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Verordnung
über den Bau der schweizerischen
Eisenbahn-Alpentransversale
(Alpentransit-Verordnung, AtraV)

vom 28. Februar 2001 (Stand am 1. März 2001)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 17 Absatz 2 und 21 des Bundesbeschlusses
vom 4. Oktober 19911 über den Bau der schweizerischen Eisenbahn-Alpen­transversale (Alpentransit-Beschluss),

verordnet:

1. Kapitel: Organisation und Aufgaben

1. Abschnitt: Ersteller

Art. 1 Zuständigkeiten  

1 Die Pro­jek­te des NE­AT-Kon­zep­tes nach Ar­ti­kel 5bis des Al­pen­tran­sit-Be­schlus­ses wer­den von den fol­gen­den Un­ter­neh­mun­gen (Er­stel­ler) rea­li­siert:

a.
Ach­se Gott­hard: Schwei­ze­ri­sche Bun­des­bah­nen (SBB), wo­bei Pro­jek­tie­rung und Er­stel­lung die­ses Werks ei­ner Pro­jek­t­or­ga­ni­sa­ti­on zu über­tra­gen ist.
b.
Ach­se Lötsch­berg: BLS Lötsch­berg­bahn AG (BLS), wo­bei Pro­jek­tie­rung und Er­stel­lung die­ses Werks ei­ner Pro­jek­t­or­ga­ni­sa­ti­on zu über­tra­gen ist.
c.
An­schluss Ost­schweiz (Zim­mer­berg-Ba­si­stun­nel und Ver­bin­dung zwi­schen der lin­ken Zü­rich­see- und der Gott­hard­li­nie): SBB, wo­bei Pro­jek­tie­rung und Er­stel­lung die­ses Werks oder Tei­len da­von der Pro­jek­t­or­ga­ni­sa­ti­on nach Buch­sta­be a zu über­tra­gen ist.
d.
Aus­bau­ten Stre­cke St. Gal­len–Arth-Goldau: SBB, Schwei­ze­ri­sche Süd­ost­bahn (SOB) und Bo­den­see-Tog­gen­burg-Bahn (BT).
e.
Aus­bau Sur­sel­va: Rhä­ti­sche Bahn (RhB) und Fur­ka Oberalp Bahn (FO).

2 Die SBB und die BLS rea­li­sie­ren zu­dem die An­pas­sun­gen des üb­ri­gen Ei­sen­bahn­net­zes nach Ar­ti­kel 9 des Al­pen­tran­sit-Be­schlus­ses.

3 Die Er­stel­ler set­zen die Wei­sun­gen und Vor­ga­ben der Bun­des­be­hör­den um und be­rück­sich­ti­gen die In­ter­es­sen der künf­ti­gen Be­trei­ber.

Art. 2 Verwendung der Kredite  

1 Bei der Pla­nung und Er­stel­lung der Pro­jek­te des NE­AT-Kon­zepts sind die Er­stel­ler zum haus­häl­te­ri­schen Ein­satz der vom Bund zur Ver­fü­gung ge­stell­ten Fi­nanz­mit­tel ver­pflich­tet.

2 Die Er­stel­ler ha­ben per­ma­nent Mass­nah­men zur Ein­hal­tung der je­wei­li­gen Ob­jekt­kre­di­te nach dem Al­pen­tran­sit-Fi­nan­zie­rungs­be­schluss vom 8. De­zem­ber 19992 zu prü­fen und vor­be­hält­lich ei­ner ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­gen Pro­jek­tän­de­rung um­zu­set­zen. Die ent­spre­chen­den Ar­bei­ten sind zu do­ku­men­tie­ren.

3 Ist ab­seh­bar, dass die je­wei­li­gen Ob­jekt­kre­di­te nicht ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen, sind die Er­stel­ler zur Vor­la­ge von Kom­pen­sa­ti­ons­mass­nah­men an das Bun­des­amt für Ver­kehr (Bun­des­amt) ver­pflich­tet. Sie zei­gen da­bei ins­be­son­de­re die Kon­se­quen­zen auf die Be­stel­lung des Bun­des auf.

Art. 3 Rechnungsführung  

1 Der je­wei­li­ge Er­stel­ler hat für die Pro­jek­tie­rung und Er­stel­lung der Pro­jek­te nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a - c ei­ne ei­ge­ne Rech­nung zu füh­ren.

2 So­weit die Wei­sun­gen nach Ar­ti­kel 9 oder wei­te­re, ge­stützt auf das Ei­sen­bahn­ge­setz vom 20. De­zem­ber 19573 oder das Bun­des­ge­setz vom 20. März 19984 über die Schwei­ze­ri­schen Bun­des­bah­nen er­gan­ge­ne Er­las­se nichts Ab­wei­chen­des be­stim­men, rich­tet sich die Rech­nungs­füh­rung nach dem Ob­li­ga­tio­nen­recht5.

Art. 4 Beschaffungswesen  

Die Ver­ga­ben der Er­stel­ler von Lie­fer-, Dienst­leis­tungs- und Bau­auf­trä­gen im Rah­men des Al­pen­tran­sit-Be­schlus­ses un­ter­ste­hen wie die ent­spre­chen­den Be­schaf­fun­gen der SBB der Bun­des­ge­setz­ge­bung über das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­we­sen.

Art. 5 Akteneinsicht und Auskunftserteilung; Meldepflicht  

1 Die Er­stel­ler ge­wäh­ren den Auf­sichts­be­hör­den des Bun­des vol­le Ak­ten­ein­sicht und er­tei­len ih­nen voll­stän­dig Aus­kunft. Mit Er­mäch­ti­gung der je­wei­li­gen Auf­sichts­be­hör­de ha­ben auch de­ren Be­ra­ter und Be­ra­te­rin­nen so­wie Ex­per­ten und Ex­per­tin­nen nach den Ar­ti­keln 10 und 14 An­spruch auf Ein­sicht­nah­me und Aus­kunft­s­er­tei­lung.

2 In Er­eig­nis­fäl­len mit er­heb­li­chen Aus­wir­kun­gen auf Leis­tun­gen, Kos­ten und Ter­mi­ne ha­ben die Er­stel­ler das Bun­des­amt un­ver­züg­lich zu be­nach­rich­ti­gen und über die ge­trof­fe­nen und ge­plan­ten Mass­nah­men zu in­for­mie­ren. Ein­zel­hei­ten wer­den in den Wei­sun­gen nach Ar­ti­kel 9 ge­re­gelt.

Art. 6 Information  

1 Im Rah­men der Pro­jek­tie­rung und Er­stel­lung der je­wei­li­gen Pro­jek­te des NE­AT-Kon­zepts in­for­mie­ren und kon­sul­tie­ren die Er­stel­ler re­gel­mäs­sig die be­trof­fe­nen Kan­to­ne, Re­gio­nen und Ge­mein­den. Das Bun­des­amt und nö­ti­gen­falls wei­te­re Bun­des­stel­len sind ein­zu­be­zie­hen.

2 Nach Ab­spra­che mit dem Bun­des­amt sorgt der je­wei­li­ge Er­stel­ler be­tref­fend die ihm über­tra­ge­nen Pro­jek­te für die In­for­ma­ti­on und die Öf­fent­lich­keits­ar­beit.

Art. 7 Vereinbarungen zwischen Bund und Erstellern  

1 Der Bund re­gelt sei­ne Be­zie­hun­gen zu den Er­stel­lern in Ver­ein­ba­run­gen.

2 Die Ver­ein­ba­run­gen um­fas­sen ins­be­son­de­re die Be­stel­lun­gen des Bun­des für die Pro­jek­te nach Ar­ti­kel 1.

3 Die Ver­ein­ba­run­gen be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung durch den Bun­des­rat.

2. Abschnitt: Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation

Art. 8 Aufgaben  

Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­-ti­on (De­par­te­ment) hat ins­be­son­de­re fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Es ver­tritt die In­ter­es­sen des Bun­des als Be­stel­ler der Pro­jek­te des NE­AT-Kon­zepts.
b.
Es er­lässt Wei­sun­gen zur Pro­jek­tauf­sicht, zur Pro­jekt­steue­rung und zur Be­richt­er­stat­tung.
c.
Es lei­tet un­ter Ein­be­zug der be­trof­fe­nen Bun­des­stel­len die Ver­hand­lun­gen zum Ab­schluss der Ver­ein­ba­rung zwi­schen dem Bund und den Er­stel­lern, so­weit es die­se Auf­ga­be nicht dem Bun­des­amt über­trägt.
Art. 9 Weisungen des Departements  

1 Die Wei­sun­gen des De­par­te­ments zur Pro­jek­tauf­sicht, Pro­jekt­steue­rung und Be­richt­er­stat­tung bein­hal­ten ins­be­son­de­re Vor­ga­ben:

a.
zur ein­heit­li­chen und trans­pa­ren­ten Struk­tu­rie­rung des NE­AT-Pro­jekts;
b.
zur Struk­tur und Füh­rung der Rech­nung;
c.
zur Form, zum In­halt und zur Pe­ri­odi­zi­tät der Be­richt­er­stat­tung.

2 Das Bun­des­amt ist nach Ab­spra­che mit dem De­par­te­ment be­fugt, bei den Pro­jek­ten nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­ben d und e die An­for­de­run­gen der Wei­sun­gen in be­grün­de­ten Ein­zel­fäl­len in an­ge­mes­se­ner Wei­se zu re­du­zie­ren.

Art. 10 Beratungsorgan und Kommissionen  

1 Das De­par­te­ment kann zur Wahr­neh­mung sei­ner Auf­ga­ben und für die Vor­be­rei­tung wich­ti­ger Ent­schei­de ein Be­ra­tungs­or­gan ein­set­zen.

2 Es kann nach Mass­ga­be der Kom­mis­sio­nen­ver­ord­nung vom 3. Ju­ni 19966 Kom­mis­sio­nen ein­set­zen.

3. Abschnitt: Bundesamt für Verkehr

Art. 11 Aufgaben  

1 Das Bun­des­amt nimmt al­le mit der Rea­li­sie­rung der Pro­jek­te des NE­AT-Kon­zepts ver­bun­de­nen Auf­ga­ben des Bun­des zur Pro­jekt­steue­rung, Pro­jek­tauf­sicht und Be­richt­er­stat­tung ge­mä­ss Al­pen­tran­sit-Be­schluss wahr, so­weit hier­für nicht an­de­re Bun­des­stel­len zu­stän­dig sind.

2 Sei­ne Auf­ga­ben um­fas­sen ins­be­son­de­re:

a.
die Um­set­zung der Wei­sun­gen des De­par­te­ments zur Pro­jekt­steue­rung, Pro­jek­tauf­sicht und Be­richt­er­stat­tung;
b.
die Be­wirt­schaf­tung und Kon­trol­le der vom Par­la­ment ge­neh­mig­ten Kre­di­te zu­han­den des Bun­des­rats ein­sch­liess­lich der Mit­tel­zu­tei­lung in­ner­halb der Ob­jekt­kre­di­te nach dem Al­pen­tran­sit-Fi­nan­zie­rungs­be­schluss vom 8. De­zem­ber 19997;
c.
die Ver­wal­tung des Fonds für die Ei­sen­bahn­gross­pro­jek­te nach dem Fonds­re­gle­ment vom 9. Ok­to­ber 19988, ins­be­son­de­re die Vor­be­rei­tung der Be­an­tra­gung der jähr­li­chen Fond­sent­nah­men durch den Bun­des­rat an das Par­la­ment;
d.
die Fest­le­gung des Teue­rungs­in­de­xes nach Ar­ti­kel 12;
e.
die Be­richt­er­stat­tung an die NE­AT-Auf­sichts­de­le­ga­ti­on (Art. 20 Abs. 3 und 4 des Al­pen­tran­sit-Be­schlus­ses) und wei­te­re par­la­men­ta­ri­sche Kom­mis­sio­nen.
f.
den Ent­scheid über die Rea­li­sie­rung von Kom­pen­sa­ti­ons­mass­nah­men;
g.
die In­struk­ti­on der Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren auf Stu­fe Sach­plan und Vor­pro­jekt so­wie im Auf­trag des De­par­te­ments der Auf­la­ge­pro­jek­te;
h.
die Ko­or­di­na­ti­on zwi­schen den Er­stel­lern;
i.
die Ko­or­di­na­ti­on der Pro­jek­te des NE­AT-Kon­zepts mit den Auf­ga­ben­be­rei­chen wei­te­rer Bun­des­stel­len;

3 Im Üb­ri­gen nimmt das Bun­des­amt bei der Ver­wirk­li­chung der Pro­jek­te des NE­AT-Kon­zepts sei­ne or­dent­li­che Auf­sichtstä­tig­keit nach der Ei­sen­bahn­ge­setz­ge­bung wahr.

Art. 12 Teuerung  

1 Das Bun­des­amt be­stimmt den Teue­rungs­in­dex nach An­hö­rung der Er­stel­ler im Ein­ver­neh­men mit der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­ver­wal­tung.

2 Bei Bau- und Dienst­leis­tungs­auf­trä­gen in der Aus­füh­rung ist die Teue­rung auf­zu­rech­nen, die ab Preis­ba­sis des Ver­tra­ges ef­fek­tiv ein­ge­tre­ten ist.

Art. 13 Information und Öffentlichkeitsarbeit  

1 Das Bun­des­amt in­for­miert und kon­sul­tiert re­gel­mäs­sig die be­trof­fe­nen Kan­tons­re­gie­run­gen.

2 Es sorgt in ge­eig­ne­ter Wei­se für die In­for­ma­ti­on und Öf­fent­lich­keits­ar­beit be­tref­fend das NE­AT-Kon­zept; im Be­darfs­fall spricht es sich mit dem De­par­te­ment ab.

Art. 14 Externe Unterstützung  

Das Bun­des­amt kann zur Wahr­neh­mung sei­ner Auf­ga­ben Ar­beits- und Ex­per­ten­grup­pen ein­set­zen und nach Be­darf wei­te­re ex­ter­ne Un­ter­stüt­zung bei­zie­hen.

4. Abschnitt: Eidgenössische Finanzkontrolle

Art. 15 Koordination der Kontrolltätigkeiten des Bundes  

1 Die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­kon­trol­le (EFK) ent­schei­det über die Ab­stim­mung ih­res jähr­li­chen Prüf­pro­gramms mit den ge­plan­ten Kon­troll­tä­tig­kei­ten des Bun­des­am­tes.

2 Die EFK und das Bun­des­amt in­for­mie­ren sich ge­gen­sei­tig über die Prü­f­er­geb­nis­se.

Art. 16 Koordination mit Kontrolltätigkeiten Dritter  

1 Un­ter der Lei­tung der EFK stre­ben das Bun­des­amt und die EFK ei­ne Ko­or­di­na­ti­on ih­rer Kon­troll­tä­tig­kei­ten mit den Prüf­pro­gram­men der Re­vi­si­ons­stel­len der Er­stel­ler an.

2 Über die Prü­f­er­geb­nis­se fin­det ein re­gel­mäs­si­ger In­for­ma­ti­ons­aus­tausch statt.

2. Kapitel: Verfahren

1. Abschnitt: Sachplan AlpTransit und Vorprojekte

Art. 17 Gegenstand  

1 Der Sach­plan um­fasst die we­sent­li­chen räum­li­chen Ele­men­te, ins­be­son­de­re die Li­ni­en­füh­run­gen, der ge­neh­mig­ten Vor­pro­jek­te so­wie der wei­te­ren Be­stand­tei­le des NE­AT-Kon­zepts nach Ar­ti­kel 8bis des Al­pen­tran­sit-Be­schlus­ses.

2 Die for­mel­len und ma­te­ri­el­len An­for­de­run­gen des Sach­plans Alp­Tran­sit rich­ten sich nach Ar­ti­kel 15 der Raum­pla­nungs­ver­ord­nung vom 28. Ju­ni 20009.

3 Das Vor­pro­jekt um­fasst:

a.
einen tech­ni­scher Be­richt mit Be­grün­dung der ge­wähl­ten Va­ri­an­te so­wie in den Fäl­len nach Ar­ti­kel 19 ei­ne Ge­gen­über­stel­lung der Va­ri­an­ten;
b.
ein Bau­pro­gramm;
c.
einen Über­sichts­plan 1:50 000;
d.
Si­tua­ti­ons­plä­ne 1:10 000;
e.
Län­gen­pro­fi­le 1:1000/100;
f.
cha­rak­te­ris­ti­sche Quer­pro­fi­le 1:200;
g.
Nor­mal-Quer­pro­fi­le 1:50;
h.
geo­lo­gi­sche Län­gen­pro­fi­le und Ho­ri­zon­tal­schnit­te;
i.
einen raum­pla­ne­ri­schen Be­richt über die Ver­ein­bar­keit des Vor­pro­jekts mit den Zie­len, Grund­sät­zen und Pla­nun­gen im Sin­ne des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 197910;
k.
einen Be­richt über die Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung 2. Stu­fe ein­sch­liess­lich Ma­te­ri­al­be­wirt­schaf­tungs­kon­zept und ein Pflich­ten­heft für die Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung 3. Stu­fe (Haupt­un­ter­su­chung); und
l.
ei­ne Kos­ten­schät­zung mit mög­li­chen Mehr- oder Min­der­kos­ten von höchs­tens 20 Pro­zent.
Art. 18 Detaillierungsgrad  

1 Das Vor­pro­jekt ist mit den Bun­des­stel­len und den Kan­to­nen so zu be­rei­ni­gen, dass im Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren kei­ne Ab­wei­chun­gen von mehr als 100 m von der Li­ni­en­füh­rung der of­fe­nen Stre­cken so­wie den we­sent­li­chen An­schluss- und Ter­mi­nal­be­rei­chen zu er­war­ten sind. Sind bei der un­ter­ir­di­schen Li­ni­en­füh­rung grös­se­re Ab­wei­chun­gen zu er­war­ten, sind die­se auf­zu­zei­gen und zu be­grün­den.

2 Das Vor­pro­jekt muss den mass­ge­ben­den Be­stim­mun­gen der Ei­sen­bahn­ge­setz-ge­bung und den an­er­kann­ten Re­geln der Tech­nik ent­spre­chen.

Art. 19 Varianten  

1 Die Er­stel­ler kön­nen nach Ab­spra­che mit dem Bun­des­amt Va­ri­an­ten vor­le­gen, wenn die Li­ni­en­füh­rung mit Bun­des­stel­len und Kan­to­nen vor der Aus­ar­bei­tung des Vor­pro­jekts nicht be­rei­nigt wer­den kann.

2 Für den glei­chen Stre­cken­ab­schnitt dür­fen höchs­tens zwei Va­ri­an­ten ei­nes Vor­pro­jekts vor­ge­legt wer­den.

3 Die bei­den Va­ri­an­ten müs­sen den­sel­ben Pla­nungs­stand auf­wei­sen. Die vor­ge­se­he­nen Li­ni­en­füh­run­gen sind ein­an­der ge­gen­über­zu­stel­len, na­ment­lich be­züg­lich der Kos­ten, der be­trieb­li­chen, tech­ni­schen und zeit­li­chen Fol­gen so­wie der Aus­wir­kun­gen auf Raum und Um­welt.

Art. 20 Verfahren  

1 Ge­gen­stand der An­hö­rung von Kan­to­nen und Ge­mein­den so­wie der Mit­wir­kung der Be­völ­ke­rung bil­den der Sach­pla­n­ent­wurf und die Un­ter­la­gen der Vor­pro­jek­te nach Ar­ti­kel 17.

2 Das Sach­plan- bzw. das Vor­pro­jekt­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren rich­ten sich vor­be­hält­lich der nach­ste­hen­den Be­stim­mun­gen nach dem Raum­pla­nungs­ge­setz vom 22. Ju­ni 197911 so­wie der Raum­pla­nungs­ver­ord­nung vom 28. Ju­ni 200012.

Art. 21 Einbezug der Kantone, Gemeinden und Bundesstellen  

1 Die Frist zur Ver­nehm­las­sung be­trägt für die Kan­to­ne in der Re­gel drei Mo­na­te; sie kann aus wich­ti­gen Grün­den um einen Mo­nat ver­län­gert wer­den.

2 Der Kan­ton hört die be­trof­fe­nen Ge­mein­den und Pla­nungs­re­gio­nen an und äus­serst sich in sei­ner Ver­nehm­las­sung an das Bun­des­amt auch zu de­ren Stel­lung­nah­men.

3 Der Sach­pla­n­ent­wurf so­wie die Vo­pro­jekt­un­ter­la­gen wer­den gleich­zei­tig wie dem Kan­ton den be­trof­fe­nen Bun­des­be­hör­den zu­ge­stellt. Die­se neh­men bin­nen ei­nes Mo­nats nach Über­mitt­lung der kan­to­na­len Ver­nehm­las­sun­gen zu­han­den des Bun­des­am­tes Stel­lung.

Art. 22 Mitwirkung der Bevölkerung  

1 Die Be­völ­ke­rung er­hält die Mög­lich­keit, nach Ar­ti­kel 4 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 197913 im Sach­plan- bzw. Vor­pro­jekt­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren mit­zu­wir­ken.

2 Der Sach­pla­n­ent­wurf und die Vor­pro­jek­te wer­den zu die­sem Zweck wäh­rend 30 Ta­gen in den be­trof­fe­nen Ge­mein­den öf­fent­lich zur Ein­sicht­nah­me auf­ge­legt.

3 Stel­lung­nah­men zum Sach­pla­n­ent­wurf und zu den Vor­pro­jek­ten sind bin­nen der in der Pu­bli­ka­ti­on ge­nann­ten Frist beim Bun­des­amt ein­zu­rei­chen.

Art. 23 Genehmigung  

1 Der Sach­plan und das Vor­pro­jekt wer­den dem Bun­des­rat zu­sam­men zur Ge­neh­mi­gung vor­ge­legt.

2 Der Bun­des­rat kann aus­nahms­wei­se Tei­le des Vor­pro­jekts und des Sach­plans ge­neh­mi­gen, wenn:

a.
sie die Li­ni­en­füh­rung in noch nicht be­rei­nig­ten Ab­schnit­ten nicht prä­ju­di­zie­ren; und
b.
ih­re Rea­li­sie­rung ei­ne un­er­läss­li­che Vor­aus­set­zung für die Ein­hal­tung des Zeit­pla­nes beim Bau der neu­en Li­ni­en ist.

2. Abschnitt: Auflageprojekte

Art. 24 Verbindlichkeit des Vorprojektes  

Die Auf­la­ge­pro­jek­te sind im Rah­men der ge­neh­mig­ten Vor­pro­jek­te zu er­ar­bei­ten.

Art. 25 Verfahren  

1 Das Ver­fah­ren zur Ge­neh­mi­gung der Auf­la­ge­pro­jek­te rich­tet sich nach dem Ei­sen­bahn­ge­setz vom 20. De­zem­ber 195714 und der Ver­ord­nung vom 2. Fe­bru­ar 200015 über das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren für Ei­sen­bahn­an­la­gen.

2 Die Plan­ge­neh­mi­gung ei­nes Auf­la­ge­pro­jekts setzt die vor­gän­gi­ge Ge­neh­mi­gung des Vor­pro­jekts vor­aus.

3. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 26 Aufhebung bisherigen Rechts  

Fol­gen­de Ver­ord­nun­gen wer­den auf­ge­ho­ben:

1.
Ver­ord­nung vom 30. No­vem­ber 199216 über die Zu­stän­dig­kei­ten der mit der Aus­füh­rung der Al­pen­tran­sit-Be­schlüs­se be­auf­trag­ten Bun­des­or­ga­ne und Ei­sen­bah­nen;
2.
Ver­ord­nung vom 20. Ja­nu­ar 199317 über die Ge­neh­mi­gung der Pro­jek­te nach Al­pen­tran­sit-Be­schluss; und
3.
Ver­ord­nung vom 1. Sep­tem­ber 199318 über die Son­der­rech­nun­gen zum Bau der schwei­ze­ri­schen Ei­sen­bahn­al­pen­trans­ver­sa­le.
Art. 27 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. März 2001 in Kraft.

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