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Verordnung
über die Sicherheitsuntersuchung von Zwischenfällen
im Verkehrswesen
(VSZV)

vom 17. Dezember 2014 (Stand am 1. Februar 2015)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 15a Absätze 1 und 5, 15b Absatz 6, 15c und 95
des Eisenbahngesetzes vom 20. Dezember 19571 (EBG),
auf Artikel 12 Absatz 1 des Bundesgesetzes vom 5. Oktober 19902
über die Anschlussgleise,
auf Artikel 5 Absatz 2 des Seeschifffahrtsgesetzes vom 23. September 19533
und auf die Artikel 25 Absätze 1 und 5, 26 Absatz 6 und 26a Absatz 1
des Luftfahrtgesetzes vom 21. Dezember 19484 (LFG),
in Ausführung der Verordnung (EU) Nr. 996/20105 in der für die Schweiz gemäss Ziffer 3 des Anhangs zum Abkommen vom 21. Juni 19996 zwischen der
Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Europäischen Gemeinschaft über
den Luftverkehr jeweils verbindlichen Fassung
und der Richtlinie 2004/49/EG7 in der für die Schweiz gemäss Anhang 1 zum
Abkommen vom 21. Juni 19998 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Europäischen Gemeinschaft über den Güter- und Personenverkehr
auf Schiene und Strasse jeweils verbindlichen Fassung,

verordnet:

1 SR 742.101

2 SR 742.141.5

3 SR 747.30

4 SR 748.0

5 Verordnung (EU) Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Okt. 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störungen in der Zivilluftfahrt und zur Aufhebung der Richtlinie 94/56/EG, ABl. L 295 vom 12.11.2010, S. 35–50.

6 SR 0.748.127.192.68

7 Richtlinie 2004/49/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. April 2004 über Eisenbahnsicherheit in der Gemeinschaft und zur Änderung der Richtlinie 95/18/EG des Rates über die Erteilung von Genehmigungen an Eisenbahnunternehmen und der Richtlinie 2001/14/EG über die Zuweisung von Fahrwegkapazität der Eisenbahn, die Erhebung von Entgelten für die Nutzung von Eisenbahninfrastruktur und die Sicherheitsbescheinigung (Richtlinie über die Eisenbahnsicherheit), ABl. L 164 vom 30.4.2004, S. 44; zuletzt geändert durch Richtlinie 2009/149/EG, ABl. L 313 vom 28.11.2009, S. 65.

8 SR 0.740.72

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Mel­dung und die Un­ter­su­chung von Zwi­schen­fäl­len:

a.
bei Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men, bei Seil­bahn-, Au­to­mo­bil-, Trol­ley­bus- und Schiff­fahrts­un­ter­neh­men mit Bun­des­kon­zes­si­on so­wie auf An­schluss­glei­sen (öf­fent­li­cher Ver­kehr);
b.
in der Zi­vil­luft­fahrt im In­land und von schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeu­gen im Aus­land;
c.
in der See­schiff­fahrt mit im Schwei­ze­ri­schen See­schiffs­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen See­schif­fen.

2 Sie re­gelt die Or­ga­ni­sa­ti­on und die Auf­ga­ben der Schwei­ze­ri­schen Si­cher­heits­un­ter­su­chungs­stel­le (SUST).

Art. 2 Zweck und Gegenstand der Untersuchung  

1 Die Un­ter­su­chung dient der Ver­hü­tung von wei­te­ren Zwi­schen­fäl­len.

2 Un­ter­sucht wer­den die tech­ni­schen, be­trieb­li­chen, mensch­li­chen, or­ga­ni­sa­to­ri­schen und sys­te­mi­schen Ur­sa­chen und Um­stän­de, die zum Zwi­schen­fall ge­führt ha­ben.

Art. 3 Zwischenfälle  

Als Zwi­schen­fäl­le gel­ten:

a.
im öf­fent­li­chen Ver­kehr: Er­eig­nis­se nach den Ar­ti­keln 15 und 16;
b.
in der Zi­vil­luft­fahrt: Un­fäl­le und Stö­run­gen nach Ar­ti­kel 2 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 996/2010;
c.
in der See­schiff­fahrt: Er­eig­nis­se, die den Flag­gen­staat nach Ar­ti­kel 94 Zif­fer 7 des See­rechts­über­ein­kom­mens der Ver­ein­ten Na­tio­nen vom 10. De­zem­ber 19829 zu ei­ner Un­ter­su­chung ver­pflich­ten.
Art. 4 Öffentlicher Verkehr: Besondere Begriffe  

Im Be­reich öf­fent­li­cher Ver­kehr be­deu­ten:

a.
Un­fall: Er­eig­nis, das die töd­li­che oder schwe­re Ver­let­zung ei­ner Per­son, einen er­heb­li­chen Sach­scha­den oder einen Stör­fall im Sin­ne der Stör­fall­ver­ord­nung vom 27. Fe­bru­ar 199110 zur Fol­ge hat;
b.
schwe­rer Vor­fall: Er­eig­nis, das bei­na­he zu ei­nem Un­fall ge­führt hät­te, der nicht durch au­to­ma­ti­sche Si­cher­heits­vor­keh­run­gen ver­hin­dert wor­den wä­re;
c.
töd­li­che Ver­let­zung: Ver­let­zung, die ei­ne Per­son auf­grund ei­nes Un­falls er­lit­ten hat und die in­nert 30 Ta­gen nach dem Un­fall zum Tod führt;
d.
schwe­re Ver­let­zung: Ver­let­zung, die ei­ne Per­son auf­grund ei­nes Un­falls er­lit­ten hat und de­ren Be­hand­lung einen Kran­ken­haus­auf­ent­halt von mehr als 24 Stun­den er­for­dert;
e.
leich­te Ver­let­zung: Ver­let­zung ei­ner Per­son, die ei­ne am­bu­lan­te ärzt­li­che Be­hand­lung er­for­dert;
f.
er­heb­li­cher Sach­scha­den: Sach­scha­den, der die un­mit­tel­ba­re Fol­ge ei­nes Un­falls ist und den Be­trag von 50 000 Fran­ken bei Seil­bah­nen oder von 180 000 Fran­ken bei al­len üb­ri­gen Ver­kehrs­mit­teln über­steigt;
g.
we­sent­li­che Stö­rung: Stö­rung, die den Be­trieb ei­ner Stre­cke für min­des­tens sechs Stun­den un­ter­bricht;
h.
aus­ser­ge­wöhn­li­ches Er­eig­nis: Er­eig­nis, das auf ein tech­ni­sches Ver­sa­gen von si­cher­heits­re­le­van­ten An­la­gen oder auf man­gel- oder feh­ler­haf­te Si­cher­heits­mass­nah­men oder auf si­cher­heits­re­le­van­te mensch­li­che Fehl­hand­lun­gen zu­rück­zu­füh­ren ist;
i.
Ge­fahr­gu­ter­eig­nis:Er­eig­nis nach Ab­schnitt 1.8.5 der Ord­nung für die in­ter­na­tio­na­le Ei­sen­bahn­be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter (RID)11, An­hang C zum Über­ein­kom­men vom 9. Mai 198012 über den in­ter­na­tio­na­len Ei­sen­bahn­ver­kehr (CO­TIF) in der Fas­sung des Än­de­rungs­pro­to­kolls vom 3. Ju­ni 199913;
j.
Si­gnal­fall: Er­eig­nis, bei dem ein Teil ei­nes Zu­ges oder ei­ner Ran­gier­be­we­gung über den zu­läs­si­gen End­punkt der Fahrt hin­aus­fährt.

10 SR 814.012

11 Das RID wird we­der in der AS noch in der SR ver­öf­fent­licht. Se­pa­rat­dru­cke mit Ein­schluss der Än­de­run­gen kön­nen beim Bun­des­amt für Bau­ten und Lo­gis­tik, Ver­kauf Bun­de­spu­bli­ka­tio­nen, 3003 Bern, oder di­rekt bei der Zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­ti­on für den in­ter­na­tio­na­len Ei­sen­bahn­ver­kehr (OTIF), www.otif.org, be­zo­gen wer­den.

12 SR 0.742.403.1

13 SR 0.742.403.12

Art. 5 Zivilluftfahrt: Entsprechung von Ausdrücken  

Für die kor­rek­te Aus­le­gung der Ver­ord­nung (EU) Nr. 996/2010, auf die die­se Ver­ord­nung ver­weist, gel­ten die fol­gen­den Ent­spre­chun­gen von Aus­drücken:

Aus­druck in der Ver­ord­nung (EU) Nr. 996/2010

Aus­druck in die­ser Ver­ord­nung

Ab­schluss­be­richt

Schluss­be­richt

Schwe­re Stö­rung

Schwe­rer Vor­fall

Zeu­gen

Per­so­nen, die sach­dien­li­che Aus­künf­te ge­ben kön­nen

2. Abschnitt: Organisation und Aufgaben der SUST

Art. 6 Stellung  

Die SUST ist ei­ne aus­ser­par­la­men­ta­ri­sche Kom­mis­si­on nach den Ar­ti­keln 57a–57g des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199714.

Art. 7 Zusammensetzung  

Die SUST setzt sich zu­sam­men aus drei bis fünf un­ab­hän­gi­gen Fach­leu­ten aus den ein­schlä­gi­gen Be­rei­chen des Ver­kehrs­we­sens.

Art. 8 Untersuchungsdienst  

Die SUST ver­fügt über ein Fach­se­kre­ta­ri­at (Un­ter­su­chungs­dienst).

Art. 9 Unabhängigkeit  

1 Die SUST und ih­re Mit­glie­der han­deln wei­sungs­un­ge­bun­den.

2 Die SUST trifft die or­ga­ni­sa­to­ri­schen Vor­keh­ren zur Wah­rung ih­rer In­ter­es­sen und zur Ver­hin­de­rung von In­ter­es­sen­kol­li­sio­nen.

Art. 10 Aufgaben der SUST  

Die SUST hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie un­ter­sucht Zwi­schen­fäl­le im Ver­kehrs­we­sen.
b.
Sie or­ga­ni­siert sich selbst und den Un­ter­su­chungs­dienst, so­weit die Or­ga­ni­sa­ti­on nicht durch die­se Ver­ord­nung oder die Ein­set­zungs­ver­fü­gung ge­re­gelt ist.
c.
Sie be­stimmt die Zie­le und die Schwer­punk­te ih­rer Tä­tig­kei­ten.
d.
Sie stellt die Lei­tung des Un­ter­su­chungs­diens­tes und des­sen üb­ri­ges Per­so­nal an.
e.
Sie be­zeich­net die Mel­de­stel­le.
f.
Sie sorgt da­für, dass die für die Un­ter­su­chun­gen er­for­der­li­chen Un­ter­su­chungs­lei­te­rin­nen und -lei­ter so­wie Fach­s­pe­zia­lis­tin­nen und -spe­zia­lis­ten zur Ver­fü­gung ste­hen.
g.
Sie über­wacht den Un­ter­su­chungs­dienst.
h.
Sie ge­neh­migt den Schluss­be­richt (Art. 47).
i.
Sie ent­schei­det über Ein­spra­chen ge­gen im Rah­men der Un­ter­su­chung er­las­se­ne Ver­fü­gun­gen (Art. 15b Abs. 4 EBG, Art. 26 Abs. 4 LFG).
j.
Sie sorgt für ein wirk­sa­mes Qua­li­täts­si­che­rungs­sys­tem.
k.
Sie er­stellt für je­des Ge­schäfts­jahr einen Jah­res­be­richt über ih­re Tä­tig­keit, ins­be­son­de­re über die Ziel­er­rei­chung, un­ter­brei­tet ihn dem Bun­des­rat zur Kennt­nis­nah­me und ver­öf­fent­licht ihn an­sch­lies­send.
Art. 11 Aufgaben der Leitung des Untersuchungsdienstes  

Die Lei­tung des Un­ter­su­chungs­diens­tes hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie er­ar­bei­tet die Grund­la­gen für Ent­schei­de der SUST und be­rich­tet ihr re­gel­mäs­sig über die Tä­tig­kei­ten des Un­ter­su­chungs­diens­tes, bei be­son­de­ren Vor­komm­nis­sen oh­ne Ver­zug.
b.
Sie er­füllt al­le Auf­ga­ben, die nicht ei­ner an­de­ren Stel­le zu­ge­wie­sen sind.
Art. 12 Aufgaben der Meldestelle  

1 Die Mel­de­stel­le nimmt Mel­dun­gen von Zwi­schen­fäl­len je­der­zeit ent­ge­gen.

2 Sie lei­tet die Mel­dun­gen so­fort an den Un­ter­su­chungs­dienst wei­ter.

Art. 13 Personal des Untersuchungsdienstes  

Das Per­so­nal des Un­ter­su­chungs­diens­tes, ein­sch­liess­lich der Lei­tung, un­ter­steht dem Bun­des­per­so­nal­recht.

Art. 14 Amtsgeheimnis  

1 Die Mit­glie­der der SUST und das Per­so­nal des Un­ter­su­chungs­diens­tes so­wie die ex­ter­nen Sach­ver­stän­di­gen wah­ren das Amts­ge­heim­nis.

2 Für die Mit­glie­der der SUST gilt das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on als vor­ge­setz­te Be­hör­de, die für die Ent­bin­dung vom Amts­ge­heim­nis zu­stän­dig ist (Art. 320 Ziff. 2 des Straf­ge­setz­bu­ches15).

3. Abschnitt: Meldepflichten

Art. 15 Öffentlicher Verkehr: Meldungen an die Meldestelle  

1 Die Un­ter­neh­men des öf­fent­li­chen Ver­kehrs mel­den der Mel­de­stel­le un­ver­züg­lich:

a.
Un­fäl­le;
b.
schwe­re Vor­fäl­le;
c.
aus­ser­ge­wöhn­li­che Er­eig­nis­se;
d.
ver­mu­te­te oder aus­ge­führ­te Sa­bo­ta­ge;
e.
Brän­de von Fahr­zeu­gen;
f.
Un­ter­gang, Kol­li­sio­nen und Grund­be­rüh­run­gen von Schif­fen.

2 Nicht ge­mel­det wer­den müs­sen of­fen­sicht­li­che Selbst­tö­tun­gen und Selbst­tö­tungs­ver­su­che so­wie Zwi­schen­fäl­le auf öf­fent­li­chen Stras­sen, die auf ei­ne Ver­let­zung der Stras­sen­ver­kehrs­re­geln zu­rück­zu­füh­ren sind.

3 Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men, die an ei­nem Zwi­schen­fall auf dem Netz ei­ner In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin be­tei­ligt sind, mel­den die­sen Zwi­schen­fall der be­trof­fe­nen In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin. Die­se lei­tet die Mel­dung un­ver­züg­lich an die Mel­de­stel­le wei­ter.

Art. 16 Öffentlicher Verkehr: Meldungen an das BAV  

1 Die Un­ter­neh­men des öf­fent­li­chen Ver­kehrs mel­den dem Bun­des­amt für Ver­kehr (BAV):

a.
Er­eig­nis­se nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 1;
b.
Er­eig­nis­se mit leich­ten Ver­let­zun­gen;
c.
Er­eig­nis­se mit Sach­scha­den über 100 000 Fran­ken;
d.
we­sent­li­che Stö­run­gen;
e.
Ge­fahr­gu­ter­eig­nis­se;
f.
grös­se­re Ex­plo­sio­nen und Brän­de von si­cher­heits­re­le­van­ten An­la­gen;
g.
Selbst­tö­tun­gen so­wie Selbst­tö­tungs­ver­su­che, so­fern die­se min­des­tens ei­ne leich­te Ver­let­zung zur Fol­ge ha­ben.

2 Über­dies sind dem BAV fol­gen­de Er­eig­nis­se zu mel­den:

a.
von den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men:
1.
Ent­glei­sun­gen bei Zug- oder Ran­gier­fahr­ten,
2.
Zu­sam­men­stös­se mit an­de­ren Fahr­zeu­gen oder Hin­der­nis­sen bei Zug- oder Ran­gier­fahr­ten,
3.
Ent­lau­fen von Schie­nen­fahr­zeu­gen,
4.
Si­gnal­fäl­le;
b.
von den Seil­bahn­un­ter­neh­men:
1.
Ris­se und Ent­glei­sun­gen von Sei­len,
2.
Ab­stür­ze und Ent­glei­sun­gen von Fahr­zeu­gen,
3.
Zu­sam­men­stös­se mit an­de­ren Fahr­zeu­gen, mit der In­fra­struk­tur oder mit ex­ter­nen Hin­der­nis­sen,
4.
Schä­den auf­grund von Pro­fil­über­schrei­tun­gen,
5.
Ver­sa­gen von Be­schleu­ni­gungs- oder Ver­zö­ge­rungs­ein­rich­tun­gen beim Ein- und Aus­fah­ren so­wie von Brem­sen und Klemm­vor­rich­tun­gen,
6.
Ab­stür­ze von Per­so­nen aus Fahr­zeu­gen.

3 Die Er­eig­nis­se müs­sen in­ner­halb von 30 Ta­gen ge­mel­det wer­den.

Art. 17 Zivilluftfahrt: Meldepflicht  

1 Zwi­schen­fäl­le in der Zi­vil­luft­fahrt sind der Mel­de­stel­le un­ver­züg­lich durch fol­gen­de be­tei­lig­te Per­so­nen oder Stel­len zu mel­den:

a.
die Ei­gen­tü­me­rin­nen und Ei­gen­tü­mer der Luft­fahr­zeu­ge;
b.
die Hal­te­rin­nen und Hal­ter der Luft­fahr­zeu­ge;
c.
die Flug­be­triebs­un­ter­neh­men;
d.
das Luft­fahrt­per­so­nal;
e.
die Or­ga­ne der Flug­si­che­rung;
f.
die Flug­platz­hal­te­rin­nen und -hal­ter;
g.
die Po­li­zei­dienst­stel­len;
h.
die Zoll­or­ga­ne;
i.
das Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt.

2 Zwi­schen­fäl­le von Ul­tra­leicht­flug­zeu­gen, Hän­ge­glei­tern, Fall­schir­men, Dra­chen, Dra­chen­fall­schir­men und Fes­sel­bal­lo­nen sind nicht zu mel­den.

Art. 18 Seeschifffahrt: Meldepflicht  

Das Schwei­ze­ri­sche See­schiff­fahrt­samt, die Schiffs­füh­rung, die schwei­ze­ri­schen See­ree­de­rei­en so­wie die von der Schweiz an­er­kann­ten Klas­si­fi­ka­ti­ons­ge­sell­schaf­ten mel­den Zwi­schen­fäl­le nach Ar­ti­kel 3 Buch­sta­be c un­ver­züg­lich der Mel­de­stel­le.

Art. 19 Meldung an ausländische Behörden  

1 Die SUST mel­det Zwi­schen­fäl­le auf schwei­ze­ri­schem Ho­heits­ge­biet, an de­nen aus­län­di­sche Un­ter­neh­men be­tei­ligt sind, den zu­stän­di­gen Be­hör­den in den Sitz­staa­ten die­ser Un­ter­neh­men.

2 Die Mel­dung darf kei­ne be­son­ders schüt­zens­wer­ten Per­so­nen­da­ten nach Ar­ti­kel 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 199216 über den Da­ten­schutz ent­hal­ten.

4. Abschnitt: Untersuchungsverfahren

Art. 20 Untersuchungsgegenstand  

1 Die SUST un­ter­sucht die Zwi­schen­fäl­le, für die ei­ne Pflicht zur Mel­dung an die Mel­de­stel­le be­steht.

2 Sie un­ter­sucht Zwi­schen­fäl­le im Aus­land nur, wenn:

a.
die Un­ter­su­chung über einen Zwi­schen­fall ei­nes schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeu­ges oder ei­nes in der Schweiz her­ge­stell­ten Luft­fahr­zeu­ges in ei­nem frem­den Staat den schwei­ze­ri­schen Be­hör­den über­las­sen wird;
b.
sich der Zwi­schen­fall aus­ser­halb ei­nes staat­li­chen Ho­heits­ge­bie­tes er­eig­net hat; oder
c.
sich kei­ne aus­län­di­sche Un­ter­su­chungs­be­hör­de um die Un­ter­su­chung küm­mert.

3 Sie un­ter­sucht Zwi­schen­fäl­le mit Luft­fahr­zeu­gen, die ei­ner zoll- oder po­li­zei­dienst­li­chen Ver­wen­dung dienten, nur, wenn zu ver­mu­ten ist, dass ei­ne Un­ter­su­chung wich­ti­ge Er­kennt­nis­se zur Ver­hü­tung von wei­te­ren Zwi­schen­fäl­len brin­gen kann.

4 Sie kann an­de­re Zwi­schen­fäl­le un­ter­su­chen, wenn zu ver­mu­ten ist, dass ei­ne Un­ter­su­chung wich­ti­ge Er­kennt­nis­se zur Ver­hü­tung von wei­te­ren Zwi­schen­fäl­len brin­gen kann.

Art. 21 Einleitung der Untersuchung  

1 Der Un­ter­su­chungs­dienst lei­tet die Un­ter­su­chung ein.

2 Er be­stimmt die für die Un­ter­su­chungs­lei­tung ver­ant­wort­li­che Per­son. Er kann die­ser Per­son wei­te­re Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter bei­ord­nen oder ex­ter­ne Sach­ver­stän­di­ge bei­zie­hen.

Art. 22 Ausstand  

1 Per­so­nen, de­ren Mit­wir­kung bei der Un­ter­su­chung vor­ge­se­hen ist, tre­ten in den Aus­stand, wenn sie:

a.
in der Sa­che ein per­sön­li­ches In­ter­es­se ha­ben;
b.
bei ei­nem be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men an­ge­stellt, Mit­glied von des­sen Lei­tungs­or­ga­nen oder mit des­sen Rech­nungs­prü­fung be­traut sind;
c.
in ge­ra­der oder in der Sei­ten­li­nie ver­wandt oder ver­schwä­gert oder durch Ehe, Ver­lo­bung oder Kin­des­an­nah­me ver­bun­den sind mit:
1.
ei­ner Ei­gen­tü­me­rin, ei­nem Ei­gen­tü­mer, ei­ner Hal­te­rin, ei­nem Hal­ter, ei­ner Be­trei­be­rin, ei­nem Be­trei­ber ei­nes Ver­kehrs­mit­tels oder ei­ner Ver­kehrs­in­fra­struk­tur, das oder die am Zwi­schen­fall be­tei­ligt oder da­von be­trof­fen ist,
2.
ei­ner lei­ten­den An­ge­stell­ten, ei­nem lei­ten­den An­ge­stell­ten oder ei­nem Mit­glied der Lei­tungs­or­ga­ne ei­nes be­tei­lig­ten Un­ter­neh­mens,
3.
ei­ner am Zwi­schen­fall be­tei­lig­ten oder da­von be­trof­fe­nen Per­son,
4.
ei­ner an­de­ren am Aus­gang des Ver­fah­rens in­ter­es­sier­ten Per­son;
d.
aus an­de­ren Grün­den in der Sa­che be­fan­gen sind.

2 Sind sie an ei­nem be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men be­tei­ligt, so ha­ben sie dies der Lei­tung des Un­ter­su­chungs­diens­tes zu mel­den.

3 Ist der Aus­stand strei­tig, so ent­schei­det die SUST.

Art. 23 Koordination mit Strafverfolgungs- und Administrativbehörden  

1 Die Un­ter­su­chung er­folgt un­ab­hän­gig von ei­nem Straf- oder ei­nem Ad­mi­nis­tra­tiv­ver­fah­ren.

2 Die Straf­ver­fol­gungs- und die Ad­mi­nis­tra­tiv­be­hör­den so­wie die SUST ko­or­di­nie­ren ih­re Tä­tig­kei­ten.

3 Sie stel­len ein­an­der Un­ter­su­chungs­un­ter­la­gen wie Aus­wer­tun­gen und Auf­zeich­nun­gen un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung.

Art. 24 Verwendung von Auskünften in Strafverfahren  

Die von ei­ner Per­son im Rah­men ei­ner Si­cher­heits­un­ter­su­chung er­teil­ten Aus­künf­te dür­fen in ei­nem Straf­ver­fah­ren nur mit de­ren Ein­ver­ständ­nis ver­wen­det wer­den.

Art. 25 Zivilluftfahrt: Koordination mit militärischen Instanzen  

Sind schwei­ze­ri­sche Mi­li­tär­luft­fahr­zeu­ge an ei­nem Zwi­schen­fall be­tei­ligt, so ko­or­di­nie­ren die Un­ter­su­chungs­lei­tung und die zu­stän­di­gen mi­li­tä­ri­schen In­stan­zen ih­re Tä­tig­kei­ten.

Art. 26 Aufnahme von Personalien  

Die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den und die Ver­ant­wort­li­chen der be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men und ge­ge­be­nen­falls die Flug­platz­lei­tung hal­ten die Na­men und Adres­sen von Per­so­nen fest, die sach­dien­li­che Aus­künf­te ge­ben könn­ten.

Art. 27 Sicherungsmassnahmen und Bewachungspflicht  

1 Der Un­ter­su­chungs­dienst ord­net die nö­ti­gen Si­che­rungs­mass­nah­men an, ins­be­son­de­re die Be­wa­chung der Un­fall­stel­le, und ent­schei­det über die Frei­ga­be der Un­fall­stel­le. Mass­nah­men der Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den blei­ben vor­be­hal­ten.

2 Die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den so­wie die für die Si­che­rungs- und Ret­tungs­ar­bei­ten zu­stän­di­gen Per­so­nen sor­gen da­für, dass ab­ge­se­hen von den zur Si­che­rung und Ret­tung not­wen­di­gen Ar­bei­ten kei­ne Ver­än­de­run­gen an der Un­fall­stel­le vor­ge­nom­men wer­den.

3 Lei­chen dür­fen nur mit dem Ein­ver­ständ­nis des Un­ter­su­chungs­diens­tes so­wie der Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de ge­bor­gen wer­den. In Fäl­len von of­fen­sicht­li­cher Selbst­tö­tung, von de­nen aus­sch­liess­lich Un­ter­neh­men des öf­fent­li­chen Ver­kehrs be­trof­fen sind, ist das Ein­ver­ständ­nis des Un­ter­su­chungs­diens­tes nicht er­for­der­lich.

4 Ver­än­de­run­gen an der Un­fall­stel­le sind zu do­ku­men­tie­ren.

5 Bild­auf­zeich­nun­gen, Tonauf­zeich­nun­gen, Funk­ti­ons­zu­stän­de der Si­che­rungs­ein­rich­tun­gen und wei­te­re Da­ten, die der Klä­rung der Ur­sa­chen und Um­stän­de des Zwi­schen­falls die­nen könn­ten, sind un­ver­züg­lich zu si­chern.

Art. 28 Zutritt zur Unfallstelle  

1 Bis der Un­ter­su­chungs­dienst tä­tig wird, ent­schei­det die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de, wer Zu­tritt zur Un­fall­stel­le hat. Da­nach ent­schei­det der Un­ter­su­chungs­dienst im Ein­ver­neh­men mit der Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de.

2 Die für die Si­che­rungs- und Ret­tungs­ar­bei­ten zu­stän­di­gen Per­so­nen und die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den ha­ben oh­ne Ein­schrän­kung Zu­tritt.

3 Den Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der zu­stän­di­gen Bun­des­be­hör­den, den be­voll­mäch­tig­ten Per­so­nen ei­nes frem­den Staa­tes so­wie wei­te­ren Per­so­nen, die ein recht­li­ches In­ter­es­se am Aus­gang der Un­ter­su­chung glaub­haft ma­chen kön­nen, ist der Zu­tritt zu ge­wäh­ren, wenn da­durch der Gang der Un­ter­su­chung nicht ge­stört wird.

Art. 29 Untersuchungshandlungen  

1 Der Un­ter­su­chungs­dienst nimmt die not­wen­di­gen Un­ter­su­chungs­hand­lun­gen vor. Er kann auf Un­ter­su­chungs­hand­lun­gen ver­zich­ten, wenn die­se in Be­zug auf die zu er­war­ten­den Er­geb­nis­se un­ver­hält­nis­mäs­sig ho­he Kos­ten ver­ur­sa­chen wür­den.

2 Er kann ex­ter­ne Sach­ver­stän­di­ge mit der Be­ar­bei­tung von be­son­de­ren Fach­fra­gen be­auf­tra­gen.

3 Er kann von den be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men oder den Or­ga­nen der Flug­si­che­rung elek­tro­ni­sche Auf­zeich­nun­gen in ei­ner Form ver­lan­gen, in der sie oh­ne be­son­de­ren tech­ni­schen Auf­wand les­bar sind.

4 Die Ori­gi­na­le der Auf­zeich­nun­gen sind auf­zu­be­wah­ren. Sie dür­fen erst mit Be­wil­li­gung des Un­ter­su­chungs­diens­tes und der zu­stän­di­gen Straf­be­hör­de ge­löscht wer­den.

Art. 30 Öffentlicher Verkehr: Unterstützungspflichten der Eisenbahnunternehmen  

1 Die be­tei­lig­ten Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men ha­ben, so­weit not­wen­dig und mög­lich, den Trans­port von Mit­glie­dern des Un­ter­su­chungs­diens­tes so­wie wei­te­ren an der Un­ter­su­chung mit­wir­ken­den Per­so­nen von der nächs­ten er­reich­ba­ren Sta­ti­on bis zur Un­fall­stel­le zu or­ga­ni­sie­ren.

2 Sie ha­ben dem Un­ter­su­chungs­dienst das für die Un­ter­su­chungs­hand­lun­gen an der Un­fall­stel­le un­mit­tel­bar not­wen­di­ge Per­so­nal so­wie die tech­ni­schen Hilfs­mit­tel un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung zu stel­len.

3 Für nach­fol­gen­de Un­ter­su­chun­gen so­wie für Ver­suchs­fahr­ten ha­ben sie die In­fra­struk­tur, das Per­so­nal, die tech­ni­schen Hilfs­mit­tel und die not­wen­di­gen Un­ter­la­gen un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung zu stel­len.

Art. 31 Vorladung  

1 Der Un­ter­su­chungs­dienst kann Per­so­nen vor­la­den, die sach­dien­li­che Aus­künf­te ge­ben kön­nen. Form und In­halt der Vor­la­dung rich­ten sich nach Ar­ti­kel 201 der Straf­pro­zess­ord­nung17 (StPO).

2 Die Vor­la­dung wird min­des­tens drei Ta­ge vor dem fest­ge­leg­ten Ter­min zu­ge­stellt. Bei der Fest­le­gung des Zeit­punkts wird auf die Ab­kömm­lich­keit der vor­zu­la­den­den Per­so­nen an­ge­mes­sen Rück­sicht ge­nom­men.

3 In drin­gen­den Fäl­len oder mit dem Ein­ver­ständ­nis der vor­zu­la­den­den Per­son kann von den An­for­de­run­gen an Form und Frist ab­ge­wi­chen wer­den.

Art. 32 Durchsuchungen  

1 Der Un­ter­su­chungs­dienst kann Ge­gen­stän­de, Auf­zeich­nun­gen so­wie Häu­ser, Woh­nun­gen und an­de­re nicht all­ge­mein zu­gäng­li­che Räu­me durch­su­chen.

2 Er kann ei­ne Durch­su­chung nur mit Ein­wil­li­gung der be­rech­tig­ten Per­son vor­neh­men; aus­ge­nom­men sind Auf­zeich­nun­gen.

3 Die Ein­wil­li­gung der be­rech­tig­ten Per­son ist nicht not­wen­dig, wenn An­lass zur Ver­mu­tung be­steht, dass dem Un­ter­su­chungs­dienst we­sent­li­che In­for­ma­tio­nen zur Auf­klä­rung von Zwi­schen­fäl­len vor­ent­hal­ten wer­den.

4 Für die Durch­su­chun­gen gel­ten die Ar­ti­kel 245–247 so­wie 248 Ab­sät­ze 1, 2 und 4 StPO18.

5 Über ein Ent­sie­ge­lungs­ge­such des Un­ter­su­chungs­diens­tes ent­schei­det das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt in­ner­halb ei­nes Mo­nats. Der Ent­scheid ist end­gül­tig.

Art. 33 Beschlagnahmungen  

1 Der Un­ter­su­chungs­dienst kann Un­fall­ge­gen­stän­de, de­ren Be­stand­tei­le und wei­te­re sach­dien­li­che Ge­gen­stän­de be­schlag­nah­men.

2 Für die Durch­füh­rung der Be­schlag­nah­mun­gen gel­ten die Ar­ti­kel 264 Ab­sät­ze 1 und 3, 265 Ab­sät­ze 1, 2 und 4, 266 Ab­sät­ze 1 und 2 so­wie 267 Ab­sät­ze 5 und 6 StPO19.

Art. 34 Medizinische Untersuchungen  

1 Der Un­ter­su­chungs­dienst kann Per­so­nen, die beim Füh­ren ei­nes be­tei­lig­ten Ver­kehrs­mit­tels mit­wirk­ten, me­di­zi­nisch auf ih­ren kör­per­li­chen oder geis­ti­gen Zu­stand un­ter­su­chen las­sen.

2 Ein­grif­fe in die kör­per­li­che In­te­gri­tät kön­nen an­ge­ord­net wer­den, wenn sie we­der be­son­de­re Schmer­zen be­rei­ten noch die Ge­sund­heit ge­fähr­den.

3 Für die Durch­füh­rung der Un­ter­su­chun­gen gilt Ar­ti­kel 252 StPO20.

Art. 35 Autopsien  

1 Der Un­ter­su­chungs­dienst lässt in ei­nem In­sti­tut für Rechts­me­di­zin ei­ne Au­top­sie vor­neh­men, wenn bei ei­nem Un­fall Per­so­nen, die beim Füh­ren ei­nes be­tei­lig­ten Ver­kehrs­mit­tels mit­wirk­ten, ge­tö­tet wor­den oder als Fol­ge des Un­falls spä­ter ge­stor­ben sind.

2 Er kann die Au­top­sie von an­de­ren in­fol­ge des Un­falls ver­stor­be­nen Per­so­nen an­ord­nen.

3 Er in­for­miert vor­ab die zu­stän­di­ge Straf­be­hör­de über die Frei­ga­be der Lei­che.

Art. 36 Einholen von Gutachten  

1 Der Un­ter­su­chungs­dienst kann Gut­ach­ten ein­ho­len.

2 Es gel­ten die Ar­ti­kel 182, 183 Ab­satz 1, 184 mit Aus­nah­me von Ab­sät­zen 2 Buch­sta­be f und 7, 185 mit Aus­nah­me der po­li­zei­li­chen Vor­füh­rung in Ab­satz 4, 187, 189 und 190 StPO21.

Art. 37 Seeschifffahrt: Zwangsmassnahmen  

Die in die­ser Ver­ord­nung vor­ge­se­he­nen Zwangs­mass­nah­men (Art. 31–36) fin­den in der See­schiff­fahrt nur in­so­weit An­wen­dung, als für sie ei­ne Grund­la­ge im See­schiff­fahrts­ge­setz vom 23. Sep­tem­ber 1953 be­steht.

Art. 38 Freigabe von Unfallgegenständen  

Über die Frei­ga­be von Un­fall­ge­gen­stän­den oder de­ren Be­stand­tei­len ent­schei­det der Un­ter­su­chungs­dienst. An­ord­nun­gen der Straf­be­hör­den blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 39 Von interessierten Personen und Stellen vorgeschlagene Untersuchungshandlungen  

1 In­ter­es­sier­te Per­so­nen und Stel­len kön­nen dem Un­ter­su­chungs­dienst vor­schla­gen, be­stimm­te Un­ter­su­chungs­hand­lun­gen vor­zu­neh­men.

2 Es be­steht kein An­spruch auf be­stimm­te Un­ter­su­chungs­hand­lun­gen.

Art. 40 Recht auf Verweigerung der Aussage  

Der Un­ter­su­chungs­dienst macht Per­so­nen, die sach­dien­li­che Aus­künf­te ge­ben kön­nen, auf ihr Recht auf Ver­wei­ge­rung der Aus­sa­ge auf­merk­sam.

Art. 41 Protokoll  

1 Die An­hö­run­gen von Per­so­nen, die sach­dien­li­che Aus­künf­te ge­ben kön­nen, wer­den zu­sam­men­fas­send pro­to­kol­liert. Die an­ge­hör­ten und die an­hö­ren­den Per­so­nen un­ter­schrei­ben die Pro­to­kol­le. Un­ter­schreibt ei­ne an­ge­hör­te Per­son nicht, so ist der Grund da­für im Pro­to­koll an­zu­mer­ken.

2 An­stel­le ei­nes zu­sam­men­fas­sen­den Pro­to­kolls kann die An­hö­rung auf Ton­trä­ger auf­ge­zeich­net wer­den. Von der auf Ton­trä­ger auf­ge­zeich­ne­ten An­hö­rung wird ei­ne Ab­schrift er­stellt, so­weit dies für die Un­ter­su­chung not­wen­dig ist.

3 Ort, Da­tum, Be­ginn und En­de der An­hö­rung sind im Pro­to­koll oder auf dem Ton­trä­ger fest­zu­hal­ten.

Art. 42 Aktennotiz  

1 Die Un­ter­su­chung der Un­fall­ge­gen­stän­de, Au­gen­schei­ne, Mass­nah­men zur Re­kon­struk­ti­on des Her­gangs des Zwi­schen­falls, In­for­ma­ti­ons­ge­sprä­che und wei­te­re Un­ter­su­chungs­hand­lun­gen wer­den in Ak­ten­no­ti­zen fest­ge­hal­ten.

2 Die Ak­ten­no­ti­zen sind mit dem Da­tum ih­rer Er­stel­lung zu ver­se­hen und von der Un­ter­su­chungs­lei­tung oder der be­auf­trag­ten Per­son zu un­ter­zeich­nen.

Art. 43 Vorbericht  

1 So­bald der Her­gang ei­nes Zwi­schen­falls in den we­sent­li­chen Zü­gen er­kenn­bar ist, er­stat­tet der Un­ter­su­chungs­dienst einen Vor­be­richt. Die­ser ent­hält min­des­tens An­ga­ben über die be­tei­lig­ten Per­so­nen und Ver­kehrs­mit­tel, den Her­gang und die Un­ter­su­chungs­lei­tung.

2 Der Vor­be­richt wird dem be­tei­lig­ten Per­so­nal, den Hal­te­rin­nen und Hal­tern, den Ei­gen­tü­me­rin­nen und Ei­gen­tü­mern so­wie den Be­trei­be­rin­nen und Be­trei­bern der be­tei­lig­ten Ver­kehrs­mit­tel, dem zu­stän­di­gen De­par­te­ment, dem zu­stän­di­gen Bun­des­amt und der zu­stän­di­gen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de zur Ori­en­tie­rung zu­ge­stellt. Für die Nen­nung von Na­men gilt Ar­ti­kel 54.

3 Die Ori­en­tie­rung der zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Be­hör­den und Or­ga­ni­sa­tio­nen rich­tet sich nach dem in­ter­na­tio­na­len Recht.

Art. 44 Zwischenbericht  

Der Un­ter­su­chungs­dienst teilt we­sent­li­che Un­ter­su­chungs­er­geb­nis­se, die für die Ver­hü­tung von Zwi­schen­fäl­len von Be­deu­tung sind und So­fort­mass­nah­men er­for­dern könn­ten, dem zu­stän­di­gen De­par­te­ment und dem zu­stän­di­gen Bun­des­amt in ei­nem Zwi­schen­be­richt mit den ent­spre­chen­den Emp­feh­lun­gen un­ver­züg­lich mit.

Art. 45 Summarische Untersuchung und summarischer Bericht: Allgemeines  

1 Der Un­ter­su­chungs­dienst kann ei­ne Un­ter­su­chung ab­sch­lies­sen, wenn auf­grund der ers­ten Un­ter­su­chungs­hand­lun­gen fest­steht, dass wei­te­re Un­ter­su­chungs­hand­lun­gen kei­ne zweck­dien­li­chen Er­kennt­nis­se er­brin­gen.

2 Er kann sich bei der sum­ma­ri­schen Un­ter­su­chung auf die Be­fra­gung der Be­tei­lig­ten und von wei­te­ren be­trof­fe­nen Per­so­nen be­schrän­ken.

3 Er er­stellt einen sum­ma­ri­schen Be­richt. Die­ser gibt Aus­kunft über die be­tei­lig­ten Per­so­nen, die be­tei­lig­ten Ver­kehrs­mit­tel und den Her­gang des Zwi­schen­falls.

4 Er ver­öf­fent­licht den Be­richt im In­ter­net.

Art. 46 Summarische Untersuchung und summarischer Bericht: Zivilluftfahrt  

1 Zwi­schen­fäl­le von Luft­fahr­zeu­gen mit ei­ner höchst­zu­läs­si­gen Ab­flug­mas­se von we­ni­ger als 2250 kg wer­den nur sum­ma­risch un­ter­sucht.

2 Sie wer­den je­doch voll­stän­dig un­ter­sucht, wenn:

a.
je­mand ei­ne töd­li­che oder ei­ne schwe­re Ver­let­zung er­lit­ten hat;
b.
an­zu­neh­men ist, dass man­geln­de Luft­tüch­tig­keit, so­weit sie sich nicht aus­schliess­lich auf das Fahr­werk be­zieht, zum Zwi­schen­fall ge­führt hat;
c.
es sich um ge­werbs­mäs­si­ge Flü­ge oder Schu­lungs­flü­ge han­delt und das Luft­fahr­zeug er­heb­lich be­schä­digt wor­den ist;
d.
die voll­stän­di­ge Un­ter­su­chung des Zwi­schen­falls nach Auf­fas­sung des Un­ter­su­chungs­diens­tes be­son­ders nütz­lich ist;
e.
bei Zwi­schen­fäl­len aus­län­di­scher Luft­fahr­zeu­ge die aus­län­di­sche Un­ter­su­chungs­be­hör­de ei­ne voll­stän­di­ge Un­ter­su­chung ver­langt.

3 Zwi­schen­fäl­le von Mo­tor­seg­lern, Se­gel­flug­zeu­gen, Frei­bal­lo­nen und Luft­fahr­zeu­gen der Son­der­ka­te­go­rie Ei­gen­bau wer­den nur sum­ma­risch un­ter­sucht, aus­ser wenn je­mand ei­ne töd­li­che oder ei­ne schwe­re Ver­let­zung er­lit­ten hat. Der Un­ter­su­chungs­dienst kann die voll­stän­di­ge Un­ter­su­chung an­ord­nen, wenn sie nach sei­ner Auf­fas­sung für die Un­fall­ver­hü­tung be­son­ders nütz­lich ist.

Art. 47 Schlussbericht  

1 Der Un­ter­su­chungs­dienst fasst die Er­geb­nis­se der Un­ter­su­chung in ei­nem Schluss­be­richt zu­sam­men.

2 Der Schluss­be­richt gibt Aus­kunft über:

a.
die be­tei­lig­ten und die be­trof­fe­nen Per­so­nen, Un­ter­neh­men, Ver­kehrs­mit­tel und Ver­kehrs­in­fra­struk­tu­ren;
b.
den Her­gang des Zwi­schen­falls so­wie des­sen Ur­sa­chen und Um­stän­de;
c.
das Aus­mass der Per­so­nen- und der Sach­schä­den;
d.
die Er­geb­nis­se der Un­ter­su­chungs­hand­lun­gen und der Gut­ach­ten.

3 Wur­den Si­cher­heits­män­gel fest­ge­stellt, so ent­hält der Schluss­be­richt ent­spre­chen­de Si­cher­heits­emp­feh­lun­gen.

4 Der Un­ter­su­chungs­dienst stellt den Ent­wurf des Schluss­be­richts den von der Un­ter­su­chung di­rekt Be­trof­fe­nen und an ihr di­rekt Be­tei­lig­ten, dem zu­stän­di­gen De­par­te­ment und dem zu­stän­di­gen Bun­des­amt zur Stel­lung­nah­me zu.

5 Stel­lung­nah­men kön­nen in­nert 60 Ta­gen ab Zu­stel­lung des Ent­wurfs des Schluss­be­richts ein­ge­reicht wer­den

6 Er er­stellt un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Stel­lung­nah­men den Schluss­be­richt und un­ter­brei­tet ihn der SUST zur Ge­neh­mi­gung.

7 Er stellt den Schluss­be­richt den Per­so­nen und Stel­len zu, die be­reits den Ent­wurf des Schluss­be­richts er­hal­ten ha­ben.

Art. 48 Sicherheitsempfehlungen  

1 Die SUST rich­tet die Si­cher­heits­emp­feh­lun­gen an das zu­stän­di­ge Bun­des­amt und setzt das zu­stän­di­ge De­par­te­ment über die Emp­feh­lun­gen in Kennt­nis. Bei dring­li­chen Si­cher­heits­pro­ble­men in­for­miert sie um­ge­hend das zu­stän­di­ge De­par­te­ment. Sie kann zu den Um­set­zungs­be­rich­ten des Bun­des­amts zu­han­den des zu­stän­di­gen De­par­te­ments Stel­lung neh­men.

2 Die Bun­de­säm­ter un­ter­rich­ten die SUST und das zu­stän­di­ge De­par­te­ment pe­ri­odisch über die Um­set­zung der Emp­feh­lun­gen oder über die Grün­de, wes­halb sie auf Mass­nah­men ver­zich­ten.

3 Das zu­stän­di­ge De­par­te­ment kann Auf­trä­ge zur Um­set­zung von Emp­feh­lun­gen an das zu­stän­di­ge Bun­des­amt rich­ten.

Art. 49 Wiederaufnahme der Untersuchung  

Wer­den in­ner­halb von zehn Jah­ren nach Ge­neh­mi­gung des Schluss­be­richts neue we­sent­li­che Tat­sa­chen be­kannt, so nimmt der Un­ter­su­chungs­dienst von sich aus oder auf An­trag die Un­ter­su­chung wie­der auf.

Art. 50 Kosten der Untersuchung  

1 Die Un­ter­su­chungs­kos­ten kön­nen den ver­ur­sa­chen­den Per­so­nen auf­er­legt wer­den:

a.
bei vor­sätz­li­chem Han­deln: zu 50–75 Pro­zent;
b.
bei grob­fahr­läs­si­gem Han­deln: zu 25–50 Pro­zent.

2 Die Kos­ten po­li­zei­li­cher Auf­ga­ben im Zu­sam­men­hang mit ei­nem Zwi­schen­fall gel­ten nicht als Un­ter­su­chungs­kos­ten, so­fern der Un­ter­su­chungs­dienst die­se Auf­ga­ben nicht aus­drück­lich den Po­li­zei­or­ga­nen auf­ge­tra­gen hat.

Art. 51 Akteneinsicht  

1 Ak­ten­ein­sicht ver­lan­gen kön­nen:

a.
die vom Un­ter­su­chungs­ver­fah­ren di­rekt Be­trof­fe­nen;
b.
das zu­stän­di­ge Bun­des­amt;
c.
die kan­to­na­len Straf­be­hör­den;
d.
die an der Un­ter­su­chung be­tei­lig­te Per­so­nen, die einen frem­den Staat re­prä­sen­tie­ren.

2 Die Ak­ten­ein­sicht darf be­schränkt, ver­wei­gert oder auf­ge­scho­ben wer­den, so­lan­ge das In­ter­es­se der Un­ter­su­chung nach die­ser Ver­ord­nung oder ei­ner lau­fen­den an­de­ren Un­ter­su­chung es er­for­dert.

3 Ist die Un­ter­su­chung ab­ge­schlos­sen, so stellt der Un­ter­su­chungs­dienst die Ak­ten auf Ver­lan­gen den zu­stän­di­gen Un­ter­su­chungs-, Ge­richts- und Ver­wal­tungs­be­hör­den für de­ren Ver­fah­ren zur Ver­fü­gung.

Art. 52 Fristen  

1 Un­ter­su­chun­gen von Zwi­schen­fäl­len sind in­ner­halb von 12 Mo­na­ten ab­zu­sch­lies­sen.

2 Für Zwi­schen­fäl­le mit Gross­luft­fahr­zeu­gen oder See­schif­fen gilt ei­ne Frist von 18 Mo­na­ten. Als Gross­luft­fahr­zeug gilt ein Luft­fahr­zeug, das ei­ne höchst­zu­läs­si­ge Ab­flug­mas­se von min­des­tens 5700 kg auf­weist, in der Luft­tüch­tig­keits­ka­te­go­rie Stan­dard, Un­ter­ka­te­go­rie Trans­port ein­ge­teilt ist oder über mehr als zehn Sitz­plät­ze für Flug­gäs­te und Be­sat­zung ver­fügt.

3 Kann die Frist nicht ein­ge­hal­ten wer­den, so mel­det die Un­ter­su­chungs­lei­tung dies der Lei­tung des Un­ter­su­chungs­diens­tes und be­grün­det die Ver­zö­ge­rung. Die Lei­tung des Un­ter­su­chungs­diens­tes setzt ei­ne an­ge­mes­se­ne Nach­frist.

5. Abschnitt: Veröffentlichungen

Art. 53 Berichte und Zusammenfassungen der SUST  

1 Die SUST ver­öf­fent­licht die Vor-, Zwi­schen- und Schluss­be­rich­te.

2 Sie ver­öf­fent­licht pe­ri­odisch, je­doch min­des­tens ein­mal jähr­lich, ei­ne Zu­sam­men­fas­sung der sum­ma­ri­schen Be­rich­te.

3 Sie ver­öf­fent­licht min­des­tens ein­mal jähr­lich ei­ne Zu­sam­men­fas­sung der Si­cher­heits­emp­feh­lun­gen. Dar­in be­rich­tet sie auch über den Stand der Um­set­zung.

4 Sie ver­öf­fent­licht ih­re Be­rich­te und Zu­sam­men­fas­sun­gen im In­ter­net.

5 Sie stellt ih­re Be­rich­te und Zu­sam­men­fas­sun­gen in den je­wei­li­gen Be­rei­chen von Am­tes we­gen fol­gen­den Per­so­nen und Stel­len zu:

a.
den Un­ter­neh­men des öf­fent­li­chen Ver­kehrs so­wie den ent­spre­chen­den In­stand­hal­tungs­be­trie­ben;
b.
im Be­reich der Zi­vil­luft­fahrt:
1.
den Flug­be­triebs­un­ter­neh­men,
2.
den Flug­schu­len,
3.
den Un­ter­halts­be­trie­ben,
4.
den Flug­leh­re­rin­nen und Flug­leh­rern,
5.
den Or­ga­nen der Flug­si­che­rung,
6.
den Flug­platz­lei­tun­gen;
c.
im Be­reich der See­schiff­fahrt: den schwei­ze­ri­schen See­ree­de­rei­en;
d.
wei­te­ren Per­so­nen und Or­ga­ni­sa­tio­nen, die sich mit Fra­gen der Flug- oder Ver­kehrs­si­cher­heit be­fas­sen;
e.
den zu­stän­di­gen Be­hör­den des Bun­des und der Kan­to­ne.
Art. 54 Datenschutz  

1 In den Be­rich­ten und Zu­sam­men­fas­sun­gen der SUST dür­fen kei­ne Per­so­nen mit Na­men ge­nannt wer­den.

2 Da­von aus­ge­nom­men sind die Na­men der be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men, Flug­schu­len, Un­ter­halts- und In­stand­hal­tungs­be­trie­be so­wie der Her­stel­le­rin­nen der be­tei­lig­ten Ver­kehrs­mit­tel und ih­rer Be­stand­tei­le, der Si­che­rungs­an­la­gen so­wie der In­fra­struk­tu­ren und ih­rer Be­stand­tei­le

Art. 55 Statistik  

1 Die SUST ver­öf­fent­licht jähr­lich Sta­tis­ti­ken über Zwi­schen­fäl­le.

2 Sie lie­fert die In­for­ma­tio­nen über Zwi­schen­fäl­le:

a.
im Be­reich der Zi­vil­luft­fahrt an die In­ter­na­tio­na­le Zi­vil­luft­fahrt-Or­ga­ni­sa­ti­on (In­ter­na­tio­nal Ci­vil Avia­ti­on Or­ga­ni­za­ti­on, ICAO), die Eu­ro­päi­sche Zi­vil­luft­fahrt-Kon­fe­renz (Eu­ro­pean Ci­vil Avia­ti­on Con­fe­rence, ECAC) und die Eu­ro­päi­sche Agen­tur für Flug­si­cher­heit (Eu­ro­pean Avia­ti­on Sa­fe­ty Agency, EA­SA);
b.
im Be­reich der See­schiff­fahrt an die In­ter­na­tio­na­le See­schiff­fahrts-Or­ga­ni­sa­ti­on (In­ter­na­tio­nal Ma­ri­ti­me Orga­ni­za­ti­on, IMO).
Art. 56 Informationen zur Unfallverhütung  

Die SUST kann all­ge­mei­ne sach­dien­li­che In­for­ma­tio­nen zur Un­fall­ver­hü­tung er­stel­len und ver­öf­fent­li­chen.

Art. 57 Ausländische Berichte  

1 Die SUST lei­tet aus­län­di­sche Be­rich­te über Zwi­schen­fäl­le, an de­nen Ver­kehrs­mit­tel schwei­ze­ri­scher Un­ter­neh­men be­tei­ligt sind, wei­ter an das zu­stän­di­ge Bun­des­amt und an­de­re zu­stän­di­ge Be­hör­den des Bun­des so­wie an al­le Un­ter­neh­men und Per­so­nen, die dar­an ein In­ter­es­se glaub­haft ge­macht ha­ben.

2 Sie ver­öf­fent­licht die Be­rich­te im In­ter­net.

6. Abschnitt: Strafbarkeit der Unterlassung von Meldungen

Art. 58  

1 Wer die Mel­de­pflicht nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 1 oder 3 ver­letzt, wird nach Ar­ti­kel 86a Ab­satz 1 Buch­sta­be e EBG be­straft.

2 Wer die Mel­de­pflicht nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 1 ver­letzt, wird nach Ar­ti­kel 91 Ab­satz 1 Buch­sta­be i LFG be­straft.

7. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 59 Aufhebung anderer Erlasse  

Die fol­gen­den Er­las­se wer­den auf­ge­ho­ben:

1.
Or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung SUST vom 23. März 201122;
2.
Un­fall­un­ter­su­chungs­ver­ord­nung vom 28. Ju­ni 200023;
3.
Ver­ord­nung vom 23. No­vem­ber 199424 über die Un­ter­su­chung von Flug­un­fäl­len und schwe­ren Vor­fäl­len.

22 [AS 2011 4589, 2011 4573Art. 2 Bst. a]

23 [AS 2000 2103, 2006 4705Ziff. II 68, 2011 4573Art. 2 Bst. b 4575]

24 [AS 1994 3037, 1999 2495, 2011 4573Art. 2 Bst. c 4579]

Art. 60 Änderung anderer Erlasse  

Die Än­de­rung an­de­rer Er­las­se wird im An­hang ge­re­gelt.

Art. 61 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Fe­bru­ar 2015 in Kraft.

Anhang

(Art. 60)

Änderung anderer Erlasse

Die nachstehenden Verordnungen werden wie folgt geändert:

25

25 Die Änderungen können unter AS 2015 215konsultiert werden.

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