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Stromversorgungsverordnung
(StromVV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 30 Absatz 2 des Stromversorgungsgesetzes vom 23. März 20071 (StromVG),

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die ers­te Pha­se der Strom­mark­t­öff­nung, in wel­cher die fes­ten End­ver­brau­cher kei­nen An­spruch auf Netz­zu­gang nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 1 StromVG ha­ben.

2 Das mit der Fre­quenz 16,7 Hz und auf der Span­nungs­ebe­ne 132 kV be­trie­be­ne Über­tra­gungs­netz der schwei­ze­ri­schen Ei­sen­bah­nen un­ter­steht dem StromVG, so­weit die­ses bezweckt, die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne si­che­re Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gung zu schaf­fen. An­wend­bar sind ins­be­son­de­re Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b, 8, 9 und 11 StromVG.

3 Das mit der Fre­quenz 16,7 Hz und auf der Span­nungs­ebe­ne 132 kV be­trie­be­ne Über­tra­gungs­netz der schwei­ze­ri­schen Ei­sen­bah­nen gilt als End­ver­brau­cher im Sin­ne von Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 Buch­sta­be b StromVG und die­ser Ver­ord­nung. Nicht als End­ver­brau­cher gilt ein Fre­quen­zum­rich­ter in­ner­halb ei­nes 50-Hz-Kraft­werks für den Teil der Elek­tri­zi­tät, den das 50-Hz-Kraft­werk:

a.
er­zeugt und zeit­gleich in ei­ner ört­lich-wirt­schaft­li­chen Ein­heit in das 16,7‑Hz-Netz ein­speist;
b.
für den Ei­gen­be­darf und den An­trieb der Pum­pen (Art. 4 Abs. 1 Bst. b zwei­ter Satz StromVG) be­zieht.2

3bis Die mit dem 50-Hz-Über­tra­gungs­netz ver­bun­de­nen Ein- be­zie­hungs­wei­se Aus­spei­se­punk­te des mit der Fre­quenz 16,7 Hz und auf der Span­nungs­ebe­ne 132 kV be­trie­be­nen Über­tra­gungs­net­zes gel­ten als ein ein­zi­ger Ein- be­zie­hungs­wei­se Aus­spei­se­punkt.3

4 Das StromVG und die­se Ver­ord­nung gel­ten auch für grenz­über­schrei­ten­de Elek­tri­zi­täts­lei­tun­gen des Über­tra­gungs­net­zes, die mit Gleich­strom be­trie­ben wer­den, und die er­for­der­li­chen Ne­ben­an­la­gen.

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

Art. 2 Begriffe  

1 In die­ser Ver­ord­nung be­deu­ten:

a.
Fahr­plan: in Leis­tungs­mit­tel­wer­ten ver­ein­bar­te Zeitrei­he über die Lie­fe­rung bzw. den Be­zug von elek­tri­scher Ener­gie in ei­nem be­stimm­ten Zeit­raum;
b.4
c.
Ein-bzw. Aus­spei­se­punkt: Netz­punkt, an wel­chem ein ein­ge­hen­der bzw. aus­ge­hen­der Ener­gief­luss er­fasst und ge­zählt oder re­gis­triert wird (Mess­punkt);
d.
Bi­lanz­ma­na­ge­ment:Ge­samt­heit der tech­ni­schen, or­ga­ni­sa­to­ri­schen und ab­rech­nungs­tech­ni­schen Mass­nah­men zur stän­di­gen Auf­recht­er­hal­tung der elek­tri­schen Ener­gie- und Leis­tungs­bi­lanz im Elek­tri­zi­täts­sys­tem; da­zu ge­hö­ren ins­be­son­de­re Fahr­plan­ma­na­ge­ment, Mess­da­ten­ma­na­ge­ment und Bi­lanz­aus­gleichs­ma­na­ge­ment;
e.5
f.
End­ver­brau­cher mit Grund­ver­sor­gung: fes­te End­ver­brau­cher und End­ver­brau­cher, die auf den Netz­zu­gang ver­zich­ten (Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 StromVG).

2 ZumÜber­tra­gungs­netz ge­hö­ren ins­be­son­de­re auch:

a.
Lei­tun­gen in­klu­si­ve Trag­wer­ke;
b.
Kup­pel­trans­for­ma­to­ren, Schalt­an­la­gen, Mess-, Steu­er- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ein­rich­tun­gen;
c.
ge­mein­sam mit an­de­ren Net­ze­be­nen ge­nutz­te An­la­gen, die mehr­heit­lich im Zu­sam­men­hang mit dem Über­tra­gungs­netz ge­nutzt wer­den oder oh­ne die das Über­tra­gungs­netz nicht si­cher oder nicht ef­fi­zi­ent be­trie­ben wer­den kann;
d.6
Schalt­fel­der vor dem Trans­for­ma­tor beim Über­gang zu ei­ner an­de­ren Net­ze­be­ne oder zu ei­nem Kraft­werk, aus­ge­nom­men Schalt­fel­der beim Über­gang zu ei­nem Kern­kraft­werk, so­weit sie für die Si­cher­heit des Be­triebs die­ses Kern­kraft­werks von Be­deu­tung sind.

4 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4789).

5 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20154789).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

2. Kapitel: Versorgungssicherheit

Art. 3 Netzanschluss  

1 Die Netz­be­trei­ber le­gen trans­pa­ren­te und dis­kri­mi­nie­rungs­freie Richt­li­ni­en für die Zu­ord­nung von End­ver­brau­chern, Elek­tri­zi­täts­er­zeu­gern und Netz­be­trei­bern zu ei­ner be­stimm­ten Net­ze­be­ne so­wie für die mi­ni­ma­le Qua­li­tät der Elek­tri­zi­täts­lie­fe­rung pro Net­ze­be­ne fest.

2 Sie le­gen ent­spre­chen­de Richt­li­ni­en für die Ab­gel­tung beim Wech­sel von An­schlüs­sen fest.

2bis Muss ein Netz­be­trei­ber An­schlüs­se auf­grund von Ei­gen­ver­brauch oder ei­nes Zu­sam­menschlus­ses zum Ei­gen­ver­brauch wech­seln, so wer­den die ihm ver­blei­ben­den Ka­pi­tal­kos­ten der nicht mehroder nur noch teil­wei­se ge­nutz­ten An­la­gen von den Ei­gen­ver­brau­chern be­zie­hungs­wei­se von den Grund­ei­gen­tü­mern des Zu­sam­menschlus­ses an­teils­mäs­sig ab­ge­gol­ten.7

3 Über Streit­fäl­le be­tref­fend die Zu­ord­nung von End­ver­brau­chern, Elek­tri­zi­täts­er­zeu­gern und Netz­be­trei­bern so­wie die Ab­gel­tung beim Wech­sel von An­schlüs­sen ent­schei­det die Elek­tri­zi­täts­kom­mis­si­on (El­Com).

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Art. 4 Lieferung von Elektrizität an Endverbraucher mit Grundversorgung 8  

1 Der Ta­rifan­teil für die Ener­gie­lie­fe­rung an End­ver­brau­cher mit Grund­ver­sor­gung ori­en­tiert sich an den Ge­ste­hungs­kos­ten ei­ner ef­fi­zi­en­ten Pro­duk­ti­on und an lang­fris­ti­gen Be­zugs­ver­trä­gen des Ver­teil­netz­be­trei­bers.

2 So­weit der Ver­teil­netz­be­trei­ber sei­ne End­ver­brau­cher mit Grund­ver­sor­gung nach Mass­ga­be von Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5bis StromVG mit in­län­disch pro­du­zier­ter Elek­tri­zi­tät aus er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en be­lie­fert, darf er höchs­tens die Ge­ste­hungs­kos­ten der ein­zel­nen Er­zeu­gungs­an­la­gen in den Ta­rifan­teil für die Ener­gie­lie­fe­rung ein­rech­nen. Da­bei dür­fen die Ge­ste­hungs­kos­ten ei­ner ef­fi­zi­en­ten Pro­duk­ti­on nicht über­schrit­ten wer­den und all­fäl­li­ge Un­ter­stüt­zun­gen sind ab­zu­zie­hen. Stammt die Elek­tri­zi­tät nicht aus ei­ge­nen Er­zeu­gungs­an­la­gen, so be­stimmt sich der Ab­zug nach Ar­ti­kel 4a.

3 So­weit der Ver­teil­netz­be­trei­ber die Elek­tri­zi­tät für Lie­fe­run­gen nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5bis StromVG aus Er­zeu­gungs­an­la­gen mit ei­ner Leis­tung von höchs­tens 3 MW oder ei­ner jähr­li­chen Pro­duk­ti­on, ab­züg­lich ei­nes all­fäl­li­gen Ei­gen­ver­brauchs, von höchs­tens 5000 MWh be­schafft, rech­net er in Ab­wei­chung zum Ge­ste­hungs­kos­ten­an­satz (Abs. 2) die Be­schaf­fungs­kos­ten, ein­sch­liess­lich der Kos­ten für Her­kunfts­nach­wei­se, ein, und zwar bis höchs­tens zum je­weils mass­ge­bli­chen Ver­gü­tungs­satz ge­mä­ss den An­hän­gen 1.1–1.5 der Ener­gie­för­de­rungs­ver­ord­nung vom 1. No­vem­ber 20179 (EnFV). Mass­ge­blich sind für:

a.
vor dem 1. Ja­nu­ar 2013 in Be­trieb ge­nom­me­ne Er­zeu­gungs­an­la­gen: die per 1. Ja­nu­ar 2013 gel­ten­den Ver­gü­tungs­sät­ze;
b.
Pho­to­vol­taik­an­la­gen mit ei­ner Leis­tung von we­ni­ger als 100 kW: die Ver­gü­tungs­sät­ze ge­mä­ss An­hang 1.2 der Ener­gie­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 1998 in der am 1. Ja­nu­ar 2017 gel­ten­den Fas­sung10.11

4 So­weit der Ver­teil­netz­be­trei­ber sei­ne End­ver­brau­cher mit Grund­ver­sor­gung nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5bis StromVG be­lie­fert, ver­wen­det er für die Strom­kenn­zeich­nung die für die­se Elek­tri­zi­tät aus­ge­stell­ten Her­kunfts­nach­wei­se.

5 Nicht nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5bis StromVG ein­ge­rech­net wer­den dür­fen die Kos­ten von Elek­tri­zi­tät aus Er­zeu­gungs­an­la­gen, die im Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem sind, von ei­ner Mehr­kos­ten­fi­nan­zie­rung oder von ver­gleich­ba­ren kan­to­na­len oder kom­mu­na­len Un­ter­stüt­zun­gen pro­fi­tie­ren.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft vom 1. Ju­ni 2019 bis zum 31. Dez. 2030 (AS 2019 1381; 2022 772).

9 SR 730.03

10 AS 1999 207, 2016 4617

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3479).

Art. 4a Abzug von Unterstützungen bei der Einrechnung von Beschaffungskosten in den Tarifanteil für die Energielieferung 12  

1 Stammt die nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5bis StromVG ge­lie­fer­te Elek­tri­zi­tät nicht aus Er­zeu­gungs­an­la­gen des Ver­teil­netz­be­trei­bers, so be­rück­sich­tigt er Ein­mal­ver­gü­tun­gen oder In­ves­ti­ti­ons­bei­trä­ge bei der Be­stim­mung der höchs­tens ein­re­chen­ba­ren Kos­ten wie folgt:

a.
Ein­mal­ver­gü­tun­gen für Pho­to­vol­taik­an­la­gen:
1.
Wur­de die Ein­mal­ver­gü­tung vor der Be­schaf­fung de­fi­ni­tiv fest­ge­setzt, so wird die­ser Be­trag ab­ge­zo­gen.
2.
Wur­de die Ein­mal­ver­gü­tung noch nicht de­fi­ni­tiv fest­ge­setzt, so wird ein Ab­zug vor­ge­nom­men, so­bald das Pro­jekt in die War­te­lis­te auf­ge­nom­men wird; die Hö­he des Ab­zugs be­stimmt sich nach den Ar­ti­keln 7 und 38 EnFV13.
3.14
Wer­den die Be­schaf­fungs­kos­ten ein­ge­rech­net (Art. 4 Abs. 3), so wer­den un­ab­hän­gig da­von, ob ei­ne Ein­mal­ver­gü­tung zu­ge­spro­chen wor­den ist, ab­ge­zo­gen:
bei An­la­gen, die ab dem 1. Ja­nu­ar 2023 in Be­trieb ge­nom­men wer­den und die ge­sam­te pro­du­zier­te Elek­tri­zi­tät ein­spei­sen: 40 Pro­zent des je­weils mass­ge­bli­chen Ver­gü­tungs­sat­zes;
bei den üb­ri­gen An­la­gen: 20 Pro­zent des je­weils mass­ge­bli­chen Ver­gü­tungs­sat­zes.
b.
In­ves­ti­ti­ons­bei­trä­ge für Was­ser­kraft- und Bio­mas­se­an­la­gen:
1.
Wur­de der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag vor der Be­schaf­fung de­fi­ni­tiv fest­ge­setzt, so wird die­ser Be­trag ab­ge­zo­gen.
2.
In den üb­ri­gen Fäl­len wird ab Zu­si­che­rung dem Grund­satz nach ein Ab­zug in der Hö­he des ver­füg­ten Höchst­be­trags (Art. 54 Bst. b und 75 Bst. b EnFV) vor­ge­nom­men.

2 Wird ei­ne Ein­mal­ver­gü­tung oder ein In­ves­ti­ti­ons­bei­trag spä­ter ab­wei­chend vom nach Ab­satz 1 ab­ge­zo­ge­nen Be­trag fest­ge­setzt, so kann der Ab­zug mit Wir­kung ab dem Zeit­punkt die­ser Fest­set­zungent­spre­chend an­ge­passt wer­den. Dies gilt nicht, so­fern ein Pau­scha­l­ab­zug ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fer 3 vor­zu­neh­men ist.

3 Wei­te­re ver­gleich­ba­re Un­ter­stüt­zun­gen, ein­sch­liess­lich kan­to­na­le oder kom­mu­na­le Un­ter­stüt­zun­gen, wer­den sinn­ge­mä­ss be­rück­sich­tigt.

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft vom 1. Ju­ni 2019 bis zum 31. Dez. 2030 (AS 2019 1381; 2022 772).

13 SR 730.03

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft vom 1. Jan. 2023 bis zum 31. Dez. 2030 (AS 2022 772).

Art. 4b Mitteilung von Änderungen der Elektrizitätstarife 15  

1 Der Ver­teil­netz­be­trei­ber ist ver­pflich­tet, ge­gen­über End­ver­brau­chern mit Grund­ver­sor­gung Er­hö­hun­gen oder Sen­kun­gen der Elek­tri­zi­täts­ta­ri­fe zu be­grün­den. Aus der Be­grün­dung muss her­vor­ge­hen, wel­che Kos­ten­ver­än­de­run­gen zur Er­hö­hung oder Sen­kung füh­ren.

2 Der Ver­teil­netz­be­trei­ber ist ver­pflich­tet, der El­Com Er­hö­hun­gen der Elek­tri­zi­täts­ta­ri­fe mit der den End­ver­brau­chern mit­ge­teil­ten Be­grün­dung bis spä­tes­tens zum 31. Au­gust zu mel­den.

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft vom 1. Ju­ni 2019 bis zum 31. Dez. 2030 (AS 2019 1381; 2022 772).

Art. 4c Nachweis- und Meldepflicht im Zusammenhang mit der Lieferung von Elektrizität nach Artikel 6 Absatz 5bis StromVG 16  

1 Der Ver­teil­netz­be­trei­ber weist der El­Com auf Ver­lan­gen nach, dass bei der Lie­fe­rung von Elek­tri­zi­tät nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5bis StromVG so­wohl für ei­ge­ne als auch für an­de­re Er­zeu­gungs­an­la­gen je An­la­ge höchs­tens die Kos­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 oder 3 in den Ta­rifan­teil für die Ener­gie­lie­fe­rung ein­ge­rech­net wor­den sind.

2 Stammt die ge­lie­fer­te Elek­tri­zi­tät nicht aus Er­zeu­gungs­an­la­gen des Ver­teil­netz­be­trei­bers, so mel­det die­ser der El­Com zwecks Plau­si­bi­li­sie­rung jähr­lich je Er­zeu­gungs­tech­no­lo­gie die Lie­fer­men­ge und den durch­schnitt­lich in die Ta­ri­fe ein­ge­rech­ne­ten Preis. In Be­zug auf Gross­was­ser­kraft­an­la­gen mit ei­ner Leis­tung von mehr als 10 MW mel­det er die­se An­ga­ben für je­de Er­zeu­gungs­an­la­ge ein­zeln.

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft vom 1. Ju­ni 2019 bis zum 31. Dez. 2030 (AS 2019 1381; 2022 772).

Art. 4d Deckungsdifferenzen in der Grundversorgung 17  

1 Stimmt die Sum­me des Ent­gelts, das der Ver­teil­netz­be­trei­ber für die Grund­ver­sor­gung wäh­rend ei­nes Ta­rif­jah­res er­ho­ben hat, nicht mit den an­re­chen­ba­ren Ener­gie­kos­ten über­ein (De­ckungs­dif­fe­renz), so muss er die­se Ab­wei­chung in­nert der nächs­ten drei Ta­rif­jah­re aus­glei­chen. Bei ei­ner Un­ter­de­ckung kann er auf den Aus­gleich ver­zich­ten.

2 In be­grün­de­ten Fäl­len kann die El­Com den Zeit­raum zum Aus­gleich ei­ner De­ckungs­dif­fe­renz ver­län­gern.

3 Der Zins­satz, den der Ver­teil­netz­be­trei­ber ge­gen­über dem End­ver­brau­cher an­wen­den muss, ent­spricht:

a.
bei ei­ner Un­ter­de­ckung: höchs­tens dem Fremd­ka­pi­tal­kos­ten­satz ge­mä­ss An­hang 1;
b.
bei ei­ner Über­de­ckung: min­des­tens dem Fremd­ka­pi­tal­kos­ten­satz ge­mä­ss An­hang 1.

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft vom 1. Jan. 2023 bis zum 31. Dez. 2030 (AS 2022 772).

Art. 5 Gewährleistung eines sicheren, leistungsfähigen und effizienten Netzbetriebs  

1 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft, die Netz­be­trei­ber, die Er­zeu­ger und die üb­ri­gen Be­tei­lig­ten tref­fen vor­be­rei­ten­de Mass­nah­men zur Ge­währ­leis­tung des si­che­ren Netz­be­triebs. Nebst ver­bind­li­chen Vor­ga­ben be­rück­sich­ti­gen sie da­bei:

a.
Re­gel­wer­ke, Nor­men und Emp­feh­lun­gen von an­er­kann­ten Fa­ch­or­ga­ni­sa­tio­nen, ins­be­son­de­re der «Eu­ro­pean Net­work of Trans­mis­si­on Sys­tem Ope­ra­tors for Elec­tri­ci­ty (ENT­SO-E)»;
b.
Emp­feh­lun­gen des Eid­ge­nös­si­schen Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­ra­tes.18

2 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft ver­ein­bart mit den Netz­be­trei­bern, Er­zeu­gern und den üb­ri­gen Be­tei­lig­ten auf ein­heit­li­che Wei­se die für die Auf­recht­er­hal­tung der Ver­sor­gungs­si­cher­heit zu tref­fen­den Mass­nah­men, ins­be­son­de­re ei­ne Re­ge­lung des au­to­ma­ti­schen Last­ab­wurfs so­wie der Pro­duk­ti­ons­an­pas­sung bei Kraft­wer­ken im Fall ei­ner Ge­fähr­dung des sta­bi­len Netz­be­triebs.

3 Wei­gert sich ein Netz­be­trei­ber, ein Er­zeu­ger oder ei­ner der üb­ri­gen Be­tei­lig­ten, ei­ne Ver­ein­ba­rung nach Ab­satz 2 ab­zu­sch­lies­sen, so ver­fügt die El­Com den Ver­trags­ab­schluss.

4 Bei ei­ner Ge­fähr­dung des sta­bi­len Netz­be­triebs hat die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft von Ge­set­zes we­gen al­le Mass­nah­men zu tref­fen oder an­zu­ord­nen, die für die Ge­währ­leis­tung der Netz­si­cher­heit not­wen­dig sind (Ar­ti­kel 20 Ab­satz 2 Buch­sta­be c StromVG). Wird ei­ne An­ord­nung der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft nicht be­folgt, so kann die­se auf Kos­ten des Adres­sa­ten der An­ord­nung ei­ne Er­satz­mass­nah­me tref­fen.

5 Pflich­ten aus Ver­ein­ba­run­gen nach den Ab­sät­zen 2 und 3 und die Über­bin­dung von Kos­ten nach Ab­satz 4 wer­den auf dem Zi­vil­weg durch­ge­setzt.

6 Das Bun­des­amt für Ener­gie (BFE) kann tech­ni­sche und ad­mi­nis­tra­ti­ve Min­dest­an­for­de­run­gen an ein si­che­res, leis­tungs­fä­hi­ges und ef­fi­zi­en­tes Netz fest­le­gen und in­ter­na­tio­na­le tech­ni­sche und ad­mi­nis­tra­ti­ve Be­stim­mun­gen und Nor­men so­wie Emp­feh­lun­gen an­er­kann­ter Fa­ch­or­ga­ni­sa­tio­nen für ver­bind­lich er­klä­ren.19

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

Art. 5a Szenariorahmen 20  

Der Sze­na­riorah­men (Art. 9a StromVG) ist mit ei­ner Pe­ri­odi­zi­tät von vier Jah­ren nach sei­ner Ge­neh­mi­gung zu über­prü­fen und ge­ge­be­nen­falls nach­zu­füh­ren.

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 5b Grundsätze für die Netzplanung 21  

Die Grund­sät­ze für die Netz­pla­nung be­schrei­ben ins­be­son­de­re die für die Be­mes­sung der Strom­net­ze an­zu­wen­den­de Me­tho­dik und die Be­ur­tei­lungs­kri­te­ri­en.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 5c Koordination der Netzplanung 22  

Die für die Ko­or­di­na­ti­on der Netz­pla­nung er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen um­fas­sen ins­be­son­de­re In­for­ma­tio­nen zum be­ste­hen­den Netz, zu ge­plan­ten Netz­pro­jek­ten so­wie zu Pro­gno­sen über Pro­duk­ti­on und Ver­brauch.

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 6 Orientierung der ElCom 23  

1 Ver­teil­netz­be­trei­ber sind für Net­ze mit ei­ner Nenn­span­nung von 36 kV und we­ni­ger von der Ori­en­tie­rungs­pflicht ge­gen­über der El­Com nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 3 StromVG be­freit.24

2 Al­le Netz­be­trei­ber ha­ben der El­Com jähr­lich die in­ter­na­tio­nal üb­li­chen Kenn­zah­len zur Ver­sor­gungs­qua­li­tät ein­zu­rei­chen, wie die durch­schnitt­li­che Un­ter­bre­chungs­dau­er («Cu­sto­mer Ave­ra­ge In­ter­rup­ti­on Du­ra­ti­on In­dex», CAI­DI), die durch­schnitt­li­che Nicht­ver­füg­bar­keit des Sys­tems («Sys­tem Ave­ra­ge In­ter­rup­ti­on Du­ra­ti­on In­dex», SAI­DI) und die durch­schnitt­li­che Un­ter­bre­chungs­häu­fig­keit («Sys­tem Ave­ra­ge In­ter­rup­ti­on Fre­quen­cy In­dex», SAI­FI).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2021 (AS 2019 1381).

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2021 (AS 2019 1381).

Art. 6a Mehrjahrespläne 25  

1 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft weist im Mehr­jah­res­plan ih­re Netz­pro­jek­te aus und legt Fol­gen­des dar:

a.
die Pro­jekt­be­zeich­nung;
b.
die Art der In­ves­ti­ti­on, ins­be­son­de­re ob es sich um ei­ne Op­ti­mie­rung, ei­ne Ver­stär­kung oder einen Aus­bau des Net­zes han­delt;
c.
den je­wei­li­gen Stand der Pla­nung, Be­wil­li­gung oder Rea­li­sie­rung;
d.
den Zeit­punkt der ge­plan­ten In­be­trieb­nah­me;
e.
die ge­schätz­ten Pro­jekt­kos­ten;
f.
den Be­darf für das Pro­jekt mit­tels Nach­weis der wirt­schaft­li­chen und tech­ni­schen Wirk­sam­keit des Pro­jekts.

2 Die Mehr­jah­res­plä­ne der Ver­teil­net­ze mit ei­ner Nenn­span­nung von über 36 kV sind von den Netz­be­trei­bern in­ner­halb von neun Mo­na­ten nach Ge­neh­mi­gung des letz­ten Sze­na­riorah­mens durch den Bun­des­rat zu er­stel­len.

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2021 (AS 2019 1381).

Art. 6b Öffentlichkeitsarbeit der Kantone 26  

In der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung nach Ar­ti­kel 9e Ab­satz 2 StromVG kann nur für Öf­fent­lich­keits­ar­beit, die der Kan­ton über sei­nen ei­ge­nen Grund­auf­trag hin­aus leis­tet, und für Öf­fent­lich­keits­ar­beit, die er in Er­fül­lung ei­nes Auf­trags des Bun­des leis­tet, ei­ne Ent­schä­di­gung zu­guns­ten des Kan­tons fest­ge­legt wer­den.

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

3. Kapitel: Netznutzung

1. Abschnitt: Jahres- und Kostenrechnung, Messwesen und Information

Art. 7 Jahres- und Kostenrechnung  

1 Die Be­trei­ber und Ei­gen­tü­mer von Ver­teil- und Über­tra­gungs­net­zen kön­nen ihr Ge­schäfts­jahr frei be­stim­men. Als Ge­schäfts­jahr kann ins­be­son­de­re das Ka­len­der­jahr oder das hy­dro­lo­gi­sche Jahr fest­ge­setzt wer­den.

2 Die Netz­be­trei­ber und Net­zei­gen­tü­mer er­ar­bei­ten ei­ne ein­heit­li­che Me­tho­de für die Er­stel­lung der Kos­ten­rech­nung und er­las­sen da­zu trans­pa­ren­te Richt­li­ni­en.

3 In der Kos­ten­rech­nung müs­sen al­le für die Be­rech­nung der an­re­chen­ba­ren Kos­ten not­wen­di­gen Po­si­tio­nen se­pa­rat aus­ge­wie­sen wer­den, ins­be­son­de­re:

a.
kal­ku­la­to­ri­sche Ka­pi­tal­kos­ten der Net­ze;
b.
An­la­gen, die auf Ba­sis der Wie­der­be­schaf­fungs­prei­se be­wer­tet wer­den (nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 4);
c.
Be­triebs­kos­ten der Net­ze;
d.
Kos­ten der Net­ze hö­he­rer Net­ze­be­nen;
e.
Kos­ten der Sys­tem­dienst­leis­tun­gen;
ebis.27
die Kos­ten im Zu­sam­men­hang mit Strom­re­ser­ve ge­mä­ss der Win­ter­re­ser­ve­ver­ord­nung vom 25. Ja­nu­ar 202328 (WResV);
f.
Kos­ten für das Mess- und In­for­ma­ti­ons­we­sen;
fbis.29
Kos­ten für in­tel­li­gen­te Mess­sys­te­me;
g.
Ver­wal­tungs­kos­ten;
h.30
Kos­ten für not­wen­di­ge Netz­ver­stär­kun­gen zur Ein­spei­sung von elek­tri­scher Ener­gie aus An­la­gen nach den Ar­ti­keln 15 und 19 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sep­tem­ber 201631 (EnG);
i.
Kos­ten für Netz­an­schlüs­se und Netz­kos­ten­bei­trä­ge;
j.
wei­te­re in­di­vi­du­ell in Rech­nung ge­stell­te Kos­ten;
k.
Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen;
l.
di­rek­te Steu­ern;
m.32
Kos­ten für in­tel­li­gen­te Steu­er- und Re­gel­sys­te­me ein­sch­liess­lich der Ver­gü­tun­gen;
n.33
Kos­ten für in­no­va­ti­ve Mass­nah­men; und
o.34
Kos­ten für die Sen­si­bi­li­sie­rung im Be­reich der Ver­brauchs­re­duk­ti­on.

4 Je­der Netz­be­trei­ber und Net­zei­gen­tü­mer muss die Re­geln aus­wei­sen, nach wel­chen In­ves­ti­tio­nen ak­ti­viert wer­den.

5 Er muss dem Netz Ein­zel­kos­ten di­rekt und Ge­mein­kos­ten über ver­ur­sa­cher­ge­rech­te Schlüs­sel zu­ord­nen. Die zu Grun­de ge­leg­ten Schlüs­sel müs­sen sach­ge­recht, nach­voll­zieh­bar und schrift­lich fest­ge­hal­ten sein so­wie dem Grund­satz der Ste­tig­keit ent­spre­chen.

6 Die Net­zei­gen­tü­mer lie­fern dem Netz­be­trei­ber die für die Er­stel­lung der Kos­ten­rech­nung not­wen­di­gen An­ga­ben.

7 Die Netz­be­trei­ber le­gen die Kos­ten­rech­nung der El­Com bis spä­tes­tens zum 31. Au­gust vor.35

27 Ein­ge­fügt durch Art. 12 der V vom 7. Sept. 2022 über die Er­rich­tung ei­ner Was­ser­kraf­t­re­ser­ve (AS 2022 514). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 der Win­ter­re­ser­ve­ver­ord­nung vom 25. Jan. 2023, in Kraft vom 15. Fe­br. 2023 bis zum 31. Dez. 2026 (AS 2023 43).

28 SR 734.722

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

31 SR 730.0

32 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6467).

Art. 8 Messwesen und Informationsprozesse  

1 Die Netz­be­trei­ber sind für das Mess­we­sen und die In­for­ma­ti­ons­pro­zes­se ver­ant­wort­lich.

2 Sie le­gen da­zu trans­pa­ren­te und dis­kri­mi­nie­rungs­freie Richt­li­ni­en fest, ins­be­son­de­re zu den Pflich­ten der Be­tei­lig­ten, zum zeit­li­chen Ab­lauf und zur Form der zu über­mit­teln­den Da­ten. Die Richt­li­ni­en müs­sen vor­se­hen, dass Dienst­leis­tun­gen im Rah­men des Mess- und In­for­ma­ti­ons­we­sens mit Zu­stim­mung des Netz­be­trei­bers auch von Drit­ten er­bracht wer­den kön­nen.

3 Die Netz­be­trei­ber stel­len den Be­tei­lig­ten frist­ge­recht, ein­heit­lich und dis­kri­mi­nie­rungs­frei die Mess­da­ten und In­for­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung, die not­wen­dig sind für:

a.
den Netz­be­trieb;
b.
das Bi­lanz­ma­na­ge­ment;
c.
die Ener­gie­lie­fe­rung;
d.
die An­las­tung der Kos­ten;
e.
die Be­rech­nung der Netz­nut­zungs­ent­gel­te;
f.
die Ab­rech­nungs­pro­zes­se im Zu­sam­men­hang mit dem EnG36 und der Ener­gie­ver­ord­nung vom 1. No­vem­ber 201737 (EnV);
g.
die Di­rekt­ver­mark­tung; und
h.
den Ein­satz von in­tel­li­gen­ten Steu­er- und Re­gel­sys­te­men.38

3bis Sie dür­fen den Be­zü­gern die Leis­tun­gen nach Ab­satz 3 nicht zu­sätz­lich zum Netz­nut­zungs­ent­gelt in Rech­nung stel­len. Wer­den Leis­tun­gen nach Ab­satz 3 von Drit­ten er­bracht, so müs­sen sie die­se an­ge­mes­sen ent­schä­di­gen.39

4 Die Netz­be­trei­ber lie­fern den Ver­ant­wort­li­chen von Bi­lanz­grup­pen so­wie an­de­ren Be­tei­lig­ten im Ein­ver­ständ­nis mit den be­trof­fe­nen End­ver­brau­chern oder Er­zeu­gern auf Be­geh­ren und ge­gen ei­ne kos­ten­de­cken­de Ab­gel­tung zu­sätz­li­che Da­ten und In­for­ma­tio­nen. Es müs­sen al­le in den letz­ten fünf Jah­ren er­ho­be­nen Da­ten ge­lie­fert wer­den.

540

36 SR 730.0

37 SR 730.01

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

40 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Art. 8a Intelligente Messsysteme 41  

1 Für das Mess­we­sen und die In­for­ma­ti­ons­pro­zes­se sind bei End­ver­brau­chern, Er­zeu­gungs­an­la­gen und Spei­chern in­tel­li­gen­te Mess­sys­te­me ein­zu­set­zen. Die­se be­ste­hen aus fol­gen­den Ele­men­ten:42

a.
ei­nem beim End­ver­brau­cher, bei der Er­zeu­gungs­an­la­ge oder beim Spei­cher in­stal­lier­ten elek­tro­ni­schen Elek­tri­zi­täts­zäh­ler, der:43
1.
Wir­k­ener­gie und Blin­d­ener­gie er­fasst,
2.
Last­gän­ge mit ei­ner Pe­ri­ode von fünf­zehn Mi­nu­ten er­mit­telt und min­des­tens sech­zig Ta­ge spei­chert,
3.44
Schnitt­stel­len auf­weist, ins­be­son­de­re ei­ne für die bi­di­rek­tio­na­le Kom­mu­ni­ka­ti­on mit ei­nem Da­ten­be­ar­bei­tungs­sys­tem und ei­ne an­de­re für den be­trof­fe­nen End­ver­brau­cher, Er­zeu­ger oder Speicher­be­trei­ber, die ihm min­des­tens er­mög­licht, sei­ne Mess­da­ten im Mo­ment ih­rer Er­fas­sung und ge­ge­be­nen­falls die Last­gang­wer­te von fünf­zehn Mi­nu­ten, in ei­nem in­ter­na­tio­nal üb­li­chen Da­ten­for­mat ab­zu­ru­fen, und
4.
Un­ter­brü­che der Strom­ver­sor­gung er­fasst und pro­to­kol­liert;
b.
ei­nem di­gi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­tem, das die au­to­ma­ti­sier­te Da­ten­über­mitt­lung zwi­schen dem Elek­tri­zi­täts­zäh­ler und dem Da­ten­be­ar­bei­tungs­sys­tem ge­währ­leis­tet; und
c.
ei­nem Da­ten­be­ar­bei­tungs­sys­tem, mit dem die Da­ten ab­ge­ru­fen wer­den.

1bis Der Netz­be­trei­ber muss dem End­ver­brau­cher, Er­zeu­ger oder Speicher­be­trei­ber auf An­fra­ge die tech­ni­schen Spe­zi­fi­ka­tio­nen der Schnitt­stel­len sei­nes Elek­tri­zi­täts­zäh­lers be­kannt­ge­ben.45

2 Die Ele­men­te ei­nes sol­chen in­tel­li­gen­ten Mess­sys­tems funk­tio­nie­ren so zu­sam­men, dass:

a.
zwecks In­te­r­ope­ra­bi­li­tät ver­schie­de­ne Ty­pen von Elek­tri­zi­täts­zäh­lern iden­ti­fi­ziert und ver­wal­tet wer­den;
b.
der Teil der Soft­wa­re der Elek­tri­zi­täts­zäh­ler nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a, der kei­ne Aus­wir­kun­gen auf mess­tech­ni­sche Ei­gen­schaf­ten hat, ak­tua­li­siert wer­den kann;
c.46
der End­ver­brau­cher, Er­zeu­ger oder Speicher­be­trei­ber sei­ne Last­gang­wer­te von fünf­zehn Mi­nu­ten, die wäh­rend der je­weils letz­ten fünf Jah­re er­fasst wur­den, in ver­ständ­lich dar­ge­stell­ter Form ab­ru­fen und in ei­nem in­ter­na­tio­nal üb­li­chen Da­ten­for­mat her­un­ter­la­den kann;
d.
an­de­re di­gi­ta­le Mess­mit­tel so­wie in­tel­li­gen­te Steu­er- und Re­gel­sys­te­me des Netz­be­trei­bers ein­ge­bun­den wer­den kön­nen; und
e.
Ma­ni­pu­la­tio­nen und an­de­re Fremdein­wir­kun­gen am Elek­tri­zi­täts­zäh­ler er­kannt, pro­to­kol­liert und ge­mel­det wer­den.

2bis Die Ka­pi­tal- und Be­triebs­kos­ten des Netz­be­trei­bers für die Ge­währ­leis­tung des An­spruchs auf den Ab­ruf und das Her­un­ter­la­den der Mess­da­ten gel­ten als an­re­chen­ba­re Netz­kos­ten.47

3 Kei­ne in­tel­li­gen­ten Mess­sys­te­me müs­sen ein­ge­setzt wer­den bei:

a.
Bau­ten und An­la­gen, die dem Bun­des­ge­setz vom 23. Ju­ni 195048 über den Schutz mi­li­tä­ri­scher An­la­gen un­ter­ste­hen;
b.
bei An­schlüs­sen am Über­tra­gungs­netz.49

3bis Die El­Com kann be­fris­te­te und un­be­fris­te­te Aus­nah­men von der Pflicht zum Ein­satz in­tel­li­gen­ter Mess­sys­te­me ge­wäh­ren, wenn der Ein­satz vom Auf­wand her un­ver­hält­nis­mäs­sig oder in Be­zug auf die kon­kre­ten mess­tech­ni­schen An­for­de­run­gen un­zweck­mäs­sig wä­re. Sol­che Aus­nah­men kön­nen sich in ei­ner kon­kre­ten Si­tua­ti­on be­zie­hen:

a.
auf ein­zel­ne End­ver­brau­cher, Er­zeu­ger oder Speicher­be­trei­ber oder auf Grup­pen da­von;
b.
auf das ge­sam­te Mess­sys­tem oder auf ein­zel­ne Ele­men­te und Ei­gen­schaf­ten des Mess­sys­tems.50

3ter Kann ein in­tel­li­gen­tes Mess­sys­tem nicht in­stal­liert wer­den, weil der End­ver­brau­cher, Er­zeu­ger oder Speicher­be­trei­ber des­sen Ein­satz ver­wei­gert, so kann der Netz­be­trei­ber die da­durch ent­ste­hen­den Mehr­kos­ten der Mes­sung vom Zeit­punkt der Ver­wei­ge­rung an in­di­vi­du­ell in Rech­nung stel­len.51

4 Elek­tro­ni­sche Elek­tri­zi­täts­zäh­ler nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a un­ter­ste­hen der Mess­mit­tel­ver­ord­nung vom 15. Fe­bru­ar 200652 und den ent­spre­chen­den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten des Eid­ge­nös­si­schen Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ments, so­fern sie in de­ren Gel­tungs­be­reich fal­len.

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6141).

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6141).

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6141).

47 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6141).

48 SR 510.518

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

52 SR 941.210

Art. 8b Datensicherheitsprüfung 53  

1 Es dür­fen nur in­tel­li­gen­te Mess­sys­te­me ein­ge­setzt wer­den, de­ren Ele­men­te er­folg­reich auf die Ge­währ­leis­tung der Da­ten­si­cher­heit hin ge­prüft wur­den.

2 Die Netz­be­trei­ber und die Her­stel­ler er­las­sen für die­se Prü­fung auf der Ba­sis ei­ner Schutz­be­darfs­ana­ly­se des BFE Richt­li­ni­en, die die zu prü­fen­den Ele­men­te, die An­for­de­run­gen an die­se und die Art und Wei­se der Prü­fung fest­le­gen.

3 Die Prü­fung wird vom Eid­ge­nös­si­schen In­sti­tut für Me­tro­lo­gie durch­ge­führt.Es kann Drit­te mit der Er­fül­lung die­ser Auf­ga­be oder Tei­len da­von be­trau­en.

53 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Art. 8c Intelligente Steuer- und Regelsysteme für den Netzbetrieb 54  

1 Stimmt ein End­ver­brau­cher, ein Er­zeu­ger oder ein Speicher­be­trei­ber zu, dass bei ihm ein in­tel­li­gen­tes Steu­er- und Re­gel­sys­tem für den si­che­ren, leis­tungs­fä­hi­gen und ef­fi­zi­en­ten Netz­be­trieb zum Ein­satz ge­langt, so ver­ein­bart er mit dem Netz­be­trei­ber ins­be­son­de­re:55

a.
die In­stal­la­ti­on des Sys­tems;
b.
wie das Sys­tem ein­ge­setzt wird;
c.
wie der Ein­satz des Sys­tems ver­gü­tet wird.

2 Die Ver­gü­tung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c muss auf sach­li­chen Kri­te­ri­en be­ru­hen und darf nicht dis­kri­mi­nie­rend sein.

3 Der Netz­be­trei­ber macht die für einen Ver­trags­ab­schluss über Steue­rung und Re­ge­lung re­le­van­ten In­for­ma­tio­nen, ins­be­son­de­re die Ver­gü­tungs­an­sät­ze, öf­fent­lich zu­gäng­lich.

456

5 Im Hin­blick auf die Ab­wen­dung ei­ner un­mit­tel­ba­ren er­heb­li­chen Ge­fähr­dung des si­che­ren Netz­be­triebs darf der Netz­be­trei­ber auch oh­ne Zu­stim­mung des be­trof­fe­nen End­ver­brau­chers, Er­zeu­gers oder Speicher­be­trei­bers ein in­tel­li­gen­tes Steu­er- und Re­gel­sys­tem in­stal­lie­ren.57

6 Im Fall ei­ner sol­chen Ge­fähr­dung darf er die­ses Sys­tem auch oh­ne Zu­stim­mung des be­trof­fe­nen End­ver­brau­chers, Er­zeu­gers oder Speicher­be­trei­bers ein­set­zen. Ein sol­cher Ein­satz hat Vor­rang vor Steue­run­gen durch Drit­te. Der Netz­be­trei­ber in­for­miert die Be­trof­fe­nen min­des­tens jähr­lich so­wie auf An­fra­ge über die nach die­sem Ab­satz ge­tä­tig­ten Ein­sät­ze.58

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

56 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 8d Umgang mit Daten aus intelligenten Mess-, Steuer- und Regelsystemen 59  

1 Netz­be­trei­ber dür­fen die Da­ten aus dem Ein­satz von Mess-, Steu­er- und Re­gel­sys­te­men oh­ne Ein­wil­li­gung der be­trof­fe­nen Per­son zu fol­gen­den Zwe­cken be­ar­bei­ten:

a.
Per­so­nen­da­ten so­wie Da­ten ju­ris­ti­scher Per­so­nen in pseud­ony­mi­sier­ter Form, ein­sch­liess­lich Last­gang­wer­ten von fünf­zehn Mi­nu­ten und mehr: für die Mes­sung, Steue­rung und Re­ge­lung, für den Ein­satz von Ta­rif­sys­te­men so­wie für den si­che­ren, leis­tungs­fä­hi­gen und ef­fi­zi­en­ten Netz­be­trieb, die Netz­bi­lan­zie­rung und die Netz­pla­nung;
b.
Per­so­nen­da­ten so­wie Da­ten ju­ris­ti­scher Per­so­nen in nicht pseud­ony­mi­sier­ter Form, ein­sch­liess­lich Last­gang­wer­ten von fünf­zehn Mi­nu­ten und mehr: für die Ab­rech­nung der Ener­gie­lie­fe­rung, des Netz­nut­zungs­ent­gelts und der Ver­gü­tung für den Ein­satz von Steu­er- und Re­gel­sys­te­men.60

2 Sie dür­fen die Da­ten aus dem Ein­satz von Mess­sys­te­men oh­ne Ein­wil­li­gung der be­trof­fe­nen Per­son fol­gen­den Per­so­nen wei­ter­ge­ben:

a.61
Per­so­nen­da­ten so­wie Da­ten ju­ris­ti­scher Per­so­nen in pseud­ony­mi­sier­ter oder ge­eig­net ag­gre­gier­ter Form: den Be­tei­lig­ten nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 3;
b.
die In­for­ma­tio­nen zur Ent­schlüs­se­lung der Pseud­ony­me: den Ener­gie­lie­fe­ran­ten des be­tref­fen­den End­ver­brau­chers.

3 Die Per­so­nen­da­ten so­wie Da­ten ju­ris­ti­scher Per­so­nen wer­den nach zwölf Mo­na­ten ver­nich­tet, so­fern sie nicht ab­rech­nungs­re­le­vant oder an­ony­mi­siert sind.62

4 Der Netz­be­trei­ber ruft die Da­ten von in­tel­li­gen­ten Mess­sys­te­men ma­xi­mal ein­mal täg­lich ab, so­fern der Netz­be­trieb nicht ei­ne häu­fi­ge­re Ab­ru­fung er­for­dert.

5 Er ge­währ­leis­tet die Da­ten­si­cher­heit von Mess-, Steu­er- und Re­gel­sys­te­men. Er be­ach­tet da­bei ins­be­son­de­re die Ar­ti­kel 1–5 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Au­gust 202263 (DSV) so­wie all­fäl­li­ge in­ter­na­tio­na­le Nor­men und Emp­feh­lun­gen an­er­kann­ter Fa­ch­or­ga­ni­sa­tio­nen. Bei der Be­ar­bei­tung von Da­ten ju­ris­ti­scher Per­so­nen kom­men die Ar­ti­kel 1–5 DSV sinn­ge­mä­ss zur An­wen­dung.64

59 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

60 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 77 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

61 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 77 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

62 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 77 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

63 SR235.11

64 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes und drit­ter Satz ein­ge­fügt ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 77 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

Art. 9 Rechnungsstellung  

Auf Ver­lan­gen des End­ver­brau­chers stellt der Netz­be­trei­ber die Rech­nung für die Netz­nut­zung dem Ener­gie­lie­fe­ran­ten zu. Schuld­ner des Netz­nut­zungs­ent­gel­tes bleibt der End­ver­brau­cher.

Art. 10 Veröffentlichung der Informationen  

Die Netz­be­trei­ber ver­öf­fent­li­chen die In­for­ma­tio­nen nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 StromVG und die ge­sam­ten Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen bis spä­tes­tens am 31. Au­gust, un­ter an­de­rem über ei­ne ein­zi­ge frei zu­gäng­li­che Adres­se im In­ter­net.

2. Abschnitt: Netzzugang und Netznutzungsentgelt

Art. 11 Netzzugang der Endverbraucher  

1 Mass­ge­bend für den An­spruch auf Netz­zu­gang von End­ver­brau­chern ist der in­ner­halb der letz­ten 12 Mo­na­te vor der letz­ten Ab­le­sung aus­ge­wie­se­ne Jah­res­ver­brauch. Als Jah­res­ver­brauch gilt die Sum­me der vom End­ver­brau­cher pro Ver­brauchs­stät­te und Jahr be­zo­ge­nen elek­tri­schen Ener­gie und der selbst er­zeug­ten elek­tri­schen Ener­gie. Ei­ne Ver­brauchs­stät­te ist ei­ne Be­triebs­stät­te ei­nes End­ver­brau­chers, die ei­ne wirt­schaft­li­che und ört­li­che Ein­heit bil­det und einen tat­säch­li­chen ei­ge­nen Jah­res­ver­brauch auf­weist, un­ab­hän­gig da­von, ob sie über einen oder meh­re­re Ein- bzw. Aus­spei­se­punk­te ver­fügt.

2 End­ver­brau­cher mit ei­nem Jah­res­ver­brauch von min­des­tens 100 MWh, die nicht be­reits Elek­tri­zi­tät ge­stützt auf einen schrift­li­chen, in­di­vi­du­ell aus­ge­han­del­ten Lie­fer­ver­trag be­zie­hen, kön­nen dem Be­trei­ber des Ver­teil­net­zes in ih­rem Netz­ge­biet je­weils bis zum 31. Ok­to­ber mit­tei­len, dass sie von ih­rem An­spruch auf Netz­zu­gang ab 1. Ja­nu­ar des fol­gen­den Jah­res Ge­brauch ma­chen. Da­mit ent­fällt die Lie­fer­pflicht des Be­trei­bers des Ver­teil­net­zes nach Ar­ti­kel 6 StromVG end­gül­tig.

2bis Nimmt ei­ne Ver­brauchs­stät­te, für die zu­vor be­reits ein­mal vom An­spruch auf Netz­zu­gang Ge­brauch ge­macht wur­de, an ei­nem be­reits be­ste­hen­den oder neu zu grün­den­den Zu­sam­menschluss zum Ei­gen­ver­brauch teil, so schliesst dies die Lie­fer­pflicht des Be­trei­bers des Ver­teil­net­zes ge­gen­über dem Zu­sam­menschluss nicht aus. Be­an­sprucht der Zu­sam­menschluss die­se Lie­fer­pflicht, so kann der An­spruch auf Netz­zu­gang für die be­tref­fen­de Ver­brauchs­stät­te frü­he­s­tens nach Ab­lauf von sie­ben Jah­ren seit ih­rer Teil­nah­me am Zu­sam­menschluss wie­der aus­ge­übt wer­den.65

3 Ein End­ver­brau­cher mit ei­nem ge­schätz­ten Jah­res­ver­brauch von min­des­tens 100 MWh, der neu an das Ver­teil­netz an­ge­schlos­sen wird, teilt dem Netz­be­trei­ber 2 Mo­na­te vor In­be­trieb­nah­me sei­nes An­schlus­ses mit, ob er von sei­nem An­spruch auf Netz­zu­gang Ge­brauch macht.

4 An­spruch auf Netz­zu­gang ha­ben auch End­ver­brau­cher, die an Elek­tri­zi­täts­lei­tun­gen mit klei­ner räum­li­cher Aus­deh­nung zur Fein­ver­tei­lung nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 Buch­sta­be a StromVG an­ge­schlos­sen sind, so­fern sie einen Jah­res­ver­brauch von min­des­tens 100 MWh auf­wei­sen. Die be­trof­fe­nen Par­tei­en ver­ein­ba­ren die Mo­da­li­tä­ten zur Nut­zung die­ser Elek­tri­zi­täts­lei­tun­gen.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 772).

Art. 12 Anrechenbare Betriebskosten  

166

2 Die Netz­be­trei­ber le­gen trans­pa­ren­te, ein­heit­li­che und dis­kri­mi­nie­rungs­freie Richt­li­ni­en für die Er­mitt­lung der Be­triebs­kos­ten fest.

66 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 13 Anrechenbare Kapitalkosten  

1 Die Netz­be­trei­ber le­gen in trans­pa­ren­ten und dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Richt­li­ni­en für die ver­schie­de­nen An­la­gen und An­la­ge­tei­le ein­heit­li­che und sach­ge­rech­te Nut­zungs­dau­ern fest.

2 Die jähr­li­chen kal­ku­la­to­ri­schen Ab­schrei­bun­gen be­rech­nen sich auf­grund der An­schaf­fungs- bzw. Her­stell­kos­ten der be­ste­hen­den An­la­gen bei li­nea­rer Ab­schrei­bung über ei­ne fest­ge­leg­te Nut­zungs­dau­er auf den Rest­wert Null. Als An­schaf­fungs- bzw. Her­stell­kos­ten gel­ten nur die Bau­kos­ten der be­tref­fen­den An­la­gen.

3 Für die jähr­li­che Ver­zin­sung der für den Be­trieb der Net­ze not­wen­di­gen Ver­mö­gens­wer­te gilt Fol­gen­des:67

a.
Als be­triebs­not­wen­di­ge Ver­mö­gens­wer­te dür­fen höchs­tens be­rech­net wer­den:
1.
die An­schaf­fungs- bzw. Her­stell­rest­wer­te der be­ste­hen­den An­la­gen, die sich auf­grund der Ab­schrei­bun­gen nach Ab­satz 2 per En­de des Ge­schäfts­jah­res er­ge­ben; und
2.
das be­triebs­not­wen­di­ge Net­to­um­lauf­ver­mö­gen.
b.68
Der kal­ku­la­to­ri­sche Zins­satz ent­spricht dem Satz der durch­schnitt­li­chen Kos­ten des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals (durch­schnitt­li­cher Ka­pi­tal­kos­ten­satz, Weigh­ted Ave­ra­ge Cost of Ca­pi­tal, WACC).

3bis Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) legt den WACC jähr­lich nach An­hang 1 fest.69

4 Kön­nen die ur­sprüng­li­chen An­schaf­fungs- bzw. Her­stell­kos­ten für be­ste­hen­de An­la­gen aus­nahms­wei­se nicht mehr fest­ge­stellt wer­den, so sind sie wie folgt zu be­rech­nen: Die Wie­der­be­schaf­fungs­prei­se wer­den trans­pa­rent mit sach­ge­rech­ten, of­fi­zi­ell aus­ge­wie­se­nen Preisin­di­zes auf den An­schaf­fungs- bzw. Her­stell­zeit­punkt zu­rück­ge­rech­net. Be­reits in Rech­nung ge­stell­te Be­triebs- und Ka­pi­tal­kos­ten für be­triebs­not­wen­di­ge Ver­mö­gens­wer­te sind da­bei in Ab­zug zu brin­gen. In je­dem Fall ist höchs­tens der Wert ei­ner ver­gleich­ba­ren An­la­ge an­re­chen­bar. Vom so er­mit­tel­ten Wert sind 20 Pro­zent in Ab­zug zu brin­gen.70

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6467).

Art. 13a Anrechenbare Kosten von Mess-, Steuer- und Regelsystemen 71  

Als an­re­chen­ba­re Kos­ten gel­ten:

a.
die Ka­pi­tal- und Be­triebs­kos­ten von Mess­sys­te­men nach die­ser Ver­ord­nung;
b.72
die Ka­pi­tal- und Be­triebs­kos­ten von Steu­er- und Re­gel­sys­te­men, die im Sinn von Ar­ti­kel 8c ein­ge­setzt wer­den, ein­sch­liess­lich der aus­ge­rich­te­ten Ver­gü­tung (Art. 8c Abs. 1 Bst. c).

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 13b Anrechenbare Kosten von innovativen Massnahmen für intelligente Netze 73  

1 Als in­no­va­ti­ve Mass­nah­me für in­tel­li­gen­te Net­ze gilt das Er­pro­ben und Nut­zen neu­ar­ti­ger Me­tho­den und Pro­duk­te aus For­schung und Ent­wick­lung zum Zwe­cke ei­ner zu­künf­ti­gen Er­hö­hung der Si­cher­heit, Leis­tungs­fä­hig­keit oder Ef­fi­zi­enz des Net­zes.

2 Die Kos­ten sol­cher Mass­nah­men gel­ten bis zu ei­nem Be­trag von höchs­tens 1 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Be­triebs- und Ka­pi­tal­kos­ten des Netz­be­trei­bers im be­tref­fen­den Jahr als an­re­chen­ba­re Kos­ten, wo­bei jähr­lich höchs­tens die fol­gen­den Be­trä­ge an­ge­rech­net wer­den dür­fen:

a.
ei­ne Mil­li­on Fran­ken für in­no­va­ti­ve Mass­nah­men der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft; und
b.
500 000 Fran­ken für in­no­va­ti­ve Mass­nah­men der üb­ri­gen Netz­be­trei­ber.

3 Die Netz­be­trei­ber do­ku­men­tie­ren ih­re in­no­va­ti­ven Mass­nah­men und ver­öf­fent­li­chen die Do­ku­men­ta­ti­on. Sie be­schrei­ben na­ment­lich das Pro­jekt, die an­ge­wen­de­te Me­tho­de, den er­war­te­ten und den er­ziel­ten Nut­zen so­wie die Aus­la­gen. Die El­Com kann Min­dest­an­for­de­run­gen fest­le­gen.

73 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 13c Anrechenbare Kosten von Massnahmen zur Sensibilisierung im Bereich der Verbrauchsreduktion 74  

1 Als an­re­chen­ba­re Kos­ten von Mass­nah­men zur Sen­si­bi­li­sie­rung im Be­reich der Ver­brauchs­re­duk­ti­on gel­ten die Kos­ten, die dem Ver­teil­netz­be­trei­ber da­durch ent­ste­hen, dass er die Mess­da­ten der End­ver­brau­cher in sei­nem Netz­ge­biet so be­ar­bei­tet, dass die­se ih­ren in­di­vi­du­el­len Elek­tri­zi­täts­ver­brauch wäh­rend ver­schie­de­ner Zeit­pe­ri­oden mit demje­ni­gen an­de­rer End­ver­brau­cher mit gleich­ar­ti­ger Ver­brauch­s­cha­rak­te­ris­tik ver­glei­chen kön­nen.

2 Die Kos­ten sol­cher Mass­nah­men gel­ten bis zu ei­nem Be­trag von höchs­tens 0,5 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Be­triebs­kos­ten des Netz­be­trei­bers im be­tref­fen­den Jahr, höchs­tens aber bis zu ei­nem Be­trag von 250 000 Fran­ken pro Jahr, als an­re­chen­ba­re Be­triebs­kos­ten.

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 13d Anrechenbare Kosten von Informationsmassnahmen und von Öffentlichkeitsarbeit 75  

1 Als an­re­chen­ba­re Kos­ten von In­for­ma­ti­ons­mass­nah­men gel­ten die Kos­ten des Netz­be­trei­bers für die Be­reit­stel­lung von In­for­ma­tio­nen im Rah­men ei­nes Vor­ha­bens nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 3bis Buch­sta­be b StromVG, na­ment­lich über Um­fang, Not­wen­dig­keit und zeit­li­chen Ab­lauf des Vor­ha­bens so­wie über des­sen vor­aus­sicht­li­che Aus­wir­kun­gen auf Um­welt, Raum und Be­trof­fe­ne, so­weit die­se In­for­ma­tio­nen not­wen­dig sind, um den vom Vor­ha­ben Be­trof­fe­nen die Mei­nungs­bil­dung und die all­fäl­li­ge Mit­wir­kung am Ver­fah­ren zu er­mög­li­chen.

2 Als an­re­chen­ba­re Kos­ten von Öf­fent­lich­keits­ar­beit gel­ten die vom BFE bei den Netz­be­trei­bern er­ho­be­nen Ge­büh­ren für die Öf­fent­lich­keits­ar­beit der Kan­to­ne nach Ar­ti­kel 6b.

3 Die an­re­chen­ba­ren Kos­ten nach die­sem Ar­ti­kel sind nach den Grund­sät­zen der Ar­ti­kel 12 und 13 den Be­triebs- und Ka­pi­tal­kos­ten zu­zu­ord­nen.

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 14 Grenzüberschreitende Netznutzung  

1 Für die Be­rech­nung der durch grenz­über­schrei­ten­de Lie­fe­run­gen nach Ar­ti­kel 16 StromVG ver­ur­sach­ten Kos­ten blei­ben in­ter­na­tio­na­le Re­ge­lun­gen vor­be­hal­ten.

2 Die Ein­nah­men aus der grenz­über­schrei­ten­den Nut­zung des Über­tra­gungs­net­zes im Zu­sam­men­hang mit dem Aus­gleich zwi­schen eu­ro­päi­schen Über­tra­gungs­netz­be­trei­bern («In­ter-Trans­mis­si­on Sys­tem Ope­ra­tor-Com­pen­sa­ti­on», ITC) sind nach Ab­zug der Auf­sichts­ab­ga­be nach Ar­ti­kel 28 StromVG voll­um­fäng­lich für die De­ckung der an­re­chen­ba­ren Kos­ten des Über­tra­gungs­net­zes zu ver­wen­den.

3 Bei der Be­rech­nung der Ein­nah­men nach Ab­satz 2 kön­nen nur je­ne Min­derer­lö­se ab­ge­zo­gen wer­den, wel­che nicht ei­nem be­stimm­ten Ver­ur­sa­cher zu­ge­ord­net wer­den kön­nen oder wel­che aus ei­ner Aus­nah­me beim Netz­zu­gang für Netz­ka­pa­zi­tä­ten im grenz­über­schrei­ten­den Über­tra­gungs­netz re­sul­tie­ren (Ar­ti­kel 17 Ab­satz 6 StromVG). Die üb­ri­gen Min­derer­lö­se wer­den den Ver­ur­sa­chern nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 1 Buch­sta­be c in Rech­nung ge­stellt.

Art. 15 Anlastung von Kosten des Übertragungsnetzes  

1 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft stellt in­di­vi­du­ell in Rech­nung:

a.
den Netz­be­trei­bern und den di­rekt am Über­tra­gungs­netz an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern die Kos­ten für den Aus­gleich von Wirk­ver­lus­ten und die Lie­fe­rung von Blin­d­ener­gie, die sie ver­ur­sacht ha­ben;
b.76
den Bi­lanz­grup­pen die ver­ur­sach­ten Kos­ten für die Aus­gleich­s­ener­gie, in­klu­si­ve der An­tei­le der Leis­tungs­vor­hal­tung für die Se­kun­där- und Ter­ti­är­re­ge­lung, und für das Fahr­plan­ma­na­ge­ment so­wie die Be­zü­ge aus der Strom­re­ser­ve ge­mä­ss WResV77;
c.
den Ver­ur­sa­chern von Min­derer­lö­sen für die grenz­über­schrei­ten­de Netz­nut­zung den ent­spre­chen­den Be­trag. Das UVEK kann für die Ge­wäh­rung von Aus­nah­men nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 6 StromVG ab­wei­chen­de Re­geln vor­se­hen.

2 Sie stellt den Netz­be­trei­bern und den am Über­tra­gungs­netz di­rekt an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern ent­spre­chend der be­zo­ge­nen elek­tri­schen Ener­gie der End­ver­brau­cher fol­gen­de Kos­ten in Rech­nung:

a.78
die Kos­ten für Sy­stem­ma­na­ge­ment, Mess­da­ten­ma­na­ge­ment, Schwarz­start- und In­sel­be­triebs­fä­hig­keit von Er­zeu­gern, Span­nungs­hal­tung, Pri­mär­re­ge­lung und die An­tei­le der Leis­tungs­vor­hal­tung für die Se­kun­där- und Ter­ti­är­re­ge­lung, wel­che nicht ei­ner Bi­lanz­grup­pe zu­ge­ord­net wer­den kön­nen. Die El­Com legt jähr­lich den Höchst­be­trag fest;
abis.79
die Kos­ten im Zu­sam­men­hang mit der Strom­re­ser­ve ge­mä­ss WResV;
b.80
die Kos­ten für not­wen­di­ge Netz­ver­stär­kun­gen zur Ein­spei­sung von elek­tri­scher Ener­gie aus An­la­gen nach den Ar­ti­keln 15 und 19 EnG81.
c.82

3 Sie stellt den am Über­tra­gungs­netz di­rekt an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern und Netz­be­trei­bern dis­kri­mi­nie­rungs­frei und zu ei­nem für die Re­gel­zo­ne Schweiz ein­heit­li­chen Ta­rif die ver­blei­ben­den an­re­chen­ba­ren Kos­ten so­wie Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen wie folgt in Rech­nung:

a.
zu 30 Pro­zent ent­spre­chend der elek­tri­schen Ener­gie, die von am Netz di­rekt an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern bzw. von al­len am Netz der tiefe­ren Net­ze­be­nen an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern be­zo­gen wur­de;
b.
zu 60 Pro­zent ent­spre­chend dem jähr­li­chen Mit­tel­wert der tat­säch­li­chen mo­nat­li­chen Höchst­leis­tun­gen, die je­der di­rekt an­ge­schlos­se­ne End­ver­brau­cher und je­des Netz der tiefe­ren Net­ze­be­ne vom Über­tra­gungs­netz be­an­sprucht;
c.
zu 10 Pro­zent zu ei­nem fi­xen Grund­ta­rif pro Aus­spei­se­punkt im Über­tra­gungs­netz.

76 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 der Win­ter­re­ser­ve­ver­ord­nung vom 25. Jan. 2023, in Kraft vom 15. Fe­br. 2023 bis zum 31. Dez. 2026 (AS 2023 43).

77 SR 734.722

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6467).

79 Ein­ge­fügt durch Art. 12 der V vom 7. Sept. 2022 über die Er­rich­tung ei­ner Was­ser­kraf­t­re­ser­ve (AS 2022 514). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 der Win­ter­re­ser­ve­ver­ord­nung vom 25. Jan. 2023, in Kraft vom 15. Fe­br. 2023 bis zum 31. Dez. 2026 (AS 2023 43).

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

81 SR 730.0

82 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Art. 16 Anlastung von Kosten des Verteilnetzes  

1 Die nicht in­di­vi­du­ell in Rech­nung ge­stell­ten an­re­chen­ba­ren Kos­ten, Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen so­wie der An­teil für ein Netz der hö­he­ren Net­ze­be­ne wer­den den am be­tref­fen­den Netz di­rekt an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern und Netz­be­trei­bern wie folgt an­ge­las­tet:

a.
zu 30 Pro­zent ent­spre­chend der elek­tri­schen Ener­gie, die von am Netz di­rekt an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern bzw. von al­len am Netz der tiefe­ren Net­ze­be­nen an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern be­zo­gen wur­de;
b.
zu 70 Pro­zent ent­spre­chend dem jähr­li­chen Mit­tel­wert der tat­säch­li­chen mo­nat­li­chen Höchst­leis­tun­gen, wel­che di­rekt an­ge­schlos­se­ne End­ver­brau­cher und die Net­ze der tiefe­ren Net­ze­be­ne vom Netz der hö­he­ren Net­ze­be­ne be­an­spru­chen.

2 Das Ent­gelt für die Netz­nut­zung darf pro Net­ze­be­ne die an­re­chen­ba­ren Kos­ten so­wie Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen die­ser Net­ze­be­ne nicht über­stei­gen.

3 Ent­ste­hen in Ver­teil­net­zen durch An­schluss oder Be­trieb von Er­zeu­gungs­an­la­gen un­ver­hält­nis­mäs­si­ge Mehr­kos­ten, sind die­se nicht Teil der Netz­kos­ten, son­dern sie müs­sen in ei­nem an­ge­mes­se­nen Um­fang von den Er­zeu­gern ge­tra­gen wer­den.

Art. 17 Anlastung von Kosten zwischen Netzen und Ermittlung der Höchstleistung  

Die Netz­be­trei­ber le­gen trans­pa­ren­te und dis­kri­mi­nie­rungs­freie Richt­li­ni­en für die An­las­tung von Kos­ten zwi­schen di­rekt mit­ein­an­der ver­bun­de­nen Net­zen der glei­chen Net­ze­be­ne und für die ein­heit­li­che Er­mitt­lung des jähr­li­chen Mit­tel­wer­tes der tat­säch­li­chen mo­nat­li­chen Höchst­leis­tung fest.

Art. 18 Netznutzungstarife 83  

1 Die Netz­be­trei­ber sind ver­ant­wort­lich für die Fest­le­gung der Netz­nut­zungs­ta­ri­fe.

2 In­ner­halb ei­ner Span­nungs­ebe­ne bil­den End­ver­brau­cher mit ver­gleich­ba­rem Be­zugs­pro­fil ei­ne Kun­den­grup­pe. Auf Span­nungs­ebe­nen un­ter 1 kV ge­hö­ren End­ver­brau­cher in ganz­jäh­rig ge­nutz­ten Lie­gen­schaf­ten mit ei­nem Jah­res­ver­brauch bis zu 50 MWh der­sel­ben Kun­den­grup­pe an (Ba­sis­kun­den­grup­pe).

3 Die Netz­be­trei­ber müs­sen den End­ver­brau­chern der Ba­sis­kun­den­grup­pe einen Netz­nut­zungs­ta­rif mit ei­ner nicht­de­gres­si­ven Ar­beits­kom­po­nen­te (Rp./kWh) von min­des­tens 70 Pro­zent an­bie­ten.

4 Sie kön­nen ih­nen zu­sätz­li­che Netz­nut­zungs­ta­ri­fe zur Aus­wahl stel­len, den End­ver­brau­chern mit Leis­tungs­mes­sung auch sol­che mit ei­ner nicht­de­gres­si­ve Ar­beits­kom­po­nen­te (Rp./kWh) von we­ni­ger als 70 Pro­zent.

83 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 18a Deckungsdifferenzen im Bereich der Netzkosten 84  

1 Stimmt die Sum­me des Netz­nut­zungs­ent­gelts, das der Netz­be­trei­ber wäh­rend ei­nes Ta­rif­jah­res er­ho­ben hat, nicht mit den an­re­chen­ba­ren Netz­kos­ten über­ein (De­ckungs­dif­fe­renz), so muss er die­se Ab­wei­chung in­nert der nächs­ten drei Ta­rif­jah­re aus­glei­chen. Bei ei­ner Un­ter­de­ckung kann er auf den Aus­gleich ver­zich­ten.

2 In be­grün­de­ten Fäl­len kann die El­Com den Zeit­raum zum Aus­gleich ei­ner De­ckungs­dif­fe­renz ver­län­gern.

3 Der Zins­satz, den der Netz­be­trei­ber ge­gen­über dem End­ver­brau­cher an­wen­den muss, ent­spricht:

a.
bei ei­ner Un­ter­de­ckung: höchs­tens dem Fremd­ka­pi­tal­kos­ten­satz ge­mä­ss An­hang 1;
b.
bei ei­ner Über­de­ckung: min­des­tens dem Fremd­ka­pi­tal­kos­ten­satz ge­mä­ss An­hang 1.

84 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 772).

Art. 19 Effizienzvergleiche, Überprüfung der Netznutzungs- und Elektrizitätstarife  

1 Zur Über­prü­fung der Netz­nut­zungs­ta­ri­fe und -ent­gel­te so­wie der Elek­tri­zi­täts­ta­ri­fe führt die El­Com Ef­fi­zi­enz­ver­glei­che zwi­schen den Netz­be­trei­bern durch. Da­bei ar­bei­tet sie mit den be­trof­fe­nen Krei­sen zu­sam­men. Sie be­rück­sich­tigt von den Un­ter­neh­men nicht be­ein­fluss­ba­re Un­ter­schie­de in den struk­tu­rel­len Ver­hält­nis­sen so­wie die Qua­li­tät der Ver­sor­gung. Bei Ver­glei­chen der an­re­chen­ba­ren Kos­ten be­rück­sich­tigt sie zu­sätz­lich den Amor­ti­sie­rungs­grad. Sie be­zieht in­ter­na­tio­na­le Ver­gleichs­wer­te in die Über­prü­fung ein.

2 Sie ver­fügt, dass un­ge­recht­fer­tig­te Ge­win­ne aus über­höh­ten Netz­nut­zungs- bzw. Elek­tri­zi­täts­ta­ri­fen durch Sen­kung der Netz­nut­zungs- bzw. Elek­tri­zi­täts­ta­ri­fe kom­pen­siert wer­den.

3. Abschnitt: Engpässe bei grenzüberschreitenden Lieferungen, Ausnahmen beim Netzzugang und bei der Berechnung der anrechenbaren Netzkosten

Art. 20 Handhabung der Vorrangregelung bei grenzüberschreitenden Lieferungen 85  

Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft er­stat­tet der El­Com Be­richt über die Hand­ha­bung der Vor­r­an­grege­lung nach Ab­satz 17 Ab­satz 2 StromVG und stellt ihr einen An­trag für die Ver­wen­dung der Ein­nah­men nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 5 StromVG.

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Aug. 2017, in Kraft seit 1. Okt. 2017 (AS 2017 5001).

Art. 21 Ausnahmen beim Netzzugang und bei der Berechnung der anrechenbaren Netzkosten  

1 Das UVEK er­lässt auf Vor­schlag der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft trans­pa­ren­te und dis­kri­mi­nie­rungs­freie Re­geln für die Ge­wäh­rung von Aus­nah­men nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 6 StromVG.

2 Die El­Com ent­schei­det mit Ver­fü­gung über die Ge­wäh­rung von Aus­nah­men.

4. Kapitel: Systemdienstleistungen und Bilanzgruppen

Art. 22 Systemdienstleistungen  

1 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft be­schafft die Sys­tem­dienst­leis­tun­gen in ei­nem markt­ori­en­tier­ten, dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en und trans­pa­ren­ten Ver­fah­ren, so­fern sie die­se nicht sel­ber er­bringt.

2 Sie legt die Prei­se für die Sys­tem­dienst­leis­tun­gen so fest, dass de­ren Kos­ten ge­deckt wer­den. Re­sul­tiert aus dem Ver­kauf von Sys­tem­dienst­leis­tun­gen ein Ge­winn oder ein Ver­lust, so ist er mit den Kos­ten nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 Buch­sta­be a zu ver­rech­nen.

3 Die Netz­ver­stär­kun­gen, die not­wen­dig wer­den zur Ein­spei­sung von elek­tri­scher Ener­gie aus An­la­gen nach den Ar­ti­keln 15 und 19 EnG86, sind Teil der Sys­tem­dienst­leis­tun­gen der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft.87

4 Ver­gü­tun­gen für not­wen­di­ge Netz­ver­stär­kun­gen nach Ab­satz 3 und Ar­ti­kel 71a Ab­satz 4 EnG be­dür­fen ei­ner Be­wil­li­gung der El­Com.88

5 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft ver­gü­tet dem Netz­be­trei­ber ge­stützt auf die Be­wil­li­gung der El­Com die Kos­ten für die not­wen­di­gen Netz­ver­stär­kun­gen nach Ab­satz 3 und Ar­ti­kel 71a Ab­satz 4 EnG.89

6 Sie er­stat­tet der El­Com jähr­lich Be­richt über die tat­säch­li­che Er­brin­gung und An­las­tung der Kos­ten der Sys­tem­dienst­leis­tun­gen.

86 SR 730.0

87 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 17. März 2023, in Kraft seit 1. April 2023 (AS 2023 144).

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 17. März 2023, in Kraft seit 1. April 2023 (AS 2023 144).

Art. 23 Bilanzgruppen  

1 Al­le ei­ner Bi­lanz­grup­pe zu­ge­ord­ne­ten Ein- bzw. Aus­spei­se­punk­te müs­sen sich in der Re­gel­zo­ne Schweiz be­fin­den. Je­der Ein- bzw. Aus­spei­se­punkt muss ei­ner ein­zi­gen Bi­lanz­grup­pe zu­ge­ord­net wer­den.

2 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft legt in Richt­li­ni­en die Min­dest­an­for­de­rung an die Bi­lanz­grup­pen nach trans­pa­ren­ten und dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Kri­te­ri­en fest. Sie be­rück­sich­tigt da­bei die An­lie­gen von klei­nen Bi­lanz­grup­pen.

3 Sie schliesst mit je­der Bi­lanz­grup­pe einen Ver­trag ab.

4 Je­de Bi­lanz­grup­pe hat einen be­tei­lig­ten Teil­neh­mer zu be­zeich­nen, der die Bi­lanz­grup­pe ge­gen­über der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft und Drit­ten ver­tritt (Bi­lanz­grup­pen­ver­ant­wort­li­cher).

590

90 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4629).

Art. 24 Bilanzgruppe für erneuerbare Energien 91  

1 Das BFE be­zeich­net nach An­hö­rung der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft den Ver­ant­wort­li­chen der Bi­lanz­grup­pe für er­neu­er­ba­re Ener­gi­en.

2 Der Ver­ant­wort­li­che der Bi­lanz­grup­pe für er­neu­er­ba­re Ener­gi­en legt in Richt­li­ni­en trans­pa­ren­te und dis­kri­mi­nie­rungs­freie Re­geln für die Ein­spei­sung von Elek­tri­zi­tät zum Re­fe­renz­markt­preis nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 1 oder 105 Ab­satz 1 EnFV92 fest.93 Die­se Richt­li­ni­en müs­sen vom BFE ge­neh­migt wer­den.

3 Er er­stellt Fahr­plä­ne und stellt die­se der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft zu.

4 Der Ver­ant­wort­li­che der Bi­lanz­grup­pe für er­neu­er­ba­re Ener­gi­en for­dert die Kos­ten für die un­ver­meid­ba­re Aus­gleich­s­ener­gie sei­ner Bi­lanz­grup­pe und sei­ne Voll­zugs­kos­ten beim BFE zu­las­ten des Netz­zu­schlags­fonds ein.

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

92 SR 730.03

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft vom 1. Ju­ni 2019 bis zum 31. Dez. 2030 (AS 2019 1381; 2022 772).

Art. 24a und 24b94  

94 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016 (AS 2016 4629). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Art. 25 Zuordnung der Einspeisepunkte 95  

1 Ein­spei­se­punk­te mit ei­ner An­schluss­leis­tung von höchs­tens 30 kVA, über die Elek­tri­zi­tät zum Re­fe­renz­markt­preis nach den Ar­ti­keln 14 Ab­satz 1 oder 105 Ab­satz 1 der EnFV96 ab­ge­nom­men wird und die nicht mit ei­ner Last­gang­mes­sung mit au­to­ma­ti­scher Da­ten­über­mitt­lung oder ei­nem in­tel­li­gen­ten Mess­sys­tem aus­ge­stat­tet sind, so­wie Ein­spei­se­punk­te, über die Elek­tri­zi­tät nach Ar­ti­kel 73 Ab­satz 4 EnG97 ab­ge­nom­men wird, sind im Um­fang der ab­ge­nom­me­nen Elek­tri­zi­tät der Bi­lanz­grup­pe zu­ge­ord­net, wel­che die fes­ten End­ver­brau­cher in die­sem Netz­ge­biet be­lie­fert.

2 Ein­spei­se­punk­te, über die Elek­tri­zi­tät von An­la­gen mit ei­ner Leis­tung von we­ni­ger als 100 kW (Art. 14 Abs. 1 EnFV) oder von An­la­gen mit ei­ner Leis­tung ab 100 kW bis we­ni­ger als 500 kW, die be­reits ei­ne Ver­gü­tung nach bis­he­ri­gem Recht er­hal­ten, zum Re­fe­renz­markt­preis ab­ge­nom­men wird und die mit ei­ner Last­gang­mes­sung mit au­to­ma­ti­scher Da­ten­über­mitt­lung oder ei­nem in­tel­li­gen­ten Mess­sys­tem aus­ge­stat­tet sind, sind im Um­fang der ab­ge­nom­me­nen Elek­tri­zi­tät der Bi­lanz­grup­pe für er­neu­er­ba­re Ener­gi­en zu­ge­ord­net.98

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

96 SR 730.03

97 SR 730.0

98 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3479).

Art. 26 Regel- und Ausgleichsenergie  

1 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft setzt für den Ab­ruf von Re­ge­l­ener­gie vor­ran­gig Elek­tri­zi­tät aus er­neu­er­ba­rer Ener­gie ein.

2 Die Be­schaf­fung von Re­ge­l­ener­gie kann, so­weit tech­nisch mög­lich, auch grenz­über­schrei­tend er­fol­gen.

3 Ver­kauft ein Er­zeu­ger, des­sen An­la­ge Elek­tri­zi­tät nach Ar­ti­kel 15 EnG99 oder zum Re­fe­renz­markt­preis nach den Ar­ti­keln 14 Ab­satz 1 oder 105 Ab­satz 1 EnFV100 ein­speist, die phy­sisch ge­lie­fer­te Elek­tri­zi­tät oder einen Teil da­von der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft als Re­ge­l­ener­gie, so er­hält er für die­se Elek­tri­zi­tät we­der ei­ne Ver­gü­tung nach Ar­ti­kel 15 EnG noch den Re­fe­renz­markt­preis nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 Buch­sta­be b EnFV.101

99 SR 730.0

100 SR 730.03

101 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

4a. Kapitel: Pilotprojekte102

102 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 772).

Art. 26a  

1 Das Ge­such für ein Pi­lot­pro­jekt ist beim UVEK ein­zu­rei­chen. Es muss al­le An­ga­ben ent­hal­ten, die für die Über­prü­fung der Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 23a StromVG er­for­der­lich sind, ins­be­son­de­re:

a.
den Ge­gen­stand und das Ziel des Pro­jekts;
b.
die Pro­jek­t­or­ga­ni­sa­ti­on;
c.
die Mo­da­li­tä­ten zur Teil­nah­me am Pro­jekt;
d.
den Ort und die Dau­er des Pro­jekts;
e.
die Be­stim­mun­gen des StromVG, von de­nen ab­ge­wi­chen wer­den soll.

2 Er­gibt die Prü­fung des Ge­suchs, dass die­ses be­wil­ligt wer­den kann, so er­lässt das UVEK ei­ne Ver­ord­nung, in der die Rah­men­be­din­gun­gen für das Pro­jekt ge­re­gelt sind (Art. 23a Abs. 3 StromVG). Das UVEK kann zur Be­ur­tei­lung der Ge­su­che Sach­ver­stän­di­ge bei­zie­hen. Es ent­schei­det mit Ver­fü­gung über das Ge­such.

3 Ge­stützt auf ei­ne Ver­ord­nung nach Ab­satz 2 kön­nen wei­te­re Ge­su­che für ent­spre­chen­de Pi­lot­pro­jek­te be­wil­ligt wer­den.

4 Ver­gü­tun­gen für un­ge­deck­te Netz­kos­ten nach Ar­ti­kel 23a Ab­satz 4 StromVG be­dür­fen ei­ner Be­wil­li­gung des UVEK. Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft ver­gü­tet dem Netz­be­trei­ber ge­stützt auf die Be­wil­li­gung die un­ge­deck­ten Netz­kos­ten.

5 Die Er­geb­nis­se des Pro­jekts sind vom In­ha­ber der Pro­jekt­be­wil­li­gung in ei­nem Schluss­be­richt aus­zu­wer­ten. Der Schluss­be­richt und die zur Eva­lua­ti­on not­wen­di­gen Da­ten und In­for­ma­tio­nen sind dem UVEK zur Ver­fü­gung zu stel­len.

6 Das BFE führt nach Ab­schluss des Pro­jekts und im Hin­blick auf den mög­li­chen Er­lass ei­ner Ge­set­zes­än­de­rung zu­han­den des UVEK ei­ne Eva­lua­ti­on durch. Es in­for­miert die Öf­fent­lich­keit über die Pro­jek­te und über die ge­won­ne­nen Er­kennt­nis­se.

4b. Kapitel: Informationen zum Elektrizitätsgrosshandelsmarkt103

103 Ursprünglich: 4a. Kapitel. Eingefügt durch Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2013 559).

Art. 26abis Informationspflicht 104  

1 Wer Sitz oder Wohn­sitz in der Schweiz hat, an ei­nem Elek­tri­zi­täts­gross­han­dels­markt in der EU teil­nimmt und auf­grund der Ver­ord­nung (EU) Nr. 1227/2011 (EU-RE­MIT-Ver­ord­nung)105 ver­pflich­tet ist, den Be­hör­den der EU oder der Mit­glied­staa­ten In­for­ma­tio­nen zu lie­fern, muss die glei­chen In­for­ma­tio­nen gleich­zei­tig und in glei­cher Form auch der El­Com lie­fern.

2 Der El­Com zu lie­fern sind ins­be­son­de­re An­ga­ben:

a.
zu Trans­ak­tio­nen von Gross­han­dels­pro­duk­ten;
b.
über die Ka­pa­zi­tät, die Ver­füg- und Nicht­ver­füg­bar­keit und die Nut­zung von An­la­gen zur Pro­duk­ti­on und zur Über­tra­gung von Elek­tri­zi­tät.

3 Der El­Com sind über­dies die­je­ni­gen In­si­de­r­in­for­ma­tio­nen zu lie­fern, die auf­grund der EU-RE­MIT-Ver­ord­nung ver­öf­fent­licht wor­den sind. Die El­Com kann den Zeit­punkt für die Lie­fe­rung die­ser Da­ten be­stim­men.

4 Zu­sätz­lich sind ge­gen­über der El­Com Fir­ma oder Na­me, Rechts­form so­wie Sitz oder Wohn­sitz an­zu­ge­ben. Statt die­ser An­ga­ben kann auch der Da­ten­satz ge­lie­fert wer­den, der in der EU ge­mä­ss der EU-RE­MIT-Ver­ord­nung für die Re­gis­trie­rung er­for­der­lich ist.

5 Die El­Com kann Aus­nah­men von der In­for­ma­ti­ons­pflicht ge­stat­ten, ins­be­son­de­re wenn von den frag­li­chen An­ga­ben zu er­war­ten ist, dass sie für die Elek­tri­zi­täts­märk­te von mar­gi­na­ler Be­deu­tung sind.

6 Als Gross­han­dels­pro­duk­te gel­ten, un­ab­hän­gig da­von, ob sie an der Bör­se oder auf an­de­re Wei­se ge­han­delt wer­den:

a.
Ver­trä­ge be­tref­fend die Über­tra­gung und die Lie­fe­rung von Elek­tri­zi­tät, bei de­nen es nicht un­mit­tel­bar um die Nut­zung durch End­ver­brau­cher geht;
b.
De­ri­va­te be­tref­fend die Er­zeu­gung, den Han­del, die Lie­fe­rung und den Trans­port von Elek­tri­zi­tät.

104 Ur­sprüng­lich: Art. 26a.

105 Ver­ord­nung (EU) Nr. 1227/2011 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 25. Okt. 2011 über die In­te­gri­tät und Trans­pa­renz des Ener­gie­gross­han­dels­markts, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 326 vom 8.12.2011, S. 1.

Art. 26b Bearbeitung durch die ElCom  

1 Die El­Com kann die von den in­for­ma­ti­ons­pflich­ti­gen Per­so­nen er­hal­te­nen Da­ten be­ar­bei­ten.

2 Sie be­stimmt den Zeit­punkt der erst­ma­li­gen Da­ten­lie­fe­rung.

Art. 26c Informationssystem  

1 Die El­Com be­treibt für die Da­ten ein In­for­ma­ti­ons­sys­tem, das sie nach Ar­ti­kel 26a Ab­sät­ze 2 Buch­sta­ben a und b so­wie 3 und 4 glie­dert.

2 Sie ge­währ­leis­tet einen si­che­ren Be­trieb des Sys­tems und schützt die Da­ten mit or­ga­ni­sa­to­ri­schen und tech­ni­schen Mit­teln vor un­be­rech­tig­tem Zu­griff.

3 Sie be­wahrt die Da­ten so lan­ge auf, wie sie sie braucht, längs­tens aber zehn Jah­re nach der Da­ten­lie­fe­rung. Da­nach bie­tet sie sie dem Bun­de­sar­chiv an. Da­ten, die das Bun­de­sar­chiv nicht für ar­chi­vie­rungs­wür­dig hält, wer­den ge­löscht.

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

1. Abschnitt: Vollzug

Art. 27  

1 Das BFE voll­zieht die Ver­ord­nung, so­weit der Voll­zug nicht ei­ner an­de­ren Be­hör­de zu­ge­wie­sen ist.

2 Es er­lässt die not­wen­di­gen tech­ni­schen und ad­mi­nis­tra­ti­ven Vor­schrif­ten.

3 Es er­stat­tet dem Bun­des­rat re­gel­mäs­sig, erst­mals spä­tes­tens vier Jah­re nach In­kraft­tre­ten der Ver­ord­nung, Be­richt über die Zweck­mäs­sig­keit, Wirk­sam­keit und Wirt­schaft­lich­keit der Mass­nah­men des StromVG und der Ver­ord­nung.

4 Die Netz­be­trei­ber kon­sul­tie­ren vor dem Er­lass von Richt­li­ni­en nach Ar­ti­kel 3 Ab­sät­ze 1 und 2, 7 Ab­satz 2, 8 Ab­satz 2, 8b, 12 Ab­satz 2, 13 Ab­satz 1, 17 und 23 Ab­satz 2 ins­be­son­de­re die Ver­tre­ter der End­ver­brau­cher und der Er­zeu­ger. Sie ver­öf­fent­li­chen die Richt­li­ni­en über ei­ne ein­zi­ge frei zu­gäng­li­che Adres­se im In­ter­net. Kön­nen sich die Netz­be­trei­ber nicht in­nert nütz­li­cher Frist auf die­se Richt­li­ni­en ei­ni­gen oder sind die­se nicht sach­ge­recht, so kann das BFE in die­sen Be­rei­chen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen er­las­sen.106

5 Für den Bei­zug von pri­va­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen gilt Ar­ti­kel 67 EnG107 sinn­ge­mä­ss.108

106 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

107 SR 730.0

108 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

2. Abschnitt: Änderung bisherigen Rechts

Art. 28  

Die Än­de­run­gen bis­he­ri­gen Rechts wer­den im An­hang ge­re­gelt.

3. Abschnitt: Übergangsbestimmungen

Art. 29109  

109 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Art. 30 Anpassung bestehender Vertragverhältnisse  

1 Ver­stos­sen Be­stim­mun­gen von be­ste­hen­den Ver­trä­gen ge­gen die Vor­schrif­ten über den Netz­zu­gang oder das Netz­nut­zungs­ent­gelt, sind sie un­gül­tig.

2 Führt das Weg­fal­len von nicht mehr recht­mäs­si­gen Be­stim­mun­gen zu ei­ner un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Be­nach­tei­li­gung der einen Ver­trags­par­tei, so hat sie An­spruch auf einen Aus­gleich in Form von Geld­zah­lun­gen oder an­de­ren Ge­gen­leis­tun­gen.

Art. 31  

Die Ver­wen­dung von Ein­nah­men aus markt­ori­en­tier­ten Zu­tei­lungs­ver­fah­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 32 StromVG be­darf ei­ner Be­wil­li­gung der El­Com. Der An­trag nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 1 an die El­Com muss die wei­te­ren Kos­ten im Über­tra­gungs­netz aus­wei­sen und dar­le­gen, in­wie­fern die­se nicht durch das Netz­nut­zungs­ent­gelt ge­deckt sind.

4. Abschnitt: Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 12. Dezember 2008110

110 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 12. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6467).

Art. 31a Zinssatz für die betriebsnotwendigen Vermögenswerte und Korrekturfaktor  

1 Der Zins­satz für die be­triebs­not­wen­di­gen Ver­mö­gens­wer­te für An­la­gen, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2004 in Be­trieb ge­nom­men wur­den, ist in den Jah­ren 2009–2013 um einen Pro­zent­punkt tiefer als der Zins­satz nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 3 Buch­sta­be b. Für In­ves­ti­tio­nen, die nach dem 31. De­zem­ber 2003 in sol­che An­la­gen ge­tä­tigt wur­den, gilt der Zins­satz nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 3 Buch­sta­be b.

2 Be­trei­ber von An­la­gen nach Ab­satz 1, für die kei­ne Neu­be­wer­tung voll­zo­gen wur­de, oder die über ei­ne nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 1 fest­ge­leg­te, ein­heit­li­che und sach­ge­rech­te Nut­zungs­dau­er oder über einen län­ge­ren Zeit­raum li­ne­ar ab­ge­schrie­ben wur­den, kön­nen bei der El­Com be­an­tra­gen, dass für die­se An­la­gen der Zins­satz oh­ne die Re­duk­ti­on nach Ab­satz 1 ver­rech­net wer­den darf.

3 Ist das Netz­nut­zungs­ent­gelt für das Jahr 2009 klei­ner als das aus­ge­wie­se­ne Netz­nut­zungs­ent­gelt für das Jahr 2008, so kann die El­Com für das Jahr 2009 die An­wen­dung des Netz­nut­zungs­ent­gelts des Jah­res 2008 ge­neh­mi­gen.

Art. 31b111  

111 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, mit Wir­kung seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

Art. 31c Anwendung der neuen Tarife, Veröffentlichung und Rückerstattung  

1 Die Netz­be­trei­ber stel­len für das ers­te Quar­tal 2009 Rech­nung auf­grund der sich aus Ar­ti­kel 13, 31aund 31b er­ge­ben­den vor­aus­sicht­li­chen Ta­ri­fe.

2 Sie ver­öf­fent­li­chen die­se Ta­ri­fe ge­mä­ss Ar­ti­kel 10 bis spä­tes­tens zum 1. April 2009.

3 Sie er­stat­ten die Dif­fe­renz zu den bis En­de März 2009 in Rech­nung ge­stell­ten Ta­ri­fen so schnell als mög­lich, spä­tes­tens mit der nach dem 1. Ju­li 2009 fol­gen­den de­fi­ni­ti­ven Ab­rech­nung zu­rück.

Art. 31d Intertemporales Recht  

1 Die Ar­ti­kel 13 Ab­satz 4, 15 Ab­satz 2 Buch­sta­be a, 31a–31c fin­den An­wen­dung auf im Zeit­punkt ih­res In­kraft­tre­tens vor Be­hör­den oder ge­richt­li­chen In­stan­zen hän­gi­ge Ver­fah­ren.

2 Ver­fü­gun­gen von Be­hör­den, ge­gen die kein Rechts­mit­tel er­grif­fen wur­de, kön­nen auf An­trag oder von Am­tes we­gen an die Ar­ti­kel 13 Ab­satz 4, 15 Ab­satz 2 Buch­sta­be a, 31a–31can­ge­passt wer­den, wenn das öf­fent­li­che In­ter­es­se an der An­wend­bar­keit die­ser Be­stim­mun­gen das pri­va­te In­ter­es­se am Be­stand der Ver­fü­gung über­wiegt.

4a. Abschnitt: Übergangsbestimmung zur Änderung vom 1. November 2017112

112 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Art. 31e Einführung intelligenter Messsysteme  

1 Bis zehn Jah­re nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 1. No­vem­ber 2017 müs­sen 80 Pro­zent al­ler Mess­ein­rich­tun­gen in ei­nem Netz­ge­biet den An­for­de­run­gen nach den Ar­ti­keln 8aund 8b ent­spre­chen. Die rest­li­chen 20 Pro­zent dür­fen bis zum En­de ih­rer Funk­ti­ons­taug­lich­keit im Ein­satz ste­hen.

2 In­ner­halb der Über­gangs­frist von Ab­satz 1 be­stimmt der Netz­be­trei­ber, wann er End­ver­brau­cher und Er­zeu­ger mit ei­nem in­tel­li­gen­ten Mess­sys­tem nach Ar­ti­kel 8a und 8b aus­stat­ten will. Un­ab­hän­gig da­von sind mit ei­nem sol­chen Mess­sys­tem aus­zu­stat­ten:

a.
End­ver­brau­cher, wenn sie von ih­rem An­spruch auf Netz­zu­gang Ge­brauch ma­chen;
b.113

3 und 4114

5 Not­wen­di­ge Son­der­ab­schrei­bun­gen we­gen des Aus­baus von noch nicht voll­stän­dig ab­ge­schrie­be­nen Mess­ein­rich­tun­gen des Netz­be­trei­bers sind eben­falls an­re­chen­ba­re Kos­ten.

113 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II der V vom 29. Nov. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 762).

114 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 31f Einsatz intelligenter Steuer- und Regelsysteme für den Netzbetrieb  

Hat der Netz­be­trei­ber bei End­ver­brau­chern vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 1. No­vem­ber 2017 in­tel­li­gen­te Steu­er- und Re­gel­sys­te­me in­stal­liert und ein­ge­setzt, so darf er die­se wie bis­her so lan­ge ein­set­zen, bis der End­ver­brau­cher den Ein­satz aus­drück­lich un­ter­sagt. Nicht un­ter­sa­gen kann der End­ver­brau­cher den Ein­satz nach Ar­ti­kel 8c Ab­satz 6.

Art. 31g Netznutzungstarife  

Die Netz­nut­zungs­ta­ri­fe des Ta­rif­jah­res 2018 rich­ten sich nach bis­he­ri­gem Recht.

Art. 31h Abnahme und Vergütung von Elektrizität aus Anlagen, die zum Referenz-Marktpreis einspeisen  

Die Bi­lanz­grup­pe für er­neu­er­ba­re Ener­gi­en, die üb­ri­gen Bi­lanz­grup­pen und die Netz­be­trei­ber müs­sen Elek­tri­zi­tät aus An­la­gen, die zum Re­fe­renz-Markt­preis nach den Ar­ti­keln 14 Ab­satz 1 oder 105 Ab­satz 1 EnFV115 ein­spei­sen, bis zum 31. De­zem­ber 2018 nach bis­he­ri­gem Recht ab­neh­men und ver­gü­ten.

4b. Abschnitt: Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 3. April 2019116

116 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Juni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 31i Übertragung von Schaltfeldern  

1 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft über­trägt Schalt­fel­der beim Über­gang zu ei­nem Kern­kraft­werk, die bei In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. April 2019 in ih­rem Ei­gen­tum ste­hen, die je­doch nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be d nicht zum Über­tra­gungs­netz ge­hö­ren, in­ner­halb von zwei Jah­ren ge­gen vol­le Ent­schä­di­gung an den Ei­gen­tü­mer des Kraft­werks. Für die Ab­wick­lung der Über­tra­gung gilt Ar­ti­kel 33 Ab­sät­ze 5 und 6 StromVG sinn­ge­mä­ss.

2 Wird der Leis­tungs­be­trieb ei­nes Kern­kraft­werks in­ner­halb der Über­gangs­frist von Ab­satz 1 end­gül­tig ein­ge­stellt, so muss das Schalt­feld beim Über­gang zu die­sem Kraft­werk nicht mehr über­tra­gen wer­den.

Art. 31j117  

117 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6141).

Art. 31k Lieferung von Elektrizität nach Artikel 6 Absatz 5bis StromVG 118  

Vom Recht, End­ver­brau­cher mit Grund­ver­sor­gung nach den Be­din­gun­gen von Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5bis StromVG mit Elek­tri­zi­tät zu be­lie­fern, dür­fen die Ver­teil­netz­be­trei­ber erst­mals für das Ta­rif­jahr 2019 und letzt­mals für das Ta­rif­jahr 2030 Ge­brauch ma­chen.

118 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 772).

4c. Abschnitt: Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 25. November 2020119

119 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6141).

Art. 31l  

1 Der Netz­be­trei­ber kann Mess­sys­te­me, die elek­tro­ni­sche Mess­mit­tel mit Last­gang­mes­sung der Wir­k­ener­gie, ein Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­tem mit au­to­ma­ti­sier­ter Da­ten­über­mitt­lung und ein Da­ten­be­ar­bei­tungs­sys­tem auf­wei­sen, aber den Ar­ti­keln 8a und 8b noch nicht ent­spre­chen, bis zum En­de ih­rer Funk­ti­ons­taug­lich­keit den 80 Pro­zent nach Ar­ti­kel 31eAb­satz 1 zu­rech­nen und ver­wen­den, wenn:

a.
sie vor dem 1. Ja­nu­ar 2018 in­stal­liert wur­den; oder
b.
ih­re Be­schaf­fung vor dem 1. Ja­nu­ar 2019 in­iti­iert wur­de.

2 So­lan­ge noch kei­ne Mess­sys­te­me er­hält­lich sind, die den Ar­ti­keln 8a und 8b ent­spre­chen, kann der Netz­be­trei­ber nö­ti­gen­falls Mess­sys­te­me nach Ab­satz 1 ein­set­zen und bis zum En­de ih­rer Funk­ti­ons­taug­lich­keit den 80 Pro­zent nach Ar­ti­kel 31e Ab­satz 1 zu­rech­nen.

3 Die Kos­ten der Mess­ein­rich­tun­gen, die den Ar­ti­keln 8a und 8b nicht ent­spre­chen, aber nach den Ab­sät­zen 1 und 2 und nach Ar­ti­kel 31eAb­satz 1 zwei­ter Satz ein­ge­setzt wer­den dür­fen, blei­ben an­re­chen­bar.

4 Für den Ein­satz von in­tel­li­gen­ten Mess­sys­te­men bei Spei­chern gel­ten die Re­geln von Ar­ti­kel 31e über die Ein­füh­rung von in­tel­li­gen­ten Mess­sys­te­men sinn­ge­mä­ss.

5 Für den Ein­satz von in­tel­li­gen­ten Steu­er- und Re­gel­sys­te­men bei Er­zeu­gungs­an­la­gen und Spei­chern gel­ten die Re­geln von Ar­ti­kel 31f sinn­ge­mä­ss.

6In­tel­li­gen­te Mess­sys­te­me, die dem End­ver­brau­cher, Er­zeu­ger oder Speicher­be­trei­ber den Ab­ruf und das Her­un­ter­la­den sei­ner Mess­da­ten nicht so er­mög­li­chen, wie in Ar­ti­kel 8a Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fer 3 und Ab­satz 2 Buch­sta­be c vor­ge­schrie­ben, sind um­ge­hend, spä­tes­tens aber bis zum 30. Ju­ni 2021 nach­zu­rüs­ten. Aus­nah­men nach den Ab­sät­zen 1 und 2 blei­ben vor­be­hal­ten.

4d. Abschnitt: Übergangsbestimmung zur Änderung vom 23. November 2022120

120 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 772).

Art. 31m  

Die neu­en Be­stim­mun­gen zum Um­gang mit De­ckungs­dif­fe­ren­zen gel­ten erst­mals für die De­ckungs­dif­fe­ren­zen des auf das In­kraft­tre­ten fol­gen­den Ge­schäfts­jah­res.

4e. Abschnitt: Übergangsbestimmung zur Änderung vom 29. November 2023121

121 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 29. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 762).

Art. 31n  

In­ner­halb der Über­gangs­frist von Ar­ti­kel 31e Ab­satz 1 be­stimmt der Netz­be­trei­ber, wann er End­ver­brau­cher und Er­zeu­ger mit ei­nem in­tel­li­gen­ten Mess­sys­tem nach Ar­ti­kel 8a und 8b aus­stat­ten will. Un­ab­hän­gig da­von sind Er­zeu­ger mit ei­nem sol­chen Mess­sys­tem aus­zu­stat­ten, wenn sie ei­ne neue Er­zeu­gungs­an­la­ge an das Elek­tri­zi­täts­netz an­sch­lies­sen, de­ren In­stal­la­ti­on der Be­wil­li­gungs­pflicht nach Ar­ti­kel 6 der Nie­der­span­nungs-In­stal­la­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. No­vem­ber 2001122 un­ter­liegt.

5. Abschnitt: Inkrafttreten 123

123 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 12. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6467).

Art. 32 124  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt un­ter Vor­be­halt der Ab­sät­ze 2–4 am 1. April 2008 in Kraft.

2 Ar­ti­kel 11 Ab­sät­ze 1 und 4 tritt am 1. Ja­nu­ar 2009 in Kraft.

3 Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be d tritt am 1. Ja­nu­ar 2010 in Kraft.

4125

124 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Dez. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6467).

125 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Anhang 1 126

126 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 30. Jan. 2013 (AS 2013 559). Bereinigt gemäss Ziff. I der V vom 4. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20155685).

(Art. 13 Abs. 3bis)

Bestimmung des durchschnittlichen Kapitalkostensatzes

1 Definition

1.1
Der durchschnittliche Kapitalkostensatz ist die Summe der mit 40 Prozent gewichteten Kosten für das Eigenkapital (Eigenkapitalkostensatz) und der mit 60 Prozent gewichteten Kosten für das Fremdkapital (Fremdkapitalkostensatz).
1.2
Berechnungsgrundlage bilden die folgenden Parameter:
a.
risikoloser Zinssatz für das Eigenkapital;
b.
Marktrisikoprämie;
c.
levered Beta;
d.
risikoloser Zinssatz für das Fremdkapital;
e.
Bonitätszuschlag inklusive Emissions- und Beschaffungskosten.
1.3
Der Eigenkapitalkostensatz wird berechnet, indem der risikolose Zinssatz für das Eigenkapital und das Produkt aus Marktrisikoprämie und levered Beta addiert werden.
1.4
Der Fremdkapitalkostensatz wird berechnet, indem zum risikolosen Zinssatz für das Fremdkapital ein Bonitätszuschlag inklusive eines pauschalen Ansatzes für die Emissions- und Beschaffungskosten addiert wird.
1.5
Das BFE konkretisiert die Vorschriften zu den Parametern nach Ziffer 1.2.

2 Jährliche Berechnung und Festlegung

2.1
Das BFE ermittelt jährlich die Werte für die einzelnen Parameter und berechnet daraus den durchschnittlichen Kapitalkostensatz.
2.2
Veränderungen beim risikolosen Zinssatz für das Eigenkapital, bei der Marktrisikoprämie und beim unlevered Beta (Ziff. 5.2) sind nur zu berücksichtigen, wenn die jeweiligen Grenzwerte zwei Jahre in Folge über- oder unterschritten werden.
2.3
Veränderungen beim risikolosen Zinssatz für das Fremdkapital werden bereits bei einer einmaligen Über- oder Unterschreitung des jeweiligen Grenzwertes berücksichtigt. Der Bonitätszuschlag wird in Abhängigkeit von der Höhe des risikolosen Zinssatzes für das Fremdkapital festgelegt. Liegt dieser bei 0,5 Prozent oder darunter, so kommt für den Bonitätszuschlag ein 5-Jahres-Durchschnitt zur Anwendung. Liegt er über 0,5 Prozent, so wird der Bonitätszuschlag über den Jahresdurchschnitt des vorangegangenen Kalenderjahres ermittelt.
2.4
Aufgrund der Berechnung des BFE und nach Konsultation der ElCom legt das UVEK den durchschnittlichen Kapitalkostensatz jährlich fest und veröffentlicht ihn im Internet und im Bundesblatt. Die Festlegung erfolgt jeweils bis Ende März, erstmals bis zum 31. März 2013 für das Jahr 2014.

3 Risikoloser Zinssatz für das Eigenkapital

3.1
Der risikolose Zinssatz für das Eigenkapital entspricht der für das vorangehende Kalenderjahr veröffentlichten durchschnittlichen Jahresrendite von Schweizer Bundesobligationen mit einer Restlaufzeit von zehn Jahren (Zero-Bond-Rendite).
3.2
Dabei gelten die folgenden pauschalen Werte:
a.
unter 3 Prozent: 2,5 Prozent;
b.
von 3 bis unter 4 Prozent: 3,5 Prozent;
c.
von 4 bis unter 5 Prozent: 4,5 Prozent;
d.
von 5 bis unter 6 Prozent: 5,5 Prozent;
e.
6 Prozent oder mehr: 6,5 Prozent.
3.3
Die Grenzwerte, deren Über- oder Unterschreitung zu berücksichtigen ist (Ziff. 2.2), liegen bei 3, 4, 5 und 6 Prozent.

4 Marktrisikoprämie

4.1
Als Marktrisikoprämie gilt die Differenz zwischen der Aktienmarktrendite (Index), als Durchschnitt von arithmetischem und geometrischem Mittel, und der Rendite einer risikolosen Anlage, als arithmetisches Mittel.
4.2
Grundlage für die Ermittlung sind die veröffentlichten jeweiligen Zahlenreihen ab 1926, bei der Aktienmarktrendite der Index der Aktiennominalwerte und bei der risikolosen Anlage die Rendite von Schweizer Bundesobligationen mit einer Laufzeit von zehn Jahren.
4.3
Für die Marktrisikoprämie gelten die folgenden pauschalen Werte:
a.
unter 4,5 Prozent: 4,5 Prozent;
b.
von 4,5 bis unter 5,5 Prozent: 5,0 Prozent;
c.
5,5 Prozent oder mehr: 5,5 Prozent.
4.4
Die Grenzwerte, deren Über- oder Unterschreitung zu berücksichtigen ist (Ziff. 2.2), liegen bei 4,5 und 5,5 Prozent.

5 Levered Beta

5.1
Das levered Beta ist das Produkt aus dem unlevered Beta und dem Leveragefaktor. Der Leveragefaktor ergibt sich aus dem Eigenkapitalanteil von 40 Prozent beziehungsweise dem Fremdkapitalanteil von 60 Prozent am Gesamtkapital.
5.2
Das unlevered Beta wird mit Hilfe einer Peer Group aus vergleichbaren europäischen Energieversorgungsunternehmen ermittelt. Die Beta-Werte der Peer-Group-Unternehmen werden auf monatlicher Basis über einen Zeitraum von drei Jahren ermittelt. Die Peer Group wird jährlich überprüft und wenn möglich verbessert.
5.3
Für das unlevered Beta gelten die folgenden pauschalen Werte:
a.
unter 0,25: 0,2;
b.
von 0,25 bis unter 0,35: 0,3;
c.
von 0,35 bis unter 0,45: 0,4;
d.
von 0,45 bis unter 0,55: 0,5;
e.
0,55 oder mehr: 0,6.
5.4
Die Grenzwerte, deren Über- oder Unterschreitung zu berücksichtigen ist (Ziff. 2.2), liegen bei 0,25, 0,35, 0,45 und 0,55.

6 Risikoloser Zinssatz für das Fremdkapital

6.1
Der risikolose Zinssatz für das Fremdkapital entspricht der für das vorangehende Kalenderjahr veröffentlichten durchschnittlichen Jahresrendite von Schweizer Bundesobligationen mit einer Restlaufzeit von fünf Jahren (Zero-Bond-Rendite).
6.2
Dabei gelten die folgenden pauschalen Werte:
a.
unter 0,5 Prozent: 0,50 Prozent;
b.
von 0,5 bis unter 1,0 Prozent: 0,75 Prozent;
c.
von 1,0 bis unter 1,5 Prozent: 1,25 Prozent;
d.
von 1,5 bis unter 2,0 Prozent: 1,75 Prozent;
e.
von 2,0 bis unter 2,5 Prozent: 2,25 Prozent;
f.
von 2,5 bis unter 3,0 Prozent: 2,75 Prozent;
g.
von 3,0 bis unter 3,5 Prozent: 3,25 Prozent;
h.
von 3,5 bis unter 4,0 Prozent: 3,75 Prozent;
i.
von 4,0 bis unter 4,5 Prozent: 4,25 Prozent;
j.
von 4,5 bis unter 5,0 Prozent: 4,75 Prozent;
k.
5,0 Prozent oder mehr: 5,00 Prozent.
6.3
Die Grenzwerte, deren Über- oder Unterschreitung zu berücksichtigen ist (Ziff. 2.3), liegen bei 0,5, 1,0, 1,5, 2,0, 2,5, 3,0, 3,5, 4,0, 4,5 und 5,0 Prozent.

7 Bonitätszuschlag inkl. Emissions- und Beschaffungskosten

7.1
Als Bonitätszuschlag für das Ausfallrisiko gilt die Differenz zwischen der durchschnittlichen Verzinsung von Anleihen von Schweizer Unternehmen mit guter Bonität und der durchschnittlichen Verzinsung von risikolosen Anleihen (Index-Differenz).
7.2
Für die Emissions- und Beschaffungskosten sind 50 Basispunkte anrechenbar, was 0,5 Prozent entspricht.
7.3
Für die Summe aus Bonitätszuschlag inklusive Emissions- und Beschaffungskosten gelten die folgenden pauschalen Werte:
a.
unter 0,625 Prozent: 0,50 Prozent;
b.
von 0,625 bis unter 0,875 Prozent: 0,75 Prozent;
c.
von 0,875 bis unter 1,125 Prozent: 1,00 Prozent;
d.
von 1,125 bis unter 1,375 Prozent: 1,25 Prozent;
e.
von 1,375 bis unter 1,625 Prozent: 1,50 Prozent;
f.
von 1,625 bis unter 1,875 Prozent: 1,75 Prozent;
g.
1,875 Prozent oder mehr: 2,00 Prozent.
7.4
Die Grenzwerte, deren Über- oder Unterschreitung zu berücksichtigen ist (Ziff. 2.3), liegen bei 0,625, 0,875, 1,125, 1,375, 1,625 und 1,875 Prozent.

8 Übergangsbestimmung zur Änderung vom 4. Dezember 2015

Der durchschnittliche Kapitalkostensatz für das Tarifjahr 2016 bestimmt sich nach bisherigem Recht.

Anhang 2 127

127 Usprünglich: Anhang.

(Art. 28)

Änderung bisherigen Rechts

Die nachstehenden Verordnungen werden wie folgt geändert:

128

128 Die Änderungen können unter AS 2008 1223konsultiert werden.

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