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Verordnung
über Bau und Betrieb von Schiffen und Anlagen
öffentlicher Schifffahrtsunternehmen
(Schiffbauverordnung, SBV)

vom 14. März 1994 (Stand am 1. Februar 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 56 des Bundesgesetzes vom 3. Oktober 19751
über die Binnen­schifffahrt
sowie Artikel 95 Absatz 1 des Eisenbahngesetzes vom 20. Dezember 19572,

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand 3  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt den Bau und Be­trieb von Schif­fen und In­fra­struk­tu­r­an­la­gen öf­fent­li­cher Schiff­fahrts­un­ter­neh­men.

2 Für den Bau, die Aus­rüs­tung und den Be­trieb von Fahr­gast­schif­fen von Schiff­fahrts­un­ter­neh­men oh­ne eid­ge­nös­si­sche Kon­zes­si­on gel­ten nur die Ar­ti­kel 5–14,
17–19, 21–40, 43, 44 Ab­sät­ze 1–3, 45 Ab­sät­ze 1 und 2, 45a, 46, 47, 48 Ab­satz 1, 49–51, 57 und 57aund die da­zu­ge­hö­ri­gen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK).

3 Für den Bau, die Aus­rüs­tung und den Be­trieb von Schif­fen für den ge­werbs­mäs­si­gen Trans­port von höchs­tens zwölf Fahr­gäs­ten gel­ten nur die Ar­ti­kel 22, 27 Ab­sät­ze 1 und 2, 28–36, 38 und 39 und die da­zu­ge­hö­ri­gen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen des De­par­te­ments so­wie die Ar­ti­kel 107–114, 124 und 131–140a der Bin­nen­schiff­fahrts­ver­ord­nung vom 8. No­vem­ber 19784.

4 Vor­be­hal­ten blei­ben in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen und die dar­auf be­ru­hen­den Vor­schrif­ten.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

4 SR 747.201.1

Art. 2 Begriffe 5  

In die­ser Ver­ord­nung be­deu­ten:

a.
öf­fent­li­che Schiff­fahrts­un­ter­neh­men: eid­ge­nös­sisch kon­zes­sio­nier­te und eid­ge­nös­sisch be­wil­lig­te Schiff­fahrts­un­ter­neh­men;
b.
In­fra­struk­tu­r­an­la­gen: Bau­ten und Ein­rich­tun­gen, die für den Be­trieb von Schif­fen not­wen­dig sind, na­ment­lich Lan­dungs­an­la­gen, Werf­ten und Be­tan­kungs­an­la­gen;
c.
be­son­de­re Ener­gie­trä­ger: Brenn- oder Treib­stof­fe, die nicht zu Ben­zin, Die­sel­brenn­stoff, Damp­f­ener­gie oder elek­tri­scher Ener­gie zäh­len; in Zwei­fels­fäl­len ent­schei­det das Bun­des­amt für Ver­kehr (BAV) über die Zu­ord­nung ei­nes Ener­gie­trä­gers;
d.
Ri­si­ko­ana­ly­se: sys­te­ma­ti­sches Ver­fah­ren zur vor­gän­gi­gen Ana­ly­se der Ri­si­ken nach der In­be­trieb­nah­me (Be­trieb­spha­se):
1.
ei­ner In­fra­struk­tu­r­an­la­ge; zu be­rück­sich­ti­gen sind der Ver­wen­dungs­zweck und die Um­ge­bung, in der die In­fra­struk­tu­r­an­la­ge ge­baut wird,
2.
ei­nes Schif­fes; zu be­rück­sich­ti­gen sind der Schiffs­typ, der Ver­wen­dungs­zweck und die Um­ge­bung, in der das Schiff ver­keh­ren wird;
e.
Si­cher­heits­be­richt: Be­richt (Bau­be­schrei­bung), mit dem nach­ge­wie­sen wird, dass das Schiff oder die In­fra­struk­tu­r­an­la­ge si­cher und ge­mä­ss den Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung und den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen ge­baut und be­trie­ben wer­den kann, und in dem Mass­nah­men fest­legt wer­den, mit de­nen Ri­si­ken be­geg­net wird;
f.
Sach­ver­stän­di­gen­prüf­be­richt: Be­richt ei­nes oder ei­ner Sach­ver­stän­di­gen, in dem aus­ge­wie­sen wird, ob das von ihm oder ihr ge­prüf­te Ob­jekt die je­weils an­wend­ba­ren Vor­schrif­ten er­füllt.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 3 Aufsicht  

1 Auf­sichts­be­hör­de für die eid­ge­nös­sisch kon­zes­sio­nier­ten Schiff­fahrts­un­ter­neh­men ist das BAV.6

2 Auf­sichts­be­hör­de für Schiff­fahrts­un­ter­neh­men oh­ne eid­ge­nös­si­sche Kon­zes­si­on sind die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 4 Gebühren  

Das BAV7 er­hebt Ge­büh­ren nach der Ver­ord­nung vom 1. Ju­li 19878 über die Ge­büh­ren im Auf­ga­ben­be­reich des Bun­des­am­tes für Ver­kehr.

7 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

8[AS 1987 1052, 1992573Art. 25 Abs. 3, 1993 1375Art. 7 2599, 1996 146Ziff. I 3 470 Art. 55 Abs. 3. AS 1999 754An­hang Ziff. 1]. Sie­he heu­te die Ge­büh­ren­ver­ord­nung BAV vom 25. Nov. 1998 (SR 742.102).

Art. 5 Sorgfaltsregeln 9  

1 Pla­nung, Be­rech­nung, Bau und In­stand­hal­tung der Schif­fe und In­fra­struk­tu­r­an­la­gen müs­sen den Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung und den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen ent­spre­chen so­wie nach den an­er­kann­ten Re­geln der Tech­nik und un­ter der Lei­tung von Fach­leu­ten aus­ge­führt wer­den.

2 Als an­er­kann­te Re­geln der Tech­nik gel­ten ins­be­son­de­re die je­weils gül­ti­gen Vor­schrif­ten an­er­kann­ter Klas­si­fi­ka­ti­ons­ge­sell­schaf­ten über den Schiff­bau so­wie die den Schiff­bau be­tref­fen­den na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Vor­schrif­ten und Nor­men. In Zwei­fels­fäl­len ent­schei­det das BAV.

3 Die Schiffs- und An­lagen­tei­le, ins­be­son­de­re die Über­wa­chungs- und Be­die­nungs­ein­rich­tun­gen, müs­sen so kon­stru­iert und ein­ge­baut sein, dass sie einen si­che­ren Be­trieb er­mög­li­chen. Sie müs­sen zu­dem war­tungs- und kon­troll­ge­recht so­wie be­diener­freund­lich kon­stru­iert sein.

4 Bei den für die Si­cher­heit we­sent­li­chen Tei­len muss nach­ge­wie­sen wer­den kön­nen, dass die ver­wen­de­ten Werk­stof­fe funk­ti­ons­ge­rech­te Ei­gen­schaf­ten be­sit­zen.

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 5a Sachverständige 10  

1 Als Sach­ver­stän­di­ge dür­fen nur Per­so­nen bei­ge­zo­gen wer­den, die:

a.
im zu prü­fen­den Be­reich ei­ne Aus- oder Wei­ter­bil­dung ab­ge­schlos­sen ha­ben, die der Kom­ple­xi­tät und der Si­cher­heits­re­le­vanz des Pro­jekts an­ge­mes­sen ist;
b.
An­la­gen oder Teil­sys­te­me auf Schif­fen, die mit den zu prü­fen­den An­la­gen und Teil­sys­te­men ver­gleich­bar sind, be­reits selbst ent­wi­ckelt, ge­baut oder ein­ge­baut oder sol­che An­la­gen oder Teil­sys­te­me be­reits selbst ge­prüft und be­gut­ach­tet ha­ben; und
c.
un­ab­hän­gig sind.

2 Un­ab­hän­gig ist ei­ne Per­son, wenn:

a.
sie in der be­tref­fen­den Sa­che nicht in an­de­rer Funk­ti­on vor­be­fasst ist;
b.
sie kei­nen Wei­sun­gen un­ter­liegt; und
c.
de­ren Ver­gü­tung nicht vom Er­geb­nis der Prü­fung ab­hängt.

3 Als Sach­ver­stän­di­ge dür­fen auch ju­ris­ti­sche Per­so­nen bei­ge­zo­gen wer­den, wenn die­se Sach­ver­stän­di­ge nach Ab­satz 1 be­schäf­ti­gen.

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 6 Berücksichtigung anderer Interessen 11  

1 Den Be­lan­gen der Raum­pla­nung, des Um­welt­schut­zes so­wie des Na­tur- und Hei­mat­schut­zes ist bei Pla­nung, Bau, Be­trieb und In­stand­hal­tung von In­fra­struk­tu­r­an­la­gen Rech­nung zu tra­gen.

2 Die Be­dürf­nis­se von Men­schen mit Be­hin­de­run­gen sind bei Pla­nung, Bau und Be­trieb von Schif­fen und In­fra­struk­tu­r­an­la­gen an­ge­mes­sen zu be­rück­sich­ti­gen.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 7 Ergänzende Vorschriften 12  

So­weit die­se Ver­ord­nung und ih­re Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen kei­ne ab­wei­chen­den Vor­schrif­ten ent­hal­ten, gilt:

a.
für Bau, Be­trieb und In­stand­hal­tung der elek­tri­schen Tei­le der Schif­fe und In­fra­struk­tu­r­an­la­gen: die Elek­tri­zi­täts­ge­setz­ge­bung des Bun­des, ins­be­son­de­re die Nie­der­span­nungs-In­stal­la­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. No­vem­ber 200113;
b.
für die Ver­wen­dung von Druck­luft- und Dampf­kes­sel­an­la­gen: die Druck­ge­rä­te­ver­wen­dungs­ver­ord­nung vom 15. Ju­ni 200714;
c.
für An­triebs­an­la­gen: die Ver­ord­nung vom 13. De­zem­ber 199315 über die Ab­gas­e­mis­sio­nen von Schiffs­mo­to­ren auf schwei­ze­ri­schen Ge­wäs­sern;
d.
für die Aus­rüs­tung der Schif­fe mit Lich­tern und Schall­ge­rä­ten: die Bin­nen­schiff­fahrts­ver­ord­nung vom 8. No­vem­ber 197816.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

13 SR 734.27

14 SR 832.312.12

15 [AS 1993 3333, 1997 558, 1999 754An­hang Ziff. 7, 2006 4705Ziff. II 71, 2007 2313, 2008 301. AS 2015 4401Art. 20]. Sie­he heu­te: die V vom 14. Okt. 2015 über die An­for­de­run­gen an Schiffs­mo­to­ren auf schwei­ze­ri­schen Ge­wäs­sern (SR 747.201.3).

16 SR 747.201.1

Art. 8 Abweichungen von den Vorschriften 17  

1 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann in Aus­nah­me­fäl­len Mass­nah­men an­ord­nen, die von den Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung ab­wei­chen, um Ge­fah­ren für Men­schen oder Sa­chen ab­zu­wen­den.

2 Sie kann bei ein­fa­chen Be­triebs­ver­hält­nis­sen oder bei neu­en Er­kennt­nis­sen in Aus­nah­me­fäl­len Mass­nah­men be­wil­li­gen, die von den Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung ab­wei­chen, wenn der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin an­hand ei­ner Ri­si­ko­ana­ly­se nach­weist, dass der Schutz der Um­welt si­cher­ge­stellt ist und durch die be­wil­lig­te Mass­nah­me:

a.
der glei­che Grad an Si­cher­heit ge­währ­leis­tet ist; oder
b.
kein in­ak­zep­ta­bles Ri­si­ko ent­steht und al­le ver­hält­nis­mäs­si­gen ri­si­ko­re­du­zie­ren­den Mass­nah­men er­grif­fen wer­den.

3 Sie kann in Aus­nah­me­fäl­len den Ein­satz von Schif­fen, die den Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung nicht ent­spre­chen, für Son­der­zwe­cke im Rah­men von zeit­lich be­grenz­ten Ver­an­stal­tun­gen be­wil­li­gen, wenn da­durch ein un­ver­hält­nis­mäs­sig ho­her Auf­wand ver­mie­den wird. Die Si­cher­heit der Fahr­gäs­te und der Be­sat­zung an Bord so­wie der Schutz der Um­welt müs­sen ge­währ­leis­tet sein.

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 9 Anerkennung anderer Atteste  

Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann ganz oder teil­wei­se von der Prü­fung ein­zel­ner Bau­tei­le oder der ver­wen­de­ten Werk­stof­fe ab­se­hen, wenn ei­ne gül­ti­ge Be­schei­ni­gung ei­ner in- oder aus­län­di­schen Be­hör­de oder an­er­kann­ten Prüf- oder Zer­ti­fi­zie­rungs­stel­le vor­liegt.

Art. 10 Aufgaben und Befugnisse der Aufsichtsbehörde 18  

1 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de über­wacht Bau, Be­trieb und In­stand­hal­tung der Schif­fe und In­fra­struk­tu­r­an­la­gen ri­si­ko­ori­en­tiert.

2 Sie kann Si­cher­heits­be­rich­te, Ri­si­ko­ana­ly­sen so­wie an­de­re Nach­wei­se ver­lan­gen. Sie kann stich­pro­ben­wei­se selbst Prü­fun­gen vor­neh­men.

3 Stellt die zu­stän­di­ge Be­hör­de fest, dass ein Schiff oder ei­ne In­fra­struk­tu­r­an­la­ge die Si­cher­heit von Per­so­nen, die Si­cher­heit von Gü­tern oder den Schutz der Um­welt ge­fähr­den kann, oder lie­gen hier­für kon­kre­te An­halts­punk­te vor, so ord­net sie an, dass das Schiff­fahrts­un­ter­neh­men die Mass­nah­men trifft, die er­for­der­lich sind, da­mit die Si­cher­heit und der Schutz der Um­welt ge­währ­leis­tet wer­den kön­nen.

4 Ge­nü­gen die vom Schiff­fahrts­un­ter­neh­men ge­trof­fe­nen Mass­nah­men nicht, um die Si­cher­heit und den Schutz der Um­welt zu ge­währ­leis­ten, so kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de:

a.
an­ord­nen, dass das Schiff­fahrts­un­ter­neh­men wei­ter­ge­hen­de Mass­nah­men trifft; oder
b.
Drit­te be­auf­tra­gen, die ge­eig­ne­ten Mass­nah­men zu tref­fen.

5 Sie kann den Be­trieb mit so­for­ti­ger Wir­kung ein­schrän­ken oder un­ter­sa­gen, den Schiffs­aus­weis ent­zie­hen oder ei­ne In­fra­struk­tu­r­an­la­ge sper­ren, so­fern die Si­cher­heit oder der Schutz der Um­welt dies ge­bie­tet.

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 11 Mitwirkung 19  

1 Die Schiff­fahrts­un­ter­neh­men ha­ben den Ver­tre­tern und Ver­tre­te­rin­nen der zu­stän­di­gen Be­hör­de je­der­zeit Aus­kunft zu er­tei­len und sämt­li­che re­le­van­ten Do­ku­men­te her­aus­zu­ge­ben so­wie freie Fahrt und Zu­tritt zu den Schif­fen und In­fra­struk­tu­r­an­la­gen zu ge­wäh­ren.

2 Sie ha­ben die Ver­tre­ter und Ver­tre­te­rin­nen der zu­stän­di­gen Be­hör­de so­wie die von ihr be­auf­trag­ten Sach­ver­stän­di­gen bei ih­rer Prüf- und Kon­troll­tä­tig­keit un­ent­gelt­lich zu un­ter­stüt­zen.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 12 Verantwortlichkeit der Schifffahrtsunternehmen 20  

Die Schiff­fahrts­un­ter­neh­men sor­gen für den vor­schrifts­ge­mäs­sen Bau der Schif­fe und In­fra­struk­tu­r­an­la­gen so­wie für de­ren si­che­ren Be­trieb und de­ren In­stand­hal­tung.

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 13 Betriebsorganisation 21  

Die Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on muss den Ei­gen­hei­ten der Schiff­fahrts­un­ter­neh­men so­wie dem tech­ni­schen Stand der Schif­fe, der An­triebs­an­la­gen, der Hilf­s­ag­gre­ga­te, der ver­wen­de­ten Ener­gie­trä­ger und der In­fra­struk­tu­r­an­la­gen ent­spre­chen und die In­stand­hal­tung ge­währ­leis­ten.

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 14 Betriebsvorschriften 22  

Die Schiff­fahrts­un­ter­neh­men er­las­sen die not­wen­di­gen Be­triebs­vor­schrif­ten.

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 15 Meldepflicht der öffentlichen Schifffahrtsunternehmen 23  

1 Die öf­fent­li­chen Schiff­fahrts­un­ter­neh­men er­stat­ten dem BAV re­gel­mäs­sig Be­richt über den Zu­stand ih­rer Schif­fe und In­fra­struk­tu­r­an­la­gen. Das UVEK er­lässt Vor­schrif­ten über Art, Um­fang und Zeit­punkt der zu er­stat­ten­den Mel­dun­gen.

2 Im Üb­ri­gen gilt die Ver­ord­nung vom 17. De­zem­ber 201424 über die Si­cher­heits­un­ter­su­chung von Zwi­schen­fäl­len im Ver­kehrs­we­sen.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

24 SR 742.161

2. Kapitel: Plangenehmigung25

25 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Febr. 2016 (AS 2016 159).

1. Abschnitt: Infrastrukturanlagen

Art. 16 Grundsatz  

Das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren für In­fra­struk­tu­r­an­la­gen, die aus­sch­liess­lich oder über­wie­gend dem Be­trieb ei­nes öf­fent­li­chen Schiff­fahrts­un­ter­neh­mens die­nen, so­wie je­nes für In­fra­struk­tu­r­an­la­gen Drit­ter (Ne­ben­an­la­gen) rich­ten sich nach den Ar­ti­keln 18 und 18m des Ei­sen­bahn­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 195726 und nach der Ver­ord­nung vom 2. Fe­bru­ar 200027 über das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren für Ei­sen­bahn­an­la­gen.

Art. 16a Infrastrukturanlagen für das Tanken und Lagern besonderer Energieträger  

1 Dient ei­ne In­fra­struk­tu­r­an­la­ge der Be­tan­kung von Schif­fen mit be­son­de­ren Ener­gie­trä­gern oder der La­ge­rung be­son­de­rer Ener­gie­trä­ger, so muss der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin an­hand ei­nes Si­cher­heits­be­rich­tes nach­wei­sen, dass die In­fra­struk­tu­r­an­la­ge si­cher und ge­mä­ss den Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung und der Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen ge­baut und be­trie­ben wer­den kann.

2 Der Si­cher­heits­be­richt muss auf ei­ner Ri­si­ko­ana­ly­se ba­sie­ren und von ei­nem oder ei­ner Sach­ver­stän­di­gen ge­prüft wer­den. Der oder die Sach­ver­stän­di­ge muss das Re­sul­tat der Prü­fung in ei­nem Sach­ver­stän­di­gen­prüf­be­richt fest­hal­ten.

3 Der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin kann be­an­tra­gen, dass auf die Prü­fung durch einen Sach­ver­stän­di­gen oder ei­ne Sach­ver­stän­di­ge ver­zich­tet wird. Die zu­stän­di­ge Be­hör­de be­rück­sich­tigt beim Ent­scheid die mög­li­chen Ge­fah­ren des be­tref­fen­den Ener­gie­trä­gers. Sie gibt dem An­trag statt, wenn zu er­war­ten ist, dass die Prü­fung nicht da­zu bei­tra­gen kann, Feh­ler mit Aus­wir­kun­gen auf die Si­cher­heit zu ver­mei­den.

2. Abschnitt: Schiffe

Art. 17 Grundsatz  

1 Schif­fe dür­fen erst ge­baut, um­ge­baut oder er­neu­ert wer­den, wenn die zu­stän­di­ge Be­hör­de die Plä­ne und Be­rech­nun­gen ge­neh­migt hat.

2 Sol­len be­ste­hen­de Schif­fe an­ge­schafft wer­den, so sind de­ren Plä­ne und Be­rech­nun­gen von der zu­stän­di­gen Be­hör­de zu ge­neh­mi­gen.

3 Für je­des Schiff muss an­hand ei­nes Si­cher­heits­be­rich­tes nach­ge­wie­sen wer­den, dass:

a.
das Schiff si­cher und ge­mä­ss den Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung und der Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen ge­baut und be­trie­ben wer­den kann; und
b.
die Schiffs- und An­la­ge­tei­le, ins­be­son­de­re die Über­wa­chungs- und Be­die­nungs­ein­rich­tun­gen:
1.
so kon­stru­iert sind, dass sie einen si­che­ren Be­trieb er­mög­li­chen, und
2.
war­tungs- und kon­troll­ge­recht so­wie be­diener­freund­lich kon­stru­iert sind.

4 Das UVEK be­stimmt, wel­che wei­te­ren Un­ter­la­gen zu­sam­men mit dem Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­such ein­ge­reicht wer­den müs­sen.

5 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann ver­lan­gen, dass der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin Un­ter­la­gen von ei­nem oder ei­ner Sach­ver­stän­di­gen prü­fen lässt.

6 Sie kann die Plä­ne und Be­rech­nun­gen selbst prü­fen oder von ei­nem oder ei­ner Sach­ver­stän­di­gen prü­fen las­sen. Im zwei­ten Fall muss der oder die Sach­ver­stän­di­ge das Re­sul­tat der Prü­fung in ei­nem Sach­ver­stän­di­gen­prüf­be­richt fest­hal­ten.

7 Sie kann das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren für Schif­fe, Bau­tei­le und Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de, die mehr­fach in glei­cher Wei­se und in glei­cher Funk­ti­on An­wen­dung fin­den, ver­ein­fa­chen.

Art. 17a Schiffe mit besonderen Energieträgern  

1 Der Si­cher­heits­be­richt nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 3 muss auf ei­ner Ri­si­ko­ana­ly­se ba­sie­ren und von ei­nem oder ei­ner Sach­ver­stän­di­gen ge­prüft wer­den. Der oder die Sach­ver­stän­di­ge muss das Re­sul­tat der Prü­fung in ei­nem Sach­ver­stän­di­gen­prüf­be­richt fest­hal­ten.

2 Der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin kann be­an­tra­gen, dass auf die Prü­fung durch den Sach­ver­stän­di­gen oder die Sach­ver­stän­di­ge ver­zich­tet wird. Die zu­stän­di­ge Be­hör­de be­rück­sich­tigt beim Ent­scheid die mög­li­chen Ge­fah­ren des be­tref­fen­den Ener­gie­trä­gers. Sie gibt dem An­trag statt, wenn zu er­war­ten ist, dass die Prü­fung nicht da­zu bei­tra­gen kann, Feh­ler mit Aus­wir­kun­gen auf die Si­cher­heit zu ver­mei­den.

Art. 17b Dampfkessel- und Druckluftanlagen  

Das Schiff­fahrts­un­ter­neh­men hat der zu­stän­di­gen Be­hör­de vor­zu­le­gen:

a.
für Dampf­kes­sel­an­la­gen, die für den An­trieb von Schif­fen oder von Hilfs­ag­gre­ga­ten an Bord vor­ge­se­hen sind: ei­ne Ri­si­ko­ana­ly­se so­wie ei­ne Er­klä­rung des Her­stel­lers, aus der her­vor­geht, dass die An­la­ge den grund­le­gen­den Si­cher­heits­an­for­de­run­gen von An­hang I der Richt­li­nie 97/23/EG28 oder ei­ner Vor­schrift mit ver­gleich­ba­ren An­for­de­run­gen ent­spricht; der Teil der An­la­ge, für wel­che die Kon­for­mi­tät fest­ge­stellt wur­de, muss in der Ri­si­ko­ana­ly­se nicht be­rück­sich­tigt wer­den;
b.
für Druck­luft­an­la­gen, die in den Gel­tungs­be­reich der Richt­li­nie 97/23/EG fal­len: ei­ne Ri­si­ko­ana­ly­se so­wie ei­ne Er­klä­rung des Her­stel­lers, aus der her­vor­geht, dass die Druck­luft­an­la­ge den Be­stim­mun­gen die­ser Richt­li­nie ent­spricht.

28 Richt­li­nie 97/23/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­men­tes und des Ra­tes vom 29. Mai 1997 zur An­glei­chung der Rechts­vor­schrif­ten der Mit­glied­staa­ten über Druck­ge­rä­te, ABl. L 181 vom 9.7.1997, S. 1; zu­letzt ge­än­dert durch Ver­ord­nung (EG) Nr. 1882/2003, ABl. L 284 vom 31.10.2003, S. 1.

3. Kapitel: Betriebsbewilligung

Art. 18 Grundsatz 29  

Schif­fe dür­fen nur mit ei­ner Be­wil­li­gung der zu­stän­di­gen Be­hör­de in Be­trieb ge­nom­men und be­trie­ben wer­den. Für Bau­ten und In­fra­struk­tu­r­an­la­gen öf­fent­li­cher Schiff­fahrts­un­ter­neh­men be­stimmt das BAV mit der Plan­ge­neh­mi­gung, ob ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 20 er­for­der­lich ist.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 18a Prüfung für die Erteilung des Schiffsausweises 30  

Im Rah­men der Er­tei­lung des Schiffs­aus­wei­ses nach Ar­ti­kel 96 der Bin­nen­schiff­fahrts­ver­ord­nung vom 8. No­vem­ber 197831 prüft die zu­stän­di­ge Be­hör­de, ob das Schiff den An­for­de­run­gen der vor­lie­gen­den Ver­ord­nung, der da­zu­ge­hö­ri­gen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen so­wie den an­wend­ba­ren Be­stim­mun­gen der Bin­nen­schiff­fahrts­ver­ord­nung ge­nügt.

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

31 SR 747.201.1

Art. 19 Schiffe  

1 Bei Schif­fen gilt der Schiffs­aus­weis als Be­triebs­be­wil­li­gung.

2 Mit Schif­fen oh­ne Schiffs­aus­weis dür­fen nur Pro­be­fahr­ten durch­ge­führt wer­den. Pro­be­fahr­ten müs­sen von der zu­stän­di­gen Be­hör­de be­wil­ligt wer­den. Es dür­fen sich nur Per­so­nen an Bord be­fin­den, die am Bau oder der Er­pro­bung un­mit­tel­bar be­tei­ligt sind. Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann die Be­wil­li­gung von Pro­be­fahr­ten mit wei­te­ren Auf­la­gen ver­bin­den.

3 ...32

32 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 20 Infrastrukturanlagen 33  

In­fra­struk­tu­r­an­la­gen dür­fen nur mit ei­ner Be­triebs­be­wil­li­gung des BAV in Be­trieb ge­nom­men und be­trie­ben wer­den. Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach Ar­ti­kel 18w des Ei­sen­bahn­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 195734. Das BAV kann die Be­triebs­be­wil­li­gung mit Auf­la­gen ver­se­hen.

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

34 SR 742.101

Art. 21 Umbauten  

1 Nach Um­bau­ten, die sich we­sent­lich auf die Si­cher­heit aus­wir­ken, kann für Schif­fe und In­fra­struk­tu­r­an­la­gen ei­ne er­neu­te prak­ti­sche Er­pro­bung an­ge­ord­net wer­den.35

2 Der Schiffs­aus­weis ist ge­ge­be­nen­falls an­zu­pas­sen.

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

4. Kapitel: Bau und Ausrüstung von Schiffen

1. Abschnitt: Schiffbauliche Anforderungen

Art. 22 Grundsatz  

1 Schif­fe müs­sen nach den Re­geln der Tech­nik so ge­baut sein, dass die Si­cher­heit der Fahr­gäs­te und der Be­sat­zung un­ter al­len zu er­war­ten­den Be­triebs­be­din­gun­gen ge­währ­leis­tet ist und die Be­stim­mun­gen des Um­welt- und Ge­wäs­ser­schut­zes ein­ge­hal­ten wer­den.

2 Sie sind in ih­rer Art und Grös­se auf die ört­li­chen und be­trieb­li­chen Ver­hält­nis­se ab­zu­stim­men. Das UVEK36 teilt die Ge­wäs­ser in Zo­nen ein.

3 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann den Nach­weis aus­rei­chen­der Be­triebs­si­cher­heit und Funk­ti­ons­tüch­tig­keit von Bau­tei­len und Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­den ver­lan­gen. Sie kann sich Ei­gen­schaft und Qua­li­tät von Werk­stof­fen be­le­gen las­sen.

36 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 23 Ladung  

1 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de be­stimmt die höchst­zu­läs­si­ge Zahl der Fahr­gäs­te und die höchst­zu­läs­si­ge La­dung in Ton­nen un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Schiffs­art, der Sta­bi­li­tät, des Frei­bords, des Si­cher­heits­ab­stan­des und der Schwimm­fä­hig­keit im Leck­fall.

2 Auf ein­zel­nen Schif­fen kön­nen mit Be­wil­li­gung der zu­stän­di­gen Be­hör­de für zwei Er­wach­se­ne drei Kin­der un­ter zwölf Jah­ren ge­rech­net wer­den. Die zu­stän­di­ge Be­hör­de legt die Über­schrei­tung der höchst­zu­läs­si­gen Zahl der Fahr­gäs­te fest und be­rück­sich­tigt da­bei die Schwimm­fä­hig­keit im Leck­fall, die Sta­bi­li­tät, den Frei­bord und den Si­cher­heits­ab­stand so­wie den All­ge­mein­zu­stand des Schif­fes. Die Über­schrei­tung darf in kei­nem Fall mehr als 20 Pro­zent be­tra­gen.

Art. 24 Stabilität  

1 Die aus­rei­chen­de Sta­bi­li­tät des in­tak­ten Schif­fes (In­takt­sta­bi­li­tät) ist nach­zu­wei­sen un­ter An­satz:

a.
des krän­gen­den Mo­men­tes aus seit­li­cher Per­so­nen­ver­schie­bung;
b.
des krän­gen­den Mo­men­tes aus seit­li­chem Wind­druck;
c.
des krän­gen­den Mo­men­tes aus der Zen­tri­fu­gal­kraft beim Ru­der­le­gen.

2 Die aus­rei­chen­de Sta­bi­li­tät im Leck­fall des Schif­fes (Leck­sta­bi­li­tät) ist für al­le Pha­sen der Über­flu­tung mit Ein­schluss des End­zu­stan­des nach­zu­wei­sen.

Art. 25 Freibord und Sicherheitsabstand  

1 Frei­bord und Si­cher­heits­ab­stand set­zen sich zu­sam­men aus dem Rest­frei­bord be­zie­hungs­wei­se dem Rest­si­cher­heits­ab­stand und der seit­li­chen Ein­tau­chung durch Krän­gung.

2 Der Rest­frei­bord des be­la­de­nen und ge­kräng­ten Schif­fes muss grös­ser als 0,20 m sein; der Rest­si­cher­heits­ab­stand des be­la­de­nen und ge­kräng­ten Schif­fes muss bei Schif­fen mit voll­kom­men ge­schlos­se­nem Deck grös­ser als 0,20 m und bei Schif­fen mit voll­stän­dig oder teil­wei­se feh­len­dem Deck grös­ser als 0,30 m sein.

3 Min­dest­frei­bord und Min­dest­si­cher­heits­ab­stand ei­nes Schif­fes rich­ten sich nach dem Fahr­ge­biet (Zo­ne), in dem das Schiff ver­kehrt.

Art. 26 Schwimmfähigkeit im Leckfall  

1 Die Schwimm­fä­hig­keit im Leck­fall ist für je­des Schiff nach­zu­wei­sen. Der Nach­weis ist er­bracht, wenn die Vor­schrif­ten über die Leck­sta­bi­li­tät ein­ge­hal­ten wer­den und die Tauch­gren­ze in kei­ner Pha­se der Über­flu­tung mit Ein­schluss des End­zu­stan­des über­schrit­ten wird.

2 Als Tauch­gren­ze wird ei­ne durch­ge­hen­de Li­nie auf der Aus­sen­haut­be­plat­tung des Schif­fes an­ge­nom­men, die min­des­tens 100 mm un­ter­halb des Schnitt­punk­tes der Be­plat­tung mit der Ober­flä­che des Schot­ten­decks und min­des­tens 100 mm un­ter­halb des tiefs­ten Punk­tes, an dem die Aus­sen­haut nicht mehr was­ser­dicht ist, vom Bug zum Heck ver­läuft.

3 Als Leck­fall wird ei­ne teil­wei­se Über­flu­tung des Schiffs­kör­pers an­ge­nom­men, de­ren Aus­deh­nung von der Schiffs­klas­se ab­hän­gig ist.

Art. 27 Schotte  

1 Je­des Schiff ist mit ei­nem was­ser­dich­ten Kol­li­si­ons­schott zu ver­se­hen.

2 Schif­fe mit ei­ner Län­ge von mehr als 20 m in der Kon­struk­ti­ons­was­ser­li­nie sind mit ei­nem was­ser­dich­ten Heck­schott in an­ge­mes­se­nem Ab­stand vom hin­te­ren Lot aus­zu­rüs­ten.

3 Zu­sätz­lich sind was­ser­dich­te Schot­te ein­zu­bau­en, de­ren An­zahl und Po­si­ti­on im Schiff sich aus den An­for­de­run­gen an die Schwimm­fä­hig­keit im Leck­fall er­ge­ben.

Art. 28 Steuerstand  

1 Steu­er­stän­de müs­sen so an­ge­ord­net und ein­ge­rich­tet sein, dass sie ein si­che­res Füh­ren des Schif­fes ge­währ­leis­ten. Das Fahr­was­ser und die zum An- und Ab­le­gen nö­ti­gen Ein­rich­tun­gen müs­sen vom Steu­er­stand aus­rei­chend über­blickt wer­den kön­nen.

2 ...37

3 Die Be­leuch­tung des Schif­fes darf den Schiffs­füh­rer oder die Schiffs­füh­re­rin nicht be­hin­dern.

37 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2021 (AS 2016 159).

2. Abschnitt: Maschinenbauliche Anforderungen

Art. 29 Maschinenanlagen und Brennstoffanlagen 38  

1 Die Ma­schi­nen­an­la­gen und Hilf­s­ag­gre­ga­te so­wie die da­zu­ge­hö­ren­den Ein­rich­tun­gen müs­sen si­cher­heits­tech­nisch ein­wand­frei aus­ge­führt und ein­ge­baut sein.

2 Für Schif­fe, de­ren Län­ge in der Kon­struk­ti­ons­was­ser­li­nie 20 m nicht über­schrei­tet, kann die Ver­wen­dung ben­zin­be­trie­be­ner Aus­sen­bord­mo­to­ren be­an­tragt wer­den. Die zu­stän­di­ge Be­hör­de be­wil­ligt die Ver­wen­dung sol­cher Mo­to­ren, wenn die Si­cher­heit da­durch nicht be­ein­träch­tigt wird. Sie kann vom Ge­such­stel­ler oder von der Ge­such­stel­le­rin Si­cher­heits­nach­wei­se ver­lan­gen so­wie Auf­la­gen zum Bau und Be­trieb sol­cher Schif­fe ma­chen.

3 Der Schiffs­an­trieb, ins­be­son­de­re die für den Vor­trieb ver­ant­wort­li­chen Ein­rich­tun­gen an Bord, muss zu­ver­läs­sig in Gang ge­setzt, ge­stoppt und um­ge­steu­ert wer­den kön­nen.

4 Brenn­stoff­be­häl­ter sind an ge­eig­ne­ter und si­che­rer Stel­le im Schiff fest ein­zu­bau­en. Der Ab­stand der Be­häl­ter­wand zum Schiffs­rumpf muss mög­lichst gross sein. Für Be­häl­ter zur La­ge­rung be­son­de­rer Ener­gie­trä­ger so­wie für Ein­rich­tun­gen und Rohr­lei­tungs­sys­te­me, die wäh­rend des Schiffs­be­triebs mit be­son­de­ren Ener­gie­trä­gern ge­füllt sind, kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de die Ein­hal­tung be­son­de­rer Si­cher­heits­ab­stän­de zum Schiffs­rumpf an­ord­nen.

5 Die Be­häl­ter und Lei­tun­gen müs­sen aus Ma­te­ria­li­en be­ste­hen, die zur dau­ern­den La­ge­rung von Brenn­stof­fen oder be­son­de­ren Ener­gie­trä­gern ge­eig­net sind und den zu er­war­ten­den Be­las­tun­gen stand­hal­ten.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 29a Einrichtungen für besondere Energieträger 39  

Das UVEK er­lässt Be­stim­mun­gen über die Ein­rich­tun­gen zur Ver­wen­dung und La­ge­rung be­son­de­rer Ener­gie­trä­ger für den Schiffs­an­trieb und für den Be­trieb von Hilf­s­ag­gre­ga­ten an Bord von Fahr­gast­schif­fen. Die Be­stim­mun­gen ori­en­tie­ren sich an den an­er­kann­ten Re­geln der Tech­nik.

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 30 Ruder- und Steueranlagen 40  

1 Schif­fe müs­sen ent­spre­chend ih­rer Ver­wen­dung, ih­rer Haupt­ab­mes­sun­gen und ih­rer Ein­satz­be­din­gun­gen mit zu­ver­läs­si­gen Ru­der- oder Steu­er­an­la­gen aus­ge­rüs­tet sein, die gu­te Ma­nö­vrie­rei­gen­schaf­ten si­cher­stel­len.

2 So­fern nicht zwei von­ein­an­der un­ab­hän­gi­ge Ru­der- oder Steu­er­an­la­gen be­ste­hen, muss ei­ne von der Haupt­steue­rung un­ab­hän­gi­ge Ru­der- oder Not­steu­er­an­la­ge vor­han­den sein.

3 Die La­ge der Ru­der- oder Steu­er­an­la­ge muss im Steu­er­stand und auf den Nock­fahr­stän­den ein­deu­tig er­kenn­bar sein.

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 31 Lenzanlagen 41  

1 Schif­fe müs­sen mit Lenz­an­la­gen aus­ge­rüs­tet sein, mit de­nen die durch Schot­te ab­ge­grenz­ten Ab­tei­lun­gen ge­lenzt wer­den kön­nen.

2 Lenz­pum­pen müs­sen selbst­an­sau­gend sein. Sie sind in stän­di­ger Be­triebs­be­reit­schaft zu hal­ten und müs­sen leicht und zu­ver­läs­sig ein­ge­setzt wer­den kön­nen. An­zahl, Auf­stel­lung und An­trieb der Lenz­pum­pen so­wie die Di­men­sio­nie­rung der Lenz­lei­tun­gen rich­ten sich nach der Schiffs­grös­se.

3 Lenz­an­la­gen müs­sen so ein­ge­baut sein, dass sie bei ei­ner Kol­li­si­on oder im Leck­fall ein­satz­fä­hig blei­ben.

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 32 Andere Anlagen für den Schiffsbetrieb 42  

Das UVEK er­lässt Be­stim­mun­gen über den Ein­bau, die Ver­wen­dung und die Si­cher­heit von wei­te­ren An­la­gen für den Schiffs­be­trieb, wie Dampf­kes­sel­an­la­gen, Druck­luft­an­la­gen, elek­tri­sche An­la­gen oder Flüs­sig­gas­an­la­gen für Haus­halts­zwe­cke.

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

3. Abschnitt: Besondere Baubestimmungen

Art. 33 Schiffskörper  

Der Schiffs­kör­per muss ei­ne aus­rei­chen­de Fes­tig­keit be­sit­zen, um den im Be­trieb zu er­war­ten­den Be­an­spru­chun­gen stand­zu­hal­ten.

Art. 34 Notausstiege und Fluchtwege  

1 Je­des Schiff muss über Notaus­stie­ge aus Räu­men un­ter Deck und über Flucht­we­ge ver­fü­gen, da­mit es rasch und si­cher eva­ku­iert wer­den kann.

2 Notaus­stie­ge und Flucht­we­ge müs­sen je­der­zeit un­ge­hin­dert be­nützt wer­den kön­nen.

3 Sie müs­sen deut­lich mar­kiert sein.

Art. 35 Verkehrswege  

1 Trep­pen, Gän­ge und Fuss­bö­den müs­sen gleit­si­cher sein.

2 Trep­pen müs­sen in­ner­halb der Schiffsauf­bau­ten lie­gen und beid­sei­tig mit durch­lau­fen­den Hand­läu­fen ver­se­hen sein.

3 Die für Fahr­gäs­te be­stimm­ten frei­en Decks müs­sen mit ei­nem fes­ten Schanz­kleid oder ei­ner Re­ling von min­des­tens 1 m Hö­he um­ge­ben sein, die so be­schaf­fen sind, dass Klein­kin­der nicht über Bord fal­len kön­nen.

Art. 36 Brandschutz 43  

1 Die für den In­nen­aus­bau ver­wen­de­ten Ma­te­ria­li­en wie Ver­klei­dungs- und Iso­lier­stof­fe und Bo­den­be­lä­ge so­wie das Mo­bi­li­ar in den In­nen­räu­men müs­sen schwer­brenn­bar sein.

2 Far­ben und La­cke, die auf Bau­tei­len des In­nen­aus­baus ap­pli­ziert wer­den, dür­fen nicht leicht­brenn­bar sein. Im Brand­fall dür­fen kein Rauch in ge­fähr­li­chem Aus­mass und kei­ne gif­ti­gen Ga­se ent­ste­hen.

3 Schif­fe sind mit ei­ner Brand­mel­de­an­la­ge aus­zu­rüs­ten, die Räu­me mit be­son­de­rer Brand­ge­fähr­dung wirk­sam über­wacht. Die An­la­ge muss für den Ein­satz an Bord von Schif­fen ge­eig­net sein.

4 Die Ver­wen­dung und La­ge­rung von flüs­si­gen Brenn­stof­fen mit ei­nem Flamm­punkt un­ter 55 °C zu Heiz-, Be­leuch­tungs- oder Koch­zwe­cken ist ver­bo­ten. Von die­sem Ver­bot sind Flüs­sig­gas­an­la­gen für Haus­halts­zwe­cke aus­ge­nom­men.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

4. Abschnitt: Ausrüstung

Art. 37 Grundsatz  

1 Schif­fe müs­sen ih­rer Grös­se und ih­rem Ver­wen­dungs­zweck ent­spre­chend ein­ge­rich­tet und aus­ge­rüs­tet sein.44

2 Die vor­ge­schrie­be­ne Aus­rüs­tung muss stets in ge­brauchs­fä­hi­gem Zu­stand an ge­eig­ne­ter Stel­le an Bord un­ter­ge­bracht sein.

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 38 Ankereinrichtung  

1 Schif­fe müs­sen mit ei­nem Bu­gan­ker aus­ge­rüs­tet sein.

2 Schif­fe, die Flüs­se be­fah­ren, sind zu­sätz­lich mit ei­nem Heck­an­ker aus­zu­rüs­ten. Auf den Heck­an­ker kann ver­zich­tet wer­den, wenn das Schiff bei Aus­fall ei­nes Haupt­an­trie­bes mit Ma­schi­nen­kraft auf­ge­dreht wer­den kann.

Art. 39 Anlagen zur Brandbekämpfung 45  

1 Schif­fe müs­sen über stän­dig be­triebs­be­rei­te Feu­er­lösch­an­la­gen ver­fü­gen, mit de­nen je­de Art von Brand wirk­sam be­kämpft wer­den kann.

2 Die Min­destaus­rüs­tung zur Brand­be­kämp­fung be­steht aus Hand­feu­er­lösch­ge­rä­ten so­wie aus Feu­er­lösch­pum­pen, -schläu­chen und -lei­tun­gen.

3 Ma­schi­nen- und Elek­tro­räu­me sind mit fest in­stal­lier­ten Feu­er­lösch­an­la­gen aus­zu­rüs­ten.

4 Bei Schif­fen, wel­che mit be­son­de­ren Ener­gie­trä­gern be­trie­ben wer­den, ent­schei­det die zu­stän­di­ge Be­hör­de über den Ein­bau fest in­stal­lier­ter Feu­er­lösch­an­la­gen. Sie be­rück­sich­tigt da­bei die Brand- oder Ex­plo­si­ons­ge­fahr des be­tref­fen­den Ener­gie­trä­gers und die Ein­rich­tun­gen in den be­tref­fen­den Räu­men.

5 Die Feu­er­lösch­an­la­gen müs­sen leicht zu­gäng­lich auf­ge­stellt und durch Hin­weis­schil­der deut­lich mar­kiert sein.

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 40 Rettungsmaterial  

1 Je­des Fahr­gast­schiff ist mit ei­ner aus­rei­chen­den An­zahl von Ret­tungs­mit­teln für die Be­sat­zung und die Fahr­gäs­te aus­zu­rüs­ten.

2 Ret­tungs­ge­rä­te müs­sen an Bord so ver­wahrt wer­den, dass sie bei Be­darf leicht und si­cher er­reicht wer­den kön­nen und ih­re Ver­tei­lung oh­ne Ver­zö­ge­rung mög­lich ist. Ret­tungs­ge­rä­te und all­fäl­li­ge Hilfs­mit­tel müs­sen re­gel­mäs­sig ge­war­tet wer­den.

3 Der Mi­ni­mal­be­stand an Ein­zel­ret­tungs­mit­teln auf Schif­fen be­trägt 100 Pro­zent der im Schiffs­aus­weis ein­ge­tra­ge­nen höchst­zu­läs­si­gen Fahr­gast­zahl.46

4 Das UVEK er­lässt Vor­schrif­ten über die Art der zu­ge­las­se­nen Ret­tungs­mit­tel so­wie die Zu­sam­men­set­zung des Ge­samt­be­stan­des.47

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. März 2007, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007911).

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. März 2007, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007911).

5. Kapitel: Bau und Ausrüstung von Infrastrukturanlagen 48

48 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Febr. 2016 (AS 2016 159).

Art. 41 Grundsatz 49  

Die In­fra­struk­tu­r­an­la­gen müs­sen so be­schaf­fen sein, dass bei ih­rer be­stim­mungs­ge­mäs­sen Ver­wen­dung und bei Be­ach­tung der ge­bo­te­nen Sorg­falt Le­ben und Ge­sund­heit von Per­so­nen nicht ge­fähr­det wer­den.

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 42 Landungsanlagen  

1 Lan­dungs­an­la­gen sind so zu er­stel­len, dass Per­so­nen nicht un­be­ab­sich­tigt ins Was­ser fal­len kön­nen.

2 Die Lan­dungs­an­la­gen sind mit Ret­tungs­ma­te­ri­al und in der Re­gel mit ei­ner Be­leuch­tung aus­zu­rüs­ten.

3 An grös­se­ren Sta­tio­nen sol­len die Fahr­gäs­te nach Mög­lich­keit über einen ge­schütz­ten War­te­raum ver­fü­gen.

6. Kapitel: Betrieb

Art. 43 Personal 50  

1 Der Be­trieb ei­nes Schif­fes, ein­sch­liess­lich der Vor­be­rei­tung der Ein­rich­tun­gen und An­la­gen für des­sen Be­trieb und ein­sch­liess­lich der er­for­der­li­chen Ar­bei­ten an die­sen Ein­rich­tun­gen und An­la­gen nach Ab­schluss der Fahr­ten, darf nur aus­ge­bil­de­tem und ge­prüf­tem Per­so­nal über­tra­gen wer­den.

2 Das UVEK re­gelt die Aus­bil­dung, die Prü­fung und die Vor­aus­set­zun­gen für den Ein­satz des Schiffs­per­so­nals in Schiff­fahrts­un­ter­neh­men.

3 Es legt An­for­de­run­gen an das Per­so­nal fest, das:

a.
Ein­rich­tun­gen und An­la­gen auf mit be­son­de­ren Ener­gie­trä­gern be­trie­be­nen Schif­fen be­dient; oder
b.
In­fra­struk­tu­r­an­la­gen zur La­ge­rung be­son­de­rer Ener­gie­trä­ger und zur Be­tan­kung von Schif­fen mit sol­chen Ener­gie­trä­gern be­dient.

4 Das Schiffs­per­so­nal muss mit der Ein­rich­tung und Aus­rüs­tung an Bord der Schif­fe ver­traut sein und die­se be­die­nen kön­nen. Die Schiff­fahrts­un­ter­neh­men sor­gen für die Aus- und Wei­ter­bil­dung so­wie für die Ein­hal­tung der in den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen vor­ge­schrie­be­nen pe­ri­odi­schen Prü­fun­gen des Schiffs­per­so­nals und füh­ren dar­über ge­eig­ne­te Auf­zeich­nun­gen.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 44 Besatzung  

1 Die Be­sat­zung auf Schif­fen in Fahrt muss so zu­sam­men­ge­setzt und aus­ge­bil­det sein, dass die Si­cher­heit der an Bord be­find­li­chen Per­so­nen ge­währ­leis­tet ist.

2 Auf still­lie­gen­den Schif­fen, auf de­nen sich Fahr­gäs­te auf­hal­ten, kann die Be­sat­zung an­ge­mes­sen re­du­ziert wer­den.

3 Das UVEK be­stimmt den Mi­ni­mal­be­stand der Be­sat­zung auf Schif­fen.

4 Für die Be­sat­zung der eid­ge­nös­sisch kon­zes­sio­nier­ten Schiff­fahrts­un­ter­neh­men gel­ten Ar­ti­kel 15, die Ka­pi­tel 4, 5 und 7 und Ar­ti­kel 41 Ab­satz 1 Buch­sta­be a der Ver­ord­nung vom 4. No­vem­ber 200951 über die si­cher­heits­re­le­van­ten Tä­tig­kei­ten im Ei­sen­bahn­be­reich sinn­ge­mä­ss.52

5 Die von den eid­ge­nös­sisch kon­zes­sio­nier­ten Schiff­fahrts­un­ter­neh­men be­zeich­ne­ten Per­so­nen für die Kon­trol­le der Dienst­fä­hig­keit müs­sen ei­ne lei­ten­de Stel­lung im Schiff­fahrts­be­reich mit ent­spre­chen­der Fach­qua­li­fi­ka­ti­on ha­ben.53

51 SR 742.141.2

52 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 der V vom 4. Nov. 2009 (ers­te Pha­se der Bahn­re­form 2) (AS 2009 5959). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

53 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 der V vom 4. Nov. 2009 (ers­te Pha­se der Bahn­re­form 2) (AS 2009 5959). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 45 Schiffsführer oder Schiffsführerin  

1 Der Schiffs­füh­rer oder die Schiffs­füh­re­rin übt die Be­fehls­ge­walt an Bord aus und sorgt für Ru­he und Ord­nung.

2 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de stellt auf­grund ei­ner theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Prü­fung den Füh­rer­aus­weis aus. Die­ser kann mit Auf­la­gen ver­bun­den sein.

3 Die eid­ge­nös­sisch kon­zes­sio­nier­ten Schiff­fahrts­un­ter­neh­men er­stat­ten dem BAV un­ver­züg­lich Mel­dung bei Mu­ta­tio­nen des Schiffs­führ­er­be­stan­des.54

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 der V vom 4. Nov. 2009 (ers­te Pha­se der Bahn­re­form 2), in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5959).

Art. 45a Technische Leitung für Schiffe mit besonderen Energieträgern 55  

1 Schiff­fahrts­un­ter­neh­men, die für den An­trieb von Schif­fen oder den Be­trieb von Hilf­s­ag­gre­ga­ten be­son­de­re Ener­gie­trä­ger ver­wen­den, er­nen­nen einen tech­ni­schen Lei­ter oder ei­ne tech­ni­sche Lei­te­rin so­wie min­des­tens einen Stell­ver­tre­ter oder ei­ne Stell­ver­tre­te­rin.

2 Der tech­ni­sche Lei­ter oder die tech­ni­sche Lei­te­rin und der Stell­ver­tre­ter oder die Stell­ver­tre­te­rin müs­sen nicht im Schiff­fahrts­un­ter­neh­men an­ge­stellt sein.

3 Schiff­fahrts­un­ter­neh­men über­tra­gen dem tech­ni­schen Lei­ter oder der tech­ni­schen Lei­te­rin die Ver­ant­wor­tung für die si­cher­heits­re­le­van­ten Aspek­te des Be­triebs und der In­stand­hal­tung der Schif­fe und räu­men ihm oder ihr so­wie dem Stell­ver­tre­ter oder der Stell­ver­tre­te­rin die ent­spre­chen­den Kom­pe­ten­zen aus­drück­lich ein.

4 Bei Stö­run­gen und Un­fäl­len trifft der tech­ni­sche Lei­ter oder die tech­ni­sche Lei­te­rin oder der Stell­ver­tre­ter oder die Stell­ver­tre­te­rin die nö­ti­gen An­ord­nun­gen.

5 Die tech­ni­schen Lei­ter und Lei­te­rin­nen so­wie ih­re Stell­ver­tre­ter und Stell­ver­tre­te­rin­nen müs­sen über ei­ne ge­eig­ne­te Aus­bil­dung ver­fü­gen und die zur Be­die­nung und zur In­stand­hal­tung der Bau­ten, An­la­gen und Schif­fe nö­ti­gen Kennt­nis­se und Er­fah­rung ha­ben.

6 Das UVEK kann Vor­schrif­ten über die er­for­der­li­che Aus­bil­dung der tech­ni­schen Lei­ter und Lei­te­rin­nen so­wie der Stell­ver­tre­ter und Stell­ver­tre­te­rin­nen er­las­sen.

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 46 Notfallkonzept und Rettungs- und Sicherheitsdienst 56  

1 Das Schiff­fahrts­un­ter­neh­men muss über ein Not­fall­kon­zept ver­fü­gen, das si­cher­stellt, dass die Per­so­nen an Bord bei ei­nem Er­eig­nis auf ei­nem Schiff recht­zei­tig in Si­cher­heit ge­bracht wer­den kön­nen. Sind zur Um­set­zung des Not­fall­kon­zep­tes Er­eig­nis­diens­te er­for­der­lich, so muss das Not­fall­kon­zept mit die­sen ver­ein­bart wer­den.

2 So­weit es mit der Si­cher­heit des ei­ge­nen Schif­fes ver­ein­bar ist, hat der Schiffs­füh­rer oder die Schiffs­füh­re­rin un­ver­züg­lich Hil­fe zu leis­ten, wenn er oder sie Not­si­gna­le oder die Not­la­ge ei­nes an­de­ren Schif­fes oder ei­ner Per­son wahr­nimmt.

3 Das Schiff­fahrts­un­ter­neh­men muss das Schiffs­per­so­nal im Ret­tungs- und Si­cher­heits­dienst aus­bil­den, re­gel­mäs­sig Übun­gen durch­füh­ren und über den Zeit­punkt, die be­tei­lig­ten Per­so­nen so­wie die Art und Dau­er der Übung Auf­zeich­nun­gen füh­ren.

4 Das UVEK re­gelt den Ret­tungs- und Si­cher­heits­dienst.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 47 Signal-, Fernmelde- und Navigationsanlagen  

1 Wenn es die Ver­kehrs­si­cher­heit oder die Si­cher­heit an Bord er­for­dert, sind für die Ver­bin­dung zwi­schen Schiff und Land oder zwi­schen Schif­fen Si­gnal-, Fern­mel­de- oder Na­vi­ga­ti­ons­an­la­gen ein­zu­rich­ten.

2 Die An­la­gen un­ter­lie­gen der Plan­ge­neh­mi­gung (Art. 16).

Art. 48 Schwierige nautische Verhältnisse  

1 Bei schwie­ri­gen nau­ti­schen Ver­hält­nis­sen ist der Ver­kehr ein­zu­schrän­ken oder ein­zu­stel­len.

2 Die öf­fent­li­chen Schiff­fahrts­un­ter­neh­men stel­len für die Be­geg­nung ih­rer Kurs­schif­fe bei un­sich­ti­gem Wet­ter Re­geln auf. Bei Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten ent­schei­det das BAV end­gül­tig.

7. Kapitel: Instandhaltung

Art. 49 Grundsatz 57  

Die Schiff­fahrts­un­ter­neh­men müs­sen ih­re Schif­fe, de­ren Ein­rich­tun­gen und Aus­rüs­tung so­wie ih­re In­fra­struk­tu­r­an­la­gen so in­stand hal­ten und er­neu­ern, dass die Si­cher­heit je­der­zeit ge­währ­leis­tet ist.

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 49a Beizug Dritter 58  

1 Ver­fügt das Schiff­fahrts­un­ter­neh­men nicht über das er­for­der­li­che Fach­wis­sen oder die not­wen­di­gen Ein­rich­tun­gen und Ge­rä­te, um be­stimm­te In­stand­hal­tungs­ar­bei­ten durch­zu­füh­ren, so hat es für die In­stand­hal­tung ih­rer Schif­fe und In­fra­struk­tu­ran­la­gen aus­ge­wie­sen fach­kun­di­ge Drit­te bei­zu­zie­hen.

2 Ver­ant­wort­lich für die In­stand­hal­tung ist das Schiff­fahrts­un­ter­neh­men. Ins­be­son­de­re muss es über den Stand der In­stand­hal­tungs­ar­bei­ten in­for­miert sein.

3 Ge­nügt die be­triebs­ei­ge­ne Pla­nung, Durch­füh­rung oder Über­wa­chung der In­stand­hal­tung nicht, so kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de den Bei­zug Drit­ter an­ord­nen.

58 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 50 Kontrollen, Prüfungen, Instandhaltung und Schiffsbuch 59  

1 Die Schiff­fahrts­un­ter­neh­men sor­gen für die ter­min- und fach­ge­rech­te Durch­füh­rung der vor­ge­schrie­be­nen Kon­trol­len und Prü­fun­gen.

2 Für je­des Schiff ei­nes Schiff­fahrts­un­ter­neh­mens ist ein Schiffs­buch zu füh­ren, in dem Fol­gen­des fest­zu­hal­ten ist:

a.
die Er­geb­nis­se der vor­ge­schrie­be­nen Kon­trol­len und Prü­fun­gen;
b.
die In­stand­hal­tungs- und Er­neue­rungs­ar­bei­ten;
c.
die tech­ni­schen Be­triebs­stö­run­gen und die im An­schluss dar­an ge­trof­fe­nen Mass­nah­men.

3 Das UVEK legt die Min­dest­an­for­de­run­gen an die Fris­ten, die Art und den Um­fang der pe­ri­odi­schen Kon­trol­len und Prü­fun­gen der Schif­fe, von de­ren Ein­rich­tun­gen und Aus­rüs­tung so­wie der In­fra­struk­tu­r­an­la­gen fest.

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 51 Massnahmen bei ungenügender Sicherheit 60  

1 Die Schiff­fahrt­un­ter­neh­men müs­sen Schif­fe, die den Si­cher­heits­an­for­de­run­gen nicht mehr ge­nü­gen, aus dem Ver­kehr zie­hen.

2 Sie dür­fen Lan­dungs­an­la­gen, die den Si­cher­heits­an­for­de­run­gen nicht mehr ge­nü­gen, nicht wei­ter be­die­nen.

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

8. Kapitel: Ergänzendes Recht und Strafbestimmungen61

61 Fassung gemäss Ziff. II 73 der V vom 8. Nov. 2006 über die Anpassung von Bundesratsverordnungen an die Totalrevision der Bundesrechtspflege, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

Art. 52 Transportvertrag  

Für den Trans­port­ver­trag gel­ten die Vor­schrif­ten des Trans­port­ge­set­zes vom 4. Ok­to­ber 198562 so­wie der Trans­port­ver­ord­nung vom 5. No­vem­ber 198663.

62[AS 1986 1974, 19942290Ziff. V, 19953517 Ziff. I 10 4093 An­hang Ziff. 13, 19982856. AS 2009 5597Ziff. III]. Sie­he heu­te: das Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­setz vom 20. März 2009 (SR 745.1).

63[AS 19861991, 19941848, 19963035, 1999719, 20042697. AS 2009 6025Art. 6]. Sie­he heu­te: die V vom 4. Nov. 2009 über die Per­so­nen­be­för­de­rung (SR 745.11).

Art. 5364  

64 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 73 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

Art. 54 Strafbestimmungen  

Wi­der­hand­lun­gen ge­gen die Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung und die ge­stützt dar­auf er­las­se­nen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen und Ver­fü­gun­gen wer­den nach Ar­ti­kel 48 des Bun­des­ge­set­zes vom 3. Ok­to­ber 1975 über die Bin­nen­schiff­fahrt be­straft.

9. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 55 Ausführungsbestimmungen  

Das UVEK er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

Art. 56 Änderung bisherigen Rechts  

...65

65 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS1994 1011kon­sul­tiert wer­den.

Art. 57 Übergangsbestimmungen  

1 Schiffs- und Füh­rer­aus­wei­se, die vor dem In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung aus­ge­stellt wur­den, be­hal­ten ih­re Gül­tig­keit.

2 Die Vor­schrif­ten über Bau und Aus­rüs­tung von Schif­fen fin­den auf Schif­fe, die beim In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung be­reits in Be­trieb sind, grund­sätz­lich kei­ne An­wen­dung. Das UVEK legt in den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen die Aus­nah­men fest; die Über­gangs­frist für die An­pas­sung an die neu­en Vor­schrif­ten be­trägt vier Jah­re.

3 Für Schif­fe, die beim In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung auf Kiel ge­legt sind, gilt das bis­he­ri­ge Recht.

4 Bei Um­bau­ten von Schif­fen müs­sen aus­sch­liess­lich die vom Um­bau di­rekt be­trof­fe­nen Be­rei­che den neu­en Vor­schrif­ten an­ge­passt wer­den. Wird ein Schiff um­ge­baut, da­mit es künf­tig mit be­son­de­ren Ener­gie­trä­gern be­trie­ben wer­den kann, so ent­schei­det die zu­stän­di­ge Be­hör­de un­ter Be­rück­sich­ti­gung der mög­li­chen Ge­fah­ren des be­tref­fen­den Ener­gie­trä­gers über die Be­rei­che, wel­che den Vor­schrif­ten an­zu­pas­sen sind.66

5 Soll die Ka­pa­zi­tät ei­nes Schif­fes er­höht wer­den, so legt die zu­stän­di­ge Be­hör­de fest, wel­chen An­for­de­run­gen es ge­nü­gen muss. Für die zur Be­wil­li­gung der Ka­pa­zi­tät­s­er­hö­hung er­for­der­li­chen Prü­fun­gen und Nach­wei­se gel­ten die neu­en Vor­schrif­ten.

6 Die Vor­schrif­ten über Bau und Aus­rüs­tung von An­la­gen fin­den auf In­fra­struk­tu­r­an­la­gen, die beim In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung be­reits in Be­trieb sind, grund­sätz­lich kei­ne An­wen­dung. Die An­pas­sung an die neu­en Vor­schrif­ten ist bei Er­wei­te­run­gen, Um­bau­ten oder be­deu­ten­den Re­pa­ra­tu­ren vor­zu­neh­men.67

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 57a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
11. Dezember 2015
68  

1 Dampf­kes­sel- und Druck­luft­an­la­gen, die nach bis­he­ri­gem Recht auf Fahr­gast­schif­fen zu­ge­las­sen wa­ren, nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 11. De­zem­ber 2015 die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 17b je­doch noch nicht er­fül­len, dür­fen so lan­ge wei­ter be­trie­ben wer­den, wie die vor­ge­schrie­be­nen pe­ri­odi­schen Kon­trol­len kei­ne Be­an­stan­dun­gen er­ge­ben und die Be­triebs­si­cher­heit ge­währ­leis­tet ist.

2 Schiff­fahrts­un­ter­neh­men oh­ne eid­ge­nös­si­sche Kon­zes­si­on oder Be­wil­li­gung ha­ben die Be­triebs­vor­schrif­ten nach Ar­ti­kel 14 bis zum 1. Fe­bru­ar 2019 zu er­las­sen.

3 Für Schif­fe, wel­che zum Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­run­gen vom 11. De­zem­ber 2015 be­reits in Be­trieb sind, muss kein Si­cher­heits­be­richt nach Ar­ti­kel 17 ein­ge­reicht wer­den. Bei Um­bau­ten sol­cher Schif­fe ent­schei­det die zu­stän­di­ge Be­hör­de über die Not­wen­dig­keit der Vor­la­ge ei­nes Si­cher­heits­be­rich­tes so­wie über des­sen Um­fang.

4 Für Mo­bi­li­ar in In­nen­räu­men von Schif­fen, das zum Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­run­gen vom 11. De­zem­ber 2015 ver­wen­det wird, müs­sen die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 36 Ab­satz 1 bis zum 1. Fe­bru­ar 2036 er­füllt sein. Das UVEK kann in den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen Er­leich­te­run­gen für be­stimm­te Schiffs­klas­sen vor­se­hen.

5 Bei Um­bau­ten von Ma­schi­nen- und Elek­tro­räu­men auf Schif­fen, die mit her­kömm­li­chen Ener­gie­trä­gern be­trie­ben wer­den, prüft und ent­schei­det die zu­stän­di­ge Be­hör­de im Ein­zel­fall, ob der Ein­bau fest in­stal­lier­ter Feu­er­lösch­an­la­gen nach Ar­ti­kel 39 Ab­satz 3 tech­nisch mög­lich und wirt­schaft­lich ver­tret­bar ist.

6 Das Not­fall­kon­zept nach Ar­ti­kel 46 Ab­satz 1 muss bis zum 1. Fe­bru­ar 2019 vor­lie­gen.

7 Schiff­fahrts­un­ter­neh­men oh­ne eid­ge­nös­si­sche Kon­zes­si­on oder Be­wil­li­gung ha­ben das Schiffs­buch nach Ar­ti­kel 50 Ab­satz 2 bis zum 1. Fe­bru­ar 2019 zu er­stel­len.

68 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 159).

Art. 58 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Mai 1994 in Kraft.

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