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Eisenbahngesetz
(EBG)1

vom 20. Dezember 1957 (Stand am 1. Januar 2022)

1 Abkürzung eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. März 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 81, 87 und 87a der Bundesverfassung2,3
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 3. Februar 19564,

beschliesst:

2 SR 101

3 Fassung gemäss Ziff. II 3 des BG vom 21. Juni 2013 über die Finanzierung und den Aus­bau der Eisenbahninfrastruktur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

4BBl 1956 I 213

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen 5

5 Fassung gemäss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich 6  

1 Die­ses Ge­setz re­gelt den Bau und Be­trieb von Ei­sen­bah­nen.

2 Die Ei­sen­bahn um­fasst die In­fra­struk­tur und den dar­auf durch­ge­führ­ten Ver­kehr.7

3 Der Bun­des­rat ent­schei­det über die Un­ter­stel­lung von an­de­ren spur­ge­führ­ten An­la­gen und Fahr­zeu­gen un­ter die­ses Ge­setz.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 2 Eisenbahnunternehmen 8  

Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men sind Un­ter­neh­men, die:

a.
die In­fra­struk­tur bau­en und be­trei­ben (In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen);
b.
den Ver­kehr auf der In­fra­struk­tur durch­füh­ren (Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 3 Enteignung 910  

1 Für den Bau und den Be­trieb von Ei­sen­bah­nen kann das Ent­eig­nungs­recht nach dem Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 193011 über die Ent­eig­nung gel­tend ge­macht wer­den.12

2 Das Ent­eig­nungs­ver­fah­ren kommt erst zur An­wen­dung, wenn die Be­mü­hun­gen um einen frei­hän­di­gen Er­werb der er­for­der­li­chen Rech­te oder um ei­ne Landum­le­gung nicht zum Ziel füh­ren.

3 Rech­te an Bahn­ge­biet kön­nen nicht er­ses­sen wer­den.

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

10 Ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010, wur­den die Rand­ti­tel im gan­zen Er­lass in Sach­über­schrif­ten um­ge­wan­delt. Die je­wei­li­gen Ziff. und Bst. wur­den da­bei nicht über­nom­men (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

11 SR 711

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 413  

13 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 18 des Ge­richts­stands­ge­set­zes vom 24. März 2000, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2355; BBl 1999 2829).

2. Kapitel: Eisenbahnunternehmen 1415

14 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 20. März 1998, in Kraft seit 1. Okt. 2000 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).

15 Fassung gemäss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

1. Abschnitt: Infrastrukturbetreiberinnen 16

16 Eingefügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 5 Infrastrukturkonzession und Sicherheitsgenehmigung 17  

1 Wer ei­ne Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur bau­en und be­trei­ben will, be­nö­tigt ei­ne In­fra­struk­tur­kon­zes­si­on (Kon­zes­si­on).18

2 Das kon­zes­sio­nier­te Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men19 ist be­rech­tigt und ver­pflich­tet, die Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur nach den Vor­schrif­ten der Ei­sen­bahn­ge­setz­ge­bung und der Kon­zes­si­on zu bau­en und zu be­trei­ben.

3 Der Be­trieb der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur um­fasst die Ein­rich­tung und den Un­ter­halt der An­la­gen so­wie die Füh­rung der Strom­ver­sor­gungs-, Be­triebs­leit- und Si­cher­heits­sys­te­me.

4 Für den Be­trieb der In­fra­struk­tur ist zu­sätz­lich ei­ne Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung er­for­der­lich. Der Bun­des­rat kann für re­gio­nal tä­ti­ge Un­ter­neh­men Er­leich­te­run­gen vor­se­hen.20

5 Ei­ne In­fra­struk­tur­kon­zes­si­on nach die­sem Ge­setz gilt nicht als öf­fent­li­cher Auf­trag im Sin­ne von Ar­ti­kel 9 des Bun­des­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 201921 über das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­we­sen.22

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

19 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681). Die­se Än­de­rung wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

21 SR 172.056.1

22 Ein­ge­fügt durch An­hang 7 Ziff. II 5 des BG vom 21. Ju­ni 2019 über das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­we­sen, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 641; BBl 2017 1851).

Art. 6 Erteilung, Änderung und Erneuerung derKonzession 23  

1 Der Bun­des­rat er­teilt die Kon­zes­si­on, wenn:

a.
ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se am Bau und Be­trieb der In­fra­struk­tur be­steht; oder
b.
ein ei­gen­wirt­schaft­li­cher Be­trieb er­war­tet wer­den kann.

2 Zu­dem wird für die Kon­zes­si­ons­er­tei­lung vor­aus­ge­setzt, dass:

a.
kei­ne we­sent­li­chen öf­fent­li­chen In­ter­es­sen, na­ment­lich der Raum­pla­nung, des Um­welt­schut­zes, des Na­tur- und Hei­mat­schut­zes oder der na­tio­na­len Si­cher­heits­ko­ope­ra­ti­on, ent­ge­gen­ste­hen;
b.
der Be­trieb ei­ner Ei­sen­bahn oh­ne Er­schlies­sungs­funk­ti­on die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 11 des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 200924 er­füllt; und
c.
das Un­ter­neh­men im Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­gen ist.

3 Der Bun­des­rat hört die be­trof­fe­nen Kan­to­ne vor der Kon­zes­si­ons­er­tei­lung an.

4 Für Stras­sen­bah­nen muss die nach kan­to­na­lem Recht er­for­der­li­che Be­wil­li­gung zur Be­nüt­zung der öf­fent­li­chen Stras­sen er­teilt oder zu­ge­si­chert sein.

5 Die Kon­zes­si­on wird für höchs­tens 50 Jah­re er­teilt. Sie kann ge­än­dert und er­neu­ert wer­den.

6 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) ist zu­stän­dig für:

die Än­de­rung der Kon­zes­si­on, mit Aus­nah­me der Aus­deh­nung;
die Er­neue­rung der Kon­zes­si­on.25

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

24 SR 745.1

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 7 Übertragung der Konzession 2627  

1 Auf Ge­such der Kon­zes­si­ons­in­ha­be­rin kann das UVEK die Kon­zes­si­on auf ein an­de­res Un­ter­neh­men über­tra­gen.28 Die be­trof­fe­nen Kan­to­ne sind vor­her an­zu­hö­ren.

2 Sol­len nur ein­zel­ne durch Ge­setz oder Kon­zes­si­on be­grün­de­te Rech­te oder Pflich­ten über­tra­gen wer­den, so legt die Kon­zes­si­ons­in­ha­be­rin die dar­über ab­ge­schlos­se­nen Be­triebs­ver­trä­ge dem Bun­des­amt für Ver­kehr (BAV) zur Kennt­nis­nah­me vor. Sie ist dem Bund ge­gen­über wei­ter­hin für die Er­fül­lung der durch Ge­setz und Kon­zes­si­on be­grün­de­ten Pflich­ten ver­ant­wort­lich.

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 8 Entzug, Widerruf und Erlöschen der Konzession 29  

1 Der Bun­des­rat ent­zieht die Kon­zes­si­on nach An­hö­rung der be­trof­fe­nen Kan­to­ne je­der­zeit oh­ne An­spruch auf Ent­schä­di­gung ganz oder teil­wei­se, wenn:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung nicht mehr er­füllt sind; oder
b.
das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men die ihm nach dem Ge­setz oder der Kon­zes­si­on auf­er­leg­ten Pflich­ten wie­der­holt oder in schwer­wie­gen­der Wei­se ver­letzt.

2 Er kann die Kon­zes­si­on nach An­hö­rung der be­trof­fe­nen Kan­to­ne wi­der­ru­fen, wenn we­sent­li­che öf­fent­li­che In­ter­es­sen, na­ment­lich die zweck­mäs­si­ge und wirt­schaft­li­che Be­frie­di­gung der Trans­port­be­dürf­nis­se, dies recht­fer­ti­gen; das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men ist an­ge­mes­sen zu ent­schä­di­gen.

3 Die Kon­zes­si­on er­lischt:

a.
wenn in­nert der in der Kon­zes­si­on fest­ge­setz­ten Frist der Bau nicht be­gon­nen oder vollen­det oder der Be­trieb nicht auf­ge­nom­men wird;
b.
mit Ab­lauf der Kon­zes­si­ons­dau­er;
c.
durch Rück­kauf durch den Bund;
d.
durch Ver­zicht, wenn der Bun­des­rat die­sen nach An­hö­rung der be­trof­fe­nen Kan­to­ne ge­neh­migt;
e.
wenn das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men in der Zwangs­li­qui­da­ti­on an ei­ner zwei­ten Ver­stei­ge­rung kei­nem Höchst­bie­ten­den zu­ge­schla­gen wer­den kann.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 8a Erteilung und Erneuerung der Sicherheitsgenehmigung 30  

1 Das BAV er­teilt die Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung.

2 Die Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung um­fasst die Zu­las­sung des Si­cher­heits­ma­na­ge­ment­sys­tems der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin und die Zu­las­sung der Vor­keh­run­gen, die die­se ge­trof­fen hat, um einen si­che­ren Be­trieb auf ih­ren Stre­cken zu ge­währ­leis­ten.

3 Sie wird für höchs­tens fünf Jah­re er­teilt und kann er­neu­ert wer­den.

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 8b Entzug der Sicherheitsgenehmigung 31  

Das BAV ent­zieht die Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung je­der­zeit oh­ne An­spruch auf Ent­schä­di­gung ganz oder teil­wei­se, wenn:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung nicht mehr er­füllt sind; oder
b.
die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin wie­der­holt oder in schwer­wie­gen­der Wei­se ge­gen das Ge­setz oder die Ge­neh­mi­gung ver­stos­sen hat.

31 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2 (AS 2012 5619; BBl 2011 911). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

2. Abschnitt: Eisenbahnverkehrsunternehmen 32

32 Eingefügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681). Fassung gemäss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zweiten Schritt der Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 8c Netzzugangsbewilligung und Sicherheitsbescheinigung 33  

1 Wer den Ei­sen­bahn­ver­kehr durch­füh­ren will, be­nö­tigt ei­ne Ge­neh­mi­gung als Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men (Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung) und ei­ne Si­cher­heits­be­schei­ni­gung. Der Bun­des­rat kann für re­gio­nal tä­ti­ge Un­ter­neh­men Aus­nah­men vor­se­hen.

2 Das Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men, das über ei­ne Si­cher­heits­be­schei­ni­gung ver­fügt, ist be­rech­tigt, auf al­len ei­ge­nen Stre­cken so­wie auf den frem­den Stre­cken, für wel­che die Si­cher­heits­be­schei­ni­gung gilt, den Ei­sen­bahn­ver­kehr durch­zu­füh­ren.

3 Das Un­ter­neh­men muss die schwei­ze­ri­schen Rechts­vor­schrif­ten ein­hal­ten, ins­be­son­de­re:

a.
die tech­ni­schen und be­trieb­li­chen Vor­schrif­ten;
b.
die Vor­schrif­ten über si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­kei­ten.

4 Vor­be­hal­ten bleibt das Recht, Rei­sen­de re­gel­mäs­sig und ge­werbs­mäs­sig zu be­för­dern, das nach den Ar­ti­keln 6–8 des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 200934 ver­lie­hen wird.

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

34 SR 745.1

Art. 8d Erteilung und Erneuerung der Netzzugangsbewilligung 35  

1 Das BAV er­teilt die Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung, wenn das Un­ter­neh­men:

a.
über ei­ne ge­nü­gen­de Or­ga­ni­sa­ti­on und über die er­for­der­li­chen Kennt­nis­se und Er­fah­run­gen ver­fügt, um einen si­che­ren und zu­ver­läs­si­gen Be­trieb zu ge­währ­leis­ten;
b.
fi­nan­zi­ell leis­tungs­fä­hig ist und über einen ge­nü­gen­den Ver­si­che­rungs­schutz ver­fügt;
c.
die An­for­de­run­gen an die Zu­ver­läs­sig­keit der für die Ge­schäfts­füh­rung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen er­füllt;
d.
die ar­beits­recht­li­chen Vor­schrif­ten und die Ar­beits­be­din­gun­gen der Bran­che ein­hält;
e.
sei­nen Sitz in der Schweiz hat.

2 Die Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung wird für höchs­tens zehn Jah­re er­teilt. Sie kann er­neu­ert wer­den.

3 Be­steht mit an­de­ren Staa­ten ei­ne Ver­ein­ba­rung über die ge­gen­sei­ti­ge An­er­ken­nung, so gel­ten die von die­sen Staa­ten er­teil­ten Ge­neh­mi­gun­gen auch in der Schweiz.

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 8e Erteilung und Erneuerung der Sicherheitsbescheinigung 36  

1 Das BAV er­teilt die Si­cher­heits­be­schei­ni­gung.

2 Die Si­cher­heits­be­schei­ni­gung um­fasst die Zu­las­sung des Si­cher­heits­ma­na­ge­ment­sys­tems des Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­mens und die Zu­las­sung der Vor­keh­run­gen, die es ge­trof­fen hat, um einen si­che­ren Be­trieb auf den zu be­fah­ren­den Stre­cken zu ge­währ­leis­ten. Das Un­ter­neh­men muss da­zu ins­be­son­de­re nach­wei­sen, dass:

a.
die Be­schäf­tig­ten die für einen si­che­ren Be­trieb er­for­der­li­che Qua­li­fi­ka­ti­on be­sit­zen;
b.
das Roll­ma­te­ri­al den An­for­de­run­gen ei­nes si­che­ren Be­triebs ge­nügt.

3 Die Si­cher­heits­be­schei­ni­gung wird für höchs­tens fünf Jah­re er­teilt. Sie kann er­neu­ert wer­den.

4 Be­steht mit an­de­ren Staa­ten ei­ne Ver­ein­ba­rung über die ge­gen­sei­ti­ge An­er­ken­nung, so gel­ten die von die­sen Staa­ten er­teil­ten Si­cher­heits­be­schei­ni­gun­gen auch in der Schweiz.

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 8f Entzug der Netzzugangsbewilligung und der Sicherheitsbescheinigung 37  

Das BAV ent­zieht die Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung und die Si­cher­heits­be­schei­ni­gung je­der­zeit oh­ne An­spruch auf Ent­schä­di­gung ganz oder teil­wei­se, wenn:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung nicht mehr er­füllt sind; oder
b.
das Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men wie­der­holt oder in schwer­wie­gen­der Wei­se ge­gen das Ge­setz, die Be­wil­li­gung oder die Be­schei­ni­gung ver­stos­sen hat.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2 (AS 2012 5619; BBl 2011 911). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 938  

38 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 9a Gewährung des Netzzugangs 39  

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin ge­währt den Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men den dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Netz­zu­gang.40

2 und 341

4 Der Netz­zu­gang auf ei­nem ört­lich und zeit­lich be­stimm­ten Fahr­weg (Tras­se) kann von je­dem Un­ter­neh­men be­an­tragt wer­den, das an der Durch­füh­rung des Ei­sen­bahn­ver­kehrs in­ter­es­siert ist. Das Un­ter­neh­men muss spä­tes­tens einen Mo­nat vor Be­trieb­s­auf­nah­me ei­ne Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung vor­le­gen oder ein Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men mit der Durch­füh­rung des Ei­sen­bahn­ver­kehrs be­auf­tra­gen. Das Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men, das den Ver­kehr durch­führt, muss die Si­cher­heits­be­schei­ni­gung spä­tes­tens bei der Auf­nah­me des Ver­kehrs vor­le­gen.42

5 Tras­sen dür­fen we­der ver­kauft noch auf ein an­de­res Un­ter­neh­men über­tra­gen wer­den. Der Auf­trag nach Ab­satz 4 gilt nicht als Ver­kauf oder Über­tra­gung.43

6 Der Bun­des­rat legt die wei­te­ren Grund­sät­ze des Netz­zu­gangs fest und re­gelt die Ein­zel­hei­ten. Er kann mit an­de­ren Staa­ten Ab­kom­men ab­sch­lies­sen, wel­che die Ge­wäh­rung des Netz­zu­gangs für aus­län­di­sche Un­ter­neh­men vor­se­hen. Er be­rück­sich­tigt da­bei den Grund­satz der Ge­gen­sei­tig­keit.44

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. März 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 19982835; BBl1997 I 909).

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Dez. 2012 (AS 2012 5619; BBl 2011 911).

41 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827).

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Dez. 2012 (AS 2012 5619; BBl 2011 911).

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Dez. 2012 (AS 2012 5619; BBl 2011 911).

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Dez. 2012 (AS 2012 5619; BBl 2011 911).

Art. 9b Netznutzung und Trassenzuteilung 45  

1 Der Bun­des­rat legt in ei­nem Netz­nut­zungs­kon­zept die An­zahl Tras­sen fest, die für je­de Ver­kehrs­art min­des­tens zu re­ser­vie­ren sind. Da­bei be­rück­sich­tigt er ins­be­son­de­re:

a.
die Zwe­cke der von Bund, Kan­to­nen und Pri­va­ten ge­tä­tig­ten oder be­schlos­se­nen In­ves­ti­tio­nen für den Ei­sen­bahn­ver­kehr;
b.
die Be­dürf­nis­se nach ab­ge­stimm­ten Trans­port­ket­ten im Per­so­nen­ver­kehr und im Gü­ter­trans­port;
c.
die Ka­pa­zi­tä­ten, die für die Be­frie­di­gung der er­war­te­ten Nach­fra­ge im Per­so­nen­ver­kehr und im Gü­ter­trans­port er­for­der­lich sind;
d.
die Er­mög­li­chung ei­ner wirt­schaft­li­chen Ab­wick­lung des Per­so­nen­ver­kehrs und des Gü­ter­trans­ports auf der Schie­ne.

2 Er passt das Kon­zept bei Be­darf den ver­än­der­ten Be­din­gun­gen an.

3 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen er­stel­len für je­des der sechs Jah­re vor dem je­wei­li­gen Fahr­plan­jahr einen Netz­nut­zungs­plan. Sie kon­kre­ti­sie­ren dar­in das Netz­nut­zungs­kon­zept und hal­ten ins­be­son­de­re die Ver­tei­lung der Tras­sen auf die Ver­kehrs­ar­ten im Ta­ges- und Wo­chen­ver­lauf fest. Sie un­ter­brei­ten ih­re Netz­nut­zungs­plä­ne dem BAV zur Ge­neh­mi­gung.

4 Die Tras­sen wer­den nach den Vor­ga­ben der Netz­nut­zungs­plä­ne zu­ge­teilt. So­weit freie Ka­pa­zi­tä­ten be­ste­hen, hat der ver­tak­te­te Per­so­nen­ver­kehr Vor­rang. Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men von die­ser Prio­ri­tät un­ter Be­rück­sich­ti­gung volks­wirt­schaft­li­cher und raum­pla­ne­ri­scher An­lie­gen vor­se­hen.

5 Das BAV re­gelt das Ver­fah­ren zur Tras­sen­zu­tei­lung und die Ein­zel­hei­ten zu den Netz­nut­zungs­plä­nen. Es kann fest­le­gen, wie bei Mehr­fach­be­stel­lun­gen der­sel­ben Tras­se vor­zu­ge­hen ist.46

45 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827).

46 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 9c Trassenpreis 47  

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen ha­ben An­spruch auf ein Ent­gelt für die Be­nüt­zung ih­rer In­fra­struk­tur (Tras­sen­preis).

2 Die be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men re­geln die Ein­zel­hei­ten des Zu­gangs­rechts in ei­ner Ver­ein­ba­rung. Kön­nen sie sich nicht ei­ni­gen, so ent­schei­det die Kom­mis­si­on für den Ei­sen­bahn­ver­kehr (Rail­Com).

3 Der Tras­sen­preis ist dis­kri­mi­nie­rungs­frei fest­zu­le­gen. Er muss min­des­tens die Grenz­kos­ten de­cken, die auf ei­ner zeit­ge­mä­ss aus­ge­bau­ten Stre­cke nor­ma­ler­wei­se an­fal­len; die­se Grenz­kos­ten wer­den vom BAV für je­de Stre­cken­ka­te­go­rie be­stimmt.

4 Bei der Fest­le­gung des Tras­sen­prei­ses ist ins­be­son­de­re den un­ter­schied­li­chen Kos­ten im Netz, der Um­welt­be­las­tung der Fahr­zeu­ge so­wie der Nach­fra­ge Rech­nung zu tra­gen.

5 Beim re­gel­mäs­si­gen Per­so­nen­ver­kehr ent­spricht der Tras­sen­preis den vom BAV für die Stre­cken­ka­te­go­rie be­stimm­ten Grenz­kos­ten und dem von der Kon­zes­si­ons­be­hör­de fest­ge­leg­ten An­teil an den Er­trä­gen aus dem Ver­kehr.

6 Der Bun­des­rat legt die Grund­sät­ze für die Be­mes­sung des Tras­sen­prei­ses fest und re­gelt die Ver­öf­fent­li­chung. Bei der Fest­le­gung der Grund­sät­ze sorgt er da­für, dass auf ver­gleich­ba­ren Stre­cken gleich ho­he Tras­sen­prei­se fest­ge­legt und die Bahn­ka­pa­zi­tä­ten op­ti­mal aus­genützt wer­den.

47 Ur­spüng­lich Art. 9b. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. März 1998 (AS 19982835; BBl1997 I 909). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

2a. Kapitel: Trassenvergabestelle48

48 Eingefügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Organisation der Bahn­infrastruktur, in Kraft seit 1. Juli 2020, mit Ausnahme der Art. 9e, 9f, 9l–9q, 9u, und 9w, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661). Siehe auch die UeB dieser Änd. am Schluss des Textes.

Art. 9d Rechtsform und -persönlichkeit  

1 Die Schwei­ze­ri­sche Tras­sen­ver­ga­be­stel­le (Tras­sen­ver­ga­be­stel­le) ist ei­ne öf­fent­lich-recht­li­che An­stalt des Bun­des mit ei­ge­ner Rechts­per­sön­lich­keit.

2 Sie ist von den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men und an­de­ren in­ter­es­sier­ten Drit­ten un­ab­hän­gig.

3 Sie or­ga­ni­siert sich selbst und führt ei­ne ei­ge­ne Rech­nung.

4 Sie wird nach be­triebs­wirt­schaft­li­chen Grund­sät­zen ge­führt.

5 Sie wird im Han­dels­re­gis­ter un­ter der Be­zeich­nung «Schwei­ze­ri­sche Tras­sen­ver­ga­be­stel­le» ein­ge­tra­gen. Sie hat ih­ren Sitz in Bern.

Art. 9e Ziele  

Der Bund strebt mit der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le den dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en und trans­pa­ren­ten Netz­zu­gang, die ge­sun­de Ent­wick­lung des Wett­be­werbs im Ei­sen­bahn­ver­kehr und die op­ti­ma­le Nut­zung der Schie­nen­ka­pa­zi­tä­ten an.

Art. 9f Aufgaben und Zuständigkeiten  

1 Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Tras­sen­pla­nung, Tras­sen­ver­ga­be und Er­stel­lung des Netz­fahr­plans;
b.
Ein­zie­hen des Tras­sen­prei­ses und Über­wei­sung an die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen;
c.
Ko­or­di­na­ti­on und In­for­ma­ti­ons­aus­tausch mit den zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Stel­len;
d.
Füh­ren ei­nes Re­gis­ters mit den für den Netz­zu­gang er­for­der­li­chen An­ga­ben (In­fra­struk­tur­re­gis­ter) und Ver­öf­fent­li­chung der In­ves­ti­ti­ons­plä­ne der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen.

2 Sie kann von den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men Ein­sicht in sämt­li­che Un­ter­la­gen ver­lan­gen und Aus­künf­te ein­ho­len, so­weit dies für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben not­wen­dig ist.

3 Sie kann Drit­te für die Er­fül­lung ein­zel­ner Auf­ga­ben bei­zie­hen, ins­be­son­de­re für die Er­stel­lung des Fahr­plans. Die­se ha­ben ih­re Auf­ga­ben dis­kri­mi­nie­rungs­frei wahr­zu­neh­men und die Mit­wir­kung der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen und der nach Ar­ti­kel 9a Ab­satz 4 für den Netz­zu­gang An­trags­be­rech­tig­ten si­cher­zu­stel­len.

4Der Bei­zug Drit­ter gilt nicht als öf­fent­li­cher Auf­trag im Sin­ne des Bun­des­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 199449 über das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­we­sen (BöB). Er un­ter­liegt nicht der Be­schwer­de.

5Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le ver­öf­fent­licht den Ver­trag. Ar­ti­kel 7 des Öf­fent­lich­keits­ge­set­zes vom 17. De­zem­ber 200450 (BGÖ) ist an­wend­bar.

6 Der Bun­des­rat kann Tei­le des Net­zes, ins­be­son­de­re Schmal­spur­stre­cken so­wie nicht in­te­r­ope­ra­ble Nor­mal­spur­stre­cken, von der Zu­stän­dig­keit der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le aus­neh­men.

49 [AS 1996 508; 1997 2465An­hang Ziff. 3; 2006 2197An­hang Ziff. 11; 2007 5635Art. 25 Ziff. 1; 2011 5659An­hang Ziff. 1, 6515Art. 26 Ziff. 1; 2012 3655Ziff. I 2; 2015 773; 2017 7563An­hang Ziff. II 1; 2019 4101Art. 1. AS 2020 641An­hang 7 Ziff. I]. Sie­he heu­te: das BG vom 21. Ju­ni 2019 (SR 172.056.1).

50 SR 152.3

Art. 9g Organe  

Die Or­ga­ne der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le sind:

a.
der Ver­wal­tungs­rat;
b.
die Ge­schäfts­lei­tung;
c.
die Re­vi­si­ons­stel­le.
Art. 9h Verwaltungsrat: Zusammensetzung, Wahl und Organisation  

1 Der Ver­wal­tungs­rat ist das obers­te Lei­tungs­or­gan. Er be­steht aus fünf bis sie­ben fach­kun­di­gen Mit­glie­dern.

2 Der Bun­des­rat legt das An­for­de­rungs­pro­fil für die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­rats fest.

3 Er wählt die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes und be­zeich­net die Prä­si­den­tin oder den Prä­si­den­ten. Er wählt die Mit­glie­der für ei­ne Amts­dau­er von längs­tens vier Jah­ren und kann sie zwei­mal wie­der­wäh­len. Er kann sie aus wich­ti­gen Grün­den je­der­zeitab­be­ru­fen.

4 Er legt die Ho­no­ra­re und die wei­te­ren Ver­trags­be­din­gun­gen der Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes fest. Das Ver­trags­ver­hält­nis zwi­schen ih­nen und der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le un­ter­steht dem öf­fent­li­chen Recht. Er­gän­zend sind die Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts51 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

5 Die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes dür­fen we­der ei­ne wirt­schaft­li­che oder an­de­re Tä­tig­keit aus­üben noch ein Amt be­klei­den, die ge­eig­net sind, ih­re Un­ab­hän­gig­keit zu be­ein­träch­ti­gen oder zu ge­fähr­den. Sie müs­sen ins­be­son­de­re von Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men un­ab­hän­gig sein, die in die Zu­stän­dig­keit der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le fal­len. Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber für die Wahl in den Ver­wal­tungs­rat müs­sen ge­gen­über dem Bun­des­rat ih­re In­ter­es­sen­bin­dun­gen of­fen­le­gen.

6 Die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes müs­sen ih­re Auf­ga­ben und Pflich­ten mit al­ler Sorg­falt er­fül­len und die In­ter­es­sen der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le in gu­ten Treu­en wah­ren. Sie sind wäh­rend der Zu­ge­hö­rig­keit zum Ver­wal­tungs­rat und nach de­ren En­de zur Ver­schwie­gen­heit über amt­li­che An­ge­le­gen­hei­ten ver­pflich­tet.

7 Sie mel­den Ver­än­de­run­gen ih­rer In­ter­es­sen­bin­dun­gen lau­fend dem Ver­wal­tungs­rat. Die­ser in­for­miert den Bun­des­rat dar­über jähr­lich im Rah­men des Ge­schäfts­be­richts. Ist ei­ne In­ter­es­sen­bin­dung mit der Mit­glied­schaft im Ver­wal­tungs­rat un­ver­ein­bar und hält das Mit­glied dar­an fest, so be­an­tragt der Ver­wal­tungs­rat dem Bun­des­rat des­sen Ab­be­ru­fung.

Art. 9i Verwaltungsrat: Aufgaben  

Der Ver­wal­tungs­rat hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Er er­lässt die stra­te­gi­schen Zie­le der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le, un­ter­brei­tet sie dem Bun­des­rat zur Ge­neh­mi­gung, sorgt für ih­re Um­set­zung und er­stat­tet dem Bun­des­rat jähr­lich Be­richt über ih­re Er­rei­chung.
b.
Er er­lässt das Or­ga­ni­sa­ti­ons­re­gle­ment.
c.
Er trifft die not­wen­di­gen Vor­keh­ren zur Wah­rung der In­ter­es­sen der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le und zur Ver­hin­de­rung von In­ter­es­sen­kol­li­sio­nen.
d.
Er er­lässt die Per­so­nal­ver­ord­nung und un­ter­brei­tet sie dem Bun­des­rat zur Ge­neh­mi­gung.
e.
Er ent­schei­det über die Be­grün­dung, die Än­de­rung und die Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses mit der Ge­schäfts­füh­re­rin oder dem Ge­schäfts­füh­rer. Die Be­grün­dung und die Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung durch den Bun­des­rat.
f.
Er ent­schei­det auf An­trag der Ge­schäfts­füh­re­rin oder des Ge­schäfts­füh­rers über die Be­grün­dung, die Än­de­rung und die Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses der wei­te­ren Mit­glie­der der Ge­schäfts­lei­tung.
g.
Er be­auf­sich­tigt die Ge­schäfts­lei­tung.
h.
Er ver­tritt die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le als Ver­trags­par­tei nach Ar­ti­kel 32d Ab­satz 2 drit­ter Satz des Bun­des­per­so­nal­ge­set­zes vom 24. März 200052 (BPG).
i.
Er ver­ab­schie­det das Bud­get und be­an­tragt dem Bun­des­rat die Ab­gel­tun­gen des Bun­des nach Ar­ti­kel 9o Ab­satz 1 Buch­sta­be b.
j.
Er sorgt für ein der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le an­ge­pass­tes in­ter­nes Kon­troll­sys­tem und Ri­si­ko­ma­na­ge­ment.
k.
Er er­stellt und ver­ab­schie­det für je­des Ge­schäfts­jahr einen Ge­schäfts­be­richt; er un­ter­brei­tet den re­vi­dier­ten Ge­schäfts­be­richt dem Bun­des­rat zur Ge­neh­mi­gung; gleich­zei­tig stellt er dem Bun­des­rat An­trag auf Ent­las­tung und auf die Ver­wen­dung ei­nes all­fäl­li­gen Ge­winns; er ver­öf­fent­licht den Ge­schäfts­be­richt nach der Ge­neh­mi­gung.
Art. 9j Geschäftsleitung  

1 Die Ge­schäfts­lei­tung ist das ope­ra­ti­ve Or­gan. Sie steht un­ter der Lei­tung ei­ner Ge­schäfts­füh­re­rin oder ei­nes Ge­schäfts­füh­rers.

2 Sie hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie führt die Ge­schäf­te.
b.
Sie er­lässt die Ver­fü­gun­gen der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le nach Mass­ga­be des Or­ga­ni­sa­ti­ons­re­gle­ments des Ver­wal­tungs­ra­tes.
c.
Sie er­ar­bei­tet die Ent­schei­dungs­grund­la­gen des Ver­wal­tungs­ra­tes.
d.
Sie be­rich­tet dem Ver­wal­tungs­rat re­gel­mäs­sig so­wie bei be­son­de­ren Er­eig­nis­sen oh­ne Ver­zug.
e.
Sie ent­schei­det über die Be­grün­dung, die Än­de­rung und die Be­en­di­gung der Ar­beits­ver­hält­nis­se des üb­ri­gen Per­so­nals.
f.
Sie er­füllt al­le Auf­ga­ben, die die­ses Ge­setz nicht ei­nem an­de­ren Or­gan zu­weist.
Art. 9k Revisionsstelle  

1 Der Bun­des­rat wählt die Re­vi­si­ons­stel­le. Er kann sie ab­be­ru­fen.

2 Auf die Re­vi­si­ons­stel­le und die Re­vi­si­on sind die Vor­schrif­ten des Ak­ti­en­rechts zur or­dent­li­chen Re­vi­si­on sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

3 Die Re­vi­si­ons­stel­le prüft die Jah­res­rech­nung. Sie prüft aus­ser­dem, ob die An­ga­ben im La­ge­be­richt zur Durch­füh­rung ei­nes der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le an­ge­mes­se­nen Ri­si­ko­ma­na­ge­ments und zur Per­so­nal­ent­wick­lung den Tat­sa­chen ent­spre­chen.

4 Sie er­stat­tet dem Ver­wal­tungs­rat und dem Bun­des­rat über das Er­geb­nis der Prü­fung um­fas­send Be­richt.

5 Der Bun­des­rat kann be­stimm­te Sach­ver­hal­te durch die Re­vi­si­ons­stel­le ab­klä­ren las­sen.

Art. 9l Anstellungsverhältnisse  

1 Die Ge­schäfts­lei­tung und das üb­ri­ge Per­so­nal un­ter­ste­hen den Be­stim­mun­gen des BPG53.

2 Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le ist Ar­beit­ge­be­rin.

Art. 9m Personalinformationssystem  

1 Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le be­treibt ein Per­so­na­l­in­for­ma­ti­ons­sys­tem für die Per­so­nal­ad­mi­nis­tra­ti­on.

2 Im Per­so­na­l­in­for­ma­ti­ons­sys­tem kön­nen die fol­gen­den be­son­ders schüt­zens­wer­ten Per­so­nen­da­ten be­ar­bei­tet wer­den:

a.
An­ga­ben zur ge­sund­heit­li­chen Si­tua­ti­on in Be­zug auf die Ar­beits­fä­hig­keit;
b.
An­ga­ben zu Leis­tun­gen und Po­ten­zi­al so­wie zur per­sön­li­chen und be­ruf­li­chen Ent­wick­lung;
c.
er­for­der­li­che Da­ten im Rah­men der Mit­wir­kung beim Voll­zug des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts;
d.
Ver­fah­rens­ak­ten und Ent­schei­de von Be­hör­den in Ver­bin­dung mit der Ar­beit.

3 Der Ver­wal­tungs­rat er­lässt Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen über:

a.
die Or­ga­ni­sa­ti­on und den Be­trieb des Per­so­na­l­in­for­ma­ti­ons­sys­tems;
b.
die Be­ar­bei­tung der Da­ten, ins­be­son­de­re die Be­schaf­fung, Auf­be­wah­rung, Be­kannt­ga­be und Ver­nich­tung;
c.
die Be­rech­ti­gun­gen zur Da­ten­be­ar­bei­tung;
d.
die Da­ten­ka­ta­lo­ge;
e.
die Da­ten­si­cher­heit und den Da­ten­schutz.
Art. 9n Pensionskasse  

1 Die Ge­schäfts­lei­tung und das üb­ri­ge Per­so­nal sind bei der Pen­si­ons­kas­se des Bun­des (PU­BLI­CA) nach den Ar­ti­keln 32a–32m BPG54 ver­si­chert.

2 Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le ist dem Vor­sor­ge­werk Bund an­ge­schlos­sen.

Art. 9o Finanzierung  

1 Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le fi­nan­ziert ih­re Tä­tig­kei­ten aus:

a.
Ge­büh­ren;
b.
Ab­gel­tun­gen des Bun­des.

2 Die Ge­büh­ren de­cken die Kos­ten der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le für die Er­fül­lung der Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 9f. Sie wer­den den In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen im Ver­hält­nis der auf de­ren Net­zen zu­ge­teil­ten Tras­sen­ki­lo­me­ter ver­rech­net. Der Bun­des­rat re­gelt die Ge­büh­ren im Rah­men von Ar­ti­kel 46a des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199755 (RVOG).

3 Die Ab­gel­tun­gen des Bun­des de­cken die Kos­ten der nach Ar­ti­kel 9v Ab­satz 4 über­tra­ge­nen Auf­ga­ben.

Art. 9p Geschäftsbericht  

1 Der Ge­schäfts­be­richt ent­hält die Jah­res­rech­nung und den La­ge­be­richt.

2 Die Jah­res­rech­nung setzt sich zu­sam­men aus der Bi­lanz, der Er­folgs­rech­nung und dem An­hang.

3 Der La­ge­be­richt ent­hält ins­be­son­de­re An­ga­ben zum Ri­si­ko­ma­na­ge­ment, zur Per­so­nal­ent­wick­lung und zu den In­ter­es­sen­bin­dun­gen der Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes.

Art. 9q Rechnungslegung  

1 Die Rech­nungs­le­gung der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le stellt die Ver­mö­gens-, die Fi­nanz- und die Er­trags­la­ge den tat­säch­li­chen Ver­hält­nis­sen ent­spre­chend dar.

2 Sie folgt den Grund­sät­zen der ord­nungs­ge­mäs­sen Rech­nungs­le­gung, ins­be­son­de­re der We­sent­lich­keit, der Voll­stän­dig­keit, der Ver­ständ­lich­keit, der Ste­tig­keit und der Brut­to­dar­stel­lung.

3 Sie rich­tet sich nach ei­nem an­er­kann­ten Stan­dard zur Rech­nungs­le­gung.

4 Die aus den Rech­nungs­le­gungs­grund­sät­zen ab­ge­lei­te­ten Bi­lan­zie­rungs- und Be­wer­tungs­re­geln sind im An­hang zur Bi­lanz of­fen­zu­le­gen.

5 Das be­trieb­li­che Rech­nungs­we­sen ist so aus­zu­ge­stal­ten, dass Auf­wän­de und Er­trä­ge der ein­zel­nen über Ge­büh­ren und Ab­gel­tun­gen fi­nan­zier­ten Tä­tig­kei­ten aus­ge­wie­sen wer­den.

Art. 9r Tresorerie  

1 Die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­ver­wal­tung (EFV) ver­wal­tet im Rah­men ih­rer zen­tra­len Tre­so­re­rie die li­qui­den Mit­tel der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le.

2 Sie kannder Tras­sen­ver­ga­be­stel­le zur Si­cher­stel­lung der Zah­lungs­fä­hig­keit imRah­men ih­rer Auf­ga­ben­er­fül­lung Dar­le­hen zu markt­kon­for­men Be­din­gun­gen ge­wäh­ren.

3 Die EFV und die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le ver­ein­ba­ren die Ein­zel­hei­ten in ei­nem öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­trag.

Art. 9s Steuern  

Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le ist im Rah­men ih­rer Auf­ga­ben­er­fül­lung von je­der di­rek­ten Be­steue­rung durch Bund, Kan­to­ne und Ge­mein­den be­freit.

Art. 9t Aufsicht  

1 Der Bun­des­rat be­auf­sich­tigt die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le un­ter Wah­rung ih­rer fach­li­chen Un­ab­hän­gig­keit.

2 Zur Auf­sicht des Bun­des­ra­tes ge­hö­ren ins­be­son­de­re fol­gen­de Be­fug­nis­se:

a.
die Wahl und die Ab­be­ru­fung der Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes und von des­sen Prä­si­den­tin oder Prä­si­den­ten;
b.
die Wahl und die Ab­be­ru­fung der Re­vi­si­ons­stel­le;
c.
die Ge­neh­mi­gung:
1.
der Be­grün­dung und der Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses mit der Ge­schäfts­lei­te­rin oder dem Ge­schäfts­lei­ter,
2.
der Per­so­nal­ver­ord­nung,
3.
des Ge­schäfts­be­richts und des Be­schlus­ses über die Ver­wen­dung ei­nes Ge­winns;
d.
die Ge­neh­mi­gung der stra­te­gi­schen Zie­le und die jähr­li­che Über­prü­fung ih­rer Er­rei­chung;
e.
die Ent­las­tung des Ver­wal­tungs­ra­tes.

3 Der Bun­des­rat kann in sämt­li­che Ge­schäfts­un­ter­la­gen der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le Ein­sicht neh­men und sich je­der­zeit über de­ren Ge­schäftstä­tig­keit in­for­mie­ren las­sen.

4 Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le er­ör­tert mit dem Bun­des­rat min­des­tens ein­mal jähr­lich ih­re stra­te­gi­schen Zie­le, die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben so­wie die ak­tu­el­le Si­tua­ti­on des Wett­be­werbs auf der Schie­ne.

Art. 9u Infrastrukturregister  

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen müs­sen der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le ih­re ak­tu­el­len In­ves­ti­ti­ons­plä­ne zur Ver­fü­gung stel­len und die wei­te­ren zur Füh­rung des In­fra­struk­tur­re­gis­ters er­for­der­li­chen Da­ten lie­fern.

2 Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le kann nach An­hö­rung des BAV und der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen wei­te­re Ein­zel­hei­ten der Re­gis­ter­füh­rung re­geln.

Art. 9v Regelungen des Bundesrates  

1 Der Bun­des­rat re­gelt die Auf­ga­ben der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le und den Bei­zug Drit­ter im Ein­zel­nen.

2 Er be­stimmt, wel­che In­for­ma­tio­nen die Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men und die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen re­gel­mäs­sig der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le über­mit­teln müs­sen.

3 Er kann Vor­schrif­ten zur Rech­nungs­le­gung er­las­sen. Ins­be­son­de­re kann er der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le Ab­wei­chun­gen von an­er­kann­ten Stan­dards zur Rech­nungs­le­gung oder Er­gän­zun­gen vor­schrei­ben.

4 Er kann der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le wei­te­re Auf­ga­ben ge­gen Ab­gel­tung über­tra­gen.

Art. 9w Verfahren und Rechtsschutz  

1 Ver­fah­ren und Rechts­schutz rich­ten sich nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.

2 Ver­fü­gun­gen der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le zum Netz­zu­gang un­ter­lie­gen der Be­schwer­de an die Rail­Com. Be­schwer­den ha­ben nur auf­schie­ben­de Wir­kung, wenn die Rail­Com dies von Am­tes we­gen oder auf An­trag ei­ner Par­tei an­ord­net.

3 Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le ist in ih­rem Zu­stän­dig­keits­be­reich zur Be­schwer­de ge­gen Ver­fü­gun­gen der Rail­Com oder an­de­rer Bun­des­be­hör­den so­wie ge­gen Ent­schei­de des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts be­rech­tigt.

3. Kapitel: Aufsicht 56

56 Fassung gemäss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 10 Aufsichts­behörden  

1 Bau und Be­trieb der Ei­sen­bah­nen un­ter­ste­hen der Auf­sicht des Bun­des­ra­tes. Er kann sie ge­gen­über Bah­nen, die vor­wie­gend dem Orts­ver­kehr die­nen oder die be­son­ders ein­fa­che Ver­hält­nis­se und kei­ne tech­ni­schen An­schlüs­se an an­de­re Bah­nen auf­wei­sen, zweck­dien­lich ein­schrän­ken.57

2 Auf­sichts­be­hör­de ist das BAV.58

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 1159  

59Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 75 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

Art. 12 Besondere Befugnisse des BAV 60  

Das BAV ist be­fugt, Be­schlüs­se und An­ord­nun­gen von Or­ga­nen oder Dienst­stel­len des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens auf­zu­he­ben oder ih­re Durch­füh­rung zu ver­hin­dern, wenn sie ge­gen die­ses Ge­setz, die Kon­zes­si­on oder in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen ver­stos­sen oder wich­ti­ge Lan­des­in­ter­es­sen ver­let­zen.

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 1361  

61Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3199; BBl 1993 I 805).

Art. 14 Information über die Aufsichtstätigkeit 62  

1 Das BAV in­for­miert die Öf­fent­lich­keit über sei­ne Auf­sichtstä­tig­keit.

2 Das BGÖ63 gilt nicht für Be­rich­te be­tref­fend Au­dits, Be­triebs­kon­trol­len und In­spek­tio­nen des BAV so­wie für an­de­re amt­li­che Do­ku­men­te, so­weit sie Per­so­nen­da­ten ent­hal­ten, wel­che die tech­ni­sche oder be­trieb­li­che Si­cher­heit be­tref­fen.

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

63 SR 152.3

Art. 14a Melde- und Mitwirkungspflicht 64  

1 Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men müs­sen Un­fäl­le und schwe­re Vor­fäl­le beim Be­trieb von Ei­sen­bah­nen dem BAV un­ver­züg­lich mel­den.

2 Sie müs­sen dem BAV je­der­zeit Aus­kunft er­tei­len und sämt­li­che Do­ku­men­te her­aus­ge­ben. Zu­dem müs­sen sie dem BAV frei­en Zu­tritt zu al­len Tei­len der Ei­sen­bahn­an­la­gen und Fahr­zeu­ge ge­wäh­ren und es bei sei­ner Prüf- und Kon­troll­tä­tig­keit kos­ten­los un­ter­stüt­zen.

64 Ein­ge­fügt durch An­hang des BG vom 1. Okt. 2010 (AS 20111119; BBl20094915). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

Art. 15 Untersuchung von Unfällen und schweren Vorfällen 65  

1 Über die Um­stän­de, den Ver­lauf und die Ur­sa­chen von Un­fäl­len und schwe­ren Vor­fäl­len beim Be­trieb von Ei­sen­bah­nen wird ei­ne Un­ter­su­chung durch­ge­führt.

2 Die Un­ter­su­chung dient da­zu, ähn­li­che Un­fäl­le zu ver­mei­den. Schuld und Haf­tung sind nicht Ge­gen­stand der Un­ter­su­chung.

65 Fas­sung ge­mä­ss An­hang des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Nov. 2011 (AS 201111194573; BBl20094915).

Art. 15a Untersuchungskommission 66  

1 Zur Durch­füh­rung der Un­ter­su­chun­gen setzt der Bun­des­rat ei­ne aus­ser­par­la­men­ta­ri­sche Kom­mis­si­on nach den Ar­ti­keln 57a–57g des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199767 ein.

2 Die Kom­mis­si­on be­steht aus drei bis fünf un­ab­hän­gi­gen Sach­ver­stän­di­gen.

3 Sie ist von den Ver­wal­tungs­be­hör­den un­ab­hän­gig und ver­fügt über ein ei­ge­nes Se­kre­ta­ri­at. Sie ist dem UVEK ad­mi­nis­tra­tiv zu­ge­ord­net.

4 Der Bun­des­rat re­gelt die Or­ga­ni­sa­ti­on der Kom­mis­si­on. Er kann sie mit der Kom­missi­on nach Ar­ti­kel 25 des Luft­fahrt­ge­set­zes vom 21. De­zem­ber 194868 zu­sam­men­le­gen.

66 Ein­ge­fügt durch An­hang des BG vom 1. Okt. 2010 (AS 201111194573; BBl20094915). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

67 SR 172.010

68 SR 748.0

Art. 15b Verfahren der Untersuchungskommission 69  

1 Die Kom­mis­si­on er­stellt über je­de Un­ter­su­chung einen Be­richt. Die­ser ist kei­ne Ver­fü­gung und kann nicht an­ge­foch­ten wer­den.

2 Das Se­kre­ta­ri­at kann zur Auf­klä­rung des Sach­ver­halts an­ord­nen:

a.
die Vor­la­dung von Per­so­nen, die sach­dien­li­che Aus­künf­te ge­ben kön­nen;
b.
Haus­durch­su­chun­gen so­wie die Durch­su­chung von Do­ku­men­ten, Auf­zeich­nun­gen, Per­so­nen und Ge­gen­stän­den;
c.
Be­schlag­nah­mun­gen;
d.
me­di­zi­ni­sche Un­ter­su­chun­gen wie Blut- und Urin­pro­ben;
e.
Au­top­si­en;
f.
die Aus­wer­tung der Da­ten von Auf­zeich­nungs­ge­rä­ten;
g.
das Ein­ho­len von Gut­ach­ten.

3 Greift das Se­kre­ta­ri­at in Rech­te oder Pflich­ten ein, so er­lässt es Ver­fü­gun­gen. So­weit die­ses Ge­setz kei­ne ab­wei­chen­den Be­stim­mun­gen ent­hält, ist das Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz vom 20. De­zem­ber 196870 an­wend­bar.

4 Ge­gen die durch das Se­kre­ta­ri­at im Rah­men der Un­ter­su­chung er­las­se­nen Ver­fü­gun­gen kann in­ner­halb von 10 Ta­gen bei der Kom­mis­si­on Ein­spra­che er­ho­ben wer­den.

5 Die Kom­mis­si­on be­treibt ein Sys­tem zur Qua­li­täts­si­che­rung. Ins­be­son­de­re sorgt sie da­für, dass die Ein­ga­ben al­ler Be­tei­lig­ten an­ge­mes­sen ge­wür­digt wer­den.

6 Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­fah­ren, ins­be­son­de­re die Zwangs­mass­nah­men und die Ver­öf­fent­li­chung der Be­rich­te.

69 Ein­ge­fügt durch An­hang des BG vom 1. Okt. 2010 (AS 201111194573; BBl20094915). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

70 SR 172.021

Art. 15c Kosten des Untersuchungsverfahrens 71  

1 Wird in ei­nem an­de­ren Ver­fah­ren rechts­kräf­tig fest­ge­stellt, dass je­mand das un­ter­such­te Er­eig­nis vor­sätz­lich oder grob­fahr­läs­sig ver­ur­sacht hat, so kann die Kom­mis­si­on ihm einen Teil der Un­ter­su­chungs­kos­ten auf­er­le­gen.

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Be­mes­sung der auf­er­leg­ten Kos­ten. Er be­rück­sich­tigt da­bei die Schwe­re des Ver­schul­dens.

71 Ein­ge­fügt durch An­hang des BG vom 1. Okt. 2010 (AS 201111194573; BBl20094915). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 16 Datenbearbeitung durch das BAV 72  

1 Das BAV ist be­fugt, im Rah­men sei­ner auf­sichts­recht­li­chen Tä­tig­keit die not­wen­di­gen Da­ten bei den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men zu er­he­ben und auf an­de­re Wei­se zu be­ar­bei­ten. Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men müs­sen die für die amt­li­che Ver­kehrs­sta­tis­tik er­for­der­li­chen An­ga­ben ein­rei­chen.73

2 Es kann Da­ten, die zur Aus­stel­lung ei­nes Aus­wei­ses die­nen, bei den ent­spre­chen­den Per­so­nen er­he­ben und auf an­de­re Wei­se be­ar­bei­ten.

3 Zum Zweck der Ver­kehrs­pla­nung kann es von den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men ver­lan­gen, dass sie stre­cken­be­zo­ge­ne Da­ten er­he­ben und ein­rei­chen. Es kann die­se Da­ten be­kannt ge­ben, so­weit dies zur Zwecker­rei­chung er­for­der­lich ist und ein über­wie­gen­des öf­fent­li­ches In­ter­es­se be­steht.

4 Es kann nach ei­ner Ver­hält­nis­mäs­sig­keits­prü­fung der Öf­fent­lich­keit be­son­ders schüt­zens­wer­te Da­ten be­kannt ge­ben, die Rück­schlüs­se über die Ein­hal­tung von si­cher­heits­re­le­van­ten Be­stim­mun­gen durch das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men er­mög­li­chen. Es kann ins­be­son­de­re in­for­mie­ren über:

a.
den Ent­zug oder Wi­der­ruf von Kon­zes­sio­nen und Be­wil­li­gun­gen;
b.
Ver­stös­se ge­gen Be­stim­mun­gen über den Ar­beits­schutz oder die Ar­beits­be­din­gun­gen.

5 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten, ins­be­son­de­re die Form der Be­kannt­ga­be.

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

73 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 16a Datenbearbeitung durch Konzessionsinhaberinnen 74  

1 Die Kon­zes­si­ons­in­ha­be­rin­nen un­ter­ste­hen für ih­re kon­zes­sio­nier­ten Tä­tig­kei­ten den Ar­ti­keln 16–25bis des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 199275 über den Da­ten­schutz (DSG).

2 Sie kön­nen be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten so­wie Per­sön­lich­keitspro­fi­le be­ar­bei­ten, so­weit dies für die Si­cher­heit der In­fra­struk­tur, ins­be­son­de­re für de­ren Bau und Be­trieb, er­for­der­lich ist. Dies gilt auch für Drit­te, die Auf­ga­ben der Kon­zes­si­ons­in­ha­be­rin­nen wahr­neh­men. Die­se blei­ben für die Ein­hal­tung der Da­ten­schutz­vor­schrif­ten ver­ant­wort­lich.

3 Die Auf­sicht rich­tet sich nach Ar­ti­kel 27 DSG.

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

75 SR 235.1

Art. 16b Videoüberwachung 76  

1 Die Kon­zes­si­ons­in­ha­be­rin­nen kön­nen zum Schutz der In­fra­struk­tur ei­ne Vi­deo­über­wa­chung ein­rich­ten.

2 Sie kön­nen Drit­te, auf die sie Si­cher­heits­auf­ga­ben über­tra­gen ha­ben, mit der Vi­deo­über­wa­chung be­auf­tra­gen. Sie sind für die Ein­hal­tung der Da­ten­schutz­vor­schrif­ten ver­ant­wort­lich.

3 Vi­deo­si­gna­le kön­nen auf­ge­zeich­net wer­den. Sie müs­sen grund­sätz­lich am nächs­ten Werk­tag aus­ge­wer­tet wer­den.

4 An­sch­lies­send sind die Vi­deo­si­gna­le dieb­stahl­si­cher auf­zu­be­wah­ren. Auf­be­wahr­te Vi­deo­si­gna­le sind vor Miss­brauch zu schüt­zen und spä­tes­tens nach 100 Ta­gen zu ver­nich­ten.

5 Auf­zeich­nun­gen dür­fen nur straf­ver­fol­gen­den Be­hör­den oder Be­hör­den, bei de­nen die Un­ter­neh­men An­zei­ge er­stat­ten oder Rechts­an­sprü­che gel­tend ma­chen, be­kannt ge­ge­ben wer­den.

6 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten, na­ment­lich wie Vi­deo­si­gna­le auf­zu­be­wah­ren und vor Miss­brauch zu schüt­zen sind.

76 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

4. Kapitel: Planung, Bau und Betrieb 77

77 Fassung gemäss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

1. Abschnitt: Grundsätze 78

78 Eingefügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 17 Anforderungen des Verkehrs, des Umweltschutzes und der Sicherheit 7980  

1 Die Ei­sen­bahn­an­la­gen81 und Fahr­zeu­ge sind nach den An­for­de­run­gen des Ver­kehrs, des Um­welt­schut­zes und ge­mä­ss dem Stan­de der Tech­nik zu er­stel­len, zu be­trei­ben, zu un­ter­hal­ten und zu er­neu­ern. Die Be­dürf­nis­se mo­bi­li­täts­be­hin­der­ter Men­schen sind an­ge­mes­sen zu be­rück­sich­ti­gen.

2 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über Bau und Be­trieb so­wie über die tech­ni­sche Ein­heit und Zu­las­sung im Ei­sen­bahn­we­sen un­ter Be­rück­sich­ti­gung der In­te­r­ope­ra­bi­li­tät und ei­nes stre­cken­be­zo­ge­nen Si­cher­heits­stan­dards. Er sorgt da­für, dass die tech­ni­schen Vor­schrif­ten nicht zur Be­hin­de­rung des Wett­be­wer­bes miss­braucht wer­den.

3 Das BAV er­lässt Fahr­dienst­vor­schrif­ten.82

4 Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men sind im Rah­men der Vor­schrif­ten für den si­che­ren Be­trieb der Ei­sen­bahn­an­la­gen und Fahr­zeu­ge ver­ant­wort­lich. Sie ha­ben die für einen si­che­ren Be­trieb er­for­der­li­chen Vor­schrif­ten auf­zu­stel­len und dem BAV vor­zu­le­gen.

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. März 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

81 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681). Die­se Än­de­rung wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 17a Register der zugelassenen Fahrzeuge 83  

1 Das BAV führt ein Re­gis­ter al­ler in der Schweiz nach die­sem Ge­setz zu­ge­las­se­nen Fahr­zeu­ge.

2 Die In­ha­ber ei­ner Be­triebs­be­wil­li­gung (Hal­ter) sind ver­pflich­tet, ih­re Fahr­zeu­ge zur Ein­tra­gung beim BAV an­zu­mel­den.

3 Das Re­gis­ter ist al­len in- und aus­län­di­schen Si­cher­heits­be­hör­den und Un­fall­un­ter­su­chungs­stel­len so­wie al­len an­de­ren Per­so­nen mit ei­nem be­rech­tig­ten In­ter­es­se zu­gäng­lich.

4 Der Bun­des­rat re­gelt:

a.
die Kenn­zeich­nung der Fahr­zeu­ge;
b.
die Ein­zel­hei­ten des Zu­gangs zum Re­gis­ter;
c.
wel­che In­hal­te des Re­gis­ters öf­fent­lich zu­gäng­lich sind.

5 Er kann:

a.
das Füh­ren des Re­gis­ters Drit­ten über­tra­gen;
b.
Fahr­zeug­ka­te­go­ri­en be­zeich­nen, die nicht in das Re­gis­ter ein­ge­tra­gen wer­den müs­sen.

83 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 19. Dez. 2008 (Än­de­run­gen des Trans­port­rechts) (AS 2009 5973; BBl 20074377). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art.17b Instandhaltung von Fahrzeugen 84  

1 Zur In­stand­hal­tung ei­nes Fahr­zeugs ver­pflich­tet ist, wer als da­für ver­ant­wort­li­che Per­son im Re­gis­ter der in der Schweiz zu­ge­las­se­nen Fahr­zeu­ge ein­ge­tra­gen ist.

2 So­lan­ge das Fahr­zeug nicht re­gis­triert oder im Re­gis­ter kei­ne für die In­stand­hal­tung ver­ant­wort­li­che Per­son ein­ge­tra­gen ist, trifft die­se Pflicht den Hal­ter, er­satz­wei­se die Per­son, die die tat­säch­li­che Ver­fü­gungs­ge­walt be­sitzt.

3 Der Bun­des­rat kann An­for­de­run­gen an die für die In­stand­hal­tung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen und an die mit der In­stand­hal­tung be­trau­ten Per­so­nen fest­le­gen.

84 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 17c Beurteilung der sicherheitsrelevanten Aspekte 85  

1 Das BAV be­ur­teilt in den Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren die si­cher­heits­re­le­van­ten Aspek­te ri­si­ko­ori­en­tiert auf der Grund­la­ge von Si­cher­heits­gut­ach­ten oder Stich­pro­ben.

2 Es legt fest, wo­für die Ge­such­stel­le­rin Si­cher­heits­gut­ach­ten zu er­brin­gen hat.

85 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

2. Abschnitt: Plangenehmigungsverfahren 86

86 Eingefügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 18 Grundsatz 87  

1 Bau­ten und An­la­gen, die ganz oder über­wie­gend dem Bau und Be­trieb ei­ner Ei­sen­bahn die­nen (Ei­sen­bahn­an­la­gen), dür­fen nur mit ei­ner Plan­ge­neh­mi­gung er­stellt oder ge­än­dert wer­den.

1bis Als Än­de­rung ei­ner Ei­sen­bahn­an­la­ge gilt auch der Ein­bau bahn­frem­der Bau­ten und An­la­gen in ei­ne Ei­sen­bahn­an­la­ge, so­fern die­se wei­ter­hin über­wie­gend dem Bau oder dem Be­trieb der Ei­sen­bahn dient.88

2 Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ist das BAV.89

3 Mit der Plan­ge­neh­mi­gung wer­den sämt­li­che nach Bun­des­recht er­for­der­li­chen Be­wil­li­gun­gen er­teilt.

4 Kan­to­na­le Be­wil­li­gun­gen und Plä­ne sind nicht er­for­der­lich. Das kan­to­na­le Recht ist zu be­rück­sich­ti­gen, so­weit es das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men in der Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben nicht un­ver­hält­nis­mäs­sig ein­schränkt.

5 Die Plan­ge­neh­mi­gung für Vor­ha­ben, die sich er­heb­lich auf Raum und Um­welt aus­wir­ken, setzt grund­sätz­lich einen Sach­plan nach dem Bun­des­ge­setz vom 22. Ju­ni 197990 über die Raum­pla­nung vor­aus.

6 Zur Ei­sen­bahn­an­la­ge ge­hö­ren auch die mit dem Bau und dem Be­trieb zu­sam­men­hän­gen­den Er­schlies­sungs­an­la­gen und In­stal­la­ti­ons­plät­ze so­wie die Stand­orte für die Ver­wer­tung und Ab­la­ge­rung von Aus­bruch- und Aus­hub­ma­te­ri­al, die in ei­nem en­gen räum­li­chen und funk­tio­na­len Zu­sam­men­hang mit der ge­plan­ten An­la­ge ste­hen.

87Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

88 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

89 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

90 SR 700

Art. 18a Anwendbares Recht 91  

1 Das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren rich­tet sich nach dem Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz vom 20. De­zem­ber 196892, so­weit die­ses Ge­setz nicht da­von ab­weicht.

2 Sind Ent­eig­nun­gen not­wen­dig, fin­den zu­dem die Vor­schrif­ten des Bun­des­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 193093 über die Ent­eig­nung (EntG) An­wen­dung.

91Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

92 SR 172.021

93 SR 711

Art. 18b Einleitung des Verfahrens 9495  

Das Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­such ist mit den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen bei der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ein­zu­rei­chen. Die­se prüft die Un­ter­la­gen auf ih­re Voll­stän­dig­keit und ver­langt al­len­falls Er­gän­zun­gen.

94Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 18c Handlungen 96  

1 Vor der öf­fent­li­chen Auf­la­ge des Ge­suchs muss das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men die Ver­än­de­run­gen, die das ge­plan­te Werk im Ge­län­de be­wirkt, sicht­bar ma­chen, in­dem es die­se aus­steckt; bei Hoch­bau­ten hat es Pro­fi­le auf­zu­stel­len.

2 Ein­wän­de ge­gen die Aus­ste­ckung oder die Auf­stel­lung von Pro­fi­len sind so­fort, je­den­falls aber vor Ab­lauf der Auf­la­ge­frist bei der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de vor­zu­brin­gen.

3 Für an­de­re vor­be­rei­ten­de Hand­lun­gen, für die Pro­jekt­be­rei­ni­gung und für die Er­här­tung der Ent­schei­dungs­grund­la­gen gilt das Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 15 EntG97. Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ent­schei­det über Ein­wän­de Drit­ter.

96Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

97 SR 711

Art. 18d Anhörung, Publikation und Auflage 98  

1 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de über­mit­telt das Ge­such den be­trof­fe­nen Kan­to­nen und for­dert sie auf, in­ner­halb von drei Mo­na­ten da­zu Stel­lung zu neh­men. Sie kann die Frist in be­grün­de­ten Fäl­len aus­nahms­wei­se ver­län­gern.

2 Das Ge­such ist in den amt­li­chen Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen der be­trof­fe­nen Kan­to­ne und Ge­mein­den zu pu­bli­zie­ren und wäh­rend 30 Ta­gen öf­fent­lich auf­zu­le­gen.

399

98Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

99 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 19. Ju­ni 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 18e100  

100Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 19. Ju­ni 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 18f Einsprache 101  

1 Wer nach den Vor­schrif­ten des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 1968102 Par­tei ist, kann wäh­rend der Auf­la­ge­frist bei der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de Ein­spra­che er­he­ben.103 Wer kei­ne Ein­spra­che er­hebt, ist vom wei­te­ren Ver­fah­ren aus­ge­schlos­sen.

2 Wer nach den Vor­schrif­ten des EntG104 Par­tei ist, kann wäh­rend der Auf­la­ge­frist sämt­li­che Be­geh­ren nach Ar­ti­kel 33 EntG gel­tend ma­chen.105

3 Die be­trof­fe­nen Ge­mein­den wah­ren ih­re In­ter­es­sen mit Ein­spra­che.

101Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

102 SR 172.021

103 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

104 SR 711

105 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 18g Bereinigungsverfahren 106107  

Das Be­rei­ni­gungs­ver­fah­ren in der Bun­des­ver­wal­tung rich­tet sich nach Ar­ti­kel 62b des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 1997108.

106Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

107 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

108 SR 172.010

Art. 18h Geltungsdauer 109110  

1 Mit der Plan­ge­neh­mi­gung ent­schei­det die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de gleich­zei­tig auch über die ent­eig­nungs­recht­li­chen Ein­spra­chen.

2 Sie kann Pro­jek­te in Etap­pen ge­neh­mi­gen, wenn de­ren ge­trenn­te Be­hand­lung die Be­ur­tei­lung des Ge­samt­pro­jekts nicht prä­ju­di­ziert.

3 Die Plan­ge­neh­mi­gung er­lischt, wenn fünf Jah­re nach ih­rer rechts­kräf­ti­gen Er­tei­lung mit der Aus­füh­rung des Bau­vor­ha­bens nicht be­gon­nen wor­den ist.

4 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann die Gel­tungs­dau­er der Plan­ge­neh­mi­gung aus wich­ti­gen Grün­den um höchs­tens drei Jah­re ver­län­gern. Die Ver­län­ge­rung ist aus­ge­schlos­sen, wenn sich die mass­ge­ben­den tat­säch­li­chen oder recht­li­chen Ver­hält­nis­se seit der rechts­kräf­ti­gen Er­tei­lung der Plan­ge­neh­mi­gung we­sent­lich ver­än­dert ha­ben.

5111

109Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

110 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

111Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 75 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

Art. 18i Vereinfachtes Plangenehmi­gungsverfahren 112  

1 Das ver­ein­fach­te Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren wird an­ge­wen­det bei:

a.
ört­lich be­grenz­ten Vor­ha­ben mit we­ni­gen, ein­deu­tig be­stimm­ba­ren Be­trof­fe­nen;
b.
Ei­sen­bahn­an­la­gen, de­ren Än­de­rung oder Um­nut­zung das äus­se­re Er­schei­nungs­bild nicht we­sent­lich ver­än­dert, kei­ne schutz­wür­di­gen In­ter­es­sen Drit­ter be­rührt und sich nur un­er­heb­lich auf Raum und Um­welt aus­wirkt;
c.
Ei­sen­bahn­an­la­gen, die spä­tes­tens nach drei Jah­ren wie­der ent­fernt wer­den.

2 De­tail­plä­ne, die sich auf ein be­reits ge­neh­mig­tes Pro­jekt stüt­zen, wer­den im ver­ein­fach­ten Ver­fah­ren ge­neh­migt.

3 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann die Aus­ste­ckung an­ord­nen. Das Ge­such wird nicht pu­bli­ziert und nicht öf­fent­lich auf­ge­legt. Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de un­ter­brei­tet die Plan­vor­la­ge den Be­trof­fe­nen, so­weit sie nicht vor­her schrift­lich ih­re Ein­wil­li­gung ge­ge­ben ha­ben; de­ren Ein­spra­che­frist be­trägt 30 Ta­ge. Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann bei Kan­to­nen und Ge­mein­den Stel­lung­nah­men ein­ho­len. Sie setzt da­für ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist.

4 Im Üb­ri­gen gel­ten die Be­stim­mun­gen für das or­dent­li­che Ver­fah­ren. Im Zwei­fels­fall wird die­ses durch­ge­führt.

112Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 18k Einigungs- und Schätzungsverfahren, vorzeitige Besitzeinweisung 113114  

1 Nach Ab­schluss des Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens wird, so­weit er­for­der­lich, das Ei­ni­gungs- und Schät­zungs­ver­fah­ren vor der Eid­ge­nös­si­schen Schät­zungs­kom­mis­si­on (Schät­zungs­kom­mis­si­on) nach den Be­stim­mun­gen des EntG115 durch­ge­führt.116

2117

3 Der Prä­si­dent der Schät­zungs­kom­mis­si­on kann ge­stützt auf einen voll­streck­ba­ren Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­scheid die vor­zei­ti­ge Be­sitzein­wei­sung be­wil­li­gen. Da­bei wird ver­mu­tet, dass dem Ent­eig­ner oh­ne die vor­zei­ti­ge Be­sitzein­wei­sung be­deu­ten­de Nach­tei­le ent­stün­den. Im Üb­ri­gen gilt Ar­ti­kel 76 EntG.

113Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

114 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

115 SR 711

116 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

117 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 19. Ju­ni 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 18l Mitwirkung der Kantone 118  

1 Fal­len beim Bau von Ei­sen­bahn­an­la­gen, ins­be­son­de­re von Tun­nel­an­la­gen, er­heb­li­che Men­gen von Aus­bruch- oder Aus­hub­ma­te­ri­al an, die nicht in der Nä­he der An­la­ge ver­wer­tet oder ab­ge­la­gert wer­den kön­nen, so be­zeich­nen die be­trof­fe­nen Kan­to­ne die Stand­orte für die Ent­sor­gung des Ma­te­ri­als.

2 Liegt im Zeit­punkt der Plan­ge­neh­mi­gung kei­ne rechts­kräf­ti­ge Be­wil­li­gung des be­trof­fe­nen Kan­tons vor, so kann die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de den Stand­ort für ein Zwi­schen­la­ger be­zeich­nen und des­sen Nut­zung mit Be­din­gun­gen und Auf­la­gen ver­bin­den. Es gel­ten die Ver­fah­rens­be­stim­mun­gen für Ei­sen­bahn­an­la­gen. Der Kan­ton be­zeich­net in­ner­halb von fünf Jah­ren die Stand­orte für die Ent­sor­gung des Ma­te­ri­als.

118Ein­ge­fügt durch Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 18m Nebenanlagen 119  

1 Die Er­stel­lung und Än­de­rung von Bau­ten und An­la­gen, die nicht ganz oder über­wie­gend dem Ei­sen­bahn­be­trieb120 die­nen (Ne­ben­an­la­gen), un­ter­ste­hen dem kan­to­na­len Recht. Sie dür­fen nur mit Zu­stim­mung des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens be­wil­ligt wer­den, wenn die Ne­ben­an­la­ge:

a.
Bahn­grund­stücke be­an­sprucht oder an sol­che an­grenzt;
b.
die Be­triebs­si­cher­heit be­ein­träch­ti­gen könn­te.

2 Die kan­to­na­le Be­hör­de hört das BAV vor der Be­wil­li­gung ei­ner Ne­ben­an­la­ge an:

a.
auf An­trag ei­ner der Par­tei­en, wenn zwi­schen Bau­herr­schaft und Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men kei­ne Ei­ni­gung er­zielt wer­den kann;
b.
wenn die Ne­ben­an­la­ge den künf­ti­gen Aus­bau der Ei­sen­bahn­an­la­ge ver­un­mög­licht oder er­heb­lich er­schwert;
c.
wenn das Bau­grund­stück von ei­ner ei­sen­bahn­recht­li­chen Pro­jek­tie­rungs­zo­ne oder Bau­li­nie er­fasst ist.

3 Das BAV ist be­rech­tigt, ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len Be­hör­den in An­wen­dung die­ses Ge­set­zes und sei­ner Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen die Rechts­mit­tel des eid­ge­nös­si­schen und des kan­to­na­len Rechts zu er­grei­fen.

119Ein­ge­fügt durch Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

120 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681). Die­se Än­de­rung wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

3. Abschnitt: Projektierungszonen 121

121 Eingefügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 18n Festlegung 122123  

1 Das BAV kann von sich aus oder auf An­trag von Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, Kan­to­nen oder Ge­mein­den für ge­nau be­zeich­ne­te Ge­bie­te Pro­jek­tie­rungs­zo­nen fest­le­gen, um Grund­stücke für künf­ti­ge Ei­sen­bahn­an­la­gen frei­zu­hal­ten.124 Die be­tei­lig­ten Bun­des­stel­len, Kan­to­ne, Ge­mein­den so­wie die be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer sind an­zu­hö­ren. Die An­hö­rung der Ge­mein­den und der be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer ist Sa­che der Kan­to­ne.

2 Ver­fü­gun­gen über die Er­rich­tung von Pro­jek­tie­rungs­zo­nen sind un­ter An­ga­be der Be­schwer­de­frist in den be­tref­fen­den Ge­mein­den zu ver­öf­fent­li­chen. Be­schwer­den ha­ben kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung.

122 Ur­sprüng­lich Art. 18b. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982, in Kraft seit 1. Jan. 1985 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325).

123 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

124 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 18o Wirkung 125  

1 Es dür­fen kei­ne bau­li­chen Ver­än­de­run­gen in den Pro­jek­tie­rungs­zo­nen vor­ge­nom­men wer­den, die de­ren Zweck wi­der­spre­chen. Aus­ge­nom­men sind Vor­keh­ren, die dem Un­ter­halt oder der Be­sei­ti­gung von Ge­fah­ren und schäd­li­chen Ein­wir­kun­gen die­nen. In Aus­nah­me­fäl­len kön­nen wei­ter­ge­hen­de Vor­keh­ren ge­stat­tet wer­den, wenn der Ei­gen­tü­mer auf je­de spä­te­re Ent­schä­di­gung des ent­stan­de­nen Mehr­wer­tes ver­zich­tet.

2 In den fest­ge­leg­ten oder vor­ge­se­he­nen Pro­jek­tie­rungs­zo­nen dür­fen vor­be­rei­ten­de Hand­lun­gen vor­ge­nom­men wer­den. Ar­ti­kel 15 des EntG126 gilt sinn­ge­mä­ss.

125Ur­sprüng­lich Art. 18c. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982, in Kraft seit 1. Jan. 1985 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325).

126SR 711

Art. 18p Aufhebung 127  

1 Die Pro­jek­tie­rungs­zo­nen fal­len mit der rechts­kräf­ti­gen Fest­le­gung der Bau­li­ni­en, spä­tes­tens aber nach fünf Jah­ren da­hin; sie kön­nen um höchs­tens drei Jah­re ver­län­gert wer­den. Ist ei­ne Pro­jek­tie­rungs­zo­ne hin­fäl­lig ge­wor­den, so kann ei­ne neue Pro­jek­tie­rungs­zo­ne mit ganz oder teil­wei­se glei­chem Pe­ri­me­ter fest­ge­legt wer­den.

2 Das BAV hebt ei­ne Pro­jek­tie­rungs­zo­ne von Am­tes we­gen oder auf An­trag von Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, Kan­ton oder Ge­mein­de auf, wenn fest­steht, dass die ge­plan­te Ei­sen­bahn­an­la­ge nicht aus­ge­führt wird.

3 Ver­fü­gun­gen über die Auf­he­bung von Pro­jek­tie­rungs­zo­nen sind un­ter An­ga­be der Be­schwer­de­frist in den be­trof­fe­nen Ge­mein­den zu ver­öf­fent­li­chen.

127Ein­ge­fügt durch Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

4. Abschnitt: Baulinien 128

128 Eingefügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 18q Festlegung 129130  

1 Das BAV kann Bau­li­ni­en zur Si­che­rung be­ste­hen­der oder künf­ti­ger Ei­sen­bahn­an­la­gen fest­le­gen.131 Die be­tei­lig­ten Bun­des­stel­len, Kan­to­ne und Ge­mein­den so­wie die be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer sind an­zu­hö­ren. Die An­hö­rung der Ge­mein­den und der be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer ist Sa­che der Kan­to­ne. Die Bau­li­ni­en müs­sen dem vor­aus­sicht­li­chen End­aus­bau ent­spre­chen und der Raum­pla­nung so­wie dem Um­welt­schutz Rech­nung tra­gen. Sie kön­nen ver­ti­kal be­grenzt wer­den.

2 Die Fest­le­gung von Bau­li­ni­en setzt Plä­ne vor­aus, wel­che die La­ge der be­ste­hen­den oder ge­plan­ten Ei­sen­bahn­an­la­gen mit aus­rei­chen­der Ge­nau­ig­keit, min­des­tens je­doch par­zel­len­genau, auf­zei­gen.132

3 Ver­fü­gun­gen über die Fest­le­gung von Bau­li­ni­en sind un­ter An­ga­be der Be­schwer­de­frist in den be­tref­fen­den Ge­mein­den zu ver­öf­fent­li­chen.

129Ur­sprüng­lich Art. 18e. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982, in Kraft seit 1. Jan. 1985 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325).

130 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

131 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

132 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 18r Wirkung 133134  

1 Zwi­schen Bau­li­ni­en so­wie zwi­schen Bau­li­nie und Ei­sen­bahn­an­la­ge dür­fen kei­ne bau­li­chen Ver­än­de­run­gen oder sons­ti­gen Vor­keh­ren vor­ge­nom­men wer­den, die dem Zweck der Bau­li­nie wi­der­spre­chen. Aus­ge­nom­men sind Vor­keh­ren, die dem Un­ter­halt oder der Be­sei­ti­gung von Ge­fah­ren und schäd­li­chen Ein­wir­kun­gen die­nen. In Aus­nah­me­fäl­len kön­nen wei­ter­ge­hen­de Vor­keh­ren ge­stat­tet wer­den, wenn der Ei­gen­tü­mer auf je­de spä­te­re Ent­schä­di­gung des ent­stan­de­nen Mehr­wer­tes ver­zich­tet.

2 In­ner­halb der fest­ge­leg­ten oder vor­ge­se­he­nen Bau­li­ni­en dür­fen vor­be­rei­ten­de Hand­lun­gen vor­ge­nom­men wer­den. Ar­ti­kel 15 des EntG135 gilt sinn­ge­mä­ss.

133Ur­sprüng­lich Art. 18f. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982, in Kraft seit 1. Jan. 1985 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325).

134 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

135SR 711

Art. 18s Aufhebung 136  

1 Das Bun­des­amt hebt ge­gen­stands­los ge­wor­de­ne Bau­li­ni­en von Am­tes we­gen oder auf An­trag von Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, Kan­ton oder Ge­mein­de auf.

2 Ver­fü­gun­gen über die Auf­he­bung von Bau­li­ni­en sind un­ter An­ga­be der Be­schwer­de­frist in den be­tref­fen­den Ge­mein­den zu ver­öf­fent­li­chen.

3 Ist ei­ne Ent­schä­di­gung ge­leis­tet wor­den, so gel­ten sinn­ge­mä­ss die Grund­sät­ze über die un­ge­recht­fer­tig­te Be­rei­che­rung. Bei Hand­än­de­run­gen wird der neue Ei­gen­tü­mer rück­er­stat­tungs­pflich­tig. Bei Strei­tig­kei­ten ent­schei­det die Schät­zungs­kom­mis­si­on. …137

136Ur­sprüng­lich Art. 18g. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982, in Kraft seit 1. Jan. 1985 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325).

137Satz auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 75 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

Art. 18t Vorbehalt kantonalen Rechts 138  

Im Ein­ver­neh­men mit dem BAV kön­nen ne­ben Bau­li­ni­en im Sin­ne die­ses Ge­set­zes auch sol­che nach kan­to­na­lem Recht fest­ge­legt wer­den, wenn sie wei­ter­ge­hen­de Rechts­wir­kun­gen ent­fal­ten.

138Ur­sprüng­lich Art. 18h. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1982, in Kraft seit 1. Jan. 1985 (AS 1984 1429; BBl 1981 I 325).

5. Abschnitt: Entschädigung für Eigentumsbeschränkungen 139

139 Eingefügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 18u 140141  

1 Kom­men Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen nach den Ar­ti­keln 18n–18t ei­ner Ent­eig­nung gleich, so sind sie voll zu ent­schä­di­gen. Ar­ti­kel 21 bleibt vor­be­hal­ten. Für die Be­mes­sung der Ent­schä­di­gung sind die Ver­hält­nis­se beim In­kraft­tre­ten der Ei­gen­tums­be­schrän­kung mass­ge­bend.

2 Ent­schä­di­gungs­pflich­tig ist das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men oder, wenn ein sol­ches fehlt, der­je­ni­ge, der die Ei­gen­tums­be­schrän­kung er­wirkt.

3 Der Be­trof­fe­ne hat sei­ne An­sprü­che in­ner­halb von zehn Jah­ren nach Wirk­sam­wer­den der Ei­gen­tums­be­schrän­kung schrift­lich dem Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men an­zu­mel­den. Wer­den die An­sprü­che ganz oder teil­wei­se be­strit­ten, so rich­tet sich das Ver­fah­ren nach dem EntG142.143

4 In die­sem Ver­fah­ren wer­den nur an­ge­mel­de­te For­de­run­gen behan­delt. Nach­träg­li­che Ein­spra­chen ge­gen die Be­schrän­kung des Grund­ei­gen­tums so­wie Be­geh­ren um Än­de­rung von Be­wil­li­gun­gen für Ne­ben­an­la­gen (Art. 18m), von Pro­jek­tie­rungs­zo­nen und von Bau­li­ni­en sind aus­ge­schlos­sen.

5 Die Ent­schä­di­gung wird vom Zeit­punkt an ver­zinst, in dem die Ei­gen­tums­be­schrän­kung wirk­sam wird.

140Ein­ge­fügt durch Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

141 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

142 SR 711

143 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

6. Abschnitt: Landumlegung 144

144 Eingefügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 18v 145146  

1 Be­steht die Mög­lich­keit, die für ein Vor­ha­ben er­for­der­li­chen ding­li­chen Rech­te durch Landum­le­gung zu si­chern, und er­folgt die Land­um­le­gung nicht frei­wil­lig, so ist sie auf An­trag der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de in­ner­halb der von ihr be­stimm­ten Frist nach kan­to­na­lem Recht an­zu­ord­nen. Wird die Frist nicht ein­ge­hal­ten, so wird das or­dent­li­che Ver­fah­ren mit Ent­eig­nun­gen durch­ge­führt.

2 Für das Landum­le­gungs­ver­fah­ren gilt:

a.
Es kön­nen Grund­stücke des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens ein­ge­wor­fen wer­den.
b.
Vom Grund­ei­gen­tum, das im Landum­le­gungs­ver­fah­ren er­fasst wird, kön­nen Ab­zü­ge ge­macht wer­den.
c.
Mehr­wer­te aus Bo­den­ver­bes­se­run­gen, die der Ei­sen­bahn­bau be­wirkt, kön­nen an­ge­rech­net wer­den.
d.
Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men kann vor­zei­tig in den Be­sitz ein­ge­wie­sen wer­den.
e.
Es kön­nen an­de­re Vor­keh­run­gen des kan­to­na­len Rechts ge­trof­fen wer­den.

3 Das Land, das durch Ab­zü­ge von Grund­ei­gen­tum für die Be­dürf­nis­se des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens an die­ses ab­ge­tre­ten wird, ist dem Landum­le­gungs­un­ter­neh­men zum Ver­kehrs­wert zu ver­gü­ten.

4 Sieht das kan­to­na­le Recht kein be­son­de­res Ver­fah­ren vor, so gilt das Ver­fah­ren der Bau­landum­le­gung be­zie­hungs­wei­se der Gü­ter- oder Wald­zu­sam­men­le­gung; das Um­le­gungs­ge­biet und der Um­fang kön­nen auf den Zweck der Landum­le­gung für den Ei­sen­bahn­bau be­schränkt wer­den.

5 Dem Ei­sen­bahn­bau wer­den die von ihm ver­ur­sach­ten Mehr­kos­ten zu­ge­rech­net. Ist die Landum­le­gung nur we­gen des Ei­sen­bahn­baus nö­tig, so trägt das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men sämt­li­che Kos­ten.

145Ein­ge­fügt durch Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

146 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

7. Abschnitt: Sicherheit 147

147 Eingefügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 18w Betriebs­bewilligung 148  

1 Für Ei­sen­bahn­an­la­gen und Fahr­zeu­ge ist ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung er­for­der­lich. Das BAV kann Aus­nah­men vor­se­hen.

2 Das BAV er­teilt die Be­triebs­be­wil­li­gung, wenn die Ge­such­stel­le­rin den Si­cher­heits­nach­weis er­bracht hat und das Vor­ha­ben den mass­ge­ben­den Vor­schrif­ten ent­spricht.

3 Es kann wei­te­re Ab­klä­run­gen vor­neh­men. Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men stellt da­für das nö­ti­ge Per­so­nal und Ma­te­ri­al so­wie die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen kos­ten­los zur Ver­fü­gung; es er­teilt die not­wen­di­gen Aus­künf­te.

148 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren (AS 1999 3071; BBl 1998 2591). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 18x Typenzulassung 149  

Das BAV er­teilt ei­ne Ty­pen­zu­las­sung für Fahr­zeu­ge, Ele­men­te von Fahr­zeu­gen so­wie für Ele­men­te von Ei­sen­bahn­an­la­gen, die in glei­cher Wei­se und Funk­ti­on ver­wen­det wer­den sol­len, wenn die Ge­such­stel­le­rin den Si­cher­heits­nach­weis er­bracht hat und das Vor­ha­ben den mass­ge­ben­den Vor­schrif­ten ent­spricht.

149 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 18y Entzug der Betriebsbewilligung oder der Typenzulassung 150  

1 Das BAV ent­zieht die Be­triebs­be­wil­li­gung oder die Ty­pen­zu­las­sung je­der­zeit oh­ne An­spruch auf Ent­schä­di­gung ganz oder teil­wei­se, wenn:

a.
die im Zeit­punkt ih­rer Er­tei­lung gel­ten­den Vor­aus­set­zun­gen nicht mehr er­füllt sind; oder
b.
die im Zeit­punkt des Ent­zu­ges gel­ten­den Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Er­tei­lung nicht er­füllt sind und die Si­cher­heit dies ge­bie­tet.

2 Es kann die Be­triebs­be­wil­li­gung oder die Ty­pen­zu­las­sung je­der­zeit oh­ne An­spruch auf Ent­schä­di­gung ganz oder teil­wei­se ent­zie­hen, wenn das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men wie­der­holt oder in schwer­wie­gen­der Wei­se ge­gen das Ge­setz, die Be­triebs­be­wil­li­gung oder die Ty­pen­zu­las­sung ver­stos­sen hat.

150 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 19 Sicher­heits­vorkehren  

1 Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men trifft die Vor­keh­ren, die ge­mä­ss den Vor­schrif­ten des Bun­des­ra­tes und den mit den ge­neh­mig­ten Plä­nen ver­bun­de­nen Auf­la­gen zur Si­cher­heit des Bau­es und Be­trie­bes der Ei­sen­bahn so­wie zur Ver­mei­dung der Ge­fahr für Per­so­nen und Sa­chen not­wen­dig sind. Wer­den durch Bau­ar­bei­ten öf­fent­li­che Ein­rich­tun­gen, wie Stras­sen und We­ge, Lei­tun­gen und ähn­li­che An­la­gen be­trof­fen, so sorgt das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men für de­ren Fort­be­nüt­zung, so­weit das öf­fent­li­che In­ter­es­se es er­for­dert.

2 Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men trägt die Kos­ten die­ser Vor­keh­ren. Kos­ten für Vor­keh­ren, wel­che we­gen Bau­vor­ha­ben oder an­de­rer Be­dürf­nis­se Drit­ter nö­tig wer­den, ge­hen zu des­sen Las­ten.

Art. 20 Ersatz­pflicht  

Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men hat für schä­di­gen­de Ein­grif­fe in frem­de Rech­te nach Mass­ga­be der Bun­des­ge­setz­ge­bung über die Ent­eig­nung Er­satz zu leis­ten, so­fern der Ein­griff nicht ge­mä­ss Nach­bar­recht oder an­de­ren ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten ge­dul­det wer­den muss und es sich um ei­ne un­ver­meid­li­che oder nicht leicht ab­zu­wen­den­de Fol­ge des Bau­es oder Be­trie­bes der Ei­sen­bahn han­delt.

Art. 21 Beschrän­kun­gen im Inter­esse der Sicher­heit der Eisenbahn  

1 Wird die Si­cher­heit der Ei­sen­bahn durch Ar­bei­ten, An­la­gen, Bäu­me oder Un­ter­neh­men Drit­ter be­ein­träch­tigt, so ist auf Be­geh­ren des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens Ab­hil­fe zu schaf­fen.151 Ist ei­ne Ver­stän­di­gung dar­über un­ter den Be­tei­lig­ten nicht mög­lich, so be­stimmt auf An­trag des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens nach An­hö­rung der Be­tei­lig­ten das BAV die zu tref­fen­den Mass­nah­men. In­zwi­schen sind al­le die Si­cher­heit der Ei­sen­bahn be­ein­träch­ti­gen­den Ein­wir­kun­gen zu un­ter­las­sen. In be­son­ders dring­li­chen Fäl­len kann das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men die zur Ab­wen­dung der Ge­fahr not­wen­di­gen Mass­nah­men selbst tref­fen.152

2 Be­stan­den die An­la­gen und Un­ter­neh­men Drit­ter schon vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes oder vor Er­stel­lung der Ei­sen­bahn­an­la­gen, so rich­tet sich der Ent­schä­di­gungs­an­spruch des Be­trof­fe­nen ge­gen das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men nach der Bun­des­ge­setz­ge­bung über die Enteig­nung. Für nach die­sem Zeit­punkt er­stell­te An­la­gen oder er­öff­ne­te Un­ter­neh­men Drit­ter hat der In­ha­ber der An­la­ge oder des Un­ter­neh­mens die Kos­ten der Mass­nah­men nach Ab­satz 1 zu tra­gen; fer­ner steht ihm kein An­spruch auf Ent­schä­di­gung zu. Die Kos­ten für Mass­nah­men nach Ab­satz 1 ge­gen Be­ein­träch­ti­gun­gen durch Bäu­me trägt das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, so­fern es nicht nach­weist, dass sich der ver­ant­wort­li­che Drit­te schuld­haft ver­hal­ten hat.153

151Fas­sung ge­mä­ss Art. 55 Ziff. 2 des Wald­ge­set­zes vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1993 (AS 1992 2521; BBl 1988 III 173).

152Letz­ter Satz ein­ge­fügt durch Art. 55 Ziff. 2 des Wald­ge­set­zes vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1993 (AS 1992 2521; BBl 1988 III 173).

153Letz­ter Satz ein­ge­fügt durch Art. 55 Ziff. 2 des Wald­ge­set­zes vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1993 (AS 1992 2521; BBl 1988 III 173).

Art. 22 Signal- und Fernmelde­anlagen  

Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men dür­fen die für ih­ren Dienst not­wen­di­gen elek­tri­schen und ra­dio­elek­tri­schen An­la­gen und Ge­rä­te er­stel­len und be­trei­ben. Das UVEK be­zeich­net sie und ord­net ih­ren Ver­wen­dungs­be­reich. Fern­mel­de­an­la­gen un­ter­lie­gen in al­len Fäl­len der Plan­ge­neh­mi­gung nach den Ar­ti­keln 18–18i.154

154 Fas­sung des Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 23 Benützungsvorschriften 155  

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen kön­nen Vor­schrif­ten über die Be­nüt­zung ih­rer An­la­gen er­las­sen, so­weit die­se Vor­schrif­ten für den si­che­ren und rei­bungs­lo­sen Be­trieb er­for­der­lich sind.

2 Sie kön­nen zur Um­set­zung der Be­nüt­zungs­vor­schrif­ten Ver­fü­gun­gen er­las­sen.

3 Sie ver­öf­fent­li­chen die Be­nüt­zungs­vor­schrif­ten.

155 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

7a. Abschnitt: Interoperabilität mit dem europäischen Eisenbahnsystem156

156 Eingefügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zweiten Schritt der Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 23a Grundsatz  

Nor­mal­spu­ri­ge Bah­nen müs­sen nach Mass­ga­be der Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts die tech­ni­schen und be­trieb­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für den si­che­ren und durch­ge­hen­den Zug­ver­kehr im eu­ro­päi­schen Ei­sen­bahn­sys­tem er­fül­len (In­te­r­ope­ra­bi­li­tät).

Art. 23b Geltungsbereich  

1 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten für den Bau und Be­trieb der nor­mal­spu­ri­gen Stre­cken und der Fahr­zeu­ge, die auf die­sen Stre­cken ein­ge­setzt wer­den.

2 Der Bun­des­rat kann be­stimm­te Stre­cken und die dar­auf ein­ge­setz­ten Fahr­zeu­ge von den Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts ganz oder teil­wei­se aus­neh­men.

Art. 23c Teilsysteme 157  

1 Ein Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men darf für den Ein­satz im in­te­r­ope­ra­blen Ver­kehr vor­ge­se­he­ne Teil­sys­te­me nur in Be­trieb neh­men, wenn das BAV ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung er­teilt hat.

2 Das BAV er­teilt die Be­triebs­be­wil­li­gung, wenn das Un­ter­neh­men den Si­cher­heits­nach­weis er­bracht hat und das Teil­sys­tem ein­sch­liess­lich sei­ner Schnitt­stel­len den grund­le­gen­den An­for­de­run­gen, den tech­ni­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen und den üb­ri­gen mass­ge­ben­den Vor­schrif­ten ent­spricht.

3 Es kann wei­te­re Ab­klä­run­gen vor­neh­men. Das Un­ter­neh­men stellt da­für das nö­ti­ge Per­so­nal und Ma­te­ri­al so­wie die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen kos­ten­los zur Ver­fü­gung und er­teilt die not­wen­di­gen Aus­künf­te.

4 Der Bun­des­rat legt fest, wel­che Un­ter­la­gen zum Nach­weis der Si­cher­heit er­for­der­lich sind.

157 Sie­he auch die UeB Änd. 16.3. 2012am Schluss die­ses Tex­tes.

Art. 23d Umrüstung und Erneuerung von Teilsystemen  

1 Als Um­rüs­tung gel­ten Än­de­rungs­ar­bei­ten an ei­nem Teil­sys­tem, die sei­ne Leis­tung ver­bes­sern. Als Er­neue­rung gel­ten Aus­tausch­ar­bei­ten an ei­nem Teil­sys­tem, die sei­ne Leis­tung nicht ver­än­dern.

2 Um­ge­rüs­te­te Teil­sys­te­me dür­fen nur in Be­trieb ge­nom­men wer­den, wenn das BAV ei­ne neue Be­triebs­be­wil­li­gung er­teilt hat.

3 Wird ein Teil­sys­tem er­neu­ert, so ent­schei­det das BAV im Ein­zel­fall, ob für die In­be­trieb­nah­me ei­ne neue Be­triebs­be­wil­li­gung er­for­der­lich ist.

Art. 23e Interoperabilitätskomponenten  

1 Wer ein Bau­teil in Ver­kehr bringt, das in ein Teil­sys­tem ein­ge­baut wer­den soll (In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­te), muss nach­wei­sen kön­nen, dass die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen er­füllt wer­den.

2 Der Bun­des­rat legt fest, wel­che Un­ter­la­gen für den Nach­weis er­for­der­lich sind.

Art. 23f Zuständigkeiten  

1 Der Bun­des­rat legt die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen und die tech­ni­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen für Teil­sys­te­me und In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten fest; er be­rück­sich­tigt da­bei das in­ter­na­tio­na­le Recht.

2 Das BAV be­zeich­net im Ein­ver­neh­men mit dem Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft die tech­ni­schen Nor­men, wel­che ge­eig­net sind, die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen und die tech­ni­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu kon­kre­ti­sie­ren. So­weit mög­lich, be­zeich­net es in­ter­na­tio­nal har­mo­ni­sier­te Nor­men.

3 Das BAV ent­schei­det, wel­che Be­stim­mun­gen in Er­gän­zung der tech­ni­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zur An­wen­dung kom­men so­wie über Aus­nah­men von ih­rer An­wen­dung; es be­rück­sich­tigt da­bei das in­ter­na­tio­na­le Recht.

4 Der Bun­des­rat kann mit aus­län­di­schen Staa­ten oder in­ter­na­tio­na­len Ein­rich­tun­gen Ver­ein­ba­run­gen über die Zu­sam­men­ar­beit bei der Er­ar­bei­tung und An­wen­dung in­ter­na­tio­na­ler Vor­schrif­ten und Nor­men ab­sch­lies­sen.

Art. 23g Erfüllung der grundlegenden Anforderungen  

1 Wer­den Teil­sys­te­me oder In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten ent­spre­chend den tech­ni­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen und tech­ni­schen Nor­men er­stellt oder her­ge­stellt, so wird ver­mu­tet, dass die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen er­füllt wer­den.

2 Wer Teil­sys­te­me in Be­trieb neh­men will oder In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten in Ver­kehr bringt, die den tech­ni­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen oder tech­ni­schen Nor­men nicht ent­spre­chen, muss nach­wei­sen kön­nen, dass die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen auf an­de­re Wei­se er­füllt wer­den.

Art. 23h Inverkehrbringen  

Teil­sys­te­me und In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten dür­fen in Ver­kehr ge­bracht wer­den, wenn sie die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen er­fül­len.

Art. 23i Marktüberwachung  

1 Das BAV über­wacht ri­si­ko­ori­en­tiert, ob in Ver­kehr ge­brach­te Teil­sys­te­me und In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen er­fül­len.

2 Zu die­sem Zweck kön­nen sei­ne Kon­troll­or­ga­ne:

a.
die er­for­der­li­chen Nach­wei­se und In­for­ma­tio­nen ver­lan­gen;
b.
Mus­ter er­he­ben;
c.
Prü­fun­gen vor­neh­men oder ver­an­las­sen;
d.
wäh­rend der üb­li­chen Ar­beits­zeit die Ge­schäfts­räu­me aus­kunfts­pflich­ti­ger Per­so­nen be­tre­ten und be­sich­ti­gen;
e.
ver­lan­gen, dass Un­ter­la­gen oder Aus­künf­te in ei­ner der Amtss­pra­chen ab­ge­fasst wer­den.

3 Das BAV kann vom Bun­des­amt für Zoll und Grenz­si­cher­heit für ei­ne fest­ge­setz­te Dau­er Mel­dun­gen über die Ein­fuhr ge­nau be­zeich­ne­ter In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten ver­lan­gen.158

4 Die üb­ri­gen Be­fug­nis­se des BAV rich­ten sich nach Ar­ti­kel 10 Ab­sät­ze 2–6 des Bun­des­ge­set­zes vom 12. Ju­ni 2009159 über die Pro­duk­te­si­cher­heit.

158 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 28 der V vom 12. Ju­ni 2020 über die An­pas­sung von Ge­set­zen in­fol­ge der Än­de­rung der Be­zeich­nung der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung im Rah­men von de­ren Wei­ter­ent­wick­lung, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 2743).

159 SR 930.11

Art. 23j Konformitätsbewertung  

1 Der Nach­weis, dass ein Teil­sys­tem oder ei­ne In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­te den grund­le­gen­den An­for­de­run­gen und den tech­ni­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen ent­spricht, ist durch die Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung ei­ner Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­le zu leis­ten.

2 Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­len müs­sen:

a.
in der Schweiz ak­kre­di­tiert sein und über ei­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung ver­fü­gen; oder
b.
von ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on be­nannt wor­den sein.

3 Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gun­gen von aus­län­di­schen Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­len wer­den an­er­kannt, wenn ein völ­ker­recht­li­cher Ver­trag dies vor­sieht.

Art. 23k Konformitätsbewertungsstelle des Bundes  

Der Bun­des­rat kann ei­ne vom BAV un­ab­hän­gi­ge Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­le er­rich­ten. Sie muss in der Schweiz ak­kre­di­tiert sein.

Art. 23l Datenbearbeitung  

Das BAV ist be­fugt, die für die In­te­r­ope­ra­bi­li­tät er­for­der­li­chen Da­ten bei den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men zu er­he­ben, die­se Da­ten zu be­ar­bei­ten und sie zu ver­öf­fent­li­chen.

8. Abschnitt: Kreuzungen zwischen öffentlichen Strassen und Bahnen 160

160 Eingefügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 24 Genehmigung 161  

1 Neue Kreu­zun­gen so­wie die Än­de­rung oder Ver­le­gung be­ste­hen­der Kreu­zun­gen zwi­schen Ei­sen­bah­nen und öf­fent­li­chen oder pri­va­ten Stras­sen und We­gen be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung des BAV. Die Ar­ti­kel 18–18i und 18m sind an­wend­bar.162

2 Kreu­zun­gen mit öf­fent­li­chen, dem Ge­mein­ge­brauch ge­wid­me­ten Stras­sen sind zu ge­neh­mi­gen, wenn wäh­rend und nach ih­rer Er­stel­lung durch die nö­ti­gen Si­cher­heits­vor­keh­ren und -ein­rich­tun­gen der un­be­hin­der­te Be­trieb der Ei­sen­bahn ge­währ­leis­tet bleibt und ein ge­plan­ter Aus­bau der Ei­sen­bahn­an­la­gen nicht be­ein­träch­tigt wird.

3 Neue Kreu­zun­gen mit öf­fent­li­chen Stras­sen sind in der Re­gel als Über- oder Un­ter­füh­rung zu er­stel­len. Auf An­trag der be­tei­lig­ten Be­hör­den hat das BAV im Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren Sach­ver­stän­di­ge des Stras­sen­bau­es und -ver­kehrs an­zu­hö­ren.

161 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

162 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 25 Kosten 163  

1 Muss ein neu­es, dem öf­fent­li­chen Ver­kehr die­nen­des Bahn­ge­lei­se ei­ne öf­fent­li­che Stras­se oder ei­ne neue öf­fent­li­che Stras­se die Ei­sen­bahn kreu­zen, so trägt der Ei­gen­tü­mer des neu­en Ver­kehrs­we­ges die Kos­ten der gan­zen An­la­ge an der Kreu­zungs­stel­le.

2 Die Be­nüt­zung von Grund und Bo­den der Stras­se oder der Ei­sen­bahn an der Kreu­zungs­stel­le ist un­ent­gelt­lich.

163 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 26 Änderung be­stehender Kreuzungen 164  

1 Muss ein Ni­veau­über­gang durch ei­ne Über- oder Un­ter­füh­rung er­setzt oder in­fol­ge Ver­le­gung der Stras­se auf­ge­ho­ben wer­den, so trägt die Kos­ten al­ler Än­de­run­gen an der Bahn- und Stras­sen­an­la­ge:

a.
das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, wenn die Än­de­rung vor­wie­gend durch die Be­dürf­nis­se des Bahn­ver­kehrs be­dingt ist;
b.
der Stras­se­nei­gen­tü­mer, wenn die Än­de­rung vor­wie­gend durch die Be­dürf­nis­se des Stras­sen­ver­kehrs be­dingt ist.165

2 Bei al­len an­dern Än­de­run­gen ei­ner Kreu­zung ein­sch­liess­lich der An­pas­sung und Ver­bes­se­rung von Si­cher­heits­ein­rich­tun­gen ha­ben Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men und Stras­se­nei­gen­tü­mer die Kos­ten al­ler Än­de­run­gen der Bahn- und Stras­sen­an­la­ge in dem Ver­hält­nis zu tra­gen, als die Ent­wick­lung des Ver­kehrs auf ih­ren An­la­gen sie be­dingt.

3 Ar­ti­kel 25 Ab­satz 2 fin­det An­wen­dung.

164 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

165 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 27 Vorteils­anrechnung  

1 In al­len Fäl­len hat je­de Par­tei in dem Um­fan­ge an die Kos­ten bei­zu­tra­gen, als ihr aus der Um­ge­stal­tung der An­la­ge Vor­tei­le er­wach­sen.

2 Stellt ei­ne Par­tei im In­ter­es­se der dau­ern­den Ver­bes­se­rung oder des künf­ti­gen Aus­bau­es ih­rer ei­ge­nen An­la­ge be­son­de­re Be­geh­ren, so hat sie die dar­aus an der Kreu­zungs­stel­le ent­ste­hen­den Mehr­kos­ten al­lein zu tra­gen.

Art. 28 Neue pri­vate Strassen 166  

Ar­ti­kel 25 fin­det ent­spre­chen­de An­wen­dung auf die Kreu­zung ei­ner Ei­sen­bahn durch ei­ne neue pri­va­te Stras­se. Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men kann für die Kos­ten Vor­aus­zah­lung oder Si­cher­heits­leis­tung und für die Be­nüt­zung von Grund und Bo­den der Ei­sen­bahn ei­ne an­ge­mes­se­ne Ver­gü­tung ver­lan­gen.

166 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 29 Gemeinsame Bestimmung  

Die Ar­ti­kel 25–28 fin­den sinn­ge­mä­ss An­wen­dung auf die Kos­ten für Un­ter­halt und Er­neue­rung so­wie für al­le vor­über­ge­hen­den und dau­ern­den Mass­nah­men zur Ver­hü­tung von Un­fäl­len an der Kreu­zungs­stel­le mit Ein­schluss der Be­die­nung der da­zu be­stimm­ten An­la­gen.

Art. 30 Kreuzungen zwischen Eisenbahnlinien  

Die Ar­ti­kel 24–27 und 29 fin­den ent­spre­chen­de An­wen­dung auf Kreu­zun­gen zwi­schen Ei­sen­bahn­li­ni­en.

Art. 31 Kreuzungen mit andern An­lagen  

1 Ar­ti­kel 24 fin­det sinn­ge­mäs­se An­wen­dung auf Kreu­zun­gen zwi­schen der Ei­sen­bahn und öf­fent­li­chen oder pri­va­ten Ge­wäs­sern, Trans­mis­sio­nen, Trans­port­seil­an­la­gen, Lei­tun­gen und ähn­li­che An­la­gen.

2 Die durch Er­stel­lung ei­ner neu­en Kreu­zung oder Än­de­rung ei­ner be­ste­hen­den Kreu­zung ent­ste­hen­den Kos­ten für Bau, Un­ter­halt und Er­neue­rung so­wie für al­le vor­über­ge­hen­den und dau­ern­den Mass­nah­men im In­ter­es­se der Ver­hü­tung von Schä­den an der Kreu­zungs­stel­le ge­hen zu Las­ten des je­wei­li­gen Bau­herrn. Für die Be­nüt­zung des Ei­gen­tums der Ei­sen­bahn durch pri­va­te An­la­gen kann das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men ei­ne an­ge­mes­se­ne Ver­gü­tung ver­lan­gen. Auf Kreu­zun­gen mit öf­fent­li­chen An­la­gen fin­den die Ar­ti­kel 25 Ab­satz 2 und 26 Ab­satz 3 sinn­ge­mä­ss An­wen­dung.

3 Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen der Bun­des­ge­setz­ge­bung über das Zu­sam­men­tref­fen elek­tri­scher An­la­gen.

Art. 32 Abweichende Kostenregelung  

Die Ar­ti­kel 25–31 fin­den in­so­weit kei­ne An­wen­dung, als zwi­schen den Be­tei­lig­ten ab­wei­chen­de Ver­ein­ba­run­gen über die Kos­ten be­ste­hen oder ge­trof­fen wer­den.

8a. Abschnitt: Vorhaltekosten der Wehrdienste167

167 Eingefügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zweiten Schritt der Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 32a  

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen be­tei­li­gen sich an den Vor­hal­te­kos­ten der Wehr­diens­te in dem Mas­se, in dem die Wehr­diens­te Leis­tun­gen für den Ein­satz auf Ei­sen­bahn­an­la­gen er­brin­gen.

2 Sie schlies­sen mit den be­trof­fe­nen Kan­to­nen Ver­ein­ba­run­gen über die Leis­tungs­er­brin­gung und Kos­ten­tra­gung.

3 Das UVEK legt ins­be­son­de­re fest, wel­che Leis­tun­gen die Vor­be­rei­tung der Wehr­diens­te auf Ein­sät­ze um­fas­sen kann und wie die Vor­hal­te­kos­ten zu be­rech­nen sind.

9. Abschnitt: Zusammenarbeit zwischen den Bahnen 168

168 Eingefügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 33 Knotenbahnhöfe 169  

1 Tref­fen In­fra­struk­tu­ren glei­cher Spur­wei­te und glei­cher tech­ni­scher Nor­ma­li­en ver­schie­de­ner Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men auf­ein­an­der, so ver­ein­ba­ren die­se, wer den Kno­ten er­stellt und be­treibt.

2 Die Ei­gen­tums- und Be­triebs­gren­ze zwi­schen den In­fra­struk­tu­ren der zwei Un­ter­neh­men liegt in der Re­gel aus­ser­halb des ei­gent­li­chen Kno­tens. Die be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men le­gen sie so fest, dass ei­ne ein­deu­ti­ge Ab­gren­zung der Ver­ant­wort­lich­keit mög­lich ist.

3 Beim Bau und Be­trieb des Kno­tens darf der Ver­kehr von und nach der frem­den In­fra­struk­tur nicht schlech­ter ge­stellt wer­den als der Ver­kehr von und nach der ei­ge­nen In­fra­struk­tur.

4 Die Un­ter­neh­men re­geln die ge­gen­sei­ti­ge Leis­tungs­er­brin­gung beim Be­trieb des Kno­tens und an­sch­lies­sen­der Stre­cken schrift­lich in ei­ner Ver­ein­ba­rung.

169 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 34 Technischer und betrieblicher Anschluss 170  

1 Je­des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men ist ge­hal­ten, den tech­ni­schen und den be­trieb­li­chen An­schluss ei­ner an­de­ren Ei­sen­bahn so zu ge­wäh­ren, dass:

a.
die Rei­sen­den un­ge­hin­dert von den Zü­gen der einen Bahn­li­nie auf die Zü­ge ei­ner an­dern um­stei­gen kön­nen;
b.
Roll­ma­te­ri­al glei­cher Spur­wei­te un­ge­hin­dert von ei­ner Bahn­stre­cke zu ei­ner an­dern wech­seln kann;
c.
bei un­ter­schied­li­cher Spur­wei­te An­schlüs­se zu Um­la­de­an­la­gen oder Roll­bock­gru­ben ge­währt wer­den.

2 Die Un­ter­neh­men re­geln die ge­mein­sa­me Be­nüt­zung von Bau­ten, An­la­gen und Ein­rich­tun­gen und die ge­gen­sei­ti­ge Leis­tungs­er­brin­gung, so­weit die­se nicht Ge­gen­stand des Netz­zu­gangs sind, schrift­lich in ei­ner Ver­ein­ba­rung.

170 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 35 Anschluss anderer öffentlicher Transportunternehmen 171  

Ar­ti­kel 34 Ab­satz 1 Buch­sta­be a und Ab­satz 2 gilt sinn­ge­mä­ss für den An­schluss zwi­schen Ei­sen­bah­nen und an­de­ren öf­fent­li­chen Trans­port­un­ter­neh­men.

171 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 35a Bahnhöfe mit Umsteigebeziehungen 172  

1 Bei Bau­vor­ha­ben in Bahn­hö­fen mit An­ge­bo­ten un­ter­schied­li­cher Er­schlies­sungs­funk­ti­on oder meh­re­rer Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men oder ver­schie­de­ner Ver­kehrs­trä­ger ist die Kos­ten­auf­tei­lung für Bau, Be­trieb und In­stand­hal­tung zwi­schen den be­tei­lig­ten Ge­mein­we­sen und Trans­port­un­ter­neh­men in ei­ner schrift­li­chen Ver­ein­ba­rung zu re­geln.

2 Beim Ab­schluss der Ver­ein­ba­rung sind fol­gen­de Grund­sät­ze zu be­ach­ten:

a.
Je­des Ge­mein­we­sen und je­des Trans­port­un­ter­neh­men trägt die auf sei­nem Grund und Bo­den an­fal­len­den Kos­ten; die ein­zel­nen In­ter­es­sen wer­den an­ge­mes­sen be­rück­sich­tigt.
b.
Lie­gen be­son­de­re Ver­hält­nis­se vor, so rich­tet sich die Kos­ten­auf­tei­lung nach den In­ter­es­sen der be­tei­lig­ten Ge­mein­we­sen und Trans­port­un­ter­neh­men.

3 In je­dem Fall ha­ben sich die Be­tei­lig­ten zu­dem im Um­fang der wei­te­ren mass­geb­li­chen Vor­tei­le, die ih­nen er­wach­sen, an den Kos­ten zu be­tei­li­gen.

172 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 36 Wahrnehmung übergeordneter Aufgaben ohne Auftrag des BAV 173174  

1 Über­nimmt ein Un­ter­neh­men über­ge­ord­ne­te Auf­ga­ben des In­fra­struk­tur­be­triebs oder der In­fra­struk­tur­ent­wick­lung, so re­gelt es mit al­len be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men, die ei­ne Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur be­trei­ben, schrift­lich die Auf­ga­ben, die Mit­spra­che und die Kos­ten­tei­lung. Kön­nen sich die Un­ter­neh­men nicht ei­ni­gen, so ent­schei­det das BAV.

2 Ist bei Ent­wick­lungs­ar­bei­ten ein­sch­liess­lich der Fest­le­gung von Stan­dards der Ein­be­zug von Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men er­for­der­lich, so sind al­le be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men dis­kri­mi­nie­rungs­frei ein­zu­be­zie­hen.

173 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

174 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 37 Wahrnehmung übergeordneter Aufgaben im Auftrag des BAV 175  

1 Das BAV kann über­ge­ord­ne­te Auf­ga­ben für den Ei­sen­bahn­ver­kehr oder den ge­sam­ten öf­fent­li­chen Ver­kehr (Sys­tem­auf­ga­ben) an In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen oder Drit­te über­tra­gen, wenn da­durch die Ef­fi­zi­enz oder die In­te­r­ope­ra­bi­li­tät ver­bes­sert oder ein­heit­li­che Lö­sun­gen für die Kund­schaft oder die ge­sun­de Ent­wick­lung des Wett­be­werbs im Ei­sen­bahn­ver­kehr er­reicht wer­den kön­nen.

2 Das BAV und die Be­auf­trag­ten ver­ein­ba­ren schrift­lich In­halt und Um­fang der Sys­tem­auf­ga­be. Sie ver­ein­ba­ren ins­be­son­de­re:

a.
die Ver­gü­tung;
b.
den Ein­be­zug der be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men und An­spruchs­grup­pen so­wie ge­ge­be­nen­falls die Bil­dung ei­nes Aus­schus­ses;
c.
die Rech­te an In­for­ma­tik­sys­te­men und -ap­pli­ka­tio­nen;
d.
die Art und den Um­fang ei­ner all­fäl­li­gen Wei­ter­ver­rech­nung von Leis­tun­gen an die be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men.

3 Das BAV ver­öf­fent­licht den Ver­trag. Ar­ti­kel 7 BGÖ176 ist an­wend­bar.

4 Die ge­plan­ten un­ge­deck­ten Kos­ten für die Er­fül­lung der über­tra­ge­nen Sys­tem­auf­ga­ben wer­den aus dem Fonds nach Ar­ti­kel 1 des Bahnin­fra­struk­tur­fonds­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 2013177 fi­nan­ziert.

5 Die Be­auf­trag­ten und al­le be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men schlies­sen einen schrift­li­chen Ver­trag über die Sys­tem­auf­ga­ben, die Mit­spra­che und die Kos­ten­auf­tei­lung. Die Un­ter­neh­men sind zur Mit­ar­beit ver­pflich­tet. Sie sind re­gel­mäs­sig zu in­for­mie­ren und in ge­eig­ne­ter Wei­se bei der wei­te­ren Ent­wick­lung ein­zu­be­zie­hen.

6 Die Be­auf­trag­ten ha­ben die dis­kri­mi­nie­rungs­freie Wahr­neh­mung ih­rer Sys­tem­auf­ga­ben si­cher­zu­stel­len.

7 Die Über­tra­gung von Sys­tem­auf­ga­ben ge­mä­ss die­sem Ar­ti­kel gilt nicht als öf­fent­li­cher Auf­trag im Sin­ne des BöB178. Sie un­ter­liegt nicht der Be­schwer­de.

8 Ar­ti­kel 10aDSG179 ist an­wend­bar.

175 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

176 SR 152.3

177 SR 742.140

178 SR 172.056.1

179 SR 235.1

Art. 37a Mitwirkungsrecht der Eisenbahnverkehrsunternehmen 180  

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin räumt den be­trof­fe­nen Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men und An­sch­lies­sern bei der Pla­nung von In­ves­ti­ti­ons­vor­ha­ben auf ih­rem Netz ein Mit­wir­kungs­recht ein.

2 Das Mit­wir­kungs­recht be­steht auch dann, wenn der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin wei­te­re Auf­ga­ben, ins­be­son­de­re Sys­tem­auf­ga­ben, über­tra­gen wer­den.

180 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

10. Abschnitt: Betriebsunterbruch 181

181 Eingefügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 38 182183  

1 Das Un­ter­neh­men, wel­ches einen Be­triebs­un­ter­bruch ver­ur­sacht oder fest­stellt, ist ver­pflich­tet, al­le an­de­ren be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men un­ver­züg­lich zu ori­en­tie­ren und sich mit ih­nen über die zu tref­fen­den Mass­nah­men zu ver­stän­di­gen. Der re­gel­mäs­si­ge Per­so­nen­trans­port ist durch Um­lei­tun­gen oder Ein­satz an­de­rer Ver­kehrs­mit­tel auf­recht zu er­hal­ten, so­weit dies nicht durch hö­he­re Ge­walt ver­hin­dert wird.

1bis Der Ent­zug be­reits zu­ge­teil­ter Tras­sen be­grün­det kei­nen An­spruch auf Scha­den­er­satz, so­fern er im Zu­sam­men­hang mit ei­ner un­vor­her­seh­ba­ren Sper­rung ei­ner Stre­cke er­folgt und der best­mög­li­chen Aus­las­tung der vor­han­de­nen Ka­pa­zi­tät dient.184

2 Ei­sen­bah­nen, die aus­sch­liess­lich oder vor­wie­gend der Be­för­de­rung von Per­so­nen im Orts­ver­kehr die­nen oder die nach der Kon­zes­si­on ih­ren Be­trieb nicht ganz­jäh­rig zu füh­ren ha­ben, brau­chen kei­ne Er­satz­be­för­de­rung ein­zu­rich­ten. Das­sel­be gilt wäh­rend der Ein­stel­lung des Be­trie­bes zwecks Durch­füh­rung der vor­ge­schrie­be­nen Re­vi­si­ons­ar­bei­ten an den An­la­gen.

182 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. März 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).

183 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

184 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827).

11. Abschnitt: Nebenbetriebe 185

185 Eingefügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 39186  

1 Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, das die In­fra­struk­tur be­treibt, ist be­fugt, auf dem Bahn­hof­ge­biet Ne­ben­be­trie­be zu kom­mer­zi­el­len Zwe­cken ein­zu­rich­ten, so­weit die­se auf die Be­dürf­nis­se der Bahn­kund­schaft aus­ge­rich­tet sind.

2 Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, das den Ver­kehr durch­führt, ist be­fugt, in den Zü­gen Ne­ben­be­trie­be zu kom­mer­zi­el­len Zwe­cken ein­zu­rich­ten.

3 Auf die von den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men als Ne­ben­be­trie­be de­fi­nier­ten Be­trie­be fin­den die Vor­schrif­ten von Kan­to­nen und Ge­mein­den über die Öff­nungs- und Schlies­sungs­zei­ten kei­ne An­wen­dung. Hin­ge­gen un­ter­ste­hen die­se Be­trie­be den üb­ri­gen Vor­schrif­ten über die Ge­wer­be-, Ge­sund­heits- und Wirt­schafts­po­li­zei so­wie den von den zu­stän­di­gen Be­hör­den für ver­bind­lich er­klär­ten Re­ge­lun­gen über das Ar­beits­ver­hält­nis.

4 Strei­tig­kei­ten zwi­schen Mie­tern von Räu­men für Ne­ben­be­trie­be und den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men be­ur­teilt das Zi­vil­ge­richt.187

186 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

187 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

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