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Verordnung des UVEK
über die Sicherheitsanforderungen an Seile
von Seilbahnen zur Personenbeförderung
(Seilverordnung, SeilV)

vom 11. März 2011 (Stand am 1. Januar 2018)

Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und
Kommunikation (UVEK),

gestützt auf Artikel 8 Absätze 1 und 3 der Seilbahnverordnung
vom 21. Dezember 20061 (SebV),

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung gilt für Seil­bah­nen, die in den Gel­tungs­be­reich von Ar­ti­kel 2 des Seil­bahn­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 20062 (SebG) fal­len.

2 Sie gilt nicht für Sei­le der In­fra­struk­tur von Seil­bah­nen.

3 Sie re­gelt:

a.
für Sei­le und Seil­ver­bin­dun­gen alt­recht­li­cher Seil­bah­nen: die Seilar­ten und die Be­mes­sung, die Her­stel­lung, die Spleis­se und Sei­lend­be­fes­ti­gun­gen, den Sei­ler­satz und die Ab­nah­me­prü­fung so­wie die Ab­le­ge­fris­ten;
b.
für Sei­le und Seil­ver­bin­dun­gen neu- und alt­recht­li­cher Seil­bah­nen: die La­ge­rung, den Trans­port und die Mon­ta­ge, die In­stand­hal­tung durch das Seil­bahn­un­ter­neh­men so­wie die Prü­fun­gen durch Seil­prüf­stel­len;
c.
die Mel­de- und Auf­zeich­nungs­pflich­ten im Zu­sam­men­hang mit Sei­len und Sei­lend­be­fes­ti­gun­gen von Seil­bah­nen.

4 Für das In­ver­kehr­brin­gen von Sei­len und Seil­ver­bin­dun­gen auf neu­recht­li­chen Seil­bah­nen gel­ten die Be­stim­mun­gen des SebG und der SebV.

5 So­weit für das In­ver­kehr­brin­gen von Sei­len und Sei­lend­be­fes­ti­gun­gen von Teil­sys­te­men und Si­cher­heits­bau­tei­len ei­ne EG-Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung und ‑er­klä­rung vor­liegt, be­grün­det die­se Ver­ord­nung kei­ne zu­sätz­li­chen oder ab­wei­chen­den An­for­de­run­gen.

Art. 2 Neurechtliche und altrechtliche Seilbahnen  

1 Als neu­recht­lich gel­ten Seil­bah­nen, die ge­mä­ss den Be­stim­mun­gen des SebG3 be­wil­ligt wur­den.

2 Als alt­recht­lich gel­ten Seil­bah­nen, die ge­mä­ss Be­stim­mun­gen be­wil­ligt wur­den, die vor dem In­kraft­tre­ten des SebG gal­ten. Sie kön­nen auch Tei­le ent­hal­ten, die ge­mä­ss den Be­stim­mun­gen des SebG be­wil­ligt wur­den.

Art. 3 Abweichungen  

Soll von den Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung ab­ge­wi­chen wer­den, so muss auf­grund ei­ner Ri­si­ko­ana­ly­se be­legt wer­den, dass sich durch die Ab­wei­chung das Ri­si­ko ins­ge­samt nicht er­höht.

2. Kapitel: Bestimmungen für Seile auf altrechtlichen Seilbahnen

1. Abschnitt: Anerkannte Regeln der Technik

Art. 4  

Sei­le auf alt­recht­li­chen Seil­bah­nen müs­sen die An­for­de­run­gen der an­er­kann­ten Re­geln der Tech­nik er­fül­len, die in den tech­ni­schen Nor­men ge­mä­ss An­hang 1 kon­kre­ti­siert sind, so­fern in die­ser Ver­ord­nung nichts an­de­res be­stimmt ist.

2. Abschnitt: Seilarten und Bemessung

Art. 5 Seilarten  

1 Als Trag­sei­le sind ver­schlos­se­ne Spi­ral­sei­le zu ver­wen­den, die aus ei­nem Stück be­ste­hen.

2 Als Zug-, För­der- und Ber­ge­sei­le sind Sei­le aus par­al­lel­ver­seil­ten Lit­zen mit nur ei­ner Lit­zen­la­ge zu ver­wen­den.

3 Als Spann­sei­le sind Sei­le aus par­al­lel­ver­seil­ten Lit­zen mit ei­ner wei­chen Ein­la­ge (Fa­ser- oder Po­ly­mer­kern) oder mit ei­ner ge­gen­über den Aus­sen­lit­zen mit­tels Kunst­stoff­man­tel ge­schütz­ten Stahl­ein­la­ge (dre­h­ar­me oder dreh­freie Sei­le) zu ver­wen­den.

Art. 6 Bemessung  

1 Die er­for­der­li­chen Si­cher­hei­ten und Be­las­tungs­an­nah­men für Sei­le und Seil­ver­bin­dun­gen rich­ten sich:

a.
für Seil­bah­nen mit Bun­des­kon­zes­si­on: je nach Art der Seil­bahn nach Zif­fer 421 ei­ner der fol­gen­den Ver­ord­nun­gen:
1.
Um­lauf­bahn­ver­ord­nung vom 11. April 19864,
2.
Ses­sel­bahn­ver­ord­nung vom 12. Ja­nu­ar 19875,
3.
Pen­del­bahn­ver­ord­nung vom 18. Fe­bru­ar 19886,
4.
Stand­seil­bahn­ver­ord­nung vom 17. Ju­ni 19917;
b.
für kan­to­nal be­wil­lig­te Seil­bah­nen nach:
1.
den kan­to­na­len Be­stim­mun­gen;
2.
dem Re­gle­ment vom 2. No­vem­ber 20068 über Bau und Be­trieb der nicht eid­ge­nös­sisch kon­zes­sio­nier­ten Seil­bah­nen, Ski­lif­te und Schräg­auf­zü­ge (Aus­ga­be 2007).

2 Die Si­cher­heit ist be­züg­lich der wirk­li­chen Bruch­kraft nach­zu­wei­sen.

3 So­lan­ge die wirk­li­che Bruch­kraft nicht be­kannt ist, ist die vom Seil­her­stel­ler an­ge­ge­be­ne Min­dest­bruch­kraft mass­ge­bend.

4 Bei Spann­sei­len mit ei­ner Min­dest­bruch­kraft > 4500 kN oder ei­nem Durch­mes­ser > 75 mm kann die Si­cher­heit ge­gen die Min­dest­bruch­kraft nach­ge­wie­sen wer­den; da­bei ist der Ver­seil­fak­tor 0,85 an­zu­neh­men. Zu­dem muss nach­ge­wie­sen wer­den, dass die er­mit­tel­te Bruch­kraft grös­ser als die rech­ne­ri­sche Bruch­kraft ist.

5 Die Sei­lein­la­ge ist für den rech­ne­ri­schen Nach­weis der Min­dest­bruch­kraft als nicht­tra­gend zu be­trach­ten.

4 SR 743.121.1

5 SR 743.121.2

6 SR 743.121.3

7 SR 743.121.6

8 Die­ses Re­gle­ment kann in Deutsch und Fran­zö­sisch bei der Kon­troll­stel­le IKSS, Zeug­haus­stras­se 19, CH-3860 Mei­rin­gen be­zo­gen wer­den.

3. Abschnitt: Seilherstellung

Art. 7 Seile  

Für die Her­stel­lung von Sei­len gel­ten die fol­gen­den tech­ni­schen Nor­men ge­mä­ss An­hang 1 Zif­fer 49:

a.
für ver­schlos­se­ne Trag­sei­le: SN EN 12385-9;
b.
für Zug-, För­der- und Ber­ge­sei­le: SN EN 12385-8;
c.
für Spann­sei­le: SN EN 12385-4.

9 Die­se Nor­men kön­nen bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kön­nen ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 8 Drähte  

1 Die nach­ste­hend auf­ge­führ­ten Dräh­temüs­sen be­züg­lich Werk­stoff, Ab­mes­sun­gen und zu­läs­si­gen Ab­wei­chun­gen, Nenn­fes­tig­keit, Bie­ge- und Ver­win­de­zah­len so­wie Ver­zin­kung die An­for­de­run­gen der fol­gen­den tech­ni­schen Nor­men ge­mä­ss An­hang 1 Zif­fer 310 er­fül­len:

a.
Form­dräh­te: SN EN 10264-3;
b.
Rund­dräh­te für Zug-, För­der-, ver­schlos­se­ne Spi­ral- und Ber­ge­sei­le: SN EN 10264-3;
c.
Rund­dräh­te für Spann­sei­le: SN EN 10264-2.

2 Für Drah­tab­mes­sun­gen, die in den ein­schlä­gi­gen Nor­men nicht auf­ge­führt sind, wer­den die me­cha­ni­schen Wer­te vom Seil­her­stel­ler fest­ge­legt.

10 Die­se Nor­men kön­nen bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kön­nen ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 9 Seileinlage  

1 Die Ein­la­ge muss den Lit­zen ei­ne dau­er­haf­te und fes­te Auf­la­ge ge­ben.

2 Sie ist so zu be­mes­sen, dass sich die Lit­zen neu­er Sei­le bei 50 Pro­zent der Min­dest­bruch­kraft ge­gen­sei­tig noch nicht be­rüh­ren.

3 Zug-, För­der- und um­lau­fen­de Ber­ge­sei­le sind mit ei­ner Sei­lein­la­ge aus Kunst­stoff oder mit ei­ner nicht ma­gne­ti­sier­ba­ren Me­tal­lein­la­ge zu ver­se­hen. Die Me­tal­lein­la­ge muss ge­gen Kor­ro­si­on ge­schützt sein.

4 Die Ein­la­ge darf kei­ne ag­gres­si­ven Stof­fe ent­hal­ten.

Art. 10 Verseilung  

1 Dräh­te und Lit­zen müs­sen gleich­mäs­sig und fest ver­seilt sein.

2 Die Zwi­schen­räu­me zwi­schen den Lit­zen dür­fen un­ter­schied­lich sein.

3 Der wirk­li­che Seil­durch­mes­ser von Spann- und Spi­ral­sei­len ist an ei­nem ge­ra­den Seil­stück ent­we­der un­be­las­tet oder un­ter ei­ner Be­las­tung von ma­xi­mal 5 Pro­zent der Min­dest­bruch­kraft an zwei Stel­len zu mes­sen, die min­des­tens einen Me­ter au­s­ein­an­der lie­gen. Der ge­mes­se­ne Durch­mes­ser muss in­ner­halb der fol­gen­den auf den Nenn­durch­mes­ser be­zo­ge­nen Grenz­wer­te lie­gen:

Seil­typ

Sei­lauf­bau

Grenz­wer­te in %

Spann­sei­le

6-lit­zig

+1…+5

8-lit­zig

+4…+10

Spi­ral­sei­le

–2…+4

4 Lit­zen­sei­le müs­sen span­nungs­arm sein.

5 Sind Dräh­te ei­nes Seils ver­zinkt, so müs­sen sämt­li­che Dräh­te ver­zinkt sein; aus­ge­nom­men sind Form­dräh­te.

6 Draht­ver­bän­de sind so zu ver­sei­len, dass der Ab­stand be­nach­bar­ter Draht­ver­bin­dun­gen min­des­tens dem 30-fa­chen Durch­mes­ser des ver­seil­ten Draht­ver­ban­des ent­spricht.

4. Abschnitt: Seilverbindungen

Art. 11 Seilverbindungen mittels Spleiss 11  

1 Spleis­se be­dür­fen:

a.
ei­ner Kon­for­mi­täts­er­klä­rung so­wie ei­ner Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung; oder
b.
falls der Er­stel­ler von ei­ner nach Norm ISO / IEC 17024:200312 ak­kre­di­tier­ten Stel­le zer­ti­fi­ziert ist: ei­ner ver­gleich­ba­ren Er­klä­rung.

2 Die Kan­to­ne kön­nen für kan­to­nal be­wil­lig­te An­la­gen Spleis­ser an­er­ken­nen und die Vor­aus­set­zun­gen hier­für fest­le­gen.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 26. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5847).

12 Die­se Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 11a Haftung und Versicherung 13  

1 Spleis­ser und Spleis­se­r­in­nen dür­fen ih­re Haf­tung nicht un­ver­hält­nis­mäs­sig ein­schrän­ken.

2 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men ver­ein­bart mit den Spleis­sern und den Spleis­se­r­in­nen den Um­fang ih­rer Haf­tung und der er­for­der­li­chen Haft­pflicht­ver­si­che­rung.

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5847).

Art. 12 Endbefestigung von Zug- und Tragseilen  

1 Die End­be­fes­ti­gung von Zug­sei­len muss je nach Art der Seil­bahn mit­tels Ver­guss­kopf, Klemm­kopf oder Trom­mel­be­fes­ti­gung nach ei­nem der fol­gen­den Er­las­se vor­ge­nom­men wer­den:

a.
Stand­seil­bahn­ver­ord­nung vom 17. Ju­ni 199114;
b.
Pen­del­bahn­ver­ord­nung vom 18. Fe­bru­ar 198815;
c.
Re­gle­ment vom 2. No­vem­ber 200616 über Bau und Be­trieb der nicht eid­ge­nös­sisch kon­zes­sio­nier­ten Seil­bah­nen, Ski­lif­te und Schräg­auf­zü­ge (Aus­ga­be 2007).

2 Bei Trag­sei­len mit me­tal­li­schem Ver­guss­kopf, des­sen Hül­se der Norm SN EN 12927-4 (An­hang 1 Ziff. 2)17 ent­spricht, kann der Ver­guss­kopf mit Kunst­harz er­stellt wer­den, so­fern ei­ne EG-Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung und -er­klä­rung vor­liegt.

14 SR 743.121.6

15 SR 743.121.3

16 Die­ses Re­gle­ment kann in Deutsch und Fran­zö­sisch bei der Kon­troll­stel­le IKSS, Zeug­haus­stras­se 19, CH-3860 Mei­rin­gen be­zo­gen wer­den.

17 Die­se Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 13 Endbefestigung von übrigen Seilen  

Zur End­be­fes­ti­gung von üb­ri­gen Sei­len dür­fen auch ge­mä­ss den ent­spre­chen­den Nor­men nach An­hang 1 Zif­fer 218 ver­wen­det wer­den:

a.
Seil­hül­sen: ge­mä­ss DIN 83 313 oder US-Fed.-Spec. RR-S-550D;
b.
Seil­sch­lös­ser: ge­mä­ss SN EN 13411-6;
c.
Kau­schen: ge­mä­ss SN EN 13411-1 mit dem Kau­schen­spleiss ge­mä­ss SN EN 13411-2;
d.
Draht­seil­klem­men: ge­mä­ss SN EN 13411-5; die­se sind nicht zu­läs­sig für Ber­ge­sei­le.

18 Die­se Nor­men kön­nen bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kön­nen ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

5. Abschnitt: Ersatz von Seilen und Seilverbindungen

Art. 14 Anwendbare Anforderungen bei Ersatz durch ein Seil oder eine Seilverbindung desselben Typs  

1 Wird auf ei­ner alt­recht­li­chen Seil­bahn ein Seil oder ei­ne Seil­ver­bin­dung durch ein Seil oder ei­ne Seil­ver­bin­dung des­sel­ben Typs er­setzt, so sind die Vor­schrif­ten die­ses Ka­pi­tels an­wend­bar.

2 Er­satz­sei­le oder Seil­ver­bin­dun­gen des­sel­ben Typs kön­nen auf alt­recht­li­chen Seil­bah­nen nach Mass­ga­be der Be­stim­mun­gen ein­ge­setzt wer­den, die für neu­recht­li­che Sei­le und Seil­ver­bin­dun­gen gel­ten. Die Kom­pa­ti­bi­li­tät mit der be­ste­hen­den An­la­ge muss ge­gen­über der Auf­sichts­be­hör­de nach­voll­zieh­bar be­legt wer­den.

3 Als Sei­le des­sel­ben Typs gel­ten Sei­le, die in Be­zug auf die si­cher­heits­re­le­van­ten Ei­gen­schaf­ten gleich­wer­tig sind. Hier­zu sind:

a.
ins­be­son­de­re Seil­durch­mes­ser, Seil­kon­struk­ti­on, Seil­mas­se, Bruch­last und Draht­fes­tig­keit zu be­rück­sich­ti­gen;
b.
die Vor­ga­ben der Be­rech­nungs­grund­la­gen der Seil­bahn zu be­ach­ten; und
c.
die Vor­ga­ben der be­ste­hen­den Be­triebs­be­wil­li­gung so­wie der ihr zu­grun­de lie­gen­den Vor­schrif­ten ein­zu­hal­ten.

4 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men hat bei ei­nem Sei­ler­satz und dem Er­satz ei­ner Seil­ver­bin­dung ge­gen­über der Auf­sichts­be­hör­de nach­voll­zieh­bar zu be­le­gen, dass es sich um ein Seil oder ei­ne Seil­ver­bin­dung des­sel­ben Typs han­delt.

Art. 15 Anwendbare Anforderungen bei Ersatz durch ein Seil oder eine Seilverbindung eines anderen Typs (Umbau)  

Wird ein Sei­ler­satz oder der Er­satz ei­ner Seil­ver­bin­dung auf ei­ner alt­recht­li­chen Seil­bahn nicht von der be­ste­hen­den Be­triebs­be­wil­li­gung ge­deckt, so gilt für den vom Um­bau be­trof­fe­nen Teil der Seil­bahn Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 SebV.

Art. 16 Abnahmeprüfungen im Allgemeinen  

1 Zug- und För­der­sei­le, ver­schlos­se­ne Spi­ral- und Ber­ge­sei­le so­wie Spann­sei­le > 30 mm sind durch ei­ne nach der Ak­kre­di­tie­rungs- und Be­zeich­nungs­ver­ord­nung vom 17. Ju­ni 199619 ak­kre­di­tier­te Seil­prüf­stel­le (Art. 17) zu prü­fen.20

2 Spann­sei­le ≤ 30 mm so­wie Seil­ab­schnit­te für Re­pa­ra­tur­zwe­cke ≤ 350 m Län­ge sind mit­tels ei­ner Ab­nah­me­prü­fung durch den Seil­her­stel­ler (Art. 18) zu prü­fen.

3 Die Ab­nah­me­prü­fung ist bis spä­tes­tens 3 Mo­na­te nach der Aus­lie­fe­rung des Seils durch­zu­füh­ren.

4 Sie ist für die gan­ze Fa­bri­ka­ti­ons­län­ge des Seils gül­tig.

5 Wer­den Sei­le auf­ge­legt, die be­reits in ei­ner an­de­ren An­la­ge im Ein­satz stan­den und über die kein Ab­nah­me­prüf­zeug­nis ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 Ab­satz 1 oder 2 vor­liegt, so sind sie eben­falls der Ab­nah­me­prü­fung zu un­ter­zie­hen.

6 Die Seil­pro­ben für die Ab­nah­me­prü­fung müs­sen dem fer­ti­gen Seil­strang ent­nom­men wer­den. Sie müs­sen den An­for­de­run­gen ge­mä­ss An­hang 3 ent­spre­chen. Wird der Seil­strang bei der Aus­lie­fe­rung in meh­re­re Seil­ab­schnit­te auf­ge­teilt, so sind die Seil­pro­ben zwi­schen die­sen Seil­ab­schnit­ten zu ent­neh­men.

7 Den Seil­pro­ben ist ei­ne Seil­be­schrei­bung ge­mä­ss An­hang 4 bei­zu­le­gen.

19 SR 946.512

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5847).

Art. 17 Abnahmeprüfungen durch die Seilprüfstelle  

1 Die Seil­prüf­stel­le hat einen Zug­ver­such ge­mä­ss der Norm SN EN 12385-1 (An­hang 1 Ziff. 4)21 vor­zu­neh­men und da­bei die fol­gen­den Grös­sen zu be­stim­men:

a.
den Seil­durch­mes­ser an zwei min­des­tens 1 m von­ein­an­der ent­fern­ten Stel­len in zwei ver­schie­de­nen Rich­tun­gen, bei ei­ner Be­las­tung von 2, 10 und 50 Pro­zent der Min­dest­bruch­kraft;
b.
die Be­mes­sung der Ein­la­ge, ent­spre­chend den An­for­de­run­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2;
c.
die Deh­nungs­mes­sung in Ab­hän­gig­keit von der Zug­kraft ge­mä­ss An­hang 8;
d.
die wirk­li­che Bruch­kraft, aus­ser bei Spann­sei­len ge­mä­ss Ar­ti­kel 6 Ab­satz 4;
e.
den Ver­seil­ver­lust, aus­ser bei Spann­sei­len ge­mä­ss Ar­ti­kel 6 Ab­satz 4;
f.
bei im Be­trieb beid­sei­tig fest ver­an­ker­ten Sei­len den Elas­ti­zi­täts­mo­dul; nach zehn Vor­be­las­tun­gen bis zur gröss­ten Be­triebs­last ist der Elas­ti­zi­täts­mo­dul bei ei­ner Be­las­tung zwi­schen 50 und 100 Pro­zent der gröss­ten Be­triebs­last zu be­stim­men.

2 Bei Sei­len mit Me­tal­lein­la­ge ist in ei­nem zu­sätz­li­chen Zug­ver­such die wirk­li­che Bruch­kraft der Me­tal­lein­la­ge zu er­mit­teln und die­se von der wirk­li­chen Bruch­kraft des gan­zen Seils ab­zu­zie­hen. Aus­ge­nom­men sind Spann­sei­le ge­mä­ss Ar­ti­kel 5 Ab­satz 3.

3 Für Trag-, Zug-, För­der- und Ber­ge­sei­le sind an ei­nem Los von Dräh­ten die fol­gen­den Grös­sen ge­mä­ss den nach­ste­hen­den Nor­men zu be­stim­men und mit den zu­ge­las­se­nen Grenz­wer­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 8 zu ver­glei­chen:

a.
die Zug­fes­tig­kei­ten im Zug­ver­such oh­ne Fein­dehn­mes­sung: ge­mä­ss der Norm SN EN 10218-1 (An­hang 1 Ziff. 5);
b.
die Bie­ge­zah­len im Hin- und Her­bie­ge­ver­such: ge­mä­ss der Norm SN EN 10218-1 (An­hang 1 Ziff. 5);
c.
die Ver­win­de­zah­len im Ver­win­de­ver­such: ge­mä­ss der Norm SN EN 10218‑1 (An­hang 1 Ziff. 5);
d.
der Durch­mes­ser der Dräh­te: ge­mä­ss der Norm SN EN 10264-2 (An­hang 1 Ziff. 3);
e.
die Pro­fil­hö­he der Dräh­te: ge­mä­ss der Norm SN EN 10264-3 (An­hang 1 Ziff. 3).

4 Bei Dräh­ten, die in kom­pak­tier­ten Sei­len ver­wen­det wer­den, sind die Zug­fes­tig­kei­ten ge­mä­ss Ab­satz 3 Buch­sta­be a auf die wirk­li­chen Draht­quer­schnit­te zu be­zie­hen.

5 Bei Dräh­ten aus ei­nem ver­seil­ten Seil ist für je­de Draht­pro­be beim Zug­ver­such der un­te­re Grenz­wert um 50 N/mm2 zu re­du­zie­ren.

6 An der Sei­lein­la­ge ist das Ge­wicht pro Län­gen­ein­heit mit­samt dem Ge­wicht der Schmier­mit­tel zu be­stim­men.

7 Durch Stich­pro­be am fer­ti­gen Seil ist die Mas­se pro Län­gen­ein­heit zu be­stim­men.

21 Die­se Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 18 Abnahmeprüfungen durch den Seilhersteller  

1 Der Seil­her­stel­ler hat einen Zug­ver­such ge­mä­ss der Norm SN EN 12385-1 (An­hang 1 Ziff. 4)22 durch­zu­füh­ren und da­bei die fol­gen­den Grös­sen zu be­stim­men:

a.
den Seil­durch­mes­ser an zwei min­des­tens 1 m von­ein­an­der ent­fern­ten Stel­len in zwei ver­schie­de­nen Rich­tun­gen, bei ei­ner Be­las­tung von 2, 10 und 50 Pro­zent der Min­dest­bruch­kraft;
b.
die Be­mes­sung der Ein­la­ge, ent­spre­chend den An­for­de­run­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2;
c.
die wirk­li­che Bruch­kraft.

2 Bei Sei­len für Re­pa­ra­tur­zwe­cke ge­mä­ss Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 sind an ei­nem Los von Dräh­ten die fol­gen­den Grös­sen ge­mä­ss den nach­ste­hen­den Nor­men zu be­stim­men und mit den zu­ge­las­se­nen Grenz­wer­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 8 zu ver­glei­chen:

a.
die Zug­fes­tig­kei­ten im Zug­ver­such: ge­mä­ss der Norm SN EN 10218-1 (An­hang 1 Ziff. 5), un­ter Be­rück­sich­ti­gung von Ar­ti­kel 17 Ab­satz 4;
b.
der Durch­mes­ser der Dräh­te: ge­mä­ss der Norm SN EN 10264-2 (An­hang 1 Ziff. 3);
c.
die Pro­fil­hö­he der Dräh­te: ge­mä­ss der Norm SN EN 10264-3 (An­hang 1 Ziff. 3).

3 Bei Dräh­ten aus ei­nem ver­seil­ten Seil ist für je­de Draht­pro­be beim Zug­ver­such der un­te­re Grenz­wert um 50 N/mm2 zu re­du­zie­ren.

22 Die­se Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 19 Abnahmeprüfzeugnis  

1 Die Seil­prüf­stel­le hat die Prü­fun­gen mit ei­nem Ab­nah­me­prüf­zeug­nis 3.2 ge­mä­ss der Norm SN EN 10204 (An­hang 1 Ziff. 5)23 zu be­schei­ni­gen.

2 Der Seil­her­stel­ler hat die Prü­fun­gen mit ei­nem Ab­nah­me­prüf­zeug­nis 3.1 ge­mä­ss der Norm SN EN 10204 (An­hang 1 Ziff. 5) zu be­schei­ni­gen.

3 Die Be­schei­ni­gung ist vor­zu­le­gen:

a.24
für Seil­bah­nen mit Bun­des­kon­zes­si­on: dem Bun­des­amt für Ver­kehr (BAV);
b.
für die üb­ri­gen Seil­bah­nen: der Kon­troll­stel­le IKSS.

23 Die­se Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5847).

Art. 20 Nutzungsgrenzen für Windenspannseile und Vergussköpfe  

1 Win­den­spann­sei­le sind spä­tes­tens nach 12 Jah­ren, die üb­ri­gen Spann­sei­le spä­tes­tens nach 18 Jah­ren zu er­set­zen.

2 Ver­guss­köp­fe von Zug­sei­len sind spä­tes­tens nach 4 Jah­ren zu er­set­zen. Bei den üb­ri­gen Sei­len sind die Ver­guss­köp­fe spä­tes­tens nach 18 Jah­ren zu er­set­zen.

3. Kapitel: Gemeinsame Bestimmungen für Seile auf neu- und auf altrechtlichen Seilbahnen

1. Abschnitt: Lagerung, Transport, Seilzug und Montage

Art. 21 Grundsatz  

Die An­for­de­run­gen an die La­ge­rung, den Trans­port, die Mon­ta­ge und das Span­nen der Sei­le rich­ten sich grund­sätz­lich nach der Norm SN EN 12927-5 (An­hang 1 Ziff. 1)25, so­weit in den Ar­ti­keln 22–27 nichts an­de­res be­stimmt ist und der Her­stel­ler nichts an­de­res vor­gibt.

25 Die­se Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 22 Seilzug und Montage  

1 Beim Seil­zug sind Seil­rol­len, Gleit­schu­he oder an­de­re Ele­men­te zu ver­wen­den, de­ren Ra­di­us:

a.
bei Spi­ral­sei­len min­des­tens dem 20-fa­chen Seil­durch­mes­ser ent­spricht;
b.
bei Lit­zen­sei­len min­des­tens dem 10-fa­chen Seil­durch­mes­ser ent­spricht.

2 Wer­den Klemm­plat­ten für die Mon­ta­ge oder für In­stand­hal­tungs­ar­bei­ten ver­wen­det, so muss da­mit die vor­han­de­ne Seil­zug­kraft si­cher ge­hal­ten wer­den kön­nen. Es müs­sen Klemm­plat­ten ein­ge­setzt wer­den, die dem ge­ge­be­nen Seil­durch­mes­ser ent­spre­chen. Das Seil darf we­der durch die da­für nö­ti­ge Pres­sung noch durch Glei­ten in der Klemm­plat­te ge­schä­digt wer­den. Die Flä­chen­pres­sung ist wie folgt zu be­gren­zen:

a.
für Lit­zen­sei­le: auf 50 N/mm2;
b.
für kom­pak­tier­te Lit­zen­sei­le: auf 70 N/mm2;
c.
für of­fe­ne Spi­ral­sei­le: auf 100 N/mm2;
d.
für ver­schlos­se­ne Spi­ral­sei­le (= Trag­sei­le): auf 150 N/mm2.

3 Um ein Rut­schen des Seils fest­stel­len zu kön­nen, muss in ei­nem Ab­stand von ca. 10 mm von der Klemm­plat­te ei­ne Mar­kie­rung ge­setzt wer­den. Nach ei­nem fest­ge­stell­ten Rut­schen des Sei­les ist der be­trof­fe­ne Seil­be­reich zu mar­kie­ren und von ei­ner aus­ge­wie­se­nen fach­kun­di­gen Dritt­per­son be­ur­tei­len zu las­sen.

4 Nach der Mon­ta­ge ist in der Tal- und in der Berg­sta­ti­on die Seil­schlaglän­ge zu mes­sen und zu pro­to­kol­lie­ren.

Art. 23 Verguss- und Klemmköpfe 26  

Ver­guss- und Klemm­köp­fe be­dür­fen:

a.
ei­ner Kon­for­mi­täts­er­klä­rung so­wie ei­ner Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung; oder
b.
falls der Er­stel­ler von ei­ner nach der Norm ISO / IEC 17024:200327 ak­kre­di­tier­ten Stel­le zer­ti­fi­ziert ist: ei­ner ver­gleich­ba­ren Er­klä­rung.

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5847).

27 Die­se Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 24 Haftung und Versicherung 28  

1 Die Er­stel­ler von Ver­guss- und Klemm­köp­fen dür­fen ih­re Haf­tung nicht un­ver­hält­nis­mäs­sig ein­schrän­ken.

2 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men ver­ein­bart mit dem Er­stel­ler von Ver­guss- und Klemm­köp­fen den Um­fang sei­ner Haf­tung und der er­for­der­li­chen Haft­pflicht­ver­si­che­rung.

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5847).

Art. 25 Erstellung von Seilendbefestigungen  

1 Für die Er­stel­lung von Sei­lend­be­fes­ti­gun­gen gel­ten die Vor­ga­ben des Her­stel­lers. Die­ser hat sich nach der Norm SN EN 12927-4 (An­hang 1 Ziff. 1)29 zu rich­ten.

2 Bei Sei­lend­be­fes­ti­gun­gen muss si­cher­ge­stellt wer­den, dass sich das Seil nicht dre­hen kann.

29 Die­se Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 26 Plomben  

1 Ver­guss- und Klemm­köp­fe sind nach der Mon­ta­ge mit ei­ner Plom­be zu ver­sie­geln oder zu mar­kie­ren.

2 Die Plom­be oder die Mar­kie­rung muss die Iden­ti­fi­ka­ti­on des ver­ant­wort­li­chen Mon­teurs oder der ver­ant­wort­li­chen Mon­teu­rin er­mög­li­chen.

Art. 27 Zerstörungsfreie Prüfung von Seilhülsen  

1 Seil­hül­sen, die bei End­be­fes­ti­gun­gen von Zug- oder Trag­sei­len oder end­li­chen Ber­gungs- oder Spann­sei­len ver­wen­det wer­den, sind ge­mä­ss den fol­gen­den Nor­men nach An­hang 1 Zif­fer 830 zer­stö­rungs­frei zu prü­fen:

a.
DIN EN ISO 9934-1:2001;
b.
DIN EN 10228-1:1999.

2 Die Zu­läs­sig­keits­gren­zen sind fall­wei­se fest­zu­le­gen.

3 Bei Seil­hül­sen von Trag-, Ber­gungs- und Spann­sei­len ist die Prü­fung nur ein­mal durch­zu­füh­ren.

4 Bei Seil­hül­sen von Zug­sei­len sind die Prü­fun­gen pe­ri­odisch durch­zu­füh­ren. Die Pe­ri­odi­zi­tät rich­tet sich nach der­je­ni­gen der üb­ri­gen An­schluss­tei­le der End­be­fes­ti­gung. Da­bei sind die Fris­ten für die Er­neue­rung der End­be­fes­ti­gung zu be­rück­sich­ti­gen.

30 Die­se Nor­men kön­nen bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kön­nen ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

2. Abschnitt: Instandhaltung

Art. 28 Vorgaben der Hersteller  

1 Für die In­stand­hal­tung sind die Vor­ga­ben des Her­stel­lers zu be­ach­ten.

2 Der Her­stel­ler muss bei sei­nen Vor­ga­ben ins­be­son­de­re die mass­ge­ben­den Nor­men von An­hang 1 so­wie die Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung be­rück­sich­ti­gen. Da­bei kann er:

a.
stren­ge­re Vor­ga­ben ma­chen, als in den Nor­men de­fi­niert ist; oder
b.
mit ent­spre­chen­den Nach­wei­sen von den Vor­ga­ben der Nor­men ab­wei­chen.

3 Er muss die Vor­ga­ben für die In­stand­hal­tung in der Be­triebs- und der In­stand­hal­tungs­an­lei­tung fest­hal­ten.

4 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men legt die Zeitab­stän­de für die In­spek­tio­nen und Prü­fun­gen wäh­rend der Be­trieb­spha­se fest und passt sie neu­en Er­kennt­nis­sen, bei­spiels­wei­se aus der Be­triebser­fah­rung oder auf­grund von Er­kennt­nis­sen der Seil­prüf­stel­le, an.

Art. 29 Sicherheitsgrundsätze und Ablegekriterien  

1 Die Si­cher­heits­grund­sät­ze und die Ab­le­ge­kri­te­ri­en ge­mä­ss der Norm SN EN 12927-6 (An­hang 1 Ziff. 1)31 gel­ten für al­le Sei­le. Die zu­läs­si­ge Quer­schnitts­ver­min­de­rung rich­tet sich nach An­hang 5.

2 Sei­le, de­ren Zu­stand mit den ver­füg­ba­ren Prü­fungs­me­tho­den nicht oder nicht mit aus­rei­chen­der Aus­sa­ge­kraft er­fasst wer­den kann, gel­ten als ab­le­ge­reif. Das­sel­be gilt auch für Sei­le, de­ren Zu­stand ei­ne Seil- oder Spleiss­öff­nung nicht mehr zu­lässt.

3 Das BAV kann für Seil­bah­nen mit Bun­des­kon­zes­si­on, die Kon­troll­stel­le IKSS kann für die üb­ri­gen Seil­bah­nen den Er­satz ei­nes Sei­les ver­lan­gen.

4 Trag­sei­le sind spä­tes­tens nach zwölf Jah­ren so weit zu ver­schie­ben, dass nicht prüf­ba­re hoch be­an­spruch­te Seil­ab­schnit­te ge­prüft wer­den kön­nen; an­dern­falls sind die Sei­le ab­zu­le­gen.

5 In der Re­gel sind die Sei­le min­des­tens um die Län­ge des längs­ten Seil­schuhs (= zu prü­fen­der Be­reich plus 1 m) zu ver­schie­ben. Da­bei gilt:

a.
Es ist dar­auf zu ach­ten, dass bis­her hoch be­an­spruch­te Seil­ab­schnit­te nicht er­neut un­ter ho­he Be­triebs­be­an­spru­chung ge­ra­ten.
b.
Die Trag­sei­le sind vor dem Ver­schie­ben auf den frei­en Stre­cken und nach dem Ver­schie­ben auf den bis da­hin nicht ge­prüf­ten Seil­ab­schnit­ten nach der Me­tho­de der ma­gne­t­in­duk­ti­ven Seil­prü­fung (MRT) zu prü­fen.
c.
Die ver­scho­be­nen Be­rei­che sind zu­sätz­lich vi­su­ell zu prü­fen.

6 Trag­sei­le von Zwei­sei­l­um­lauf­bah­nen sind al­le sechs Jah­re um die Län­ge des längs­ten Seil­schuhs plus 5 m zu ver­schie­ben.

7 Bei den Prü­fun­gen ge­mä­ss den Ab­sät­zen 4 und 6 si­cher­zu­stel­len, dass sämt­li­che Be­rei­che der Trag­sei­le zwi­schen End­be­fes­ti­gun­gen von den Prü­fun­gen er­fasst wer­den. Nö­ti­gen­falls ist un­ter Ein­be­zug der Seil­prüf­stel­le ein Prüf­plan zu er­stel­len.

31 Die­se Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 30 Überschreiten der Ablegekriterien  

1 Wer­den die Ab­le­ge­kri­te­ri­en über­schrit­ten, so darf das Seil nur in Be­trieb blei­ben, wenn ei­ne aus­ge­wie­se­ne fach­kun­di­ge Per­son (Art. 54 SebV) die da­für er­for­der­li­chen Mass­nah­men fest­ge­legt hat und die­se um­ge­setzt wer­den.

2 Bei der Fest­stel­lung, ob die Ab­le­ge­kri­te­ri­en über­schrit­ten sind, ist zu be­ach­ten:

a.
Die Ver­min­de­rung des tra­gen­den Quer­schnit­tes ge­mä­ss An­hang 5 ent­spricht der Sum­me der Quer­schnit­te der auf der mass­ge­ben­den Seil­län­ge (= Be­zugs­län­ge) ge­bro­che­nen, kor­ro­dier­ten, lo­cke­ren, ab­ge­nütz­ten oder sonst­wie be­schä­dig­ten Dräh­te.
b.
Die Quer­schnitts­ver­min­de­rung ist auf den tra­gen­den Quer­schnitt des neu­en Seils zu be­zie­hen.
c.
Ein­ge­leg­te, beid­seits ver­bun­de­ne Dräh­te kön­nen nur als tra­gend be­trach­tet wer­den, wenn sie in voll­stän­dig ent­spann­te Sei­le ein­ge­legt wur­den.
d.
Die bei der Be­mes­sung der An­la­ge zu­grun­de ge­leg­ten Vor­ga­ben, ins­be­son­de­re Ab­le­ge­kri­te­ri­en für alt­recht­li­che Seil­bah­nen ge­mä­ss den An­hän­gen 6 und 7, sind in die Be­ur­tei­lung ein­zu­be­zie­hen.

3 Un­ter­schrei­ten die Zug­si­cher­heits­fak­to­ren die mi­ni­ma­len Grenz­wer­te, so wer­den die Grenz­wer­te für die ma­xi­mal zu­ge­las­se­ne Quer­schnitts­ver­min­de­rung um den Wert der Un­ter­schrei­tung des Zug­si­cher­heits­fak­tors an­teils­mäs­sig her­ab­ge­setzt.

Art. 31 Untersuchungen  

Das BAV be­zie­hungs­wei­se die Kon­troll­stel­le IKSS kön­nen ver­lan­gen, dass ih­nen ab­ge­leg­te Sei­le, Seil­ab­schnit­te so­wie Sei­lend­be­fes­ti­gun­gen, die auf­grund von Aus­wer­tun­gen ma­gne­t­in­duk­ti­ver Prü­fun­gen oder auf­grund an­de­rer In­spek­ti­ons­tä­tig­kei­ten er­setzt wur­den, aus­ge­hän­digt und vom Seil­bahn­un­ter­neh­men bis zur Ab­ho­lung sorg­fäl­tig auf­ge­ho­ben wer­den.

3. Abschnitt: Inspektion durch das Seilbahnunternehmen

Art. 32 Allgemeine Bestimmungen  

1 Der äus­se­re Zu­stand der Sei­le und ih­rer Be­fes­ti­gungs­ele­men­te ist un­ter Auf­sicht des Tech­ni­schen Lei­ters oder der Tech­ni­schen Lei­te­rin oder des Stell­ver­tre­ters oder der Stell­ver­tre­te­rin auf der gan­zen Seil­län­ge pe­ri­odisch vi­su­ell zu in­spi­zie­ren.

2 Vor der In­spek­ti­on sind die Sei­le und ih­re Be­fes­ti­gungs­ele­men­te so zu rei­ni­gen, dass ihr äus­se­rer Zu­stand ein­wand­frei vi­su­ell in­spi­ziert wer­den kann.

3 Die Er­geb­nis­se der In­spek­ti­on sind schrift­lich fest­zu­hal­ten. Da­bei ist Ar­ti­kel 51 zu be­rück­sich­ti­gen.

Art. 33 Inspektionshäufigkeit  

1 Für die In­spek­ti­ons­häu­fig­keit gilt Ar­ti­kel 28.

2 Zu­dem gilt:

a.
Der Zu­stand des Seil­be­rei­ches bis min­des­tens 2 m ab den Sei­lend­be­fes­ti­gun­gen, wel­cher ma­gne­t­in­duk­tiv nicht er­fasst wer­den kann, ist min­des­tens vier­tel­jähr­lich vi­su­ell zu in­spi­zie­ren.
b.
Der Zu­stand der Schutz­hül­sen­ein­la­ge von Klemm­köp­fen und Ver­guss­köp­fen ist min­des­tens jähr­lich vi­su­ell zu in­spi­zie­ren.
c.
Bei Bah­nen mit Halb­jah­res­be­trieb sind die In­spek­tio­nen nach Mög­lich­keit un­mit­tel­bar vor der Be­triebser­öff­nung durch­zu­füh­ren.
d.
Der Zu­stand der Klemm­köp­fe und Trom­mel­be­fes­ti­gun­gen von Zug­sei­len ist min­des­tens al­le drei Jah­re vi­su­ell zu in­spi­zie­ren.
Art. 34 Inspektionskriterien  

1 Für die In­spek­ti­ons­kri­te­ri­en gilt Ar­ti­kel 28.

2 Zu­dem gilt:

a.
Draht­brü­che sind zu lo­ka­li­sie­ren, in­dem ihr Ab­stand von ei­nem Fix­punkt, bei­spiels­wei­se von ei­ner End­be­fes­ti­gung oder von ei­nem Spleiss, fest­ge­hal­ten wird.
b.
Der auf­grund der fest­ge­stell­ten Draht­brü­che er­mit­tel­te Quer­schnitts­ver­lust, be­zo­gen auf die je­wei­li­ge Re­fe­renz­län­ge, muss mit den Ab­le­ge­kri­te­ri­en ge­mä­ss An­hang 5 ver­gli­chen wer­den.
c.
Lo­cke­re Dräh­te und Lit­zen sind zu lo­ka­li­sie­ren und als ge­bro­che­ne zu be­wer­ten.
d.
Der Seil­durch­mes­ser ist an min­des­tens drei Stel­len zu mes­sen, an den zwei Sei­len­den be­zie­hungs­wei­se vor und nach dem Spleiss so­wie in der Seil­mit­te. Die Mes­sun­gen müs­sen so durch­ge­führt wer­den, dass die Ver­gleich­bar­keit der Wer­te und ih­rer Ent­wick­lung be­ob­ach­tet wer­den kann. Dies kann da­durch er­fol­gen, dass die Mes­sun­gen im­mer an der glei­chen Stel­le durch­ge­führt wer­den.
e.
Sicht­bar ein­ge­fal­le­ne Sto­ss­stel­len mit An­zei­chen von Reib­kor­ro­si­on zwi­schen den Lit­zen müs­sen recht­zei­tig in­stand ge­setzt wer­den. Der Mit­tel­wert des über je­weils zwei Lit­zen­paa­re ge­mes­se­nen Durch­mes­sers muss min­des­tens 90 Pro­zent des Nenn­durch­mes­sers des Seils be­tra­gen. Der kleins­te über ein Lit­zen­paar ge­mes­se­ne Durch­mes­ser muss min­des­tens 85 Pro­zent des Nenn­durch­mes­sers be­tra­gen. Wer­den die­se Grenz­wer­te un­ter­schrit­ten, so ist der Spleiss rasch­mög­lichst in­stand zu stel­len.

3 Die Seil­schlaglän­ge ist zu mes­sen und mit den An­ga­ben des Seil­her­stel­lers zu ver­glei­chen. In der Re­gel sind drei Mes­sun­gen vor­zu­neh­men: an den Sei­len­den be­zie­hungs­wei­se vor und nach dem Spleiss so­wie in der Seil­mit­te. Bei ei­ner fest­ge­stell­ten Ab­wei­chung von mehr als 10 Pro­zent ist ei­ne aus­ge­wie­se­ne fach­kun­di­ge Dritt­per­son bei­zu­zie­hen.

4 Bei der jähr­li­chen Prü­fung sind die Sei­lend­be­fes­ti­gun­gen auf Draht­brü­che und Kor­ro­si­on vi­su­ell zu in­spi­zie­ren. Da­bei ist:

a.
bei Ver­guss- und Klemm­köp­fen die Schutz­hül­se zu ent­fer­nen;
b.
bei der Trom­mel­ver­an­ke­rung von Zug- und Trag­sei­len die Seil­be­fes­ti­gung nicht zu de­mon­tie­ren;
c.
bei der Ver­an­ke­rung von Spann­sei­len auf ei­ner Win­den­trom­mel das Seil min­des­tens 5 m von der Trom­mel ab­zu­wi­ckeln.

5 Bei der drei­jäh­ri­gen Prü­fung sind die Klemm­köp­fe von Zug­sei­len zu öff­nen und die Trom­mel­be­fes­ti­gun­gen von Zug­sei­len ab­zu­wi­ckeln und auf Draht­brü­che so­wie Kor­ro­si­on zu kon­trol­lie­ren und wie­der zu plom­bie­ren.

6 Für Seil­be­rei­che, ins­be­son­de­re im Sat­tel- oder Pol­ler­be­reich, die nicht in­spi­ziert wer­den kön­nen, ist die vi­su­el­le In­spek­ti­on nach dem Ver­schie­ben des Seils durch­zu­füh­ren.

4. Abschnitt: Wartung von Seilen

Art. 35  

1 Die An­for­de­run­gen an die Rei­ni­gung und die Schmie­rung von Sei­len rich­ten sich nach der Norm SN EN 12927-7 (An­hang 1 Ziff. 1)32.

2 Lö­sungs- und Rei­ni­gungs­mit­tel dür­fen nur für ei­ne lo­ka­le Rei­ni­gung ein­ge­setzt wer­den. Sie dür­fen das Seil, ins­be­son­de­re Draht, Ein­la­ge und Schmier­mit­tel, nicht ne­ga­tiv be­ein­flus­sen.

3 Vor dem Schmie­ren sind Ver­schmut­zun­gen zu ent­fer­nen.

4 Nach­schmier­mit­tel müs­sen mit dem im Seil be­reits vor­han­de­nen Schmier­mit­tel ver­träg­lich sein und den Vor­ga­ben des Seil­her­stel­lers und der Norm SN EN 12385-8 (An­hang 1 Ziff. 4) ent­spre­chen.

32 Die­se Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

5. Abschnitt: Prüfungen durch eine Seilprüfstelle

Art. 36 Allgemeine Bestimmungen  

1 Die zer­stö­rungs­frei­en Seil­prü­fun­gen dür­fen nur durch Seil­prüf­stel­len durch­ge­führt wer­den, die nach der Ak­kre­di­tie­rungs- und Be­zeich­nungs­ver­ord­nung vom 17. Ju­ni 199633 ak­kre­di­tiert sind.34

1bis Das Seil­bahn­un­ter­neh­men ver­ein­bart mit der Seil­prüf­stel­le den Um­fang ih­rer Haf­tung so­wie der er­for­der­li­chen Haft­pflicht­ver­si­che­rung.35

2 Für ei­ne An­er­ken­nung muss die Seil­prüf­stel­le über ei­ne ge­nü­gen­de Haft­pflicht­ver­si­che­rung ver­fü­gen. Die Ver­si­che­rungs­s­um­me ist ri­si­ko­ori­en­tiert fest­zu­le­gen.

3 Der Ver­si­che­rer ist durch den Ver­si­che­rungs­neh­mer zu ver­pflich­ten, das Aus­set­zen oder Auf­hö­ren der Haft­pflicht-Ver­si­che­run­gen dem BAV zu mel­den. Im Ver­si­che­rungs­ver­trag ist fer­ner zu be­stim­men, dass das Aus­set­zen oder Auf­hö­ren frü­he­s­tens vier­zehn Ta­ge nach Ein­gang die­ser Mel­dung rechts­kräf­tig wird.

4 Die An­for­de­run­gen an die Durch­füh­rung, die Zeitab­stän­de und die Prüf­kri­te­ri­en für die Prü­fung der Draht­sei­le durch ei­ne Seil­prüf­stel­le rich­ten sich nach den Nor­men SN EN 12927-7 und SN EN 12927-8 (An­hang 1 Ziff. 1)36. Zu­dem sind die Vor­ga­ben des Her­stel­lers ge­mä­ss Ar­ti­kel 28 zu be­fol­gen.

5 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men hat da­für zu sor­gen, dass sich die Sei­le für die Seil­prü­fung in ei­nem sau­be­ren Zu­stand be­fin­den, der ei­ne kor­rek­te Prü­fung ge­währ­leis­tet. Die An­la­ge ist in Ab­spra­che mit der Seil­prüf­stel­le so vor­zu­be­rei­ten, dass die Ar­beits­si­cher­heit ge­währ­leis­tet ist.

6 An­läss­lich der Prü­fung sind der Seil­prüf­stel­le al­le seil­re­le­van­ten In­for­ma­tio­nen, ins­be­son­de­re die Auf­zeich­nun­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 49, zur Ver­fü­gung zu stel­len.

33 SR 946.512

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5847).

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5847).

36 Die­se Nor­men kön­nen bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kön­nen ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 37 Durchführung  

1 Der Zu­stand der Sei­le ist durch ei­ne Seil­prüf­stel­le in den vor­ge­se­hen Zeitab­stän­den zu prü­fen.

2 Den Auf­trag zur Seil­prü­fung er­teilt das Seil­bahn­un­ter­neh­men.

3 Die Seil­prüf­stel­le legt das für die Prü­fung ge­eig­ne­te Ver­fah­ren fest.

4 Sie er­stellt nach der Prü­fung ein Prüf­zeug­nis und gibt dar­in Emp­feh­lun­gen über die zu er­grei­fen­den Mass­nah­men ab. Sie setzt die Frist bis zur nächs­ten Prü­fung durch ei­ne Seil­prüf­stel­le fest, un­ter Be­ach­tung der zu­läs­si­gen Schä­di­gungs­gren­zen.

5 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men be­stä­tigt schrift­lich den Voll­zug der emp­foh­le­nen Mass­nah­men:

a.
für Seil­bah­nen mit Bun­des­kon­zes­si­on: der Seil­prüf­stel­le, die die Prü­fung vor­ge­nom­men hat, und dem BAV;
b.
für die üb­ri­gen Seil­bah­nen: der Seil­prüf­stel­le, die die Prü­fung vor­ge­nom­men hat, und der Kon­troll­stel­le IKSS.

6 Die Seil­prüf­stel­le über­wacht das Ein­hal­ten der von ihr emp­foh­le­nen Fris­ten für den Voll­zug der Mass­nah­men. Sie macht recht­zei­tig auf Ter­min­über­schrei­tun­gen und das Er­rei­chen der zu­läs­si­gen Schä­di­gungs­gren­ze auf­merk­sam:

a.
für Seil­bah­nen mit Bun­des­kon­zes­si­on: das Seil­bahn­un­ter­neh­men und das BAV;
b.
für die üb­ri­gen Seil­bah­nen: das Seil­bahn­un­ter­neh­men und die Kon­troll­stel­le IKSS.
Art. 38 Zeitabstände  

1 Für die Zeitab­stän­de zwi­schen den zer­stö­rungs­frei­en Seil­prü­fun­gen gilt Ar­ti­kel 28.

2 Zu­dem gilt:

a.
Bei der Fest­le­gung der Zeitab­stän­de sind die an­la­ge­spe­zi­fi­schen Ge­ge­ben­hei­ten zu be­rück­sich­ti­gen.
b
Für ge­brauch­te Sei­le gel­ten die An­for­de­run­gen ge­mä­ss der Norm SN EN 12927-7, Zif­fer 8 (An­hang 1 Ziff. 1)37.
c
Bei schwie­ri­gen Mess­be­din­gun­gen hat die Seil­prüf­stel­le dem Seil­bah­nun­ter­neh­men einen an­la­ge­be­zo­ge­nen Prüf­plan ab­zu­ge­ben, der die Art, den Um­fang und die In­ter­val­le der Prü­fun­gen fest­legt.

37 Die­se Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 39 Prüfmethoden  

1 Der Zu­stand der Sei­le ist be­züg­lich Quer­schnitts­ver­min­de­rung in­fol­ge Draht­brü­chen, Kor­ro­si­on und Ver­schleiss mit­tels der ge­eig­ne­ten Prüf­me­tho­de zu prü­fen.

2 Für vi­su­el­le Seil­prü­fun­gen ist die Norm SN EN 13018 (An­hang 1 Ziff. 8)38 zu be­rück­sich­ti­gen.

3 Für die ma­gne­t­in­duk­ti­ve Seil­prü­fung (= MRT) und die Durch­strah­lungs­prü­fung (= RT) gel­ten die An­for­de­run­gen ge­mä­ss SN EN 12927-7 und SN EN 12927-8 (An­hang 1 Ziff. 1).

4 Wer­den mit dem Seil­prüf­ge­rät un­be­kann­te oder un­si­che­re Scha­dens­mus­ter, Häu­fun­gen von Draht­brü­chen oder von Kor­ro­si­on oder Blitz­schlag­schä­den fest­ge­stellt, so muss in die Be­ur­tei­lung des Aus­mas­ses der Schä­di­gung das Er­geb­nis ei­ner vi­su­el­len Prü­fung ein­flies­sen.

5 Die Seil­prüf­stel­le kann zur er­gän­zen­den Be­ur­tei­lung von kri­ti­schen Seil­ab­schnit­ten wei­te­re Prüf­me­tho­den ein­set­zen, bei­spiels­wei­se Gam­ma­gra­fie.

38 Die­se Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 40 Prüfkriterien  

1 Die Prüf­kri­te­ri­en rich­ten sich nach der Norm SN EN 12927-7 (An­hang 1 Ziff. 1)39.

2 Der Zu­stand der Sei­le ist be­züg­lich Quer­schnitts­ver­min­de­rung in­fol­ge von Draht­brü­chen, Kor­ro­si­on und Ver­schleiss zu prü­fen. Da­bei gilt:

a.
Häu­fun­gen von Draht­brü­chen und von Kor­ro­si­on sind zu lo­ka­li­sie­ren, dau­er­haft zu mar­kie­ren und vi­su­ell, wenn nö­tig durch Ab­span­nen und Öff­nen des Seils, zu prü­fen; ihr Ab­stand von ei­nem Fix­punkt, bei­spiels­wei­se von ei­ner End­be­fes­ti­gung oder ei­nem Spleiss, ist fest­zu­hal­ten.
b.
An Scha­den­stel­len sind die An­zahl der ge­bro­che­nen, be­schä­dig­ten oder lo­cke­ren Dräh­te be­züg­lich der mass­ge­ben­den Seil­län­ge und die Ver­min­de­rung des tra­gen­den Quer­schnit­tes zu be­stim­men.

3 Der Seil­durch­mes­ser und die Schlaglän­ge sind an meh­re­ren Stel­len zu be­stim­men:

a.
Die Seil­schlaglän­ge ist zu mes­sen und mit den An­ga­ben des Her­stel­lers im Ab­nah­me­prüf­zeug­nis oder der Kon­for­mi­täts­er­klä­rung so­wie mit den frü­he­ren Mess­wer­ten zu ver­glei­chen. Es gilt:
1.
In der Re­gel sind drei Mes­sun­gen un­ter An­ga­be der Po­si­ti­on des Mes­sor­tes vor­zu­neh­men, an den Sei­len­den be­zie­hungs­wei­se vor und nach dem Spleiss so­wie in der Seil­mit­te.
2.
Die Mess­ge­nau­ig­keit muss min­des­tens +/–2 mm be­tra­gen.
b.
Bei Ab­wei­chung von den An­ga­ben im Ab­nah­me­prüf­zeug­nis von 10 Pro­zent für Zug­sei­le und 5 Pro­zent für För­der­sei­le sind die Ur­sa­chen und Aus­wir­kun­gen ab­zu­klä­ren. Da­bei sind auch die Ver­än­de­run­gen zwi­schen den Prü­fun­gen zu be­ach­ten.
c.
Der Seil­durch­mes­ser ist an meh­re­ren Stel­len zu mes­sen und mit dem Be­rüh­rungs­durch­mes­ser des Seils zu ver­glei­chen. Ist der Seil­durch­mes­ser gleich wie oder klei­ner als der Be­rüh­rungs­durch­mes­ser des Seils, so ist ei­ne all­fäl­lig vor­han­de­ne Seil­schä­di­gung zu be­ur­tei­len.

4 Spleis­se sind be­züg­lich Ein­schnü­run­gen und Stö­run­gen im Seil­ge­fü­ge zu prü­fen. Die gröss­te Ein­schnü­rung ist in Pro­zen­ten des Nenn­durch­mes­sers zu er­mit­teln. Ab­mes­sun­gen der Kreu­zungs- und Sto­ss­stel­len, der Seil­durch­mes­ser da­zwi­schen so­wie die Spleiss­geo­me­trie sind im Prüf­be­richt an­zu­ge­ben und mit den Ab­le­ge­kri­te­ri­en ge­mä­ss An­hang 5 zu ver­glei­chen.

5 Nach dem Ver­schie­ben sind die bis da­hin hoch be­an­spruch­ten Be­rei­che der Trag­sei­le in Stich­pro­ben vi­su­ell zu un­ter­su­chen.

39 Die­se Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 4140  

40 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 26. Sept. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5847).

Art. 42 Prüfbericht  

1 Die Seil­prüf­stel­le hält in ei­nem Prüf­be­richt das Prü­f­er­geb­nis fest, nö­ti­gen­falls un­ter An­ga­be der Un­si­cher­hei­ten. Sie gibt ge­stützt auf das Prü­f­er­geb­nis Emp­feh­lun­gen ab.

2 Sie hat den Prüf­be­richt dem BAV be­zie­hungs­wei­se der Kon­troll­stel­le IKSS ein­zu­rei­chen.

3 Die An­for­de­run­gen an den Prüf­be­richt rich­ten sich nach den Nor­men SN EN 12927-7 und SN EN 12927-8 (An­hang 1 Ziff. 1)41.

4 Das BAV kann so weit als mög­lich im Ein­ver­neh­men mit den Seil­prüf­stel­len ei­ne Richt­li­nie mit wei­te­ren An­for­de­run­gen an die Prüf­be­rich­te er­las­sen.

41 Die­se Nor­men kön­nen bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kön­nen ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 43 Umgang mit den Empfehlungen  

1 Ist das Seil­bahn­un­ter­neh­men mit den Emp­feh­lun­gen der Seil­prüf­stel­le nicht ein­ver­stan­den, so in­for­miert es:

a.
bei Seil­bah­nen mit Bun­des­kon­zes­si­on: das BAV und die Seil­prüf­stel­le;
b.
bei den üb­ri­gen Seil­bah­nen: die Kon­troll­stel­le IKSS und die Seil­prüf­stel­le.

2 Ist das Seil­bahn­un­ter­neh­men ein­ver­stan­den, so setzt es die Emp­feh­lun­gen in­ner­halb der vor­ge­ge­be­nen Fris­ten um.

5a. Abschnitt: Anforderungen an die Seilprüfstellen42

42 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 26. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5847).

Art. 43a Anforderungen an das Prüfpersonal  

1 Die An­for­de­run­gen an das Prüf­per­so­nal rich­ten sich nach den Nor­men SN EN 12927-7 und SN EN 12927-8 (An­hang 1 Ziff. 1)43.

2 Ei­ne Prüf­per­son muss über ei­ne Sehtaug­lich­keit ge­mä­ss der Norm EN 473 Zif­fer 6.4 (An­hang 1 Ziff. 8) ver­fü­gen.

43 Die Nor­men kön­nen bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kön­nen ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 43b Anforderungen an den Prüfverantwortlichen oder die Prüfverantwortliche  

1 Zu­sätz­lich zu den in der Norm SN EN 12927-844 ge­for­der­ten Stu­fen 1 und 2 für Seil­prü­fer und -prü­fe­rin­nen gel­ten für den Prüf­ver­ant­wort­li­chen oder die Prüf­ver­ant­wort­li­che ei­ner Seil­prüf­stel­le nach­fol­gen­de An­for­de­run­gen. Er oder sie:

a.
muss sei­ne oder ih­re Kom­pe­tenz in der Durch­füh­rung von zer­stö­rungs­frei­en Seil­prü­fun­gen nach­ge­wie­sen ha­ben;
b.
ist ver­ant­wort­lich für den ge­sam­ten Prüf­be­trieb und für die fach­li­che Qua­li­fi­ka­ti­on des Prüf­per­so­nals;
c.
ist fä­hig, Prüfan­wei­sun­gen aus­zu­ar­bei­ten und zu va­li­die­ren;
d.
ist in der La­ge, Nor­men, Spe­zi­fi­ka­tio­nen, Ver­fah­rensab­läu­fe und Pro­ze­du­ren zu ana­ly­sie­ren und zu in­ter­pre­tie­ren;
e.
be­sitzt die not­wen­di­gen Kennt­nis­se, um wei­ter­füh­ren­de zer­stö­rungs­freie Prü­fun­gen zu ent­wer­fen;
f.
hat die fach­li­che Kom­pe­tenz, Prü­fer und Prü­fe­rin­nen der Stu­fen 1 und 2 aus­zu­bil­den und de­ren Prüftä­tig­keit zu über­wa­chen; und
g.
kann Prüf­per­so­nal auf al­len Stu­fen bei der täg­li­chen Ar­beit un­ter­stüt­zen.

2 Er oder sie ist ein In­ge­nieur oder ei­ne In­ge­nieu­rin mit Ba­che­lo­rab­schluss in tech­ni­scher Fach­rich­tung und hat im Ver­lauf sei­ner oder ih­rer be­ruf­li­chen Tä­tig­keit min­des­tens 100 Seil­prü­fun­gen als Prü­fer oder Prü­fe­rin der Stu­fe 2 ab­sol­viert. Zu­dem muss er oder sie ei­ne Pra­xis von min­des­tens 10 Seil­prü­fun­gen im je­weils vor­her­ge­hen­den Jahr nach­wei­sen.

44 Die­se Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 43c Anforderungen an Prüfgeräte  

Die Ma­gne­ti­sie­rungs­ein­heit der Prüf­ge­rä­te muss den An­for­de­run­gen von An­hang B der Norm prEN 12927:201645 ent­spre­chen.

45 Die­se Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

6. Abschnitt: Instandsetzung

Art. 44 Instandsetzung von Seilen  

1 Ein­ge­spleiss­te Seil­ab­schnit­te sind wie neue Sei­le zu ver­sei­len (Art. 10).

2 Das Re­pa­ra­turseil darf ei­ne Stahl­ein­la­ge ent­hal­ten.

3 Bei al­len Re­pa­ra­tu­r­ar­bei­ten ist der äus­se­re Zu­stand und wenn mög­lich auch der in­ne­re Zu­stand des Seils durch die aus­ge­wie­se­ne fach­kun­di­ge Dritt­per­son, die die Ar­bei­ten durch­ge­führt hat, zu be­ur­tei­len. Die­se emp­fiehlt die Mass­nah­men für das wei­te­re Vor­ge­hen. Da­bei legt sie ins­be­son­de­re die An­for­de­run­gen an die Über­wa­chung fest.

Art. 45 Instandsetzung und Ersatz von Spleissen  

1 Die An­for­de­run­gen an die In­stand­set­zung und den Er­satz von Spleis­sen rich­ten sich nach der Norm SN EN 12927-3 (An­hang 1 Ziff. 1)46.

2 Das end­li­che Seil darf höchs­tens zwei und das end­lo­se Seil höchs­tens fünf Spleis­se auf­wei­sen.

3 Spleis­se von Zug­sei­len sind so an­zu­fer­ti­gen, dass die Län­ge der Ein­steck­lit­zen un­ge­fähr dem 100-fa­chen Seil­durch­mes­ser ent­spricht.

46 Die Norm kann bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kann ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

Art. 46 Ersetzen von Drähten und Litzen  

Im glei­chen Seil­ab­schnitt dür­fen in höchs­tens zwei Lit­zen je­weils höchs­tens ein Drit­tel der Aus­sen­dräh­te, je­doch nicht mehr als vier Rund­dräh­te, er­setzt wer­den. Da­bei muss der Ab­stand der Draht­ver­bin­dun­gen min­des­tens der vier­fa­chen Lit­zen­schlaglän­ge ent­spre­chen.

Art. 47 Instandsetzungsdokumentation 47  

1 Wer Sei­le oder Seil­ver­bin­dun­gen in­stand setzt, muss die Ar­bei­ten do­ku­men­tie­ren und einen Be­richt er­stel­len. Da­bei sind die fol­gen­den Nor­men48 zu be­ach­ten:

a.
SN EN 12927-3 Zif­fer 8 (An­hang 1 Ziff. 1);
b.
SN EN 12927-4 Zif­fer 6.4 (An­hang 1 Ziff. 1).

2 Er oder sie muss zu­dem:

a.
beim Er­stel­len von Ver­guss- und Klemm­köp­fen:
1.
ei­ne Kon­for­mi­täts­er­klä­rung des Er­stel­lers und ei­ne Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung bei­brin­gen, oder
2.
ei­ne ver­gleich­ba­re Er­klä­rung des Er­stel­lers, der ei­ne ge­mä­ss Ar­ti­kel 24 zer­ti­fi­zier­te Fach­per­son ist, bei­brin­gen;
b.
bei Spleis­sen:
1.
ei­ne Kon­for­mi­täts­er­klä­rung des Er­stel­lers und ei­ne Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung bei­brin­gen,
2.
ei­ne ver­gleich­ba­ren Er­klä­rung ei­nes zer­ti­fi­zier­ten Spleis­sers oder ei­ner zer­ti­fi­zier­ten Spleis­se­rin bei­brin­gen, oder
3.
ei­ne ver­gleich­ba­re Er­klä­rung ei­nes kan­to­nal an­er­kann­ten Spleis­sers oder ei­ner kan­to­nal an­er­kann­ten Spleis­se­rin bei­brin­gen;
c.
bei al­len üb­ri­gen In­stand­set­zungs­ar­bei­ten:
1.
ei­ne Kon­for­mi­täts­er­klä­rung des Er­stel­lers und ei­ne Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung bei­brin­gen, oder
2.
ei­ne ver­gleich­ba­re Er­klä­rung ei­nes zer­ti­fi­zier­ten Er­stel­lers bei­brin­gen.

3 Die Er­klä­run­gen ge­mä­ss Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und b Zif­fern 2 und 3 müs­sen na­ment­lich die fol­gen­den An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Na­me, Fir­ma und voll­stän­di­ge An­schrift der aus­füh­ren­den Per­son;
b.
Be­schrei­bung des Bau­teils (Mar­ke, Typ usw.);
c.
Nach­weis der Zer­ti­fi­zie­rung oder kan­to­na­len An­er­ken­nung;
d.
Da­tum und Un­ter­schrift.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5847).

48 Die Nor­men kön­nen je­weils bei der be­tref­fen­den Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on be­zo­gen wer­den. Sie kön­nen ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen.

4. Kapitel: Meldungen und Aufzeichnungen

Art. 48 Meldungen  

1 Be­son­de­re Vor­kom­mis­se sind dem BAV be­zie­hungs­wei­se der Kon­troll­stel­le IKSS zu mel­den. Ins­be­son­de­re sind dies:

a.
Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten bei der Mon­ta­ge der Sei­le;
b.
Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten bei der Er­stel­lung ei­ner Spleiss­ver­bin­dung oder ei­ner End­be­fes­ti­gung;
c.
aus­ser­ge­wöhn­li­che Er­geb­nis­se der In­spek­ti­on; Aus­mass und Ort der Schad­stel­len sind ge­nau an­zu­ge­ben;
d.
Fest­stel­lun­gen, die ei­ne so­for­ti­ge tech­ni­sche Un­ter­su­chung nö­tig er­schei­nen las­sen;
e.
Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten in Zu­sam­men­hang mit Ar­bei­ten an Sei­len oder Sei­lend­be­fes­ti­gun­gen.

2 Der Voll­zug von Emp­feh­lun­gen der Seil­prüf­stel­len ist ge­mä­ss Ar­ti­kel 37 Ab­satz 5 zu mel­den.

3 Der Er­satz von Sei­len ist dem BAV be­zie­hungs­wei­se der Kon­troll­stel­le IKSS zu mel­den. Mit der Mel­dung sind die er­for­der­li­chen Do­ku­men­te ein­zu­rei­chen.

Art. 49 Aufzeichnungen  

1 Die an Her­stel­lung, La­ge­rung, Trans­port und Mon­ta­ge des Seils Be­tei­lig­ten müs­sen dem Seil­bahn­un­ter­neh­men sämt­li­che für die Si­cher­heit mass­ge­bli­chen In­for­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung stel­len. Die­se sind vom Seil­bahn­un­ter­neh­men auf­zu­be­wah­ren.

2 Das Seil­bahn­un­ter­neh­men führt in An­leh­nung an Ar­ti­kel 50 SebV über je­des Trag‑, Zug-, För­der-, Ber­gungs- und Spann­seil Auf­zeich­nun­gen. Die­se müs­sen in ge­sam­mel­ter Form, zeit­lich ge­ord­net, je­der­zeit ver­füg­bar sein.

3 Die Auf­zeich­nun­gen ge­mä­ss Ab­satz 2 müs­sen min­des­tens fol­gen­de In­for­ma­tio­nen ent­hal­ten:

a.
tech­ni­sche Da­ten des Sei­les (na­ment­lich An­ga­ben des je­wei­li­gen Her­stel­lers);
b.
Auf­zeich­nun­gen:
1.
ge­mä­ss Ab­satz 1 über Er­eig­nis­se, Merk­ma­le, Be­ob­ach­tun­gen und Re­pa­ra­tu­ren wäh­rend der Her­stel­lung, der La­ge­rung, des Trans­ports, des Seil­zugs und der Mon­ta­ge,
2.
über Er­eig­nis­se, Merk­ma­le, Be­ob­ach­tun­gen und Re­pa­ra­tu­ren wäh­rend des Be­trie­bes, der Seil­prü­fun­gen und der In­stand­hal­tung ein­sch­liess­lich der In­spek­ti­on;
c.
Ar­bei­ten an Sei­len und Seil­ver­bin­dun­gen;
d.
Er­klä­run­gen und Nach­wei­se im Zu­sam­men­hang mit dem Er­satz von Sei­len;
e.
Er­klä­run­gen und Nach­wei­se ge­mä­ss Ar­ti­kel 47 Ab­sät­ze 2–4 im Zu­sam­men­hang mit der In­stand­set­zung und Mon­ta­ge von Sei­len und Sei­lend­be­fes­ti­gun­gen;
f.
Mel­dun­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 48.
Art. 50 Daten und Aufzeichnungen der Seilprüfung  

1 Die Seil­prüf­stel­le hat al­le Auf­zeich­nun­gen min­des­tens wäh­rend der Ver­wen­dungs­dau­er der ge­prüf­ten Sei­le auf­zu­be­wah­ren.

2 Sie hat dem BAV be­zie­hungs­wei­se der Kon­troll­stel­le IKSS im Rah­men von de­ren Auf­sichts­funk­ti­on grund­sätz­lich Zu­gang zu al­len Da­ten und Auf­zeich­nun­gen der Seil­prü­fung zu ge­wäh­ren.

3 Das BAV kann so­weit als mög­lich im Ein­ver­neh­men mit den Seil­prüf­stel­len ei­ne Richt­li­nie mit den An­for­de­run­gen an die Spei­cher­me­di­en fest­le­gen und Re­geln für den Aus­tausch von Roh­da­ten er­ar­bei­ten.

4 Der Aus­tausch von ana­lo­gen und di­gi­ta­len Roh­da­ten un­ter den Seil­prüf­stel­len ist si­cher­zu­stel­len. Die Ver­gleich­bar­keit muss ge­si­chert sein. Di­gi­ta­le For­ma­te sind mit der Ak­kre­di­tie­rungs­stel­le zu va­li­die­ren und be­kannt zu ge­ben.

Art. 51 Erkenntnisse 49  

1 Die Seil­prüf­stel­len mel­den si­cher­heits­re­le­van­te Er­kennt­nis­se dem BAV be­zie­hungs­wei­se der Kon­troll­stel­le IKSS.

2 Das BAV, die Kon­troll­stel­le IKSS, die Ak­kre­di­tie­rungs­stel­le, die Prüf­stel­len, die Seil­her­stel­ler und die Seil­bahn­un­ter­neh­men ge­ben sich die­se Er­kennt­nis­se ge­gen­sei­tig wei­ter und prü­fen, in­wie­weit Mass­nah­men er­for­der­lich sind.

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5847).

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 52 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Seil­ver­ord­nung vom 13. De­zem­ber 199350 wird auf­ge­ho­ben.

Art. 53 Übergangsbestimmungen  

1 Die In­stand­hal­tungs­pla­nung für Sei­le alt­recht­li­cher Seil­bah­nen ge­mä­ss dem 3. Ka­pi­tel ist bis zum 31. De­zem­ber 2011 den Vor­ga­ben die­ser Ver­ord­nung an­zu­pas­sen.

2 Er­stel­ler von Ver­guss- oder Klemm­köp­fen, die vor In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung tä­tig wa­ren, gel­ten un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 bis drei Jah­re nach In­kraft­tre­ten als an­er­kannt.

Art. 53a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
26. September 2017
51  

Wer­den Spleis­se auf alt­recht­li­chen An­la­gen von ei­ner vom BAV vor dem 1. April 2011 an­er­kann­ten Fach­per­son aus­ge­führt, so ist kei­ne EG-Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung er­for­der­lich.

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5847).

Art. 54 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. April 2011 in Kraft.

Anhang 1

Anerkannte Regeln der Technik

1 Die anerkannten Regeln der Technik für Seile von Seilbahnen sind insbesondere in den nachstehend aufgeführten technischen Normen52 konkretisiert.

2 Für diese Normen gelten die Begriffsbestimmungen gemäss Anhang 2:

1.
Sicherheitsanforderungen für Seilbahnen und Schleppaufzüge des Personenverkehrs:
SN EN 12927-3:2004; Langspleiss von 6-litzigen Zug- und Förder­seilen
SN EN 12927-4:2004; Seilendbefestigungen
SN EN 12927-5:2004; Lagerung, Transport, Einbau und Spannen
SN EN 12927-6:2004; Ablegekriterien
SN EN 12927-7:2004; Inspektion, Reparatur und Wartung
SN EN 12927-8:2004; Zerstörungsfreie Prüfungen
2.
Weitere Anforderungen an Seilend- und Seilverbindungen:
SN EN 13411-1:2009; Endbefestigungen für Drahtseile aus Stahldraht – Sicherheit, Teil 1: Kauschen für Anschlagseile aus Stahldrahtseilen
SN EN 13411-2:2009; Endbefestigungen für Drahtseile aus Stahldraht – Sicherheit, Teil 2: Spleissen von Seilschlaufen für Anschlagseile
SN EN 13411-5:2009; Endbefestigungen für Drahtseile aus Stahldraht – Sicherheit, Teil 5: Drahtseilklemmen mit U-förmigem Klemmbügel
SN EN 13411-6:2009; Endbefestigungen für Drahtseile aus Stahldraht – Sicherheit, Teil 6: Asymmetrische Seilschlösser
RR-S-550D US-Federal Specification for Sockets; 7. Februar 1980. Amendment 1; 20. Februar 1986 (Diese Norm ist nur für die Hülsen­typen A und B anwendbar)
DIN 83 313 Seilhülsen; Oktober 1963
3.
Anforderungen an Stahldraht für Seile:
SN EN 10264-2:2002; Kaltgezogener Draht aus unlegiertem Stahl für Seile für allgemeine Verwendungszwecke
SN EN 10264-3:2003; Runder und profilierter Draht aus unlegiertem Stahl für hohe Beanspruchungen
4.
Anforderungen an Seile:
SN EN 12385-1:2008; Drahtseile aus Stahldraht – Sicherheit – Teil 1: Allgemeine Anforderungen
SN EN 12385-4:2008; Drahtseile aus Stahldraht – Sicherheit – Teil 4: Litzenseile für allgemeine Hebezwecke
SN EN 12385-8:2003; Drahtseile aus Stahldraht – Sicherheit – Teil 8: Zug-Trag-Litzenseile für Seilbahnen zum Transport von Personen
SN EN 12385-9:2003; Drahtseile aus Stahldraht – Sicherheit – Teil 9: Vollverschlossene Tragseile für Seilbahnen zum Transport von Per­sonen
5.
Anforderungen an Bescheinigungen und Materialprüfungen:
SN EN 10204:2004; Arten von Prüfbescheinigungen
SN EN 10218-1 Stahldraht und Drahterzeugnisse, Allgemeines, Teil 1: Prüfverfahren (Zugversuch)
SN EN 10218-1:1995; Stahldraht und Drahterzeugnisse, Allgemeines, Teil 1: Prüfverfahren (Hin- und Herbiegeversuch)
SN EN 10218-1:1995; Stahldraht und Drahterzeugnisse, Allgemeines, Teil 1: Prüfverfahren (Verwindeversuch)
6.
Ergänzende Anforderungen für Zweiseil-Pendelbahnen ohne Tragseil­bremse:
SN EN 12929-2:2005; Ergänzende Anforderungen für Zweiseil-Pendelbahnen ohne Tragseilbremse
7.
Anforderungen an die Instandhaltung:
SN EN 1709:2004; Sicherheitsanforderungen für Seilbahnen für den Personenverkehr – Erprobung, Instandhaltung, Betriebskontrollen
8.
Anforderungen an die zerstörungsfreie Prüfung – Sichtprüfung:
SN EN 13018:2001; Zerstörungsfreie Prüfung – Sichtprüfung – Allgemeine Grundlagen
EN 473:2008; Zerstörungsfreie Prüfung – Qualifizierung und Zertifizierung von Personal der zerstörungsfreien Prüfung – Allgemeine Grundlagen
DIN EN ISO 9934-1:2001; Zerstörungsfreie Prüfung – Magnetpulverprüfung – Teil 1: Allgemeine Grundlagen (Ausgabe 2002-03)
DIN EN 10228-1:1999; Zerstörungsfreie Prüfung von Schmidstücken aus Stahl – Teil 1: Magnetpulverprüfung
9.
Anforderungen an die Ausbildung zum Erstellen von Verguss- und Klemmköpfen:
ISO/IEC 17024:2003; Allgemeine Anforderungen an Stellen, die Personen zertifizieren

52 Diese Normen können bei der betreffenden Normenorganisation bezogen werden. Sie können eingesehen werden beim Bundesamt für Verkehr, Mühlestrasse 6, 3063Ittigen.

Anhang 2

Begriffe

1. Die allgemeinen Begriffe, die in den Anforderungen an Seile für Seilbahnen verwendet werden, sind in der Norm EN 190753 bestimmt.

2. Die allgemeinen Begriffe, die in den Anforderungen an Stahldrahtseile verwendet werden, sind in der Norm EN 12385-2 bestimmt.

3. Über die Begriffe in diesen Normen hinaus gelten für diese Verordnung die folgenden Begriffe:

3.1 Berührungsdurchmesser

Der Berührungsdurchmesser ist der für das neue Seil gerechnete Durchmesser bei sich gegenseitig berührenden Litzen.

3.2 Hochbeanspruchte Abschnitte bei Tragseilen

Seilabschnitte in Umlenk- und Auflagebereichen (z.B. Tragseilschuhe, Rollenketten) mit betriebsbedingten Wechselbeanspruchungen (z.B. Biegung und Pressung) von grosser Lastspielzahl.

3.3 Indikatoreinlage

Die Indikatoreinlage ist ein Hilfsmittel zur Markierung einer Seilstelle, damit diese mit entsprechenden Mitteln (z.B. optisch, elektrisch, Isotop) berührungslos identifiziert werden kann.

3.4 Los von Drähten

1/6 der gesamten Anzahl, jedoch mindestens 3 Drähte des gleichen Nennquerschnitts.

53 Diese Norm kann bei der betreffenden Normenorganisation bezogen werden. Sie kann eingesehen werden beim Bundesamt für Verkehr, Mühlestrasse 6, 3063Ittigen.

Anhang 3

Anforderungen an die Seilproben für die Prüfung durch die Seilprüfstelle

1. Der Seilprüfstelle sind folgende Seilabschnitte vom fertigen Seil zuzustellen:

1.1 ein 1 m langer Abschnitt für die Drahtprüfungen;

1.2 Seilprüfstücke für den Strangzugversuch, deren Länge mit der beauftragten Seilprüfstelle abzusprechen ist.

2. Die Seilabschnitte dürfen keine lockeren Drähte oder Litzen und keine offensichtlichen Beschädigungen aufweisen.

3. Vor dem Trennen sind die Seilabschnitte am freien Ende und beidseits der Schnittstellen mit kräftigen Drahtbunden von wenigstens 3 d Länge zu versehen, damit der Drahtverbund erhalten bleibt (d = Seildurchmesser).

4. Die Seilabschnitte sind zum Versenden an ein Lattenstück gestreckt zu binden, das mindestens gleich lang ist.

5. Die Seilabschnitte sind gut vor Nässe zu schützen.

6. Die Seilabschnitte sind so zu bezeichnen, dass sie der Anlage eindeutig zugeordnet werden können.

Anhang 4

Seilbeschreibung

Allgemeines:

Seilhersteller:

Besteller des Seils:

Seilbahnunternehmen:

Name der Bahn (gemäss Konzession):

BAV-Nr. beziehungsweise IKSS-Nr. der Bahn:

Seilverwendung (als Trag-, Zug-, Förder-, Spann- oder Bergeseil):

Seilspannart (mittels Gewicht, Hydraulik oder fester Verankerung):

Angaben über die Herstellung:

Auftrags-Nr. des Bestellers:

Lieferschein-Nr. des Herstellers:

In einem Stück gefertigte Länge:

Lieferlänge(n):

Schlagart, Schlagrichtung:

Seilkonstruktion:

Besonderheiten der Seilkonstruktion:

Nenndurchmesser:

Berührungsdurchmesser:

Seilschlaglänge:

Litzendurchmesser:

Litzenschlaglänge:

Drahtoberfläche:

Seildrähte:

Anzahl
Drähte

Drahtdurchm.
Profil Nr.

Querschnitt
[mm2]

Nennfestigkeit
[N/mm2]

Rechnerische Bruchkraft [N]

Norm,
Oberfläche





Total:

Total:

Total:

Mindestbruchkraft:

Schmiermittel:

Bezeichnung:

Einlage aus Kunststoff:

Material:

Art der Einlage:

Imprägnierungsmittel:

Einlage aus Metall:

Flechtformel:

Nenndurchmesser der Drähte:

Nennfestigkeit der Drähte:

Rechnerische Bruchkraft:

Masse pro m:

Technische Daten für die Seilrechnung:

Grösster Seilzug:

Masse pro m (gerechnet):

Anhang 5

Zulässige Querschnittsverminderungen

1. Insbesondere die folgenden in der Norm SN EN 12927-6 (Anhang 1 Ziff. 1)54 festgelegten Kriterien sind zu beachten.

Seilkonstruktion
(Seilklasse)

Zulässige
Querschnittsverminderung

Massgebende Seillänge in mm
(Bezugslänge)

Verschlossene Spiralseile

10 %

200 × d

(VV/HV)

8 %

30 × d

5 %

6× d

Litzenseile

25 %

500 × d

10 %

30 × d

6 %

6 × d

Anmerkung:

Zur Ermittlung des höchsten zulässigen Verlustes des metallischen Querschnitts bei Bergungs- und Evakuierungsseilen sollen die in der Tabelle angegebenen Werte halbiert werden.

d = Seildurchmesser

2. Die Querschnittsverminderung infolge von Drahtbrüchen sowie Abnützung oder Verrostung darf auf der massgebenden Länge höchstens die in der Tabelle genannten Werte erreichen.

3. Bei Spannseilen, die ausschliesslich einer Sichtprüfung unterzogen werden, darf der höchste zulässige Verlust des metallischen Querschnittes infolge sichtbarer Brüche der äusseren Drähte 50 Prozent der in der Tabelle angegebenen Werte betragen.

54 Diese Norm kann bei der betreffenden Normenorganisation bezogen werden. Sie kann eingesehen werden beim Bundesamt für Verkehr, Mühlestrasse 6, 3063Ittigen.

Anhang 6

Querschnittsverminderungen für Seile auf eidgenössisch konzessionierte Seilbahnen gemäss Seilverordnung vom 13. Dezember 1993 5555

Seilart

Einsatzart

Mindestzugsicherheit

Massgebende Seillänge in
(Anzahl
Seildurchmesser)

Zulässige
Querschnitts­verminderung (Prozente)

Tragseil

Zweiseilbahn

3.25

180

10

Tragseil

Wirken der Fangbremse mit grösstem Reibwert

2.75

180

10

Gleichschlag

Kreuzschlag

Zugseil

Standseilbahn

6.0

40 /

30

20

Standseilbahn

8.0

40 /

30

25

Pendelbahn

4.5

40 /

30

20

Umlaufbahn

4.5

40 /

30

15

Förderseil

alle Bahnarten

4.5

40 /

30

15

Bergeseil

endlos, in Betrieb

3.25

40 /

30

10

endlos, ausser Betrieb

3.0

40 /

30

10

endlich

5.0

40 /

30

10

Spannseil

mit Seilhülsen

5.5

40 /

30

10

mit Schlaufen
oder Anpressköpfen

6.5

40 /

30

10

Anhang 7

Querschnittsverminderungen für Seile auf kantonal bewilligten Seilbahnen gemäss Reglement vom 2. November 2006 (Ausgabe 2007) über Bau und Betrieb der nicht eidgenössisch konzessionierten Seilbahnen, Skilifte und Schrägaufzüge5656

56 Dieses Reglement kann in Deutsch und Französisch bei der Kontrollstelle IKSS, Zeughausstrasse 19, CH-3860 Meiringen bezogen werden.

Seilkonstruktion

Seilart

Bahntyp

Bezugslänge

zulässiger Querschnittverlust (%)

vollverschlossen

Tragseil

Luftseilbahn
Schrägaufzug

200 d
30 d

10
5

halbverschlossen

Tragseil

Schrägaufzug

200 d
30 d

10
5

Litzenseil

Zugseil
Windenseil
Förderseil
Spannseil

Luftseilbahn
Skilift
Schrägaufzug

40 d
6 d

15
8

Anhang 8

Dehnungsmessung bei einem Zugversuch

1. Die Dehnungsmessung erfolgt mittels eines auf dem Seil festgeklemmten Dehnungsmessers beim 1. und 10. Lastaufgang.

2. Es werden folgende Stufen in Prozent der MBK angefahren (Nullung bei Grundlast 2 Prozent MBK): 2 Prozent / 10 Prozent / 20 Prozent / 30 Prozent / 40 Prozent / 50 Prozent.

3. Soll ein E-Modul bestimmt werden, so ist er zwischen 50 und 100 Prozent der Betriebslast beim 1. und 10. Lastaufgang zu ermitteln.

4. Die ermittelten Daten werden in einem Diagramm dargestellt.

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