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Verordnung
über Rohrleitungsanlagen zur Beförderung flüssiger
oder gasförmiger Brenn- oder Treibstoffe
(Rohrleitungsverordnung, RLV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 1 Absätze 1, 2 Buchstabe a und 4, 45 Ziffer 3 und 52 Absatz 2 Ziffern 1 und 3 des Rohrleitungsgesetzes vom 4. Oktober 19631 (RLG),

verordnet:

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand 2  

Die­se Ver­ord­nung re­gelt den Bau und den Be­trieb von Rohr­lei­tungs­an­la­gen zur Be­för­de­rung von flüs­si­gen oder gas­för­mi­gen Brenn- und Treib­stof­fen, Koh­len­was­ser­stof­fen oder Koh­len­was­ser­stoff­ge­mi­schen, wie Ro­herd­öl, Erd­gas, Raf­fi­ne­rie­ga­sen, Erd­öl­de­stil­la­ten oder flüs­si­gen Rück­stän­den der Erd­öl­raf­fi­na­ti­on, und zur Be­för­de­rung von Was­ser­stoff.

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Mai 2023, in Kraft seit 1. Ju­li 2023 (AS 2023 276).

Art. 2 Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung gilt voll­um­fäng­lich für:

a.
Rohr­lei­tungs­an­la­gen nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 RLG;
b.
Rohr­lei­tungs­an­la­gen, die dem Bund oder ei­ner An­stalt des Bun­des ge­hö­ren, un­ab­hän­gig da­von, ob sie un­ter Buch­sta­be a fal­len.

2 Be­ste­hen Rohr­lei­tungs­an­la­gen aus An­la­ge­tei­len, die un­ter Ab­satz 1 fal­len, und aus sol­chen, die nicht dar­un­ter­fal­len, so un­ter­stellt das Bun­des­amt für Ener­gie (BFE) nach An­hö­ren des be­trof­fe­nen Kan­tons die Rohr­lei­tungs­an­la­ge der zweck­mäs­si­ge­ren Ord­nung.

3 Für Rohr­lei­tungs­an­la­gen un­ter kan­to­na­ler Auf­sicht nach Ab­schnitt IV RLG gel­ten die 7.−9. Ab­schnit­te die­ser Ver­ord­nung.

Art. 3 Rohrleitungen nach Artikel 1 Absatz 2 Buchstabe a RLG  

1 Als Rohr­lei­tun­gen nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­be a RLG gel­ten Rohr­lei­tungs­an­la­gen, bei de­nen der ma­xi­mal zu­läs­si­ge Be­triebs­druck grös­ser als 5 bar und der Aus­sen­durch­mes­ser grös­ser als 6 cm ist; bei den An­ga­ben ist der Druck als Über­druck zu ver­ste­hen.

2 Bei Rohr­lei­tun­gen für den Trans­port von flüs­si­gen Brenn- oder Treib­stof­fen gilt als ma­xi­mal zu­läs­si­ger Be­triebs­druck nach Ab­satz 1 der ma­xi­mal mög­li­che Druck in­klu­si­ve Druck­sto­ss.

Art. 4 Nicht unter das RLG fallende Anlagen  

1 Das RLG gilt nicht für:

a.
Rohr­lei­tun­gen, die Be­stand­tei­le ei­ner Ein­rich­tung zur La­ge­rung, zum Um­schlag, zur Auf­be­rei­tung oder zur Ver­wer­tung von flüs­si­gen oder gas­för­mi­gen Brenn- oder Treib­stof­fen bil­den und das Are­al die­ser Ein­rich­tung um höchs­tens 100 m über­schrei­ten;
b.
Rohr­lei­tun­gen, die von der Sta­ti­on der Un­ter­neh­mung zu den Ver­brau­chern füh­ren und nicht län­ger als 100 m sind.

2 An­fang und En­de der dem RLG un­ter­ste­hen­den Rohr­lei­tungs­an­la­ge sind vom BFE bei der Plan­ge­neh­mi­gung fest­zu­le­gen und sol­len sich bei Schie­bern oder an­de­ren ge­eig­ne­ten In­stal­la­tio­nen be­fin­den.

Art. 5 Aufsichtsorgane  

1 Auf­sichts­be­hör­de ist das BFE.

2 Die tech­ni­sche Auf­sicht ob­liegt dem Eid­ge­nös­si­schen Rohr­lei­tungs­in­spek­to­rat (ERI).

Art. 6 Eidgenössisches Rohrleitungsinspektorat  

1 Das ERI ist ei­ne be­son­de­re Dienst­stel­le des Schwei­ze­ri­schen Ver­eins für tech­ni­sche In­spek­tio­nen (SV­TI) mit ei­ge­ner Rech­nung. Die Ein­zel­hei­ten sind im Ver­trag zwi­schen dem Bund und dem SV­TI ge­re­gelt.

2 Das ERI ver­kehrt mit den Un­ter­neh­mun­gen, den Be­hör­den und den Drit­ten di­rekt. Bei Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten ent­schei­det das BFE.

2. Abschnitt: Plangenehmigungsverfahren

Art. 7 Plangenehmigungspflicht  

1 Rohr­lei­tungs­an­la­gen nach Ar­ti­kel 2 Ab­sät­ze 1 und 2 und Ar­ti­kel 3 dür­fen nur mit ei­ner Plan­ge­neh­mi­gung des BFE er­stellt oder ge­än­dert wer­den.

2 In­stand­hal­tungs­ar­bei­ten an Rohr­lei­tungs­an­la­gen kön­nen oh­ne Plan­ge­neh­mi­gung durch­ge­führt wer­den, wenn da­bei kei­ne be­son­de­ren Aus­wir­kun­gen auf die Um­welt zu er­war­ten sind. In Zwei­fels­fäl­len ent­schei­det das BFE über die Plan­ge­neh­mi­gungs­pflicht.

3 Als In­stand­hal­tungs­ar­bei­ten gel­ten sämt­li­che Ar­bei­ten, die da­zu die­nen, den Be­trieb ei­ner An­la­ge im ge­neh­mig­ten Um­fang si­cher­zu­stel­len, ins­be­son­de­re:

a.
Rohr­son­da­gen und Rohr­kon­trol­len;
b.
die Re­pa­ra­tur und der gleich­wer­ti­ge Er­satz von be­ste­hen­den An­la­ge­tei­len.
Art. 8 Gesuchsunterlagen  

1 Die zur Plan­ge­neh­mi­gung ein­zu­rei­chen­den Un­ter­la­gen müs­sen al­le An­ga­ben ent­hal­ten, die für die Be­ur­tei­lung not­wen­dig sind, ins­be­son­de­re:

a.
einen tech­ni­schen Be­richt;
b.
einen Be­richt über die Aus­wir­kun­gen auf die Um­welt und über die Ab­stim­mung mit der Raum­pla­nung;
c.
die Pro­jekt­plä­ne mit dem Ver­merk «Auf­la­ge­plä­ne».

2 Die Ge­mein­den, die Kan­to­ne und der Bund un­ter­stüt­zen die Ge­such­stel­le­rin bei der Er­ar­bei­tung der Ge­suchs­un­ter­la­gen.

3 Das BFE kann bei Be­darf zu­sätz­li­che Un­ter­la­gen ver­lan­gen.

4 Die Ge­such­stel­le­rin muss die Grund­la­gen für die ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen den Ge­neh­mi­gungs­be­hör­den auf Ver­lan­gen vor­le­gen.

Art. 9 Technischer Bericht  

Der tech­ni­sche Be­richt um­fasst ins­be­son­de­re:

a.
die An­ga­ben über die Un­ter­neh­mung;
b.
die An­ga­ben über den Pro­jekt­ver­fas­ser oder die Pro­jekt­ver­fas­se­rin;
c.
die Be­grün­dung des Pro­jek­tes;
d.
die Pro­jekt­be­schrei­bung;
e.
die rohr­lei­tungs­tech­ni­schen An­ga­ben;
f.
das Ka­tho­den­schutz­kon­zept;
g.
den An­trag und die Be­grün­dung für Aus­nah­me­re­ge­lun­gen nach Ar­ti­kel 6 der Rohr­lei­tungs­si­cher­heits­ver­ord­nung vom 4. April 20073 (RLSV);
h.
die Ter­min­pla­nung;
i.
das Kon­zept für die Fern­mel­de- und die Fern­steue­rungs­an­la­ge so­wie für die Über­wa­chungs­ein­rich­tun­gen;
j.
die Mass­nah­men auf­grund von Ge­fähr­dun­gen der An­la­ge nach Ar­ti­kel 10 Buch­sta­be g.
Art. 10 Bericht über die Auswirkungen auf die Umwelt und über die Abstimmung mit der Raumplanung  

Der Be­richt über die Aus­wir­kun­gen auf die Um­welt und über die Ab­stim­mung mit der Raum­pla­nung ent­hält:

a.
in Be­zug auf die Um­welta­spek­te:
1.
bei Pro­jek­ten, die der Pflicht zur Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung un­ter­ste­hen: einen Um­welt­ver­träg­lich­keits­be­richt,
2.
bei Pro­jek­ten, die nicht der Pflicht zur Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung un­ter­ste­hen: einen Um­welt­be­richt;
b.
einen Kurz­be­richt nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 3 der Stör­fall­ver­ord­nung vom 27. Fe­bru­ar 19914 (StFV);
c.
ei­ne Ri­si­koer­mitt­lung im Sin­ne von An­hang 4.4 StFV, wenn dies auf­grund der Be­ur­tei­lung nach Ar­ti­kel 6 StFV not­wen­dig ist;
d.
einen hy­dro­geo­lo­gi­schen Be­richt;
e.
einen Be­richt über den Bo­den­schutz ein­sch­liess­lich Kar­tie­run­gen;
f.
einen Be­richt über die Ab­stim­mung mit der Raum­pla­nung, ins­be­son­de­re mit der Richt- und Nut­zungs­pla­nung der Kan­to­ne;
g.
einen Be­richt über mög­li­che Ge­fähr­dun­gen der An­la­ge durch gra­vi­ta­ti­ve Na­tur­ge­fah­ren wie Rut­schung, Sturz, La­wi­ne, Hoch­was­ser, Ein­sturz so­wie He­bung durch Grund­was­ser.
Art. 11 Projektpläne  

Die Pro­jekt­plä­ne um­fas­sen:

a.
ei­ne Über­sichts­kar­te über die La­ge der Rohr­lei­tungs­an­la­ge im ge­eig­ne­ten Mass­stab;
b.
die Plä­ne mit den Grund­was­ser- und den Quell­fas­sun­gen, den Bau-, den Land­wirt­schafts- und den Schutz­zo­nen, den un­ter öf­fent­lich-recht­li­chem Schutz ste­hen­den Ob­jek­ten des Na­tur- und Land­schafts­schut­zes, den Kul­tu­r­ob­jek­ten so­wie den Bau­vor­ha­ben mit räum­li­chen Aus­wir­kun­gen wie Bah­nen und Stras­sen;
c.
die Stre­cken­plä­ne der Rohr­lei­tung im Mass­stab 1:1000 oder 1:500;
d.
die Ob­jekt­plä­ne;
e.
die Si­tua­ti­ons-, die Ge­bäu­de und die Um­ge­bungs­ge­stal­tungs­plä­ne für Ne­ben­an­la­gen;
f.
ein me­cha­ni­sches An­la­ge­sche­ma.
Art. 12 Inhalt der Strecken- und Situationspläne  

Die Plä­ne bein­hal­ten ins­be­son­de­re:

a.
die mass­stäb­lich ge­naue La­ge und die Über­de­ckung der Rohr­lei­tung und der Ne­ben­an­la­gen ein­sch­liess­lich der Hoch­bau­ten, der Däm­me usw. in ih­rem Ver­hält­nis zu an­de­ren Ob­jek­ten bis zu ei­ner Ent­fer­nung von 100 m beid­sei­tig der Rohr­lei­tungs­an­la­ge; auf wei­ter ent­fern­te Ob­jek­te, die für die Plan­ge­neh­mi­gung von Be­deu­tung sind, ist hin­zu­wei­sen;
b.
die Gren­zen und die Num­mern der Par­zel­len, de­ren Ge­mein­de- und Kan­tons­zu­ge­hö­rig­keit so­wie der Na­me und die Adres­se des Ei­gen­tü­mers oder der Ei­gen­tü­me­rin;
c.
die Si­cher­heits­ab­stän­de nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 Buch­sta­ben b und c RLSV5 und die Schutz­be­rei­che nach Ar­ti­kel 16 RLSV;
d.
Hin­wei­se auf die zu den Stre­cken- und Si­tua­ti­ons­plä­nen da­zu­ge­hö­ren­den Plä­ne;
e.
die tech­ni­schen Da­ten der Roh­re und der Ein­bau­tei­le wie Rohr­werk­stoff, Rohr­di­men­sio­nen undRohr­be­schich­tung;
f.
die An­ga­ben zum ma­xi­mal zu­läs­si­gen Be­triebs­druck nach Ar­ti­kel 3;
g.
die ört­li­chen Gren­zen, an de­nen die Auf­sicht zu ei­ner an­de­ren Stel­le wech­selt (Auf­sichts­gren­zen);
h.
die Na­men von Ge­wäs­sern, Stras­sen und Plät­zen so­wie an­de­re Be­zeich­nun­gen, die der Iden­ti­fi­ka­ti­on der Ob­jek­te die­nen;
i.
die Bau­strei­fen;
j.
die Ro­dungs­gren­zen;
k.
die un­ter­ir­di­schen Dritt­lei­tun­gen wie Drai­na­ge- oder Ka­bel­lei­tun­gen;
l.
die Be­zeich­nung von Strom­lei­tun­gen mit An­ga­be der Be­triebss­pan­nung;
m.
die Schutz­mass­nah­men für die Rohr­lei­tungs­an­la­ge;
n.
die we­sent­li­chen Ele­men­te des ka­tho­di­schen Schut­zes;
o.
die Stand­orte der Mar­kie­rungs­si­gna­le.
Art. 13 Aussteckung  

1 Für die Aus­ste­ckung von Rohr­lei­tungs­pro­jek­ten gilt:

a.
Die Lei­tungs­ach­se ist sicht­bar durch oran­ge­far­bi­ge Pflö­cke zu mar­kie­ren.
b.
Die Mar­kie­rungs­si­gna­le sind durch Pflö­cke zu mar­kie­ren.
c.
Bäu­me, die ent­fernt wer­den müs­sen, sind durch ei­ne oran­ge­far­bi­ge Mar­kie­rung zu kenn­zeich­nen; schnei­det das Tras­see der Lei­tung Ge­büsch oder Wald, so sind die Gren­zen, in­ner­halb de­rer ge­ro­det wer­den muss, mit oran­ge­far­bi­ger Mar­kie­rung zu be­zeich­nen.
d.
Die Um­riss­li­ni­en von be­an­spruch­tem Grund­ei­gen­tum sind mit blau­en Pflö­cken zu be­zeich­nen.
e.
Die äus­se­ren Kan­ten von Hoch­bau­ten sind durch Pro­fi­le zu kenn­zeich­nen.

2 Die Aus­ste­ckung muss wäh­rend der gan­zen Dau­er der Auf­la­ge des Pro­jek­tes auf­recht­er­hal­ten wer­den.

Art. 14 Projektänderungen während des Verfahrens  

Er­ge­ben sich wäh­rend des Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens we­sent­li­che Än­de­run­gen ge­gen­über dem ur­sprüng­li­chen Pro­jekt, so ist das ge­än­der­te Pro­jekt den Be­trof­fe­nen er­neut zur Stel­lung­nah­me zu un­ter­brei­ten und ge­ge­be­nen­falls öf­fent­lich auf­zu­le­gen.

Art. 15 Teilgenehmigung  

Für un­be­strit­te­ne Tei­le ei­ner Rohr­lei­tungs­an­la­ge kann ei­ne Teil­ge­neh­mi­gung er­teilt wer­den, wenn da­durch die An­la­ge im be­strit­te­nen Be­reich nicht prä­ju­di­ziert wird.

Art. 16 Behandlungsfristen  

Für die Be­hand­lung ei­nes Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­su­ches gel­ten für das BFE in der Re­gel die fol­gen­den Fris­ten:

a.
zehn Ar­beits­ta­ge vom Ein­gang des voll­stän­di­gen Ge­su­ches bis zur Über­mitt­lung an die Kan­to­ne und die be­trof­fe­nen Bun­des­be­hör­den;
b.
30 Ar­beits­ta­ge für die Aus­fer­ti­gung des Ent­schei­des nach Ab­schluss der Ein­spra­che­ver­hand­lun­gen und dem Vor­lie­gen der Stel­lung­nah­men der Be­hör­den.
Art. 17 Sistierung  

Be­nö­tigt die Un­ter­neh­mung für die Er­gän­zung der Ge­suchs­un­ter­la­gen, die Er­ar­bei­tung von Pro­jekt­va­ri­an­ten oder die Ver­hand­lun­gen mit Be­hör­den und Ein­spre­chen­den mehr als drei Mo­na­te, so kann das Ver­fah­ren sis­tiert wer­den, bis die Wie­der­auf­nah­me ver­langt wird.

Art. 17a Meldungen an die kantonale Vermessungsaufsicht 6  

1 Das BFE in­for­miert die kan­to­na­le Ver­mes­sungs­auf­sicht über die Er­öff­nung ei­nes Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens.

2 Die Un­ter­neh­mung muss die­se Stel­le in­nert 20 Ta­gen über Än­de­run­gen ih­rer An­la­gen in­for­mie­ren, die ei­ne Nach­füh­rung der amt­li­chen Ver­mes­sung not­wen­dig ma­chen.

6 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 14 der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

3. Abschnitt: Rohrleitungstechnische Prüfung

Art. 18  

1 Die Un­ter­neh­mung reicht dem ERI die fol­gen­den rohr­lei­tungs­tech­ni­schen Un­ter­la­gen vor der Aus­füh­rung der Ar­bei­ten zur Prü­fung ein:

a.
die Un­ter­la­gen über die Di­men­sio­nie­rung und die Aus­füh­rung der Roh­re, der Form­stücke und Ar­ma­tu­ren;
b.
die Plä­ne, den Be­schrieb und die Sche­mas von Ne­ben­an­la­gen;
c.
die Plä­ne und die Un­ter­la­gen be­tref­fend die Fern­mel­de- und die Fern­steue­rungs­an­la­ge so­wie die Über­wa­chungs­ein­rich­tun­gen;
d.
die Plä­ne und die Un­ter­la­gen be­tref­fend den ka­tho­di­schen Schutz;
e.
die Ex-Zo­nen­plä­ne;
f.
das Län­gen­pro­fil und die hy­drau­li­schen Be­rech­nun­gen ein­sch­liess­lich des Druck­pro­fils bei Lei­tun­gen für flüs­si­ge Stof­fe.

2 Das ERI kann bei Be­darf zu­sätz­li­che Un­ter­la­gen ver­lan­gen.

3 Es prüft die Un­ter­la­gen auf ih­re Über­ein­stim­mung mit den Re­geln der Tech­nik nach Ar­ti­kel 3 RLSV7, der Plan­ge­neh­mi­gung und der Be­triebs­be­wil­li­gung und teilt der Un­ter­neh­mung das Er­geb­nis sei­ner Prü­fung mit.

4. Abschnitt: Bau

Art. 19 Baupläne  

Im An­schluss an die Plan­ge­neh­mi­gung und in Aus­füh­rung der­sel­ben hat die Un­ter­neh­mung die fol­gen­den Bau­plä­ne dem ERI zur tech­ni­schen Prü­fung und an­sch­lies­send dem BFE zur Prü­fung auf ih­re Über­ein­stim­mung mit der Plan­ge­neh­mi­gung vor­zu­le­gen:

a.
die Stre­cken­plä­ne der Rohr­lei­tung im Mass­stab 1:1000 oder 1:500;
b.
die Ob­jekt­plä­ne;
c.
die Si­tua­ti­ons-, die Ge­bäu­de und die Um­ge­bungs­ge­stal­tungs­plä­ne für Ne­ben­an­la­gen.
Art. 20 Auflagenkontrolle durch das BFE  

1 Das BFE kon­trol­liert die Ein­hal­tung der Auf­la­gen aus der Plan­ge­neh­mi­gung. Es über­wacht ins­be­son­de­re die Ein­hal­tung der zum Schutz der Um­welt an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men. Es kann die Auf­la­gen­kon­trol­le ganz oder teil­wei­se von Drit­ten, na­ment­lich von den Kan­to­nen, durch­füh­ren las­sen.

2 Es stimmt sich be­züg­lich der Auf­la­gen­kon­trol­le im Rah­men der tech­ni­schen Auf­sicht mit dem ERI ab. Bei Dif­fe­ren­zen ent­schei­det das BFE.

3 Die Un­ter­neh­mung teilt dem BFE auf An­fra­ge die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bau­stel­le, den Ter­min­plan für die Aus­füh­rung des Pro­jek­tes und al­len­falls wei­te­re vom BFE be­nö­tig­te An­ga­ben recht­zei­tig mit.

Art. 21 Technische Aufsicht durch das ERI  

1 Das ERI über­wacht die fach­ge­rech­te Aus­füh­rung der Bau­ar­bei­ten Es kann Kon­trol­len durch­füh­ren oder von Drit­ten durch­füh­ren las­sen.

2 Es in­for­miert das BFE bei Be­darf über die Aus­füh­rung der Bau­ar­bei­ten und über die Ein­hal­tung der da­mit zu­sam­men­hän­gen­den Auf­la­gen.

3 Die Un­ter­neh­mung teilt dem ERI die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bau­stel­le, die tech­ni­schen Spe­zi­fi­ka­tio­nen der Bau­aus­füh­rung und den Ter­min­plan für die Aus­füh­rung des Pro­jek­tes recht­zei­tig im Vor­aus mit.

4 Sie muss das ERI über be­son­de­re Vor­komm­nis­se um­ge­hend in­for­mie­ren.

5 Sie er­stellt Pro­to­kol­le über die durch­ge­führ­ten Ar­bei­ten und Kon­trol­len und weist sie auf Ver­lan­gen dem ERI vor.

Art. 22 Technische Abnahmeprüfung  

Das ERI nimmt die aus­ge­führ­ten Ar­bei­ten ab. Die Ab­nah­me­prü­fung um­fasst ins­be­son­de­re:

a.
die Kon­trol­le, ob die An­la­ge der Plan­ge­neh­mi­gung und den kon­trol­lier­ten Bau­plä­nen ent­spricht;
b.
die Prü­fung der Druck­fes­tig­keit und der Dicht­heit der Rohr­lei­tung;
c.
die Prü­fung der Funk­ti­on, der Druck­fes­tig­keit und der Dicht­heit der Ne­ben­an­la­gen;
d.
die Funk­ti­ons­kon­trol­le der Fern­mel­de- und der Fern­steue­rungs­an­la­ge.

5. Abschnitt: Betrieb

Art. 23 Betriebsbewilligung  

Rohr­lei­tungs­an­la­gen dür­fen nur mit ei­ner Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 30 RLG be­trie­ben wer­den. Die Be­triebs­be­wil­li­gung be­steht aus:

a.
ei­ner ge­ne­rel­len Be­triebs­be­wil­li­gung für die Un­ter­neh­mung mit An­ga­ben zur Or­ga­ni­sa­ti­on, zum Be­trieb und zu den An­la­gen (Be­triebs­re­gle­ment); und
b.
ei­ner Be­wil­li­gung zur In­be­trieb­nah­me der An­la­ge oder ein­zel­ner An­la­ge­tei­le.
Art. 24 Generelle Betriebsbewilligung  

1 Das Ge­such um ei­ne ge­ne­rel­le Be­triebs­be­wil­li­gung ist von der Un­ter­neh­mung dem BFE ein­zu­rei­chen.

2 Dem Ge­such sind fol­gen­de Un­ter­la­gen bei­zu­le­gen:

a.
der Nach­weis ei­ner Haft­pflicht­ver­si­che­rung der Ge­samt­an­la­ge (Art. 30 Abs. 2 Bst. c RLG);
b.
das Be­triebs­re­gle­ment nach Ar­ti­kel 26.
Art. 25 Bewilligung zur Inbetriebnahme der Anlage oder einzelner Anlageteile  

1 Das Ge­such um ei­ne Be­wil­li­gung für die In­be­trieb­nah­me der An­la­ge oder ein­zel­ner An­la­ge­tei­le ist von der Un­ter­neh­mung nach der Er­stel­lung oder der Än­de­rung der Rohr­lei­tungs­an­la­ge dem BFE ein­zu­rei­chen.

2 Dem Ge­such ist ei­ne Be­stä­ti­gung bei­zu­le­gen, wo­nach die zu­stän­di­gen Er­eig­nis­diens­te über die Er­stel­lung oder die Än­de­rung der Rohr­lei­tungs­an­la­ge in­for­miert wor­den sind.8

3 Das BFE er­teilt die Be­wil­li­gung, wenn ei­ne ge­ne­rel­le Be­triebs­be­wil­li­gung vor­liegt, die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und b RLG er­füllt sind und die tech­ni­sche Ab­nah­me­prü­fung nach Ar­ti­kel 22 er­folg­reich durch­ge­führt wur­de. Zu­dem ord­net es die not­wen­di­gen An­pas­sun­gen des Be­triebs­re­gle­ments nach Ar­ti­kel 26 an.

4 Bei ge­ring­fü­gi­gen tech­ni­schen Än­de­run­gen ei­ner Rohr­lei­tungs­an­la­ge kann es im Ein­zel­fall auf die Ein­rei­chung ei­nes Ge­suchs um ei­ne Be­wil­li­gung für die In­be­trieb­nah­me durch die Un­ter­neh­mung ver­zich­ten. Die In­be­trieb­nah­me kann in die­sen Fäl­len nach er­folg­rei­cher tech­ni­scher Ab­nah­me­prü­fung nach Ar­ti­kel 22 und mit der Zu­stim­mung des ERI er­fol­gen.

5 Als ge­ring­fü­gi­ge tech­ni­sche Än­de­run­gen gel­ten:

a.
Än­de­run­gen an der Ver­roh­rung von Ne­ben­an­la­gen;
b.
der Ein­bau von Schutz­plat­ten;
c.
der Ein­bau von Ele­men­ten für den ka­tho­di­schen Kor­ro­si­ons­schutz;
d.
un­we­sent­li­che bau­li­che Än­de­run­gen an Ge­bäu­den von Ne­ben­an­la­gen;
e.
Lei­tungs­um­le­gun­gen.

8 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 3 der Rohr­lei­tungs­si­cher­heits­ver­ord­nung vom 4. Ju­ni 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 348).

Art. 26 Betriebsreglement  

1 Das Be­triebs­re­gle­ment wird durch das BFE ge­neh­migt.

2 Das Be­triebs­re­gle­ment um­fasst ins­be­son­de­re die fol­gen­den An­ga­ben über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Un­ter­neh­mung:

a.
das Or­ga­ni­gramm;
b.
die Zu­stän­dig­kei­ten und die Ver­ant­wort­lich­kei­ten für die ein­zel­nen An­la­ge­tei­le;
c.
die Schu­lung und die Wei­ter­bil­dung;
d.
das Ver­hält­nis der Un­ter­neh­mung zu Drit­ten, für wel­che die Rohr­lei­tungs­an­la­ge be­trie­ben wird oder wel­che für die Un­ter­neh­mung die An­la­ge oder Tei­le da­von be­trei­ben.

3 Es um­fasst ins­be­son­de­re die fol­gen­den An­ga­ben über den Be­trieb der An­la­ge:

a.
den Be­trieb, die Be­set­zung, die Zu­stän­dig­kei­ten und die Ver­ant­wort­lich­kei­ten der ein­zel­nen Leit­war­ten;
b.
den Be­trieb und die In­stand­hal­tung der Sta­tio­nen und der ver­schie­de­nen Lei­tungs­ab­schnit­te;
c.
die Pflich­ten­hef­te für die Kon­trol­le und den Un­ter­halt von Sta­tio­nen und Lei­tun­gen;
d.
das Kon­zept über die In­for­ma­ti­on der be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer und Grund­ei­gen­tü­me­rin­nen so­wie der be­trof­fe­nen Ge­mein­den;
e.9
die Or­ga­ni­sa­ti­on zur Be­he­bung von Schä­den;
f.10
g.
das Vor­ge­hen bei Bau­ar­bei­ten Drit­ter;
h.
die Lis­te des Re­pa­ra­tur­ma­te­ri­als.

4 Es um­fasst ins­be­son­de­re die fol­gen­den An­ga­ben über die Rohr­lei­tungs­an­la­ge:

a.
die Lis­te der gül­ti­gen Kon­zes­sio­nen, Plan­ge­neh­mi­gun­gen und Be­triebs­be­wil­li­gun­gen;
b.
die Lis­te der Rohr­lei­tungs­an­la­gen mit den Druck­an­ga­ben;
c.
die Lis­te der gül­ti­gen Plan­un­ter­la­gen;
d.
die Lis­te der be­trieb­li­chen Son­der­re­ge­lun­gen;
e.
die Vor­schrif­ten über die Kon­trol­le und die In­stand­hal­tung von Lei­tun­gen, Tras­see und Ne­ben­an­la­gen;
f.
die Si­cher­heits­be­stim­mun­gen für den Be­trieb und die In­stand­hal­tung der An­la­gen.

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 3 der Rohr­lei­tungs­si­cher­heits­ver­ord­nung vom 4. Ju­ni 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 348).

10 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 2 Ziff. 3 der Rohr­lei­tungs­si­cher­heits­ver­ord­nung vom 4. Ju­ni 2021, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 348).

Art. 27 Ausführungspläne  

1 In­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach der In­be­trieb­nah­me sind dem ERI die Plä­ne des aus­ge­führ­ten Werks ein­zu­rei­chen.

2 Die­se um­fas­sen:

a.
die Stre­cken­plä­ne der Rohr­lei­tung im Mass­stab 1:1000 oder 1:500;
b.
die Ob­jekt­plä­ne;
c.
die Si­tua­ti­ons-, die Ge­bäu­de und die Um­ge­bungs­ge­stal­tungs­plä­ne für Ne­ben­an­la­gen;
d.
die Ver­roh­rungs­plä­ne und Sche­mas;
e.
die Ex-Zo­nen­plä­ne;
f.
das Län­gen­pro­fil ein­sch­liess­lich des Druck­pro­fils bei Lei­tun­gen für flüs­si­ge Stof­fe.
Art. 28 Betriebsaufsicht  

1 Das ERI führt re­gel­mäs­sig, an­ge­mel­det oder un­an­ge­mel­det, Be­triebs­in­spek­tio­nen durch. Die­se um­fas­sen ins­be­son­de­re:

a.
die Kon­trol­le der Un­ter­la­gen wie Be­triebs­re­gle­ment, Plä­ne, Sche­mas;
b.
die Tras­see­kon­trol­len, wie die Kon­trol­le der Mar­kie­rung, von Ge­län­de­ver­än­de­run­gen, von Bau­ten Drit­ter und der Be­pflan­zung;
c.
die Über­prü­fung der Si­cher­heits­or­ga­ne;
d.
die Be­häl­ter­kon­trol­le;
e.
die Sta­ti­ons­kon­trol­len;
f.
die Über­prü­fung des ka­tho­di­schen Kor­ro­si­ons­schut­zes;
g.
die Funk­ti­ons­kon­trol­le der Ab­sperr-, der Fern­mel­de-, der Fern­steu­er- und der Über­wa­chungs­ein­rich­tun­gen;
h.
die Dicht­heits­prü­fun­gen;
i.
die Über­prü­fung von Ein­satz­übun­gen.

2 Das ERI ord­net die Be­he­bung all­fäl­li­ger Män­gel an und setzt da­für ei­ne Frist.

3 Die Un­ter­neh­mung muss das ERI über aus­ser­ge­wöhn­li­che Er­eig­nis­se um­ge­hend in­for­mie­ren.

4 Die Un­ter­neh­mung über­mit­telt dem Bun­des­amt jähr­lich den Ge­schäfts­be­richt, die Jah­res­rech­nung und die Bi­lanz. Das Bun­des­amt kann zu­sätz­li­che An­ga­ben ver­lan­gen, wenn dies für die Aus­übung der Auf­sicht oder zu sta­tis­ti­schen Zwe­cken er­for­der­lich ist.

Art. 29 Betriebseinstellung durch die Unternehmung  

1 Die Un­ter­neh­mung in­for­miert das BFE recht­zei­tig im Vor­aus über ei­ne vor­über­ge­hen­de oder ei­ne end­gül­ti­ge Be­trieb­sein­stel­lung.

2 An­la­gen, de­ren Be­trieb vor­über­ge­hend ein­ge­stellt wird, sind in Be­zug auf den Un­ter­halt und die Kon­trol­le wie in Be­trieb ste­hen­de An­la­gen zu be­han­deln.

3 Wird der Be­trieb ei­ner An­la­ge end­gül­tig ein­ge­stellt, so ord­net das BFE die not­wen­di­gen Mass­nah­men an und über­wacht de­ren Aus­füh­rung.

6. Abschnitt: Bauvorhaben Dritter

Art. 30 Zustimmung  

1 Drit­te, die Bau­ten und An­la­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 28 RLG er­rich­ten und än­dern wol­len, müs­sen recht­zei­tig vor Bau­be­ginn die Zu­stim­mung des BFE ein­ho­len.

2 Als Bau­vor­ha­ben im Sin­ne von Ar­ti­kel 28 RLG gel­ten:

a.
Gra­b­ar­bei­ten, ein­sch­liess­lich Tief­pflü­gen und Bo­den­lo­cke­run­gen, Auf­schüt­tun­gen, Unter­höh­lun­gen und er­heb­li­che Nut­zungs­än­de­run­gen in­ner­halb ei­nes waag­recht ge­mes­se­nen Ab­stan­des von 10 m von der Rohr­lei­tung bzw. in­ner­halb des Schutz­be­reichs von Ne­ben­an­la­gen und Stol­len­por­ta­len;
b.
Spren­gun­gen und die Er­stel­lung von An­la­gen, die Er­schüt­te­run­gen so­wie elek­tri­sche, che­mi­sche oder an­de­re Be­ein­flus­sun­gen er­zeu­gen und die Si­cher­heit der Rohr­lei­tungs­an­la­ge oder de­ren Be­trieb be­ein­träch­ti­gen kön­nen.

3 Die Pflicht, die Zu­stim­mung des BFE ein­zu­ho­len, be­ginnt mit Ein­tritt der Rechts­kraft der Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fü­gung.

4 Die Un­ter­neh­mung macht die Grund­ei­gen­tü­mer und Grund­ei­gen­tü­me­rin­nen, die für Bau­vor­ha­ben ei­ne Zu­stim­mung nach Ab­satz 1 ein­ho­len müs­sen, min­des­tens ein­mal al­le vier Jah­re schrift­lich auf die Pflicht auf­merk­sam, für die Aus­füh­rung von Bau­vor­ha­ben die Zu­stim­mung des BFE ein­zu­ho­len. Ver­stös­se ge­gen die­se Pflicht sind dem BFE un­ver­züg­lich zu mel­den.

Art. 31 Verfahren und Voraussetzung für die Zustimmung  

1 Das Ge­such ist zu­sam­men mit den für die Be­ur­tei­lung not­wen­di­gen Un­ter­la­gen wie Plä­nen, Be­schrei­bun­gen, Bau­pro­gram­men und, so­weit mög­lich, mit der Stel­lung­nah­me der be­trof­fe­nen Un­ter­neh­mung dem ERI ein­zu­rei­chen.

2 Das BFE er­teilt die Zu­stim­mung, wenn dar­ge­legt wird, dass dem oder der Drit­ten oder der Un­ter­neh­mung durch die Ab­leh­nung er­heb­li­che Nach­tei­le er­wach­sen wür­den, und der Er­tei­lung nicht schwer­wie­gen­de­re Si­cher­heits­grün­de ent­ge­gen­ste­hen.

3 Die Zu­stim­mung kann mit Be­din­gun­gen und Auf­la­gen ver­knüpft wer­den, die sich so­wohl an den Drit­ten oder die Drit­te wie an die Un­ter­neh­mung rich­ten kön­nen.

7. Abschnitt: Rohrleitungen unter der Aufsicht der Kantone

Art. 32 Kantonale Zuständigkeit  

1 Die Kan­to­ne re­geln das Ver­fah­ren für den Bau und den Be­trieb so­wie die Kon­trol­le der un­ter ih­rer Auf­sicht ste­hen­den Rohr­lei­tungs­an­la­gen.

2 Lie­gen Bau­vor­ha­ben Drit­ter in­ner­halb des Ab­stan­des nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 2 Buch­sta­be a zu ei­ner Rohr­lei­tungs­an­la­ge mit ei­nem Be­triebs­druck über 5 bar, so ist die Zu­stim­mung der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le ein­zu­ho­len. Die Vor­aus­set­zun­gen für die Zu­stim­mung rich­ten sich nach Ar­ti­kel 31.

Art. 33 Oberaufsicht des Bundes  

1 Die Kan­to­ne er­stat­ten dem BFE jähr­lich Be­richt über die un­ter ih­rer Auf­sicht ste­hen­den Rohr­lei­tungs­an­la­gen.

2 Sie in­for­mie­ren das BFE auf An­fra­ge über ih­re Re­ge­lun­gen nach Ar­ti­kel 32.

3 Das BFE er­lässt ei­ne Richt­li­nie be­tref­fend die Ober­auf­sicht des Bun­des über Rohr­lei­tun­gen un­ter der Auf­sicht der Kan­to­ne.

8. Abschnitt: Strafbestimmungen

Art. 34  

Straf­bar im Sin­ne von Ar­ti­kel 45 RLG ist:

a.
wer der Mit­tei­lungs­pflicht nach Ar­ti­kel 28 Ab­satz 3 nicht nach­kommt;
b.
wer oh­ne Zu­stim­mung der Auf­sichts­be­hör­den Bau­vor­ha­ben im Sin­ne von Ar­ti­kel 30 Ab­satz 1 aus­führt oder mit der Zu­stim­mung ver­bun­de­ne Auf­la­gen und Be­din­gun­gen nicht be­ach­tet;
c.
wer Mit­tei­lungs­pflich­ten nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 4 nicht wahr­nimmt.

9. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 35 Aufhebung eines anderen Erlasses  

Die Rohr­lei­tungs­ver­ord­nung vom 2. Fe­bru­ar 200011 wird auf­ge­ho­ben.

11 [AS 2000 746; 2006 4889An­hang 2 Ziff. 4; 2008 2745An­hang Ziff. 4; 2013 749Ziff. III; 2015 4791 An­hang Ziff. 1]

Art. 36 Änderung anderer Erlasse  

Die Än­de­rung an­de­rer Er­las­se wird im An­hang ge­re­gelt.

Art. 37 Übergangsbestimmungen  

1 In­nert ei­nem Jahr ab In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung ha­ben die Kan­to­ne dem BFE Rohr­lei­tungs­an­la­gen un­ter kan­to­na­ler Auf­sicht zu mel­den, die nach Ar­ti­kel 3 die­ser Ver­ord­nung in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 1 und 16 RLG un­ter Bun­desauf­sicht fal­len. Mit der Mel­dung geht die Auf­sicht auf das BFE über.

2 Das BFE for­dert den Be­trei­ber um­ge­hend auf, ihm die für die Er­tei­lung der Be­triebs­be­wil­li­gung des Bun­des be­nö­tig­ten Un­ter­la­gen ein­zu­rei­chen.

3 Rohr­lei­tungs­an­la­gen, die neu un­ter Bun­desauf­sicht fal­len, kön­nen bis zur Er­tei­lung der Be­triebs­be­wil­li­gung des Bun­des ge­stützt auf die bis­he­ri­ge kan­to­na­le Be­wil­li­gung wei­ter be­trie­ben wer­den. Das BFE prüft, ob Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 18 RLG er­for­der­lich sind.

4 Be­ste­hen­de Be­triebs­be­wil­li­gun­gen des Bun­des wer­den vom BFE in­ner­halb von fünf Jah­ren in Be­wil­li­gun­gen nach die­ser Ver­ord­nung um­ge­wan­delt.

Art. 38 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Au­gust 2019 in Kraft.

Anhang

(Art. 36)

Änderung anderer Erlasse

Die nachstehenden Erlasse werden wie folgt geändert:

12

12 Die Änderungen können unter AS 2019 2205konsultiert werden.

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