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Verordnung
über die Schifffahrt auf schweizerischen
Gewässern
(Binnenschifffahrtsverordnung, BSV)1

vom 8. November 1978 (Stand am 18. Februar 2020)

1Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 24b Absätze 5 und 6 sowie 56 des Bundesgesetzes
vom 3. Oktober 19752 über die Binnenschifffahrt (BSG),
in Ausführung des Bundesgesetzes vom 6. Oktober 19953 über die technischen Handelshemmnisse,4

verordnet:

2 SR 747.201

3 SR 946.51

4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Febr. 2014 (AS 2014 261).

1 Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung gilt für die Schiff­fahrt auf schwei­ze­ri­schen Ge­wäs­sern ein­schliess­lich der Grenz­ge­wäs­ser.

2 Durch in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen be­ding­te ab­wei­chen­de oder er­gän­zen­de Vor­schrif­ten blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 2 Begriffsbestimmungen 5  

1 In die­ser Ver­ord­nung gel­ten als:

a.
Fahr­zeu­gar­ten:
1.
Schiff: ein Was­ser­fahr­zeug oder ein an­de­rer zur Fort­be­we­gung auf oder un­ter der Was­sero­ber­flä­che be­stimm­ter Schwimm­kör­per, oder ein schwim­men­des Ge­rät,
2.
Schiff mit Ma­schi­nen­an­trieb oder Mo­tor­schiff: ein Schiff mit me­cha­ni­schem An­trieb,
3.
Schlepp­ver­band: ein Ver­band, in dem nicht an­ge­trie­be­ne Schif­fe von min­des­tens ei­nem Mo­tor­schiff ge­schleppt wer­den; ein Ver­band, der aus­sch­liess­lich aus Ver­gnü­gungs­schif­fen, Sport­boo­ten oder Ver­gnü­gungs­schif­fen und Sport­boo­ten zu­sam­men­ge­setzt ist, gilt nicht als Schlepp­ver­band,
4.
Schub­ver­band: ein Ver­band, in dem nicht an­ge­trie­be­ne starr un­ter­ein­an­der ver­bun­de­ne Schif­fe von min­des­tens ei­nem Mo­tor­schiff ge­scho­ben wer­den,
5.
schwim­men­des Ge­rät: ein Schwimm­kör­per mit Ein­rich­tun­gen für
Ar­bei­ten auf dem Was­ser, z. B. Bag­ger, He­be­bock, Kran,
6.
Fahr­gast­schiff: ein Schiff, das für die ge­werbs­mäs­si­ge Be­för­de­rung von mehr als zwölf Per­so­nen ver­wen­det wird,
7.
Kurs­schiff: ein Fahr­gast­schiff, das für einen Schiffs­be­trieb des Bun­des oder ein eid­ge­nös­sisch kon­zes­sio­nier­tes Schiff­fahrts­un­ter­neh­men ver­kehrt,
8.
Gü­ter­schiff: ein Schiff, das für die ge­werbs­mäs­si­ge Be­för­de­rung von Gü­tern ver­wen­det wird,
9.
Se­gel­schiff: ein Schiff, das für die Fort­be­we­gung mit Se­geln ver­se­hen ist; ein Se­gel­schiff, das mit oder oh­ne ge­setz­te Se­gel un­ter Mo­tor fährt, gilt im Sin­ne der Ver­kehrs­vor­schrif­ten als Schiff mit Ma­schi­nen­an­trieb,
10.
Se­gel­brett: ein Se­gel­schiff mit ge­schlos­se­nem Rumpf oh­ne Ru­der und ei­nem oder meh­re­ren kipp­ba­ren und um 360° dreh­ba­ren Mas­ten,
11.
Ru­der­boot: ein Schiff, das nur mit­tels Ru­der, Tret- oder Hand­kur­bel, Pad­del oder auf ähn­li­che Wei­se mit mensch­li­cher Kraft fort­be­wegt wer­den kann,
12.
Raft: ein nicht mo­to­ri­sier­tes, auf­blas­ba­res Schiff, das für den Ein­satz auf Wild­was­ser be­stimmt ist, und bei dem die In­sas­sen in der Re­gel auf den Längs­schläu­chen sit­zen,
13.
Schlauch­boot: ein aus meh­re­ren se­pa­ra­ten Luft­kam­mern mit oder
oh­ne fes­te Bau­tei­le be­ste­hen­des auf­blas­ba­res Schiff,
14.
Ver­gnü­gungs­schiff: ein Schiff, das zu Sport und Er­ho­lung ver­wen­det wird und nicht ein Sport­boot im Sin­ne von Zif­fer 15 ist,
15.6
Sport­boot: ein Schiff, das dem Gel­tungs­be­reich der Richt­li­nie 2013/53/EU7 (EU-Sport­boot-Richt­li­nie) un­ter­steht; vor­be­hal­ten bleibt die De­fi­ni­ti­on des Was­ser­mo­tor­ra­des nach Zif­fer 18,
16.8
Dra­chen­se­gel­brett:ein Se­gel­schiff mit ge­schlos­se­nem Rumpf, das von nicht mo­to­ri­sier­ten Flug­ge­rä­ten (Flug­dra­chen, Dra­chen­se­gel oder ähn­li­chen Ge­rä­ten) ge­schleppt wird; das Flug­ge­rät ist über ein Lei­nen­sys­tem mit der Per­son ver­bun­den, die auf dem Dra­chen­se­gel­brett steht,
17.
Schiff zu Wohn­zwe­cken: ein Schiff, das so ein­ge­rich­tet und aus­ge­rüs­tet ist, dass es zum Zweck des stän­di­gen Woh­nens an Bord be­nutzt wer­den kann, das be­wohnt ist und län­ger als zwei zu­sam­men­hän­gen­de Ka­len­der­mo­na­te an ei­ner Stel­le liegt oder in die­sem Zei­t­in­ter­vall im­mer wie­der an den glei­chen Lie­ge­platz zu­rück­kehrt,
18.9
Was­ser­mo­tor­rad: ein Schiff nach Ar­ti­kel 3 Zif­fer 3 der EU-Sport­boot-Richt­li­nie; Was­ser­mo­tor­rä­der gel­ten im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung als Ver­gnü­gungs­schif­fe (an­de­re Be­grif­fe mit glei­cher Be­deu­tung: Aqua-Scoo­ter oder Jet-Bi­ke),
19.
Miet­schiff: ein Schiff, das von sei­nem Ei­gen­tü­mer an Drit­te auf Zeit und ge­gen Ent­gelt an Selbst­fah­rer über­las­sen wird,
20.
Strand­boot: ein aus ei­ner zu­sam­men­hän­gen­den Luft­kam­mer be­ste­hen­des Schlauch-, Ver­gnü­gungs- oder Ba­de­ge­rät, das aus ei­nem trä­ger­lo­sen, nicht ver­stärk­ten Werk­stoff her­ge­stellt ist; Luft­ma­trat­zen, Schwimm­hil­fen und der­glei­chen gel­ten im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung als Strand­boo­te,
21.10
Pad­del­boot: ein von ei­nem oder meh­re­ren Dop­pel- oder Stech­pad­deln mit mensch­li­cher Kraft an­ge­trie­be­nes Schiff; Pad­del­boo­te gel­ten im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung als ei­ne Un­ter­grup­pe der Ru­der­boo­te,
22.11
Vor­rang­schiff:ein Kurs­schiff oder ein an­de­res Fahr­gast­schiff, dem die zu­stän­di­ge Be­hör­de nach Ar­ti­kel 14a den Vor­rang ein­ge­räumt hat,
23.12
Tauchs­coo­ter:ein durch einen Mo­tor an­ge­trie­be­nes Was­ser­fahr­zeug, das ei­ne oder meh­re­re Per­so­nen, die mit Tauch­ge­rä­ten aus­ge­rüs­tet sind, un­ter der Was­sero­ber­flä­che nach sich zieht;
b.
schiffs­tech­ni­sche Be­grif­fe:
1.
Bau­teil: ein zu ei­nem Sport­boot ge­hö­ren­des Bau­teil, das in An­hang II der EG-Richt­li­nie auf­ge­führt ist,
2.
Län­ge:
bei Sport­boo­ten ge­mä­ss Ab­satz a Zif­fer 15 die Rumpf­län­ge LH ge­mä­ss der Norm SN EN ISO 866613
14
bei an­de­ren Schif­fen die Rumpf­län­ge des Schiffs­kör­pers (LH) ein­sch­liess­lich al­ler struk­tu­rel­ler oder in­te­grier­ter Be­stand­tei­le; zur Län­ge ge­hö­ren al­le Tei­le, die üb­li­cher­wei­se fest mit dem Schiff ver­bun­den sind, auch wenn sie über das Heck hin­aus­ra­gen; aus­sen­bord­mo­to­ren, Z-An­trie­be und Bau­tei­le, die oh­ne Zer­stö­rung oder oh­ne den Ein­satz von Werk­zeu­gen de­mon­tiert wer­den kön­nen, ge­hö­ren nicht zur Län­ge; bei Mehr­rumpf­schif­fen ent­spricht die Län­ge der ge­mes­se­nen Rumpf­län­ge des längs­ten Ein­zel­rump­fes,
3.
Brei­te:
bei Sport­boo­ten mit ei­nem Schiffs­rumpf die Rumpf­brei­te BH ge­mä­ss der Norm SN EN ISO 866615; ab­wei­chend von der Norm ist die bei Sport­boo­ten mit mehr als ei­nem Rumpf die Rumpf­brei­te über al­le Rümp­fe zu mes­sen
bei an­de­ren Schif­fen die gröss­te Brei­te des Schiffs­kör­pers (Bmax) ein­sch­liess­lich al­ler struk­tu­rel­ler oder in­te­grier­ter Be­stand­tei­le; Bau­tei­le, die oh­ne Zer­stö­rung oder den Ein­satz von Werk­zeu­gen vom Schiffs­kör­per de­mon­tiert wer­den kön­nen, ge­hö­ren nicht zur Brei­te,
4.
stil­lie­gen­des Schiff: ein Schiff, das un­mit­tel­bar oder mit­tel­bar vor An­ker liegt, am Ufer fest­ge­macht oder fest­ge­fah­ren ist,
5.
fah­ren­des Schiff oder Schiff in Fahrt: ein Schiff, das we­der un­mit­tel­bar noch mit­tel­bar vor An­ker liegt, am Ufer fest­ge­macht oder fest­ge­fah­ren ist,
6.
Nacht: den Zeit­raum zwi­schen Son­nen­un­ter­gang und Son­nen­auf­gang,
7.
Tag: den Zeit­raum zwi­schen Son­nen­auf­gang und Son­nen­un­ter­gang,
8.16
An­triebs­leis­tung: die Nenn­leis­tung nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be j der Ver­ord­nung vom 14. Ok­to­ber 201517 über die An­for­de­run­gen an Schiffs­mo­to­ren auf schwei­ze­ri­schen Ge­wäs­sern (VASm),
9.18
was­ser­dicht: Bau­tei­le, Vor­rich­tun­gen oder Be­rei­che ei­nes Schif­fes, die so ein­ge­rich­tet sind, dass das Durch­drin­gen von Was­ser ver­hin­dert wird,
10.19
spritz­was­ser- und wet­ter­dicht: Bau­tei­le, Vor­rich­tun­gen oder Be­rei­che ei­nes Schif­fes, die so ein­ge­rich­tet sind, dass sie un­ter den üb­li­cher­wei­se vor­kom­men­den Ver­hält­nis­sen nur ei­ne un­be­deu­ten­de Men­ge Was­ser durch­las­sen,
11.20
Sat­nav-Ge­rät:ein Sa­tel­li­ten­na­vi­ga­ti­ons­ge­rät; die­ser Be­griff um­fasst Ge­rä­te der Sa­tel­li­ten­sys­te­me GPS, GLO­NAS und Ga­li­leo;
c.
nau­ti­sche Ta­feln und Si­gna­le:
1.
Blink­licht: ein Licht, das pro Mi­nu­te min­des­tens 40­mal re­gel­mäs­sig auf­leuch­tet,
2.
Blitz­licht: ein Licht, das pro Mi­nu­te höchs­tens 20­mal re­gel­mäs­sig auf­leuch­tet,
3.
Takt­licht: ein Licht, das in ei­ner be­stimm­ten Ab­fol­ge von Blit­zen pro Mi­nu­te höchs­tens 20­mal auf­leuch­tet;
d.
all­ge­mei­ne Be­grif­fe:
1.21
Be­reit­stel­lung auf dem Markt:je­de ent­gelt­li­che oder un­ent­gelt­li­che Ab­ga­be ei­nes neu­en oder ge­brauch­ten Sport­boo­tes oder Bau­tei­les zum Ver­trieb oder zum Ge­brauch in der Schweiz im Rah­men ei­ner Ge­schäftstä­tig­keit,
2.22
ge­werbs­mäs­si­ger Trans­port: ein Trans­port von Per­so­nen oder Gü­tern, bei dem die Vor­aus­set­zun­gen der Ge­werbs­mäs­sig­keit nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be b des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 200923 und der zu­ge­hö­ri­gen Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten sinn­ge­mä­ss er­füllt wer­den,
3.24
Ra­dar­fahrt: ei­ne Fahrt bei un­sich­ti­gem Wet­ter, bei der die Schiffs­ge­schwin­dig­keit grös­ser ist, als es die Sicht­ver­hält­nis­se zu­las­sen, und Ra­dar zum Füh­ren des Fahr­zeu­ges be­nutzt wird,
4.25
In­ver­kehr­brin­gen: die erst­ma­li­ge Be­reit­stel­lung ei­nes Pro­duk­tes auf dem Markt nach Zif­fer 1,
5.26
grös­se­rer Um­bau ei­nes Sport­boo­tes: ein Um­bau ei­nes Sport­boo­tes, bei dem die An­triebs­art ge­än­dert, der Mo­tor ei­nem grös­se­ren Um­bau un­ter­zo­gen oder das Sport­boot in ei­nem Aus­mass ver­än­dert wird, dass es die gel­ten­den in der EU-Sport­boot-Richt­li­nie und die­ser Ver­ord­nung fest­ge­leg­ten grund­le­gen­den Si­cher­heits- und Um­weltan­for­de­run­gen mög­li­cher­wei­se nicht er­füllt,
6.27
Wirt­schafts­ak­teu­re: Her­stel­ler, Be­voll­mäch­tig­te, Im­por­teu­re und Händ­ler,
7.28
Be­voll­mäch­tig­ter: je­de in der Eu­ro­päi­schen Uni­on oder in der Schweiz an­säs­si­ge na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son, die von ei­nem Her­stel­ler schrift­lich be­auf­tragt wur­de, in sei­nem Na­men be­stimm­te Auf­ga­ben wahr­zu­neh­men,
8.29
Im­por­teur: Je­de in der Schweiz an­säs­si­ge na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son, die ein Pro­dukt aus dem Aus­land in der Schweiz in Ver­kehr bringt,
9.30
pri­va­ter Im­por­teur: je­de in der Schweiz an­säs­si­ge na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son, die ein Pro­dukt aus dem Aus­land im Zu­ge ei­ner nicht­ge­werb­li­chen Tä­tig­keit auf dem Schwei­zer Markt mit der Ab­sicht in Ver­kehr bringt, es zum ei­ge­nen Ge­brauch in Be­trieb zu neh­men,
10.31
an der Füh­rung ei­nes Schif­fes be­tei­lig­te Per­so­nen: Schiffs­füh­rer und Per­so­nen, die zur vor­ge­schrie­be­nen Be­sat­zung ge­hö­ren oder an Bord ei­ne nau­ti­sche Tä­tig­keit im Auf­trag des Schiffs­füh­rers aus­üben.
2 In die­ser Ver­ord­nung gilt für die Be­griffs­be­stim­mun­gen im Zu­sam­men­hang mit Sport­boo­ten Ar­ti­kel 3 der EU-Sport­boot-Richt­li­nie; vor­be­hal­ten blei­ben die Ent­spre­chun­gen von Aus­drücken nach An­hang 1 die­ser Ver­ord­nung.32

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

7 Richt­li­nie 2013/53/EU des Eu­ro­päi­schen Par­la­men­tes und des Ra­tes vom 20. No­vem­ber 2013 über Sport­boo­te und Was­ser­mo­tor­rä­der und zur Auf­he­bung der Richt­li­nie 94/25/EG, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 354 vom 28.12.2013, S. 90.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

13 Die Norm SN EN ISO 8666 kann kos­ten­los ein­ge­se­hen und ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 3221).

15 Die Norm SN EN ISO 8666 kann kos­ten­los ein­ge­se­hen und ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

17 SR 747.201.3

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 3221).

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 3221).

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

23 SR 745.1

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

31 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

32 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

2 Verkehrsvorschriften

21 Allgemeines

Art. 3 Schiffsführer  

1 Auf je­dem ein­zeln fah­ren­den Schiff so­wie auf je­dem Schlepp- oder Schub­ver­band muss sich ein Schiffs­füh­rer be­fin­den.

2 Der Schiffs­füh­rer ist für die Ein­hal­tung die­ser Ver­ord­nung ver­ant­wort­lich.

Art. 4 Pflichten der Besatzung und der übrigen Personen an Bord  

1 Die Mit­glie­der der Be­sat­zung ha­ben die An­wei­sun­gen zu be­fol­gen, die der Schiffs­füh­rer im Rah­men sei­ner Ver­ant­wort­lich­keit er­teilt. Sie ha­ben zur Ein­hal­tung die­ser Ver­ord­nung bei­zu­tra­gen.

2 Al­le Per­so­nen an Bord ha­ben die An­wei­sun­gen zu be­fol­gen, die ih­nen der Schiffs­füh­rer im In­ter­es­se der Si­cher­heit der Schiff­fahrt und der Ord­nung an Bord er­teilt.

Art. 5 Allgemeine Sorgfaltspflicht  

Der Schiffs­füh­rer ver­ge­wis­sert sich, ob das Be­fah­ren ei­nes Ge­wäs­sers ge­fahr­los mög­lich ist. Er passt die Fahrt den ört­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten an und trifft al­le Vor­sichts­mass­nah­men, wel­che die Sorg­falts­pflicht ge­bie­tet; er ver­mei­det ins­be­son­de­re:

a.
Ge­fähr­dung oder Be­läs­ti­gung von Men­schen;
b.
Be­schä­di­gung an­de­rer Schif­fe, frem­den Gu­tes, der Ufer und der Ufer­ve­ge­ta­ti­on oder von An­la­gen je­der Art im Ge­wäs­ser und an des­sen Ufer;
c.
Be­hin­de­rung der Schiff­fahrt und der Fi­sche­rei;
d.
Ver­un­rei­ni­gung des Was­sers oder sons­ti­ge nach­tei­li­ge Ver­än­de­run­gen sei­ner Ei­gen­schaf­ten.
Art. 6 Verhalten unter besonderen Umständen  

Der Schiffs­füh­rer trifft bei un­mit­tel­bar dro­hen­der Ge­fahr al­le zu de­ren Ab­wen­dung nö­ti­gen Mass­nah­men, auch wenn er da­bei ge­zwun­gen ist, von die­ser Ver­ord­nung ab­zu­wei­chen.

Art. 7 Belastung und Personenzahl  

1 Die im Schiffs­aus­weis ein­ge­tra­ge­ne Be­las­tung oder Per­so­nen­zahl darf nicht über­schrit­ten wer­den. Wenn Ein­sen­kungs­mar­ken an­ge­bracht sind, darf das Schiff nicht tiefer als bis zur Un­ter­kan­te die­ser Mar­ken ein­tau­chen.

2 Die La­dung ist so an­zu­ord­nen, dass we­der die Si­cher­heit des Schif­fes ge­fähr­det noch die zur Füh­rung nö­ti­ge Sicht be­ein­träch­tigt wird.

3 Wenn die Platz­ver­hält­nis­se es er­lau­ben, dür­fen auf Ver­gnü­gungs­schif­fen 3 Kin­der un­ter 12 Jah­ren als 2 Er­wach­se­ne ge­rech­net wer­den. Ist ein Boot nur für 2 Per­so­nen zu­ge­las­sen, dür­fen sich ei­ne er­wach­se­ne Per­son und 2 Kin­der an Bord be­fin­den.

4 Ist die Per­so­nen­zahl oder Be­las­tung nicht fest­ge­setzt, darf ein Schiff nicht so be­la­s­tet wer­den, dass sei­ne Si­cher­heit be­ein­träch­tigt wird.

Art. 8 Ausweise  

Die in die­ser Ver­ord­nung vor­ge­schrie­be­nen Aus­wei­se sind mit­zu­füh­ren und auf Ver­lan­gen den Or­ga­nen der zu­stän­di­gen Be­hör­de vor­zu­wei­sen.

Art. 9 Schutz der Schifffahrtszeichen  

1 Es ist ver­bo­ten, Schiff­fahrts­zei­chen zu ent­fer­nen, zu ver­än­dern, zu be­schä­di­gen, un­brauch­bar zu ma­chen oder an ih­nen festz­u­ma­chen.

2 Wer ein Schiff­fahrts­zei­chen be­schä­digt, be­nach­rich­tigt un­ver­züg­lich die Po­li­zei.

Art. 10 Gewässerschutz  

1 Es ist ver­bo­ten, Stof­fe in das Ge­wäs­ser ein­zu­brin­gen oder ein­zu­lei­ten, die das Was­ser ver­un­rei­ni­gen oder des­sen Ei­gen­schaf­ten nach­tei­lig ver­än­dern kön­nen.

2 Sind was­ser­ge­fähr­den­de Stof­fe un­be­ab­sich­tigt in das Ge­wäs­ser ge­langt oder dro­hen sie, in das Ge­wäs­ser zu ge­lan­gen, be­nach­rich­tigt der Schiffs­füh­rer un­ver­züg­lich die Po­li­zei, so­fern er nicht in der La­ge ist, die Ge­fahr oder die Ver­un­rei­ni­gung sel­ber zu be­sei­ti­gen.

3 Wer als Schiffs­füh­rer Brenn­stoff, we­sent­li­che Men­gen Öl oder sons­ti­ge was­ser­­ge­fähr­den­de Stof­fe im Ge­wäs­ser fest­stellt, muss die Po­li­zei be­nach­rich­ti­gen.

4 Für Mo­to­ren mit Ge­misch­schmie­rung darf nur bio­lo­gisch ab­bau­ba­res Öl ver­wen­det wer­den.33

33Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 11 Immissionsschutz  

Es darf nicht mehr Lärm, Rauch, Ab­gas oder Ge­ruch er­zeugt wer­den, als bei ord­nungs­ge­mäs­sem Zu­stand und sach­ge­mäs­sem Be­trieb des Schif­fes un­ver­meid­bar ist.

Art. 12 Unfälle und Hilfeleistung  

1 Der Schiffs­füh­rer trifft bei Un­fäl­len al­le zum Schutz oder zur Ret­tung der Men­schen an Bord er­for­der­li­chen Mass­nah­men.

2 Nach ei­nem Schiff­s­un­fall hält sich je­der Be­tei­lig­te für die Fest­stel­lung sei­ner Per­son, sei­nes Schif­fes und der Art sei­ner Be­tei­li­gung am Un­fall zur Ver­fü­gung. Be­tei­ligt an ei­nem Schiff­s­un­fall ist je­der, des­sen Ver­hal­ten zum Un­fall bei­ge­tra­gen ha­ben kann.

3 Der Schiffs­füh­rer leis­tet Men­schen oder Schif­fen in Ge­fahr un­ver­züg­lich Hil­fe, so­weit dies mit der Si­cher­heit sei­nes Schif­fes ver­ein­bar ist. Wenn nö­tig, ruft er Hil­fe her­bei.

4 Wur­den Men­schen ver­letzt oder ge­tö­tet oder wer­den Men­schen ver­misst, ist un­ver­züg­lich die Po­li­zei zu be­nach­rich­ti­gen.

5 Ist Sach­scha­den ent­stan­den, be­nach­rich­tigt der Schä­di­ger so rasch als mög­lich den Ge­schä­dig­ten.

Art. 13 Festgefahrene oder gesunkene Schiffe  

Ist ein Schiff fest­ge­fah­ren oder ge­sun­ken und wird da­durch die Si­cher­heit der Schif­f­fahrt be­ein­träch­tigt, sind die Zei­chen nach den Ar­ti­keln 26 und 29 zu set­zen und un­ver­züg­lich die zur Be­sei­ti­gung der Ge­fahr er­for­der­li­chen Mass­nah­men zu tref­fen. Ist dies nicht mög­lich, ist un­ver­züg­lich die Po­li­zei zu be­nach­rich­ti­gen.

Art. 14 Behördliche Anordnungen  

1 Die Schiffs­füh­rer und Per­so­nen, un­ter de­ren Ob­hut schwim­men­de An­la­gen ge­stellt sind, ha­ben die An­ord­nun­gen zu be­fol­gen, die ih­nen von den Or­ga­nen der zu­stän­di­gen Be­hör­de er­teilt wer­den, um die Si­cher­heit des Schiffs­ver­kehrs zu ge­währ­leis­ten oder Be­ein­träch­ti­gun­gen durch die Schiff­fahrt ab­zu­wen­den.

2 Die Schiffs­füh­rer und Per­so­nen, un­ter de­ren Ob­hut schwim­men­de An­la­gen ge­stellt sind, ha­ben die von der zu­stän­di­gen Be­hör­de er­las­se­nen An­ord­nun­gen vor­über­­ge­hen­der Art bei be­son­de­ren An­läs­sen, wie Ver­an­stal­tun­gen nach Ar­ti­kel 72, Ar­bei­ten im oder am Ge­wäs­ser und Hoch­was­ser, zu be­fol­gen.

Art. 14a Gewährung des Vorrangs 34  

1 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann ei­nem Fahr­gast­schiff, das kein Kurs­schiff ist und dem ei­ne kan­to­na­le Be­wil­li­gung zur Per­so­nen­be­för­de­run­gen nach der Ver­ord­nung vom 4. No­vem­ber 200935 über die Per­so­nen­be­för­de­rung er­teilt wur­de, auf An­trag den Vor­rang nach Mass­ga­be die­ser Ver­ord­nung ein­räu­men.

2 Der Vor­rang darf nur er­teilt wer­den wenn:

a.
der Ge­such­stel­ler ein Be­dürf­nis nach­weist;
b.
die Er­tei­lung ei­nem leich­teren Ver­kehrs­fluss dient; und
c.
die Si­cher­heit der an­de­ren Ver­kehrs­teil­neh­mer, ins­be­son­de­re der Kurs­schif­fe, da­durch nicht be­ein­träch­tigt wird.

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

35 SR 745.11

Art. 15 Überwachung  

Die Schiffs­füh­rer und Per­so­nen, un­ter de­ren Ob­hut schwim­men­de An­la­gen ge­stellt sind, ha­ben den Auf­sichts­or­ga­nen der zu­stän­di­gen Be­hör­de die er­for­der­li­che Un­ter­stüt­zung zu leis­ten.

22 Kennzeichen der Schiffe

Art. 16 Kennzeichnung 36  

1 Schif­fe, die auf oder über ei­ner Was­ser­flä­che sta­tio­niert oder auf ei­nem öf­fent­li­chen Ge­wäs­ser ein­ge­setzt wer­den, sind mit den von der zu­stän­di­gen Be­hör­de zu­ge­teil­ten Kenn­zei­chen nach An­hang 1a zu ver­se­hen.37

2 Da­von aus­ge­nom­men sind:

a.
Schif­fe eid­ge­nös­sisch kon­zes­sio­nier­ter Schiff­fahrts­un­ter­neh­men;
b.
Schif­fe, die kür­zer sind als 2,50 m;
c.38
Strand­boo­te und der­glei­chen;
d.39
Pad­del­boo­te, Renn­ru­der­boo­te, Se­gel­bret­ter und Dra­chen­se­gel­bret­ter.40

2bis Von der Kenn­zeich­nungs­pflicht eben­falls aus­ge­nom­men sind nicht ge­werbs­mäs­sig ein­ge­setz­te, nicht mo­to­ri­sier­te Schif­fe, de­ren Rumpf­län­ge 4 m nicht über­steigt, wenn sie auf Fliess­ge­wäs­sern, Kanä­len, in der in­ne­ren Ufer­zo­ne oder im Ab­stand von höchs­tens 150 m um Schif­fe, die von ih­nen be­glei­tet wer­den, ver­keh­ren und:

a.
über ei­ne Kon­for­mi­täts­er­klä­rung nach Ar­ti­kel 148j ver­fü­gen;
b.
der Norm SN EN ISO 6185-1, 2001, Auf­blas­ba­re Boo­te – Teil 1: Boo­te mit ei­ner Mo­tor­höchst­leis­tung von 4,5 kW41 ent­spre­chen;
c.
über kei­nen fes­ten Spie­gel und kei­nen fes­ten Bo­den ver­fü­gen; und
d.
mehr als ei­ne Luft­kam­mer ha­ben.42

3 Schif­fe nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a tra­gen einen Schiffs­na­men, der aus Buch­sta­ben und Zah­len be­ste­hen kann. Schif­fe nach den Ab­sät­zen 2 Buch­sta­ben b–d und 2bis tra­gen gut sicht­bar Na­men und Adres­se des Ei­gen­tü­mers oder des Hal­ters.43

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. März 2001, in Kraft seit 1. Mai 2001 (AS 2001 1089).

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 8. April 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1476).

41 Die auf­ge­führ­te Norm kann kos­ten­los ein­ge­se­hen und ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 8. April 1998 (AS 1998 1476). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

Art. 17 Anbringen der Kennzeichen  

1 Die Kenn­zei­chen sind auf bei­den Sei­ten des Schif­fes an gut sicht­ba­rer Stel­le in wit­te­rungs­be­stän­di­gen la­tei­ni­schen Schrift­zei­chen und ara­bi­schen Zif­fern an­zu­brin­gen. Zu­sätz­lich kann der Kan­ton ein nau­ti­sches Sym­bol oder Wap­pen vor­se­hen. Bei Schif­fen mit Kol­lek­tiv-Schiffs­aus­weis ge­nügt das Mit­füh­ren der Kenn­zei­chen an gut sicht­ba­rer Stel­le.44

2 Die Schrift­zei­chen und Zif­fern müs­sen bei Schif­fen mit ei­ner Län­ge bis zu 15 m min­des­tens 8 cm, bei den üb­ri­gen Schif­fen min­des­tens 20 cm hoch sein. Ih­re Brei­te und die Stär­ke der Stri­che sind ent­spre­chend der Hö­he zu be­mes­sen. Die Schrift­zei­chen und Zif­fern müs­sen hell auf dunklem Grund oder dun­kel auf hel­lem Grund und gut les­bar sein.

3 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann die Ver­wen­dung von Kon­troll­schil­dern nach An­hang 1a vor­schrei­ben.45

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 8. April 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 14761643).

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

23 Sichtzeichen der Schiffe

Art. 18 Allgemeines 46  

Schif­fe füh­ren bei Nacht und un­sich­ti­gem Wet­ter (Ne­bel, Schnee­trei­ben usw.) die vor­ge­schrie­be­nen Lich­ter, bei Tag die vor­ge­schrie­be­nen Ta­feln, Flag­gen und Bäl­le. Die Zei­chen sind in An­hang 2 ab­ge­bil­det.

46Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 18a Arten von Lichtern 47  

1 Topp­lich­ter strah­len weis­ses Licht aus, das von vor­ne über einen Ho­ri­zont­bo­gen von 225°, nach je­der Sei­te 112° 30', sicht­bar ist. Bug­lich­ter sind Topp­lich­tern gleich­ge­stellt.

2 Sei­ten­lich­ter be­ste­hen an Steu­er­bord aus ei­nem grü­nen und an Back­bord aus ei­nem ro­ten Licht. Sie sind von vor­ne nach der be­tref­fen­den Sei­te über einen Ho­ri­zont­bo­gen von 112° 30' sicht­bar.

3 Ein Kom­bi­na­ti­ons-Sei­ten­licht ist ein Licht, das die Sei­ten­lich­ter in ei­ner ein­zi­gen La­ter­ne kom­bi­niert.

4 Ein Heck­licht strahlt weis­ses Licht aus, das von hin­ten über einen Ho­ri­zont­bo­gen von 135°, nach je­der Sei­te 67° 30', sicht­bar ist.

5 Ein Drei­far­ben-Topp­licht ist ein Licht, das die bei­den Sei­ten­lich­ter und das Heck­licht in ei­ner ein­zi­gen La­ter­ne kom­bi­niert.

6 Rund­um­lich­ter sind über einen Ho­ri­zont­bo­gen von 360° sicht­bar.

47Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991 (AS 1992 219). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 18b Anbringen der Lichter 48  

1 Die vor­ge­schrie­be­nen Lich­ter sind gut sicht­bar zu set­zen und dür­fen den Schiffs­füh­rer nicht blen­den. So­weit nichts an­de­res be­stimmt ist, müs­sen sie ein gleich­mäs­si­ges, un­un­ter­bro­che­nes Licht aus­strah­len.

2 Topp­lich­ter oder Rund­um­lich­ter müs­sen grund­sätz­lich in der Mit­tel­längsebe­ne des Schif­fes an­ge­bracht wer­den.

3 Der Ab­stand des Topp­lich­tes vom Schnitt­punkt der Ver­bin­dungs­li­nie der Sei­ten­lich­ter mit der Mit­tel­längsebe­ne des Schif­fes muss min­des­tens 1,0 m be­tra­gen.

4 Drei­far­ben-Topp­lich­ter sind an oder na­he der Mast­spit­ze an­zu­brin­gen.

5 Sei­ten­lich­ter sind auf glei­cher Hö­he über der Was­ser­li­nie an­zu­brin­gen.

6 Kom­bi­na­ti­ons-Sei­ten­lich­ter sind im vor­de­ren Be­reich des Schif­fes und grund­sätz­lich in der Mit­tel­längsebe­ne an­zu­brin­gen.49

7 Auf mo­to­ri­sier­ten Schif­fen un­ter 12 m Rumpf­län­ge darf das Topp- oder das Rund­um­licht seit­lich aus der Mit­tel­längsebe­ne ver­setzt an­ge­bracht wer­den, so­fern das An­brin­gen in der Mit­tel­längsebe­ne nicht mög­lich ist. In die­sem Fall muss ein Kom­bi­na­ti­ons-Sei­ten­licht in der Mit­tel­längsebe­ne des Schif­fes oder so na­he wie mög­lich der Längsebe­ne an­ge­bracht wer­den, in der das seit­lich ver­setz­te Topp- oder Rund­um­licht mon­tiert ist.50

8 Auf Schif­fen, aus­ge­nom­men auf Sport­boo­ten und Ver­gnü­gungs­schif­fen, muss das Heck­licht in der Mit­tel­längsebe­ne des Schif­fes an­ge­bracht wer­den.

9 Auf Sport­boo­ten und Ver­gnü­gungs­schif­fen ist das Heck­licht so na­he wie mög­lich dem Heck an­zu­brin­gen.

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

49 Die Be­rich­ti­gung vom 18. Fe­br. 2020 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2020 499).

50 Die Be­rich­ti­gung vom 15. März 2016 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2016 919).

Art. 19 Sichtweite und Stärke der Lichter 51  

1 Auf­ge­ho­ben

2 Die Sicht­wei­te der Lich­ter auf Schif­fen, aus­ge­nom­men auf Sport­boo­ten und Ver­gnü­gungs­schif­fen, muss bei dunk­ler Nacht und bei kla­rer Luft min­des­tens be­tra­gen:

Art der Lich­ter

weiss oder gelb

rot oder grün

hell

4 km (ca. 2,2 sm)

3 km (ca. 1,62 sm)

ge­wöhn­lich

2 km (ca. 1,1 sm)

1,5 km (ca. 0,81 sm)

3 Die vor­ge­schrie­be­nen Min­dest­sicht­wei­ten nach Ab­satz 2 gel­ten als er­füllt, wenn die Lich­ter die fol­gen­den Licht­stär­ken auf­wei­sen:

Min­dest­sicht­wei­te in Ki­lo­me­tern

Licht­stär­ke in Can­de­la

4

10,0

3

4,1

2

1,4

1,5

0,7

4 Die Min­dest­sicht­wei­te der Lich­ter auf Sport­boo­ten und Ver­gnü­gungs­schif­fen, de­ren Rumpf­län­ge klei­ner als 12 m ist, be­trägt für:

a.
ge­trenn­te Sei­ten­lich­ter oder Kom­bi­na­ti­ons-Sei­ten­lich­ter 1 See­mei­le (ca. 1,85 km);
b.
Topp­lich­ter, Heck­lich­ter oder weis­se Rund­um­lich­ter 2 See­mei­len (ca. 3,70 km);
c.
den Back­bord- und den Steu­er­bord-Sek­tor des Drei­far­ben-Topp­lich­tes 1 See­mei­le und für den Heck­licht-Sek­tor 2 See­mei­len.

5 Die Min­dest­sicht­wei­te der Lich­ter auf Sport­boo­ten und Ver­gnü­gungs­schif­fen, de­ren Rumpf 12 m oder län­ger, aber kür­zer als 20 m ist, be­trägt für:

a.
ge­trenn­te Sei­ten­lich­ter, Kom­bi­na­ti­ons-Sei­ten­lich­ter, Heck­lich­ter so­wie al­le Sek­to­ren des Drei­far­ben-Topp­lich­tes 2 See­mei­len (ca. 3,70 km);
b.
Topp­lich­ter 3 See­mei­len (ca. 5,55 km);

6 Die Min­dest­sicht­wei­te der Lich­ter auf Sport­boo­ten und Ver­gnü­gungs­schif­fen, de­ren Rumpf 20 m oder län­ger ist, be­trägt für:

a.
ge­trenn­te Sei­ten­lich­ter und Heck­lich­ter 2 See­mei­len (ca. 3,70 km);
b.
Topp­lich­ter 5 See­mei­len (ca. 9,25 km);

7 Auf Schif­fen, aus­ge­nom­men auf Sport­boo­ten und Ver­gnü­gungs­schif­fen, sind Topp­lich­ter, Drei­far­ben-Topp­lich­ter, Sei­ten­lich­ter so­wie Kom­bi­na­ti­ons-Sei­ten­lich­ter als hel­le Lich­ter, Heck­lich­ter und weis­se Rund­um­lich­ter als ge­wöhn­li­che Lich­ter aus­zu­füh­ren.

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 20 Tafeln, Flaggen und Bälle  

1 Die vor­ge­schrie­be­nen Ta­feln, Flag­gen und Bäl­le sind gut sicht­bar zu set­zen. Ih­re Far­ben müs­sen deut­lich er­kenn­bar sein. Die Ta­feln und Flag­gen müs­sen min­des­tens 60 cm hoch und breit sein. Die Bäl­le müs­sen einen Durch­mes­ser von min­des­tens 30 cm ha­ben.

2 Bäl­le dür­fen durch Ein­rich­tun­gen er­setzt wer­den, die un­miss­ver­ständ­lich gleich wir­ken.

Art. 21 Verbotene Sichtzeichen  

1 Es ist ver­bo­ten, an­de­re als die vor­ge­se­he­nen Sicht­zei­chen zu füh­ren oder die­se in ei­ner Wei­se zu ge­brau­chen, für die sie nicht vor­ge­schrie­ben oder zu­ge­las­sen sind.

2 Für be­stimm­te Zwe­cke kann das Bun­des­amt für Ver­kehr an­de­re Sicht­zei­chen be­wil­li­gen.52

52Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 22 Ersatzlichter  

1 Wenn vor­ge­schrie­be­ne Lich­ter aus­fal­len, sind un­ver­züg­lich Er­satz­lich­ter zu set­zen. Als Er­satz für ein hel­les darf ein ge­wöhn­li­ches Licht ge­führt wer­den. Der vor­schrifts­ge­mäs­se Zu­stand ist so rasch als mög­lich wie­der her­zu­stel­len.

2 Wenn die Er­satz­lich­ter nicht un­ver­züg­lich ge­setzt wer­den kön­nen und es die Si­cher­heit er­for­dert, ist ein von al­len Sei­ten sicht­ba­res weis­ses ge­wöhn­li­ches Licht zu set­zen.

Art. 23 Lampen und Scheinwerfer  

Lam­pen und Schein­wer­fer dür­fen nicht so ver­wen­det wer­den, dass sie:

a.
mit den vor­ge­se­he­nen Lich­tern ver­wech­selt wer­den kön­nen;
b.
blen­den und da­durch die Schiff­fahrt oder den Ver­kehr an Land ge­fähr­den oder be­hin­dern.
Art. 24 Schiffe mit Maschinenantrieb 53  

1 Schif­fe mit Ma­schi­nen­an­trieb in Fahrt füh­ren bei Nacht und bei un­sich­ti­gem Wet­ter:

a.
ein Topp­licht;
b.
ge­trenn­te Sei­ten­lich­ter;
c.
ein Heck­licht.

2 Für Schif­fe von Be­rufs­fi­schern sind auch zu­läs­sig:

a.
ge­wöhn­li­che an­stel­le der hel­len Lich­ter;
b.
ein weis­ses Rund­um­licht in der Mit­tel­längsebe­ne an­stel­le des Topp- und des Heck­lich­tes. Das Licht darf auch auf dem hin­te­ren Teil des Schif­fes ge­setzt wer­den.

3 Sport­boo­te und Ver­gnü­gungs­schif­fe mit Ma­schi­nen­an­trieb so­wie Se­gel­schif­fe, die un­ter Mo­tor fah­ren, füh­ren bei Nacht und bei un­sich­ti­gem Wet­ter:

a.
ge­trenn­te Sei­ten­lich­ter, ein Topp­licht und ein Heck­licht;
b.
ein Kom­bi­na­ti­ons-Sei­ten­licht, ein Topp­licht und ein Heck­licht;
c
ein Kom­bi­na­ti­ons-Sei­ten­licht und ein weis­ses Rund­um­licht; oder
d.
ge­trenn­te Sei­ten­lich­ter und ein weis­ses Rund­um­licht.

4 Se­gel­schif­fe, die un­ter Mo­tor fah­ren und die bei Nacht und bei un­sich­ti­gem Wet­ter ein Topp­licht, ein Heck­licht und Sei­ten­lich­ter füh­ren, dür­fen die Sei­ten­lich­ter und das Heck­licht auch in ei­nem Drei­far­ben-Topp­licht füh­ren.

5 Ein weis­ses Rund­um­licht ge­nügt:

a.
auf Schif­fen, de­ren An­triebs­leis­tung nicht mehr als 6 kW be­trägt;
b.
auf Sport­boo­ten und Ver­gnü­gungs­schif­fen, de­ren Rumpf­län­ge 7 m und de­ren Ge­schwin­dig­keit über Grund 7 Kno­ten (ca. 13 km/h) nicht über­steigt, so­fern dies im Schiffs­aus­weis ein­ge­tra­gen ist.

53Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 25 Schiffe ohne Maschinenantrieb 54  

1 Schif­fe oh­ne Ma­schi­nen­an­trieb in Fahrt füh­ren bei Nacht und bei un­sich­ti­gem Wet­ter ein weis­ses ge­wöhn­li­ches Rund­um­licht. Die­ses kann auf Ru­der­boo­ten auch als Blitz­licht (Art. 2 Abs. 1 Bst. c Ziff. 2) aus­ge­führt sein.

2 Se­gel­schif­fe, die nur un­ter Se­gel fah­ren, füh­ren bei Nacht und bei un­sich­ti­gem Wet­ter:

a.
ge­trenn­te Sei­ten­lich­ter und ein Heck­licht;
b.
ein Kom­bi­na­ti­ons-Sei­ten­licht und ein Heck­licht;
c
ein Drei­far­ben-Topp­licht; oder
d.
ein weis­ses Rund­um­licht.

3 Zu­sätz­lich zu den Be­stim­mun­gen in Ab­satz 2 kön­nen Se­gel­schif­fe, die nur un­ter Se­gel fah­ren, bei Nacht und bei un­sich­ti­gem Wet­ter zwei senk­recht über­ein­an­der an­ge­brach­te Rund­um­lich­ter füh­ren, so­fern kein Drei­far­ben-Topp­licht ver­wen­det wird. Die Lich­ter sind dort an­zu­brin­gen, wo sie am bes­ten sicht­bar sind. Das obe­re Licht ist rot, das un­te­re grün. Zu­sätz­lich sind die vor­ge­schrie­be­nen Sei­ten­lich­ter und das Heck­licht zu füh­ren.

54Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 26 Schiffe beim Stillliegen  

1 Schif­fe, aus­ge­nom­men sol­che, die am Ufer oder an ei­nem be­hörd­lich be­wil­lig­ten Lie­ge­platz fest­ge­macht sind, füh­ren beim Still­lie­gen bei Nacht ein weis­ses ge­wöhn­li­ches Rund­um­licht.55

2 Wenn es die Si­cher­heit der Schiff­fahrt er­for­dert, sind schwim­men­de Ge­rä­te so zu be­leuch­ten, dass ih­re Um­ris­se er­kenn­bar sind.

55Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 27 Vorrangschiffe 56  

1 Vor­rang­schif­fe füh­ren:

a.
bei Nacht und bei un­sich­ti­gem Wet­ter zu­sätz­lich zu den Lich­tern nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 1 ein grü­nes hel­les Rund­um­licht, mög­lichst 1 m hö­her als das Topp­licht;
b.
bei Tag einen von al­len Sei­ten sicht­ba­ren grü­nen Ball.

2 Vor­rang­schif­fe, die auf­grund von Brücken­durch­fahr­ten in ih­rem Fahr­ge­biet die in Ab­satz 1 vor­ge­schrie­be­nen Sicht­zei­chen nicht so an­brin­gen kön­nen, dass sie von al­len Sei­ten sicht­bar sind, müs­sen die­se so füh­ren, dass sie über einen mög­lichst gros­sen Ho­ri­zont­bo­gen nach vor­ne sicht­bar sind.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 28 Schutz gegen Wellenschlag  

Schif­fe, die in be­son­de­rem Ein­satz (Mes­sun­gen, Ge­wäs­ser­un­ter­su­chun­gen und Ret­tungs­ak­tio­nen) vor Wel­len­schlag ge­schützt wer­den müs­sen, dür­fen mit Be­wil­li­gung der zu­stän­di­gen Be­hör­de füh­ren:

a.57
bei Nacht zu­sätz­lich zu den vor­ge­schrie­be­nen Lich­tern ein ro­tes ge­wöhn­li­ches Rund­um­licht und et­wa 1 m dar­un­ter ein weis­ses ge­wöhn­li­ches Rund­um­licht;
b.
bei Tag ei­ne Flag­ge, de­ren obe­re Hälf­te rot, de­ren un­te­re Hälf­te weiss ist. Die Flag­ge kann durch zwei Flag­gen er­setzt wer­den, die obe­re rot, die un­te­re weiss.

57Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 29 Gefährliche Verankerungen  

1 Schif­fe, de­ren Ver­an­ke­run­gen die Schiff­fahrt ge­fähr­den kön­nen, füh­ren:

a.58
bei Nacht zwei im Ab­stand von min­des­tens 1 m über­ein­an­der ge­setz­te
weis­se ge­wöhn­li­che Rund­um­lich­ter;
b.
bei Tag zwei über­ein­an­der ge­setz­te weis­se Flag­gen.

2 Wenn es die Si­cher­heit der Schiff­fahrt er­for­dert, sind die ein­zel­nen Ver­an­ke­run­gen bei Nacht mit weis­sen ge­wöhn­li­chen Rund­um­lich­tern, bei Tag mit gel­ben Schwimm­kör­pern zu kenn­zeich­nen.59

58Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

59Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 30 Schiffe im dienstlichen Einsatz 60  

1 Schif­fe der Ar­mee, der Po­li­zei und der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung dür­fen ein oder meh­re­re, von al­len Sei­ten sicht­ba­re blaue Blink­lich­ter füh­ren. Mit Be­wil­li­gung der zu­stän­di­gen Be­hör­de dür­fen auch Schif­fe der Feu­er­wehr, der Öl­wehr, der Ret­tungs- und der Hilfs­diens­te sol­che Lich­ter füh­ren.61

2 Will ein Schiff der Po­li­zei, der Grenzwa­che oder der Fi­sche­rei­auf­sicht mit ei­nem an­de­ren Schiff Ver­bin­dung auf­neh­men, so zeigt es die Flag­ge Buch­sta­be «K» der In­ter­na­tio­na­len Flag­gen­ord­nung (Flag­ge, de­ren Hälf­te am Stock gelb, de­ren an­de­re Hälf­te blau ist).

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

Art. 31 Fischereischiffe auf Fang 62  

1 Schif­fe der Be­rufs­fi­scher füh­ren wäh­rend des Set­zens und Ein­ho­lens der Net­ze:

a.
bei Nacht ein gel­bes ge­wöhn­li­ches Rund­um­licht;
b.
bei Tag einen gel­ben Ball.63

2 Schif­fe, die bei Tag mit der Schlepp­an­gel fi­schen, füh­ren einen weis­sen Ball.

62Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

63Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 32 Zeichen beim Tauchen  

1 Beim Tau­chen vom Land aus ist ei­ne Ta­fel Buch­sta­be «A» der In­ter­na­tio­na­len Flag­gen­ord­nung (Dop­pel­stan­der, des­sen Hälf­te am Stock weiss, des­sen an­de­re Hälf­te blau ist) auf­zu­stel­len.

2 Beim Tau­chen vom Ge­wäs­ser aus muss die Ta­fel nach Ab­satz 1 am Schiff an­ge­bracht und von al­len Sei­ten sicht­bar sein.64

3 Bei Nacht und un­sich­ti­gem Wet­ter ist die Ta­fel nach den Ab­sät­zen 1 und 2 wirk­sam an­zu­leuch­ten.65

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

24 Schallzeichen der Schiffe

Art. 33 Allgemeines  

1 Die vor­ge­schrie­be­nen und zu­ge­las­se­nen Schall­zei­chen nach An­hang 3 sind zu ge­ben:

a.66
auf Mo­tor­schif­fen, aus­ge­nom­men auf Ver­gnü­gungs­schif­fen und Sport­boo­ten, mit­tels me­cha­nisch oder elek­trisch be­trie­be­nen Schall­ge­rä­ten;
b.
auf an­de­ren Schif­fen mit­tels ei­ner ge­eig­ne­ten Hu­pe oder ei­nes ge­eig­ne­ten Horns. Für Ru­der­boo­te und Se­gel­schif­fe bis zu 15 m2 Se­gel­flä­che ge­nügt
ei­ne Mund­pfei­fe.

2 Die Schall­zei­chen sind in Tö­nen von gleich­blei­ben­der Hö­he zu ge­ben. Ein kur­z­er Ton dau­ert et­wa ei­ne, ein lan­ger Ton et­wa vier Se­kun­den. Die Pau­se zwi­schen auf­ein­an­der­fol­gen­den Tö­nen dau­ert et­wa ei­ne Se­kun­de.

3 Ei­ne Grup­pe von Glo­cken­schlä­gen dau­ert et­wa vier Se­kun­den. Sie darf durch Schlä­ge auf Me­tall er­setzt wer­den.

4 Schif­fe der Po­li­zei dür­fen in dring­li­chem Ein­satz ein wech­sel­to­ni­ges Zwei­klang­horn oder ei­ne Si­re­ne ver­wen­den. Mit Be­wil­li­gung der zu­stän­di­gen Be­hör­de dür­fen auch Schif­fe der Zoll­ver­wal­tung, der Feu­er­wehr, der Öl­wehr und der Ret­tungs­diens­te in dring­li­chem Ein­satz sol­che Ge­rä­te ver­wen­den.67

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. März 2001, in Kraft seit 1. Mai 2001 (AS 2001 1089).

67Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 34 Schallzeichen  

Die nach­ste­hen­den Schall­zei­chen müs­sen nur ge­ge­ben wer­den, wenn es die Si­cher­heit der Schiff­fahrt und der üb­ri­gen Be­nüt­zer des Ge­wäs­sers ge­bie­tet:

a. Ein lan­ger Ton:
«Ach­tung» oder «Ich hal­te mei­nen Kurs bei»
b. ein kur­z­er Ton:
«Ich rich­te mei­nen Kurs nach Steu­er­bord»
c. zwei kur­ze Tö­ne:
«Ich rich­te mei­nen Kurs nach Back­bord»
d. drei kur­ze Tö­ne:
«Mei­ne Ma­schi­ne geht rück­wärts»
e. vier kur­ze Tö­ne:
«Ich bin ma­nö­vrier­un­fä­hig»
f. Fol­ge sehr kur­z­er Tö­ne:
«Ge­fahr ei­nes Zu­sam­men­stos­ses»
Art. 35 Verbotene Schallzeichen  

1 Es ist ver­bo­ten, an­de­re als die vor­ge­se­he­nen Schall­zei­chen zu ge­ben oder die­se in ei­ner Wei­se zu ge­brau­chen, für die sie nicht vor­ge­schrie­ben oder zu­ge­las­sen sind.

2 Für be­stimm­te Zwe­cke kann das Bun­des­amt für Ver­kehr an­de­re Schall­zei­chen be­wil­li­gen.68

68Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

25 Schifffahrtszeichen

Art. 36 Allgemeines  

1 Die Schiffs­füh­rer ha­ben über die Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung hin­aus die An­wei­sun­gen zu be­fol­gen und die Emp­feh­lun­gen oder Hin­wei­se zu be­ach­ten, die ih­nen die Schiff­fahrts­zei­chen nach An­hang 4 an­zei­gen.

2 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de be­stimmt, wo wel­che Schiff­fahrts­zei­chen an­ge­bracht oder ent­fernt wer­den.

Art. 37 Kennzeichnung bestimmter Wasserflächen  

1 Für die Schiff­fahrt ge­sperr­te Was­ser­flä­chen sind mit gel­ben, ku­gel­för­mi­gen Schwimm­kör­pern ge­kenn­zeich­net. Die Kenn­zeich­nung kann mit Ta­feln A.1 er­gänzt wer­den.

2 Für be­stimm­te Schiffs­ar­ten ge­sperr­te Was­ser­flä­chen sind mit gel­ben, ku­gel­för­mi­gen Schwimm­kör­pern und mit den be­tref­fen­den Ta­feln (A.2, A. 3 oder A.4) ge­kenn­zeich­net.

3 Für das Wa­ke­s­ur­fen und das Was­sers­ki­fah­ren im Be­reich der Ufer­zo­nen zu­ge­las­se­ne Was­ser­flä­chen und Start­gas­sen sind mit gel­ben, ku­gel­för­mi­gen Schwimm­kör­pern so­wie mit am Ufer auf­ge­stell­ten Ta­feln E.5 (An­hang 4 Ziff. I) ge­kenn­zeich­net. Die see­sei­ti­gen Schwimm­kör­per der Start­gas­sen ha­ben den dop­pel­ten Durch­mes­ser der üb­ri­gen, und der Topp des vom Ge­wäs­ser aus ge­se­hen lin­ken Schwimm­kör­pers ist rot, der­je­ni­ge des rech­ten grün be­malt.69

4 Die Fahr­rin­nen von Ha­fen­ein­fahr­ten so­wie von Fluss- oder Ka­nal­mün­dun­gen kön­nen vom See aus ge­se­hen links mit ro­ten, zy­lin­dri­schen und rechts mit grü­nen, ke­gel­för­mi­gen Schwimm­kör­pern oder fes­ten Zei­chen ge­kenn­zeich­net sein. Als Nacht­be­zeich­nung kön­nen links ro­te und rechts grü­ne Blitz­lich­ter an­ge­bracht sein.

5 Fahr­rin­nen in Flüs­sen und Kanä­len kön­nen mit Ta­feln A.12 oder D. 2 ge­kenn­zeich­net sein.

6 Wer­den in­ner­halb der Ufer­zo­nen Start­gas­sen für das Fah­ren mit Dra­chen­se­gel­bret­tern frei­ge­ge­ben, kön­nen die­se mit am Ufer auf­ge­stell­ten Ta­feln E.5ter (An­hang 4 Ziff. I) ge­kenn­zeich­net wer­den.70

69Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

70 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Mai 2007 (AS 2007 2275). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

Art. 38 Hafeneinfahrten und Landestellen  

1 Die Ein­fahr­ten der dem all­ge­mei­nen Ver­kehr of­fen ste­hen­den Hä­fen so­wie die Ein­fahr­ten in schiff­ba­re Flüs­se und Kanä­le sind bei Nacht und un­sich­ti­gem Wet­ter auf dem vom Ge­wäs­ser aus ge­se­hen rech­ten Mo­len­kopf mit ei­nem grü­nen, auf dem lin­ken mit ei­nem ro­ten Licht ge­kenn­zeich­net. Zu­sätz­lich kann ein gel­bes An­steu­er­licht an­ge­bracht sein.

2 Die Lan­des­tel­len für Fahr­gast­schif­fe aus­ser­halb der Hä­fen sind bei Nacht und un­sich­ti­gem Wet­ter in der Re­gel mit ei­nem oder meh­re­ren ro­ten Lich­tern ge­kenn­zeich­net. Zu­sätz­lich kann ein gel­bes An­steu­er­licht an­ge­bracht sein.

3 An­de­re als die in den Ab­sät­zen 1 und 2 ge­nann­ten Hä­fen und Lan­des­tel­len kön­nen mit Zu­stim­mung der zu­stän­di­gen Be­hör­de in glei­cher Wei­se ge­kenn­zeich­net wer­den.

4 Die in den Ab­sät­zen 1 und 2 ge­nann­ten Lich­ter, aus­ge­nom­men die An­steu­er­lich­ter, kön­nen Blitz- oder Takt­lich­ter sein.71

5 Or­te, an de­nen das Ba­den ver­bo­ten ist (Art. 77), kön­nen mit der Ta­fel A.14 (An­hang 4) ge­kenn­zeich­net wer­den.72

71Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

Art. 39 Ortungszeichen 73  

1 Bei Nacht oder bei un­sich­ti­gem Wet­ter kön­nen von orts­fes­ten An­la­gen aus Schall­zei­chen nach An­hang 4 Zif­fer II oder gel­be Blitz­lich­ter ver­wen­det wer­den.

2 Er­for­dert es die Si­cher­heit der Schiff­fahrt, so sind Brücken so­wie Schiff­fahrts­hin­der­nis­se und -an­la­gen von de­ren Ei­gen­tü­mern mit orts­fes­ten oder schwim­men­den Ra­dar­re­flek­to­ren nach An­hang 4 Zif­fer I Buch­sta­be G.4 zu si­gna­li­sie­ren.

73Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

Art. 40 Sturmwarnzeichen 74  

1 Die Stark­wind­war­nung (oran­ge­far­bi­ges Blink­licht, das pro Mi­nu­te un­ge­fähr 40 Mal auf­leuch­tet) macht auf die Ge­fahr des Auf­kom­mens von Win­den mit Böen­spit­zen von 25–33 Kno­ten (ca. 46–61 km/h) oh­ne nä­he­re Zeit­an­ga­be auf­merk­sam. Sie wird mög­lichst früh­zei­tig aus­ge­ge­ben.

2 Die Sturm­war­nung (oran­ge­far­bi­ges Blink­licht, das pro Mi­nu­te un­ge­fähr 90 Mal auf­leuch­tet) macht auf die Ge­fahr des Auf­kom­mens von Win­den mit Böen­spit­zen von über 33 Kno­ten (ca. 61 km/h) auf­merk­sam.75

74 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

25a Fahrunfähigkeit und Grenzwerte76

76 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014 (AS 2014 261). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

Art. 40a Allgemeine Grenzwerte  

1 Fahr­un­fä­hig­keit we­gen Al­ko­ho­le­in­wir­kung (An­ge­trun­ken­heit) gilt in je­dem Fall als er­wie­sen, wenn ei­ne an der Füh­rung ei­nes Schif­fes be­tei­lig­te Per­son:

a.
ei­ne Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,50 oder mehr Ge­wichtspro­mil­le auf­weist;
b.
ei­ne Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,25 mg/l oder mehr auf­weist; oder
c.
ei­ne Al­ko­hol­men­ge im Kör­per hat, die zu ei­ner Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on nach Buch­sta­be a führt.

2 Als qua­li­fi­zier­te Al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on gilt:

a.
ei­ne Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,80 Ge­wichtspro­mil­le oder mehr;
b.
ei­ne Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,40 mg/l oder mehr.

3 Fahr­un­fä­hig­keit we­gen Be­täu­bungs­mit­te­lein­wir­kung gilt als er­wie­sen, wenn die Mess­wer­te im Blut ei­ner Per­son die fol­gen­den Grenz­wer­te er­rei­chen oder über­schrei­ten:

a.
Te­trahy­dro­can­na­bi­nol (Can­na­bis)1,5 µg/l
b.
frei­es Mor­phin (He­ro­in/Mor­phin)15 µg/l
c.
Ko­kain15 µg/l
d.
Am­phet­amin15 µg/l
e.
Me­tham­phet­amin15 µg/l
f.
MDEA (Me­thy­len­di­oxye­thylam­phet­amin)15 µg/l
g.
MD­MA (Me­thy­len­di­oxy­me­thylam­phet­amin)15 µg/l

4 Für Per­so­nen, die nach­wei­sen kön­nen, dass sie ei­ne oder meh­re­re der in Ab­satz 3 auf­ge­führ­ten Sub­stan­zen ge­mä­ss ärzt­li­cher Ver­schrei­bung ein­neh­men, gilt Fahr­un­fä­hig­keit nicht be­reits beim Nach­weis die­ser Sub­stan­zen als er­wie­sen.

5 Vom Fahr­ver­bot we­gen Al­ko­hol- und Be­täu­bungs­mit­te­lein­wir­kung nach den Ab­sät­zen 1–4 aus­ge­nom­men sind Per­so­nen auf:

a.
Schif­fen nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 Buch­sta­ben b–d;
b.
nicht mo­to­ri­sier­ten Schif­fen, de­ren Rumpf­län­ge 4 m nicht über­steigt und de­ren Ei­gen­schaf­ten den An­for­de­run­gen von Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2bis Buch­sta­ben a–d ent­spre­chen.
Art. 40abis Spezifische Grenzwerte  

1 Für ei­ne Per­son, die an der Füh­rung ei­nes für den ge­werbs­mäs­si­gen Ein­satz be­stimm­ten Schiffs be­tei­ligt ist, ist das Fah­ren un­ter Al­ko­ho­lein­fluss ver­bo­ten, wenn die Per­son:

a.
ei­ne Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,10 oder mehr Ge­wichtspro­mil­le auf­weist;
b.
ei­ne Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,05 mg/l oder mehr auf­weist; oder
c.
ei­ne Al­ko­hol­men­ge im Kör­per hat, die zu ei­ner Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on nach Buch­sta­be a führt.
2 Für die fol­gen­den Per­so­nen gel­ten die Grenz­wer­te nach Ar­ti­kel 40a Ab­satz 1:
a.
An­ge­hö­ri­ge der Mi­liz­feu­er­wehr oder an­de­rer Mi­liz­ret­tungs­diens­te wäh­rend dring­li­chen Dienst­fahr­ten und da­mit zu­sam­men­hän­gen­den Fahr­ten;
b.
An­ge­hö­ri­ge der Be­rufs­feu­er­wehr, der Po­li­zei, des Zolls, des Zi­vil­schut­zes und der Sa­ni­tät wäh­rend dring­li­chen Dienst­fahr­ten und da­mit zu­sam­men­hän­gen­den Fahr­ten und Per­so­nen, die sol­che Fahr­ten im Auf­trag die­ser Or­ga­ni­sa­tio­nen durch­füh­ren, so­fern sie da­zu auf­ge­bo­ten wer­den und we­der Dienst ha­ben noch auf Pi­kett sind.

25b Kontrolle der Fahrfähigkeit77

77 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Febr. 2014 (AS 2014 261).

Art. 40b Vortests  

1 Die Po­li­zei kann zur Fest­stel­lung des Al­ko­hol­kon­sums Vor­test­ge­rä­te ver­wen­den, die Aus­kunft über die Al­ko­ho­li­sie­rung ge­ben.

2 Be­ste­hen Hin­wei­se da­für, dass die kon­trol­lier­te Per­son we­gen ei­ner an­de­ren Sub­stanz als Al­ko­hol fahr­un­fä­hig ist und in die­sem Zu­stand ein Schiff ge­führt oder sich an des­sen Füh­rung be­tei­ligt oder einen nau­ti­schen Dienst an Bord des Schiffs aus­ge­übt hat, so kann die Po­li­zei zum Nach­weis von Be­täu­bungs- oder Arz­nei­mit­teln na­ment­lich im Urin, Spei­chel oder Schweiss Vor­tests durch­füh­ren.

3 Die Vor­tests sind nach den Vor­schrif­ten des Ge­räte­her­stel­lers durch­zu­füh­ren.

4 Auf wei­te­re Un­ter­su­chun­gen wird ver­zich­tet, wenn die Vor­tests ein ne­ga­ti­ves Re­sul­tat er­ge­ben und die kon­trol­lier­te Per­son kei­ne An­zei­chen von Fahr­un­fä­hig­keit auf­weist.

5 Er­gibt der Vor­test hin­sicht­lich Al­ko­hol­kon­sums ein po­si­ti­ves Re­sul­tat oder hat die Po­li­zei auf den Ein­satz ei­nes Vor­test­ge­rä­tes ver­zich­tet, so führt sie ei­ne Atem-Al­ko­hol­pro­be durch.

Art. 40bbis Atemalkoholprobe 78  

1 Die Ate­mal­ko­hol­pro­be kann durch­ge­führt wer­den mit:

a.
ei­nem Ate­mal­ko­hol­test­ge­rät (Test­ge­rät) nach Ar­ti­kel 40c;
b.
ei­nem Ate­mal­ko­hol­mess­ge­rät (Mess­ge­rät) nach Ar­ti­kel 40cbis.

2 Wird ei­ne Mes­sung mit ei­nem Test­ge­rät durch­ge­führt, so kön­nen be­stimm­te Wer­te un­ter­schrift­lich an­er­kannt wer­den (Art. 40c Abs. 5 und 6).

78 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

Art. 40c Durchführung der Atemalkoholprobe mit einem Testgerät und Anerkennung der Werte 79  

1 Die Ate­mal­ko­hol­pro­be mit ei­nem Test­ge­rät darf durch­ge­führt wer­den:

a.
frü­he­s­tens 20 Mi­nu­ten nach dem Trin­ken­de; oder
b.
nach der Vor­nah­me ei­ner Mund­spü­lung un­ter Be­ach­tung all­fäl­li­ger An­ga­ben des Ge­räte­her­stel­lers.

2 Die Test­ge­rä­te müs­sen die An­for­de­run­gen der Mess­mit­tel­ver­ord­nung vom 15. Fe­bru­ar 200680 und die ent­spre­chen­den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten des Eid­ge­nös­si­schen Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ments er­fül­len.

3 Die Hand­ha­bung der Test­ge­rä­te zur Durch­füh­rung von Ate­mal­ko­hol­pro­ben rich­tet sich nach den Vor­schrif­ten, die das Bun­des­amt für Stras­sen ge­stützt auf Ar­ti­kel 11 Ab­satz 5 der Stras­sen­ver­kehrs­kon­troll­ver­ord­nung vom 28. März 200781 (SKV) er­las­sen hat.

4 Für die Pro­be sind zwei Mes­sun­gen er­for­der­lich. Wei­chen die­se um mehr als 0,05 mg/l von­ein­an­der ab, so sind zwei neue Mes­sun­gen vor­zu­neh­men. Er­ge­ben auch die­se Mes­sun­gen ei­ne Dif­fe­renz von mehr als 0,05 mg/l und be­ste­hen Hin­wei­se auf ei­ne Al­ko­ho­li­sie­rung, so ist ei­ne Ate­mal­ko­hol­pro­be mit ei­nem Mess­ge­rät durch­zu­füh­ren oder ei­ne Blut­un­ter­su­chung an­zu­ord­nen.

5 Ist die Dif­fe­renz der Mes­sun­gen nach Ab­satz 4 nicht grös­ser als 0,05 mg/l, so ist der tiefe­re Wert der bei­den Mes­sun­gen mass­ge­bend. Die Fahr­un­fä­hig­keit we­gen Al­ko­ho­le­in­wir­kung (An­ge­trun­ken­heit) gilt als er­wie­sen, wenn fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
mo­to­ri­sier­te Schif­fe: die kon­trol­lier­te Per­son war an der Füh­rung ei­nes mo­to­ri­sier­ten Schiffs be­tei­ligt, der tiefe­re Wert der bei­den Mes­sun­gen ent­spricht ei­ner Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,25 mg/l und mehr, aber we­ni­ger als 0,40 mg/l und die Per­son an­er­kennt die­sen Wert un­ter­schrift­lich;
b.
mo­tor­lo­se Schif­fe: die kon­trol­lier­te Per­son war an der Füh­rung ei­nes mo­tor­lo­sen Schiffs be­tei­ligt, der tiefe­re Wert der bei­den Mes­sun­gen ent­spricht ei­ner Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,25 mg/l und mehr, aber we­ni­ger als 0,55 mg/l und die Per­son an­er­kennt die­sen Wert un­ter­schrift­lich.

6 Für ei­ne Per­son, die an der Füh­rung ei­nes für den ge­werbs­mäs­si­gen Ein­satz be­stimm­ten Schiffs be­tei­ligt war, gilt ei­ne Fahr­un­fä­hig­keit nach Ar­ti­kel 40abis Ab­satz 1 als er­wie­sen, wenn der tiefe­re Wert der bei­den Mes­sun­gen ei­ner Atem­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,05 mg/l und mehr, aber we­ni­ger als 0,40 mg/l ent­spricht und die be­trof­fe­ne Per­son die­sen Wert un­ter­schrift­lich an­er­kennt.

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

80 SR 941.210

81 SR 741.013

Art. 40cbis Durchführung der Atemalkoholprobe mit einem Messgerät 82  

1 Die Ate­mal­ko­hol­pro­be mit ei­nem Mess­ge­rät darf frü­he­s­tens 10 Mi­nu­ten nach dem Trin­ken­de durch­ge­führt wer­den.

2 Weist das Mess­ge­rät Mund­al­ko­hol nach, so muss mit der Durch­füh­rung der Atem­al­ko­hol­pro­be min­des­tens wei­te­re 5 Mi­nu­ten ge­war­tet wer­den.

3 Die Mess­ge­rä­te müs­sen die An­for­de­run­gen der Mess­mit­tel­ver­ord­nung vom 15. Fe­bru­ar 200683 und die ent­spre­chen­den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten des Eid­ge­nös­si­schen Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ments er­fül­len.

4 Die Hand­ha­bung der Mess­ge­rä­te zur Durch­füh­rung von Ate­mal­ko­hol­pro­ben rich­tet sich nach den Vor­schrif­ten, die das Bun­des­amt für Stras­sen ge­stützt auf Ar­ti­kel 11 Ab­satz 5 der SKV84 er­las­sen hat.

82 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

83 SR 941.210

84 SR 741.013

Art. 40d Blutprobe zum Nachweis von Alkohol 85  

1 Ei­ne Blut­pro­be zum Nach­weis von Al­ko­hol ist an­zu­ord­nen, wenn:

a.
das Re­sul­tat ei­ner Ate­mal­ko­hol­pro­be mit ei­nem Test­ge­rät:
1.
über den Wer­ten liegt, die nach Ar­ti­kel 40c Ab­sät­ze 5 und 6 un­ter­schrift­lich an­er­kannt wer­den kön­nen, und kei­ne Ate­mal­ko­hol­pro­be mit ei­nem Mess­ge­rät durch­ge­führt wer­den kann,
2.
durch die be­trof­fe­ne Per­son un­ter­schrift­lich an­er­kannt wer­den könn­te, sie den Wert aber nicht an­er­kannt hat und kei­ne Ate­mal­ko­hol­pro­be mit ei­nem Mess­ge­rät durch­ge­führt wer­den kann;
b.
das Re­sul­tat ei­ner Ate­mal­ko­hol­pro­be 0,15 mg/l oder mehr be­trägt und der Ver­dacht be­steht, dass die be­trof­fe­ne Per­son zwei Stun­den oder mehr vor der Kon­trol­le in an­ge­trun­ke­nem Zu­stand an der Füh­rung ei­nes Schiffs be­tei­ligt war;
c.
die be­trof­fe­ne Per­son sich der Durch­füh­rung ei­ner Ate­mal­ko­hol­pro­be wi­der­setzt oder ent­zieht oder den Zweck die­ser Mass­nah­me ver­ei­telt;
d.
die be­trof­fe­ne Per­son die Durch­füh­rung ei­ner Blut­pro­be ver­langt.

2 Ei­ne Blut­pro­be kann an­ge­ord­net wer­den, wenn An­zei­chen von Fahr­un­fä­hig­keit oder Hin­wei­se auf Fahr­un­fä­hig­keit vor­lie­gen und kei­ne Ate­mal­ko­hol­pro­be durch­ge­führt wer­den kann oder die­se nicht ge­eig­net ist, um die Wi­der­hand­lung fest­zu­stel­len.

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

Art. 40dbis Blutprobe und Sicherstellung von Urin zum Nachweis von anderen Substanzen als Alkohol 86  

Ei­ne Blut­pro­be ist an­zu­ord­nen, wenn An­zei­chen von Fahr­un­fä­hig­keit vor­lie­gen, die nicht oder nicht al­lein auf Al­ko­ho­lein­fluss zu­rück­zu­füh­ren sind und die be­trof­fe­ne Per­son in die­sem Zu­stand an der Füh­rung ei­nes Schiffs be­tei­ligt war. Zu­sätz­lich kann ei­ne Si­cher­stel­lung von Urin an­ge­ord­net wer­den.

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

Art. 40dter Den Untersuchungen zu unterziehende Personen 87  

Steht nicht fest, wel­che von meh­re­ren Per­so­nen an der Füh­rung ei­nes Schiffs be­tei­ligt wa­ren, so kön­nen al­le in Fra­ge kom­men­den Per­so­nen den Un­ter­su­chun­gen nach den Ar­ti­keln 40b–40dbis un­ter­zo­gen wer­den.

87 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

Art. 40e Pflichten der Polizei 88  

1 Die Po­li­zei muss die be­trof­fe­ne Per­son ins­be­son­de­re dar­auf hin­wei­sen, dass:

a.
die Wei­ge­rung, an der Durch­füh­rung ei­nes Vor­tests nach Ar­ti­kel 40b oder der Ate­mal­ko­hol­pro­be nach den Ar­ti­keln 40c und 40cbis mit­zu­wir­ken, die An­ord­nung der Blut­pro­be zur Fol­ge hat (Art. 24b Abs. 3 Bst. b BSG);
b.
die An­er­ken­nung des Er­geb­nis­ses der Ate­mal­ko­hol­pro­be nach Art. 40c die Ein­lei­tung mass­nah­me- und straf­recht­li­cher Ver­fah­ren zur Fol­ge hat;
c.
die be­trof­fe­ne Per­son die Durch­füh­rung ei­ner Blut­pro­be ver­lan­gen kann.

2 Ver­wei­gert die be­trof­fe­ne Per­son die Durch­füh­rung ei­nes Vor­tes­tes, die Atem-al­ko­hol­pro­be, die Blutent­nah­me, die Si­cher­stel­lung von Urin oder die ärzt­li­che Un­ter­su­chung, so ist sie auf die Fol­gen auf­merk­sam zu ma­chen (Art. 20b Abs. 1 Bst. d in Ver­bin­dung mit Abs. 2 und Art. 41aAbs. 1 BSG).

3 Die Durch­füh­rung der Ate­mal­ko­hol­pro­be, die Si­cher­stel­lung von Urin, die Fest­stel­lun­gen der Po­li­zei, die An­er­ken­nung der Er­geb­nis­se der Ate­mal­ko­hol­mes­sun­gen so­wie der Auf­trag zur Blutent­nah­me und zur Si­cher­stel­lung von Urin oder die Be­stä­ti­gung ei­nes sol­chen Auf­trags sind in ei­nem Pro­to­koll fest­zu­hal­ten. Die Min­dest­an­for­de­run­gen an die Form und den In­halt des Pro­to­kolls rich­ten sich sinn­ge­mä­ss nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 3 SKV89.

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

89 SR 741.013

Art. 40f Blutentnahme und Sicherstellung von Urin  

1 Das Blut ist durch einen Arzt oder, un­ter sei­ner Ver­ant­wor­tung, durch ei­ne von ihm oder ihr be­zeich­ne­te sach­kun­di­ge Hilfs­per­son zu ent­neh­men.

2 Die Si­cher­stel­lung des Ur­ins er­folgt durch ei­ne sach­kun­di­ge Per­son; die­se hat ei­ne an­ge­mes­se­ne Sicht­kon­trol­le über die Pro­be­nah­me aus­zuü­ben.

3 Das Ge­fäss mit dem Blut oder dem Urin ist un­ver­wech­sel­bar an­zu­schrei­ben, trans­port­si­cher zu ver­pa­cken, ge­kühlt auf­zu­be­wah­ren und auf dem schnells­ten Weg an ein nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 3 SKV90 an­er­kann­tes La­bo­ra­to­ri­um zur Aus­wer­tung zu sen­den.

Art. 40g Ärztliche Untersuchung  

1 Wur­de ei­ne Blutent­nah­me an­ge­ord­net, so hat der da­mit be­auf­trag­te Arzt die be­trof­fe­ne Per­son auf die me­di­zi­nisch fest­stell­ba­ren An­zei­chen von Fahr­un­fä­hig­keit auf­grund von Al­ko­hol-, Be­täu­bungs- oder Arz­nei­mit­tel­kon­sum zu un­ter­su­chen. Die Min­dest­an­for­de­run­gen an die Form und den In­halt des ent­spre­chen­den Pro­to­kolls rich­ten sich sinn­ge­mä­ss nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 1 SKV91.

2 Lässt die be­trof­fe­ne Per­son in ih­rem Ver­hal­ten kei­ne Auf­fäl­lig­kei­ten er­ken­nen, die auf ei­ne an­de­re Ur­sa­che der Fahr­un­fä­hig­keit als Al­ko­hol hin­wei­sen, so kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de den Arzt von der Un­ter­su­chungs­pflicht ent­bin­den.

Art. 40h Begutachtung durch Sachverständige  

1 Die Er­geb­nis­se der Blut- oder Uri­n­ana­ly­se sind durch ei­ne an­er­kann­te sach­ver­stän­di­ge Per­son hin­sicht­lich ih­rer Be­deu­tung für die Fahr­fä­hig­keit be­gut­ach­ten zu las­sen, wenn:

a.
ei­ne die Fahr­fä­hig­keit her­ab­set­zen­de Sub­stanz im Blut nach­ge­wie­sen wird und es sich da­bei nicht um Al­ko­hol oder ei­ne Sub­stanz nach Ar­ti­kel 40a Ab­satz 4 han­delt;
b.
ei­ne Per­son ei­ne Sub­stanz nach Ar­ti­kel 40a Ab­satz 4 ge­mä­ss ärzt­li­cher Ver­schrei­bung ein­ge­nom­men hat, je­doch Hin­wei­se auf Fahr­un­fä­hig­keit be­ste­hen.

2 Die sach­ver­stän­di­ge Per­son be­rück­sich­tigt die Fest­stel­lun­gen der Po­li­zei, die Er­geb­nis­se der ärzt­li­chen so­wie der che­misch-to­xi­ko­lo­gi­schen Un­ter­su­chung und be­grün­det die dar­aus ge­zo­ge­nen Schluss­fol­ge­run­gen.

3 Die An­er­ken­nung von Per­so­nen als Sach­ver­stän­di­ge rich­tet sich nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 3 SKV92.

Art. 40i Andere Feststellung der Fahrunfähigkeit  

1 Die An­ge­trun­ken­heit oder der Ein­fluss ei­ner an­de­ren die Fahr­fä­hig­keit her­ab­set­zen­den Sub­stanz als Al­ko­hol kann, na­ment­lich wenn die Atem-Al­ko­hol­pro­be, der Be­täu­bungs­mit­tel- oder Arz­nei­mit­tel­vor­test oder die Blut­pro­be nicht vor­ge­nom­men wer­den konn­ten, auch fest­ge­stellt wer­den:

a.
auf­grund von Zu­stand und Ver­hal­ten der ver­däch­ti­gen Per­son; oder
b.
durch Er­mitt­lun­gen zum Kon­sum.

2 Vor­be­hal­ten blei­ben wei­ter­ge­hen­de Be­stim­mun­gen des Pro­zess­rechts.

Art. 40j Verfahren  

Die wei­te­ren An­for­de­run­gen an das Ver­fah­ren zur Fest­stel­lung der Fahr­un­fä­hig­keit im Be­reich der Schiff­fahrt in­fol­ge Al­ko­hol-, Be­täu­bungs­mit­tel- oder Arz­nei­mit­te­lein­flus­ses rich­ten sich nach den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zur SKV93.

Art. 40k Diplomaten und Personen mit ähnlichem StatusStatus 94  

Ge­gen­über ei­ner Per­son, die an der Füh­rung ei­nes Schiffs be­tei­ligt ist und über di­plo­ma­ti­sche oder kon­su­la­ri­sche Vor­rech­te und Im­mu­ni­tä­ten ver­fügt, dür­fen oh­ne ih­re Zu­stim­mung kei­ne Un­ter­su­chun­gen zur Fest­stel­lung der Fahr­un­fä­hig­keit an­ge­ord­net wer­den.

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

25c Massnahmen zur Verhinderung der Ausübung einer nautischen Tätigkeit und Ausweisabnahme95

95 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Febr. 2014 (AS 2014 261).

Art. 40l Verhinderung der Weiterfahrt 96  

Die Po­li­zei ver­hin­dert die Wei­ter­fahrt oder die Be­tei­li­gung an der Füh­rung ei­nes Schif­fes, wenn die kon­trol­lier­te Per­son:

a.
nicht den er­for­der­li­chen Aus­weis be­sitzt oder trotz Ver­wei­ge­rung oder Ent­zug des Aus­wei­ses ge­fah­ren ist;
b.
in ei­nem Zu­stand, der die si­che­re Füh­rung aus­sch­liesst, an der Füh­rung ei­nes Schiffs, für das kein Füh­rer­aus­weis er­for­der­lich ist, be­tei­ligt ist;
c.
ei­ne Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,25 mg/l und mehr auf­weist;
d.
an der Füh­rung ei­nes ge­werbs­mäs­sig ein­ge­setz­ten Schiffs be­tei­ligt ist und ei­ne Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,05 mg/l und mehr auf­weist;
e.
ei­ne Auf­la­ge miss­ach­tet, die das Seh- oder Hör­ver­mö­gen be­trifft.

96 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

Art. 40m Abnahme des Führerausweises  

1 Die Po­li­zei nimmt den Füh­rer­aus­weis für Schif­fe auf der Stel­le ab, wenn:

a.97
der Füh­rer ei­nes Schif­fes of­fen­sicht­lich an­ge­trun­ken er­scheint oder ei­ne Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,40 mg/l oder mehr auf­weist;
b.98
ei­ne Per­son, die an der Füh­rung ei­nes ge­werbs­mäs­sig ein­ge­setz­ten Schif­fes be­tei­ligt ist, of­fen­sicht­lich an­ge­trun­ken er­scheint oder ei­ne Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on 0,25 mg/l oder mehr auf­weist;
c.
ei­ne Per­son aus an­de­ren Grün­den of­fen­sicht­lich fahr­un­fä­hig er­scheint.

2 Die Ab­nah­me des Füh­rer­aus­wei­ses für Schif­fe für ei­ne be­stimm­te Ka­te­go­rie, Un­ter­ka­te­go­rie oder Spe­zi­al­ka­te­go­rie hat bis zur Rück­ga­be des Aus­wei­ses oder bis zum Ent­scheid der Ad­mi­nis­tra­tiv­be­hör­de die Ab­nah­me des Füh­rer­aus­wei­ses für Schif­fe für al­le Ka­te­go­ri­en, Un­ter­ka­te­go­ri­en und Spe­zi­al­ka­te­go­ri­en zur Fol­ge.

97 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

98 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

Art. 40n Verfahren  

1 Die Ab­nah­me des Füh­rer­aus­wei­ses und die Ver­hin­de­rung der Aus­übung ei­ner nau­ti­schen Tä­tig­keit sind schrift­lich zu be­stä­ti­gen un­ter Hin­weis auf die ge­setz­li­che Wir­kung die­ser Mass­nah­men.

2 Ab­ge­nom­me­ne Füh­rer­aus­wei­se sind der Ad­mi­nis­tra­tiv­be­hör­de des Wohn­sitz­kan­tons zu über­mit­teln. Der Po­li­zei­rap­port ist bei­zu­fü­gen.

3 Ent­fal­len die Grün­de, die zur Ab­nah­me ei­nes Aus­wei­ses oder zur Ver­hin­de­rung der Aus­übung ei­ner nau­ti­schen Tä­tig­keit ge­führt ha­ben, so ist der Aus­weis zu­rück­zu­ge­ben und die nau­ti­sche Tä­tig­keit frei­zu­ge­ben.

Art. 40o Diplomaten und Personen mit ähnlichem Status  

1 Be­ge­hen Per­so­nen mit di­plo­ma­ti­schen oder kon­su­la­ri­schen Vor­rech­ten und Im­mu­ni­tä­ten Wi­der­hand­lun­gen im Schiffs­ver­kehr, so kön­nen sie zur Prü­fung der Iden­ti­tät an­ge­hal­ten wer­den. Sie ha­ben den vom Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten aus­ge­stell­ten Aus­weis vor­zu­wei­sen.

2 Le­gi­ti­ma­ti­ons­pa­pie­re so­wie Füh­rer­aus­wei­se dür­fen ih­nen nicht ab­ge­nom­men wer­den.

3 Die Po­li­zei ver­hin­dert die Füh­rung des Schif­fes, wenn die Per­son sich in ei­nem Zu­stand be­fin­det, der die Füh­rung des Schif­fes oh­ne Ge­fähr­dung an­de­rer Be­nut­zer des Ge­wäs­sers aus­sch­liesst.

Art. 40obis Vorsorglicher Entzug 99  

Be­ste­hen ernst­haf­te Zwei­fel an der Fahr­eig­nung ei­ner an der Füh­rung ei­nes Schif­fes be­tei­lig­ten Per­son, so kann der Füh­rer­aus­weis vor­sorg­lich ent­zo­gen wer­den.

99 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

25d Zeitraum des Ausweisentzugs100

100 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Febr. 2014 (AS 2014 261).

Art. 40p  

Die Ad­mi­nis­tra­tiv­be­hör­de kann den Ent­zug des Füh­rer­aus­wei­ses für Schif­fe auf die Mo­na­te April bis Sep­tem­ber fest­le­gen.

26 Regeln für Fahrt und Stillliegen

Art. 41 Allgemeine Verhaltensregeln  

1 Der Schiffs­füh­rer rich­tet die Ge­schwin­dig­keit so ein, dass er sei­nen Ver­pflich­tun­gen im Ver­kehr je­der­zeit nach­kom­men kann. Er führt je­des Ma­nö­ver deut­lich und recht­zei­tig aus.

2 Kurs- oder Ge­schwin­dig­keits­än­de­run­gen dür­fen nicht zur Ge­fahr ei­nes Zu­sam­men­stos­ses füh­ren.

3101

101 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, mit Wir­kung seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

Art. 42 Besondere Regeln 102  

Schif­fe, die kür­zer sind als 2,50 m (Art. 16 Abs. 2 Bst. b), Strand­boo­te und der­glei­chen (Art. 16 Abs. 2 Bst. c) dür­fen nur in der in­ne­ren Ufer­zo­ne (150 m) oder im Ab­stand von höchs­tens 150 m um sie be­glei­ten­de Schif­fe her­um ver­keh­ren.

102 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

Art. 42a Verhalten beim Nähern von Vorrangschiffen 103  

Beim Nä­hern ei­nes Vor­rang­schif­fes ist das Ge­wäs­ser in des­sen Kurs­rich­tung frei­zu­ma­chen.

103Ein­ge­fügt durch Art. 56 Ziff. 2 der Schiff­bau­ver­ord­nung vom 14. März 1994 (AS 1994 1011). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 43 Verhalten gegenüber Schiffen der Überwachungsbehörden  

Schif­fen, die das blaue Blink­licht nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 1 füh­ren oder die Schall­zei­chen nach Ar­ti­kel 33 Ab­satz 4 ge­ben, wei­chen an­de­re Schif­fe aus. Nö­ti­gen­falls set­zen sie ih­re Ge­schwin­dig­keit her­ab oder hal­ten an.

Art. 44 Ausweichpflichtige Schiffe 104  

1 Un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 43 wei­chen beim Be­geg­nen und Über­ho­len aus:

a.
den Vor­rang­schif­fen al­le an­de­ren Schif­fe;
b.
den Gü­ter­schif­fen al­le Schif­fe, aus­ge­nom­men Vor­rang­schif­fe;
c.
den Schif­fen der Be­rufs­fi­scher, die Zei­chen nach Ar­ti­kel 31 füh­ren, al­le Schif­fe, aus­ge­nom­men Vor­rang­schif­fe und Gü­ter­schif­fe;
d.
den Se­gel­schif­fen al­le Schif­fe, aus­ge­nom­men Vor­rang­schif­fe, Gü­ter­schif­fe und Schif­fe der Be­rufs­fi­scher, die Zei­chen nach Ar­ti­kel 31 füh­ren;
e.
den Ru­der­boo­ten al­le Schif­fe mit Ma­schi­nen­an­trieb, aus­ge­nom­men Vor­rang­schif­fe, Gü­ter­schif­fe und Schif­fe der Be­rufs­fi­scher, die Zei­chen nach Ar­ti­kel 31 füh­ren;
f.
Se­gel­bret­ter und Dra­chen­se­gel­bret­ter al­len an­de­ren Schif­fen.

2 Schlepp­ver­bän­de gel­ten als Vor­rang­schif­fe, Schub­ver­bän­de als Gü­ter­schif­fe.

3 Kurs­schif­fe ha­ben ge­gen­über an­de­ren Vor­rang­schif­fen (Art. 2 Abs. 1 Bst. a Ziff. 22) im­mer den Vor­tritt.

104 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 45 Begegnen von Motorschiffen untereinander  

1 Fah­ren zwei Mo­tor­schif­fe, von de­nen kei­nes nach Ar­ti­kel 44 aus­weich­pflich­tig ist, so auf kreu­zen­den Kur­sen, dass die Ge­fahr ei­nes Zu­sam­men­stos­ses nicht aus­zu­schlies­sen ist, weicht das Schiff aus, wel­ches das an­de­re an Steu­er­bord hat.

2 Wenn die Kur­se zwei­er Mo­tor­schif­fe ent­ge­gen­ge­setzt oder na­he­zu ent­ge­gen­ge­setzt sind und die Ge­fahr ei­nes Zu­sam­men­stos­ses nicht aus­zu­sch­lies­sen ist, hält je­des nach Steu­er­bord, da­mit sie Back­bord an Back­bord an­ein­an­der vor­bei­fah­ren kön­nen. Im Zwei­fel ist an­zu­neh­men, dass ei­ne sol­che Si­tua­ti­on be­steht.

3 Un­ter be­son­de­ren Um­stän­den, ins­be­son­de­re bei Lan­de­ma­nö­vern, kann der Schiffs­füh­rer die Vor­bei­fahrt Steu­er­bord an Steu­er­bord ver­lan­gen, so­fern dies oh­ne Ge­fahr mög­lich ist. In die­sem Fall sind «zwei kur­ze Tö­ne» zu ge­ben. Das an­de­re Schiff hat in glei­cher Wei­se zu ant­wor­ten und an Steu­er­bord den er­for­der­li­chen Raum zu las­sen.

Art. 46 Überholen von Motorschiffen untereinander  

1 Je­des Mo­tor­schiff, das ein an­de­res über­holt, weicht die­sem aus, so­fern es nach Ar­ti­kel 44 nicht den Vor­rang hat.

2 Ein Schiff gilt als über­ho­len­des Schiff, wenn es sich ei­nem an­de­ren von hin­ten so nä­hert, dass bei Nacht nur des­sen Heck­licht er­kenn­bar wä­re. Im Zwei­fel ist an­zu­neh­men, dass ei­ne sol­che Si­tua­ti­on be­steht.

3 Durch ei­ne spä­te­re Än­de­rung der ge­gen­sei­ti­gen La­ge wird das über­ho­len­de Schiff we­der zu ei­nem kreu­zen­den Schiff im Sin­ne von Ar­ti­kel 45 noch wird es von der Ver­pflich­tung ent­bun­den, dem über­hol­ten Schiff aus­zu­wei­chen.

Art. 47 Verhalten von Segelschiffen untereinander  

Nä­hern sich zwei Se­gel­schif­fe ein­an­der so, dass die Ge­fahr ei­nes Zu­sam­men­stos­ses nicht aus­zu­sch­lies­sen ist, weicht aus:

a.
wenn sie den Wind nicht von der­sel­ben Sei­te ha­ben, das Schiff mit Wind von Back­bord;
b.
wenn sie den Wind von der­sel­ben Sei­te ha­ben, das luv­wär­ti­ge Schiff.

Die Luv­sei­te ist die­je­ni­ge Sei­te, die dem ge­setz­ten Gross­se­gel ge­gen­über liegt.

Art. 48 Verhalten beim Ausweichen 105  

1 Aus­weich­pflich­ti­ge Schif­fe las­sen den an­de­ren Schif­fen den für den Kurs und das Ma­nö­vrie­ren not­wen­di­gen Raum. Sie hal­ten einen Ab­stand von min­des­tens 50 m ge­gen­über Schlepp­ver­bän­den und Schif­fen der Be­rufs­fi­scher, die Zei­chen nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 1 füh­ren, und einen sol­chen von min­des­tens 200 m, wenn sie Schif­fe der Be­rufs­fi­scher, die Zei­chen nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 1 füh­ren, ach­ter­lich kreu­zen.

2 Ge­gen­über Vor­rang­schif­fen sind die Ab­stän­de so zu wäh­len, dass sie in ih­rer Fahrt we­der be­hin­dert noch ge­fähr­det wer­den.

3 So­weit wie mög­lich hal­ten:

a.
Ver­gnü­gungs­schif­fe und Sport­boo­te die Ab­stän­de nach Ab­satz 1 auch ge­gen­über Schif­fen, die mit der Schlepp­an­gel fi­schen und das Zei­chen nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 2 füh­ren;
b.
Gü­ter­schif­fe und Schub­ver­bän­de einen Ab­stand von min­des­tens 200 m, wenn sie Schif­fe der Be­rufs­fi­scher ach­ter­lich kreu­zen.

4 Bei Ge­fahr ei­nes Zu­sam­men­stos­ses gel­ten die Ar­ti­kel 44–46 je­doch un­ein­ge­schränkt.

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 49 Verhalten gegenüber Tauchern  

Ge­gen­über nach Ar­ti­kel 32 ge­kenn­zeich­ne­ten Schif­fen oder Stel­len an Land hal­ten Schif­fe einen Ab­stand von min­des­tens 50 m.

Art. 50 Vermeiden von Wellenschlag  

Ge­gen­über nach Ar­ti­kel 28 ge­kenn­zeich­ne­ten Schif­fen wird die Ge­schwin­dig­keit an­ge­mes­sen her­ab­ge­setzt und mög­lichst gros­ser Ab­stand ge­hal­ten.

Art. 51 Manövrierunfähige Schiffe  

1 Ma­nö­vrier­un­fä­hi­ge Schif­fe schwen­ken ein Licht oder ei­ne ro­te Flag­ge, wenn an­de­re Schif­fe sich nä­hern. Sie dür­fen auch das Schall­zei­chen «vier kur­ze Tö­ne» ge­ben.

2 Ma­nö­vrier­un­fä­hi­gen Schif­fen ha­ben al­le an­de­ren Schif­fe aus­zu­wei­chen.

Art. 52 Häfen und Landestellen  

1 Schif­fe, die aus ei­nem Ha­fen aus­fah­ren, ha­ben ge­gen­über den ein­fah­ren­den Schif­fen den Vor­rang, so­fern die­se kei­ne Vor­rang­schif­fe oder Schif­fe in Not sind. Vor­rang­schif­fe oder Schif­fe in Not ha­ben die Ein­fahrt recht­zei­tig durch Ab­ga­be des Schall­zei­chens «drei lan­ge Tö­ne» an­zu­kün­di­gen.106

2 Schif­fe, die nicht in den Ha­fen ein­fah­ren wol­len, dür­fen den für das Ein- oder Aus­fah­ren an­de­rer Schif­fe er­for­der­li­chen Be­reich we­der be­fah­ren noch sich dar­in auf­hal­ten.

3 Vor­rang­schif­fe, die an ei­ner Lan­des­tel­le an- oder ab­le­gen wol­len, dür­fen nicht be­hin­dert wer­den. Es ist ver­bo­ten, an Lan­des­tel­len festz­u­ma­chen, die mit dem Zei­chen A.9 be­zeich­net und mit der Zu­satz­ta­fel «Aus­ge­nom­men Kurs­schif­fe» ver­se­hen sind.107

4 Von den Ab­sät­zen 2 und 3 sind Schif­fe der Be­rufs­fi­scher auf Fang aus­ge­nom­men, wenn die Ver­kehrs­la­ge dies ge­stat­tet und Vor­rang­schif­fe nicht be­hin­dert wer­den.108

106 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

107 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

108 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 53 Fahren in der Uferzone  

1 Mo­tor­schif­fe, aus­ge­nom­men Kurs­schif­fe, die nach dem of­fi­zi­el­len Fahr­plan ver­keh­ren, Schif­fe der Po­li­zei, der Zoll­ver­wal­tung und der Ret­tungs­kräf­te dür­fen:109

a.
die in­ne­re Ufer­zo­ne nur be­fah­ren, um an- oder ab­zu­le­gen, still­zu­lie­gen oder Eng­stel­len zu durch­fah­ren; sie neh­men da­bei den kür­zes­ten Weg;
b.
in der in­ne­ren und äus­se­ren Ufer­zo­ne nicht schnel­ler fah­ren als 10 km/h.

Als in­ne­re Ufer­zo­ne gilt der Ge­wäs­ser­gür­tel bis zum Ab­stand von 150 m vom Ufer, als äus­se­re Ufer­zo­ne der­je­ni­ge aus­ser­halb der in­ne­ren Ufer­zo­ne bis zum Ab­stand von 300 m vom Ufer, von Was­ser­pflan­zen­be­stän­den, die dem Ufer vor­ge­la­gert sind oder von Ein­bau­ten im Ge­wäs­ser.

2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a gilt nicht:

a.110
für Schif­fe mit elek­tri­schem An­trieb, so­fern des­sen Leis­tung 2 kW nicht über­steigt;
b.
für Schif­fe der Be­rufs­fi­scher auf Fang;
c.
für Schif­fe, die mit der Schlepp­an­gel fi­schen, so­fern die Zu­stim­mung der zu­stän­di­gen Be­hör­de vor­liegt.111

3 Be­stän­de von Was­ser­pflan­zen wie Schilf, Bin­sen und See­ro­sen dür­fen nicht be­fah­ren wer­den. In der Re­gel ist ein Ab­stand von min­des­tens 25 m ein­zu­hal­ten.112

4 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann die Höchst­ge­schwin­dig­keit von 10 km/h auf die in­ne­re Ufer­zo­ne be­schrän­ken, wenn:

a.
sich die Ufer­zo­nen nä­hern, be­rüh­ren oder über­schnei­den und es die Si­cher­heit des Ver­kehrs er­for­dert;
b.
da­durch, na­ment­lich längs steil ab­fal­len­dem, un­be­wohn­tem Ufer, kei­ne Be­ein­träch­ti­gun­gen der Schiff­fahrt oder an­de­re Nach­tei­le zu er­war­ten sind.

109 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

110 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

111Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

112Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 54 Fahren mit Wasserski oder ähnlichen Geräten  

1 Das Wa­ke­s­ur­fen so­wie das Fah­ren mit Was­serski, Se­gel­bret­tern, Dra­chen­se­gel­bret­ter, ge­schlepp­ten auf­blas­ba­ren oder ähn­li­chen Ge­rä­ten ist nur bei Tag und kla­rer Sicht ge­stat­tet, frü­he­s­tens ab 08.00 Uhr und spä­tes­tens bis 21.00 Uhr.113

2 In Ufer­zo­nen ist das Wa­ke­s­ur­fen so­wie das Fah­ren mit Was­serski oder ähn­li­chen Ge­rä­ten aus­ser­halb be­hörd­lich be­wil­lig­ter Start­gas­sen und ge­kenn­zeich­ne­ter, aus­sch­liess­lich die­sem Zweck die­nen­der Was­ser­flä­chen ver­bo­ten.114

2bis115

2ter Die zu­stän­di­gen Be­hör­den kön­nen das Fah­ren mit Dra­chen­se­gel­bret­tern in­ner­halb der Ufer­zo­nen auf be­hörd­lich be­wil­lig­te und als sol­che ge­kenn­zeich­ne­te Start­gas­sen be­schrän­ken.116

3 Der Schiffs­füh­rer des schlep­pen­den Schif­fes muss von ei­ner ge­eig­ne­ten Per­son be­glei­tet sein, die das Schlepp­seil der Ge­rä­te und die ge­zo­ge­nen Per­so­nen be­ob­ach­tet.117

4 Das schlep­pen­de Schiff und der Was­sers­ki­fah­rer und die ge­schlepp­ten Ge­rä­te ha­ben von an­de­ren Schif­fen und von Ba­den­den einen Ab­stand von min­des­tens 50 m zu hal­ten. Das Schlepp­seil darf nicht elas­tisch sein und nicht leer im Was­ser nach­ge­zo­gen wer­den.118

5 Das gleich­zei­ti­ge Schlep­pen von mehr als zwei Was­sers­ki­fah­rern oder Ge­rä­ten ist ver­bo­ten.119

6 Das Schlep­pen von Flug­ge­rä­ten (Flug­dra­chen, Dra­chen­fall­schir­men und ähn­li­chen Ge­rä­ten) ist ver­bo­ten.

7 Per­so­nen, die ge­zo­gen wer­den, müs­sen auf dem Zug­schiff auf­ge­nom­men wer­den kön­nen. Da­bei darf die im Schiffs­aus­weis ein­ge­tra­ge­ne höchst­zu­läs­si­ge Per­so­nen­zahl nicht über­schrit­ten wer­den.120

113 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

114 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

115 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. März 2001 (AS 2001 1089). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I. 2 der V vom 15. Jan. 2014, mit Wir­kung seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2014 261).

116 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

117 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

118 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

119 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

120 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

Art. 54a Fahren mit Tauchscootern 121  

1 Tauchs­coo­ter dür­fen grund­sätz­lich nur zur Fort­be­we­gung un­ter der Was­sero­ber­flä­che ein­ge­setzt wer­den. Die Fort­be­we­gung an der Was­sero­ber­flä­che ist nur zu Ret­tungs­zwe­cken so­wie auf kur­z­en Stre­cken zum Zwe­cke des Ein- oder Aus­was­serns er­laubt.

2 Tauchs­coo­ter dür­fen aus­sch­liess­lich von Tau­chern be­nutzt wer­den, die:

a.
ei­ner Be­hör­de, der Po­li­zei, der Ar­mee oder ei­nem Ret­tungs­dienst an­ge­hö­ren;
b.
da­mit ge­werb­li­che Tä­tig­kei­ten aus­üben; oder
c.
die­se im Rah­men von For­schungs­tä­tig­kei­ten ein­set­zen.

121 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 55 Fahrt bei unsichtigem Wetter 122  

1 Bei un­sich­ti­gem Wet­ter (z.B. Ne­bel, Schnee­trei­ben, star­ker Re­gen) müs­sen al­le Schif­fe ih­re Ge­schwin­dig­keit den ge­ge­be­nen Um­stän­den an­pas­sen. Da­bei sind die Art und der Um­fang der vor­han­de­nen Na­vi­ga­ti­ons­aus­rüs­tung so­wie die Si­gna­li­sa­ti­on des be­fah­re­nen Ge­wäs­sers oder des Ge­wäs­ser­ab­schnit­tes zu be­rück­sich­ti­gen.

2 Ge­bie­ten es die Um­stän­de, so hat je­des Schiff an­zu­hal­ten.

3 Schif­fe, wel­che die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 55a Ab­satz 1 nicht er­fül­len und sich beim Ein­tre­ten un­sich­ti­gen Wet­ters be­reits auf dem Ge­wäs­ser be­fin­den, müs­sen so rasch wie mög­lich einen Ha­fen oder die Nä­he des Ufers an­lau­fen.

4 Der Schiffs­füh­rer ei­nes Schif­fes, der ein an­de­res Schiff le­dig­lich durch Ra­dar or­tet, muss fest­stel­len, ob sich die Ge­fahr ei­ner Kol­li­si­on bei­der Schif­fe er­ge­ben könn­te. Ist dies der Fall, so muss er ge­eig­ne­te Mass­nah­men zur Kol­li­si­ons­ver­hü­tung tref­fen.

5 Bei Schif­fen und Ver­bän­den, auf de­nen die Ent­fer­nung zwi­schen Steu­er­stand und Bug mehr als 15 m be­trägt, ist ein Aus­guck auf­zu­stel­len. Er muss sich in Sicht- oder Hör­wei­te des Schiffs­füh­rers be­fin­den oder durch ei­ne Mel­de­ein­rich­tung mit ihm ver­bun­den sein.

6 Bei ei­ner Ra­dar­fahrt kann auf den Aus­guck nach Ab­satz 5 ver­zich­tet wer­den.

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

Art. 55a Ausfahrt bei unsichtigem Wetter 123  

1 Schif­fe, die bei un­sich­ti­gem Wet­ter aus­fah­ren, müs­sen mit den Ein­rich­tun­gen zum Ge­ben der vor­ge­schrie­be­nen Sicht- und Schall­zei­chen aus­ge­rüs­tet sein.

2 Schif­fe, die bei un­sich­ti­gem Wet­ter aus­fah­ren und da­bei ih­re Ge­schwin­dig­keit den Sicht­ver­hält­nis­sen an­pas­sen, müs­sen ent­we­der mit ei­nem Kom­pass oder ei­nem Sat­nav-Ge­rät oder ei­nem Ra­dar­ge­rät aus­ge­rüs­tet sein.124

3 Schif­fe, die ei­ne Ra­dar­fahrt aus­füh­ren, müs­sen min­des­tens über fol­gen­de Na­vi­ga­ti­ons­aus­rüs­tung ver­fü­gen:

a.
Wen­de­an­zei­ger nach Ar­ti­kel 133 Ab­satz 1;
b.
Ra­dar­ge­rät nach Ar­ti­kel 133 Ab­sät­ze 1–3;
c.
Sat­nav-Ge­rät nach Ar­ti­kel 133 Ab­satz 4;
d.
Sprech­funk­ge­rät, das den fern­mel­de­recht­li­chen Vor­schrif­ten ent­spricht; See­funk­an­la­gen dür­fen nicht ver­wen­det wer­den.

4 Ge­rä­te, die meh­re­re Funk­tio­nen der un­ter Ab­satz 3 ge­nann­ten Ge­rä­te bein­hal­ten und den je­weils ge­for­der­ten Stan­dard nach Ar­ti­kel 133 er­fül­len, kön­nen als gleich­wer­tig an­er­kannt wer­den.

5 Der Schiffs­füh­rer ist da­für ver­ant­wort­lich, dass er ein Ra­dar-, ein Sat­nav- und ein Funk­ge­rät je­der­zeit si­cher be­die­nen kann. Er­for­der­li­chen­falls hat er die Pflicht, ei­ne ent­spre­chen­de Aus­bil­dung zu be­su­chen.

123 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

124 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 55b Radarfahrt von Vorrangschiffen 125  

Vor­rang­schif­fe, de­ren Län­ge in der Kon­struk­ti­ons­was­ser­li­nie 20 m über­steigt und die nach ei­nem Fahr­plan ver­keh­ren, müs­sen mit ei­ner be­triebs­be­rei­ten Na­vi­ga­ti­ons­aus­rüs­tung nach Ar­ti­kel 55a Ab­satz 3 aus­ge­rüs­tet sein.

125 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014 (AS 2014 261). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 56 Schallzeichen während der Fahrt bei unsichtigem Wetter 126  

Bei un­sich­ti­gem Wet­ter ge­ben Vor­rang­schif­fe die Schall­zei­chen «zwei lan­ge Tö­ne», an­de­re Schif­fe «einen lan­gen Ton». Die­se Schall­zei­chen sind min­des­tens ein­mal in der Mi­nu­te zu wie­der­ho­len.

126Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 57 Verwendung von Radargeräten 127  

1 Bei Fahr­ten nach Ar­ti­kel 55a Ab­satz 2 un­ter Ver­wen­dung ei­nes Ra­dar­ge­rä­tes muss der Schiffs­füh­rer mit der Be­die­nung des Ge­rä­tes so­wie der Aus­wer­tung der Ra­da­r­in­for­ma­tio­nen aus­rei­chend ver­traut sein oder einen ent­spre­chend be­fä­hig­ten Radar­be­ob­ach­ter bei­zie­hen.

2 Der Schiffs­füh­rer oder der Radar­be­ob­ach­ter auf ei­nem Schiff in Ra­dar­fahrt muss In­ha­ber ei­nes amt­li­chen Ra­dar­pa­ten­tes oder ei­ner amt­li­chen Ra­dar­fahrt­be­rech­ti­gung sein.128

127 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

128 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 57a Verwendung des Sprechfunkgerätes auf UKW-Kanal 16 129  

1 Der Schiffs­füh­rer ei­nes Schif­fes in Ra­dar­fahrt muss das Sprech­funk­ge­rät wäh­rend der Fahrt hör- und sprech­be­reit auf UKW-Ka­nal 16 ge­schal­tet ha­ben.

2 Auf UKW-Ka­nal 16 dür­fen nur die für den See­ret­tungs­dienst und die Si­cher­heit der Schiff­fahrt not­wen­di­gen Nach­rich­ten ge­sen­det wer­den.

3 Die Er­tei­lung der Funk­kon­zes­si­on für das Be­trei­ben des Sprech­funk­ge­rä­tes rich­tet sich nach der Ver­ord­nung vom 9. März 2007130 über Fre­quenz­ma­na­ge­ment und Funk­kon­zes­sio­nen.

129 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

130 SR 784.102.1

Art. 58 Schiffe in Not  

Ein in Not be­find­li­ches Schiff kann Hil­fe her­bei­ru­fen durch:

a.
kreis­för­mi­ges Schwen­ken ei­ner ro­ten Flag­ge, ei­nes Lich­tes oder ei­nes son­sti­gen ge­eig­ne­ten Ge­gen­stan­des;
b.
Ab­feu­ern rot­bren­nen­der Ra­ke­ten oder Zei­gen sons­ti­ger ro­ter Leucht­si­gna­le;
c.
Ab­ga­be ei­ner Fol­ge lan­ger Tö­ne;
d.
das Mor­se­zei­chen . . .— — —. . .(SOS) mit akus­ti­schen oder op­ti­schen Mit­teln;
e.
Glo­cken­schlä­ge;
f.
lang­sa­mes und wie­der­hol­tes He­ben und Sen­ken der nach bei­den Sei­ten aus­ge­streck­ten Ar­me.
Art. 59 Stillliegen  

1 Lie­ge­plät­ze sind so zu wäh­len, dass die Schiff­fahrt nicht be­hin­dert wird. Es ist ver­bo­ten, im Be­reich von Was­ser­pflan­zen wie Schilf, Bin­sen und See­ro­sen still­zu­lie­gen. In der Re­gel ist ein Ab­stand von min­des­tens 25 m ein­zu­hal­ten.131

2 Still­lie­gen­de Schif­fe sind si­cher zu ver­an­kern oder festz­u­ma­chen, wo­bei der Wel­len­schlag und die Sog­wir­kung fah­ren­der Schif­fe zu be­rück­sich­ti­gen sind. Sie müs­sen den Was­ser­stands­schwan­kun­gen fol­gen kön­nen.

3 In der Nä­he von be­zeich­ne­ten Ge­rä­ten der Be­rufs­fi­scher ist das An­kern ver­bo­ten.

4 Aus­ser­halb be­wil­lig­ter Lie­ge­plät­ze dür­fen Schif­fe län­ger als 24 Stun­den nur ver­an­kert oder fest­ge­macht wer­den, wenn sich je­mand an Bord be­fin­det. Dies gilt nicht für schwim­men­de Ge­rä­te.132

131Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

132Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

27 Besondere Bestimmungen für Flüsse und Kanäle

Art. 60 Geltungsbereich 133  

Die­ser Ab­schnitt gilt auf schiff­ba­ren Flüs­sen und Kanä­len so­wie auf ih­nen von der zu­stän­di­gen Be­hör­de gleich­ge­stell­ten und ent­spre­chend ge­kenn­zeich­ne­ten Ge­wäs­se­r­ab­schnit­ten.

133Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 61 Begriffsbestimmung  

In die­sem Ab­schnitt be­deu­tet «zu Berg» die Rich­tung zur Quel­le, «zu Tal» die ent­ge­gen­ge­setz­te Rich­tung.

Art. 62 Ausgenommene Bestimmungen  

Auf Flüs­sen und Kanä­len gel­ten die Ar­ti­kel 44 (Aus­weich­pflich­ti­ge Schif­fe), 45 Ab­satz 1 (Be­geg­nen), 46 (Über­ho­len), 47 (Ver­hal­ten von Se­gel­schif­fen un­ter­ein­an­der), 52 Ab­satz 1 (Hä­fen) so­wie 53 Ab­sät­ze 1 und 2 (Fah­ren in der Ufer­zo­ne) nicht.

Art. 63 Begegnungen und Überholen  

1 Schif­fe dür­fen nur dann be­geg­nen oder über­ho­len, wenn das Fahr­was­ser hin­rei­chend Raum für die ge­fahr­lo­se Vor­bei­fahrt ge­währt.

2 Beim Be­geg­nen hat je­des Schiff nach Steu­er­bord aus­zu­wei­chen. Ist dies nicht mög­lich, kann un­ter recht­zei­ti­ger Ab­ga­be von «zwei kur­z­en Tö­nen» Aus­wei­chen nach Back­bord ver­langt wer­den. Das an­de­re Schiff hat in glei­cher Wei­se zu ant­wor­ten und an Steu­er­bord den er­for­der­li­chen Raum zu las­sen.

3 Ge­gen­über Schif­fen, die am Rand des Fahr­was­sers zu Berg «sta­cheln», wei­chen an­de­re Schif­fe un­ge­ach­tet von Ab­satz 2 aus.

4 Se­gel­schif­fe dür­fen nur dann ge­gen den Wind auf­kreu­zen, wenn an­de­re Schif­fe nicht be­hin­dert wer­den.

5 Fehlt beim Be­geg­nen der Raum zur ge­fahr­lo­sen Vor­bei­fahrt, hat das zu Berg fah­ren­de Schiff die Vor­bei­fahrt des zu Tal fah­ren­den un­ter­halb der Eng­stel­le ab­zu­war­ten. Ist das Be­geg­nen in ei­ner Eng­stel­le un­ver­meid­bar, ha­ben die Schiffs­füh­rer al­le Mass­nah­men zu tref­fen, die Ge­fah­ren aus­sch­lies­sen oder ver­rin­gern.

Art. 64 Durchfahrt unter Brücken  

1 In un­mit­tel­ba­rer Nä­he von Brücken und un­ter Brücken ist das Be­geg­nen und Über­ho­len ver­bo­ten. Be­steht die Ge­fahr des Zu­sam­men­tref­fens im Be­reich ei­ner Brücke, so hat das zu Berg fah­ren­de Schiff die Vor­bei­fahrt des zu Tal fah­ren­den un­ter­halb der Brücke ab­zu­war­ten. Wenn es die Si­cher­heit des Ver­kehrs er­for­dert, ist die An­nä­he­rung an die Brücke recht­zei­tig durch «einen lan­gen Ton» an­zu­kün­di­gen.

2 Das Be­geg­nen im Be­reich ei­ner Brücke ist er­laubt, wenn das Fahr­was­ser hin­rei­chend Raum bie­tet oder wenn ge­trenn­te Durch­fahr­ten be­ste­hen.

Art. 65 Durchfahren von Schleusen und Kahnrampen  

Die Schiffs­füh­rer ha­ben die An­wei­sun­gen zu be­fol­gen, die ih­nen vom Be­die­nungs­per­so­nal der Schleu­sen oder Kahn­ram­pen zur Auf­recht­er­hal­tung der Si­cher­heit des Ver­kehrs er­teilt wer­den.

Art. 66 Stellung der Vorrangschiffe 134  

Vor­rang­schif­fe ha­ben ab­wei­chend von den Ar­ti­keln 63 Ab­sät­ze 3 und 5 so­wie 64 Ab­satz 1 im­mer den Vor­rang.

134Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 67 Überqueren  

1 Schif­fe, aus­ge­nom­men Ru­der­boo­te, die über­que­ren, ha­ben den zu Tal und den zu Berg fah­ren­den Schif­fen aus­zu­wei­chen.

2 Von Vor­rang­schif­fen, Gü­ter­schif­fen und Ver­bän­den, die zu Tal fah­ren, ist min­de­s­tens 200 m, von sol­chen, die zu Berg fah­ren, min­des­tens 100 m Ab­stand zu hal­ten.135

135 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 68 Wenden  

Schif­fe dür­fen nur wen­den, wenn der Ver­kehr dies oh­ne Ge­fahr zu­lässt und an­de­re Schif­fe nicht ge­zwun­gen wer­den, un­ver­mit­telt ih­ren Kurs oder ih­re Ge­schwin­dig­keit zu än­dern.

Art. 69 Fahren mit Wasserski oder ähnlichen Geräten  

Das Fah­ren mit Was­serski oder ähn­li­chen Ge­rä­ten ist aus­sch­liess­lich auf Stre­cken ge­stat­tet, die an bei­den Ufern mit Ta­feln E.5 be­zeich­net sind.

Art. 70 Verbotenes Stillliegen  

Das Still­lie­gen ist in Fahr­was­se­ren­gen, in den Fahr­rin­nen und im Be­reich von Brü­cken ver­bo­ten.

Art. 71 Sichtzeichen schwimmender Geräte, von Schiffen bei der Arbeit und fest­gefahrener oder gesunkener Schiffe  

1 Schwim­men­de Ge­rä­te und Schif­fe, von de­nen aus im Ge­wäs­ser ge­ar­bei­tet wird, so­wie fest­ge­fah­re­ne oder ge­sun­ke­ne Schif­fe füh­ren:

a.
bei Nacht:
1.
nach der Sei­te oder den Sei­ten, wo vor­bei­ge­fah­ren wer­den kann, ein
ro­tes ge­wöhn­li­ches und et­wa 1 m dar­un­ter ein weis­ses ge­wöhn­li­ches Licht,
2.
nach der Sei­te oder den Sei­ten, wo nicht vor­bei­ge­fah­ren wer­den kann, ein ro­tes ge­wöhn­li­ches Licht in glei­cher Hö­he wie das­je­ni­ge auf der an­dern Sei­te;
b.
bei Tag:
1.
nach der Sei­te oder den Sei­ten, wo vor­bei­ge­fah­ren wer­den kann, ei­ne Flag­ge, de­ren obe­re Hälf­te rot und de­ren un­te­re Hälf­te weiss ist, oder zwei Flag­gen über­ein­an­der, die obe­re rot, die un­te­re weiss,
2.
nach der Sei­te oder den Sei­ten, wo nicht vor­bei­ge­fah­ren wer­den kann, ei­ne ro­te Flag­ge in glei­cher Hö­he wie die rot-weis­se oder ro­te Flag­ge auf der an­de­ren Sei­te.

2 Die Zei­chen sind so hoch zu set­zen, dass sie von al­len Sei­ten sicht­bar sind. Liegt ein ge­sun­ke­nes Schiff so, dass die Zei­chen nicht auf ihm an­ge­bracht wer­den kön­nen, so müs­sen sie in an­de­rer ge­eig­ne­ter Wei­se ge­setzt wer­den.

28 Zusätzliche Bestimmungen

281 Bewilligungspflichtige Veranstaltungen und Transporte

Art. 72 Nautische Veranstaltungen  

1 Wett­fahr­ten, Fest­lich­kei­ten auf dem Was­ser und sons­ti­ge Ver­an­stal­tun­gen, die zu An­samm­lun­gen von Schif­fen oder zu Ver­kehrs­be­hin­de­run­gen füh­ren kön­nen, be­dür­fen der Be­wil­li­gung der zu­stän­di­gen Be­hör­de.

2 Die Be­wil­li­gung wird nur er­teilt, wenn:

a.136
kei­ne we­sent­li­che Be­ein­träch­ti­gung der Schiff­fahrt, des Was­sers, der Fi­sche­rei oder der Um­welt zu er­war­ten ist oder die­se durch Auf­la­gen oder Be­din­gun­gen ver­hin­dert wer­den kann und die Si­cher­heit der be­tei­lig­ten Per­so­nen ge­währ­leis­tet ist;
b.
die vor­ge­schrie­be­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung ab­ge­schlos­sen ist.

3 Bei der Be­wil­li­gung von nau­ti­schen Ver­an­stal­tun­gen kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de Aus­nah­men von ein­zel­nen Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung zu­las­sen, wenn die Si­cher­heit der Schiff­fahrt nicht be­ein­träch­tigt wird.

136 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

Art. 73 Sondertransporte  

Trans­por­te mit Schif­fen oder Ver­bän­den, wel­che die Ver­kehrs­vor­schrif­ten nicht ein­hal­ten kön­nen, so­wie von schwim­men­den An­la­gen und von Schif­fen oder Schwimm­kör­pern oh­ne Schiffs­aus­weis be­dür­fen der Be­wil­li­gung der zu­stän­di­gen Be­hör­de.

Art. 74 Personentransport mit Güterschiffen  

1 Für die Be­för­de­rung von Per­so­nen mit Gü­ter­schif­fen ist ei­ne Be­wil­li­gung der zu­stän­di­gen Be­hör­de er­for­der­lich.

2 Die Be­wil­li­gung darf nur er­teilt wer­den, wenn:

a.
die bun­des­recht­li­chen Be­stim­mun­gen über den ge­werbs­mäs­si­gen Per­so­nen­trans­port nicht ver­letzt wer­den;
b.
die für die Si­cher­heit der Per­so­nen not­wen­di­gen Be­din­gun­gen er­füllt sind;
c.
die Be­stim­mun­gen des Ge­wäs­ser­schut­zes ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen;
d.
die vor­ge­schrie­be­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung ab­ge­schlos­sen wur­de;
e.137
der Schiffs­füh­rer im Be­sitz des Füh­rer­aus­wei­ses der Ka­te­go­rie B ist. Der Aus­weis muss die­je­ni­ge Un­ter­ka­te­go­rie bein­hal­ten, die zur Füh­rung der auf dem be­tref­fen­den Gü­ter­schiff be­an­trag­ten Per­so­nen­zahl er­for­der­lich ist.

137Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991 (AS 1992 219). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

Art. 75 Transport wassergefährdender Güter 138  

1 Der Trans­port was­ser­ge­fähr­den­der Gü­ter ist ver­bo­ten. Als was­ser­ge­fähr­dend gel­ten Gü­ter, die:

a.
als ge­fähr­li­che Gü­ter ge­mä­ss RID139 gel­ten; oder
b.
schäd­li­che Ver­än­de­run­gen der phy­si­ka­li­schen oder che­mi­schen Be­schaf­fen­heit des Was­sers be­wir­ken oder die dar­in vor­kom­men­den Le­be­we­sen schä­di­gen kön­nen, ins­be­son­de­re flüs­si­ge Brenn- und Treib­stof­fe so­wie flüs­si­ge, fes­te und gas­för­mi­ge Che­mi­ka­li­en.

2 Von die­sem Ver­bot aus­ge­nom­men sind fol­gen­de Trans­por­te auf:

a.
Schif­fen: Be­för­de­rung be­grenz­ter Men­gen nach Ka­pi­tel 7.6 RID in Räu­men, die Fahr­gäs­ten nicht zu­gäng­lich sind, oder als Hand­ge­päck be­zie­hungs­wei­se Rei­se­ge­päck nach Ka­pi­tel 7.7 RID;
b.
Fäh­ren: Be­för­de­rung von Mo­tor­fahr­zeu­gen und ih­ren An­hän­gern oder an­de­ren Trans­port­mit­teln, die der Ver­ord­nung vom 29. No­vem­ber 2002140 über die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter auf der Stras­se ent­spre­chen, auf den Fähr­stre­cken:
1.
Hor­gen–Mei­len,
2.
Be­cken­ried–Ger­sau.

3 Für Schiff­fahrts­un­ter­neh­men, die was­ser­ge­fähr­den­de Gü­ter trans­por­tie­ren, gel­ten die Ka­pi­tel 1.3 und 1.4 RID sinn­ge­mä­ss.

4 Für die Be­för­de­rung was­ser­ge­fähr­den­der Gü­ter auf Fäh­ren ist Teil 4 RID über die Ver­wen­dung von Ver­pa­ckun­gen und Tanks zu be­ach­ten.

138 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. II 3 der V vom 31. Okt. 2012 über die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter mit Ei­sen­bah­nen und Seil­bah­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6541).

139 Das RID (An­hang C zum Über­ein­kom­men vom 9. Mai 1980 über den in­ter­na­tio­na­len Ei­sen­bahn­ver­kehr; CO­TIF; SR 0.742.403.12) wird we­der in der AS noch in der SR ver­öf­fent­licht. Se­pa­rat­dru­cke mit Ein­schluss der Än­de­run­gen kön­nen beim Bun­des­amt für Bau­ten und Lo­gis­tik, Ver­kauf Bun­de­spu­bli­ka­tio­nen, 3003 Bern oder di­rekt bei der Zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­ti­on für den in­ter­na­tio­na­len Ei­sen­bahn­ver­kehr (OTIF) be­zo­gen wer­den, www.otif.org.

140 SR 741.621

282 Verhalten der Fischer und Taucher

Art. 76 Fischen  

1 Fischnet­ze, Reu­sen und an­de­re Fi­sche­rei­ge­rä­te, wel­che die Schiff­fahrt:

a.
be­hin­dern kön­nen, müs­sen durch Schwimm­kör­per be­zeich­net sein, de­ren ei­ne Hälf­te rot, de­ren an­de­re Hälf­te weiss ist;
b.
nicht be­hin­dern, dür­fen nur mit Schwimm­kör­pern be­zeich­net sein, die mit den Schiff­fahrts­zei­chen nicht ver­wech­selt wer­den kön­nen.

2 Fischnet­ze, Reu­sen und an­de­re Fi­sche­rei­ge­rä­te dür­fen die Schiff­fahrt an fol­gen­den Stel­len nicht be­hin­dern:

a.
auf den Fahr­li­ni­en der Vor­rang­schif­fe in der Nä­he von Ha­fen­ein­fahr­ten und von Lan­des­tel­len von Fahr­gast­schif­fen;
b.
in Eng­stel­len des Fahr­was­sers.141

141 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 77 Baden und Tauchen 142  

1 Aus­ser­halb be­hörd­lich be­wil­lig­ter und als sol­che ge­kenn­zeich­ne­ter Was­ser­flä­chen ist das Ba­den im Um­kreis von 100 m um Ha­fen­ein­fahr­ten und Lan­des­tel­len der Fahr­gast­schif­fe ver­bo­ten. Dies gilt auch für sons­ti­ge Ha­fen­ein­fahr­ten, wenn da­durch die Schiff­fahrt be­ein­träch­tigt wird.

2 Es ist ver­bo­ten, un­be­fugt an Schif­fe in Fahrt her­an­zu­sch­wim­men, sich dar­an fest­zu­hal­ten oder sich ih­nen zu nä­hern.

3 Sport­tau­chen ist ver­bo­ten:

a.143
auf den Fahr­li­ni­en der Kurs­schif­fe;
b.
in en­gem Fahr­was­ser;
c.
bei Ha­fen­ein­fahr­ten;
d.
in der Nä­he von be­hörd­lich zu­ge­las­se­nen Lie­ge­plät­zen;
e.
im Um­kreis von 100 m um be­hörd­lich be­wil­lig­te Lan­dungs­stel­len der Kurs­schif­fe.

142 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

143 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

29 Meldungen der Polizei144

144 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Febr. 2014 (AS 2014 261).

Art. 77a Verzeigungen  

Die Po­li­zei mel­det Ver­zei­gun­gen ge­gen In­ha­ber ei­nes Füh­rer­aus­wei­ses für Schif­fe we­gen Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Schiff­fahrts­vor­schrif­ten der für den Bin­nen­schiffs­ver­kehr zu­stän­di­gen Be­hör­de des Kan­tons, in dem die fehl­ba­re Per­son ih­ren Wohn­sitz hat.

Art. 77b Verdacht auf fehlende Fahreignung  

Er­hält die Po­li­zei Kennt­nis von Tat­sa­chen, wie von schwe­rer Krank­heit oder von Süch­ten, die zur Ver­wei­ge­rung oder zum Ent­zug des Füh­rer­aus­wei­ses füh­ren kön­nen, so be­nach­rich­tigt sie die für den Bin­nen­schiffs­ver­kehr zu­stän­di­ge Be­hör­de, wel­che den Füh­rer­aus­weis aus­ge­stellt hat.

Art. 77c Schiffsmängel  

Die Po­li­zei mel­det der Zu­las­sungs­be­hör­de Schif­fe, die bei Un­fäl­len star­ke Schä­den er­lit­ten ha­ben oder bei Kon­trol­len er­heb­li­che Män­gel auf­wie­sen.

Art. 77d Diplomaten und Personen mit ähnlichem Status  

1 Die Po­li­zei mel­det fest­ge­stell­te Wi­der­hand­lun­gen von Füh­rern mit di­plo­ma­ti­schen oder kon­su­la­ri­schen Vor­rech­ten und Im­mu­ni­tä­ten un­ver­züg­lich dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten. Das­sel­be gilt, wenn nach Ar­ti­kel 40o die Füh­rung des Schif­fes ver­hin­dert wer­den muss­te.

2 Die Mel­dung er­folgt un­ter An­ga­be des Schif­fes und der Per­so­na­li­en des Füh­rers.

3 Zulassungsbestimmungen

31 Schiffsführer

Art. 78 Allgemeines  

1 Zur Füh­rung ei­nes Schif­fes ist ein Füh­rer­aus­weis er­for­der­lich, wenn:

a.
die An­triebs­leis­tung 6 kW über­steigt;
b.
die Se­gel­flä­che nach An­hang 12 mehr als 15m2 be­trägt.

2 Der Füh­rer ei­nes Schif­fes mit Ma­schi­nen­an­trieb muss min­des­tens 14 Jah­re alt sein.

311 Führerausweis

Art. 79 Ausweiskategorien 145  

1 Der Füh­rer­aus­weis wird für fol­gen­de Ka­te­go­ri­en er­teilt:

Ka­te­go­rie A:
Schif­fe mit Ma­schi­nen­an­trieb, so­weit sie nicht un­ter die Ka­te­go­ri­en B und C fal­len
Ka­te­go­rie B:
Fahr­gast­schif­fe
Ka­te­go­rie C:
Gü­ter­schif­fe mit Ma­schi­nen­an­trieb, Schub­schif­fe und Schlep­per
Ka­te­go­rie D:
Se­gel­schif­fe
Ka­te­go­rie E:
Schif­fe von be­son­de­rer Bau­art

1bis Die Aus­wei­se der Ka­te­go­rie B sind in Un­ter­ka­te­go­ri­en auf­ge­teilt. Die­se rich­ten sich nach den Be­stim­mun­gen des Ar­ti­kels 45 der Schiff­bau­ver­ord­nung vom 14. März 1994146 und den da­zu­ge­hö­ren­den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen des De­par­te­men­tes.147

2 Mit ei­nem ent­spre­chen­den Ein­trag im Füh­rer­aus­weis be­rech­tigt:

a.148
der Füh­rer­aus­weis der Ka­te­go­rie B ein­sch­liess­lich al­ler Un­ter­ka­te­go­ri­en zum Füh­ren von Schif­fen der Ka­te­go­rie A. Be­rech­tigt der Aus­weis der Ka­te­go­rie B zum Füh­ren von Schif­fen mit mehr als 60 Per­so­nen, so gilt er auch zum Füh­ren von Schif­fen der Ka­te­go­rie C;
b.
der Füh­rer­aus­weis der Ka­te­go­rie C zum Füh­ren von Schif­fen der Ka­te­go­rie A.

3 Schiffs­füh­rer von Schif­fen, die für den ge­werbs­mäs­si­gen Per­so­nen­trans­port von bis zu zwölf Fahr­gäs­ten ge­mä­ss Ein­trag im Schiffs­aus­weis zu­ge­las­sen sind, müs­sen, ent­spre­chend der An­triebs­art des Schif­fes, über einen Füh­rer­aus­weis der Ka­te­go­ri­en A, D oder E ver­fü­gen. In Zwei­fels­fäl­len legt die zu­stän­di­ge Be­hör­de die er­for­der­li­che Aus­weis­ka­te­go­rie fest.149

4 In­ha­ber von Füh­rer­aus­wei­sen der Ka­te­go­ri­en A, B oder C dür­fen mo­to­ri­sier­te Se­gel­schif­fe mit mehr als 15 m2 Se­gel­flä­che füh­ren, so­fern sie nur un­ter Mo­tor fah­ren.

5 In­ha­ber ei­nes Füh­rer­aus­wei­ses der Ka­te­go­rie D dür­fen mo­to­ri­sier­te Se­gel­schif­fe mit mehr als 6 kW An­triebs­leis­tung füh­ren, so­fern sie nur un­ter Se­gel fah­ren.

145Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

146 SR 747.201.7

147 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

148 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

149 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

Art. 79a Geltungsbereich des Radarpatentes und der Radarfahrtberechtigung 150  

1 Das amt­li­che Ra­dar­pa­tent gilt in der Schweiz ein­sch­liess­lich der Grenz­ge­wäs­ser, so­weit in in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­run­gen oder in dar­auf be­ru­hen­den Be­stim­mun­gen über die Schiff­fahrt auf sol­chen Ge­wäs­sern kei­ne ab­wei­chen­den Vor­schrif­ten für die Schiffs­füh­rer be­ste­hen.

2 Die amt­li­che Ra­dar­fahrt­be­rech­ti­gung gilt nur auf den Ge­wäs­sern, für die der Schiffs­füh­rer ge­prüft wur­de, so­weit in in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­run­gen oder in dar­auf be­ru­hen­den Be­stim­mun­gen über die Schiff­fahrt auf sol­chen Ge­wäs­sern kei­ne ab­wei­chen­den Vor­schrif­ten für die Schiffs­füh­rer be­ste­hen.

150 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014 (AS 2014 261). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 80 Auflagen und Beschränkungen  

1 Der Füh­rer­aus­weis kann mit Auf­la­gen (Bril­len­tra­gen usw.) ver­bun­den wer­den.

2 Der Aus­weis der Ka­te­go­rie A kann auf Se­gel­schif­fe mit Mo­tor, der­je­ni­ge der Ka­te­go­rie E auf ei­ne be­stimm­te Schiffs­art be­schränkt wer­den.

Art. 81 Geltungsbereich 151  

1 Die Füh­rer­aus­wei­se der Ka­te­go­ri­en A, C, D und E gel­ten auf al­len für die Schiff­fahrt zu­ge­las­se­nen Ge­wäs­sern. Sie gel­ten auch auf den Grenz­ge­wäs­sern, so­weit in völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen oder dar­auf be­ru­hen­de Be­stim­mun­gen über die Schiff­fahrt auf sol­chen Ge­wäs­sern kei­ne stren­ge­ren Vor­schrif­ten für die Zu­las­sung der Schiffs­füh­rer be­ste­hen.

2 Der Füh­rer­aus­weis der Ka­te­go­rie B gilt nur auf den Ge­wäs­sern, für die der Schiffs­füh­rer ge­prüft wur­de.

3 Der Gel­tungs­be­reich ist im Füh­rer­aus­weis ein­zu­tra­gen, wenn er ein­ge­schränkt ist oder wenn ein völ­ker­recht­li­cher Ver­trag oder dar­auf be­ru­hen­de Vor­schrif­ten für die Be­rech­ti­gung zum Füh­ren von Schif­fen auf ei­nem be­stimm­ten Grenz­ge­wäs­ser einen ent­spre­chen­den Ein­trag vor­schrei­ben.

151Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 82 Allgemeine Voraussetzungen  

1 Das Min­destal­ter für die Er­lan­gung ei­nes Füh­rer­aus­wei­ses be­trägt:

a.
14 Jah­re zur Füh­rung von Schif­fen der Ka­te­go­rie D;
b.
18 Jah­re zur Füh­rung von Schif­fen der Ka­te­go­rie A;
c.152
20 Jah­re zur Füh­rung von Schif­fen der Ka­te­go­rie C und E.

1bis Das Min­destal­ter für die Er­lan­gung ei­nes Füh­rer­aus­wei­ses der Ka­te­go­rie B ein­sch­liess­lich de­ren Un­ter­ka­te­go­ri­en rich­tet sich nach Ar­ti­kel 43 der Schiff­bau­ver­ord­nung vom 14. März 1994153 und den da­zu­ge­hö­ren­den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen des De­par­te­men­tes.154

1ter Ab­wei­chend von den Be­stim­mun­gen des Ab­satz 1 Buch­sta­be b be­trägt das Min­destal­ter zur Er­lan­gung ei­nes Füh­rer­aus­wei­ses zur Füh­rung von Schif­fen der Ka­te­go­rie A für An­ge­hö­ri­ge von Be­rufs­fi­schern zur Mit­hil­fe im Be­trieb so­wie von Aus­zu­bil­den­den mit gül­ti­gem Lehr­ver­trag als Be­rufs­fi­scher, Boot­bau­er oder Boot­fach­wart 16 Jah­re. Die Füh­rer­aus­wei­se dür­fen nur im Zu­sam­men­hang mit der Aus­übung der be­ruf­li­chen Tä­tig­keit wäh­rend der Ar­beits­zeit ver­wen­det wer­den. Dies ist von der aus­stel­len­den Be­hör­de im Aus­weis zu ver­mer­ken.155

2 Der Be­wer­ber um einen Füh­rer­aus­weis muss:

a.156
geis­tig und kör­per­lich zur Füh­rung ei­nes Schif­fes ge­eig­net sein, ins­be­son­de­re über ein aus­rei­chen­des Seh- und Hör­ver­mö­gen ver­fü­gen, und darf nach sei­nem bis­he­ri­gen Ver­hal­ten kei­ne cha­rak­ter­li­chen Män­gel auf­wei­sen, die ihn vor­aus­sicht­lich nicht be­fä­hi­gen, die Ver­ant­wor­tung als Schiffs­füh­rer zu tra­gen;
b.
die vor­ge­schrie­be­ne Prü­fung be­stan­den ha­ben.

2bis Das Seh- und das Hör­ver­mö­gen gel­ten als aus­rei­chend, wenn die Min­dest­an­for­de­run­gen nach An­hang 1 der Ver­kehrs­zu­las­sungs­ver­ord­nung vom 27. Ok­to­ber 1976157 (VZV) wie folgt er­füllt sind:

a.158
für das Seh­ver­mö­gen: Grup­pe 1;
b.
für das Hör­ver­mö­gen: Grup­pe 2.159

2ter Die An­for­de­run­gen an den Seh­test so­wie des­sen Gül­tig­keits­dau­er rich­ten sich nach Ar­ti­kel 9 Ab­sät­ze 1 und 3 VZV.160

3 Be­ste­hen Zwei­fel über die geis­ti­ge oder kör­per­li­che Eig­nung, kann ein ärzt­li­ches Zeug­nis ver­langt wer­den. Für die Aus­wei­se der Ka­te­go­ri­en B und C so­wie für al­le Be­wer­ber über 65 Jah­ren ist das ärzt­li­che Zeug­nis ob­li­ga­to­risch.

4 Die In­ha­ber ei­nes Füh­rer­aus­wei­ses der Ka­te­go­rie B oder C ha­ben sich bis zum vollen­de­ten 50. Al­ters­jahr al­le fünf Jah­re, vom 51. Al­ters­jahr bis zum vollen­de­ten 75. Al­ters­jahr al­le drei Jah­re und da­nach al­le zwei Jah­re ärzt­lich un­ter­su­chen zu las­sen. Die In­ha­ber ei­nes Füh­rer­aus­wei­ses al­ler üb­ri­gen Ka­te­go­ri­en ha­ben sich ab dem vollen­de­ten 75. Al­ters­jahr al­le zwei Jah­re ärzt­lich un­ter­su­chen zu las­sen.161

4bis Die ärzt­li­che Un­ter­su­chung muss un­ter der Ver­ant­wor­tung ei­nes Arz­tes nach Ar­ti­kel 5abis VZV durch­ge­führt wer­den:

a.
durch einen Arzt der Stu­fe 2 für Aus­weis­in­ha­ber der Ka­te­go­rie B oder C;
b.
durch einen Arzt der Stu­fe 1 für Aus­weis­in­ha­ber al­ler üb­ri­gen Ka­te­go­ri­en.162

5 Be­wer­ber und In­ha­ber der Aus­weis­ka­te­go­ri­en B und C müs­sen die me­di­zi­ni­schen Min­dest­an­for­de­run­gen für die Grup­pe 2 nach An­hang 1 der Ver­kehrs­zu­las­sungs­ver­ord­nung vom 27. Ok­to­ber 1976163 er­fül­len.164

6165

152 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

153 SR 747.201.7

154 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

155 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

156 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

157 SR 741.51

158 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

159 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

160 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

161Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991 (AS 1992 219). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

162Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

163 SR 741.51

164Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991 (AS 1992 219). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

165 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Mai 2007 (AS 2007 2275). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, mit Wir­kung seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

Art. 83 Besondere Voraussetzungen 166  

1167

2 Der Be­wer­ber um den Füh­rer­aus­weis der Ka­te­go­rie C hat ei­ne Fahr­pra­xis von 150 Ta­gen nach­zu­wei­sen. Ist er In­ha­ber ei­nes Aus­wei­ses der Ka­te­go­rie B für Schif­fe mit we­ni­ger als 60 Per­so­nen, ge­nü­gen zehn Ta­ge.

3 Die Fahr­pra­xis muss auf ei­nem Schiff der­je­ni­gen Ka­te­go­rie ge­leis­tet wor­den sein, zu des­sen Füh­rung der Füh­rer­aus­weis be­rech­ti­gen soll. Sie ist an­hand ei­nes Schiffs­dienst­bu­ches oder ei­ner an­de­ren Ur­kun­de (z. B. Be­stä­ti­gung des Ar­beit­ge­bers oder Schiffs­hal­ters) nach­zu­wei­sen. Als Fahr­zeit wird die Zeit an­er­kannt, wäh­rend wel­cher sich der Be­wer­ber auf ei­nem im Ein­satz ste­hen­den Fahr­zeug be­fin­det und mit den Auf­ga­ben der Schiffs­füh­rung ver­traut ge­macht wird. Ein Tag wird an­ge­rech­net, wenn die Aus­bil­dungs- bzw. Fahr­zeit an Bord ei­nes Schif­fes in Be­trieb an die­sem Tag min­des­tens fünf Stun­den be­trägt.

4 Für die Füh­rer von Fahr­gast­schif­fen gel­ten die Be­stim­mun­gen der Schiff­bau­ver­ord­nung vom 14. März 1994168 und die da­zu­ge­hö­ren­den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen des De­par­te­men­tes.169

166Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

167 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

168 SR 747.201.7

169 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

Art. 84 Ausfertigung  

1 Der Füh­rer­aus­weis ist nach den Mus­tern in An­hang 5 aus­zu­stel­len. Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (De­par­te­ment) legt Form und In­halt des Füh­rer­aus­wei­ses in An­hang 5 fest.170

2 So­weit nicht der Bund zu­stän­dig ist, wird der Füh­rer­aus­weis, das amt­li­che Ra­dar­pa­tent oder die amt­li­che Ra­dar­fahrt­be­rech­ti­gung durch den Kan­ton aus­ge­stellt, in dem der Be­wer­ber sei­nen Wohn­sitz hat oder sich stän­dig auf­hält. Be­steht im Wohn­sitz- oder Auf­ent­halts­kan­ton kei­ne Mög­lich­keit zum Er­halt von Aus­wei­sen, Ra­dar­pa­ten­ten oder Ra­dar­fahrt­be­rech­ti­gun­gen, so ist der Stand­ort­kan­ton des Schif­fes zu­stän­dig. Fehlt ein sol­cher, so wird der Aus­weis, das Ra­dar­pa­tent oder die Ra­dar­fahrt­be­rech­ti­gung von dem durch den Be­wer­ber ge­wähl­ten Kan­ton aus­ge­stellt.171

2bis Je­de na­tür­li­che Per­son kann höchs­tens einen Schiffs­füh­rer­aus­weis nach die­ser Ver­ord­nung be­sit­zen.172

3 Ver­legt der In­ha­ber ei­nes Füh­rer­aus­wei­ses, der durch ei­ne kan­to­na­le Be­hör­de aus­ge­stellt wur­de, sei­nen Wohn­sitz in einen an­de­ren Kan­ton, so hat er den Aus­weis in­nert 14 Ta­gen ge­gen einen sol­chen des neu­en Wohn­sitz­kan­tons um­zut­au­schen.

4 Auf An­trag stellt die zu­stän­di­ge Be­hör­de für ver­lo­re­ne Füh­rer­aus­wei­se ein Du­pli­kat aus, das als sol­ches be­zeich­net wird. Der In­ha­ber hat das Du­pli­kat der aus­stel­len­den Be­hör­de un­auf­ge­for­dert zu­rück­zu­ge­ben, wenn er das Ori­gi­nal wie­der auf­fin­det.

170Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 3221).

171Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

172 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014 (AS 2014 261). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 85 Änderungen und Ergänzungen  

1 Än­de­run­gen und Er­gän­zun­gen im Füh­rer­aus­weis dür­fen nur durch die zu­stän­di­ge Be­hör­de vor­ge­nom­men wer­den.

2 Tat­sa­chen, die ei­ne Än­de­rung, Er­gän­zung oder den Er­satz ei­nes Füh­rer­aus­wei­ses er­for­dern, sind der zu­stän­di­gen Be­hör­de un­ter Vor­la­ge des Aus­wei­ses in­nert 14 Ta­gen zu mel­den.

312 Prüfung

Art. 86 Allgemeines 173  

1 Der Be­wer­ber um den Füh­rer­aus­weis hat sei­ne Be­fä­hi­gung in ei­ner theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Prü­fung nach An­hang 19 nach­zu­wei­sen. Sie wird von Ex­per­ten, die von der zu­stän­di­gen Be­hör­de be­stimmt wer­den, ab­ge­nom­men.

2 Auf be­grün­de­tes Ge­such kann die Füh­rer­prü­fung mit Ein­wil­li­gung der nach Ar­ti­kel 84 Ab­satz 2 zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de in ei­nem an­de­ren Kan­ton ab­ge­legt wer­den.174

3 Die Zu­las­sung zur Prü­fung so­wie der Um­fang der theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Prü­fung für Aus­wei­se der Ka­te­go­rie B ein­sch­liess­lich der Un­ter­ka­te­go­ri­en rich­ten sich nach den Ar­ti­keln 43 und 45 der Schiff­bau­ver­ord­nung vom 14. März 1994175 und den da­zu­ge­hö­ren­den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen des De­par­te­men­tes.176

3bisund 3ter177

4 Nur ei­ne prak­ti­sche Prü­fung ha­ben ab­zu­le­gen:

a.
In­ha­ber von Füh­rer­aus­wei­sen der Ka­te­go­rie A, B und C, die sich um den Füh­­rer­aus­weis der Ka­te­go­rie D oder E be­wer­ben;
b.
In­ha­ber von Füh­rer­aus­wei­sen der Ka­te­go­rie D, die sich um den Füh­rer­aus­weis der Ka­te­go­rie A be­wer­ben;
c.
In­ha­ber von Füh­rer­aus­wei­sen der Ka­te­go­rie E, die sich um den Füh­rer­aus­weis der Ka­te­go­rie A oder D be­wer­ben.

5 Per­so­nen, die ei­ne der nach­fol­gend auf­ge­führ­ten Qua­li­fi­ka­tio­nen nach der Ver­ord­nung vom 2. Ju­ni 2010178 über das Schiffs­per­so­nal auf dem Rhein auf­wei­sen und die den Füh­rer­aus­weis der Ka­te­go­rie A er­wer­ben, ha­ben ab­wei­chend von den Be­stim­mun­gen in Ab­satz 1 le­dig­lich ei­ne theo­re­ti­sche Prü­fung ab­zu­le­gen:

a.
Ma­tro­sen nach § 3.02 Num­mer 3;
b.
Boots­män­ner nach § 3.02 Num­mer 4;
c.
Steu­er­män­ner nach § 3.02 Num­mer 5.179

173Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

174 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

175 SR 747.201.7

176 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

177 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. März 2001 (AS 2001 1089). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

178 SR 747.224.121. Der Text die­ser Ver­ord­nung wird nicht in der AS ver­öf­fent­licht. Er kann beim Bun­des­amt für Ver­kehr, Müh­le­stras­se 6, 3063It­ti­gen gra­tis ein­ge­se­hen oder im In­ter­net un­ter www.bav.ad­min.ch > Recht­li­ches > Wei­te­re Rechts­grund­la­gen und Vor­schrif­ten > In­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen > Ver­ord­nung über das Schiffs­per­so­nal auf dem Rhein oder www.ccr-zkr.org > Do­ku­men­te > ZKR Ver­ord­nun­gen > Ver­ord­nung über das Schiffs­per­so­nal auf dem Rhein (in deut­scher und fran­zö­si­scher Spra­che) ab­ge­ru­fen wer­den. Se­pa­rat­dru­cke sind beim BBL, Ver­kauf Bun­de­spu­bli­ka­tio­nen, 3003 Bern er­hält­lich.

179 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

Art. 87 Theoretische Prüfung zum Erwerb des Führerausweises 180181  

1 An der theo­re­ti­schen Prü­fung wird fest­ge­stellt, ob der Be­wer­ber die Vor­schrif­ten und Grund­la­gen der Schiffs­füh­rung kennt.182

1bis Die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den er­ar­bei­ten die Prü­fungs­fra­gen der theo­re­ti­schen Prü­fung. Sie kön­nen die­se Auf­ga­be Drit­ten über­tra­gen. Für die Theo­rie­prü­fung der Ka­te­go­ri­en A und D ist ein Mus­ter­fra­ge­bo­gen mit Er­läu­te­run­gen und ei­ner Prü­fungs­be­wer­tung zu ver­öf­fent­li­chen.183

2 Die theo­re­ti­sche Prü­fung ist er­neut ab­zu­le­gen, wenn der Be­wer­ber nicht in­nert 24 Mo­na­ten nach be­stan­de­ner Theo­rie­prü­fung die prak­ti­sche Prü­fung be­steht.184

180Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

181 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

182 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

183 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

184 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 88 Praktische Prüfung zum Erwerb des Führerausweises 185  

1 An der prak­ti­schen Prü­fung wird fest­ge­stellt, ob der Be­wer­ber ein Schiff nach den Ver­kehrs­re­geln so­wie un­ter be­son­de­ren Um­stän­den si­cher füh­ren kann.

2 Die prak­ti­sche Prü­fung ist auf ei­nem Schiff je­ner Ka­te­go­rie ab­zu­le­gen, für die der Be­wer­ber den Aus­weis er­lan­gen will.

3 Die prak­ti­sche Prü­fung der Ka­te­go­rie D wird durch­ge­führt, wenn die Wind­stär­ke nach Be­au­fort min­des­tens 2 be­trägt.186

4 Die prak­ti­sche Prü­fung kann erst nach be­stan­de­ner theo­re­ti­scher Prü­fung ab­ge­legt wer­den.187

185 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

186Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

187Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 88a Erwerb des amtlichen Radarpatentes und der amtlichen Radarfahrtberechtigung 188  

1 Wer das amt­li­che Ra­dar­pa­tent oder die amt­li­che Ra­dar­fahrt­be­rech­ti­gung er­wer­ben will, hat sei­ne Be­fä­hi­gung je in ei­ner theo­re­ti­schen und ei­ner prak­ti­schen Prü­fung nach­zu­wei­sen. Die prak­ti­sche Prü­fung kann erst nach be­stan­de­ner theo­re­ti­scher Prü­fung ab­ge­legt wer­den.

2 Zur Prü­fung für das amt­li­che Ra­dar­pa­tent wird nur zu­ge­las­sen, wer einen ent­spre­chen­den Aus­bil­dungs­kurs ab­sol­viert hat. Aus­bil­dungs­kur­se und Prü­fun­gen für das amt­li­che Ra­dar­pa­tent wer­den von Or­ga­ni­sa­tio­nen durch­ge­führt, die vom Bun­des­amt für Ver­kehr (BAV) an­er­kannt wor­den sind. Das BAV er­lässt ei­ne Richt­li­ne mit An­for­de­run­gen an die Or­ga­ni­sa­ti­on, an die Aus­bil­dungs- und an die Prü­fungs­in­hal­te.

3 Zur Prü­fung für die amt­li­che Ra­dar­fahrt­be­rech­ti­gung wird nur zu­ge­las­sen, wer einen ent­spre­chen­den Aus­bil­dungs­kurs ab­sol­viert hat. Der Aus­bil­dungs­kurs ist bei ei­nem ge­eig­ne­ten Un­ter­neh­men un­ter Lei­tung ei­nes In­struk­tors zu ab­sol­vie­ren, der In­ha­ber ei­nes amt­li­chen Ra­dar­pa­ten­tes ist. Die Prü­fung wird vom ent­spre­chen­den In­struk­tor des Un­ter­neh­mens ab­ge­nom­men.

4 Über die Prü­fun­gen ist ein Pro­to­koll zu er­stel­len und der für die Aus­stel­lung der Ra­dar­pa­ten­te oder der Ra­dar­fahrt­be­rech­ti­gun­gen zu­stän­di­gen Be­hör­de vor­zu­le­gen. Das amt­li­che Ra­dar­pa­tent und die amt­li­che Ra­dar­fahrt­be­rech­ti­gung wer­den durch Ein­trag im Schiffs­füh­rer­aus­weis er­teilt.

188 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

Art. 89 Wiederholung der Prüfung  

1 Wer die theo­re­ti­sche oder die prak­ti­sche Prü­fung zum Er­werb des Füh­rer­aus­wei­ses, des amt­li­chen Ra­dar­pa­ten­tes oder der amt­li­chen Ra­dar­fahrt­be­rech­ti­gung nicht be­steht, kann sie wie­der­ho­len. Die Wie­der­ho­lung er­streckt sich bei der theo­re­ti­schen Prü­fung auf den ge­sam­ten Stoff; bei der prak­ti­schen Prü­fung kann sie auf den Teil be­schränkt wer­den, den der Kan­di­dat nicht be­stan­den hat.189

2 Die prak­ti­sche Prü­fung kann frü­he­s­tens nach Ab­lauf ei­nes Mo­na­tes wie­der­holt wer­den. Dies gilt nicht für mi­li­tä­ri­sche Schiffs­füh­rer­prü­fun­gen.190

189 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

190Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

313 Internationale und ausländische Dokumente

Art. 90 Ausfertigung 191  

1 Auf An­trag wird In­ha­bern schwei­ze­ri­scher Füh­rer­aus­wei­se der Ka­te­go­ri­en A, B, C und D ein in­ter­na­tio­na­les Zer­ti­fi­kat für die Füh­rer von Ver­gnü­gungs­schif­fen nach den Mus­tern 1 oder 2 in An­hang 6 von der Be­hör­de aus­ge­fer­tigt, die den na­tio­na­len Aus­weis ab­ge­ge­ben hat. Das Zer­ti­fi­kat gilt nicht als Aus­weis auf schwei­ze­ri­schen Ge­wäs­sern.

1bis Der Gül­tig­keits­be­reich des in­ter­na­tio­na­len Zer­ti­fi­ka­tes, wel­ches ge­stützt auf Füh­rer­aus­wei­se nach Ab­satz 1 aus­ge­stellt wird, ist auf schiff­ba­re Bin­nen­was­ser­stras­sen zu be­schrän­ken.192

2 Das in der Schweiz aus­ge­stell­te in­ter­na­tio­na­le Zer­ti­fi­kat ist so­lan­ge gül­tig, wie der In­ha­ber einen gül­ti­gen schwei­ze­ri­schen Schiffs­füh­rer­aus­weis vor­le­gen kann, höchs­tens aber zehn Jah­re ab sei­ner Aus­ga­be.

191 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

192 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 3221).

Art. 91 Anerkennung 193  

1 Wer sich vor­über­ge­hend in der Schweiz auf­hält, darf ein schwei­ze­ri­sches Schiff der Ka­te­go­rie füh­ren, für die er ei­nes der fol­gen­den Do­ku­men­te vor­wei­sen kann:

a.
einen na­tio­na­len Füh­rer­aus­weis;
b.
ein in­ter­na­tio­na­les Zer­ti­fi­kat, das auf der Grund­la­ge der Re­so­lu­ti­on Nr. 40 der Wirt­schafts­kom­mis­si­on der Ver­ein­ten Na­tio­nen für Eu­ro­pa aus­ge­stellt wur­de.

2 Wer sich vor­über­ge­hend in der Schweiz auf­hält, darf sein aus­län­di­sches Schiff füh­ren, wenn aus ei­nem der un­ter Ab­satz 1 ge­nann­ten Do­ku­men­te er­sicht­lich ist, dass er in sei­nem Land die­ses Schiff füh­ren darf.

3 Die in den Ab­sät­zen 1 und 2 um­schrie­be­nen Rech­te ste­hen Aus­weis­in­ha­bern zu, die das in Ar­ti­kel 82 vor­ge­schrie­be­ne Min­destal­ter er­reicht ha­ben.194

4 Die in­ter­na­tio­na­len Zer­ti­fi­ka­te müs­sen nach den Mus­tern 1 oder 2 im An­hang 6 aus­ge­fer­tigt sein.

5 Gül­ti­ge Rhein­pa­ten­te schwei­ze­ri­schen Ur­sprungs nach § 6.04 der Ver­ord­nung vom 2. Ju­ni 2010195 über das Schiffs­per­so­nal auf dem Rhein, die zur Füh­rung von Schif­fen mit Ma­schi­nen­an­trieb be­rech­ti­gen, wer­den als Füh­rer­aus­weis der Ka­te­go­ri­en A und C nach die­ser Ver­ord­nung wie folgt an­er­kannt:

a.
Das Gros­se Pa­tent, das Klei­ne Pa­tent, das Sport­pa­tent und das Be­hör­den­pa­tent gel­ten als Füh­rer­aus­weis der Ka­te­go­rie A.
b.
Das Gros­se Pa­tent gilt auch als Füh­rer­aus­weis der Ka­te­go­rie C.196

6 Gül­ti­ge Hoch­rhein­pa­ten­te schwei­ze­ri­schen Ur­sprungs nach der Ver­ord­nung vom 19. April 2002197 über die Er­tei­lung von Pa­ten­ten für den Hoch­rhein wer­den als Füh­rer­aus­weis der Ka­te­go­ri­en A und C nach die­ser Ver­ord­nung wie folgt an­er­kannt:

a.
Das Gros­se Hoch­rhein­pa­tent, das Klei­ne Hoch­rhein­pa­tent, das Sport­pa­tent für den Hoch­rhein und das Be­hör­den­pa­tent für den Hoch­rhein gel­ten als Füh­rer­aus­weis der Ka­te­go­rie A.
b.
Das Gros­se Hoch­rhein­pa­tent gilt auch als Füh­rer­aus­weis der Ka­te­go­rie C.198

193 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

194 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

195 Ab­ruf­bar auf der Web­sei­te des Bun­des­am­tes für Ver­kehr un­terwww.bav.ad­min.ch> The­men > Schiff­fahrt > in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen

196 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

197 SR 747.224.221

198 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 91a Erwerb des schweizerischen Führerausweises 199  

1 Einen schwei­ze­ri­schen Füh­rer­aus­weis be­nö­ti­gen:

a.
Per­so­nen, die seit mehr als zwölf Mo­na­ten in der Schweiz Wohn­sitz ha­ben;
b.
Per­so­nen, die in der Schweiz im­ma­tri­ku­lier­te Schif­fe der Aus­weis­ka­te­go­ri­en B, C und E ge­werbs­mäs­sig füh­ren.

2 Dem In­ha­ber ei­nes gül­ti­gen in­ter­na­tio­na­len oder aus­län­di­schen Aus­wei­ses wird durch den Wohn­sitz­kan­ton der schwei­ze­ri­sche Schiffs­füh­rer­aus­weis oh­ne theo­re­ti­sche oder prak­ti­sche Prü­fung er­teilt. Der Aus­weis muss in ei­nem Staat er­wor­ben wor­den sein, der in Be­zug auf Aus­bil­dung und Prü­fung den schwei­ze­ri­schen Be­stim­mun­gen ent­spre­chen­de An­for­de­run­gen stellt und der ge­gen­über In­ha­bern schwei­ze­ri­scher Füh­rer­aus­wei­se Ge­gen­recht hält.

3 Das Bun­des­amt für Ver­kehr führt ei­ne Lis­te die­ser Staa­ten. Es legt fest, wel­che Ka­te­go­rie ei­nes in­ter­na­tio­na­len oder aus­län­di­schen Aus­wei­ses in ei­ne ent­spre­chen­de Ka­te­go­rie ei­nes schwei­ze­ri­schen Aus­wei­ses um­ge­schrie­ben wird und ob der Gel­tungs­be­reich ein­zu­schrän­ken ist.

4 Beim Er­werb des schwei­ze­ri­schen Aus­wei­ses muss der An­trag­stel­ler die me­di­zi­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 82 er­fül­len. Er muss aus­ser­dem zum Zeit­punkt des Er­werbs des schwei­ze­ri­schen Aus­wei­ses das in Ar­ti­kel 82 vor­ge­schrie­be­ne Min­de­stal­ter für die je­wei­li­ge Aus­weis­ka­te­go­rie er­reicht ha­ben.

5 Der schwei­ze­ri­sche Aus­weis wird nur sol­chen Per­so­nen aus­ge­stellt, die zum Zeit­punkt des Er­werbs des in­ter­na­tio­na­len oder aus­län­di­schen Aus­wei­ses ih­ren Wohn­sitz in dem Staat hat­ten, in dem die Prü­fung ab­ge­legt wur­de. Im Aus­land er­wor­be­ne Aus­wei­se von Per­so­nen mit Wohn­sitz in der Schweiz kön­nen eben­falls an­er­kannt wer­den, wenn der Er­werb wäh­rend ei­nes Auf­ent­hal­tes von min­des­tens zwölf zu­sam­men­hän­gen­den Mo­na­ten im Aus­stel­ler­staat er­folg­te.

6200

199 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 8. April 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1476).

200 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, mit Wir­kung seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

Art. 91b Anerkennung anderer Radarzeugnisse 201  

1 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann auf Ge­such des In­ha­bers ei­nes aus­län­di­schen amt­li­chen Radar­zeug­nis­ses prü­fungs­frei ein amt­li­ches Ra­dar­pa­tent nach die­ser Ver­ord­nung aus­stel­len, so­fern der In­ha­ber nach­weist, dass er im Aus­stel­lungs­land des aus­län­di­schen Ra­dar­pa­ten­tes ei­ne Aus­bil­dung so­wie ei­ne theo­re­ti­sche und ei­ne prak­ti­sche Prü­fung bei ei­ner dort an­er­kann­ten Or­ga­ni­sa­ti­on oder Ver­wal­tung er­folg­reich ab­ge­legt hat und dass Aus­bil­dung, Prü­fung und Or­ga­ni­sa­ti­on die An­for­de­run­gen er­fül­len, die den­je­ni­gen nach der Richt­li­nie des BAV (Art. 88a Abs. 2) min­des­tens gleich­wer­tig sind.

2 Das BAV führt ei­ne Lis­te der aus­län­di­schen Radar­zeug­nis­se, die in Pa­ten­te nach die­ser Ver­ord­nung um­ge­schrie­ben wer­den kön­nen.

3 Amt­li­che Ra­dar­pa­ten­te, die von ei­ner Schwei­zer Be­hör­de ge­stützt auf an­de­re schiff­fahrts­recht­li­che Er­las­se aus­ge­stellt wer­den, sind amt­li­chen Ra­dar­pa­ten­ten nach die­ser Ver­ord­nung gleich­ge­stellt.

4 Amt­li­che Ra­dar­pa­ten­te nach Ab­satz 3 sind mit dem da­für vor­ge­se­he­nen Co­de im Schwei­zer Füh­rer­aus­weis ein­zu­tra­gen.

201 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014 (AS 2014 261). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

32 Schiffe

321 Schiffausweis

Art. 92 Ausweis kennzeichnungspflichtiger Schiffe 202  

Kenn­zeich­nungs­pflich­ti­ge Schif­fe (Art. 16) so­wie Schif­fe eid­ge­nös­sisch kon­zes­sio­nier­ter Schiff­fahrts­un­ter­neh­men be­nö­ti­gen einen Schiffs­aus­weis.

202 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. März 2001, in Kraft seit 1. Mai 2001 (AS 2001 1089).

Art. 93 Ausweisarten  

1 Schiffs­aus­wei­se wer­den aus­ge­stellt für:

a.
die or­dent­li­che Zu­las­sung von Schif­fen;
b.203
die Zu­las­sung von Schif­fen, für die kei­ne Zoll­ver­an­la­gung durch­ge­führt wur­de;
c.
die Zu­las­sung von Schif­fen von Un­ter­neh­mun­gen des Boot­bau­er­ge­wer­bes und des Han­dels mit Schif­fen und Schiffs­mo­to­ren (Kol­lek­tiv-Schiffs­aus­weis).204

2 Bei den Aus­wei­sen für die or­dent­li­che Zu­las­sung und bei sol­chen Schif­fen, für die kei­ne Zoll­ver­an­la­gung durch­ge­führt wur­de, wer­den un­ter­schie­den:205

a.
Schif­fe mit Ma­schi­nen­an­trieb (Mo­tor­schiff, Dampf­schiff usw.);
b.
Schif­fe oh­ne Ma­schi­nen­an­trieb (Ru­der­boot, Ped­da­lo, Leich­ter usw.);
c.
Se­gel­schif­fe (Se­gel­jol­le, Se­gel­jacht mit An­ga­be der Klas­se);
d.
Schwim­men­de Ge­rä­te (Bag­ger, He­be­bock, Kran usw.);
e.
Schif­fe be­son­de­rer Bau­art (Luft­kis­sen­boot, Trag­flü­gel­boot, Un­ter­see­boot usw.).

203 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 37 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

204Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

205 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 37 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

Art. 94 Auflagen und Beschränkungen  

1 Der Schiffs­aus­weis kann mit Auf­la­gen ver­bun­den wer­den.

2 Der Aus­weis kann auf be­stimm­te Ge­wäs­ser oder Ge­wäs­ser­ab­schnit­te be­schränkt wer­den.

3 Ein Hal­ter, der sein Schiff least, kann bei der Zu­las­sungs­stel­le mit ei­nem amt­li­chen For­mu­lar be­an­tra­gen, dass ein Hal­ter­wech­sel der Zu­stim­mung der Lea­sing­ge­sell­schaft be­darf. Die Zu­las­sungs­stel­le trägt die­se Be­schrän­kung im Schiffs­aus­weis ein und be­wahrt das For­mu­lar im Ori­gi­nal oder auf an­de­re Wei­se re­pro­du­zier­bar auf, so­lan­ge der Ein­trag be­steht.206

206 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. März 2001, in Kraft seit 1. Mai 2001 (AS 2001 1089).

Art. 95 Geltungsbereich 207  

1 Der Schiffs­aus­weis gilt un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 94 Ab­satz 2 auf al­len für die Schiff­fahrt zu­ge­las­se­nen Ge­wäs­sern, ein­sch­liess­lich der Grenz­ge­wäs­ser.208

2 Der Schiffs­aus­weis gilt je­doch nicht:

a.
auf dem Bo­den­see, dem Un­ter­see und dem Rhein bis Schaff­hau­sen für Ver­gnü­gungs­schif­fe und Sport­boo­te mit Mo­to­ren mit Ge­misch­schmie­rung und ei­ner An­triebs­leis­tung von mehr als 7,4 kW;
b.
auf dem Rhein un­ter­halb der Stras­sen­brücke Rhein­fel­den bis zur Mitt­le­ren Rhein­brücke in Ba­sel für Schif­fe mit ei­ner Was­ser­ver­drän­gung von 100 m3 und mehr oder ei­ner Län­ge von 20 m und mehr.209

3 Aus­wei­se von Schif­fen, für die kei­ne Zoll­ver­an­la­gung durch­ge­führt wur­de, blei­ben nur so lan­ge gül­tig wie die Zoll­be­wil­li­gung.210

207Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

208Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

209 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. März 2001, in Kraft seit 1. Mai 2001 (AS 2001 1089).

210 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 37 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

Art. 96 Voraussetzungen  

1 Der Schiffs­aus­weis wird er­teilt, wenn:

a.211
das Schiff den Bau­vor­schrif­ten ent­spricht;
b.212
der Haft­pflicht­ver­si­che­rungs­nach­weis nach den Ar­ti­keln 153 und 155 vor­liegt;
c.213
der schwei­ze­ri­sche Ur­sprung des Schif­fes, die Ver­zol­lung oder Ab­ga­ben­be­frei­ung nach­ge­wie­sen ist;
d.
das Schiff ge­prüft wor­den ist.

1bis Bei Sport­boo­ten gilt die Kon­for­mi­täts­er­klä­rung nach Ar­ti­kel 148j zu­sam­men mit der Be­schei­ni­gung über das Er­geb­nis der amt­li­chen Prü­fung nach Ar­ti­kel 100 Ab­satz 2 als Nach­weis, dass die Bau­vor­schrif­ten er­füllt sind.214

2 Schif­fe, die nach ih­rer Bau- oder Be­triebs­art über­wie­gend für Wohn­zwe­cke be­stimmt sind (z. B. Haus- oder Wohn­boo­te), und am­phi­bi­sche Fahr­zeu­ge sind nicht zu­ge­las­sen.

3 Für die Zu­las­sung von Schif­fen mit bis­her nicht üb­li­chen oder neu­en An­triebs- oder Bau­ar­ten trifft das De­par­te­ment die not­wen­di­gen An­ord­nun­gen.215

4 Die Eid­ge­nös­si­sche Zoll­ver­wal­tung gibt den Zu­las­sungs­be­hör­den die Schiffs­ar­ten be­kannt, für die der Nach­weis der Zoll­ver­an­la­gung oder ei­ne Be­wil­li­gung nicht er­for­der­lich ist. Für die Er­tei­lung ei­nes Kol­lek­tiv-Schiffs­aus­wei­ses ist kei­ne Be­wil­li­gung er­for­der­lich.216

5 Wird der Zu­las­sungs­stel­le ein Schiffs­aus­weis vor­ge­legt, der den Ein­trag nach Ar­ti­kel 94 Ab­satz 3 ent­hält, so ver­wei­gert sie:

a.
die An­nul­lie­rung des Schiffs­aus­wei­ses;
b.
die Aus­stel­lung ei­nes Schiffs­aus­wei­ses auf einen neu­en Hal­ter;
c.
die Lö­schung des Ein­trags.217

6 Die Ver­wei­ge­rung nach Ab­satz 5 ist hin­fäl­lig, wenn die schrift­li­che Zu­stim­mung der Lea­sing­ge­sell­schaft oder ein rechts­kräf­ti­ges Ge­richts­ur­teil über die Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se vor­liegt.218

7 Als Über­sied­lungs­gut gilt ein Schiff, wel­ches von ei­ner na­tür­li­chen Per­son, die ih­ren Wohn­sitz im Aus­land auf­gibt und in die Schweiz ver­legt, in die Schweiz ein­ge­führt wird. Als Nach­weis gilt die zoll­amt­lich ge­stem­pel­te Ko­pie der «Er­klä­rung/Ab­fer­ti­gungs­an­trag für Über­sied­lungs­gut» (For­mu­lar 18.44) der Zoll­be­hör­de. Dar­aus muss er­sicht­lich sein, dass es sich um die Ein­fuhr ei­nes Schif­fes im Rah­men der Ver­le­gung des Wohn­sit­zes vom Aus­land in das schwei­ze­ri­sche Zoll­ge­biet han­delt. Das Schiff muss von der zu­zie­hen­den Per­son im Aus­land wäh­rend min­des­tens sechs Mo­na­ten per­sön­lich be­nutzt wor­den sein. Die Ein­fuhr des Schif­fes muss in zeit­li­chem Zu­sam­men­hang mit der Wohn­sitz­ver­le­gung ste­hen. Der Nach­weis der Ein­hal­tung die­ser Be­stim­mun­gen ist durch den Schiffs­eig­ner zu füh­ren.219

211 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 8. April 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1476).

212 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

213 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

214 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Mai 2007 (AS 2007 2275). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

215Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991 (AS 1992 219). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 8. April 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1476).

216Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991 (AS 1992 219). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 37 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

217 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. März 2001, in Kraft seit 1. Mai 2001 (AS 2001 1089).

218 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. März 2001, in Kraft seit 1. Mai 2001 (AS 2001 1089).

219 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

Art. 96a Kollektiv-Schiffsausweis 220  

1 Der Kol­lek­tiv-Schiffs­aus­weis wird Per­so­nen und Un­ter­neh­mun­gen er­teilt, die:

a.
in ih­rem Be­trieb be­ruf­lich re­gel­mäs­sig Schif­fe oder Schiffs­mo­to­ren her­stel­len, da­mit han­deln, sie re­pa­rie­ren, um­bau­en oder an ih­nen ähn­li­che Ar­bei­ten vor­neh­men;
b.
nach­wei­sen kön­nen, dass ei­ne im Be­trieb tä­ti­ge Per­son die nö­ti­gen fach­­li­chen Kennt­nis­se und Er­fah­run­gen zum Füh­ren nicht­ge­prüf­ter Schif­fe be­sitzt;
c.221
ei­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung für Schif­fe mit Kol­lek­tiv-Schiffs­aus­weis mit ei­ner Min­dest­de­ckungs­s­um­me von 2 Mil­lio­nen Fran­ken je Un­fal­ler­eig­nis für Per­so­nen- und Sach­scha­den ab­ge­schlos­sen ha­ben.

2 Be­rech­tigt zum Füh­ren von Schif­fen mit Kol­lek­tiv-Schiffs­aus­wei­sen sind:

a.
In­ha­ber und An­ge­stell­te des Be­trie­bes;
b.
Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge des Be­triebs­in­ha­bers oder Be­triebs­lei­ters, wenn sie mit dem­sel­ben im glei­chen Haus­halt le­ben;
c.222
Ex­per­ten der Zu­las­sungs­be­hör­de und der Ty­pen­prüf­stel­le.

Sie müs­sen im Be­sit­ze des er­for­der­li­chen Füh­rer­aus­wei­ses sein.

3 Der Kol­lek­tiv-Schiffs­aus­weis darf nur ver­wen­det wer­den:

a.
zu Fahr­ten für die Be­he­bung von Pan­nen und zum Ab­schlep­pen;
b.
zum Über­füh­ren und Er­pro­ben von Schif­fen im Zu­sam­men­hang mit der
Ty­pen­prü­fung, den amt­li­chen Prü­fun­gen und dem Schiffs­han­del so­wie mit Re­pa­ra­tu­ren, Um­bau­ten und an­de­ren Ar­bei­ten an Schif­fen;
c.223
zu wei­te­ren un­ent­gelt­li­chen Fahr­ten, so­fern für das Schiff die Zoll­ver­an­la­gung durch­ge­führt wur­de.

4 Der In­ha­ber des Kol­lek­tiv-Schiffs­aus­wei­ses ist wie ein Hal­ter für den be­triebs­si­che­ren Zu­stand und die vor­schrifts­ge­mäs­se Aus­rüs­tung des Schif­fes ver­ant­wort­lich.

220Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

221 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 8. April 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1476).

222 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. März 2001, in Kraft seit 1. Mai 2001 (AS 2001 1089).

223 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 37 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

Art. 97 Ausfertigung  

1 Der Schiffs­aus­weis ist nach dem Mus­ter 1 oder 2 von An­hang 7 aus­zu­stel­len. Das De­par­te­ment legt die Form und den In­halt des Schiffs­aus­wei­ses in An­hang 7 fest.224

2 So­weit nicht der Bund zu­stän­dig ist, wird der Schiffs­aus­weis durch den Kan­ton aus­ge­stellt, in dem das Schiff sei­nen Stand­ort hat. Der Stand­ort ist in der Re­gel der be­hörd­lich be­wil­lig­te Lie­ge­platz. Fehlt ein sol­cher, so gilt der Ort, wo das Schiff vor­wie­gend ver­wen­det wird. Trifft we­der das ei­ne noch das an­de­re zu, so gilt der Ort, wo sich das Schiff üb­li­cher­wei­se vor und nach der Ver­wen­dung be­fin­det.

3 Wird der Stand­ort ei­nes Schif­fes in einen an­de­ren Kan­ton ver­legt oder wech­selt der Ei­gen­tü­mer oder Hal­ter, ist ein neu­er Aus­weis aus­zu­stel­len.

4 Auf An­trag stellt die zu­stän­di­ge Be­hör­de für ver­lo­re­ne Schiffs­aus­wei­se ein Du­pli­kat aus, das als sol­ches be­zeich­net wird. Der In­ha­ber hat das Du­pli­kat der aus­stel­len­den Be­hör­de un­auf­ge­for­dert zu­rück­zu­ge­ben, wenn er das Ori­gi­nal wie­der auf­fin­det.

5 Der Kol­lek­tiv-Schiffs­aus­weis wird vom Kan­ton, in dem das Un­ter­neh­men sei­nen Sitz hat, auf das Un­ter­neh­men oder sei­nen ver­ant­wort­li­chen Lei­ter aus­ge­stellt.225

6 Sind meh­re­re Per­so­nen Hal­ter ei­nes Schif­fes, so ha­ben sie ge­gen­über den Zu­las­sungs­be­hör­den ei­ne ver­ant­wort­li­che Per­son zu be­zeich­nen, die im Schiffs­aus­weis als Hal­ter ein­ge­tra­gen wird.226

224 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

225Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

226 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. März 2001, in Kraft seit 1. Mai 2001 (AS 2001 1089).

Art. 98 Änderungen und Ergänzungen  

1 Än­de­run­gen und Er­gän­zun­gen im Schiffs­aus­weis dür­fen nur durch die zu­stän­di­ge Be­hör­de vor­ge­nom­men wer­den.

2 Tat­sa­chen, die ei­ne Än­de­rung, Er­gän­zung oder den Er­satz ei­nes Schiffs­aus­wei­ses er­for­dern, sind der zu­stän­di­gen Be­hör­de un­ter Vor­la­ge des Aus­wei­ses in­nert 14 Ta­gen zu mel­den.

322 Prüfung

Art. 99 Allgemeines 227  

1 Für die Prü­fung ist das Schiff in der Re­gel im Was­ser und in un­be­la­de­nem Zu­stand vor­zu­füh­ren. Es muss sau­ber und in al­len we­sent­li­chen Tei­len zu­gäng­lich sein.228

2 Die mit der Vor­füh­rung des Schif­fes be­auf­trag­ten Per­so­nen ha­ben bei der Prü­fung un­ent­gelt­lich die not­wen­di­ge Hil­fe zu leis­ten und das nö­ti­ge Ma­te­ri­al un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung zu stel­len.

3 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann ver­lan­gen, dass ge­schlos­se­ne Räu­me zu­gäng­lich ge­macht wer­den, wenn es die Si­cher­heit oder der Um­welt­schutz er­for­dert.

227Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

228 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 8. April 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1476).

Art. 100 Amtliche Abnahmeprüfung 229  

1 Schif­fe sind vor der erst­ma­li­gen Er­tei­lung ei­nes Schiffs­aus­wei­ses ein­zeln amt­lich zu prü­fen. Bei der Prü­fung wird fest­ge­stellt, ob das Schiff den Bau­vor­schrif­ten ent­spricht. Bei Se­gel­schif­fen ist die Se­gel­flä­che nach An­hang 12 zu er­mit­teln.

2 Bei Sport­boo­ten wird im Rah­men der amt­li­chen Prü­fung nach dem Pro­gramm in An­hang 32 ge­prüft, ob die Be­stim­mun­gen der Ar­ti­kel 107 Ab­satz 1, 108 und 109a ein­ge­hal­ten sind. Von der Über­prü­fung der Ein­hal­tung der Ver­kehrs­vor­schrif­ten nach Ar­ti­kel 107 Ab­satz 1 sind die Be­stim­mun­gen der Ar­ti­kel 18a, 18b, 19, 24 und 25 aus­ge­nom­men.230

3 Von der ein­zel­nen amt­li­chen Prü­fung sind al­le in der Schweiz ty­pen­ge­prüf­ten Schif­fe be­freit.231

4 Für je­des Schiff nach Ab­satz 3 ist das Ab­nah­me­pro­to­koll nach An­hang 33 zu er­stel­len. Die­ses so­wie die Pro­to­kol­le nach An­hang 32 sind von der Be­hör­de wäh­rend 25 Jah­ren seit der erst­ma­li­gen Aus­stel­lung ei­nes Schiffs­aus­wei­ses im Ori­gi­nal oder auf an­de­re Wei­se re­pro­du­zier­bar auf­zu­be­wah­ren.

5 Bei mo­to­ri­sier­ten und in der Schweiz ty­pen­ge­prüf­ten Schif­fen mit ei­ner Ge­samt­leis­tung al­ler An­triebs­mo­to­ren von mehr als 40 kW, die nicht über ein Ge­räusch­mess­pro­to­koll ver­fü­gen, be­schränkt sich die Prü­fung auf die Ge­räusche­mis­sio­nen nach An­hang 10.232

229 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. März 2001, in Kraft seit 1. Mai 2001 (AS 2001 1089).

230 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

231 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

232 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

Art. 100a Ausfertigung des Abnahmeprotokolls 233  

1 Die Be­hör­de kann die Aus­fer­ti­gung des Ab­nah­me­pro­to­kolls für die erst­ma­li­ge Er­tei­lung ei­nes Schiffs­aus­wei­ses von Sport­boo­ten oder Ver­gnü­gungs­schif­fen nach An­hang 33 auf Ge­such hin an Per­so­nen oder Un­ter­neh­mun­gen de­le­gie­ren, so­fern die­se In­ha­be­rin ei­nes Kol­lek­tiv-Schiffs­aus­wei­ses sind und ei­ne ein­wand­freie Kon­trol­le und Über­prü­fung des Sport­boo­tes oder Ver­gnü­gungs­schif­fes ge­währ­leis­ten kön­nen.234

2 Die er­mäch­tig­te Per­son oder Un­ter­neh­mung hat auf dem Ab­nah­me­pro­to­koll zu be­stä­ti­gen, dass sie die Punk­te ge­mä­ss Prüf­pro­gramm für Sport­boo­te oder Ver­gnü­gungs­schif­fe kon­trol­liert hat und die er­for­der­li­chen Do­ku­men­te und Pro­to­kol­le vor­han­den sind. Die Be­hör­de führt Stich­pro­ben durch. Sie kann die Er­mäch­ti­gung ent­zie­hen, wenn schwe­re oder wie­der­hol­te Män­gel fest­ge­stellt wer­den.235

3 Elek­tri­sche An­la­gen und In­stal­la­tio­nen auf Schif­fen, aus­ge­nom­men auf Sport­boo­ten, die über ei­ne Kon­for­mi­täts­er­klä­rung nach Ar­ti­kel 148j ver­fü­gen, un­ter­lie­gen der Kon­trol­le des Eid­ge­nös­si­schen Stark­stro­m­in­spek­to­ra­tes.236

4 Flüs­sig­gas­an­la­gen auf Schif­fen, aus­ge­nom­men auf Sport­boo­ten, die über ei­ne Kon­for­mi­täts­er­klä­rung nach Ar­ti­kel 148j ver­fü­gen, sind durch Sach­ver­stän­di­ge nach der von der Eid­ge­nös­si­schen Ko­or­di­na­ti­ons­kom­mis­si­on für Ar­beits­si­cher­heit (EKAS) nach Ar­ti­kel 129 Ab­satz 6 er­las­se­nen Richt­li­nie zu prü­fen.237

5 Über die Kon­trol­len und Prü­fun­gen nach den Ab­sät­zen 3 und 4 ist der Be­hör­de ei­ne Be­schei­ni­gung vor­zu­le­gen.

233 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. März 2001, in Kraft seit 1. Mai 2001 (AS 2001 1089).

234 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

235 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

236 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

237 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

Art. 101 Periodische Prüfung  

1 Bei zu­ge­las­se­nen Schif­fen sind in re­gel­mäs­si­gen Zeitab­stän­den Nach­prü­fun­gen vor­zu­neh­men. Die Fris­ten für die Nach­prü­fun­gen be­tra­gen:

a.
bei Schif­fen oh­ne Ma­schi­nen­an­trieb sechs Jah­re;
b.
bei Miet­schif­fen zwei Jah­re;
c.
bei Rafts, Gü­ter­schif­fen so­wie bei an­de­ren Schif­fen drei Jah­re.238

2 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann in be­son­de­ren Fäl­len so­wie für be­stimm­te An­la­gen an­de­re Fris­ten fest­le­gen.239

3 Die Fris­ten für die Nach­prü­fung von Flüs­sig­gas­an­la­gen auf zu­ge­las­se­nen Schif­fen rich­ten sich nach der von der EKAS nach Ar­ti­kel 129 Ab­satz 6 er­las­se­nen Richt­li­nie.240

4 Die Fris­ten für die Nach­prü­fung von elek­tri­schen An­la­gen auf zu­ge­las­se­nen
Schif­fen rich­ten sich nach den eid­ge­nös­si­schen Vor­schrif­ten über die Stark- und Schwach­stro­man­la­gen.241

4bis Feu­er­lö­scher oder Feu­er­lösch­an­la­gen sind in den vom Her­stel­ler an­ge­ge­be­nen Fris­ten pe­ri­odisch zu über­prü­fen und zu war­ten. Die Frist darf drei Jah­re nicht über­stei­gen.242

5 Bei Ver­gnü­gungs­schif­fen und Sport­boo­ten fin­det die pe­ri­odi­sche Prü­fung im Was­ser statt. Die zu­stän­di­ge Be­hör­de ist be­rech­tigt, die Prü­fung die­ser Schif­fe an Land zu ver­lan­gen.243

6 Bei al­len an­de­ren Schif­fen legt die zu­stän­di­ge Be­hör­de fest, ob die pe­ri­odi­sche Prü­fung an Land oder im Was­ser statt­fin­det.244

238 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

239Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

240 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. März 2001 (AS 2001 1089). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

241 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. März 2001, in Kraft seit 1. Mai 2001 (AS 2001 1089).

242 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

243 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

244 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

Art. 102 Sonderprüfung 245  

Nach je­der we­sent­li­chen Ver­än­de­rung oder In­stand­set­zung, wel­che die Fes­tig­keit des Schiffs­kör­pers, die im Schiffs­aus­weis an­ge­ge­be­nen Merk­ma­le, die Sta­bi­li­tät oder die Si­cher­heit be­ein­flusst, muss der Ei­gen­tü­mer oder Hal­ter das Schiff vor der Wie­de­rin­ver­kehrs­et­zung er­neut prü­fen las­sen.

245Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 103 Prüfung von Amtes wegen  

Er­ge­ben sich Zwei­fel, ob ein Schiff den Vor­schrif­ten ent­spricht, kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de von Am­tes we­gen ei­ne Prü­fung an­ord­nen.

Art. 104 Massnahmen bei Feststellung von Mängeln  

Wer­den bei ei­nem Schiff Män­gel fest­ge­stellt, so kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de die Wei­ter­ver­wen­dung des Schif­fes be­schrän­ken oder ver­bie­ten, den Schiffs­aus­weis zu­rück­be­hal­ten oder das Schiff aus dem Ver­kehr zie­hen, bis die Be­sei­ti­gung der Män­gel nach­ge­wie­sen ist.

323 Ausländische Schiffe

Art. 105 Kennzeichen- und Bewilligungspflicht  

1 Für Schif­fe mit aus­län­di­schem Stand­ort gilt die Kenn­zei­chen­pflicht nach Ar­ti­kel 16 un­ein­ge­schränkt.

2 Zum Ein­set­zen oder Sta­tio­nie­ren von Schif­fen mit aus­län­di­schem Stand­ort auf öf­fent­li­chen Ge­wäs­sern ist ei­ne Be­wil­li­gung er­for­der­lich. Sie wird durch den Kan­ton er­teilt, auf des­sen Ge­biet das aus­län­di­sche Schiff nach dem Grenz­über­tritt erst­mals ein­ge­setzt oder sta­tio­niert wird.246

3 Die Be­wil­li­gung gilt vom Aus­stel­lungs­da­tum bis zum En­de des fol­gen­den Mo­nats auf al­len für die Schiff­fahrt zu­ge­las­se­nen Ge­wäs­sern.247 Vor­be­hal­ten blei­ben all­ge­mei­ne Be­schrän­kun­gen nach kan­to­na­lem oder in­ter­na­tio­na­lem Recht auf be­stimm­ten Ge­wäs­sern. Die Be­wil­li­gung darf in­ner­halb ei­nes Ka­len­der­jah­res nicht er­neu­ert wer­den.

4 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann für Schif­fe, die an nau­ti­schen Ver­an­stal­tun­gen teil­neh­men, Aus­nah­men von den Ab­sät­zen 1 und 2 ge­stat­ten.

246 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. März 2001, in Kraft seit 1. Mai 2001 (AS 2001 1089).

247Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 106 Voraussetzungen und Ausfertigung  

1 Die Be­wil­li­gung für Schif­fe mit aus­län­di­schem Stand­ort wird er­teilt, wenn:

a.
das Schiff so ge­baut und aus­ge­rüs­tet ist, dass die Ver­kehrs­vor­schrif­ten be­folgt wer­den kön­nen;
b.248
kei­ne we­sent­li­chen Ge­wäs­ser­ver­un­rei­ni­gun­gen und Emis­sio­nen zu er­war­ten sind;
c.249
der Ei­gen­tü­mer oder Hal­ter einen na­tio­na­len Füh­rer­schein, ein in­ter­na­tio­na­les Zer­ti­fi­kat für die Füh­rung von Ver­gnü­gungs­schif­fen oder Sport­boo­ten im Sin­ne der Be­stim­mun­gen des Ar­ti­kels 91 Ab­satz 1 Buch­sta­be b vor­wei­sen kann;
d.250der vor­ge­schrie­be­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rungs­nach­weis oder ei­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rungs­po­li­ce mit Prä­mi­en­quit­tung für das lau­fen­de Jahr vor­liegt,

wel­che die in der Schweiz vor­ge­schrie­be­ne Min­dest­de­ckung ga­ran­tiert oder be­sagt, dass der Ei­gen­tü­mer oder Hal­ter der Be­hör­de die Prä­mie für ei­ne Kol­lek­tiv­ver­si­che­rung ent­rich­tet hat;
e.251 der Ei­gen­tü­mer oder Hal­ter nach­weist, dass er sei­nen Wohn­sitz im Aus­land hat.

2 Die Be­wil­li­gung ist nach dem Mus­ter 1 in An­hang 7 aus­zu­stel­len.252

248Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

249 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

250Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

251Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

252 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

4 Baubestimmungen

41 Gemeinsame Bestimmungen

411 Allgemeines

Art. 107 Grundsatz  

1 Schif­fe müs­sen nach den Re­geln der Tech­nik so ge­baut, aus­ge­rüs­tet und un­ter­hal­ten sein, dass:

a.
die Ver­kehrs­vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen;
b.
die Si­cher­heit der Per­so­nen an Bord ge­währ­leis­tet ist;
c.
die Be­schaf­fen­heit des Was­sers nicht nach­tei­lig ver­än­dert wer­den kann.

2 Es dür­fen nur ge­eig­ne­te Bau­stof­fe ver­wen­det wer­den. Die Ei­gen­schaf­ten neu­er Stof­fe, de­ren Eig­nung nicht be­kannt ist, sind nach­zu­wei­sen.

3 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann für Schif­fe be­son­de­rer Bau­art (Luft­kis­sen­boot, Trag­flü­gel­boot, Un­ter­see­boot usw.) die Klas­si­fi­ka­ti­on durch ei­ne an­er­kann­te Klas­si­fi­ka­ti­ons­ge­sell­schaft ver­lan­gen.253

253Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 107a Nicht anwendbare Bestimmungen 254  

1 Die Ar­ti­kel 110–120, 121 Ab­sät­ze 1–4 und 122–129 gel­ten nicht für Sport­boo­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fer 15.255

2 Ar­ti­kel 125 (elek­tri­sche An­la­gen) gilt nicht für Ver­gnü­gungs­schif­fe mit Span­nun­gen bis zu 24 V.

3 Ar­ti­kel 132 (Min­destaus­rüs­tung) Ab­satz 2 gilt nicht für Sport­boo­te oder Ver­gnü­gungs­schif­fe mit Ma­schi­nen­an­trieb bis zu ei­ner An­triebs­leis­tung von 30 kW so­wie für Schif­fe, die nur das weis­se Rund­um­licht nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 oder nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 2 Buch­sta­be d füh­ren.256

4257

5und 6258

254 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. März 2001, in Kraft seit 1. Mai 2001 (AS 2001 1089).

255 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

256 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

257 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Mai 2007, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 2275).

258 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, mit Wir­kung seit 15. Fe­br. 2014 (AS 2014 261).

Art. 108 Gewässerschutz  

1 Schif­fe mit Wohn-, Koch- oder sa­ni­tär­en Ein­rich­tun­gen müs­sen mit Be­häl­tern zur Auf­nah­me von Fä­ka­li­en, Ab­wäs­sern und Ab­fäl­len aus­ge­rüs­tet sein, die an Land ent­leert wer­den kön­nen.

2 Die Aus­sen­haut ei­nes Schif­fes darf nicht zu­gleich als Wand von Be­häl­tern mit was­ser­ge­fähr­den­den Stof­fen die­nen.

3 Un­ter In­nen­bord­mo­to­ren und an­de­ren Ag­gre­ga­ten sind ge­eig­ne­te Auf­fang­wan­nen an­zu­brin­gen, wenn nicht durch an­de­re Mass­nah­men si­cher­ge­stellt ist, dass kei­ne was­ser­ge­fähr­den­den Stof­fe aus­lau­fen und ins Was­ser ge­lan­gen kön­nen.

4259

259Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 109 Betriebsgeräusch 260  

Ge­gen über­mäs­si­ge Be­triebs­ge­räusche an Bord sind ge­eig­ne­te Mass­nah­men zu tref­fen.

260 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 109a Zulässiges Betriebsgeräusch 261  

1 Der ma­xi­ma­le Schall­druck­pe­gel von Sport­boo­ten mit ei­nem An­triebs­mo­tor, des­sen Nenn­leis­tung höchs­tens 10 kW be­trägt, darf 67 dB(A) nicht über­schrei­ten.

2 Für mehr­mo­to­ri­ge Sport­boo­te mit ei­ner Nenn­leis­tung des ein­zel­nen Mo­tors von höchs­tens 10 kW kann der Grenz­wert um 3 dB(A) er­höht wer­den.

3 Der ma­xi­ma­le Schall­druck­pe­gel von Schif­fen, aus­ge­nom­men Sport­boo­ten nach den Ab­sät­zen 1 und 2, darf 72 dB(A) nicht über­schrei­ten.

261 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

Art. 109b Nachweis der Einhaltung des zulässigen Betriebsgeräusches 262  

1 Der Nach­weis der Ein­hal­tung des zu­läs­si­gen Schall­druck­pe­gels er­folgt durch ei­ne Kon­for­mi­täts­er­klä­rung nach Ar­ti­kel 148j für:

a.
Sport­boo­te nach Ar­ti­kel 109a Ab­sät­ze 1 und 2;
b.
Sport­boo­te mit nur ei­nem An­triebs­mo­tor, des­sen Nenn­leis­tung 40 kW nicht über­steigt.

2 Für Sport­boo­te, die nicht un­ter Ab­satz 1 fal­len, so­wie für al­le an­de­ren Schif­fe er­folgt der Nach­weis der Ein­hal­tung des zu­läs­si­gen Schall­druck­pe­gels durch ei­ne Mes­sung des Be­triebs­ge­räusches nach An­hang 10. Das Bun­des­amt für Ver­kehr kann bei Be­darf ein Rund­schrei­ben er­las­sen, das die Vor­ga­ben für die Mes­sun­gen nach An­hang 10 prä­zi­siert.263

3 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann für Sport­boo­te, für die nach Ab­satz 2 ei­ne Mes­sung des Be­triebs­ge­räusches vor­ge­schrie­ben ist, Kon­for­mi­täts­er­klä­run­gen nach Ar­ti­kel 148jzum Nach­weis der Ein­hal­tung des ma­xi­ma­len Schall­druck­pe­gels an­er­ken­nen, wenn dar­aus her­vor­geht, dass der ma­xi­ma­le Schall­druck­pe­gel des Sport­boo­tes 72 dB(A) nicht über­schrei­tet.

4 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann für Schif­fe, aus­ge­nom­men Sport­boo­te, auf die Mes­sung des Schall­druck­pe­gels nach Ab­satz 2 ver­zich­ten, wenn die Nenn­leis­tung al­ler An­triebs­mo­to­ren zu­sam­men ma­xi­mal 40 kW be­trägt. Be­ste­hen Zwei­fel, ob ein Schiff den Grenz­wert ge­mä­ss Ar­ti­kel 109a Ab­satz 3 ein­hält, so kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de die Mes­sung des Be­triebs­ge­räusches nach An­hang 10 an­ord­nen.

262 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2015 4351).

263 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1759).

Art. 110 Ladung  

1 Die zu­läs­si­ge La­dung wird je nach Schiffs­art auf­grund der Sta­bi­li­tät, des Frei­­bor­des, der Schwimm­fä­hig­keit im Leck­fall und der Platz­ver­hält­nis­se be­stimmt. Hat der Her­stel­ler die zu­läs­si­ge La­dung be­stimmt, darf die­se nicht hö­her an­ge­setzt wer­den.264

2 Das rech­ne­ri­sche Ge­wicht ei­ner Per­son ein­sch­liess­lich Ge­päck be­trägt 75 kg.

264Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

Art. 111 Baukennzeichen 265  

1 An gut sicht­ba­rer Stel­le müs­sen an­ge­bracht sein:

a.
auf der Scha­le: Mar­ke und Typ oder Her­stel­ler so­wie die in­di­vi­du­el­le
Scha­le-Num­mer;
b.266
auf dem Mo­tor: Mar­ke und Typ oder Her­stel­ler, An­triebs­leis­tung in kW
und Mo­to­ren­num­mer

2 Die Scha­le-Num­mer und die Mo­tor-Num­mer müs­sen un­au­stilg­bar sein.

3 Fehlt die An­ga­be auf dem Mo­tor, so muss der Her­stel­ler oder sein Be­voll­mäch­tig­ter die­se An­triebs­leis­tung nach­wei­sen.267

265Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1992 219).

266 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 8. April 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1476).

267 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 8. April 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1476).

Art. 112 Wohn- und Aufenthaltsräume  

Wohn- und Auf­ent­halts­räu­me müs­sen so ge­stal­tet und be­mes­sen sein, dass Si­cher­heit und Ge­sund­heit der sie be­nüt­zen­den Per­so­nen ge­währ­leis­tet ist. Sie müs­sen aus­rei­chend be­lüf­tet sein, di­rek­ten Zu­gang vom Deck ha­ben und Fens­ter, Bullau­gen oder Ober­lich­ter auf­wei­sen.

412 Freibord und Stabilität

Art. 113 Freibord  

1 Schif­fe müs­sen bei vol­ler La­dung ge­nü­gend Frei­bord auf­wei­sen.

2 Der Frei­bord wird von der Tief­la­de­was­ser­li­nie bis zur tiefs­ten Stel­le der Ober­kan­te der Scha­le oder, wenn die­se durch Öff­nun­gen durch­bro­chen ist, bis zu de­ren tief­s­tem Punkt ge­mes­sen.

Art. 114 Stabilität  

1 In­tak­te Schif­fe müs­sen in je­dem Be­la­dungs­zu­stand ih­rem Ver­wen­dungs­zweck ent­spre­chend aus­rei­chen­de Sta­bi­li­tät auf­wei­sen.

2 In be­son­de­ren Fäl­len kön­nen Nach­wei­se über die Sta­bi­li­tät ver­langt wer­den.

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