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Verordnung
über Gefahrgutbeauftragte für die Beförderung
gefährlicher Güter auf Strasse, Schiene und Gewässern
(Gefahrgutbeauftragtenverordnung, GGBV)

vom 15. Juni 2001 (Stand am 1. Juli 2016)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 30 Absatz 5, 103 Absatz 1 und 106 Absatz 1 des Strassenverkehrsgesetzes vom 19. Dezember 19581
sowie die Artikel 5 Absatz 1 und 24 Absatz 1 des Gütertransportgesetzes vom
25. September 20152,3

verordnet:

1 SR 741.01

2 SR 742.41

3 Fassung gemäss Anhang Ziff. II 3 der Gütertransportverordnung vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 1859).

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand  

Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Er­nen­nung, die Auf­ga­ben, die Aus­bil­dung und die Prü­fung von Per­so­nen, wel­che für die Ver­min­de­rung von Ge­fah­ren tä­tig sind, die sich aus dem Ver­pa­cken, Ein­fül­len, Ver­sen­den, La­den, Be­för­dern oder Ent­la­den ge­fähr­li­cher Gü­ter für Per­so­nen, Sa­chen und die Um­welt er­ge­ben kön­nen (Ge­fahr­gut­be­auf­trag­te).

Art. 2 Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung gilt für Un­ter­neh­mun­gen, die ge­fähr­li­che Gü­ter auf der Stras­se, auf der Schie­ne oder auf Ge­wäs­sern be­för­dern oder sie in die­sem Zu­sam­men­hang ver­pa­cken, ein­fül­len, ver­sen­den, la­den oder ent­la­den.4

1bis Die Voll­zugs­be­hör­de kann Seil­bah­nen auf Grund ih­res Ge­fah­ren­po­ten­ti­als im Ein­zel­fall der Ver­ord­nung un­ter­stel­len.5

2 Die Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung sind nicht an­wend­bar auf die Rhein­schiff­fahrt.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20085089).

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 20052513).

Art. 3 Definitionen  

In die­ser Ver­ord­nung be­deu­ten:

a.
Un­ter­neh­mung: je­de na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son, je­der Zu­sam­men­schluss von Per­so­nen oh­ne Rechts­per­sön­lich­keit so­wie je­de staat­li­che Ein­rich­tung mit oder oh­ne ei­ge­ne Rechts­per­sön­lich­keit;
b.6
Ge­fähr­li­che Gü­ter: Stof­fe oder Ge­gen­stän­de, die in der Ver­ord­nung vom 29. No­vem­ber 20027 über die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter auf der Stras­se (SDR) und in der Ver­ord­nung des UVEK vom 3. De­zem­ber 19968 über die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter mit der Ei­sen­bahn als sol­che be­zeich­net sind.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 20052513).

7 SR 741.621

8 SR 742.401.6

2. Abschnitt: Pflichten der Unternehmungen

Art. 4 Ernennung der Gefahrgutbeauftragten  

1 Die Un­ter­neh­mun­gen müs­sen für je­de Tä­tig­keit im Zu­sam­men­hang mit der Hand­ha­bung ge­fähr­li­cher Gü­ter einen, ei­ne oder meh­re­re Ge­fahr­gut­be­auf­trag­te er­nen­nen.

2 Ge­fahr­gut­be­auf­trag­te kön­nen An­ge­hö­ri­ge, In­ha­ber oder In­ha­be­rin­nen der Un­ter-neh­mung oder aus­sen­ste­hen­de Per­so­nen sein.

3 Die Er­nen­nung der Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten ist schrift­lich fest­zu­hal­ten.

Art. 5 Befreiung  

1 Die Aus­nah­men von der Pflicht, Ge­fahr­gut­be­auf­trag­te zu er­nen­nen, sind im An­hang ge­re­gelt. Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on kann den An­hang un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Ent­wick­lung des na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Rechts an­pas­sen.9

2 Trup­pen­kör­per und nach­ge­ord­ne­te Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­hei­ten der Ar­mee in be­son­de­ren oder aus­ser­or­dent­li­chen La­gen brau­chen kei­ne Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten zu er­nen­nen.

3 Wei­te­re Aus­nah­men von der Pflicht, Ge­fahr­gut­be­auf­trag­te zu er­nen­nen, kön­nen von den Voll­zugs­be­hör­den be­wil­ligt wer­den, so­fern ein be­son­de­rer Fall vor­liegt und die Si­cher­heit ge­wahrt bleibt. Im Be­reich der Stras­se dür­fen Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen nur mit Zu­stim­mung des Bun­des­am­tes für Stras­sen er­teilt wer­den.10

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 20052513).

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 20052513).

Art. 6 Einsatz der Gefahrgutbeauftragten  

1 Die Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten dür­fen nur in den Be­rei­chen ein­ge­setzt wer­den, für wel­che sie einen Schu­lungs­nach­weis be­sit­zen.

2 Er­nennt die Un­ter­neh­mung meh­re­re Ge­fahr­gut­be­auf­trag­te, so muss sie de­ren Auf­ga­ben­be­rei­che auf­ein­an­der ab­stim­men und de­ren Auf­ga­ben und Kom­pe­ten­zen im Ein­zel­nen schrift­lich fest­hal­ten.

Art. 7 Meldung an die Behörden  

Die Un­ter­neh­mun­gen müs­sen der Voll­zugs­be­hör­de un­auf­ge­for­dert in­nert 30 Ta­gen nach der Er­nen­nung die Na­men der Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten und die in de­ren Schu­lungs­nach­weis auf­ge­führ­ten Be­rei­che be­kannt ge­ben.

Art. 8 Stellung der Gefahrgutbeauftragten im Betrieb  

1 Die Un­ter­neh­mun­gen müs­sen die Vor­aus­set­zun­gen da­für schaf­fen, dass die Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten ih­re Auf­ga­ben er­fül­len kön­nen.

2 Sie müs­sen den Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten die nö­ti­ge Un­ab­hän­gig­keit ein­räu­men und si­cher­stel­len, dass ih­nen aus der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben kei­ne Nach­tei­le er­wach­sen.

3 Sie müs­sen ge­währ­leis­ten, dass die Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten di­rek­ten Kon­takt zu dem mit dem Ver­pa­cken, Ein­fül­len, Ver­sen­den, La­den, Be­för­dern oder Ent­la­den ge­fähr­li­cher Gü­ter be­schäf­tig­ten Per­so­nal so­wie di­rek­ten Zu­gang zu des­sen Ar­beits­plät­zen ha­ben.

Art. 9 Bekanntmachung im Betrieb  

Die Un­ter­neh­mun­gen müs­sen da­für sor­gen, dass die Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten und de­ren Auf­ga­ben und Funk­ti­on bei den Be­triebs­an­ge­hö­ri­gen be­kannt sind.

Art. 10 Kontrollen  

1 Die Un­ter­neh­mun­gen ha­ben der Voll­zugs­be­hör­de al­le not­wen­di­gen Aus­künf­te zum Voll­zug die­ser Ver­ord­nung so­wie für die Kon­trol­len zu er­tei­len; sie ha­ben ihr für die not­wen­di­gen Un­ter­su­chun­gen un­ge­hin­der­ten Zu­tritt zum Be­trieb zu er­mög­li­chen.

2 Sie ha­ben die Be­rich­te der Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten min­des­tens fünf Jah­re auf­zu­be­wah­ren und der Voll­zugs­be­hör­de auf Ver­lan­gen vor­zu­wei­sen.

3. Abschnitt: Aufgaben der Gefahrgutbeauftragten

Art. 11 Allgemeine Aufgaben  

1 Die Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten ha­ben:

a.
die Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten über die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter zu über­wa­chen;
b.
die Un­ter­neh­mung bei de­ren Tä­tig­kei­ten im Zu­sam­men­hang mit der Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter zu be­ra­ten;
c.
jähr­li­che Be­rich­te zu Han­den der Un­ter­neh­mungs­lei­tung über die Tä­tig­kei­ten der Un­ter­neh­mung be­züg­lich der Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter zu er­stel­len.

2 Sie ha­ben ins­be­son­de­re zu über­prü­fen:

a.
die Ver­fah­ren, mit de­nen die Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten zur Iden­ti­fi­zie­rung der be­för­der­ten ge­fähr­li­chen Gü­ter si­cher­ge­stellt wer­den soll;
b.
das Vor­ge­hen der Un­ter­neh­mung, mit wel­chem die­se beim Kauf von Be­för­de­rungs­mit­teln den be­son­de­ren Er­for­der­nis­sen be­züg­lich der be­för­der­ten ge­fähr­li­chen Gü­ter Rech­nung tra­gen soll;
c.
die Ver­fah­ren, mit de­nen das für die Ge­fahr­gut­be­för­de­rung oder für das Ver­la­den oder das Ent­la­den ver­wen­de­te Ma­te­ri­al über­prüft wird;
d.11
ob die be­tref­fen­den Ar­beit­neh­mer der Un­ter­neh­mung aus­rei­chend aus­ge­bil­det und in Be­zug auf Än­de­run­gen der Ge­fahr­gut­be­stim­mun­gen wei­ter­ge­bil­det sind und ob dies in den Per­so­nal­un­ter­la­gen ver­merkt ist;
e.
ob ge­eig­ne­te So­fort­mass­nah­men bei all­fäl­li­gen Un­fäl­len oder Zwi­schen­fäl­len, wel­che die Si­cher­heit beim Ver­pa­cken, Ein­fül­len, Ver­sen­den, La­den, Be­för­dern oder Ent­la­den ge­fähr­li­cher Gü­ter be­ein­träch­ti­gen könn­ten, vor­ge­se­hen sind;
f.
ob Un­ter­su­chun­gen und, so­fern er­for­der­lich, die Er­stel­lung von Be­rich­ten über Un­fäl­le, Zwi­schen­fäl­le oder schwe­re Ver­stös­se, die wäh­rend des Ver­pa­ckens, Ein­fül­lens, Ver­sen­dens, La­dens, Be­för­derns oder Ent­la­dens ge­fähr­li­cher Gü­ter fest­ge­stellt wur­den, durch­ge­führt wer­den;
g.
ob ge­eig­ne­te Mass­nah­men, mit de­nen das er­neu­te Auf­tre­ten von Un­fäl­len, Zwi­schen­fäl­len oder schwe­ren Ver­stös­sen ver­hin­dert wer­den soll, ein­ge­führt sind;
h.
ob die recht­li­chen Vor­schrif­ten und die be­son­de­ren An­for­de­run­gen an die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter bei der Aus­wahl und dem Ein­satz von Sub­un­ter­neh­mern oder an­de­ren Dritt­per­so­nen be­rück­sich­tigt wer­den;
i.
ob das mit dem Ver­pa­cken, Ein­fül­len, Ver­sen­den, La­den, Be­för­dern oder Ent­­la­den ge­fähr­li­cher Gü­ter be­trau­te Per­so­nal über aus­führ­li­che Ar­beits­an­lei­tun­gen und An­wei­sun­gen ver­fügt;
j.
ob Mass­nah­men zur Auf­klä­rung über die Ge­fah­ren beim Ver­pa­cken, Ein­fül­len, Ver­sen­den, La­den, Be­för­dern oder Ent­la­den ge­fähr­li­cher Gü­ter ein­ge­führt sind;
k.
ob Mass­nah­men zur Über­prü­fung des Vor­han­den­seins der im Be­för­de­rungs­mit­tel mit­zu­füh­ren­den Pa­pie­re und Si­cher­heits­aus­rüs­tun­gen so­wie der Vor­schrifts­mäs­sig­keit die­ser Pa­pie­re und Aus­rüs­tun­gen ein­ge­führt sind;
l.
ob Ver­fah­ren zur Über­prü­fung der Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten für das La­den und Ent­la­den ein­ge­führt sind;
m.12
ob der Si­che­rungs­plan nach Un­ter­ab­schnitt 1.10.3.2 des Eu­ro­päi­schen Über­ein­kom­mens vom 30. Sep­tem­ber 195713 über die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter auf der Stras­se (ADR) und nach Un­ter­ab­schnitt 1.10.3.2 der Ord­nung für die in­ter­na­tio­na­le Ei­sen­bahn­be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter (RID)14 vor­han­den ist.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6539).

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 8. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5365).

13 SR 0.741.621

14 Das RID (An­la­ge I zur CIM – SR 0.742.403.1) wird we­der in der AS noch in der SR ver‑ öf­fent­licht. Se­pa­rat­dru­cke kön­nen beim Bun­des­amt für Bau­ten und Lo­gis­tik (BBL), Ver­kauf Bun­de­spu­bli­ka­tio­nen, 3003 Bern (www.bun­de­spu­bli­ka­tio­nen.ch) be­zo­gen wer­den.

Art. 12 Unfallbericht  

1 Die Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten ge­währ­leis­ten, dass in­nert nütz­li­cher Frist zu Han­den der Un­ter­neh­mens­lei­tung ein Un­fall­be­richt er­stellt wird, wenn beim Ver­pa­cken, Ein­fül­len, Ver­sen­den, La­den, Be­för­dern oder Ent­la­den ge­fähr­li­cher Gü­ter:

a.
Men­gen frei­ge­setzt wer­den, wel­che hö­her sind als je­ne Men­gen, für wel­che kei­ne Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten er­nannt wer­den müs­sen; oder
b.
Per­so­nen ge­tö­tet oder schwer ver­letzt wer­den; als schwe­re Ver­let­zung gilt die Ver­let­zung ei­ner Per­son, de­ren Be­hand­lung einen Spi­tal­auf­ent­halt von mehr als 24 Stun­den er­for­dert.

2 Der Be­richt be­schreibt die Um­stän­de, den Ver­lauf, die Fol­gen des Un­falls und die Mass­nah­men, die ge­trof­fen wur­den, um wei­te­re Un­fäl­le der glei­chen Art zu ver­hin­dern.

3 Die Un­ter­neh­mun­gen müs­sen den Be­richt den Voll­zugs­be­hör­den zu­stel­len.

4. Abschnitt: Ausbildung und Prüfung der Gefahrgutbeauftragten

Art. 13 Grundsatz  

Ge­fahr­gut­be­auf­trag­te müs­sen ei­ne Aus­bil­dung er­hal­ten und ei­ne Prü­fung be­stan­den ha­ben.

Art. 14 Umfang der Ausbildung  

1 Die Aus­bil­dung hat aus­rei­chen­de Kennt­nis­se über die Ge­fah­ren bei der Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter und den da­mit zu­sam­men­hän­gen­den Tä­tig­kei­ten, die da­für gel­ten­den Vor­schrif­ten so­wie die Auf­ga­ben nach den Ar­ti­keln 11 und 12 zu ver­mit­teln.

2 Sie kann sich auf einen oder zwei Ver­kehrs­trä­ger so­wie auf ei­nes oder meh­re­re der fol­gen­den Ge­bie­te be­schrän­ken, die wie folgt aus Klas­sen des ADR15 und des RID16 be­ste­hen:17

a.
Klas­se 1;
b.
Klas­se 2;
c.
Klas­se 7;
d.
Klas­sen 3, 4.1, 4.2, 4.3, 5.1, 5.2, 6.1, 6.2, 8, 9;
e.18
Klas­se 3 UN-Num­mern 1202, 1203, 1223, 3475 und Flug­ben­zin der UN‑Num­mern 1268 und 1863.

15 SR 0.741.621

16 Das RID (An­la­ge I zur CIM – SR 0.742.403.1) wird we­der in der AS noch in der SR ver‑ öf­fent­licht. Se­pa­rat­dru­cke kön­nen beim Bun­des­amt für Bau­ten und Lo­gis­tik (BBL), Ver­kauf Bun­de­spu­bli­ka­tio­nen, 3003 Bern (www.bun­de­spu­bli­ka­tio­nen.ch) be­zo­gen wer­den.

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 8. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5365).

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20085089).

Art. 15 Durchführung der Ausbildung  

1 Die Aus­bil­dung muss in der Schweiz durch­ge­führt wer­den.

2 Die Aus­bil­dungs­ver­an­stal­ter ha­ben die Aus­bil­dungs­da­ten den Voll­zugs­be­hör­den je­weils zu Be­ginn des Jah­res mit­zu­tei­len.

3 Die Teil­neh­mer­zahl für ei­ne Aus­bil­dungs­ver­an­stal­tung ist auf 25 zu be­schrän­ken.

Art. 16 Dauer der Ausbildung  

1 Die Aus­bil­dung für den all­ge­mei­nen Teil, in wel­chem die er­for­der­li­chen Kennt­nis­se für al­le Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten ver­mit­telt wer­den, und den be­son­de­ren Teil für einen Ver­kehrs­trä­ger um­fasst 24 Un­ter­richts­ein­hei­ten.

2 Für je­den wei­te­ren Ver­kehrs­trä­ger um­fasst sie vier Un­ter­richts­ein­hei­ten.

3 Ei­ne Un­ter­richts­ein­heit dau­ert min­des­tens 45 Mi­nu­ten.

Art. 17 Ausbildungsbescheinigung  

1 Der Aus­bil­dungs­ver­an­stal­ter gibt ei­ne Aus­bil­dungs­be­schei­ni­gung ab, wenn der Teil­­neh­mer oder die Teil­neh­me­rin die für de­ren Er­werb vor­ge­schrie­be­nen Un­ter­richts­ein­hei­ten be­sucht hat.

2 Die Aus­bil­dungs­be­schei­ni­gung ist ein Jahr seit dem Ab­schluss der Aus­bil­dung gül­tig.

3 Die Aus­bil­dungs­be­schei­ni­gung ent­hält fol­gen­de An­ga­ben:

a.
Aus­bil­dungs­ver­an­stal­ter;
b.
Na­me, Vor­na­me und Adres­se des Teil­neh­mers oder der Teil­neh­me­rin;
c.
vor­ge­leg­ter Aus­weis (Pass, Iden­ti­täts­kar­te, Füh­rer­aus­weis);
d.
Gül­tig­keits­be­reich nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2;
e.
Aus­bil­dungs­da­ten;
f.
Na­me des Aus­bil­dungs­lei­ters oder der Aus­bil­dungs­lei­te­rin so­wie de­ren Un­ter­schrift.
Art. 18 Prüfungsvoraussetzung  

1 Wer über ei­ne gül­ti­ge Aus­bil­dungs­be­schei­ni­gung ver­fügt, kann ei­ne Prü­fung ab­le­gen.

2 Ein Aus­weis nach den Ar­ti­keln 51 und 52 der Spreng­stoff­ver­ord­nung vom 27. No­vem­ber 200019 gilt für die Klas­se 1 (Art. 14 Abs. 2) als Aus­bil­dungs­be­schei­ni­gung.

3 Ein Aus­weis der Be­rufs­grup­pe 11.2 der Ta­bel­le 3B nach An­hang 3 der Strah­len­schutz-Aus­bil­dungs­ver­ord­nung vom 15. Sep­tem­ber 199820 gilt für die Klas­se 7 (Art. 14 Abs. 2) als Aus­bil­dungs­be­schei­ni­gung.

4 Für die Ab­le­gung der Prü­fung zur Ver­län­ge­rung des Schu­lungs­nach­wei­ses be­darf es kei­ner Aus­bil­dungs­be­schei­ni­gung.

Art. 19 Prüfung  

1 Die Prü­fung kann nur über die in der Aus­bil­dungs­be­schei­ni­gung ge­nann­ten Be­rei­che ab­ge­legt wer­den.

1bis Für den Be­reich der Ge­fahr­gut­klas­se 7 muss ei­ne se­pa­ra­te Prü­fung ab­ge­legt wer­den.21

2 An der Prü­fung ha­ben die Kan­di­da­ten und Kan­di­da­tin­nen nach­zu­wei­sen, dass sie die er­for­der­li­chen Kennt­nis­se über die all­ge­mei­nen Mass­nah­men zur Ver­hü­tung von Ri­si­ken und die Si­cher­heits­mass­nah­men so­wie die ver­kehrs­trä­ger­be­zo­ge­nen Be­stim­mun­gen in den na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Er­las­sen be­sit­zen.

3 Die Sach­ge­bie­te der Prü­fung rich­ten sich nach Un­ter­ab­schnitt 1.8.3.11 ADR22 und Un­ter­ab­schnitt 1.8.3.11 RID23.

4 Die Prü­fungs­stel­len ha­ben die Prü­fungs­da­ten den Voll­zugs­be­hör­den je­weils zu Be­ginn des Jah­res mit­zu­tei­len.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 20052513).

22 SR 0.741.621

23 Das RID (An­la­ge I zur CIM – SR 0.742.403.1) wird we­der in der AS noch in der SR ver­öf­fent­licht. Se­pa­rat­dru­cke kön­nen beim Bun­des­amt für Bau­ten und Lo­gis­tik (BBL), Ver­kauf Bun­de­spu­bli­ka­tio­nen, 3003 Bern, www.bun­de­spu­bli­ka­tio­nen.ch, be­zo­gen wer­den.

Art. 20 Prüfungsstellen  

1 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on an­er­kennt die Stel­len, die Prü­fun­gen durch­füh­ren dür­fen.

2 Ei­ne Prü­fungs­stel­le muss:

a.
Sitz in der Schweiz ha­ben;
b.
un­ab­hän­gig von den Un­ter­neh­mun­gen, die Ge­fahr­gut­be­auf­trag­te be­schäf­ti­gen, sein;
c.
die Ob­jek­ti­vi­tät der Prü­fun­gen ge­währ­leis­ten;
d.
das Vor­han­den­sein des nö­ti­gen Fach­wis­sens ge­währ­leis­ten;
e.
mit ei­nem Prü­fungs­kon­zept nach­wei­sen, dass sie die Prü­fun­gen ord­nungs­ge­mä­ss durch­füh­ren kann;
f.
die Prü­fung in Deutsch, Fran­zö­sisch und Ita­lie­nisch durch­füh­ren kön­nen.

3 Die Prü­fungs­stel­le darf nicht Aus­bil­dungs­ver­an­stal­te­rin sein.24

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 8. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2006 5365).

Art. 21 Schulungsnachweis  

1 Die Prü­fungs­stel­len er­tei­len den Kan­di­da­ten und Kan­di­da­tin­nen nach be­stan­de­ner Prü­fung den Schu­lungs­nach­weis.

2 Der Schu­lungs­nach­weis ist fünf Jah­re gül­tig.

3 Er wird je­weils um fünf Jah­re ver­län­gert, wenn der In­ha­ber oder die In­ha­be­rin im letz­ten Jahr vor sei­nem Ab­lauf die Prü­fung er­neut be­stan­den hat.

4 In­halt und Form des Schu­lungs­nach­wei­ses müs­sen dem Mus­ter nach Un­ter­­ab­schnitt 1.8.3.18 ADR25 oder nach Un­ter­ab­schnitt 1.8.3.18 RID26 ent­spre­chen; im Schu­lungs­nach­weis ist zu­dem der Gül­tig­keits­be­reich nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2 an­zu­ge­ben.

5 Die Prü­fungs­stel­len füh­ren ei­ne Lis­te der er­teil­ten und ver­län­ger­ten Schu­lungs­nach­wei­se. Die Lis­te kann von je­der­mann ein­ge­se­hen wer­den.

25 SR 0.741.621

26 Das RID (An­la­ge I zur CIM – SR 0.742.403.1) wird we­der in der AS noch in der SR ver­öf­fent­licht. Se­pa­rat­dru­cke kön­nen beim Bun­des­amt für Bau­ten und Lo­gis­tik (BBL), Ver­kauf Bun­de­spu­bli­ka­tio­nen, 3003 Bern (www.bun­de­spu­bli­ka­tio­nen.ch) be­zo­gen wer­den.

Art. 22 Ausländische Schulungsnachweise 27  

Aus­län­di­sche Schu­lungs­nach­wei­se, die in An­wen­dung der Richt­li­nie Nr. 2008/68/EG28, des Ab­schnit­tes 1.8.3 ADR29 oder des Ab­schnit­tes 1.8.3 RID30 aus­ge­stellt wor­den sind, sind als gleich­wer­tig an­er­kannt.

27 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 der Gü­ter­trans­port­ver­ord­nung vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1859).

28 Richt­li­nie Nr. 2008/68/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 24. Sep­tem­ber 2008 über die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter im Bin­nen­land, ABl. L 260 vom 30.9.2008, S. 13.

29 SR 0.741.621

30 Das RID (An­hang C zum Über­ein­kom­men vom 9. Mai 1980 über den in­ter­na­tio­na­len Ei­sen­bahn­ver­kehr; CO­TIF; SR 0.742.403.1) in der Fas­sung des Än­de­rungs­pro­to­kolls vom 3. Ju­ni 1999 (SR 0.742.403.12) wird in der AS nicht ver­öf­fent­licht. Se­pa­rat­dru­cke kön­nen beim Bun­des­amt für Bau­ten und Lo­gis­tik (BBL), Ver­kauf Bun­de­spu­bli­ka­tio­nen, 3003 Bern (www.bun­de­spu­bli­ka­tio­nen.ch) be­zo­gen wer­den.

5. Abschnitt: Strafbestimmungen 31

31 Fassung gemäss Anhang Ziff. II 3 der Gütertransportverordnung vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 1859).

Art. 23 Leiter und Leiterinnen von Unternehmungen  

Mit Bus­se wird be­straft, wer als Lei­ter oder Lei­te­rin ei­ner Un­ter­neh­mung:32

a.
kei­nen Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten oder kei­ne Ge­fahr­gut­be­auf­trag­te er­nennt;
b.
die Er­nen­nung von Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten nicht frist­ge­mä­ss mel­det;
c.
es un­ter­lässt, da­für zu sor­gen, dass die Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten ih­re Auf­ga­ben er­fül­len kön­nen;
d.
die Voll­zugs­be­hör­de in ih­rer Kon­troll­tä­tig­keit be­hin­dert, ihr den Zu­tritt zum Be­trieb oder die nö­ti­gen Aus­künf­te ver­wei­gert oder ihr wahr­heits­wid­ri­ge Aus­künf­te er­teilt;
e.
die Pflicht zur Auf­be­wah­rung der schrift­li­chen Be­rich­te miss­ach­tet;
f.
ver­an­lasst, dass ei­ne nach die­ser Ver­ord­nung straf­ba­re Hand­lung durch Ge­fahr­gut­be­auf­trag­te vor­ge­nom­men wird, oder ei­ne sol­che Hand­lung nicht nach Mög­lich­keit ver­hin­dert.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 8. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5365).

Art. 24 Gefahrgutbeauftragte 33  

Wer als Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ter oder als Ge­fahr­gut­be­auf­trag­te die Auf­ga­ben nach den Ar­ti­keln 11 und 12 nicht wahr­nimmt, wird mit Bus­se be­straft.

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 8. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5365).

6. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 25 Vollzug  

1 Im Be­reich der Stras­se voll­zie­hen die Kan­to­ne die­se Ver­ord­nung. Sie tref­fen die not­wen­di­gen Mass­nah­men und be­zeich­nen die zu­stän­di­gen Be­hör­den.

2 Im Be­reich des öf­fent­li­chen Ver­kehrs voll­zieht das Bun­des­amt für Ver­kehr die­se Ver­ord­nung.

3 Im Be­reich der mi­li­tä­ri­schen Trans­por­te voll­zieht das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport die­se Ver­ord­nung.

4 In Be­trie­ben, wo teils die Bun­des­be­hör­den und teils die Kan­to­ne für den Voll­zug zu­stän­dig sind, ko­or­di­nie­ren die­se Voll­zugs­be­hör­den ih­re Tä­tig­kei­ten.

5 Die Voll­zugs­be­hör­den füh­ren die Kon­trol­len in den Be­trie­ben durch und kön­nen Ein­sicht in die Un­ter­la­gen ver­lan­gen, wel­che die Auf­ga­ben der Ge­fahr­gut­be­auf­trag­ten be­tref­fen.

6 Sie kön­nen je­der­zeit un­an­ge­mel­det Aus­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen und Prü­fun­gen kon­trol­lie­ren.

Art. 26 Übergangsbestimmungen  

1 Ge­fahr­gut­be­auf­trag­te müs­sen bis zum 31. De­zem­ber 2002 er­nannt wer­den.

2 Der Nach­weis ei­ner wäh­rend der letz­ten drei Jah­re vor In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung be­stan­de­nen Prü­fung, die der Prü­fung nach Ar­ti­kel 19 gleich­wer­tig ist, gilt bis fünf Jah­re nach Be­ste­hen der Prü­fung als Schu­lungs­nach­weis.

Art. 26a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
22. Oktober 2008
34  

Aus­bil­dungs­be­schei­ni­gun­gen und Schu­lungs­nach­wei­se für die Klas­se 3 der UN‑Num­mern 1202, 1203 und 1223, wel­che vor dem 1. Ja­nu­ar 2009 aus­ge­stellt wor­den sind, gel­ten auch für die UN-Num­mer 3475 und Flug­ben­zin der UN-Num­mern 1268 und 1863.

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20085089).

Art. 27 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ju­li 2001 in Kraft.

Anhang 35

35 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 10. Juni 2005 (AS 20052513). Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 8. Dez. 2006 (AS 2006 5365), vom 22. Okt. 2008 (AS 2008 5089) und vom 31. Okt. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6539).

(Art. 5 Abs. 1)

Ausnahmen

Von der Pflicht, Gefahrgutbeauftragte zu ernennen, befreit sind:

1.
Unternehmungen, deren betroffene Tätigkeiten sich auf begrenzte Mengen je Beförderungseinheit oder Wagen erstrecken, die unterhalb der in Unter­abschnitt 1.7.1.4, in den Kapiteln 3.3–3.5 oder, sofern in Versandstücken transportiert, in Unterabschnitt 1.1.3.6 ADR36/RID37 festgelegten Grenzwerte liegen.
2.
Unternehmungen, deren betroffene Tätigkeiten sich beschränken auf:
a.
Baustellentanks nach Anhang 1 Ziffer 1.6.14.438 SDR39;
b.
2 Bestrahlungseinheiten UN 2916 mit einer maximalen Aktivität des 10‑fachen A2-Wertes (bzw. A1-Wertes bei Strahlenquellen in besonde­rer Form) oder 2 Isotopensonden UN 3332 je Beförderungseinheit.

36 SR 0.741.621

37 Das RID (Anlage I zur CIM – SR 0.742.403.1) wird weder in der AS noch in der SR ver-öffentlicht. Separatdrucke können beim Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL), Verkauf Bundespublikationen, 3003 Bern (www.bundespublikationen.ch bezogen werden.

38 Der Verweis wurde in Anwendung von Art. 12 Abs. 2 des Publikationsgesetzes vom 18. Juni 2004 (SR 170.512) auf den 1. Jan. 2019 angepasst.

39 SR 741.621

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