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Bundesgesetz
über Rohrleitungsanlagen zur Beförderung
flüssiger oder gasförmiger Brenn- oder Treibstoffe
(Rohrleitungsgesetz, RLG1)

vom 4. Oktober 1963 (Stand am 1. September 2023)

1 Abkürzung eingefügt durch Ziff. I 11 des BG vom 18. Juni 1999 über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 81 und 91 Absatz 2 der Bundesverfassung2,3
nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 28. September 19624,

beschliesst:

2 SR 101

3 Fassung gemäss Ziff. I 23 des BG vom 17. Dez. 2021 über die Harmonisierung der Strafrahmen, in Kraft seit 1. Juli 2023 (AS 2023 259; BBl 2018 2827).

4BBl 1962 II 791

I. Allgemeine Bestimmungen

Art. 1  

1 Die­ses Ge­setz fin­det An­wen­dung auf Rohr­lei­tun­gen zur Be­för­de­rung von Erd­öl, Erd­gas oder an­de­ren vom Bun­des­rat be­zeich­ne­ten flüs­si­gen oder gas­för­mi­gen Brenn- oder Treib­stof­fen so­wie auf die dem Be­trieb die­nen­den Ein­rich­tun­gen wie Pum­pen und Spei­cher (in ih­rer Ge­samt­heit im fol­gen­den Rohr­lei­tungs­an­la­gen ge­nannt).

2 In vol­lem Um­fan­ge ist das Ge­setz an­wend­bar auf:

a.
Rohr­lei­tun­gen, de­ren Durch­mes­ser und Be­triebs­druck ei­ne vom Bun­des­rat fest­zu­set­zen­de Grös­se über­schrei­ten;
b.
Rohr­lei­tun­gen, wel­che die Lan­des­gren­ze kreu­zen, aus­ge­nom­men je­doch Ver­teil­lei­tun­gen von Stadt­gas im en­ge­ren Wirt­schafts­ge­biet des Gas­ver­sor­gungs­un­ter­neh­mens, so­fern sie nicht un­ter Buch­sta­be a fal­len.

3 Der be­son­de­ren Ord­nung von Ab­schnitt IV un­ter­ste­hen Rohr­lei­tun­gen, bei de­nen die Vor­aus­set­zun­gen von Ab­satz 2 nicht zu­tref­fen.

4 Der Bun­des­rat kann Rohr­lei­tun­gen von ge­rin­ger Län­ge, na­ment­lich Rohr­lei­tun­gen, die Be­stand­teil ei­ner Ein­rich­tung zur La­ge­rung, zum Um­schlag, zur Auf­be­rei­tung oder zur Ver­wer­tung von Brenn- oder Treib­stof­fen bil­den, vom Ge­setz aus­neh­men.

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6 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 78 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 27  

1 Rohr­lei­tungs­an­la­gen nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 dür­fen nur mit ei­ner Plan­ge­neh­mi­gung der Auf­sichts­be­hör­de er­stellt oder ge­än­dert wer­den.

2 Das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren rich­tet sich nach dem Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz vom 20. De­zem­ber 19688, so­weit die­ses Ge­setz nicht da­von ab­weicht.9

2bis Sind Ent­eig­nun­gen not­wen­dig, fin­den zu­dem die Vor­schrif­ten des Bun­des­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 193010 über die Ent­eig­nung (EntG) An­wen­dung.11

3 Mit der Plan­ge­neh­mi­gung wer­den sämt­li­che nach Bun­des­recht er­for­der­li­chen Be­wil­li­gun­gen er­teilt.

4 Kan­to­na­le Be­wil­li­gun­gen und Plä­ne sind nicht er­for­der­lich. Das kan­to­na­le Recht ist zu be­rück­sich­ti­gen, so­weit es die Be­trei­be­rin der Rohr­lei­tungs­an­la­ge (Un­ter­neh­mung) in der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben nicht un­ver­hält­nis­mäs­sig ein­schränkt.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

8 SR 172.021

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

10 SR 711

11 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 15 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 3  

1 Die Plan­ge­neh­mi­gung ist zu ver­wei­gern oder, wenn ei­ne mil­de­re Mass­nah­me aus­reicht, nur un­ter ein­schrän­ken­den Be­din­gun­gen oder Auf­la­gen zu er­tei­len:13

a.
wenn Bau oder Be­trieb der An­la­ge Per­so­nen, Sa­chen oder wich­ti­ge Rechts­gü­ter ge­fähr­den, ins­be­son­de­re wenn die Ge­fahr ei­ner Ge­wäs­ser­ver­un­rei­ni­gung oder ei­ner we­sent­li­chen Be­ein­träch­ti­gung des Orts- und Land­schafts­bil­des be­steht,
b.
wenn ein be­ste­hen­des öf­fent­li­ches Werk ge­stört oder die Aus­füh­rung ei­nes ge­plan­ten öf­fent­li­chen Wer­kes ver­hin­dert oder we­sent­lich er­schwert wird und über­wie­gen­de öf­fent­li­che In­ter­es­sen die Rück­sicht­nah­me auf das be­ste­hen­de oder ge­plan­te Werk ge­bie­ten,
c.
wenn von den Kan­to­nen gel­tend ge­mach­te we­sent­li­che öf­fent­li­che In­ter­es­sen an der Schaf­fung oder Wah­rung von Sied­lungs­räu­men oder In­dus­trie­zo­nen es er­for­dern,
d.
wenn die Si­cher­heit des Lan­des, die Be­haup­tung der Un­ab­hän­gig­keit oder Neu­tra­li­tät der Schweiz es ver­lan­gen, oder um ei­ne dem Ge­sam­t­in­ter­es­se des Lan­des wi­der­spre­chen­de wirt­schaft­li­che Ab­hän­gig­keit zu ver­mei­den,
e.14
wenn die er­su­chen­de Un­ter­neh­mung die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 4 nicht er­füllt, oder
f.
wenn an­de­re zwin­gen­de Grün­de des öf­fent­li­chen In­ter­es­ses es er­for­dern.

2 Aus an­de­ren als den in Ab­satz 1 ge­nann­ten Grün­den darf die Plan­ge­neh­mi­gung we­der ver­wei­gert noch mit ein­schrän­ken­den Be­din­gun­gen oder Auf­la­gen ver­se­hen wer­den.15

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 416  

Ei­ne aus­län­di­sche Un­ter­neh­mung muss ei­ne in der Schweiz an­säs­si­ge Ge­schäfts­füh­rung und Be­triebs­lei­tung so­wie ei­ne Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on ha­ben, wel­che die Ein­hal­tung des schwei­ze­ri­schen Rechts ge­währ­leis­tet.

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 5917  

17 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 1018  

Der Un­ter­neh­mung, die um ei­ne Plan­ge­neh­mi­gung er­sucht, steht das Ent­eig­nungs­recht zu.

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 11  

1 Die Un­ter­neh­mung hat ge­gen an­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung An­spruch auf Kreu­zung von Ver­kehrs­we­gen, so­fern nach der Er­stel­lung der Kreu­zung der un­be­hin­der­te Be­trieb des Ver­kehrs­wegs durch die nö­ti­gen Si­cher­heits­vor­keh­ren ge­währ­leis­tet bleibt und ein ge­plan­ter Aus­bau des Ver­kehrs­wegs nicht be­ein­träch­tigt wird. Wäh­rend des Baus der Kreu­zung darf der Ver­kehr nur so weit ein­ge­schränkt wer­den, als dies für die Bau­ar­bei­ten er­for­der­lich ist.20

2 Im Fal­le von Strei­tig­kei­ten über das Vor­lie­gen der Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 und über die Hö­he der Ent­schä­di­gung fin­det das EntG21 An­wen­dung.

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

21SR 711

Art. 1222  

22 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 1323  

1 Die Un­ter­neh­mung ist ver­pflich­tet, ver­trag­lich Trans­por­te für Drit­te zu über­neh­men, wenn sie tech­nisch mög­lich und wirt­schaft­lich zu­mut­bar sind, und wenn der Drit­te ei­ne an­ge­mes­se­ne Ge­gen­leis­tung an­bie­tet.

2 Im Fal­le von Strei­tig­kei­ten ent­schei­det das Bun­des­amt für Ener­gie (Bun­des­amt) über die Ver­pflich­tung des Ver­trags­ab­schlus­ses so­wie über die Ver­trags­be­din­gun­gen.

3 Über zi­vil­recht­li­che An­sprü­che aus dem Ver­trag ent­schei­den die Zi­vil­ge­rich­te.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 141524  

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

II. Aufsicht, Bau und Betrieb

1. Aufsicht

Art. 16  

1 Bau, Un­ter­halt und Be­trieb von Rohr­lei­tungs­an­la­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 un­ter­ste­hen der Auf­sicht des Bun­des.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (De­par­te­ment) kann die­se Auf­sicht aus­deh­nen auf den Bau, den Un­ter­halt und den Be­trieb an­de­rer Rohr­lei­tungs­an­la­gen, so­fern die­se dem Bund oder ei­ner Bun­des­an­stalt ge­hö­ren.25

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 1726  

1 Auf­sichts­be­hör­de ist das Bun­des­amt. Es kann für die Aus­übung der Auf­sicht die Kan­to­ne und pri­va­te Fach­ver­bän­de zu­zie­hen.

2 Zur Be­gut­ach­tung von Fra­gen der Si­cher­heit der Rohr­lei­tungs­an­la­gen setzt das De­par­te­ment ei­ne Kom­mis­si­on ein.

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 1827  

Das Bun­des­amt ord­net die zum Schutz von Per­so­nen, Sa­chen und wich­ti­gen Rechts­gü­tern er­for­der­li­chen Mass­nah­men an. Zu die­sem Zweck kann es an­ord­nen, dass die An­la­ge ent­spre­chend der tech­ni­schen Ent­wick­lung nach­ge­rüs­tet wird.

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 19  

1 Den mit der Kon­trol­le von Bau und Be­trieb be­trau­ten Per­so­nen ist je­der­zeit un­ge­hin­dert Zu­tritt zu al­len Tei­len der Rohr­lei­tungs­an­la­ge zu ge­wäh­ren, und es sind ih­nen al­le ge­wünsch­ten Aus­künf­te zu er­tei­len.

2 Das zur Durch­füh­rung von Kon­trol­len er­for­der­li­che Per­so­nal und Ma­te­ri­al ist ih­nen kos­ten­los zur Ver­fü­gung zu stel­len.

Art. 20  

Die Rohr­lei­tungs­un­ter­neh­mun­gen ha­ben dem Bun­des­amt28 all­jähr­lich den Ge­schäfts­be­richt mit Jah­res­rech­nung und Bi­lanz zu über­mit­teln und ihr die nö­ti­gen sta­tis­ti­schen An­ga­ben zur Ver­fü­gung zu stel­len.

28 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

2. Bau

Art. 2129  

Das Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­such ist mit den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen beim Bun­des­amt ein­zu­rei­chen. Die­ses prüft die Un­ter­la­gen auf ih­re Voll­stän­dig­keit und ver­langt al­len­falls Er­gän­zun­gen.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 21a30  

1 Vor der öf­fent­li­chen Auf­la­ge des Ge­suchs muss die Un­ter­neh­mung die Li­ni­en­füh­rung der Rohr­lei­tung im Ge­län­de durch Aus­ste­ckung kennt­lich ma­chen.

2 Ein­wän­de ge­gen die Aus­ste­ckung sind so­fort, je­den­falls aber vor Ab­lauf der Auf­la­ge­frist beim Bun­des­amt vor­zu­brin­gen.

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 21b31  

1 Das Bun­des­amt über­mit­telt das Ge­such den be­trof­fe­nen Kan­to­nen und for­dert sie auf, in­ner­halb von drei Mo­na­ten da­zu Stel­lung zu neh­men. Es kann die Frist in be­grün­de­ten Fäl­len aus­nahms­wei­se ver­län­gern.

2 Das Ge­such ist in den amt­li­chen Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen der be­trof­fe­nen Kan­to­ne und Ge­mein­den zu pu­bli­zie­ren und wäh­rend 30 Ta­gen öf­fent­lich auf­zu­le­gen.

332

31 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

32 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des BG vom 19. Ju­ni 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 2233  

33 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des BG vom 19. Ju­ni 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 22a34  

1 Wer nach den Vor­schrif­ten des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 196835 Par­tei ist, kann wäh­rend der Auf­la­ge­frist beim Bun­des­amt Ein­spra­che er­he­ben.36 Wer kei­ne Ein­spra­che er­hebt, ist vom wei­te­ren Ver­fah­ren aus­ge­schlos­sen.

2 Wer nach den Vor­schrif­ten des EntG37 Par­tei ist, kann wäh­rend der Auf­la­ge­frist sämt­li­che Be­geh­ren nach Ar­ti­kel 33 EntG gel­tend ma­chen.38

3 Die be­trof­fe­nen Ge­mein­den wah­ren ih­re In­ter­es­sen mit Ein­spra­che.

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

35 SR 172.021

36 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

37 SR 711

38 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 22b39  

Das Be­rei­ni­gungs­ver­fah­ren in der Bun­des­ver­wal­tung rich­tet sich nach Ar­ti­kel 62b des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199740.

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

40 SR 172.010

Art. 2341  

1 Mit der Plan­ge­neh­mi­gung ent­schei­det das Bun­des­amt gleich­zei­tig auch über die ent­eig­nungs­recht­li­chen Ein­spra­chen.

2 Die Plan­ge­neh­mi­gung er­lischt, wenn ein Jahr nach ih­rer rechts­kräf­ti­gen Er­tei­lung mit der Aus­füh­rung des Bau­vor­ha­bens nicht be­gon­nen wor­den ist. Das Bun­des­amt kann die Gel­tungs­dau­er der Plan­ge­neh­mi­gung aus wich­ti­gen Grün­den an­ge­mes­sen ver­län­gern.

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41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

42 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 78 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 2443  

1 Das ver­ein­fach­te Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren wird an­ge­wen­det bei:

a.
ört­lich be­grenz­ten Vor­ha­ben mit we­ni­gen, ein­deu­tig be­stimm­ba­ren Be­trof­fe­nen;
b.
Rohr­lei­tungs­an­la­gen, de­ren Än­de­rung oder Um­nut­zung das äus­se­re Er­schei­nungs­bild nicht we­sent­lich ver­än­dert, kei­ne schutz­wür­di­gen In­ter­es­sen Drit­ter be­rührt und sich nur un­er­heb­lich auf Raum und Um­welt aus­wirkt;
c.
Rohr­lei­tungs­an­la­gen, die spä­tes­tens nach drei Jah­ren wie­der ent­fernt wer­den.

2 De­tail­plä­ne, die sich auf ein be­reits ge­neh­mig­tes Pro­jekt stüt­zen, wer­den im ver­ein­fach­ten Ver­fah­ren ge­neh­migt.

3 Das Bun­des­amt kann die Aus­ste­ckung an­ord­nen. Das Ge­such wird nicht pu­bli­ziert und nicht öf­fent­lich auf­ge­legt. Das Bun­des­amt un­ter­brei­tet die Plan­vor­la­ge den Be­trof­fe­nen, so­weit sie nicht vor­her schrift­lich ih­re Ein­wil­li­gung ge­ge­ben ha­ben; de­ren Ein­spra­che­frist be­trägt 30 Ta­ge. Das Bun­des­amt kann bei Kan­to­nen und Ge­mein­den Stel­lung­nah­men ein­ho­len. Es setzt da­für ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist.

4 Im Üb­ri­gen gel­ten die Be­stim­mun­gen für das or­dent­li­che Ver­fah­ren. Im Zwei­fels­fall wird die­ses durch­ge­führt.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 25  

Vor der rechts­kräf­ti­gen Ge­neh­mi­gung der Plä­ne darf mit dem Bau nicht be­gon­nen wer­den.

Art. 2646  

1 Nach Ab­schluss des Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens wird, so­weit er­for­der­lich, das Ei­ni­gungs- und Schät­zungs­ver­fah­ren vor der Eid­ge­nös­si­schen Schät­zungs­kom­mis­si­on (Schät­zungs­kom­mis­si­on) nach den Be­stim­mun­gen des EntG47 durch­ge­führt.48

249

3 Der Prä­si­dent der Schät­zungs­kom­mis­si­on kann ge­stützt auf einen voll­streck­ba­ren Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­scheid die vor­zei­ti­ge Be­sitzein­wei­sung be­wil­li­gen. Da­bei wird ver­mu­tet, dass dem Ent­eig­ner oh­ne die vor­zei­ti­ge Be­sitzein­wei­sung be­deu­ten­de Nach­tei­le ent­stün­den. Im Üb­ri­gen gilt Ar­ti­kel 76 EntG.

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

47 SR 711

48 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

49 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des BG vom 19. Ju­ni 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 27  

1 Die Un­ter­neh­mung51 trifft die­je­ni­gen Mass­nah­men, die zur Si­cher­heit des Bau­es und zur Ver­mei­dung von Ge­fah­ren für Per­so­nen, Sa­chen und wich­ti­ge Rechts­gü­ter so­wie von un­zu­mut­ba­ren Be­läs­ti­gun­gen der An­woh­ner not­wen­dig sind.

2 Wer­den durch die Bau­ar­bei­ten öf­fent­li­che Ein­rich­tun­gen wie Ver­kehrs­we­ge, Lei­tun­gen oder an­de­re An­la­gen be­trof­fen, so hat die Un­ter­neh­mung nach Mass­ga­be des öf­fent­li­chen In­ter­es­ses de­ren Fort­be­nut­zung zu er­mög­li­chen.

3 Die wirt­schaft­li­che Nut­zung des Grund­ei­gen­tums wäh­rend des Bau­es ist si­cher­zu­stel­len.

51 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 2852  

Die Er­rich­tung und Än­de­rung von Bau­ten und An­la­gen Drit­ter darf nur mit Zu­stim­mung des Bun­des­am­tes be­wil­ligt wer­den, wenn sie:

a.
Rohr­lei­tungs­an­la­gen kreu­zen;
b.
die Be­triebs­si­cher­heit der Rohr­lei­tungs­an­la­ge be­ein­träch­ti­gen könn­ten.

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 29  

1 Be­ein­träch­tigt ei­ne neue Rohr­lei­tungs­an­la­ge be­ste­hen­de Ver­kehrs­we­ge, Lei­tun­gen oder an­de­re An­la­gen oder be­ein­träch­ti­gen neue der­ar­ti­ge An­la­gen ei­ne be­ste­hen­de Rohr­lei­tungs­an­la­ge, so fal­len un­ter Vor­be­halt ab­wei­chen­der Ver­ein­ba­run­gen die Kos­ten al­ler Mass­nah­men, die zur Be­he­bung der Be­ein­träch­ti­gung er­for­der­lich sind, auf die neue An­la­ge.

2 Im Fal­le von Strei­tig­kei­ten über die An­wen­dung die­ser Be­stim­mung rich­tet sich das Ver­fah­ren nach dem EntG54.55

54 SR 711

55 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

3. Betrieb

Art. 3056  

1 Rohr­lei­tungs­an­la­gen dür­fen nur mit ei­ner Be­wil­li­gung des Bun­des­am­tes be­trie­ben wer­den.

2 Die Be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn:

a.
die Rohr­lei­tungs­an­la­ge die­sem Ge­setz, den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen und der Plan­ge­neh­mi­gung ent­spricht;
b.
die Un­ter­neh­mung über das er­for­der­li­che Per­so­nal zur si­che­ren Be­die­nung der An­la­ge so­wie zur un­ver­züg­li­chen Be­he­bung von Schä­den ver­fügt;
c.
die vor­ge­schrie­be­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung ab­ge­schlos­sen ist.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 3157  

Die Rohr­lei­tungs­an­la­gen sind in be­triebs­be­rei­tem und be­triebs­si­che­rem Zu­stand zu er­hal­ten.

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 32  

1 Wird ei­ne Rohr­lei­tungs­an­la­ge un­dicht, so hat die Un­ter­neh­mung un­ver­züg­lich al­le ge­eig­ne­ten Mass­nah­men zu tref­fen, um das Ent­ste­hen oder die Aus­brei­tung ei­nes Scha­dens zu ver­hin­dern und ent­stan­de­ne Schä­den oder Ge­fah­ren ra­sche­s­tens zu be­he­ben.

2 Das Bun­des­amt und die von der Kan­tons­re­gie­rung be­zeich­ne­te Alarm­stel­le sind un­ver­züg­lich zu be­nach­rich­ti­gen.

Art. 32a58  

1 Fällt ei­ne der Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 2 nach­träg­lich da­hin, so ist der Be­trieb ein­zu­stel­len; das Bun­des­amt ist dar­über zu in­for­mie­ren.

2 Das Bun­des­amt kann die Ein­stel­lung des Be­triebs an­ord­nen, na­ment­lich bei schwe­rer oder wie­der­hol­ter Miss­ach­tung die­ses Ge­set­zes, der Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen, der Plan­ge­neh­mi­gung oder der von ihm er­teil­ten Wei­sun­gen.

3 Es hört vor sei­nem Ent­scheid die be­trof­fe­nen Kan­to­ne und die Un­ter­neh­mung an.

58 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 32b59  

So­weit ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se be­steht, muss die Un­ter­neh­mung bei Auf­ga­be des Be­trie­bes die Rohr­lei­tungs­an­la­ge auf ei­ge­ne Kos­ten be­sei­ti­gen und den frü­he­ren Zu­stand wie­der­her­stel­len.

59 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 32c60  

Die Rohr­lei­tungs­an­la­ge steht, so­fern es nicht an­ders ge­ord­net ist, im Ei­gen­tum der Un­ter­neh­mung, wel­che die Be­triebs­be­wil­li­gung be­sitzt.

60 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

III. Haftpflicht und Versicherung

Art. 33  

1 Wird durch den Be­trieb ei­ner Rohr­lei­tungs­an­la­ge oder durch einen Man­gel oder die feh­ler­haf­te Be­hand­lung ei­ner nicht in Be­trieb ste­hen­den An­la­ge ein Mensch ge­tö­tet oder in sei­ner Ge­sund­heit ge­schä­digt oder Sach­scha­den ver­ur­sacht, so haf­tet der In­ha­ber der An­la­ge für den Scha­den. Steht die An­la­ge nicht im Ei­gen­tum des In­ha­bers, so haf­tet mit ihm der Ei­gen­tü­mer so­li­da­risch.

2 Der In­ha­ber oder Ei­gen­tü­mer wird von der Haft­pflicht be­freit, wenn er be­weist, dass der Scha­den durch aus­ser­or­dent­li­che Na­tur­vor­gän­ge, durch krie­ge­ri­sche Er­eig­nis­se oder durch gro­bes Ver­schul­den des Ge­schä­dig­ten ver­ur­sacht wur­de, oh­ne dass ihn selbst oder ei­ne Per­son, für die er ver­ant­wort­lich ist, ein Ver­schul­den trifft.

3 Die Haf­tung für Schä­den am Trans­port­gut rich­tet sich nach dem Ob­li­ga­tio­nen­recht61.

Art. 34  

Art und Um­fang des Scha­den­er­sat­zes, die Zu­spre­chung ei­ner Ge­nug­tu­ungs­s­um­me, die Haf­tung meh­re­rer und der Rück­griff un­ter den Haft­pflich­ti­gen rich­ten sich nach den Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rech­tes62 über un­er­laub­te Hand­lun­gen.

Art. 35  

1 Die Un­ter­neh­mung hat bei ei­ner zum Ge­schäfts­be­trieb in der Schweiz zu­ge­las­se­nen Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mung ei­ne Ver­si­che­rung zur De­ckung der ver­sicher­ba­ren Ri­si­ken sei­ner Haft­pflicht ge­mä­ss den Ar­ti­keln 33 und 34 ab­zu­sch­lies­sen.

2 Die Ver­si­che­rung muss die Er­satz­rech­te der Ge­schä­dig­ten für je­des Scha­dener­eig­nis de­cken bis zum Be­tra­ge von min­des­tens

a.
10 Mil­lio­nen Fran­ken bei Rohr­lei­tungs­an­la­gen für flüs­si­ge Brenn- oder Treib­stof­fe;
b.
5 Mil­lio­nen Fran­ken bei Rohr­lei­tungs­an­la­gen für gas­för­mi­ge Brenn- oder Treib­stof­fe.

3 So­fern das öf­fent­li­che In­ter­es­se es zu­lässt oder er­heischt, kön­nen die­se Be­trä­ge durch die Plan­ge­neh­mi­gung63 her­ab­ge­setzt oder er­höht wer­den.

4 Das Bun­des­amt kann von der Ver­si­che­rungs­pflicht ganz oder teil­wei­se ent­bin­den, wenn in an­de­rer Wei­se gleich­wer­ti­ge Si­cher­heit ge­leis­tet wird.

5 Der Bund und die Kan­to­ne sind als In­ha­ber von Rohr­lei­tungs­an­la­gen nicht ver­si­che­rungs­pflich­tig.

63 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 36  

Aus­set­zen und Auf­hö­ren der Ver­si­che­rung sind vom Ver­si­che­rer dem Bun­des­amt64 zu mel­den. Sie wer­den, so­fern die Ver­si­che­rung nicht vor­her durch ei­ne an­de­re er­setzt wur­de, erst 30 Ta­ge nach dem Ein­gang der Mel­dung wirk­sam.

64 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 37  

1 Der Ge­schä­dig­te hat im Rah­men der ver­trag­li­chen Ver­si­che­rungs­de­ckung ein For­de­rungs­recht un­mit­tel­bar ge­gen den Ver­si­che­rer.

2 Ein­re­den aus dem Ver­si­che­rungs­ver­trag oder aus dem Ver­si­che­rungs­ver­trags­ge­setz vom 2. April 190865 kön­nen dem Ge­schä­dig­ten nicht ent­ge­gen­ge­hal­ten wer­den.

3 Der Ver­si­che­rer hat ein Rück­griffs­recht ge­gen den Ver­si­che­rungs­neh­mer, so­weit er nach dem Ver­si­che­rungs­ver­trag oder dem Ver­si­che­rungs­ver­trags­ge­setz zur Ab­leh­nung oder Kür­zung sei­ner Leis­tung be­fugt wä­re.

Art. 38  

1 Über­stei­gen die den Ge­schä­dig­ten zu­ste­hen­den For­de­run­gen die ver­trag­li­che Ver­si­che­rungs­de­ckung, so er­mäs­sigt sich der An­spruch je­des Ge­schä­dig­ten ge­gen den Ver­si­che­rer im Ver­hält­nis der Ver­si­che­rungs­de­ckung zur Sum­me der For­de­run­gen.

2 Der Ge­schä­dig­te, der als ers­ter klagt, so­wie der be­klag­te Ver­si­che­rer kön­nen die üb­ri­gen Ge­schä­dig­ten durch den an­ge­ru­fe­nen Rich­ter un­ter Hin­weis auf die Rechts­fol­gen auf­for­dern las­sen, ih­re An­sprü­che in­nert be­stimm­ter Frist beim glei­chen Rich­ter ein­zu­kla­gen. Der an­ge­ru­fe­ne Rich­ter hat über die Ver­tei­lung der Ver­si­che­rungs­leis­tung auf die meh­re­ren An­sprü­che zu ent­schei­den. Bei der Ver­tei­lung der Ver­si­che­rungs­leis­tung sind die frist­ge­mä­ss ein­ge­klag­ten An­sprü­che, oh­ne Rück­sicht auf die üb­ri­gen, vor­ab zu de­cken.

3 Hat der Ver­si­che­rer in Un­kennt­nis an­der­wei­ti­ger An­sprü­che gut­gläu­big ei­nem Ge­schä­dig­ten ei­ne Zah­lung ge­leis­tet, die des­sen ver­hält­nis­mäs­si­gen An­teil über­steigt, so ist er im Um­fang sei­ner Leis­tung auch ge­gen­über den an­dern Ge­schä­dig­ten be­freit.

Art. 3966  

1 Scha­den­er­satz- und Ge­nug­tu­ungs­an­sprü­che aus Scha­dener­eig­nis­sen, die durch ei­ne Rohr­lei­tungs­an­la­ge ver­ur­sacht wur­den, ver­jäh­ren nach den Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts67 über die un­er­laub­ten Hand­lun­gen.

2 Der Rück­griff un­ter meh­re­ren aus ei­nem Scha­dener­eig­nis Haft­pflich­ti­gen und der Rück­griff des Ver­si­che­rers ver­jäh­ren in drei Jah­ren vom Tag hin­weg, an dem die zu­grun­de lie­gen­de Leis­tung voll­stän­dig er­bracht und der Pflich­ti­ge be­kannt wur­de.

66 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 15. Ju­ni 2018 (Re­vi­si­on des Ver­jäh­rungs­rechts), in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5343; BBl 2014 235).

67 SR 220

Art. 4068  

68 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 21 des Ge­richts­stands­ge­set­zes vom 24. März 2000, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2355; BBl 1999 2829).

IV. Rohrleitungsanlagen unter der Aufsicht der Kantone

Art. 4169  

Rohr­lei­tungs­an­la­gen, die nicht un­ter Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 fal­len und nicht ge­stützt auf Ar­ti­kel 1 Ab­satz 4 vom Ge­setz aus­ge­nom­men sind, un­ter­ste­hen aus­ser den Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts nur den Be­stim­mun­gen über die Trans­port­pflicht (Art. 13), über Haft­pflicht und Ver­si­che­rung (III. Kap.), Stra­fen und Ver­wal­tungs­mass­nah­men (V. Kap.) des Ge­set­zes so­wie den vom Bun­des­rat zu er­las­sen­den Si­cher­heits­vor­schrif­ten.

69 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 11 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).

Art. 42  

1 Bau und Be­trieb von Rohr­lei­tungs­an­la­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 41 be­dür­fen, so­weit sie nicht ge­stützt auf Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 der Bun­desauf­sicht un­ter­stellt sind, ei­ner Be­wil­li­gung der Kan­tons­re­gie­rung oder der von ihr be­zeich­ne­ten Stel­le.

2 Die Be­wil­li­gung darf nur un­ter den in Ar­ti­kel 3 Buch­sta­ben a–d ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen ver­wei­gert oder an ein­schrän­ken­de Be­din­gun­gen oder Auf­la­gen ge­knüpft wer­den. Vor­be­hal­ten blei­ben Be­din­gun­gen und Auf­la­gen, die dem Voll­zug der üb­ri­gen Ge­setz­ge­bung die­nen.

Art. 43  

Rohr­lei­tungs­an­la­gen mit kan­to­na­ler Be­wil­li­gung ge­mä­ss Ar­ti­kel 42 un­ter­ste­hen der Auf­sicht des Kan­tons und der Ober­auf­sicht des Bun­des.

V. Strafen und Verwaltungsmassnahmen

Art. 4470  

1 Wer vor­sätz­lich ei­ne Rohr­lei­tungs­an­la­ge be­schä­digt und da­durch, ins­be­son­de­re durch Ver­un­rei­ni­gung oder an­de­re schäd­li­che Be­ein­träch­ti­gung ober- oder un­ter­ir­di­scher Ge­wäs­ser, wis­sent­lich das Le­ben oder die Ge­sund­heit von Men­schen oder frem­de Sa­chen von er­heb­li­chem Wert in Ge­fahr bringt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe nicht un­ter ei­nem Jahr be­straft.

2 Wer vor­sätz­lich den Be­trieb ei­ner Rohr­lei­tungs­an­la­ge, die im öf­fent­li­chen In­ter­es­se liegt, hin­dert, stört oder ge­fähr­det, wird, so­fern nicht Ab­satz 1 an­wend­bar ist, mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu fünf Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

3 Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe.

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 23 des BG vom 17. Dez. 2021 über die Har­mo­ni­sie­rung der Strafrah­men, in Kraft seit 1. Ju­li 2023 (AS 2023 259; BBl 2018 2827).

Art. 4571  

1 So­fern kein schwe­re­rer Tat­be­stand er­füllt ist, wird mit Bus­se bis zu 100 000 Fran­ken be­straft, wer vor­sätz­lich:

a.
zwecks Er­lan­gung ei­ner Plan­ge­neh­mi­gung un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben macht;
b.
un­be­fugt den Bau ei­ner Rohr­lei­tungs­an­la­ge oder die Ver­wirk­li­chung ei­nes Bau­vor­ha­bens ge­mä­ss Ar­ti­kel 28 be­ginnt oder wei­ter­führt;
c.
un­be­fugt den Be­trieb ei­ner Rohr­lei­tungs­an­la­ge auf­nimmt oder wei­ter­führt;
d.
die an ei­ne Plan­ge­neh­mi­gung oder Be­wil­li­gung ge­knüpf­ten Be­din­gun­gen oder Auf­la­gen oder sei­ne Ver­si­che­rungs- oder Si­cher­stel­lungs­pflicht nicht er­füllt;
e.
bei Un­dicht­wer­den ei­ner Rohr­lei­tungs­an­la­ge die in Ar­ti­kel 32 vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men und Mel­dun­gen nicht un­ver­züg­lich vor­nimmt.

2 Der Ver­such ist straf­bar.

3 Die­nen die ver­letz­ten Be­din­gun­gen oder Auf­la­gen dem Schutz der Si­cher­heit des Lan­des, der Un­ab­hän­gig­keit oder der Neu­tra­li­tät der Schweiz oder der Ver­mei­dung ei­ner dem Ge­sam­t­in­ter­es­se des Lan­des wi­der­spre­chen­den wirt­schaft­li­chen Ab­hän­gig­keit, so ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe.

4 Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Bus­se bis zu 50 000 Fran­ken.

5 Der Bun­des­rat kann Wi­der­hand­lun­gen ge­gen die Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten mit den glei­chen Stra­fen be­dro­hen.

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 23 des BG vom 17. Dez. 2021 über die Har­mo­ni­sie­rung der Strafrah­men, in Kraft seit 1. Ju­li 2023 (AS 2023 259; BBl 2018 2827).

Art. 45a72  

Die be­son­de­ren Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 197473 über das Ver­wal­tungs­straf­recht (Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­setz) (Art. 14–18) sind an­wend­bar.

72Ein­ge­fügt durch Ziff. 14 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

73SR 313.0

Art. 4674  

1 Auf die Wi­der­hand­lun­gen des Ar­ti­kels 44 wer­den die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des Straf­ge­setz­bu­ches75 an­ge­wen­det.

2 Auf die Wi­der­hand­lun­gen der Ar­ti­kel 45 und 45a wer­den die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­set­zes76 (Art. 2–13) an­ge­wen­det.

74Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 14 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

75SR 311.0

76SR 313.0

Art. 46a77  

1 Die Wi­der­hand­lun­gen des Ar­ti­kels 44 un­ter­ste­hen der Bun­dess­traf­ge­richts­bar­keit.

2 Die Wi­der­hand­lun­gen der Ar­ti­kel 45 und 45a wer­den nach den Ver­fah­rens­vor­schrif­ten des Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­set­zes78 vom Bun­des­amt ver­folgt und be­ur­teilt.

77Ein­ge­fügt durch Ziff. 14 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

78SR 313.0

Art. 47  

1 Wird ei­ne Ver­fü­gung des Bun­des­am­tes nach vor­aus­ge­gan­ge­ner Mah­nung nicht in­nert der fest­ge­setz­ten Frist be­folgt, so kann sie das Bun­des­amt un­be­scha­det der Ein­lei­tung oder des Aus­gan­ges ei­nes Straf­ver­fah­rens auf Kos­ten des Säu­mi­gen durch­füh­ren oder durch­füh­ren las­sen.

279

79 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 47a80  

1 Die mit dem Voll­zug be­trau­ten Stel­len be­ar­bei­ten die für die An­wen­dung die­ses Ge­set­zes er­for­der­li­chen Per­so­nen­da­ten ein­sch­liess­lich der Da­ten über ad­mi­nis­tra­ti­ve und straf­recht­li­che Ver­fol­gung und Sank­tio­nen nach den Ar­ti­keln 44 ff.

2 Sie kön­nen die Da­ten un­ter­ein­an­der aus­tau­schen, so­weit dies für den ein­heit­li­chen Voll­zug die­ses Ge­set­zes er­for­der­lich ist.81

80 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

81 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 64 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

VI. Übergangs- und Schlussbestimmungen

Art. 48  

1 Vom Zeit­punkt sei­nes In­kraft­tre­tens an ist die­ses Ge­setz un­ter Vor­be­halt der Ar­ti­kel 49 und 50 auch an­wend­bar auf Rohr­lei­tungs­an­la­gen, die sich im Bau oder Be­trieb be­fin­den.

2 Wenn ei­ne Mass­nah­me im Sin­ne des Ar­ti­kels 49 oder 50 ei­ner Ent­eig­nung gleich­kommt, be­steht An­spruch auf ei­ne Ent­schä­di­gung. Über Ent­schä­di­gungs­an­sprü­che ent­schei­det das Bun­des­ge­richt.

Art. 49  

1 Die durch kan­to­na­le Be­wil­li­gung oder Kon­zes­si­on be­grün­de­ten wohl­er­wor­be­nen Rech­te wer­den im Sin­ne von Ab­satz 2 an­er­kannt.

2 Wäh­rend der Gel­tungs­dau­er der kan­to­na­len Be­wil­li­gung oder Kon­zes­si­on, höchs­tens aber wäh­rend 50 Jah­ren vom In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes an, ist der In­ha­ber von der Ein­ho­lung ei­ner Bun­des­kon­zes­si­on be­freit. Er hat sich in­nert zwei­er Jah­re vom glei­chen Zeit­punkt an den Vor­schrif­ten des Ar­ti­kels 4 an­zu­pas­sen. Die Rech­te und Pflich­ten des In­ha­bers ei­ner vom Kan­ton vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes er­teil­ten Be­wil­li­gung oder Kon­zes­si­on zum Bau und Be­trieb ei­ner Rohr­lei­tungs­an­la­ge dür­fen ge­stützt auf die­ses Ge­setz nur aus zwin­gen­den Grün­den des öf­fent­li­chen In­ter­es­ses zu sei­nen Un­guns­ten ge­än­dert wer­den.

3 In­nert drei­er Mo­na­te vom In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes an ha­ben die Kan­to­ne dem De­par­te­ment al­le er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen über die von ih­nen be­wil­lig­ten oder kon­zes­sio­nier­ten Rohr­lei­tungs­an­la­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 zu über­mit­teln.

Art. 50  

1 Für Rohr­lei­tungs­an­la­gen, für die kei­ne kan­to­na­le Be­wil­li­gung oder Kon­zes­si­on be­steht, hat die Un­ter­neh­mung in­nert drei­er Mo­na­te vom In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes an bei der für die be­tref­fen­de An­la­ge zu­stän­di­gen Be­hör­de ein al­le er­for­der­li­chen An­ga­ben ent­hal­ten­des Be­wil­li­gungs- oder Kon­zes­si­ons­ge­such ein­zu­rei­chen.

2 Bis zum Ent­scheid über das Ge­such kann die Un­ter­neh­mung den Bau oder Be­trieb wei­ter­füh­ren, so­fern nicht die zu­stän­di­ge Be­wil­li­gungs- oder Kon­zes­si­ons­be­hör­de ei­ne ge­gen­tei­li­ge Ver­fü­gung trifft.

3 Die Be­wil­li­gung oder Kon­zes­si­on ist zu er­tei­len, so­fern nicht zwin­gen­de Grün­de des öf­fent­li­chen In­ter­es­ses ent­ge­gen­ste­hen.

Art. 5182  

1 Kon­zes­sio­nen, die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ser Än­de­rung be­ste­hen, wer­den nach Ab­lauf der Kon­zes­si­ons­dau­er nicht er­neu­ert. Die An­la­gen kön­nen wei­ter­be­trie­ben wer­den.

2 Hän­gi­ge Kon­zes­si­ons­ge­su­che wer­den ge­gen­stands­los.

3 Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­su­che, die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ser Än­de­rung hän­gig sind, wer­den nach neu­em Ver­fah­rens­recht be­ur­teilt.

4 Auf hän­gi­ge Be­schwer­den ist das al­te Ver­fah­rens­recht an­wend­bar.

5 Muss der Be­trieb ei­ner Rohr­lei­tungs­an­la­ge, die vor dem In­kraft­tre­ten die­ser Än­de­rung kon­zes­sio­niert wur­de, aus Grün­den ein­ge­stellt oder ein­ge­schränkt wer­den, für die der Kon­zes­sio­när nicht ein­zu­ste­hen hat, so leis­tet ihm der Bund ei­ne an­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung für den ent­stan­de­nen Scha­den.

82Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 52  

1 Der Bun­des­rat be­stimmt den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes.

2 Er er­lässt die er­for­der­li­chen Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten, na­ment­lich über:83

1.
die mit dem Voll­zug be­trau­ten Amts­stel­len des Bun­des, ih­re Auf­ga­ben so­wie ih­re Zu­sam­men­ar­beit mit an­dern be­tei­lig­ten Amts­stel­len;
2.
die An­for­de­run­gen, de­nen die Rohr­lei­tungs­an­la­gen zum Schut­ze von Per­so­nen, Sa­chen und wich­ti­gen Rechts­gü­tern zu ent­spre­chen ha­ben;
3.84
das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren;
4.85
die Ge­büh­ren für die Tä­tig­keit des Bun­des­am­tes.

3 Die Kan­to­ne re­geln so­weit nö­tig die Zu­stän­dig­kei­ten zur Er­fül­lung der ih­nen zu­ge­wie­se­nen Auf­ga­ben und das da­bei an­wend­ba­re Ver­fah­ren.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. März 196486

83 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

84 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

86BRB vom 25. Fe­br. 1964

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