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Verordnung
zur Durchführung des Übereinkommens
über die Personenbeförderung im grenzüberschreitenden
Gelegenheitsverkehr mit Kraftomnibussen

¶ (Stand am 1. Januar 2008)1

741.618

vom 6. Oktober 1986 (Stand am 1. Januar 2008)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 13 und 14 des Übereinkommens vom 26. Mai 19822
über die Personenbeförderung im grenzüberschreitenden Gelegenheitsverkehr mit Kraft­omnibussen (ASOR)
und auf Artikel 106 Absätze 1 und 7 des Strassenverkehrsgesetzes vom
19. Dezember 19583,

verordnet:

1

Art. 1 Gegenstand  

Die­se Ver­ord­nung re­gelt, in Ver­bin­dung mit der An­wen­dung des ASOR, die Her­stel­lung, die Ab­ga­be und Ver­wen­dung der Kon­troll­mit­tel, die ent­spre­chen­den Prü­fungs­ver­fah­ren, die Be­zeich­nung der zu­stän­di­gen Be­hör­de und der Ab­ga­be­stel­len für die Kon­troll­mit­tel so­wie die bei Wi­der­hand­lun­gen ge­gen das Über­ein­kom­men an­wend­ba­ren Sank­tio­nen.

Art. 2 Ausstellung und Abgabe der Kontrollmittel  

1 Die Fahr­ten­hef­te wer­den vom Bun­des­amt für Ver­kehr aus­ge­stellt. Die­ses kann mit der Ab­ga­be der Fahr­ten­hef­te an Ver­kehrs­un­ter­neh­men, die Ge­le­gen­heits­ver­kehr im Sin­ne des ASOR aus­füh­ren, Trans­por­t­or­ga­ni­sa­tio­nen mit Sitz in der Schweiz be­auf­tra­gen. Fahr­ten­hef­te wer­den auf den Na­men des Ver­kehrs­un­ter­neh­mers aus­ge­stellt und sind nicht über­trag­bar. Das Mus­ter aus Kar­ton (Art. 11 ASOR) wird, bei der Ab­ga­be, eben­falls auf den Na­men des Ver­kehrs­un­ter­neh­mers aus­ge­stellt.

2 Die be­auf­trag­ten Trans­por­t­or­ga­ni­sa­tio­nen über­ge­ben dem Bun­des­amt für Ver­kehr ei­ne Lis­te mit den Num­mern der ab­ge­ge­be­nen Fahr­ten­hef­te, den Na­men der ent­spre­chen­den In­ha­ber so­wie das je­wei­li­ge Ab­ga­be­da­tum.

3 Für die Ab­ga­be der Kon­troll­mit­tel und des Mus­ters aus Kar­ton kön­nen Ver­wal­tungs­ge­büh­ren er­ho­ben wer­den, de­ren Hö­he vom Bun­des­amt für Ver­kehr fest­ge­setzt wird. Die Be­trä­ge ha­ben die durch die Her­stel­lung und Ab­ga­be der Kon­troll­mit­tel ver­ur­sach­ten Kos­ten zu de­cken.

Art. 3 Verwendung der Kontrollmittel  

Ein Kon­troll­do­ku­ment in Form von Fahr­ten­blät­tern bil­det die Grund­la­ge der Kon­trol­le (Art. 7 Ziff. 1 ASOR). Das Fahr­ten­blatt ist für al­le Per­so­nen­be­för­de­run­gen im grenz­über­schrei­ten­den Ge­le­gen­heits­ver­kehr mit Kraftom­ni­bus­sen er­for­der­lich und muss den Kon­troll­stel­len vor­ge­wie­sen wer­den.

Art. 4 Gültigkeit der Kontrollmittel  

1 Das Fahr­ten­heft gilt zwei Jah­re vom Ta­ge der Aus­ga­be an ge­rech­net.

2 Das Fahr­ten­blatt ist wäh­rend der ge­sam­ten Dau­er der Fahrt, für die es aus­ge­stellt wor­den ist, gül­tig.

3 Die Fahr­ten­hef­te und Fahr­ten­blät­ter ver­lie­ren ih­re Gül­tig­keit, so­bald der Trans­port­un­ter­neh­mer, aus wel­chem Grund auch im­mer, sei­nen Be­ruf nicht mehr aus­übt.

4 Fahr­ten­hef­te, die nicht mehr gül­tig sind, müs­sen un­ver­züg­lich der be­auf­trag­ten Trans­por­t­or­ga­ni­sa­ti­on, die sie ab­ge­ge­ben hat, zu­rück­er­stat­tet wer­den. Sie ha­ben sämt­li­che Ko­pi­en der be­nütz­ten und nicht be­nütz­ten Fahr­ten­blät­ter so­wie die Ori­gi­na­le der un­be­nütz­ten Fahr­ten­blät­ter zu ent­hal­ten. Die be­auf­trag­te Trans­por­t­or­ga­ni­sa­ti­on hält die­se Fahr­ten­hef­te wäh­rend zwei Jah­re zur Ver­fü­gung des Bun­des­am­tes für Ver­kehr.

Art. 5 Zuständige Behörde  

Zu­stän­di­ge Be­hör­de im Sin­ne des ASOR ist das Bun­des­amt für Ver­kehr.

Art. 6 Transportbewilligung  

Die Trans­port­be­wil­li­gung, der be­stimm­te Ge­le­gen­heits­fahr­ten un­ter­stellt wer­den kön­nen, wird vom Bun­des­amt für Ver­kehr er­teilt (Art. 2 Ziff. 1 Bst. c und Art. 5 Ziff. 3 ASOR).

Art. 7 Verkehrskontrolle  

1 Die Kon­troll­stel­len ach­ten dar­auf, dass die be­trof­fe­nen Ver­kehrs­un­ter­neh­mer die Be­stim­mun­gen des ASOR und die­ser Ver­ord­nung be­fol­gen.

2 Die Zol­läm­ter, die ei­ne Wi­der­hand­lung fest­stel­len, er­stel­len ein Pro­to­koll über den Sach­ver­halt und über­mit­teln es, zu­sam­men mit den ih­nen ver­füg­ba­ren Be­weis­mit­teln wie Fahr­ten­blatt oder Trans­port­auf­trag, über die Ober­zoll­di­rek­ti­on dem Bun­des­amt für Ver­kehr. Die Zol­läm­ter kön­nen aus­län­di­schen Fahr­zeu­gen die Ein­fahrt ver­bie­ten. Wer­den Zu­wi­der­hand­lun­gen bei der Aus­fahrt fest­ge­stellt und ist der Be­schul­dig­te im Aus­land wohn­haft, kön­nen die Zol­läm­ter ei­ne Kau­ti­on in Bar­geld for­dern, die zur De­ckung der vor­aus­sicht­li­chen Bus­se und der Ver­fah­rens­kos­ten aus­reicht.

3 Das Bun­des­amt für Ver­kehr er­lässt im Ein­ver­neh­men mit der Ober­zoll­di­rek­ti­on Richt­li­ni­en über die Durch­füh­rung der Kon­trol­len.

Art. 8 Strafbestimmungen  

1 Mit Bus­se bis zu 500 Fran­ken wird be­straft, wer fahr­läs­sig oder vor­sätz­lich den Be­stim­mun­gen des ASOR zu­wi­der­han­delt, in­dem er

a.
das Fahr­ten­blatt nicht mit­führt oder sich wei­gert, es auf Ver­lan­gen vor­zu­wei­sen;
b.
ein Fahr­ten­blatt oder ein Fahr­ten­heft fälscht;
c.
ein ver­fal­le­nes Kon­troll­do­ku­ment vor­weist oder
d.
ein auf sei­nen Na­men aus­ge­stell­tes Heft ei­nem Drit­ten über­lässt.

2 Ge­ring­fü­gi­ge Zu­wi­der­hand­lun­gen kön­nen mit ei­ner Ver­war­nung un­ter Kos­ten­fol­ge ge­ahn­det wer­den.

3 Das Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­setz vom 22. März 19744 ist an­wend­bar. Ver­wal­tungs­be­hör­de zur Ver­fol­gung und Be­ur­tei­lung von Zu­wi­der­hand­lun­gen im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung ist das Bun­des­amt für Ver­kehr.

4 Im Fal­le von wie­der­hol­ten oder schwe­ren Zu­wi­der­hand­lun­gen kann dem Ver­kehrs­un­ter­neh­mer das Recht, Be­för­de­run­gen im Sin­ne des ASOR aus­zu­füh­ren, mit Ver­fü­gung des Bun­des­am­tes für Ver­kehr, vor­über­ge­hend oder dau­ernd, ent­zo­gen wer­den.

5 Die Sank­tio­nen, die auf­grund von an­de­ren Be­stim­mun­gen der Bun­des­ge­setz­ge­bung aus­ge­spro­chen wer­den kön­nen, blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 95  

5 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 27 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Art. 10 Auskunftspflicht  

Das Bun­des­amt für Ver­kehr gibt den zu­stän­di­gen Be­hör­den des Lan­des, in wel­chem das Fahr­zeug, mit dem die Wi­der­hand­lung be­gan­gen wur­de (Art. 14 Ziff. 2 ASOR), im­ma­tri­ku­liert ist, Kennt­nis von den nach den Ar­ti­keln 7 und 8 ge­trof­fe­nen Mass­nah­men.

Art. 11 Vollzug  

Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on6 so­wie das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment sind mit dem Voll­zug be­auf­tragt.

6 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (SR 170.512.1) an­ge­passt.

Art. 12 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1987 in Kraft.

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