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Verordnung
über die Kontrolle des Strassenverkehrs
(Strassenverkehrskontrollverordnung, SKV)

vom 28. März 2007 (Stand am 1. Januar 2020)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 30 Absatz 4, 55 Absatz 7, 56 Absatz 1, 57 Absatz 3
Buchstabe b, 103 sowie 106 Absatz 1 des Strassenverkehrsgesetzes
vom 19. Dezember 19581,

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand  

Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Ver­kehrs­kon­trol­len und die da­mit zu­sam­men­hän­gen­den Mass­nah­men, Mel­dun­gen und sta­tis­ti­schen Er­he­bun­gen.

Art. 2 Abkürzungen und Begriffe  

1 Es wer­den fol­gen­de Ab­kür­zun­gen ver­wen­det:

a.
ASTRA:Bun­des­amt für Stras­sen;
b.
BAV:Bun­des­amt für Ver­kehr;
c.
SVG:Stras­sen­ver­kehrs­ge­setz vom 19. De­zem­ber 1958;
d.
VRV:Ver­kehrs­re­geln­ver­ord­nung vom 13. No­vem­ber 19622;
e.
VTS:Ver­ord­nung vom 19. Ju­ni 19953 über die tech­ni­schen
An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge;
f.
VZV:Ver­kehrs­zu­las­sungs­ver­ord­nung vom 27. Ok­to­ber 19764;
g.
ARV 1:Chauf­feur­ver­ord­nung vom 19. Ju­ni 19955;
h.6
ARV 2:Ver­ord­nung vom 6. Mai 19817 über die Ar­beits- und Ru­he­zeit
der be­rufs­mäs­si­gen Füh­rer von leich­ten Per­so­nen­trans­port-fahr­zeu­gen und schwe­ren Per­so­nen­wa­gen.

2 Nutz­fahr­zeu­ge sind Sat­tel­schlep­per und An­hän­ger mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht von mehr als 3,5 t so­wie Ge­sell­schafts­wa­gen, Klein­bus­se und Last­wa­gen.

2 SR 741.11

3 SR 741.41

4 SR 741.51

5 SR 822.221

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4929).

7 SR 822.222

Art. 3 Zuständigkeit der Polizei  

1 Die Kon­trol­le des Ver­kehrs auf öf­fent­li­chen Stras­sen, ein­sch­liess­lich der Kon­trol­le der Per­so­nen­be­för­de­rung und der Zu­las­sung als Stras­sen­trans­port­un­ter­neh­mung, ob­liegt der nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­gen Po­li­zei. Vor­be­hal­ten bleibt die Ver­ord­nung vom 11. Fe­bru­ar 20048 über den mi­li­tä­ri­schen Stras­sen­ver­kehr.

2 Die Po­li­zei wirkt hel­fend und ver­kehrs­er­zie­hend, ver­hin­dert Wi­der­hand­lun­gen, ver­zeigt Fehl­ba­re und er­hebt Ord­nungs­bus­sen nach dem Ord­nungs­bus­sen­ge­setz vom 24. Ju­ni 19709.

8 SR 510.710

9 [AS 1972 734, AS 1996 1075, 2006 3545Art. 44 Ziff. 4, 2012 6291, 2013 4669. AS 2017 6559An­hang Ziff. I]. Sie­he heu­te: das Ord­nungs­bus­sen­ge­setz vom 18. März 2016 (SR 314.1).

Art. 4 Zuständigkeit der Eidgenössischen Zollverwaltung 10  

1 Die Eid­ge­nös­si­sche Zoll­ver­wal­tung (EZV) ist an den Zoll­stel­len für die ver­kehrs­po­li­zei­li­che Kon­trol­le von Fahr­zeu­gen so­wie Fahr­zeug­füh­rern und -füh­re­rin­nen, die in die Schweiz ein­fah­ren oder die Schweiz ver­las­sen, zu­stän­dig. Sie führt die ver­kehrs­po­li­zei­li­chen Kon­trol­len zu­sam­men mit der Zoll­kon­trol­le von Fahr­zeu­gen so­wie ih­ren La­dun­gen und In­sas­sen durch.11

2 Sie kon­trol­liert ins­be­son­de­re:12

a.
den Füh­rer- und den Fahr­zeu­g­aus­weis so­wie die Kon­troll­schil­der;
b.
den Zu­stand der Fahr­zeug­füh­rer und -füh­re­rin­nen;
c.
die Ein­hal­tung der Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zei­ten;
d.
den tech­ni­schen All­ge­mein­zu­stand der Fahr­zeu­ge;
e.
die Ab­mes­sun­gen und Ge­wich­te;
f.
den Trans­port von ge­fähr­li­chen Gü­tern;
g.
das Sonn­tags- und Nacht­fahr­ver­bot;
h.
die Mo­tor­fahr­zeug-Haft­pflicht­ver­si­che­rung;
i.
die Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten über die Per­so­nen­be­för­de­rung und die Zu­las­sung als Stras­sen­trans­port­un­ter­neh­mung.

3 Sie kann an­ord­nen:13

a.
bei der Kon­trol­le von Fahr­zeu­gen und ih­rer La­dung: die glei­chen Mass­nah­men wie die kan­to­na­len Po­li­zei­or­ga­ne;
b.
bei der Kon­trol­le von Fahr­zeug­füh­rern und -füh­re­rin­nen: die Ver­hin­de­rung der Wei­ter­fahrt (Art. 30).

4 Stellt die EZV ei­ne Wi­der­hand­lung fest, so ver­hin­dert sie die Wei­ter­fahrt.14

5 Wird den An­ord­nun­gen der EZV nicht Fol­ge ge­leis­tet oder kann sie ei­ne Wi­der­hand­lung nicht im Ord­nungs­bus­sen­ver­fah­ren nach dem Ord­nungs­bus­sen­ge­setz vom 18. März 201615 ahn­den, so bie­tet sie die nächst­ge­le­ge­ne kan­to­na­le Po­li­zei auf.16

6 Ist die kan­to­na­le Po­li­zei nicht er­reich­bar, so er­stellt die EZV die Ver­zei­gungs­rap­por­te und über­gibt sie mit den vor­han­de­nen Be­weis­mit­teln dem zu­stän­di­gen Po­li­zei­kom­man­do. Die­ses lei­tet das Straf­ver­fah­ren ein.17

7 Das ASTRA re­gelt im Ein­ver­neh­men mit der EZV die Ein­zel­hei­ten der Durch­füh­rung ver­kehrs­po­li­zei­li­cher Kon­trol­len. Vor­be­hal­ten blei­ben wei­ter­ge­hen­de Ver­ein­ba­run­gen der Kan­to­ne mit dem Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­ment nach Ar­ti­kel 97 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 200518.19

10 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 1 der Ord­nungs­bus­sen­ver­ord­nung vom 16. Jan. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 529).

11 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 1 der Ord­nungs­bus­sen­ver­ord­nung vom 16. Jan. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 529).

12 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 1 der Ord­nungs­bus­sen­ver­ord­nung vom 16. Jan. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 529).

13 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 1 der Ord­nungs­bus­sen­ver­ord­nung vom 16. Jan. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 529).

14 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 1 der Ord­nungs­bus­sen­ver­ord­nung vom 16. Jan. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 529).

15 SR 314.1

16 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 1 der Ord­nungs­bus­sen­ver­ord­nung vom 16. Jan. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 529).

17 Ein­ge­fügt durch An­hang 3 Ziff. 1 der Ord­nungs­bus­sen­ver­ord­nung vom 16. Jan. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 529).

18 SR 631.0

19 Ein­ge­fügt durch An­hang 3 Ziff. 1 der Ord­nungs­bus­sen­ver­ord­nung vom 16. Jan. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 529).

Art. 5 Kontrollen  

1 Die kan­to­na­len Be­hör­den rich­ten die Kon­trol­len schwer­punkt­mäs­sig nach si­cher­heits­re­le­van­tem Fehl­ver­hal­ten, den Ge­fah­renstel­len und der Un­ter­stüt­zung des Ver­la­ge­rungs­ziels nach dem Gü­ter­ver­kehrs­ver­la­ge­rungs­ge­setz vom 19. De­zem­ber 200820 aus.21

2 Die Kon­trol­len er­fol­gen stich­pro­ben­wei­se, sys­te­ma­tisch oder im Rah­men von Gross­kon­trol­len. Sie kön­nen kan­tons- oder staa­ten­über­grei­fend ko­or­di­niert wer­den.

3 Die Po­li­zei nimmt nach ih­ren Mög­lich­kei­ten an in­ter­na­tio­nal or­ga­ni­sier­ten Kon­trol­len teil.

20 SR 740.1

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20134671).

Art. 6 Kontrolle von Ausweisen und Bewilligungen  

Auf öf­fent­li­chen Stras­sen ist die Kon­trol­le von Aus­wei­sen und Be­wil­li­gun­gen je­der­zeit zu­läs­sig; aus­ser­halb ist sie nur zur Ab­klä­rung von Wi­der­hand­lun­gen und Un­fäl­len oder bei Ver­dacht auf Wi­der­hand­lun­gen, die in ei­nem un­mit­tel­ba­ren ört­li­chen und zeit­li­chen Zu­sam­men­hang zur Kon­trol­le ste­hen, zu­läs­sig. Vor­be­hal­ten blei­ben Be­triebs­kon­trol­len nach den Ar­ti­keln 22 und 27.

Art. 7 Umleitung von Fahrzeugen  

Die Po­li­zei kann Mo­tor­fahr­zeu­ge und An­hän­ger zum Wä­gen auf Waa­gen und zu um­fas­sen­den Kon­trol­len in Kon­troll­zen­tren um­lei­ten.

Art. 822  

22 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 20134671).

Art. 9 Einsatz technischer Hilfsmittel  

1 Nach Mög­lich­keit sind bei den Kon­trol­len tech­ni­sche Hilfs­mit­tel ein­zu­set­zen, ins­be­son­de­re bei der Kon­trol­le:23

a.
der Ge­schwin­dig­keit;
b.
der Be­ach­tung von Licht­si­gna­len;
c.
des Si­cher­heits­ab­stan­des beim Hin­ter­ein­an­der­fah­ren;
d.
der Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit;
e.
des tech­ni­schen Zu­stan­des der Fahr­zeu­ge;
f.
der Ab­mes­sun­gen und Ge­wich­te;
g.
des La­de­gu­tes;
h.
der Ver­wen­dung ei­nes Te­le­fons oh­ne Frei­sprechein­rich­tung wäh­rend der Fahrt;
i.24
der Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on25.

1bis Für tech­ni­sche Hilfs­mit­tel, die Mess­zwe­cken die­nen, gel­ten die Mess­mit­tel­ver­ord­nung vom 15. Fe­bru­ar 200626 und die ent­spre­chen­den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten des Eid­ge­nös­si­schen Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ments.27

2 Für die Kon­trol­len mit tech­ni­schen Hilfs­mit­teln re­gelt das ASTRA im Ein­ver­neh­men mit dem Eid­ge­nös­si­schen In­sti­tut für Me­tro­lo­gie:28

a.
die Durch­füh­rung und das Ver­fah­ren;
b.
die An­for­de­run­gen an die Mess­sys­te­me und Mess­ar­ten so­wie die tech­nisch be­ding­ten Si­cher­heits­ab­zü­ge.

3 Das ASTRA legt die An­for­de­run­gen an das Kon­troll- und Aus­wer­tungs­per­so­nal fest.

4 Zur Er­pro­bung neu­er tech­ni­scher Hilfs­mit­tel kann das ASTRA ge­stützt auf einen Prüf­be­richt des Eid­ge­nös­si­schen In­sti­tuts für Me­tro­lo­gie ei­ne be­fris­te­te Be­triebs­be­wil­li­gung er­tei­len und die tech­nisch be­ding­ten Si­cher­heits­ab­zü­ge fest­le­gen.29

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 2355).

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 2355).

25 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585).

26 SR 941.210

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 2355).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der V vom 7. Dez. 2012 (Neue ge­setz­li­che Grund­la­gen im Mess­we­sen), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 7065).

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Mai 2011 (AS 2011 2355). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der V vom 7. Dez. 2012 (Neue ge­setz­li­che Grund­la­gen im Mess­we­sen), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 7065).

2. Kapitel: Kontrolle der Fahrzeugführer und Fahrzeugführerinnen

1. Abschnitt: Kontrolle der Fahrfähigkeit

Art. 10 Vortests  

1 Die Po­li­zei kann zur Fest­stel­lung des Al­ko­hol­kon­sums Vor­test­ge­rä­te ver­wen­den, die Aus­kunft über die Al­ko­ho­li­sie­rung ge­ben.

2 Be­ste­hen Hin­wei­se da­für, dass die kon­trol­lier­te Per­son we­gen ei­ner an­de­ren Sub­stanz als Al­ko­hol fahr­un­fä­hig ist und in die­sem Zu­stand ein Fahr­zeug ge­führt hat, so kann die Po­li­zei zum Nach­weis von Be­täu­bungs- oder Arz­nei­mit­teln na­ment­lich im Urin, Spei­chel oder Schweiss Vor­tests durch­füh­ren.

3 Die Vor­tests sind nach den Vor­schrif­ten des Ge­räte­her­stel­lers durch­zu­füh­ren.

4 Auf wei­te­re Un­ter­su­chun­gen wird ver­zich­tet, wenn die Vor­tests ein ne­ga­ti­ves Re­sul­tat er­ge­ben und die kon­trol­lier­te Per­son kei­ne An­zei­chen von Fahr­un­fä­hig­keit auf­weist.

5 Er­gibt der Vor­test hin­sicht­lich Al­ko­hol­kon­sums ein po­si­ti­ves Re­sul­tat oder hat die Po­li­zei auf den Ein­satz ei­nes Vor­test­ge­rä­tes ver­zich­tet, so führt sie ei­ne Atem­al­ko­hol­pro­be30 durch.

30 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 10a Atemalkoholprobe 31  

1 Die Ate­mal­ko­hol­pro­be kann durch­ge­führt wer­den mit:

a.
ei­nem Ate­mal­ko­hol­test­ge­rät (Test­ge­rät) nach Ar­ti­kel 11;
b.
ei­nem Ate­mal­ko­hol­mess­ge­rät (Mess­ge­rät) nach Ar­ti­kel 11a.

2 Wird ei­ne Mes­sung mit ei­nem Test­ge­rät durch­ge­führt, so kön­nen be­stimm­te Wer­te un­ter­schrift­lich an­er­kannt wer­den (Art. 11 Abs. 3).

31 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585).

Art. 11 Durchführung der Atemalkoholprobe mit einem Testgerät und Anerkennung der Werte 32  

1 Die Ate­mal­ko­hol­pro­be mit ei­nem Test­ge­rät darf durch­ge­führt wer­den:

a.
frü­he­s­tens nach ei­ner War­te­zeit von 20 Mi­nu­ten; oder
b.
nach der Vor­nah­me ei­ner Mund­spü­lung un­ter Be­ach­tung all­fäl­li­ger An­ga­ben des Ge­räte­her­stel­lers.

2 Für die Pro­be sind zwei Mes­sun­gen er­for­der­lich. Wei­chen die­se um mehr als 0,05 mg/l von­ein­an­der ab, so sind zwei neue Mes­sun­gen vor­zu­neh­men. Er­ge­ben auch die­se Mes­sun­gen ei­ne Dif­fe­renz von mehr als 0,05 mg/l und be­ste­hen Hin­wei­se auf ei­ne Al­ko­ho­li­sie­rung, so ist ei­ne Ate­mal­ko­hol­pro­be mit ei­nem Mess­ge­rät durch­zu­füh­ren oder ei­ne Blut­pro­be an­zu­ord­nen.

3 Mass­ge­bend ist der tiefe­re Wert der bei­den Mes­sun­gen. Die­ser kann von der be­trof­fe­nen Per­son un­ter­schrift­lich an­er­kannt wer­den, wenn er fol­gen­den Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­tio­nen ent­spricht:

a.
bei Per­so­nen, die ein Mo­tor­fahr­zeug ge­führt ha­ben: 0,25 oder mehr, aber we­ni­ger als 0,40 mg/l;
b.
bei Per­so­nen, die dem Ver­bot des Fah­rens un­ter Al­ko­ho­lein­fluss nach Ar­ti­kel 2a Ab­satz 1 VRV33 un­ter­ste­hen: 0,05 oder mehr, aber we­ni­ger als 0,40 mg/l;
c.
bei Per­so­nen, die ein mo­tor­lo­ses Fahr­zeug oder ein Mo­tor­fahr­rad ge­führt ha­ben: 0,25 oder mehr, aber we­ni­ger als 0,55 mg/l.

4 Die Test­ge­rä­te müs­sen die An­for­de­run­gen der Mess­mit­tel­ver­ord­nung vom 15. Fe­bru­ar 200634 und der ent­spre­chen­den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten des Eid­ge­nös­si­schen Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ments er­fül­len.

5 Das ASTRA re­gelt die Hand­ha­bung der Test­ge­rä­te.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585).

33 SR 741.11

34 SR 941.210

Art. 11a Durchführung der Atemalkoholprobe mit einem Messgerät 35  

1 Die Ate­mal­ko­hol­pro­be mit ei­nem Mess­ge­rät darf frü­he­s­tens nach ei­ner War­te­zeit von 10 Mi­nu­ten durch­ge­führt wer­den.

2 Weist das Mess­ge­rät Mund­al­ko­hol nach, so muss mit der Durch­füh­rung der Ate­mal­ko­hol­pro­be min­des­tens wei­te­re 5 Mi­nu­ten ge­war­tet wer­den.

3 Die Mess­ge­rä­te müs­sen die An­for­de­run­gen der Mess­mit­tel­ver­ord­nung vom 15. Fe­bru­ar 200636 und der ent­spre­chen­den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten des Eid­ge­nös­si­schen Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ments er­fül­len.

4 Das ASTRA re­gelt die Hand­ha­bung der Mess­ge­rä­te.

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585).

36 SR 941.210

Art. 12 Blutprobe zum Nachweis von Alkohol 37  

1 Ei­ne Blut­pro­be zum Nach­weis von Al­ko­hol ist an­zu­ord­nen, wenn:

a.
das Re­sul­tat ei­ner Ate­mal­ko­hol­pro­be mit ei­nem Test­ge­rät:
1.
über den Wer­ten liegt, die un­ter­schrift­lich an­er­kannt wer­den kön­nen, und kei­ne Ate­mal­ko­hol­pro­be mit ei­nem Mess­ge­rät durch­ge­führt wer­den kann,
2.
durch die be­trof­fe­ne Per­son un­ter­schrift­lich an­er­kannt wer­den könn­te, sie den Wert aber nicht an­er­kannt hat und kei­ne Ate­mal­ko­hol­pro­be mit ei­nem Mess­ge­rät durch­ge­führt wer­den kann;
b.
das Re­sul­tat ei­ner Ate­mal­ko­hol­pro­be 0,15 mg/l oder mehr be­trägt und der Ver­dacht be­steht, dass die be­trof­fe­ne Per­son zwei Stun­den oder mehr vor der Kon­trol­le ein Fahr­zeug in an­ge­trun­ke­nem Zu­stand ge­führt hat;
c.
die be­trof­fe­ne Per­son sich der Durch­füh­rung ei­ner Ate­mal­ko­hol­pro­be wi­der­setzt oder ent­zieht oder den Zweck die­ser Mass­nah­me ver­ei­telt;
d.
die be­trof­fe­ne Per­son die Durch­füh­rung ei­ner Blut­pro­be ver­langt.

2 Ei­ne Blut­pro­be kann an­ge­ord­net wer­den, wenn An­zei­chen von Fahr­un­fä­hig­keit oder Hin­wei­se auf Fahr­un­fä­hig­keit vor­lie­gen und kei­ne Ate­mal­ko­hol­pro­be durch­ge­führt wer­den kann oder die­se nicht ge­eig­net ist, um die Wi­der­hand­lung fest­zu­stel­len.

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585).

Art. 12a Blutprobe und Sicherstellung von Urin zum Nachweis von anderen Substanzen als Alkohol 38  

Ei­ne Blut­pro­be ist an­zu­ord­nen, wenn An­zei­chen von Fahr­un­fä­hig­keit oder Hin­wei­se auf Fahr­un­fä­hig­keit vor­lie­gen, die nicht oder nicht al­lein auf Al­ko­ho­lein­fluss zu­rück­zu­füh­ren sind. Zu­sätz­lich kann ei­ne Si­cher­stel­lung von Urin an­ge­ord­net wer­den.

38 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585).

Art. 12b Den Untersuchungen zu unterziehende Personen 39  

Steht nicht fest, wel­che von meh­re­ren Per­so­nen ein Fahr­zeug ge­führt hat, so kön­nen al­le in Fra­ge kom­men­den Per­so­nen den Un­ter­su­chun­gen nach den Ar­ti­keln 10–12a un­ter­zo­gen wer­den.

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585).

Art. 13 Pflichten der Polizei  

1 Die Po­li­zei muss die be­trof­fe­ne Per­son ins­be­son­de­re dar­auf hin­wei­sen, dass:

a.
die Wei­ge­rung, an der Durch­füh­rung ei­nes Vor­tests oder der Ate­mal­ko­hol­pro­be mit­zu­wir­ken, die An­ord­nung der Blut­pro­be zur Fol­ge hat (Art. 55 Abs. 3 SVG);
b.40
die An­er­ken­nung des Re­sul­tats der Ate­mal­ko­hol­pro­be nach Ar­ti­kel 11 die Ein­lei­tung mass­nah­me- und straf­recht­li­cher Ver­fah­ren zur Fol­ge hat;
c.41
die be­trof­fe­ne Per­son die Durch­füh­rung ei­ner Blut­pro­be ver­lan­gen kann.

2 Ver­wei­gert die be­trof­fe­ne Per­son die Durch­füh­rung ei­nes Vor­tests, die Atem­al­ko­hol­pro­be, die Blutent­nah­me, die Si­cher­stel­lung von Urin oder die ärzt­li­che Un­ter­su­chung, so ist sie auf die Fol­gen auf­merk­sam zu ma­chen (Art. 16c Abs. 1 Bst. d in Ver­bin­dung mit Abs. 2 und Art. 91a Abs. 1 SVG).

3 Die Durch­füh­rung der Ate­mal­ko­hol­pro­be, die Si­cher­stel­lung von Urin, die Fest­stel­lun­gen der Po­li­zei, die An­er­ken­nung der Ate­mal­ko­hol­mes­sun­gen42 so­wie der Auf­trag zur Blutent­nah­me und Si­cher­stel­lung von Urin oder die Be­stä­ti­gung des Auf­trags sind in ei­nem Pro­to­koll fest­zu­hal­ten. Das ASTRA legt die Min­dest­an­for­de­run­gen an die Form und den In­halt des Pro­to­kolls fest.

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585).

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585).

42 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585).

Art. 14 Blutentnahme und Sicherstellung von Urin  

1 Das Blut ist durch einen Arzt oder ei­ne Ärz­tin oder, un­ter sei­ner oder ih­rer Ver­ant­wor­tung, durch ei­ne von ihm oder ihr be­zeich­ne­te sach­kun­di­ge Hilfs­per­son zu ent­neh­men. Die Si­cher­stel­lung des Ur­ins er­folgt un­ter an­ge­mes­se­ner Sicht­kon­trol­le durch ei­ne sach­kun­di­ge Per­son.

2 Das Ge­fäss mit dem Blut oder dem Urin ist un­ver­wech­sel­bar an­zu­schrei­ben, trans­port­si­cher zu ver­pa­cken, ge­kühlt auf­zu­be­wah­ren und auf dem schnells­ten Weg an ein vom ASTRA an­er­kann­tes La­bo­ra­to­ri­um zur Aus­wer­tung zu sen­den.

3 Das ASTRA an­er­kennt auf An­trag der Kan­to­ne La­bo­ra­to­ri­en, wel­che die für fo­ren­si­sche Blut- und Uri­n­ana­ly­sen er­for­der­li­chen Ein­rich­tun­gen be­sit­zen und für ei­ne zu­ver­läs­si­ge Un­ter­su­chung Ge­währ bie­ten. Es über­prüft die Tä­tig­keit der an­er­kann­ten La­bo­ra­to­ri­en oder lässt sie über­prü­fen.

Art. 15 Ärztliche Untersuchung  

1 Wur­de ei­ne Blutent­nah­me an­ge­ord­net, so hat der da­mit be­auf­trag­te Arzt oder die da­mit be­auf­trag­te Ärz­tin die be­trof­fe­ne Per­son auf die me­di­zi­nisch fest­stell­ba­ren An­zei­chen von Fahr­un­fä­hig­keit auf­grund von Al­ko­hol-, Be­täu­bungs- oder Arz­nei­mit­tel­kon­sum zu un­ter­su­chen. Das ASTRA legt die Min­dest­an­for­de­run­gen an die Form und den In­halt des ent­spre­chen­den Pro­to­kolls fest.

2 Lässt die be­trof­fe­ne Per­son in ih­rem Ver­hal­ten kei­ne Auf­fäl­lig­kei­ten er­ken­nen, die auf ei­ne an­de­re Ur­sa­che der Fahr­un­fä­hig­keit als Al­ko­hol hin­wei­sen, so kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de den Arzt oder die Ärz­tin von der Un­ter­su­chungs­pflicht ent­bin­den.

Art. 16 Begutachtung durch Sachverständige  

1 Die Er­geb­nis­se der Blut- oder Uri­n­ana­ly­se sind zu­han­den der Straf- und Ent­zugs­be­hör­de durch an­er­kann­te Sach­ver­stän­di­ge hin­sicht­lich ih­rer Be­deu­tung für die Fahr­fä­hig­keit be­gut­ach­ten zu las­sen, wenn:

a.
ei­ne die Fahr­fä­hig­keit her­ab­set­zen­de Sub­stanz im Blut nach­ge­wie­sen wird und es sich da­bei nicht um Al­ko­hol oder ei­ne in Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 VRV43 auf­ge­führ­te Sub­stanz han­delt;
b.
ei­ne Per­son ei­ne Sub­stanz nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 VRV ge­mä­ss ärzt­li­cher Ver­schrei­bung ein­ge­nom­men hat, je­doch Hin­wei­se auf Fahr­un­fä­hig­keit be­ste­hen.

2 Der oder die Sach­ver­stän­di­ge be­rück­sich­tigt die Fest­stel­lun­gen der Po­li­zei, die Er­geb­nis­se der ärzt­li­chen so­wie der che­misch-to­xi­ko­lo­gi­schen Un­ter­su­chung und be­grün­det die dar­aus ge­zo­ge­nen Schluss­fol­ge­run­gen.

3 Das ASTRA an­er­kennt auf An­trag der La­bo­ra­to­ri­en Per­so­nen als Sach­ver­stän­di­ge, die:

a.
den Fach­arzt­ti­tel Rechts­me­di­zin, den Ti­tel «Fo­ren­si­scher To­xi­ko­lo­ge/Fo­ren­si­sche To­xi­ko­lo­gin SGRM» der Schwei­ze­ri­schen Ge­sell­schaft für Rechts­me­di­zin oder einen gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Fach­ti­tel be­sit­zen; und
b.
um­fas­sen­de theo­re­ti­sche Kennt­nis­se und prak­ti­sche Er­fah­run­gen in der In­ter­pre­ta­ti­on me­di­zi­ni­scher und to­xi­ko­lo­gi­scher Be­fun­de hin­sicht­lich ih­rer Be­deu­tung für die Fahr­fä­hig­keit nach­wei­sen.44

43 SR 741.11

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585).

Art. 17 Andere Feststellung der Fahrunfähigkeit 45  

Die An­ge­trun­ken­heit oder der Ein­fluss ei­ner an­de­ren die Fahr­fä­hig­keit her­ab­set­zen­den Sub­stanz als Al­ko­hol kann auch auf­grund von Zu­stand und Ver­hal­ten der ver­däch­tig­ten Per­son oder durch Er­mitt­lung über den Kon­sum fest­ge­stellt wer­den, na­ment­lich wenn die Ate­mal­ko­hol­pro­be, der Be­täu­bungs­mit­tel- oder Arz­nei­mit­tel­vor­test oder die Blut­pro­be nicht vor­ge­nom­men wer­den konn­ten.

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20134671).

Art. 18 Verfahren  

Das ASTRA re­gelt die wei­te­ren An­for­de­run­gen an das Ver­fah­ren zur Fest­stel­lung der Fahr­un­fä­hig­keit im Stras­sen­ver­kehr in­fol­ge Al­ko­hol-, Be­täu­bungs­mit­tel- oder Arz­nei­mit­te­lein­flus­ses.

Art. 19 Diplomaten und Diplomatinnen und Personen mit ähnlichem Status  

Ge­gen­über Füh­rern und Füh­re­rin­nen mit di­plo­ma­ti­schen oder kon­su­la­ri­schen Vor­rech­ten und Im­mu­ni­tä­ten dür­fen oh­ne ih­re Zu­stim­mung kei­ne Un­ter­su­chun­gen zur Fest­stel­lung der Fahr­un­fä­hig­keit an­ge­ord­net wer­den.

2. Abschnitt: Kontrolle der Arbeits-, Lenk- und Ruhezeit der berufsmässigen Motorfahrzeugführer und -führerinnen

Art. 20 Kontrollen 46  

1 Kon­trol­liert wer­den die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit der Mo­tor­fahr­zeug­füh­rer und -füh­re­rin­nen, die der ARV 147 und der ARV 248 un­ter­ste­hen.

2 Bei den der ARV 1 un­ter­ste­hen­den Füh­rern und Füh­re­rin­nen stel­len die kan­to­na­len Be­hör­den si­cher, dass jähr­lich min­des­tens 3 Pro­zent der Ar­beits­ta­ge kon­trol­liert wer­den; min­des­tens 30 Pro­zent die­ser Kon­trol­len müs­sen im Rah­men von Stras­sen­kon­trol­len und min­des­tens 50 Pro­zent im Rah­men von Be­triebs­kon­trol­len er­fol­gen.

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4929).

47 SR 822.221

48 SR 822.222

Art. 21 Strassenkontrollen  

1 Die Po­li­zei kon­trol­liert auf der Stras­se ins­be­son­de­re die Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten be­tref­fend:

a.
die Ta­ges­lenk­zei­ten;
b.
die Ar­beits- und die Lenk­pau­sen;
c.
die täg­li­chen Ru­he­zei­ten;
d.
die der Kon­trol­le vor­an­ge­gan­ge­ne wö­chent­li­che Ru­he­zeit;
e.
das Mit­füh­ren und Füh­ren der Kon­troll­mit­tel;
f.
die Be­die­nung und das ein­wand­freie Funk­tio­nie­ren des Fahrt­schrei­bers.

2 Die Po­li­zei kann für die Früh­er­ken­nung von Miss­bräu­chen und Ma­ni­pu­la­tio­nen des Fahrt­schrei­bers, als Ent­schei­dungs­hil­fe, ob ein Fahr­zeug zur Kon­trol­le an­zu­hal­ten ist, per Funk­ver­bin­dung die fol­gen­den Da­ten ab­ru­fen:

a.
letz­ter Ver­such ei­ner Si­cher­heits­ver­let­zung;
b.
längs­te Un­ter­bre­chung der Strom­ver­sor­gung in den letz­ten 10 Ta­gen;
c.
Sen­sor­stö­rung in den letz­ten 10 Ta­gen;
d.
Da­ten­feh­ler in Be­zug auf Weg und Ge­schwin­dig­keit in den letz­ten 10 Ta­gen;
e.
Da­ten­kon­flikt Fahr­zeug­be­we­gung in den letz­ten 10 Ta­gen;
f.
Fah­ren oh­ne gül­ti­ge Kar­te;
g.
Ein­ste­cken der Kar­te wäh­rend des Len­kens in den letz­ten 10 Ta­gen;
h.
Zei­tein­stel­lungs­da­ten;
i.
Ka­li­brie­rungs­da­ten ein­sch­liess­lich des Da­tums der zwei letz­ten Ka­li­brie­run­gen;
j.
Kon­troll­schild­num­mer des Fahr­zeugs;
k.
vom Fahrt­schrei­ber auf­ge­zeich­ne­te Ge­schwin­dig­keit.49

3 Die per Funk­ver­bin­dung über­tra­ge­nen Da­ten müs­sen von der Po­li­zei spä­tes­tens drei Stun­den nach ih­rer Über­mitt­lung ver­nich­tet wer­den, aus­ser die Da­ten las­sen ei­ne Ma­ni­pu­la­ti­on oder einen Miss­brauch des Fahrt­schrei­bers ver­mu­ten. Be­stä­tigt sich die­se Ver­mu­tung im Lauf der an­sch­lies­sen­den Stras­sen­kon­trol­le nicht, so sind die über­tra­ge­nen Da­ten zu ver­nich­ten.50

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 239).

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 239).

Art. 22 Betriebskontrollen  

1 Be­triebs­kon­trol­len wer­den am Ge­schäfts­sitz des Be­triebs oder am Sitz sei­ner Zweignie­der­las­sun­gen durch­ge­führt. Ist ein Fahr­zeug nicht in dem Kan­ton zu­ge­las­sen, in dem der Ge­schäfts­sitz oder ei­ne Zweignie­der­las­sung liegt, so in­for­miert der Zu­las­sungs­kan­ton die für die Be­triebs­kon­trol­le zu­stän­di­ge Be­hör­de.

2 Be­triebs­kon­trol­len sind ins­be­son­de­re dann durch­zu­füh­ren, wenn:

a.
bei Stras­sen­kon­trol­len schwe­re Wi­der­hand­lun­gen fest­ge­stellt wer­den; oder
b.
der Ver­dacht ei­ner Wi­der­hand­lung durch den Ar­beit­ge­ber be­steht.

3 Die Kon­trol­len nach Ab­satz 2 wer­den an die An­zahl Kon­trol­len nach Ar­ti­kel 20 an­ge­rech­net.

4 An­stel­le ei­ner Kon­trol­le vor Ort kann die Kon­trol­le an­hand von Kon­troll­do­ku­men­ten er­fol­gen. Er­fasst ein Be­trieb sämt­li­che Da­ten mit Kon­troll­mit­teln nach Ar­ti­kel 13 Buch­sta­ben b, c und d ARV 151 oder Ar­ti­kel 16a ARV 252, so kön­nen die Da­ten der Kon­troll­be­hör­de in der von ihr ver­lang­ten Form und un­ter Ein­hal­tung der not­wen­di­gen Si­cher­heits­vor­keh­run­gen auch auf elek­tro­ni­schem Weg über­mit­telt wer­den.53

5 Nach Mög­lich­keit sind min­des­tens die Kon­troll­mit­tel ei­nes Mo­nats in die Aus­wer­tung ein­zu­be­zie­hen.

6 Ge­gen­stand der Kon­trol­len sind:

a.
die Kon­troll­punk­te nach Ar­ti­kel 21;
b.
die Ta­ges­lenk­zei­ten zwi­schen zwei wö­chent­li­chen Ru­he­zei­ten;
c.
die Lenk­zei­ten in­ner­halb ei­ner be­zie­hungs­wei­se zwei Wo­chen;
d.
die wö­chent­li­che Höchst­ar­beits­zeit;
e.
al­len­falls das To­tal der im Ka­len­der­jahr ge­leis­te­ten Über­zeit­ar­beit;
f.
die wö­chent­li­chen Ru­he­zei­ten;
g.
der Aus­gleich für die Ver­kür­zung der täg­li­chen be­zie­hungs­wei­se der wö­chent­li­chen Ru­he­zei­ten;
h.
die Ver­wen­dung und Auf­be­wah­rung der Kon­troll­mit­tel;
i.
die Auf­stel­lun­gen über die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zei­ten;
j.
das Her­un­ter­la­den von Da­ten beim di­gi­ta­len Fahrt­schrei­ber.

51 SR 822.221

52 SR 822.222

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4929).

3. Kapitel: Kontrolle der Fahrzeuge

1. Abschnitt: Kontrolle des technischen Zustandes von Fahrzeugen

Art. 23 Grundsatz  

Die kan­to­na­len Be­hör­den stel­len si­cher, dass der tech­ni­sche Zu­stand von Fahr­zeu­gen aus­rei­chend kon­trol­liert wird.

Art. 24 Kontrolle von Nutzfahrzeugen  

1 Es wird min­des­tens ei­nes der fol­gen­den Kon­troll­ver­fah­ren durch­ge­führt:

a.
Sicht­kon­trol­le des Fahr­zeugs im Still­stand;
b.
Prü­fung der Do­ku­men­te be­tref­fend:
1.
ei­ne kürz­lich er­folg­te Kon­trol­le des tech­ni­schen Zu­stan­des (Abs. 4),
2.
die letz­te pe­ri­odi­sche Nach­prü­fung nach Ar­ti­kel 33 VTS54 oder nach aus­län­di­schem Recht;
c.
tech­ni­sche Prü­fung auf War­tungs­män­gel be­tref­fend einen, meh­re­re oder die Ge­samt­heit der Prüf­punk­te nach An­hang I Zif­fer 10 der Richt­li­nie 2000/30/EG55;
d.
Kon­trol­le nach Ar­ti­kel 33 Ab­satz 1bis VTS, wenn die War­tungs­män­gel, ins­be­son­de­re die Män­gel an der Brems­an­la­ge, ein Si­cher­heits­ri­si­ko dars­tel­len kön­nen.

2 Die Über­prü­fung der Brems­an­la­gen und der Ab­gas­e­mis­sio­nen muss nach den Be­stim­mun­gen des An­han­ges II der Richt­li­nie 2000/30/EG er­fol­gen.

3 Vor der tech­ni­schen Prü­fung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c sind die Do­ku­men­te nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b zu kon­sul­tie­ren. Die Kon­trol­le von Prüf­punk­ten, die er­wie­se­ner­mas­sen wäh­rend der letz­ten drei Mo­na­te be­reits kon­trol­liert wur­den, darf nur bei of­fen­sicht­li­chen Män­geln oder Nicht­über­ein­stim­mun­gen mit den Do­ku­men­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b durch­ge­führt wer­den.

4 Nach der tech­ni­schen Prü­fung nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben c und d ist dem Füh­rer oder der Füh­re­rin ein Prüf­be­richt nach An­hang I der Richt­li­nie 2000/30/EG aus­zu­hän­di­gen. Das ASTRA legt die Form und den In­halt des Prüf­be­rich­tes fest.

5 Die Kon­trol­le des tech­ni­schen Zu­stan­des von Nutz­fahr­zeu­gen auf der Stras­se er­folgt oh­ne be­hörd­li­che An­kün­di­gung.

54 SR 741.41

55 Richt­li­nie 2000/30/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 6. Ju­ni 2000 über die tech­ni­sche Un­ter­wegs­kon­trol­le von Nutz­fahr­zeu­gen, die in der Ge­mein­schaft am Stras­sen­ver­kehr teil­neh­men (ABl. L 203 vom 10.8.2000, S. 1; zu­letzt ge­än­dert durch Richt­li­nie 2003/26/EG, ABl. L 90 vom 8.4.2003, S. 37)

Art. 25 Abgaswartungskontrolle  

1 Die Po­li­zei kon­trol­liert bei Fahr­zeu­gen, die nach Ar­ti­kel 59a VRV56 der Ab­gas­war­tung un­ter­ste­hen, an­hand des Ab­gas-War­tungs­do­ku­ments (Art. 35 Abs. 4 VTS57), ob der Hal­ter oder die Hal­te­rin die Ab­gas­war­tung durch­ge­führt hat.

2 Sie kann in Zu­sam­men­ar­beit mit der Zu­las­sungs­be­hör­de im Ver­kehr Ab­gas-Nach­kon­trol­len nach Ar­ti­kel 36 VTS durch­füh­ren.

2. Abschnitt: Gefahrgutkontrollen

Art. 26 Strassenkontrollen  

1 Die Kon­trol­le von Ge­fahr­gut­trans­por­ten auf der Stras­se muss nach der Prüf­lis­te nach An­hang I der Richt­li­nie 95/50/EG58 er­fol­gen.

2 Die kan­to­na­len Be­hör­den stel­len si­cher, dass ein re­prä­sen­ta­ti­ver An­teil der Ge­fahr­gut­trans­por­te auf der Stras­se kon­trol­liert wird.

3 Nach der Kon­trol­le ist dem Füh­rer oder der Füh­re­rin die aus­ge­füll­te Prüf­lis­te oder ei­ne Be­schei­ni­gung über die durch­ge­führ­te Kon­trol­le aus­zu­hän­di­gen.

4 Be­vor ei­ne Kon­trol­le durch­ge­führt wird, sind ei­ne al­len­falls vor­han­de­ne Prüf­lis­te oder ei­ne Be­schei­ni­gung über ei­ne kürz­lich durch­ge­führ­te Kon­trol­le zu kon­sul­tie­ren. Die Kon­trol­le ist ge­ge­be­nen­falls auf den er­for­der­li­chen Um­fang zu re­du­zie­ren.

5 Das ASTRA legt die Form und den In­halt der Prüf­lis­te und der Be­schei­ni­gung fest.

58 Richt­li­nie 95/50/EG des Ra­tes vom 6. Okt. 1995 über ein­heit­li­che Ver­fah­ren für die Kon­trol­le von Ge­fahr­gut­trans­por­ten auf der Stras­se (ABl. L 249 vom 17.10.1995, S. 35), zu­letzt ge­än­dert durch die Richt­li­nie 2008/54/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 17. Ju­ni 2008 (ABl. L 162 vom 21.6.2008, S. 11), (sie­he AS 2009 3139).

Art. 27 Betriebskontrollen  

1 Die kan­to­na­len Be­hör­den füh­ren in den Un­ter­neh­men, die ge­fähr­li­che Gü­ter ver­sen­den, be­för­dern oder emp­fan­gen, Kon­trol­len durch.

2 Wird bei ei­ner Be­triebs­kon­trol­le ein Ver­sto­ss ge­gen die Vor­schrif­ten über die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter fest­ge­stellt, so müs­sen die be­ab­sich­tig­ten Trans­por­te in einen vor­schrifts­ge­mäs­sen Zu­stand ver­setzt wer­den, be­vor sie das Un­ter­neh­men ver­las­sen, oder an­de­ren ge­eig­ne­ten Mass­nah­men un­ter­zo­gen wer­den.

Art. 28 Gemeinsame Bestimmungen  

1 Bei den Kon­trol­len auf der Stras­se oder im Be­trieb kön­nen Mus­ter von Gü­tern oder Ver­pa­ckun­gen ver­langt wer­den.

2 Dem Trans­port­gut kön­nen Pro­ben ent­nom­men wer­den, wenn da­durch kein Si­cher­heits­ri­si­ko ent­steht. Die Pro­ben wer­den ei­nem vom Kan­ton an­er­kann­ten La­bo­ra­to­ri­um zur Un­ter­su­chung zu­ge­stellt.

3 Ent­spricht das Trans­port­gut nicht dem vor­schrifts­ge­mäs­sen Zu­stand, so kann die Durch­füh­rung der Trans­por­te un­ter­sagt oder es kön­nen die Ver­pa­ckun­gen be­schlag­nahmt wer­den.

4. Kapitel: Massnahmen

1. Abschnitt: Wiederherstellung des vorschriftsgemässen Zustandes

Art. 29  

1 Die Po­li­zei sorgt da­für, dass vor der Wei­ter­fahrt der vor­schrifts­ge­mäs­se Zu­stand wie­der­her­ge­stellt wird.

2 Bei Ge­wichts­über­schrei­tun­gen, die nicht im Ord­nungs­bus­sen­ver­fah­ren ge­ahn­det wer­den kön­nen, ist das Um- bzw. Ent­la­den auf das zu­läs­si­ge Ge­wicht an­zu­ord­nen und zu über­wa­chen.

3 Bei Miss­ach­tung der Ab­gas-War­tungs­pflicht ord­net die Po­li­zei an, dass die War­tung nach­ge­holt wird.

2. Abschnitt: Verhinderung der Weiterfahrt und Ausweisabnahme

Art. 30 Verhinderung der Weiterfahrt  

Die Po­li­zei ver­hin­dert die Wei­ter­fahrt, wenn der Füh­rer oder die Füh­re­rin:

a.
nicht den er­for­der­li­chen Füh­rer­aus­weis be­sitzt oder trotz Ver­wei­ge­rung oder Ent­zug des Aus­wei­ses ge­fah­ren ist;
b.
in ei­nem die si­che­re Füh­rung aus­sch­lies­sen­den Zu­stand ein Fahr­zeug führt, für das ein Füh­rer­aus­weis nicht er­for­der­lich ist;
c.59
ei­ne Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,25 mg/l oder mehr auf­weist;
cbis.60
ei­ne Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,05 mg/l oder mehr auf­weist, so­fern er oder sie dem Ver­bot nach Ar­ti­kel 2a Ab­satz 1 VRV61, un­ter Al­ko­ho­lein­fluss zu fah­ren, un­ter­steht;
d.
ei­ne Auf­la­ge miss­ach­tet, die das Seh­ver­mö­gen be­trifft;
e.
die im Füh­rer­aus­weis ein­ge­tra­ge­ne Be­schrän­kung auf Fahr­zeu­ge miss­ach­tet, die der Be­hin­de­rung oder Kör­per­grös­se an­ge­passt sind;
f.
ein Fahr­zeug führt, das nach Ar­ti­kel 72 VZV62 oh­ne Fahr­zeu­g­aus­weis und oh­ne Kon­troll­schil­der ver­keh­ren darf, wenn Grün­de nach Ar­ti­kel 32 vor­lie­gen.

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585).

60 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013 (AS 20134671). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585).

61 SR 741.11

62 SR 741.51

Art. 31 Abnahme des Lernfahr- oder des Führerausweises  

1 Die Po­li­zei nimmt den Lern­fahr- oder den Füh­rer­aus­weis auf der Stel­le ab, wenn der Füh­rer oder die Füh­re­rin:

a.63
of­fen­sicht­lich an­ge­trun­ken er­scheint oder ei­ne Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,40 mg/l oder mehr auf­weist;
b.
aus an­de­ren Grün­den of­fen­sicht­lich fahr­un­fä­hig er­scheint;
c.
oh­ne die er­for­der­li­che Be­gleit­per­son ei­ne Lern­fahrt aus­führt.

2 Der Lern­fahr- oder der Füh­rer­aus­weis kann ab­ge­nom­men wer­den bei ei­ner Ge­fähr­dung des Ver­kehrs, na­ment­lich wenn der Füh­rer oder die Füh­re­rin:

a.
die zu­läs­si­ge Höchst­ge­schwin­dig­keit in­ner­orts um mehr als 30 km/h, aus­ser­orts um mehr als 35 km/h oder auf Au­to­bah­nen um mehr als 40 km/h über­schrei­tet;
b.
auf Au­to­bah­nen oder Au­to­stras­sen wen­det, den Mit­tel­strei­fen über­fährt, in der falschen Rich­tung oder rück­wärts fährt;
c.
auf un­über­sicht­li­chen oder nicht frei­en Stras­sen­stücken über­holt;
d.
durch gro­be Ver­let­zung von Ver­kehrs­re­geln einen Ver­kehrs­un­fall ver­ur­sacht, bei dem ein Mensch ge­tö­tet oder ver­letzt wird.

3 Die Ab­nah­me des Lern­fahr- oder des Füh­rer­aus­wei­ses für ei­ne be­stimm­te Ka­te­go­rie, Un­ter­ka­te­go­rie oder Spe­zi­al­ka­te­go­rie hat bis zur Rück­ga­be des Aus­wei­ses oder bis zum Ent­scheid der Ent­zugs­be­hör­de die Ab­nah­me des Lern­fahr- oder des Füh­rer­aus­wei­ses für al­le Ka­te­go­ri­en, Un­ter­ka­te­go­ri­en und Spe­zi­al­ka­te­go­ri­en zur Fol­ge.

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585).

Art. 32 Abnahme des Fahrzeugausweises und der Kontrollschilder  

1 Die Po­li­zei nimmt den Fahr­zeu­g­aus­weis auf der Stel­le ab, wenn:

a.
die vor­ge­schrie­be­ne Ver­si­che­rung für das Fahr­zeug fehlt;
b.
bei ei­ner Kon­trol­le von Ge­fahr­gut­trans­por­ten auf der Stras­se ein die Si­cher­heit der üb­ri­gen Ver­kehrs­teil­neh­mer und Ver­kehrs­teil­neh­me­rin­nen un­mit­tel­bar ge­fähr­den­der Ver­sto­ss ge­gen die mass­ge­bli­chen Vor­schrif­ten fest­ge­stellt wird und der vor­schrifts­ge­mäs­se Zu­stand nicht an Ort und Stel­le wie­der­her­ge­stellt wer­den kann.

2 Der Fahr­zeu­g­aus­weis kann ab­ge­nom­men wer­den, wenn das Fahr­zeug durch sei­nen Zu­stand oder sei­ne La­dung den Ver­kehr ge­fähr­det oder ver­meid­ba­ren Lärm ver­ur­sacht oder Fahr­zeu­g­aus­weis und Kon­troll­schil­der miss­bräuch­lich ver­wen­det wer­den.

3 Mit der Ab­nah­me des Fahr­zeu­g­aus­wei­ses sind auch die Kon­troll­schil­der zu be­schlag­nah­men und die Wei­ter­fahrt zu ver­hin­dern. Das Fahr­zeug kann si­cher­ge­stellt und ei­ne Nach­prü­fung des Fahr­zeugs an­ge­ord­net wer­den.

Art. 33 Verfahren  

1 Die Ab­nah­me des Lern­fahr­aus­wei­ses, Füh­rer­aus­wei­ses und Fahr­zeu­g­aus­wei­ses und die Ver­hin­de­rung der Wei­ter­fahrt sind schrift­lich zu be­stä­ti­gen un­ter Hin­weis auf die ge­setz­li­che Wir­kung die­ser Mass­nah­men.

2 Ab­ge­nom­me­ne Lern­fahr­aus­wei­se und Füh­rer­aus­wei­se sind der Ent­zugs­be­hör­de des Wohn­sitz­kan­tons, ab­ge­nom­me­ne Fahr­zeu­g­aus­wei­se und Kon­troll­schil­der der Ent­zugs­be­hör­de des Stand­ort­kan­tons zu über­mit­teln. In bei­den Fäl­len ist der Po­li­zei­rap­port bei­zu­fü­gen.

3 Ent­fal­len die Grün­de, die zur Ab­nah­me ei­nes Aus­wei­ses oder zur Ver­hin­de­rung der Wei­ter­fahrt ge­führt ha­ben, so sind Aus­weis und Kon­troll­schil­der zu­rück­zu­ge­ben und das Fahr­zeug zur Wei­ter­ver­wen­dung frei­zu­ge­ben.

Art. 34 Ausländische Fahrzeuge  

1 Die Ab­nah­me des Fahr­zeu­g­aus­wei­ses und der Kon­troll­schil­der, das Ver­bot der Wei­ter­ver­wen­dung des Fahr­zeugs oder die Si­cher­stel­lung sind bei aus­län­di­schen Fahr­zeu­gen zu­läs­sig, wenn sie sich of­fen­sicht­lich in ei­nem nicht vor­schrifts­ge­mäs­sen Zu­stand be­fin­den.

2 Die Ab­nah­me aus­län­di­scher Fahr­zeu­g­aus­wei­se und Kon­troll­schil­der ist auch bei de­ren miss­bräuch­li­chen Ver­wen­dung zu­läs­sig. Ar­ti­kel 60 Zif­fer 4 zwei­ter Satz der Ver­kehrs­ver­si­che­rungs­ver­ord­nung vom 20. No­vem­ber 195964 bleibt vor­be­hal­ten.

3 Die nach Ab­satz 1 an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men sind auf­zu­he­ben, wenn sich das be­an­stan­de­te Fahr­zeug wie­der in vor­schrifts­ge­mäs­sem Zu­stand be­fin­det. Kann der vor­schrifts­ge­mäs­se Zu­stand nicht wie­der­her­ge­stellt wer­den, so an­nul­liert die kan­to­na­le Be­hör­de die Aus­wei­se und ver­nich­tet oder ent­wer­tet die Kon­troll­schil­der. Sie sen­det die Aus­wei­se an die Zu­las­sungs­be­hör­de un­ter Hin­weis auf die Ver­nich­tung oder Ent­wer­tung der Kon­troll­schil­der. Der Hal­ter oder die Hal­te­rin kann ver­lan­gen, dass ihm oder ihr ent­wer­te­te Kon­troll­schil­der zu­rück­ge­ge­ben wer­den oder die Ver­nich­tung be­stä­tigt wird.

Art. 35 Diplomaten und Diplomatinnen und Personen mit ähnlichem Status  

1 Be­ge­hen Füh­rer oder Füh­re­rin­nen mit di­plo­ma­ti­schen oder kon­su­la­ri­schen Vor­rech­ten und Im­mu­ni­tä­ten Wi­der­hand­lun­gen im Stras­sen­ver­kehr, so kön­nen sie zur Prü­fung der Iden­ti­tät an­ge­hal­ten wer­den. Sie ha­ben den vom Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten aus­ge­stell­ten Aus­weis vor­zu­wei­sen.

2 Le­gi­ti­ma­ti­ons­pa­pie­re so­wie Füh­rer- und Fahr­zeu­g­aus­wei­se dür­fen nicht ab­ge­nom­men wer­den.

3 Die Po­li­zei ver­hin­dert die Wei­ter­fahrt, wenn der Füh­rer oder die Füh­re­rin oder das Fahr­zeug sich in ei­nem Zu­stand be­fin­det, der die Wei­ter­fahrt oh­ne schwe­re Ge­fähr­dung des Ver­kehrs aus­sch­liesst.

3. Abschnitt: Meldungen der Polizei

Art. 36 Verzeigungen  

Die Po­li­zei mel­det Ver­zei­gun­gen we­gen Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Stras­sen­ver­kehrs­vor­schrif­ten der für den Stras­sen­ver­kehr zu­stän­di­gen Be­hör­de des Kan­tons, in dem der Tä­ter oder die Tä­te­rin wohnt. Kei­ne Mel­dung ist zu er­stat­ten, wenn die Ver­zei­gung ge­stützt auf Ar­ti­kel 6 Ab­satz 4 des Ord­nungs­bus­sen­ge­set­zes vom 18. März 201665 er­folgt.66

65 SR 314.1

66 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 1 der Ord­nungs­bus­sen­ver­ord­nung vom 16. Jan. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 529).

Art. 37 Verdacht auf fehlende Fahreignung  

Er­hält die Po­li­zei Kennt­nis von Tat­sa­chen, wie von schwe­rer Krank­heit oder von Süch­ten, die zur Ver­wei­ge­rung oder zum Ent­zug des Aus­wei­ses füh­ren kön­nen, so be­nach­rich­tigt sie die für den Stras­sen­ver­kehr zu­stän­di­ge Be­hör­de des Kan­tons.

Art. 38 Fahrzeugmängel  

Die Po­li­zei mel­det der Zu­las­sungs­be­hör­de Fahr­zeu­ge, die bei Un­fäl­len star­ke Schä­den er­lit­ten ha­ben oder bei Kon­trol­len er­heb­li­che Män­gel auf­wie­sen.

Art. 39 Diplomaten und Diplomatinnen und Personen mit ähnlichem Status  

Die Po­li­zei mel­det fest­ge­stell­te Wi­der­hand­lun­gen von Füh­rern oder Füh­re­rin­nen mit di­plo­ma­ti­schen oder kon­su­la­ri­schen Vor­rech­ten und Im­mu­ni­tä­ten un­ver­züg­lich dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten. Das­sel­be gilt, wenn nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 3 die Wei­ter­fahrt ver­hin­dert wer­den muss­te. Die Mel­dung er­folgt un­ter An­ga­be des Fahr­zeugs und der Per­so­na­li­en des Füh­rers oder der Füh­re­rin.

5. Kapitel: Informationen und Meldungen zwischen der Schweiz und den Mitgliedstaaten der Europäischen Union

Art. 40 Gefahrguttransporte  

1 Ge­fähr­den ein Füh­rer oder ei­ne Füh­re­rin ei­nes Fahr­zeugs oder ein Un­ter­neh­men aus ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on durch schwer­wie­gen­de oder wie­der­hol­te Ver­stös­se die Si­cher­heit der Ge­fahr­gut­trans­por­te, so mel­den die kan­to­na­len Be­hör­den die­se Ver­stös­se den zu­stän­di­gen Be­hör­den des Staa­tes, in dem das Fahr­zeug zu­ge­las­sen ist oder das Un­ter­neh­men sei­nen Sitz hat. Die kan­to­na­len Be­hör­den kön­nen die Be­hör­den des aus­län­di­schen Staa­tes er­su­chen, ge­gen­über den be­tref­fen­den Per­so­nen oder Un­ter­neh­men an­ge­mes­se­ne Mass­nah­men zu er­grei­fen.

2 Be­ge­hen die Füh­rer und Füh­re­rin­nen schwei­ze­ri­scher Fahr­zeu­ge oder schwei­ze­ri­sche Un­ter­neh­men in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on schwer­wie­gen­de oder wie­der­hol­te Ver­stös­se und füh­ren die kan­to­na­len Be­hör­den dar­auf­hin im ent­spre­chen­den Un­ter­neh­men ei­ne Be­triebs­kon­trol­le durch, so in­for­mie­ren sie den mel­den­den oder den er­su­chen­den Staat über das Er­geb­nis.

Art. 41 Arbeits-, Lenk- und Ruhezeit  

1 Ver­stösst ein Füh­rer oder ei­ne Füh­re­rin aus ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on schwer­wie­gend oder wie­der­holt ge­gen die Vor­schrif­ten über die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit, so mel­den die kan­to­na­len Be­hör­den die­se Ver­stös­se so­wie all­fäl­li­ge Mass­nah­men den zu­stän­di­gen Be­hör­den des Staa­tes, in dem das Un­ter­neh­men des Füh­rers oder der Füh­re­rin sei­nen Sitz hat. Die kan­to­na­len Be­hör­den kön­nen den aus­län­di­schen Staat er­su­chen, im be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men ei­ne Be­triebs­kon­trol­le durch­zu­füh­ren und ih­nen das Er­geb­nis mit­zu­tei­len.

2 Ver­stos­sen schwei­ze­ri­sche Füh­rer oder Füh­re­rin­nen in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on schwer­wie­gend oder wie­der­holt ge­gen die Vor­schrif­ten über die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit und füh­ren die kan­to­na­len Be­hör­den dar­auf­hin im ent­spre­chen­den Un­ter­neh­men ei­ne Be­triebs­kon­trol­le durch, so in­for­mie­ren sie den mel­den­den oder den er­su­chen­den Staat über das Er­geb­nis.

Art. 42 Nutzfahrzeuge  

1 Wer­den an ei­nem Nutz­fahr­zeug aus ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on schwer­wie­gen­de Män­gel fest­ge­stellt, so mel­den die kan­to­na­len Be­hör­den die­se den zu­stän­di­gen Be­hör­den des Staa­tes, in dem das Fahr­zeug zu­ge­las­sen ist. Die kan­to­na­len Be­hör­den kön­nen den aus­län­di­schen Staat er­su­chen, die er­for­der­li­chen Mass­nah­men zu tref­fen und ih­nen das Er­geb­nis mit­zu­tei­len.

2 Wer­den in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on an ei­nem in der Schweiz zu­ge­las­se­nen Nutz­fahr­zeug schwer­wie­gen­de Män­gel fest­ge­stellt, so in­for­mie­ren die kan­to­na­len Be­hör­den den mel­den­den oder den er­su­chen­den Staat über die ge­trof­fe­nen Mass­nah­men.

Art. 43 Meldungen von Mitgliedstaaten der Europäischen Union  

Das ASTRA nimmt Mel­dun­gen von Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on über Ver­stös­se von in der Schweiz zu­ge­las­se­nen Fahr­zeu­gen oder hier do­mi­zi­lier­ten Un­ter­neh­mun­gen ent­ge­gen und lei­tet sie an die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de wei­ter.

6. Kapitel: Meldewesen und Datenbearbeitung

1. Abschnitt: Meldungen der Kantone

Art. 44 Meldungen an das ASTRA  

1 Die Kan­to­ne mel­den dem ASTRA jähr­lich:

a.
die bei Ge­fahr­gut­kon­trol­len er­ho­be­nen Da­ten nach Ar­ti­kel 48 Buch­sta­be b Zif­fer 1;
b.
die bei tech­ni­schen Kon­trol­len er­ho­be­nen Da­ten nach Ar­ti­kel 48 Buch­sta­be b Zif­fer 2;
c.
die bei Kon­trol­len der Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit er­ho­be­nen Da­ten nach Ar­ti­kel 48 Buch­sta­be b Zif­fer 3;
d.
die An­zahl der im Kan­ton nie­der­ge­las­se­nen und die An­zahl der kon­trol­lier­ten Be­trie­be, die der ARV 167 un­ter­ste­hen;
e.
die von aus­län­di­schen Fahr­zeug­füh­rern und -füh­re­rin­nen in der Schweiz be­gan­ge­nen Wi­der­hand­lun­gen ge­gen die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit­vor­schrif­ten und de­ren Ahn­dung so­wie die Ahn­dung von sol­chen Wi­der­hand­lun­gen, die in­län­di­sche Fahr­zeug­füh­rer und Fahr­zeug­füh­re­rin­nen in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on be­gan­gen ha­ben.

2 Das ASTRA re­gelt die Form der Mel­dun­gen und das Mel­de­ver­fah­ren.

Art. 45 Meldungen an das BAV  

1 Die Kan­to­ne mel­den dem BAV:

a.
die Ver­stös­se nach den Ar­ti­keln 40–42 so­wie die ge­trof­fe­nen Mass­nah­men;
b.
die üb­ri­gen schwe­ren und wie­der­hol­ten Ver­stös­se, die bei Kon­trol­len nach die­ser Ver­ord­nung fest­ge­stellt wer­den.

2 Wi­der­hand­lun­gen, die le­dig­lich ei­ne Ord­nungs­bus­se zur Fol­ge ha­ben, sind nicht zu mel­den.

3 Das ASTRA re­gelt im Ein­ver­neh­men mit dem BAV die Form der Mel­dun­gen und das Mel­de­ver­fah­ren bei Ver­stös­sen ge­gen die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­be­för­de­rung und die Zu­las­sung als Stras­sen­trans­port­un­ter­neh­mung.

2. Abschnitt: Berichterstattung des ASTRA

Art. 46  

Das ASTRA er­stat­tet:

a.
der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on:
1.
jähr­lich einen Be­richt über die Ge­fahr­gut­kon­trol­len,
2.
je­des zwei­te Jahr einen Be­richt über die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit­kon­trol­len so­wie über die tech­ni­schen Kon­trol­len;
b.68
dem Welt­ver­kehrs­fo­rum (In­ter­na­tio­nal Trans­port Fo­rum, ITF) der Or­ga­ni­sa­ti­on für wirt­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit und Ent­wick­lung (OECD) je­des zwei­te Jahr einen Be­richt über die Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit­kon­trol­len.

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20134671).

3. Abschnitt: Datenbearbeitung

Art. 47 Zentrale Datenbank  

1 Das ASTRA be­treibt in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen und der Ober­zoll­di­rek­ti­on ei­ne zen­tra­le Da­ten­bank.

2 Die Da­ten­bank dient:

a.
der Er­stel­lung von Sta­tis­ti­ken über die Kon­troll­tä­tig­keit nach die­ser Ver­ord­nung;
b.69
der Be­richt­er­stat­tung an die Eu­ro­päi­sche Kom­mis­si­on und an das ITF über die Kon­troll­tä­tig­keit nach die­ser Ver­ord­nung.

3 Es dür­fen kei­ne Da­ten be­ar­bei­tet wer­den (Art. 44–46 und 48), die sich auf ei­ne be­stimm­te oder be­stimm­ba­re Per­son be­zie­hen.

4 Das ASTRA er­lässt die er­for­der­li­chen tech­nisch-ad­mi­nis­tra­ti­ven Wei­sun­gen, na­ment­lich das Be­ar­bei­tungs­re­gle­ment.

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20134671).

Art. 48 Inhalt der Datenbank  

Die Da­ten­bank ent­hält:

a.
als Sta­tis­tik­da­ten:
1.
Art der Kon­trol­le,
2.
kon­trol­lie­ren­de Be­hör­de,
3.
Ort der Kon­trol­le,
4.
Dau­er der Kon­trol­le,
5.
Art und An­zahl der kon­trol­lier­ten Fahr­zeu­ge so­wie An­zahl der kon­trol­lier­ten Fahr­zeug­füh­rer und Fahr­zeug­füh­re­rin­nen,
6.
Staats­an­ge­hö­rig­keit der kon­trol­lier­ten Fahr­zeug­füh­rer und Fahr­zeug­füh­re­rin­nen,
7.
Im­ma­tri­ku­la­ti­ons­staat der kon­trol­lier­ten Fahr­zeu­ge,
8.
Art und An­zahl der fest­ge­stell­ten Wi­der­hand­lun­gen,
9.
Art und An­zahl der an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men;
b.
als Be­richts­da­ten:
1.
über Ge­fahr­gut­kon­trol­len:
er­fas­s­ter oder ge­schätz­ter Um­fang der Be­för­de­run­gen ge­fähr­li­cher Gü­ter in be­för­der­ten Ton­nen oder in Ton­nen­ki­lo­me­tern,
An­zahl der durch­ge­führ­ten Kon­trol­len,
An­zahl der kon­trol­lier­ten Fahr­zeu­ge, auf­ge­schlüs­selt nach Im­ma­tri­ku­la­ti­ons­staat,
Art und An­zahl der fest­ge­stell­ten Wi­der­hand­lun­gen,
Art und An­zahl der an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men,
2.
über tech­ni­sche Kon­trol­len:
An­zahl der kon­trol­lier­ten Nutz­fahr­zeu­ge, auf­ge­schlüs­selt nach Fahr­zeug­klas­se und Im­ma­tri­ku­la­ti­ons­staat,
Art und An­zahl der fest­ge­stell­ten Män­gel,
Art und An­zahl der an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men,
3.
über Kon­trol­len der Ar­beits-, Lenk- und Ru­he­zeit:
An­zahl der bei Stras­sen­kon­trol­len kon­trol­lier­ten Fahr­zeug­füh­rer und Fahr­zeug­füh­re­rin­nen, auf­ge­schlüs­selt nach Staats­an­ge­hö­rig­keit so­wie Per­so­nen- und Gü­ter­ver­kehr,
An­zahl der bei Be­triebs­kon­trol­len kon­trol­lier­ten Fahr­zeug­füh­rer und Fahr­zeug­füh­re­rin­nen, auf­ge­schlüs­selt nach Per­so­nen- und Gü­ter­ver­kehr,
An­zahl der bei Stras­sen­kon­trol­len kon­trol­lier­ten Ar­beits­ta­ge, auf­ge­schlüs­selt nach Per­so­nen- und Gü­ter­ver­kehr,
An­zahl der bei Be­triebs­kon­trol­len kon­trol­lier­ten Ar­beits­ta­ge, auf­ge­schlüs­selt nach Per­so­nen- und Gü­ter­ver­kehr,
An­zahl der kon­trol­lier­ten Be­trie­be,
Art und An­zahl der fest­ge­stell­ten Ver­stös­se.

7. Kapitel: Straf- und Schlussbestimmungen

Art. 49 Strafbestimmungen  

Mit Bus­se wird be­straft, wer:

a.
sich wei­gert, den Voll­zugs­be­hör­den auf Ver­lan­gen die für Kon­trol­len nach die­ser Ver­ord­nung er­for­der­li­chen Aus­wei­se, Be­wil­li­gun­gen, elek­tro­ni­schen Da­ten­trä­ger und wei­te­ren Kon­troll­do­ku­men­te vor­zu­wei­sen oder die not­wen­di­gen Aus­künf­te zu er­tei­len oder wer bei den Kon­trol­len vor­sätz­lich wahr­heits­wid­ri­ge An­ga­ben macht;
b.
den Voll­zugs­be­hör­den bei den in die­ser Ver­ord­nung vor­ge­se­he­nen Be­triebs­kon­trol­len den Zu­tritt zum Be­trieb ver­wei­gert;
c.
in an­de­rer Wei­se die nach die­ser Ver­ord­nung vor­ge­se­he­nen Kon­troll­tä­tig­kei­ten vor­sätz­lich be­hin­dert oder zu ver­ei­teln ver­sucht.
Art. 50 Übergangsbestimmung  

In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 20 müs­sen in den Jah­ren 2008 und 2009 jähr­lich le­dig­lich 2 Pro­zent der Ar­beits­ta­ge der der ARV 170 un­ter­ste­hen­den Fahr­zeug­füh­rer und ‑füh­re­rin­nen kon­trol­liert wer­den.

Art. 50a71  

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 der V vom 4. Nov. 2009 (ers­te Pha­se der Bahn­re­form 2) (AS 2009 5959). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2585).

Art. 51 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2008 in Kraft.

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