­zeu­gungs­ka­pa­zi­tä­ten;
c.
Ver­stär­kung und zum Aus­bau von Elek­tri­zi­täts­net­zen.

2 Der Bun­des­rat kann wett­be­werb­li­che Aus­schrei­bun­gen für die Stei­ge­rung der Ef­fi­zi­enz der Elek­tri­zi­täts­ver­wen­dung und die Be­schaf­fung von Elek­tri­zi­tät durch­füh­ren. Er legt in der Aus­schrei­bung die Kri­te­ri­en fest in Be­zug auf die Ver­sor­gungs­si­cher­heit und Wirt­schaft­lich­keit.

3 Bei der Elek­tri­zi­täts­be­schaf­fung und beim Aus­bau der Er­zeu­gungs­ka­pa­zi­tä­ten ha­ben er­neu­er­ba­re Ener­gi­en Vor­rang.

4 Ent­ste­hen aus den Aus­schrei­bun­gen nach Ab­satz 2 Mehr­kos­ten, so wer­den die­se von der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft mit ei­nem Zu­schlag auf die Über­tra­gungs­kos­ten der Hoch­span­nungs­net­ze ab­ge­gol­ten. Die Ab­gel­tung ist zu be­fris­ten.

5 Wird ein Ge­winn er­wirt­schaf­tet, so müs­sen all­fäl­li­ge Ab­gel­tun­gen für Mehr­kos­ten der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft ganz oder teil­wei­se zu­rück­er­stat­tet wer­den. Ei­ne an­ge­mes­se­ne Ver­zin­sung des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals muss ge­währ­leis­tet sein. Die Netz­ge­sell­schaft ver­wen­det die Rück­er­stat­tun­gen für:

a.
die Re­duk­ti­on der Über­tra­gungs­kos­ten der Hoch­span­nungs­net­ze;
b.
die Ver­stär­kung oder den Aus­bau der Hoch­span­nungs­net­ze.
Art. 9a Zubau für die Stromproduktion im Winter 30  

1 Zur Stär­kung der Ver­sor­gungs­si­cher­heit im Win­ter soll per 2040 ein Zu­bau von Kraft­wer­ken zur Er­zeu­gung von er­neu­er­ba­rer Ener­gie von min­des­tens 6 TWh rea­li­siert und un­ter­stützt wer­den. Da­von müs­senmin­des­tens 2 TWh si­cher ab­ruf­bar sein.

2 Die­ser Zu­bau ist in ers­ter Li­nie mit Spei­cher­was­ser­kraft­wer­ken nach An­hang 2so­wie mit So­lar- und Wind­kraft­an­la­gen von na­tio­na­lem In­ter­es­se zu er­rei­chen.

3 Für Spei­cher­was­ser­kraft­wer­ke nach An­hang 2so­wie für das Was­ser­kraft­werk Chlus gilt, dass:

a.
sie nur pla­nungs­pflich­tig sind, wenn ei­ne An­la­ge an ei­nem neu­en Stand­ort vor­ge­se­hen ist; da­bei be­schränkt sich die Pla­nungs­pflicht auf die Durch­füh­rung ei­nes Richt­plan­ver­fah­rens nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 2 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 197931;
b.
ihr Be­darf aus­ge­wie­sen ist;
c.
sie stand­ort­ge­bun­den sind;
d.
das In­ter­es­se an ih­rer Rea­li­sie­rung an­de­ren na­tio­na­len In­ter­es­sen grund­sätz­lich vor­geht; und
e.
zu­sätz­li­che Aus­gleichs­mass­nah­men zum Schutz von Biodi­ver­si­tät und Land­schaft vor­zu­se­hen sind.

4 Für So­lar- und Wind­kraft­an­la­gen von na­tio­na­lem In­ter­es­se nach Ar­ti­kel 12 EnG32, die in ei­nem ge­eig­ne­ten Ge­biet nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 1 EnG und Ar­ti­kel 8b des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 1979, aber aus­ser­halb von Ob­jek­ten nach Ar­ti­kel 5 des Bun­des­ge­set­zes vom 1. Ju­li 196633 über den Na­tur- und Hei­mat­schutz vor­ge­se­hen sind, gilt dass:

a.
ihr Be­darf aus­ge­wie­sen ist;
b.
sie stand­ort­ge­bun­den sind; und
c.
das In­ter­es­se an ih­rer Rea­li­sie­rung an­de­ren na­tio­na­len In­ter­es­sen grund­sätz­lich vor­geht.

5 Der Bun­des­rat über­prüft die Lis­te der in An­hang 2auf­ge­führ­ten Vor­ha­ben re­gel­mäs­sig, erst­mals zwei Jah­re nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 29. Sep­tem­ber 2023, un­ter Kon­sul­ta­ti­on der Be­trof­fe­nen, ins­be­son­de­re der Kan­to­ne, der Be­trei­ber und der Ver­bän­de, und be­an­tragt der Bun­des­ver­samm­lung bei Be­darf so­wie bei Nicht­rea­li­sie­rung von auf­ge­führ­ten Pro­jek­ten Er­gän­zun­gen der Lis­te.

6 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten. Er kann ins­be­son­de­re vor­se­hen, dass Un­ter­neh­men, die Pro­jek­te nach Ab­satz 5 nicht rea­li­sie­ren, die Pro­jekt­un­ter­la­gen an­de­ren In­ter­es­sier­ten zu­gäng­lich ma­chen müs­sen.

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

31 SR 700

32 SR 730.0

33 SR 451

Art. 9abis Versorgungssicherheit durch Energieeffizienz 34  

1 Zur Stär­kung der Ver­sor­gungs­si­cher­heit im Win­tersind Mass­nah­men der Ener­gie­ef­fi­zi­enz um­zu­set­zen, die bis spä­tes­tens 2035 zu ei­ner Re­duk­ti­on des Strom­ver­brauchs um 2 TWh füh­ren.

2 Zeich­net sich ab, dass die an­ge­streb­ten Ef­fi­zi­enz­ge­win­ne nach Ab­satz 1 nicht er­reicht wer­den kön­nen, so kann der Aus­bau er­neu­er­ba­rer Kraft­wer­ke nach dem EnG35 in­ten­si­viert wer­den.

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

35 SR 730.0

3. Abschnitt: Netzentwicklung36

36 Eingefügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Ausbau der Stromnetze, in Kraft seit 1. Juni 2019, Art. 9d seit 1. Juni 2021 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art. 9ater Szenariorahmen 37  

1 Das BFE er­stellt einen Sze­na­riorah­men als Grund­la­ge für die Netz­pla­nung der Über­tra­gungs­net­ze und Ver­teil­net­ze ho­her Span­nung. Es stützt sich da­bei auf die ener­gie­po­li­ti­schen Zie­le des Bun­des und auf die ge­samt­wirt­schaft­li­chen Rah­men­da­ten und be­rück­sich­tigt das in­ter­na­tio­na­le Um­feld. Der Sze­na­riorah­men geht von ei­ner Ge­sam­t­ener­gie­be­trach­tung aus.38

2 Bei der Er­stel­lung des Sze­na­riorah­mens be­zieht das BFE die Kan­to­ne, die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft, die üb­ri­gen Netz­be­trei­ber und wei­te­re Be­trof­fe­ne an­ge­mes­sen mit ein. Die­se stel­len dem BFE die da­für er­for­der­li­chen Aus­künf­te und Un­ter­la­gen un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung.

3 Im Sze­na­riorah­men sind ma­xi­mal drei Sze­na­ri­en ab­zu­bil­den, die für einen Zeit­raum von min­des­tens zehn Jah­ren die Band­brei­te wahr­schein­li­cher ener­gie­wirt­schaft­li­cher Ent­wick­lun­gen auf­zei­gen. Ge­stützt auf das wahr­schein­lichs­te der Sze­na­ri­en ist min­des­tens ein Sze­na­rio für einen Zeit­raum von wei­te­ren zehn Jah­ren zu ent­wi­ckeln.

4 Der Sze­na­riorah­men ist dem Bun­des­rat zur Ge­neh­mi­gung vor­zu­le­gen.

5 Der Sze­na­riorah­men muss pe­ri­odisch über­prüft und nach­ge­führt wer­den. Der Bun­des­rat be­stimmt die Pe­ri­odi­zi­tät; er kann bei aus­ser­or­dent­li­chen Ent­wick­lun­gen ei­ne vor­ge­zo­ge­ne Nach­füh­rung des Sze­na­riorah­mens an­ord­nen.

6 Der Sze­na­riorah­men ist für Be­hör­den zu Fra­gen der Elek­tri­zi­täts­net­ze ver­bind­lich.

37 Ur­prüng­lich: Art. 9a.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 9b Grundsätze für die Netzplanung  

1 Je­der Netz­be­trei­ber be­stimmt die Grund­sät­ze, die bei der Netz­pla­nung an­zu­wen­den sind.

2 Bei der Be­stim­mung der Grund­sät­ze ist na­ment­lich zu be­rück­sich­ti­gen, dass das Netz in der Re­gel nur dann aus­zu­bau­en ist, wenn die Ge­währ­leis­tung ei­nes si­che­ren, leis­tungs­fä­hi­gen und ef­fi­zi­en­ten Net­zes wäh­rend des ge­sam­ten Pla­nungs­ho­ri­zon­tes nicht durch ei­ne Op­ti­mie­rung oder Ver­stär­kung er­reicht wer­den kann.

3 Die El­Com kann Mi­ni­ma­lan­for­de­run­gen fest­le­gen.

4 Der Bun­des­rat kann die Netz­be­trei­ber ver­pflich­ten, ih­re Grund­sät­ze zu ver­öf­fent­li­chen.

Art. 9c Koordination der Netzplanung  

1 Die Netz­be­trei­ber ko­or­di­nie­ren ih­re Netz­pla­nung und stel­len ein­an­der die da­für er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung.

2 Sie zie­hen die be­trof­fe­nen Kan­to­ne so­wie die wei­te­ren Be­trof­fe­nen an­ge­mes­sen in die Pla­nung mit ein.

Art. 9d Mehrjahrespläne  

1 Die Netz­be­trei­ber er­stel­len für ih­re Net­ze mit ei­ner Nenn­span­nung von über 36 kV auf der Grund­la­ge des Sze­na­riorah­mens und ent­spre­chend dem wei­te­ren Be­darf für ihr Netz­ge­biet einen auf den Zeit­raum des Sze­na­riorah­mens aus­ge­leg­ten Ent­wick­lungs­plan (Mehr­jah­res­plan). Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft legt ih­ren Mehr­jah­res­plan in­ner­halb von zwölf Mo­na­ten nach Ge­neh­mi­gung des letz­ten Sze­na­riorah­mens durch den Bun­des­rat der El­Com zur Prü­fung vor.39

2 Der vor­zu­le­gen­de Mehr­jah­res­plan ent­hält fol­gen­de An­ga­ben:

a.
Er be­schreibt die vor­ge­se­he­nen Pro­jek­te und legt dar, in­wie­fern sie aus wirt­schaft­li­cher und tech­ni­scher Sicht wirk­sam und an­ge­mes­sen sind.
b.
Er weist aus, wel­che Netz­ent­wick­lungs­mass­nah­men über die ent­spre­chen­den zehn Jah­re hin­aus vor­ge­se­hen sind.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

4 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft ver­öf­fent­licht ih­ren von der El­Com ge­prüf­ten Mehr­jah­res­plan, so­weit:

a.
die in­ne­re oder äus­se­re Si­cher­heit der Schweiz nicht ge­fähr­det wird;
b.
die aus­sen­po­li­ti­schen In­ter­es­sen oder die in­ter­na­tio­na­len Be­zie­hun­gen der Schweiz nicht be­ein­träch­tigt wer­den;
c.
kei­ne Be­rufs-, Ge­schäfts- oder Fa­bri­ka­ti­ons­ge­heim­nis­se of­fen­bart wer­den.

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 9e Öffentlichkeitsarbeit  

1 Das BFE in­for­miert die Öf­fent­lich­keit über die wich­ti­gen Aspek­te der Netz­ent­wick­lung und die Mög­lich­kei­ten zur Mit­wir­kung im Ver­fah­ren. Es un­ter­stützt die Kan­to­ne in ih­rer Öf­fent­lich­keits­ar­beit.

2 Die Kan­to­ne in­for­mie­ren die Öf­fent­lich­keit über die wich­ti­gen re­gio­na­len Aspek­te der Netz­ent­wick­lung in ih­rem Kan­tons­ge­biet. Das BFE schliesst mit den Kan­to­nen, die er­heb­li­che Leis­tun­gen er­brin­gen, un­ter Ein­be­zug der be­trof­fe­nen Netz­be­trei­ber Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen ab.

3. Kapitel: Netznutzung

1. Abschnitt: Entflechtung, Kostenrechnung und Information

Art. 10 Entflechtung  

1 Die Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men ha­ben die Un­ab­hän­gig­keit des Netz­be­triebs si­cher­zu­stel­len. Quer­sub­ven­tio­nie­run­gen zwi­schen dem Netz­be­trieb und den üb­ri­gen Tä­tig­keits­be­rei­chen sind un­ter­sagt.

2 Wirt­schaft­lich sen­si­ble In­for­ma­tio­nen, die aus dem Be­trieb der Elek­tri­zi­täts­net­ze ge­won­nen wer­den, müs­sen von den Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men un­ter Vor­be­halt der ge­setz­li­chen Of­fen­le­gungs­pflich­ten ver­trau­lich be­han­delt wer­den und dür­fen nicht für an­de­re Tä­tig­keits­be­rei­che ge­nutzt wer­den.

3 Die Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men müs­sen die Ver­teil­netz­be­rei­che min­des­tens buch­hal­te­risch von den üb­ri­gen Tä­tig­keits­be­rei­chen ent­flech­ten.

Art. 11 Jahres- und Kostenrechnung  

1 Die Be­trei­ber und Ei­gen­tü­mer von Ver­teil- und Über­tra­gungs­net­zen er­stel­len für je­des Netz je ei­ne Jah­res­rech­nung so­wie ei­ne Kos­ten­rech­nung, die bei­de von den üb­ri­gen Tä­tig­keits­be­rei­chen ent­floch­ten sind. Die Kos­ten­rech­nung ist der El­Com jähr­lich vor­zu­le­gen.

2 Der Bun­des­rat kann Min­dest­an­for­de­run­gen für die Ver­ein­heit­li­chung der Rech­nungs­le­gung und Kos­ten­rech­nung er­las­sen.

Art. 12 Information und Rechnungsstellung 40  

1 Die Netz­be­trei­ber stel­len die für die Netz­nut­zung nö­ti­gen In­for­ma­tio­nen leicht zu­gäng­lich be­reit und ver­öf­fent­li­chen:

a.
die Netz­nut­zungs­ta­ri­fe;
b.
die Elek­tri­zi­täts­ta­ri­fe;
c.
d.
die Jahres­s­um­me der Netz­nut­zungs­ent­gel­te;
e.
die tech­ni­schen und be­trieb­li­chen Min­dest­an­for­de­run­gen für den Netz­an­schluss;
f.
die Grund­la­gen zur Be­rech­nung all­fäl­li­ger Netz­kos­ten­bei­trä­ge; und
g.
die Jah­res­rech­nun­gen.

2 Die Rech­nun­gen, die den End­ver­brau­chern ge­stellt wer­den, müs­sen trans­pa­rent und ver­gleich­bar sein. In der Rech­nung sind ge­son­dert aus­zu­wei­sen:

a.
das Ent­gelt für die Elek­tri­zi­tät;
b.
das Netz­nut­zungs­ent­gelt;
c.
d.
die Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen;
e.
der Netz­zu­schlag nach Ar­ti­kel 35 EnG41;
f.
die Kos­ten der Ener­gie­re­ser­ve nach Ar­ti­kel 8b;
g.
die Kos­ten für Netz- und An­schluss­ver­stär­kun­gen nach Ar­ti­kel 15b;
h.42
die Kos­ten der Un­ter­stüt­zungs­mass­nah­men ge­mä­ss Ar­ti­kel 14bis.

3 Die Netz­be­trei­ber dür­fen den End­ver­brau­chern bei ei­nem Lie­fe­ran­ten­wech­sel auf den ver­trag­lich vor­ge­se­he­nen Kün­di­gungs­ter­min kei­ne Kos­ten für den Wech­sel auf­er­le­gen.

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025, Abs. 1 Bst. c und 2 Bst. c seit 1. Jan. 2026 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

41 SR 730.0

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der BG vom 20. Dez. 2024 (Dring­li­che Über­brückungs­hil­fen für Ei­sen-, Stahl- und Alu­mi­ni­um­pro­du­zen­ten von stra­te­gi­scher Be­deu­tung), in Kraft vom 1. Jan. 2025 bis zum 31. Dez. 2028 (AS 2024 787; BBl 2024 710).

2. Abschnitt: Netzzugang und Netznutzungsentgelt

Art. 13 Netzzugang  

1 Die Netz­be­trei­ber sind ver­pflich­tet, Drit­ten dis­kri­mi­nie­rungs­frei den Netz­zu­gang zu ge­wäh­ren.

2 Der Netz­zu­gang kann mit schrift­li­cher Be­grün­dung in­nert zehn Ar­beits­ta­gen seit Ein­gang des Ge­suchs ver­wei­gert wer­den, wenn der Netz­be­trei­ber nach­weist, dass:

a.
der si­che­re Be­trieb des Net­zes ge­fähr­det wür­de;
b.
kei­ne freie Ka­pa­zi­tät vor­han­den ist;
c.
bei grenz­über­schrei­ten­der Netz­nut­zung vom aus­län­di­schen Staat kein Ge­gen­recht ge­währt wird; oder
d.
ei­ne Aus­nah­me nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 6 vor­liegt.

343

43 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 14 Netznutzungsentgelt  

1 Das Ent­gelt für die Netz­nut­zung darf die an­re­chen­ba­ren Kos­ten so­wie die Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen nicht über­stei­gen.

2 Das Netz­nut­zungs­ent­gelt ist von den End­ver­brau­chern je Aus­spei­se­punkt zu ent­rich­ten.

3 Für die Fest­le­gung der Netz­nut­zungs­ta­ri­fe gilt:

a.
Sie müs­sen ein­fa­che Struk­tu­ren auf­wei­sen und die von den End­ver­brau­chern ver­ur­sach­ten Kos­ten wi­der­spie­geln.
b.
Sie müs­sen un­ab­hän­gig von der Di­stanz zwi­schen Ein- und Aus­spei­se­punkt sein.
c.44
Sie müs­sen sich am Be­zugs­pro­fil ori­en­tie­ren und im Netz ei­nes Netz­be­trei­bers pro Span­nungs­ebe­ne und Kun­den­grup­pe ein­heit­lich sein.
d.45
e.46
Sie müssen den Zielen einer effizienten Netzinfrastruktur und Elektrizitätsverwendung Rechnung tragen.

3bis Kos­ten, die die Netz­be­trei­ber in­di­vi­du­ell in Rech­nung stel­len, dür­fen bei der Fest­le­gung des Netz­nut­zungs­ent­gelts nicht be­rück­sich­tigt wer­den.47

4 Die Kan­to­ne tref­fen die ge­eig­ne­ten Mass­nah­men zur An­glei­chung un­ver­hält­nis­mäs­si­ger Un­ter­schie­de der Netz­nut­zungs­ta­ri­fe in ih­rem Ge­biet. Falls die­se Mass­nah­men nicht aus­rei­chen, trifft der Bun­des­rat an­de­re ge­eig­ne­te Mass­nah­men. Er kann ins­be­son­de­re einen Aus­gleichs­fonds mit ob­li­ga­to­ri­scher Be­tei­li­gung al­ler Netz­be­trei­ber an­ord­nen. Die Ef­fi­zi­enz des Netz­be­triebs muss ge­wahrt blei­ben. Bei Zu­sam­menschlüs­sen von Netz­be­trei­bern be­steht ei­ne Über­gangs­frist von fünf Jah­ren ab dem Zu­sam­menschluss.

5 Die im Zu­sam­men­hang mit gel­ten­den Was­ser­rechts­ver­lei­hun­gen (Kon­zes­si­ons­ver­trä­ge) ver­ein­bar­ten Leis­tun­gen, ins­be­son­de­re die Ener­gie­lie­fe­run­gen, wer­den durch die Be­stim­mun­gen über das Netz­nut­zungs­ent­gelt nicht be­rührt.

44 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 9 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).

45 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 12. Dez. 2014, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1309; BBl 2014 39673977).

46 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 9 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).

47 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 12. Dez. 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1309; BBl 2014 39673977).

Art. 14bis Überbrückungshilfen für Eisen-, Stahl- und Aluminiumproduzenten von strategischer Bedeutung 48  

1 Für Un­ter­neh­men, die min­des­tens seit dem Jahr 2023 Ei­sen-, Stahl- oder Alu­mi­ni­um mit ei­ner Jah­res­pro­duk­ti­on von min­des­tens 20’000 Ton­nen Me­tall aus mehr­heit­lich re­zy­klier­tem Ma­te­ri­al her­stel­len oder ver­ar­bei­ten, kön­nen die Netz­nut­zungs­ent­gel­te des Über­tra­gungs­net­zes und der Ver­teil­net­ze, mit Aus­nah­me der An­tei­le der Strom­re­ser­ve und des Netz­zu­schlags, wäh­rend vier Jah­ren re­du­ziert wer­den, wenn:

a.
sie ih­ren Sitz in der Schweiz ha­ben;
b.
ih­re Elek­tri­zi­täts­kos­ten min­des­tens 5 Pro­zent der Brut­to­wert­schöp­fung aus­ma­chen;
c.
sie am Emis­si­ons­han­dels­sys­tem der Schweiz teil­neh­men.

2 Von der Re­duk­ti­on aus­ge­schlos­sen sind Un­ter­neh­men, die im letz­ten ab­ge­schlos­se­nen Ge­schäfts­jahr ein po­si­ti­ves Jah­res­er­geb­nis aus­wei­sen.

3 Für die Ge­wäh­rung der Re­duk­ti­on müs­sen fol­gen­de Auf­la­gen er­füllt wer­den:

a.
Er­hal­tung des Pro­duk­ti­ons­stand­orts, die an­hand ei­nes Ge­schäfts­plans auf­ge­zeigt wird;
b.
Er­ar­bei­tung ei­nes Net­to-Null- Fahr­plans nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2 des Bun­des­ge­set­zes vom 30. Sep­tem­ber 202249 über die Zie­le im Kli­ma­schutz, die In­no­va­ti­on und die Stär­kung der Ener­gie­si­cher­heit;
c.
Ver­zicht auf die Be­schluss­fas­sung über oder die Aus­zah­lung von Di­vi­den­den und Tan­tie­men für die Jah­re 2025–2028;
d.
Ver­zicht auf die Be­schluss­fas­sung über oder Aus­zah­lung von Son­der­ver­gü­tun­gen und va­ria­blen Ver­gü­tun­gen für die Mit­glie­der der Ge­schäfts­lei­tung und des Ver­wal­tungs­rats für die Jah­re 2025–2028;
e.
Ver­zicht auf an­de­re Mit­tel­ab­flüs­se wie die Ge­wäh­rung von Dar­le­hen an die und die Rück­zah­lung von Dar­le­hen der Ei­gen­tü­me­rin­nen und Ei­gen­tü­mer oder der na­he­ste­hen­den Per­so­nen für die Jah­re 2025–2028;
f.
Si­cher­hei­ten für den Fall der Nicht­er­fül­lung der Auf­la­gen.

4 Die Re­duk­ti­on kann nur er­fol­gen, wenn der Stand­ort­kan­ton Fi­nanz­hil­fen zur Un­ter­stüt­zung von Un­ter­neh­men nach Ab­satz 1 ge­währt. Die Fi­nanz­hil­fen be­tra­gen min­des­tens die Hälf­te der je­wei­li­gen Re­duk­ti­on.

5 Die Re­duk­ti­on be­trägt:

a.
50 Pro­zent im ers­ten Jahr;
b.
37,5 Pro­zent im zwei­ten Jahr;
c.
25 Pro­zent im drit­ten Jahr;
d.
12,5 Pro­zent im vier­ten Jahr.

6 Die Re­duk­ti­on wird auf Ge­such hin ge­währt. Das Ge­such ist bis spä­tes­tens 31. Mai 2025 beim Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) ein­zu­rei­chen.

7 Un­ter­neh­men, de­nen ei­ne Re­duk­ti­on ge­währt wor­den ist, ha­ben ge­gen­über dem UVEK jähr­lich den Nach­weis der Ein­hal­tung der Auf­la­gen zu er­brin­gen. Kann der Nach­weis nicht er­bracht wer­den, ist der Be­trag, um den das Netz­nut­zungs­ent­gelt re­du­ziert wur­de, voll­stän­dig zu­rück­zu­er­stat­ten.

8 Der Bun­des­rat kann wei­te­re Kri­te­ri­en fest­le­gen. Er re­gelt die Ein­zel­hei­ten, ins­be­son­de­re:

a.
Trans­pa­ren­z­auf­la­gen;
b.
Rück­zah­lungs­mo­da­li­tä­ten und Ge­winn­be­tei­li­gung;
c.
Si­cher­hei­ten;
d.
Da­ten­be­ar­bei­tung und Aus­kunfts­pflicht.

9 Die durch die Re­duk­ti­on ent­gan­ge­nen Netz­nut­zungs­ent­gel­te gel­ten als an­re­chen­ba­re Kos­ten des Über­tra­gungs­net­zes. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der BG vom 20. Dez. 2024 (Dring­li­che Über­brückungs­hil­fen für Ei­sen-, Stahl- und Alu­mi­ni­um­pro­du­zen­ten von stra­te­gi­scher Be­deu­tung), in Kraft vom 1. Jan. 2025 bis zum 31. Dez. 2028 (AS 2024 787; BBl 2024 710).

49 SR 814.310

Art. 14a Speicher, Bahnstromnetz und weitere Anlagen als Spezialfälle beim Netznutzungsentgelt und beim Elektrizitätsbezug 50  

1 Es ist kein Netz­nut­zungs­ent­gelt ge­schul­det für:

a.
Kraft­wer­ke bei den fol­gen­den Elek­tri­zi­täts­be­zü­gen:
1.
Ei­gen­be­darf ei­nes Kraft­werks,
2.
An­trieb von Pum­pen bei Pumpspei­cher­kraft­wer­ken;
b.
Spei­cher oh­ne End­ver­brauch.

2 Das mit der Fre­quenz von 16,7 Hz be­trie­be­ne Netz der Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men (Bahn­strom­netz) gilt beim Elek­tri­zi­täts­be­zug aus dem 50‑Hz-Netz als End­ver­brau­cher.

3 Beim Bahn­strom­netz ist ana­log zu Ab­satz 1 kein Netz­nut­zungs­ent­gelt ge­schul­det, wenn Elek­tri­zi­tät be­zo­gen wird:

a.
für den Ei­gen­be­darf ei­nes Kraft­werks;
b.
für den An­trieb von Pum­pen in Pumpspei­cher­kraft­wer­ken und die an­sch­lies­send er­zeug­te Elek­tri­zi­täts­men­ge wie­der in das 50‑Hz-Netz zu­rück­ge­speist wird; oder
c.
aus Ef­fi­zi­enz­grün­den er­satz­wei­se aus dem 50‑Hz-Netz an­statt aus ei­nem Pumpspei­cher­kraft­werk selbst; vor­aus­ge­setzt ist, dass da­durch in­ner­halb des Pumpspei­cher­kraft­werks ein zeit­glei­ches Pum­pen und Tur­bi­nie­ren ver­mie­den wird.

4

5 Der Bun­des­rat kann:

a.
b.
wei­te­re Ein­zel­hei­ten des Zu­sam­men­spiels zwi­schen 50‑Hz- und 16,7‑Hz-Netz re­geln.

6

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025, Abs. 4, 5 Bst. a und 6 seit 1. Jan. 2026 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 15 Anrechenbare Netzkosten  

1 Als an­re­chen­ba­re Kos­ten gel­ten die Be­triebs- und Ka­pi­tal­kos­ten ei­nes si­che­ren, leis­tungs­fä­hi­gen und ef­fi­zi­en­ten Net­zes so­wie aus­nahms­wei­se die Kos­ten in­no­va­ti­ver Mass­nah­men für in­tel­li­gen­te Net­ze, so­fern sie die vom Bun­des­rat be­stimm­ten Funk­tio­na­li­tä­ten auf­wei­sen. Sie bein­hal­ten einen an­ge­mes­se­nen Be­triebs­ge­winn.51

2 Als Be­triebs­kos­ten gel­ten die Kos­ten für die mit dem Be­trieb der Net­ze di­rekt zu­sam­men­hän­gen­den Leis­tun­gen. Da­zu zäh­len ins­be­son­de­re:

a.52
die Kos­ten für Sys­tem­dienst­leis­tun­gen und die Ener­gie­re­ser­ve;
b.
die Kos­ten für den Un­ter­halt der Net­ze;
c.
die Ent­gel­te für die Ein­räu­mung von Rech­ten und Dienst­bar­kei­ten im Zu­sam­men­hang mit dem Netz­be­trieb.53

3 Die Ka­pi­tal­kos­ten müs­sen auf der Ba­sis der ur­sprüng­li­chen An­schaf­fungs- be­zie­hungs­wei­se Her­stell­kos­ten der be­ste­hen­den An­la­gen er­mit­telt wer­den. Als Ka­pi­tal­kos­ten an­re­chen­bar sind höchs­tens:

a.
die kal­ku­la­to­ri­schen Ab­schrei­bun­gen;
b.
die kal­ku­la­to­ri­schen Zin­sen auf den für den Be­trieb der Net­ze not­wen­di­gen Ver­mö­gens­wer­ten.

3bis Der Bun­des­rat re­gelt un­ter wel­chen Be­din­gun­gen und in wel­chem Um­fang fol­gen­de Kos­ten an­re­chen­bar und wie sie den Be­triebs- und Ka­pi­tal­kos­ten zu­zu­ord­nen sind:

a.
die Kos­ten in­tel­li­gen­ter Mess-, Steu­er- und Re­gel­sys­te­me, ein­sch­liess­lich be­stimm­ter Kos­ten für die Sen­si­bi­li­sie­rung im Be­reich der Ver­brauchs­re­duk­ti­on;
b.
die Kos­ten für not­wen­di­ge In­for­ma­ti­ons­mass­nah­men, die der Netz­be­trei­ber für ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­ge Vor­ha­ben nach Ar­ti­kel 16 des Elek­tri­zi­täts­ge­set­zes vom 24. Ju­ni 190254 pro­jekt­s­pe­zi­fisch trifft;
c.
die Ge­büh­ren, die der Netz­be­trei­ber nach Ar­ti­kel 3aAb­satz 2 des Elek­tri­zi­täts­ge­set­zes ent­rich­tet;
d.
die Kos­ten in­no­va­ti­ver Mass­nah­men nach Ab­satz 1.55

4 Der Bun­des­rat legt die Grund­la­gen fest zur:

a.
Be­rech­nung der Be­triebs- und Ka­pi­tal­kos­ten;
b.
ein­heit­li­chen und ver­ur­sa­cher­ge­rech­ten Über­wäl­zung der Kos­ten so­wie der Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen. Da­bei ist der Ein­spei­sung von Elek­tri­zi­tät auf un­te­ren Span­nungs­ebe­nen Rech­nung zu tra­gen.

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

54 SR 734.0

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art. 15a Besondere Kosten des Übertragungsnetzes im Zusammenhang mit der Versorgungssicherheit 56  

1 Als an­re­chen­ba­re Be­triebs­kos­ten des Über­tra­gungs­net­zes gel­ten auch, so­weit ei­ne Kos­ten­de­ckung durch an­de­re Fi­nan­zie­rungs­in­stru­men­te nicht mög­lich ist:

a.
die Kos­ten der be­zeich­ne­ten Stel­le für die Er­fas­sung und Wei­ter­ga­be der Spei­cher­see­da­ten (Art. 8c);
b.
die Kos­ten, die den Netz­be­trei­bern, Er­zeu­gern und Speicher­be­trei­bern un­mit­tel­bar durch Mass­nah­men ent­ste­hen, die nach dem Lan­des­ver­sor­gungs­ge­setz vom 17. Ju­ni 201657 zur Si­cher­stel­lung der Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gung not­wen­dig sind.

2 Das Bun­des­amt für wirt­schaft­li­che Lan­des­ver­sor­gung prüft vor­ab, ob die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b er­füllt sind. Es ent­schei­det nach An­hö­rung der El­Com, ob die Kos­ten als Über­tra­gungs­netz­kos­ten an­re­chen­bar sind.

3 Der Bun­des­rat re­gelt, wie die dem Über­tra­gungs­netz zu­ge­ord­ne­ten Kos­ten aus­zu­wei­sen sind und wie sie den Be­rech­tig­ten von der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft er­stat­tet wer­den.

56 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

57 SR 531

Art. 15b Erzeugungsbedingte Verstärkungen im Verteilnetz und von Anschlussleitungen 58  

1 Die Kos­ten für not­wen­di­ge Netz­ver­stär­kun­gen im Zu­sam­men­hang mit Pro­duk­ti­ons­an­la­gen sind an­re­chen­ba­re Netz­kos­ten des Netz­be­trei­bers.

2 Lö­sen An­la­gen zur Pro­duk­ti­on von Elek­tri­zi­tät aus er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en die Netz­ver­stär­kun­gen aus, sind die Kos­ten als Kos­ten des Über­tra­gungs­net­zes an­re­chen­bar (Art. 15a) und wer­den von der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft ver­gü­tet. Der Bun­des­rat kann Ober- und Un­ter­gren­zen vor­se­hen.

3 Für sol­che An­la­gen mit An­schluss an das Mit­tel­span­nungs­netz und hö­her er­folgt die Ver­gü­tung auf An­trag des Ver­teil­netz­be­trei­bers und nach Be­wil­li­gung der El­Com.

4 Für sol­che An­la­gen mit An­schluss an das Nie­der­span­nungs­netz er­hal­ten die Ver­teil­netz­be­trei­ber auf An­trag ei­ne pau­scha­le Ab­gel­tung für den ge­ne­rel­len Be­darf an Netz­ver­stär­kun­gen, un­ab­hän­gig von ei­ner ef­fek­ti­ven Rea­li­sie­rung.

5 Die Kos­ten für not­wen­di­ge Ver­stär­kun­gen von An­schluss­lei­tun­gen von der Par­zel­len­gren­ze bis zum Netz­an­schluss­punkt sind eben­falls als Kos­ten des Über­tra­gungs­net­zes (Art. 15a) an­re­chen­bar, falls die Ver­stär­kun­gen durch die Ein­spei­sung von Elek­tri­zi­tät aus er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en aus Pro­duk­ti­ons­an­la­gen mit ei­ner An­schluss­leis­tung über 50 kW aus­ge­löst wer­den. Der Bun­des­rat kann ein Ma­xi­mum der an­re­chen­ba­ren Kos­ten pro kW der An­la­ge fest­le­gen. Ver­blei­ben­de Ver­stär­kungs­kos­ten sind durch den Pro­du­zen­ten zu tra­gen.

6 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten zu die­sen Vor­ga­ben und na­ment­lich zur pau­scha­len Ab­gel­tung. Für de­ren Be­mes­sung ori­en­tiert er sich an den durch­schnitt­li­chen Netz­ver­stär­kungs­kos­ten je kW neu an­ge­schlos­se­ner An­la­ge­leis­tung. Er re­gelt aus­ser­dem ins­be­son­de­re:

a.
das Ver­fah­ren und den Mo­dus für die Mit­te­ler­he­bung und die Aus­zah­lun­gen durch die Netz­ge­sell­schaft;
b.
Buch­füh­rungs- und Ab­schrei­bungs­vor­ga­ben zu­las­ten der Ver­teil­netz­be­trei­ber, um mehr­fa­che An­rech­nun­gen zu ver­hin­dern;
c.
die In­for­ma­ti­ons­pflich­ten der Ver­teil­netz­be­trei­ber zu den rea­li­sier­ten Netz­ver­stär­kun­gen, de­ren Kos­ten und den an­ge­schlos­se­nen An­la­gen.

58 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 15c Individuell in Rechnung zu stellende Kosten 59  

1 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft stellt in­di­vi­du­ell in Rech­nung:

a.
den Bi­lanz­grup­pen: die Kos­ten für Aus­gleich­s­ener­gie;
b.
den Ver­teil­netz­be­trei­bern und den di­rekt am Über­tra­gungs­netz an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern: die Kos­ten, die sie für den Aus­gleich von Wirk­ver­lus­ten und im Zu­sam­men­hang mit Blin­d­ener­gie ver­ur­sacht ha­ben.60

2 Sie legt die Prei­se für die Aus­gleich­s­ener­gie so fest, dass ein An­reiz be­steht, ge­samtschwei­ze­risch Re­ge­l­ener­gie und Re­gel­leis­tung ef­fi­zi­ent ein­zu­set­zen, und dass Miss­bräu­che ver­hin­dert wer­den. Die Prei­se für die Aus­gleich­s­ener­gie ori­en­tie­ren sich an den Kos­ten für Re­ge­l­ener­gie.

3 Re­sul­tiert aus dem Ver­kauf von Aus­gleich­s­ener­gie ein Ge­winn, so ist er mit den Kos­ten der Sys­tem­dienst­leis­tun­gen zu ver­rech­nen.

59 Ur­prüng­lich: Art. 15a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 12. Dez. 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1309; BBl 2014 39673977).

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 16 Kosten der Netznutzung durch grenzüberschreitende Lieferungen  

1 Das Ent­gelt für die grenz­über­schrei­ten­de Nut­zung des Über­tra­gungs­net­zes rich­tet sich nach den durch die tat­säch­li­che Nut­zung ver­ur­sach­ten Kos­ten. Sie sind se­pa­rat zu er­mit­teln und dür­fen nicht den in­län­di­schen End­ver­brau­chern an­ge­las­tet wer­den.

2 Ba­sis für die Be­rech­nung der Ka­pi­tal­kos­ten bil­den die lang­fris­ti­gen durch­schnitt­li­chen Zu­satz­kos­ten der in An­spruch ge­nom­me­nen Netz­ka­pa­zi­tä­ten (long run ave­ra­ge in­cre­men­tal costs, LRAIC). Die kal­ku­la­to­ri­schen Ab­schrei­bun­gen er­fol­gen li­ne­ar über ei­ne je nach An­la­ge­kom­po­nen­te spe­zi­fisch fest­ge­leg­te Zeit­dau­er. Die für den Be­trieb not­wen­di­gen Ver­mö­gens­wer­te wer­den zu ei­nem an­ge­mes­se­nen Zins­satz ver­zinst.

3 Der Bun­des­rat kann die Ab­schrei­bungs­dau­er so­wie den an­ge­mes­se­nen Zins­satz fest­le­gen und die be­triebs­not­wen­di­gen Ver­mö­gens­wer­te be­zeich­nen.

Art. 17 Netzzugang bei Engpässen im grenzüberschreitenden Übertragungsnetz  

1 Über­schrei­tet die Nach­fra­ge nach grenz­über­schrei­ten­der Über­tra­gungs­ka­pa­zi­tät die ver­füg­ba­re Ka­pa­zi­tät, so kann die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft die ver­füg­ba­re Ka­pa­zi­tät nach markt­ori­en­tier­ten Ver­fah­ren wie Auk­tio­nen zu­tei­len. Die El­Com kann das Ver­fah­ren re­geln.

2 Bei der Zu­tei­lung von Ka­pa­zi­tä­ten im grenz­über­schrei­ten­den Über­tra­gungs­netz ha­ben Lie­fe­run­gen auf­grund von in­ter­na­tio­na­len Be­zugs- und Lie­fer­ver­trä­gen, die vor dem 31. Ok­to­ber 2002 ab­ge­schlos­sen wor­den sind, Vor­rang. Vor­rang ha­ben auch Lie­fe­run­gen aus Grenz­was­ser­kraft­wer­ken, so­weit die grenz­über­schrei­ten­de Über­tra­gung zur Si­cher­stel­lung der je­wei­li­gen Ho­heits­an­tei­le nö­tig ist.61

3 Die Nut­zung zu­ge­teil­ter Ka­pa­zi­tät darf nur ein­ge­schränkt wer­den, wenn die Si­cher­heit des Über­tra­gungs­net­zes ge­fähr­det ist und die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft kei­ne an­de­ren zu­mut­ba­ren und wirt­schaft­lich ver­tret­ba­ren Mass­nah­men zum Aus­gleich der Netz­be­las­tung er­grei­fen kann.

4 Wird zu­ge­teil­te Ka­pa­zi­tät nicht in An­spruch ge­nom­men, so muss sie er­neut nach markt­ori­en­tier­ten Ver­fah­ren zu­ge­teilt wer­den.

5 Ein­nah­men aus markt­ori­en­tier­ten Zu­tei­lungs­ver­fah­ren sind zu ver­wen­den für:

a.
die De­ckung von Kos­ten grenz­über­schrei­ten­der Elek­tri­zi­täts­lie­fe­run­gen, die nicht ein­zel­nen Ver­ur­sa­chern di­rekt an­ge­las­tet wer­den, ins­be­son­de­re für Kos­ten zur Ge­währ­leis­tung der Ver­füg­bar­keit der zu­ge­teil­ten Ka­pa­zi­tät;
b.
Auf­wen­dun­gen für den Er­halt oder den Aus­bau des Über­tra­gungs­net­zes;
c.
die De­ckung der an­re­chen­ba­ren Kos­ten des Über­tra­gungs­net­zes nach Ar­ti­kel 15.

6 Der Bun­des­rat kann zur För­de­rung des Aus­baus der Ka­pa­zi­tä­ten im grenz­über­schrei­ten­den Über­tra­gungs­netz zeit­lich be­fris­te­te Aus­nah­men beim Netz­zu­gang und bei den an­re­chen­ba­ren Netz­kos­ten vor­se­hen.62

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Okt. 2017 (AS 2017 4999; BBl 2016 83138333).

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

2a. Abschnitt: Messwesen und Steuersysteme63

63 Eingefügt durch Anhang Ziff. II 9 des Energiegesetzes vom 30. Sept. 2016 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561). Fassung gemäss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Ausbau der Stromnetze, in Kraft seit 1. Juni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art.17a Intelligente Messsysteme  

1 Ein in­tel­li­gen­tes Mess­sys­tem beim End­ver­brau­cher, Er­zeu­ger oder Spei­cher ist ei­ne Mess­ein­rich­tung zur Er­fas­sung elek­tri­scher Ener­gie, die ei­ne bi­di­rek­tio­na­le Da­ten­über­tra­gung un­ter­stützt und den tat­säch­li­chen Ener­gief­luss und des­sen zeit­li­chen Ver­lauf er­fasst.

2 Der Bun­des­rat kann Vor­ga­ben zur Ein­füh­rung sol­cher in­tel­li­gen­ten Mess­sys­te­me ma­chen. Er be­rück­sich­tigt da­bei in­ter­na­tio­na­le Nor­men und Emp­feh­lun­gen an­er­kann­ter Fa­ch­or­ga­ni­sa­tio­nen. Er kann ins­be­son­de­re die Netz­be­trei­ber da­zu ver­pflich­ten, bis zu ei­nem be­stimm­ten Zeit­punkt bei al­len End­ver­brau­chern, Er­zeu­gern und Spei­chern oder bei ge­wis­sen Grup­pen da­von die In­stal­la­ti­on in­tel­li­gen­ter Mess­sys­te­me zu ver­an­las­sen.

3 Er kann un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Bun­des­ge­setz­ge­bung über das Mess­we­sen fest­le­gen, wel­chen tech­ni­schen Min­dest­an­for­de­run­gen die in­tel­li­gen­ten Mess­sys­te­me zu ge­nü­gen ha­ben und wel­che wei­te­ren Ei­gen­schaf­ten, Aus­stat­tun­gen und Funk­tio­na­li­tä­ten sie auf­wei­sen müs­sen, ins­be­son­de­re im Zu­sam­men­hang mit:

a.
der Über­mitt­lung von Mess­da­ten;
b.
der Un­ter­stüt­zung von Ta­rif­sys­te­men;
c.
der Un­ter­stüt­zung wei­te­rer Diens­te und An­wen­dun­gen.

2b. Abschnitt: … 64

64 Tritt am 1. Jan. 2026 ist Kraft (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 17b Intelligente Steuer- und Regelsysteme 65  

1 In­tel­li­gen­te Steu­er- und Re­gel­sys­te­me sind Ein­rich­tun­gen, mit de­nen fern­ge­steu­ert auf den Ver­brauch, die Er­zeu­gung oder die Spei­che­rung von Strom, na­ment­lich zur Op­ti­mie­rung des Ei­gen­ver­brauchs oder zur Si­cher­stel­lung ei­nes sta­bi­len Netz­be­triebs, Ein­fluss ge­nom­men wer­den kann.

2 Der Bun­des­rat kann Vor­ga­ben zum Ein­satz von in­tel­li­gen­ten Steu­er- und Re­gel­sys­te­men bei End­ver­brau­chern, Er­zeu­gern und Spei­chern ma­chen. Er kann fest­le­gen, un­ter wel­chen Be­din­gun­gen sie ver­wen­det wer­den dür­fen, wel­chen tech­ni­schen Min­dest­an­for­de­run­gen sie ge­nü­gen und wel­che wei­te­ren Ei­gen­schaf­ten, Aus­stat­tun­gen und Funk­tio­na­li­tä­ten sie auf­wei­sen müs­sen. Er be­rück­sich­tigt da­bei in­ter­na­tio­na­le Nor­men und Emp­feh­lun­gen an­er­kann­ter Fa­ch­or­ga­ni­sa­tio­nen. Der Bun­des­rat kann wei­te­re Be­stim­mun­gen er­las­sen, ins­be­son­de­re über:

a.
die Über­mitt­lung von Steu­er- und Re­gel­da­ten;
b.
die Un­ter­stüt­zung von wei­te­ren Diens­ten und An­wen­dun­gen;
c.
die Steue­rung des Leis­tungs­be­zugs und der Leis­tungs­ab­ga­be.

3 Der Ein­satz von in­tel­li­gen­ten Steu­er- und Re­gel­sys­te­men bei End­ver­brau­chern, Er­zeu­gern und Spei­chern be­darf der Zu­stim­mung der Be­trof­fe­nen. Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men vor­se­hen.

65 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 9 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art. 17c Datenschutz 66  

1 Auf die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten im Zu­sam­men­hang mit in­tel­li­gen­ten
Mess-, Steu­er- oder Re­gel­sys­te­men fin­det das Da­ten­schutz­ge­setz vom 25. Sep­tem­ber 202067 (DSG) An­wen­dung. Das DSG fin­det sinn­ge­mä­ss An­wen­dung auf die Be­ar­bei­tung von Da­ten ju­ris­ti­scher Per­so­nen.68

2 Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen über die Be­ar­bei­tung der Da­ten. Er kann be­son­de­re Be­stim­mun­gen vor­se­hen, na­ment­lich im Zu­sam­men­hang mit Last­gang­mes­sun­gen.

66 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 9 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

67 SR 235.1

68 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 59 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

2c. Abschnitt: …

Art. 17d und 17e69  

69 Tritt am 1. Jan. 2026 ist Kraft (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

2d. Abschnitt: Datenaustausch und Datenplattform70

70 Eingefügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 17f Grundsatz  

1 Die Netz­be­trei­ber ge­ben ein­an­der, den Un­ter­neh­men der Elek­tri­zi­täts­wirt­schaft, den Bi­lanz­grup­pen, der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft und der Voll­zugs­stel­le nach Ar­ti­kel 64 EnG71 un­mit­tel­bar, un­ent­gelt­lich, dis­kri­mi­nie­rungs­frei und in der not­wen­di­gen Qua­li­tät al­le Da­ten und In­for­ma­tio­nen be­kannt, so­weit dies für ei­ne ord­nungs­ge­mäs­se Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gung nö­tig ist.

2 Der Zu­gang der End­ver­brau­cher, der Er­zeu­ger und der Speicher­be­trei­ber zu ih­ren ei­ge­nen Mess­da­ten rich­tet sich nach Ar­ti­kel 17abis Ab­sät­ze 4 Buch­sta­be a, 5 und 6.

Art. 17g Datenaustausch über die Datenplattform  

1 Der Aus­tausch von Mess- und Stamm­da­ten zwi­schen den Be­tei­lig­ten nach Ar­ti­kel 17f Ab­satz 1er­folgt für die fol­gen­den Zwe­cke über ei­ne zen­tra­le Da­ten­platt­form:

a.
Ab­wick­lung der Lie­fe­ran­ten­wech­sel;
b.
Ab­rech­nung der Netz-, der Elek­tri­zi­täts- und der Mess­kos­ten;
c.
Pro­gno­seim Rah­men des Bi­lanz­ma­na­ge­ments;
d.
Er­fas­sung der Elek­tri­zi­tät mit­tels Her­kunfts­nach­wei­sen.

2 Die Stamm­da­ten nach Ab­satz 1 wer­den auf der Da­ten­platt­form in der Schweiz ge­spei­chert. Der Da­ten­platt­form­be­trei­ber ver­wal­tet die ge­spei­cher­ten Da­ten und ge­währ­leis­tet den Aus­tausch der Mess- und Stamm­da­ten zwi­schen den Be­tei­lig­ten.

3 Den Bun­des­be­hör­den und den kan­to­na­len Be­hör­den wird nach Mass­ga­be ih­rer Be­rech­ti­gung Zu­gang zur Da­ten­platt­form ge­währt.

4 Der Bun­des­rat re­gelt die Pro­zes­se des Da­ten­aus­tau­sches und die nä­he­ren Auf­ga­ben des Da­ten­platt­form­be­trei­bers. Er kann die Da­ten­platt­form um fol­gen­de Funk­tio­na­li­tä­ten und Pro­zes­se er­wei­tern:

a.
Ana­ly­se der Qua­li­tät des über die Da­ten­platt­form er­fol­gen­den Da­ten­aus­tau­sches;
b.
Spei­che­rung von Mess­da­ten;
c.
Be­kannt­ga­be an­ony­mi­sier­ter Mess- und Stamm­da­ten­ag­gre­ga­te an Drit­te zum Zwe­cke der For­schung, der Ver­sor­gungs­si­cher­heit, der Stär­kung des Wett­be­werbs auf dem Elek­tri­zi­täts­markt und der Er­brin­gung von Ener­gie­dienst­leis­tun­gen;
d.
Aus­tausch von Mess- und Stamm­da­ten für die Nut­zung der Fle­xi­bi­li­tät;
e.
Ge­währ­leis­tung des Rechts der End­ver­brau­cher, der Er­zeu­ger und der Speicher­be­trei­ber auf Da­ten­her­aus­ga­be und -über­tra­gung.
Art. 17h Konstituierung des Datenplattformbetreibers  

1 Zur Er­rich­tung und zum Be­trieb der Da­ten­platt­form kön­nen Un­ter­neh­men der Elek­tri­zi­täts­wirt­schaft und an­de­rer Wirt­schafts­zwei­ge den Da­ten­platt­form­be­trei­ber in Form ei­ner pri­vat­recht­li­chen Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft mit Sitz in der Schweiz kon­sti­tu­ie­ren.

2 Die Sta­tu­ten des Da­ten­platt­form­be­trei­bers und de­ren Än­de­run­gen be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung durch das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK). Das UVEK prüft da­bei, ob die Sta­tu­ten und de­ren Än­de­rung den An­for­de­run­gen die­ses Ge­set­zes ge­nü­gen.

3 Wird der Da­ten­platt­form­be­trei­ber nicht in­nert ei­ner vom Bun­des­rat vor­ge­ge­be­nen Frist kon­sti­tu­iert, so über­trägt der Bun­des­rat die Er­rich­tung und den Be­trieb der Da­ten­platt­form ei­ner öf­fent­lich-recht­li­chen Stel­le.

4 Die Kos­ten der Er­rich­tung der Da­ten­platt­form wer­den vom Da­ten­platt­form­be­trei­ber zu­rück­er­stat­tet.

Art. 17i Organisation und Finanzierung des Datenplattformbetreibers  

1 Der Da­ten­platt­form­be­trei­ber muss von den ein­zel­nen Un­ter­neh­men der Elek­tri­zi­täts­wirt­schaft un­ab­hän­gig sein. Er ist schwei­ze­risch be­herrscht.

2 Er be­schränkt sich auf die Er­fül­lung der in die­sem Ge­setz und sei­nen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen vor­ge­se­he­nen Auf­ga­ben und ist nicht ge­win­n­ori­en­tiert tä­tig.

3 Er deckt sei­ne Kos­ten durch ein ver­ur­sa­cher­ge­rech­tes und kos­ten­de­cken­des Ent­gelt, das er pro Mess­punkt von den Ver­teil­netz­be­trei­bern er­hebt.

4 Der Bun­des­rat er­lässt wei­te­re Be­stim­mun­gen zur Or­ga­ni­sa­ti­on, zur Un­ab­hän­gig­keit und zur Fi­nan­zie­rung des Da­ten­platt­form­be­trei­bers.

2e. Abschnitt: Datenschutz und Datensicherheit72

72 Eingefügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 17j  

1 Auf die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten im Zu­sam­men­hang mit in­tel­li­gen­ten Mess‑, Steu­er- oder Re­gel­sys­te­men fin­det das Da­ten­schutz­ge­setz vom 25. Sep­tem­ber 202073 (DSG) An­wen­dung. Das DSG fin­det sinn­ge­mä­ss An­wen­dung auf die Be­ar­bei­tung von Da­ten ju­ris­ti­scher Per­so­nen.

2 Der Da­ten­platt­form­be­trei­ber kann zur Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben Da­ten ju­ris­ti­scher Per­so­nen so­wie Per­so­nen­da­ten be­ar­bei­ten. Die Be­tei­lig­ten nach Ar­ti­kel 17f Ab­satz 1 er­tei­len ihm die für den Voll­zug sei­ner Auf­ga­ben not­wen­di­gen Aus­künf­te und stel­len die da­zu not­wen­di­gen Un­ter­la­gen zur Ver­fü­gung.

3 Der Bun­des­rat kann Be­stim­mun­gen zum Da­ten­schutz, zur Da­ten­si­cher­heit und zur Prü­fung ih­rer Ein­hal­tung vor­se­hen, na­ment­lich für die Da­ten­platt­form und für die in­tel­li­gen­ten Mess-, Steu­er- und Re­gel­sys­te­me, ein­sch­liess­lich der da­mit ver­bun­de­nen Ein­rich­tun­gen.

3. Abschnitt: Schweizerisches Übertragungsnetz und nationale Netzgesellschaft 74

74 Fassung gemäss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 18 Nationale Netzgesellschaft  

1 Das Über­tra­gungs­netz auf ge­samtschwei­ze­ri­scher Ebe­ne wird von der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft be­trie­ben; die­se hat die Rechts­form ei­ner pri­vat­recht­li­chen Ak­ti­en­ge­sell­schaft mit Sitz in der Schweiz.

2 Die Netz­ge­sell­schaft muss Ei­gen­tü­me­rin des von ihr be­trie­be­nen Net­zes sein. Da­von aus­ge­nom­men sind durch Drit­te er­stell­te Lei­tun­gen, wäh­rend der Dau­er, für die ih­nen ei­ne Aus­nah­me nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 6 ge­währt wur­de.75

3 Die Netz­ge­sell­schaft muss si­cher­stel­len, dass ihr Ka­pi­tal und die da­mit ver­bun­de­nen Stimm­rech­te di­rekt oder in­di­rekt mehr­heit­lich Kan­to­nen und Ge­mein­den ge­hö­ren.

4 Wer­den Ak­ti­en der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft ver­äus­sert, so ha­ben an die­sen Ak­ti­en in der fol­gen­den Rang­ord­nung ein Vor­kaufs­recht:

a.
die Kan­to­ne;
b.
die Ge­mein­den;
c.
die schwei­ze­risch be­herrsch­ten Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men mit Sitz in der Schweiz.76

4bis Die Sta­tu­ten der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft re­geln die Ein­zel­hei­ten des Vor­kaufs­rechts.77

5 Die An­tei­le der Netz­ge­sell­schaft dür­fen nicht an ei­ner Bör­se ko­tiert sein.

6 Die Netz­ge­sell­schaft darf we­der Tä­tig­kei­ten in den Be­rei­chen Elek­tri­zi­täts­er­zeu­gung, -ver­tei­lung oder -han­del aus­üben noch Be­tei­li­gun­gen an Un­ter­neh­men be­sit­zen, die in die­sen Be­rei­chen tä­tig sind. Der Be­zug und die Lie­fe­rung von Elek­tri­zi­tät aus be­triebs­not­wen­di­gen Grün­den, ins­be­son­de­re zur Be­reit­stel­lung der Sys­tem­dienst­leis­tun­gen, sind zu­läs­sig. Eben­falls zu­läs­sig ist die re­gel­zo­nen­über­grei­fen­de Be­schaf­fung von Sys­tem­dienst­leis­tun­gen ge­mein­sam mit aus­län­di­schen Über­tra­gungs­netz­be­trei­bern.78

7 Die Mehr­heit der Mit­glie­der und der Prä­si­dent des Ver­wal­tungs­ra­tes so­wie die Mit­glie­der der Ge­schäfts­lei­tung dür­fen nicht Or­ga­nen von ju­ris­ti­schen Per­so­nen an­ge­hö­ren, die Tä­tig­kei­ten in den Be­rei­chen Elek­tri­zi­täts­er­zeu­gung oder -han­del aus­üben, oder in ei­nem Dienst­leis­tungs­ver­hält­nis zu sol­chen ju­ris­ti­schen Per­so­nen ste­hen.

8 Den Kan­to­nen ist in den Sta­tu­ten das Recht ein­zuräu­men, zwei Ver­tre­te­rin­nen oder Ver­tre­ter in den Ver­wal­tungs­rat ab­zu­ord­nen. Sie be­rück­sich­ti­gen da­bei ei­ne aus­ge­wo­ge­ne Ver­tre­tung der Re­gio­nen.

9 Die Ver­tre­tung der ver­schie­de­nen Er­zeu­ger- und Ver­brau­cher­re­gio­nen ist in den Or­ga­nen si­cher­zu­stel­len.

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

76 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

77 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

78 Drit­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 19 Statuten der nationalen Netzgesellschaft  

1 Die Sta­tu­ten und de­ren Än­de­rung müs­sen vom Bun­des­rat ge­neh­migt wer­den.

2 Der Bun­des­rat prüft da­bei ins­be­son­de­re, ob die Sta­tu­ten oder de­ren Än­de­rung ge­währ­leis­ten:

a.
die Ver­sor­gungs­si­cher­heit der Schweiz be­zie­hungs­wei­se der ein­zel­nen Lan­des­tei­le;
b.
die Un­ab­hän­gig­keit der Netz­ge­sell­schaft; und
c.
den dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Netz­be­trieb.
Art. 20 Aufgaben der nationalen Netzgesellschaft  

1 Die Netz­ge­sell­schaft sorgt dau­ernd für einen dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en, zu­ver­läs­si­gen und leis­tungs­fä­hi­gen Be­trieb des Über­tra­gungs­net­zes als we­sent­li­che Grund­la­ge für die si­che­re Ver­sor­gung der Schweiz. Sie legt die grenz­über­schrei­ten­den Über­tra­gungs­ka­pa­zi­tä­ten in Ko­or­di­na­ti­on mit den Netz­be­trei­bern der Nach­bar­län­der fest.

2 Ins­be­son­de­re hat sie fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie be­treibt und über­wacht das ge­samtschwei­ze­ri­sche Über­tra­gungs­netz und führt es als ei­ne Re­gel­zo­ne. Sie hat die Ver­ant­wor­tung für die Pla­nung und Kon­trol­le des ge­sam­ten Über­tra­gungs­net­zes.
b.79
Sie ist für das Bi­lanz­ma­na­ge­ment ver­ant­wort­lich und stellt die wei­te­ren Sys­tem­dienst­leis­tun­gen ein­sch­liess­lich der Be­reit­stel­lung von Re­ge­l­ener­gie si­cher; so­fern sie die Sys­tem­dienst­leis­tun­gen nicht sel­ber er­bringt, be­schafft sie die­se nach markt­ori­en­tier­ten, trans­pa­ren­ten und dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Ver­fah­ren; ver­brauchs­sei­tig be­rück­sich­tigt sie da­bei vor­ab An­ge­bo­te mit ef­fi­zi­en­ter Ener­gie­nut­zung.
c.80
Sie be­geg­net ei­ner Ge­fähr­dung des si­che­ren Be­triebs des Über­tra­gungs­net­zes mit den not­wen­di­gen Mass­nah­men (Art. 20a).
d.
Sie er­ar­bei­tet trans­pa­ren­te und dis­kri­mi­nie­rungs­freie Ver­fah­ren zur Hand­ha­bung von Eng­päs­sen.
e.
Sie ar­bei­tet mit den aus­län­di­schen Über­tra­gungs­netz­be­trei­bern zu­sam­men und ver­tritt die In­ter­es­sen der Schweiz in den ent­spre­chen­den Gre­mi­en.
f.81
Sie be­tei­ligt sich an der Pla­nung der eu­ro­päi­schen Über­tra­gungs­net­ze und stellt un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Sze­na­riorah­mens die aus­rei­chen­de in­ter­na­tio­na­le Ver­net­zung des schwei­ze­ri­schen Über­tra­gungs­net­zes si­cher.
g.82
Sie in­for­miert die Öf­fent­lich­keit über die Be­grün­dung und den Stand der von ihr ge­mä­ss dem Mehr­jah­res­plan ge­führ­ten Pro­jek­te und legt de­ren Be­deu­tung für die Strom­ver­sor­gung in der Schweiz dar.
h.83
Sie er­teilt dem BFE und den Kan­to­nen die für die Öf­fent­lich­keits­ar­beit nach Ar­ti­kel 9e not­wen­di­gen Aus­künf­te und stellt ih­nen die ent­spre­chen­den Un­ter­la­gen zur Ver­fü­gung.

384

4 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft kann zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben im Ein­zel­fall bei der El­Com die Ent­eig­nung be­an­tra­gen. Die Ver­fah­rens­be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 193085 über die Ent­eig­nung sind nicht an­wend­bar.

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

81 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2021 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

82 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2021 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

83 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

84 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

85 SR 711

Art.20a Massnahmen bei Gefährdung des sicheren Übertragungsnetzbetriebs 86  

1 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft ver­ein­bart mit den an das Über­tra­gungs­netz an­ge­schlos­se­nen Ver­teil­netz­be­trei­bern, Er­zeu­gern, End­ver­brau­chern und Speicher­be­trei­bern auf ein­heit­li­che Wei­se al­le not­wen­di­gen Mass­nah­men, die sie zur Ver­mei­dung oder zur Be­sei­ti­gung ei­ner Ge­fähr­dung des si­che­ren Be­triebs des Über­tra­gungs­net­zes er­greift.

2 Die Ver­teil­netz­be­trei­ber stel­len mit ent­spre­chen­den Ver­ein­ba­run­gen si­cher, dass sie ih­re Ver­pflich­tun­gen ge­gen­über der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft er­fül­len kön­nen.

3 Be­steht ei­ne un­mit­tel­ba­re und er­heb­li­che Ge­fähr­dung, so ord­net die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft sol­che Mass­nah­men an, ins­be­son­de­re beim Feh­len ei­ner Ver­ein­ba­rung. Sie mel­det die­se An­ord­nun­gen um­ge­hend der El­Com.

4 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft ord­net Er­satz­mass­nah­men an, wenn Mass­nah­men nicht wie ver­ein­bart oder an­ge­ord­net um­ge­setzt wer­den. Die durch Er­satz­mass­nah­men ver­ur­sach­ten Mehr­kos­ten tra­gen die Säu­mi­gen.

5 Im Üb­ri­gen und so­fern es kei­ne ab­wei­chen­de Ver­ein­ba­rung zwi­schen der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft und den Ak­teu­ren nach Ab­satz 1 gibt, sind die Kos­ten der Vor­be­rei­tung und der Durch­füh­rung von Mass­nah­men nach die­sem Ar­ti­kel den Kos­ten des Über­tra­gungs­net­zes zu­zu­ord­nen und nach Mass­ga­be von Ar­ti­kel 15 an­re­chen­bar. Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men von der Zu­ord­nung der Kos­ten vor­se­hen.

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 20b Prüfung der Vertrauenswürdigkeit 87  

1 Per­so­nen, die von der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft in kri­ti­schen oder höchst­kri­ti­schen Funk­tio­nen ein­ge­setzt wer­den, wer­den zur Be­ur­tei­lung des Si­cher­heits­ri­si­kos pe­ri­odisch auf ih­re Ver­trau­ens­wür­dig­keit hin ge­prüft.

2 Der Bun­des­rat legt fest, wel­che Per­so­nen­grup­pen ge­prüft wer­den müs­sen. Er be­schränkt sich da­bei auf das er­for­der­li­che Min­dest­mass.

3 Die Ver­trau­ens­wür­dig­keits­prü­fun­gen wer­den von der Fach­stel­le nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 2 des In­for­ma­ti­ons­si­cher­heits­ge­set­zes vom 18. De­zem­ber 202088 (ISG) durch­ge­führt. Das Ver­fah­ren rich­tet sich sinn­ge­mä­ss nach den ent­spre­chen­den Be­stim­mun­gen des ISG.

4 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft er­sucht um Prü­fung. Das Er­geb­nis ist ihr mit­zu­tei­len und kurz zu be­grün­den.

87 Ur­sprüng­lich: Art. 20a. Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 9 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. 15 des In­for­ma­ti­ons­si­cher­heits­ge­set­zes vom 18. Dez. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2022 232; 2023 650; BBl 2017 2953).

88 SR 128

4. Kapitel: Elektrizitätskommission

Art. 21 Organisation  

1 Der Bun­des­rat be­stellt die aus fünf bis sie­ben Mit­glie­dern be­ste­hen­de Elek­tri­zi­täts­kom­mis­si­on (El­Com); er be­zeich­net das Prä­si­di­um und das Vi­ze­prä­si­di­um. Die Mit­glie­der müs­sen un­ab­hän­gi­ge Sach­ver­stän­di­ge sein. Sie dür­fen nicht Or­ga­nen von ju­ris­ti­schen Per­so­nen an­ge­hö­ren, die Tä­tig­kei­ten im Be­reich der Elek­tri­zi­täts­wirt­schaft aus­üben, oder in ei­nem Dienst­leis­tungs­ver­hält­nis zu sol­chen ju­ris­ti­schen Per­so­nen ste­hen.

2 Die El­Com un­ter­steht in ih­ren Ent­schei­den kei­nen Wei­sun­gen vom Bun­des­rat und vom Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on. Sie ist von den Ver­wal­tungs­be­hör­den un­ab­hän­gig. Sie ver­fügt über ein ei­ge­nes Se­kre­ta­ri­at.

389

4 Die El­Com er­lässt ein Re­gle­ment über ih­re Or­ga­ni­sa­ti­on und Ge­schäfts­füh­rung, das der Ge­neh­mi­gung des Bun­des­ra­tes be­darf.

5 Die Kos­ten der El­Com wer­den durch Ver­wal­tungs­ge­büh­ren ge­deckt. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

89 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 22 Aufgaben  

1 Die El­Com über­wacht die Ein­hal­tung die­ses Ge­set­zes, trifft die Ent­schei­de und er­lässt die Ver­fü­gun­gen, die für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes und der Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen not­wen­dig sind.

2 Siehat so­wohl im Streit­fall als auch von Am­tes we­gen ins­be­son­de­re fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie ent­schei­det über den Netz­zu­gang und die Netz­nut­zungs­be­din­gun­gen; sie kann den Netz­zu­gang vor­sorg­lich ver­fü­gen.
b.–d.
90
e.
Im Zu­sam­men­hang mit Mass­nah­men bei Ge­fähr­dung des si­che­ren Über­tra­gungs­netz­be­triebs (Art. 20a) ver­fügt sie nö­ti­gen­falls den Ab­schluss ei­ner Ver­ein­ba­rung zwi­schen den je­wei­li­gen Par­tei­en, ein­sch­liess­lich der Vor­ga­ben zum not­wen­di­gen Min­des­tin­halt; aus­ser­dem ent­schei­det sie über die Zu­läs­sig­keit und die Kos­ten­fol­gen von an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men und von bei Nicht­be­fol­gung sol­cher An­ord­nun­gen ge­trof­fe­nen Er­satz­mass­nah­men.
f.
Sie trifft die Ent­schei­de zur Ener­gie­re­ser­ve (Art. 8b), ins­be­son­de­re auf­er­legt sie Sank­tio­nen oder ord­net an­de­re Mass­nah­men an.
g.
Sie prüft die Kos­ten und Ent­gel­te des Da­ten­platt­form­be­trei­bers nach Ar­ti­kel 17h Ab­satz 1 für die Er­rich­tung und den Be­trieb der Da­ten­platt­form, sei­neUn­ab­hän­gig­keit und die Be­schrän­kung sei­ner Tä­tig­keit auf die vor­ge­se­he­nen Auf­ga­ben.91

2bis Die El­Com prüft den von der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft vor­ge­leg­ten Mehr­jah­res­plan, ins­be­son­de­re den Be­darf an den dar­in vor­ge­se­he­nen Pro­jek­ten. Sie teilt der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft das Er­geb­nis der Prü­fung in­ner­halb von neun Mo­na­ten nach Ein­rei­chung schrift­lich mit.92

3 Die El­Com be­ob­ach­tet und über­wacht die Ent­wick­lung der Elek­tri­zi­täts­märk­te im Hin­blick auf ei­ne si­che­re und er­schwing­li­che Ver­sor­gung in al­len Lan­des­tei­len. Sie über­prüft zu die­sem Zweck ins­be­son­de­re den Zu­stand und Un­ter­halt des Über­tra­gungs­net­zes so­wie die re­gio­na­le Aus­ge­wo­gen­heit der In­ves­ti­tio­nen der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft.

4 Zeich­net sich mit­tel- oder lang­fris­tig ei­ne er­heb­li­che Ge­fähr­dung der in­län­di­schen Ver­sor­gungs­si­cher­heit ab, un­ter­brei­tet die El­Com dem Bun­des­rat Vor­schlä­ge für Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 9.

5 Die El­Com ko­or­di­niert ih­re Tä­tig­keit mit aus­län­di­schen Re­gu­lie­rungs­be­hör­den und ver­tritt die Schweiz in den ent­spre­chen­den Gre­mi­en.

6 Die El­Com ori­en­tiert die Öf­fent­lich­keit über ih­re Tä­tig­keit und er­stat­tet dem Bun­des­rat jähr­lich einen Tä­tig­keits­be­richt.

90 Bis zum 31. Dez. 2025 gilt die bis­he­ri­ge Fas­sung der Bst. b und c aus AS 2007 3425: 2 Sie ist ins­be­son­de­re zu­stän­dig für: b. die Über­prü­fung der Netz­nut­zungs­ta­ri­fe und –ent­gel­te so­wie der Elek­tri­zi­täts­ta­ri­fe von Am­tes we­gen. Vor­be­hal­ten blei­ben Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen. Sie kann Ab­sen­kun­gen ver­fü­gen oder Er­hö­hun­gen un­ter­sa­gen; c. den Ent­scheid über die Ver­wen­dung der Ein­nah­men nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 5.

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025, Bst. b–d ab 1. Jan. 2026 (AS 2024 679, 789; BBl 2021 1666).

92 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2021 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865).

Art. 22a Veröffentlichung von Qualitäts- und Effizienzvergleichen 93  

1 Die El­Com ver­gleicht in ih­rem Re­gu­lie­rungs­be­reich (Art. 22 Abs. 1 und 2) die Ver­teil­netz­be­trei­ber mit dem Ziel, die Trans­pa­renz für die End­ver­brau­cher zu ver­bes­sern und zu ei­ner an­ge­mes­se­nen Qua­li­tät und ei­ner er­höh­ten Ef­fi­zi­enz der Leis­tun­gen bei­zu­tra­gen. Sie ver­öf­fent­licht die Er­geb­nis­se, be­zo­gen auf ein­zel­ne Ver­teil­netz­be­trei­ber oder Grup­pen von Ver­teil­netz­be­trei­bern, mit­tels ei­ner ver­glei­chen­den Dar­stel­lung.

2 Die El­Com stellt ins­be­son­de­re in den fol­gen­den Be­rei­chen Ver­glei­che an:

a.
Ver­sor­gungs­qua­li­tät;
b.
Netz­nut­zungs­ta­ri­fe und an­re­chen­ba­re Netz­kos­ten;
c.
Elek­tri­zi­täts­ta­ri­fe;
d.
Qua­li­tät der Dienst­leis­tun­gen im Netz­be­reich;
e.
In­ves­ti­tio­nen in in­tel­li­gen­te Net­ze;
f.
Mess­we­sen;
g.
Wahr­neh­mung von Ver­öf­fent­li­chungs- und Be­kannt­ga­be­pflich­ten.

3 Das BFE eva­lu­iert die Ver­glei­che al­le vier Jah­re in ei­nem Be­richt. Sind kei­ne ge­nü­gen­den Ef­fi­zi­enz­stei­ge­run­gen im Netz­be­reich mit ent­spre­chen­den Aus­wir­kun­gen auf die Netz­kos­ten fest­stell­bar, so un­ter­brei­tet der Bun­des­rat der Bun­des­ver­samm­lung einen Er­las­s­ent­wurf für die Ein­füh­rung ei­ner An­reiz­re­gu­lie­rung.

93 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 23 Rechtspflege 94  

1 Ge­gen die Ver­fü­gun­gen der El­Com kann nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge Be­schwer­de ge­führt wer­den.

2 Die El­Com ist zur Be­schwer­de an das Bun­des­ge­richt be­rech­tigt.

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

4a. Kapitel: Pilotprojekte95

95 Eingefügt durch Ziff. III des BG vom 1. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 729; BBl 2021 1314, 1316).

Art. 23a  

1 Das UVEK kann Pi­lot­pro­jek­te zur Ent­wick­lung von in­no­va­ti­ven Tech­no­lo­gi­en, Ge­schäfts­mo­del­len oder Pro­duk­ten im Ener­gie­sek­tor be­wil­li­gen, so­weit die­se not­wen­dig sind, um Er­fah­run­gen im Hin­blick auf ei­ne Ge­set­zes­än­de­rung zu sam­meln.

2 Die Pi­lot­pro­jek­te sind in­halt­lich, zeit­lich und räum­lich be­grenzt. Ih­re Dau­er be­trägt höchs­tens vier Jah­re. Sie kann ein­ma­lig um ma­xi­mal zwei Jah­re ver­län­gert wer­den.

3 Das UVEK re­gelt die Rah­men­be­din­gun­gen für je­des Pi­lot­pro­jekt so­wie die Rech­te und Pflich­ten der Teil­neh­mer des Pi­lot­pro­jekts in ei­ner Ver­ord­nung. Da­bei kann es bei der Grund­ver­sor­gung, den Auf­ga­ben der Netz­be­trei­ber so­wie der Netz­nut­zung von den Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes ab­wei­chen.

4 Das UVEK kann vor­se­hen, dass un­ge­deck­te Netz­kos­ten Teil der Sys­tem­dienst­leis­tun­gen der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft sind, wenn End­ver­brau­cher im Rah­men ei­nes Pi­lot­pro­jek­tes von der Pflicht zur Ent­rich­tung des Netz­nut­zungs­ent­gel­tes be­freit wer­den sol­len.

5 Der Bun­des­rat re­gelt die Vor­aus­set­zun­gen für die Durch­füh­rung von Pi­lot­pro­jek­ten, das Ver­fah­ren und die Aus­wer­tung der Pi­lot­pro­jek­te.

5. Kapitel: Internationale Vereinbarungen

Art. 24  

Der Bun­des­rat kann un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 7a Ab­satz 2 des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199796 in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen, die in den An­wen­dungs­be­reich die­ses Ge­set­zes fal­len, ab­sch­lies­sen.

6. Kapitel: Auskunftspflicht, Amts- und Geschäftsgeheimnis, Aufsichtsabgabe

Art. 25 Auskunftspflicht und Amtshilfe  

1 Die Un­ter­neh­men der Elek­tri­zi­täts­wirt­schaft und der Da­ten­platt­form­be­trei­ber sind ver­pflich­tet, den zu­stän­di­gen Be­hör­den die für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes, ein­sch­liess­lich sei­ner Wei­ter­ent­wick­lung, er­for­der­li­chen Aus­künf­te zu er­tei­len und die not­wen­di­gen Un­ter­la­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len.97

2 Amts­stel­len des Bun­des und der Kan­to­ne sind ver­pflich­tet, an Ab­klä­run­gen der El­Com und des BFE98 mit­zu­wir­ken und die not­wen­di­gen Un­ter­la­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len.

97 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

98 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2017 über den Um- und Aus­bau der Strom­net­ze, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1349; BBl 2016 3865). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 26 Amts- und Geschäftsgeheimnis  

1 Per­so­nen, die mit dem Voll­zug die­ses Ge­set­zes, ein­sch­liess­lich sei­ner Wei­ter­ent­wick­lung, be­auf­tragt sind, un­ter­ste­hen dem Amts­ge­heim­nis.99

2 Sie dür­fen kei­ne Fa­bri­ka­ti­ons- oder Ge­schäfts­ge­heim­nis­se preis­ge­ben.

99 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 27 Datenbearbeitung 100  

1 Das BFE und die El­Com be­ar­bei­ten im Rah­men der Zweck­be­stim­mung die­ses Ge­set­zes Per­so­nen­da­ten so­wie Da­ten ju­ris­ti­scher Per­so­nen, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Da­ten über straf­recht­li­che Ver­fol­gun­gen und Sank­tio­nen (Art. 29).101

1bis Sie ge­ben ein­an­der auf An­fra­ge die Da­ten wei­ter, wel­che die je­weils an­de­re Be­hör­de für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben be­schaf­fen dürf­te. Ent­ge­gen­ste­hen­de Vor­schrif­ten blei­ben vor­be­hal­ten.102

2 Sie kön­nen die­se Da­ten elek­tro­nisch auf­be­wah­ren.

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

101 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 59 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

102 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 28 Aufsichtsabgabe  

Zur De­ckung not­wen­di­ger Kos­ten aus der Zu­sam­men­ar­beit der El­Com und des BFE mit aus­län­di­schen Be­hör­den kann der Bun­des­rat bei der Netz­ge­sell­schaft ei­ne an­ge­mes­se­ne Auf­sichts­ab­ga­be er­he­ben; die­se kann von der Netz­ge­sell­schaft über das Ent­gelt für die grenz­über­schrei­ten­de Nut­zung des Über­tra­gungs­net­zes ab­ge­rech­net wer­den.

7. Kapitel: Strafbestimmungen

Art. 29  

1 Mit Bus­se bis zu 100 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich:

a.103
b.
die buch­hal­te­ri­sche und recht­li­che Ent­flech­tung der Netz­be­rei­che nicht oder falsch vor­nimmt oder In­for­ma­tio­nen aus dem Netz­be­trieb für an­de­re Tä­tig­keits­be­rei­che nutzt (Art. 10 und 33 Abs. 1);
c.
die kos­ten­rech­nungs­mäs­si­ge Ent­flech­tung der Netz­be­rei­che nicht oder falsch vor­nimmt (Art. 11);
d.
die Kos­ten für die Netz­nut­zung in der Rech­nung nicht oder falsch aus­weist, oder für den Lie­fe­ran­ten­wech­sel wi­der­recht­lich Kos­ten er­hebt (Art. 12);
e.
den Netz­zu­gang wi­der­recht­lich ver­wei­gert (Art. 13);
f.104
von den zu­stän­di­gen Be­hör­den ver­lang­te Aus­künf­te ver­wei­gert oder un­rich­ti­ge An­ga­ben macht (Art. 25 Abs. 1) oder die ent­spre­chen­den Pflich­ten ge­gen­über der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft im Zu­sam­men­hang mit der Ener­gie­re­ser­ve ver­letzt (Art. 8b Abs. 4105);
fbis.106
Ener­gie aus ei­nem Ab­ruf der Ener­gie­re­ser­ve mit Ge­winn oder ins Aus­land ver­kauft (Art. 8b Abs. 6);
g.
ge­gen ei­ne Aus­füh­rungs­vor­schrift, de­ren Über­tre­tung für straf­bar er­klärt wird, oder ei­ne un­ter Hin­weis auf die Straf­an­dro­hung die­ses Ar­ti­kels an ihn ge­rich­te­te Ver­fü­gung ver­stösst.

2 Wird die Tat fahr­läs­sig be­gan­gen, so ist die Stra­fe Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken.

2bis Kommt ei­ne Bus­se von höchs­tens 20 000 Fran­ken in Be­tracht und wür­de die Er­mitt­lung der nach Ar­ti­kel 6 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 1974107 über das Ver­wal­tungs­straf­recht (VStrR) straf­ba­ren Per­so­nen Un­ter­su­chungs­mass­nah­men be­din­gen, die im Hin­blick auf die ver­wirk­te Stra­fe un­ver­hält­nis­mäs­sig wä­ren, so kann das BFE von ei­ner Ver­fol­gung die­ser Per­so­nen ab­se­hen und an ih­rer Stel­le den Ge­schäfts­be­trieb (Art. 7 VStR) zur Be­zah­lung der Bus­se ver­ur­tei­len.108

3 Das BFE ver­folgt und be­ur­teilt Wi­der­hand­lun­gen nach dem Bun­des­ge­setz vom 22. März 1974109 über das Ver­wal­tungs­straf­recht.

103 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

104 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

105 Be­rich­ti­gung der RedK der BVers vom 15. No­vem­ber 2023.

106 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

107 SR 313.0

108 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

109 SR 313.0

8. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 30 Vollzug  

1 Die Kan­to­ne voll­zie­hen die Ar­ti­kel 5 Ab­sät­ze 1–4 und 14 Ab­satz 4 ers­ter Satz.

1bis Das UVEK voll­zieht Ar­ti­kel 23a.110

2 Der Bun­des­rat er­lässt die er­for­der­li­chen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

3 Der Bun­des­rat kann den Er­lass tech­ni­scher oder ad­mi­nis­tra­ti­ver Vor­schrif­ten dem BFE über­tra­gen.

4 Der Bun­des­rat kann pri­va­te Or­ga­ni­sa­tio­nen zum Voll­zug bei­zie­hen.

110 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 31 Änderung bisherigen Rechts  

Die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wird im An­hang ge­re­gelt.

Art. 32 Übergangsbestimmung für Einnahmen aus marktorientierten Zuteilungsverfahren  

Die Ein­nah­men aus markt­ori­en­tier­ten Zu­tei­lungs­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 5 dür­fen wäh­rend zwei Jah­ren ab In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes auch zur Ent­schä­di­gung von wei­te­ren Kos­ten im Über­tra­gungs­netz, ins­be­son­de­re von ri­si­ko­ad­äqua­ten Ent­schä­di­gun­gen der Ei­gen­tü­mer des Über­tra­gungs­net­zes, ver­wen­det wer­den.

Art. 33 Übergangsbestimmung für die nationale Netzgesellschaft  

1 Die Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men müs­sen die Über­tra­gungs­netz­be­rei­che spä­tes­tens ein Jahr nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes recht­lich von den üb­ri­gen Tä­tig­keits­be­rei­chen ent­flech­ten.

2 Die Ei­gen­tü­mer von Über­tra­gungs­net­zen stel­len die Leis­tungs­fä­hig­keit und In­te­r­ope­ra­bi­li­tät ih­rer Net­ze si­cher. Kom­men die Ei­gen­tü­mer ih­ren Auf­ga­ben nicht nach, so kann die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft bei der El­Com be­an­tra­gen, dass die not­wen­di­gen Mass­nah­men auf Kos­ten der Ei­gen­tü­mer durch­ge­führt wer­den.

3 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft legt die für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben er­for­der­li­chen Ver­fü­gungs­rech­te über die Netz­an­la­gen mit den Ei­gen­tü­mern der Über­tra­gungs­net­ze ver­trag­lich fest. Die­se Ver­trä­ge sind durch die El­Com zu ge­neh­mi­gen.

4 Die Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men über­füh­ren bis spä­tes­tens fünf Jah­re nach dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes das Über­tra­gungs­netz auf ge­samtschwei­ze­ri­scher Ebe­ne auf die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft. Da­für wer­den ih­nen Ak­ti­en an der Netz­ge­sell­schaft und zu­sätz­lich al­len­falls an­de­re Rech­te zu­ge­wie­sen. Dar­über hin­aus ge­hen­de Wert­ver­min­de­run­gen wer­den von der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft aus­ge­gli­chen.

5 Kom­men die Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men ih­rer Ver­pflich­tung nach Ab­satz 4 nicht nach, er­lässt die El­Com auf An­trag der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft oder von Am­tes we­gen die er­for­der­li­chen Ver­fü­gun­gen. Die Ver­fah­rens­be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 1930111 über die Ent­eig­nung sind nicht an­wend­bar.

6 Die nach den Ab­sät­zen 1 und 4 er­for­der­li­chen Um­struk­tu­rie­run­gen sind von jeg­li­chen di­rek­ten und in­di­rek­ten Steu­ern des Bun­des, der Kan­to­ne und Ge­mein­den be­freit.

Art. 33a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
12. Dezember 2014
112  

Die An­las­tung von Kos­ten für die Aus­gleich­s­ener­gie, die ge­stützt auf das bis­he­ri­ge Recht er­folgt ist, be­hält ih­re Gül­tig­keit.

112 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 12. Dez. 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1309; BBl 2014 39673977).

Art. 33b Übergangsbestimmung zur Änderung vom
17. März 2017
113  

1 Ge­su­che, mit de­nen ge­mä­ss bis­he­ri­gem Ar­ti­kel 17 Ab­satz 2114 im grenz­über­schrei­ten­den Über­tra­gungs­netz ein Vor­rang für Lie­fe­run­gen nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 3 be­an­tragt wird und die beim In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 17. März 2017 hän­gig sind, wer­den nach bis­he­ri­gem Recht be­ur­teilt.

2 Be­schwer­den ge­gen Ent­schei­de zu Ge­su­chen nach Ab­satz 1 wer­den eben­falls nach bis­he­ri­gem Recht be­ur­teilt.

3 Vor­rän­ge, die ge­mä­ss bis­he­ri­gem Ar­ti­kel 17 Ab­satz 2 im grenz­über­schrei­ten­den Über­tra­gungs­netz für Lie­fe­run­gen nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 3 ge­währt wur­den oder noch ge­währt wer­den, gel­ten längs­tens zwölf Mo­na­te ab In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 17. März 2017.

113 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Okt. 2017 (AS 2017 4999; BBl 2016 83138333).

114 AS 2007 3425

Art. 33c Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
29. September 2023
115  

1 Die neu­en Vor­ga­ben zur Grund­ver­sor­gung nach Ar­ti­kel 6 sind erst­mals für das Ta­rif­jahr an­wend­bar, das auf das In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 29. Sep­tem­ber 2023 folgt. Der Bun­des­rat kann für ein­zel­ne Vor­ga­ben ei­ne län­ge­re Über­gangs­zeit vor­se­hen, wenn dies für die An­pas­sung durch die Ver­teil­netz­be­trei­ber nö­tig ist.

2 Bei Be­zugs­ver­trä­gen nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5 und 5bis, die beim In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 29. Sep­tem­ber 2023 am Lau­fen sind, muss sich der Ver­teil­netz­be­trei­ber beim In­kraft­tre­ten mit Wir­kung für die Rest­ver­trags­lauf­zeit ent­schei­den, ob und mit wel­cher Ener­gie­men­ge er sie dem Seg­ment der Grund­ver­sor­gung zu­weist (Art. 6 Abs. 5bis Bst. b).

3 Die El­Com kann bei der Ver­öf­fent­li­chung von Qua­li­täts- und Ef­fi­zi­enz­ver­glei­chen (Art. 22a) die Da­ten ver­wen­den, die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 29. Sep­tem­ber 2023 be­reits vor­han­den sind. Die Da­ten dür­fen frü­he­s­tens das Jahr 2022 be­tref­fen.

115 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

Art. 34 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.116

3117

Da­tum des In­kraft­tre­tens:118 1. Ja­nu­ar 2008
Art. 21 und 22: 15. Ju­li 2007
An­hang Ziff. 2 (Art. 8 Abs. 1 Ein­lei­tungs­satz und 3): 1. April 2008
An­hang Ziff. 2 (Art. 7a Abs. 2 und 3): 1. Mai 2008
Art. 13 Abs. 1 und 2; An­hang Ziff. 2 (rest­li­che Be­stim­mun­gen): 1. Ja­nu­ar 2009
Art. 7 und 13 Abs. 3 Bst. b: zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt

116 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

117 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 29. Sept. 2023 über ei­ne si­che­re Strom­ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

118 BRB vom 27. Ju­ni 2007, V vom 28. Nov. 2007 (AS 2007 6827, 2008 45) und V vom 14. März 2008 (AS 2008 775)

Anhang 1 119

119 Ursprünglich: Anhang.

(Art. 31)

Änderung bisherigen Rechts

Die nachstehenden Bundesgesetze werden wie folgt geändert:

120

120 Die Änderungen können unter AS2007 3425konsultiert werden.

Anhang 2 121

121 Eingefügt durch Ziff. II des BG vom 29. Sept. 2023 über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 679; BBl 2021 1666).

(Art. 9a Abs. 2, 3 und 5)

Speicherwasserkraftwerke

Die nachfolgenden Vorhaben umfassen sämtliche zur Realisierung dieser Vorhaben nötigen und zur rationellen Nutzung der Wasserkraft gebotenen Massnahmen innerhalb eines Kraftwerks oder eines Kraftwerksgeflechts.

1. Vorhaben Chummensee
Kanton Wallis Gemeinde Grengiols

Ausbau der bestehenden Speicherkapazität im Chummibort-Tal. Schliessung der Lücke zwischen Heiligkreuz und Ze Binne. Pumpspeicherbetrieb zwischen Chummensee und Ze Binne.

2. Vorhaben Curnera-Nalps
Kanton Graubünden Gemeinde Tujetsch

Erhöhung der Staumauerdes Lai di Curnera und Erhöhung der Staumauer des Lai da Nalps.

3. Vorhaben Gorner
Kanton Wallis Gemeinde Zermatt

Erstellung eines neuen Speichersees, Einleitung des Wassers in den Sammelkanal desGrande Dixence.

4. Vorhaben Gougra
Kanton Wallis Gemeinde Anniviers

Ausbau der oberen Stufe der Forces Motrices de la Gougra durch Erhöhung der Staumauer des Moirysees und Erhöhung Pumpkapazität in Mottec.

5. Vorhaben Griessee
Kanton Wallis Gemeinde Obergoms

Erhöhung der Staumauer des Griessees, neues Ausgleichsbecken und Pumpzentrale bei Altstafel. Benutzung der bestehenden Druckleitung und Infrastrukturen zwischen Altstafel und Griessee.

6. Vorhaben Grimselsee
Kanton Bern Gemeinde Guttannen

Erhöhung des Grimselseesum 23 m, Verlegung der Grimselpassstrasse.

7. Vorhaben Lac d’Emosson
Kanton Wallis Gemeinden Salvan und Finhaut

Erhöhung der Staumauer des Lac d’Emosson.

8. Vorhaben Lac des Toules
Kanton Wallis Gemeinde Bourg-Saint-Pierre

Erhöhung der Staumauer des Lac des Toules.

9. Vorhaben Lago del Sambuco
Kanton Tessin Gemeinde Lavizzara

Erhöhung der Staumauer des Lago del Sambuco und Erweiterung des Kraftwerks Peccia, Verlegung der Strasse entlang des Sees.

10. Vorhaben Lai de Marmorera
Kanton Graubünden Gemeinde Surses

Erhöhung der Staumauer des Lai da Marmorera, Anpassung der Julier-Passstrasse.

11. Vorhaben Mattmarksee
Kanton Wallis Gemeinde Saas-Almagell

Erhöhung des Staudamms des Mattmarksees.

12. Vorhaben Oberaarsee
Kanton Bern Gemeinde Guttannen

Erhöhung der Staumauer des Oberaarsees.

13. Vorhaben Oberaletsch klein
Kanton Wallis Gemeinde Naters

Nutzung des durch den Gletscherrückzug entstehenden Sees im Bereich Oberaletschgletscher, unterirdische Zentrale nahe dem Gebidemsee, keine Fassung zusätzlicher Gewässer.

14. Vorhaben Reusskaskade
Kanton Uri Gemeinden Göschenen und Wassen

Erhöhung des bestehenden Staudammes Göscheneralp, Option Ausbau des KW Wassen mit einer parallelen Stufe.

15. Vorhaben Trift
Kanton Bern Gemeinde Innertkirchen

Neuer Speichersee Trift, neue Fassung des Steingletschers, neue unterirdische Zentrale Trift, Einleitung in das bestehende System des Kraftwerks Oberhasli.

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