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Verordnung
über das Abfliegen und Landen mit Luftfahrzeugen
ausserhalb von Flugplätzen
(Aussenlandeverordnung, AuLaV)

vom 14. Mai 2014 (Stand am 15. Juli 2015)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 8 Absätze 2 und 6 des Luftfahrtgesetzes vom
21. Dezember 19481 (LFG)
und auf Artikel 112 Absatz 4 des Bundesgerichtsgesetzes vom 17. Juni 20052,

verordnet:

1. Titel: Gegenstand, Geltungsbereich und Begriffe

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt, un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen Aus­sen­lan­dun­gen und die­sen die­nen­de Bau­ten und An­la­gen zu­läs­sig sind.

2 Als Aus­sen­lan­dung gilt das Ab­flie­gen oder Lan­den aus­ser­halb von Flug­plät­zen so­wie das Auf­neh­men oder Ab­set­zen von Per­so­nen oder Sa­chen aus­ser­halb von Flug­plät­zen, wenn das Luft­fahr­zeug kei­nen Bo­den­kon­takt hat.

3 Die­se Ver­ord­nung gilt nur für zi­vi­le, be­mann­te Luft­fahr­zeu­ge.

4 Für den Bau und Be­trieb fol­gen­der Lan­des­tel­len so­wie für das Ab­flie­gen und Lan­den auf ih­nen gilt die­se Ver­ord­nung nicht:

a.
Lan­des­tel­len bei Spi­tä­lern so­wie an­de­re Lan­des­tel­len zur Hil­fe­leis­tung; es gilt Ar­ti­kel 56 der Ver­ord­nung vom 23. No­vem­ber 19943 über die In­fra­struk­tur der Luft­fahrt (VIL);
b.
Ge­birgs­lan­de­plät­ze; es gel­ten Ar­ti­kel 8 Ab­sät­ze 3–5 LFG und Ar­ti­kel 54 VIL.

5 Sie gilt auch nicht für Aus­sen­lan­dun­gen im Rah­men von öf­fent­li­chen Flug­ver­an­stal­tun­gen; es gel­ten die Ar­ti­kel 85–91 der Luft­fahrt­ver­ord­nung vom 14. No­vem­ber 19734 (LFV).

Art. 2 Begriffe  

In die­ser Ver­ord­nung be­deu­ten:

a.
Ge­werbs­mäs­si­ger Flug: Flug nach Ar­ti­kel 100 Ab­sät­ze 1 und 2 LFV5;
b.
Per­so­nen­trans­por­te zu tou­ris­ti­schen oder sport­li­chen Zwe­cken: ge­werbs­mäs­si­ge Per­so­nen­trans­por­te, die:
1.
der Aus­übung ei­ner Frei­zeitak­ti­vi­tät mit über­wie­gen­dem Ver­gnü­gungs­cha­rak­ter die­nen, oder
2.
kei­nen en­gen Be­zug zum Ort auf­wei­sen, an dem die Aus­sen­lan­dun­gen statt­fin­den, und de­ren Aus­gangs­punkt oder Ziel ober­halb von 1100 m über Meer liegt;
c.
Flü­ge zu Ar­beits­zwe­cken: ge­werbs­mäs­si­ge Flü­ge un­ter Aus­schluss der Per­so­nen­trans­por­te zu tou­ris­ti­schen und sport­li­chen Zwe­cken; Flü­ge, die von Un­ter­neh­men zu ei­ge­nen Zwe­cken durch­ge­führt wer­den, wer­den da­bei als ge­werbs­mäs­si­ge Flü­ge be­han­delt;
d.
Nacht:Zeit zwi­schen dem En­de der bür­ger­li­chen Abend­däm­merung und dem Be­ginn der bür­ger­li­chen Mor­gen­däm­me­rung;6
e.
Fei­er­ta­ge: Neu­jahr, Auf­fahrt, 1. Au­gust und Weih­nachts­tag so­wie die nach dem je­wei­li­gen kan­to­na­len Recht den Sonn­ta­gen gleich­ge­stell­ten Ta­ge;
f.
Wohn­ge­biet: Sied­lungs­ge­biet oder Grup­pe von min­des­tens zehn be­wohn­ten Ge­bäu­den, ein­sch­liess­lich des Ge­biets im Um­kreis von 100 m um die Häu­ser.

5 SR 748.01

6 Die Tag-Nacht-Gren­zen wer­den jähr­lich im Luft­fahrt­hand­buch (Ae­ro­nau­ti­cal In­for­ma­ti­on Pu­bli­ca­ti­on, AIP) pu­bli­ziert. Das AIP kann ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei Sky­gui­de un­ter www.sky­gui­de.ch oder gra­tis ein­ge­se­hen wer­den beim Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL), Müh­le­stras­se 2, 3063It­ti­gen, www.bazl.ad­min.ch.

2. Titel: Gemeinsame Bestimmungen für Aussenlandungen bei allen Kategorien von Flügen

1. Kapitel: Zulässigkeit

Art. 3 Grundsatz  

1 Aus­sen­lan­dun­gen sind zu­läs­sig, so­fern die­se Ver­ord­nung kei­ne Ein­schrän­kun­gen vor­sieht.

2 Sie be­dür­fen ei­ner Be­wil­li­gung der je­weils zu­stän­di­gen Stel­le, so­fern die­se Ver­ord­nung dies all­ge­mein (2. Ti­tel) oder für ein­zel­ne Ka­te­go­ri­en von Flü­gen (3. Ti­tel) vor­sieht.

Art. 4 Vorbehaltenes Privatrecht  

Die Rech­te der an ei­nem Grund­stück Be­rech­tig­ten ins­be­son­de­re auf Ab­wehr von Be­sit­zes­stö­run­gen und Er­satz ih­res Scha­dens blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 5 Verbot von Aussenlandungen bei Unfallstellen  

Aus­sen­lan­dun­gen im Um­kreis von 500 m um Un­fall­stel­len al­ler Art sind so lan­ge un­ter­sagt, bis die Ret­tungs- und Un­ter­su­chungs­ar­bei­ten ab­ge­schlos­sen sind.

2. Kapitel: Bewilligungen

1. Abschnitt: Allgemeines Bewilligungsregime

Art. 6 Bewilligungspflicht  

1 Aus­sen­lan­dun­gen mit den fol­gen­den Luft­fahr­zeug­ka­te­go­ri­en sind nur mit ei­ner Be­wil­li­gung des Bun­des­amts für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL) zu­läs­sig:

a.
Flug­zeu­ge und Trag­schrau­ber, es sei denn, sie wer­den bei Not­lan­de­übun­gen in Be­glei­tung ei­ner Flug­leh­re­rin oder ei­nes Flug­leh­rers ein­ge­setzt;
b.
Luft­schif­fe;
c.7
Hub­schrau­ber, die nicht im schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeugre­gis­ter ein­ge­tra­gen sind (aus­län­di­sche Hub­schrau­ber), es sei denn, sie wer­den von ei­nem Un­ter­neh­men mit Sitz oder Nie­der­las­sung in der Schweiz ein­ge­setzt;
d.8
Hän­ge­glei­ter mit elek­tri­schem An­trieb.

2 Aus­sen­lan­dun­gen auf öf­fent­li­chen Ge­wäs­sern mit mo­to­ri­sier­ten Luft­fahr­zeu­gen sind nur mit ei­ner Be­wil­li­gung des BAZL zu­läs­sig.

3 Für Aus­sen­lan­dun­gen bei grenz­über­schrei­ten­den Flü­gen gilt Ar­ti­kel 142 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. No­vem­ber 20069.

7 Die Be­rich­ti­gung vom 23. Dez. 2014 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2014 4717).

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2179).

9 SR 631.01

Art. 7 Bewilligungen für einzelne Luftfahrzeugkategorien  

1 Be­wil­li­gun­gen für Flug­zeu­ge, Trag­schrau­ber, Luft­schif­fe und Hän­ge­glei­ter mit elek­tri­schem An­trieb wer­den er­teilt, wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler nach­weist, dass sach­li­che Grün­de vor­lie­gen, warum die Aus­sen­lan­dung nur an ei­ner be­stimm­ten Stel­le aus­ser­halb ei­nes Flug­plat­zes oder Ge­birgs­lan­de­plat­zes er­fol­gen kann.10

2 Be­wil­li­gun­gen für aus­län­di­sche Hub­schrau­ber wer­den er­teilt, wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler:

a.
nach­weist, dass die Kom­man­dan­tin oder der Kom­man­dant über die nö­ti­ge flie­ge­ri­sche Er­fah­rung oder Aus­bil­dung für Aus­sen­lan­dun­gen in to­po­gra­fisch an­spruchs­vol­lem Ge­län­de, ins­be­son­de­re im Ge­bir­ge, ver­fügt; und
b.
be­stä­tigt, dass die Kom­man­dan­tin oder der Kom­man­dant die mass­ge­bli­chen ge­setz­li­chen Grund­la­gen kennt und mit den mass­ge­bli­chen öf­fent­li­chen Luft­fahrt­pu­bli­ka­tio­nen ver­traut ist.

3 Be­wil­li­gun­gen für aus­län­di­sche Flug­zeu­ge, Trag­schrau­ber und Luft­schif­fe wer­den er­teilt, wenn die Vor­aus­set­zun­gen so­wohl von Ab­satz 1 als auch von Ab­satz 2 er­füllt sind.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 15. Ju­li 2015 (AS 2015 2179).

Art. 8 Bewilligungen für Aussenlandungen auf öffentlichen Gewässern  

1 Be­wil­li­gun­gen für Aus­sen­lan­dun­gen auf öf­fent­li­chen Ge­wäs­sern mit mo­to­ri­sier­ten Luft­fahr­zeu­gen wer­den er­teilt, wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler nach­weist, dass:

a.
die Aus­sen­lan­dung für die Auf­recht­er­hal­tung ei­ner flie­ge­ri­schen Be­rech­ti­gung not­wen­dig ist; und
b.
die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de die Ein­hal­tung der ge­wäs­ser­schutz-, fi­sche­rei-, um­welt- und na­tur­schutz­recht­li­chen Vor­ga­ben ge­prüft und be­jaht hat und kei­ne Ein­wän­de auf­grund wei­te­rer öf­fent­li­cher In­ter­es­sen er­hebt.

2 Für Aus­sen­lan­dun­gen, die zur Aus- oder Wei­ter­bil­dung für Ret­tungs- und Lösch­ein­sät­ze not­wen­dig sind, ist nur ei­ne Be­wil­li­gung der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de er­for­der­lich. Die kan­to­na­le Be­hör­de kann da­bei von den ge­wäs­ser­schutz-, fi­sche­rei-, um­welt- und na­tur­schutz­recht­li­chen Vor­ga­ben ab­wei­chen, wenn das In­ter­es­se der Aus- oder Wei­ter­bil­dung über­wiegt. Die kan­to­na­le Be­hör­de in­for­miert das BAZL über er­teil­te Be­wil­li­gun­gen.

Art. 9 Verhältnis zu den Bestimmungen des
3.–6. Titels
 

Auch bei Aus­sen­lan­dun­gen, die nach Ar­ti­kel 6 be­wil­li­gungs­pflich­tig sind, gel­ten die Be­stim­mun­gen des 3.–6. Ti­tels.

2. Abschnitt: Ausnahmebewilligungen

Art. 10  

1 In be­grün­de­ten Ein­zel­fäl­len kann das BAZL Ab­wei­chun­gen von den Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1 und von den Ein­schrän­kun­gen der Ar­ti­kel 25, 27 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und c, 32 und 34 be­wil­li­gen.

2 Für Per­so­nen­trans­por­te zu tou­ris­ti­schen und sport­li­chen Zwe­cken über 1100 m über Meer sind aus­sch­liess­lich die in Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 vor­ge­se­he­nen Aus­nah­men zu­läs­sig.

3. Abschnitt: Geltungsbereich von Bewilligungen

Art. 11 Zeitlicher und räumlicher Geltungsbereich der Bewilligungen  

1 Be­wil­li­gun­gen gel­ten für ei­ne be­stimm­te An­zahl von Aus­sen­lan­dun­gen in ei­nem be­stimm­ten Zeit­raum an ei­ner be­stimm­ten Stel­le.

2 Für Aus­sen­lan­dun­gen mit aus­län­di­schen Hub­schrau­bern kön­nen Be­wil­li­gun­gen mit Gel­tung für das ge­sam­te Ge­biet der Schweiz oder für ein Teil­ge­biet er­teilt wer­den. Die­se Be­wil­li­gun­gen wer­den für die Dau­er von höchs­tens ei­nem Jahr er­teilt.

Art. 12 Persönlicher und sachlicher Geltungsbereich der Bewilligungen  

1 Be­wil­li­gun­gen wer­den der Kom­man­dan­tin oder dem Kom­man­dan­ten oder dem Flug­be­triebs­un­ter­neh­men er­teilt. Be­wil­li­gun­gen für aus­län­di­sche Luft­fahr­zeu­ge (Art. 7 Abs. 2 und 3) wer­den der Kom­man­dan­tin oder dem Kom­man­dan­ten er­teilt.

2 Die Be­wil­li­gung kann auf be­stimm­te Luft­fahr­zeu­ge be­schränkt wer­den.

3 Kan­to­na­le Be­wil­li­gun­gen für Aus­sen­lan­dun­gen auf öf­fent­li­chen Ge­wäs­sern, die zur Aus- oder Wei­ter­bil­dung für Ret­tungs- und Lö­sche­in­sät­ze not­wen­dig sind (Art. 8 Abs. 2), wer­den dem Flug­be­triebs­un­ter­neh­men er­teilt, das die Aus­sen­lan­dun­gen zu Aus- und Wei­ter­bil­dungs­zwe­cken durch­führt.

4 Be­wil­li­gun­gen für mehr­tä­gi­ge Gross­an­läs­se von in­ter­na­tio­na­ler Be­deu­tung (Art. 16 Abs. 3, 29 und 39 Abs. 4) wer­den der Be­trei­be­rin oder dem Be­trei­ber der Lan­de­stel­le er­teilt.

4. Abschnitt: Verfahren

Art. 13 Gesuch  

1 Das BAZL er­teilt Be­wil­li­gun­gen auf schrift­li­ches Ge­such hin.

2 Es ent­schei­det so rasch als mög­lich, in der Re­gel aber spä­tes­tens in­ner­halb von zehn Ar­beits­ta­gen ab Ein­rei­chung des voll­stän­di­gen Ge­suchs. Wird die­se Ord­nungs­frist über­schrit­ten, so kann die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler vom BAZL ver­lan­gen, dass die­ses die Über­schrei­tung der Frist schrift­lich be­grün­det und ihr oder ihm mit­teilt, bis wann der Ent­scheid vor­aus­sicht­lich zu er­war­ten ist.

Art. 14 Veröffentlichung der Bewilligungen  

Das BAZL ver­öf­fent­licht die An­zahl und die Art der Be­wil­li­gun­gen pe­ri­odisch im In­ter­net11.

11 www.bazl.ad­min.ch

Art. 15 Mitteilung an die Oberzolldirektion  

Das BAZL stellt der Ober­zoll­di­rek­ti­on Ko­pi­en al­ler Be­wil­li­gun­gen für aus­län­di­sche Luft­fahr­zeu­ge (Art. 7 Abs. 2 und 3) zu.

3. Kapitel: Stationieren von Luftfahrzeugen ausserhalb von Flugplätzen

Art. 16  

1 Luft­fahr­zeu­ge dür­fen aus­ser­halb von Flug­plät­zen nicht län­ger als 48 Stun­den am Ort des Ab­flugs oder der Lan­dung sta­tio­niert wer­den.

2 Für Flü­ge zu Ar­beits­zwe­cken ist ei­ne län­ge­re Sta­tio­nie­rung so lan­ge er­laubt, wie die Flü­ge im Rah­men des­sel­ben Auf­trags in der­sel­ben Re­gi­on durch­ge­führt wer­den.

3 Für mehr­tä­gi­ge Gross­an­läs­se von in­ter­na­tio­na­ler Be­deu­tung kann das BAZL ei­ne län­ge­re Sta­tio­nie­rung be­wil­li­gen.

4. Kapitel: Verantwortlichkeit für die Aussenlandung

Art. 17  

1 Für die Si­cher­heit ei­ner Aus­sen­lan­dung ist die Kom­man­dan­tin oder der Kom­man­dant des Luft­fahr­zeugs nach den Be­stim­mun­gen der Ver­ord­nung vom 22. Ja­nu­ar 196012 über die Rech­te und Pflich­ten des Kom­man­dan­ten ei­nes Luft­fahr­zeu­ges ver­ant­wort­lich.

2 Sol­len mehr als zwei Luft­fahr­zeu­ge im glei­chen Zeit­raum an der­sel­ben Stel­le Aus­sen­lan­dun­gen durch­füh­ren, so müs­sen die Nut­ze­rin­nen und Nut­zer ge­mein­sam ein Si­cher­heits- und Be­triebs­kon­zept er­stel­len.13

3 In Be­wil­li­gun­gen, die das BAZL für mehr­tä­gi­ge Gross­an­läs­se von in­ter­na­tio­na­ler Be­deu­tung er­teilt (Art. 16 Abs. 3, 29 und 39 Abs. 4), be­stimmt es für die be­tref­fen­de Lan­des­tel­le ei­ne ver­ant­wort­li­che Be­trei­be­rin oder einen ver­ant­wort­li­chen Be­trei­ber.

12 SR 748.225.1

13 Die Be­rich­ti­gung vom 23. Dez. 2014 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2014 4717).

5. Kapitel: Umweltvorschriften

Art. 18 Rücksichtnahme  

Die Kom­man­dan­tin oder der Kom­man­dant hat im Zu­sam­men­hang mit Aus­sen­lan­dun­gen Flug­we­ge und Flug­hö­hen un­ter Wah­rung der Flug­si­cher­heit so fest­zu­le­gen, dass Wohn­ge­bie­te, Spi­tä­ler und Schu­len so­wie Schutz­ge­bie­te nach Ar­ti­kel 19 nicht über­mäs­sig ge­stört wer­den.

Art. 19 Aussenlandungen in Schutzgebieten  

1 Aus­sen­lan­dun­gen sind in den fol­gen­den Ge­bie­ten un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 3 so­wie Ar­ti­kel 28 nicht zu­läs­sig:

a.
Kern­zo­nen von Na­tio­nal­parks nach Ar­ti­kel 23f Ab­satz 3 Buch­sta­be a des Bun­des­ge­set­zes vom 1. Ju­li 196614 über den Na­tur- und Hei­mat­schutz;
b.
Hoch- und Über­gangs­moo­re von na­tio­na­ler Be­deu­tung nach Ar­ti­kel 1 der Hoch­moor­ver­ord­nung vom 21. Ja­nu­ar 199115;
c.
Was­ser- und Zug­vo­gel­re­ser­va­te von in­ter­na­tio­na­ler und na­tio­na­ler Be­deu­tung nach Ar­ti­kel 2 der Ver­ord­nung vom 21. Ja­nu­ar 199116 über die Was­ser- und Zug­vo­gel­re­ser­va­te von in­ter­na­tio­na­ler und na­tio­na­ler Be­deu­tung;
d.
Flach­moo­re von na­tio­na­ler Be­deu­tung nach Ar­ti­kel 1 der Flach­moor­ver­ord­nung vom 7. Sep­tem­ber 199417;
e.
Au­en­ge­bie­te von na­tio­na­ler Be­deu­tung nach Ar­ti­kel 1 der Au­en­ver­ord­nung vom 28. Ok­to­ber 199218;
f.
eid­ge­nös­si­sche Jagd­bann­ge­bie­te nach Ar­ti­kel 2 der Ver­ord­nung vom 30. Sep­tem­ber 199119 über die eid­ge­nös­si­schen Jagd­bann­ge­bie­te.

2 Das eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) kann in wei­te­ren, be­son­ders emp­find­li­chen Ge­bie­ten Ein­schrän­kun­gen für Aus­sen­lan­dun­gen er­las­sen. Es hört vor­gän­gig die in­ter­es­sier­ten Krei­se an.

3 Für Aus­sen­lan­dun­gen zu Ar­beits­zwe­cken gel­ten die fol­gen­den Aus­nah­men:

a.
In den Schutz­ge­bie­ten nach Ab­satz 1 gilt das Ver­bot nicht für Flü­ge im Auf­trag der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den so­wie für Flü­ge für den Bau oder Un­ter­halt von Bau­ten und An­la­gen, die vom Kan­ton be­wil­ligt wor­den sind.
b.
In eid­ge­nös­si­schen Jagd­bann­ge­bie­ten gilt das Ver­bot nicht für Flü­ge für die Wald- und Land­wirt­schaft, die Ab­wehr von Na­tur­ge­fah­ren, die Ver­sor­gung öf­fent­lich zu­gäng­li­cher Hüt­ten und den Bau oder den Un­ter­halt von Bau­ten und An­la­gen im öf­fent­li­chen In­ter­es­se; für Flü­ge zu an­de­ren Ar­beits­zwe­cken gilt das Ver­bot nur vom 1. No­vem­ber bis zum 31. Ju­li.
c.
In den Au­en­ge­bie­ten gilt das Ver­bot nicht für Flü­ge für die Ab­wehr von Na­tur­ge­fah­ren und den Bau oder den Un­ter­halt von Bau­ten und An­la­gen im öf­fent­li­chen In­ter­es­se.

4 Die Schutz­ge­bie­te mit den da­zu­ge­hö­ri­gen Ein­schrän­kun­gen wer­den in den öf­fent­li­chen Luft­fahrt­pu­bli­ka­tio­nen der Schweiz pu­bli­ziert.

Art. 20 Überflüge über Schutzgebiete  

Das UVEK kann zum Schutz der Na­tur in Schutz­ge­bie­ten nach Ar­ti­kel 19 Ab­sät­ze 1 und 2 für be­stimm­te Ka­te­go­ri­en von Luft­fahr­zeu­gen Ein­schrän­kun­gen für Über­flü­ge im Zu­sam­men­hang mit Aus­sen­lan­dun­gen er­las­sen.

6. Kapitel: Nichtmotorisierte Luftfahrzeuge

Art. 21 Anwendbare Bestimmungen  

1 Für Aus­sen­lan­dun­gen mit Bal­lo­nen, Fall­schir­men, Hän­ge­glei­tern und Se­gel­flug­zeu­gen gel­ten nur die Ar­ti­kel 4, 5, 17, 19, 20 und 22 so­wie der 5. und 6. Ti­tel die­ser Ver­ord­nung; für grenz­über­schrei­ten­de Flü­ge gilt zu­dem Ar­ti­kel 142 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. No­vem­ber 200620.

2 Für Bal­lo­ne gel­ten zu­dem der 4. Ti­tel, für Hän­ge­glei­ter Ar­ti­kel 23 so­wie der 4. Ti­tel.

Art. 22 Aussenlandungen aus Sicherheitsgründen  

Kann zu ei­ner si­che­ren Lan­dung kein Flug­platz er­reicht wer­den, so ist ei­ne Aus­sen­lan­dung oh­ne zeit­li­che und räum­li­che Ein­schrän­kun­gen zu­läs­sig.

Art. 23 Betriebsregeln für Hängegleiter  

Das BAZL und das Bun­des­amt für Um­welt (BA­FU) un­ter­stüt­zen die ge­samtschwei­ze­ri­schen Hän­ge­glei­ter­ver­bän­de bei der Er­ar­bei­tung von frei­wil­li­gen Be­triebs­re­geln zum Schutz der Na­tur.

3. Titel: Aussenlandungen bei einzelnen Kategorien von Flügen

1. Kapitel: Kategorien

Art. 24  

Al­le Aus­sen­lan­dun­gen wer­den in ei­ne der fol­gen­den Ka­te­go­ri­en ein­ge­teilt:

a.
ge­werbs­mäs­si­ge Flü­ge (2. Ka­pi­tel):
1.
Aus­sen­lan­dun­gen bei Per­so­nen­trans­por­ten zu tou­ris­ti­schen oder sport­li­chen Zwe­cken (1. Ab­schnitt),
2.
Aus­sen­lan­dun­gen bei Flü­gen zu Ar­beits­zwe­cken (2. Ab­schnitt);
b.
nicht­ge­werbs­mäs­si­ge Flü­ge (3. Ka­pi­tel);
c.
be­son­de­re Ka­te­go­ri­en (4. Ka­pi­tel):
1.
Aus­sen­lan­dun­gen bei Aus­bil­dungs­flü­gen (1. Ab­schnitt),
2.
Aus­sen­lan­dun­gen zur Not­fall­hil­fe so­wie bei Po­li­zeiflü­gen und Dienst­flü­gen des Bun­des (2. Ab­schnitt).

2. Kapitel: Gewerbsmässige Flüge

1. Abschnitt: Personentransporte zu touristischen oder sportlichen Zwecken

Art. 25 Einschränkungen  

Zu fol­gen­den Zei­ten und an fol­gen­den Or­ten sind Aus­sen­lan­dun­gen bei Per­so­nen­trans­por­ten zu tou­ris­ti­schen oder sport­li­chen Zwe­cken nicht zu­läs­sig:

a.
ober­halb von 1100 m über Meer;
b.
in Wohn­ge­bie­ten;
c.
nachts, min­des­tens je­doch von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr;
d.
im Um­kreis von 100 m um Gast­stät­ten und um Men­schen­an­samm­lun­gen im Frei­en;
e.
in ei­nem Ab­stand von we­ni­ger als 1000 m von den Pis­ten ei­nes Flug­ha­fens oder von we­ni­ger als 500 m von den Pis­ten ei­nes zi­vi­len Flug­fel­des oder ei­nes mi­li­tä­ri­schen Flug­plat­zes.
Art. 26 Bewilligungen für Aussenlandungen oberhalb von 1100 m über Meer  

1 Das BAZL kann Aus­sen­lan­dun­gen bei Per­so­nen­trans­por­ten zu tou­ris­ti­schen oder sport­li­chen Zwe­cken ober­halb von 1100 m über Meer für fol­gen­de Zwe­cke be­wil­li­gen:

a.
für Sport­an­läs­se von na­tio­na­ler oder in­ter­na­tio­na­ler Be­deu­tung;
b.
für tra­di­tio­nel­le, kul­tu­rel­le oder re­li­gi­öse Fei­er­lich­kei­ten mit re­gio­na­ler Be­deu­tung, so­fern sie orts­ge­bun­den sind;
c.
bei un­vor­her­ge­se­he­nen Aus­fäl­len von Trans­port­an­la­gen zur Per­so­nen­be­för­de­rung, so­fern die An­la­gen ei­ne tou­ris­ti­sche Be­deu­tung ha­ben.

2 Es ent­schei­det nach An­hö­rung der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den und der Stand­ort­ge­mein­de.

3 Die Be­wil­li­gun­gen wer­den in der Re­gel für höchs­tens drei Ta­ge er­teilt.

2. Abschnitt: Flüge zu Arbeitszwecken

Art. 27 Einschränkungen  

1 Zu fol­gen­den Zei­ten und an fol­gen­den Or­ten sind Aus­sen­lan­dun­gen zu Ar­beits­zwe­cken nicht zu­läs­sig:

a.
ober­halb von 1100 m über Meer, so­fern Flug­gäs­te zu tou­ris­ti­schen oder sport­li­chen Zwe­cken mit­ge­führt wer­den;
b.
an Sonn- und Fei­er­ta­gen;
c.
nachts.

2 An Sonn- und Fei­er­ta­gen so­wie von Be­ginn der bür­ger­li­chen Mor­gen­däm­me­rung bis 6.00 Uhr sind Aus­sen­lan­dun­gen zu Ar­beits­zwe­cken nur zu­läs­sig, so­fern sie dring­lich sind. Die Kom­man­dan­tin oder der Kom­man­dant muss sie dem BAZL spä­tes­tens am fol­gen­den Ar­beits­tag un­ter An­ga­be der Grün­de mel­den.

3 An Sonn- und Fei­er­ta­gen so­wie nachts sind Aus­sen­lan­dun­gen zu Ar­beits­zwe­cken zu­dem zu­läs­sig, so­fern sie im Auf­trag von kon­zes­sio­nier­ten Ra­dio- und Fern­seh­ver­an­stal­tern durch­ge­führt wer­den und für die Er­fül­lung des Pro­gramm­auf­trags nö­tig sind. Die Kom­man­dan­tin oder der Kom­man­dant muss sie dem BAZL spä­tes­tens am fol­gen­den Ar­beits­tag un­ter An­ga­be der Grün­de mel­den.21

21 Die Be­rich­ti­gung vom 23. Dez. 2014 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2014 4717).

Art. 28 Bewilligungen für Aussenlandungen in Schutzgebieten  

1 Das BAZL be­wil­ligt Aus­sen­lan­dun­gen zu Ar­beits­zwe­cken in Schutz­ge­bie­ten nach Ar­ti­kel 19 Ab­sät­ze 1 und 2, wenn das Ar­beits­ziel nicht mit an­de­ren Mit­teln scho­nen­der und mit zu­mut­ba­rem Auf­wand er­füllt wer­den kann und das In­ter­es­se am Ar­beits­ziel ge­gen­über dem Schut­z­in­ter­es­se über­wiegt.

2 Dem Ge­such ist die Stel­lung­nah­me der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de bei­zu­le­gen. Die kan­to­na­le Be­hör­de nimmt dar­in Stel­lung zur Fra­ge, ob das je­wei­li­ge Schutz­ziel ver­letzt wird und ob der Aus­sen­lan­dung über­wie­gen­de In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen.

3 Das BAZL er­teilt die Be­wil­li­gung dem Flug­be­triebs­un­ter­neh­men für ei­ne be­stimm­te An­zahl von Aus­sen­lan­dun­gen oder für ei­ne un­be­stimm­te An­zahl Aus­sen­lan­dun­gen in ei­nem be­stimm­ten Zeit­raum. Für Aus­sen­lan­dun­gen zu Ar­beits­zwe­cken, die aus­sch­liess­lich dem Bau oder dem Un­ter­halt von Bau­ten und An­la­gen im öf­fent­li­chen In­ter­es­se die­nen, kann die Be­wil­li­gung der Be­sit­ze­rin oder dem Be­sit­zer der An­la­ge er­teilt wer­den.

4 Das BAZL ent­schei­det nach An­hö­rung des BA­FU und des Bun­des­amts für Raum­ent­wick­lung (ARE). Es stellt ih­nen Ko­pi­en der Be­wil­li­gung zu.

5 Die Be­wil­li­gung wird im Bun­des­blatt pu­bli­ziert, wenn das be­tref­fen­de Schutz­ziel be­ein­träch­tigt wird.

Art. 29 Bewilligungen für Aussenlandungen bei mehrtägigen Grossanlässen von internationaler Bedeutung  

Das BAZL kann für Aus­sen­lan­dun­gen zu Ar­beits­zwe­cken bei mehr­tä­gi­gen Gross­an­läs­sen von in­ter­na­tio­na­ler Be­deu­tung Ab­wei­chun­gen von Ar­ti­kel 27 Ab­satz 1 be­wil­li­gen.

Art. 30 Aussenlandungen in der Nähe von Flugplätzen  

In ei­nem Ab­stand von we­ni­ger als 1000 m von den Pis­ten ei­nes Flug­ha­fens oder von we­ni­ger als 500 m von den Pis­ten ei­nes zi­vi­len Flug­fel­des oder ei­nes mi­li­tä­ri­schen Flug­plat­zes sind Aus­sen­lan­dun­gen zu Ar­beits­zwe­cken nur mit dem Ein­ver­ständ­nis der Flug­platz­lei­te­rin oder des Flug­platz­lei­ters zu­läs­sig.

Art. 31 Aussenlandungen in Wohngebieten  

1 Aus­sen­lan­dun­gen zu Ar­beits­zwe­cken in Wohn­ge­bie­ten muss das Flug­be­triebs­un­ter­neh­men mit der nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­gen Be­hör­de im Vor­aus ab­spre­chen.

2 Kön­nen sich die Par­tei­en nicht ei­ni­gen, so ent­schei­det das BAZL auf An­trag des Un­ter­neh­mens oder der Be­hör­de. Das BAZL be­rück­sich­tigt bei sei­nem Ent­scheid die Flug­si­cher­heit und wägt das öf­fent­li­che ge­gen­über dem pri­va­ten In­ter­es­se ab.

3. Kapitel: Nichtgewerbsmässige Flüge

Art. 32 Einschränkungen  

Zu fol­gen­den Zei­ten und an fol­gen­den Or­ten sind Aus­sen­lan­dun­gen bei nicht­ge­werbs­mäs­si­gen Flü­gen nicht zu­läs­sig:

a.
ober­halb von 1100 m über Meer;
b.
in Wohn­ge­bie­ten;
c.
an Sonn- und Fei­er­ta­gen;
d.
von 12.15 Uhr bis 13.15 Uhr; aus­ge­nom­men sind Lan­dun­gen aus Si­cher­heits­grün­den;
e.22
nachts, min­des­tens je­doch von 20.00 Uhr bis 6.00 Uhr;
f.
im Um­kreis von 100 m um Gast­stät­ten und um Men­schen­an­samm­lun­gen im Frei­en;
g.
für mehr als vier Be­we­gun­gen in­nert 30 Ta­gen pro Kom­man­dan­tin oder Kom­man­dan­ten im Um­kreis von 500 m um ei­ne be­stimm­te Stel­le;
h.
in Moor­land­schaf­ten von be­son­de­rer Schön­heit und na­tio­na­ler Be­deu­tung nach Ar­ti­kel 1 der Moor­land­schafts­ver­ord­nung vom 1. Mai 199623;
i.
in ei­nem Ab­stand von we­ni­ger als 1000 m von den Pis­ten ei­nes Flug­ha­fens oder von we­ni­ger als 500 m von den Pis­ten ei­nes zi­vi­len Flug­fel­des oder ei­nes mi­li­tä­ri­schen Flug­plat­zes.

22 Die Be­rich­ti­gung vom 23. Dez. 2014 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2014 4717).

23 SR 451.35

4. Kapitel: Besondere Kategorien

1. Abschnitt: Ausbildungsflüge

Art. 33 Begriff und Geltungsbereich  

1 In die­ser Ver­ord­nung gel­ten als Aus­bil­dungs­flü­ge:

a.
Flü­ge un­ter Auf­sicht ei­ner zur Aus­bil­dung be­rech­tig­ten Per­son, die zum Er­werb, zur Er­wei­te­rung oder zur Wie­der­er­lan­gung ei­nes Aus­wei­ses oder ei­ner flie­ge­ri­schen Be­rech­ti­gung not­wen­dig sind;
b.
Trai­nings­flü­ge un­ter Be­glei­tung ei­ner zur Aus­bil­dung be­rech­tig­ten Per­son;
c.
Flü­ge im Rah­men von Prü­fun­gen, die von durch das BAZL an­er­kann­ten Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten ab­ge­nom­men wer­den.

2 Aus­bil­dungs­flü­ge für Per­so­nen, die im Dienst von Ret­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen oder der Po­li­zei ste­hen, un­ter­ste­hen die­sem Ab­schnitt und nicht dem 2. Ab­schnitt die­ses Ka­pi­tels.

Art. 34 Einschränkungen  

1 Aus­sen­lan­dun­gen bei Aus­bil­dungs­flü­gen sind nicht zu­läs­sig:

a.
ober­halb von 2000 m über Meer;
b.
in Wohn­ge­bie­ten;
c.
an Sonn- und Fei­er­ta­gen;
d.
von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr;
e.
im Um­kreis von 100 m um Gast­stät­ten und um Men­schen­an­samm­lun­gen im Frei­en;
f.
so­fern Flug­gäs­te ge­gen Ent­gelt mit­ge­führt wer­den.

2 In Schutz­ge­bie­ten nach Ar­ti­kel 19 dür­fen kei­ne Schwe­be­flü­ge zu Aus­bil­dungs­zwe­cken durch­ge­führt wer­den.

Art. 35 Zulässige Aussenlandungen  

1 An Sonn- und Fei­er­ta­gen so­wie von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr sind Aus­sen­lan­dun­gen für die Aus­bil­dung von Per­so­nen, die im Diens­te von Ret­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen oder der Po­li­zei ste­hen, zu­läs­sig, wenn die Aus­bil­dung sonst un­ver­hält­nis­mäs­sig er­schwert wür­de.

2 Von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr sind Aus­sen­lan­dun­gen bei Aus­bil­dungs­flü­gen zu­läs­sig, wenn sie von Hub­schrau­ber­pi­lo­tin­nen und Hub­schrau­ber­pi­lo­ten im Diens­te von Ret­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen durch­ge­führt wer­den und zur Auf­recht­er­hal­tung flie­ge­ri­scher Be­rech­ti­gun­gen die­nen.

3 Ober­halb von 2000 m über Meer sind Aus­sen­lan­dun­gen für die Aus­bil­dung von Hub­schrau­ber­pi­lo­tin­nen und Hub­schrau­ber­pi­lo­ten in den vom UVEK be­zeich­ne­ten Ge­bie­ten zu­läs­sig. Vor de­ren Be­zeich­nung hört das UVEK die in­ter­es­sier­ten Krei­se an.

4 Ober­halb von 2000 m über Meer sind Aus­sen­lan­dun­gen zu­dem bei Flü­gen im Rah­men von Prü­fun­gen zu­läs­sig, die von durch das BAZL an­er­kann­ten Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten ab­ge­nom­men wer­den.

Art. 36 Bewilligungen für Aussenlandungen  

Das BAZL kann Aus­sen­lan­dun­gen ober­halb von 2000 m über Meer oder in Schutz­ge­bie­ten nach Ar­ti­kel 19 be­wil­li­gen, wenn sie für die Aus­bil­dung von Per­so­nen not­wen­dig sind, die im Diens­te von Ret­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen oder der Po­li­zei ste­hen. Es er­teilt die Be­wil­li­gung an die Ret­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on oder die Po­li­zei.

Art. 37 Aussenlandungen in der Nähe von Flugplätzen  

In ei­nem Ab­stand von we­ni­ger als 1000 m von den Pis­ten ei­nes Flug­ha­fens oder von we­ni­ger als 500 m von den Pis­ten ei­nes zi­vi­len Flug­fel­des oder ei­nes mi­li­tä­ri­schen Flug­plat­zes sind Aus­sen­lan­dun­gen bei Aus­bil­dungs­flü­gen nur mit dem Ein­ver­ständ­nis der Flug­platz­lei­te­rin oder des Flug­platz­lei­ters zu­läs­sig.

2. Abschnitt: Notfallhilfe, Polizeiflüge und Dienstflüge des Bundes

Art. 38  

Aus­sen­lan­dun­gen, die für die fol­gen­den Flü­ge er­for­der­lich sind, sind oh­ne zeit­li­che und räum­li­che Ein­schrän­kun­gen zu­läs­sig und be­dür­fen kei­ner Be­wil­li­gung:

a.
Hilfs-, Am­bu­lanz- Ret­tungs- so­wie Such­flü­ge zum Zweck der Hil­fe bei Un­fäl­len oder Not;
b.
Po­li­zeiflü­ge;
c.
Flü­ge der Grenzwa­che;
d.
Dienst­flü­ge des BAZL;
e.
Dienst­flü­ge der Schwei­ze­ri­schen Un­fall­un­ter­su­chungs­stel­le.

4. Titel: Raumplanung und Baubewilligung

Art. 39 Luftfahrtrechtliche Einschränkungen für Bauten und Anlagen auf Landestellen  

1 Ei­ne für Aus­sen­lan­dun­gen vor­ge­se­he­ne Stel­le darf nicht wie ein Flug­platz ein­ge­rich­tet sein.

2 Zu­läs­sig sind un­ter­ge­ord­ne­te Ein­rich­tun­gen wie ins­be­son­de­re:

a.
op­ti­sche Hil­fen wie Mar­kie­run­gen oder Be­feue­run­gen;
b.
Wind­sä­cke;
c.24
klei­ne­re be­fes­tig­te Auf­setz­flä­chen und klei­ne­re Ge­län­de­an­pas­sun­gen.

3 Nicht zu­läs­sig sind ins­be­son­de­re:

a.
ganz oder teil­wei­se der Luft­fahrt die­nen­de Ge­bäu­de;
b.
fest in­stal­lier­te Tank­stel­len;
c.
Platt­for­men für Per­so­nen­trans­por­te zu tou­ris­ti­schen oder sport­li­chen Zwe­cken;
d.
be­fes­tig­te Pis­ten.

4 Das BAZL kann für mehr­tä­gi­ge Gross­an­läs­se von in­ter­na­tio­na­ler Be­deu­tung vor­über­ge­hend Ab­wei­chun­gen von den Ab­sät­zen 1 und 3 be­wil­li­gen. Es hört den Stand­ort­kan­ton an. Ei­ne all­fäl­li­ge Bau­be­wil­li­gungs­pflicht bleibt vor­be­hal­ten.

24 Die Be­rich­ti­gung vom 23. Dez. 2014 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2014 4717).

Art. 40 Baubewilligungs- und Planungspflicht  

1 Das Er­for­der­nis ei­ner Bau­be­wil­li­gung rich­tet sich nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 1 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 197925 (RPG) und des­sen kan­to­na­len Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

2 Der Pla­nungs­pflicht nach Ar­ti­kel 2 RPG un­ter­ste­hen für Aus­sen­lan­dun­gen vor­ge­se­he­ne Stel­len ins­be­son­de­re dann, wenn sie wäh­rend mehr als ei­nem Jahr wie­der­holt und in­ten­siv ge­nutzt wer­den sol­len:

a.
für die Schu­lung; oder
b.
für das Auf­neh­men und Ab­set­zen von Las­ten.
Art. 41 Baubewilligungsverfahren  

1 Die Bau­be­wil­li­gungs­be­hör­de prüft, ob das Bau­pro­jekt die­ser Ver­ord­nung ent­spricht. Dar­über hin­aus fin­det kei­ne luft­fahrts­pe­zi­fi­sche Prü­fung des Bau­ge­suchs statt. Die Bau­be­wil­li­gungs­be­hör­de holt je­doch ei­ne Stel­lung­nah­me des BAZL ein, wenn für das Bau­pro­jekt auch ei­ne Be­wil­li­gung des BAZL nach Ar­ti­kel 39 Ab­satz 4 er­for­der­lich ist.

2 Die Bau­be­wil­li­gung be­darf der Zu­stim­mung der Grund­ei­gen­tü­me­rin oder des Grund­ei­gen­tü­mers und der Stand­ort­ge­mein­de.

3 Die Bau­be­wil­li­gungs­be­hör­de er­öff­net ih­re Ent­schei­de dem BAZL, dem BA­FU und dem ARE.

5. Titel: Strafbestimmungen

Art. 42  

Nach Ar­ti­kel 91 Ab­satz 1 Buch­sta­be i LFG wird be­straft:

a.
die Kom­man­dan­tin oder der Kom­man­dant, die oder der ei­ne der Be­stim­mun­gen in den Ar­ti­keln 5, 6, 8 Ab­satz 2, 16 Ab­sät­ze 1 und 2, 18, 19 Ab­sät­ze 1 und 2, 20, 25, 27, 30, 31 Ab­satz 1, 32, 34 und 37 ver­letzt;
b.
wer ei­ne der Be­stim­mun­gen in Ar­ti­kel 39 Ab­sät­ze 1 und 3 ver­letzt.

6. Titel: Schlussbestimmungen

Art. 43 Richtlinie  

Das BAZL hält die Grund­sät­ze für den Voll­zug die­ser Ver­ord­nung, ins­be­son­de­re der Ar­ti­kel 10 Ab­satz 1, 16 Ab­satz 3, 28, 29 und 39 Ab­satz 4, im Ein­ver­neh­men mit dem BA­FU und dem ARE in ei­ner Richt­li­nie fest.

Art. 44 Rechtsmittel des BAZL  

Das BAZL kann die Rechts­mit­tel des kan­to­na­len und des eid­ge­nös­si­schen Rechts er­grei­fen.

Art. 45 Änderung anderer Erlasse  

Die Än­de­rung an­de­rer Er­las­se wird im An­hang ge­re­gelt.

Art. 46 Übergangsbestimmungen  

1 Nach bis­he­ri­gem Recht für Aus­sen­lan­dun­gen er­teil­te Be­wil­li­gun­gen gel­ten, so­weit die er­fass­ten Aus­sen­lan­dun­gen auch nach neu­em Recht be­wil­li­gungs­pflich­tig sind, bis zu ih­rem Ab­lauf­da­tum wei­ter, längs­tens aber bis zum 30. No­vem­ber 2014.

2 Wird ein voll­stän­di­ges Ge­such für ei­ne ent­spre­chen­de Be­wil­li­gung nach neu­em Recht spä­tes­tens einen Mo­nat vor dem nach Ab­satz 1 be­stimm­ten Zeit­punkt ein­ge­reicht und kann das BAZL nicht recht­zei­tig rechts­kräf­tig dar­über ent­schei­den, so ver­län­gert es die bis­he­ri­ge Be­wil­li­gung für die Dau­er des Ver­fah­rens.

3 Der 4. Ti­tel gilt auch für be­ste­hen­de Bau­ten und An­la­gen, die zum Zweck von Aus­sen­lan­dun­gen er­stellt wur­den. Be­ste­hen­de Bau­be­wil­li­gun­gen, wel­che die Vor­ga­ben der Ar­ti­kel 39 und 40 be­reits er­fül­len, blei­ben rechts­gül­tig. Ein Ver­fah­ren nach dem 4. Ti­tel ist ein­zu­lei­ten für:

a.
Bau­ten und An­la­gen mit ei­ner be­ste­hen­den Bau­be­wil­li­gung, die die Vor­ga­ben der Ar­ti­kel 39 und 40 nicht er­füllt;
b.
Bau­ten und An­la­gen oh­ne be­ste­hen­de Bau­be­wil­li­gung.

4 Bei Aus­bil­dungs­flü­gen sind Aus­sen­lan­dun­gen und Schwe­be­flü­ge in den eid­ge­nös­si­schen Jagd­bann­ge­bie­ten ab­wei­chend von den Ar­ti­keln 19 und 34 Ab­satz 2 zu­läs­sig, bis das UVEK die in Ar­ti­kel 35 Ab­satz 3 ge­nann­ten Schu­lungs­ge­bie­te be­zeich­net hat.

Art. 47 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Sep­tem­ber 2014 in Kraft.

Anhang

(Art. 45)

Änderung anderer Erlasse

Die nachstehenden Erlasse werden wie folgt geändert:

26

26 Die Änderungen können unter AS 2014 1339konsultiert werden.

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