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Stromversorgungsverordnung
(StromVV)

vom 14. März 2008 (Stand am 1. Juni 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 30 Absatz 2 des Stromversorgungsgesetzes vom 23. März 20071 (StromVG),

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die ers­te Pha­se der Strom­mark­t­öff­nung, in wel­cher die fes­ten End­ver­brau­cher kei­nen An­spruch auf Netz­zu­gang nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 1 StromVG ha­ben.

2 Das mit der Fre­quenz 16,7 Hz und auf der Span­nungs­ebe­ne 132 kV be­trie­be­ne Über­tra­gungs­netz der schwei­ze­ri­schen Ei­sen­bah­nen un­ter­steht dem StromVG, so­weit die­ses bezweckt, die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne si­che­re Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gung zu schaf­fen. An­wend­bar sind ins­be­son­de­re Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b, 8, 9 und 11 StromVG.

3 Das mit der Fre­quenz 16,7 Hz und auf der Span­nungs­ebe­ne 132 kV be­trie­be­ne Über­tra­gungs­netz der schwei­ze­ri­schen Ei­sen­bah­nen gilt als End­ver­brau­cher im Sin­ne von Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 Buch­sta­be b StromVG und die­ser Ver­ord­nung. Nicht als End­ver­brau­cher gilt ein Fre­quen­zum­rich­ter in­ner­halb ei­nes 50-Hz-Kraft­werks für den Teil der Elek­tri­zi­tät, den das 50-Hz-Kraft­werk:

a.
er­zeugt und zeit­gleich in ei­ner ört­lich-wirt­schaft­li­chen Ein­heit in das 16,7‑Hz-Netz ein­speist;
b.
für den Ei­gen­be­darf und den An­trieb der Pum­pen (Art. 4 Abs. 1 Bst. b zwei­ter Satz StromVG) be­zieht.2

3bis Die mit dem 50-Hz-Über­tra­gungs­netz ver­bun­de­nen Ein- be­zie­hungs­wei­se Aus­spei­se­punk­te des mit der Fre­quenz 16,7 Hz und auf der Span­nungs­ebe­ne 132 kV be­trie­be­nen Über­tra­gungs­net­zes gel­ten als ein ein­zi­ger Ein- be­zie­hungs­wei­se Aus­spei­se­punkt.3

4 Das StromVG und die­se Ver­ord­nung gel­ten auch für grenz­über­schrei­ten­de Elek­tri­zi­täts­lei­tun­gen des Über­tra­gungs­net­zes, die mit Gleich­strom be­trie­ben wer­den, und die er­for­der­li­chen Ne­ben­an­la­gen.

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

Art. 2 Begriffe

1 In die­ser Ver­ord­nung be­deu­ten:

a.
Fahr­plan: in Leis­tungs­mit­tel­wer­ten ver­ein­bar­te Zeitrei­he über die Lie­fe­rung bzw. den Be­zug von elek­tri­scher Ener­gie in ei­nem be­stimm­ten Zeit­raum;
b.4
...
c.
Ein-bzw. Aus­spei­se­punkt: Netz­punkt, an wel­chem ein ein­ge­hen­der bzw. aus­ge­hen­der Ener­gief­luss er­fasst und ge­zählt oder re­gis­triert wird (Mess­punkt);
d.
Bi­lanz­ma­na­ge­ment:Ge­samt­heit der tech­ni­schen, or­ga­ni­sa­to­ri­schen und ab­rech­nungs­tech­ni­schen Mass­nah­men zur stän­di­gen Auf­recht­er­hal­tung der elek­tri­schen Ener­gie- und Leis­tungs­bi­lanz im Elek­tri­zi­täts­sys­tem; da­zu ge­hö­ren ins­be­son­de­re Fahr­plan­ma­na­ge­ment, Mess­da­ten­ma­na­ge­ment und Bi­lanz­aus­gleichs­ma­na­ge­ment;
e.5
...
f.
End­ver­brau­cher mit Grund­ver­sor­gung: fes­te End­ver­brau­cher und End­ver­brau­cher, die auf den Netz­zu­gang ver­zich­ten (Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 StromVG).

2 ZumÜber­tra­gungs­netz ge­hö­ren ins­be­son­de­re auch:

a.
Lei­tun­gen in­klu­si­ve Trag­wer­ke;
b.
Kup­pel­trans­for­ma­to­ren, Schalt­an­la­gen, Mess-, Steu­er- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ein­rich­tun­gen;
c.
ge­mein­sam mit an­de­ren Net­ze­be­nen ge­nutz­te An­la­gen, die mehr­heit­lich im Zu­sam­men­hang mit dem Über­tra­gungs­netz ge­nutzt wer­den oder oh­ne die das Über­tra­gungs­netz nicht si­cher oder nicht ef­fi­zi­ent be­trie­ben wer­den kann;
d.6
Schalt­fel­der vor dem Trans­for­ma­tor beim Über­gang zu ei­ner an­de­ren Net­ze­be­ne oder zu ei­nem Kraft­werk, aus­ge­nom­men Schalt­fel­der beim Über­gang zu ei­nem Kern­kraft­werk, so­weit sie für die Si­cher­heit des Be­triebs die­ses Kern­kraft­werks von Be­deu­tung sind.

4 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4789).

5 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20154789).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

2. Kapitel: Versorgungssicherheit

Art. 3 Netzanschluss

1 Die Netz­be­trei­ber le­gen trans­pa­ren­te und dis­kri­mi­nie­rungs­freie Richt­li­ni­en für die Zu­ord­nung von End­ver­brau­chern, Elek­tri­zi­täts­er­zeu­gern und Netz­be­trei­bern zu ei­ner be­stimm­ten Net­ze­be­ne so­wie für die mi­ni­ma­le Qua­li­tät der Elek­tri­zi­täts­lie­fe­rung pro Net­ze­be­ne fest.

2 Sie le­gen ent­spre­chen­de Richt­li­ni­en für die Ab­gel­tung beim Wech­sel von An­schlüs­sen fest.

2bis Muss ein Netz­be­trei­ber An­schlüs­se auf­grund von Ei­gen­ver­brauch oder ei­nes Zu­sam­menschlus­ses zum Ei­gen­ver­brauch wech­seln, so wer­den die ihm ver­blei­ben­den Ka­pi­tal­kos­ten der nicht mehr oder nur noch teil­wei­se ge­nutz­ten An­la­gen von den Ei­gen­ver­brau­chern be­zie­hungs­wei­se von den Grund­ei­gen­tü­mern des Zu­sam­menschlus­ses an­teils­mäs­sig ab­ge­gol­ten.7

3 Über Streit­fäl­le be­tref­fend die Zu­ord­nung von End­ver­brau­chern, Elek­tri­zi­tätser­zeu­gern und Netz­be­trei­bern so­wie die Ab­gel­tung beim Wech­sel von An­schlüs­sen ent­schei­det die Elek­tri­zi­täts­kom­mis­si­on (El­Com).

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Art. 4 Lieferung von Elektrizität an Endverbraucher mit Grundversorgung 8

1 Der Ta­rifan­teil für die Ener­gie­lie­fe­rung an End­ver­brau­cher mit Grund­ver­sor­gung ori­en­tiert sich an den Ge­ste­hungs­kos­ten ei­ner ef­fi­zi­en­ten Pro­duk­ti­on und an lang­fris­ti­gen Be­zugs­ver­trä­gen des Ver­teil­netz­be­trei­bers.

2 So­weit der Ver­teil­netz­be­trei­ber sei­ne End­ver­brau­cher mit Grund­ver­sor­gung nach Mass­ga­be von Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5bis StromVG mit in­län­disch pro­du­zier­ter Elek­tri­zi­tät aus er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en be­lie­fert, darf er höchs­tens die Ge­ste­hungs­kos­ten der ein­zel­nen Er­zeu­gungs­an­la­gen in den Ta­rifan­teil für die Ener­gie­lie­fe­rung ein­rech­nen. Da­bei dür­fen die Ge­ste­hungs­kos­ten ei­ner ef­fi­zi­en­ten Pro­duk­ti­on nicht über­schrit­ten wer­den und all­fäl­li­ge Un­ter­stüt­zun­gen sind ab­zu­zie­hen. Stammt die Elek­tri­zi­tät nicht aus ei­ge­nen Er­zeu­gungs­an­la­gen, so be­stimmt sich der Ab­zug nach Ar­ti­kel 4a.

3 So­weit der Ver­teil­netz­be­trei­ber die Elek­tri­zi­tät für Lie­fe­run­gen nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5bis StromVG aus Er­zeu­gungs­an­la­gen mit ei­ner Leis­tung von höchs­tens 3 MW oder ei­ner jähr­li­chen Pro­duk­ti­on, ab­züg­lich ei­nes all­fäl­li­gen Ei­gen­ver­brauchs, von höchs­tens 5000 MWh be­schafft, rech­net er in Ab­wei­chung zum Ge­ste­hungs­kos­ten­an­satz (Abs. 2) die Be­schaf­fungs­kos­ten, ein­sch­liess­lich der Kos­ten für Her­kunfts­nach­wei­se, ein, und zwar bis höchs­tens zum je­weils mass­ge­bli­chen Ver­gü­tungs­satz ge­mä­ss den An­hän­gen 1.1–1.5 der Ener­gie­för­de­rungs­ver­ord­nung vom 1. No­vem­ber 20179 (EnFV). Mass­ge­blich sind für:

a.
vor dem 1. Ja­nu­ar 2013 in Be­trieb ge­nom­me­ne Er­zeu­gungs­an­la­gen: die per 1. Ja­nu­ar 2013 gel­ten­den Ver­gü­tungs­sät­ze;
b.
Pho­to­vol­taik­an­la­gen mit ei­ner Leis­tung von we­ni­ger als 100 kW: die Ver­gü­tungs­sät­ze ge­mä­ss An­hang 1.2 der Ener­gie­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 1998 in der am 1. Ja­nu­ar 2017 gel­ten­den Fas­sung10.11

4 So­weit der Ver­teil­netz­be­trei­ber sei­ne End­ver­brau­cher mit Grund­ver­sor­gung nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5bis StromVG be­lie­fert, ver­wen­det er für die Strom­kenn­zeich­nung die für die­se Elek­tri­zi­tät aus­ge­stell­ten Her­kunfts­nach­wei­se.

5 Nicht nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5bis StromVG ein­ge­rech­net wer­den dür­fen die Kos­ten von Elek­tri­zi­tät aus Er­zeu­gungs­an­la­gen, die im Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem sind, von ei­ner Mehr­kos­ten­fi­nan­zie­rung oder von ver­gleich­ba­ren kan­to­na­len oder kom­mu­na­len Un­ter­stüt­zun­gen pro­fi­tie­ren.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft vom 1. Ju­ni 2019 bis zum 31. Dez. 2022 (AS 2019 1381).

9 SR 730.03

10 AS 1999 207, 2016 4617

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3479).

Art. 4a Abzug von Unterstützungen bei der Einrechnung von Beschaffungskosten in den Tarifanteil für die Energielieferung 12

1 Stammt die nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5bis StromVG ge­lie­fer­te Elek­tri­zi­tät nicht aus Er­zeu­gungs­an­la­gen des Ver­teil­netz­be­trei­bers, so be­rück­sich­tigt er Ein­mal­ver­gü­tun­gen oder In­ves­ti­ti­ons­bei­trä­ge bei der Be­stim­mung der höchs­tens ein­re­chen­ba­ren Kos­ten wie folgt:

a.
Ein­mal­ver­gü­tun­gen für Pho­to­vol­taik­an­la­gen:
1.
Wur­de die Ein­mal­ver­gü­tung vor der Be­schaf­fung de­fi­ni­tiv fest­ge­setzt, so wird die­ser Be­trag ab­ge­zo­gen.
2.
Wur­de die Ein­mal­ver­gü­tung noch nicht de­fi­ni­tiv fest­ge­setzt, so wird ein Ab­zug vor­ge­nom­men, so­bald das Pro­jekt in die War­te­lis­te auf­ge­nom­men wird; die Hö­he des Ab­zugs be­stimmt sich nach den Ar­ti­keln 7 und 38 EnFV13.
3.
Wer­den die Be­schaf­fungs­kos­ten ein­ge­rech­net (Art. 4 Abs. 3), so wer­den, un­ab­hän­gig da­von, ob ei­ne Ein­mal­ver­gü­tung zu­ge­spro­chen wor­den ist, pau­schal 20 Pro­zent des je­weils mass­ge­bli­chen Ver­gü­tungs­sat­zes ab­ge­zo­gen.
b.
In­ves­ti­ti­ons­bei­trä­ge für Was­ser­kraft- und Bio­mas­se­an­la­gen:
1.
Wur­de der In­ves­ti­ti­ons­bei­trag vor der Be­schaf­fung de­fi­ni­tiv fest­ge­setzt, so wird die­ser Be­trag ab­ge­zo­gen.
2.
In den üb­ri­gen Fäl­len wird ab Zu­si­che­rung dem Grund­satz nach ein Ab­zug in der Hö­he des ver­füg­ten Höchst­be­trags (Art. 54 Bst. b und 75 Bst. b EnFV) vor­ge­nom­men.

2 Wird ei­ne Ein­mal­ver­gü­tung oder ein In­ves­ti­ti­ons­bei­trag spä­ter ab­wei­chend vom nach Ab­satz 1 ab­ge­zo­ge­nen Be­trag fest­ge­setzt, so kann der Ab­zug mit Wir­kung ab dem Zeit­punkt die­ser Fest­set­zungent­spre­chend an­ge­passt wer­den. Dies gilt nicht, so­fern ein Pau­scha­l­ab­zug ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fer 3 vor­zu­neh­men ist.

3 Wei­te­re ver­gleich­ba­re Un­ter­stüt­zun­gen, ein­sch­liess­lich kan­to­na­le oder kom­mu­na­le Un­ter­stüt­zun­gen, wer­den sinn­ge­mä­ss be­rück­sich­tigt.

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft vom 1. Ju­ni 2019 bis zum 31. Dez. 2022 (AS 2019 1381).

13 SR 730.03

Art. 4b Mitteilung von Änderungen der Elektrizitätstarife 14

1 Der Ver­teil­netz­be­trei­ber ist ver­pflich­tet, ge­gen­über End­ver­brau­chern mit Grund­ver­sor­gung Er­hö­hun­gen oder Sen­kun­gen der Elek­tri­zi­täts­ta­ri­fe zu be­grün­den. Aus der Be­grün­dung muss her­vor­ge­hen, wel­che Kos­ten­ver­än­de­run­gen zur Er­hö­hung oder Sen­kung füh­ren.

2 Der Ver­teil­netz­be­trei­ber ist ver­pflich­tet, der El­Com Er­hö­hun­gen der Elek­tri­zi­täts­ta­ri­fe mit der den End­ver­brau­chern mit­ge­teil­ten Be­grün­dung bis spä­tes­tens zum 31. Au­gust zu mel­den.

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft vom 1. Ju­ni 2019 bis zum 31. Dez. 2022 (AS 2019 1381).

Art. 4c Nachweis- und Meldepflicht im Zusammenhang mit der Lieferung von Elektrizität nach Artikel 6 Absatz 5bis StromVG 15

1 Der Ver­teil­netz­be­trei­ber weist der El­Com auf Ver­lan­gen nach, dass bei der Lie­fe­rung von Elek­tri­zi­tät nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5bis StromVG so­wohl für ei­ge­ne als auch für an­de­re Er­zeu­gungs­an­la­gen je An­la­ge höchs­tens die Kos­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 oder 3 in den Ta­rifan­teil für die Ener­gie­lie­fe­rung ein­ge­rech­net wor­den sind.

2 Stammt die ge­lie­fer­te Elek­tri­zi­tät nicht aus Er­zeu­gungs­an­la­gen des Ver­teil­netz­be­trei­bers, so mel­det die­ser der El­Com zwecks Plau­si­bi­li­sie­rung jähr­lich je Er­zeu­gungs­tech­no­lo­gie die Lie­fer­men­ge und den durch­schnitt­lich in die Ta­ri­fe ein­ge­rech­ne­ten Preis. In Be­zug auf Gross­was­ser­kraft­an­la­gen mit ei­ner Leis­tung von mehr als 10 MW mel­det er die­se An­ga­ben für je­de Er­zeu­gungs­an­la­ge ein­zeln.

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft vom 1. Ju­ni 2019 bis zum 31. Dez. 2022 (AS 2019 1381).

Art. 5 Gewährleistung eines sicheren, leistungsfähigen und effizienten Netzbetriebs

1 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft, die Netz­be­trei­ber, die Er­zeu­ger und die üb­ri­gen Be­tei­lig­ten tref­fen vor­be­rei­ten­de Mass­nah­men zur Ge­währ­leis­tung des si­che­ren Netz­be­triebs. Nebst ver­bind­li­chen Vor­ga­ben be­rück­sich­ti­gen sie da­bei:

a.
Re­gel­wer­ke, Nor­men und Emp­feh­lun­gen von an­er­kann­ten Fa­ch­or­ga­ni­sa­tio­nen, ins­be­son­de­re der «Eu­ro­pean Net­work of Trans­mis­si­on Sys­tem Ope­ra­tors for Elec­tri­ci­ty (ENT­SO-E)»;
b.
Emp­feh­lun­gen des Eid­ge­nös­si­schen Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­ra­tes.16

2 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft ver­ein­bart mit den Netz­be­trei­bern, Er­zeu­gern und den üb­ri­gen Be­tei­lig­ten auf ein­heit­li­che Wei­se die für die Auf­recht­er­hal­tung der Ver­sor­gungs­si­cher­heit zu tref­fen­den Mass­nah­men, ins­be­son­de­re ei­ne Re­ge­lung des au­to­ma­ti­schen Last­ab­wurfs so­wie der Pro­duk­ti­ons­an­pas­sung bei Kraft­wer­ken im Fall ei­ner Ge­fähr­dung des sta­bi­len Netz­be­triebs.

3 Wei­gert sich ein Netz­be­trei­ber, ein Er­zeu­ger oder ei­ner der üb­ri­gen Be­tei­lig­ten, ei­ne Ver­ein­ba­rung nach Ab­satz 2 ab­zu­sch­lies­sen, so ver­fügt die El­Com den Ver­trags­ab­schluss.

4 Bei ei­ner Ge­fähr­dung des sta­bi­len Netz­be­triebs hat die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft von Ge­set­zes we­gen al­le Mass­nah­men zu tref­fen oder an­zu­ord­nen, die für die Ge­währ­leis­tung der Netz­si­cher­heit not­wen­dig sind (Ar­ti­kel 20 Ab­satz 2 Buch­sta­be c StromVG). Wird ei­ne An­ord­nung der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft nicht be­folgt, so kann die­se auf Kos­ten des Adres­sa­ten der An­ord­nung ei­ne Er­satz­mass­nah­me tref­fen.

5 Pflich­ten aus Ver­ein­ba­run­gen nach den Ab­sät­zen 2 und 3 und die Über­bin­dung von Kos­ten nach Ab­satz 4 wer­den auf dem Zi­vil­weg durch­ge­setzt.

6 Das Bun­des­amt für Ener­gie (BFE) kann tech­ni­sche und ad­mi­nis­tra­ti­ve Min­dest­an­for­de­run­gen an ein si­che­res, leis­tungs­fä­hi­ges und ef­fi­zi­en­tes Netz fest­le­gen und in­ter­na­tio­na­le tech­ni­sche und ad­mi­nis­tra­ti­ve Be­stim­mun­gen und Nor­men so­wie Emp­feh­lun­gen an­er­kann­ter Fa­ch­or­ga­ni­sa­tio­nen für ver­bind­lich er­klä­ren.17

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

Art. 5a Szenariorahmen 18

Der Sze­na­riorah­men (Art. 9a StromVG) ist mit ei­ner Pe­ri­odi­zi­tät von vier Jah­ren nach sei­ner Ge­neh­mi­gung zu über­prü­fen und ge­ge­be­nen­falls nach­zu­füh­ren.

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 5b Grundsätze für die Netzplanung 19

Die Grund­sät­ze für die Netz­pla­nung be­schrei­ben ins­be­son­de­re die für die Be­mes­sung der Strom­net­ze an­zu­wen­den­de Me­tho­dik und die Be­ur­tei­lungs­kri­te­ri­en.

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 5c Koordination der Netzplanung 20

Die für die Ko­or­di­na­ti­on der Netz­pla­nung er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen um­fas­sen ins­be­son­de­re In­for­ma­tio­nen zum be­ste­hen­den Netz, zu ge­plan­ten Netz­pro­jek­ten so­wie zu Pro­gno­sen über Pro­duk­ti­on und Ver­brauch.

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 6 Orientierung der ElCom 21

1 Ver­teil­netz­be­trei­ber sind für Net­ze mit ei­ner Nenn­span­nung von 36 kV und we­ni­ger von der Ori­en­tie­rungs­pflicht ge­gen­über der El­Com nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 3 StromVG be­freit.22

2 Al­le Netz­be­trei­ber ha­ben der El­Com jähr­lich die in­ter­na­tio­nal üb­li­chen Kenn­zah­len zur Ver­sor­gungs­qua­li­tät ein­zu­rei­chen, wie die durch­schnitt­li­che Un­ter­b­re­chungs­dau­er («Cu­sto­mer Ave­ra­ge In­ter­rup­ti­on Du­ra­ti­on In­dex», CAI­DI), die durch­schnitt­li­che Nicht­ver­füg­bar­keit des Sys­tems («Sys­tem Ave­ra­ge In­ter­rup­ti­on Du­ra­ti­on In­dex», SAI­DI) und die durch­schnitt­li­che Un­ter­bre­chungs­häu­fig­keit («Sys­tem Ave­ra­ge In­ter­rup­ti­on Fre­quen­cy In­dex», SAI­FI).

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2021 (AS 2019 1381).

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2021 (AS 2019 1381).

Art. 6a Mehrjahrespläne 23

1 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft weist im Mehr­jah­res­plan ih­re Netz­pro­jek­te aus und legt Fol­gen­des dar:

a.
die Pro­jekt­be­zeich­nung;
b.
die Art der In­ves­ti­ti­on, ins­be­son­de­re ob es sich um ei­ne Op­ti­mie­rung, ei­ne Ver­stär­kung oder einen Aus­bau des Net­zes han­delt;
c.
den je­wei­li­gen Stand der Pla­nung, Be­wil­li­gung oder Rea­li­sie­rung;
d.
den Zeit­punkt der ge­plan­ten In­be­trieb­nah­me;
e.
die ge­schätz­ten Pro­jekt­kos­ten;
f.
den Be­darf für das Pro­jekt mit­tels Nach­weis der wirt­schaft­li­chen und tech­ni­schen Wirk­sam­keit des Pro­jekts.

2 Die Mehr­jah­res­plä­ne der Ver­teil­net­ze mit ei­ner Nenn­span­nung von über 36 kV sind von den Netz­be­trei­bern in­ner­halb von neun Mo­na­ten nach Ge­neh­mi­gung des letz­ten Sze­na­riorah­mens durch den Bun­des­rat zu er­stel­len.

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2021 (AS 2019 1381).

Art. 6b Öffentlichkeitsarbeit der Kantone 24

In der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung nach Ar­ti­kel 9e Ab­satz 2 StromVG kann nur für Öf­fent­lich­keits­ar­beit, die der Kan­ton über sei­nen ei­ge­nen Grund­auf­trag hin­aus leis­tet, und für Öf­fent­lich­keits­ar­beit, die er in Er­fül­lung ei­nes Auf­trags des Bun­des leis­tet, ei­ne Ent­schä­di­gung zu­guns­ten des Kan­tons fest­ge­legt wer­den.

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

3. Kapitel: Netznutzung

1. Abschnitt: Jahres- und Kostenrechnung, Messwesen und Information

Art. 7 Jahres- und Kostenrechnung

1 Die Be­trei­ber und Ei­gen­tü­mer von Ver­teil- und Über­tra­gungs­net­zen kön­nen ihr Ge­schäfts­jahr frei be­stim­men. Als Ge­schäfts­jahr kann ins­be­son­de­re das Ka­len­der­jahr oder das hy­dro­lo­gi­sche Jahr fest­ge­setzt wer­den.

2 Die Netz­be­trei­ber und Net­zei­gen­tü­mer er­ar­bei­ten ei­ne ein­heit­li­che Me­tho­de für die Er­stel­lung der Kos­ten­rech­nung und er­las­sen da­zu trans­pa­ren­te Richt­li­ni­en.

3 In der Kos­ten­rech­nung müs­sen al­le für die Be­rech­nung der an­re­chen­ba­ren Kos­ten not­wen­di­gen Po­si­tio­nen se­pa­rat aus­ge­wie­sen wer­den, ins­be­son­de­re:

a.
kal­ku­la­to­ri­sche Ka­pi­tal­kos­ten der Net­ze;
b.
An­la­gen, die auf Ba­sis der Wie­der­be­schaf­fungs­prei­se be­wer­tet wer­den (nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 4);
c.
Be­triebs­kos­ten der Net­ze;
d.
Kos­ten der Net­ze hö­he­rer Net­ze­be­nen;
e.
Kos­ten der Sys­tem­dienst­leis­tun­gen;
f.
Kos­ten für das Mess- und In­for­ma­ti­ons­we­sen;
fbis.25
Kos­ten für in­tel­li­gen­te Mess­sys­te­me;
g.
Ver­wal­tungs­kos­ten;
h.26
Kos­ten für not­wen­di­ge Netz­ver­stär­kun­gen zur Ein­spei­sung von elek­tri­scher Ener­gie aus An­la­gen nach den Ar­ti­keln 15 und 19 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sep­tem­ber 201627 (EnG);
i.
Kos­ten für Netz­an­schlüs­se und Netz­kos­ten­bei­trä­ge;
j.
wei­te­re in­di­vi­du­ell in Rech­nung ge­stell­te Kos­ten;
k.
Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen;
l.
di­rek­te Steu­ern;
m.28
Kos­ten für in­tel­li­gen­te Steu­er- und Re­gel­sys­te­me ein­sch­liess­lich der Ver­gü­tun­gen;
n.29
Kos­ten für in­no­va­ti­ve Mass­nah­men; und
o.30
Kos­ten für die Sen­si­bi­li­sie­rung im Be­reich der Ver­brauchs­re­duk­ti­on.

4 Je­der Netz­be­trei­ber und Net­zei­gen­tü­mer muss die Re­geln aus­wei­sen, nach wel­chen In­ves­ti­tio­nen ak­ti­viert wer­den.

5 Er muss dem Netz Ein­zel­kos­ten di­rekt und Ge­mein­kos­ten über ver­ur­sa­cher­ge­rech­te Schlüs­sel zu­ord­nen. Die zu Grun­de ge­leg­ten Schlüs­sel müs­sen sach­ge­recht, nach­voll­zieh­bar und schrift­lich fest­ge­hal­ten sein so­wie dem Grund­satz der Ste­tig­keit ent­spre­chen.

6 Die Net­zei­gen­tü­mer lie­fern dem Netz­be­trei­ber die für die Er­stel­lung der Kos­ten­rech­nung not­wen­di­gen An­ga­ben.

7 Die Netz­be­trei­ber le­gen die Kos­ten­rech­nung der El­Com bis spä­tes­tens zum 31. Au­gust vor.31

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

27 SR 730.0

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

31 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6467).

Art. 8 Messwesen und Informationsprozesse

1 Die Netz­be­trei­ber sind für das Mess­we­sen und die In­for­ma­ti­ons­pro­zes­se ver­ant­wort­lich.

2 Sie le­gen da­zu trans­pa­ren­te und dis­kri­mi­nie­rungs­freie Richt­li­ni­en fest, ins­be­son­de­re zu den Pflich­ten der Be­tei­lig­ten, zum zeit­li­chen Ab­lauf und zur Form der zu über­mit­teln­den Da­ten. Die Richt­li­ni­en müs­sen vor­se­hen, dass Dienst­leis­tun­gen im Rah­men des Mess- und In­for­ma­ti­ons­we­sens mit Zu­stim­mung des Netz­be­trei­bers auch von Drit­ten er­bracht wer­den kön­nen.

3 Die Netz­be­trei­ber stel­len den Be­tei­lig­ten frist­ge­recht, ein­heit­lich und dis­kri­mi­nie­rungs­frei die Mess­da­ten und In­for­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung, die not­wen­dig sind für:

a.
den Netz­be­trieb;
b.
das Bi­lanz­ma­na­ge­ment;
c.
die Ener­gie­lie­fe­rung;
d.
die An­las­tung der Kos­ten;
e.
die Be­rech­nung der Netz­nut­zungs­ent­gel­te;
f.
die Ab­rech­nungs­pro­zes­se im Zu­sam­men­hang mit dem EnG32 und der Ener­gie­ver­ord­nung vom 1. No­vem­ber 201733 (EnV);
g.
die Di­rekt­ver­mark­tung; und
h.
den Ein­satz von in­tel­li­gen­ten Steu­er- und Re­gel­sys­te­men.34

3bis Sie dür­fen den Be­zü­gern die Leis­tun­gen nach Ab­satz 3 nicht zu­sätz­lich zum Netz­nut­zungs­ent­gelt in Rech­nung stel­len. Wer­den Leis­tun­gen nach Ab­satz 3 von Drit­ten er­bracht, so müs­sen sie die­se an­ge­mes­sen ent­schä­di­gen.35

4 Die Netz­be­trei­ber lie­fern den Ver­ant­wort­li­chen von Bi­lanz­grup­pen so­wie an­de­ren Be­tei­lig­ten im Ein­ver­ständ­nis mit den be­trof­fe­nen End­ver­brau­chern oder Er­zeu­gern auf Be­geh­ren und ge­gen ei­ne kos­ten­de­cken­de Ab­gel­tung zu­sätz­li­che Da­ten und In­for­ma­tio­nen. Es müs­sen al­le in den letz­ten fünf Jah­ren er­ho­be­nen Da­ten ge­lie­fert wer­den.

5 ...36

32 SR 730.0

33 SR 730.01

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

36 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Art. 8a Intelligente Messsysteme 37

1 Für das Mess­we­sen und die In­for­ma­ti­ons­pro­zes­se sind bei End­ver­brau­chern, Er­zeu­gungs­an­la­gen und Spei­chern in­tel­li­gen­te Mess­sys­te­me ein­zu­set­zen. Die­se be­ste­hen aus fol­gen­den Ele­men­ten:38

a.
ei­nem beim End­ver­brau­cher, bei der Er­zeu­gungs­an­la­ge oder beim Spei­cher in­stal­lier­ten elek­tro­ni­schen Elek­tri­zi­täts­zäh­ler, der:39
1.
Wir­k­ener­gie und Blin­d­ener­gie er­fasst,
2.
Last­gän­ge mit ei­ner Pe­ri­ode von fünf­zehn Mi­nu­ten er­mit­telt und min­des­tens sech­zig Ta­ge spei­chert,
3.40
Schnitt­stel­len auf­weist, ins­be­son­de­re ei­ne für die bi­di­rek­tio­na­le Kom­mu­ni­ka­ti­on mit ei­nem Da­ten­be­ar­bei­tungs­sys­tem und ei­ne an­de­re für den be­trof­fe­nen End­ver­brau­cher, Er­zeu­ger oder Speicher­be­trei­ber, die ihm min­des­tens er­mög­licht, sei­ne Mess­da­ten im Mo­ment ih­rer Er­fas­sung und ge­ge­be­nen­falls die Last­gang­wer­te von fünf­zehn Mi­nu­ten, in ei­nem in­ter­na­tio­nal üb­li­chen Da­ten­for­mat ab­zu­ru­fen, und
4.
Un­ter­brü­che der Strom­ver­sor­gung er­fasst und pro­to­kol­liert;
b.
ei­nem di­gi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­tem, das die au­to­ma­ti­sier­te Da­ten­über­mitt­lung zwi­schen dem Elek­tri­zi­täts­zäh­ler und dem Da­ten­be­ar­bei­tungs­sys­tem ge­währ­leis­tet; und
c.
ei­nem Da­ten­be­ar­bei­tungs­sys­tem, mit dem die Da­ten ab­ge­ru­fen wer­den.

1bis Der Netz­be­trei­ber muss dem End­ver­brau­cher, Er­zeu­ger oder Speicher­be­trei­ber auf An­fra­ge die tech­ni­schen Spe­zi­fi­ka­tio­nen der Schnitt­stel­len sei­nes Elek­tri­zi­täts­zäh­lers be­kannt­ge­ben.41

2 Die Ele­men­te ei­nes sol­chen in­tel­li­gen­ten Mess­sys­tems funk­tio­nie­ren so zu­sam­men, dass:

a.
zwecks In­te­r­ope­ra­bi­li­tät ver­schie­de­ne Ty­pen von Elek­tri­zi­täts­zäh­lern iden­ti­fi­ziert und ver­wal­tet wer­den;
b.
der Teil der Soft­wa­re der Elek­tri­zi­täts­zäh­ler nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a, der kei­ne Aus­wir­kun­gen auf mess­tech­ni­sche Ei­gen­schaf­ten hat, ak­tua­li­siert wer­den kann;
c.42
der End­ver­brau­cher, Er­zeu­ger oder Speicher­be­trei­ber sei­ne Last­gang­wer­te von fünf­zehn Mi­nu­ten, die wäh­rend der je­weils letz­ten fünf Jah­re er­fasst wur­den, in ver­ständ­lich dar­ge­stell­ter Form ab­ru­fen und in ei­nem in­ter­na­tio­nal üb­li­chen Da­ten­for­mat her­un­ter­la­den kann;
d.
an­de­re di­gi­ta­le Mess­mit­tel so­wie in­tel­li­gen­te Steu­er- und Re­gel­sys­te­me des Netz­be­trei­bers ein­ge­bun­den wer­den kön­nen; und
e.
Ma­ni­pu­la­tio­nen und an­de­re Fremdein­wir­kun­gen am Elek­tri­zi­täts­zäh­ler er­kannt, pro­to­kol­liert und ge­mel­det wer­den.

2bis Die Ka­pi­tal- und Be­triebs­kos­ten des Netz­be­trei­bers für die Ge­währ­leis­tung des An­spruchs auf den Ab­ruf und das Her­un­ter­la­den der Mess­da­ten gel­ten als an­re­chen­ba­re Netz­kos­ten.43

3 Kei­ne in­tel­li­gen­ten Mess­sys­te­me müs­sen ein­ge­setzt wer­den bei:

a.
Bau­ten und An­la­gen, die dem Bun­des­ge­setz vom 23. Ju­ni 195044 über den Schutz mi­li­tä­ri­scher An­la­gen un­ter­ste­hen;
b.
bei An­schlüs­sen am Über­tra­gungs­netz.45

3bis Die El­Com kann be­fris­te­te und un­be­fris­te­te Aus­nah­men von der Pflicht zum Ein­satz in­tel­li­gen­ter Mess­sys­te­me ge­wäh­ren, wenn der Ein­satz vom Auf­wand her un­ver­hält­nis­mäs­sig oder in Be­zug auf die kon­kre­ten mess­tech­ni­schen An­for­de­run­gen un­zweck­mäs­sig wä­re. Sol­che Aus­nah­men kön­nen sich in ei­ner kon­kre­ten Si­tua­ti­on be­zie­hen:

a.
auf ein­zel­ne End­ver­brau­cher, Er­zeu­ger oder Speicher­be­trei­ber oder auf Grup­pen da­von;
b.
auf das ge­sam­te Mess­sys­tem oder auf ein­zel­ne Ele­men­te und Ei­gen­schaf­ten des Mess­sys­tems.46

3ter Kann ein in­tel­li­gen­tes Mess­sys­tem nicht in­stal­liert wer­den, weil der End­ver­brau­cher, Er­zeu­ger oder Speicher­be­trei­ber des­sen Ein­satz ver­wei­gert, so kann der Netz­be­trei­ber die da­durch ent­ste­hen­den Mehr­kos­ten der Mes­sung vom Zeit­punkt der Ver­wei­ge­rung an in­di­vi­du­ell in Rech­nung stel­len.47

4 Elek­tro­ni­sche Elek­tri­zi­täts­zäh­ler nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a un­ter­ste­hen der Mess­mit­tel­ver­ord­nung vom 15. Fe­bru­ar 200648 und den ent­spre­chen­den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten des Eid­ge­nös­si­schen Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ments, so­fern sie in de­ren Gel­tungs­be­reich fal­len.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6141).

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6141).

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6141).

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6141).

44 SR 510.518

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

46 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

47 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

48 SR 941.210

Art. 8b Datensicherheitsprüfung 49

1 Es dür­fen nur in­tel­li­gen­te Mess­sys­te­me ein­ge­setzt wer­den, de­ren Ele­men­te er­folg­reich auf die Ge­währ­leis­tung der Da­ten­si­cher­heit hin ge­prüft wur­den.

2 Die Netz­be­trei­ber und die Her­stel­ler er­las­sen für die­se Prü­fung auf der Ba­sis ei­ner Schutz­be­darfs­ana­ly­se des BFE Richt­li­ni­en, die die zu prü­fen­den Ele­men­te, die An­for­de­run­gen an die­se und die Art und Wei­se der Prü­fung fest­le­gen.

3 Die Prü­fung wird vom Eid­ge­nös­si­schen In­sti­tut für Me­tro­lo­gie durch­ge­führt. Es kann Drit­te mit der Er­fül­lung die­ser Auf­ga­be oder Tei­len da­von be­trau­en.

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Art. 8c Intelligente Steuer- und Regelsysteme für den Netzbetrieb 50

1 Stimmt ein End­ver­brau­cher, ein Er­zeu­ger oder ein Speicher­be­trei­ber zu, dass bei ihm ein in­tel­li­gen­tes Steu­er- und Re­gel­sys­tem für den si­che­ren, leis­tungs­fä­hi­gen und ef­fi­zi­en­ten Netz­be­trieb zum Ein­satz ge­langt, so ver­ein­bart er mit dem Netz­be­trei­ber ins­be­son­de­re:51

a.
die In­stal­la­ti­on des Sys­tems;
b.
wie das Sys­tem ein­ge­setzt wird;
c.
wie der Ein­satz des Sys­tems ver­gü­tet wird.

2 Die Ver­gü­tung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c muss auf sach­li­chen Kri­te­ri­en be­ru­hen und darf nicht dis­kri­mi­nie­rend sein.

3 Der Netz­be­trei­ber macht die für einen Ver­trags­ab­schluss über Steue­rung und Re­ge­lung re­le­van­ten In­for­ma­tio­nen, ins­be­son­de­re die Ver­gü­tungs­an­sät­ze, öf­fent­lich zu­gäng­lich.

4 ...52

5 Im Hin­blick auf die Ab­wen­dung ei­ner un­mit­tel­ba­ren er­heb­li­chen Ge­fähr­dung des si­che­ren Netz­be­triebs darf der Netz­be­trei­ber auch oh­ne Zu­stim­mung des be­trof­fe­nen End­ver­brau­chers, Er­zeu­gers oder Speicher­be­trei­bers ein in­tel­li­gen­tes Steu­er- und Re­gel­sys­tem in­stal­lie­ren.53

6 Im Fall ei­ner sol­chen Ge­fähr­dung darf er die­ses Sys­tem auch oh­ne Zu­stim­mung des be­trof­fe­nen End­ver­brau­chers, Er­zeu­gers oder Speicher­be­trei­bers ein­set­zen. Ein sol­cher Ein­satz hat Vor­rang vor Steue­run­gen durch Drit­te. Der Netz­be­trei­ber in­for­miert die Be­trof­fe­nen min­des­tens jähr­lich so­wie auf An­fra­ge über die nach die­sem Ab­satz ge­tä­tig­ten Ein­sät­ze.54

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

52 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 8d Umgang mit Daten aus intelligenten Mess-, Steuer- und Regelsystemen 55

1 Netz­be­trei­ber dür­fen die Da­ten aus dem Ein­satz von Mess-, Steu­er- und Re­gel­sys­te­men oh­ne Ein­wil­li­gung der be­trof­fe­nen Per­son zu fol­gen­den Zwe­cken be­ar­bei­ten:

a.
Per­sön­lich­keitspro­fi­le und Per­so­nen­da­ten in pseud­ony­mi­sier­ter Form, ein­sch­liess­lich Last­gang­wer­te von fünf­zehn Mi­nu­ten und mehr: für die Mes­sung, Steue­rung und Re­ge­lung, für den Ein­satz von Ta­rif­sys­te­men so­wie für den si­che­ren, leis­tungs­fä­hi­gen und ef­fi­zi­en­ten Netz­be­trieb, die Netz­bi­lan­zie­rung und die Netz­pla­nung;
b.
Per­sön­lich­keitspro­fi­le und Per­so­nen­da­ten in nicht pseud­ony­mi­sier­ter Form ein­sch­liess­lich Last­gang­wer­te von fünf­zehn Mi­nu­ten und mehr: für die Ab­rech­nung der Ener­gie­lie­fe­rung, des Netz­nut­zungs­ent­gelts und der Ver­gü­tung für den Ein­satz von Steu­er- und Re­gel­sys­te­men.

2 Sie dür­fen die Da­ten aus dem Ein­satz von Mess­sys­te­men oh­ne Ein­wil­li­gung der be­trof­fe­nen Per­son fol­gen­den Per­so­nen wei­ter­ge­ben:

a.
Per­sön­lich­keitspro­fi­le und Per­so­nen­da­ten in pseud­ony­mi­sier­ter oder ge­eig­net ag­gre­gier­ter Form: den Be­tei­lig­ten nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 3;
b.
die In­for­ma­tio­nen zur Ent­schlüs­se­lung der Pseud­ony­me: den Ener­gie­lie­fe­ran­ten des be­tref­fen­den End­ver­brau­chers.

3 Die Per­so­nen­da­ten und Per­sön­lich­keitspro­fi­le wer­den nach zwölf Mo­na­ten ver­nich­tet, so­fern sie nicht ab­rech­nungs­re­le­vant oder an­ony­mi­siert sind.

4 Der Netz­be­trei­ber ruft die Da­ten von in­tel­li­gen­ten Mess­sys­te­men ma­xi­mal ein­mal täg­lich ab, so­fern der Netz­be­trieb nicht ei­ne häu­fi­ge­re Ab­ru­fung er­for­dert.

5 Er ge­währ­leis­tet die Da­ten­si­cher­heit von Mess-, Steu­er- und Re­gel­sys­te­men. Er be­ach­tet da­bei ins­be­son­de­re die Ar­ti­kel 8–10 der Ver­ord­nung vom 14. Ju­ni 199356 zum Bun­des­ge­setz über den Da­ten­schutz so­wie all­fäl­li­ge in­ter­na­tio­na­le Nor­men und Emp­feh­lun­gen an­er­kann­ter Fa­ch­or­ga­ni­sa­tio­nen.

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

56 SR 235.11

Art. 9 Rechnungsstellung

Auf Ver­lan­gen des End­ver­brau­chers stellt der Netz­be­trei­ber die Rech­nung für die Netz­nut­zung dem Ener­gie­lie­fe­ran­ten zu. Schuld­ner des Netz­nut­zungs­ent­gel­tes bleibt der End­ver­brau­cher.

Art. 10 Veröffentlichung der Informationen

Die Netz­be­trei­ber ver­öf­fent­li­chen die In­for­ma­tio­nen nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 StromVG und die ge­sam­ten Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen bis spä­tes­tens am 31. Au­gust, un­ter an­de­rem über ei­ne ein­zi­ge frei zu­gäng­li­che Adres­se im In­ter­net.

2. Abschnitt: Netzzugang und Netznutzungsentgelt

Art. 11 Netzzugang der Endverbraucher

1 Mass­ge­bend für den An­spruch auf Netz­zu­gang von End­ver­brau­chern ist der in­ner­halb der letz­ten 12 Mo­na­te vor der letz­ten Ab­le­sung aus­ge­wie­se­ne Jah­res­ver­brauch. Als Jah­res­ver­brauch gilt die Sum­me der vom End­ver­brau­cher pro Ver­brauchs­stät­te und Jahr be­zo­ge­nen elek­tri­schen Ener­gie und der selbst er­zeug­ten elek­tri­schen Ener­gie. Ei­ne Ver­brauchs­stät­te ist ei­ne Be­triebs­stät­te ei­nes End­ver­brau­chers, die ei­ne wirt­schaft­li­che und ört­li­che Ein­heit bil­det und einen tat­säch­li­chen ei­ge­nen Jah­res­ver­brauch auf­weist, un­ab­hän­gig da­von, ob sie über einen oder meh­re­re Ein- bzw. Aus­spei­se­punk­te ver­fügt.

2 End­ver­brau­cher mit ei­nem Jah­res­ver­brauch von min­des­tens 100 MWh, die nicht be­reits Elek­tri­zi­tät ge­stützt auf einen schrift­li­chen, in­di­vi­du­ell aus­ge­han­del­ten Lie­fer­ver­trag be­zie­hen, kön­nen dem Be­trei­ber des Ver­teil­net­zes in ih­rem Netz­ge­biet je­weils bis zum 31. Ok­to­ber mit­tei­len, dass sie von ih­rem An­spruch auf Netz­zu­gang ab 1. Ja­nu­ar des fol­gen­den Jah­res Ge­brauch ma­chen. Da­mit ent­fällt die Lie­fer­pflicht des Be­trei­bers des Ver­teil­net­zes nach Ar­ti­kel 6 StromVG end­gül­tig.

3 Ein End­ver­brau­cher mit ei­nem ge­schätz­ten Jah­res­ver­brauch von min­des­tens 100 MWh, der neu an das Ver­teil­netz an­ge­schlos­sen wird, teilt dem Netz­be­trei­ber 2 Mo­na­te vor In­be­trieb­nah­me sei­nes An­schlus­ses mit, ob er von sei­nem An­spruch auf Netz­zu­gang Ge­brauch macht.

4 An­spruch auf Netz­zu­gang ha­ben auch End­ver­brau­cher, die an Elek­tri­zi­täts­lei­tun­gen mit klei­ner räum­li­cher Aus­deh­nung zur Fein­ver­tei­lung nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 Buch­sta­be a StromVG an­ge­schlos­sen sind, so­fern sie einen Jah­res­ver­brauch von min­des­tens 100 MWh auf­wei­sen. Die be­trof­fe­nen Par­tei­en ver­ein­ba­ren die Mo­da­li­tä­ten zur Nut­zung die­ser Elek­tri­zi­täts­lei­tun­gen.

Art. 12 Anrechenbare Betriebskosten

1 ...57

2 Die Netz­be­trei­ber le­gen trans­pa­ren­te, ein­heit­li­che und dis­kri­mi­nie­rungs­freie Richt­li­ni­en für die Er­mitt­lung der Be­triebs­kos­ten fest.

57 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 13 Anrechenbare Kapitalkosten

1 Die Netz­be­trei­ber le­gen in trans­pa­ren­ten und dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Richt­li­ni­en für die ver­schie­de­nen An­la­gen und An­la­ge­tei­le ein­heit­li­che und sach­ge­rech­te Nut­zungs­dau­ern fest.

2 Die jähr­li­chen kal­ku­la­to­ri­schen Ab­schrei­bun­gen be­rech­nen sich auf­grund der An­schaf­fungs- bzw. Her­stell­kos­ten der be­ste­hen­den An­la­gen bei li­nea­rer Ab­schrei­bung über ei­ne fest­ge­leg­te Nut­zungs­dau­er auf den Rest­wert Null. Als An­schaf­fungs- bzw. Her­stell­kos­ten gel­ten nur die Bau­kos­ten der be­tref­fen­den An­la­gen.

3 Für die jähr­li­che Ver­zin­sung der für den Be­trieb der Net­ze not­wen­di­gen Ver­mö­gens­wer­te gilt Fol­gen­des:58

a.
Als be­triebs­not­wen­di­ge Ver­mö­gens­wer­te dür­fen höchs­tens be­rech­net wer­den:
1.
die An­schaf­fungs- bzw. Her­stell­rest­wer­te der be­ste­hen­den An­la­gen, die sich auf­grund der Ab­schrei­bun­gen nach Ab­satz 2 per En­de des Ge­schäfts­jah­res er­ge­ben; und
2.
das be­triebs­not­wen­di­ge Net­to­um­lauf­ver­mö­gen.
b.59
Der kal­ku­la­to­ri­sche Zins­satz ent­spricht dem Satz der durch­schnitt­li­chen Kos­ten des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals (durch­schnitt­li­cher Ka­pi­tal­kos­ten­satz, Weigh­ted Ave­ra­ge Cost of Ca­pi­tal, WACC).

3bis Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) legt den WACC jähr­lich nach An­hang 1 fest.60

4 Kön­nen die ur­sprüng­li­chen An­schaf­fungs- bzw. Her­stell­kos­ten für be­ste­hen­de An­la­gen aus­nahms­wei­se nicht mehr fest­ge­stellt wer­den, so sind sie wie folgt zu be­rech­nen: Die Wie­der­be­schaf­fungs­prei­se wer­den trans­pa­rent mit sach­ge­rech­ten, of­fi­zi­ell aus­ge­wie­se­nen Preisin­di­zes auf den An­schaf­fungs- bzw. Her­stell­zeit­punkt zu­rück­ge­rech­net. Be­reits in Rech­nung ge­stell­te Be­triebs- und Ka­pi­tal­kos­ten für be­triebs­not­wen­di­ge Ver­mö­gens­wer­te sind da­bei in Ab­zug zu brin­gen. In je­dem Fall ist höchs­tens der Wert ei­ner ver­gleich­ba­ren An­la­ge an­re­chen­bar. Vom so er­mit­tel­ten Wert sind 20 Pro­zent in Ab­zug zu brin­gen.61

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

60 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6467).

Art. 13a Anrechenbare Kosten von Mess-, Steuer- und Regelsystemen 62

Als an­re­chen­ba­re Kos­ten gel­ten:

a.
die Ka­pi­tal- und Be­triebs­kos­ten von Mess­sys­te­men nach die­ser Ver­ord­nung;
b.63
die Ka­pi­tal- und Be­triebs­kos­ten von Steu­er- und Re­gel­sys­te­men, die im Sinn von Ar­ti­kel 8c ein­ge­setzt wer­den, ein­sch­liess­lich der aus­ge­rich­te­ten Ver­gü­tung (Art. 8c Abs. 1 Bst. c).

62 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 13b Anrechenbare Kosten von innovativen Massnahmen für intelligente Netze 64

1 Als in­no­va­ti­ve Mass­nah­me für in­tel­li­gen­te Net­ze gilt das Er­pro­ben und Nut­zen neu­ar­ti­ger Me­tho­den und Pro­duk­te aus For­schung und Ent­wick­lung zum Zwe­cke ei­ner zu­künf­ti­gen Er­hö­hung der Si­cher­heit, Leis­tungs­fä­hig­keit oder Ef­fi­zi­enz des Net­zes.

2 Die Kos­ten sol­cher Mass­nah­men gel­ten bis zu ei­nem Be­trag von höchs­tens 1 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Be­triebs- und Ka­pi­tal­kos­ten des Netz­be­trei­bers im be­tref­fen­den Jahr als an­re­chen­ba­re Kos­ten, wo­bei jähr­lich höchs­tens die fol­gen­den Be­trä­ge an­ge­rech­net wer­den dür­fen:

a.
ei­ne Mil­li­on Fran­ken für in­no­va­ti­ve Mass­nah­men der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft; und
b.
500 000 Fran­ken für in­no­va­ti­ve Mass­nah­men der üb­ri­gen Netz­be­trei­ber.

3 Die Netz­be­trei­ber do­ku­men­tie­ren ih­re in­no­va­ti­ven Mass­nah­men und ver­öf­fent­li­chen die Do­ku­men­ta­ti­on. Sie be­schrei­ben na­ment­lich das Pro­jekt, die an­ge­wen­de­te Me­tho­de, den er­war­te­ten und den er­ziel­ten Nut­zen so­wie die Aus­la­gen. Die El­Com kann Min­dest­an­for­de­run­gen fest­le­gen.

64 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 13c Anrechenbare Kosten von Massnahmen zur Sensibilisierung im Bereich der Verbrauchsreduktion 65

1 Als an­re­chen­ba­re Kos­ten von Mass­nah­men zur Sen­si­bi­li­sie­rung im Be­reich der Ver­brauchs­re­duk­ti­on gel­ten die Kos­ten, die dem Ver­teil­netz­be­trei­ber da­durch ent­ste­hen, dass er die Mess­da­ten der End­ver­brau­cher in sei­nem Netz­ge­biet so be­ar­bei­tet, dass die­se ih­ren in­di­vi­du­el­len Elek­tri­zi­täts­ver­brauch wäh­rend ver­schie­de­ner Zeit­pe­ri­oden mit demje­ni­gen an­de­rer End­ver­brau­cher mit gleich­ar­ti­ger Ver­brauch­s­cha­rak­te­ris­tik ver­glei­chen kön­nen.

2 Die Kos­ten sol­cher Mass­nah­men gel­ten bis zu ei­nem Be­trag von höchs­tens 0,5 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Be­triebs­kos­ten des Netz­be­trei­bers im be­tref­fen­den Jahr, höchs­tens aber bis zu ei­nem Be­trag von 250 000 Fran­ken pro Jahr, als an­re­chen­ba­re Be­triebs­kos­ten.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 13d Anrechenbare Kosten von Informationsmassnahmen und von Öffentlichkeitsarbeit 66

1 Als an­re­chen­ba­re Kos­ten von In­for­ma­ti­ons­mass­nah­men gel­ten die Kos­ten des Netz­be­trei­bers für die Be­reit­stel­lung von In­for­ma­tio­nen im Rah­men ei­nes Vor­ha­bens nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 3bis Buch­sta­be b StromVG, na­ment­lich über Um­fang, Not­wen­dig­keit und zeit­li­chen Ab­lauf des Vor­ha­bens so­wie über des­sen vor­aus­sicht­li­che Aus­wir­kun­gen auf Um­welt, Raum und Be­trof­fe­ne, so­weit die­se In­for­ma­tio­nen not­wen­dig sind, um den vom Vor­ha­ben Be­trof­fe­nen die Mei­nungs­bil­dung und die all­fäl­li­ge Mit­wir­kung am Ver­fah­ren zu er­mög­li­chen.

2 Als an­re­chen­ba­re Kos­ten von Öf­fent­lich­keits­ar­beit gel­ten die vom BFE bei den Netz­be­trei­bern er­ho­be­nen Ge­büh­ren für die Öf­fent­lich­keits­ar­beit der Kan­to­ne nach Ar­ti­kel 6b.

3 Die an­re­chen­ba­ren Kos­ten nach die­sem Ar­ti­kel sind nach den Grund­sät­zen der Ar­ti­kel 12 und 13 den Be­triebs- und Ka­pi­tal­kos­ten zu­zu­ord­nen.

66 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 14 Grenzüberschreitende Netznutzung

1 Für die Be­rech­nung der durch grenz­über­schrei­ten­de Lie­fe­run­gen nach Ar­ti­kel 16 StromVG ver­ur­sach­ten Kos­ten blei­ben in­ter­na­tio­na­le Re­ge­lun­gen vor­be­hal­ten.

2 Die Ein­nah­men aus der grenz­über­schrei­ten­den Nut­zung des Über­tra­gungs­net­zes im Zu­sam­men­hang mit dem Aus­gleich zwi­schen eu­ro­päi­schen Über­tra­gungs­netz­be­trei­bern («In­ter-Trans­mis­si­on Sys­tem Ope­ra­tor-Com­pen­sa­ti­on», ITC) sind nach Ab­zug der Auf­sichts­ab­ga­be nach Ar­ti­kel 28 StromVG voll­um­fäng­lich für die De­ckung der an­re­chen­ba­ren Kos­ten des Über­tra­gungs­net­zes zu ver­wen­den.

3 Bei der Be­rech­nung der Ein­nah­men nach Ab­satz 2 kön­nen nur je­ne Min­derer­lö­se ab­ge­zo­gen wer­den, wel­che nicht ei­nem be­stimm­ten Ver­ur­sa­cher zu­ge­ord­net wer­den kön­nen oder wel­che aus ei­ner Aus­nah­me beim Netz­zu­gang für Netz­ka­pa­zi­tä­ten im grenz­über­schrei­ten­den Über­tra­gungs­netz re­sul­tie­ren (Ar­ti­kel 17 Ab­satz 6 StromVG). Die üb­ri­gen Min­derer­lö­se wer­den den Ver­ur­sa­chern nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 1 Buch­sta­be c in Rech­nung ge­stellt.

Art. 15 Anlastung von Kosten des Übertragungsnetzes

1 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft stellt in­di­vi­du­ell in Rech­nung:

a.
den Netz­be­trei­bern und den di­rekt am Über­tra­gungs­netz an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern die Kos­ten für den Aus­gleich von Wirk­ver­lus­ten und die Lie­fe­rung von Blin­d­ener­gie, die sie ver­ur­sacht ha­ben;
b.
den Bi­lanz­grup­pen die Kos­ten für die Aus­gleich­s­ener­gie (in­klu­si­ve An­tei­le der Leis­tungs­vor­hal­tung für die Se­kun­där- und Ter­ti­är­re­ge­lung) und das Fahr­plan­ma­na­ge­ment, die sie ver­ur­sacht ha­ben;
c.
den Ver­ur­sa­chern von Min­derer­lö­sen für die grenz­über­schrei­ten­de Netz­nut­zung den ent­spre­chen­den Be­trag. Das UVEK kann für die Ge­wäh­rung von Aus­nah­men nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 6 StromVG ab­wei­chen­de Re­geln vor­se­hen.

2 Sie stellt den Netz­be­trei­bern und den am Über­tra­gungs­netz di­rekt an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern ent­spre­chend der be­zo­ge­nen elek­tri­schen Ener­gie der End­ver­brau­cher fol­gen­de Kos­ten in Rech­nung:

a.67
die Kos­ten für Sy­stem­ma­na­ge­ment, Mess­da­ten­ma­na­ge­ment, Schwarz­start- und In­sel­be­triebs­fä­hig­keit von Er­zeu­gern, Span­nungs­hal­tung, Pri­mär­re­ge­lung und die An­tei­le der Leis­tungs­vor­hal­tung für die Se­kun­där- und Ter­ti­är­re­ge­lung, wel­che nicht ei­ner Bi­lanz­grup­pe zu­ge­ord­net wer­den kön­nen. Die El­Com legt jähr­lich den Höchst­be­trag fest;
b.68
die Kos­ten für not­wen­di­ge Netz­ver­stär­kun­gen zur Ein­spei­sung von elek­tri­scher Ener­gie aus An­la­gen nach den Ar­ti­keln 15 und 19 EnG69.
c.70
...

3 Sie stellt den am Über­tra­gungs­netz di­rekt an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern und Netz­be­trei­bern dis­kri­mi­nie­rungs­frei und zu ei­nem für die Re­gel­zo­ne Schweiz ein­heit­li­chen Ta­rif die ver­blei­ben­den an­re­chen­ba­ren Kos­ten so­wie Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen wie folgt in Rech­nung:

a.
zu 30 Pro­zent ent­spre­chend der elek­tri­schen Ener­gie, die von am Netz di­rekt an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern bzw. von al­len am Netz der tiefe­ren Net­ze­be­nen an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern be­zo­gen wur­de;
b.
zu 60 Pro­zent ent­spre­chend dem jähr­li­chen Mit­tel­wert der tat­säch­li­chen mo­nat­li­chen Höchst­leis­tun­gen, die je­der di­rekt an­ge­schlos­se­ne End­ver­brau­cher und je­des Netz der tiefe­ren Net­ze­be­ne vom Über­tra­gungs­netz be­an­sprucht;
c.
zu 10 Pro­zent zu ei­nem fi­xen Grund­ta­rif pro Aus­spei­se­punkt im Über­tra­gungs­netz.

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6467).

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

69 SR 730.0

70 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Art. 16 Anlastung von Kosten des Verteilnetzes

1 Die nicht in­di­vi­du­ell in Rech­nung ge­stell­ten an­re­chen­ba­ren Kos­ten, Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen so­wie der An­teil für ein Netz der hö­he­ren Net­ze­be­ne wer­den den am be­tref­fen­den Netz di­rekt an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern und Netz­be­trei­bern wie folgt an­ge­las­tet:

a.
zu 30 Pro­zent ent­spre­chend der elek­tri­schen Ener­gie, die von am Netz di­rekt an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern bzw. von al­len am Netz der tiefe­ren Net­ze­be­nen an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern be­zo­gen wur­de;
b.
zu 70 Pro­zent ent­spre­chend dem jähr­li­chen Mit­tel­wert der tat­säch­li­chen mo­nat­li­chen Höchst­leis­tun­gen, wel­che di­rekt an­ge­schlos­se­ne End­ver­brau­cher und die Net­ze der tiefe­ren Net­ze­be­ne vom Netz der hö­he­ren Net­ze­be­ne be­an­spru­chen.

2 Das Ent­gelt für die Netz­nut­zung darf pro Net­ze­be­ne die an­re­chen­ba­ren Kos­ten so­wie Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen die­ser Net­ze­be­ne nicht übers­tei­gen.

3 Ent­ste­hen in Ver­teil­net­zen durch An­schluss oder Be­trieb von Er­zeu­gungs­an­la­gen un­ver­hält­nis­mäs­si­ge Mehr­kos­ten, sind die­se nicht Teil der Netz­kos­ten, son­dern sie müs­sen in ei­nem an­ge­mes­se­nen Um­fang von den Er­zeu­gern ge­tra­gen wer­den.

Art. 17 Anlastung von Kosten zwischen Netzen und Ermittlung der Höchstleistung

Die Netz­be­trei­ber le­gen trans­pa­ren­te und dis­kri­mi­nie­rungs­freie Richt­li­ni­en für die An­las­tung von Kos­ten zwi­schen di­rekt mit­ein­an­der ver­bun­de­nen Net­zen der glei­chen Net­ze­be­ne und für die ein­heit­li­che Er­mitt­lung des jähr­li­chen Mit­tel­wer­tes der tat­säch­li­chen mo­nat­li­chen Höchst­leis­tung fest.

Art. 18 Netznutzungstarife 71

1 Die Netz­be­trei­ber sind ver­ant­wort­lich für die Fest­le­gung der Netz­nut­zungs­ta­ri­fe.

2 In­ner­halb ei­ner Span­nungs­ebe­ne bil­den End­ver­brau­cher mit ver­gleich­ba­rem Be­zugs­pro­fil ei­ne Kun­den­grup­pe. Auf Span­nungs­ebe­nen un­ter 1 kV ge­hö­ren End­ver­brau­cher in ganz­jäh­rig ge­nutz­ten Lie­gen­schaf­ten mit ei­nem Jah­res­ver­brauch bis zu 50 MWh der­sel­ben Kun­den­grup­pe an (Ba­sis­kun­den­grup­pe).

3 Die Netz­be­trei­ber müs­sen den End­ver­brau­chern der Ba­sis­kun­den­grup­pe einen Netz­nut­zungs­ta­rif mit ei­ner nicht­de­gres­si­ven Ar­beits­kom­po­nen­te (Rp./kWh) von min­des­tens 70 Pro­zent an­bie­ten.

4 Sie kön­nen ih­nen zu­sätz­li­che Netz­nut­zungs­ta­ri­fe zur Aus­wahl stel­len, den End­ver­brau­chern mit Leis­tungs­mes­sung auch sol­che mit ei­ner nicht­de­gres­si­ve Ar­beits­kom­po­nen­te (Rp./kWh) von we­ni­ger als 70 Pro­zent.

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 19 Effizienzvergleiche, Überprüfung der Netznutzungs- und Elektrizitätstarife

1 Zur Über­prü­fung der Netz­nut­zungs­ta­ri­fe und -ent­gel­te so­wie der Elek­tri­zi­täts­ta­ri­fe führt die El­Com Ef­fi­zi­enz­ver­glei­che zwi­schen den Netz­be­trei­bern durch. Da­bei ar­bei­tet sie mit den be­trof­fe­nen Krei­sen zu­sam­men. Sie be­rück­sich­tigt von den Un­ter­neh­men nicht be­ein­fluss­ba­re Un­ter­schie­de in den struk­tu­rel­len Ver­hält­nis­sen so­wie die Qua­li­tät der Ver­sor­gung. Bei Ver­glei­chen der an­re­chen­ba­ren Kos­ten be­rück­sich­tigt sie zu­sätz­lich den Amor­ti­sie­rungs­grad. Sie be­zieht in­ter­na­tio­na­le Ver­gleichs­wer­te in die Über­prü­fung ein.

2 Sie ver­fügt, dass un­ge­recht­fer­tig­te Ge­win­ne aus über­höh­ten Netz­nut­zungs- bzw. Elek­tri­zi­täts­ta­ri­fen durch Sen­kung der Netz­nut­zungs- bzw. Elek­tri­zi­täts­ta­ri­fe kom­pen­siert wer­den.

3. Abschnitt: Engpässe bei grenzüberschreitenden Lieferungen, Ausnahmen beim Netzzugang und bei der Berechnung der anrechenbaren Netzkosten

Art. 20 Handhabung der Vorrangregelung bei grenzüberschreitenden Lieferungen 72

Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft er­stat­tet der El­Com Be­richt über die Hand­ha­bung der Vor­r­an­grege­lung nach Ab­satz 17 Ab­satz 2 StromVG und stellt ihr einen An­trag für die Ver­wen­dung der Ein­nah­men nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 5 StromVG.

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Aug. 2017, in Kraft seit 1. Okt. 2017 (AS 2017 5001).

Art. 21 Ausnahmen beim Netzzugang und bei der Berechnung der anrechenbaren Netzkosten

1 Das UVEK er­lässt auf Vor­schlag der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft trans­pa­ren­te und dis­kri­mi­nie­rungs­freie Re­geln für die Ge­wäh­rung von Aus­nah­men nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 6 StromVG.

2 Die El­Com ent­schei­det mit Ver­fü­gung über die Ge­wäh­rung von Aus­nah­men.

4. Kapitel: Systemdienstleistungen und Bilanzgruppen

Art. 22 Systemdienstleistungen

1 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft be­schafft die Sys­tem­dienst­leis­tun­gen in ei­nem markt­ori­en­tier­ten, dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en und trans­pa­ren­ten Ver­fah­ren, so­fern sie die­se nicht sel­ber er­bringt.

2 Sie legt die Prei­se für die Sys­tem­dienst­leis­tun­gen so fest, dass de­ren Kos­ten ge­deckt wer­den. Re­sul­tiert aus dem Ver­kauf von Sys­tem­dienst­leis­tun­gen ein Ge­winn oder ein Ver­lust, so ist er mit den Kos­ten nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 Buch­sta­be a zu ver­rech­nen.

3 Die Netz­ver­stär­kun­gen, die not­wen­dig wer­den zur Ein­spei­sung von elek­tri­scher Ener­gie aus An­la­gen nach den Ar­ti­keln 15 und 19 EnG73, sind Teil der Sys­tem­dienst­leis­tun­gen der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft.74

4 Ver­gü­tun­gen für not­wen­di­ge Netz­ver­stär­kun­gen nach Ab­satz 3 be­dür­fen ei­ner Be­wil­li­gung der El­Com.

5 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft ver­gü­tet dem Netz­be­trei­ber ge­stützt auf die Be­wil­li­gung der El­Com die Kos­ten für die not­wen­di­gen Netz­ver­stär­kun­gen nach Ab­satz 3.

6 Sie er­stat­tet der El­Com jähr­lich Be­richt über die tat­säch­li­che Er­brin­gung und An­las­tung der Kos­ten der Sys­tem­dienst­leis­tun­gen.

73 SR 730.0

74 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Art. 23 Bilanzgruppen

1 Al­le ei­ner Bi­lanz­grup­pe zu­ge­ord­ne­ten Ein- bzw. Aus­spei­se­punk­te müs­sen sich in der Re­gel­zo­ne Schweiz be­fin­den. Je­der Ein- bzw. Aus­spei­se­punkt muss ei­ner ein­zi­gen Bi­lanz­grup­pe zu­ge­ord­net wer­den.

2 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft legt in Richt­li­ni­en die Min­dest­an­for­de­rung an die Bi­lanz­grup­pen nach trans­pa­ren­ten und dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Kri­te­ri­en fest. Sie be­rück­sich­tigt da­bei die An­lie­gen von klei­nen Bi­lanz­grup­pen.

3 Sie schliesst mit je­der Bi­lanz­grup­pe einen Ver­trag ab.

4 Je­de Bi­lanz­grup­pe hat einen be­tei­lig­ten Teil­neh­mer zu be­zeich­nen, der die Bi­lanz­grup­pe ge­gen­über der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft und Drit­ten ver­tritt (Bi­lanz­grup­pen­ver­ant­wort­li­cher).

5 ...75

75 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4629).

Art. 24 Bilanzgruppe für erneuerbare Energien 76

1 Das BFE be­zeich­net nach An­hö­rung der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft den Ver­ant­wort­li­chen der Bi­lanz­grup­pe für er­neu­er­ba­re Ener­gi­en.

2 Der Ver­ant­wort­li­che der Bi­lanz­grup­pe für er­neu­er­ba­re Ener­gi­en legt in Richt­li­ni­en trans­pa­ren­te und dis­kri­mi­nie­rungs­freie Re­geln für die Ein­spei­sung von Elek­tri­zi­tät zum Re­fe­renz­markt­preis nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 1 oder 105 Ab­satz 1 EnFV77 fest.78 Die­se Richt­li­ni­en müs­sen vom BFE ge­neh­migt wer­den.

3 Er er­stellt Fahr­plä­ne und stellt die­se der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft zu.

4 Der Ver­ant­wort­li­che der Bi­lanz­grup­pe für er­neu­er­ba­re Ener­gi­en for­dert die Kos­ten für die un­ver­meid­ba­re Aus­gleich­s­ener­gie sei­ner Bi­lanz­grup­pe und sei­ne Voll­zugs­kos­ten beim BFE zu­las­ten des Netz­zu­schlags­fonds ein.

76 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

77 SR 730.03

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft vom 1. Ju­ni 2019 bis zum 31. Dez. 2022 (AS 2019 1381).

Art. 24a und 24b79

79 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016 (AS 2016 4629). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Art. 25 Zuordnung der Einspeisepunkte 80

1 Ein­spei­se­punk­te mit ei­ner An­schluss­leis­tung von höchs­tens 30 kVA, über die Elek­tri­zi­tät zum Re­fe­renz­markt­preis nach den Ar­ti­keln 14 Ab­satz 1 oder 105 Ab­satz 1 der EnFV81 ab­ge­nom­men wird und die nicht mit ei­ner Last­gang­mes­sung mit au­to­ma­ti­scher Da­ten­über­mitt­lung oder ei­nem in­tel­li­gen­ten Mess­sys­tem aus­ge­stat­tet sind, so­wie Ein­spei­se­punk­te, über die Elek­tri­zi­tät nach Ar­ti­kel 73 Ab­satz 4 EnG82 ab­ge­nom­men wird, sind im Um­fang der ab­ge­nom­me­nen Elek­tri­zi­tät der Bi­lanz­grup­pe zu­ge­ord­net, wel­che die fes­ten End­ver­brau­cher in die­sem Netz­ge­biet be­lie­fert.

2 Ein­spei­se­punk­te, über die Elek­tri­zi­tät von An­la­gen mit ei­ner Leis­tung von we­ni­ger als 100 kW (Art. 14 Abs. 1 EnFV) oder von An­la­gen mit ei­ner Leis­tung ab 100 kW bis we­ni­ger als 500 kW, die be­reits ei­ne Ver­gü­tung nach bis­he­ri­gem Recht er­hal­ten, zum Re­fe­renz­markt­preis ab­ge­nom­men wird und die mit ei­ner Last­gang­mes­sung mit au­to­ma­ti­scher Da­ten­über­mitt­lung oder ei­nem in­tel­li­gen­ten Mess­sys­tem aus­ge­stat­tet sind, sind im Um­fang der ab­ge­nom­me­nen Elek­tri­zi­tät der Bi­lanz­grup­pe für er­neu­er­ba­re Ener­gi­en zu­ge­ord­net.83

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

81 SR 730.03

82 SR 730.0

83 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3479).

Art. 26 Regel- und Ausgleichsenergie

1 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft setzt für den Ab­ruf von Re­ge­l­ener­gie vor­ran­gig Elek­tri­zi­tät aus er­neu­er­ba­rer Ener­gie ein.

2 Die Be­schaf­fung von Re­ge­l­ener­gie kann, so­weit tech­nisch mög­lich, auch grenz­über­schrei­tend er­fol­gen.

3 Ver­kauft ein Er­zeu­ger, des­sen An­la­ge Elek­tri­zi­tät nach Ar­ti­kel 15 EnG84 oder zum Re­fe­renz­markt­preis nach den Ar­ti­keln 14 Ab­satz 1 oder 105 Ab­satz 1 EnFV85 ein­speist, die phy­sisch ge­lie­fer­te Elek­tri­zi­tät oder einen Teil da­von der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft als Re­ge­l­ener­gie, so er­hält er für die­se Elek­tri­zi­tät we­der ei­ne Ver­gü­tung nach Ar­ti­kel 15 EnG noch den Re­fe­renz­markt­preis nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 Buch­sta­be b EnFV.86

84 SR 730.0

85 SR 730.03

86 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

4a. Kapitel: Informationen zum Elektrizitätsgrosshandelsmarkt87

87 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2013 559).

Art. 26a Informationspflicht

1 Wer Sitz oder Wohn­sitz in der Schweiz hat, an ei­nem Elek­tri­zi­täts­gross­han­dels­markt in der EU teil­nimmt und auf­grund der Ver­ord­nung (EU) Nr. 1227/2011 (EU-RE­MIT-Ver­ord­nung)88 ver­pflich­tet ist, den Be­hör­den der EU oder der Mit­glied­staa­ten In­for­ma­tio­nen zu lie­fern, muss die glei­chen In­for­ma­tio­nen gleich­zei­tig und in glei­cher Form auch der El­Com lie­fern.

2 Der El­Com zu lie­fern sind ins­be­son­de­re An­ga­ben:

a.
zu Trans­ak­tio­nen von Gross­han­dels­pro­duk­ten;
b.
über die Ka­pa­zi­tät, die Ver­füg- und Nicht­ver­füg­bar­keit und die Nut­zung von An­la­gen zur Pro­duk­ti­on und zur Über­tra­gung von Elek­tri­zi­tät.

3 Der El­Com sind über­dies die­je­ni­gen In­si­de­r­in­for­ma­tio­nen zu lie­fern, die auf­grund der EU-RE­MIT-Ver­ord­nung ver­öf­fent­licht wor­den sind. Die El­Com kann den Zeit­punkt für die Lie­fe­rung die­ser Da­ten be­stim­men.

4 Zu­sätz­lich sind ge­gen­über der El­Com Fir­ma oder Na­me, Rechts­form so­wie Sitz oder Wohn­sitz an­zu­ge­ben. Statt die­ser An­ga­ben kann auch der Da­ten­satz ge­lie­fert wer­den, der in der EU ge­mä­ss der EU-RE­MIT-Ver­ord­nung für die Re­gis­trie­rung er­for­der­lich ist.

5 Die El­Com kann Aus­nah­men von der In­for­ma­ti­ons­pflicht ge­stat­ten, ins­be­son­de­re wenn von den frag­li­chen An­ga­ben zu er­war­ten ist, dass sie für die Elek­tri­zi­täts­märk­te von mar­gi­na­ler Be­deu­tung sind.

6 Als Gross­han­dels­pro­duk­te gel­ten, un­ab­hän­gig da­von, ob sie an der Bör­se oder auf an­de­re Wei­se ge­han­delt wer­den:

a.
Ver­trä­ge be­tref­fend die Über­tra­gung und die Lie­fe­rung von Elek­tri­zi­tät, bei de­nen es nicht un­mit­tel­bar um die Nut­zung durch End­ver­brau­cher geht;
b.
De­ri­va­te be­tref­fend die Er­zeu­gung, den Han­del, die Lie­fe­rung und den Trans­port von Elek­tri­zi­tät.

88 Ver­ord­nung (EU) Nr. 1227/2011 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 25. Okt. 2011 über die In­te­gri­tät und Trans­pa­renz des Ener­gie­gross­han­dels­markts, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 326 vom 8.12.2011, S. 1.

Art. 26b Bearbeitung durch die ElCom

1 Die El­Com kann die von den in­for­ma­ti­ons­pflich­ti­gen Per­so­nen er­hal­te­nen Da­ten be­ar­bei­ten.

2 Sie be­stimmt den Zeit­punkt der erst­ma­li­gen Da­ten­lie­fe­rung.

Art. 26c Informationssystem

1 Die El­Com be­treibt für die Da­ten ein In­for­ma­ti­ons­sys­tem, das sie nach Ar­ti­kel 26a Ab­sät­ze 2 Buch­sta­ben a und b so­wie 3 und 4 glie­dert.

2 Sie ge­währ­leis­tet einen si­che­ren Be­trieb des Sys­tems und schützt die Da­ten mit or­ga­ni­sa­to­ri­schen und tech­ni­schen Mit­teln vor un­be­rech­tig­tem Zu­griff.

3 Sie be­wahrt die Da­ten so lan­ge auf, wie sie sie braucht, längs­tens aber zehn Jah­re nach der Da­ten­lie­fe­rung. Da­nach bie­tet sie sie dem Bun­de­sar­chiv an. Da­ten, die das Bun­de­sar­chiv nicht für ar­chi­vie­rungs­wür­dig hält, wer­den ge­löscht.

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

1. Abschnitt: Vollzug

Art. 27

1 Das BFE voll­zieht die Ver­ord­nung, so­weit der Voll­zug nicht ei­ner an­de­ren Be­hör­de zu­ge­wie­sen ist.

2 Es er­lässt die not­wen­di­gen tech­ni­schen und ad­mi­nis­tra­ti­ven Vor­schrif­ten.

3 Es er­stat­tet dem Bun­des­rat re­gel­mäs­sig, erst­mals spä­tes­tens vier Jah­re nach In­kraft­tre­ten der Ver­ord­nung, Be­richt über die Zweck­mäs­sig­keit, Wirk­sam­keit und Wirt­schaft­lich­keit der Mass­nah­men des StromVG und der Ver­ord­nung.

4 Die Netz­be­trei­ber kon­sul­tie­ren vor dem Er­lass von Richt­li­ni­en nach Ar­ti­kel 3 Ab­sät­ze 1 und 2, 7 Ab­satz 2, 8 Ab­satz 2, 8b, 12 Ab­satz 2, 13 Ab­satz 1, 17 und 23 Ab­satz 2 ins­be­son­de­re die Ver­tre­ter der End­ver­brau­cher und der Er­zeu­ger. Sie ver­öf­fent­li­chen die Richt­li­ni­en über ei­ne ein­zi­ge frei zu­gäng­li­che Adres­se im In­ter­net. Kön­nen sich die Netz­be­trei­ber nicht in­nert nütz­li­cher Frist auf die­se Richt­li­ni­en ei­ni­gen oder sind die­se nicht sach­ge­recht, so kann das BFE in die­sen Be­rei­chen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen er­las­sen.89

5 Für den Bei­zug von pri­va­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen gilt Ar­ti­kel 67 EnG90 sinn­ge­mä­ss.91

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

90 SR 730.0

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

2. Abschnitt: Änderung bisherigen Rechts

Art. 28

Die Än­de­run­gen bis­he­ri­gen Rechts wer­den im An­hang ge­re­gelt.

3. Abschnitt: Übergangsbestimmungen

Art. 2992

92 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Art. 30 Anpassung bestehender Vertragverhältnisse

1 Ver­stos­sen Be­stim­mun­gen von be­ste­hen­den Ver­trä­gen ge­gen die Vor­schrif­ten über den Netz­zu­gang oder das Netz­nut­zungs­ent­gelt, sind sie un­gül­tig.

2 Führt das Weg­fal­len von nicht mehr recht­mäs­si­gen Be­stim­mun­gen zu ei­ner un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Be­nach­tei­li­gung der einen Ver­trags­par­tei, so hat sie An­spruch auf einen Aus­gleich in Form von Geld­zah­lun­gen oder an­de­ren Ge­gen­leis­tun­gen.

Art. 31

Die Ver­wen­dung von Ein­nah­men aus markt­ori­en­tier­ten Zu­tei­lungs­ver­fah­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 32 StromVG be­darf ei­ner Be­wil­li­gung der El­Com. Der An­trag nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 1 an die El­Com muss die wei­te­ren Kos­ten im Über­tra­gungs­netz aus­wei­sen und dar­le­gen, in­wie­fern die­se nicht durch das Netz­nut­zungs­ent­gelt ge­deckt sind.

4. Abschnitt: Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 12. Dezember 200893

93 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 12. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6467).

Art. 31a Zinssatz für die betriebsnotwendigen Vermögenswerte und Korrekturfaktor

1 Der Zins­satz für die be­triebs­not­wen­di­gen Ver­mö­gens­wer­te für An­la­gen, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2004 in Be­trieb ge­nom­men wur­den, ist in den Jah­ren 2009–2013 um einen Pro­zent­punkt tiefer als der Zins­satz nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 3 Buch­sta­be b. Für In­ves­ti­tio­nen, die nach dem 31. De­zem­ber 2003 in sol­che An­la­gen ge­tä­tigt wur­den, gilt der Zins­satz nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 3 Buch­sta­be b.

2 Be­trei­ber von An­la­gen nach Ab­satz 1, für die kei­ne Neu­be­wer­tung voll­zo­gen wur­de, oder die über ei­ne nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 1 fest­ge­leg­te, ein­heit­li­che und sach­ge­rech­te Nut­zungs­dau­er oder über einen län­ge­ren Zeit­raum li­ne­ar ab­ge­schrie­ben wur­den, kön­nen bei der El­Com be­an­tra­gen, dass für die­se An­la­gen der Zins­satz oh­ne die Re­duk­ti­on nach Ab­satz 1 ver­rech­net wer­den darf.

3 Ist das Netz­nut­zungs­ent­gelt für das Jahr 2009 klei­ner als das aus­ge­wie­se­ne Netz­nut­zungs­ent­gelt für das Jahr 2008, so kann die El­Com für das Jahr 2009 die An­wen­dung des Netz­nut­zungs­ent­gelts des Jah­res 2008 ge­neh­mi­gen.

Art. 31b94

94 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 30. Jan. 2013, mit Wir­kung seit 1. März 2013 (AS 2013 559).

Art. 31c Anwendung der neuen Tarife, Veröffentlichung und Rückerstattung

1 Die Netz­be­trei­ber stel­len für das ers­te Quar­tal 2009 Rech­nung auf­grund der sich aus Ar­ti­kel 13, 31aund 31b er­ge­ben­den vor­aus­sicht­li­chen Ta­ri­fe.

2 Sie ver­öf­fent­li­chen die­se Ta­ri­fe ge­mä­ss Ar­ti­kel 10 bis spä­tes­tens zum 1. April 2009.

3 Sie er­stat­ten die Dif­fe­renz zu den bis En­de März 2009 in Rech­nung ge­stell­ten Ta­ri­fen so schnell als mög­lich, spä­tes­tens mit der nach dem 1. Ju­li 2009 fol­gen­den de­fi­ni­ti­ven Ab­rech­nung zu­rück.

Art. 31d Intertemporales Recht

1 Die Ar­ti­kel 13 Ab­satz 4, 15 Ab­satz 2 Buch­sta­be a, 31a–31c fin­den An­wen­dung auf im Zeit­punkt ih­res In­kraft­tre­tens vor Be­hör­den oder ge­richt­li­chen In­stan­zen hän­gi­ge Ver­fah­ren.

2 Ver­fü­gun­gen von Be­hör­den, ge­gen die kein Rechts­mit­tel er­grif­fen wur­de, kön­nen auf An­trag oder von Am­tes we­gen an die Ar­ti­kel 13 Ab­satz 4, 15 Ab­satz 2 Buch­sta­be a, 31a–31can­ge­passt wer­den, wenn das öf­fent­li­che In­ter­es­se an der An­wend­bar­keit die­ser Be­stim­mun­gen das pri­va­te In­ter­es­se am Be­stand der Ver­fü­gung über­wiegt.

4a. Abschnitt: Übergangsbestimmung zur Änderung vom 1. November 201795

95 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Art. 31e Einführung intelligenter Messsysteme

1 Bis zehn Jah­re nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 1. No­vem­ber 2017 müs­sen 80 Pro­zent al­ler Mess­ein­rich­tun­gen in ei­nem Netz­ge­biet den An­for­de­run­gen nach den Ar­ti­keln 8aund 8b ent­spre­chen. Die rest­li­chen 20 Pro­zent dür­fen bis zum En­de ih­rer Funk­ti­ons­taug­lich­keit im Ein­satz ste­hen.

2 In­ner­halb der Über­gangs­frist von Ab­satz 1 be­stimmt der Netz­be­trei­ber, wann er End­ver­brau­cher und Er­zeu­ger mit ei­nem in­tel­li­gen­ten Mess­sys­tem nach Ar­ti­kel 8a und 8b aus­stat­ten will. Un­ab­hän­gig da­von sind mit ei­nem sol­chen Mess­sys­tem aus­zu­stat­ten:

a.
End­ver­brau­cher, wenn sie von ih­rem An­spruch auf Netz­zu­gang Ge­brauch ma­chen;
b.
Er­zeu­ger, wenn sie ei­ne neue Er­zeu­gungs­an­la­ge an das Elek­tri­zi­täts­netz an­sch­lies­sen.

3 und 4 ...96

5 Not­wen­di­ge Son­der­ab­schrei­bun­gen we­gen des Aus­baus von noch nicht voll­stän­dig ab­ge­schrie­be­nen Mess­ein­rich­tun­gen des Netz­be­trei­bers sind eben­falls an­re­chen­ba­re Kos­ten.

96 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 31f Einsatz intelligenter Steuer- und Regelsysteme für den Netzbetrieb

Hat der Netz­be­trei­ber bei End­ver­brau­chern vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 1. No­vem­ber 2017 in­tel­li­gen­te Steu­er- und Re­gel­sys­te­me in­stal­liert und ein­ge­setzt, so darf er die­se wie bis­her so lan­ge ein­set­zen, bis der End­ver­brau­cher den Ein­satz aus­drück­lich un­ter­sagt. Nicht un­ter­sa­gen kann der End­ver­brau­cher den Ein­satz nach Ar­ti­kel 8c Ab­satz 6.

Art. 31g Netznutzungstarife

Die Netz­nut­zungs­ta­ri­fe des Ta­rif­jah­res 2018 rich­ten sich nach bis­he­ri­gem Recht.

Art. 31h Abnahme und Vergütung von Elektrizität aus Anlagen, die zum Referenz-Marktpreis einspeisen

Die Bi­lanz­grup­pe für er­neu­er­ba­re Ener­gi­en, die üb­ri­gen Bi­lanz­grup­pen und die Netz­be­trei­ber müs­sen Elek­tri­zi­tät aus An­la­gen, die zum Re­fe­renz-Markt­preis nach den Ar­ti­keln 14 Ab­satz 1 oder 105 Ab­satz 1 EnFV97 ein­spei­sen, bis zum 31. De­zem­ber 2018 nach bis­he­ri­gem Recht ab­neh­men und ver­gü­ten.

4b. Abschnitt: Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 3. April 201998

98 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 3. April 2019, in Kraft seit 1. Juni 2019 (AS 2019 1381).

Art. 31i Übertragung von Schaltfeldern

1 Die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft über­trägt Schalt­fel­der beim Über­gang zu ei­nem Kern­kraft­werk, die bei In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. April 2019 in ih­rem Ei­gen­tum ste­hen, die je­doch nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be d nicht zum Über­tra­gungs­netz ge­hö­ren, in­ner­halb von zwei Jah­ren ge­gen vol­le Ent­schä­di­gung an den Ei­gen­tü­mer des Kraft­werks. Für die Ab­wick­lung der Über­tra­gung gilt Ar­ti­kel 33 Ab­sät­ze 5 und 6 StromVG sinn­ge­mä­ss.

2 Wird der Leis­tungs­be­trieb ei­nes Kern­kraft­werks in­ner­halb der Über­gangs­frist von Ab­satz 1 end­gül­tig ein­ge­stellt, so muss das Schalt­feld beim Über­gang zu die­sem Kraft­werk nicht mehr über­tra­gen wer­den.

Art. 31j99

99 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6141).

Art. 31k Lieferung von Elektrizität nach Artikel 6 Absatz 5 bis StromVG

Vom Recht, End­ver­brau­cher mit Grund­ver­sor­gung nach den Be­din­gun­gen von Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5bis StromVG mit Elek­tri­zi­tät zu be­lie­fern, dür­fen die Ver­teil­netz­be­trei­ber erst­mals für das Ta­rif­jahr 2019 und letzt­mals für das Ta­rif­jahr 2022 Ge­brauch ma­chen.

4c. Abschnitt: Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 25. November 2020100

100 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6141).

5. Abschnitt: Inkrafttreten 101

101 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 12. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6467).

Art. 32 ... 102

1 Die­se Ver­ord­nung tritt un­ter Vor­be­halt der Ab­sät­ze 2–4 am 1. April 2008 in Kraft.

2 Ar­ti­kel 11 Ab­sät­ze 1 und 4 tritt am 1. Ja­nu­ar 2009 in Kraft.

3 Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be d tritt am 1. Ja­nu­ar 2010 in Kraft.

4 ...103

102 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Dez. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6467).

103 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7109).

Anhang 1 104

104 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 30. Jan. 2013 (AS 2013 559). Bereinigt gemäss Ziff. I der V vom 4. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20155685).

Bestimmung des durchschnittlichen Kapitalkostensatzes

1 Definition

2 Jährliche Berechnung und Festlegung

3 Risikoloser Zinssatz für das Eigenkapital

4 Marktrisikoprämie

5 Levered Beta

6 Risikoloser Zinssatz für das Fremdkapital

7 Bonitätszuschlag inkl. Emissions- und Beschaffungskosten

8 Übergangsbestimmung zur Änderung vom 4. Dezember 2015

Anhang 2 105

105 Usprünglich: Anhang.

Änderung bisherigen Rechts