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Erster Titel: Die Haftpflicht gegenüber Drittpersonen

Art. 64  

1 Für Schä­den, die von ei­nem im Fluge be­find­li­chen Luft­fahr­zeug ei­ner Per­son oder Sa­che auf der Er­de zu­ge­fügt wer­den, ist durch den Hal­ter des Luft­fahr­zeu­ges Er­satz zu leis­ten, so­fern fest­steht, dass der Scha­den ent­stan­den und vom Luft­fahr­zeug ver­ur­sacht wor­den ist.

2 Die­se Be­stim­mung gilt auch für:

a.
Schä­den, die durch einen aus dem Luft­fahr­zeug fal­len­den Kör­per ver­ur­sacht wer­den, selbst bei er­laub­tem Ab­wurf von Bal­last oder bei ei­nem Ab­wurf, der in Not er­folgt;
b.
Schä­den, die durch ei­ne an Bord des Luft­fahr­zeu­ges be­find­li­che Per­son ver­ur­sacht wer­den. Der Hal­ter haf­tet je­doch nur bis zum Be­tra­ge der Si­cher­stel­lung, zu der er ge­mä­ss den Ar­ti­keln 70 und 71 ver­pflich­tet ist, wenn die­se Per­son nicht zur Be­sat­zung ge­hört.

3 Das Luft­fahr­zeug gilt als im Fluge be­find­lich vom Be­ginn der Ab­flugs­ma­nö­ver bis zur Be­en­di­gung der An­kunfts­ma­nö­ver.

Art. 65  

Wer das Luft­fahr­zeug oh­ne Wis­sen und Wil­len des Hal­ters be­nützt, ist zum Er­satz des ver­ur­sach­ten Scha­dens ver­pflich­tet. Der Hal­ter haf­tet mit, aber nur bis zum Be­tra­ge der Si­cher­stel­lung, zu der er ge­mä­ss den Ar­ti­keln 70 und 71 ver­pflich­tet ist.

Art. 66  

Wird ein Scha­den auf der Er­de da­durch ver­ur­sacht, dass zwei oder meh­re­re Luft­fahr­zeu­ge zu­sam­men­stos­sen, so sind die Hal­ter die­ser Luft­fahr­zeu­ge den ge­schä­dig­ten Drit­ten als So­li­dar­schuld­ner er­satz­pflich­tig.

Art. 67216  

216 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 25 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).

Art. 68217  

Die Er­satz­an­sprü­che ver­jäh­ren nach den Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts218 über die un­er­laub­ten Hand­lun­gen.

217 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 16 des BG vom 15. Ju­ni 2018 (Re­vi­si­on des Ver­jäh­rungs­rechts), in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5343; BBl 2014 235).

218 SR 220

Art. 69  

Die Be­stim­mun­gen die­ses Ti­tels gel­ten nicht für Schä­den auf der Er­de, de­ren Er­satz sich nach ei­nem Ver­trag be­stimmt, der zwi­schen dem Ge­schä­dig­ten und dem ge­mä­ss die­sem Ge­setz Er­satz­pflich­ti­gen ab­ge­schlos­sen ist.

Art. 70  

1 Der Hal­ter ei­nes im schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeugre­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Luft­fahr­zeugs muss ge­gen die Fol­gen sei­ner Haft­pflicht als Luft­fahr­zeug­hal­ter ver­si­chert sein. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 71.219

2 Die Ver­si­che­rung hat auch die Haft­pflicht der vom Hal­ter mit der Füh­rung des Luft­fahr­zeu­ges oder mit sons­ti­gen Dienst­leis­tun­gen an Bord be­trau­ten Per­so­nen zu de­cken für Schä­den, die sie Drit­ten in Aus­übung ih­rer be­ruf­li­chen Tä­tig­keit im Diens­te des Hal­ters zu­fü­gen.

219 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 71  

1 Die Si­cher­stel­lung der Haft­pflicht­an­sprü­che kann auch er­fol­gen durch Hin­ter­le­gung von leicht ver­wert­ba­ren Re­al­si­cher­hei­ten bei ei­ner öf­fent­li­chen Kas­se oder ei­ner dem BAZL ge­neh­men Bank so­wie durch So­lid­ar­bürg­schaft ei­ner sol­chen Bank oder ei­ner vom Bun­des­rat zum Ge­schäfts­be­trieb in der Schweiz zu­ge­las­se­nen Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mung.

2 Die Re­al­si­cher­heit und die Bürg­schaft müs­sen er­gänzt wer­den, so­bald sich die Mög­lich­keit er­gibt, dass die Hö­he der Si­cher­heit um den Be­trag ei­ner Scha­den­er­satz­leis­tung ver­min­dert wird.

Art. 72  

Die Luft­fahr­zeu­ge des Bun­des und der Kan­to­ne sind von der Pflicht zur Si­cher­stel­lung be­freit.

Art. 73  

Für aus­län­di­sche Luft­fahr­zeu­ge rich­tet sich die Si­cher­stel­lungs­pflicht nach den gel­ten­den zwi­schen­staat­li­chen Ver­ein­ba­run­gen. So­weit sol­che nicht be­ste­hen, kann das BAZL die Be­nüt­zung des schwei­ze­ri­schen Luftrau­mes von der vor­he­ri­gen Leis­tung ei­ner Si­cher­heit ab­hän­gig ma­chen.

Art. 74220  

1 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Er­fül­lung der Si­cher­stel­lungs­pflicht, ins­be­son­de­re über die Hö­he der Si­cher­stel­lun­gen und die Aus­stel­lung von amt­li­chen Be­schei­ni­gun­gen über die Art, Hö­he und Gel­tungs­dau­er der ge­leis­te­ten Si­cher­hei­ten.

2 Er kann die Si­cher­stel­lungs­pflicht aus­deh­nen auf be­stimm­te Ka­te­go­ri­en von schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeu­gen, die nicht im Luft­fahr­zeugre­gis­ter ein­ge­tra­gen sind.

3 In Be­zug auf Schä­den, die durch un­be­kann­te oder nicht­ver­si­cher­te Luft­fahr­zeu­ge ver­ur­sacht wer­den, kann der Bun­des­rat in An­leh­nung an die Re­ge­lung der Stras­sen­ver­kehrs­ge­setz­ge­bung Vor­schrif­ten er­las­sen.

220Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Zweiter Titel: Das Lufttransportrecht

Art. 75221  

1 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Be­för­de­rung von Per­so­nen, Rei­se­ge­päck, Gü­tern und Tie­ren, über die Haft­pflicht des Trans­port­füh­rers ge­gen­über den Flug­gäs­ten und den Ver­frach­tern so­wie über die Ver­si­che­rungs­pflicht. Er ori­en­tiert sich da­bei an den für die Schweiz ver­bind­li­chen in­ter­na­tio­na­len Vor­schrif­ten.222

2 Für den Bin­nen­ver­kehr kann der Bun­des­rat ver­ein­fach­te Ab­fer­ti­gun­gen zu­las­sen.

3 Für den in­ter­na­tio­na­len Ver­kehr, der nicht un­ter die für die Schweiz ver­bind­li­chen in­ter­na­tio­na­len Über­ein­kom­men über die Trans­port­haft­pflicht fällt, und für den Bin­nen­ver­kehr kann der Bun­des­rat die Be­gren­zung der Haft­pflicht zu­guns­ten der Ge­schä­dig­ten ab­wei­chend re­geln.

4 So­weit die Über­ein­kom­men ei­ne ver­trag­li­che Er­hö­hung der Haf­tungs­gren­zen vor­be­hal­ten, kann der Bun­des­rat vor­schrei­ben, dass schwei­ze­ri­sche Un­ter­neh­men der ge­werbs­mäs­si­gen Luft­fahrt Kon­zes­sio­nen und Be­wil­li­gun­gen nur er­hal­ten, wenn sie den Flug­gäs­ten ei­ne be­stimm­te hö­he­re Haf­tungs­s­um­me an­bie­ten.

5223

221Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. Ju­ni 1977, in Kraft seit 1. Jan. 1978 (AS 1977 2110; BBl 1976 III 1232).

222 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

223Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, mit Wir­kung seit 1. April 2011 (AS 20111119; BBl 2009 4915).

Art. 76  

Für die Be­för­de­rung von Post­sen­dun­gen auf dem Luft­we­ge blei­ben die be­son­de­ren Be­stim­mun­gen der Post­ge­setz­ge­bung vor­be­hal­ten.

Art. 76a224  

1 Schwei­ze­ri­sche Un­ter­neh­men der ge­werbs­mäs­si­gen Luft­fahrt ha­ben sich ge­gen die Fol­gen ih­rer Haft­pflicht als Luft­trans­port­füh­rer bis zu den vom Bun­des­rat fest­zu­set­zen­den Sum­men zu ver­si­chern.

2 Der Bun­des­rat kann un­ter Vor­be­halt der für die Schweiz ver­bind­li­chen in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­run­gen die Er­tei­lung von Kon­zes­sio­nen und Be­wil­li­gun­gen an aus­län­di­sche Un­ter­neh­mun­gen der ge­werbs­mäs­si­gen Luft­fahrt vom Be­stand ei­ner ge­nü­gen­den Ver­si­che­rung ih­rer Haft­pflicht als Trans­port­füh­rer ab­hän­gig ma­chen.

224Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Dritter Titel: Gemeinsame Bestimmungen über die Haftpflicht

Art. 77  

1 Die An­sprü­che aus die­sem Ge­setz blei­ben Ge­schä­dig­ten, die nach dem Un­fall­ver­si­che­rungs­ge­setz vom 20. März 1981225 ver­si­chert sind, ge­wahrt. Den Ver­si­che­rern steht der Rück­griff nach den Ar­ti­keln 72–75 des Bun­des­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 2000226 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts zu.227

2 Wei­ter­ge­hen­de An­sprü­che aus dem Flug­un­fall blei­ben dem Ver­letz­ten oder den Hin­ter­las­se­nen des Ge­tö­te­ten ge­wahrt.

225 SR 832.20

226 SR 830.1

227 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994V 921, 1999 4523).

Art. 78  

Wird ei­ne der Mi­li­tär­ver­si­che­rung un­ter­stell­te Per­son durch den Be­trieb ei­nes schwei­ze­ri­schen Mi­li­tär­luft­fahr­zeu­ges ver­letzt oder ge­tö­tet, so fin­det aus­sch­liess­lich die Bun­des­ge­setz­ge­bung über die Mi­li­tär­ver­si­che­rung An­wen­dung.

Art. 79  

So­weit die Ar­ti­kel 64–78 so­wie die zu ih­rer Aus­füh­rung vom Bun­des­ra­te er­las­se­nen Vor­schrif­ten nichts an­de­res be­stim­men, gel­ten die Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rech­tes228.

Vierter Titel: Die Sicherungsbeschlagnahme von Luftfahrzeugen

Art. 80  

Un­ter Si­che­rungs­be­schlag­nah­me im Sin­ne der nach­fol­gen­den Ar­ti­kel ist je­de wie auch im­mer be­nann­te Mass­nah­me zu ver­ste­hen, durch die ein Luft­fahr­zeug we­gen pri­va­ter In­ter­es­sen zu­guns­ten ei­nes Gläu­bi­gers, des Ei­gen­tü­mers oder des In­ha­bers ei­nes auf dem Luft­fahr­zeug las­ten­den ding­li­chen Rech­tes fest­ge­hal­ten wird, oh­ne dass der­je­ni­ge, der die Be­schlag­nah­me be­treibt, sich auf ei­ne zu­vor im or­dent­li­chen Ver­fah­ren er­lang­te voll­streck­ba­re ge­richt­li­che Ent­schei­dung oder auf einen gleich­wer­ti­gen voll­streck­ba­ren Ti­tel be­ru­fen könn­te.

Art. 81  

1 Der Si­che­rungs­be­schlag­nah­me sind nicht un­ter­wor­fen:

a.
Luft­fahr­zeu­ge, die aus­sch­liess­lich für einen staat­li­chen Dienst be­stimmt sind oder ver­wen­det wer­den;
b.
Luft­fahr­zeu­ge, die tat­säch­lich in den Dienst ei­ner re­gel­mäs­sig be­flo­ge­nen, dem öf­fent­li­chen Ver­kehr die­nen­den Li­nie ein­ge­setzt sind, und die un­ent­behr­li­chen Er­satz­luft­fahr­zeu­ge;
c.
al­le an­dern Luft­fahr­zeu­ge, die zur Be­för­de­rung von Per­so­nen und Sa­chen ge­gen Ent­gelt be­stimmt sind oder ver­wen­det wer­den, wenn sie zum Ab­flug für ei­ne sol­che Be­för­de­rung be­reit sind und es sich nicht et­wa um ei­ne für die­se Rei­se ein­ge­gan­ge­ne Schuld oder um ei­ne wäh­rend der Rei­se ent­stan­de­ne For­de­rung han­delt.

2 Die­ser Ar­ti­kel be­zieht sich nicht auf die Si­che­rungs­be­schlag­nah­me, die ein Ei­gen­tü­mer nach­sucht, wenn ihm der Be­sitz sei­nes Luft­fahr­zeu­ges durch ei­ne un­er­laub­te Hand­lung ent­zo­gen wor­den ist.

Art. 8284229  

229 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 1 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).

Art. 85  

Die vor­ste­hen­den Be­stim­mun­gen gel­ten nicht für Si­che­rungs­mass­nah­men, die auf Grund von kon­kurs­recht­li­chen, ver­wal­tungs­recht­li­chen oder straf­recht­li­chen Vor­schrif­ten ge­trof­fen wer­den.

Art. 86  

Die Be­stim­mun­gen der Ar­ti­kel 80–85 gel­ten auch für aus­län­di­sche Luft­fahr­zeu­ge, so­fern der Staat, in des­sen Luft­fahr­zeugre­gis­ter sie ein­ge­tra­gen sind, Ge­gen­recht hält.

Art. 87  

Die Be­stim­mun­gen der zwi­schen­staat­li­chen Ver­ein­ba­run­gen über den Schutz des ge­werb­li­chen Ei­gen­tums blei­ben vor­be­hal­ten.

Fünfter Titel: Strafbestimmungen

Erster Abschnitt: Strafbare Handlungen

Art. 88230  

1 Wer in Ver­let­zung ei­ner auf­grund von Ar­ti­kel 7 ver­füg­ten Ver­kehrs­s­per­re vor­sätz­lich in den schwei­ze­ri­schen Luftraum ein­fliegt oder in der Schweiz ab­fliegt oder ein ge­sperr­tes Ge­biet der Schweiz über­fliegt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu ei­nem Jahr oder Geld­stra­fe be­straft.

2 Ver­letzt der Tä­ter über­dies die in Ar­ti­kel 18 auf­ge­stell­ten Vor­schrif­ten über den Lan­dungs­zwang, so ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe.

3 Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen be­straft.

230 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 89231  

1 Wer vor­sätz­lich ein Luft­fahr­zeug mit falschen oder ver­fälsch­ten Kenn­zei­chen oder oh­ne die in Ar­ti­kel 59 vor­ge­schrie­be­nen Kenn­zei­chen führt oder füh­ren lässt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu fünf Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

2 Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen be­straft.

3 Der Tä­ter ist auch straf­bar, wenn er aus­ser­halb der Schweiz ein Luft­fahr­zeug mit schwei­ze­ri­schen Kenn­zei­chen führt oder füh­ren lässt, oh­ne da­zu be­rech­tigt zu sein. Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 des Straf­ge­setz­buchs232 fin­det An­wen­dung.

231 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

232 SR 311.0

Art. 89a233  

1 Wer als Kom­man­dant ei­nes Luft­fahr­zeugs den nach den Ver­kehrs­re­geln er­teil­ten Wei­sun­gen ei­nes Ab­fang-Luft­fahr­zeugs vor­sätz­lich nicht Fol­ge leis­tet, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.234

2 Die Tat ist auch straf­bar, wenn sie im Aus­land be­gan­gen wird:

a.
an Bord ei­nes schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeu­ges;
b.
an Bord ei­nes aus­län­di­schen Luft­fahr­zeu­ges, wel­ches von ei­nem Hal­ter mit Haupt­ge­schäfts­sitz oder stän­di­gem Auf­ent­halt in der Schweiz be­trie­ben wird.

3 Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 des Straf­ge­setz­bu­ches235 ist an­wend­bar.

233Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

234 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

235SR 311.0

Art. 90236  

1 Wer wäh­rend ei­nes Flug­es als Kom­man­dant des Luft­fahr­zeu­ges, als Mit­glied der Be­sat­zung oder als Pas­sa­gier die ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten oder Ver­kehrs­re­geln vor­sätz­lich miss­ach­tet und da­durch wis­sent­lich Leib und Le­ben von Men­schen oder frem­des Ei­gen­tum von er­heb­li­chem Wert auf der Erd­ober­flä­che in Ge­fahr bringt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu fünf Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.237

2 Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen be­straft.

236 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

237 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 25 des BG vom 17. Dez. 2021 über die Har­mo­ni­sie­rung der Strafrah­men, in Kraft seit 1. Ju­li 2023 (AS 2023 259; BBl 2018 2827).

Art. 90bis239  

Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer:

a.240
in an­ge­trun­ke­nem Zu­stand oder un­ter dem Ein­fluss von Be­täu­bungs­mit­teln oder psy­cho­tro­pen Sub­stan­zen als Be­sat­zungs­mit­glied tä­tig ist;
b.
sich vor­sätz­lich ei­ner amt­lich an­ge­ord­ne­ten Blut­pro­be oder ei­ner zu­sätz­li­chen ärzt­li­chen Un­ter­su­chung wi­der­setzt oder ent­zieht oder den Zweck die­ser Mass­nah­men ver­ei­telt.

239Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

240 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 229; BBl 2021626).

Art. 91241  

1 Mit Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig:

a.
Ver­kehrs­re­geln ver­letzt;
b.
Vor­schrif­ten über den Flug­be­trieb ver­letzt, die der Si­cher­heit von Men­schen oder Sa­chen die­nen;
c.
ein Luft­fahr­zeug führt oder be­treibt, oh­ne die vor­ge­schrie­be­nen Pa­pie­re zu be­sit­zen;
d.
ein Luft­fahr­zeug führt oder be­treibt, wel­ches die An­for­de­run­gen an die Luft­tüch­tig­keit nicht er­füllt;
e.
Vor­schrif­ten über die In­stand­hal­tung ver­letzt und da­durch die Be­triebs­si­cher­heit ge­fähr­det;
f.
ge­gen fol­gen­de Vor­schrif­ten ver­stösst, die in ei­nem Be­triebs­re­gle­ment nach Ar­ti­kel 36c ent­hal­ten sind und dem Schutz der Um­welt so­wie der Si­cher­heit von Men­schen oder Sa­chen die­nen:
1.
Vor­schrif­ten über das An- und Ab­flug­ver­fah­ren,
2.
Vor­schrif­ten über die Be­nüt­zung von Flug­platz­an­la­gen durch Pas­sa­gie­re, Luft- und Bo­den­fahr­zeu­ge so­wie sons­ti­ge Be­nüt­zer;
g.
als Pas­sa­gier Wei­sun­gen der Flug­be­sat­zung miss­ach­tet, die der Si­cher­heit von Men­schen oder Sa­chen die­nen;
h.
die öf­fent­li­che Ru­he stört, in­dem er ein Luft­fahr­zeug zu ei­nem Zeit­punkt be­treibt, in dem es die Ge­setz­ge­bung oder das an­wend­ba­re Be­triebs­re­gle­ment nach Ar­ti­kel 36c nicht er­laubt;
i.
ge­gen Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten ver­stösst, de­ren Über­tre­tung un­ter Hin­weis auf die Straf­dro­hung die­ser Be­stim­mung für straf­bar er­klärt ist.

2 Mit Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich:

a.
ge­gen ei­ne un­ter Hin­weis auf die Straf­dro­hung die­ser Be­stim­mung an ihn ge­rich­te­te Ver­fü­gung ver­stösst;
b
ei­ne Auf­la­ge nicht ein­hält, wel­che in ei­ner Kon­zes­si­on oder ei­ner Be­wil­li­gung ent­hal­ten ist;
c.242
un­be­rech­tig­ter­wei­se den Si­cher­heits­be­reich ei­nes Flug­plat­zes be­tritt oder bei des­sen Be­tre­ten die Si­cher­heits­kon­trol­le um­geht oder ver­ei­telt; der Ver­such ist straf­bar;
d.243
oh­ne Be­wil­li­gung ei­ne Waf­fe oder einen ge­fähr­li­chen Ge­gen­stand im Sin­ne von Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 be­zie­hungs­wei­se Ab­satz 6 des Waf­fen­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 1997244 in den Si­cher­heits­be­reich ei­nes Flug­plat­zes bringt; der Ver­such ist straf­bar.

3 Bei gro­ben Ver­stös­sen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–e und i so­wie Ab­satz 2 ist die Stra­fe Bus­se bis zu 40 000 Fran­ken.

4 Wer als Luft­trans­port­füh­rer ge­gen­über sei­nen Pas­sa­gie­ren wie­der­holt oder schwer­wie­gend Pflich­ten ver­letzt, wel­che auf­grund in­ter­na­tio­na­ler Ver­ein­ba­run­gen be­ste­hen und de­ren Ver­let­zung auf­grund die­ser Ver­ein­ba­run­gen mit Sank­tio­nen be­droht sein muss, wird mit Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken be­straft.

241Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

242 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

243 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

244 SR 514.54

Art. 91bis245  

Die be­son­de­ren Be­stim­mun­gen des Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­set­zes vom 22. März 1974246 (Art. 14–18) sind an­wend­bar.

245Ein­ge­fügt durch Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

246SR 313.0

Art. 92  

Bei der Ver­let­zung der Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes oder der von den zu­stän­di­gen Be­hör­den ge­stützt dar­auf er­las­se­nen Ver­ord­nun­gen und wei­te­ren Vor­schrif­ten oder der Be­stim­mun­gen ei­ner zwi­schen­staat­li­chen Ver­ein­ba­rung über die Luft­fahrt kann das BAZL, un­ab­hän­gig von der Ein­lei­tung und vom Aus­gang ei­nes all­fäl­li­gen Straf­ver­fah­rens, fol­gen­de Mass­nah­men ver­fü­gen:

a.
den zeit­wei­li­gen oder dau­ern­den Ent­zug oder ei­ne Ein­schrän­kung des Gel­tungs­be­rei­ches von er­teil­ten Be­wil­li­gun­gen, Er­laub­nis­sen und Aus­wei­sen;
b.
die Be­schlag­nah­me von Luft­fahr­zeu­gen, de­ren wei­te­rer Ge­brauch die öf­fent­li­che Si­cher­heit ge­fähr­den wür­de oder de­ren miss­bräuch­li­che Ver­wen­dung zu be­fürch­ten ist.
Art. 93247  

Ei­ne auf Grund von Ar­ti­kel 28, 30 oder 37 er­teil­te Kon­zes­si­on kann bei schwe­rer oder wie­der­hol­ter Ver­let­zung der Pflich­ten des Kon­zes­sio­närs je­der­zeit oh­ne Ent­schä­di­gung zu­rück­ge­zo­gen wer­den.

247 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 15. Nov. 1998 (AS 1998 2566; BBl 1997 III 1181).

Art. 94248  

248Auf­ge­ho­ben durch Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

Art. 95249  

249Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Zweiter Abschnitt: Geltungsbereich und Strafverfolgung

Art. 96250  

So­weit die Ar­ti­kel 89 Ab­satz 3, 89a Ab­satz 3 und 97 die­ses Ge­set­zes oder die Ar­ti­kel 4–7 des Straf­ge­setz­buchs251 nichts an­de­res vor­se­hen, ist den Straf­be­stim­mun­gen nur un­ter­wor­fen, wer im In­land ei­ne straf­ba­re Hand­lung ver­übt.

250 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

251 SR 311.0

Art. 97253  

1 Das schwei­ze­ri­sche Straf­recht gilt auch für Ta­ten, die an Bord ei­nes schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeugs aus­ser­halb der Schweiz ver­übt wer­den.

1bis Es gilt auch für Ver­bre­chen und Ver­ge­hen so­wie für Über­tre­tun­gen nach Ar­ti­kel 91 Ab­satz 1 Buch­sta­be g, die an Bord ei­nes aus­län­di­schen Luft­fahr­zeugs aus­ser­halb der Schweiz be­gan­gen wer­den, wenn das Luft­fahr­zeug in der Schweiz lan­det und der Tä­ter sich noch an Bord be­fin­det.254

2 Mit­glie­der der Be­sat­zung ei­nes schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeugs un­ter­ste­hen dem schwei­ze­ri­schen Straf­recht, auch wenn sie die Tat aus­ser­halb des Luft­fahr­zeugs im Zu­sam­men­hang mit ih­ren dienst­li­chen Ver­rich­tun­gen ver­übt ha­ben.

3 Die ge­richt­li­che Be­ur­tei­lung ist nur zu­läs­sig, wenn sich der Tä­ter in der Schweiz be­fin­det und nicht an das Aus­land aus­ge­lie­fert wird oder wenn er der Eid­ge­nos­sen­schaft we­gen die­ser Tat aus­ge­lie­fert wird.

4 Ar­ti­kel 6 Ab­sät­ze 3 und 4 des Straf­ge­setz­buchs255 ist an­wend­bar.256

253Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. Ju­ni 1977, in Kraft seit 1. Jan. 1978 (AS 1977 2110; BBl 1976 III 1232).

254 Ein­ge­fügt durch An­hang des BB vom 18. Dez. 2020 über die Ge­neh­mi­gung des Prot. zur Än­de­rung des Abk. von To­kio, in Kraft seit 1. Aug. 2021 (AS 2021 468; BBl 20205123).

255 SR 311.0

256 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 98  

1 Die an Bord ei­nes Luft­fahr­zeu­ges be­gan­ge­nen straf­ba­ren Hand­lun­gen un­ter­ste­hen un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 2 der Bun­dess­traf­ge­richts­bar­keit.257

2 Über­tre­tun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 91 wer­den nach den Ver­fah­rens­vor­schrif­ten des Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­set­zes vom 22. März 1974258 durch das BAZL ver­folgt und be­ur­teilt.259

3 Sind die straf­ba­ren Hand­lun­gen an Bord aus­län­di­scher Luft­fahr­zeu­ge über der Schweiz oder an Bord schwei­ze­ri­scher Luft­fahr­zeu­ge aus­ser­halb der Schweiz ver­übt wor­den, so kann die für die Straf­ver­fol­gung zu­stän­di­ge schwei­ze­ri­sche Be­hör­de von der Durch­füh­rung des Straf­ver­fah­rens ab­se­hen.260

257Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

258SR 313.0

259Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

260Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

Art. 99  

1 Wird an Bord ei­nes schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeu­ges ei­ne straf­ba­re Hand­lung ver­übt, so hat der Kom­man­dant die zur Be­weis­si­che­rung not­wen­di­gen Mass­nah­men zu tref­fen.261

2 Er nimmt bis zum Ein­grei­fen der zu­stän­di­gen Be­hör­de die Un­ter­su­chungs­hand­lun­gen vor, die kei­nen Auf­schub er­tra­gen.262

3 Er ist be­rech­tigt, Flug­gäs­te und Be­sat­zungs­mit­glie­der zu durch­su­chen und Ge­gen­stän­de, die als Be­weis­mit­tel die­nen kön­nen, zu be­schlag­nah­men.263

4 Ist Ge­fahr im Ver­zug, so steht dem Kom­man­dan­ten das Recht zu, Ver­däch­ti­ge vor­läu­fig fest­zu­neh­men.264

5 Die Ar­ti­kel 39, 40 und 45–52 des Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­set­zes vom 22. März 1974265 über die Ver­neh­mung des Be­schul­dig­ten, die Ein­ho­lung münd­li­cher Aus­künf­te, die Durch­füh­rung von Zwangs­mass­nah­men, die Be­schlag­nah­me, Durch­su­chung und vor­läu­fi­ge Fest­nah­me gel­ten sinn­ge­mä­ss.266

261Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738: BBl 1971 I 266).

262Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

263Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

264Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

265SR 313.0

266Ein­ge­fügt durch Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

Art. 100268  

1 Die Staats­an­walt­schaf­ten und die Ge­rich­te mel­den dem BAZL je­de straf­ba­re Hand­lung, die zum Ent­zug von Be­wil­li­gun­gen, Er­laub­nis­sen und Aus­wei­sen im Sin­ne von Ar­ti­kel 92 Buch­sta­be a An­lass ge­ben könn­te.

2 Sie mel­den dem BAZL, so­fern durch die Mel­dung das Straf­ver­fah­ren nicht be­ein­träch­tigt wird, Ver­ur­tei­lun­gen und hän­gi­ge Straf­ver­fah­ren ge­gen im Si­cher­heits­be­reich ei­nes Flug­ha­fens tä­ti­ge Per­so­nen be­tref­fend:

a.
ter­ro­ris­ti­sche Tä­tig­kei­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 13a Ab­satz 1 Buch­sta­be b Zif­fer 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 21. März 1997269 über Mass­nah­men zur Wah­rung der in­ne­ren Si­cher­heit;
b.
straf­ba­re Hand­lun­gen nach den Ar­ti­keln 111–113, 122, 134, 139, 140, 156, 183, 185, 221 und 223–226ter des Straf­ge­setz­buchs270;
c.
straf­ba­re Hand­lun­gen nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 des Be­täu­bungs­mit­tel­ge­set­zes vom 3. Ok­to­ber 1951271;
d.
straf­ba­re Hand­lun­gen nach Ar­ti­kel 37 des Spreng­stoff­ge­set­zes vom 25. März 1977272;
e.
straf­ba­re Hand­lun­gen nach Ar­ti­kel 33 des Waf­fen­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 1997273.

3 Das BAZL kann zur Über­prü­fung von Be­wil­li­gun­gen, Er­laub­nis­sen und Aus­wei­sen für im Si­cher­heits­be­reich ei­nes Flug­ha­fens tä­ti­ge Per­so­nen Stel­lung­nah­men des Nach­rich­ten­diens­tes des Bun­des ein­ho­len.

4 Hat ei­ne Ärz­tin, ein Arzt, ei­ne Psy­cho­lo­gin oder ein Psy­cho­lo­ge bei ei­nem Be­sat­zungs­mit­glied, ei­ner Flug­lot­sin oder ei­nem Flug­lot­sen we­gen ei­ner fest­ge­stell­ten kör­per­li­chen oder psy­chi­schen Krank­heit, ei­nes Ge­bre­chens oder ei­ner Sucht Zwei­fel an der Taug­lich­keit zur Aus­übung der ent­spre­chen­den Tä­tig­kei­ten, so kann sie oder er dem BAZL Mel­dung er­stat­ten.274

268 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

269 SR 120. Die­ser Art. ist nicht mehr in Kraft. Sie­he heu­te: Art. 19 Abs. 2 Bst. a des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015 (SR 121).

270 SR 311.0

271 SR 812.121

272 SR 941.41

273 SR 514.54

274 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 229; BBl 2021626).

Art. 100bis275  

1 Wenn Ver­dachts­grün­de be­ste­hen, dass ein An­schlag auf ein aus der Schweiz ab­flie­gen­des Luft­fahr­zeug aus­ge­führt wer­den könn­te, so ist der Kom­man­dant der für den be­tref­fen­den Flug­platz zu­stän­di­gen Kan­tons­po­li­zei be­fugt, ei­ne Kon­trol­le und nö­ti­gen­falls ei­ne Durch­su­chung des Luft­fahr­zeu­ges an­zu­ord­nen. Die Be­sat­zung und die mit der Bo­den­or­ga­ni­sa­ti­on Be­auf­trag­ten sind auf Er­su­chen der Kan­tons­po­li­zei ver­pflich­tet, die Po­li­zei­or­ga­ne bei der Durch­füh­rung die­ser Mass­nah­men zu un­ter­stüt­zen.

2 Be­ste­hen Ver­dachts­grün­de, dass ein sol­cher An­schlag durch Luft­post­sen­dun­gen oder Luft­fracht aus­ge­führt wer­den könn­te, ist der in Ab­satz 1 ge­nann­te Po­li­zei­kom­man­dant be­fugt, ei­ne Kon­trol­le und nö­ti­gen­falls ei­ne Durch­su­chung der in Be­tracht fal­len­den Post- und Fracht­sen­dun­gen an­zu­ord­nen. Die An­bie­te­rin­nen von Post­diens­ten und de­ren Be­auf­trag­te sind ver­pflich­tet, der Kan­tons­po­li­zei die frag­li­chen Post­sen­dun­gen aus­zu­lie­fern.276 277

3 Be­ste­hen Ver­dachts­grün­de, dass ein An­schlag wäh­rend des Flug­es aus­ge­führt wer­den könn­te, ist der in Ab­satz 1 ge­nann­te Po­li­zei­kom­man­dant be­fugt, ei­ne Durch­su­chung der Flug­gäs­te und des Hand­ge­päcks nach Waf­fen und Spreng­stof­fen an­zu­ord­nen. Er­hebt ein Flug­gast ge­gen die­se Mass­nah­me Ein­spruch, so kann er oh­ne Ent­schä­di­gung vom be­tref­fen­den Fluge aus­ge­schlos­sen wer­den.

4 Die Kon­trol­len und Durch­su­chun­gen nach den Ab­sät­zen 1 bis 3 sind un­ter grös­ster Scho­nung des Pri­vat­ge­heim­nis­ses durch­zu­füh­ren. Auf die In­ter­es­sen des Luft­ver­kehrs ist nach Mög­lich­keit Rück­sicht zu neh­men. Die Zoll­be­hand­lung muss ge­währ­leis­tet blei­ben.

5 Die Haf­tung für Schä­den, die bei Kon­troll­mass­nah­men ein­tre­ten, rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen des Ver­ant­wort­lich­keits­ge­set­zes vom 14. März 1958278.

275Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

276 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. II 4 des Post­ge­set­zes 17. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Okt. 2012 (AS 2012 4993; BBl 2009 5181).

277 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des Po­st­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 30. April 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1997 2465; BBl 1996 III 1306).

278SR 170.32

Art. 100ter280  

1 Be­sat­zungs­mit­glie­der, bei de­nen An­zei­chen der An­ge­trun­ken­heit oder des Ein­flus­ses von Be­täu­bungs­mit­teln oder psy­cho­tro­pen Sub­stan­zen vor­lie­gen, sind ge­eig­ne­ten Un­ter­su­chun­gen zu un­ter­zie­hen.281

2 Zur An­ord­nung der er­for­der­li­chen Mass­nah­men sind die Flug­platz­lei­ter und die Or­ga­ne der ört­lich zu­stän­di­gen Po­li­zei be­fugt. Han­deln die Flug­platz­lei­ter, so ha­ben sie, so­fern ei­ne ers­te Un­ter­su­chung einen Ver­dacht nach Ab­satz l be­stä­tigt, oh­ne Ver­zug die Po­li­zei bei­zu­zie­hen.

3 Bei der Durch­füh­rung von Vor­feld­in­spek­tio­nen an Luft­fahr­zeu­gen und de­ren Be­sat­zung kann das BAZL bei Be­sat­zungs­mit­glie­dern je­der­zeit einen Al­ko­hol­test an­ord­nen. Die Durch­füh­rung der er­for­der­li­chen Mass­nah­men er­folgt durch die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Po­li­zei­stel­le.282

4 Die zu­stän­di­gen Per­so­nen und Stel­len nach den Ab­sät­zen 2 und 3 kön­nen ei­ne Blut­pro­be an­ord­nen.283

5 Der Bun­des­rat re­gelt die Durch­füh­rung der Un­ter­su­chun­gen und Mass­nah­men nach den Ab­sät­zen 1, 3 und 4. Er be­rück­sich­tigt da­bei die Be­stim­mun­gen der Eu­ro­päi­schen Uni­on zur An­ge­trun­ken­heit, die ge­mä­ss dem Ab­kom­men vom 21. Ju­ni 1999284 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft über den Luft­ver­kehr an­wend­bar sind. Er­gän­zend ori­en­tiert er sich an den Vor­schrif­ten über die Al­ko­hol­kon­trol­le und die an­de­ren Mass­nah­men ge­gen­über den Stras­sen­be­nüt­zern.285

280Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

281 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 229; BBl 2021626).

282 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 229; BBl 2021626).

283 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 229; BBl 2021626).

284 SR 0.748.127.192.68

285 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 229; BBl 2021626).

Dritter Teil: Förderung der Luftfahrt

Art. 101287  

1 Der Bund kann der schwei­ze­ri­schen Luft­fahrt an den Be­trieb re­gel­mäs­sig be­flo­ge­ner Li­ni­en Bei­trä­ge oder Dar­le­hen ge­wäh­ren.288

2 In je­dem Fall ist die fi­nan­zi­el­le La­ge des Emp­fän­gers zu be­rück­sich­ti­gen.

287Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 62 des BG vom 14. Dez. 1984 über die Spar­mass­nah­men 1984, in Kraft seit 1. Jan. 1986 (AS 1985 660; BBl 1984 I 1253).

288Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Art. 101a289  

289Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 21 des BG vom 6. Okt. 2006 zur Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl 2005 6029).

Art. 101b290  

1 Der Bund kann Er­trags­aus­fäl­le ei­nes Er­brin­gers von Flug­si­che­rungs­diens­ten für Leis­tun­gen im be­nach­bar­ten Aus­land vor­über­ge­hend über­neh­men, bis die Ent­schä­di­gung mit die­sem Staat ver­ein­bart ist.

2 Der Bun­des­rat über­prüft al­le drei Jah­re, ob und zu wel­chem An­teil der Bund die­se Er­trags­aus­fäl­le wei­ter­hin über­neh­men soll.291

290 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

291Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

Art. 102292  

Der Bund kann sich an Flug­platz- oder Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­mun­gen be­tei­li­gen, wenn dies im all­ge­mei­nen In­ter­es­se liegt.

292Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

Art. 102a293  

1 Lässt sich ein un­ter­bruch­frei­er und ge­ord­ne­ter Be­trieb der Lan­des­flughä­fen in­fol­ge der CO­VID-19-Pan­de­mie nicht an­ders ge­währ­leis­ten, so kann der Bund:

a.
sich zu­sam­men mit den Flug­plat­zun­ter­neh­men vor­über­ge­hend an Ge­sell­schaf­ten zur Si­cher­stel­lung der Er­brin­gung von Dienst­leis­tun­gen in den Be­rei­chen Bo­den­ab­fer­ti­gung und Luft­fahr­zeug­in­stand­hal­tung be­tei­li­gen oder sol­chen Ge­sell­schaf­ten Dar­le­hen, Bürg­schaf­ten oder Ga­ran­ti­en ge­wäh­ren;
b.
den Un­ter­neh­men, die Dienst­leis­tun­gen in den Be­rei­chen Bo­den­ab­fer­ti­gung und Luft­fahr­zeug­in­stand­hal­tung er­brin­gen, Dar­le­hen, Bürg­schaf­ten oder Ga­ran­ti­en ge­wäh­ren;
c.
den Lan­des­flughä­fen Dar­le­hen, Bürg­schaf­ten oder Ga­ran­ti­en ge­wäh­ren.

2 Der Bun­des­rat re­gelt un­ter Be­rück­sich­ti­gung an­ge­mes­se­ner Si­cher­hei­ten die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Be­tei­li­gung des Bun­des und die Aus­rich­tung wei­te­rer Fi­nanz­hil­fen so­wie die Be­din­gun­gen und Auf­la­gen für Dar­le­hen, Bürg­schaf­ten und Ga­ran­ti­en. Er sorgt da­für, dass die Fi­nanz­hil­fen aus­sch­liess­lich zur Si­cher­stel­lung der Dienst­leis­tun­gen in der Schweiz ver­wen­det wer­den.

3 Vor­aus­set­zung für die Ge­wäh­rung von Fi­nanz­hil­fen an aus­län­di­sche oder aus­län­disch do­mi­nier­te Un­ter­neh­men ist die Ab­si­che­rung durch Be­tei­li­gungs­rech­te im glei­chem Um­fang oder gleich­wer­ti­ge Si­cher­heits­mass­nah­men. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

293Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Mai 2020, in Kraft vom 7. Mai 2020 bis zum 31. Dez. 2025 (AS 2020 1493; BBl 2020 3667).

Art. 103294  

1 Die Wett­be­werbs­kom­mis­si­on prüft, ob mit Ar­ti­kel 13 des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 1999295 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft über den Luft­ver­kehr ver­ein­bar sind:

a.296
die Ent­wür­fe zu Be­schlüs­sen des Bun­des­ra­tes, wel­che be­stimm­te Un­ter­neh­men oder Pro­duk­ti­ons­zwei­ge im An­wen­dungs­be­reich des Ab­kom­mens be­güns­ti­gen, ins­be­son­de­re Leis­tun­gen, Be­tei­li­gun­gen und Fi­nanz­hil­fen nach den Ar­ti­keln 101, 102 und 102a die­ses Ge­set­zes;
b.
gleich­ar­ti­ge Un­ter­stüt­zungs­mass­nah­men von Kan­to­nen und Ge­mein­den oder an­de­ren schwei­ze­ri­schen öf­fent­lich-recht­li­chen oder ge­mischt-wirt­schaft­li­chen Kör­per­schaf­ten oder An­stal­ten;
c.
gleich­ar­ti­ge Un­ter­stüt­zungs­mass­nah­men der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft oder ih­rer Mit­glied­staa­ten.

2 Die Wett­be­werbs­kom­mis­si­on ist bei der Prü­fung vom Bun­des­rat und von der Ver­wal­tung un­ab­hän­gig.

3 Die für den Be­schluss zu­stän­di­gen Be­hör­den be­rück­sich­ti­gen das Er­geb­nis der Prü­fung.

294 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 26. Ju­ni 1998 (AS 1998 2566; BBl 1997 III 1181). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2004, in Kraft seit 1. Sept. 2004 (AS 2004 3867; BBl 2003 6241).

295 SR 0.748.127.192.68

296 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 6. Mai 2020, in Kraft vom 7. Mai 2020 bis zum 31. Dez. 2025 (AS 2020 1493; BBl 2020 3667).

Art. 103a297  

1 Der Bund un­ter­stützt die Aus- und Wei­ter­bil­dung von An­wär­tern, wel­che als Mi­li­tär­pi­lo­ten, Be­rufs­pi­lo­ten, Flug­leh­rer oder Fern­spä­her in Be­tracht kom­men.

2 Die Aus­bil­dung er­folgt zur Haupt­sa­che in pri­va­ten Schu­len.

3 Der Bun­des­rat kann die ad­mi­nis­tra­ti­ve Lei­tung, die Auf­klä­rung über die Mög­lich­kei­ten der flie­ge­ri­schen Lauf­bahn und die Wer­bung Or­ga­ni­sa­tio­nen der Luft­fahrt über­tra­gen. Der Bund über­nimmt de­ren Auf­wen­dun­gen zu den Selbst­kos­ten. Die Ein­zel­hei­ten wer­den ver­trag­lich ge­re­gelt.

4 Der Bun­des­rat ord­net die Auf­sicht und setzt ein Or­gan ein, wel­ches die In­ter­es­sen der be­tei­lig­ten Stel­len auf­ein­an­der ab­stimmt.

297Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Art. 103b298  

Der Bund för­dert die Aus- und Wei­ter­bil­dung so­wie For­schung und Ent­wick­lung neu­er Tech­no­lo­gi­en im Be­reich der ver­schie­de­nen Spar­ten der Luft­fahrt.

298Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 103c und 103d299  

299Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, mit Wir­kung seit 1. April 2011 (AS 20111119; BBl 2009 4915).

Vierter Teil: Anwendungs- und Schlussbestimmungen

Art. 104300  

Die Be­stim­mun­gen der Fern­mel­de­ge­setz­ge­bung blei­ben vor­be­hal­ten.

300 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des Po­st­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 30. April 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1997 2465; BBl 1996 III 1306).

Art. 105  

1 Die Be­stim­mun­gen der Zoll­ge­setz­ge­bung blei­ben vor­be­hal­ten.

2 Die Flug­platz­hal­ter sind zur Be­reit­stel­lung der für die Zoll­ab­fer­ti­gung not­wen­di­gen Räu­me ver­pflich­tet.

Art. 106  

1 Der Bund haf­tet für Schä­den, die von ei­nem schwei­ze­ri­schen Mi­li­tär­luft­fahr­zeug ei­ner Per­son oder Sa­che auf der Er­de zu­ge­fügt wer­den, aus­sch­liess­lich ge­mä­ss den Ar­ti­keln 64–74 und 77–79 die­ses Ge­set­zes.

2 Der Bun­des­rat legt fest, wel­che Be­stim­mun­gen für die zi­vi­le Luft­fahrt aus Grün­den der Flug­si­cher­heit auch auf die mi­li­tä­ri­sche Luft­fahrt an­wend­bar sind.302

3 Über die Be­ach­tung der im In­ter­es­se der Ver­kehrs­si­cher­heit auf­ge­stell­ten Ver­kehrs­re­geln und der Si­gnal­ord­nung im Mi­li­tär­flug­be­trieb trifft die MAA im Ein­ver­neh­men mit dem BAZL die er­for­der­li­chen An­ord­nun­gen. So­weit sol­che Re­geln durch von der Schweiz ab­ge­schlos­se­ne zwi­schen­staat­li­che Ver­ein­ba­run­gen fest­ge­legt wer­den, sind sie auch im Mi­li­tär­flug­be­trieb oh­ne Wei­te­res ver­bind­lich.303

302Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

303 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2022, in Kraft seit 1. Aug. 2023 (AS 2022 725; BBl 2021 2198).

Art. 107304  

Der Bun­des­rat re­gelt für die Mi­li­tär­luft­fahrt:

a.
die Vor­ga­ben für Luft­fahrt­sys­te­me und In­fra­struk­tu­ren;
b.
den Flug­be­trieb;
c.
das Si­cher­heits­ma­na­ge­ment.

304 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2022, in Kraft seit 1. Aug. 2023 (AS 2022 725; BBl 2021 2198).

Art. 107a305  

1 Das BAZL, die Be­schwer­de­be­hör­den so­wie die mit Auf­ga­ben nach die­sem Ge­setz be­auf­trag­ten üb­ri­gen Be­hör­den und pri­va­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen be­ar­bei­ten die zur Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben er­for­der­li­chen Per­so­nen­da­ten.

2 Be­ar­bei­tet wer­den Per­so­nen­da­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten, be­tref­fend:306

a.
das in der Zi­vil­luft­fahrt tä­ti­ge Per­so­nal, über:
1.
Cha­rak­ter (Leu­mund, Straf­re­gis­ter­aus­zug und Er­geb­nis­se all­fäl­li­ger wei­te­rer Ab­klä­run­gen),
2.
Be­fä­hi­gung (schu­li­sche und fach­li­che Aus­bil­dung, be­ruf­li­cher Wer­de­gang, Qua­li­fi­ka­tio­nen, Vor­fäl­le und Un­fäl­le),
3.
Ge­sund­heit (Un­ter­su­chun­gen be­tref­fend kör­per­li­che und in­tel­lek­tu­el­le Eig­nung);
b.
ad­mi­nis­tra­ti­ve und straf­recht­li­che Ver­fol­gun­gen und Sank­tio­nen nach der Ge­setz­ge­bung über die Zi­vil­luft­fahrt.

3 Be­ar­bei­tet wer­den im Wei­te­ren Per­so­nen­da­ten be­tref­fend:

a.
schwei­ze­ri­sche Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men;
b.
aus­län­di­sche Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men mit Flug­be­trieb in­ner­halb der Schweiz;
c.
Her­stel­ler­be­trie­be;
d.
In­stand­hal­tungs­be­trie­be;
e.
Be­trei­ber von In­fra­struk­tu­r­an­la­gen;
f.
Er­brin­ger von Flug­si­che­rungs­diens­ten.

4 Die Er­brin­ger der zi­vi­len Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen be­trei­ben für die Zwe­cke der Un­ter­su­chung von Flug­un­fäl­len und schwe­ren Vor­fäl­len bei Flug­ver­kehrs­stel­len ein Sys­tem zur Auf­zeich­nung von Hin­ter­grund­ge­sprä­chen und -ge­räuschen.307 Der Bun­des­rat re­gelt die Ver­ant­wor­tung für die Da­ten­be­schaf­fung, das Aus­wer­tungs­ver­fah­ren, die Da­ten­emp­fän­ger, die Auf­be­wah­rungs­dau­er und die Ver­nich­tung der Da­ten so­wie die tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Schutz­mass­nah­men.308

5 Die Da­ten be­ar­bei­ten­den Stel­len kön­nen zum Voll­zug ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben den mit ent­spre­chen­den Auf­ga­ben be­trau­ten in- und aus­län­di­schen Be­hör­den so­wie in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen Per­so­nen­da­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten, be­kannt ge­ben, wenn die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 16 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 2020309 er­füllt sind.310

6 Das BAZL in­for­miert die be­trof­fe­nen Flug­ha­fen­hal­ter über Mel­dun­gen und Stel­lung­nah­men, die ihm ge­stützt auf Ar­ti­kel 100 Ab­sät­ze 2 und 3 zu­ge­gan­gen sind, so­fern de­ren In­halt zum Ent­zug von Be­wil­li­gun­gen, Er­laub­nis­sen und Aus­wei­sen von im Si­cher­heits­be­reich des Flug­ha­fens tä­ti­gen Per­so­nen An­lass ge­ben könn­te.311

305Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren (AS 1999 3071; BBl 1998 2591). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

306 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 65 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

307Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

308 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 65 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

309 SR 235.1

310 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 65 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

311 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 107b312  

1 Die im schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeugre­gis­ter (Art. 52 ff.) ent­hal­te­nen Per­so­nen­da­ten sind öf­fent­lich. Sie kön­nen mit­tels Ab­ruf­ver­fah­ren zu­gäng­lich ge­macht wer­den.

2 Die Un­ter­su­chungs­stel­le hat Zu­gang zu den vom BAZL be­ar­bei­te­ten Per­so­nen­da­ten des in der zi­vi­len Luft­fahrt tä­ti­gen Per­so­nals.

312 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 108  

1 Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass ein­zel­ne Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes auf Luft­fahr­zeu­ge be­son­de­rer Ka­te­go­ri­en kei­ne An­wen­dung fin­den. Als sol­che gel­ten:

a.
Staats­luft­fahr­zeu­ge, die nicht Mi­li­tär­luft­fahr­zeu­ge sind;
b.
nicht mo­to­risch an­ge­trie­be­ne Luft­fahr­zeu­ge;
c.
un­be­mann­te mo­to­risch an­ge­trie­be­ne Luft­fahr­zeu­ge;
d.
be­mann­te mo­to­risch an­ge­trie­be­ne Luft­fahr­zeu­ge mit ge­rin­gem Ge­wicht oder ge­rin­ger Flä­chen­be­las­tung.313

2 Er kann ge­ge­be­nen­falls für die­se Ar­ten von Luft­fahr­zeu­gen Son­der­re­geln auf­stel­len. Da­bei dür­fen je­doch die Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes über die Haft­pflicht und die Straf­be­stim­mun­gen nicht ge­än­dert wer­den.

313Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Art. 108a314  

1 Der Bun­des­rat legt die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen an die Si­cher­heit im Luft­ver­kehr fest. Er ori­en­tiert sich da­bei an den für die Schweiz ver­bind­li­chen in­ter­na­tio­na­len Vor­schrif­ten und be­rück­sich­tigt den Stand der Tech­nik so­wie die wirt­schaft­li­che Trag­bar­keit.

2 Er kann tech­ni­sche Nor­men be­zeich­nen, bei de­ren Ein­hal­tung ver­mu­tet wird, dass die grund­le­gen­den Si­cher­heits­an­for­de­run­gen er­füllt sind.

3 Er kann den Er­lass ad­mi­nis­tra­ti­ver und tech­ni­scher Vor­schrif­ten, ins­be­son­de­re das Be­zeich­nen der tech­ni­schen Nor­men nach Ab­satz 2, dem BAZL über­tra­gen.

314 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 108b315  

1 Fol­gen­de Stel­len müs­sen Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fun­gen durch­füh­ren:

a.
Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men mit Sitz in der Schweiz: für ihr Luft­fahrt­per­so­nal;
b.
Flug­ha­fen­hal­ter: für al­le an­de­ren Per­so­nen, die Zu­gang zum Si­cher­heits­be­reich ei­nes Flug­ha­fens ha­ben oder er­hal­ten sol­len.

2 Die Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung um­fasst zu­min­dest:

a.
die Ve­ri­fi­zie­rung der Iden­ti­tät der be­tref­fen­den Per­son;
b.
die Über­prü­fung, ob Vor­stra­fen vor­han­den oder Straf­ver­fah­ren hän­gig sind;
c.
die Kon­trol­le des Le­bens­laufs, ins­be­son­de­re die An­ga­ben über bis­he­ri­ge Be­schäf­ti­gun­gen, Aus­bil­dun­gen und Aus­lands­auf­ent­hal­te.

3 Sie darf nur mit der Ein­wil­li­gung der zu prü­fen­den Per­son durch­ge­führt wer­den. Wird der Zu­gang zum Si­cher­heits­be­reich des Flug­ha­fens nicht ge­währt, so kann die be­trof­fe­ne Per­son vom Flug­ha­fen­hal­ter ei­ne Ver­fü­gung ver­lan­gen.

315 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 565, 672; BBl 2019 4751).

Art. 108c316  

1 Das Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men oder der Flug­ha­fen­hal­ter kann der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Po­li­zei­stel­le zur Ab­klä­rung des Si­cher­heits­ri­si­kos die Da­ten nach Ar­ti­kel 108b Ab­satz 2 be­kannt­ge­ben.

2 Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Po­li­zei­stel­le kann zur Ab­klä­rung des Si­cher­heits­ri­si­kos:

a.
Da­ten aus dem Straf­re­gis­ter er­he­ben, ein­sch­liess­lich Da­ten über hän­gi­ge Straf­ver­fah­ren;
b.
beim Nach­rich­ten­dienst des Bun­des Aus­künf­te ein­ho­len.

3 Sie kann Da­ten, die für die Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung be­nö­tigt wer­den, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten, bei ei­ner aus­län­di­schen Po­li­zei­stel­le ein­ho­len und die Da­ten be­ar­bei­ten, so­fern der an­ge­mes­se­ne Schutz der über­mit­tel­ten Da­ten ge­währ­leis­tet ist.317

4 Sie über­mit­telt dem Flug­ha­fen­hal­ter und dem Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men die Da­ten, die für den Er­lass der Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 108b Ab­satz 3 be­nö­tigt wer­den, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten.318

316 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 565, 672; BBl 2019 4751).

317 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 2 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2021 565; 2022 491; BBl 2019 4751).

318 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 2 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2021 565; 2022 491; BBl 2019 4751).

Art. 108d319  

Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Po­li­zei­stel­le gibt auf An­trag des Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­mens oder des Flug­ha­fen­hal­ters ei­ne Emp­feh­lung ab, der be­tref­fen­den Per­son Zu­gang zum Si­cher­heits­be­reich des Flug­ha­fens zu ge­wäh­ren oder nicht.

319 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 565, 672; BBl 2019 4751).

Art. 108e320  

Die Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung ist in re­gel­mäs­si­gen Ab­stän­den zu wie­der­ho­len. Sie wird vor­zei­tig durch­ge­führt, wenn Grund zur An­nah­me be­steht, dass neue Ri­si­ken ent­stan­den sind.

320 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 565, 672; BBl 2019 4751).

Art. 109  

Der Bun­des­rat ist er­mäch­tigt, die­je­ni­gen Mass­nah­men zu tref­fen, die sich bis zur ge­setz­li­chen Re­ge­lung als not­wen­dig er­wei­sen:

a.
zur Durch­füh­rung der durch die Bun­des­ver­samm­lung ge­neh­mig­ten zwi­schen­staat­li­chen Ver­ein­ba­run­gen auf dem Ge­bie­te der Luft­fahrt;
b.
zur An­wen­dung der be­tref­fen­den Re­geln der zwi­schen­staat­li­chen Ver­ein­ba­run­gen auf den in­ner­schwei­ze­ri­schen Luft­ver­kehr;
c.
zur An­pas­sung an neue tech­ni­sche Er­schei­nun­gen auf dem Ge­bie­te der Luft­fahrt.
Art. 110  

Mit dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes sind al­le wi­der­spre­chen­den Be­stim­mun­gen auf­ge­ho­ben, na­ment­lich:

a.
der Bun­des­rats­be­schluss vom 27. Ja­nu­ar 1920321 be­tref­fend die Ord­nung des Luft­ver­kehrs in der Schweiz und die ge­stützt dar­auf vom Eid­ge­nös­si­schen Post- und Ei­sen­bahn­de­par­te­ment und vom Eid­ge­nös­si­schen Luft­amt er­las­se­nen Vor­schrif­ten;
b.
die vom Bun­des­ra­te er­las­se­nen Vor­schrif­ten vom 24. Ja­nu­ar 1921322 be­tref­fend den Ver­kehr von Luft­fahr­zeu­gen auf und über Ge­wäs­sern.
Art. 111  

Der Bun­des­rat be­stimmt den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes; er wird mit des­sen Voll­zug be­auf­tragt.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 15. Ju­ni 1950323

323BRB vom 5. Ju­ni 1950.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 17. Dezember 1971 324

III

1 Bei der Anwendung von Artikel 44 sind bauliche Vorkehren, die in der Umgebung bestehender Flugplätze nach dem 1. Januar 1971 im Hinblick auf die Bildung von Sicherheits- oder Lärmzonen getroffen worden sind, mit zu berücksichtigen.

2 Verfahren im Sinne von Artikel 44, die im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes325 zur Durchsetzung von Lärmzonen unter kantonalem Recht eingeleitet sind, werden nach kantonalem Recht zu Ende geführt.

IV–V326

325Dieses Gesetz ist am 1. Jan. 1974 in Kraft getreten, mit Ausnahme des Art. 34, der am 23. Nov. 1973 in Kraft getreten ist (AS 1973 1738).

326Aufgehoben durch Ziff. II des BG vom 18. Juni 1993, mit Wirkung seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Schlussbestimmungen der Änderung vom 26. Juni 1998 327

1 Nach bisherigem Recht erteilte Betriebsbewilligungen bleiben bis zum Ablauf ihrer Dauer in Kraft. Sie können nicht mehr geändert oder erneuert werden.

2 Rechte aus bestehenden Konzessionen bleiben erhalten, soweit sie zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Änderung tatsächlich genutzt wurden. Sie werden in Streckenkonzessionen überführt. Werden solche Rechte durch künftige staatsvertragliche Regelungen beeinträchtigt, so können daraus keine Entschädigungsforderungen gegenüber dem Bund abgeleitet werden. Unter dem Vorbehalt einer allfälligen Entschädigung können bestehende Konzessionsrechte entzogen oder beschränkt werden.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 18. Juni 1999 328

328 AS 1999 3071; BBl 1998 2591

1 Baukonzessions- und Baubewilligungsverfahren, die im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Änderung hängig sind, werden als Plangenehmigungsverfahren weitergeführt. Bei Enteignungen ist nötigenfalls das Einspracheverfahren nachzuholen.

2 Auf hängige Beschwerden ist das alte Verfahrensrecht anwendbar.

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 1. Oktober 2010 329

1 Verfahren, die im Zeitpunkt des Inkrafttretens der Änderung vom
1. Oktober 2010 dieses Gesetzes bei der Eidgenössischen Flugunfallkommission (EFUK; bisheriger Art. 26 Abs. 1330) hängig sind, werden nach bisherigem Recht zu Ende geführt. Die EFUK bleibt bis zum Abschluss des letzten Verfahrens bestehen.

2 Der Bundesrat kann für die Dauer von höchstens fünf Jahren ab dem Inkrafttreten der vorliegenden Änderung vorsehen, dass Gebührenerträge einzelner Flugplatzkategorien, abweichend von Artikel 49 Absatz 4 und soweit die gemäss bilateralen Abkommen anwendbaren europäischen Vorschriften keine gegenteiligen Bestimmungen enthalten, zur Finanzierung der Kosten anderer Flugplatzkategorien verwendet werden dürfen.

3 Er legt fest, welche Beträge zwischen welchen Kategorien verschoben werden dürfen.

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