1" />
Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

Verordnung des UVEK
über den fliegerärztlichen Dienst
der Zivilluftfahrt
(VFD)1

vom 18. Dezember 1975 (Stand am 15. Mai 2012)

1 Fassung gemäss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und
Kommunikation (UVEK),

gestützt auf Artikel 25 der Luftfahrtverordnung vom 14. November 19732,3

verordnet:

2 SR 748.01

3 Fassung gemäss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

1 Aufgabe und Geltungsbereich 4

4 Fassung gemäss Anhang Ziff. 4 der V des UVEK vom 27. April 2012 über die Ausweise des Flugpersonals nach der Verordnung (EU) Nr. 1178/2011, in Kraft seit 15. Mai 2012 (AS 2012 2397).

Art. 1  

Der flie­ge­r­ärzt­li­che Dienst ist für al­le me­di­zi­ni­schen Fra­gen zu­stän­dig, die sich im Be­reich der Zi­vil­luft­fahrt stel­len. Er hat ins­be­son­de­re zur Auf­ga­be, Per­so­nen, die ei­ne er­laub­nis­pflich­ti­ge Tä­tig­keit auf dem Ge­biet der Zi­vil­luft­fahrt aus­üben oder aus­üben möch­ten, pe­ri­odisch auf ih­re kör­per­li­che Taug­lich­keit und geis­ti­ge Eig­nung zu un­ter­su­chen, so­fern ei­ne sol­che Un­ter­su­chung vor­ge­schrie­ben ist.

Art. 1a5  

Die­se Ver­ord­nung gilt für die Zu­las­sung so­wie die Rech­te und Pflich­ten der flie­ge­r­ärzt­li­chen Zen­tren und der flug­me­di­zi­ni­schen Sach­ver­stän­di­gen (Ver­trau­en­särz­te) nur, so­weit nicht die Ver­ord­nung (EU) Nr. 1178/20116 an­wend­bar ist.

5 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 der V des UVEK vom 27. April 2012 über die Aus­wei­se des Flug­per­so­nals nach der Ver­ord­nung (EU) Nr. 1178/2011, in Kraft seit 15. Mai 2012 (AS 2012 2397).

6 Ver­ord­nung (EU) Nr. 1178/2011 der Kom­mis­si­on vom 3. Nov. 2011 zur Fest­le­gung tech­ni­scher Vor­schrif­ten und von Ver­wal­tungs­ver­fah­ren in Be­zug auf das flie­gen­de Per­so­nal in der Zi­vil­luft­fahrt ge­mä­ss der Ver­ord­nung (EG) Nr. 216/2008 des Eu­ro­päi­schen Par­la­men­tes und des Ra­tes, in der für die Schweiz je­weils ver­bind­li­chen Fas­sung ge­mä­ss Zif­fer 3 des An­hangs zum Abk. vom 21. Ju­ni 1999 (SR 0.748.127.192.68) zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft über den Luft­ver­kehr.

2 Organisation

21 Allgemein

Art. 27  

1 Der flie­ge­r­ärzt­li­che Dienst be­steht aus:

a.
der Sek­ti­on für Luft­fahrt­me­di­zin (AMS: Ae­ro­me­di­cal Sec­ti­on);
b.
dem flie­ge­r­ärzt­li­chen Zen­trum (AMC: Ae­ro­me­di­cal Cen­ter);
c.
den Ver­trau­en­särz­ten;
d.
den me­di­zi­ni­schen Ex­per­ten.

2 Ad­mi­nis­tra­tiv un­ter­steht der flie­ge­r­ärzt­li­che Dienst dem Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL); die­ses er­lässt die er­for­der­li­chen Wei­sun­gen.8

3 Das BAZL9 er­nennt den Chef­arzt.

4 Es er­nennt den Stell­ver­tre­ter des Chef­arz­tes, die Ver­trau­en­särz­te und die me­di­zi­ni­schen Ex­per­ten. Ih­re Amts­dau­er be­trägt drei Jah­re.

5 Es be­zeich­net, auf Vor­schlag der AMS, das AMC.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 7 der V des UVEK vom 4. März 2011, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1155).

9 Be­zeich­nung ge­mä­ss Ziff. I 7 der V des UVEK vom 4. März 2011, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1155). Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

22 Sektion für Luftfahrtmedizin (AMS)10

10 Fassung gemäss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

Art. 3  

1 Die AMS un­ter­steht fach­tech­nisch dem Chef­arzt oder sei­nem Stell­ver­tre­ter.

2 Dem Chef­arzt oder sei­nem Stell­ver­tre­ter steht ein Se­kre­ta­ri­at zur Sei­te.

3 Die AMS hat na­ment­lich die fol­gen­den Auf­ga­ben:

a.
Er­lass von Wei­sun­gen und Richt­li­ni­en für die ver­trau­en­s­ärzt­li­chen Un­ter­su­chun­gen ge­stützt auf die Nor­men und Emp­feh­lun­gen der in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen (ICAO, JAA, EA­SA, Eu­ro­con­trol);
b.
Aus- und Wei­ter­bil­dung so­wie Be­ra­tung der Ver­trau­en­särz­te;
c.
Kon­trol­le der Un­ter­su­chungs­pro­to­kol­le;
d.
Be­hand­lung von Re­kur­sen.

4 Der Chef­arzt und sein Stell­ver­tre­ter müs­sen min­des­tens den fach­li­chen An­for­de­run­gen ge­nü­gen, die an die Ver­trau­en­särz­te der Ka­te­go­rie A ge­stellt wer­den. Sie kön­nen selbst auch als Ver­trau­en­särz­te tä­tig sein. Ein­zel­hei­ten wer­den vom BAZL in Pflich­ten­hef­ten ge­ord­net.

5 Sind Spe­zial­un­ter­su­chun­gen er­for­der­lich, so kann der Chef­arzt me­di­zi­ni­sche Ex­per­ten bei­zie­hen.

6 Die me­di­zi­ni­schen Ex­per­ten müs­sen mit den An­for­de­run­gen der zi­vi­len Luft­fahrt ver­traut sein; sie ha­ben sich über die Ent­wick­lun­gen der Luft­fahrt­me­di­zin auf dem Lau­fen­den zu hal­ten und an ein­schlä­gi­gen Wei­ter­bil­dungs­kur­sen teil­zu­neh­men.

23 Fliegerärztliches Zentrum (AMC) 11

11 Fassung gemäss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

Art. 412  

1 Die Auf­ga­ben des AMC wer­den vom flie­ge­r­ärzt­li­chen In­sti­tut der Luft­waf­fe wahr­ge­nom­men. Das BAZL kann wei­te­re Stel­len, mit ih­rer Zu­stim­mung, mit Auf­ga­ben ei­nes AMC be­trau­en.

2 Das AMC hat na­ment­lich die fol­gen­den Auf­ga­ben:

a.
Durch­füh­rung der ers­ten ver­trau­en­s­ärzt­li­chen Un­ter­su­chung von Be­wer­bern für den Be­rufs­pi­lo­ten­aus­weis und für sämt­li­che Aus­wei­se des Per­so­nals des Flug­si­che­rungs­diens­tes (ANS);
b.
Durch­füh­rung der ver­trau­en­s­ärzt­li­chen Un­ter­su­chun­gen für al­le an­de­ren Pi­lo­ten­ka­te­go­ri­en so­wie für das Per­so­nal des Flug­si­che­rungs­diens­tes (ANS);
c.
Gut­ach­ten zu Son­der­fäl­len, die ihm von der AMS vor­ge­legt wer­den;
d.
Er­fül­lung ver­ein­bar­ter be­son­de­rer flug­me­di­zi­ni­scher Auf­ga­ben, in Ab­spra­che mit der AMS.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

Art. 5–613  

13Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des EVED vom 1. Nov. 1988, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1989 (AS 1988 1928).

24 Vertrauensärzte

Art. 7 Kategorien 14  

Die Ver­trau­en­särz­te wer­den vom Chef­arzt ei­ner der fol­gen­den Ka­te­go­ri­en zu­ge­teilt:

Ka­te­go­rie A

mit der un­ein­ge­schränk­ten Be­rech­ti­gung, ver­trau­en­s­ärzt­li­che Un­ter­su­chun­gen durch­zu­füh­ren, mit Aus­nah­me der ers­ten ver­trau­en­särzt­li­chen Un­ter­su­chung von Be­wer­bern für den Be­rufs­pi­lo­ten­aus­weis und für sämt­li­che Aus­wei­se des Per­so­nals des Flug­si­che­rungs­diens­tes (ANS);

Ka­te­go­rie B

mit der Be­rech­ti­gung, ver­trau­en­s­ärzt­li­che Un­ter­su­chun­gen von Pri­vat­pi­lo­ten, Be­rufs­pi­lo­ten mit be­schränk­tem Aus­weis, Se­gel­flie­gern, Bal­lon­fah­rern und Per­so­nal des Flug­si­che­rungs­diens­tes (ANS), aus­ser Flug­lot­sen, durch­zu­füh­ren.

14Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

Art. 8 Ernennung 15  

1 Eid­ge­nös­sisch di­plo­mier­te Ärz­te mit FMH für all­ge­mei­ne oder in­ne­re Me­di­zin kön­nen zu Ver­trau­en­särz­ten er­nannt wer­den, wenn sie:

a.
die not­wen­di­ge me­di­zi­ni­sche Er­fah­rung be­sit­zen und mit den An­for­de­run­gen der zi­vi­len Luft­fahrt ver­traut sind;
b.
ei­ne ei­ge­ne Pra­xis be­sit­zen;
c.
über ei­ne zweck­mäs­si­ge Aus­rüs­tung ver­fü­gen, um die Un­ter­su­chun­gen nach den Wei­sun­gen und Richt­li­ni­en des Chef­arz­tes durch­füh­ren zu kön­nen;
d.16
in ei­ner Ge­gend tä­tig sind, in der ein Be­darf an Ver­trau­en­särz­ten vor­han­den ist; und
e.17
einen von der AMS an­er­kann­ten Kurs in Luft­fahrt­me­di­zin oder ei­ne ent­spre­chen­de Aus­bil­dung in Luft­fahrt­me­di­zin ab­sol­viert und be­stan­den ha­ben.

2 ...18

3 Für die ers­ten zwei Jah­re sind die Ver­trau­en­särz­te der Ka­te­go­rie B zu­ge­teilt. Nach Ab­lauf die­ser Frist wer­den sie der Ka­te­go­rie A zu­ge­teilt, so­fern sie an ei­nem vom BAZL durch­ge­führ­ten oder an­er­kann­ten Fort­bil­dungs­kurs teil­ge­nom­men ha­ben.

15Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EVED vom 1. Nov. 1988, in Kraft seit 1. Jan. 1989 (AS 1988 1928).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

18 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, mit Wir­kung seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

Art. 9 Verfahren  

1 Wer sich um die Er­nen­nung zum Ver­trau­ens­arzt be­wirbt, hat dem BAZL ein Ge­such mit An­ga­ben über sei­ne Aus­bil­dung, sei­ne bis­he­ri­ge me­di­zi­ni­sche Tä­tig­keit und sei­ne Be­zie­hun­gen zur Luft­fahrt ein­zu­rei­chen.

2 Das BAZL kann über den Be­wer­ber wei­te­re Aus­künf­te ein­ho­len.

Art. 10 Weiterbildung  

Die Ver­trau­en­särz­te ha­ben sich über die Ent­wick­lun­gen der Luft­fahrt­me­di­zin auf dem Lau­fen­den zu hal­ten, die Wei­sun­gen und Richt­li­ni­en des Chef­arz­tes und des BAZL ein­zu­hal­ten und an den vom BAZL ein­be­ru­fe­nen Kon­fe­ren­zen und Kur­sen teil­zu­neh­men.

Art. 11 Ende der vertrauensärztlichen Tätigkeit  

Ein Arzt wird vom BAZL aus der Lis­te der Ver­trau­en­särz­te ge­stri­chen:

a.
wenn er als Ver­trau­ens­arzt zu­rück­tritt;
b.
wenn er nach Ab­lauf der Amts­dau­er in sei­ner Funk­ti­on nicht be­stä­tigt wird;
c.
wenn ihn das BAZL sei­ner Funk­ti­on ent­hebt;
d.19
auf En­de des Jah­res, in dem er das 70. Al­ters­jahr er­reicht hat; bei Be­darf kann die AMS die­se Al­ters­gren­ze aus­nahms­wei­se an­he­ben.

19Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EVED vom 1. Nov. 1988, (AS 1988 1928). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

3 Vertrauensärztliche Untersuchung

Art. 12 Allgemein  

1 Die Ver­trau­en­särz­te füh­ren die Un­ter­su­chun­gen nach den Wei­sun­gen und Richt­li­ni­en der AMS durch. Sie ver­wen­den da­bei amt­li­che Un­ter­su­chungs­for­mu­la­re und ein spe­zi­el­les elek­tro­ni­sches Pro­gramm.20

2 Die Un­ter­su­chungs­er­geb­nis­se wer­den der AMS ge­mä­ss Ar­ti­kel 18 wei­ter­ge­lei­tet.21

3 Das ärzt­li­che Ge­heim­nis ist ge­währ­leis­tet; der Chef­arzt er­lässt die da­zu er­for­der­­li­chen Wei­sun­gen.

4 Sind zur Ab­klä­rung der Taug­lich­keit Spe­zial­un­ter­su­chun­gen er­for­der­lich, so lässt der Ver­trau­ens­arzt den Fall durch einen Spe­zi­al­arzt ab­klä­ren. Ob der Un­ter­such­te für taug­lich er­klärt wer­den kann, ent­schei­det aber der Ver­trau­ens­arzt in ei­ge­ner Ver­ant­wor­tung.

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

Art. 13 Ausstand  

1 Kennt ein Ver­trau­ens­arzt ei­ne zu un­ter­su­chen­de Per­son aus ei­ner an­de­ren Tä­tig­keit, so darf er den ver­trau­en­s­ärzt­li­chen Auf­trag nur er­fül­len, wenn er in kei­ner Wei­se be­fan­gen ist.

2 Im Üb­ri­gen fin­det Ar­ti­kel 10 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 196822 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren (Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz) be­tref­fend den Aus­stand sinn­ge­mä­ss An­wen­dung.

Art. 14 Auskunftspflicht  

1 Wer sich bei ei­nem Ver­trau­ens­arzt un­ter­su­chen lässt, hat bei der Un­ter­su­chung schrift­lich zu er­klä­ren, ob und mit wel­chem Er­geb­nis er zum glei­chen Zweck schon von ei­nem an­de­ren Ver­trau­ens­arzt un­ter­sucht wor­den ist.

2 Er­weist sich die­se Er­klä­rung oder ei­ne an­de­re An­ga­be über den Ge­sund­heits­zu­stand als falsch oder wer­den we­sent­li­che Tat­sa­chen ver­heim­licht, so kann das BAZL den Aus­weis ver­wei­gern oder ent­zie­hen; straf­recht­li­che Fol­gen ins­be­son­de­re nach Ar­ti­kel 21a blei­ben vor­be­hal­ten.23

3 Die pe­ri­odi­schen Kon­troll­un­ter­su­chun­gen sind vom glei­chen Ver­trau­ens­arzt durch­zu­füh­ren, aus­ser wenn trif­ti­ge Grün­de vor­lie­gen.24

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 7 der V des UVEK vom 4. März 2011, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1155).

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

Art. 15 Zeugnisse  

1 Die Ver­trau­en­särz­te stel­len den un­ter­such­ten Per­so­nen auf amt­li­chem For­mu­lar ein per­sön­lich un­ter­zeich­ne­tes Zeug­nis aus. Das Zeug­nis be­schei­nigt die Taug­lich­keit oder Un­taug­lich­keit.

2 Stellt der Ver­trau­ens­arzt Un­taug­lich­keit fest, so über­mit­telt er das ent­spre­chen­de For­mu­lar der AMS oh­ne Ver­zug auf elek­tro­ni­schem Weg.25

3 Der Ver­trau­ens­arzt kann im Rah­men sei­ner ärzt­li­chen Kom­pe­tenz die Taug­lich­keits­er­klä­rung mit Auf­la­gen (z. Bsp. Tra­gen ei­ner Bril­le) ver­knüp­fen oder die Gül­tig­keits­dau­er des Zeug­nis­ses ver­kür­zen.26

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

Art. 16 Anerkennung ausländischer Zeugnisse 27  

Das BAZL kann von Be­wer­bern, die im Aus­land woh­nen, Zeug­nis­se von Ärz­ten, die im be­tref­fen­den Staat zur ver­trau­en­s­ärzt­li­chen Un­ter­su­chung er­mäch­tigt sind, an­er­ken­nen, so­fern die­se Un­ter­su­chun­gen den in­ter­na­tio­na­len Nor­men ent­spre­chen.

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

Art. 17 Honorare 28  

1 Für die flie­ge­r­ärzt­li­chen Un­ter­su­chun­gen so­wie für all­fäl­li­ge vom Ver­trau­ens­arzt an­ge­ord­ne­te Spe­zial­un­ter­su­chun­gen gel­ten in der Re­gel die ge­stützt auf das Bun­des­ge­setz vom 20. März 198129 über die Un­fall­ver­si­che­rung ver­ein­bar­ten Ta­ri­fe (Tar­med-Ta­ri­fe).30

2 Die Ho­no­ra­re für die ver­trau­en­s­ärzt­li­chen Un­ter­su­chun­gen so­wie für all­fäl­li­ge Spe­zial­un­ter­su­chun­gen und für zu­sätz­li­che Un­ter­su­chun­gen im Re­kurs­ver­fah­ren sind, so­fern kei­ne an­ders lau­ten­den Be­stim­mun­gen be­ste­hen, von der un­ter­such­ten Per­son zu tra­gen.

28Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EVED vom 1. Nov. 1988, in Kraft seit 1. Jan. 1989 (AS 1988 1928).

29 SR 832.20

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

Art. 18 Aktenaufbewahrung und -übermittlung 31  

1 Die Ver­trau­en­särz­te ha­ben die Un­ter­su­chungs­pro­to­kol­le so­wie all­fäl­li­ge wei­te­re Ak­ten nach den Wei­sun­gen des Chef­arz­tes auf­zu­be­wah­ren und nach Be­en­di­gung der ver­trau­en­s­ärzt­li­chen Tä­tig­keit die­sem zu über­ge­ben.

2 Die Un­ter­su­chungs­pro­to­kol­le sind dem AMS nach je­der Un­ter­su­chung un­ver­züg­lich auf elek­tro­ni­schem Weg mit­tels ei­nes spe­zi­el­len Pro­gramms zu­zu­stel­len; das Pro­gramm muss ge­währ­leis­ten, dass da­bei das Arzt­ge­heim­nis in je­der Pha­se ge­wahrt bleibt, ins­be­son­de­re durch den Schutz vor un­be­fug­tem Zu­griff.

3 Die Ak­ten kön­nen, ins­be­son­de­re bei tech­ni­schen Über­tra­gungs­pro­ble­men, aus­nahms­wei­se auf po­sta­li­schem Weg über­mit­telt wer­den.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 16. März 2007, in Kraft seit 15. April 2007 (AS 2007 1161).

4 Rekursverfahren

Art. 19 Allgemein  

1 Ge­gen den Ent­scheid ei­nes Ver­trau­ens­arz­tes kann der Un­ter­such­te in­nert 30 Ta­gen beim Chef­arzt Re­kurs ein­rei­chen; der Re­kurs hat die Be­geh­ren und ih­re Be­grün­dung zu ent­hal­ten.

2 Ist der Ent­scheid vom Chef­arzt oder sei­nem Stell­ver­tre­ter in sei­ner Ei­gen­schaft als Ver­trau­ens­arzt ge­fällt wor­den, so be­auf­tragt das BAZL einen un­ab­hän­gi­gen Ex­per­ten mit der Er­le­di­gung des Re­kur­ses.

Art. 20 Entscheid  

1 Der Chef­arzt über­prüft den Sach­ver­halt, wo­bei er wei­te­re Ab­klä­run­gen vor­neh­men und Stel­lung­nah­men von Sach­ver­stän­di­gen ein­ho­len kann; er fällt den Schluss­ent­scheid über die me­di­zi­ni­sche Taug­lich­keit und teilt ihn dem Re­kur­ren­ten mit.32

2 Un­ter Be­rück­sich­ti­gung der me­di­zi­ni­schen Be­ur­tei­lung des Fal­les durch den Chef­arzt ent­schei­det das BAZL über Er­tei­lung, Er­neue­rung oder Ent­zug ei­nes Aus­wei­ses.

3 Das Be­schwer­de­recht nach dem Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz33 bleibt vor­be­hal­ten.

32Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EVED vom 1. Nov. 1988, in Kraft seit 1. Jan. 1989 (AS 1988 1928).

33 SR 172.021

Art. 21 Kosten  

Die Be­stim­mun­gen der Ar­ti­kel 63, 64 und 65 des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes fin­den auf das Re­kurs­ver­fah­ren sinn­ge­mä­ss An­wen­dung.

4a Strafbestimmung34

34 Eingefügt durch Ziff. I 7 der V des UVEK vom 4. März 2011, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1155).

Art. 21a  

Wer bei der Er­fül­lung sei­ner Pflich­ten nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 1 falsche An­ga­ben macht, wird nach Ar­ti­kel 91 Ab­satz 1 Buch­sta­be i des Luft­fahrt­ge­set­zes vom 21. De­zem­ber 194835 be­straft.

5 Schlussbestimmungen

Art. 22 Übergangsbestimmung  

Trä­ger ei­nes vor dem 1. März 1976 aus­ge­stell­ten Be­rufs­pi­lo­ten­aus­wei­ses kön­nen sich wei­ter­hin bei ih­rem bis­he­ri­gen Ver­trau­ens­arzt un­ter­su­chen las­sen, auch wenn die­ser nicht der Ka­te­go­rie A (Art. 7) zu­ge­teilt ist.

Art. 23 Aufhebung früherer Erlasse  

Mit In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung wer­den auf­ge­ho­ben:

a.
das Re­gle­ment vom 10. Fe­bru­ar 196636 über den flie­ge­r­ärzt­li­chen Dienst der Zi­vil­luft­fahrt;
b.
Ar­ti­kel 3 Ab­sät­ze 4–6 des Re­gle­ments vom 2. De­zem­ber 196037 über die Aus­wei­se des Per­so­nals der Bo­den­or­ga­ni­sa­ti­on der Luft­fahrt.

36In der AS nicht ver­öf­fent­licht.

37[AS 1960 1503, 1983 285Art. 42. AS 1985 1548Art. 57 Ziff. 1]

Art. 24 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Fe­bru­ar 1976 in Kraft.

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden