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Eisenbahngesetz

vom 20. Dezember 1957 (Stand am 1. Juli 2020)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 81, 87 und 87a der Bundesverfassung2,3 nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 3. Februar 19564,

beschliesst:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich

1Die­ses Ge­setz re­gelt den Bau und Be­trieb von Ei­sen­bah­nen.

2Die Ei­sen­bahn um­fasst die In­fra­struk­tur und den dar­auf durch­ge­führ­ten Ver­kehr.2

3Der Bun­des­rat ent­schei­det über die Un­ter­stel­lung von an­de­ren spur­ge­führ­ten An­la­gen und Fahr­zeu­gen un­ter die­ses Ge­setz.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 2 Eisenbahnunternehmen

Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men sind Un­ter­neh­men, die:

a.
die In­fra­struk­tur bau­en und be­trei­ben (In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen);
b.
den Ver­kehr auf der In­fra­struk­tur durch­füh­ren (Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men).

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 3 Enteignung

1Für den Bau und den Be­trieb von Ei­sen­bah­nen kann das Ent­eig­nungs­recht nach dem Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 19303 über die Ent­eig­nung gel­tend ge­macht wer­den.4

2Das Ent­eig­nungs­ver­fah­ren kommt erst zur An­wen­dung, wenn die Be­mü­hun­gen um einen frei­hän­di­gen Er­werb der er­for­der­li­chen Rech­te oder um ei­ne Landum­le­gung nicht zum Ziel füh­ren.

3Rech­te an Bahn­ge­biet kön­nen nicht er­ses­sen wer­den.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 Ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010, wur­den die Rand­ti­tel im gan­zen Er­lass in Sach­über­schrif­ten um­ge­wan­delt. Die je­wei­li­gen Ziff. und Bst. wur­den da­bei nicht über­nom­men (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
3 SR 711
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 4


1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 18 des Ge­richts­stands­ge­set­zes vom 24. März 2000, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2355; BBl 1999 2829).

2. Kapitel: Eisenbahnunternehmen

1. Abschnitt: Infrastrukturbetreiberinnen

Art. 5 Infrastrukturkonzession und Sicherheitsgenehmigung

1Wer ei­ne Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur bau­en und be­trei­ben will, be­nö­tigt ei­ne In­fra­struk­tur­kon­zes­si­on (Kon­zes­si­on).2

2Das kon­zes­sio­nier­te Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men3 ist be­rech­tigt und ver­pflich­tet, die Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur nach den Vor­schrif­ten der Ei­sen­bahn­ge­setz­ge­bung und der Kon­zes­si­on zu bau­en und zu be­trei­ben.

3Der Be­trieb der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur um­fasst die Ein­rich­tung und den Un­ter­halt der An­la­gen so­wie die Füh­rung der Strom­ver­sor­gungs-, Be­triebs­leit- und Si­cher­heits­sys­te­me.

4Für den Be­trieb der In­fra­struk­tur ist zu­sätz­lich ei­ne Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung er­for­der­lich. Der Bun­des­rat kann für re­gio­nal tä­ti­ge Un­ter­neh­men Er­leich­te­run­gen vor­se­hen.4


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
3 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681). Die­se Än­de­rung wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 6 Erteilung, Änderung und Erneuerung der Konzession

1Der Bun­des­rat er­teilt die Kon­zes­si­on, wenn:

a.
ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se am Bau und Be­trieb der In­fra­struk­tur be­steht; oder
b.
ein ei­gen­wirt­schaft­li­cher Be­trieb er­war­tet wer­den kann.

2Zu­dem wird für die Kon­zes­si­ons­er­tei­lung vor­aus­ge­setzt, dass:

a.
kei­ne we­sent­li­chen öf­fent­li­chen In­ter­es­sen, na­ment­lich der Raum­pla­nung, des Um­welt­schut­zes, des Na­tur- und Hei­mat­schut­zes oder der na­tio­na­len Si­cher­heits­ko­ope­ra­ti­on, ent­ge­gen­ste­hen;
b.
der Be­trieb ei­ner Ei­sen­bahn oh­ne Er­schlies­sungs­funk­ti­on die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 11 des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 20092 er­füllt; und
c.
das Un­ter­neh­men im Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­gen ist.

3Der Bun­des­rat hört die be­trof­fe­nen Kan­to­ne vor der Kon­zes­si­ons­er­tei­lung an.

4Für Stras­sen­bah­nen muss die nach kan­to­na­lem Recht er­for­der­li­che Be­wil­li­gung zur Be­nüt­zung der öf­fent­li­chen Stras­sen er­teilt oder zu­ge­si­chert sein.

5Die Kon­zes­si­on wird für höchs­tens 50 Jah­re er­teilt. Sie kann ge­än­dert und er­neu­ert wer­den.

6Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) ist zu­stän­dig für:

a.
die Än­de­rung der Kon­zes­si­on, mit Aus­nah­me der Aus­deh­nung;
b.
die Er­neue­rung der Kon­zes­si­on.3

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 SR 745.1
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 7 Übertragung der Konzession

1Auf Ge­such der Kon­zes­si­ons­in­ha­be­rin kann das UVEK die Kon­zes­si­on auf ein an­de­res Un­ter­neh­men über­tra­gen.3 Die be­trof­fe­nen Kan­to­ne sind vor­her an­zu­hö­ren.

2Sol­len nur ein­zel­ne durch Ge­setz oder Kon­zes­si­on be­grün­de­te Rech­te oder Pflich­ten über­tra­gen wer­den, so legt die Kon­zes­si­ons­in­ha­be­rin die dar­über ab­ge­schlos­se­nen Be­triebs­ver­trä­ge dem Bun­des­amt für Ver­kehr (BAV) zur Kennt­nis­nah­me vor. Sie ist dem Bund ge­gen­über wei­ter­hin für die Er­fül­lung der durch Ge­setz und Kon­zes­si­on be­grün­de­ten Pflich­ten ver­ant­wort­lich.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 8 Entzug, Widerruf und Erlöschen der Konzession

1Der Bun­des­rat ent­zieht die Kon­zes­si­on nach An­hö­rung der be­trof­fe­nen Kan­to­ne je­der­zeit oh­ne An­spruch auf Ent­schä­di­gung ganz oder teil­wei­se, wenn:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung nicht mehr er­füllt sind; oder
b.
das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men die ihm nach dem Ge­setz oder der Kon­zes­si­on auf­er­leg­ten Pflich­ten wie­der­holt oder in schwer­wie­gen­der Wei­se ver­letzt.

2Er kann die Kon­zes­si­on nach An­hö­rung der be­trof­fe­nen Kan­to­ne wi­der­ru­fen, wenn we­sent­li­che öf­fent­li­che In­ter­es­sen, na­ment­lich die zweck­mäs­si­ge und wirt­schaft­li­che Be­frie­di­gung der Trans­port­be­dürf­nis­se, dies recht­fer­ti­gen; das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men ist an­ge­mes­sen zu ent­schä­di­gen.

3Die Kon­zes­si­on er­lischt:

a.
wenn in­nert der in der Kon­zes­si­on fest­ge­setz­ten Frist der Bau nicht be­gon­nen oder vollen­det oder der Be­trieb nicht auf­ge­nom­men wird;
b.
mit Ab­lauf der Kon­zes­si­ons­dau­er;
c.
durch Rück­kauf durch den Bund;
d.
durch Ver­zicht, wenn der Bun­des­rat die­sen nach An­hö­rung der be­trof­fe­nen Kan­to­ne ge­neh­migt;
e.
wenn das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men in der Zwangs­li­qui­da­ti­on an ei­ner zwei­ten Ver­stei­ge­rung kei­nem Höchst­bie­ten­den zu­ge­schla­gen wer­den kann.

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 8a Erteilung und Erneuerung der Sicherheitsgenehmigung

1Das BAV er­teilt die Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung.

2Die Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung um­fasst die Zu­las­sung des Si­cher­heits­ma­na­ge­ment­sys­tems der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin und die Zu­las­sung der Vor­keh­run­gen, die die­se ge­trof­fen hat, um einen si­che­ren Be­trieb auf ih­ren Stre­cken zu ge­währ­leis­ten.

3Sie wird für höchs­tens fünf Jah­re er­teilt und kann er­neu­ert wer­den.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 8b Entzug der Sicherheitsgenehmigung

Das BAV ent­zieht die Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung je­der­zeit oh­ne An­spruch auf Ent­schä­di­gung ganz oder teil­wei­se, wenn:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung nicht mehr er­füllt sind; oder
b.
die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin wie­der­holt oder in schwer­wie­gen­der Wei­se ge­gen das Ge­setz oder die Ge­neh­mi­gung ver­stos­sen hat.

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2 (AS 2012 5619; BBl 2011 911). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

2. Abschnitt: Eisenbahnverkehrsunternehmen

Art. 8c Netzzugangsbewilligung und Sicherheitsbescheinigung

1Wer den Ei­sen­bahn­ver­kehr durch­füh­ren will, be­nö­tigt ei­ne Ge­neh­mi­gung als Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men (Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung) und ei­ne Si­cher­heits­be­schei­ni­gung. Der Bun­des­rat kann für re­gio­nal tä­ti­ge Un­ter­neh­men Aus­nah­men vor­se­hen.

2Das Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men, das über ei­ne Si­cher­heits­be­schei­ni­gung ver­fügt, ist be­rech­tigt, auf al­len ei­ge­nen Stre­cken so­wie auf den frem­den Stre­cken, für wel­che die Si­cher­heits­be­schei­ni­gung gilt, den Ei­sen­bahn­ver­kehr durch­zu­füh­ren.

3Das Un­ter­neh­men muss die schwei­ze­ri­schen Rechts­vor­schrif­ten ein­hal­ten, ins­be­son­de­re:

a.
die tech­ni­schen und be­trieb­li­chen Vor­schrif­ten;
b.
die Vor­schrif­ten über si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­kei­ten.

4Vor­be­hal­ten bleibt das Recht, Rei­sen­de re­gel­mäs­sig und ge­werbs­mäs­sig zu be­för­dern, das nach den Ar­ti­keln 6–8 des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 20092 ver­lie­hen wird.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).
2 SR 745.1

Art. 8d Erteilung und Erneuerung der Netzzugangsbewilligung

1Das BAV er­teilt die Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung, wenn das Un­ter­neh­men:

a.
über ei­ne ge­nü­gen­de Or­ga­ni­sa­ti­on und über die er­for­der­li­chen Kennt­nis­se und Er­fah­run­gen ver­fügt, um einen si­che­ren und zu­ver­läs­si­gen Be­trieb zu ge­währ­leis­ten;
b.
fi­nan­zi­ell leis­tungs­fä­hig ist und über einen ge­nü­gen­den Ver­si­che­rungs­schutz ver­fügt;
c.
die An­for­de­run­gen an die Zu­ver­läs­sig­keit der für die Ge­schäfts­füh­rung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen er­füllt;
d.
die ar­beits­recht­li­chen Vor­schrif­ten und die Ar­beits­be­din­gun­gen der Bran­che ein­hält;
e.
sei­nen Sitz in der Schweiz hat.

2Die Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung wird für höchs­tens zehn Jah­re er­teilt. Sie kann er­neu­ert wer­den.

3Be­steht mit an­de­ren Staa­ten ei­ne Ver­ein­ba­rung über die ge­gen­sei­ti­ge An­er­ken­nung, so gel­ten die von die­sen Staa­ten er­teil­ten Ge­neh­mi­gun­gen auch in der Schweiz.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 8e Erteilung und Erneuerung der Sicherheitsbescheinigung

1Das BAV er­teilt die Si­cher­heits­be­schei­ni­gung.

2Die Si­cher­heits­be­schei­ni­gung um­fasst die Zu­las­sung des Si­cher­heits­ma­na­ge­ment­sys­tems des Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­mens und die Zu­las­sung der Vor­keh­run­gen, die es ge­trof­fen hat, um einen si­che­ren Be­trieb auf den zu be­fah­ren­den Stre­cken zu ge­währ­leis­ten. Das Un­ter­neh­men muss da­zu ins­be­son­de­re nach­wei­sen, dass:

a.
die Be­schäf­tig­ten die für einen si­che­ren Be­trieb er­for­der­li­che Qua­li­fi­ka­ti­on be­sit­zen;
b.
das Roll­ma­te­ri­al den An­for­de­run­gen ei­nes si­che­ren Be­triebs ge­nügt.

3Die Si­cher­heits­be­schei­ni­gung wird für höchs­tens fünf Jah­re er­teilt. Sie kann er­neu­ert wer­den.

4Be­steht mit an­de­ren Staa­ten ei­ne Ver­ein­ba­rung über die ge­gen­sei­ti­ge An­er­ken­nung, so gel­ten die von die­sen Staa­ten er­teil­ten Si­cher­heits­be­schei­ni­gun­gen auch in der Schweiz.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 8f Entzug der Netzzugangsbewilligung und der Sicherheitsbescheinigung

Das BAV ent­zieht die Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung und die Si­cher­heits­be­schei­ni­gung je­der­zeit oh­ne An­spruch auf Ent­schä­di­gung ganz oder teil­wei­se, wenn:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung nicht mehr er­füllt sind; oder
b.
das Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men wie­der­holt oder in schwer­wie­gen­der Wei­se ge­gen das Ge­setz, die Be­wil­li­gung oder die Be­schei­ni­gung ver­stos­sen hat.

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2 (AS 2012 5619; BBl 2011 911). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 9


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 9a Gewährung des Netzzugangs

1Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin ge­währt den Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men den dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Netz­zu­gang.2

2und 3...3

4Der Netz­zu­gang auf ei­nem ört­lich und zeit­lich be­stimm­ten Fahr­weg (Tras­se) kann von je­dem Un­ter­neh­men be­an­tragt wer­den, das an der Durch­füh­rung des Ei­sen­bahn­ver­kehrs in­ter­es­siert ist. Das Un­ter­neh­men muss spä­tes­tens einen Mo­nat vor Be­trieb­s­auf­nah­me ei­ne Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung vor­le­gen oder ein Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men mit der Durch­füh­rung des Ei­sen­bahn­ver­kehrs be­auf­tra­gen. Das Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men, das den Ver­kehr durch­führt, muss die Si­cher­heits­be­schei­ni­gung spä­tes­tens bei der Auf­nah­me des Ver­kehrs vor­le­gen.4

5Tras­sen dür­fen we­der ver­kauft noch auf ein an­de­res Un­ter­neh­men über­tra­gen wer­den. Der Auf­trag nach Ab­satz 4 gilt nicht als Ver­kauf oder Über­tra­gung.5

6Der Bun­des­rat legt die wei­te­ren Grund­sät­ze des Netz­zu­gangs fest und re­gelt die Ein­zel­hei­ten. Er kann mit an­de­ren Staa­ten Ab­kom­men ab­sch­lies­sen, wel­che die Ge­wäh­rung des Netz­zu­gangs für aus­län­di­sche Un­ter­neh­men vor­se­hen. Er be­rück­sich­tigt da­bei den Grund­satz der Ge­gen­sei­tig­keit.6


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. März 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Dez. 2012 (AS 2012 5619; BBl 2011 911).
3 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827).
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Dez. 2012 (AS 2012 5619; BBl 2011 911).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Dez. 2012 (AS 2012 5619; BBl 2011 911).
6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Dez. 2012 (AS 2012 5619; BBl 2011 911).

Art. 9b Netznutzung und Trassenzuteilung

1Der Bun­des­rat legt in ei­nem Netz­nut­zungs­kon­zept die An­zahl Tras­sen fest, die für je­de Ver­kehrs­art min­des­tens zu re­ser­vie­ren sind. Da­bei be­rück­sich­tigt er ins­be­son­de­re:

a.
die Zwe­cke der von Bund, Kan­to­nen und Pri­va­ten ge­tä­tig­ten oder be­schlos­se­nen In­ves­ti­tio­nen für den Ei­sen­bahn­ver­kehr;
b.
die Be­dürf­nis­se nach ab­ge­stimm­ten Trans­port­ket­ten im Per­so­nen­ver­kehr und im Gü­ter­trans­port;
c.
die Ka­pa­zi­tä­ten, die für die Be­frie­di­gung der er­war­te­ten Nach­fra­ge im Per­so­nen­ver­kehr und im Gü­ter­trans­port er­for­der­lich sind;
d.
die Er­mög­li­chung ei­ner wirt­schaft­li­chen Ab­wick­lung des Per­so­nen­ver­kehrs und des Gü­ter­trans­ports auf der Schie­ne.

2Er passt das Kon­zept bei Be­darf den ver­än­der­ten Be­din­gun­gen an.

3Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen er­stel­len für je­des der sechs Jah­re vor dem je­wei­li­gen Fahr­plan­jahr einen Netz­nut­zungs­plan. Sie kon­kre­ti­sie­ren dar­in das Netz­nut­zungs­kon­zept und hal­ten ins­be­son­de­re die Ver­tei­lung der Tras­sen auf die Ver­kehrs­ar­ten im Ta­ges- und Wo­chen­ver­lauf fest. Sie un­ter­brei­ten ih­re Netz­nut­zungs­plä­ne dem BAV zur Ge­neh­mi­gung.

4Die Tras­sen wer­den nach den Vor­ga­ben der Netz­nut­zungs­plä­ne zu­ge­teilt. So­weit freie Ka­pa­zi­tä­ten be­ste­hen, hat der ver­tak­te­te Per­so­nen­ver­kehr Vor­rang. Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men von die­ser Prio­ri­tät un­ter Be­rück­sich­ti­gung volks­wirt­schaft­li­cher und raum­pla­ne­ri­scher An­lie­gen vor­se­hen.

5Das BAV re­gelt das Ver­fah­ren zur Tras­sen­zu­tei­lung und die Ein­zel­hei­ten zu den Netz­nut­zungs­plä­nen. Es kann fest­le­gen, wie bei Mehr­fach­be­stel­lun­gen der­sel­ben Tras­se vor­zu­ge­hen ist.2


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827).
2 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 9c Trassenpreis

1Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen ha­ben An­spruch auf ein Ent­gelt für die Be­nüt­zung ih­rer In­fra­struk­tur (Tras­sen­preis).

2Die be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men re­geln die Ein­zel­hei­ten des Zu­gangs­rechts in ei­ner Ver­ein­ba­rung. Kön­nen sie sich nicht ei­ni­gen, so ent­schei­det die Kom­mis­si­on für den Ei­sen­bahn­ver­kehr (Rail­Com).

3Der Tras­sen­preis ist dis­kri­mi­nie­rungs­frei fest­zu­le­gen. Er muss min­des­tens die Grenz­kos­ten de­cken, die auf ei­ner zeit­ge­mä­ss aus­ge­bau­ten Stre­cke nor­ma­ler­wei­se an­fal­len; die­se Grenz­kos­ten wer­den vom BAV für je­de Stre­cken­ka­te­go­rie be­stimmt.

4Bei der Fest­le­gung des Tras­sen­prei­ses ist ins­be­son­de­re den un­ter­schied­li­chen Kos­ten im Netz, der Um­welt­be­las­tung der Fahr­zeu­ge so­wie der Nach­fra­ge Rech­nung zu tra­gen.

5Beim re­gel­mäs­si­gen Per­so­nen­ver­kehr ent­spricht der Tras­sen­preis den vom BAV für die Stre­cken­ka­te­go­rie be­stimm­ten Grenz­kos­ten und dem von der Kon­zes­si­ons­be­hör­de fest­ge­leg­ten An­teil an den Er­trä­gen aus dem Ver­kehr.

6Der Bun­des­rat legt die Grund­sät­ze für die Be­mes­sung des Tras­sen­prei­ses fest und re­gelt die Ver­öf­fent­li­chung. Bei der Fest­le­gung der Grund­sät­ze sorgt er da­für, dass auf ver­gleich­ba­ren Stre­cken gleich ho­he Tras­sen­prei­se fest­ge­legt und die Bahn­ka­pa­zi­tä­ten op­ti­mal aus­genützt wer­den.


1 Ur­spüng­lich Art. 9b. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. März 1998 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

2a. Kapitel: Trassenvergabestelle

Art. 9d Rechtsform und -persönlichkeit

1Die Schwei­ze­ri­sche Tras­sen­ver­ga­be­stel­le (Tras­sen­ver­ga­be­stel­le) ist ei­ne öf­fent­lich-recht­li­che An­stalt des Bun­des mit ei­ge­ner Rechts­per­sön­lich­keit.

2Sie ist von den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men und an­de­ren in­ter­es­sier­ten Drit­ten un­ab­hän­gig.

3Sie or­ga­ni­siert sich selbst und führt ei­ne ei­ge­ne Rech­nung.

4Sie wird nach be­triebs­wirt­schaft­li­chen Grund­sät­zen ge­führt.

5Sie wird im Han­dels­re­gis­ter un­ter der Be­zeich­nung «Schwei­ze­ri­sche Tras­sen­ver­ga­be­stel­le» ein­ge­tra­gen. Sie hat ih­ren Sitz in Bern.

Art. 9e und 9f

Art. 9g Organe

Die Or­ga­ne der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le sind:

a.
der Ver­wal­tungs­rat;
b.
die Ge­schäfts­lei­tung;
c.
die Re­vi­si­ons­stel­le.

Art. 9h Verwaltungsrat: Zusammensetzung, Wahl und Organisation

1Der Ver­wal­tungs­rat ist das obers­te Lei­tungs­or­gan. Er be­steht aus fünf bis sie­ben fach­kun­di­gen Mit­glie­dern.

2Der Bun­des­rat legt das An­for­de­rungs­pro­fil für die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­rats fest.

3Er wählt die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes und be­zeich­net die Prä­si­den­tin oder den Prä­si­den­ten. Er wählt die Mit­glie­der für ei­ne Amts­dau­er von längs­tens vier Jah­ren und kann sie zwei­mal wie­der­wäh­len. Er kann sie aus wich­ti­gen Grün­den je­der­zeit ab­be­ru­fen.

4Er legt die Ho­no­ra­re und die wei­te­ren Ver­trags­be­din­gun­gen der Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes fest. Das Ver­trags­ver­hält­nis zwi­schen ih­nen und der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le un­ter­steht dem öf­fent­li­chen Recht. Er­gän­zend sind die Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts1 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

5Die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes dür­fen we­der ei­ne wirt­schaft­li­che oder an­de­re Tä­tig­keit aus­üben noch ein Amt be­klei­den, die ge­eig­net sind, ih­re Un­ab­hän­gig­keit zu be­ein­träch­ti­gen oder zu ge­fähr­den. Sie müs­sen ins­be­son­de­re von Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men un­ab­hän­gig sein, die in die Zu­stän­dig­keit der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le fal­len. Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber für die Wahl in den Ver­wal­tungs­rat müs­sen ge­gen­über dem Bun­des­rat ih­re In­ter­es­sen­bin­dun­gen of­fen­le­gen.

6Die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes müs­sen ih­re Auf­ga­ben und Pflich­ten mit al­ler Sorg­falt er­fül­len und die In­ter­es­sen der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le in gu­ten Treu­en wah­ren. Sie sind wäh­rend der Zu­ge­hö­rig­keit zum Ver­wal­tungs­rat und nach de­ren En­de zur Ver­schwie­gen­heit über amt­li­che An­ge­le­gen­hei­ten ver­pflich­tet.

7Sie mel­den Ver­än­de­run­gen ih­rer In­ter­es­sen­bin­dun­gen lau­fend dem Ver­wal­tungs­rat. Die­ser in­for­miert den Bun­des­rat dar­über jähr­lich im Rah­men des Ge­schäfts­be­richts. Ist ei­ne In­ter­es­sen­bin­dung mit der Mit­glied­schaft im Ver­wal­tungs­rat un­ver­ein­bar und hält das Mit­glied dar­an fest, so be­an­tragt der Ver­wal­tungs­rat dem Bun­des­rat des­sen Ab­be­ru­fung.


1 SR 220

Art. 9i Verwaltungsrat: Aufgaben

Der Ver­wal­tungs­rat hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Er er­lässt die stra­te­gi­schen Zie­le der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le, un­ter­brei­tet sie dem Bun­des­rat zur Ge­neh­mi­gung, sorgt für ih­re Um­set­zung und er­stat­tet dem Bun­des­rat jähr­lich Be­richt über ih­re Er­rei­chung.
b.
Er er­lässt das Or­ga­ni­sa­ti­ons­re­gle­ment.
c.
Er trifft die not­wen­di­gen Vor­keh­ren zur Wah­rung der In­ter­es­sen der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le und zur Ver­hin­de­rung von In­ter­es­sen­kol­li­sio­nen.
d.
Er er­lässt die Per­so­nal­ver­ord­nung und un­ter­brei­tet sie dem Bun­des­rat zur Ge­neh­mi­gung.
e.
Er ent­schei­det über die Be­grün­dung, die Än­de­rung und die Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses mit der Ge­schäfts­füh­re­rin oder dem Ge­schäfts­füh­rer. Die Be­grün­dung und die Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung durch den Bun­des­rat.
f.
Er ent­schei­det auf An­trag der Ge­schäfts­füh­re­rin oder des Ge­schäfts­füh­rers über die Be­grün­dung, die Än­de­rung und die Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses der wei­te­ren Mit­glie­der der Ge­schäfts­lei­tung.
g.
Er be­auf­sich­tigt die Ge­schäfts­lei­tung.
h.
Er ver­tritt die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le als Ver­trags­par­tei nach Ar­ti­kel 32d Ab­satz 2 drit­ter Satz des Bun­des­per­so­nal­ge­set­zes vom 24. März 20001 (BPG).
i.
Er ver­ab­schie­det das Bud­get und be­an­tragt dem Bun­des­rat die Ab­gel­tun­gen des Bun­des nach Ar­ti­kel 9o Ab­satz 1 Buch­sta­be b.
j.
Er sorgt für ein der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le an­ge­pass­tes in­ter­nes Kon­troll­sys­tem und Ri­si­ko­ma­na­ge­ment.
k.
Er er­stellt und ver­ab­schie­det für je­des Ge­schäfts­jahr einen Ge­schäfts­be­richt; er un­ter­brei­tet den re­vi­dier­ten Ge­schäfts­be­richt dem Bun­des­rat zur Ge­neh­mi­gung; gleich­zei­tig stellt er dem Bun­des­rat An­trag auf Ent­las­tung und auf die Ver­wen­dung ei­nes all­fäl­li­gen Ge­winns; er ver­öf­fent­licht den Ge­schäfts­be­richt nach der Ge­neh­mi­gung.

Art. 9j Geschäftsleitung

1Die Ge­schäfts­lei­tung ist das ope­ra­ti­ve Or­gan. Sie steht un­ter der Lei­tung ei­ner Ge­schäfts­füh­re­rin oder ei­nes Ge­schäfts­füh­rers.

2Sie hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie führt die Ge­schäf­te.
b.
Sie er­lässt die Ver­fü­gun­gen der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le nach Mass­ga­be des Or­ga­ni­sa­ti­ons­re­gle­ments des Ver­wal­tungs­ra­tes.
c.
Sie er­ar­bei­tet die Ent­schei­dungs­grund­la­gen des Ver­wal­tungs­ra­tes.
d.
Sie be­rich­tet dem Ver­wal­tungs­rat re­gel­mäs­sig so­wie bei be­son­de­ren Er­eig­nis­sen oh­ne Ver­zug.
e.
Sie ent­schei­det über die Be­grün­dung, die Än­de­rung und die Be­en­di­gung der Ar­beits­ver­hält­nis­se des üb­ri­gen Per­so­nals.
f.
Sie er­füllt al­le Auf­ga­ben, die die­ses Ge­setz nicht ei­nem an­de­ren Or­gan zu­weist.

Art. 9k Revisionsstelle

1Der Bun­des­rat wählt die Re­vi­si­ons­stel­le. Er kann sie ab­be­ru­fen.

2Auf die Re­vi­si­ons­stel­le und die Re­vi­si­on sind die Vor­schrif­ten des Ak­ti­en­rechts zur or­dent­li­chen Re­vi­si­on sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

3Die Re­vi­si­ons­stel­le prüft die Jah­res­rech­nung. Sie prüft aus­ser­dem, ob die An­ga­ben im La­ge­be­richt zur Durch­füh­rung ei­nes der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le an­ge­mes­se­nen Ri­si­ko­ma­na­ge­ments und zur Per­so­nal­ent­wick­lung den Tat­sa­chen ent­spre­chen.

4Sie er­stat­tet dem Ver­wal­tungs­rat und dem Bun­des­rat über das Er­geb­nis der Prü­fung um­fas­send Be­richt.

5Der Bun­des­rat kann be­stimm­te Sach­ver­hal­te durch die Re­vi­si­ons­stel­le ab­klä­ren las­sen.

Art. 9l–9q

Art. 9r Tresorerie

1Die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­ver­wal­tung (EFV) ver­wal­tet im Rah­men ih­rer zen­tra­len Tre­so­re­rie die li­qui­den Mit­tel der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le.

2Sie kann der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le zur Si­cher­stel­lung der Zah­lungs­fä­hig­keit im Rah­men ih­rer Auf­ga­ben­er­fül­lung Dar­le­hen zu markt­kon­for­men Be­din­gun­gen ge­wäh­ren.

3Die EFV und die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le ver­ein­ba­ren die Ein­zel­hei­ten in ei­nem öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­trag.

Art. 9s Steuern

Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le ist im Rah­men ih­rer Auf­ga­ben­er­fül­lung von je­der di­rek­ten Be­steue­rung durch Bund, Kan­to­ne und Ge­mein­den be­freit.

Art. 9t Aufsicht

1Der Bun­des­rat be­auf­sich­tigt die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le un­ter Wah­rung ih­rer fach­li­chen Un­ab­hän­gig­keit.

2Zur Auf­sicht des Bun­des­ra­tes ge­hö­ren ins­be­son­de­re fol­gen­de Be­fug­nis­se:

a.
die Wahl und die Ab­be­ru­fung der Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes und von des­sen Prä­si­den­tin oder Prä­si­den­ten;
b.
die Wahl und die Ab­be­ru­fung der Re­vi­si­ons­stel­le;
c.
die Ge­neh­mi­gung:
1.
der Be­grün­dung und der Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses mit der Ge­schäfts­lei­te­rin oder dem Ge­schäfts­lei­ter,
2.
der Per­so­nal­ver­ord­nung,
3.
des Ge­schäfts­be­richts und des Be­schlus­ses über die Ver­wen­dung ei­nes Ge­winns;
d.
die Ge­neh­mi­gung der stra­te­gi­schen Zie­le und die jähr­li­che Über­prü­fung ih­rer Er­rei­chung;
e.
die Ent­las­tung des Ver­wal­tungs­ra­tes.

3Der Bun­des­rat kann in sämt­li­che Ge­schäfts­un­ter­la­gen der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le Ein­sicht neh­men und sich je­der­zeit über de­ren Ge­schäftstä­tig­keit in­for­mie­ren las­sen.

4Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le er­ör­tert mit dem Bun­des­rat min­des­tens ein­mal jähr­lich ih­re stra­te­gi­schen Zie­le, die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben so­wie die ak­tu­el­le Si­tua­ti­on des Wett­be­werbs auf der Schie­ne.

Art. 9u

Art. 9v Regelungen des Bundesrates

1Der Bun­des­rat re­gelt die Auf­ga­ben der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le und den Bei­zug Drit­ter im Ein­zel­nen.

2Er be­stimmt, wel­che In­for­ma­tio­nen die Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men und die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen re­gel­mäs­sig der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le über­mit­teln müs­sen.

3Er kann Vor­schrif­ten zur Rech­nungs­le­gung er­las­sen. Ins­be­son­de­re kann er der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le Ab­wei­chun­gen von an­er­kann­ten Stan­dards zur Rech­nungs­le­gung oder Er­gän­zun­gen vor­schrei­ben.

4Er kann der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le wei­te­re Auf­ga­ben ge­gen Ab­gel­tung über­tra­gen.

Art. 9w

3. Kapitel: Aufsicht

Art. 10 Aufsichtsbehörden

1Bau und Be­trieb der Ei­sen­bah­nen un­ter­ste­hen der Auf­sicht des Bun­des­ra­tes. Er kann sie ge­gen­über Bah­nen, die vor­wie­gend dem Orts­ver­kehr die­nen oder die be­son­ders ein­fa­che Ver­hält­nis­se und kei­ne tech­ni­schen An­schlüs­se an an­de­re Bah­nen auf­wei­sen, zweck­dien­lich ein­schrän­ken.1

2Auf­sichts­be­hör­de ist das BAV.2


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 11


1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 75 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

Art. 12 Besondere Befugnisse des BAV

Das BAV ist be­fugt, Be­schlüs­se und An­ord­nun­gen von Or­ga­nen oder Dienst­stel­len des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens auf­zu­he­ben oder ih­re Durch­füh­rung zu ver­hin­dern, wenn sie ge­gen die­ses Ge­setz, die Kon­zes­si­on oder in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen ver­stos­sen oder wich­ti­ge Lan­des­in­ter­es­sen ver­let­zen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 13


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3199; BBl 1993 I 805).

Art. 14 Information über die Aufsichtstätigkeit

1Das BAV in­for­miert die Öf­fent­lich­keit über sei­ne Auf­sichtstä­tig­keit.

2Das BGÖ2 gilt nicht für Be­rich­te be­tref­fend Au­dits, Be­triebs­kon­trol­len und In­spek­tio­nen des BAV so­wie für an­de­re amt­li­che Do­ku­men­te, so­weit sie Per­so­nen­da­ten ent­hal­ten, wel­che die tech­ni­sche oder be­trieb­li­che Si­cher­heit be­tref­fen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).
2 SR 152.3

Art. 14a Melde- und Mitwirkungspflicht

1Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men müs­sen Un­fäl­le und schwe­re Vor­fäl­le beim Be­trieb von Ei­sen­bah­nen dem BAV un­ver­züg­lich mel­den.

2Sie müs­sen dem BAV je­der­zeit Aus­kunft er­tei­len und sämt­li­che Do­ku­men­te her­aus­ge­ben. Zu­dem müs­sen sie dem BAV frei­en Zu­tritt zu al­len Tei­len der Ei­sen­bahn­an­la­gen und Fahr­zeu­ge ge­wäh­ren und es bei sei­ner Prüf- und Kon­troll­tä­tig­keit kos­ten­los un­ter­stüt­zen.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang des BG vom 1. Okt. 2010 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

Art. 15 Untersuchung von Unfällen und schweren Vorfällen

1Über die Um­stän­de, den Ver­lauf und die Ur­sa­chen von Un­fäl­len und schwe­ren Vor­fäl­len beim Be­trieb von Ei­sen­bah­nen wird ei­ne Un­ter­su­chung durch­ge­führt.

2Die Un­ter­su­chung dient da­zu, ähn­li­che Un­fäl­le zu ver­mei­den. Schuld und Haf­tung sind nicht Ge­gen­stand der Un­ter­su­chung.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Nov. 2011 (AS 2011 1119 4573; BBl 2009 4915).

Art. 15a Untersuchungskommission

1Zur Durch­füh­rung der Un­ter­su­chun­gen setzt der Bun­des­rat ei­ne aus­ser­par­la­men­ta­ri­sche Kom­mis­si­on nach den Ar­ti­keln 57a–57g des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 19972 ein.

2Die Kom­mis­si­on be­steht aus drei bis fünf un­ab­hän­gi­gen Sach­ver­stän­di­gen.

3Sie ist von den Ver­wal­tungs­be­hör­den un­ab­hän­gig und ver­fügt über ein ei­ge­nes Se­kre­ta­ri­at. Sie ist dem UVEK ad­mi­nis­tra­tiv zu­ge­ord­net.

4Der Bun­des­rat re­gelt die Or­ga­ni­sa­ti­on der Kom­mis­si­on. Er kann sie mit der Kom­mis­si­on nach Ar­ti­kel 25 des Luft­fahrt­ge­set­zes vom 21. De­zem­ber 19483 zu­sam­men­le­gen.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang des BG vom 1. Okt. 2010 (AS 2011 1119 4573; BBl 2009 4915). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).
2 SR 172.010
3 SR 748.0

Art. 15b Verfahren der Untersuchungskommission

1Die Kom­mis­si­on er­stellt über je­de Un­ter­su­chung einen Be­richt. Die­ser ist kei­ne Ver­fü­gung und kann nicht an­ge­foch­ten wer­den.

2Das Se­kre­ta­ri­at kann zur Auf­klä­rung des Sach­ver­halts an­ord­nen:

a.
die Vor­la­dung von Per­so­nen, die sach­dien­li­che Aus­künf­te ge­ben kön­nen;
b.
Haus­durch­su­chun­gen so­wie die Durch­su­chung von Do­ku­men­ten, Auf­zeich­nun­gen, Per­so­nen und Ge­gen­stän­den;
c.
Be­schlag­nah­mun­gen;
d.
me­di­zi­ni­sche Un­ter­su­chun­gen wie Blut- und Urin­pro­ben;
e.
Au­top­si­en;
f.
die Aus­wer­tung der Da­ten von Auf­zeich­nungs­ge­rä­ten;
g.
das Ein­ho­len von Gut­ach­ten.

3Greift das Se­kre­ta­ri­at in Rech­te oder Pflich­ten ein, so er­lässt es Ver­fü­gun­gen. So­weit die­ses Ge­setz kei­ne ab­wei­chen­den Be­stim­mun­gen ent­hält, ist das Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz vom 20. De­zem­ber 19682 an­wend­bar.

4Ge­gen die durch das Se­kre­ta­ri­at im Rah­men der Un­ter­su­chung er­las­se­nen Ver­fü­gun­gen kann in­ner­halb von 10 Ta­gen bei der Kom­mis­si­on Ein­spra­che er­ho­ben wer­den.

5Die Kom­mis­si­on be­treibt ein Sys­tem zur Qua­li­täts­si­che­rung. Ins­be­son­de­re sorgt sie da­für, dass die Ein­ga­ben al­ler Be­tei­lig­ten an­ge­mes­sen ge­wür­digt wer­den.

6Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­fah­ren, ins­be­son­de­re die Zwangs­mass­nah­men und die Ver­öf­fent­li­chung der Be­rich­te.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang des BG vom 1. Okt. 2010 (AS 2011 1119 4573; BBl 2009 4915). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).
2 SR 172.021

Art. 15c Kosten des Untersuchungsverfahrens

1Wird in ei­nem an­de­ren Ver­fah­ren rechts­kräf­tig fest­ge­stellt, dass je­mand das un­ter­such­te Er­eig­nis vor­sätz­lich oder grob­fahr­läs­sig ver­ur­sacht hat, so kann die Kom­mis­si­on ihm einen Teil der Un­ter­su­chungs­kos­ten auf­er­le­gen.

2Der Bun­des­rat re­gelt die Be­mes­sung der auf­er­leg­ten Kos­ten. Er be­rück­sich­tigt da­bei die Schwe­re des Ver­schul­dens.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang des BG vom 1. Okt. 2010 (AS 2011 1119 4573; BBl 2009 4915). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 16 Datenbearbeitung durch das BAV

1Das BAV ist be­fugt, im Rah­men sei­ner auf­sichts­recht­li­chen Tä­tig­keit die not­wen­di­gen Da­ten bei den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men zu er­he­ben und auf an­de­re Wei­se zu be­ar­bei­ten. Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men müs­sen die für die amt­li­che Ver­kehrs­sta­tis­tik er­for­der­li­chen An­ga­ben ein­rei­chen.2

2Es kann Da­ten, die zur Aus­stel­lung ei­nes Aus­wei­ses die­nen, bei den ent­spre­chen­den Per­so­nen er­he­ben und auf an­de­re Wei­se be­ar­bei­ten.

3Zum Zweck der Ver­kehrs­pla­nung kann es von den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men ver­lan­gen, dass sie stre­cken­be­zo­ge­ne Da­ten er­he­ben und ein­rei­chen. Es kann die­se Da­ten be­kannt ge­ben, so­weit dies zur Zwecker­rei­chung er­for­der­lich ist und ein über­wie­gen­des öf­fent­li­ches In­ter­es­se be­steht.

4Es kann nach ei­ner Ver­hält­nis­mäs­sig­keits­prü­fung der Öf­fent­lich­keit be­son­ders schüt­zens­wer­te Da­ten be­kannt ge­ben, die Rück­schlüs­se über die Ein­hal­tung von si­cher­heits­re­le­van­ten Be­stim­mun­gen durch das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men er­mög­li­chen. Es kann ins­be­son­de­re in­for­mie­ren über:

a.
den Ent­zug oder Wi­der­ruf von Kon­zes­sio­nen und Be­wil­li­gun­gen;
b.
Ver­stös­se ge­gen Be­stim­mun­gen über den Ar­beits­schutz oder die Ar­beits­be­din­gun­gen.

5Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten, ins­be­son­de­re die Form der Be­kannt­ga­be.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 16a Datenbearbeitung durch Konzessionsinhaberinnen

1Die Kon­zes­si­ons­in­ha­be­rin­nen un­ter­ste­hen für ih­re kon­zes­sio­nier­ten Tä­tig­kei­ten den Ar­ti­keln 16–25bis des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 19922 über den Da­ten­schutz (DSG).

2Sie kön­nen be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten so­wie Per­sön­lich­keitspro­fi­le be­ar­bei­ten, so­weit dies für die Si­cher­heit der In­fra­struk­tur, ins­be­son­de­re für de­ren Bau und Be­trieb, er­for­der­lich ist. Dies gilt auch für Drit­te, die Auf­ga­ben der Kon­zes­si­ons­in­ha­be­rin­nen wahr­neh­men. Die­se blei­ben für die Ein­hal­tung der Da­ten­schutz­vor­schrif­ten ver­ant­wort­lich.

3Die Auf­sicht rich­tet sich nach Ar­ti­kel 27 DSG.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 SR 235.1

Art. 16b Videoüberwachung

1Die Kon­zes­si­ons­in­ha­be­rin­nen kön­nen zum Schutz der In­fra­struk­tur ei­ne Vi­deo­über­wa­chung ein­rich­ten.

2Sie kön­nen Drit­te, auf die sie Si­cher­heits­auf­ga­ben über­tra­gen ha­ben, mit der Vi­deo­über­wa­chung be­auf­tra­gen. Sie sind für die Ein­hal­tung der Da­ten­schutz­vor­schrif­ten ver­ant­wort­lich.

3Vi­deo­si­gna­le kön­nen auf­ge­zeich­net wer­den. Sie müs­sen grund­sätz­lich am nächs­ten Werk­tag aus­ge­wer­tet wer­den.

4An­sch­lies­send sind die Vi­deo­si­gna­le dieb­stahl­si­cher auf­zu­be­wah­ren. Auf­be­wahr­te Vi­deo­si­gna­le sind vor Miss­brauch zu schüt­zen und spä­tes­tens nach 100 Ta­gen zu ver­nich­ten.

5Auf­zeich­nun­gen dür­fen nur straf­ver­fol­gen­den Be­hör­den oder Be­hör­den, bei de­nen die Un­ter­neh­men An­zei­ge er­stat­ten oder Rechts­an­sprü­che gel­tend ma­chen, be­kannt ge­ge­ben wer­den.

6Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten, na­ment­lich wie Vi­deo­si­gna­le auf­zu­be­wah­ren und vor Miss­brauch zu schüt­zen sind.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

4. Kapitel: Planung, Bau und Betrieb

1. Abschnitt: Grundsätze

Art. 17 Anforderungen des Verkehrs, des Umweltschutzes und der Sicherheit

1Die Ei­sen­bahn­an­la­gen3 und Fahr­zeu­ge sind nach den An­for­de­run­gen des Ver­kehrs, des Um­welt­schut­zes und ge­mä­ss dem Stan­de der Tech­nik zu er­stel­len, zu be­trei­ben, zu un­ter­hal­ten und zu er­neu­ern. Die Be­dürf­nis­se mo­bi­li­täts­be­hin­der­ter Men­schen sind an­ge­mes­sen zu be­rück­sich­ti­gen.

2Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über Bau und Be­trieb so­wie über die tech­ni­sche Ein­heit und Zu­las­sung im Ei­sen­bahn­we­sen un­ter Be­rück­sich­ti­gung der In­te­r­ope­ra­bi­li­tät und ei­nes stre­cken­be­zo­ge­nen Si­cher­heits­stan­dards. Er sorgt da­für, dass die tech­ni­schen Vor­schrif­ten nicht zur Be­hin­de­rung des Wett­be­wer­bes miss­braucht wer­den.

3Das BAV er­lässt Fahr­dienst­vor­schrif­ten.4

4Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men sind im Rah­men der Vor­schrif­ten für den si­che­ren Be­trieb der Ei­sen­bahn­an­la­gen und Fahr­zeu­ge ver­ant­wort­lich. Sie ha­ben die für einen si­che­ren Be­trieb er­for­der­li­chen Vor­schrif­ten auf­zu­stel­len und dem BAV vor­zu­le­gen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. März 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
3 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681). Die­se Än­de­rung wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 17a Register der zugelassenen Fahrzeuge

1Das BAV führt ein Re­gis­ter al­ler in der Schweiz nach die­sem Ge­setz zu­ge­las­se­nen Fahr­zeu­ge.

2Die In­ha­ber ei­ner Be­triebs­be­wil­li­gung (Hal­ter) sind ver­pflich­tet, ih­re Fahr­zeu­ge zur Ein­tra­gung beim BAV an­zu­mel­den.

3Das Re­gis­ter ist al­len in- und aus­län­di­schen Si­cher­heits­be­hör­den und Un­fall­un­ter­su­chungs­stel­len so­wie al­len an­de­ren Per­so­nen mit ei­nem be­rech­tig­ten In­ter­es­se zu­gäng­lich.

4Der Bun­des­rat re­gelt:

a.
die Kenn­zeich­nung der Fahr­zeu­ge;
b.
die Ein­zel­hei­ten des Zu­gangs zum Re­gis­ter;
c.
wel­che In­hal­te des Re­gis­ters öf­fent­lich zu­gäng­lich sind.

5Er kann:

a.
das Füh­ren des Re­gis­ters Drit­ten über­tra­gen;
b.
Fahr­zeug­ka­te­go­ri­en be­zeich­nen, die nicht in das Re­gis­ter ein­ge­tra­gen wer­den müs­sen.

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 19. Dez. 2008 (Än­de­run­gen des Trans­port­rechts) (AS 2009 5973; BBl 2007 4377). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 17b Instandhaltung von Fahrzeugen

1Zur In­stand­hal­tung ei­nes Fahr­zeugs ver­pflich­tet ist, wer als da­für ver­ant­wort­li­che Per­son im Re­gis­ter der in der Schweiz zu­ge­las­se­nen Fahr­zeu­ge ein­ge­tra­gen ist.

2So­lan­ge das Fahr­zeug nicht re­gis­triert oder im Re­gis­ter kei­ne für die In­stand­hal­tung ver­ant­wort­li­che Per­son ein­ge­tra­gen ist, trifft die­se Pflicht den Hal­ter, er­satz­wei­se die Per­son, die die tat­säch­li­che Ver­fü­gungs­ge­walt be­sitzt.

3Der Bun­des­rat kann An­for­de­run­gen an die für die In­stand­hal­tung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen und an die mit der In­stand­hal­tung be­trau­ten Per­so­nen fest­le­gen.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 17c Beurteilung der sicherheitsrelevanten Aspekte

1Das BAV be­ur­teilt in den Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren die si­cher­heits­re­le­van­ten Aspek­te ri­si­ko­ori­en­tiert auf der Grund­la­ge von Si­cher­heits­gut­ach­ten oder Stich­pro­ben.

2Es legt fest, wo­für die Ge­such­stel­le­rin Si­cher­heits­gut­ach­ten zu er­brin­gen hat.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

2. Abschnitt: Plangenehmigungsverfahren

Art. 18 Grundsatz

1Bau­ten und An­la­gen, die ganz oder über­wie­gend dem Bau und Be­trieb ei­ner Ei­sen­bahn die­nen (Ei­sen­bahn­an­la­gen), dür­fen nur mit ei­ner Plan­ge­neh­mi­gung er­stellt oder ge­än­dert wer­den.

1bisAls Än­de­rung ei­ner Ei­sen­bahn­an­la­ge gilt auch der Ein­bau bahn­frem­der Bau­ten und An­la­gen in ei­ne Ei­sen­bahn­an­la­ge, so­fern die­se wei­ter­hin über­wie­gend dem Bau oder dem Be­trieb der Ei­sen­bahn dient.2

2Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ist das BAV.3

3Mit der Plan­ge­neh­mi­gung wer­den sämt­li­che nach Bun­des­recht er­for­der­li­chen Be­wil­li­gun­gen er­teilt.

4Kan­to­na­le Be­wil­li­gun­gen und Plä­ne sind nicht er­for­der­lich. Das kan­to­na­le Recht ist zu be­rück­sich­ti­gen, so­weit es das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men in der Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben nicht un­ver­hält­nis­mäs­sig ein­schränkt.

5Die Plan­ge­neh­mi­gung für Vor­ha­ben, die sich er­heb­lich auf Raum und Um­welt aus­wir­ken, setzt grund­sätz­lich einen Sach­plan nach dem Bun­des­ge­setz vom 22. Ju­ni 19794 über die Raum­pla­nung vor­aus.

6Zur Ei­sen­bahn­an­la­ge ge­hö­ren auch die mit dem Bau und dem Be­trieb zu­sam­men­hän­gen­den Er­schlies­sungs­an­la­gen und In­stal­la­ti­ons­plät­ze so­wie die Stand­orte für die Ver­wer­tung und Ab­la­ge­rung von Aus­bruch- und Aus­hub­ma­te­ri­al, die in ei­nem en­gen räum­li­chen und funk­tio­na­len Zu­sam­men­hang mit der ge­plan­ten An­la­ge ste­hen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).
4 SR 700

Art. 18a Anwendbares Recht

Das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren rich­tet sich nach die­sem Ge­setz und sub­si­di­är nach dem Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 19302 über die Ent­eig­nung (EntG).


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).
2 SR 711

Art. 18b Einleitung des Verfahrens

Das Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­such ist mit den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen bei der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ein­zu­rei­chen. Die­se prüft die Un­ter­la­gen auf ih­re Voll­stän­dig­keit und ver­langt al­len­falls Er­gän­zun­gen.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 18c Handlungen

1Vor der öf­fent­li­chen Auf­la­ge des Ge­suchs muss das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men die Ver­än­de­run­gen, die das ge­plan­te Werk im Ge­län­de be­wirkt, sicht­bar ma­chen, in­dem es die­se aus­steckt; bei Hoch­bau­ten hat es Pro­fi­le auf­zu­stel­len.

2Ein­wän­de ge­gen die Aus­ste­ckung oder die Auf­stel­lung von Pro­fi­len sind so­fort, je­den­falls aber vor Ab­lauf der Auf­la­ge­frist bei der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de vor­zu­brin­gen.

3Für an­de­re vor­be­rei­ten­de Hand­lun­gen, für die Pro­jekt­be­rei­ni­gung und für die Er­här­tung der Ent­schei­dungs­grund­la­gen gilt das Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 15 EntG2. Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ent­schei­det über Ein­wän­de Drit­ter.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).
2 SR 711

Art. 18d Anhörung, Publikation und Auflage

1Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de über­mit­telt das Ge­such den be­trof­fe­nen Kan­to­nen und for­dert sie auf, in­ner­halb von drei Mo­na­ten da­zu Stel­lung zu neh­men. Sie kann die Frist in be­grün­de­ten Fäl­len aus­nahms­wei­se ver­län­gern.

2Das Ge­such ist in den amt­li­chen Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen der be­trof­fe­nen Kan­to­ne und Ge­mein­den zu pu­bli­zie­ren und wäh­rend 30 Ta­gen öf­fent­lich auf­zu­le­gen.

3Die öf­fent­li­che Auf­la­ge hat den Ent­eig­nungs­bann nach den Ar­ti­keln 42–44 EntG2 zur Fol­ge.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).
2 SR 711

Art. 18e Persönliche Anzeige

Spä­tes­tens mit der öf­fent­li­chen Auf­la­ge des Ge­suchs muss das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men den Ent­schä­di­gungs­be­rech­tig­ten nach Ar­ti­kel 31 EntG2 ei­ne per­sön­li­che An­zei­ge über die zu ent­eig­nen­den Rech­te zu­stel­len.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).
2 SR 711

Art. 18f Einsprache

1Wer nach den Vor­schrif­ten des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 19682 oder des EntG3 Par­tei ist, kann wäh­rend der Auf­la­ge­frist bei der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de Ein­spra­che er­he­ben. Wer kei­ne Ein­spra­che er­hebt, ist vom wei­te­ren Ver­fah­ren aus­ge­schlos­sen.

2In­ner­halb der Auf­la­ge­frist sind auch sämt­li­che ent­eig­nungs­recht­li­chen Ein­wän­de so­wie Be­geh­ren um Ent­schä­di­gung oder Sach­leis­tung gel­tend zu ma­chen. Nach­träg­li­che Ein­spra­chen und Be­geh­ren nach den Ar­ti­keln 39–41 EntG sind bei der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ein­zu­rei­chen.

3Die be­trof­fe­nen Ge­mein­den wah­ren ih­re In­ter­es­sen mit Ein­spra­che.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).
2 SR 172.021
3 SR 711

Art. 18g Bereinigungsverfahren

Das Be­rei­ni­gungs­ver­fah­ren in der Bun­des­ver­wal­tung rich­tet sich nach Ar­ti­kel 62b des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 19973.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
3 SR 172.010

Art. 18h Geltungsdauer

1Mit der Plan­ge­neh­mi­gung ent­schei­det die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de gleich­zei­tig auch über die ent­eig­nungs­recht­li­chen Ein­spra­chen.

2Sie kann Pro­jek­te in Etap­pen ge­neh­mi­gen, wenn de­ren ge­trenn­te Be­hand­lung die Be­ur­tei­lung des Ge­samt­pro­jekts nicht prä­ju­di­ziert.

3Die Plan­ge­neh­mi­gung er­lischt, wenn fünf Jah­re nach ih­rer rechts­kräf­ti­gen Er­tei­lung mit der Aus­füh­rung des Bau­vor­ha­bens nicht be­gon­nen wor­den ist.

4Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann die Gel­tungs­dau­er der Plan­ge­neh­mi­gung aus wich­ti­gen Grün­den um höchs­tens drei Jah­re ver­län­gern. Die Ver­län­ge­rung ist aus­ge­schlos­sen, wenn sich die mass­ge­ben­den tat­säch­li­chen oder recht­li­chen Ver­hält­nis­se seit der rechts­kräf­ti­gen Er­tei­lung der Plan­ge­neh­mi­gung we­sent­lich ver­än­dert ha­ben.

5...3


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
3 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 75 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

Art. 18i Vereinfachtes Plangenehmigungsverfahren

1Das ver­ein­fach­te Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren wird an­ge­wen­det bei:

a.
ört­lich be­grenz­ten Vor­ha­ben mit we­ni­gen, ein­deu­tig be­stimm­ba­ren Be­trof­fe­nen;
b.
Ei­sen­bahn­an­la­gen, de­ren Än­de­rung oder Um­nut­zung das äus­se­re Er­schei­nungs­bild nicht we­sent­lich ver­än­dert, kei­ne schutz­wür­di­gen In­ter­es­sen Drit­ter be­rührt und sich nur un­er­heb­lich auf Raum und Um­welt aus­wirkt;
c.
Ei­sen­bahn­an­la­gen, die spä­tes­tens nach drei Jah­ren wie­der ent­fernt wer­den.

2De­tail­plä­ne, die sich auf ein be­reits ge­neh­mig­tes Pro­jekt stüt­zen, wer­den im ver­ein­fach­ten Ver­fah­ren ge­neh­migt.

3Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann die Aus­ste­ckung an­ord­nen. Das Ge­such wird nicht pu­bli­ziert und nicht öf­fent­lich auf­ge­legt. Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de un­ter­brei­tet die Plan­vor­la­ge den Be­trof­fe­nen, so­weit sie nicht vor­her schrift­lich ih­re Ein­wil­li­gung ge­ge­ben ha­ben; de­ren Ein­spra­che­frist be­trägt 30 Ta­ge. Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann bei Kan­to­nen und Ge­mein­den Stel­lung­nah­men ein­ho­len. Sie setzt da­für ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist.

4Im Üb­ri­gen gel­ten die Be­stim­mun­gen für das or­dent­li­che Ver­fah­ren. Im Zwei­fels­fall wird die­ses durch­ge­führt.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 18k Schätzungsverfahren, vorzeitige Besitzeinweisung

1Nach Ab­schluss des Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens wird, so­weit er­for­der­lich, das Schät­zungs­ver­fah­ren vor der Eid­ge­nös­si­schen Schät­zungs­kom­mis­si­on (Schät­zungs­kom­mis­si­on) nach den Be­stim­mun­gen des EntG2 durch­ge­führt. Es wer­den nur an­ge­mel­de­te For­de­run­gen be­han­delt.

2Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de über­mit­telt dem Prä­si­den­ten der Schät­zungs­kom­mis­si­on die ge­neh­mig­ten Plä­ne, den Ent­eig­nungs­plan, die Grund­er­werb­sta­bel­le und die an­ge­mel­de­ten For­de­run­gen.

3Der Prä­si­dent der Schät­zungs­kom­mis­si­on kann ge­stützt auf einen voll­streck­ba­ren Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­scheid die vor­zei­ti­ge Be­sitzein­wei­sung be­wil­li­gen. Da­bei wird ver­mu­tet, dass dem Ent­eig­ner oh­ne die vor­zei­ti­ge Be­sitzein­wei­sung be­deu­ten­de Nach­tei­le ent­stün­den. Im Üb­ri­gen gilt Ar­ti­kel 76 EntG.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).
2 SR 711

Art. 18l Mitwirkung der Kantone

1Fal­len beim Bau von Ei­sen­bahn­an­la­gen, ins­be­son­de­re von Tun­nel­an­la­gen, er­heb­li­che Men­gen von Aus­bruch- oder Aus­hub­ma­te­ri­al an, die nicht in der Nä­he der An­la­ge ver­wer­tet oder ab­ge­la­gert wer­den kön­nen, so be­zeich­nen die be­trof­fe­nen Kan­to­ne die Stand­orte für die Ent­sor­gung des Ma­te­ri­als.

2Liegt im Zeit­punkt der Plan­ge­neh­mi­gung kei­ne rechts­kräf­ti­ge Be­wil­li­gung des be­trof­fe­nen Kan­tons vor, so kann die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de den Stand­ort für ein Zwi­schen­la­ger be­zeich­nen und des­sen Nut­zung mit Be­din­gun­gen und Auf­la­gen ver­bin­den. Es gel­ten die Ver­fah­rens­be­stim­mun­gen für Ei­sen­bahn­an­la­gen. Der Kan­ton be­zeich­net in­ner­halb von fünf Jah­ren die Stand­orte für die Ent­sor­gung des Ma­te­ri­als.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 18m Nebenanlagen

1Die Er­stel­lung und Än­de­rung von Bau­ten und An­la­gen, die nicht ganz oder über­wie­gend dem Ei­sen­bahn­be­trieb2 die­nen (Ne­ben­an­la­gen), un­ter­ste­hen dem kan­to­na­len Recht. Sie dür­fen nur mit Zu­stim­mung des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens be­wil­ligt wer­den, wenn die Ne­ben­an­la­ge:

a.
Bahn­grund­stücke be­an­sprucht oder an sol­che an­grenzt;
b.
die Be­triebs­si­cher­heit be­ein­träch­ti­gen könn­te.

2Die kan­to­na­le Be­hör­de hört das BAV vor der Be­wil­li­gung ei­ner Ne­ben­an­la­ge an:

a.
auf An­trag ei­ner der Par­tei­en, wenn zwi­schen Bau­herr­schaft und Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men kei­ne Ei­ni­gung er­zielt wer­den kann;
b.
wenn die Ne­ben­an­la­ge den künf­ti­gen Aus­bau der Ei­sen­bahn­an­la­ge ver­un­mög­licht oder er­heb­lich er­schwert;
c.
wenn das Bau­grund­stück von ei­ner ei­sen­bahn­recht­li­chen Pro­jek­tie­rungs­zo­ne oder Bau­li­nie er­fasst ist.

3Das BAV ist be­rech­tigt, ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len Be­hör­den in An­wen­dung die­ses Ge­set­zes und sei­ner Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen die Rechts­mit­tel des eid­ge­nös­si­schen und des kan­to­na­len Rechts zu er­grei­fen.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).
2 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681). Die­se Än­de­rung wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

3. Abschnitt: Projektierungszonen

Art. 18n Festlegung

1Das BAV kann von sich aus oder auf An­trag von Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, Kan­to­nen oder Ge­mein­den für ge­nau be­zeich­ne­te Ge­bie­te Pro­jek­tie­rungs­zo­nen fest­le­gen, um Grund­stücke für künf­ti­ge Ei­sen­bahn­an­la­gen frei­zu­hal­ten.3 Die be­tei­lig­ten Bun­des­stel­len, Kan­to­ne, Ge­mein­den so­wie die be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer sind an­zu­hö­ren. Die An­hö­rung der Ge­mein­den und der be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer ist Sa­che der Kan­to­ne.

2Ver­fü­gun­gen über die Er­rich­tung von Pro­jek­tie­rungs­zo­nen sind un­ter An­ga­be der Be­schwer­de­frist in den be­tref­fen­den Ge­mein­den zu ver­öf­fent­li­chen. Be­schwer­den ha­ben kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung.


1 Ur­sprüng­lich Art. 18b. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982, in Kraft seit 1. Jan. 1985 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 18o Wirkung

1Es dür­fen kei­ne bau­li­chen Ver­än­de­run­gen in den Pro­jek­tie­rungs­zo­nen vor­ge­nom­men wer­den, die de­ren Zweck wi­der­spre­chen. Aus­ge­nom­men sind Vor­keh­ren, die dem Un­ter­halt oder der Be­sei­ti­gung von Ge­fah­ren und schäd­li­chen Ein­wir­kun­gen die­nen. In Aus­nah­me­fäl­len kön­nen wei­ter­ge­hen­de Vor­keh­ren ge­stat­tet wer­den, wenn der Ei­gen­tü­mer auf je­de spä­te­re Ent­schä­di­gung des ent­stan­de­nen Mehr­wer­tes ver­zich­tet.

2In den fest­ge­leg­ten oder vor­ge­se­he­nen Pro­jek­tie­rungs­zo­nen dür­fen vor­be­rei­ten­de Hand­lun­gen vor­ge­nom­men wer­den. Ar­ti­kel 15 des EntG2 gilt sinn­ge­mä­ss.


1 Ur­sprüng­lich Art. 18c. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982, in Kraft seit 1. Jan. 1985 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325).
2 SR 711

Art. 18p Aufhebung

1Die Pro­jek­tie­rungs­zo­nen fal­len mit der rechts­kräf­ti­gen Fest­le­gung der Bau­li­ni­en, spä­tes­tens aber nach fünf Jah­ren da­hin; sie kön­nen um höchs­tens drei Jah­re ver­län­gert wer­den. Ist ei­ne Pro­jek­tie­rungs­zo­ne hin­fäl­lig ge­wor­den, so kann ei­ne neue Pro­jek­tie­rungs­zo­ne mit ganz oder teil­wei­se glei­chem Pe­ri­me­ter fest­ge­legt wer­den.

2Das BAV hebt ei­ne Pro­jek­tie­rungs­zo­ne von Am­tes we­gen oder auf An­trag von Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, Kan­ton oder Ge­mein­de auf, wenn fest­steht, dass die ge­plan­te Ei­sen­bahn­an­la­ge nicht aus­ge­führt wird.

3Ver­fü­gun­gen über die Auf­he­bung von Pro­jek­tie­rungs­zo­nen sind un­ter An­ga­be der Be­schwer­de­frist in den be­trof­fe­nen Ge­mein­den zu ver­öf­fent­li­chen.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

4. Abschnitt: Baulinien

Art. 18q Festlegung

1Das BAV kann Bau­li­ni­en zur Si­che­rung be­ste­hen­der oder künf­ti­ger Ei­sen­bahn­an­la­gen fest­le­gen.3 Die be­tei­lig­ten Bun­des­stel­len, Kan­to­ne und Ge­mein­den so­wie die be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer sind an­zu­hö­ren. Die An­hö­rung der Ge­mein­den und der be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer ist Sa­che der Kan­to­ne. Die Bau­li­ni­en müs­sen dem vor­aus­sicht­li­chen End­aus­bau ent­spre­chen und der Raum­pla­nung so­wie dem Um­welt­schutz Rech­nung tra­gen. Sie kön­nen ver­ti­kal be­grenzt wer­den.

2Die Fest­le­gung von Bau­li­ni­en setzt Plä­ne vor­aus, wel­che die La­ge der be­ste­hen­den oder ge­plan­ten Ei­sen­bahn­an­la­gen mit aus­rei­chen­der Ge­nau­ig­keit, min­des­tens je­doch par­zel­len­genau, auf­zei­gen.4

3Ver­fü­gun­gen über die Fest­le­gung von Bau­li­ni­en sind un­ter An­ga­be der Be­schwer­de­frist in den be­tref­fen­den Ge­mein­den zu ver­öf­fent­li­chen.


1 Ur­sprüng­lich Art. 18e. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982, in Kraft seit 1. Jan. 1985 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 18r Wirkung

1Zwi­schen Bau­li­ni­en so­wie zwi­schen Bau­li­nie und Ei­sen­bahn­an­la­ge dür­fen kei­ne bau­li­chen Ver­än­de­run­gen oder sons­ti­gen Vor­keh­ren vor­ge­nom­men wer­den, die dem Zweck der Bau­li­nie wi­der­spre­chen. Aus­ge­nom­men sind Vor­keh­ren, die dem Un­ter­halt oder der Be­sei­ti­gung von Ge­fah­ren und schäd­li­chen Ein­wir­kun­gen die­nen. In Aus­nah­me­fäl­len kön­nen wei­ter­ge­hen­de Vor­keh­ren ge­stat­tet wer­den, wenn der Ei­gen­tü­mer auf je­de spä­te­re Ent­schä­di­gung des ent­stan­de­nen Mehr­wer­tes ver­zich­tet.

2In­ner­halb der fest­ge­leg­ten oder vor­ge­se­he­nen Bau­li­ni­en dür­fen vor­be­rei­ten­de Hand­lun­gen vor­ge­nom­men wer­den. Ar­ti­kel 15 des EntG3 gilt sinn­ge­mä­ss.


1 Ur­sprüng­lich Art. 18f. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982, in Kraft seit 1. Jan. 1985 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).
3 SR 711

Art. 18s Aufhebung

1Das Bun­des­amt hebt ge­gen­stands­los ge­wor­de­ne Bau­li­ni­en von Am­tes we­gen oder auf An­trag von Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, Kan­ton oder Ge­mein­de auf.

2Ver­fü­gun­gen über die Auf­he­bung von Bau­li­ni­en sind un­ter An­ga­be der Be­schwer­de­frist in den be­tref­fen­den Ge­mein­den zu ver­öf­fent­li­chen.

3Ist ei­ne Ent­schä­di­gung ge­leis­tet wor­den, so gel­ten sinn­ge­mä­ss die Grund­sät­ze über die un­ge­recht­fer­tig­te Be­rei­che­rung. Bei Hand­än­de­run­gen wird der neue Ei­gen­tü­mer rück­er­stat­tungs­pflich­tig. Bei Strei­tig­kei­ten ent­schei­det die Schät­zungs­kom­mis­si­on. ...2


1 Ur­sprüng­lich Art. 18g. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982, in Kraft seit 1. Jan. 1985 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325).
2 Satz auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 75 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

Art. 18t Vorbehalt kantonalen Rechts

Im Ein­ver­neh­men mit dem BAV kön­nen ne­ben Bau­li­ni­en im Sin­ne die­ses Ge­set­zes auch sol­che nach kan­to­na­lem Recht fest­ge­legt wer­den, wenn sie wei­ter­ge­hen­de Rechts­wir­kun­gen ent­fal­ten.


1 Ur­sprüng­lich Art. 18h. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982, in Kraft seit 1. Jan. 1985 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325).

5. Abschnitt: Entschädigung für Eigentumsbeschränkungen

Art. 18u ...

1Kom­men Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen nach den Ar­ti­keln 18n–18t ei­ner Ent­eig­nung gleich, so sind sie voll zu ent­schä­di­gen. Ar­ti­kel 21 bleibt vor­be­hal­ten. Für die Be­mes­sung der Ent­schä­di­gung sind die Ver­hält­nis­se beim In­kraft­tre­ten der Ei­gen­tums­be­schrän­kung mass­ge­bend.

2Ent­schä­di­gungs­pflich­tig ist das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men oder, wenn ein sol­ches fehlt, der­je­ni­ge, der die Ei­gen­tums­be­schrän­kung er­wirkt.

3Der Be­trof­fe­ne hat sei­ne An­sprü­che in­ner­halb von zehn Jah­ren nach Wirk­sam­wer­den der Ei­gen­tums­be­schrän­kung schrift­lich dem Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men an­zu­mel­den. Wer­den die An­sprü­che ganz oder teil­wei­se be­strit­ten, so ist nach den Ar­ti­keln 57–75 EntG3 vor­zu­ge­hen.

4In die­sem Ver­fah­ren wer­den nur an­ge­mel­de­te For­de­run­gen be­han­delt. Nach­träg­li­che Ein­spra­chen ge­gen die Be­schrän­kung des Grund­ei­gen­tums so­wie Be­geh­ren um Än­de­rung von Be­wil­li­gun­gen für Ne­ben­an­la­gen (Art. 18m), von Pro­jek­tie­rungs­zo­nen und von Bau­li­ni­en sind aus­ge­schlos­sen.

5Die Ent­schä­di­gung wird vom Zeit­punkt an ver­zinst, in dem die Ei­gen­tums­be­schrän­kung wirk­sam wird.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).
2 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
3 SR 711

6. Abschnitt: Landumlegung

Art. 18v ...

1Be­steht die Mög­lich­keit, die für ein Vor­ha­ben er­for­der­li­chen ding­li­chen Rech­te durch Landum­le­gung zu si­chern, und er­folgt die Landum­le­gung nicht frei­wil­lig, so ist sie auf An­trag der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de in­ner­halb der von ihr be­stimm­ten Frist nach kan­to­na­lem Recht an­zu­ord­nen. Wird die Frist nicht ein­ge­hal­ten, so wird das or­dent­li­che Ver­fah­ren mit Ent­eig­nun­gen durch­ge­führt.

2Für das Landum­le­gungs­ver­fah­ren gilt:

a.
Es kön­nen Grund­stücke des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens ein­ge­wor­fen wer­den.
b.
Vom Grund­ei­gen­tum, das im Landum­le­gungs­ver­fah­ren er­fasst wird, kön­nen Ab­zü­ge ge­macht wer­den.
c.
Mehr­wer­te aus Bo­den­ver­bes­se­run­gen, die der Ei­sen­bahn­bau be­wirkt, kön­nen an­ge­rech­net wer­den.
d.
Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men kann vor­zei­tig in den Be­sitz ein­ge­wie­sen wer­den.
e.
Es kön­nen an­de­re Vor­keh­run­gen des kan­to­na­len Rechts ge­trof­fen wer­den.

3Das Land, das durch Ab­zü­ge von Grund­ei­gen­tum für die Be­dürf­nis­se des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens an die­ses ab­ge­tre­ten wird, ist dem Landum­le­gungs­un­ter­neh­men zum Ver­kehrs­wert zu ver­gü­ten.

4Sieht das kan­to­na­le Recht kein be­son­de­res Ver­fah­ren vor, so gilt das Ver­fah­ren der Bau­landum­le­gung be­zie­hungs­wei­se der Gü­ter- oder Wald­zu­sam­men­le­gung; das Um­le­gungs­ge­biet und der Um­fang kön­nen auf den Zweck der Landum­le­gung für den Ei­sen­bahn­bau be­schränkt wer­den.

5Dem Ei­sen­bahn­bau wer­den die von ihm ver­ur­sach­ten Mehr­kos­ten zu­ge­rech­net. Ist die Landum­le­gung nur we­gen des Ei­sen­bahn­baus nö­tig, so trägt das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men sämt­li­che Kos­ten.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).
2 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

7. Abschnitt: Sicherheit

Art. 18w Betriebsbewilligung

1Für Ei­sen­bahn­an­la­gen und Fahr­zeu­ge ist ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung er­for­der­lich. Das BAV kann Aus­nah­men vor­se­hen.

2Das BAV er­teilt die Be­triebs­be­wil­li­gung, wenn die Ge­such­stel­le­rin den Si­cher­heits­nach­weis er­bracht hat und das Vor­ha­ben den mass­ge­ben­den Vor­schrif­ten ent­spricht.

3Es kann wei­te­re Ab­klä­run­gen vor­neh­men. Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men stellt da­für das nö­ti­ge Per­so­nal und Ma­te­ri­al so­wie die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen kos­ten­los zur Ver­fü­gung; es er­teilt die not­wen­di­gen Aus­künf­te.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren (AS 1999 3071; BBl 1998 2591). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 18x Typenzulassung

Das BAV er­teilt ei­ne Ty­pen­zu­las­sung für Fahr­zeu­ge, Ele­men­te von Fahr­zeu­gen so­wie für Ele­men­te von Ei­sen­bahn­an­la­gen, die in glei­cher Wei­se und Funk­ti­on ver­wen­det wer­den sol­len, wenn die Ge­such­stel­le­rin den Si­cher­heits­nach­weis er­bracht hat und das Vor­ha­ben den mass­ge­ben­den Vor­schrif­ten ent­spricht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 18y Entzug der Betriebsbewilligung oder der Typenzulassung

1Das BAV ent­zieht die Be­triebs­be­wil­li­gung oder die Ty­pen­zu­las­sung je­der­zeit oh­ne An­spruch auf Ent­schä­di­gung ganz oder teil­wei­se, wenn:

a.
die im Zeit­punkt ih­rer Er­tei­lung gel­ten­den Vor­aus­set­zun­gen nicht mehr er­füllt sind; oder
b.
die im Zeit­punkt des Ent­zu­ges gel­ten­den Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Er­tei­lung nicht er­füllt sind und die Si­cher­heit dies ge­bie­tet.

2Es kann die Be­triebs­be­wil­li­gung oder die Ty­pen­zu­las­sung je­der­zeit oh­ne An­spruch auf Ent­schä­di­gung ganz oder teil­wei­se ent­zie­hen, wenn das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men wie­der­holt oder in schwer­wie­gen­der Wei­se ge­gen das Ge­setz, die Be­triebs­be­wil­li­gung oder die Ty­pen­zu­las­sung ver­stos­sen hat.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 19 Sicherheitsvorkehren

1Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men trifft die Vor­keh­ren, die ge­mä­ss den Vor­schrif­ten des Bun­des­ra­tes und den mit den ge­neh­mig­ten Plä­nen ver­bun­de­nen Auf­la­gen zur Si­cher­heit des Bau­es und Be­trie­bes der Ei­sen­bahn so­wie zur Ver­mei­dung der Ge­fahr für Per­so­nen und Sa­chen not­wen­dig sind. Wer­den durch Bau­ar­bei­ten öf­fent­li­che Ein­rich­tun­gen, wie Stras­sen und We­ge, Lei­tun­gen und ähn­li­che An­la­gen be­trof­fen, so sorgt das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men für de­ren Fort­be­nüt­zung, so­weit das öf­fent­li­che In­ter­es­se es er­for­dert.

2Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men trägt die Kos­ten die­ser Vor­keh­ren. Kos­ten für Vor­keh­ren, wel­che we­gen Bau­vor­ha­ben oder an­de­rer Be­dürf­nis­se Drit­ter nö­tig wer­den, ge­hen zu des­sen Las­ten.

Art. 20 Ersatzpflicht

Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men hat für schä­di­gen­de Ein­grif­fe in frem­de Rech­te nach Mass­ga­be der Bun­des­ge­setz­ge­bung über die Ent­eig­nung Er­satz zu leis­ten, so­fern der Ein­griff nicht ge­mä­ss Nach­bar­recht oder an­de­ren ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten ge­dul­det wer­den muss und es sich um ei­ne un­ver­meid­li­che oder nicht leicht ab­zu­wen­den­de Fol­ge des Bau­es oder Be­trie­bes der Ei­sen­bahn han­delt.

Art. 21 Beschränkungen im Interesse der Sicherheit der Eisenbahn

1Wird die Si­cher­heit der Ei­sen­bahn durch Ar­bei­ten, An­la­gen, Bäu­me oder Un­ter­neh­men Drit­ter be­ein­träch­tigt, so ist auf Be­geh­ren des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens Ab­hil­fe zu schaf­fen.1 Ist ei­ne Ver­stän­di­gung dar­über un­ter den Be­tei­lig­ten nicht mög­lich, so be­stimmt auf An­trag des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens nach An­hö­rung der Be­tei­lig­ten das BAV die zu tref­fen­den Mass­nah­men. In­zwi­schen sind al­le die Si­cher­heit der Ei­sen­bahn be­ein­träch­ti­gen­den Ein­wir­kun­gen zu un­ter­las­sen. In be­son­ders dring­li­chen Fäl­len kann das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men die zur Ab­wen­dung der Ge­fahr not­wen­di­gen Mass­nah­men selbst tref­fen.2

2Be­stan­den die An­la­gen und Un­ter­neh­men Drit­ter schon vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes oder vor Er­stel­lung der Ei­sen­bahn­an­la­gen, so rich­tet sich der Ent­schä­di­gungs­an­spruch des Be­trof­fe­nen ge­gen das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men nach der Bun­des­ge­setz­ge­bung über die Ent­eig­nung. Für nach die­sem Zeit­punkt er­stell­te An­la­gen oder er­öff­ne­te Un­ter­neh­men Drit­ter hat der In­ha­ber der An­la­ge oder des Un­ter­neh­mens die Kos­ten der Mass­nah­men nach Ab­satz 1 zu tra­gen; fer­ner steht ihm kein An­spruch auf Ent­schä­di­gung zu. Die Kos­ten für Mass­nah­men nach Ab­satz 1 ge­gen Be­ein­träch­ti­gun­gen durch Bäu­me trägt das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, so­fern es nicht nach­weist, dass sich der ver­ant­wort­li­che Drit­te schuld­haft ver­hal­ten hat.3


1 Fas­sung ge­mä­ss Art. 55 Ziff. 2 des Wald­ge­set­zes vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1993 (AS 1992 2521; BBl 1988 III 173).
2 Letz­ter Satz ein­ge­fügt durch Art. 55 Ziff. 2 des Wald­ge­set­zes vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1993 (AS 1992 2521; BBl 1988 III 173).
3 Letz­ter Satz ein­ge­fügt durch Art. 55 Ziff. 2 des Wald­ge­set­zes vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1993 (AS 1992 2521; BBl 1988 III 173).

Art. 22 Signal- und Fernmeldeanlagen

Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men dür­fen die für ih­ren Dienst not­wen­di­gen elek­tri­schen und ra­dio­elek­tri­schen An­la­gen und Ge­rä­te er­stel­len und be­trei­ben. Das UVEK be­zeich­net sie und ord­net ih­ren Ver­wen­dungs­be­reich. Fern­mel­de­an­la­gen un­ter­lie­gen in al­len Fäl­len der Plan­ge­neh­mi­gung nach den Ar­ti­keln 18–18i.1


1 Fas­sung des Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 23 Benützungsvorschriften

1Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen kön­nen Vor­schrif­ten über die Be­nüt­zung ih­rer An­la­gen er­las­sen, so­weit die­se Vor­schrif­ten für den si­che­ren und rei­bungs­lo­sen Be­trieb er­for­der­lich sind.

2Sie kön­nen zur Um­set­zung der Be­nüt­zungs­vor­schrif­ten Ver­fü­gun­gen er­las­sen.

3Sie ver­öf­fent­li­chen die Be­nüt­zungs­vor­schrif­ten.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

7a. Abschnitt: Interoperabilität mit dem europäischen Eisenbahnsystem

Art. 23a Grundsatz

Nor­mal­spu­ri­ge Bah­nen müs­sen nach Mass­ga­be der Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts die tech­ni­schen und be­trieb­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für den si­che­ren und durch­ge­hen­den Zug­ver­kehr im eu­ro­päi­schen Ei­sen­bahn­sys­tem er­fül­len (In­te­r­ope­ra­bi­li­tät).

Art. 23b Geltungsbereich

1Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten für den Bau und Be­trieb der nor­mal­spu­ri­gen Stre­cken und der Fahr­zeu­ge, die auf die­sen Stre­cken ein­ge­setzt wer­den.

2Der Bun­des­rat kann be­stimm­te Stre­cken und die dar­auf ein­ge­setz­ten Fahr­zeu­ge von den Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts ganz oder teil­wei­se aus­neh­men.

Art. 23c Teilsysteme

1Ein Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men darf für den Ein­satz im in­te­r­ope­ra­blen Ver­kehr vor­ge­se­he­ne Teil­sys­te­me nur in Be­trieb neh­men, wenn das BAV ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung er­teilt hat.

2Das BAV er­teilt die Be­triebs­be­wil­li­gung, wenn das Un­ter­neh­men den Si­cher­heits­nach­weis er­bracht hat und das Teil­sys­tem ein­sch­liess­lich sei­ner Schnitt­stel­len den grund­le­gen­den An­for­de­run­gen, den tech­ni­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen und den üb­ri­gen mass­ge­ben­den Vor­schrif­ten ent­spricht.

3Es kann wei­te­re Ab­klä­run­gen vor­neh­men. Das Un­ter­neh­men stellt da­für das nö­ti­ge Per­so­nal und Ma­te­ri­al so­wie die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen kos­ten­los zur Ver­fü­gung und er­teilt die not­wen­di­gen Aus­künf­te.

4Der Bun­des­rat legt fest, wel­che Un­ter­la­gen zum Nach­weis der Si­cher­heit er­for­der­lich sind.


1 Sie­he auch die UeB Änd. 16.3. 2012 am Schluss die­ses Tex­tes.

Art. 23d Umrüstung und Erneuerung von Teilsystemen

1Als Um­rüs­tung gel­ten Än­de­rungs­ar­bei­ten an ei­nem Teil­sys­tem, die sei­ne Leis­tung ver­bes­sern. Als Er­neue­rung gel­ten Aus­tausch­ar­bei­ten an ei­nem Teil­sys­tem, die sei­ne Leis­tung nicht ver­än­dern.

2Um­ge­rüs­te­te Teil­sys­te­me dür­fen nur in Be­trieb ge­nom­men wer­den, wenn das BAV ei­ne neue Be­triebs­be­wil­li­gung er­teilt hat.

3Wird ein Teil­sys­tem er­neu­ert, so ent­schei­det das BAV im Ein­zel­fall, ob für die In­be­trieb­nah­me ei­ne neue Be­triebs­be­wil­li­gung er­for­der­lich ist.

Art. 23e Interoperabilitätskomponenten

1Wer ein Bau­teil in Ver­kehr bringt, das in ein Teil­sys­tem ein­ge­baut wer­den soll (In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­te), muss nach­wei­sen kön­nen, dass die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen er­füllt wer­den.

2Der Bun­des­rat legt fest, wel­che Un­ter­la­gen für den Nach­weis er­for­der­lich sind.

Art. 23f Zuständigkeiten

1Der Bun­des­rat legt die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen und die tech­ni­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen für Teil­sys­te­me und In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten fest; er be­rück­sich­tigt da­bei das in­ter­na­tio­na­le Recht.

2Das BAV be­zeich­net im Ein­ver­neh­men mit dem Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft die tech­ni­schen Nor­men, wel­che ge­eig­net sind, die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen und die tech­ni­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu kon­kre­ti­sie­ren. So­weit mög­lich, be­zeich­net es in­ter­na­tio­nal har­mo­ni­sier­te Nor­men.

3Das BAV ent­schei­det, wel­che Be­stim­mun­gen in Er­gän­zung der tech­ni­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zur An­wen­dung kom­men so­wie über Aus­nah­men von ih­rer An­wen­dung; es be­rück­sich­tigt da­bei das in­ter­na­tio­na­le Recht.

4Der Bun­des­rat kann mit aus­län­di­schen Staa­ten oder in­ter­na­tio­na­len Ein­rich­tun­gen Ver­ein­ba­run­gen über die Zu­sam­men­ar­beit bei der Er­ar­bei­tung und An­wen­dung in­ter­na­tio­na­ler Vor­schrif­ten und Nor­men ab­sch­lies­sen.

Art. 23g Erfüllung der grundlegenden Anforderungen

1Wer­den Teil­sys­te­me oder In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten ent­spre­chend den tech­ni­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen und tech­ni­schen Nor­men er­stellt oder her­ge­stellt, so wird ver­mu­tet, dass die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen er­füllt wer­den.

2Wer Teil­sys­te­me in Be­trieb neh­men will oder In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten in Ver­kehr bringt, die den tech­ni­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen oder tech­ni­schen Nor­men nicht ent­spre­chen, muss nach­wei­sen kön­nen, dass die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen auf an­de­re Wei­se er­füllt wer­den.

Art. 23h Inverkehrbringen

Teil­sys­te­me und In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten dür­fen in Ver­kehr ge­bracht wer­den, wenn sie die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen er­fül­len.

Art. 23i Marktüberwachung

1Das BAV über­wacht ri­si­ko­ori­en­tiert, ob in Ver­kehr ge­brach­te Teil­sys­te­me und In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen er­fül­len.

2Zu die­sem Zweck kön­nen sei­ne Kon­troll­or­ga­ne:

a.
die er­for­der­li­chen Nach­wei­se und In­for­ma­tio­nen ver­lan­gen;
b.
Mus­ter er­he­ben;
c.
Prü­fun­gen vor­neh­men oder ver­an­las­sen;
d.
wäh­rend der üb­li­chen Ar­beits­zeit die Ge­schäfts­räu­me aus­kunfts­pflich­ti­ger Per­so­nen be­tre­ten und be­sich­ti­gen;
e.
ver­lan­gen, dass Un­ter­la­gen oder Aus­künf­te in ei­ner der Amtss­pra­chen ab­ge­fasst wer­den.

3Das BAV kann von der Zoll­ver­wal­tung für ei­ne fest­ge­setz­te Dau­er Mel­dun­gen über die Ein­fuhr ge­nau be­zeich­ne­ter In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten ver­lan­gen.

4Die üb­ri­gen Be­fug­nis­se des BAV rich­ten sich nach Ar­ti­kel 10 Ab­sät­ze 2–6 des Bun­des­ge­set­zes vom 12. Ju­ni 20091 über die Pro­duk­te­si­cher­heit.


Art. 23j Konformitätsbewertung

1Der Nach­weis, dass ein Teil­sys­tem oder ei­ne In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­te den grund­le­gen­den An­for­de­run­gen und den tech­ni­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen ent­spricht, ist durch die Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung ei­ner Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­le zu leis­ten.

2Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­len müs­sen:

a.
in der Schweiz ak­kre­di­tiert sein und über ei­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung ver­fü­gen; oder
b.
von ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on be­nannt wor­den sein.

3Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gun­gen von aus­län­di­schen Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­len wer­den an­er­kannt, wenn ein völ­ker­recht­li­cher Ver­trag dies vor­sieht.

Art. 23k Konformitätsbewertungsstelle des Bundes

Der Bun­des­rat kann ei­ne vom BAV un­ab­hän­gi­ge Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­le er­rich­ten. Sie muss in der Schweiz ak­kre­di­tiert sein.

Art. 23l Datenbearbeitung

Das BAV ist be­fugt, die für die In­te­r­ope­ra­bi­li­tät er­for­der­li­chen Da­ten bei den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men zu er­he­ben, die­se Da­ten zu be­ar­bei­ten und sie zu ver­öf­fent­li­chen.

8. Abschnitt: Kreuzungen zwischen öffentlichen Strassen und Bahnen

Art. 24 Genehmigung

1Neue Kreu­zun­gen so­wie die Än­de­rung oder Ver­le­gung be­ste­hen­der Kreu­zun­gen zwi­schen Ei­sen­bah­nen und öf­fent­li­chen oder pri­va­ten Stras­sen und We­gen be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung des BAV. Die Ar­ti­kel 18–18i und 18m sind an­wend­bar.2

2Kreu­zun­gen mit öf­fent­li­chen, dem Ge­mein­ge­brauch ge­wid­me­ten Stras­sen sind zu ge­neh­mi­gen, wenn wäh­rend und nach ih­rer Er­stel­lung durch die nö­ti­gen Si­cher­heits­vor­keh­ren und -ein­rich­tun­gen der un­be­hin­der­te Be­trieb der Ei­sen­bahn ge­währ­leis­tet bleibt und ein ge­plan­ter Aus­bau der Ei­sen­bahn­an­la­gen nicht be­ein­träch­tigt wird.

3Neue Kreu­zun­gen mit öf­fent­li­chen Stras­sen sind in der Re­gel als Über- oder Un­ter­füh­rung zu er­stel­len. Auf An­trag der be­tei­lig­ten Be­hör­den hat das BAV im Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren Sach­ver­stän­di­ge des Stras­sen­bau­es und -ver­kehrs an­zu­hö­ren.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 25 Kosten

1Muss ein neu­es, dem öf­fent­li­chen Ver­kehr die­nen­des Bahn­ge­lei­se ei­ne öf­fent­li­che Stras­se oder ei­ne neue öf­fent­li­che Stras­se die Ei­sen­bahn kreu­zen, so trägt der Ei­gen­tü­mer des neu­en Ver­kehrs­we­ges die Kos­ten der gan­zen An­la­ge an der Kreu­zungs­stel­le.

2Die Be­nüt­zung von Grund und Bo­den der Stras­se oder der Ei­sen­bahn an der Kreu­zungs­stel­le ist un­ent­gelt­lich.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 26 Änderung bestehender Kreuzungen

1Muss ein Ni­veau­über­gang durch ei­ne Über- oder Un­ter­füh­rung er­setzt oder in­fol­ge Ver­le­gung der Stras­se auf­ge­ho­ben wer­den, so trägt die Kos­ten al­ler Än­de­run­gen an der Bahn- und Stras­sen­an­la­ge:

a.
das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, wenn die Än­de­rung vor­wie­gend durch die Be­dürf­nis­se des Bahn­ver­kehrs be­dingt ist;
b.
der Stras­se­nei­gen­tü­mer, wenn die Än­de­rung vor­wie­gend durch die Be­dürf­nis­se des Stras­sen­ver­kehrs be­dingt ist.2

2Bei al­len an­dern Än­de­run­gen ei­ner Kreu­zung ein­sch­liess­lich der An­pas­sung und Ver­bes­se­rung von Si­cher­heits­ein­rich­tun­gen ha­ben Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men und Stras­se­nei­gen­tü­mer die Kos­ten al­ler Än­de­run­gen der Bahn- und Stras­sen­an­la­ge in dem Ver­hält­nis zu tra­gen, als die Ent­wick­lung des Ver­kehrs auf ih­ren An­la­gen sie be­dingt.

3Ar­ti­kel 25 Ab­satz 2 fin­det An­wen­dung.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 27 Vorteilsanrechnung

1In al­len Fäl­len hat je­de Par­tei in dem Um­fan­ge an die Kos­ten bei­zu­tra­gen, als ihr aus der Um­ge­stal­tung der An­la­ge Vor­tei­le er­wach­sen.

2Stellt ei­ne Par­tei im In­ter­es­se der dau­ern­den Ver­bes­se­rung oder des künf­ti­gen Aus­bau­es ih­rer ei­ge­nen An­la­ge be­son­de­re Be­geh­ren, so hat sie die dar­aus an der Kreu­zungs­stel­le ent­ste­hen­den Mehr­kos­ten al­lein zu tra­gen.

Art. 28 Neue private Strassen

Ar­ti­kel 25 fin­det ent­spre­chen­de An­wen­dung auf die Kreu­zung ei­ner Ei­sen­bahn durch ei­ne neue pri­va­te Stras­se. Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men kann für die Kos­ten Vor­aus­zah­lung oder Si­cher­heits­leis­tung und für die Be­nüt­zung von Grund und Bo­den der Ei­sen­bahn ei­ne an­ge­mes­se­ne Ver­gü­tung ver­lan­gen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 29 Gemeinsame Bestimmung

Die Ar­ti­kel 25–28 fin­den sinn­ge­mä­ss An­wen­dung auf die Kos­ten für Un­ter­halt und Er­neue­rung so­wie für al­le vor­über­ge­hen­den und dau­ern­den Mass­nah­men zur Ver­hü­tung von Un­fäl­len an der Kreu­zungs­stel­le mit Ein­schluss der Be­die­nung der da­zu be­stimm­ten An­la­gen.

Art. 30 Kreuzungen zwischen Eisenbahnlinien

Die Ar­ti­kel 24–27 und 29 fin­den ent­spre­chen­de An­wen­dung auf Kreu­zun­gen zwi­schen Ei­sen­bahn­li­ni­en.

Art. 31 Kreuzungen mit andern Anlagen

1Ar­ti­kel 24 fin­det sinn­ge­mäs­se An­wen­dung auf Kreu­zun­gen zwi­schen der Ei­sen­bahn und öf­fent­li­chen oder pri­va­ten Ge­wäs­sern, Trans­mis­sio­nen, Trans­port­seil­an­la­gen, Lei­tun­gen und ähn­li­che An­la­gen.

2Die durch Er­stel­lung ei­ner neu­en Kreu­zung oder Än­de­rung ei­ner be­ste­hen­den Kreu­zung ent­ste­hen­den Kos­ten für Bau, Un­ter­halt und Er­neue­rung so­wie für al­le vor­über­ge­hen­den und dau­ern­den Mass­nah­men im In­ter­es­se der Ver­hü­tung von Schä­den an der Kreu­zungs­stel­le ge­hen zu Las­ten des je­wei­li­gen Bau­herrn. Für die Be­nüt­zung des Ei­gen­tums der Ei­sen­bahn durch pri­va­te An­la­gen kann das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men ei­ne an­ge­mes­se­ne Ver­gü­tung ver­lan­gen. Auf Kreu­zun­gen mit öf­fent­li­chen An­la­gen fin­den die Ar­ti­kel 25 Ab­satz 2 und 26 Ab­satz 3 sinn­ge­mä­ss An­wen­dung.

3Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen der Bun­des­ge­setz­ge­bung über das Zu­sam­men­tref­fen elek­tri­scher An­la­gen.

Art. 32 Abweichende Kostenregelung

Die Ar­ti­kel 25–31 fin­den in­so­weit kei­ne An­wen­dung, als zwi­schen den Be­tei­lig­ten ab­wei­chen­de Ver­ein­ba­run­gen über die Kos­ten be­ste­hen oder ge­trof­fen wer­den.

8a. Abschnitt: Vorhaltekosten der Wehrdienste

Art. 32a

1Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen be­tei­li­gen sich an den Vor­hal­te­kos­ten der Wehr­diens­te in dem Mas­se, in dem die Wehr­diens­te Leis­tun­gen für den Ein­satz auf Ei­sen­bahn­an­la­gen er­brin­gen.

2Sie schlies­sen mit den be­trof­fe­nen Kan­to­nen Ver­ein­ba­run­gen über die Leis­tungs­er­brin­gung und Kos­ten­tra­gung.

3Das UVEK legt ins­be­son­de­re fest, wel­che Leis­tun­gen die Vor­be­rei­tung der Wehr­diens­te auf Ein­sät­ze um­fas­sen kann und wie die Vor­hal­te­kos­ten zu be­rech­nen sind.

9. Abschnitt: Zusammenarbeit zwischen den Bahnen

Art. 33 Knotenbahnhöfe

1Tref­fen In­fra­struk­tu­ren glei­cher Spur­wei­te und glei­cher tech­ni­scher Nor­ma­li­en ver­schie­de­ner Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men auf­ein­an­der, so ver­ein­ba­ren die­se, wer den Kno­ten er­stellt und be­treibt.

2Die Ei­gen­tums- und Be­triebs­gren­ze zwi­schen den In­fra­struk­tu­ren der zwei Un­ter­neh­men liegt in der Re­gel aus­ser­halb des ei­gent­li­chen Kno­tens. Die be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men le­gen sie so fest, dass ei­ne ein­deu­ti­ge Ab­gren­zung der Ver­ant­wort­lich­keit mög­lich ist.

3Beim Bau und Be­trieb des Kno­tens darf der Ver­kehr von und nach der frem­den In­fra­struk­tur nicht schlech­ter ge­stellt wer­den als der Ver­kehr von und nach der ei­ge­nen In­fra­struk­tur.

4Die Un­ter­neh­men re­geln die ge­gen­sei­ti­ge Leis­tungs­er­brin­gung beim Be­trieb des Kno­tens und an­sch­lies­sen­der Stre­cken schrift­lich in ei­ner Ver­ein­ba­rung.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 34 Technischer und betrieblicher Anschluss

1Je­des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men ist ge­hal­ten, den tech­ni­schen und den be­trieb­li­chen An­schluss ei­ner an­de­ren Ei­sen­bahn so zu ge­wäh­ren, dass:

a.
die Rei­sen­den un­ge­hin­dert von den Zü­gen der einen Bahn­li­nie auf die Zü­ge ei­ner an­dern um­stei­gen kön­nen;
b.
Roll­ma­te­ri­al glei­cher Spur­wei­te un­ge­hin­dert von ei­ner Bahn­stre­cke zu ei­ner an­dern wech­seln kann;
c.
bei un­ter­schied­li­cher Spur­wei­te An­schlüs­se zu Um­la­de­an­la­gen oder Roll­bock­gru­ben ge­währt wer­den.

2Die Un­ter­neh­men re­geln die ge­mein­sa­me Be­nüt­zung von Bau­ten, An­la­gen und Ein­rich­tun­gen und die ge­gen­sei­ti­ge Leis­tungs­er­brin­gung, so­weit die­se nicht Ge­gen­stand des Netz­zu­gangs sind, schrift­lich in ei­ner Ver­ein­ba­rung.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 35 Anschluss anderer öffentlicher Transportunternehmen

Ar­ti­kel 34 Ab­satz 1 Buch­sta­be a und Ab­satz 2 gilt sinn­ge­mä­ss für den An­schluss zwi­schen Ei­sen­bah­nen und an­de­ren öf­fent­li­chen Trans­port­un­ter­neh­men.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 35a Bahnhöfe mit Umsteigebeziehungen

1Bei Bau­vor­ha­ben in Bahn­hö­fen mit An­ge­bo­ten un­ter­schied­li­cher Er­schlies­sungs­funk­ti­on oder meh­re­rer Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men oder ver­schie­de­ner Ver­kehrs­trä­ger ist die Kos­ten­auf­tei­lung für Bau, Be­trieb und In­stand­hal­tung zwi­schen den be­tei­lig­ten Ge­mein­we­sen und Trans­port­un­ter­neh­men in ei­ner schrift­li­chen Ver­ein­ba­rung zu re­geln.

2Beim Ab­schluss der Ver­ein­ba­rung sind fol­gen­de Grund­sät­ze zu be­ach­ten:

a.
Je­des Ge­mein­we­sen und je­des Trans­port­un­ter­neh­men trägt die auf sei­nem Grund und Bo­den an­fal­len­den Kos­ten; die ein­zel­nen In­ter­es­sen wer­den an­ge­mes­sen be­rück­sich­tigt.
b.
Lie­gen be­son­de­re Ver­hält­nis­se vor, so rich­tet sich die Kos­ten­auf­tei­lung nach den In­ter­es­sen der be­tei­lig­ten Ge­mein­we­sen und Trans­port­un­ter­neh­men.

3In je­dem Fall ha­ben sich die Be­tei­lig­ten zu­dem im Um­fang der wei­te­ren mass­ge­bli­chen Vor­tei­le, die ih­nen er­wach­sen, an den Kos­ten zu be­tei­li­gen.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 36 Wahrnehmung übergeordneter Aufgaben ohne Auftrag des BAV

1Über­nimmt ein Un­ter­neh­men über­ge­ord­ne­te Auf­ga­ben des In­fra­struk­tur­be­triebs oder der In­fra­struk­tur­ent­wick­lung, so re­gelt es mit al­len be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men, die ei­ne Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur be­trei­ben, schrift­lich die Auf­ga­ben, die Mit­spra­che und die Kos­ten­tei­lung. Kön­nen sich die Un­ter­neh­men nicht ei­ni­gen, so ent­schei­det das BAV.

2Ist bei Ent­wick­lungs­ar­bei­ten ein­sch­liess­lich der Fest­le­gung von Stan­dards der Ein­be­zug von Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men er­for­der­lich, so sind al­le be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men dis­kri­mi­nie­rungs­frei ein­zu­be­zie­hen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 37 Wahrnehmung übergeordneter Aufgaben im Auftrag des BAV

1Das BAV kann über­ge­ord­ne­te Auf­ga­ben für den Ei­sen­bahn­ver­kehr oder den ge­sam­ten öf­fent­li­chen Ver­kehr (Sys­tem­auf­ga­ben) an In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen oder Drit­te über­tra­gen, wenn da­durch die Ef­fi­zi­enz oder die In­te­r­ope­ra­bi­li­tät ver­bes­sert oder ein­heit­li­che Lö­sun­gen für die Kund­schaft oder die ge­sun­de Ent­wick­lung des Wett­be­werbs im Ei­sen­bahn­ver­kehr er­reicht wer­den kön­nen.

2Das BAV und die Be­auf­trag­ten ver­ein­ba­ren schrift­lich In­halt und Um­fang der Sys­tem­auf­ga­be. Sie ver­ein­ba­ren ins­be­son­de­re:

a.
die Ver­gü­tung;
b.
den Ein­be­zug der be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men und An­spruchs­grup­pen so­wie ge­ge­be­nen­falls die Bil­dung ei­nes Aus­schus­ses;
c.
die Rech­te an In­for­ma­tik­sys­te­men und -ap­pli­ka­tio­nen;
d.
die Art und den Um­fang ei­ner all­fäl­li­gen Wei­ter­ver­rech­nung von Leis­tun­gen an die be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men.

3Das BAV ver­öf­fent­licht den Ver­trag. Ar­ti­kel 7 BGÖ2 ist an­wend­bar.

4Die ge­plan­ten un­ge­deck­ten Kos­ten für die Er­fül­lung der über­tra­ge­nen Sys­tem­auf­ga­ben wer­den aus dem Fonds nach Ar­ti­kel 1 des Bahnin­fra­struk­tur­fonds­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 20133 fi­nan­ziert.

5Die Be­auf­trag­ten und al­le be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men schlies­sen einen schrift­li­chen Ver­trag über die Sys­tem­auf­ga­ben, die Mit­spra­che und die Kos­ten­auf­tei­lung. Die Un­ter­neh­men sind zur Mit­ar­beit ver­pflich­tet. Sie sind re­gel­mäs­sig zu in­for­mie­ren und in ge­eig­ne­ter Wei­se bei der wei­te­ren Ent­wick­lung ein­zu­be­zie­hen.

6Die Be­auf­trag­ten ha­ben die dis­kri­mi­nie­rungs­freie Wahr­neh­mung ih­rer Sys­tem­auf­ga­ben si­cher­zu­stel­len.

7Die Über­tra­gung von Sys­tem­auf­ga­ben ge­mä­ss die­sem Ar­ti­kel gilt nicht als öf­fent­li­cher Auf­trag im Sin­ne des BöB4. Sie un­ter­liegt nicht der Be­schwer­de.

8Ar­ti­kel 10a DSG5 ist an­wend­bar.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).
2 SR 152.3
3 SR 742.140
4 SR 172.056.1
5 SR 235.1

10. Abschnitt: Betriebsunterbruch

Art. 38 ...

1Das Un­ter­neh­men, wel­ches einen Be­triebs­un­ter­bruch ver­ur­sacht oder fest­stellt, ist ver­pflich­tet, al­le an­de­ren be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men un­ver­züg­lich zu ori­en­tie­ren und sich mit ih­nen über die zu tref­fen­den Mass­nah­men zu ver­stän­di­gen. Der re­gel­mäs­si­ge Per­so­nen­trans­port ist durch Um­lei­tun­gen oder Ein­satz an­de­rer Ver­kehrs­mit­tel auf­recht zu er­hal­ten, so­weit dies nicht durch hö­he­re Ge­walt ver­hin­dert wird.

1bisDer Ent­zug be­reits zu­ge­teil­ter Tras­sen be­grün­det kei­nen An­spruch auf Scha­den­er­satz, so­fern er im Zu­sam­men­hang mit ei­ner un­vor­her­seh­ba­ren Sper­rung ei­ner Stre­cke er­folgt und der best­mög­li­chen Aus­las­tung der vor­han­de­nen Ka­pa­zi­tät dient.3

2Ei­sen­bah­nen, die aus­sch­liess­lich oder vor­wie­gend der Be­för­de­rung von Per­so­nen im Orts­ver­kehr die­nen oder die nach der Kon­zes­si­on ih­ren Be­trieb nicht ganz­jäh­rig zu füh­ren ha­ben, brau­chen kei­ne Er­satz­be­för­de­rung ein­zu­rich­ten. Das­sel­be gilt wäh­rend der Ein­stel­lung des Be­trie­bes zwecks Durch­füh­rung der vor­ge­schrie­be­nen Re­vi­si­ons­ar­bei­ten an den An­la­gen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. März 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).
2 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
3 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827).

11. Abschnitt: Nebenbetriebe

Art. 39

1Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, das die In­fra­struk­tur be­treibt, ist be­fugt, auf dem Bahn­hof­ge­biet Ne­ben­be­trie­be zu kom­mer­zi­el­len Zwe­cken ein­zu­rich­ten, so­weit die­se auf die Be­dürf­nis­se der Bahn­kund­schaft aus­ge­rich­tet sind.

2Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, das den Ver­kehr durch­führt, ist be­fugt, in den Zü­gen Ne­ben­be­trie­be zu kom­mer­zi­el­len Zwe­cken ein­zu­rich­ten.

3Auf die von den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men als Ne­ben­be­trie­be de­fi­nier­ten Be­trie­be fin­den die Vor­schrif­ten von Kan­to­nen und Ge­mein­den über die Öff­nungs- und Schlies­sungs­zei­ten kei­ne An­wen­dung. Hin­ge­gen un­ter­ste­hen die­se Be­trie­be den üb­ri­gen Vor­schrif­ten über die Ge­wer­be-, Ge­sund­heits- und Wirt­schafts­po­li­zei so­wie den von den zu­stän­di­gen Be­hör­den für ver­bind­lich er­klär­ten Re­ge­lun­gen über das Ar­beits­ver­hält­nis.

4Strei­tig­kei­ten zwi­schen Mie­tern von Räu­men für Ne­ben­be­trie­be und den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men be­ur­teilt das Zi­vil­ge­richt.2


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

12. Abschnitt: Zuständigkeit des BAV bei Streitigkeiten

Art. 40 ...

1Das BAV ent­schei­det nach An­hö­rung der Be­tei­lig­ten über Strei­tig­kei­ten be­tref­fend:3

a.4
die Be­dürf­nis­se des Ei­sen­bahn­bau­es und -be­trie­bes (Art. 18 und 18m);
b.5
die zur Si­cher­heit des Bau­es und Be­trie­bes der Ei­sen­bahn so­wie zum Schutz von Per­so­nen und Sa­chen zu tref­fen­den Mass­nah­men (Art. 19 Abs. 1, 21 Abs. 1, 24, 30, 31 Abs. 1 und 32a);
c.
die Er­stel­lung und den Be­trieb elek­tri­scher und ra­dio­elek­tri­scher Si­gnal- und Fern­mel­de­an­la­gen (Art. 22);
d.6
die Ver­wei­ge­rung oder die Er­schwe­rung des An­schlus­ses so­wie die Kos­ten­auf­tei­lung (Art. 33–35a);
e.
das Be­dürf­nis zur Ein­rich­tung von Ne­ben­be­trie­ben und de­ren Öff­nungs- und Schlies­sungs­zei­ten (Art. 39).

2Es ent­schei­det auch über die aus den Be­stim­mun­gen die­ses Ka­pi­tels er­wach­sen­den Strei­tig­kei­ten über Kos­ten und de­ren Ver­tei­lung so­wie über Ver­gü­tun­gen (Art. 19 Abs. 2, 21 Abs. 2 und 25–35).7


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. März 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).
2 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).
5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).
6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).
7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

12a. Abschnitt: Kommission für den Eisenbahnverkehr

Art. 40a Organisation

1Die Rail­Com ist ei­ne aus­ser­par­la­men­ta­ri­sche Kom­mis­si­on nach Ar­ti­kel 57a RVOG2. Sie ist un­ab­hän­gig und un­ter­steht in ih­ren Ent­schei­den kei­nen Wei­sun­gen des Bun­des­ra­tes oder von Ver­wal­tungs­be­hör­den. Sie ist ad­mi­nis­tra­tiv dem UVEK zu­ge­ord­net.

2Der Bun­des­rat wählt die aus fünf bis sie­ben Mit­glie­dern be­ste­hen­de Rail­Com und be­zeich­net das Prä­si­di­um und das Vi­ze­prä­si­di­um.

3Die Mit­glie­der müs­sen un­ab­hän­gi­ge Sach­ver­stän­di­ge sein. Sie dür­fen ins­be­son­de­re we­der An­ge­stell­te von Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men sein noch de­ren Or­ga­nen an­ge­hö­ren noch in ei­nem Dienst­leis­tungs­ver­hält­nis zu ih­nen ste­hen.

4Die Rail­Com er­lässt ein Re­gle­ment über ih­re Or­ga­ni­sa­ti­on und Ge­schäfts­füh­rung (Ge­schäfts­re­gle­ment) und un­ter­brei­tet es dem Bun­des­rat zur Ge­neh­mi­gung.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. März 1998 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).
2 SR 172.010

Art. 40abis Fachsekretariat

1Die Rail­Com ver­fügt über ein Fach­se­kre­ta­ri­at. Die­ses be­rei­tet die Ge­schäf­te der Rail­Com vor und ko­or­di­niert die Ge­schäf­te zwi­schen der Rail­Com und dem BAV.

2Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent der Rail­Com ist für die Be­grün­dung, Än­de­rung und Be­en­di­gung der Ar­beits­ver­hält­nis­se mit dem Per­so­nal des Se­kre­ta­ri­ats zu­stän­dig.

3Das An­stel­lungs­ver­hält­nis rich­tet sich nach dem BPG2.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2 (AS 2012 5619; BBl 2011 911). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).
2 SR 172.220.1

Art. 40ater Aufgaben

1Die Rail­Com ent­schei­det über Strei­tig­kei­ten be­tref­fend:

a.
die Ge­wäh­rung des Netz­zu­gangs;
b.
die Netz­zu­gangs­ver­ein­ba­run­gen;
c.
die Be­rech­nung des Tras­sen­prei­ses;
d.
den Zu­gang zu Um­schlags­an­la­gen für den kom­bi­nier­ten Ver­kehr und An­schluss­glei­sen, die vom Bund mit­fi­nan­ziert wur­den;
e.
die Wahr­neh­mung von Sys­tem­auf­ga­ben;
f.
...

2Sie über­wacht:

a.
die An­wen­dung der Prio­ri­täts­re­geln im Nor­mal- und im Stö­rungs­fall;
b.
die dis­kri­mi­nie­rungs­freie An­wen­dung der Be­triebs­füh­rungs­pro­zes­se;
c.
die dis­kri­mi­nie­rungs­freie Ver­ga­be der Tras­sen;
d.
den dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Zu­gang zur In­fra­struk­tur nach Ar­ti­kel 62 Ab­satz 1; die Be­fug­nis­se der Wett­be­werbs­kom­mis­si­on bei Strei­tig­kei­ten zwi­schen Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men blei­ben vor­be­hal­ten;
e.
die dis­kri­mi­nie­rungs­freie Aus­übung der Sys­tem­auf­ga­ben, so­weit dies nicht durch das BAV im Rah­men des Auf­trags si­cher­ge­stellt wird.

3Sie be­ob­ach­tet die Ent­wick­lung des Ei­sen­bahn­mark­tes im Hin­blick auf ei­ne dis­kri­mi­nie­rungs­freie Be­hand­lung al­ler Be­tei­lig­ten und ei­ne ge­sun­de Ent­wick­lung des Wett­be­werbs.

4Sie kann von Am­tes we­gen Un­ter­su­chun­gen ein­lei­ten.

5Sie ko­or­di­niert sich mit den Re­gu­la­to­ren an­de­rer Staa­ten. Sie kann mit die­sen die er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen und Da­ten aus­tau­schen.

6Auf den Netz­zu­gang fin­det das Kar­tell­ge­setz vom 6. Ok­to­ber 19952 kei­ne An­wen­dung.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020, mit Aus­nah­me von Bst. f, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).
2 SR 251

Art. 40aquater Bereitstellung von Daten und Auskunftspflicht

1Die Rail­Com ist be­fugt, im Rah­men der Markt­über­wa­chung die not­wen­di­gen Da­ten bei den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men zu er­he­ben und auf an­de­re Wei­se zu be­ar­bei­ten. Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men müs­sen die für die amt­li­chen Ver­kehrs­sta­tis­ti­ken er­for­der­li­chen An­ga­ben so­wie wei­te­re Un­ter­la­gen vor­le­gen, die die Rail­Com zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben be­nö­tigt.

2Amts­stel­len des Bun­des und der Kan­to­ne sind ver­pflich­tet, bei den Ab­klä­run­gen der Rail­Com mit­zu­wir­ken und ihr die not­wen­di­gen Un­ter­la­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 40aquinquies Verfahrensgrundsätze

1Die Ver­fah­ren vor der Rail­Com rich­ten sich nach den Be­stim­mun­gen des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 19682 (VwVG) so­wie sinn­ge­mä­ss nach den Ar­ti­keln 23 und 39 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 20053.

2Für das Kla­ge­ver­fah­ren gel­ten die Be­stim­mun­gen des VwVG über das Be­schwer­de­ver­fah­ren, ins­be­son­de­re die Ar­ti­kel 52, 56, 57, 60 und 63–69, sinn­ge­mä­ss.

3Ne­ben­in­ter­ven­ti­on, Kla­ge­häu­fung, Streit­ge­nos­sen­schaft und Wi­der­kla­ge sind zu­läs­sig. In die­sen Fäl­len gel­ten die Ar­ti­kel 15, 24, 26 und 31 des Bun­des­ge­set­zes vom 4. De­zem­ber 19474 über den Bun­des­zi­vil­pro­zess sinn­ge­mä­ss.

4Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent lei­tet das Ver­fah­ren von Am­tes we­gen oder durch die schrift­li­che Be­stä­ti­gung des Emp­fangs der Be­schwer­de oder der Kla­ge ein.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).
2 SR 172.021
3 SR 173.32
4 SR 273

Art. 40asexies Verwaltungssanktionen

1Die Rail­Com auf­er­legt ei­nem Un­ter­neh­men, das dem Dis­kri­mi­nie­rungs­ver­bot im Netz­zu­gang zu­wi­der­han­delt, einen Be­trag, der dem Um­satz ent­spricht, den es oder ein Drit­ter auf­grund der Dis­kri­mi­nie­rung er­zie­len konn­te.

2Sie be­las­tet ein Un­ter­neh­men, das ei­ner ein­ver­nehm­li­chen Re­ge­lung, ei­ner Ver­fü­gung der Rail­Com oder ei­nem Ent­scheid ei­ner Rechts­mit­tel­in­stanz zu­wi­der­han­delt, mit ei­nem Be­trag von bis zu 100 000 Fran­ken.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 40asepties Finanzierung

1Die Rail­Com er­hebt für ih­re Ver­fü­gun­gen Ge­büh­ren. Die­se be­mes­sen sich nach dem Zeit­auf­wand.

2So­weit die Kos­ten der Rail­Com nicht durch Ge­büh­ren ge­deckt sind, wer­den sie vom Bund ge­tra­gen.

3Der Bun­des­rat legt die Bun­des­bei­trä­ge und die Ge­büh­ren­sät­ze fest und re­gelt die Ge­büh­re­ner­he­bung.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 40aocties Rechtsschutz

1Der Rechts­schutz rich­tet sich nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.

2Be­schwer­den ge­gen Ver­fü­gun­gen der Rail­Com ha­ben nur auf­schie­ben­de Wir­kung, wenn das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt dies von Am­tes we­gen oder auf An­trag ei­ner Par­tei an­ord­net.

3Die Rail­Com ist in ih­rem Zu­stän­dig­keits­be­reich zur Be­schwer­de ge­gen Ver­fü­gun­gen an­de­rer Bun­des­be­hör­den so­wie ge­gen Ent­schei­de des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts be­rech­tigt.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

13. Abschnitt: Haftung

Art. 40b Grundsätze

1Der In­ha­ber ei­nes Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens haf­tet für den Scha­den, wenn die cha­rak­te­ris­ti­schen Ri­si­ken, die mit dem Be­trieb der Ei­sen­bahn ver­bun­den sind, da­zu füh­ren, dass ein Mensch ge­tö­tet oder ver­letzt wird oder ein Sach­scha­den ent­steht.

2Er haf­tet für Schä­den:

a.1
an Sa­chen in der Ob­hut der rei­sen­den Per­son aus­sch­liess­lich nach dem Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­setz vom 20. März 20092;
b.3
an be­för­der­ten Sa­chen aus­sch­liess­lich nach dem Ob­li­ga­tio­nen­recht4 und den mass­ge­bli­chen in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­run­gen.

3So­weit die Haf­tung nach Ab­satz 2 nicht im Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­setz oder im Gü­ter­trans­port­ge­setz vom 25. Sep­tem­ber 20155 ge­re­gelt ist, gel­ten aus­sch­liess­lich die ver­trags­recht­li­chen Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts.6


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 SR 745.1
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827).
4 SR 220
5 SR 742.41
6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827).

Art. 40c Entlastung

1Der In­ha­ber wird von der Haft­pflicht ent­las­tet, wenn ein Sach­ver­halt, der ihm nicht zu­ge­rech­net wer­den kann, so sehr zur Ent­ste­hung des Scha­dens bei­ge­tra­gen hat, dass er als des­sen Haupt­ur­sa­che an­zu­se­hen ist.

2Der­ar­ti­ge Sach­ver­hal­te sind ins­be­son­de­re:

a.
hö­he­re Ge­walt; oder
b.
gro­bes Ver­schul­den der ge­schä­dig­ten oder ei­ner drit­ten Per­son.

Art. 40d Benützung der Infrastruktur

1Der In­ha­ber ei­nes Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens, das die In­fra­struk­tur ei­nes an­de­ren Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens be­nützt, haf­tet den Ge­schä­dig­ten.

2Er kann Rück­griff auf den In­ha­ber des Un­ter­neh­mens neh­men, das die In­fra­struk­tur be­treibt, wenn die­se die Ent­ste­hung des Scha­dens mit­ver­ur­sacht hat.

3Ist das schä­di­gen­de Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men nicht be­stimm­bar, so haf­tet der In­ha­ber des Un­ter­neh­mens, das die In­fra­struk­tur be­treibt.

Art. 40e Vereinbarungen

1Ver­ein­ba­run­gen, wel­che die Haft­pflicht nach die­sem Ge­setz weg­be­din­gen oder be­schrän­ken, sind nich­tig.

2Ver­ein­ba­run­gen, die of­fen­sicht­lich un­zu­läng­li­che Ent­schä­di­gun­gen fest­set­zen, sind in­nert ei­nes Jah­res nach ih­rem Ab­schluss an­fecht­bar.

Art. 40f Anwendbarkeit des Obligationenrechts

So­weit die­ses Ge­setz nichts an­de­res vor­sieht, rich­tet sich die Haf­tung nach den Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts1 über die un­er­laub­ten Hand­lun­gen.


1 SR 220

5. Kapitel: Besondere Leistungen für öffentliche Verwaltungen

Art. 41 Grundsatz

Be­son­de­re Leis­tun­gen der Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men für Bund, Kan­to­ne, Ge­mein­den und an­de­re öf­fent­li­che Kör­per­schaf­ten und de­ren An­stal­ten und Be­trie­be sind, so­weit die­ses Ge­setz nichts an­de­res be­stimmt oder die Be­tei­lig­ten nichts Ab­wei­chen­des ver­ein­ba­ren, nach den im kauf­män­ni­schen Ver­kehr gel­ten­den Grund­sät­zen zu ver­gü­ten.

Art. 42 Landesverteidigung

1Auf An­ord­nung des Bun­des­ra­tes sind Ei­sen­bahn­an­la­gen und Ein­rich­tun­gen so­wie Fahr­zeu­ge und de­ren Be­stand ent­spre­chend den Be­dürf­nis­sen der mi­li­tä­ri­schen und wirt­schaft­li­chen Lan­des­ver­tei­di­gung zu er­stel­len, zu er­gän­zen und be­reit­zu­hal­ten. Ar­ti­kel 18 fin­det An­wen­dung.

2Der Bund trägt die da­durch be­ding­ten Kos­ten.2


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 43 Militärtransporte

1Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men sind ent­spre­chend ih­rer Leis­tungs­fä­hig­keit ver­pflich­tet, die von den zu­stän­di­gen mi­li­tä­ri­schen Stel­len an­ge­ord­ne­ten Trans­por­te für die Ar­mee und die Mi­li­tär­ver­wal­tung aus­zu­füh­ren. Vor­be­hal­ten blei­ben die vom Bun­des­rat ver­füg­ten Aus­nah­men und Ein­schrän­kun­gen.

2...1

3Müs­sen bei Mi­li­tär­trans­por­ten aus­ser­or­dent­li­che Si­cher­heits­mass­nah­men ge­trof­fen wer­den, so ge­hen de­ren Kos­ten zu Las­ten des Bun­des.


1 Auf­ge­ho­ben durch Art. 53 Ziff. 4 des BG vom 4. Okt. 1985 über den Trans­port im öf­fent­li­chen Ver­kehr, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1974; BBl 1983 II 167).

Art. 44 Haftung des Bundes

1Der Bund haf­tet den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men für die ih­nen aus Mi­li­tär­trans­por­ten er­wach­sen­den Schä­den, wenn we­der das Un­ter­neh­men noch sein Per­so­nal ein Ver­schul­den trifft.

2Der Bund haf­tet den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men nach den Grund­sät­zen des Zi­vil­rechts für die ih­nen aus Er­stel­lung, Be­stand und Be­die­nung mi­li­tä­ri­scher Wer­ke und Ein­rich­tun­gen an und in der Nä­he von Ei­sen­bahn­an­la­gen er­wach­sen­den Schä­den.

Art. 45


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. März 1998, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).

Art. 46


1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 2005, mit Wir­kung seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1411; BBl 2004 567).

Art. 47 Öffentliches Gesundheitswesen

Die Bun­des­ge­setz­ge­bung über den Schutz der Ge­sund­heit von Men­schen und Tie­ren, die Schäd­lings­be­kämp­fung und den Ver­kehr mit Wa­ren be­stimmt die zu ih­rem Voll­zug not­wen­di­gen Leis­tun­gen der Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men. Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men ha­ben da­für An­spruch auf an­ge­mes­se­ne Ver­gü­tung.

Art. 48 Streitigkeiten

1Strei­tig­kei­ten aus die­sem Ab­schnitt ent­schei­det das BAV.

2Ge­gen die Ver­fü­gung des BAV kann nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge Be­schwer­de ge­führt wer­den.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 75 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

5a. Kapitel: Ausbau der Infrastruktur

Art. 48a Ziele

Der Aus­bau der In­fra­struk­tur hat fol­gen­de Zie­le:

a.
Per­so­nen­ver­kehr:
1.
Ver­bes­se­rung der Ver­bin­dun­gen mit eu­ro­päi­schen Me­tro­po­lit­an­räu­men,
2.
Ver­bes­se­rung der Ver­bin­dun­gen zwi­schen den schwei­ze­ri­schen Me­tro­po­lit­an­räu­men und in­ner­halb der­sel­ben,
3.
Ver­bes­se­rung der Ver­bin­dun­gen im schwei­ze­ri­schen Städ­te­netz und mit den Zen­tren der Me­tro­po­lit­an­räu­me,
4.
Aus­bau des Re­gio­nal- und des Ag­glo­me­ra­ti­ons­ver­kehrs,
5.
Ver­bes­se­rung der Er­schlies­sung der Berg­ge­bie­te und der Tou­ris­mus­re­gio­nen;
b.
Gü­ter­ver­kehr:
1.
Ver­la­ge­rung des al­pen­que­ren­den Schwer­ver­kehrs,
2.
Ver­bes­se­run­gen für den Bin­nen-, Im­port- und Ex­port­ver­kehr,
3.
Ver­bes­se­rung der Tras­sen­ver­füg­bar­keit.

Art. 48b Strategisches Entwicklungsprogramm

1Die In­fra­struk­tur wird im Rah­men ei­nes stra­te­gi­schen Ent­wick­lungs­pro­gramms schritt­wei­se aus­ge­baut.

2Das stra­te­gi­sche Ent­wick­lungs­pro­gramm wird vom Bund un­ter Ein­be­zug der Kan­to­ne der je­wei­li­gen Pla­nungs­re­gio­nen und der be­trof­fe­nen Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men pe­ri­odisch nach­ge­führt.

3Der Bun­des­rat legt der Bun­des­ver­samm­lung al­le vier Jah­re einen Be­richt zum Stand des Aus­baus, zu not­wen­di­gen An­pas­sun­gen des stra­te­gi­schen Ent­wick­lungs­pro­gramms und zum nächs­ten ge­plan­ten Aus­bau­schritt vor.

Art. 48c Ausbauschritte

1Die Er­las­se zu den ein­zel­nen Aus­bau­schrit­ten er­ge­hen in der Form des Bun­des­be­schlus­ses. Die Bun­des­be­schlüs­se un­ter­ste­hen dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2Den in den Aus­bau­schrit­ten vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men lie­gen ein Be­darfs­nach­weis und ein be­triebs- und volks­wirt­schaft­lich ab­ge­stütz­tes An­ge­bots­kon­zept zu­grun­de.

3Der Bun­des­rat zeigt in den Bot­schaf­ten zu den Aus­bau­schrit­ten ins­be­son­de­re die Fol­ge­kos­ten für das ge­sam­te Ei­sen­bahn­sys­tem auf.

4Je­der Aus­bau­schritt bezweckt auch die Si­cher­stel­lung der Qua­li­tät des An­ge­bots im be­ste­hen­den Fern­ver­kehrs­netz und sieht die da­für er­for­der­li­chen Kre­di­te vor.

Art. 48d Planung der Ausbauschritte

1Das BAV lei­tet und ko­or­di­niert als Pro­zess­füh­rer die für die Aus­bau­schrit­te not­wen­di­gen Pla­nun­gen. Es be­rück­sich­tigt die re­gio­na­len Pla­nun­gen der Kan­to­ne und be­zieht die be­trof­fe­nen Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men mit ein.

2Die Kan­to­ne sind ver­ant­wort­lich für die re­gio­na­le An­ge­bots­pla­nung. Sie or­ga­ni­sie­ren sich in ge­eig­ne­ten Pla­nungs­re­gio­nen. Die be­trof­fe­nen Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men wer­den in ge­eig­ne­ter Wei­se ein­be­zo­gen.

Art. 48e Projektierung und Ausführung der Massnahmen

1Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men oder die mit der Rea­li­sie­rung der Mass­nah­men be­trau­ten Drit­ten (Er­steller­ge­sell­schaf­ten) pro­jek­tie­ren die Mass­nah­men für den Aus­bau der In­fra­struk­tur, ko­or­di­nie­ren sie mit den Be­dürf­nis­sen des Sub­stan­zer­halts und füh­ren sie aus.

2Da­bei be­rück­sich­ti­gen sie nach dem Grund­satz ei­ner be­triebs- und volks­wirt­schaft­li­chen Op­ti­mie­rung lau­fend den bahn­tech­no­lo­gi­schen Fort­schritt, or­ga­ni­sa­to­ri­sche Ver­bes­se­run­gen so­wie die Ent­wick­lung im Per­so­nen- und Gü­ter­ver­kehr.

Art. 48f Umsetzungsvereinbarungen

1Der Bund schliesst mit den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men oder Er­steller­ge­sell­schaf­ten Um­set­zungs­ver­ein­ba­run­gen über die Aus­bau­mass­nah­men ab. Dar­in wer­den die Mass­nah­men für die ein­zel­nen Stre­cken und Kno­ten, die Leis­tun­gen, Kos­ten und Ter­mi­ne, die Ge­wäh­rung der Mit­tel so­wie die Or­ga­ni­sa­ti­on im Ein­zel­nen fest­ge­legt.

2Sind mit den Mass­nah­men zu­sam­men­hän­gen­de un­ter­ge­ord­ne­te Ar­bei­ten für den Sub­stan­zer­halt not­wen­dig, so wer­den die­se eben­falls in den Um­set­zungs­ver­ein­ba­run­gen fest­ge­legt.

3Die Ver­ein­ba­run­gen wer­den durch das UVEK ab­ge­schlos­sen. Ge­ring­fü­gi­ge An­pas­sun­gen, ins­be­son­de­re sol­che tech­ni­scher oder or­ga­ni­sa­to­ri­scher Na­tur, kön­nen vom BAV ver­ein­bart wer­den.

6. Kapitel: Finanzierung der Infrastruktur

1. Abschnitt: Im Allgemeinen

Art. 49 Grundsätze

1Der Bund trägt un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 9b die Haupt­last der Fi­nan­zie­rung der In­fra­struk­tur.

2Die Kan­to­ne fi­nan­zie­ren die In­fra­struk­tur mit.

3Kei­ne Bun­des­leis­tun­gen nach die­sem Ge­setz, aus­ge­nom­men Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 59, wer­den aus­ge­rich­tet für Stre­cken:

a.
für die Fei­ner­schlies­sung;
b.
die kei­ne ganz­jäh­rig be­wohn­ten Ort­schaf­ten er­schlies­sen;
c.
die kei­ne er­heb­li­chen Gü­ter­auf­kom­men er­schlies­sen.

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 50 Voraussetzungen

1Der Bund rich­tet Ab­gel­tun­gen nur an Un­ter­neh­men aus:

a.
de­ren Rech­nungs­le­gung den Vor­schrif­ten des 9. Ka­pi­tels ge­nügt;
b.
de­ren Rech­nung nach Spar­ten ge­glie­dert ist und die un­ge­deck­ten Kos­ten je­der Spar­te ein­zeln nach­weist;
c.
die min­des­tens den re­gio­na­len Per­so­nen­ver­kehr so­wie die Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, so­weit vor­han­den, je als ei­ge­ne Spar­te füh­ren.

2Der Bund kann Er­leich­te­run­gen ge­wäh­ren für aus­län­di­sche Un­ter­neh­men mit ge­rin­gem Stre­cken­an­teil in der Schweiz.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 51 Leistungsvereinbarungen

1Der Bund, ver­tre­ten durch das BAV, und die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men schlies­sen für je­weils vier Jah­re Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen ab. Dar­in le­gen sie auf­grund der ver­kehrs­po­li­ti­schen Prio­ri­tä­ten des Bun­des und von Plan­rech­nun­gen der Un­ter­neh­men die von der Spar­te In­fra­struk­tur zu er­brin­gen­den Leis­tun­gen und die da­für vor­ge­se­he­nen Ab­gel­tun­gen und Dar­le­hen im Vor­aus fest.

2Sind mit dem Sub­stan­zer­halt un­ter­ge­ord­ne­te Aus­bau­mass­nah­men not­wen­dig, so wer­den die­se eben­falls in der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung fest­ge­legt.

3Die Ab­gel­tun­gen und Dar­le­hen die­nen in ers­ter Li­nie da­zu, die In­fra­struk­tur in gu­tem Zu­stand zu er­hal­ten und sie den Er­for­der­nis­sen des Ver­kehrs und dem Stand der Tech­nik an­zu­pas­sen. Da­bei be­rück­sich­tigt wer­den ins­be­son­de­re:

a.
ei­ne an­ge­mes­se­ne Grunder­schlies­sung;
b.
An­lie­gen der Re­gio­nal­po­li­tik, ins­be­son­de­re die Be­dürf­nis­se der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung be­nach­tei­lig­ter Lan­des­ge­gen­den;
c.
An­lie­gen der Raum­ord­nungs­po­li­tik und der Ag­glo­me­ra­ti­ons­po­li­tik;
d.
An­lie­gen des Um­welt­schut­zes.

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 51a Streitigkeiten über Leistungsvereinbarungen

1Kön­nen sich das BAV und die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men nicht auf den Ab­schluss oder die An­wen­dung ei­ner Leis­tungs­ver­ein­ba­rung ei­ni­gen, so ent­schei­det das UVEK.

2Ge­gen die Ver­fü­gung des UVEK kann nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge Be­schwer­de ge­führt wer­den. Ge­rügt wer­den kann:

a.
die Ver­let­zung von Bun­des­recht, ein­sch­liess­lich Über­schrei­tung oder Miss­brauch des Er­mes­sens;
b.
die un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge Fest­stel­lung des recht­s­er­heb­li­chen Sach­ver­hal­tes.

3Be­schwer­den ge­gen Ent­schei­de des UVEK ha­ben kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 51b Finanzierungsformen für den Betrieb und den Substanzerhalt

1Die ge­plan­ten un­ge­deck­ten Kos­ten für den Be­trieb und den Sub­stan­zer­halt, ein­sch­liess­lich der Ab­schrei­bun­gen und der nicht ak­ti­vier­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten, wer­den mit Ab­gel­tun­gen fi­nan­ziert.

2In­ves­ti­tio­nen, die die Ab­schrei­bun­gen und Li­qui­di­täts­re­ser­ven über­stei­gen, wer­den mit zins­lo­sen und be­dingt rück­zahl­ba­ren Dar­le­hen fi­nan­ziert. Über­stei­gen die Ab­schrei­bun­gen die In­ves­ti­tio­nen, so sind be­ste­hen­de be­dingt rück­zahl­ba­re Dar­le­hen an den Bahnin­fra­struk­tur­fonds nach dem Bahnin­fra­struk­tur­fonds­ge­setz vom 21. Ju­ni 20132 zu­rück­zu­zah­len oder mit an­de­ren Leis­tun­gen des Fonds zu ver­rech­nen.

3Die be­dingt rück­zahl­ba­ren Dar­le­hen des Bun­des kön­nen un­ter Vor­be­halt der not­wen­di­gen ak­ti­en­recht­li­chen Be­schlüs­se in Ei­gen­ka­pi­tal um­ge­wan­delt wer­den. Der Bund kann über­dies auf die Rück­zah­lung von Dar­le­hen ver­zich­ten, wenn auch der Kan­ton ver­zich­tet oder um sich an not­wen­di­gen Bi­lanz­sa­nie­run­gen zu be­tei­li­gen.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).
2 SR 742.140

Art. 52 Wirtschaftliches Verhalten

1Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men schlies­sen sich den Fach­ver­bän­den und Bran­chen­or­ga­ni­sa­tio­nen an, die ge­eig­net sind, ih­ren Auf­tritt am Markt zu stär­ken.

2Das BAV kann die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men ver­pflich­ten, grös­se­re Aus­schrei­bun­gen ge­mein­sam durch­zu­füh­ren.2

3Es kann Mass­nah­men zur Ziel­er­rei­chung an­ord­nen oder fi­nan­zi­el­le Leis­tun­gen zu­rück­for­dern, wenn das Un­ter­neh­men:

a.
die be­stell­ten Leis­tun­gen nicht wie ver­ein­bart er­bringt;
b.
Ziel­vor­ga­ben nicht er­reicht;
c.
fest­ge­leg­te Fris­ten nicht ein­hält; oder
d.
sich un­wirt­schaft­lich ver­hält.3

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 19. Ju­ni 2015 über das Kon­so­li­die­rungs- und Auf­ga­ben­über­prü­fungs­pa­ket 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4747; BBl 2013 823, 2014 8345).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 53


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 54


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 55

Auf­ge­ho­ben

Art. 56


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 57 Mitfinanzierung durch die Kantone

1Die Kan­to­ne leis­ten ei­ne Ein­la­ge von 500 Mio. Fran­ken pro Jahr an den Bahnin­fra­struk­tur­fonds zur Fi­nan­zie­rung der In­fra­struk­tur­kos­ten.

1bisDie Ein­la­ge ba­siert auf dem Preis­stand von 2016. Sie wird an die Ent­wick­lung des rea­len Brut­to­in­land­pro­dukts an­ge­passt und folgt dem Bahn­bau-Teue­rungs­in­dex. Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment re­gelt im Ein­ver­neh­men mit dem UVEK die Ein­zel­hei­ten.2

2Der Be­tei­li­gungs­schlüs­sel pro Kan­ton rich­tet sich nach den be­stell­ten Per­so­nen- und Zug­ki­lo­me­tern im Re­gio­nal­ver­kehr ge­mä­ss dem in­ter­kan­to­na­len Ver­tei­ler.

3Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten un­ter An­hö­rung der Kan­to­ne in ei­ner Ver­ord­nung.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 17. März 2017 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 2017–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5205; BBl 2016 4691).

2. Abschnitt: Finanzierung des Ausbaus der Infrastruktur

Art. 58 Verpflichtungskredite

1Die Bun­des­ver­samm­lung be­wil­ligt mit­tels Bun­des­be­schluss die für die Aus­bau­schrit­te nach Ar­ti­kel 48c not­wen­di­gen Ver­pflich­tungs­kre­di­te.

2Kommt es bei ein­zel­nen Mass­nah­men zu Ver­zö­ge­run­gen, so kön­nen die da­für vor­ge­se­he­nen, nicht aus­ge­schöpf­ten Ver­pflich­tungs­kre­di­te für die Rea­li­sie­rung von an­de­ren Mass­nah­men ein­ge­setzt wer­den, de­ren Pro­jek­tie­rung der ent­spre­chen­de Bun­des­be­schluss vor­sieht.

3Der Bun­des­rat legt die nach Ab­satz 2 zu rea­li­sie­ren­den Mass­nah­men fest.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 58a Finanzierungsformen für den Ausbau

1Der Bund stellt über den Bahnin­fra­struk­tur­fonds die be­wil­lig­ten Mit­tel für die Fi­nan­zie­rung der Mass­nah­men in Form von zins­lo­sen, be­dingt rück­zahl­ba­ren Dar­le­hen und A-Fonds-per­du-Bei­trä­gen zur Ver­fü­gung.

2Die Ein­zel­hei­ten wer­den in den Um­set­zungs­ver­ein­ba­run­gen nach Ar­ti­kel 48f ge­re­gelt.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 58b Finanzierung zusätzlicher oder alternativer Massnahmen durch Dritte

1Die Kan­to­ne und wei­te­re Drit­te kön­nen zu­sätz­li­che oder al­ter­na­ti­ve Mass­nah­men fi­nan­zie­ren, wenn de­ren Auf­nah­me in das stra­te­gi­sche Ent­wick­lungs­pro­gramm mög­lich ist.

2Sie tra­gen:

a.
bei zu­sätz­li­chen Mass­nah­men: sämt­li­che Kos­ten;
b.
bei al­ter­na­ti­ven Mass­nah­men: die Kos­ten­dif­fe­renz zwi­schen der vom Bund und der von ih­nen vor­ge­se­he­nen Mass­nah­me.

3Die Be­tei­li­gung Drit­ter darf we­der in der Bau- noch in der Be­trieb­spha­se zu ei­ner Mehr­be­las­tung des Bun­des füh­ren.

4Der Bund schliesst mit den Drit­ten und den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men Ver­ein­ba­run­gen über die Mass­nah­men ab. Dar­in wer­den die Leis­tun­gen, Kos­ten und Ter­mi­ne, die Ge­wäh­rung der Mit­tel so­wie die Or­ga­ni­sa­ti­on im Ein­zel­nen fest­ge­legt.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 58c Vorfinanzierung

Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men kön­nen mit den be­trof­fe­nen Kan­to­nen und Drit­ten Ver­ein­ba­run­gen über die Vor­fi­nan­zie­rung der­je­ni­gen Mass­nah­men ab­sch­lies­sen, de­ren Rea­li­sie­rung oder Pro­jek­tie­rung von der Bun­des­ver­samm­lung be­schlos­sen wor­den ist. Die Ver­ein­ba­run­gen be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung des BAV.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 58d Ausführungsvorschriften

Das UVEK er­lässt Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten über das Con­trol­ling der Leis­tun­gen, Kos­ten, Fi­nan­zen und Ter­mi­ne der be­wil­lig­ten Mass­nah­men.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 58e Berichterstattung

Der Bun­des­rat er­stat­tet der Bun­des­ver­samm­lung jähr­lich Be­richt über die Fi­nan­zie­rung des Aus­baus der In­fra­struk­tur, na­ment­lich über:

a.
den Stand und den wei­te­ren Ab­lauf der Ar­bei­ten;
b.
die Auf­wen­dun­gen auf­grund der be­wil­lig­ten Ver­pflich­tungs­kre­di­te.

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

7. Kapitel: Hilfe bei grossen Naturschäden

Art. 59

Der Bund kann den von gros­sen Na­tur­schä­den be­trof­fe­nen Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men Fi­nanz­hil­fen an die Kos­ten der Wie­der­her­stel­lung oder des Er­sat­zes be­schä­dig­ter oder zer­stör­ter An­la­gen so­wie an die Kos­ten der Räu­mungs­ar­bei­ten ge­wäh­ren.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 60 und 61


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 61a


1 Ur­sprüng­lich Art. 60a. Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 16 des BG vom 5. Okt. 1990 über Fi­nanz­hil­fen und Ab­gel­tun­gen (AS 1991 857; BBl 1987 I 369). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

8. Kapitel: Trennung von Verkehr und Infrastruktur

Art. 62 Umfang der Infrastruktur

1Zur In­fra­struk­tur ge­hö­ren al­le Bau­ten, An­la­gen und Ein­rich­tun­gen, die im Rah­men des Netz­zu­gangs ge­mein­sam be­nützt wer­den müs­sen, ins­be­son­de­re:

a.
der Fahr­weg;
b.
die Strom­ver­sor­gungs­an­la­gen, ins­be­son­de­re Un­ter­wer­ke und Gleich­rich­ter;
c.
die Si­che­rungs­an­la­gen;
d.
die Pu­bli­kums­an­la­gen;
e.
die Ran­gier­bahn­hö­fe so­wie An­la­gen zum An­neh­men und For­mie­ren von Zü­gen;
f.
die öf­fent­li­chen Ver­la­de­an­la­gen, be­ste­hend aus Ver­la­de­glei­sen und Ver­la­de­plät­zen, in de­nen selbst­stän­dig und un­ab­hän­gig Gü­ter um­ge­schla­gen wer­den kön­nen (Frei­ver­la­de);
g.
die Ran­gier­trieb­fahr­zeu­ge in Ran­gier­bahn­hö­fen;
h.
die für den Un­ter­halt und Be­trieb der In­fra­struk­tur nach den Buch­sta­ben a–g not­wen­di­gen Dienst­ge­bäu­de und Räu­me.

2Zur In­fra­struk­tur kön­nen auch Bau­ten, An­la­gen und Ein­rich­tun­gen ge­hö­ren, die mit dem Be­trieb der In­fra­struk­tur ver­bun­den sind, je­doch nicht Ge­gen­stand des Netz­zu­gangs sind. Dies sind ins­be­son­de­re:

a.
An­la­gen für den Ta­ges­un­ter­halt des Roll­ma­te­ri­als;
b.
Kraft­wer­ke und Über­tra­gungs­lei­tun­gen;
c.
Ver­kaufs­an­la­gen;
d.
Räu­me für Ne­ben­be­trie­be;
e.
Diensträu­me für Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men;
f.
Dienst­woh­nun­gen;
g.
Krä­ne und an­de­re Um­schlags­ge­rä­te auf Frei­ver­la­den;
h.
Um­schlags­an­la­gen für den Gü­ter­trans­port ein­sch­liess­lich der Kran- und Ver­la­de­glei­se.

3Zu den Ei­sen­bah­nen im Sin­ne die­ses Ge­set­zes, je­doch nicht zur In­fra­struk­tur ge­hö­ren:

a.
Gleis­an­la­gen und Ge­bäu­de für den Roll­ma­te­rial­un­ter­halt (Un­ter­halts­an­la­gen, Werk­stät­ten);
b.
Gleis­an­la­gen und Ge­bäu­de für das län­ger­fris­ti­ge Ab­stel­len von Roll­ma­te­ri­al (Ab­stel­lan­la­gen);
c.
Gleis­an­la­gen auf Ei­sen­bahn­bau­stel­len oder als Zu­fahrt zu sol­chen Bau­stel­len (Werk­glei­se).

4Eben­falls nicht zur In­fra­struk­tur ge­hört die Er­brin­gung von Ver­kehrs­leis­tun­gen im Gü­ter- und Per­so­nen­ver­kehr.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827).

Art. 63 Betrieb der Infrastruktur

Zur In­fra­struk­tur ge­hö­ren auch Be­trieb und Un­ter­halt der Bau­ten, An­la­gen und Ein­rich­tun­gen nach Ar­ti­kel 62.

Art. 64 Organisation

1Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men muss den Be­reich In­fra­struk­tur or­ga­ni­sa­to­risch von den üb­ri­gen Un­ter­neh­mens­be­rei­chen tren­nen und ver­selb­stän­di­gen. Das BAV kann Schmal­spur­bah­nen und klei­ne­re Un­ter­neh­men von die­ser Pflicht be­frei­en.

2Die In­fra­struk­tur nach Ar­ti­kel 62 Ab­satz 2 so­wie die da­mit ver­bun­de­nen Dienst­leis­tun­gen kön­nen or­ga­ni­sa­to­risch vom Be­reich In­fra­struk­tur ge­trennt sein. Ih­re vol­len Kos­ten müs­sen den Leis­tungs­be­zü­gern ver­rech­net wer­den.

Art. 65 Steuerbefreiung

Die In­fra­struk­tur nach Ar­ti­kel 62 Ab­sät­ze 1 und 2 ist von kan­to­na­len und kom­mu­na­len Lie­gen­schafts­steu­ern be­freit.

9. Kapitel: Rechnungswesen

Art. 66 Grundsätze

1Das Rech­nungs­we­sen der Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men rich­tet sich un­ter Vor­be­halt der Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes nach dem 7. Ab­schnitt des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 20092.

2Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men muss in der Bi­lanz und An­la­gen­rech­nung den Be­reich In­fra­struk­tur von an­de­ren Be­rei­chen tren­nen.

3Es muss in der Er­folgs­rech­nung ei­ne Spar­ten­rech­nung In­fra­struk­tur füh­ren.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 SR 745.1

Art. 67 Gewinnverwendung und Eigenkapitalverzinsung

Ge­win­naus­schüt­tun­gen und die Ver­zin­sung von Ei­gen­ka­pi­tal zu­las­ten der Spar­ten­rech­nung In­fra­struk­tur sind nicht zu­läs­sig. Der Ge­winn ist voll­stän­dig ei­ner Spe­zi­al­re­ser­ve der Spar­te In­fra­struk­tur zur De­ckung künf­ti­ger Fehl­be­trä­ge oder für aus­ser­or­dent­li­che Auf­wän­de zu­zu­wei­sen.2


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 68 und 69


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 3680; BBl 1994 I 497).

Art. 7072


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 73


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 3680; BBl 1994 I 497).

Art. 74


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

10. Kapitel: Kaufrecht der Gemeinwesen

Art. 75 Kaufrecht im Landesinteresse

1Wenn es im In­ter­es­se des Lan­des ge­bo­ten er­scheint, kann der Bund die kon­zes­sio­nier­te In­fra­struk­tur je­des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens zum Buch­wert er­wer­ben. Dar­le­hen, die der Bund dem Un­ter­neh­men ge­währt hat, wer­den mit dem Kauf­preis ver­rech­net.

2Das Kauf­recht nach Ab­satz 1 steht auch den nach der Kon­zes­si­on da­zu be­rech­tig­ten Kan­to­nen und Ge­mein­den zu. Ha­ben Kan­to­ne oder Ge­mein­den ei­ne Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur er­wor­ben, so kann der Bund ver­lan­gen, dass die­se ihm zu den in die­sem Ge­setz ge­nann­ten Be­din­gun­gen ab­ge­tre­ten wird.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 7678


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 79 Streitigkeiten

Ist die Fest­set­zung des Er­werbs­prei­ses strei­tig, so er­lässt das BAV ei­ne Ver­fü­gung.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 der V vom 3. Fe­br. 1993 über Vor­in­stan­zen des Bun­des­ge­richts und des Eid­ge­nös­si­schen Ver­si­che­rungs­ge­richts, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 901).

11. Kapitel: Sicherheitsrelevante Tätigkeiten im Eisenbahnbereich

Art. 80 Fähigkeitsprüfung

Der Bun­des­rat kann vor­schrei­ben, dass:

a.
Per­so­nen, die im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­üben, ei­ne theo­re­ti­sche und prak­ti­sche Fä­hig­keits­prü­fung ab­zu­le­gen ha­ben; er kann die Ab­ga­be ei­nes Aus­wei­ses bei be­stan­de­ner Prü­fung vor­se­hen;
b.
Per­so­nen, die sich für ei­ne Tä­tig­keit nach Buch­sta­be a aus­bil­den las­sen wol­len, ei­nes vom BAV aus­ge­stell­ten Ler­n­aus­wei­ses be­dür­fen;
c.
Per­so­nen, die ei­ne Tä­tig­keit nach Buch­sta­be a aus­üben oder sich da­zu aus­bil­den las­sen wol­len, be­stimm­te per­sön­li­che und fach­li­che An­for­de­run­gen er­fül­len müs­sen; er kann für die Er­mitt­lung der per­sön­li­chen An­for­de­run­gen auch psy­cho­lo­gi­sche und me­di­zi­ni­sche Un­ter­su­chun­gen vor­se­hen.

Art. 80a Abklärung der Tauglichkeit

1Be­ste­hen Zwei­fel an der Taug­lich­keit ei­ner Per­son, die im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­übt, so wird die­se ei­ner Taug­lich­keits­un­ter­su­chung un­ter­zo­gen, na­ment­lich auf­grund der Mel­dung ei­ner Ärz­tin oder ei­nes Arz­tes, dass die Per­son we­gen ei­ner kör­per­li­chen oder psy­chi­schen Krank­heit, we­gen ei­nes Ge­bre­chens oder we­gen ei­ner Sucht ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit nicht si­cher aus­üben kann.

2Ärz­tin­nen und Ärz­te sind in Be­zug auf Mel­dun­gen nach Ab­satz 1 vom Be­rufs­ge­heim­nis ent­bun­den. Sie kön­nen die Mel­dung di­rekt an das BAV, an den Ar­beit­ge­ber oder an die Auf­sichts­be­hör­de für Ärz­tin­nen und Ärz­te rich­ten.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 81 Dienstunfähigkeit

Wer we­gen Al­ko­hol-, Be­täu­bungs­mit­tel- oder Arz­nei­mit­te­lein­fluss oder aus an­de­ren Grün­den nicht über die er­for­der­li­che kör­per­li­che und geis­ti­ge Leis­tungs­fä­hig­keit ver­fügt, ist dienst­un­fä­hig und darf wäh­rend die­ser Zeit kei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit im Ei­sen­bahn­be­reich aus­üben.

Art. 82 Feststellung der Dienstunfähigkeit

1Per­so­nen, die im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­üben, kön­nen ei­ner Ate­mal­ko­hol­pro­be un­ter­zo­gen wer­den.

2Weist die be­trof­fe­ne Per­son An­zei­chen von Dienst­un­fä­hig­keit auf und sind die­se nicht oder nicht al­lein auf Al­ko­ho­lein­fluss zu­rück­zu­füh­ren, so kann sie wei­te­ren Vor­un­ter­su­chun­gen, na­ment­lich Urin-, Spei­chel-, Schweiss-, Haar- und Na­gel­pro­ben, un­ter­zo­gen wer­den.

3Ei­ne Blut­pro­be ist an­zu­ord­nen, wenn:

a.
An­zei­chen von Dienst­un­fä­hig­keit vor­lie­gen; oder
b.
die be­trof­fe­ne Per­son sich der Durch­füh­rung der Ate­mal­ko­hol­pro­be wi­der­setzt oder ent­zieht oder den Zweck die­ser Mass­nah­me ver­ei­telt.

4Die Blut­pro­be kann aus wich­ti­gen Grün­den auch ge­gen den Wil­len der der Dienst­un­fä­hig­keit ver­däch­tig­ten Per­son ab­ge­nom­men wer­den. An­de­re Be­weis­mit­tel blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 83 Ausweisentzug

1Be­fin­det sich ei­ne Per­son, die im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­übt, in ei­nem Zu­stand, der die si­che­re Aus­übung ei­ner sol­chen Tä­tig­keit aus­sch­liesst, so ist ihr die Aus­übung die­ser Tä­tig­keit so lan­ge als er­for­der­lich zu un­ter­sa­gen; zu­dem muss ihr der Aus­weis ab­ge­nom­men wer­den.

2Ab­ge­nom­me­ne Aus­wei­se sind so­fort der er­tei­len­den Be­hör­de zu über­mit­teln; die­se ent­schei­det un­ver­züg­lich über den Ent­zug. Bis zu ih­rem Ent­scheid hat die Ab­nah­me ei­nes Aus­wei­ses die Wir­kung des Ent­zu­ges.

Art. 83a Mitteilungen an ausländische Behörden

1Das BAV teilt der zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Be­hör­de mit, wenn es:

a.
ei­ner Per­son ei­nes aus­län­di­schen Un­ter­neh­mens, die im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­übt, die Aus­übung die­ser Tä­tig­keit un­ter­sagt hat;
b.
einen in der Schweiz gül­ti­gen aus­län­di­schen Aus­weis ab­ge­nom­men hat;
c.
die Gül­tig­keit ei­nes aus­län­di­schen Aus­wei­ses für die Schweiz ab­er­kannt hat.

2Ab­ge­nom­me­ne Aus­wei­se sind so­fort der er­tei­len­den aus­län­di­schen Be­hör­de zu über­mit­teln.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 84 Zuständigkeiten

Die An­ord­nung und Durch­füh­rung von Mass­nah­men nach den Ar­ti­keln 82 und 83 ob­liegt:

a.
den von den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men be­zeich­ne­ten Per­so­nen oder Un­ter­neh­mens­ein­hei­ten;
b.
den von den Kan­to­nen als zu­stän­dig er­klär­ten Be­hör­den;
c.
dem BAV;
d.
der Trans­port­po­li­zei, so­fern sie von den zu­stän­di­gen Or­ga­nen nach den Buch­sta­ben a–c be­auf­tragt wird.

Art. 85 Ausführungsvorschriften

1Der Bun­des­rat:

a.
legt fest, bei wel­cher Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on un­ab­hän­gig von wei­te­ren Be­wei­sen und in­di­vi­du­el­ler Al­ko­hol­ver­träg­lich­keit Dienst­un­fä­hig­keit im Sin­ne von Ar­ti­kel 81 an­ge­nom­men wird (An­ge­trun­ken­heit) und wel­che Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on als qua­li­fi­ziert gilt;
b.
kann für an­de­re die Dienst­fä­hig­keit her­ab­set­zen­de Sub­stan­zen fest­le­gen, bei wel­chen Kon­zen­tra­tio­nen im Blut un­ab­hän­gig von wei­te­ren Be­wei­sen und in­di­vi­du­el­ler Ver­träg­lich­keit Dienst­un­fä­hig­keit im Sin­ne von Ar­ti­kel 81 an­ge­nom­men wird;
c.
er­lässt Vor­schrif­ten über die Vor­un­ter­su­chun­gen (Art. 82 Abs. 2), das Vor­ge­hen bei der Ate­mal­ko­hol- und der Blut­pro­be, die Aus­wer­tung die­ser Pro­ben und die zu­sätz­li­che ärzt­li­che Un­ter­su­chung der der Dienst­un­fä­hig­keit ver­däch­tig­ten Per­son;
d.
kann vor­schrei­ben, dass zur Fest­stel­lung ei­ner Sucht, wel­che die Dienst­fä­hig­keit ei­ner Per­son her­ab­setzt, die nach Ar­ti­kel 82 Ab­sät­ze 2 und 3 ge­won­nen Pro­ben aus­ge­wer­tet wer­den;
e.
legt die per­sön­li­chen, fach­li­chen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen An­for­de­run­gen an die nach Ar­ti­kel 84 Buch­sta­be a be­zeich­ne­ten Per­so­nen und Un­ter­neh­mens­ein­hei­ten fest.

2Er be­zeich­net die si­cher­heits­re­le­van­ten Tä­tig­kei­ten im Ei­sen­bahn­be­reich.

12. Kapitel: Strafbestimmungen und Verwaltungsmassnahmen

Art. 86 Übertretungen

1Mit Bus­se wird be­straft, wer vor­sätz­lich das Bahn­be­triebs­ge­biet oh­ne Er­laub­nis be­tritt, be­fährt oder es auf an­de­re Wei­se be­ein­träch­tigt.

2Auf An­trag wird mit Bus­se be­straft, wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig sei­ne Sorg­falts­pflicht (Art. 17 Abs. 4), Mel­de­pflicht (Art. 14a Abs. 1) oder Mit­wir­kungs­pflicht (Art. 14a Abs. 2) ver­letzt.

3Der Bun­des­rat kann Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen oder Be­nüt­zungs­vor­schrif­ten für straf­bar er­klä­ren.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

Art. 86a Widerhandlungen gegen Bau- und Betriebsvorschriften

1Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder mit Geld­stra­fe wird be­straft, wer vor­sätz­lich:2

a.
ein Bau­vor­ha­ben oh­ne die nach Ar­ti­kel 18 er­for­der­li­che Plan­ge­neh­mi­gung oder in Miss­ach­tung von aus dem Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren re­sul­tie­ren­den Be­din­gun­gen, Auf­la­gen oder Vor­schrif­ten aus­führt oder aus­füh­ren lässt;
b.3
ei­ne An­la­ge oder ein Fahr­zeug oh­ne die nach Ar­ti­kel 18w, 23c oder 23d er­for­der­li­che Be­triebs­be­wil­li­gung oder un­ter Miss­ach­tung von Be­din­gun­gen, Auf­la­gen oder Vor­schrif­ten der Be­triebs­be­wil­li­gung in Be­trieb nimmt oder in Be­trieb neh­men lässt;
c.
ei­ner ge­stützt auf die­ses Ge­setz er­teil­ten Kon­zes­si­on zu­wi­der­han­delt;
d. und e.4 ...
f.
Vi­deo­si­gna­le un­ter Ver­let­zung von Ar­ti­kel 16b auf­zeich­net, auf­be­wahrt, nutzt oder be­kannt gibt;
g.5
...

2Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen be­straft.6


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).
4 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).
5 Ein­ge­fügt durch An­hang des BG vom 1. Okt. 2010 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).
6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2 (AS 2012 5619; BBl 2011 911). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

Art. 87 Ausübung einer sicherheitsrelevanten Tätigkeit in dienstunfähigem Zustand

1Wer in an­ge­trun­ke­nem Zu­stand im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­übt, wird mit Bus­se be­straft. Die Stra­fe ist Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe, wenn ei­ne qua­li­fi­zier­te Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on vor­liegt.

2Wer we­gen des Ein­flus­ses von Be­täu­bungs­mit­teln oder Arz­nei­mit­teln oder aus an­de­ren Grün­den dienst­un­fä­hig im Sin­ne von Ar­ti­kel 81 ist und in die­sem Zu­stand im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­übt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

3Die vor­ge­setz­te Per­son, die vor­sätz­lich ei­ne nach Ab­satz 1 oder 2 straf­ba­re Hand­lung ver­an­lasst oder nicht nach ih­ren Mög­lich­kei­ten ver­hin­dert, un­ter­steht der glei­chen Straf­an­dro­hung.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 87a Vereitelung von Massnahmen zur Feststellung der Dienstunfähigkeit

1Wer im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­übt und sich vor­sätz­lich ei­ner Blut­pro­be, ei­ner Ate­mal­ko­hol­pro­be oder ei­ner an­de­ren vom Bun­des­rat ge­re­gel­ten Vor­un­ter­su­chung, die an­ge­ord­net wur­de oder mit de­ren An­ord­nung ge­rech­net wer­den muss­te, oder ei­ner zu­sätz­li­chen ärzt­li­chen Un­ter­su­chung wi­der­setzt oder ent­zo­gen oder den Zweck die­ser Mass­nah­men ver­ei­telt hat, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

2Die vor­ge­setz­te Per­son, die vor­sätz­lich ei­ne nach Ab­satz 1 straf­ba­re Hand­lung ver­an­lasst oder nicht nach ih­ren Mög­lich­kei­ten ver­hin­dert, un­ter­steht der glei­chen Straf­an­dro­hung.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 87b Ausübung einer sicherheitsrelevanten Tätigkeit ohne Zulassung

1Wer vor­sätz­lich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit im Ei­sen­bahn­be­reich aus­übt, ob­wohl ihm die Zu­las­sungs­do­ku­men­te ver­wei­gert, ent­zo­gen oder ab­er­kannt wur­den, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

2Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen be­straft.

3Die vor­ge­setz­te Per­son, die vor­sätz­lich ei­ne nach Ab­satz 1 straf­ba­re Hand­lung ver­an­lasst oder nicht nach ih­ren Mög­lich­kei­ten ver­hin­dert, un­ter­steht der glei­chen Straf­an­dro­hung.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

Art. 88 Verfolgung von Amtes wegen

Nach dem Straf­ge­setz­buch2 straf­ba­re Hand­lun­gen wer­den von Am­tes we­gen ver­folgt, wenn sie ge­gen An­ge­stell­te von Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men mit ei­ner Kon­zes­si­on nach Ar­ti­kel 5 wäh­rend de­ren Dienstaus­übung be­gan­gen wer­den.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).
2 SR 311.0

Art. 88a Zuständigkeit

1Die Ver­fol­gung und Be­ur­tei­lung von Ver­stös­sen ge­gen Be­stim­mun­gen die­ses Ka­pi­tels ist Sa­che der Kan­to­ne.

2...2


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

Art. 89 Verwaltungsmassnahmen

1Das BAV kann Be­wil­li­gun­gen, Er­laub­nis­se und Aus­wei­se zeit­wei­lig oder dau­ernd ent­zie­hen oder de­ren Gel­tungs­be­reich ein­schrän­ken, wenn:

a.
ge­gen die­ses Ge­setz oder sei­ne Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten ver­stos­sen wird;
b.
die mit der Er­tei­lung ver­bun­de­nen Be­schrän­kun­gen oder Auf­la­gen miss­ach­tet wer­den.

2Es ent­zieht Be­wil­li­gun­gen, Er­laub­nis­se und Aus­wei­se, wenn die ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen zu de­ren Er­tei­lung nicht mehr er­füllt sind.

3An­ge­stell­te, Be­auf­trag­te oder Mit­glie­der der Or­ga­ne ei­nes Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens mit ei­ner Kon­zes­si­on nach Ar­ti­kel 5 die­ses Ge­set­zes oder ei­ner Kon­zes­si­on oder Be­wil­li­gung nach den Ar­ti­keln 6–8 des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 20092, die in Aus­übung ih­rer Funk­tio­nen wie­der­holt zu be­grün­de­ten Kla­gen An­lass ge­ben, sind auf Be­geh­ren des BAV von die­sen Funk­tio­nen zu ent­he­ben.

4Mass­nah­men nach den Ab­sät­zen 1–3 kön­nen un­ab­hän­gig von der Ein­lei­tung und vom Aus­gang ei­nes Straf­ver­fah­rens ge­trof­fen wer­den.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 SR 745.1

Art. 89a Meldepflicht

Po­li­zei- und Straf­be­hör­den ha­ben al­le Ver­stös­se, die ei­ne Mass­nah­me nach Ar­ti­kel 89 nach sich zie­hen könn­ten, der zu­stän­di­gen Be­hör­de zu mel­den.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 89b Entscheide der RailCom

1Wer vor­sätz­lich ei­ner ein­ver­nehm­li­chen Re­ge­lung, ei­ner rechts­kräf­ti­gen Ver­fü­gung der Rail­Com oder ei­nem Ent­scheid ei­ner Rechts­mit­tel­in­stanz zu­wi­der­han­delt, wird mit Bus­se bis zu 100 000 Fran­ken be­straft.

2Wer vor­sätz­lich ei­ne Ver­fü­gung der Rail­Com be­tref­fend die Aus­kunfts­pflicht (Art. 40abis Abs. 4) nicht be­folgt, wird mit Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken be­straft.

3Die Rail­Com ver­folgt und be­ur­teilt Wi­der­hand­lun­gen nach die­sem Ar­ti­kel. Das Bun­des­ge­setz vom 22. März 19743 über das Ver­wal­tungs­straf­recht ist an­wend­bar.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).
2 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 20 Abs. 2 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015 (SR 170.512.1) auf den 1. Ju­li 2020 an­ge­passt. Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.
3 SR 313.0

Art. 90


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. März 1998, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).

13. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 91 Gültigkeit alter Konzessionen

1Die die­sem Ge­setz wi­der­spre­chen­den Be­stim­mun­gen der Kon­zes­sio­nen sind auf­ge­ho­ben, über­dies die­je­ni­gen über die Zug­kraft, die Zahl der Ge­lei­se, die Zahl der täg­lich zu füh­ren­den Zü­ge, die Fahr­ge­schwin­dig­kei­ten, die Be­för­de­rung von Hand­ge­päck und über die vom Rein­ge­winn ab­hän­gi­ge Her­ab­set­zung oder Er­hö­hung der Ta­xen.

2Die Be­stim­mun­gen der Kon­zes­sio­nen über den Rück­kauf blei­ben bis zum Ab­lauf ih­rer Gel­tungs­dau­er in Kraft.

3So­fern die vor 1999 er­teil­te Kon­zes­si­on nichts an­de­res be­stimmt, gilt sie bis zu ih­rem Ab­lauf so­wohl als Kon­zes­si­on für Bau und Be­trieb der In­fra­struk­tur wie auch als Kon­zes­si­on für die re­gel­mäs­si­ge Per­so­nen­be­för­de­rung im Sin­ne von Ar­ti­kel 6 des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 20092.3

4Bei In­fra­struk­tur­kon­zes­sio­nen, die vor In­kraft­tre­ten die­ser Be­stim­mung er­teilt wur­den, gilt das öf­fent­li­che In­ter­es­se nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be a die­ses Ge­set­zes als vor­han­den, wenn für die In­fra­struk­tur Ab­gel­tungs­bei­trä­ge ge­leis­tet wer­den.4


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
2 SR 745.1
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 92


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. März 1998, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).

Art. 93 Zwangsliquidation und Nachlassvertrag nach Aufhebung der Konzession

1Ist die Kon­zes­si­on nach Ar­ti­kel 8 die­ses Ge­set­zes auf­ge­ho­ben, so rich­tet sich die Zwangs­li­qui­da­ti­on des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens nach den Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 18891 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs. Da­ge­gen wird das ge­mä­ss Ar­ti­kel 9 des Bun­des­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 19172 über Ver­pfän­dung und Zwangs­li­qui­da­ti­on von Ei­sen­bahn- und Schiff­fahrts­un­ter­neh­mun­gen ver­pfän­de­te Ver­mö­gen nach den Be­stim­mun­gen des letzt­ge­nann­ten Ge­set­zes ver­wer­tet und ver­teilt. Im Üb­ri­gen fin­det des­sen Ar­ti­kel 15 An­wen­dung.3

2Das glei­che gilt für den Nach­lass­ver­trag. Ar­ti­kel 52 Zif­fern 1, 3–7 des Bun­des­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 1917 über die Ver­pfän­dung und Zwangs­li­qui­da­ti­on von Ei­sen­bahn- und Schiff­fahrts­un­ter­neh­mun­gen fin­den An­wen­dung.


1 SR 281.1
2 SR 742.211
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 94


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 95 Anwendung der Eisenbahngesetzgebung auf andere Unternehmen

So­weit es zur Er­zie­lung ein­heit­li­cher Rechts­grund­la­gen für ver­schie­de­ne Ar­ten von Ver­kehrs­be­trie­ben zweck­mäs­sig er­scheint, ist der Bun­des­rat be­fugt, die An­wen­dung von Be­stim­mun­gen die­ses und an­de­rer Ge­set­ze über Ei­sen­bah­nen auf Trans­port­diens­te aus­zu­deh­nen, die in Er­gän­zung oder an­stel­le der Ei­sen­bahn von ihr oder an­dern Un­ter­neh­men be­trie­ben wer­den.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 96 Änderung und Aufhebung früherer Erlasse

1Al­le die­sem Ge­setz wi­der­spre­chen­den Be­stim­mun­gen sind auf­ge­ho­ben, na­ment­lich:

1.
das Bun­des­ge­setz vom 23. De­zem­ber 18721 über den Bau und Be­trieb der Ei­sen­bah­nen auf dem Ge­biet der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft;
2.
das Bun­des­ge­setz vom 28. Ju­ni 18892 be­tref­fend die Hilfs­kas­sen der Ei­sen­bahn- und Dampf­schiff­ge­sell­schaf­ten;
3.
das Bun­des­ge­setz vom 28. Ju­ni 18953 be­tref­fend das Stimm­recht der Ak­tio­näre von Ei­sen­bahn­ge­sell­schaf­ten und die Be­tei­li­gung des Staa­tes bei de­ren Ver­wal­tung;
4.
das Bun­des­ge­setz vom 27. März 18964 über das Rech­nungs­we­sen der Ei­sen­bah­nen;
5.
das Bun­des­ge­setz vom 21. De­zem­ber 18995 über Bau und Be­trieb der schwei­ze­ri­schen Ne­ben­bah­nen, un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 92 die­ses Ge­set­zes;
6.
das Bun­des­ge­setz vom 18. Ju­ni 19146 be­tref­fend die Ge­büh­ren für Kon­zes­sio­nen von Trans­port­an­stal­ten;
7.
Ar­ti­kel 111 Buch­sta­ben c-e des Bun­des­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 19437 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bun­des­rechts­pfle­ge;
8.
Ar­ti­kel 9 und der letz­te Satz des Ar­ti­kels 11 des Bun­des­ge­set­zes vom 18. Fe­bru­ar 18788 be­tref­fend Hand­ha­bung der Bahn­po­li­zei;
9.
Ar­ti­kel 17 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 29. März 19509 über die Trol­ley­bus­un­ter­neh­mun­gen;
10.
der Bun­des­be­schluss vom 23. De­zem­ber 190410 be­tref­fend Er­mäch­ti­gung des Bun­des­ra­tes zur Be­wil­li­gung von Än­de­run­gen des Be­triebs­sys­tems bei Ei­sen­bah­nen;
11.
der Bun­des­be­schluss vom 14. De­zem­ber 192111 be­tref­fend die Be­rech­nung des Rein­er­tra­ges der Pri­vat­bah­nen, un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 92 die­ses Ge­set­zes;
12.
der Bun­des­be­schluss vom 21. Ju­ni 190712 be­tref­fend Un­ter­stel­lung der kon­zes­sio­nier­ten Schiff­fahrts­un­ter­neh­mun­gen un­ter die Bun­des­ge­setz­ge­bung über die Ver­pflich­tung zur Ab­tre­tung von Pri­vat­rech­ten.

2Un­ter Vor­be­halt der ge­stützt dar­auf be­grün­de­ten Rech­te und For­de­run­gen von Bund, Kan­to­nen, Ge­mein­den und Pri­va­ten sind auf­ge­ho­ben:

13.
das Bun­des­ge­setz vom 2. Ok­to­ber 191913 über die Un­ter­stüt­zung von pri­va­ten Ei­sen­bahn- und Dampf­schiffs­un­ter­neh­mun­gen zum Zwe­cke der Ein­füh­rung des elek­tri­schen Be­trie­bes;
14.
das Bun­des­ge­setz vom 6. April 193914 über die Hil­fe­leis­tung an pri­va­te Ei­sen­bahn- und Schiff­fahrts­un­ter­neh­mun­gen;
15.
das Bun­des­ge­setz vom 21. De­zem­ber 194915 über die Er­gän­zung des Bun­des­ge­set­zes über die Hil­fe­leis­tung an pri­va­te Ei­sen­bahn- und Schiff­fahrts­un­ter­neh­mun­gen;
16.
der Bun­des­be­schluss vom 18. Ju­ni 190716 be­tref­fend die Be­wil­li­gung ei­ner Sub­ven­ti­on von 5 Mil­lio­nen Fran­ken an den Kan­ton Grau­bün­den für den Bau ei­ner Bahn von Be­vers nach Schuls und von Ilanz nach Disen­tis;
17.
der Bun­des­be­schluss vom 18. De­zem­ber 191817 über Hil­fe­leis­tung an Not lei­den­de Trans­port­un­ter­neh­mun­gen;
18.
der Bun­des­be­schluss vom 22. Ok­to­ber 193718 über Kri­sen­hil­fe zur Auf­recht­er­hal­tung des Be­trie­bes pri­va­ter Ei­sen­bah­nen und Schiffs­un­ter­neh­mun­gen.

3...19


1 [BS 7 3; AS 1949 563 Art. 55 Bst. b]
2 [BS 8 586]
3 [BS 7 217]
4 [BS 7 220]
5 [BS 7 117; AS 1949 563 Art. 55 Bst. c, 1997 2465 An­hang Ziff. 17. AS 1998 2835 Ziff. II 1]
6 [BS 7 979]
7 [BS 3 531]
8 [BS 7 27; AS 1958 335 Art. 96 Abs. 1 Ziff. 8 und Abs. 3, 1986 1974 Art. 53 Ziff. 5, 2010 1881 An­hang 1 Ziff. II 23. AS 2011 3961 Art. 11 Abs. 1]
9 SR 744.21. Heu­te: BG über die Trol­ley­bus­un­ter­neh­men.
10 [BS 7 30]
11 [BS 7 234; AS 1958 335 Art. 96 Abs. 1 Ziff. 11. AS 2003 210 Ziff. I 13]
12 [BS 7 393]
13 [BS 7 242]
14 [BS 7 248; AS 1950 I 351 Art. 1 und 2]
15 [AS 1950 I 351]
16 [BS 7 240]
17 [BS 7 245]
18 [BS 7 246]
19 Die Än­de­rung kann un­ter AS 1958 335 kon­sul­tiert wer­den.

Art. 96a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
17.März 2017

Bis En­de 2018 be­trägt die Ein­la­ge der Kan­to­ne in den Bahnin­fra­struk­tur­fonds 500 Mil­lio­nen Fran­ken pro Jahr.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 17. März 2017 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 2017–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5205; BBl 2016 4691).

Art. 97 Inkrafttreten und Vollzug

Der Bun­des­rat be­stimmt den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens und er­lässt die Voll­zugs­vor­schrif­ten. So­weit die­ses Ge­setz Auf­ga­ben den Kan­to­nen zu­weist, er­las­sen die­se die not­wen­di­gen Voll­zugs­vor­schrif­ten.1


1 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 3680; BBl 1994 I 497).

Übergangsbestimmungen der Änderung vom 24. März 1995

Übergangsbestimmungen der Änderung vom 20. März 1998

Schlussbestimmungen zur Änderung vom 18. Juni 1999

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 20. März 2009

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 16. März 2012

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 28. September 2018

Anhang