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Verordnung
über die Beförderung gefährlicher Güter
auf der Strasse
(SDR)

vom 29. November 2002 (Stand am 1. Januar 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 30 Absatz 51, 103 und 106 des Strassenverkehrsgesetzes
vom 19. Dezember 19582
sowie auf Artikel 48a Absatz 1 des Regierungs- und
Verwaltungsorganisationsgesetzes vom 21. März 19973,4

verordnet:

1 Der Verweis wurde in Anwendung von Art. 12 Abs. 2 des Publikationsgesetzes vom 18. Juni 2004 (SR 170.512) auf den 1. Juli 2016 angepasst.

2 SR 741.01

3 SR 172.010

4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6535).

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Be­för­de­rung von ge­fähr­li­chen Stof­fen und Ge­gen­stän­den (ge­fähr­li­che Gü­ter) mit Mo­tor­fahr­zeu­gen und ih­ren An­hän­gern oder an­de­ren Trans­port­mit­teln auf den für Mo­tor­fahr­zeu­ge ge­öff­ne­ten Stras­sen.

2 Die­se Ver­ord­nung gilt für:

a.
die Her­stel­ler ge­fähr­li­cher Gü­ter;
b.
die Ab­sen­der und Emp­fän­ger ge­fähr­li­cher Gü­ter;
c.
Per­so­nen, die ge­fähr­li­che Gü­ter be­för­dern und hand­ha­ben;
d.
Her­stel­ler und Be­nüt­zer von Ver­pa­ckun­gen, Tanks oder Trans­port­mit­tel zur Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter.

Art. 2 Abgrenzung zur GGBV

Für die Un­ter­neh­mun­gen, die ge­fähr­li­che Gü­ter be­för­dern, ver­pa­cken, ein­fül­len, ver­sen­den, la­den oder ent­la­den, gel­ten für die Er­nen­nung, die Auf­ga­ben, die Aus­bil­dung und die Prü­fung der Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten zu­sätz­lich die Be­stim­mun­gen der Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten­ver­ord­nung (GGBV) vom 15. Ju­ni 20015.

Art. 3 Abkürzungen

In die­ser Ver­ord­nung und in ih­ren An­hän­gen wer­den fol­gen­de Ab­kür­zun­gen ver­wen­det:

a.
VRV­für die Ver­ord­nung vom 13. No­vem­ber 19626 über die Stras­sen­ver­kehrs­re­geln;
b.
SS­V­für die Si­gna­li­sa­ti­ons­ver­ord­nung vom 5. Sep­tem­ber 19797;
c.
VVV­für die Ver­kehrs­ver­si­che­rungs­ver­ord­nung vom 20. No­vem­ber 19598;
d.
VTS­für die Ver­ord­nung vom 19. Ju­ni 19959 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge;
e.
ADRfür Eu­ro­päi­sches Über­ein­kom­men vom 30. Sep­tem­ber 195710 über die in­ter­na­tio­na­le Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter auf der Stras­se so­wie sei­ne An­la­gen.

Art. 4 Internationales Recht

1 Für die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter auf der Stras­se gel­ten auch im na­tio­na­len Ver­kehr die Be­stim­mun­gen des ADR11. Die An­la­gen A und B des ADR bil­den einen in­te­grie­ren­den Be­stand­teil die­ser Ver­ord­nung.

2 Das Bun­des­amt für Stras­sen (ASTRA) führt ei­ne Lis­te der wei­te­ren in­ter­na­tio­na­len Ab­kom­men, de­nen die Schweiz im Rah­men des ADR bei­ge­tre­ten ist.12

11 SR 0.741.621

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4243).

Art. 5 Ausnahmen und Abweichungen

1 Aus­nah­men und Ab­wei­chun­gen vom ADR13 und wei­te­re Vor­schrif­ten, die nur für na­tio­na­le Trans­por­te gel­ten, sind in An­hang 1 ge­re­gelt.

2 Das ASTRA14 kann in be­son­de­ren Fäl­len wei­te­re Aus­nah­men von ein­zel­nen Be­stim­mun­gen ge­stat­ten, wenn de­ren Zweck ge­wahrt bleibt.

3 Es kann mit zu­stän­di­gen Be­hör­den an­de­rer ADR-Ver­trags­par­tei­en zeit­wei­li­ge Ab­wei­chun­gen nach Ab­schnitt 1.5.1 ADR ver­ein­ba­ren.15

13 SR 0.741.621

14 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4243). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6535).

Art. 6 Abweichungen für den Werkverkehr auf öffentlichen Strassen

Die kan­to­na­le Be­hör­de kann im Ein­ver­neh­men mit dem ASTRA Be­wil­li­gun­gen für Fahr­ten in ei­nem klei­nen Um­kreis er­tei­len, oh­ne dass da­bei al­le Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung, na­ment­lich über die Ver­pa­ckun­gen, die Eti­ket­tie­rung, das Zu­sam­men­la­de­ver­bot, die Art der Be­för­de­rung der Gü­ter und die zu ver­wen­den­den Fahr­zeu­ge, ein­ge­hal­ten wer­den müs­sen, so­fern der Zweck der je­wei­li­gen Be­stim­mung ge­wahrt bleibt.

Art. 7 Versand der Güter

1 Wer ge­fähr­li­che Gü­ter ver­sen­det, muss sich ver­ge­wis­sern, dass der Trans­port zu den in die­ser Ver­ord­nung ver­lang­ten Be­din­gun­gen aus­ge­führt wird.

2 Die ver­sen­den­de Per­son muss sich ver­ge­wis­sern, dass die vom Emp­fän­ger oder Be­för­de­rer ge­lie­fer­ten Ver­pa­ckun­gen den Vor­schrif­ten ent­spre­chen. Ist sie da­zu nicht in der La­ge, darf sie die Ver­pa­ckun­gen nur ver­wen­den, wenn die­se in gu­tem Zu­stand sind und der Emp­fän­ger oder Be­för­de­rer die Ver­ant­wor­tung für die­se Ver­pa­ckun­gen über­nimmt.

3 Sind die Gü­ter nach ei­ner in­ter­na­tio­na­len Re­ge­lung über die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter recht­mäs­sig trans­por­tiert wor­den, über­nimmt der Emp­fän­ger oder, wenn die­ser nicht er­reich­bar ist, der Be­för­de­rer, die­sel­ben Pflich­ten wie der Ab­sen­der, so­fern er das Gut sel­ber ab­holt oder wei­ter­trans­por­tiert. Er muss je­doch nicht vor­schrifts­ge­mäs­se Ver­pa­ckun­gen nicht er­set­zen, wenn sie in gu­tem Zu­stand sind.

Art. 8 Ausbildung der Fahrzeugführer

1 Die kan­to­na­len Be­hör­den or­ga­ni­sie­ren die vor­ge­schrie­be­ne Aus­bil­dung der Fahr­zeug­füh­rer, die Trans­por­te mit ge­fähr­li­chen Gü­tern aus­füh­ren, und die ent­spre­chen­den Prü­fun­gen.16

2 Der Bund bil­det die bei ihm an­ge­stell­ten Fahr­zeug­füh­rer sel­ber aus.17

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6535).

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 2719).

Art. 9 Instruktion der Fahrzeugführer

Fahr­zeug­hal­ter und Be­för­de­rer müs­sen da­für sor­gen, dass die Füh­rer von Fahr­zeu­gen mit ge­fähr­li­chen Gü­tern über die Be­son­der­hei­ten die­ser Trans­por­te un­ter­rich­tet wer­den.

Art. 10 Zusätzliche Pflichten und Rechte der Fahrzeugführer

1 Der Fahr­zeug­füh­rer muss vor der Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter die vor­ge­schrie­be­nen Do­ku­men­te zur Kennt­nis neh­men.

218

3 Fahr­zeug­füh­rern, de­nen ein Gut zur Be­för­de­rung über­ge­ben wird, das ih­nen ge­fähr­lich er­scheint, kön­nen vom Ab­sen­der oder vom Be­för­de­rer ei­ne schrift­li­che Be­stä­ti­gung ver­lan­gen, dass das Gut un­ge­fähr­lich ist.

18 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4711).

Art. 11 Beladen und Entladen ausserhalb öffentlicher Strasse

Die Vor­schrif­ten für das Be­la­den und Ent­la­den ge­fähr­li­cher Gü­ter und für die Rei­ni­gung der Fahr­zeu­ge gel­ten auch aus­ser­halb der öf­fent­li­chen Stras­se.

Art. 12 Füllen und Entleeren von Tanks

1 Das Fül­len und Ent­lee­ren der Tanks muss dau­ernd über­wacht wer­den.

2 Flüs­si­ge Brenn- und Treib­stof­fe so­wie an­de­re was­ser­ge­fähr­den­de Flüs­sig­kei­ten dür­fen nicht an Stel­len um­ge­pumpt wer­den, wo sie leicht in ein ober- oder un­ter­ir­di­sches Ge­wäs­ser oder un­mit­tel­bar in die Ka­na­li­sa­ti­on flies­sen könn­ten. Wer­den re­gel­mäs­sig grös­se­re Men­gen auf­ge­füllt und ent­leert, sind zu­sätz­lich die Vor­schrif­ten über den Ge­wäs­ser­schutz zu be­ach­ten.

3 Für die Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten beim Fül­len der Tanks sind die ver­sen­den­den wie die fül­len­den Per­so­nen ver­ant­wort­lich.

Art. 13 Verkehrsbeschränkungen

1 Be­stimm­te ge­fähr­li­che Gü­ter dür­fen nur un­ter be­son­de­ren Auf­la­gen trans­por­tiert wer­den. Die Lis­te die­ser Gü­ter und die be­son­de­ren Auf­la­gen sind in An­hang 3 die­ser Ver­ord­nung ent­hal­ten.

2 Be­stimm­te, ent­spre­chend si­gna­li­sier­te Stras­sen­stre­cken (2.10.1, 2.11; Art. 19 Abs. 1 SSV19) dür­fen von Fahr­zeu­gen mit ge­fähr­li­chen Gü­tern nicht oder nur be­schränkt be­fah­ren wer­den. Die­se Stre­cken so­wie die da­mit ver­bun­de­nen Be­schrän­kun­gen sind in An­hang 2 die­ser Ver­ord­nung ent­hal­ten.20

2bis Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen für Stras­sen­stre­cken nach Ab­satz 2 kön­nen er­teilt wer­den:

a.
für Na­tio­nal­stras­sen: vom ASTRA;
b.
für an­de­re Stras­sen im Kan­tons­ge­biet: von der kan­to­na­len Be­hör­de im Ein­ver­neh­men mit dem ASTRA.21

3 Kenn­zeich­nungs­pflich­ti­ge Fahr­zeu­ge, die ge­fähr­li­che Gü­ter be­för­dern, dür­fen in den mit dem Si­gnal «Tun­nel» (4.07; Art. 45 Abs. 3 SSV) be­zeich­ne­ten Tun­neln nur auf dem rech­ten Fahr­strei­fen ver­keh­ren.

19 SR 741.21

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4243).

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4243).

Art. 14 Versicherung

Für Trans­por­te nicht frei­ge­stell­ter ge­fähr­li­cher Gü­ter ist die in Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 VVV22 vor­ge­schrie­be­ne er­höh­te Ver­si­che­rungs­de­ckung für al­le Mo­tor­fahr­zeu­ge und An­hän­ger­zü­ge er­for­der­lich.

Art. 15 Eintrag im Fahrzeugausweis

Die er­höh­te Ver­si­che­rungs­de­ckung wird im Fahr­zeu­g­aus­weis ein­ge­tra­gen.

Art. 16 Auskunftspflicht

Die un­ter den Gel­tungs­be­reich die­ser Ver­ord­nung fal­len­den Per­so­nen ha­ben der Voll­zugs­be­hör­de al­le not­wen­di­gen Aus­künf­te zum Voll­zug die­ser Ver­ord­nung und für die Kon­trol­len zu er­tei­len; sie ha­ben ihr durch Zu­tritt zum Be­trieb die not­wen­di­gen Un­ter­su­chun­gen zu er­mög­li­chen.

2. Abschnitt: Meldepflichten von Behörden und Zusammenarbeit mit der EU

Art. 17 Meldungen von Verstössen und Zusammenarbeit mit der EU 23

Das Mel­de­we­sen und die Zu­sam­men­ar­beit mit der EU rich­ten sich nach der Stras­sen­ver­kehrs­kon­troll­ver­ord­nung vom 28. März 200724 (SKV).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 20072189).

24 SR 741.013

Art. 18 Meldungen zu statistischen Zwecken 25

Die Be­richt­er­stat­tung er­folgt nach SKV26.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 20072189).

26 SR 741.013

3. Abschnitt: Strafbestimmungen

Art. 19 Verletzung der Bestimmungen über den Versand der Güter

Mit Bus­se27 wird be­straft, wer:

a.
ein ge­fähr­li­ches Gut, das nach die­ser Ver­ord­nung nicht be­för­dert wer­den darf, zur Be­för­de­rung über­gibt oder selbst trans­por­tiert;
b.
ein ge­fähr­li­ches Gut zur Be­för­de­rung über­gibt, oh­ne sich zu ver­ge­wis­sern, dass der Trans­port nach den in die­ser Ver­ord­nung vor­ge­schrie­be­nen Be­din­gun­gen durch­ge­führt wird;
c.
die ge­for­der­ten Si­cher­heits- und Do­ku­men­ta­ti­ons­pflich­ten so­wie die üb­ri­gen Pflich­ten nicht oder nur man­gel­haft wahr­nimmt;
d.
ein ge­fähr­li­ches Gut be­för­dern lässt, oh­ne den Be­för­de­rer oder den Fahr­zeug­füh­rer über den Zu­stand und die Be­schaf­fen­heit des Gu­tes zu ori­en­tie­ren.

27 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 2189). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 20 Verletzung der Bestimmungen über die Handhabung der Güter

Mit Bus­se wird be­straft, wer:

a.
ein ge­fähr­li­ches Gut la­det, ent­la­det, ver­packt oder hand­habt, oh­ne die ge­for­der­ten Pflich­ten zu be­ach­ten. Der glei­chen Stra­fe un­ter­liegt die für die­se Ver­rich­tun­gen ver­ant­wort­li­che Per­son, wenn sie sich nicht ver­ge­wis­sert hat, dass die­sen Pflich­ten nach­ge­kom­men wor­den ist;
b.
es als be­la­den­de oder ent­la­den­de Per­son un­ter­lässt, die zweck­mäs­si­gen Schutz­mass­nah­men zu tref­fen, wenn ein frei­ge­setz­ter Stoff die Um­welt ge­fähr­det.

Art. 21 Verletzung der Bestimmungen über die Beförderung der Güter

Mit Bus­se wird be­straft, wer:

a.
ge­fähr­li­che Gü­ter mit Fahr­zeu­gen oder in Tanks be­för­dert oder be­för­dern lässt, wel­che den be­son­de­ren Er­for­der­nis­sen über den Bau und die Aus­rüs­tung nicht ent­spre­chen, oder Be­för­de­rungs­mit­tel be­nützt, die nicht ord­nungs­ge­mä­ss ge­prüft sind;
b.
die ge­for­der­ten Si­cher­heits-, Mel­de- und Do­ku­men­ta­ti­ons­pflich­ten so­wie die üb­ri­gen Pflich­ten nicht oder nur man­gel­haft wahr­nimmt;
c.
ein Fahr­zeug mit ge­fähr­li­chen Gü­tern führt und da­bei die Ver­kehrs­re­geln die­ser Ver­ord­nung, das Al­ko­hol­ver­bot, das Rauch­ver­bot, das Ver­bot der Be­för­de­rung von Per­so­nen oder die Pflicht zur Kennt­nis­nah­me und zum Mit­füh­ren al­ler er­for­der­li­chen Do­ku­men­te so­wie die üb­ri­gen Vor­schrif­ten für die Fahr­zeug­be­sat­zung und die Über­wa­chung der Fahr­zeu­ge miss­ach­tet;
d.
die Be­stim­mun­gen über die Kenn­zeich­nung und Iden­ti­fi­ka­ti­on von Fahr­zeu­gen, die ge­fähr­li­che Gü­ter be­för­dern oder be­för­dert ha­ben, miss­ach­tet.

Art. 22 Widerhandlungen des Beförderers und des Fahrzeughalters

Mit Bus­se wird be­straft, wer:

a.
als Be­för­de­rer oder Hal­ter ei­nes Fahr­zeu­ges die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter durch einen Fahr­zeug­füh­rer zu­lässt oder an­ord­net, der die er­for­der­­­li­che Aus­bil­dung nicht be­sitzt. Der Fahr­zeug­füh­rer un­ter­steht der glei­chen Straf­an­dro­hung;
b.
den ob­li­ga­to­ri­schen Kon­trol­len nicht nach­kommt.

Art. 2328

28 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. März 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20072189).

Art. 24 Vorrang strengerer Strafbestimmungen

Ist ein straf­ba­res Ver­hal­ten nach die­ser Ver­ord­nung gleich­zei­tig ei­ne straf­ba­re Hand­lung, die nach ei­nem Bun­des­ge­setz mit schwe­re­rer Stra­fe be­droht ist, so wird der Tä­ter nach der stren­ge­ren Be­stim­mung be­ur­teilt.

4. Abschnitt: Vollzug

Art. 25 Vollzug

1 Die kan­to­na­len Be­hör­den sor­gen für die Durch­füh­rung die­ser Ver­ord­nung.

2 Die Ge­fahr­gut­kon­trol­le auf der Stras­se und in den Be­trie­ben rich­tet sich nach SKV29.30

3 Das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat ist zu­stän­dig für die Ge­neh­mi­gung von Ver­sand­stück­mus­tern so­wie für ge­fahr­gut­recht­li­che Ge­neh­mi­gun­gen für den Ver­sand ra­dio­ak­ti­ver Stof­fe.31

3bisDas Bun­des­amt für Ver­kehr ist zu­stän­di­ge Be­hör­de im Sin­ne des ADR für das In­ver­kehr­brin­gen, die Kon­for­mi­täts­be­wer­tung, die Neu­be­wer­tung der Kon­for­mi­tät, die wie­der­keh­ren­den Prü­fun­gen, Zwi­schen­prü­fun­gen und aus­ser­or­dent­li­chen Prü­fun­gen so­wie die Markt­über­wa­chung von Um­schlies­sun­gen für ge­fähr­li­che Gü­ter nach der Ge­fahr­gutum­schlies­sungs­ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 201232.33

4 Bei den jähr­lich vor­ge­schrie­be­nen Kon­trol­len für Fahr­zeu­ge, die ge­fähr­li­che Gü­ter be­för­dern (vgl. Art. 33 VTS34), wer­den Tanks, die auf dem Fahr­zeug dau­er­haft be­fes­tigt sind, so­wie ih­re Aus­rüs­tung ei­ner Sicht­kon­trol­le un­ter­zo­gen.

29 SR 741.013

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 20072189).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20126537).

32 SR 930.111.4

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. März 2007 (AS 20072189). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20126537).

34SR 741.41

Art. 26 Meldungen über Ereignisse mit gefährlichen Gütern

Mel­dun­gen über Er­eig­nis­se mit ge­fähr­li­chen Gü­tern lei­ten die Kan­to­ne an das ASTRA wei­ter.

Art. 2735

35 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. März 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20072189).

Art. 28 Anpassungen und Weisungen

1 Die An­hän­ge die­ser Ver­ord­nung kön­nen vom Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (De­par­te­ment) er­las­sen und ge­än­dert wer­den.

2 Das De­par­te­ment kann für den Voll­zug die­ser Ver­ord­nung Wei­sun­gen er­las­sen.

5. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 29 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

1 Die Ver­ord­nung vom 17. April 198536 über die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter auf der Stras­se wird auf­ge­ho­ben.

2 Die nach­ste­hen­den Ver­ord­nun­gen wer­den wie folgt ge­än­dert:

37

36 [AS 1985 620, 1989 2482, 19943006Art. 36 Ziff. 3, 1995 4425An­hang 1 Ziff. II 11 4866, 1997 422Ziff. II, 1998 1796 Art. 1 Ziff. 18 Art. 6, 1999 751Ziff. II, 2002 1183]

37 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2002 4212kon­sul­tiert wer­den.

Art. 30 Übergangsbestimmung

Ein­trä­ge in Fahr­zeu­g­aus­wei­se von Tank­fahr­zeu­gen nach Ar­ti­kel 1538 der Ver­ord­nung vom 17. April 198539 über die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter auf der Stras­se er­set­zen bis zum nächs­ten Hal­ter­wech­sel oder bis zur nächs­ten Fahr­zeug­prü­fung die ge­mä­ss ADR ge­for­der­te Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung.

Art. 31 Inkrafttreten

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2003 in Kraft.

Anhang 1 40

40 Fassung gemäss Ziff. I der V des UVEK vom 26. Sept. 2018 (AS 2018 3819). Bereinigt gemäss Ziff. I der V des UVEK vom 15. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4119).

Nur für nationale Transporte geltende Vorschriften

Anhang 2 49

49 Fassung gemäss Ziff. I der V des UVEK vom 26. Sept. 2018 (AS 2018 3819). Bereinigt gemäss Ziff. I der V des UVEK vom 15. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4119).

Strassenstrecken mit zusätzlichen Beförderungsbeschränkungen

1 Strassenstrecken mit Tunnels

2 Strassenstrecken in der Nähe geschützter Gewässer

2.1 Liste der Strassenstrecken, auf denen die Beförderung bestimmter gefährlicher Güter verboten ist

2.2 Güter, deren Beförderung verboten ist

Anhang 3 72

72 Der Text dieses Anhangs wurde ursprünglich nicht in der AS ver­öffentlicht (AS 2002 4224, 20085087). Fassung gemäss Ziff. I Abs. 2 der V des UVEK vom 26. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3455).

Liste gefährlicher Güter, die nur unter besonderen Auflagen transportiert werden dürfen