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Verordnung des UVEK
über die Verkehrsregeln für Luftfahrzeuge
(VRV-L)

vom 20. Mai 2015 (Stand am 11. März 2021)

Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und
Kommunikation (UVEK),

gestützt auf Artikel 75 der Luftfahrtverordnung vom 14. November 19731,
in Ausführung der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 923/20122 in der für die Schweiz gemäss Anhang Ziffer 5 des Abkommens vom 21. Juni 19993
zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Europäischen Gemeinschaft über den Luftverkehr jeweils verbindlichen Fassung,

verordnet:

1 SR 748.01

2 Durchführungsverordnung (EU) Nr. 923/2012 der Kommission vom 26. Sept. 2012 zur Festlegung gemeinsamer Luftverkehrsregeln und Betriebsvorschriften für Dienste und Verfahren der Flugsicherung und zur Änderung der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 1035/2011 sowie der Verordnungen (EG) Nr. 1265/2007, (EG) Nr. 1794/2006, (EG) Nr. 730/2006, (EG) Nr. 1033/2006 und (EU) Nr. 255/2010.

3 SR 0.748.127.192.68

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Verhältnis zum EU-Recht  

Die Ver­kehrs­re­geln für Luft­fahr­zeu­ge rich­ten sich:

a.
in ers­ter Li­nie nach der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 923/2012;
b.
er­gän­zend nach der vor­lie­gen­den Ver­ord­nung.
Art. 2 Räumlicher Geltungsbereich  

Die Ver­kehrs­re­geln nach die­ser Ver­ord­nung gel­ten für den Luftraum der Schweiz.

Art. 3 Sonderfälle  

1 Für die Mi­li­tär­luft­fahr­zeu­ge gilt die­se Ver­ord­nung nicht;für sie gel­ten die vom Kom­man­do der Luft­waf­fe im Ein­ver­neh­men mit dem Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL) ge­stützt auf Ar­ti­kel 107 des Luft­fahrt­ge­set­zes vom 21. De­zem­ber 19484 er­las­se­nen Vor­schrif­ten.

2 Für Fall­schir­mab­sprün­ge, Dra­chen, Dra­chen­fall­schir­me, Fes­sel­bal­lo­ne und un­be­mann­te Luft­fahr­zeu­ge gilt die­se Ver­ord­nung mit Aus­nah­me von Ar­ti­kel 9 nicht; für sie gilt die Ver­ord­nung des UVEK vom 24. No­vem­ber 19945 über Luft­fahr­zeu­ge be­son­de­rer Ka­te­go­ri­en.6

3 Für Hän­ge­glei­ter und für Hän­ge­glei­ter mit elek­tri­schem An­trieb gel­ten die Ver­kehrs­re­geln für Se­gel­flug­zeu­ge, so­weit nicht die Ver­ord­nung vom 24. No­vem­ber 1994 über Luft­fahr­zeu­ge be­son­de­rer Ka­te­go­ri­en et­was an­de­res be­stimmt.

4 Für Mo­tor­seg­ler mit lau­fen­dem Mo­tor gel­ten die Ver­kehrs­re­geln für Flug­zeu­ge, für sol­che mit ab­ge­stell­tem Mo­tor die­je­ni­gen für Se­gel­flug­zeu­ge.

4SR 748.0

5SR 748.941

6 Die Be­rich­ti­gung vom 11. März 2021 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2021 143).

Art. 4 Zuständige Behörde  

Die zu­stän­di­ge Be­hör­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 2 Zif­fer 55 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 923/2012 ist das BAZL.

Art. 5 Anwendung der Luftraumklassen  

Die An­wen­dung der Luftraum­klas­sen in der Schweiz ist in An­hang 1 fest­ge­legt.

Art. 6 Verweise auf SERA  

Auf die Be­stim­mun­gen des An­hangs der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 923/2012 wird mit «SE­RA»7 und der ent­spre­chen­den Zif­fer ver­wie­sen.

7 SE­RA = Stan­dar­di­sed Eu­ro­pean Ru­les of the Air (Stan­dar­di­sier­te eu­ro­päi­sche Flug­ver­kehrs­re­geln)

2. Kapitel: Allgemeine Verkehrsregeln

1. Abschnitt: Vermischte Bestimmungen

Art. 7 Lärmbekämpfung  

Mit ei­nem Luft­fahr­zeug darf nur in dem Mas­se Lärm ver­ur­sacht wer­den, als es bei rück­sichts­vol­lem Ver­hal­ten und sach­ge­mäs­ser Be­die­nung un­ver­meid­bar ist.

Art. 8 Kunstflüge  

1 Kunst­flü­ge in den Lufträu­men der Klas­sen C und D so­wie über Flug­plät­zen be­dür­fen ei­ner Be­wil­li­gung.

2 Die Be­wil­li­gung wird von der zu­stän­di­gen Flug­ver­kehrs­kon­troll­stel­le oder, wenn kei­ne sol­che vor­han­den ist, vom Flug­platz­lei­ter er­teilt.

3 Die Be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn der Kunst­flug un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Ver­kehrs­si­tua­ti­on die Flug­si­cher­heit nicht ge­fähr­det.

4 Ver­bo­ten sind Kunst­flü­ge über dicht­be­sie­del­ten Zo­nen von Ort­schaf­ten so­wie bei Nacht.

5 Die Min­dest­flug­hö­he be­trägt bei Kunst­flü­gen:

a.
mit Flug­zeu­gen oder Hub­schrau­bern: 500 m über Grund;
b.
mit Se­gel­flug­zeu­gen: 300 m über Grund.

6 Das BAZL kann Aus­nah­men von den Min­dest­flug­hö­hen be­wil­li­gen, wenn das für Trai­nings­zwe­cke im Hin­blick auf Wett­be­wer­be oder Flug­vor­füh­run­gen not­wen­dig ist. Da­bei legt es die im In­ter­es­se der Si­cher­heit ge­bo­te­nen Auf­la­gen fest.

Art. 9 Abwerfen oder Sprühen  

1 Wäh­rend des Flug­es dür­fen Ge­gen­stän­de oder Flüs­sig­kei­ten nur mit Be­wil­li­gung des BAZL ab­ge­wor­fen oder ver­sprüht wer­den.

2 Oh­ne Be­wil­li­gung dür­fen ab­ge­wor­fen wer­den:

a.
Bal­last in Form von Was­ser oder fei­nem Sand;
b.
in Not­fäl­len: Treib­stoff oder ge­fähr­li­che Ge­gen­stän­de; da­bei ist der Ort des Ab­wurfs nach Mög­lich­keit im Ein­ver­ständ­nis mit der zu­stän­di­gen Flug­ver­kehrs­kon­troll­stel­le zu be­stim­men;
c.
zur Hil­fe­leis­tung er­for­der­li­che Ge­gen­stän­de oder Stof­fe;
d.
auf Flug­plät­zen: Schlepp­sei­le und ab­werf­ba­re Fahr­wer­ke;
e.
bei Fall­schir­mab­sprün­gen: Wind­drift­an­zei­ger;
f.
für die Lan­dung: Rau­cher­zeu­ger;
g.
bei flie­ge­ri­schen Wett­be­wer­ben: Mel­de­ta­schen.
Art. 10 Flugbeschränkungs- und Gefahrengebiete  

Das BAZL kann bei der Fest­le­gung des Luftraums zur Wah­rung der Flug­si­cher­heit fol­gen­de Ge­bie­te fest­le­gen:

a.
Flug­be­schrän­kungs­ge­bie­te nach SE­RA.3145;
b.
Ge­fah­ren­ge­bie­te nach Ar­ti­kel 2 Zif­fer 65 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 923/2012.
Art. 10a Einschränkungen für den Betrieb von bestimmten Luftfahrzeugen auf Landesflughäfen 8  

Auf den Flug­hä­fen Genf und Zü­rich ist der Be­trieb von Trag­schrau­bern und elek­trisch an­ge­trie­be­nen ae­ro­dy­na­misch ge­steu­er­ten Flug­zeu­gen un­ter­sagt.

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des UVEK vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2177).

2. Abschnitt: Verhütung von Zusammenstössen

Art. 11 Verbandsflüge  

Für Flü­ge im Ver­band gel­ten nur die in SE­RA.3135 vor­ge­se­he­nen Be­din­gun­gen.

Art. 12 Entgegenkommende Luftfahrzeuge am Hang  

Be­geg­nen sich zwei Luft­fahr­zeu­ge am Hang in ganz oder na­he­zu ent­ge­gen­ge­setz­ter Flug­rich­tung und un­ge­fähr auf glei­cher Hö­he, so weicht das Luft­fahr­zeug, das den Hang zu sei­ner Lin­ken hat, nach rechts aus. Es darf das an­de­re Luft­fahr­zeug nicht un­ter- oder über­flie­gen.

Art. 13 Überholen am Hang mit Segelflugzeugen  

Ein am Hang flie­gen­des Se­gel­flug­zeug darf ein in un­ge­fähr glei­cher Hö­he flie­gen­des an­de­res Se­gel­flug­zeug nicht über­ho­len.

Art. 14 Kreisen mit Segelflugzeugen  

1 Ein Se­gel­flug­zeug hat ei­nem im Auf­wind krei­sen­den an­de­ren Se­gel­flug­zeug nach rechts aus­zu­wei­chen.

2 Fliegt ein Se­gel­flug­zeug in einen Auf­wind­schlauch, in dem schon ein an­de­res kreist, so hat es die Dreh­rich­tung des ers­ten ein­zu­hal­ten.

3 Flie­gen zwei oder mehr Se­gel­flug­zeu­ge am glei­chen Hang, so ist Krei­sen oder Kur­ven ge­gen den Hang ver­bo­ten.

Art. 15 Fluginformationszone  

1 Ei­ne Flug­in­for­ma­ti­ons­zo­ne (FIZ9) ist ein de­fi­nier­ter Luftraum um einen Flug­platz, in dem ein Flug­in­for­ma­ti­ons- und Alarm­dienst durch einen Flug­platz-Flug­in­for­ma­ti­ons­dienst (AFIS10) an­ge­bo­ten wird.

2 Ein AFIS ist ein Dienst, der Luft­fahr­zeug­füh­re­rin­nen und -füh­rern In­for­ma­tio­nen zum si­che­ren und ef­fi­zi­en­ten Ver­lauf des Flug­es in der Um­ge­bung des Flug­plat­zes so­wie auf Pis­ten und Roll­we­gen über­mit­telt.

3 In­ner­halb ei­ner FIZ muss ein stän­di­ger Funk­kon­takt zum AFIS be­ste­hen.

4 Im Üb­ri­gen gel­ten die Re­geln der Luftraum­klas­se, in der sich die FIZ be­fin­det.

9 FIZ = Flight In­for­ma­ti­on Zo­ne

10 AFIS = Ae­ro­dro­me Flight In­for­ma­ti­on Ser­vice

3. Abschnitt: Flugplan, Fluganmeldung und Streckenflugausweis

Art. 16 Einreichen eines Flugplans  

1 Die Flug­plan­pflicht rich­tet sich nach SE­RA.4001.

2 Bei Flü­gen mit Se­gel­flug­zeu­gen und Fahr­ten mit Bal­lo­nen über die Lan­des­gren­ze ist kein Flug­plan er­for­der­lich, so­fern die be­tref­fen­den aus­län­di­schen Staa­ten auf einen sol­chen ver­zich­ten (SE­RA.4001 Bst. b Ziff. 5). Im Luft­fahrt­hand­buch11 wird pu­bli­ziert, wel­che Staa­ten dar­auf ver­zich­ten.

3 Zur Er­leich­te­rung des Such- und Ret­tungs­diens­tes kön­nen Flug­plä­ne auch für Sicht­flü­ge, für die kei­ne Flug­plan­pflicht gilt, ein­ge­reicht wer­den.

4 Der Hal­ter ei­nes Flug­plat­zes mit Flug­ver­kehrs­kon­troll­dienst kann bei der zu­stän­di­gen Flug­ver­kehrs­kon­troll­stel­le in An­wen­dung von SE­RA.4001 Buch­sta­be d kür­ze­re Fris­ten für die Ab­ga­be der Flug­plä­ne be­an­tra­gen. Die kür­ze­ren Fris­ten dür­fen nur be­wil­ligt wer­den, wenn die Ab­wick­lung des Ver­kehrs­flus­ses ge­währ­leis­tet ist. Der Flug­platz­hal­ter lässt die kür­ze­ren Fris­ten im Luft­fahrt­hand­buch ver­öf­fent­li­chen.12

11 Das Luft­fahrt­hand­buch kann bei Sky­gui­de (aip­ver­sand@sky­gui­de.ch) ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen und beim Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL), 3003 Bern kos­ten­los ein­ge­se­hen wer­den.

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des UVEK vom 13. Sept. 2017, in Kraft seit 12. Okt. 2017 (AS 2017 5067).

Art. 17 Flugplandaten  

1 Ein Flug­plan hat die An­ga­ben ge­mä­ss dem Stan­dard­for­mu­lar13 der ICAO14 zu ent­hal­ten.

2 Ein ab­ge­kürz­ter Flug­plan im Sinn von SE­RA.4001 Buch­sta­be a, der sich nur auf den­je­ni­gen Teil des Flug­es be­zieht, für den ei­ne ATC-Frei­ga­be15 ein­ge­holt wer­den muss, kann un­mit­tel­bar beim Ein­ho­len der Frei­ga­be über Funk ein­ge­reicht wer­den.

3 Der im Flug­plan ver­wen­de­te Be­griff «Flug­platz» kann sich auch auf Lan­des­tel­len be­zie­hen, die von Luft­fahr­zeu­gen mit be­son­de­ren Ein­satz­mög­lich­kei­ten be­nützt wer­den, zum Bei­spiel von Hub­schrau­bern oder Bal­lo­nen.

13 Das Stan­dard­for­mu­lar be­fin­det sich im Luft­fahrt­hand­buch. Das Luft­fahrt­hand­buch kann bei Sky­gui­de (aip­ver­sand@sky­gui­de.ch) ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen und beim Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL), 3003 Bern kos­ten­los ein­ge­se­hen wer­den.

14 ICAO = In­ter­na­tio­nal Ci­vil Avia­ti­on Or­ga­ni­sa­ti­on (In­ter­na­tio­na­le Zi­vil­luft­fahrt-Or­ga­ni­sa­ti­on)

15 ATC = Air Traf­fic Con­trol (Flug­si­che­rung)

Art. 18 Fluganmeldung  

Der Flug­platz­hal­ter kann ver­lan­gen, dass ge­plan­te Ab­flü­ge schrift­lich an­ge­zeigt wer­den, wenn dies für die ört­li­che Auf­sicht nö­tig ist.

Art. 19 Streckenflugformular  

Bei Flü­gen mit Se­gel­flug­zeu­gen und Fahr­ten mit Bal­lo­nen ins Aus­land, bei de­nen kein Flug­plan ein­ge­reicht wer­den muss (Art. 16 Abs. 2), muss das vom BAZL her­aus­ge­ge­be­ne Stre­cken­flug­for­mu­lar16 mit­ge­führt und aus­ge­füllt wer­den.

16 Das Stre­cken­flug­for­mu­lar kann beim Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL), 3003 Bern be­zo­gen wer­den.

4. Abschnitt: Dienste der Flugsicherung

Art. 20 Flugverkehrskontrolldienst  

1 Der Flug­ver­kehrs­kon­troll­dienst muss in An­spruch ge­nom­men wer­den für:

a.
In­stru­men­ten­flü­ge un­ter Vor­be­halt der Ab­sät­ze 3 und 4;
b.
Sicht­flü­ge ge­mä­ss SE­RA.8001 Buch­sta­ben b, c und d.

2 Auf Ver­lan­gen ei­nes Luft­fahr­zeugs in Lufträu­men der Klas­sen D und E kann die Flug­ver­kehrs­kon­troll­stel­le als Aus­nah­me von den Staf­fe­lungs­vor­ga­ben in SE­RA.8005 ei­ne Frei­ga­be für einen Flug er­tei­len, wenn:

a.
bei die­sem ei­ne ei­ge­ne Staf­fe­lung für einen be­stimm­ten Teil des Flugs un­ter 3050 m (10 000 ft) wäh­rend des Steig- oder Sink­flugs am Tag un­ter Sicht­wet­ter­be­din­gun­gen bei­be­hal­ten wird; und
b.
das an­de­re Luft­fahr­zeug der Frei­ga­be zu­stimmt.

3 Das BAZL kann ei­nem Flug­platz­hal­ter die An­wen­dung ei­nes In­stru­men­ten­flug­ver­fah­rens oh­ne Flug­ver­kehrs­kon­troll­dienst be­wil­li­gen, wenn der Flug­platz­hal­ter nach­weist, dass die Flug­si­cher­heit ge­währ­leis­tet ist.

4 Es kann ei­nem Luft­fahr­zeug un­ter den glei­chen Vor­aus­set­zun­gen auch aus­ser­halb von Flug­plät­zen die An­wen­dung von In­stru­men­ten­flug­ver­fah­ren oh­ne Flug­ver­kehrs­kon­troll­dienst be­wil­li­gen.

Art. 21 Standortmeldungen  

1 Über den im Luft­fahrt­hand­buch17 als ob­li­ga­to­risch be­zeich­ne­ten Mel­de­punk­ten sind der zu­stän­di­gen Flug­ver­kehrs­kon­troll­stel­le un­auf­ge­for­dert die ver­lang­ten An­ga­ben zu mel­den, es sei denn, von der Flug­ver­kehrs­kon­troll­stel­le wur­de aus­drück­lich das Ge­gen­teil an­ge­ord­net.

2 Sind kei­ne sol­chen Mel­de­punk­te fest­ge­legt, so ist der je­wei­li­ge Stand­ort nach den Wei­sun­gen der zu­stän­di­gen Flug­ver­kehrs­kon­troll­stel­le zu mel­den.

17 Das Luft­fahrt­hand­buch kann bei Sky­gui­de (aip­ver­sand@sky­gui­de.ch) ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen und beim Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL), 3003 Bern kos­ten­los ein­ge­se­hen wer­den.

Art. 22 Unterbruch der Funkverbindung  

1 Wird bei ei­nem kon­trol­lier­ten Flug un­ter Sicht­wet­ter­be­din­gun­gen die Funk­ver­bin­dung un­ter­bro­chen, so gilt Fol­gen­des:

a.
Der Flug wird nach der zu­letzt er­hal­te­nen Frei­ga­be fort­ge­setzt.
b.
Es ist auf dem nächs­ten ge­eig­ne­ten Flug­platz zu lan­den.
c.
Die Lan­dung ist durch das ra­sche­s­te Mit­tel der zu­stän­di­gen Flug­ver­kehrs­kon­troll­stel­le zu mel­den.

2 Wird bei ei­nem Flug un­ter In­stru­men­ten­wet­ter­be­din­gun­gen die Funk­ver­bin­dung un­ter­bro­chen, so gilt Fol­gen­des:

a.
Der Flug wird nach dem gel­ten­den Flug­plan fort­ge­setzt.
b.
Über der Na­vi­ga­ti­ons­hil­fe des Ziel­flug­plat­zes wird der Sink­flug zu dem zu­letzt er­hal­te­nen und be­stä­tig­ten vor­aus­sicht­li­chen An­flug­zeit­punkt ein­ge­lei­tet. Ist kein sol­cher er­hal­ten oder be­stä­tigt wor­den, so wird so weit als mög­lich die vor­aus­sicht­li­che An­kunfts­zeit nach dem gel­ten­den Flug­plan ein­ge­hal­ten.
c.
Es wird ein nor­ma­les In­stru­men­tenan­flug­ver­fah­ren be­folgt, wie es für den be­tref­fen­den Flug­platz an­ge­ge­ben ist.
d.
Es ist in­ner­halb von 30 Mi­nu­ten nach der An­kunfts­zeit zu lan­den, die sich aus dem gel­ten­den Flug­plan er­gibt.

3 Gilt die Frei­ga­be für Flug­hö­hen nur für einen Teil der Flug­stre­cke, so sind die zu­letzt zu­ge­wie­se­nen und be­stä­tig­ten Flug­hö­hen bis zu den in der Frei­ga­be ge­nann­ten Punk­ten bei­zu­be­hal­ten. An­sch­lies­send sind die Rei­se­flug­hö­hen des ein­ge­reich­ten Flug­plans ein­zu­hal­ten.

4 ...18

5 Vor­be­hal­ten blei­ben die im Luft­fahrt­hand­buch19 ver­öf­fent­lich­ten be­son­de­ren ört­li­chen Ver­fah­ren.

18 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des UVEK vom 13. Sept. 2017, mit Wir­kung seit 12. Okt. 2017 (AS 2017 5067).

19 Das Luft­fahrt­hand­buch kann bei Sky­gui­de (aip­ver­sand@sky­gui­de.ch) ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen und beim Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL), 3003 Bern kos­ten­los ein­ge­se­hen wer­den.

3. Kapitel: Sichtflugregeln

1. Abschnitt: Mindestwerte

Art. 23 Allgemeine Bestimmungen  

1 Bei Tag sind Sicht­flü­ge so durch­zu­füh­ren, dass mit Aus­nah­me der Ab­sät­ze 3 und 4 die Min­dest­wer­te für Flug­sicht und Ab­stand von Wol­ken ge­mä­ss SE­RA.5001 ein­ge­hal­ten wer­den.20

2 ...21

3 Im Luftraum der Klas­se G ist der Flug aus­ser­halb von Wol­ken und mit stän­di­ger Sicht auf den Grund durch­zu­füh­ren.

4 Im Luftraum der Klas­se G be­trägt die Min­dest­flug­sicht 5000 m. Ei­ne Min­dest­flug­sicht von 1500 m ist für fol­gen­de Flü­ge zu­läs­sig:

a.
für Flü­ge mit ei­ner Ge­schwin­dig­keit von 140 kt IAS22 oder we­ni­ger, so­dass an­de­rer Ver­kehr und Hin­der­nis­se recht­zei­tig er­kannt wer­den kön­nen, um Zu­sam­men­stös­se zu ver­mei­den;
b.
für Flü­ge un­ter Um­stän­den, in de­nen die Wahr­schein­lich­keit ei­nes Zu­sam­men­tref­fens mit an­de­rem Ver­kehr in der Re­gel ge­ring ist, zum Bei­spiel in Ge­bie­ten mit ge­rin­gem Ver­kehrs­auf­kom­men und bei Ar­beits­flü­gen in ge­rin­ger Hö­he.

5 Hub­schrau­ber dür­fen im Luftraum der Klas­se G bei ei­ner Min­dest­flug­sicht von 800 m be­trie­ben wer­den, wenn mit ei­ner Ge­schwin­dig­keit ge­flo­gen wird, die zu­lässt, dass an­de­rer Ver­kehr und Hin­der­nis­se recht­zei­tig er­kannt wer­den, um Zu­sam­men­stös­se zu ver­mei­den. Bei ei­ner Min­dest­flug­sicht un­ter 800 m kann in Son­der­fäl­len ge­flo­gen wer­den, zum Bei­spiel bei me­di­zi­ni­schen Flü­gen, Such- und Ret­tungs­flü­gen und Flü­gen zur Brand­be­kämp­fung.

6 Die Tag- und Nacht­gren­zen sind im Luft­fahrt­hand­buch23 fest­ge­legt.

7 Beim Be­trieb von Hub­schrau­bern in Son­der­fäl­len, wie me­di­zi­ni­schen Flü­gen, Such- und Ret­tungs­flü­gen und Flü­gen zur Brand­be­kämp­fung, kann von den in SE­RA.5010 Buch­sta­ben a und b vor­ge­se­he­nen Be­din­gun­gen ab­ge­wi­chen wer­den.

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 10. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3847).

21 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des UVEK vom 13. Sept. 2017, mit Wir­kung seit 12. Okt. 2017 (AS 2017 5067).

22 IAS = In­di­ca­ted Air­speed (an­ge­zeig­te Flug­ge­schwin­dig­keit)

23 Das Luft­fahrt­hand­buch kann bei Sky­gui­de (aip­ver­sand@sky­gui­de.ch) ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen und beim Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL), 3003 Bern kos­ten­los ein­ge­se­hen wer­den.

Art. 24 Abflüge von Hubschraubern und Ballonen bei Boden- oder Hochnebel 24  

1 Kön­nen die Min­dest­wer­te we­gen Bo­den- oder Hoch­ne­bel nicht ein­ge­hal­ten wer­den, so sind Hub­schrau­ber­flü­ge ge­mä­ss Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 923/2012 und Ab­flü­ge mit Bal­lo­nen ge­stat­tet, wenn:

a.
über der Ne­bel­schicht Sicht­wet­ter­be­din­gun­gen herr­schen; und
b.
die Un­ter­gren­ze der Ne­bel­schicht nicht hö­her als 200 m über dem Start­platz liegt und die Schicht selbst nicht di­cker als 300 m ist.

2 Das BAZL legt für die­se Fäl­le ein be­son­de­res Ab­flug­ver­fah­ren fest.

3 Mit Bal­lo­nen sind sol­che Ab­flü­ge nur im Luftraum der Klas­se G zu­läs­sig.

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 13. Sept. 2017, in Kraft seit 12. Okt. 2017 (AS 2017 5067).

Art. 25 Wolkenflug mit Segelflugzeugen  

1 Für Wol­ken­flü­ge mit Se­gel­flug­zeu­gen gilt Fol­gen­des:

a.
Sie sind nur in Ku­mu­lus- oder Ku­mu­lo­nim­bus-Wol­ken, je­doch nie in ge­schlos­se­nen Wol­ken­de­cken er­laubt.
b.
Die Wol­ken dür­fen kei­ne um­lie­gen­den Hin­der­nis­se be­rüh­ren.
c.
Der ver­ti­ka­le Ab­stand zwi­schen der Wol­ken­un­ter­gren­ze und dem höchs­ten Hin­der­nis am Bo­den muss min­des­tens 300 m be­tra­gen.

2 Ein Wol­ken­flug darf erst be­gon­nen wer­den, wenn ihn die zu­stän­di­ge Flug­ver­kehrs­kon­troll­stel­le frei­ge­ge­ben hat.

Art. 26 Segelflugzonen  

1 Die Se­gel­flug­zo­nen sind im Luft­fahrt­hand­buch25 fest­ge­legt. Sie wer­den als Flug­be­schrän­kungs­ge­bie­te pu­bli­ziert.

2 In den Se­gel­flug­zo­nen gel­ten im Luftraum der Klas­se E, in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 23 Ab­satz 1, für Se­gel­flug­zeu­ge fol­gen­de Min­destab­stän­de:

a.
50 m ver­ti­kal zu den Wol­ken;
b.
100 m ho­ri­zon­tal zu den Wol­ken.

3 Die Re­geln der Se­gel­flug­zo­nen gel­ten nicht:

a.
in­ner­halb ak­ti­ver Kon­troll­zo­nen (CTR26);
b.
in Nah­kon­troll­be­zir­ken (TMA27);
c.
in Lufträu­men der Klas­se G;
d.
in den üb­ri­gen Flug­be­schrän­kungs- und Ge­fah­ren­ge­bie­ten.

4 Der Nah­kon­troll­be­zirk ist der Kon­troll­be­zirk, der in der Re­gel am Kno­ten­punkt von ATS28-Stre­cken in der Nä­he ei­nes oder meh­re­rer grös­se­rer Flug­plät­ze er­rich­tet ist.

5 In­stru­men­ten­flü­ge sind in­ner­halb von Se­gel­flug­zo­nen ver­bo­ten.

25 Das Luft­fahrt­hand­buch kann bei Sky­gui­de (aip­ver­sand@sky­gui­de.ch) ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen und beim Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL), 3003 Bern kos­ten­los ein­ge­se­hen wer­den.

26 CTR = Con­trol Zo­ne

27 TMA = Ter­mi­nal Con­trol Area

28 ATS = Air Traf­fic Ser­vice (Flug­si­che­rung)

Art. 27 Sichtflüge bei Nacht  

1 Geht ein Sicht­flug bei Nacht über die Um­ge­bung ei­nes Flug­plat­zes hin­aus, so ist ein Flug­plan ge­mä­ss SE­RA.4001 ab­zu­ge­ben. Von die­ser Pflicht aus­ge­nom­men sind Flü­ge in der Nacht ge­mä­ss Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 923/2012 in den Lufträu­men der Klas­sen E und G.

2 Sicht­flü­ge bei Nacht dür­fen nur von und zu Flug­plät­zen er­fol­gen, die hier­für ein­ge­rich­tet und zu­ge­las­sen sind. Das BAZL kann in be­son­de­ren Fäl­len und un­ter den Be­din­gun­gen der Ab­sät­ze 3 und 4 Aus­nah­men von die­ser Ein­schrän­kung be­wil­li­gen. Die Ein­schrän­kung gilt nicht für Such-, Ret­tungs-, Po­li­zei- und Aus­bil­dungs­flü­ge und drin­gen­de Trans­port­flü­ge mit Hub­schrau­bern so­wie für Bal­lon­fahr­ten.

3 Bei Sicht­flü­gen bei Nacht müs­sen fol­gen­de Min­dest­wer­te ein­ge­hal­ten wer­den:

a.
Flug­sicht: 8 km;
b.
ho­ri­zon­ta­ler Wol­ken­ab­stand: 1,5 km;
c.29
ver­ti­ka­ler Wol­ken­ab­stand: 300 m (1000 ft);
d.30
Erd­sicht: un­un­ter­bro­chen bis und mit 900 m (3000 ft) Hö­he über Meer oder 300 m (1000 ft) Hö­he über Grund; mass­ge­bend ist die grös­se­re Hö­he.

4 Bei Flug­plät­zen oh­ne ak­ti­ve Flug­ver­kehrs­kon­troll­stel­le kann, so­fern ei­ne dau­ern­de Sicht­ver­bin­dung zwi­schen Flug­platz und Luft­fahr­zeug be­steht, mit Be­wil­li­gung des Flug­platz­lei­ters von den Min­dest­wer­ten nach Ab­satz 3 ab­ge­wi­chen wer­den. Die Min­dest­wer­te ge­mä­ss SE­RA.5001 müs­sen je­doch in je­dem Fall ein­ge­hal­ten wer­den.31

5 Bei Hub­schrau­ber­flü­gen kann in Son­der­fäl­len von den Min­dest­wer­ten nach den Ab­sät­zen 3 und 4 ab­ge­wi­chen wer­den, zum Bei­spiel bei me­di­zi­ni­schen Flü­gen, Such- und Ret­tungs­flü­gen so­wie Flü­gen zur Brand­be­kämp­fung.32

6 Für Sicht­flü­ge bei Nacht muss ei­ne Funk­ver­bin­dung auf dem ent­spre­chen­den Flug­ver­kehrs­dienst-Funk­ka­nal her­ge­stellt und auf­recht­er­hal­ten wer­den, so­fern ein sol­cher ver­füg­bar ist.

7 Son­der­flü­ge nach Sicht­flug­regeln in Kon­troll­zo­nen sind ge­mä­ss SE­RA.5010 und in Ab­wei­chung zu Ab­satz 3 mög­lich.33

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 13. Sept. 2017, in Kraft seit 12. Okt. 2017 (AS 2017 5067).

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des UVEK vom 13. Sept. 2017, in Kraft seit 12. Okt. 2017 (AS 2017 5067).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 13. Sept. 2017, in Kraft seit 12. Okt. 2017 (AS 2017 5067).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 13. Sept. 2017, in Kraft seit 12. Okt. 2017 (AS 2017 5067).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 13. Sept. 2017, in Kraft seit 12. Okt. 2017 (AS 2017 5067).

Art. 28 Mindestflughöhen  

1 Bei Sicht­flü­gen gel­ten so­wohl am Tag als auch in der Nacht die Min­dest­flug­hö­hen ge­mä­ss SE­RA.5005 Buch­sta­be f.

2 Die­se Min­dest­flug­hö­hen dür­fen, so­weit er­for­der­lich, nur un­ter­schrit­ten wer­den:

a.
bei Such-, Ret­tungs- und Po­li­zeiflü­gen;
b.
für die Be­dürf­nis­se von Ab­flug und Lan­dung;
c.
im Rah­men von Not­lan­de­übun­gen mit Flug­zeu­gen aus­ser­halb von dicht be­sie­del­tem Wohn­ge­biet, so­fern ein Flug­leh­rer, ei­ne Flug­leh­re­rin, ein ein­wei­sungs­be­rech­tig­ter Pi­lot oder ei­ne ein­wei­sungs­be­rech­tig­te Pi­lo­tin an Bord ist;
d.
mit Hub­schrau­bern zu Aus­bil­dungs­zwe­cken aus­ser­halb von dicht be­sie­del­tem Wohn­ge­biet so­wie, mit Zu­stim­mung des Flug­platz­lei­ters, zu Übungs­zwe­cken auf ei­nem Flug­platz oder in der Nä­he ei­nes sol­chen;
e.
mit Bal­lo­nen zu Aus­bil­dungs­zwe­cken, wenn ein Fahr­leh­rer oder ei­ne Fahr­leh­re­rin an Bord ist; oder
f.
mit be­son­de­rer Be­wil­li­gung des BAZL.

3 Bei Hang­flü­gen mit Se­gel­flug­zeu­gen be­trägt die Min­dest­flug­hö­he 60 m über Grund. Da­bei muss ein ge­nü­gen­der seit­li­cher Si­cher­heits­ab­stand zum Hang ein­ge­hal­ten wer­den.

2. Abschnitt: Ausrüstung mit Transpondern

Art. 29 Mitführ- und Betreibungspflicht 34  

1 Mo­to­ri­sier­te Luft­fahr­zeu­ge müs­sen für Flü­ge nach Sicht­flug­regeln in den fol­gen­den Fäl­len einen Mo­de-S-Trans­pon­der von min­des­tens Le­vel 2 mit SI-Co­de und Ele­men­ta­ry-Sur­veil­lan­ce-Funk­tio­na­li­tät mit­füh­ren und be­trei­ben:

a.
bei Flü­gen in den Lufträu­men der Klas­sen C und D;
b.
bei Flü­gen in den Lufträu­men der Klas­se E ab 2100 m (7000 ft) über mitt­le­rem Mee­res­s­pie­gel;
c.
bei Sicht­flü­gen bei Nacht in al­len Luftraum­klas­sen.

2 Ein Trans­pon­der nach Ab­satz 1 muss auch mit­ge­führt und be­trie­ben wer­den:

a.
bei Bal­lon­fahr­ten bei Nacht in al­len Luftraum­klas­sen;
b.35
bei Flü­gen nach Sicht­flug­regeln mit mo­to­ri­sier­ten oder nicht­mo­to­ri­sier­ten Luft­fahr­zeu­gen, bei wel­chen in der Luftraum­klas­se G in ei­ner Hö­he über 300 m (1000 ft) über Grund nach den Min­dest­wer­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 23 Ab­satz 3 ge­flo­gen wird;
c.
bei Ab­flü­gen von Hub­schrau­bern und Bal­lo­nen bei Bo­den- und Hoch­ne­bel im Sinn von Ar­ti­kel 24 in al­len Luftraum­klas­sen.

3 Über­dies sind in den vom BAZL ge­stützt auf die Ver­ord­nung (EU) 923/2012 fest­ge­leg­ten Zo­nen mit Trans­pon­der­pflicht Mo­de-S-Trans­pon­der, wel­che die An­for­de­run­gen ge­mä­ss Ab­satz 1 er­fül­len, mit­zu­füh­ren und zu be­trei­ben.

4 So­fern ein Trans­pon­der mit­ge­führt wird, ist er auch wäh­rend Flü­gen zu be­trei­ben, für wel­che sich aus den Ab­sät­zen 1–3 kei­ne Be­trei­bungs­pflicht er­gibt (SE­RA.13001 Buch­sta­be a). Für nicht­mo­to­ri­sier­te Luft­fahr­zeu­ge gilt dies nur, so­fern ei­ne aus­rei­chen­de elek­tri­sche Strom­ver­sor­gung ge­währ­leis­tet ist (SE­RA.13001 Bst. c).

5 Die zu­stän­di­ge Flug­ver­kehrs­kon­troll­stel­le kann die An­wei­sung er­tei­len, den Trans­pon­der ent­ge­gen der Re­ge­lung in den Ab­sät­zen 1 und 4 aus­zu­schal­ten.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 13. Sept. 2017, in Kraft seit 12. Okt. 2017 (AS 2017 5067).

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 10. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3847).

Art. 29a Betriebsvorschriften 36  

1 Der Be­trieb der Trans­pon­der rich­tet sich nach SE­RA.13001 Buch­sta­be b, SE­RA.13005 Buch­sta­ben a und b, SE­RA.13010 Buch­sta­be a, so­wie SE­RA.13015 Buch­sta­be a.

2 Die zu ver­wen­den­den Co­des wer­den im Luft­fahrt­hand­buch37 pu­bli­ziert.

3 Die Luft­fahr­zeug­be­trei­ber stel­len si­cher, dass die von Mo­de-S-Trans­pon­dern über­mit­tel­ten Da­ten kor­rekt, voll­stän­dig und ak­tu­ell sind. Dies gilt auch für Da­ten, die frei­wil­lig über­mit­telt wer­den.

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des UVEK vom 13. Sept. 2017, in Kraft seit 12. Okt. 2017 (AS 2017 5067).

37 Das Luft­fahrt­hand­buch kann bei Sky­gui­de (aip­ver­sand@sky­gui­de.ch) ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen und beim Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL), 3003 Bern kos­ten­los ein­ge­se­hen wer­den.

4. Kapitel: Instrumentenflugregeln

Art. 30 Mindestflughöhen  

1 Für In­stru­men­ten­flü­ge gel­ten die fol­gen­den Min­dest­flug­hö­hen:

a.
über ge­bir­gi­gem Ge­län­de von mehr als 3050 m über Meer: min­des­tens 600 m (2000 ft) über dem höchs­ten Hin­der­nis, das in ei­nem Um­kreis von 8 km um den ge­schätz­ten Stand­ort des Luft­fahr­zeu­ges liegt;
b.
an­ders­wo: min­des­tens 300 m (1000 ft) über dem höchs­ten Hin­der­nis, das in ei­nem Um­kreis von 8 km um den ge­schätz­ten Stand­ort des Luft­fahr­zeu­ges liegt.38

2 Bei Ab­flug und Lan­dung darf von den Min­dest­hö­hen ab­ge­wi­chen wer­den.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 13. Sept. 2017, in Kraft seit 12. Okt. 2017 (AS 2017 5067).

Art. 31 Ausrüstung mit Transpondern  

1 Luft­fahr­zeu­ge müs­sen für Flü­ge nach In­stru­men­ten­flug­regeln einen Mo­de-S-Trans­pon­der von min­des­tens Le­vel 2 mit SI-Co­de und Ele­men­ta­ry-Sur­veil­lan­ce-Funk­tio­na­li­tät mit­füh­ren und be­trei­ben.

2 Die zu­stän­di­ge Flug­ver­kehrs­kon­troll­stel­le kann die An­wei­sung er­tei­len, den Trans­pon­der aus­zu­schal­ten.

3 Die Luft­fahr­zeug­be­trei­ber stel­len si­cher, dass die von Mo­de-S-Trans­pon­dern über­mit­tel­ten Da­ten kor­rekt, voll­stän­dig und ak­tu­ell sind. Dies gilt auch für Da­ten, die frei­wil­lig über­mit­telt wer­den.

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 32 Aufhebung und Änderung anderer Erlasse  

1 Die Ver­ord­nung des UVEK vom 4. Mai 198139 über die Ver­kehrs­re­geln für Luft­fahr­zeu­ge wird auf­ge­ho­ben.

2 Die Än­de­rung ei­nes an­de­ren Er­las­ses ist in An­hang 2 ge­re­gelt.

Art. 33 Übergangsbestimmung  

Zum Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ser Ver­ord­nung in Luft­fahr­zeu­gen be­reits ein­ge­bau­te Mo­de-A/C-Trans­pon­der dür­fen in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 29 bis zum 31. März 2016 für Flü­ge nach Sicht­flug­regeln in al­len Lufträu­men wei­ter­hin ver­wen­det wer­den. Im Fal­le des Aus­tau­sches die­ser Trans­pon­der sind die­se je­doch durch Trans­pon­der nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 1 zu er­set­zen, falls sie in Lufträu­men ein­ge­setzt wer­den, in de­nen ge­mä­ss Ar­ti­kel 29 ei­ne Trans­pon­der­pflicht be­steht.

Art. 34 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 15. Ju­ni 2015 in Kraft.

Anhang 1 40

40 Bereinigt gemäss Ziff. II der V des UVEK vom 13. Sept. 2017, in Kraft seit 12. Okt. 2017 (AS 2017 5067).

(Art. 5)

Anwendung der Luftraumklassen in der Schweiz

Luftraumklasse

Hauptanwendungsgebiete

Anwendung

A

In der Schweiz nicht verwendet

B

In der Schweiz nicht verwendet

C

Luftraum oberhalb FL19541
Nahkontrollbezirke mit starkem Instrumentenflugverkehr
Jura-Mittelland FL100 bis FL195
Luftstrasse in Alpen
Alpen:
während mil. Flugbetriebszeiten FL130 bis FL195, ausserhalb mil. Flugbetriebszeiten FL150 bis FL195

gemäss Luftfahrtkarte 1:500 00042 und Luftfahrthandbuch43

D

Nahkontrollbezirke (TMA) mit Instrumenten­flugverkehr
Kontrollzonen (CTR)

gemäss Luftfahrtkarte 1:500 000 und Luftfahrthandbuch

E

Ausserhalb G, D und C

gemäss Luftfahrtkarte 1:500 000 und Luftfahrthandbuch

F

In der Schweiz nicht verwendet

G

Grund bis 600 m (2000 ft) AGL44

gemäss Luftfahrtkarte 1:500 000 und Luftfahrthandbuch

41 FL = Flight Level (Flugfläche)

42 Die Publikation kann beim Bundesamt für Landestopografie, 3084 Wabern gegen Bezahlung bezogen und beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL), 3003 Bern kostenlos eingesehen werden.

43 Das Luftfahrthandbuch kann bei Skyguide (aipversand@skyguide.ch) gegen Bezahlung bezogen und beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL), 3003 Bern kostenlos eingesehen werden.

44 AGL = Above Ground Level (Höhe über Grund)

Anhang 2

(Art. 32 Abs. 2)

Änderung eines anderen Erlasses

...45

45 Die Änd. kann unter AS 2015 1643konsultiert werden.

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