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Verordnung
über Seilbahnen zur Personenbeförderung
(Seilbahnverordnung, SebV)

vom 21. Dezember 2006 (Stand am 1. Juli 2020)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 3 Absatz 4, 4 Absatz 1, 8 Absatz 5, 9 Absatz 5, 11 Absatz 3, 26 und 27 des Seilbahngesetzes vom 23. Juni 20061 (SebG)
und auf die Artikel 7 Absatz 2, 18 Absatz 2, 43 und 63
des Personenbeförderungsgesetzes vom 20. März 20092 (PBG)
sowie in Ausführung des Bundesgesetzes vom 6. Oktober 19953 über
die technischen Handelshemmnisse,4

verordnet:

1 SR 743.01

2 SR 745.1

3 SR 946.51

4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

1. Abschnitt: Gegenstand, Geltungsbereich und Begriffe 5

5 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 1 Gegenstand  

Die­se Ver­ord­nung ent­hält die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zum SebG so­wie die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zum PBG be­tref­fend Seil­bah­nen. Sie ent­hält Be­stim­mun­gen ins­be­son­de­re über:6

a.7
das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren und die Kon­zes­si­ons­er­tei­lung;
b.
die Be­triebs­be­wil­li­gung, die Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on, das Per­so­nal und die tech­ni­sche Lei­tung, den Be­trieb und die In­stand­hal­tung so­wie die Be­sei­ti­gung der Seil­bahn;
c.
die Auf­sicht;
d.
die Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­len, die Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­ver­fah­ren und die An­for­de­run­gen an Sach­ver­stän­di­ge;
e.8
das In­ver­kehr­brin­gen von Teil­sys­te­men und Si­cher­heits­bau­tei­len für Seil­bah­nen;
f.9
den Ent­wurf, den Bau und die In­be­trieb­nah­me neu­er Seil­bah­nen.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 2 Geltungsbereich 10  

Die­se Ver­ord­nung gilt für al­le Seil­bah­nen im Gel­tungs­be­reich des SebG.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 3 Begriffe 11  

1 Klein­seil­bah­nen sind Seil­bah­nen, die für den Trans­port von höchs­tens acht Per­so­nen je Fahrtrich­tung zu­ge­las­sen sind.

2 Ge­werbs­mäs­sig han­delt, wer Rei­sen­de be­för­dert, um da­mit einen wirt­schaft­li­chen Er­folg zu er­zie­len.

3 Ein sicher­heits­re­le­van­tes Bau­teilist je­des Bau­teil der An­la­ge, des­sen Aus­fall oder Fehl­funk­ti­on die Si­cher­heit oder Ge­sund­heit von Per­so­nen ge­fähr­det.

4 Es gel­ten die Be­grif­fe in Ar­ti­kel 3 Num­mern 1–10, 12, 13, 16–18 und 22–27 der Ver­ord­nung (EU) 2016/424 (EU-Seil­bahn­ver­ord­nung)12.13

5 Das In­ver­kehr­brin­gen be­deu­tet die erst­ma­li­ge Be­reit­stel­lung ei­nes Teil­sys­tems oder ei­nes Si­cher­heits­bau­teils auf dem Schwei­zer Markt.14

6 Ein Be­voll­mäch­tig­ter ist ei­ne in der Schweiz an­säs­si­ge Per­son, die von ei­nem Her­stel­ler schrift­lich be­auf­tragt wur­de, in sei­nem Na­men be­stimm­te Auf­ga­ben wahr­zu­neh­men.15

7 Ein Im­por­teurist ei­ne in der Schweiz an­säs­si­ge Per­son, die ein Teil­sys­tem oder ein Si­cher­heits­bau­teil aus dem Aus­land in Ver­kehr bringt.16

8 Die in Ar­ti­kel 3 Num­mern 19–21 der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung ge­nann­ten Be­grif­fe sind ge­mä­ss der schwei­ze­ri­schen Ge­setz­ge­bung über Pro­duk­te­si­cher­heit und Ak­kre­di­tie­rung zu ver­ste­hen.17

9 Als si­cher­heistre­le­van­te Tä­tig­kei­ten gel­ten:

a.
das Tref­fen der nö­ti­gen An­ord­nun­gen bei Stö­run­gen und Un­fäl­len;
b.
das Füh­ren und Über­wa­chen von Ka­bi­nen;
c.
das Über­wa­chen der Ein- und Aus­stie­ge;
d.
das Ber­gen.18

10 EinSeil­bahn­un­ter­neh­men ist der In­ha­ber oder die In­ha­be­rin der Be­triebs­be­wil­li­gung.19

11 Seil­bahn­spe­zi­fi­sche Be­triebser­fah­rung hat, wer im Be­trieb und in der In­stand­hal­tung der ent­spre­chen­den An­lagen­ty­pen tä­tig ist.20

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

12 Ver­ord­nung (EU) 2016/424 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 9. März 2016 über Seil­bah­nen und zur Auf­he­bung der Richt­li­nie 2000/9/EG, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 81 vom 31.3.2016, S. 1.

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 3a Bestimmungen über die Wirtschaftsakteure 21  

1 Die Pflich­ten der fol­gen­den Wirt­schafts­ak­teu­re rich­ten sich nach den nach­ste­hen­den Be­stim­mun­gen der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung22:

a.
Her­stel­ler: Ar­ti­kel 11;
b.
Be­voll­mäch­tig­te: Ar­ti­kel 12;
c.
Im­por­teu­re: Ar­ti­kel 13;
d.
Händ­ler: Ar­ti­kel 14.

2 Die Gel­tung der Pflich­ten des Her­stel­lers für die Im­por­teu­re und die Händ­ler rich­tet sich nach Ar­ti­kel 15 der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung.

3 Die Iden­ti­fi­zie­rung der Wirt­schafts­ak­teu­re ge­gen­über den Auf­sichts­be­hör­den rich­tet sich nach Ar­ti­kel 16 der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

22 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 3 Abs. 4.

2. Abschnitt: Anlagen mit kantonaler Bewilligung 23

23 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 4 Kantonale Bewilligung für den Bau und den Betrieb 24  

1 Für den Bau und den Be­trieb be­nö­ti­gen ei­ne kan­to­na­le Be­wil­li­gung:

a.25
Schlepp­lif­te (Ski­lif­te);
b.
Klein­seil­bah­nen;
c.
an­de­re An­la­gen, so­fern sie kei­ne Per­so­nen­be­för­de­rungs­kon­zes­si­on be­nö­ti­gen.

2 Zum Nach­weis der Si­cher­heit sind der Be­wil­li­gungs­be­hör­de die Un­ter­la­gen nach Ar­ti­kel 12 und An­hang 1 ein­zu­rei­chen.

3 Die Be­wil­li­gungs­be­hör­de führt für die Be­ur­tei­lung der Si­cher­heit die Prü­fun­gen nach An­hang 2 durch.

4 Die Kan­to­ne kön­nen er­gän­zen­de und ab­wei­chen­de Be­stim­mun­gen er­las­sen, so­weit die Be­stim­mun­gen des SebG und der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung26 dies zu­las­sen.27

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

26 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 3 Abs. 4.

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 4a Kantonale Bewilligung zur Personenbeförderung 28  

1 Für die Per­so­nen­be­för­de­rung nach Ar­ti­kel 7 Ab­sät­ze 1 und 2 PBG be­nö­ti­gen ei­ne kan­to­na­le Be­wil­li­gung:

a.
Ski­lif­te;
b.
Klein­seil­bah­nen oh­ne Er­schlies­sungs­funk­ti­on;
c.
an­de­re An­la­gen un­ter den in Ar­ti­kel 7 der Ver­ord­nung vom 4. No­vem­ber 200929 über die Per­so­nen­be­för­de­rung ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen.

2 Die Be­wil­li­gung darf nicht er­teilt wer­den, wenn:

a.
we­sent­li­che öf­fent­li­che In­ter­es­sen des Bun­des, na­ment­lich der Raum­p­la­nung, des Wal­des, des Na­tur- und Hei­mat­schut­zes, des Um­welt­schut­zes oder der Lan­des­ver­tei­di­gung, ent­ge­gen­ste­hen; oder
b.
die An­la­ge kon­zes­sio­nier­te Trans­port­un­ter­neh­men we­sent­lich kon­kur­ren­ziert.

3 Die Be­wil­li­gung wird in der Re­gel mit der Bau­be­wil­li­gung er­teilt. Sie ist spä­tes­tens mit der Be­triebs­be­wil­li­gung zu er­tei­len.

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

29 SR 745.11

3. Abschnitt: Grundlegende Anforderungen, Ergänzende Vorschriften, Abweichungen von technischen Normen 30

30 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 5 Grundlegende Anforderungen  

1 Seil­bah­nen so­wie ih­re In­fra­struk­tur, ih­re Si­cher­heits­bau­tei­le und ih­re Teil­sys­te­me müs­sen den grund­le­gen­den An­for­de­run­gen ent­spre­chen, die in An­hang II der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung31 un­ter der Be­zeich­nung «we­sent­li­che An­for­de­run­gen» auf­ge­stellt wer­den.32

2 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann Plan­ge­neh­mi­gungs- oder Bau­be­wil­li­gungs­ge­su­che und Be­triebs­be­wil­li­gungs­ge­su­che auf der Grund­la­ge der Vor­schrif­ten und Nor­men be­wil­li­gen, die bei Ein­gang des voll­stän­di­gen Ge­suchs gel­ten.33

3 Si­cher­heits­bau­tei­le und Teil­sys­te­me dür­fen auf dem Markt be­reit­ge­stellt wer­den, wenn sie den grund­le­gen­den An­for­de­run­gen ent­spre­chen.34

4 Die Pflicht, ei­ne CE-Kenn­zeich­nung an­zu­brin­gen, be­steht nicht. Die CE-Kenn­zeich­nung ist zu­läs­sig, so­fern sie in Über­ein­stim­mung mit dem Recht der Eu­ro­päi­schen Uni­on er­folgt. Für wei­te­re An­ga­ben und Kenn­zei­chen gilt Ar­ti­kel 21 Ab­sät­ze 3 und 4 der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung.35

31 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 3 Abs. 4.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 636  

36 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 6a Abweichung von technischen Normen 37  

Wer Seil­bah­nen in Be­trieb neh­men oder Teil­sys­te­me oder Si­cher­heits­bau­tei­le auf dem Markt be­reit­stel­len will, die nicht den tech­ni­schen Nor­men , die ge­eig­net sind, die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen zu kon­kre­ti­sie­ren, ent­spre­chen, muss auf an­de­re Wei­se nach­wei­sen, dass die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen er­füllt sind. Die­sen Nach­weis er­bringt, wer auf­grund ei­ner Ri­si­ko­ana­ly­se be­legt, dass sich durch die Ab­wei­chung das Ri­si­ko ins­ge­samt nicht er­höht.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015 (AS 2015 3167). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

4. Abschnitt: Vermischte Bestimmungen 38

38 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 7 Erschliessung neuer Gebiete  

1 Hoch­ge­bir­ge und Glet­scher dür­fen nur er­schlos­sen wer­den, wenn sie sich im Be­reich grös­se­rer Tou­ris­mu­sor­te be­fin­den und über­durch­schnitt­lich ge­eig­net sind.

2 Neue Ge­bie­te dür­fen nur er­schlos­sen wer­den, wenn sie über­durch­schnitt­li­che Stand­ort­vor­tei­le auf­wei­sen.

3Be­son­ders wert­vol­le Land­schaf­ten sol­len nicht er­schlos­sen wer­den.

Art. 8 Seile 39  

1 Das UVEK er­lässt so weit als mög­lich im Ein­ver­neh­men mit der tech­ni­schen Kon­troll­stel­le des In­ter­kan­to­na­len Kon­kor­dats über die nicht eid­ge­nös­sisch kon­zes­sio­nier­ten Seil­bah­nen und Ski­lif­te (IKSS) Vor­schrif­ten über die Her­stel­lung, die Prü­fung, die Mon­ta­ge und die In­stand­hal­tung der Sei­le.

2 Seil­prüf­stel­len für zer­stö­rungs­freie und zer­stö­ren­de Seil­prü­fun­gen müs­sen als sol­che durch die Schwei­ze­ri­sche Ak­kre­di­tie­rungs­stel­le ak­kre­di­tiert sein.

3 Das UVEK legt so weit als mög­lich im Ein­ver­neh­men mit der tech­ni­schen Kon­troll­stel­le des IKSS fest, in wel­chen Fäl­len ei­ne ak­kre­di­tier­te Seil­prüf­stel­le bei­zu­zie­hen ist.

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 940  

40 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 10 Statistik und Bekanntgabe von Daten  

1 Die Er­he­bung der Da­ten für die Sta­tis­tik des öf­fent­li­chen Ver­kehrs rich­tet sich nach der Ver­ord­nung vom 30. Ju­ni 199341 über die Durch­füh­rung von sta­tis­ti­schen Er­he­bun­gen des Bun­des.

2 Die Be­triebs- und Ver­kehrs­leis­tun­gen so­wie der Per­so­nal­be­stand der Seil­bahn­un­ter­neh­men dür­fen pu­bli­ziert wer­den.

2. Kapitel: Bau und Änderung von Seilbahnen mit Bundeskonzession 42

42 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

1. Abschnitt: Plangenehmigungsverfahren

Art. 11 Gesuch  

1 Mit dem Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­such sind dem Bun­des­amt für Ver­kehr (BAV) ein­zu­rei­chen:43

a.
be­tref­fend die Si­cher­heit: die Un­ter­la­gen nach An­hang 1;
b.
für Seil­bah­nen mit mehr als acht Plät­zen pro Trans­por­t­ein­heit: die Un­ter­la­gen be­tref­fend die Be­hin­der­ten­ge­rech­tig­keit;
c.
bei Neu­bau­ten, Er­satz­an­la­gen und Än­de­run­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 2 der Ver­ord­nung vom 19. Ok­to­ber 198844 über die Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung: ein Um­welt­ver­träg­lich­keits­be­richt nach Ar­ti­kel 10b des Um­welt­schutz­ge­set­zes vom 7. Ok­to­ber 198345;
d.
ein Be­richt über die er­folg­te Ab­stim­mung mit der Raum­pla­nung, ins­be­son­de­re über die Kon­for­mi­tät mit den Richt- und Nut­zungs­plä­nen;
e.
die Nach­wei­se dar­über, dass die zum Bau und zum Be­trieb er­for­der­li­chen Rech­te er­wor­ben oder zu­ge­si­chert wur­den;
f.
die Un­ter­la­gen, die zur Be­ur­tei­lung der Ein­hal­tung der üb­ri­gen mass­ge­ben­den Vor­schrif­ten er­for­der­lich sind;
g.
das Kon­zes­si­ons­ge­such.46

2 Die Ge­suchs­un­ter­la­gen nach Ab­satz 1 müs­sen es dem BAV er­mög­li­chen zu be­ur­tei­len, ob die Vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten und die Be­wil­li­gungs- be­zie­hungs­wei­se Kon­zes­si­ons­vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind. Sie müs­sen all­fäl­li­ge Ab­wei­chun­gen von tech­ni­schen Nor­men dar­le­gen.

3Das BAV kann auf ein­zel­ne Un­ter­la­gen ver­zich­ten, wenn die­se auf­grund der Bahn­art oder der Um­stän­de des Ein­zel­falls nicht er­for­der­lich sind.

4 Bei ver­ein­fach­ten Ver­fah­ren legt das BAV im Ein­zel­fall den Um­fang der ein­zu­rei­chen­den Un­ter­la­gen fest.

5Sind die Un­ter­la­gen un­voll­stän­dig oder man­gel­haft, so räumt das BAV dem Ge­such­stel­ler oder der Ge­such­stel­le­rin die Mög­lich­keit zur Er­gän­zung der Un­ter­la­gen ein.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

44 SR 814.011

45 SR 814.01

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 12 Sicherheitsanalyse und Sicherheitsbericht 47  

1 Für die Si­cher­heits­ana­ly­se und den Si­cher­heist­be­richt gel­ten die in Ar­ti­kel 8 der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung48 ent­hal­te­nen Re­ge­lun­gen.49

2 Im Si­cher­heits­be­richt wird dar­ge­legt, mit wel­chen Mass­nah­men den Ri­si­ken be­geg­net und si­cher­ge­stellt wer­den kann, dass die ge­plan­te Seil­bahn den Vor­schrif­ten ent­spre­chen wird und der Si­cher­heits­nach­weis (Art. 26) ge­führt wer­den kann.

3Der Si­cher­heits­be­richt muss ei­ne Lis­te al­ler in der Seil­bahn ent­hal­te­nen Si­cher­heits­bau­tei­le und Teil­sys­te­me so­wie al­ler si­cher­heits­re­le­van­ten Bau­tei­le der In­fra­struk­tur der Seil­bahn ent­hal­ten.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

48 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 3 Abs. 4.

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art.13 Aussteckung 50  

1 Für die Aus­ste­ckung gel­ten fol­gen­de Vor­schrif­ten:

a.
Die Flä­chen, die für Er­satz­mass­nah­men nach Ar­ti­kel 18 des Bun­des­ge­set­zes vom 1. Ju­li 196651 über den Na­tur- und Hei­mat­schutz be­an­sprucht wer­den, sind kennt­lich zu ma­chen.
b.
Die äus­se­ren Kan­ten von zur An­la­ge ge­hö­ren­den Hoch­bau­ten und Kunst­bau­ten sind durch Pro­fi­le zu kenn­zeich­nen; von den Stüt­zen sind aus­ser­halb des Sied­lungs­ge­biets nur ih­re Stand­orte und die Fun­da­men­teck­punk­te zu kenn­zeich­nen.

2 Das BAV kann ver­lan­gen, die Hö­he der Stüt­zen aus­ser­halb des Sied­lungs­ge­biets kennt­lich zu ma­chen.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

51 SR 451

Art. 14 Publikationskosten 52  

Der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin trägt die Kos­ten für die Ver­öf­fent­li­chung des Ge­suchs in den amt­li­chen Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen von Kan­to­nen und Ge­mein­den.

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 15 Behandlungsfristen  

1 Das BAV be­han­delt das Plan­ge­neh­mi­gungs- und das Kon­zes­si­ons­ge­such in der Re­gel in­ner­halb von:

a.
9 Mo­na­ten beim or­dent­li­chen Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren;
b.
18 Mo­na­ten, wenn Ent­eig­nun­gen er­for­der­lich sind;
c.
3 Mo­na­ten beim ver­ein­fach­ten Ver­fah­ren.

2 Die Be­hand­lungs­frist be­ginnt, so­bald das BAV die voll­stän­di­gen Ge­suchs­un­ter­la­gen er­hal­ten hat.

Art. 16 Beurteilung der Unterlagen durch das BAV  

Das BAV be­ur­teilt im Rah­men des Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens die ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen wie folgt:

a.
Für die Be­ur­tei­lung der Si­cher­heit führt es die Prü­fun­gen nach An­hang 2 durch.
b.
Es prüft die Ein­hal­tung der üb­ri­gen Vor­schrif­ten.
Art. 17 Umwelt-Bauabnahme  

Das BAV kann die Plan­ge­neh­mi­gung mit der Auf­la­ge ver­bin­den, dass spä­tes­tens fünf Jah­re nach In­be­trieb­nah­me der An­la­ge fest­ge­stellt wird, ob die ver­füg­ten Mass­nah­men zum Schutz der Um­welt sach­ge­recht um­ge­setzt wur­den.

Art. 18 Baubeginn  

1 ...53

2 Das BAV kann mit der Plan­ge­neh­mi­gung den so­for­ti­gen Bau­be­ginn für die An­la­ge oder für Tei­le da­von ge­stat­ten:54

a.55
so­fern kei­ne un­er­le­dig­ten Ein­spra­chen vor­lie­gen;
b.
so­fern vom be­trof­fe­nen Kan­ton und den Fach­stel­len des Bun­des kei­ne Ein­wän­de er­ho­ben wur­den; und
c.
so­weit mit dem Bau­be­ginn kei­ne ir­re­ver­si­blen Ver­än­de­run­gen ver­bun­den sind.

53 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 19 Zwischen- und Teilverfügungen  

Der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin kann be­an­tra­gen, dass das BAV über Tei­la­spek­te des Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­suchs vor­ab ent­schei­det, wenn dar­an ein be­rech­tig­tes In­ter­es­se be­steht.

2. Abschnitt: Konzession

Art. 19a Voraussetzungen der Erteilung 56  

1 Ei­ne Kon­zes­si­on darf nur er­teilt wer­den, wenn das Un­ter­neh­men die Kon­zes­si­ons­vor­aus­set­zun­gen er­füllt.

2 Der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin muss nach­wei­sen, dass er oder sie über al­le Rech­te ver­fügt, die für die Be­nüt­zung der Ver­kehrs­we­ge er­for­der­lich sind.

3 Er oder sie muss zur Be­ur­tei­lung der fol­gen­den Punk­te die nach­ste­hen­den An­ga­ben ma­chen:

a.
Zweck­mäs­sig­keit des An­ge­bots: An­ga­ben über die Art, den Stand­ort und die Be­för­de­rungs­leis­tung so­wie die Er­reich­bar­keit der An­la­ge;
b.
Wirt­schaft­lich­keit des An­ge­bots: An­ga­ben über:
1.
die er­war­te­te Nach­fra­ge,
2.
die für einen kos­ten­de­cken­den Be­trieb aus­rei­chen­de Nach­fra­ge,
3.
die be­ste­hen­de und vor­ge­se­he­ne tou­ris­ti­sche Aus­stat­tung im Be­reich des ge­plan­ten An­ge­bots,
4.
die vor­ge­se­he­ne Fi­nan­zie­rung,
5.
den er­war­te­ten wirt­schaft­li­chen Er­folg,
6.
die De­ckung der Kos­ten für den Un­ter­halt und die Ab­schrei­bung der Bau­ten, An­la­gen und Fahr­zeu­ge;
c.
kei­ne volks­wirt­schaft­lich nach­tei­li­gen Wett­be­werbs­ver­hält­nis­se: An­ga­ben über:
1.
die Art des be­ste­hen­den Trans­port­an­ge­bots im Ge­biet und sei­ne Nut­zung,
2.
ei­ne all­fäl­li­ge er­heb­li­che Ver­schlech­te­rung des be­ste­hen­den Trans­port­an­ge­bots durch das neue An­ge­bot.

4 Er oder sie muss für die Ein­hal­tung der ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen Ge­währ bie­ten.

56 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 20 Gesuch 57  

1 Der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin muss dem BAV das Kon­zes­si­ons­ge­such mit dem Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­such ein­rei­chen.

2 Mit dem Ge­such um erst­ma­li­ge Er­tei­lung ei­ner Kon­zes­si­on sind ein­zu­rei­chen:

a.
ei­ne Wirt­schaft­lich­keits­rech­nung mit In­ves­ti­ti­ons­plan und Fi­nan­zie­rungs­plan ein­sch­liess­lich Fi­nan­zie­rungs­nach­wei­sen;
b.
ei­ne Planer­folgs­rech­nung und ei­ne Plan­bi­lanz der nächs­ten fünf Jah­re;
c.
die Ge­schäfts­be­rich­te der letz­ten fünf Jah­re;
d.
die üb­ri­gen Un­ter­la­gen, die zur Be­ur­tei­lung der Kon­zes­si­ons­vor­aus­set­zun­gen er­for­der­lich sind.

3 Das BAV legt im Ein­zel­fall fest, wel­che Un­ter­la­gen nach Ab­satz 2 Buch­sta­be d ein­zu­rei­chen sind.

4 Es be­stimmt im Ein­zel­fall, wie vie­le Ex­em­pla­re des Ge­suchs auf Pa­pier ein­zu­rei­chen sind und in­wie­weit das Ge­such in elek­tro­ni­scher Form ein­zu­rei­chen ist.

5 Die Be­stim­mun­gen von Ar­ti­kel 11 Ab­sät­ze 3 und 5 sind an­wend­bar.

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 20a Anhörung 58  

Die An­hö­rung der Kan­to­ne und der in­ter­es­sier­ten Krei­se er­folgt im Rah­men des Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens.

58 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 20b Dauer 59  

1 Die Kon­zes­si­on wird für die Dau­er von 40 Jah­ren er­teilt oder er­neu­ert.

2 Sie kann für ei­ne kür­ze­re Dau­er er­teilt oder er­neu­ert wer­den, wenn wich­ti­ge Grün­de da­für vor­lie­gen, na­ment­lich wenn:

a.
der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin dies be­an­tragt;
b.
ab­seh­bar ist, dass die Kon­zes­si­ons­vor­aus­set­zun­gen für we­ni­ger als 40 Jah­re er­füllt sein wer­den.

59 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015 (AS 2015 3167). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 21 Erneuerung 60  

1 Das Ge­such um Er­neue­rung der Kon­zes­si­on ist dem BAV spä­tes­tens drei Mo­na­te vor Ab­lauf der Kon­zes­si­on ein­zu­rei­chen.

2 Die Kon­zes­si­on kann er­neu­ert wer­den, wenn sich aus den bis­he­ri­gen Er­kennt­nis­sen über Ver­än­de­run­gen der An­la­ge oder ih­rer Um­ge­bung er­gibt, dass kei­ne über­wie­gen­den öf­fent­li­chen In­ter­es­sen der Er­neue­rung ent­ge­gen­ste­hen.

3 Das BAV hört hier­zu den Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin und die be­trof­fe­nen Kan­to­ne an.

4 Die Kan­to­ne in­for­mie­ren das BAV über al­le Um­stän­de, die für die Be­ur­tei­lung der öf­fent­li­chen In­ter­es­sen von Be­deu­tung sein kön­nen, ins­be­son­de­re über Ver­än­de­run­gen in der Raum­pla­nung, die seit der Er­tei­lung der Kon­zes­si­on er­folgt sind.

5 Das BAV be­stimmt im Ein­zel­fall den Um­fang der ein­zu­rei­chen­den Ge­suchs­un­ter­la­gen.

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 22 Änderung  

1 Die Kon­zes­si­on kann un­ter den Vor­aus­set­zun­gen ge­än­dert wer­den, wel­che für die Er­tei­lung ei­ner Kon­zes­si­on gel­ten.

2 Das BAV be­stimmt im Ein­zel­fall den Um­fang der ein­zu­rei­chen­den Ge­suchs­un­ter­la­gen.

3Die Er­hö­hung der stünd­li­chen För­der­leis­tung um we­ni­ger als 30 Pro­zent und we­ni­ger als 300 Per­so­nen er­for­dert kei­ne Än­de­rung der Kon­zes­si­on.

4 Wird die Ver­kehrs­leis­tung wäh­rend höchs­tens ei­nes Jah­res ganz oder teil­wei­se mit ei­nem an­de­ren als in der Kon­zes­si­on vor­ge­se­he­nen Ver­kehrs­mit­tel aus­ge­führt, so ist kei­ne Än­de­rung der Kon­zes­si­on er­for­der­lich. Das BAV kann die­se Frist auf Ge­such hin ver­län­gern.61

61 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 23 Übertragung  

Das BAV kann die Kon­zes­si­on auf Ge­such hin auf ei­ne an­de­re Per­son über­tra­gen, wenn die­se die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung ei­ner Kon­zes­si­on er­füllt und die bis­he­ri­ge Kon­zes­sio­nä­rin oder der bis­he­ri­ge Kon­zes­sio­när zu­stimmt.

Art. 23a Betriebsvertrag 62  

1 Der Kon­zes­sio­när oder die Kon­zes­sio­nä­rin kann ein­zel­ne Rech­te und Pflich­ten, ins­be­son­de­re den Fahr­be­trieb, mit ei­nem Be­triebs­ver­trag auf ei­ne Dritt­per­son über­tra­gen.

2 Er oder sie ist ge­gen­über dem Bund wei­ter­hin für die Er­fül­lung der Pflich­ten ver­ant­wort­lich.

3 Wer­den Rech­te und Pflich­ten ei­nes von der öf­fent­li­chen Hand mit­fi­nan­zier­ten Ver­kehrs­an­ge­bo­tes über­tra­gen, so gel­ten die Vor­schrif­ten über die Rech­nungs­le­gung nach Ar­ti­kel 35 PBG auch für das be­auf­trag­te Un­ter­neh­men.

4 Die Be­triebs­ver­trä­ge sind dem BAV auf Ver­lan­gen zur Kennt­nis­nah­me zu­zu­stel­len.

62 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 24 Ende der Konzession 63  

1 Die Kon­zes­si­on kann auf An­trag des Kon­zes­sio­närs oder der Kon­zes­sio­nä­rin auf­ge­ho­ben wer­den. Die Trans­port-, die Fahr­plan- und die Be­triebspflicht gel­ten bis zur Auf­he­bung der Kon­zes­si­on.

2 Die Kon­zes­si­on wird ent­zo­gen, wenn die Vor­aus­set­zun­gen für ih­re Er­tei­lung nicht mehr er­füllt sind. Sie kann ent­zo­gen wer­den, wenn die Be­triebs­be­wil­li­gung wi­der­ru­fen wor­den ist.

3Sie er­lischt mit:

a.
ih­rem Ab­lauf;
b.
ih­rer Auf­he­bung;
c.
ih­rem Ent­zug;
d.
ih­rem Wi­der­ruf;
e.
drei Jah­re nach dem Er­lö­schen der Be­triebs­be­wil­li­gung.

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 25 Anhörung der Kantone 64  

1 Die be­trof­fe­nen Kan­to­ne sind vor der Er­neue­rung, der Än­de­rung, der Über­tra­gung so­wie vor dem Ent­zug oder dem Wi­der­ruf der Kon­zes­si­on an­zu­hö­ren.

2 Die An­hö­rung von Ge­mein­den ist Sa­che der Kan­to­ne.

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 25a Amtliche Bezeichnung 65  

1 Das BAV legt nach Rück­spra­che mit dem Un­ter­neh­men des­sen amt­li­che Be­zeich­nung und die In­itia­len fest.

2 Die amt­li­che Be­zeich­nung und die In­itia­len des Un­ter­neh­mens sind für Fahr­plan- und Ta­rif­pu­bli­ka­tio­nen ver­bind­lich.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

3. Kapitel: Betrieb

1. Abschnitt: Betriebsbewilligung

Art. 26 Sicherheitsnachweis  

1 Der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin hat nach­zu­wei­sen, dass die Seil­bahn den grund­le­gen­den An­for­de­run­gen und den üb­ri­gen Vor­schrif­ten ent­spricht.

2 Er oder sie hat hier­zu:

a.
die er­for­der­li­chen Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gun­gen (Art. 28) und Sach­ver­stän­di­gen­be­rich­te (Art. 29) ein­zu­rei­chen;
b.66
nach­zu­wei­sen, dass die Seil­bahn vor­schrifts­kon­form ge­baut, um­ge­baut oder ge­än­dert wor­den ist (Art. 30);
c.
die in An­hang 3 zu­sätz­lich ge­nann­ten Un­ter­la­gen ein­zu­rei­chen.

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 27 Prüfungen durch unabhängige Stellen  

Si­cher­heits­re­le­van­te Bau­tei­le müs­sen durch ei­ne un­ab­hän­gi­ge Stel­le auf die Einhal­tung der grund­le­gen­den An­for­de­run­gen hin ge­prüft wer­den. Die Stel­le stellt ei­ne Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung oder einen Sach­ver­stän­di­gen­be­richt aus.

Art. 28 Konformitätsbescheinigung 67  

1 Ei­ne Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung ist er­for­der­lich für:

a.
je­des Si­cher­heits­bau­teil;
b.
je­des Teil­sys­tem.

2 Ei­ner Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung für ein Teil­sys­tem müs­sen fol­gen­de tech­ni­schen Un­ter­la­gen bei­lie­gen:

a.
die Kon­for­mi­täts­er­klä­run­gen für die Si­cher­heits­bau­tei­le des be­tref­fen­den Teil­sys­tems;
b.
ei­ne Über­sichts­zeich­nung des Teil­sys­tems, aus der die mög­li­chen An­ord­nun­gen der Si­cher­heits­bau­tei­le in­ner­halb des Teil­sys­tems er­sicht­lich sind;
c.
ei­ne Lis­te der Merk­ma­le, die den Ein­satz­be­reich des Teil­sys­tems be­stim­men;
d.
die Be­triebs- und War­tungs­an­lei­tung oder Vor­ga­ben für de­ren Er­stel­lung.

3 Die Be­wil­li­gungs­be­hör­de kann bei Be­darf wei­te­re Un­ter­la­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 11 Ab­satz 2 und An­hang VIII der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung68 ver­lan­gen.

4 Die Un­ter­la­gen sind in ei­ner Amtss­pra­che des Bun­des oder auf Eng­lisch ein­zu­rei­chen.

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

68 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 3 Abs. 4.

Art. 29 Sachverständigenberichte  

1 EinSach­ver­stän­di­gen­be­richt ist min­des­tens er­for­der­lich zur Prü­fung:

a.
der Nut­zungs­ver­ein­ba­rung und der Pro­jekt­ba­sis;
b.
der Schnitt­stel­len zwi­schen den Teil­sys­te­men und zwi­schen den Teil­sys­te­men und der In­fra­struk­tur;
c.
der Trag­si­cher­heits-, Er­mü­dungs­si­cher­heits- und der Ge­brauch­staug­lich­keits­nach­wei­se der si­cher­heits­re­le­van­ten Bau­tei­le der Inf­ra­struk­tur.

2 Bei der Er­stel­lung des Sach­ver­stän­di­gen­be­richts nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a sind die Er­kennt­nis­se aus den Gut­ach­ten zu den Um­welt­ein­flüs­sen zu be­rück­sich­ti­gen.69

3 Bei Um­bau­ten und Än­de­run­gen sind Sach­ver­stän­di­gen­be­rich­te nur er­for­der­lich:

a.
be­züg­lich des um­ge­bau­ten oder ge­än­der­ten Teils der An­la­ge;
b.
so­weit der Um­bau oder die Än­de­rung Aus­wir­kun­gen auf die rest­li­che An­la­ge oder den Be­trieb ha­ben kann.70

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

70 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 30 Nachweis der vorschriftskonformen Ausführung und der Betriebstauglichkeit 71  

1 Der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin hat nach­zu­wei­sen und hier­zu der Be­wil­li­gungs­be­hör­de ei­ne Er­klä­rung ein­zu­rei­chen, dass die Seil­bahn als Gan­ze:

a.
vor­schrifts­kon­form aus­ge­führt wur­de; und
b.
si­cher be­trie­ben wer­den kann.

2 Er oder sie kann sich für die Er­klä­rung auf die Er­klä­run­gen der Er­stel­ler stüt­zen.

3 Er oder sie hat nach­zu­wei­sen, dass die nach­ste­hen­den Tei­le ent­spre­chend den in An­hang II der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung ge­nann­ten grund­le­gen­den An­for­de­run­gen aus­ge­führt wur­den, und hat hier­zu der Be­wil­li­gungs­be­hör­de Kon­for­mi­täts­er­klä­run­gen der Her­stel­ler ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 und An­hang IX der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung72 ein­zu­rei­chen für:

a.
die Si­cher­heits­bau­tei­le;
b.
die Teil­sys­te­me ge­mä­ss An­hang I der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung.73

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

72 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 3 Abs. 4.

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 3174  

74 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 32 Projektänderungen vor der Betriebsbewilligung  

1 Wird vor der Be­triebs­be­wil­li­gung das Pro­jekt ge­än­dert, so sind die da­von be­trof­fe­nen Do­ku­men­te in ak­tua­li­sier­ter Form neu ein­zu­rei­chen.

2 Die Be­wil­li­gungs­be­hör­de ent­schei­det, ob und wie weit ein neu­es Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren be­zie­hungs­wei­se kan­to­na­les Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren durch­ge­führt wer­den muss.

Art. 33 Prüfung der Bewilligungsbehörde  

1 Die Be­wil­li­gungs­be­hör­de über­prüft, ob al­le für den Si­cher­heits­nach­weis er­for­der­li­chen Do­ku­men­te ein­ge­reicht wur­den.

2 Sie über­prüft mit Stich­pro­ben ri­si­ko­ori­en­tiert:

a.
die Sach­ver­stän­di­gen­be­rich­te;
b.
ob die si­cher­heits­re­le­van­ten Bau­tei­le und Teil­sys­te­me be­stim­mungs­ge­mä­ss ver­wen­det wer­den;
c.
ob die An­la­ge, so wie sie aus­ge­führt wur­de, den grund­le­gen­den An­for­de­run­gen ent­spricht.
Art. 34 Personenbeförderung vor Erteilung der Betriebsbewilligung  

Vor Er­tei­lung der Be­triebs­be­wil­li­gung dür­fen mit ei­ner Seil­bahn nur Per­so­nen be­för­dert wer­den, die am Bau oder an der Er­pro­bung be­tei­ligt sind. Vor­aus­set­zung ist die Ein­wil­li­gung der Er­stel­ler.

Art. 35 Ankündigung der Betriebsaufnahme  

1 Vor Er­tei­lung der Be­triebs­be­wil­li­gung darf das Da­tum der Be­trieb­s­auf­nah­me nur öf­fent­lich an­ge­kün­digt wer­den, wenn dar­auf hin­ge­wie­sen wird, dass die Be­triebs­be­wil­li­gung noch aus­ste­he.

2 Die An­kün­di­gung bin­det die Be­wil­li­gungs­be­hör­de nicht.

Art. 35a Erteilung der Betriebsbewilligung 75  

1 Be­triebs­be­wil­li­gun­gen wer­den auf Ge­such hin er­teilt.

2 Sie sind un­be­fris­tet.

3 Kan­to­na­le Be­triebs­be­wil­li­gun­gen kön­nen be­fris­tet er­teilt wer­den.

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 36 Umbauten und Änderungen nach Erteilung der Betriebsbewilligung 76  

1 Plant das Seil­bahn­un­ter­neh­men Än­de­run­gen der Seil­bahn oder des Be­triebs, so hat es der Be­wil­li­gungs­be­hör­de vor­gän­gig ein Ge­such ein­zu­rei­chen; aus­ge­nom­men sind Än­de­run­gen nach Ar­ti­kel 36a.77

2 Die Be­wil­li­gungs­be­hör­de teilt dem Ge­such­stel­ler oder der Ge­such­stel­le­rin mit, wel­che Ver­fah­ren durch­zu­füh­ren und wel­che Un­ter­la­gen ein­zu­rei­chen sind.

3Ei­ne neue be­zie­hungs­wei­se er­neu­er­te Plan­ge­neh­mi­gung oder Be­triebs­be­wil­li­gung ist er­for­der­lich, wenn Än­de­run­gen der Seil­bahn be­zie­hungs­wei­se des Be­triebs nicht von der be­ste­hen­den Plan­ge­neh­mi­gung oder Be­triebs­be­wil­li­gung ge­deckt sind.78

76 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

77 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 36a Genehmigungs- und bewilligungsfreie Änderungen 79  

1 Än­de­run­gen der Seil­bahn oder des Be­triebs sind ge­neh­mi­gungs- und be­wil­li­gungs­frei, so­fern sie die in Ar­ti­kel 15aAb­satz 1 SebG ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len und un­we­sent­lich sind.

2 Ei­ne tech­ni­sche Än­de­rung ist un­we­sent­lich, wenn sie sich nicht auf die Schnitt­stel­len zur üb­ri­gen An­la­ge oder auf die Seil­rech­nung aus­wirkt und:

a.
sie in­ner­halb ei­nes Teil­sys­tems vor­ge­nom­men wird;
b.
sie in­ner­halb ei­nes si­cher­heits­re­le­van­ten Bau­teils der In­fra­struk­tur vor­ge­nom­men wird, so­fern das Trag­sys­tem und das Trag­ver­hal­ten nicht ver­än­dert wer­den; oder
c.
sie kein Si­cher­heits­bau­teil und kein si­cher­heits­re­le­van­tes Bau­teil be­trifft.

3 Ei­ne be­trieb­li­che Än­de­rung ist un­we­sent­lich, wenn sie nicht mit Ge­fähr­dun­gen ver­bun­den ist, die sich ne­ga­tiv auf die Si­cher­heit der An­la­ge aus­wir­ken.

4 Der Si­cher­heits­nach­weis nach Ar­ti­kel 26 ist nach­zu­füh­ren.

79 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 37 Ersatz von Bauteilen desselben Typs  

1 Wird ein si­cher­heits­re­le­van­tes Bau­teil durch ein Bau­teil des­sel­ben Typs er­setzt, so muss die Be­trei­be­rin nach­wei­sen, dass das Bau­teil vor­schrifts­kon­form aus­ge­führt wur­de.

2 Als Nach­weis gilt ei­ne Kon­for­mi­täts­er­klä­rung des Her­stel­lers und, wo er­for­der­lich, ei­ne gül­ti­ge Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung oder ein gül­ti­ger Sach­ver­stän­di­gen­be­richt so­wie Un­ter­la­gen, die nach­voll­zieh­bar be­le­gen, dass es sich um ein Bau­teil des­sel­ben Typs han­delt.80

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 3881  

81 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 39 Übertragung der Betriebsbewilligung 82  

1 Die Be­wil­li­gungs­be­hör­de kann die Be­triebs­be­wil­li­gung auf ei­ne an­de­re Per­son über­tra­gen. Die­se hat ein Ge­such zu stel­len.

2 In dem Ge­such hat die Per­son nach­zu­wei­sen, dass der bis­he­ri­ge Be­wil­li­gungs­in­ha­ber oder die bis­he­ri­ge Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin zu­stimmt.

3 Sie muss in dem Ge­such zu­dem:

a.
die in Ar­ti­kel 17 Ab­satz 3 Buch­sta­ben d und e SebG ge­nann­ten Un­ter­la­gen vor­le­gen;
b.
die in Ar­ti­kel 57 Ab­satz 1 ge­nann­ten Un­ter­la­gen vor­le­gen;
c.
nach­wei­sen, dass sie den Zu­stand der Bau­ten, An­la­gen und Fahr­zeu­ge über­blickt.

4 Der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber oder die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin ist nicht be­rech­tigt, ei­nem Drit­ten den Be­trieb zu über­las­sen.

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 40 Ende der Bewilligung 83  

1 Die Be­triebs­be­wil­li­gung kann auf An­trag ih­res In­ha­bers oder ih­rer In­ha­be­rin auf­ge­ho­ben wer­den.

2 Sie kann un­ter der Vor­aus­set­zung von Ar­ti­kel 60 Ab­satz 3 wi­der­ru­fen wer­den.

3Sie er­lischt mit:

a.
ih­rem Ab­lauf;
b.
ih­rer Auf­he­bung;
c.
ih­rem Wi­der­ruf;
d.
drei Jah­re nach Ein­stel­len des re­gel­mäs­si­gen und ge­werbs­mäs­si­gen Be­triebs.84

83 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

84 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

2. Abschnitt: Betriebsorganisation

Art. 41 Allgemeine Anforderungen 85  

1 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men trägt die Ver­ant­wor­tung für die si­cher­heits­re­le­van­ten Aspek­te des Be­triebs und der In­stand­hal­tung der Seil­bahn.

2 Die Or­ga­ni­sa­ti­on von Be­trieb und In­stand­hal­tung der Seil­bahn (Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on) muss der Grös­se, den tech­ni­schen Ei­gen­schaf­ten so­wie den Ri­si­ken des Stand­or­tes der Seil­bahn an­ge­passt sein und die ein­wand­freie Er­fül­lung der Auf­ga­ben ge­währ­leis­ten.

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 42 und 4386  

86 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 44 Bergungsorganisation  

1 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men muss nach­wei­sen, dass die Ber­gung un­ter al­len zu­läs­si­gen Be­triebs­zu­stän­den je­der­zeit si­cher und recht­zei­tig er­fol­gen kann.

2 Es hat hier­zu min­des­tens jähr­lich Übun­gen im er­for­der­li­chen Um­fang durch­zu­füh­ren.87

87 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

3. Abschnitt: Personal und technische Leitung

Art. 45 Personal  

1 Für Be­trieb und In­stand­hal­tung darf das Seil­bahn­un­ter­neh­men nur Per­so­nal ein­set­zen, das ent­spre­chend aus­ge­bil­det, auf sei­ne Eig­nung ge­prüft und mit der Seil­bahn und de­ren Be­die­nung ver­traut ist.

2 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men über­prüft bei kon­kre­ten An­halts­punk­ten den Ge­sund­heits­zu­stand von Per­so­nal mit si­cher­heits­re­le­van­ten Auf­ga­ben.

3Der Per­so­nal­be­stand muss so gross sein, dass ein si­che­rer Be­trieb und ei­ne vor­schrifts­ge­mäs­se In­stand­hal­tung ge­währ­leis­tet wer­den kön­nen.

4 ...88

88 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 46 Technische Leitung 89  

1 Der tech­ni­sche Lei­ter oder die tech­ni­sche Lei­te­rin muss die zur Be­die­nung und zur In­stand­hal­tung der Bau­ten, An­la­gen und Fahr­zeu­ge nö­ti­gen Kennt­nis­se und Be­triebser­fah­run­gen be­sit­zen.

2 Er oder sie trägt die ope­ra­ti­ve Ver­ant­wor­tung für die si­cher­heits­re­le­van­ten Aspek­te des Be­triebs und der In­stand­hal­tung der Seil­bahn so weit, als das Seil­bahn­un­ter­neh­men ihm oder ihr die ent­spre­chen­den Kom­pe­ten­zen ein­ge­räumt und die ent­spre­chen­den Res­sour­cen zur Ver­fü­gung ge­stellt hat.

3 Dem tech­ni­schen Lei­ter oder der tech­ni­schen Lei­te­rin dür­fen aus der ord­nungs­ge­mäs­sen Er­fül­lung der über­tra­ge­nen Auf­ga­ben im An­stel­lungs­ver­hält­nis kei­ne Nach­tei­le er­wach­sen.

4 Der tech­ni­sche Lei­ter oder die tech­ni­sche Lei­te­rin kann auch die Funk­ti­on des Be­triebs­lei­ters oder der Be­triebs­lei­te­rin aus­üben.

5 Er oder sie be­zeich­net das für den Be­trieb und die In­stand­hal­tung be­stimm­te Per­so­nal und weist nach, dass die­ses aus­rei­chend in­stru­iert ist. Die Be­zeich­nung und die Nach­wei­se sind fort­lau­fend zu ak­tua­li­sie­ren.

6 Er oder sie kann ei­nem Stell­ver­tre­ter oder ei­ner Stell­ver­tre­te­rin die ope­ra­ti­ve Ver­ant­wor­tung nur so weit über­tra­gen, als die­ser oder die­se für die ent­spre­chen­den Tä­tig­kei­ten aus­rei­chend in­stru­iert und er­fah­ren ist.

7 Bei Stö­run­gen und Un­fäl­len trifft der tech­ni­sche Lei­ter oder die tech­ni­sche Lei­te­rin be­zie­hungs­wei­se der Stell­ver­tre­ter oder die Stell­ver­tre­te­rin die nö­ti­gen An­ord­nun­gen.

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 46a Technische Leiter und Leiterinnen 90  

1 Tech­ni­sche Lei­ter und Lei­te­rin­nen von eid­ge­nös­sisch kon­zes­sio­nier­ten An­la­gen müs­sen:

a.
die Be­rufs­prü­fung als Seil­bahn­fach­mann oder Seil­bahn­fach­frau mit eid­ge­nös­si­schem Fach­aus­weis ab­ge­schlos­sen ha­ben; und
b.
über ei­ne zwei­jäh­ri­ge seil­bahn­spe­zi­fi­sche Be­triebser­fah­rung ver­fü­gen.

2 Das Staats­se­kre­ta­ri­at für Bil­dung, For­schung und In­no­va­ti­on kann im Aus­land er­wor­be­ne Aus­bil­dungs­nach­wei­se als gleich­wer­tig an­er­ken­nen91.

90 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015 (AS 2015 3167). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

91 Dienst­leis­tungs­er­brin­ger und Dienst­leis­tungs­er­brin­ge­rin­nen, die sich auf das Abk. vom 21. Ju­ni 1999 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit (SR 0.142.112.681) oder auf das Über­eink. vom 4. Jan. 1960 zur Er­rich­tung der Eu­ro­päi­schen Frei­han­delsas­so­zia­ti­on (EFTA; SR 0.632.31) be­ru­fen kön­nen, müs­sen sich bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de ge­mä­ss dem Ver­fah­ren mel­den, das im BG vom 14. Dez. 2012 über die Mel­de­pflicht und die Nach­prü­fung der Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen von Dienst­leis­tungs­er­brin­ge­rin­nen und -er­brin­gern in re­gle­men­tier­ten Be­ru­fen (SR 935.01) fest­ge­legt ist.

Art. 46b Stellvertretende technische Leiter und Leiterinnen 92  

Stell­ver­tre­ten­de tech­ni­sche Lei­ter und Lei­te­rin­nen von eid­ge­nös­sisch kon­zes­sio­nier­ten An­la­gen müs­sen:

a.
die Be­rufs­prü­fung als Seil­bahn­fach­mann oder Seil­bahn­fach­frau mit eid­ge­nös­si­schem Fach­aus­weis ab­ge­schlos­sen ha­ben;
b.
ei­ne be­ruf­li­che Grund­bil­dung in den Be­rei­chen der Me­tall­ver­ar­bei­tungs-, Ap­pa­ra­te- oder Elek­tro­in­dus­trie oder einen Ba­che­lo­rab­schluss als In­ge­nieur oder In­ge­nieu­rin in tech­ni­scher Fach­rich­tung ab­ge­schlos­sen ha­ben und über ei­ne zwei­jäh­ri­ge seil­bahn­spe­zi­fi­sche Be­triebser­fah­rung ver­fü­gen; oder
c.
über ei­ne vier­jäh­ri­ge seil­bahn­spe­zi­fi­sche Be­triebser­fah­rung ver­fü­gen.

92 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 46c Technische Leiter und Leiterinnen von Seilbahnen mit kantonaler Bewilligung 93  

Die Kan­to­ne er­las­sen für Seil­bah­nen mit kan­to­na­ler Be­wil­li­gung für den Bau und den Be­trieb Vor­schrif­ten über die Aus­bil­dung und die er­for­der­li­chen Be­triebser­fah­run­gen der tech­ni­schen Lei­ter und Lei­te­rin­nen und ih­rer Stell­ver­tre­ter und Stell­ver­tre­te­rin­nen. Sie hö­ren vor­gän­gig die tech­ni­sche Kon­troll­stel­le des IKSS und den Ver­band Seil­bah­nen Schweiz an.

93 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 47 Pflichten der Seilbahnunternehmen 94  

1 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men er­nennt einen tech­ni­schen Lei­ter oder ei­ne tech­ni­sche Lei­te­rin so­wie min­des­tens einen Stell­ver­tre­ter oder ei­ne Stell­ver­tre­te­rin und mel­det die­se Per­so­nen den zu­stän­di­gen Auf­sichts­be­hör­den.

2 Es sorgt da­für, dass der tech­ni­sche Lei­ter, die tech­ni­sche Lei­te­rin, die Stell­ver­tre­ter und die Stell­ver­tre­te­rin­nen in ih­rem Tä­tig­keits­be­reich dau­er­haft über die er­for­der­li­chen Kennt­nis­se ver­fü­gen; es sorgt ins­be­son­de­re da­für, dass sie über die an­er­kann­ten Re­geln der Tech­nik so­wie die an­wend­ba­ren Vor­schrif­ten und Nor­men in­for­miert blei­ben.

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 47a Tätigkeitsverbot 95  

Die Auf­sichts­be­hör­de ver­bie­tet ei­ner Per­son die Aus­übung der Tä­tig­keit als tech­ni­scher Lei­ter oder tech­ni­sche Lei­te­rin be­zie­hungs­wei­se als Stell­ver­tre­ter oder Stell­ver­tre­te­rin auf un­be­stimm­te Zeit, wenn:

a.
die kör­per­li­che oder die geis­ti­ge Leis­tungs­fä­hig­keit der Per­son nicht mehr aus­reicht, um ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­zuü­ben;
b.
die Per­son an ei­ner Sucht lei­det, wel­che die Eig­nung zur si­cher­heits­re­le­van­ten Tä­tig­keit be­ein­träch­ti­gen könn­te;
c.
die Per­son auf­grund ih­res bis­he­ri­gen Ver­hal­tens nicht Ge­währ bie­tet, dass sie künf­tig bei der Aus­übung der si­cher­heits­re­le­van­ten Tä­tig­keit die Vor­schrif­ten be­ach­ten wird.

95 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015 (AS 2015 3167). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

3a. Abschnitt: Dienstfähigkeit96

96 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 47b Selbstkontrolle und Meldung bei beeinträchtigter Leistungsfähigkeit  

Er­ach­tet sich ei­ne Per­son mit ei­ner si­cher­heits­re­le­van­ten Tä­tig­keit in ih­rer Leis­tungs­fä­hig­keit als der­art be­ein­träch­tigt, dass sie die Si­cher­heit nicht mehr ge­währ­leis­ten kann, so muss sie:

a.
auf je­de si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit un­ver­züg­lich ver­zich­ten;
b.
dies der vor­ge­setz­ten Per­son un­ver­züg­lich mel­den.
Art. 47c Hinderung an der sicherheitsrelevanten Tätigkeit  

1 Das Un­ter­neh­men muss ei­ner Per­son mit si­cher­heits­re­le­van­ter Tä­tig­keit die Tä­tig­keit un­ter­sa­gen, wenn die Per­son in­fol­ge kör­per­li­cher oder geis­ti­ger Krank­hei­ten oder Ge­bre­chen, we­gen Trunk­sucht oder an­de­rer Süch­te oder aus an­de­ren Grün­den dienst­un­fä­hig ist.

2 An­ge­stell­te ei­nes Un­ter­neh­mens dür­fen ei­ne dienst­un­fä­hi­ge Per­son kei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­üben las­sen.

Art. 47d Dienstunfähigkeit wegen Alkohol oder anderer Substanzen  

1 Dienst­un­fä­hig­keit we­gen Al­ko­ho­lein­fluss (An­ge­trun­ken­heit) gilt als er­wie­sen, wenn ei­ne Per­son mit ei­ner si­cher­heits­re­le­van­ten Tä­tig­keit:

a.
ei­ne Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,50 Pro­mil­le oder mehr auf­weist; oder
b.
ei­ne Al­ko­hol­men­ge im Kör­per hat, die zu ei­ner Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,50 Pro­mil­le oder mehr führt.

2 Als qua­li­fi­zier­te Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on im Sin­ne von Ar­ti­kel 87 Ab­satz 1 des Ei­sen­bahn­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 195797 (EBG) gilt ei­ne Kon­zen­tra­ti­on von 0,80 Pro­mil­le oder mehr.

3 Dienst­un­fä­hig­keit we­gen Be­täu­bungs­mit­te­lein­wir­kung gilt als er­wie­sen, wenn die Mess­wer­te im Blut ei­ner Per­son die fol­gen­den Grenz­wer­te er­rei­chen:

a.
Can­na­bis (Te­trahy­dro­can­na­bi­nol)01,5µg/L
b.
He­ro­in/Mor­phin (frei­es Mor­phin)15µg/L
c.
Ko­kain15µg/L
d.
Am­phet­amin15µg/L
e.
Me­tham­phet­amin15µg/L
f.
MDEA (Me­thy­len­di­oxye­thylam­phet­amin)15µg/L
g.
MD­MA (Me­thy­len­di­oxy­me­thylam­phet­amin)15µg/L

4 Das BAV er­lässt ei­ne Richt­li­nie über den Nach­weis von Al­ko­hol und an­de­ren die Dienst­fä­hig­keit her­ab­set­zen­den Sub­stan­zen.98

5 Für Per­so­nen, die nach­wei­sen kön­nen, dass sie ei­ne oder meh­re­re der in Ab­satz 3 auf­ge­führ­ten Sub­stan­zen ge­mä­ss ärzt­li­cher Ver­schrei­bung ein­neh­men, gilt Dienst­un­fä­hig­keit nicht be­reits beim Nach­weis die­ser Sub­stan­zen als er­wie­sen.

6 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men kann den Al­ko­hol­kon­sum ar­beits­recht­lich stren­ger re­geln.

97 SR 742.101

98 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 47e Für die Kontrolle zuständige Stelle  

1 Für die Kon­trol­le der Dienst­fä­hig­keit sind die Stel­len nach Ar­ti­kel 18a SebG in Ver­bin­dung mit Ar­ti­kel 84 EBG99 zu­stän­dig.

2 Für Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen die­ser Stel­len gilt:

a.
Sie müs­sen für die­se Tä­tig­keit in­stru­iert sein.
b.
Sie müs­sen dem­sel­ben Seil­bahn­un­ter­neh­men wie die zu kon­trol­lie­ren­de Per­son an­ge­hö­ren.
c.
Min­des­tens ei­ne die­ser Per­so­nen muss wäh­rend der Be­triebs­zeit er­reich­bar sein.
d.
Es dür­fen kei­ne Aus­stands­grün­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 10 des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 1968100 ge­gen sie vor­lie­gen.

3 Die Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen die­ser Stel­len müs­sen sich über die ih­nen über­tra­ge­nen Kom­pe­ten­zen aus­wei­sen kön­nen.

Art. 47f Ergänzende Bestimmungen  

Für die Kon­trol­le der Dienst­fä­hig­keit gel­ten über die Be­stim­mun­gen nach den Ar­ti­keln 47b–47e hin­aus die Ar­ti­kel 17–25 der Ver­ord­nung vom 4. No­vem­ber 2009101 über die si­cher­heits­re­le­van­ten Tä­tig­kei­ten im Ei­sen­bahn­be­reich sinn­ge­mä­ss.

4. Abschnitt: Betrieb und Instandhaltung

Art. 48 Sicherheitsvorkehren  

1 Die Seil­bahn darf nur fah­ren, wenn:

a.
der tech­ni­sche Lei­ter oder die tech­ni­sche Lei­te­rin oder ein Stell­ver­tre­ter oder ei­ne Stell­ver­tre­te­rin je­der­zeit er­reich­bar ist und si­cher­ge­stellt ist, dass er oder sie in­ner­halb ei­ner Stun­de auf der An­la­ge sein kann;
b.
das Per­so­nal für die Be­die­nung der An­la­gen und der Fahr­zeu­ge so­wie die Be­treu­ung der Rei­sen­den im Dienst steht; und
c.
die Wit­te­rungs­ver­hält­nis­se es er­lau­ben.

2 Ist die Si­cher­heit nicht mehr ge­währ­leis­tet, so ist der Be­trieb ein­zu­stel­len.

3 Per­so­nen, die durch ih­ren Zu­stand oder ihr Be­neh­men den Be­trieb oder an­de­re Per­so­nen ge­fähr­den könn­ten, dür­fen nicht be­för­dert wer­den.102

102 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 49 Beförderung gefährlicher Güter 103  

Für die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter gel­ten die Be­stim­mun­gen:

a.
der Ge­fahr­gutum­schlies­sungs­ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 2012104; und
b.
der Ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 2012105 über die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter mit Ei­sen­bah­nen und Seil­bah­nen.

103 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. II 2 der V vom 31. Okt. 2012 über die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter mit Ei­sen­bah­nen und Seil­bah­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6541).

104 SR 930.111.4

105 SR 742.412

Art. 50 Aufzeichnungspflicht 106  

Das Seil­bahn­un­ter­neh­men führt ei­ne Do­ku­men­ta­ti­on über:

a.
die durch­ge­führ­ten Kon­trol­len und de­ren Er­geb­nis­se, die War­tungs­ar­bei­ten, die In­spek­ti­onen und die Übun­gen so­wie die durch­ge­führ­ten Mass­nah­men ein­sch­liess­lich der In­stand­set­zungs- und Er­neue­rungs­ar­bei­ten (In­stand­hal­tungs­do­ku­men­ta­ti­on);
b.
an­der­wei­tig fest­ge­stell­te Män­gel und Stö­run­gen, be­son­de­re Vor­komm­nis­se so­wie die ge­trof­fe­nen Mass­nah­men;
c.
Än­de­run­gen nach Ar­ti­kel 36a;
d.
Än­de­run­gen in der Ver­ant­wort­lich­keit nach Ar­ti­kel 47 Ab­satz 1.

106 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 51 Instandhaltungsgrundsätze  

1 Ei­ne Seil­bahn muss so in Stand ge­hal­ten wer­den, dass die Si­cher­heit der An­la­ge und ih­rer Tei­le je­der­zeit ge­währ­leis­tet ist.107

2 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men muss die In­stand­hal­tung so pla­nen und or­ga­ni­sie­ren, dass:

a.
die ge­setz­li­chen und die be­triebs­in­ter­nen Vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten wer­den;
b.
die Ver­ant­wort­li­chen den Zu­stand der Bau­ten, An­la­gen und Fahr­zeu­ge je­der­zeit über­bli­cken.

107 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 52 Planung der Instandhaltung und der Erneuerung 108  

1 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men plant die In­stand­hal­tung und die Er­neue­rung der An­la­ge so, dass die Si­cher­heit der An­la­ge und ih­rer Tei­le wäh­rend der vor­ge­se­he­nen Nut­zungs­dau­er ge­währ­leis­tet wird.

2 Die Be­ur­tei­lung der An­la­ge um­fasst die Prü­fung, ob die An­la­ge von den grund­le­gen­den An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 5 ab­weicht und in­wie­weit die­se Ab­wei­chun­gen die Si­cher­heit der An­la­ge be­ein­träch­ti­gen.

3 Die Be­ur­tei­lung ein­zel­ner Tei­le der An­la­ge hat un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Ge­samt­sys­tems zu er­fol­gen.

4 Die Pla­nungs­er­geb­nis­se müs­sen in die Be­triebs- und In­stand­hal­tungs­vor­schrif­ten ein­flies­sen.

108 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 52a Betriebs- und Instandhaltungsvorschriften 109  

1 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men er­lässt un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Be­triebs­kon­zepts die Be­triebs- und In­stand­hal­tungs­vor­schrif­ten.

2 Die Be­triebs- und In­stand­hal­tungs­vor­schrif­ten:

a.
le­gen nach­voll­zieh­bar dar, wie die Si­cher­heit der An­la­ge und ih­rer Tei­le wäh­rend der vor­ge­se­he­nen Nut­zungs­dau­er ge­währ­leis­tet wird;
b.
le­gen für die ver­schie­de­nen Tei­le der An­la­ge die er­for­der­li­chen Mass­nah­men und de­ren Pe­ri­odi­zi­tät fest;
c.
be­schrei­ben die Funk­ti­on der Seil­bahn und ih­rer Tei­le;
d.
ent­hal­ten ei­ne An­lei­tung zur fach­ge­rech­ten Be­die­nung und In­stand­hal­tung der Seil­bahn mit Ar­beits­ab­läu­fen und -an­wei­sun­gen.

109 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 53 Prüfungen 110  

Das Seil­bahn­un­ter­neh­men sorgt da­für, dass die in den Be­triebs- und In­stand­hal­tungs­vor­schrif­ten vor­ge­schrie­be­nen Prü­fun­gen ter­min­ge­recht und fach­män­nisch durch­ge­führt wer­den.

110 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 54 Beizug von Dritten  

1 Ver­fügt das Seil­bahn­un­ter­neh­men nicht über das er­for­der­li­che Fach­wis­sen oder über die not­wen­di­gen Ein­rich­tun­gen und Ge­rä­te, um be­stimm­te In­stand­hal­tungs­tä­tig­kei­ten durch­zu­füh­ren, so hat es die­se aus­ge­wie­se­nen fach­kun­di­gen Drit­ten zu über­tra­gen.

2 Be­dient sich das Seil­bahn­un­ter­neh­men Drit­ter, so muss es si­cher­stel­len, dass es auch über die In­for­ma­tio­nen des Drit­ten ver­fügt.

3Ge­nügt die be­triebs­ei­ge­ne Über­wa­chung der In­stand­hal­tung nicht, so kann die Auf­sichts­be­hör­de den Bei­zug aus­sen­ste­hen­der Drit­ter an­ord­nen.

4 Die Auf­sichts­be­hör­de kann an­ord­nen, dass ei­ne ak­kre­di­tier­te Seil­prüf­stel­le zer­stö­rungs­freie Seil­un­ter­su­chun­gen durch­führt.111

111 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

5. Abschnitt: Beseitigung der Seilbahn

Art. 55  

1 Wird der Be­trieb ei­ner Seil­bahn de­fi­ni­tiv ein­ge­stellt, so hat der Ei­gen­tü­mer oder die Ei­gen­tü­me­rin sie zu ent­fer­nen.

2 Wird die Seil­bahn nicht mehr in ei­nem be­triebs­fä­hi­gen Zu­stand ge­hal­ten, so hat der Ei­gen­tü­mer oder die Ei­gen­tü­me­rin un­ver­züg­lich die Sei­le zu ent­fer­nen und der Be­wil­li­gungs­be­hör­de ein Ge­such um Ent­fer­nung der Seil­bahn ein­zu­rei­chen.

3Die Be­wil­li­gungs­be­hör­de ord­net an, in­wie­weit der ur­sprüng­li­che Zu­stand wie­der­her­zu­stel­len ist.

4. Kapitel: Aufsicht und Gebühren

1. Abschnitt: Aufsicht

Art. 56 Meldungs- und Auskunftspflicht  

1 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men hat der Auf­sichts­be­hör­de jähr­lich so­wie auf de­ren Ver­lan­gen die Auf­zeich­nun­gen nach Ar­ti­kel 50 vor­zu­le­gen. Die Auf­sichts­be­hör­de be­stimmt den Um­fang der ein­zu­rei­chen­den Auf­zeich­nun­gen.

2 Es hat der Auf­sichts­be­hör­de un­ver­züg­lich zu mel­den:

a.
Fu­si­on, Ab­spal­tung oder Auf­lö­sung;
b.
Kon­kurser­öff­nung oder Über­schul­dungs­an­zei­ge;
c.
Nicht­be­trieb der An­la­ge, so­bald fest­steht, dass die­ser Zu­stand län­ger als ein Jahr dau­ern wird.112

3Das Seil­bahn­un­ter­neh­men, der Her­stel­ler und der In­ver­kehr­brin­ger ha­ben der Auf­sichts­be­hör­de ei­ge­ne neue Er­kennt­nis­se, die Ein­fluss auf die Si­cher­heit ei­ner An­la­ge ha­ben kön­nen, in­ner­halb von 30 Ta­gen zu mel­den.113

4 Der Her­stel­ler und der In­ver­kehr­brin­ger ha­ben der Auf­sichts­be­hör­de im Fal­le von Er­eig­nis­sen oder ei­ge­nen neu­en Er­kennt­nis­sen, die Ein­fluss auf die Si­cher­heit ei­ner An­la­ge ha­ben kön­nen, mit­zu­tei­len, wel­che an­de­ren An­la­gen auf­grund der ver­wen­de­ten Bau­tei­le be­trof­fen sein könn­ten.114

5 Bei Er­eig­nis­sen gilt für Seil­bah­nen mit Bun­des­kon­zes­si­on die Ver­ord­nung vom 17. De­zem­ber 2014115 über die Si­cher­heits­un­ter­su­chung von Zwi­schen­fäl­len im Ver­kehrs­we­sen.116

112 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

113 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

114 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

115 SR 742.161

116 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 57 Aufbewahrungspflicht 117  

1 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men hat wäh­rend der Le­bens­dau­er der Seil­bahn fol­gen­de Un­ter­la­gen bei der An­la­ge auf­zu­be­wah­ren:

a.
die Si­cher­heits­ana­ly­se und den Si­cher­heits­be­richt;
b.
den Si­cher­heits­nach­weis;
c.
die Be­triebs­vor­schrif­ten;
d.
die In­stand­hal­tungs­do­ku­men­ta­ti­on;
e.
die Un­ter­la­gen und die Nach­wei­se nach Ar­ti­kel 36a;
f.
die Un­ter­la­gen nach Ar­ti­kel 37 Ab­satz 2.

2 Es hat wäh­rend 10 Jah­ren die Un­ter­la­gen nach Ar­ti­kel 58 auf­zu­be­wah­ren.

3 Der Her­stel­ler hat wäh­rend min­des­tens 30 Jah­ren auf­zu­be­wah­ren:

a.
die Un­ter­la­gen ge­mä­ss den An­hän­gen III–VIII der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung118;
b.
die Werk­stof­fat­tes­te und die Prüf­pro­to­kol­le aus der Pro­duk­ti­on der si­cher­heits­re­le­van­ten Bau­tei­le.

4Ist der Her­stel­ler nicht in der Schweiz an­säs­sig, so trifft die Pflicht nach Ab­satz 3 den Im­por­teur.

5 Die Un­ter­la­gen müs­sen so ge­stal­tet sein, dass die ein­deu­ti­ge Zu­ord­nung zum be­tref­fen­den Bau­teil ge­währ­leis­tet ist.

117 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

118 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 3 Abs. 4.

Art. 58 Rechnungswesen 119  

1 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men muss der Auf­sichts­be­hör­de auf Ver­lan­gen ein­rei­chen:

a.
die Be­triebs­rech­nung;
b.
die Bi­lanz;
c.
die An­la­gen- und Ab­schrei­bungs­rech­nung oder den Sach­an­la­gen­spie­gel;
d.
die In­ves­ti­ti­ons­pla­nung.

2 Es muss der Auf­sichts­be­hör­de bei Er­öff­nung des Ge­schäfts­be­triebs die Un­ter­la­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben b–d ein­rei­chen.

3 Seil­bahn­un­ter­neh­men, die Ab­gel­tun­gen nach Ar­ti­kel 49 EBG120 oder Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 56 EBG er­hal­ten, ha­ben die Ge­schäfts­bü­cher zu füh­ren:

a.
nach den Be­stim­mun­gen des 7. Ab­schnitts des PBG; und
b.
nach den Be­stim­mun­gen, die das UVEK ge­stützt auf Ar­ti­kel 35 Ab­sät­ze 1 und 2 PBG er­lässt.

119 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

120 SR 742.101

Art. 59 Aufsicht über Bau, Betrieb und Instandhaltung 121  

1 Die Auf­sichts­be­hör­de über­wacht die Ein­hal­tung der Si­cher­heits- und der Um­weltan­for­de­run­gen so­wie der üb­ri­gen Vor­schrif­ten beim Bau, beim Be­trieb und bei der In­stand­hal­tung der Seil­bah­nen durch:

a.
die Aus­wer­tung der Mel­dun­gen nach Ar­ti­kel 56 und an­de­ren si­cher­heits­re­le­van­ten In­for­ma­tio­nen;
b.
Bau-, Be­triebs- und Um­welt­kon­trol­len;
c.
Au­dits.122

2 Sie kann in be­grün­de­ten Fäl­len Nach­wei­se und Gut­ach­ten ver­lan­gen und selbst stich­pro­ben­ar­tig Prü­fun­gen vor­neh­men.123

3 Sie kann die Ein­hal­tung der Si­cher­heits­an­for­de­run­gen an si­cher­heits­re­le­van­te Bau­tei­le und an Teil­sys­te­me bei kon­kre­ten An­halts­punk­ten je­der­zeit über­prü­fen.

4 Sie über­wacht die Um­weltan­for­de­run­gen un­ter Ein­be­zug der Fach­be­hör­den.

121 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

123 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 60 Massnahmen 124  

1 Stellt die Auf­sichts­be­hör­de fest, dass ei­ne Seil­bahn die Si­cher­heit von Per­so­nen oder Gü­tern ge­fähr­den kann oder ge­gen Vor­schrif­ten ver­stösst, oder lie­gen hier­für kon­kre­te An­halts­punk­te vor, so ver­langt sie vom Seil­bahn­un­ter­neh­men, dass die­ses die zur Wie­der­her­stel­lung der Si­cher­heit und der Vor­schrifts­kon­for­mi­tät ge­eig­ne­ten Mass­nah­men vor­schlägt oder er­greift. Sie kann die Wei­ter­füh­rung des Be­triebs mit so­for­ti­ger Wir­kung un­ter­sa­gen, so­fern die Si­cher­heit dies ge­bie­tet.125

2 Ge­nü­gen die vom Seil­bahn­un­ter­neh­men vor­ge­schla­ge­nen Mass­nah­men nicht, um die Si­cher­heit und die Vor­schrifts­kon­for­mi­tät wie­der­her­zu­stel­len, so kann die Be­hör­de ver­lan­gen, dass das Seil­bahn­un­ter­neh­men wei­ter­ge­hen­de Mass­nah­men vor­schlägt, oder selbst die ge­eig­ne­ten Mass­nah­men tref­fen.

3 Las­sen sich die Si­cher­heit und die Vor­schrifts­kon­for­mi­tät nicht wie­der­her­stel­len, so ent­zieht die Be­hör­de die Be­triebs­be­wil­li­gung.126

4 Stellt die Auf­sichts­be­hör­de fest, dass ein si­cher­heits­re­le­van­tes Bau­teil der In­fra­struk­tur, das be­stim­mungs­ge­mä­ss ver­wen­det wird, die Si­cher­heit der Seil­bahn ge­fähr­den kann, so un­ter­rich­tet sie un­ver­züg­lich die an­de­ren Auf­sichts­be­hör­den über die ge­trof­fe­nen Mass­nah­men.127

5 Die Auf­sichts­be­hör­den kön­nen ei­ne Da­ten­bank über die ge­trof­fe­nen Mass­nah­men und de­ren Grün­de füh­ren und die Öf­fent­lich­keit in­for­mie­ren.

124 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

125 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

126 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 7 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1915).

127 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 61 Marktüberwachung 128  

1 Die Auf­sichts­be­hör­den kön­nen Si­cher­heits­bau­tei­le und Teil­sys­te­me, die in Ver­kehr ge­bracht wer­den, kon­trol­lie­ren und nö­ti­gen­falls Mus­ter er­he­ben.

2 Er­gibt die Kon­trol­le, dass ein Si­cher­heits­bau­teil oder ein Teil­sys­tem nicht den grund­le­gen­den An­for­de­run­gen ent­spricht, so for­dert die Auf­sichts­be­hör­de den Her­stel­ler oder sub­si­di­är den Im­por­teur oder den Händ­ler auf, ge­eig­ne­te Mass­nah­men zu er­grei­fen, um die Si­cher­heit und die Vor­schrifts­kon­for­mi­tät wie­der­her­zu­stel­len oder die be­trof­fe­nen Si­cher­heits­bau­tei­le oder Teil­sys­te­me aus dem Ver­kehr zu zie­hen.

3 Stellt die Auf­sichts­be­hör­de fest, dass ein Si­cher­heits­bau­teil oder ein Teil­sys­tem, das den grund­le­gen­den An­for­de­run­gen ent­spricht, die Si­cher­heit der Seil­bahn ge­fähr­den kann, so for­dert die Auf­sichts­be­hör­de den Her­stel­ler oder sub­si­di­är den Im­por­teur oder den Händ­ler auf, ge­eig­ne­te Mass­nah­men zu er­grei­fen, um die Si­cher­heit wie­der­her­zu­stel­len oder die be­trof­fe­nen Si­cher­heits­bau­tei­le oder Teil­sys­te­me aus dem Ver­kehr zu zie­hen.

4 Ge­nü­gen die vor­ge­schla­ge­nen Mass­nah­men nicht, um die Si­cher­heit und die Vor­schrifts­kon­for­mi­tät wie­der­her­zu­stel­len, so kann die Auf­sichts­be­hör­de ver­lan­gen, dass der Her­stel­ler, der Im­por­teur oder der Händ­ler wei­ter­ge­hen­de Mass­nah­men vor­schlägt, oder selbst die ge­eig­ne­ten Mass­nah­men tref­fen.

5 Dar­über hin­aus rich­ten sich die Be­fug­nis­se der Auf­sichts­be­hör­den nach Ar­ti­kel 10 Ab­sät­ze 2–6 und den Ar­ti­keln 12–14 des Bun­des­ge­set­zes vom 12. Ju­ni 2009129 über die Pro­duk­te­si­cher­heit (PrSG).

6Die Auf­sichts­be­hör­den un­ter­rich­ten un­ver­züg­lich sich ge­gen­sei­tig, die be­trof­fe­ne Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­le so­wie das Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft (SE­CO).

7 Die Mit­wir­kungs- und Aus­kunfts­pflich­ten der Her­stel­ler, der Im­por­teu­re und wei­te­rer be­trof­fe­ner Per­so­nen rich­ten sich nach Ar­ti­kel 11 PrSG.

128 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

129 SR 930.11

2. Abschnitt: Gebühren

Art. 62  

Die Ge­büh­ren rich­ten sich nach der Ge­büh­ren­ver­ord­nung BAV vom 25. No­vem­ber 1998130 be­zie­hungs­wei­se den ent­spre­chen­den kan­to­na­len Be­stim­mun­gen.

5. Kapitel: Konformitätsbewertungsstellen, Konformitätsbewertungsverfahren und Sachverständige

1. Abschnitt: Konformitätsbewertungsstellen

Art. 63 Anforderungen  

1 Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­len müs­sen für den be­tref­fen­den Fach­be­reich:

a.
nach der Ak­kre­di­tie­rungs- und Be­zeich­nungs­ver­ord­nung vom 17. Ju­ni 1996131 ak­kre­di­tiert sein und ge­gen die Fol­gen der Haft­pflicht ei­ne ge­nü­gen­de Ver­si­che­rung, min­des­tens in der Hö­he von fünf Mil­lio­nen Fran­ken, nach­wei­sen; oder
b.
von der Schweiz im Rah­men ei­nes in­ter­na­tio­na­len Ab­kom­mens an­er­kannt sein und ei­ne auch in der Schweiz gül­ti­ge Ver­si­che­rung ge­gen die Fol­gen der Haft­pflicht nach­wei­sen.

2 Wer sich auf die Un­ter­la­gen ei­ner an­de­ren als der in Ab­satz 1 er­wähn­ten Stel­len be­ruft, muss glaub­haft dar­le­gen, dass die an­ge­wand­ten Ver­fah­ren und die Qua­li­fi­ka­ti­on die­ser Stel­le den schwei­ze­ri­schen An­for­de­run­gen ge­nü­gen (Art. 18 Abs. 2 des BG vom 6. Okt. 1995 über die tech­ni­schen Han­dels­hemm­nis­se).

Art. 64 Rechte und Pflichten 132  

Die Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­len ha­ben sinn­ge­mä­ss die in den An­hän­gen III–VII der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung133 vor­ge­se­he­nen Rech­te und Pflich­ten.

132 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

133 sie­he Fuss­no­te zu Art. 3 Abs. 4.

2. Abschnitt: Konformitätsbewertungsverfahren

Art. 65 Teilsysteme und Sicherheitsbauteile 134  

1 Teil­sys­te­me und Si­cher­heits­bau­tei­le dür­fen nur in Ver­kehr ge­bracht wer­den, nach­dem ih­re Kon­for­mi­tät be­wer­tet und be­schei­nigt wur­de.

2 Die Kon­for­mi­täts­be­wer­tung von Teil­sys­te­men und Si­cher­heits­bau­tei­len ist nach Wahl des Her­stel­lers nach ei­nem der fol­gen­den Ver­fah­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 18 Ab­satz 2 der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung135 durch­zu­füh­ren:

a.
nach dem Ver­fah­ren der EG-Bau­mus­ter­prü­fung (Mo­dul B) ge­mä­ss An­hang III der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung in Ver­bin­dung mit:
1.
der Qua­li­täts­si­che­rung Pro­duk­ti­on (Mo­dul D) ge­mä­ss An­hang IV der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung, oder
2.
der Prü­fung der Pro­duk­te (Mo­dul F) ge­mä­ss An­hang V der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung;
b.
nach dem Ver­fah­ren der Ein­zel­prü­fung (Mo­dul G) ge­mä­ss An­hang VI der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung;
c.
nach dem Ver­fah­ren der um­fas­sen­den Qua­li­täts­si­che­rung mit Ent­wurfs­prü­fung (Mo­dul H I) ge­mä­ss An­hang VII der EU-Seil­bahn­ver­ord­nung.

134 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

135 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 3 Abs. 4.

Art. 66 Sprache der Konformitätsbewertungsstelle 136  

Auf­zeich­nun­gen und Schrift­wech­sel im Zu­sam­men­hang mit den Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­ver­fah­ren wer­den in ei­ner Amtss­pra­che des Lan­des ab­ge­fasst, in dem die Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­le, die die in Ar­ti­kel 65 ge­nann­ten Ver­fah­ren durch­führt, ih­ren Sitz hat, oder in ei­ner an­de­ren von die­ser Stel­le ver­wen­de­ten Spra­che.

136 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

3. Abschnitt: Sachverständige137

137 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 3167).

Art. 67 Fachliche Anforderungen  

Sach­ver­stän­di­ge müs­sen im Prü­fungs­be­reich Fach­kennt­nis­se und Er­fah­rung ha­ben, die der Kom­ple­xi­tät und der Si­cher­heits­re­le­vanz des zu prü­fen­den Vor­ha­bens an­ge­mes­sen sind, ins­be­son­de­re in­dem sie:

a.
ei­ne ge­eig­ne­te Aus­bil­dung nach­wei­sen kön­nen; und
b.
ver­gleich­ba­re Prü­fungs­ob­jek­te selbst rea­li­siert oder be­gut­ach­tet ha­ben.
Art. 68 Unabhängigkeit  

1 Sach­ver­stän­di­ge dür­fen sich nicht vor­her in an­de­rer Funk­ti­on mit dem Be­wil­li­gungs­ob­jekt be­fasst ha­ben.

2 Sie müs­sen in ih­rer Ent­schei­dungs­fin­dung un­ab­hän­gig sein; ins­be­son­de­re dür­fen sie dies­be­züg­lich we­der Wei­sun­gen un­ter­wor­fen sein noch darf ih­re Ver­gü­tung vom Er­geb­nis ab­hän­gig sein.

Art. 68a Juristische Personen  

Ju­ris­ti­sche Per­so­nen kön­nen als Sach­ver­stän­di­ge tä­tig sein, so­fern sie Per­so­nen be­schäf­ti­gen, wel­che die fach­li­chen An­for­de­run­gen und das Er­for­der­nis der Un­ab­hän­gig­keit er­fül­len.

Art. 68b Beizug und Anforderungen  

Das BAV er­lässt so weit als mög­lich im Ein­ver­neh­men mit der tech­ni­schen Kon­troll­stel­le des IKSS Richt­li­ni­en über den Bei­zug von Sach­ver­stän­di­gen und die An­for­de­run­gen an die­se so­wie an ih­re Be­rich­te.

Art. 68c Haftung und Versicherung 138  

1 Die Sach­ver­stän­di­gen dür­fen die Haf­tung für ih­re Be­rich­te nicht un­ver­hält­nis­mäs­sig ein­schrän­ken.

2 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men ver­ein­bart mit den Sach­ver­stän­di­gen den Um­fang ih­rer Haf­tung und der er­for­der­li­chen Haft­pflicht­ver­si­che­rung.

138 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

6. Kapitel: Strafbestimmungen

Art. 69139  

Auf An­trag wird nach Ar­ti­kel 25a Ab­satz 2 SebG be­straft, wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig ver­stösst ge­gen:

a.
Ar­ti­kel 34;
b.
Ar­ti­kel 36 Ab­satz 1;
c.
Ar­ti­kel 50;
d.
Ar­ti­kel 56 Ab­sät­ze 1–4;
e.
Ar­ti­kel 57.

139 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

7. Kapitel: Schlussbestimmungen

1. Abschnitt: Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

Art. 70 Aufhebung bisherigen Rechts  

Fol­gen­de Ver­ord­nun­gen wer­den auf­ge­ho­ben:

a.
Ver­ord­nung vom 10. März 1986140 über den Bau und Be­trieb der eid­ge­nös­sisch kon­zes­sio­nier­ten Seil­bah­nen;
b.
Ver­ord­nung vom 8. No­vem­ber 1978141 über die Kon­zes­sio­nie­rung von Luft­seil­bah­nen;
c.
Ver­ord­nung vom 22. März 1972142 über die Luft­seil­bah­nen mit Per­so­nen­be­för­de­rung oh­ne Bun­des­kon­zes­si­on und über die Ski­lif­te;
d.
Ver­ord­nung vom 24. Ok­to­ber 1961143 über sub­ven­tio­nier­te Luft­seil­bah­nen mit Per­so­nen­be­för­de­rung oh­ne Bun­des­kon­zes­si­on;
e.
Ver­ord­nung vom 15. Fe­bru­ar 1957144 über die Un­fall­ver­hü­tung beim Ers­tel­len und Be­trieb von Luft- und Stand­seil­bah­nen mit Per­so­nen­be­för­de­rung auf Bau­stel­len und in ge­werb­li­chen so­wie in­dus­tri­el­len Be­trie­ben.

140 [AS 1986 632, 1991 1476Art. 34 Ziff. 4, 1994 1233Art. 145, 1997 1008An­hang Ziff. 6, 1999 754An­hang Ziff. 5, 2000 2103An­hang Ziff. II 3 2538, 2005 4957]

141 [AS 1978 1806, 1987 1052Art. 52 Bst. e, 1989 342, 1996 146Ziff. I 7, 1997 2779Ziff. II 50, 1999 704Ziff. II 25 754 An­hang Ziff. 4]

142 [AS 1972 664, 1974 1973, 1991 370An­hang Ziff. 5, 1998 54An­hang Ziff. 7, 1999 704Ziff. II 27]

143 [AS 1961 921, 1972 2655]

144 [AS1957143, 2002 3933]

Art. 71 Änderung anderer Verordnungen  

Die nach­ste­hen­den Ver­ord­nun­gen wer­den wie folgt ge­än­dert:

...145

145 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2007 39kon­sul­tiert wer­den.

2. Abschnitt: Übergangsbestimmungen

Art. 72 Bestehende Anlagen 146  

1 Nach bis­he­ri­gem Recht er­teil­te Kon­zes­sio­nen und Be­triebs­be­wil­li­gun­gen so­wie kan­to­na­le Be­triebs­be­wil­li­gun­gen blei­ben gül­tig.

2 Die Zu­stän­dig­keit der Auf­sichts­be­hör­den gilt fort, so­lan­ge die Seil­bahn über ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung ver­fügt.

146 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

Art. 73 Periodische Prüfungen  

1 Für An­la­gen und An­lagen­tei­le, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2007 er­rich­tet wur­den, blei­ben für die pe­ri­odi­schen Prü­fun­gen die Be­stim­mun­gen an­wend­bar, die je­weils in den Zif­fern 94 und 104 so­wie in An­hang 2 der fol­gen­den Ver­ord­nun­gen ent­hal­ten sind:147

a.
Um­lauf­bahn­ver­ord­nung vom 11. April 1986148;
b.
Ses­sel­bahn­ver­ord­nung vom 12. Ja­nu­ar 1987149;
c.
Pen­del­bahn­ver­ord­nung vom 18. Fe­bru­ar 1988150;
d.
Stand­seil­bahn­ver­ord­nung vom 17. Ju­ni 1991151.

2 Für kan­to­nal be­wil­lig­te An­la­gen gel­ten die kan­to­na­len Vor­ga­ben.

147 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

148 SR 743.121.1

149 SR 743.121.2

150 SR 743.121.3

151 SR 743.121.6

Art. 74 Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
11. Oktober 2017
152  

1 Voll­stän­di­ge Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­su­che kön­nen bis zum 20. April 2018 nach den Be­stim­mun­gen ein­ge­reicht wer­den, die bis zum In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 11. Ok­to­ber 2017 gal­ten. Sie wer­den im Rah­men des Plan­ge­neh­mi­gungs- und des Be­triebs­be­wil­li­gungs­ver­fah­rens nach bis­he­ri­gem Recht be­ur­teilt.

2 Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gun­gen für Si­cher­heits­bau­tei­le, die bis zum 20. April 2018 ge­mä­ss der Richt­li­nie 2000/9/EG153 aus­ge­stellt wer­den, be­hal­ten ih­re Gül­tig­keit.

3 Be­triebs­be­wil­li­gun­gen, die nicht bis zum Ab­lauf der Kon­zes­si­on er­teilt oder er­neu­ert wur­den, wer­den auf Ge­such hin un­be­fris­tet er­neu­ert. Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 60 blei­ben vor­be­hal­ten.

4 Für Per­so­nen, die vor In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung als tech­ni­sche Lei­ter oder Lei­te­rin­nen an­er­kannt wur­den, gilt der Nach­weis der Fach­kun­de nach Ar­ti­kel 46a Ab­satz 1 als er­bracht.

152 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

153 Richt­li­nie 2000/9/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 20. März 2000 über Seil­bah­nen für den Per­so­nen­ver­kehr; ABl. L 106 vom 3.5.2000, S. 21.

3. Abschnitt: Inkrafttreten

Art. 75  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2007 in Kraft.

Anhang 1 154

154 Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 2. Sept. 2015 (AS 2015 3167) und Ziff. II Abs. 1 der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

(Art. 4 Abs. 2, 11 Abs. 1 Bst. a und 12)

Unterlagen, die der Bewilligungsbehörde im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens einzureichen sind

1 Mit dem Plangenehmigungsgesuch hat das Seilbahnunternehmen der Bewilli­gungsbehörde zur Beurteilung der Sicherheit folgende Unterlagen einzureichen:

1.
Situierung und Gesamtkonzeption sowie seilbahntechnische Ausgestaltung der Anlage, mit folgenden Angaben:
a.
Situationspläne mit Angaben zu den geplanten Bauwerken und den betrof­fenen Baugrundparzellen,
b.
Längenprofil sowie massgebliche Querprofile mit Beurteilung von
Parallelführungen und Kreuzungen mit anderen Transportanlagen, Strassen und elektrischen Leitungen,
c.
Übersichtspläne der Stationen und Stützen mit den Angaben zu den
relevanten Bauabmessungen und Raumnutzungen, zur Anordnung der Teilsysteme sowie zur Anordnung von Leitern und Podesten,
d.
Übersichtspläne der Stützen oder der Fahrbahn mit den betroffenen Par­zellen und deren Grenzabständen,
e.
Lichtraumprofile mit Längs- und Querbewegungsfreiheiten in den Statio­nen und auf der Strecke mit den einzuhaltenden Boden- und Si­cherheitsabständen,
f.
Unterlagen über die elektrischen Stromversorgungsanlagen (Transformatorenstation, Zuleitungen) inklusive Angaben über die Auswirkungen auf Menschen und Umwelt;
2.
Nutzungsvereinbarung;
3.
Betriebskonzept und Bergungskonzept zur Rückführung der Fahrgäste;
4.
technischer Bericht, enthaltend die Gestaltung, die Anordnung und den Verwendungs­zweck der hauptsächlichen Systemelemente (inklusive Übersichtszeichnungen aller Teilsysteme);
5.
Konzept und Übersichtsschema der bahntechnischen elektrischen Einrichtun­gen, insbesondere der elektrischen Sicherheitseinrichtungen;
6.
...
7.
Seilrechnung mit den Nachweisen über die minimalen und maximalen Seilkräfte, Angaben über das Spannsystem, das Einhalten der vorgeschriebenen Seilsicherheiten, die Reibwerte an der Antriebsscheibe und der minimalen Seilauflagekräfte auf den Stützen und den Seilrollen;
8.
Gutachten unabhängiger fachkundiger Personen zu den Umwelteinflüssen auf die Seilbahn, namentlich zu den Baugrundverhältnissen, den Wind- und Schneeverhältnissen, der Vereisungsgefahr, der Lawinensituation, der Ge­fahr von Steinschlag, Rutschungen und Murgängen sowie zur Brand­gefahr;
9.
Bauorganisation und Verantwortlichkeiten bei der Erstellung der Seilbahn, namentlich wer gegenüber dem Seilbahnunternehmen für welche Teile der Seilbahn als Planer, Ersteller oder sachverständige Person verantwortlich ist;
10.
Dokumente zum Nachweis der Fachkenntnisse und der Erfahrung sowie der Unabhängigkeit der Sachverständigen;
11.
Verzeichnis der eingereichten Vorlagen und Nachweise;
12.
Sicherheitsanalyse;
13.
Sicherheitsbericht;
14.
allfällige Risikoanalysen nach Artikel 6a.

2 Spätestens zwei Monate vor Erteilung der Plangenehmigung hat das Seilbahn­unternehmen der Bewilligungsbehörde zur Beurteilung der Sicherheit folgende Unterlagen einzureichen:

1.
Kraftpläne der Stationen und Stützen;
2.
die Projektbasis;
3.
einen Sachverständigenbericht zur Prüfung der Seilrechnung einschliesslich der hierfür relevanten Parameter und der Resultate.

3 Absatz 2 Ziffer 3 findet auf Skilifte mit niedriger Seilführung keine Anwendung.

Anhang 2 155

155 Fassung gemäss Ziff. II Abs. 2 der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

(Art. 4 Abs. 3 und 16 Bst. a)

Prüfungen der Bewilligungsbehörde im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens

Die Bewilligungsbehörde kann im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens betref­fend die Sicherheit aufgrund der eingereichten Unterlagen folgende Prüfungen durchführen. Sie prüft risikoorientiert mit Stichproben:

1.
die Linienführung im Gelände;
2.
die Tragkonstruktionen der Stationen und Stützen bzw. bei Standseilbah­nen die Tragkonstruktionen der Stationen, der Fahrbahn und der Kunst­bauten;
3.
die Fahrzeuge und die mechanischen Komponenten;
4.
die Systeme der elektrischen Sicherheitseinrichtungen;
5.
die Kommandostellen;
6.
den Maschinenraum;
7.
die Fahrgastbereiche;
8.
den Witterungsschutz;
9.
die Abstände bei Parallelführungen und Kreuzungen mit anderen Trans­portanlagen bzw. Strassen und elektrischen Leitungen, die Ab­stände zum Boden und gegenüber bahn­fremden festen Gegenständen sowie die Freiheiten für die Längs- und die Querbewegung der Fahr­zeuge auf der Strecke und in den Statio­nen;
10.
die Einhaltung der Maximalzeit beim Bergungskonzept;
11.
die Gutachten zu den Umwelteinflüssen;
12.
die ausreichenden Fachkenntnisse und die ausreichende Erfah­rung sowie die Unabhängigkeit der Sachverständigen;
13.
die kantonalen Anträge auf ihre Sicherheitsrelevanz;
14.
den Sicherheitsbericht und dessen Grundlagen;
15.
den Sachverständigenbericht nach Anhang 1.

Anhang 3 156

156 Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 2. Sept. 2015 (AS 2015 3167) und Ziff. II Abs. 1 der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5831).

(Art. 26 Abs. 2 Bst. c)

Unterlagen, die der Bewilligungsbehörde mit dem Gesuch um Betriebsbewilligung einzureichen sind (Sicherheitsnachweis)

Für die Betriebsbewilligung hat das Seilbahnunternehmen der Bewilligungsbehörde folgende Unterlagen einzureichen:

1.
das Betriebsbewilligungsgesuch;
2.
die nachgeführte Projektbasis sowie die Nutzungsvereinbarung;
3.
das nachgeführte Betriebs- und Bergungskonzept, den Bergungsplan mit dem Nachweis der Einhaltung der höchstzulässigen Bergungszeit;
4.
die Dokumentation der Umsetzung der geplanten Massnahmen des Sicherheits­berichts;
5.
die Dokumentation der Umsetzung der Auflagen aus der Plangenehmigungs­verfügung bzw. der kantonalen Bewilligung;
6.
Ausführungspläne sowie Tragsicherheits-, Ermüdungssicherheits- und Ge­brauchstauglichkeitsnachweise der sicherheitsrelevanten Bauteile der Infra­struktur;
7.
eine Gegenüberstellung der Auslegungsparameter der Teilsysteme mit den spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten der konkreten Anlage;
8.
Unterlagen, welche die Überprüfung der Schnittstellen zwischen den Teilsys­temen und zwischen den Teilsystemen und der Infrastruktur erlauben;
9.
den Bericht über die Erprobung;
10.
die Bezeichnung des technischen Leiters oder der technischen Leiterin und des Stellvertreters oder der Stellvertreterin sowie den Nachweis über deren ausreichend erfolgte Instruktion durch eine dafür geeignete Person;
11.
eine gebrauchsfähige, vollständige Betriebsanleitung (Art. 52a Abs. 2 Bst. d) sowie eine Vorlage für die Dokumentation der periodischen Instandhaltungs-, Prüf- und Überwachungsarbeiten in den vom Seilbahnunternehmen verlangten Sprachen;
12.
Konformitätsbescheinigungen (Art. 28);
13.
Sachverständigenberichte (Art. 29);
14.
den Nachweis der vorschriftskonformen Ausführung (Art. 30).

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