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Eisenbahn-Netzzugangsverordnung
(NZV)

vom 25. November 1998 (Stand am 1. Januar 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 9a Absätze 3 und 6, 9b Absatz 4, 9c Absatz 4 und 97 des Eisenbahngesetzes vom 20. Dezember 19571 (EBG),2

verordnet:

1 SR 742.101

2 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4163).

1. Abschnitt: Gegenstand und Geltungsbereich3

3 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2013 1651).

Art. 1  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Be­nüt­zung von Ei­sen­bahnin­fra­struk­tu­ren durch Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men (Netz­zu­gang).

2 Sie gilt für Ei­sen­bahnin­fra­struk­tu­ren, die auf­grund ei­ner In­fra­struk­tur­kon­zes­si­on oder ei­nes Staats­ver­tra­ges be­trie­ben wer­den.

3 Kein Netz­zu­gang muss ge­währt wer­den auf:

a.
rei­nen Zahn­rad­bah­nen;
b.
Ei­sen­bahn­stre­cken, de­ren be­son­de­re Be­schaf­fen­heit ei­ne Be­nüt­zung durch an­de­re Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men aus­sch­liesst;
c.
An­la­ge­tei­len, die ein Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men aus­sch­liess­lich für die In­stand­hal­tung von Fahr­zeu­gen oder In­fra­struk­tur be­treibt.
Art. 2  

Auf­ge­ho­ben

2. Abschnitt: Netzzugang für schweizerische Unternehmen4

4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2013 1651).

Art. 3 Netzzugangsbewilligung  

(Art. 8c und 8d EBG)

1 Das Bun­des­amt für Ver­kehr (BAV) ent­schei­det in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach Ein­gang über das Ge­such um Er­tei­lung oder Er­neue­rung ei­ner Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung.

2 Es kann die Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung auf be­stimm­te Ver­kehrs­ar­ten oder Stre­cken be­schrän­ken.

Art. 4 Fachliche Eignung  

(Art. 8d Abs. 1 Bst. a EBG)

Das Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men muss den Nach­weis der fach­li­chen Eig­nung für einen si­che­ren und zu­ver­läs­si­gen Be­trieb im Ver­fah­ren zur Er­tei­lung der Si­cher­heits­be­schei­ni­gung er­brin­gen.

Art. 5 Finanzielle Leistungsfähigkeit  

(Art. 8d Abs. 1 Bst. b EBG)

1 Das Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men ist fi­nan­zi­ell leis­tungs­fä­hig, wenn sei­ne An­ga­ben er­war­ten las­sen, dass es den fi­nan­zi­el­len Ver­pflich­tun­gen wäh­rend min­des­tens ei­nem Jahr nach­kom­men kann.

2 Ist die fi­nan­zi­el­le Leis­tungs­fä­hig­keit un­ge­nü­gend, je­doch ei­ne fi­nan­zi­el­le Sa­nie­rung im Gan­ge, so kann das BAV ei­ne pro­vi­so­ri­sche Be­wil­li­gung für höchs­tens sechs Mo­na­te er­tei­len.

3 Die An­ga­ben für die fi­nan­zi­el­le Leis­tungs­fä­hig­keit rich­ten sich nach An­hang 1.5

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Sept 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3277).

Art. 5a Finanzgarantien für Infrastrukturbetreiberinnen 6  

(Art. 8d Abs. 1 Bst. b EBG)

Das BAV kann ei­ne In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin er­mäch­ti­gen, von ei­nem Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men für die Tras­sen­prei­se der fol­gen­den zwei Mo­na­te ei­ne Fi­nanz­ga­ran­tie in Form ei­ner Vor­aus­zah­lung oder ei­ner Bank­ga­ran­tie zu ver­lan­gen, wenn das Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men nicht über ei­ne Bank­ga­ran­tie oder Bürg­schaft nach An­hang 1 Zif­fer 4 ver­fügt und:

a.
sich im Zah­lungs­ver­zug für zwei min­des­tens 30 Ta­ge aus­ein­an­der­lie­gen­de Fäl­lig­keits­ter­mi­ne be­fin­det;
b.
nach ei­ner Kün­di­gung der Netz­zu­gangs­ver­ein­ba­rung durch die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin we­gen Zah­lungs­ver­zug er­neut den Netz­zu­gang be­an­tragt; oder
c.
ge­mä­ss ei­ner Bo­ni­täts­be­wer­tung durch ei­ne un­ab­hän­gi­ge Prüf­stel­le den Tras­sen­preis mit ho­her Wahr­schein­lich­keit nicht frist­ge­recht zahlt.

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Sept 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3277).

Art. 5b Versicherungsschutz 7  

(Art. 8d Abs. 1 Bst. b EBG)

1 Der Ver­si­che­rungs­schutz ist ge­nü­gend, wenn das Un­ter­neh­men nach­weist, dass es ge­gen die Fol­gen sei­ner Haft­pflicht bis zu ei­nem Be­trag von 100 Mil­lio­nen Fran­ken je Scha­dener­eig­nis ver­si­chert ist, oder gleich­wer­ti­ge Si­cher­hei­ten vor­weist.

2 En­digt der Ver­si­che­rungs­ver­trag vor dem im Nach­weis über die Si­cher­stel­lung an­ge­ge­be­nen Zeit­punkt, so muss sich das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men dar­in ver­pflich­ten, bis zum Ent­zug der Be­wil­li­gung, längs­tens aber wäh­rend 15 Ta­gen nach Be­nach­rich­ti­gung des BAV über das En­de des Ver­tra­ges gleich­wohl Er­satz­an­sprü­che nach des­sen Be­stim­mun­gen zu de­cken. Als Zeit­punkt des Ent­zugs gilt der Tag, an dem die Ent­zugs­ver­fü­gung rechts­kräf­tig wird.

7 Ur­sprüng­lich: Art. 5a.

Art. 6 Zuverlässige Geschäftsführung  

(Art. 8d Abs. 1 Bst. c EBG)

1 Das Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men und sei­ne ge­schäfts­füh­ren­den Per­so­nen dür­fen in den letz­ten zehn Jah­ren vor der Ein­rei­chung des Ge­suchs nicht ver­ur­teilt wor­den sein we­gen:

a.
ei­nes Ver­bre­chens;
b.
schwe­ren oder wie­der­hol­ten Wi­der­hand­lun­gen ge­gen die für die Bran­che gel­ten­den Vor­schrif­ten über Ent­löh­nung, So­zi­al­ver­si­che­rung und Ar­beits­be­din­gun­gen, ins­be­son­de­re Ar­beits- und Ru­he­zei­ten;
c.
schwe­ren oder wie­der­hol­ten Wi­der­hand­lun­gen ge­gen die Si­cher­heits­be­stim­mun­gen im Ei­sen­bahn­ver­kehr oder ge­gen die Fahr­dienst­vor­schrif­ten; oder
d.
schwe­ren oder wie­der­hol­ten Wi­der­hand­lun­gen ge­gen die Be­stim­mun­gen über das Zoll­we­sen.

2 Ge­gen das Un­ter­neh­men oder sei­ne ge­schäfts­füh­ren­den Per­so­nen dür­fen kei­ne Ver­lust­sche­in­for­de­run­gen be­ste­hen.

Art. 7 Arbeitsrechtliche Vorschriften, Arbeitsbedingungen der Branche  

(Art. 8d Abs. 1 Bst. dEBG)

Das Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men muss den Ge­samt­ar­beits­ver­trag vor­le­gen. Be­steht kein Ge­samt­ar­beits­ver­trag, so muss es dem BAV min­des­tens die An­ga­ben über die Löh­ne, die wö­chent­li­che Ar­beits­zeit und den Fe­ri­en­an­spruch un­ter­brei­ten.

Art. 8 Sitz in der Schweiz  

(Art. 8dAbs. 1 Bst. e EBG)

Das Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men muss im Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­gen sein.

3. Abschnitt: Netzzugang für ausländische Unternehmen

Art. 98  

Aus­län­di­sche Netz­zu­gangs­be­wil­li­gun­gen kön­nen für Fahr­ten auf grenz­na­hen Stre­cken an­er­kannt wer­den, oh­ne dass da­für ein zwi­schen­staat­li­ches Ab­kom­men über die ge­gen­sei­ti­ge An­er­ken­nung von Netz­zu­gangs­be­wil­li­gun­gen er­for­der­lich ist.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1651).

3a. Abschnitt: Netznutzungsplan9

9 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4163).

Art. 9a Inhalt 10  

1 Der Netz­nut­zungs­plan ent­hält ei­ne Netz­gra­fik und ins­be­son­de­re An­ga­ben über:

a.
die für die eu­ro­päi­schen Gü­ter­ver­kehrs­kor­ri­do­re re­ser­vier­ten Tras­sen;
b.
die für die ein­zel­nen Ver­kehrs­ar­ten in den Mo­dell­stun­den re­ser­vier­ten Min­dest­ka­pa­zi­tä­ten;
c.
die Ab­wei­chun­gen für be­son­de­re Ver­keh­re wie sai­sona­le An­ge­bo­te, Ex­press­gü­ter­zü­ge und Tras­sen mit be­son­de­ren An­for­de­run­gen, ins­be­son­de­re be­züg­lich Ge­schwin­dig­kei­ten, Brems­rei­hen, Trak­ti­on und Licht­raum­pro­fil;
d.
Ka­pa­zi­tä­ten für die nicht ge­plan­te Nach­fra­ge;
e.
Ein­schrän­kun­gen in­fol­ge län­ge­rer Stre­cken­sper­run­gen.

2 Er ent­hält so­weit er­for­der­lich An­ga­ben zu ge­plan­ten An­kunfts-, Ab­fahrts- und Durch­fahrts­zei­ten.

3 ...11

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Sept 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3277).

11 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Sept 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3277).

Art. 9b Pflichten der Infrastrukturbetreiberinnen 12  

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen pas­sen beim Er­stel­len ei­nes neu­en Netz­nut­zungs­plans die be­ste­hen­den Netz­nut­zungs­plä­ne so­weit er­for­der­lich an.

2 Sie pu­bli­zie­ren den Netz­nut­zungs­plan elek­tro­nisch.

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Sept 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3277).

4. Abschnitt: Trassenvergabe 13

13 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4163).

Art. 10 Pflichten der Infrastrukturbetreiberin  

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin ge­währt den dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Zu­gang zu ih­rem Netz, in­dem sie:

a.
sich bei Tras­sen­zu­tei­lung und Tras­sen­preis für den ei­ge­nen Be­darf an die glei­chen Re­geln hält, die für Drit­te gel­ten;
b.
Drit­te bei Tras­sen­zu­tei­lung und Tras­sen­preis un­ter glei­chen Be­din­gun­gen gleich be­han­delt;
c.
kei­ne tech­ni­schen Be­din­gun­gen stellt, die kei­ne Grund­la­ge in Ge­set­zen und Ver­ord­nun­gen ha­ben;
d.14
die grund­sätz­li­chen Be­din­gun­gen des Netz­zu­gan­ges, so­weit sie in die­ser Ver­ord­nung nicht aus­ge­führt sind, und die we­sent­li­chen tech­ni­schen Ge­ge­ben­hei­ten der Stre­cke wie Pro­fil (Nei­gung), Kur­ven­ra­di­en, Län­ge der Aus­weich­glei­se, Per­ron­län­gen, Stre­cken­klas­se und Si­cher­heits­aus­rüs­tung pu­bli­ziert;
e.15
Zu­satz­leis­tun­gen (Art. 22) an­bie­tet, so­weit dies mit der vor­han­de­nen In­fra­struk­tur und dem ver­füg­ba­ren Per­so­nal mög­lich ist.
2 Das BAV legt die Art und Wei­se der Pu­bli­ka­tio­nen fest.

3 Die Zu­stän­dig­keit der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le bleibt vor­be­hal­ten.16

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011, in Kraft seit 1. Okt. 2011 (AS 2011 4331).

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1651).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

Art. 11 Antragsfrist für Trassen  

1 Die or­dent­li­che Tras­sen­zu­tei­lung er­folgt ab­ge­stimmt auf das Fahr­plan­ver­fah­ren. Das BAV legt die Fris­ten für die Be­an­tra­gung von Tras­sen und das Zu­tei­lungs­ver­fah­ren in An­wen­dung des Zeit­plans nach An­hang VII der Richt­li­nie 2012/34/EU17 zu­sam­men mit je­nen für das Fahr­plan­ver­fah­ren fest.18

2 Wer aus­ser­halb der Fris­ten nach Ab­satz 1, aber we­nigs­tens 60 Ta­ge vor der ers­ten Fahrt, ei­ne Tras­se be­an­tragt, er­hält in­nert 30 Ta­gen die Mit­tei­lung, ob die ge­wünsch­te Tras­se frei ist.

3 Die letz­te Frist, um ei­ne Tras­se zu be­an­tra­gen, ist:

a.
17 Uhr am Tag vor der Durch­füh­rung ein­zel­ner, nicht re­gel­mäs­si­ger Fahr­ten von Un­ter­neh­men, wel­che auf ei­ner Stre­cke in­ner­halb der glei­chen Fahr­plan­pe­ri­ode be­reits an­de­re Tras­sen ge­bucht ha­ben; oder
b.
30 Ta­ge vor der ers­ten Fahrt in al­len an­de­ren Fäl­len.

4 Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le kann die letzt­mög­li­che An­trags­frist in Ab­spra­che mit der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin spä­ter an­set­zen.19

5 Bei der Tras­sen­zu­tei­lung müs­sen Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung und Si­cher­heits­be­schei­ni­gung nicht vor­lie­gen.

6 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin be­ar­bei­tet Ad-hoc-An­trä­ge für ein­zel­ne Tras­sen in der Re­gel bin­nen fünf Ar­beits­ta­gen.20

7 In­for­ma­tio­nen über ver­füg­ba­re Ka­pa­zi­täts­re­ser­ven wer­den al­len in­ter­es­sier­ten An­trag­stel­lern zur Ver­fü­gung ge­stellt.21

17 Richt­li­nie 2012/34/EU des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 21. No­vem­ber 2012 zur Schaf­fung ei­nes ein­heit­li­chen eu­ro­päi­schen Ei­sen­bahn­raums, zu­letzt ge­än­dert durch De­le­gier­ter Be­schluss (EU) 2017/2075 der Kom­mis­si­on vom 4. Sep­tem­ber 2017 zur Er­set­zung des An­hangs VII der Richt­li­nie 2012/34/EU des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes zur Schaf­fung ei­nes ein­heit­li­chen eu­ro­päi­schen Ei­sen­bahn­raums, ABl. L 295 vom 14.11.2017, S. 69.

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

Art. 11a Übertragung von Trassen 22  

Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men23 dür­fen ih­nen zu­ge­teil­te Tras­sen nicht auf Drit­te über­tra­gen.

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 2479).

23 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1651). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 11b Bauarbeiten 24  

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin muss Bau­ar­bei­ten an ei­ner Stre­cke, die wäh­rend mehr als sie­ben auf­ein­an­der­fol­gen­den Ta­gen zu ei­ner Ein­schrän­kung von mehr als ei­nem Drit­tel des täg­li­chen Ver­kehrs­auf­kom­mens füh­ren, erst­mals min­des­tens 24 Mo­na­te und in ak­tua­li­sier­ter Form min­des­tens 12 Mo­na­te vor dem Be­ginn der be­trof­fe­nen Fahr­plan­pe­ri­ode ver­öf­fent­li­chen.

2 Sie muss den be­trof­fe­nen Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men und An­sch­lies­sern Wo­chen­end­sper­ren und ver­län­ger­te Nachtsper­ren drei Mo­na­te zum Vor­aus be­kannt­ge­ben.

3 Sie kann Sper­ren oh­ne Aus­wir­kun­gen auf die An­schluss­ge­wäh­rung des Per­so­nen­ver­kehrs und mit der Mög­lich­keit, an­de­re Stre­cken für den Gü­ter­trans­port zu nut­zen, mit den Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men und An­sch­lies­sern kurz­fris­tig ver­ein­ba­ren.

4 Sie be­an­tragt Ka­pa­zi­tä­ten für plan­ba­re Bau­ar­bei­ten im Rah­men der Netz­fahr­pla­ner­stel­lung.

5 Sind Ka­pa­zi­tä­ten auf­grund aus­ser­plan­mäs­si­ger Bau­ar­bei­ten nicht ver­füg­bar, so in­for­miert sie die be­trof­fe­nen Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men so früh wie mög­lich dar­über.

6 Sie legt nach Kon­sul­ta­ti­on der Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men und der Be­stel­ler im kon­zes­sio­nier­ten Per­so­nen­ver­kehr so­wie nach Ab­spra­che mit der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le den Er­satz­ver­kehr und die Um­lei­tun­gen fest. Da­bei sind die Trans­port­ket­ten zu ge­währ­leis­ten. Die an­ge­pass­ten Fahr­plä­ne sind min­des­tens zwei Mo­na­te im Vor­aus zu pu­bli­zie­ren. Auf Rei­sen­de, Ab­sen­der und Emp­fän­ger dür­fen kei­ne Mehr­kos­ten über­wälzt wer­den.

7 Im kon­zes­sio­nier­ten Per­so­nen­ver­kehr auf Nor­mal­spur­stre­cken trägt die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin die ei­ge­nen Kos­ten so­wie die Kos­ten des Er­satz­ver­kehrs. Die Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men tra­gen die ei­ge­nen Kos­ten.

8 Im üb­ri­gen Ver­kehr ent­schä­digt die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin die Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men für die Mehr­kos­ten des Er­satz­ver­kehrs und der mit der Um­lei­tung ver­bun­de­nen Fahr­leis­tun­gen. Das BAV re­gelt die Be­rech­nung der Ent­schä­di­gung.

9 Der Tras­sen­preis rich­tet sich nach den ef­fek­tiv er­brach­ten Leis­tun­gen.

10 Gibt die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin ei­ne Ein­schrän­kung nicht recht­zei­tig be­kannt, so ent­schä­digt sie die Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men für die da­durch ent­stan­de­nen Mehr­kos­ten und Min­derer­lö­se mit ei­ner Pau­scha­le. Das BAV re­gelt die Be­rech­nung der Pau­scha­le.

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011 (AS 2011 4331). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

Art. 12 Trassenzuteilung 25  

1 Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le26 teilt die Tras­sen auf­grund des gel­ten­den Netz­nut­zungs­plans zu.

2 Teilt sie ei­ne Tras­se nicht oder nicht zur ge­wünsch­ten Zeit zu, so muss sie dies ge­gen­über dem an­trag­stel­len­den Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men be­grün­den.

3 Will sie frei­ge­blie­be­ne Tras­sen ei­ner an­de­ren Ver­kehrs­art für ein re­gel­mäs­si­ges An­ge­bot des Per­so­nen­ver­kehrs zu­tei­len, so be­darf sie der Ge­neh­mi­gung des BAV.

4 Nutzt ein Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men ei­ne Tras­se auf ei­ner über­las­te­ten Stre­cke (Art. 12a) aus wirt­schaft­li­chen Grün­den oder aus Grün­den, die es be­ein­flus­sen kann, in ge­rin­ge­rem Aus­mass, als dies die pu­bli­zier­ten Netz­zu­gangs­be­din­gun­gen fest­le­gen, so kann die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le die Tras­se ei­ner an­de­ren An­trags­tel­le­rin zu­tei­len.

5 Tras­sen für die eu­ro­päi­schen Gü­ter­ver­kehrs­kor­ri­do­re (Art. 9a Abs. 1 Bst. a) wer­den nach den Be­stim­mun­gen der Ver­ord­nung Nr. 913/2010/EU27 be­stellt und zu­ge­teilt.

6 Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen über die Trans­por­te im Rah­men der na­tio­na­len Si­cher­heits­ko­ope­ra­ti­on (Art. 41 des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 200928).

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4163).

26 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 4 Abs. 1 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915). Die­se Änd. wur­de in den in der AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen vor­ge­nom­men.

27 Ver­ord­nung (EU) Nr. 913/2010 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 22. Sep­tem­ber 2010 zur Schaf­fung ei­nes eu­ro­päi­schen Schie­nen­net­zes für einen wett­be­werbs­fä­hi­gen Gü­ter­ver­kehr, ABl. L 276 vom 20.10.2010, S. 22.

28 SR 745.1

Art. 12a Überlastete Strecken 29  

1 Kann die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le An­trä­ge auf Tras­sen­zu­tei­lung we­gen un­ge­nü­gen­der Ka­pa­zi­tät der Stre­cke nicht be­rück­sich­ti­gen, so er­klärt sie die Stre­cke für über­las­tet.

2 Ste­hen al­ter­na­ti­ve, nicht über­las­te­te Stre­cken zur Ver­fü­gung, so sind die­se als Er­satz an­zu­bie­ten.

3 ...30

4 Bei ei­ner Stre­cken­über­las­tung er­mit­telt die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le un­ter Ein­be­zug der be­trof­fe­nen In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin die Grün­de in ei­ner Ka­pa­zi­täts­ana­ly­se und legt dar­in kurz- und mit­tel­fris­ti­ge Mass­nah­men zur Be­sei­ti­gung der Über­las­tung dar. Sie ver­öf­fent­licht die Ka­pa­zi­täts­ana­ly­se in­ner­halb von drei Mo­na­ten, nach­dem die Stre­cke für über­las­tet er­klärt wor­den ist. Sie kann die in der Ka­pa­zi­täts­ana­ly­se dar­ge­leg­ten Mass­nah­men für die Nut­ze­rin­nen als ver­bind­lich er­klä­ren.31

5 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin muss dem BAV in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Ab­schluss der Ka­pa­zi­täts­ana­ly­se einen Plan zur Er­hö­hung der Ka­pa­zi­tät vor­le­gen.32

6 Das BAV un­ter­brei­tet den Plan den Nut­ze­rin­nen der über­las­te­ten Stre­cke. Es ge­neh­migt den Plan oder ver­langt des­sen Än­de­rung.33

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 2479).

30 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

32 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011, in Kraft seit 1. Okt. 2011 (AS 2011 4331).

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011, in Kraft seit 1. Okt. 2011 (AS 2011 4331).

Art. 12b Kapazitätserklärung undRahmenvereinbarung 34  

1 Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le er­stellt einen Über­blick über die zu­ge­wie­se­ne Rah­men­ka­pa­zi­tät (Ka­pa­zi­täts­er­klä­rung), wel­cher die fol­gen­den An­ga­ben ent­hält:

a.
die be­reits zu­ge­teil­te Ka­pa­zi­tät und die An­zahl der Tras­sen;
b.
die vor­aus­sicht­lich noch ver­füg­ba­re Ka­pa­zi­tät für den Ab­schluss von Rah­men­ver­ein­ba­run­gen.

2 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen und die Un­ter­neh­men, die an der Durch­füh­rung des Ei­sen­bahn­ver­kehrs in­ter­es­siert sind (Art. 9a Abs. 4 EBG), kön­nen über den Netz­zu­gang ei­ne Rah­men­ver­ein­ba­rung ab­sch­lies­sen. Dar­in le­gen sie die Merk­ma­le der zu­zu­tei­len­den Tras­sen fest.

3 Stellt die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le Kon­flik­te bei An­trä­gen für neue Rah­men­ver­ein­ba­run­gen fest, so sucht sie nach ei­ner ein­ver­nehm­li­chen Lö­sung. Kommt kei­ne Lö­sung zu­stan­de, so rich­tet sich das Ver­fah­ren sinn­ge­mä­ss nach Ar­ti­kel 12cAb­satz 2 Buch­sta­ben b und c.

4 Die Rah­men­ver­ein­ba­rung darf kei­ne aus­sch­liess­li­chen Nut­zungs­rech­te zu­si­chern.

5 Sie wird in der Re­gel für zwei Fahr­plan­pe­ri­oden, höchs­tens aber für zehn Jah­re ab­ge­schlos­sen. Sie be­darf der Ge­neh­mi­gung durch die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le.

6 Sie kann von der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin nach An­hö­rung der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le im In­ter­es­se ei­ner bes­se­ren Nut­zung der Stre­cken ge­kün­digt wer­den. Für die­sen Fall kann die Ver­ein­ba­rung Ent­schä­di­gungs­zah­lun­gen vor­se­hen.

7 Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le ko­or­di­niert die Rah­men­ver­ein­ba­run­gen für grenz­über­schrei­ten­de Tras­sen mit den be­trof­fe­nen aus­län­di­schen In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen nach den Ar­ti­keln 9, 10 und 12 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2016/54535.

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Ju­ni 2003 (AS 2003 2479). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

35 Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2016/545 der Kom­mis­si­on vom 7. April 2016 über Ver­fah­ren und Kri­te­ri­en in Be­zug auf Rah­men­ver­trä­ge für die Zu­wei­sung von Fahr­weg­ka­pa­zi­tät, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 94 vom 8.4.2016, S. 1.

Art. 12c Konfliktregelung 36  

1 Bei meh­re­ren An­trä­gen für ei­ne Tras­se der glei­chen Ver­kehrs­art sucht die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le nach ei­ner ein­ver­nehm­li­chen Lö­sung.

2 Kommt kei­ne Lö­sung zu­stan­de, so gel­ten fol­gen­de Grund­sät­ze:

a.
An­trä­ge, die auf­grund ei­ner Rah­men­ver­ein­ba­rung ge­stellt wur­den, ha­ben Vor­rang.
b.
Das BAV kann für An­trä­ge, die nicht auf­grund ei­ner Rah­men­ver­ein­ba­rung ge­stellt wer­den, einen Vor­rang de­fi­nie­ren.
c.
Zwi­schen gleich­ran­gi­gen An­trä­gen führt die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le ein Biet­ver­fah­ren durch.

3 Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le re­gelt nach An­hö­rung des BAV die Ein­zel­hei­ten des Biet­ver­fah­rens.37

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4163).

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

Art. 13 Angaben über die Eisenbahnverkehrsunternehmen  

Die Na­men und Adres­sen der Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men und die in den Dienst­fahr­plä­nen ent­hal­te­nen An­ga­ben sind öf­fent­lich.

Art. 14 Betriebsstörungen 38  

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin hat im Fal­le von Be­triebs­stö­run­gen ein Wei­sungs­recht ge­gen­über den Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men. In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin und Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men sind zur Be­he­bung der Stö­rung und zur Auf­recht­er­hal­tung des öf­fent­li­chen Ver­kehrs zur ge­gen­sei­ti­gen In­for­ma­ti­on und zu ge­gen­sei­ti­gen Hil­fe­leis­tun­gen mit Per­so­nal und Ma­te­ri­al ver­pflich­tet. Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin in­for­miert die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le über auf­ge­tre­te­ne Stö­run­gen und de­ren Be­he­bung.39

2 Führt die Stö­rung vor­aus­sicht­lich zu ei­ner mehr­tä­gi­gen Ein­schrän­kung, so legt die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin nach Rück­spra­che mit der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le und den be­trof­fe­nen Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men in ei­nem Not­fahr­plan die Aus­weich­stre­cken, die Tras­sen und den Er­satz­ver­kehr fest.40 Sie pu­bli­ziert den Not­fahr­plan in ge­eig­ne­ter Wei­se.

3 Der Not­fahr­plan stellt die best­mög­li­che Aus­las­tung der vor­han­de­nen Ka­pa­zi­tät si­cher. Im Not­fahr­plan aus­ge­wie­se­ne An­schlüs­se des Per­so­nen­ver­kehrs sind zu ge­währ­leis­ten.

4 Führt die Stö­rung vor­aus­sicht­lich zu ei­ner Stre­cken­sper­rung, die län­ger als drei Ta­ge dau­ert, so er­mit­telt die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le den Ver­kehrs­an­teil der Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men am Gü­ter­ver­kehr auf der von der Sper­rung be­trof­fe­nen Stre­cke und auf der Aus­weich­stre­cke.41 Sie teilt die Tras­sen auf der Aus­weich­stre­cke je­dem Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men nach Mass­ga­be sei­nes Ver­kehrs­an­teils auf der von der Sper­rung be­trof­fe­nen Stre­cke und der Aus­weich­stre­cke zu. Sie kann dem Per­so­nen- und dem Gü­ter­ver­kehr be­reits zu­ge­teil­te Tras­sen ent­zie­hen, wenn dies der best­mög­li­chen Aus­las­tung der Ka­pa­zi­tät dient.

5 Führt die Aus­weich­stre­cke über die Net­ze meh­re­rer In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen, so set­zen die­se einen ge­mein­sa­men Not­fall­stab ein, der die Auf­ga­ben nach den Ab­sät­zen 2 und 3 wahr­nimmt. Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le kann im Not­fall­stab Ein­sitz neh­men.42

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Aug. 2014, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142603).

39 Drit­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Sept 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3277).

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

5. Abschnitt: Netzzugangsvereinbarung

Art. 15 Form und Inhalt  

1 Die Netz­zu­gangs­ver­ein­ba­rung (Art. 9c Abs. 2 EBG) ist zwi­schen der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin und dem Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men ab­zu­sch­lies­sen.43 Sie ist in ei­ner schwei­ze­ri­schen Amts­spra­che oder in Eng­lisch schrift­lich und im Dop­pel aus­zu­fer­ti­gen.

2 Sie ent­hält min­des­tens:

a.
die Ver­trags­par­tei­en;
b.
die Zu­läs­sig­keit des Bei­zugs von Sub­un­ter­neh­mern oder Part­ner­un­ter­neh­men und die in die­sem Fal­le aus­zut­au­schen­den In­for­ma­tio­nen;
c.44
...
d.
die Ver­trags­dau­er;
e.
die De­fi­ni­ti­on der Tras­sen so­wie de­ren Qua­li­tät;
f.
den Tras­sen­preis und die zu des­sen Be­rech­nung not­wen­di­gen Da­ten;
g.
die bei Nicht­ein­hal­tung der Ver­ein­ba­rung zu leis­ten­den Zah­lun­gen;
h.
die Rück­tritts­be­din­gun­gen für die Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men (Kün­di­gungs­klau­sel);
i.
die vom Per­so­nal an­zu­wen­den­de(n) Amtss­pra­che(n);
j.45
die Re­ge­lung der Rech­te und Pflich­ten be­züg­lich der Über­wa­chung der Zü­ge durch Zug­kon­trol­lein­rich­tun­gen.

3 Be­steht be­reits ei­ne Ver­ein­ba­rung und soll ih­re Gül­tig­keit um ei­ne ein­zel­ne Tras­se aus­ge­dehnt wer­den, ge­nügt für die Be­stä­ti­gung nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben e und f ei­ne von der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin auf­ge­zeich­ne­te elek­tro­ni­sche Über­mitt­lung durch die Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4163).

44 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 16. Ju­ni 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 2479).

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011, in Kraft seit 1. Okt. 2011 (AS 2011 4331).

Art. 16 Ergänzendes Recht  

Sieht die Ver­ein­ba­rung nichts an­de­res vor, gel­ten fol­gen­de Be­stim­mun­gen:

a.
Die Ver­ein­ba­rung geht oh­ne wei­te­res auf einen all­fäl­li­gen Rechts­nach­fol­ger über.
b.
Zeit­li­che und ört­li­che Ab­wei­chun­gen von der de­fi­nier­ten Tras­se sind nur im Fal­le hö­he­rer Ge­walt zu­läs­sig.
Art. 17 Benützung eigener Infrastruktur 46  

Ver­kehrt ein Un­ter­neh­men auf sei­ner ei­ge­nen In­fra­struk­tur, so muss es dem BAV im Vor­aus An­ga­ben im Sin­ne von Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 Buch­sta­ben e–g und j ma­chen.

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1651).

6. Abschnitt: Trassenpreise

Art. 18 Grundsatz 47  

1 Das Ent­gelt nach Ar­ti­kel 9c EBG (Tras­sen­preis) setzt sich zu­sam­men aus dem Preis für die Grund­leis­tun­gen und den Prei­sen für die Zu­satz­leis­tun­gen.48

2 Der Preis für die Grund­leis­tun­gen setzt sich zu­sam­men aus:

a.
dem Ba­sis­preis;
b.
dem De­ckungs­bei­trag;
c.
dem Strom­preis.

3 Der Tras­sen­preis für ei­ne Stre­cke ist im­mer nach den glei­chen An­sät­zen dis­kri­mi­nie­rungs­frei fest­zu­le­gen.

4 Wei­ter­ge­hen­de Dif­fe­ren­zie­run­gen und Ra­bat­te als die in den Ar­ti­keln 19–22 fest­ge­leg­ten sind nicht zu­läs­sig. Ver­ein­ba­run­gen über Ver­ein­fa­chun­gen bei der Ab­rech­nung sind zu­läs­sig; es muss aber je­der­zeit nach­ge­wie­sen wer­den kön­nen, dass da­durch Drit­te nicht be­nach­tei­ligt wer­den.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 4331).

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4163).

Art. 19 Basispreis 49  

1 Der Ba­sis­preis für al­le Ver­kehrs­ar­ten deckt die Norm­grenz­kos­ten un­ter Be­rück­sich­ti­gung der un­ter­schied­li­chen In­fra­struk­tur­kos­ten im Netz, der Nach­fra­ge so­wie der Um­welt­be­las­tung der Fahr­zeu­ge.

2 Das BAV be­stimmt den Ba­sis­preis pro Stre­cken­ka­te­go­rie auf­grund der An­ga­ben der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen und teilt die­sen auf nach der Kos­ten­ver­ur­sa­chung:

a.
pro Zugs­ki­lo­me­ter (Ba­sis­preis Tras­se);
b.
pro Zug auf­grund des Ver­schleis­ses durch die Fahr­zeu­ge des Zugs (Ba­sis­preis Ver­schleiss).

3 Der Ba­sis­preis Tras­se wird durch fol­gen­de Preis­fak­to­ren, Zu­schlä­ge und Ra­bat­te dif­fe­ren­ziert:

a.
einen nach­fra­ge­be­zo­ge­nen Preis­fak­tor pro Tras­se;
b.
einen qua­li­täts­be­zo­ge­nen Preis­fak­tor pro Tras­se;
c.
einen nach­fra­ge­be­zo­ge­nen Hal­te­zu­schlag;
d.
qua­li­täts­be­zo­ge­ne Zu­schlä­ge und Ra­bat­te für die Um­welt­be­las­tung der Fahr­zeu­ge;
e.
einen Ra­batt für Fahr­ten auf Stre­cken mit dem Zug­si­che­rungs­sys­tem ET­CS;
f.
einen Ra­batt für Trak­tio­nen, die ei­ne bes­se­re Aus­las­tung der Ka­pa­zi­tät ei­ner Stre­cke er­mög­li­chen;
g.50
einen Ra­batt von 10 Rap­pen pro Ach­se ab der fünf­ten an­ge­trie­be­nen Ach­se für Tras­sen von al­pen­que­ren­den Gü­ter­zü­gen auf fol­gen­den Stre­cken:
1.
Brig–Isel­le,
2.
Alt­dorf–Bel­lin­zo­na.

4 Das BAV legt die Trak­tio­nen und Ra­bat­te nach Ab­satz 3 Buch­sta­be f fest.

5 Es kann Drit­te da­mit be­auf­tra­gen, die Be­rech­nung des Ver­schleis­ses durch Fahr­zeu­ge zu prü­fen.

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 20152475).

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 157, 2019 4225).

Art. 19a Preisfaktoren, Zuschläge und Rabatte 51  

1 Der nach­fra­ge­be­zo­ge­ne Preis­fak­tor pro Tras­se ver­dop­pelt den Ba­sis­preis pro Zugs­ki­lo­me­ter auf hoch­be­las­te­ten Nor­mal­spur­stre­cken von Mon­tag bis Frei­tag von 6–9 Uhr und von 16–19 Uhr (Haupt­ver­kehrs­zeit). Als hoch­be­las­tet gilt ei­ne Stre­cke, die in der Haupt­ver­kehrs­zeit min­des­tens von sechs Zü­gen pro Haupt­gleis­ki­lo­me­ter und Stun­de be­fah­ren wird. Das BAV pu­bli­ziert ei­ne Lis­te die­ser Stre­cken.

2 Der qua­li­täts­be­zo­ge­ne Preis­fak­tor pro Tras­se mul­ti­pli­ziert den Ba­sis­preis mit:

a.
1,25 für Tras­sen des kon­zes­sio­nier­ten Per­so­nen­fern­ver­kehrs (Ka­te­go­rie A);
b.
1 für Tras­sen des üb­ri­gen kon­zes­sio­nier­ten Per­so­nen­ver­kehrs (Ka­te­go­rie B);
c.52
0,4 für Tras­sen des nicht kon­zes­sio­nier­ten Per­so­nen­ver­kehrs, Leer­fahr­ten des Per­so­nen­ver­kehrs so­wie Tras­sen des Gü­ter­ver­kehrs (Ka­te­go­rie C);
d.53
0,3 für Tras­sen (Ka­te­go­rie D):54
1.
von Lok­zü­gen,
2.
mit ei­ner ge­sam­ten Fahr­zeit von min­des­tens 15 Mi­nu­ten län­ge­rer Dau­er als bei der schnellst­mög­li­chen Tras­se glei­cher Höchst­ge­schwin­dig­keit,
3.
von Trak­tor- und Nah­gü­ter­zü­gen im Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehr.

3 ...55

4 Der nach­fra­ge­be­zo­ge­ne Hal­te­zu­schlag be­trägt 2 Fran­ken pro Halt auf Stre­cken mit Misch­ver­kehr von Re­gio­nal­ver­kehr und min­des­tens zwölf Zü­gen des Per­so­nen­fern­ver­kehrs oder des über­re­gio­na­len Gü­ter­ver­kehrs pro Tag. Das BAV pu­bli­ziert ei­ne Lis­te die­ser Stre­cken.

5 Die qua­li­täts­be­zo­ge­nen Zu­schlä­ge und Ra­bat­te für die Um­welt­be­las­tung der Fahr­zeu­ge sind:

a.
ein Zu­schlag von 0,3 Rap­pen pro Brut­to­ton­nen­ki­lo­me­ter für Zü­ge mit ther­mi­scher Trak­ti­on auf elek­tri­fi­zier­ten Stre­cken, aus­ge­nom­men Ver­suchs­fahr­ten, Fahr­ten mit his­to­ri­schen Fahr­zeu­gen und Dienst­zü­ge von In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen;
b.56
für Ge­fahr­gut­trans­por­te ein Zu­schlag von:
1.
2 Rap­pen pro Achs­ki­lo­me­ter für Fahr­zeu­ge oh­ne Dreh­ge­stel­le,
2.
4 Rap­pen pro Dreh­ge­stell­ki­lo­me­ter für Fahr­zeu­ge mit Dreh­ge­stel­len;
c.57
ein Ra­batt für lär­mar­me Fahr­zeu­ge (Lärm­bo­nus).

6 Das BAV kann für Fahr­ten auf Schmal­spur­stre­cken, auf Grenz­be­triebs­stre­cken nach An­hang 2 oder mit his­to­ri­schen Fahr­zeu­gen ei­ne Ver­ein­fa­chung oder Pau­scha­lie­rung der Preis­fak­to­ren, Zu­schlä­ge und Ra­bat­te vor­se­hen.58

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 4331).

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2019 4225).

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 20152475).

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2019 4225).

55 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2019 4225).

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1651).

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 20152475).

58 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 20152475).

Art. 19b Lärmbonus 59  

1 Die Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men ha­ben für Fahr­ten von Fahr­zeu­gen des Gü­ter­ver­kehrs, die über Schei­ben­brem­sen, Trom­mel­brem­sen oder Ver­bund­stoff-Brems­soh­len ver­fü­gen, An­spruch auf einen Lärm­bo­nus von:60

a.
1 Rap­pen pro Achs­ki­lo­me­ter für Fahr­zeu­ge, de­ren Rad­durch­mes­ser we­ni­ger als 50 Zen­ti­me­ter be­trägt;
b.61
1,6 Rap­pen pro Achs­ki­lo­me­ter für Fahr­zeu­ge, die mit Ver­bund­stoff-Brems­soh­len oder Trom­mel­brem­sen aus­ge­rüs­tet sind und de­ren Rad­durch­mes­ser 50 Zen­ti­me­ter oder mehr be­trägt;
c.
3 Rap­pen pro Achs­ki­lo­me­ter für Fahr­zeu­ge, die mit Schei­ben­brem­sen aus­ge­rüs­tet sind und de­ren Rad­durch­mes­ser 50 Zen­ti­me­ter oder mehr be­trägt.

1bis Kein Lärm­bo­nus wird ge­währt für Zü­ge, in de­nen min­des­tens ein Gü­ter­wa­gen, aus­ge­nom­men Spe­zi­al­fahr­zeu­ge mit ge­rin­ger Lauf­leis­tung und his­to­ri­sche Fahr­zeu­ge, mit Grau­guss-Brems­soh­len aus­ge­rüs­tet ist.62

2 Für Fahr­zeu­ge mit an­de­ren oder kom­bi­nier­ten Brems­sys­te­men legt das BAV im Ein­zel­fall die Ka­te­go­rie fest. Es be­rück­sich­tigt da­bei den Zu­las­sungs­wert und die Be­triebs­wer­te.

3 Das BAV stellt ei­ne Da­ten­bank über die Fahr­zeu­ge be­reit, für die ein Lärm­bo­nus gel­tend ge­macht wer­den kann. Es be­zeich­net die Stel­le, die die­se Da­ten­bank be­treibt.63

3bis ...64

4 Die Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men müs­sen der be­zeich­ne­ten Stel­le je­des Fahr­zeug, für das sie einen Lärm­bo­nus gel­tend ma­chen, mit fol­gen­den An­ga­ben mel­den:

a.
zwölf­stel­li­ge Fahr­zeug­num­mer;
b.
Na­me des Fahr­zeug­hal­ters oder der Fahr­zeug­hal­te­rin;
c.
Brems­sys­tem und Rad­durch­mes­ser.65

5 Der Lärm­bo­nus ist von den In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen zu er­stat­ten.

59 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 4331).

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2019 4225).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2019 4225).

62 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2019 4225).

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2019 4225).

64 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Aug. 2014 (AS 20142603). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2019 4225).

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2019 4225).

Art. 19c Rabatt für Zugsicherungssystem ETCS 6667  

1 Auf Ge­such hin wird für Fahr­ten auf Stre­cken, die auf das Zugs­si­che­rungs­sys­tem ET­CS um­ge­baut wur­den, auf dem Tras­sen­preis ein Ra­batt von 25 000 Fran­ken pro Fahr­zeu­g­aus­rüs­tung und Jahr ge­währt.

2 Der Ra­batt wird bis zum 31. De­zem­ber 2024 für Fahr­zeu­ge ge­währt, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2013 in Be­trieb ge­nom­men wur­den und die we­der die Stre­cke Matts­tet­ten–Roth­rist noch die Lötsch­berg-Ba­sis­stre­cke, die Gott­hard-Ba­sis­stre­cke oder die Ce­ne­ri-Ba­sis­stre­cke be­fah­ren.

3 Vom Ra­batt aus­ge­schlos­sen sind Fahr­zeu­ge, de­ren ET­CS-Aus­rüs­tung vom Bund sub­ven­tio­niert wor­den ist.

4 Die Ge­su­che sind je­weils für ein Ka­len­der­jahr zu stel­len und spä­tes­tens En­de Ju­ni des Fol­ge­jah­res beim BAV ein­zu­rei­chen. Wird die Frist zur Ein­rei­chung der Ge­su­che nicht ein­ge­hal­ten, so ent­fällt der An­spruch auf den Ra­batt.68

66 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 4331).

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 20152475).

68 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 20152475).

Art. 19d Stornierungsentgelt 69  

1 Ver­zich­tet ein Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men an ein­zel­nen Ta­gen auf die Nut­zung ei­ner ihm de­fi­ni­tiv zu­ge­teil­ten Tras­se oder von Tei­len da­von, so tritt an die Stel­le des Tras­sen­prei­ses ein Stor­nie­rungs­ent­gelt. Die­ses deckt ins­be­son­de­re die ver­ur­sach­ten Ver­wal­tungs­kos­ten und trägt zur De­ckung der Vor­hal­te­kos­ten bei.70

2 Das Stor­nie­rungs­ent­gelt ent­spricht dem Ba­sis­preis Tras­se nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 3 Buch­sta­ben a–c, mul­ti­pli­ziert mit fol­gen­den Fak­to­ren:

a.
0,2 bei Ver­zicht mehr als 60 Ta­ge im Vor­aus;
b.
0,5 bei Ver­zicht zwi­schen 60 und 31 Ta­ge im Vor­aus;
c.
0,7 bei Ver­zicht zwi­schen 30 und 5 Ta­ge im Vor­aus;
d.
0,8 bei Ver­zicht zwi­schen 4 Ta­ge und 24 Stun­den vor der fahr­plan­mäs­si­gen Ab­fahrts­zeit;
e.
1 bei Ver­zicht in­nert 24 Stun­den vor der fahr­plan­mäs­si­gen Ab­fahrts­zeit;
f.
2 bei Ver­zicht nach der fahr­plan­mäs­si­gen Ab­fahrts­zeit.71

3 Auf über­las­te­ten Stre­cken (Art. 12a) wird das Stor­nie­rungs­ent­gelt auch fäl­lig bei Ver­zicht auf:

a.
ei­ne pro­vi­so­risch zu­ge­teil­te Tras­se, wenn die Zu­tei­lung min­des­tens fünf Ar­beits­ta­ge zu­rück­liegt;
b.
ei­ne be­stell­te Tras­se, wenn die Be­stel­lung zu Kon­flik­ten un­ter Nut­ze­rin­nen führt und die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le die be­trof­fe­nen Nut­ze­rin­nen vor mehr als fünf Ar­beits­ta­gen über die Kon­flik­te in­for­miert hat.

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011 (AS 2011 4331). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 20152475).

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2019 4225).

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Sept 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3277).

Art. 19e und 19f72  

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016 (AS 2016 4163). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Sept 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3277).

Art. 20 Deckungsbeitrag 73  

1 Der De­ckungs­bei­trag im nicht kon­zes­sio­nier­ten Per­so­nen­ver­kehr be­trägt 0,0027 Fran­ken pro An­ge­bots­ki­lo­me­ter, aus­ge­nom­men bei Leer­fahr­ten.

1bis Für die Be­rech­nung des De­ckungs­bei­trags im kon­zes­sio­nier­ten Per­so­nen­ver­kehr mass­ge­bend sind die Er­trä­ge aus dem Ver­kauf von Fahr­aus­wei­sen, Re­ser­va­tio­nen, Zu­schlä­gen und der Be­för­de­rung von Rei­se­ge­päck.74

2 Der De­ckungs­bei­trag im kon­zes­sio­nier­ten Per­so­nen­ver­kehr wird von der Kon­zes­si­ons­be­hör­de wie folgt fest­ge­legt:

a.
für be­stell­te Ver­keh­re je­weils 18 Mo­na­te vor Be­ginn des Fahr­plan­jah­res nach An­hö­rung der be­trof­fe­nen In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen, Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men und Be­stel­ler;
b.
für die an­de­ren Ver­keh­re bei der Kon­zes­si­ons­er­tei­lung auf­grund des Ge­suchs und des An­tra­ges der be­trof­fe­nen In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen; wird die Kon­zes­si­on für mehr als fünf Jah­re er­teilt, ist ei­ne pe­ri­odi­sche Über­prü­fung und Neu­fest­le­gung des De­ckungs­bei­tra­ges vor­zu­se­hen.

3 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin pu­bli­ziert die De­ckungs­bei­trä­ge im kon­zes­sio­nier­ten Per­so­nen­ver­kehr.75

4 Im Gü­ter­ver­kehr wird un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 5 kein De­ckungs­bei­trag er­ho­ben.76

5 Wird der De­ckungs­bei­trag im Rah­men ei­nes Biet­ver­fah­rens nach Ar­ti­kel 12c Ab­satz 2 Buch­sta­be c fest­ge­legt, so ist die­ser Bei­trag ge­schul­det.77

6 Für Ver­keh­re mit eid­ge­nös­si­scher Be­wil­li­gung gel­ten die Ab­sät­ze 1bis–3 und 5 sinn­ge­mä­ss.78

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5813).

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011 (AS 2011 4331). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Sept 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3277).

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2019 4225).

76 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011, in Kraft seit 1. Okt. 2011 (AS 2011 4331).

77 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011 (AS 2011 4331). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Sept 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3277).

78 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1651).

Art. 20a Strompreis 79  

1 Das BAV legt den Strom­preis auf­grund der An­ga­ben der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen so fest, dass ins­ge­samt kei­ne un­ge­deck­ten Kos­ten ent­ste­hen. Es be­rück­sich­tigt da­bei die Er­geb­nis­se der Vor­jah­re.80

2 Der Strom­preis wird in der Haupt­ver­kehrs­zeit um 20 Pro­zent er­höht und von
22–6 Uhr um 40 Pro­zent ge­senkt.

3 Die Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men mes­sen den Strom­ver­brauch mit in den Fahr­zeu­gen in­stal­lier­ten Mess­ein­rich­tun­gen. Für die­se müs­sen sie über einen Kon­for­mit­äts­nach­weis ver­fü­gen, der sich auf ei­ne Kon­for­mi­täts­be­wer­tung durch ei­ne be­nann­te Stel­le stützt. Mes­sen sie auf den in­te­r­ope­ra­blen Stre­cken nach Ar­ti­kel 15a Ab­satz 1 der Ei­sen­bahn­ver­ord­nung vom 23. No­vem­ber 198381 den Strom­ver­brauch nicht mit die­sen Ein­rich­tun­gen, so er­hebt die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin ab dem 1. Ja­nu­ar 2020 einen Zu­schlag von 25 Pro­zent auf dem Pau­scha­l­an­satz der be­tref­fen­den Zugs­ka­te­go­rie. Das BAV legt die Pau­scha­l­an­sät­ze ent­spre­chend den ge­mes­se­nen Mit­tel­wer­ten pro Zugs­ka­te­go­rie fest.82

4 Bei Fahr­ten mit his­to­ri­schen Trieb­fahr­zeu­gen wird kein Zu­schlag er­ho­ben.83

79 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009 (AS 2009 5813). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 4331).

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Sept 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3277).

81 SR 742.141.1

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Sept 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3277).

83 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Sept 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3277).

Art. 21 Grundleistungen 84  

1 Die Grund­leis­tun­gen um­fas­sen:

a.
die Be­nut­zung der Tras­se in der fest­ge­leg­ten Qua­li­tät, ein­sch­liess­lich der Fahr­dienst­lei­tung;
b.
den Be­zug von Strom ab Fahr­draht;
c.
die si­che­re und zeit­ge­rech­te Be­triebs­ab­wick­lung auf der Stre­cke, in den durch­fah­re­nen Bahn­hö­fen und in den Kno­ten, ein­sch­liess­lich der für die Be­triebs­ab­wick­lung er­for­der­li­chen Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons- und In­for­ma­tik­leis­tun­gen;
d.
für Rei­se­zü­ge die Be­nut­zung ei­nes Glei­ses mit Per­ron­kan­te in den Aus­gangs-, Zwi­schen- und End­sta­tio­nen im Rah­men der An­for­de­run­gen des Sys­tem­ver­kehrs und den Zu­gang der Rei­sen­den zu den Pu­bli­kums­an­la­gen die­ser Sta­tio­nen;
e.
die Gleis­be­nut­zung durch den un­ver­än­der­ten Zug im Gü­ter­ver­kehr zwi­schen ver­ein­bar­tem Aus­gangs- und End­punkt.

2 Der Preis für die Grund­leis­tun­gen wird als An­reiz zur Mi­ni­mie­rung von Stö­run­gen und zur Er­hö­hung der Leis­tung des Schie­nen­net­zes durch ein Bo­nus-Ma­lus-Sys­tem er­gänzt. Die­ses kann Kon­ven­tio­nal­stra­fen für Stö­run­gen des Netz­be­triebs, ei­ne Ent­schä­di­gung für von Stö­run­gen be­trof­fe­ne Un­ter­neh­men und ei­ne Bo­nus­re­ge­lung für Leis­tun­gen, die das ge­plan­te Leis­tungs­ni­veau über­stei­gen, um­fas­sen. Das BAV re­gelt die Ein­zel­hei­ten in ei­ner Richt­li­nie.

84 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 4331).

Art. 22 Zusatzleistungen  

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin legt die Prei­se für fol­gen­de Zu­satz­leis­tun­gen, so­weit die­se mit der vor­han­de­nen In­fra­struk­tur und dem ver­füg­ba­ren Per­so­nal an­ge­bo­ten wer­den, dis­kri­mi­nie­rungs­frei fest und pu­bli­ziert sie:85

a.86
...
b.87
Gleis­be­le­gung auf der Stre­cke bei ei­ner vom Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men ver­lang­ten, nicht durch den Sys­tem­ver­kehr be­ding­ten War­te­zeit;
c.
Ab­stel­len von Zugs­kom­po­si­tio­nen;
d.
Ran­gier­fahr­stras­sen;
e.88
sta­tio­näre Ver­sor­gung von Fahr­zeu­gen mit Was­ser und mit Strom, so­fern die­ser nicht nach Ver­brauch ab­ge­rech­net wer­den kann;
ebis.89
Ent­sor­gung von Ab­fäl­len, Fä­ka­li­en und Ge­braucht­was­ser;
f.
Be­nut­zung von Ver­la­de­gleis und Ver­la­de­an­la­gen;
g.
Ran­gie­ren in Ran­gier­bahn­hö­fen;
h.
Of­fen­hal­tung ei­ner Stre­cke aus­ser­halb der üb­li­chen Be­triebs­zei­ten;
i.90
Ran­gier­dienst­leis­tun­gen, so­weit sie nicht in Ran­gier­bahn­hö­fen er­bracht wer­den;
j.91
zu­sätz­li­che Leis­tun­gen für die In­for­ma­ti­on der Kund­schaft;
k.92
Ar­beits­hil­fen für Zug­be­glei­ter und -be­glei­te­rin­nen des Fern­ver­kehrs zur Ver­bes­se­rung der Be­triebs­ab­wick­lung, ins­be­son­de­re Vi­deo­über­wa­chung der Per­ron­kan­ten;
l.93
Zu­satz­auf­wand bei Tras­sen­be­stel­lun­gen, die nach 17 Uhr des Vor­ta­ges er­fol­gen (Art. 11 Abs. 3 Bst. a);
m.94
Zu­satz­auf­wand bei nach­träg­li­chen Än­de­run­gen an be­reits zu­ge­teil­ten Tras­sen.

2 Die Prei­se nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c und f sind als Knapp­heits­prei­se in Funk­ti­on von Nach­fra­ge und An­la­ge­wert stand­ort­ab­hän­gig zu bil­den. Die üb­ri­gen Prei­se sind sinn­ge­mä­ss nach den Grund­sät­zen von Ar­ti­kel 19 fest­zu­le­gen. Zu­sätz­lich kön­nen Ka­pi­tal- und Ab­schrei­bungs­kos­ten von An­la­gen, die haupt­säch­lich den Zu­satz­leis­tun­gen die­nen, an­teils­mäs­sig gel­tend ge­macht wer­den.95

3 Leis­tun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be i kön­nen von den Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men zu frei aus­han­del­ba­ren Prei­sen auch bei an­de­ren Un­ter­neh­men als der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin zu­ge­kauft wer­den. In die­sem Fall gel­ten sie als Ser­vice­leis­tun­gen (Art. 23).96

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2019 4225).

86 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

87 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4163).

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2019 4225).

89 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2019 4225).

90 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 2479).

91 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 4331).

92 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Aug. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 4331).

93 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4163).

94 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4163).

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5813).

96 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 2479).

Art. 23 Serviceleistungen  

Die Ser­vice­leis­tun­gen kön­nen von den Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men zu frei aus­han­del­ba­ren Prei­sen auch bei an­de­ren Un­ter­neh­men als der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin zu­ge­kauft wer­den. Sie ge­hö­ren nicht zum Netz­zu­gang und um­fas­sen ins­be­son­de­re:

a.
...97
b.
Dis­tri­bu­ti­ons­leis­tun­gen;
c.
Rei­se­ge­päck-hand­ling;
d.
Stö­rungs­in­ter­ven­ti­on bei nicht be­triebs­be­hin­dern­den Män­geln, Klein­un­ter­halt, Gross­un­ter­halt, Rei­ni­gung der Fahr­zeu­ge;
e.
Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons- und In­for­ma­ti­k­leis­tun­gen, die nicht den Zugs­lauf an sich be­tref­fen.

97 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 16. Ju­ni 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 2479).

7. Abschnitt: Überwachung des Netzzuganges

Art. 24 Kontrollrecht der Infrastrukturbetreiberin 98  

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin kann kon­trol­lie­ren, ob die Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men die Vor­schrif­ten ein­hal­ten. Die Kon­trol­len dür­fen, aus­ser bei ob­jek­tiv er­här­te­tem Ver­dacht, den Be­trieb nicht be­hin­dern.99

2 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen tei­len dem BAV im Rah­men die­ser Kon­trol­len fest­ge­stell­te Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten mit.

3 Bei of­fen­sicht­li­cher Ge­fähr­dung von Pas­sa­gie­ren, Drit­ten, An­la­gen oder an­de­ren Zü­gen kann die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin die Wei­ter­fahrt ei­nes Zu­ges ver­bie­ten. Sie in­for­miert das BAV in­nert drei Ar­beits­ta­gen dar­über.

98 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 4. Nov. 2009 (ers­te Pha­se der Bahn­re­form 2), in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5959).

99 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1651).

Art. 25 RailCom 100  

1 Die Kom­mis­si­on für den Ei­sen­bahn­ver­kehr (Rail­Com) er­öff­net ih­ren Ent­scheid den Par­tei­en in­nert zwei Mo­na­ten nach Ab­schluss der In­struk­ti­on.

2 Hat sie grund­sätz­li­che Fra­gen zu be­ur­tei­len, die das Kar­tell­ge­setz vom 6. Ok­to­ber 1995101 be­rüh­ren, so lädt sie die Wett­be­werbs­kom­mis­si­on zur Stel­lung­nah­me ein. Sie führt de­ren Stel­lung­nah­me in ih­rem Ent­scheid an.

3 Sie nimmt die Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 20 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 913/2010102 wahr. Sie tauscht die er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen und Da­ten mit den an­de­ren zu­stän­di­gen Re­gu­lie­rungs­stel­len aus.

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1915).

101 SR 251

102 Ver­ord­nung (EU) Nr. 913/2010 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 22. Sep­tem­ber 2010 zur Schaf­fung ei­nes eu­ro­päi­schen Schie­nen­net­zes für einen wett­be­werbs­fä­hi­gen Gü­ter­ver­kehr, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 276 vom 20.10.2010, S. 22.

Art. 26 Einsicht in die Vereinbarungen  

1 ...103

2 Wer ein schutz­wür­di­ges In­ter­es­se nach­weist, ins­be­son­de­re selbst ei­ne Stre­cke be­fährt oder zu be­fah­ren plant, kann die Be­kannt­ga­be der Tras­sen­prei­se ver­lan­gen. Ist ein Ein­sichts­recht strei­tig, ent­schei­det die Schieds­kom­mis­si­on.

103 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1915).

8. Abschnitt: Entzug der Netzzugangsbewilligung 104

104 Fassung gemäss Ziff. I 4 der OBI-Verordnung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Juli 2020 (AS 2020 1915).

Art. 27  

1 Das BAV ent­zieht die Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung, wenn die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin die Vor­aus­set­zun­gen nicht mehr er­füllt.105

2 Er­füllt die In­ha­be­rin ei­ner aus­län­di­schen Be­wil­li­gung die An­for­de­run­gen der Ar­ti­kel 4–8 nicht mehr, ver­bie­tet ihr das BAV den Netz­zu­gang. Das BAV teilt dies der Stel­le mit, wel­che die Be­wil­li­gung aus­ge­stellt hat.

3 Der Ent­zug ei­ner aus­län­di­schen Be­wil­li­gung, die in der Schweiz an­er­kannt wird, gilt auch für die Schweiz.106

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1915).

106 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1915).

9. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 28 Änderung bisherigen Rechts  

...107

107 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 1999 1070kon­sul­tiert wer­den.

Art. 29 Übergangsbestimmungen  

1 Für den auf­grund der Ab­gel­tungs­ver­ord­nung vom 18. De­zem­ber 1995108 be­stell­ten Ver­kehr blei­ben die beim In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung gül­ti­gen Tras­sen­prei­se und die Ent­schä­di­gun­gen für die bis­he­ri­gen Ge­mein­schafts­bahn­hö­fe und ‑stre­cken bis zum Fahr­plan­wech­sel 1999 in Kraft. Die Frist nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 1 Buch­sta­be a gilt erst­mals für das Fahr­plan­jahr 2001/2002.

2 Für Trans­port­un­ter­neh­men, die vor In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung ih­re Fahr­zeu­ge auf frem­den Stre­cken ein­setz­ten, wird das Ge­such um Er­tei­lung ei­ner Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung als Ge­such um Er­neue­rung die­ser Be­wil­li­gung be­han­delt. Für not­wen­di­ge An­pas­sun­gen, wel­che sich aus dem neu­en Recht er­ge­ben, ge­währt das BAV den Un­ter­neh­men ei­ne Frist von 6–24 Mo­na­ten. Wäh­rend die­ser Frist ist noch kei­ne Si­cher­heits­be­schei­ni­gung er­for­der­lich.

108 [AS 1996 4432747, 1999 1070Art. 28 Ziff. 1. AS 2009 5981Art. 26 Bst. a]. Sie­he heu­te die V vom 14. Ok­to­ber 2015 über die Kon­zes­sio­nie­rung, Pla­nung und Fi­nan­zie­rung der Bahnin­fra­struk­tur (SR 742.120).

Art. 29a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
29. Mai 2013
109  

1 Nach bis­he­ri­gem Recht er­teil­te Netz­zu­gangs­be­wil­li­gun­gen blei­ben bis zu ih­rem Ab­lauf gül­tig.

2 Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men, die aus­sch­liess­lich ei­ge­ne nor­mal­spu­ri­ge Stre­cken be­fah­ren, be­nö­ti­gen bis zum 31. De­zem­ber 2014 kei­ne Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung.

3 Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men, die aus­sch­liess­lich ei­ge­ne schmal­spu­ri­ge Stre­cken be­fah­ren, be­nö­ti­gen bis zum 31. De­zem­ber 2015 kei­ne Netz­zu­gangs­be­wil­li­gung.

109 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1651).

Art. 30 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1999 in Kraft.

Anhang 1 110

110 Fassung gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2013 1651).

(Art. 5)

Angaben über die finanzielle Leistungsfähigkeit

1. Die Prüfung der finanziellen Leistungsfähigkeit erfolgt anhand des Jahres­abschlusses des Unternehmens oder für Gesuchsteller, die keinen Jahresabschluss vorlegen können, anhand der Jahresbilanz. Für diese Prüfung sind ausführliche Angaben insbesondere zu folgenden Punkten zu machen:

a.
flüssige Mittel sowie zugesagte Überziehungskredite und Darlehen;
b.
als Sicherheit verfügbare Mittel und Vermögensgegenstände;
c.
Eigenkapital, risikotragendes Fremdkapital, langfristiges Fremdkapital, kurzfristiges Fremdkapital;
d.
offene und stille Reserven;
e.
einschlägige Kosten einschliesslich der Erwerbskosten oder Anzahlungen für Fahrzeuge, Grundstücke, Gebäude, Anlagen und Rollmaterial;
f.
andere Belastungen des Betriebsvermögens;
g.
gesicherte Einnahmen.

2. Der Gesuchsteller ist insbesondere dann nicht finanziell leistungsfähig, wenn erhebliche Rückstände an Steuern oder Beiträgen zu Sozialversicherungen bestehen, die aus der Unternehmenstätigkeit geschuldet werden.

3. Das BAV kann insbesondere verlangen, dass der Gesuchsteller einen Prüfbericht und geeignete Unterlagen einer Bank, eines Wirtschaftsprüfers oder eines Buchprüfers vorlegt. Darin müssen Angaben zu den in Ziffer 1 genannten Punkten enthalten sein.

4. Übersteigen die finanziellen Verpflichtungen des Gesuchstellers seine im Inland verfügbaren Mittel und Erlöse, so kann das BAV eine Bankgarantie oder eine Bürgschaft eines solventen schweizerischen Unternehmens verlangen.

Anhang 2 111

111 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 5. Sept 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3277).

(Art. 19a Abs. 6)

Grenzbetriebsstrecken

1.
Basel Bad Bf – Grenze (– Weil am Rhein)
2.
Basel Bad Bf – Grenze (– Basel Bad Rbf)
3.
Basel Bad Bf – Infrastrukturgrenze BEV112/SBB – Basel SBB PB113/RB114
4.
Basel RB-Nordkopf – Basel St. Jakob – Basel GB115 – Basel SBB
5.
Basel Bad Bf – Grenze (– Grenzach)
6.
Basel Bad Bf – Grenze (– Lörrach)
7.
(Kreuzlingen –) Infrastrukturgrenze SBB/BEV – Grenze (– Konstanz)
8.
(Kreuzlingen Hafen –) Infrastrukturgrenze SBB/BEV – Grenze (– Konstanz)
9.
Schaffhausen – Grenze (– Gottmadingen)
10.
Schaffhausen – Grenze (– Erzingen [Baden])
11.
St. Margrethen – Grenze (Österreich)
12.
Buchs SG – Grenze (Fürstentum Liechtenstein)
13.
Basel SBB – Basel St. Johann – Grenze (Frankreich)
14.
Vallorbe – Grenze (Frankreich)
15.
Genève-La Praille – La Plaine – Grenze (Frankreich)
16.
Genève-Cornavin – La Plaine – Grenze (Frankreich)
17.
Chiasso Smistamento – Grenze (Italien)

112 BEV: Bundeseisenbahnvermögen (der Bundesrepublik Deutschland)

113 PB: Personenbahnhof

114 RB: Rangierbahnhof

115 GB: Güterbahnhof

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