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Verordnung
über den Lufttransport
(LTrV)

vom 17. August 2005 (Stand am 1. April 2016)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 6a und 75 des Luftfahrtgesetzes vom 21. Dezember 19481 (LFG),
in Ausführung des Übereinkommens vom 28. Mai 19992 zur Vereinheitlichung bestimmter Vorschriften über die Beförderung im internationalen Luftverkehr
(Übereinkommen von Montreal)3,

verordnet:

1 SR 748.0

2 SR 0.748.411

3 Diese Verordnung steht im Einklang mit der Verordnung (EG) Nr. 889/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 13. Mai 2002 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 2027/97 des Rates über die Haftung von Luftfahrt­unternehmen bei Unfällen (ABl. L 140 vom 30.5.2002, S. 2), der Verordnung (EG) Nr. 785/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. April 2004 über Versicherungsanforderungen an Luftfahrtunternehmen und Luftfahrzeugbetreiber (ABl. L 138 vom 30.4.2004, S. 1) und der Verordnung (EG) Nr. 261/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Februar 2004 über eine gemeinsame Regelung für Ausgleichs- und Unterstützungs­leistungen für Fluggäste im Fall der Nichtbeförderung und bei Annullierung oder grosser Verspätung von Flügen und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) 295/91 (ABl. L 46 vom 17.2.2004, S. 1).

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung gilt, so­weit nicht das Über­ein­kom­men von Mon­tre­al an­wend­bar ist, für je­de In­land­be­för­de­rung und in­ter­na­tio­na­le Be­för­de­rung von Rei­sen­den, Rei­se­ge­päck oder Gü­tern, die durch Luft­fahr­zeu­ge aus­ge­führt wird:

a.
ge­gen Ent­gelt;
b.
un­ent­gelt­lich von ei­nem Luft­fahrt­un­ter­neh­men mit ei­ner Be­triebs­be­wil­li­gung.

2 Ab­satz 1 gilt auch für die Be­för­de­run­gen, die der Bund oder ei­ne an­de­re ju­ris­ti­sche Per­son des öf­fent­li­chen Rechts aus­führt. In­land­be­för­de­run­gen durch den Bund fal­len hin­ge­gen nicht un­ter die­se Ver­ord­nung.

3 Die­se Ver­ord­nung gilt nicht für:

a.
Be­för­de­run­gen, die im Rah­men der Post­ge­setz­ge­bung, in­ter­na­tio­na­ler Ver­ein­ba­run­gen über den Post­ver­kehr oder be­son­de­rer Ab­ma­chun­gen zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Post und den Luft­fahrt­un­ter­neh­men aus­ge­führt wer­den;
b.
Hän­ge­glei­ter und Fall­schir­me.

4 Ist ei­ne Be­för­de­rung von meh­re­ren auf­ein­an­der fol­gen­den Luft­fracht­füh­rern aus­zu­füh­ren und wird sie von den Par­tei­en als ei­ne Ein­heit be­trach­tet, so gilt sie im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung als ei­ne ein­zi­ge Be­för­de­rung un­ab­hän­gig da­von, ob zu die­ser Be­för­de­rung ein oder meh­re­re Ver­trä­ge ab­ge­schlos­sen wur­den. Ei­ne sol­che Be­för­de­rung ver­liert ih­re Ei­gen­schaft als in­ter­na­tio­na­le Be­för­de­rung nicht da­durch, dass ein Ver­trag oder ei­ne Rei­he von Ver­trä­gen aus­sch­liess­lich im Ho­heits­ge­biet des­sel­ben Staa­tes zu er­fül­len ist.

Art. 2 Ergänzende Bestimmungen  

Fol­gen­de Be­stim­mun­gen des Über­ein­kom­mens von Mon­tre­al sind im Gel­tungs­be­reich die­ser Ver­ord­nung an­wend­bar:

a.
die Ar­ti­kel 6, 10–16, 22 Ab­sät­ze 4 und 6, 23, 25–27, 29, 30, 32, 36, 37 und 49–52;
b.
die Be­stim­mun­gen, so­weit sie in den Ar­ti­keln 9 Ab­satz 4, 19 Ab­satz 2 und 20 Ab­satz 4 die­ser Ver­ord­nung er­wähnt sind.
Art. 3 Begriffe  

In die­ser Ver­ord­nung be­deu­tet:

a.
Rei­se­ge­päck: so­wohl auf­ge­ge­be­nes als auch nicht auf­ge­ge­be­nes Rei­se­ge­päck;
b.
Son­der­zie­hungs­rech­te: Son­der­zie­hungs­rech­te ge­mä­ss der De­fi­ni­ti­on des In­ter­na­tio­na­len Wäh­rungs­fonds;
c.
Gü­ter: Fracht­gut, Tie­re und Lei­chen;
d.
Be­för­de­rung: Be­för­de­rung von Rei­sen­den, Rei­se­ge­päck oder Gü­tern mit Luft­fahr­zeu­gen; die Be­för­de­rung ei­ner Rei­sen­de um­fasst den Zeit­raum zwi­schen dem Be­ginn ih­res Ein­stei­gens in ein Luft­fahr­zeug und dem En­de ih­res Aus­stei­gens aus dem Luft­fahr­zeug; die Be­för­de­rung von Rei­se­ge­päck oder Gü­tern um­fasst den Zeit­raum zwi­schen dem Mo­ment, in dem der Luft­fracht­füh­rer das Rei­se­ge­päck oder die Gü­ter zur Be­för­de­rung ent­ge­gen­nimmt, und dem Mo­ment, in dem er das Rei­se­ge­päck oder die Gü­ter dem Be­rech­tig­ten über­gibt;
e.
in­ter­na­tio­na­le Be­för­de­rung: Be­för­de­rung, bei der nach Ver­ein­ba­rung der Par­tei­en der Ab­gangs­ort und der Be­stim­mungs­ort, gleich­viel ob ei­ne Un­ter­bre­chung der Be­för­de­rung oder ein Wech­sel des Luft­fahr­zeu­ges statt­fin­det oder nicht, in den Ho­heits­ge­bie­ten zwei­er Staa­ten lie­gen oder im Ho­heits­ge­biet nur ei­nes Staats lie­gen, aber ei­ne Zwi­schen­lan­dung im Ho­heits­ge­biet ei­nes an­de­ren Staa­tes vor­ge­se­hen ist;
f.
In­land­be­för­de­rung: Be­för­de­rung, bei der nach Ver­ein­ba­rung der Par­tei­en Ab­gangs­ort und Be­stim­mungs­ort in der Schweiz oder auf dem Flug­ha­fen Ba­sel-Mül­hau­sen lie­gen, oh­ne dass ei­ne Zwi­schen­lan­dung im Aus­land vor­ge­se­hen ist;
g.
Luft­fracht­füh­rer: wer die Be­för­de­rung von Rei­sen­den, Rei­se­ge­päck oder Gü­tern mit ei­nem Luft­fahr­zeug über­nimmt.
Art. 4 Beförderungsbedingungen  

1 Die Be­för­de­rungs­be­din­gun­gen der kon­zes­sio­nier­ten schwei­ze­ri­schen Luft­fahrt­un­ter­neh­men be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung durch das Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (Bun­des­amt).

2 Das Bun­des­amt ge­neh­migt sie, wenn sie den zwin­gen­den Be­stim­mun­gen des schwei­ze­ri­schen Rechts oder der die Schweiz ver­pflich­ten­den völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­ge nicht wi­der­spre­chen.

2. Abschnitt: Dokumente betreffend die Beförderung von Reisenden, Reisegepäck und Gütern sowie Pflichten der Parteien

Art. 5 Reisende und Reisegepäck  

1 Der Luft­fracht­füh­rer stellt den Rei­sen­den Fol­gen­des aus:

a.
einen Ein­zel- oder Sam­mel­be­för­de­rungs­schein, der Fol­gen­des ent­hält:
1.
die An­ga­be des Ab­gangs- und des Be­stim­mungs­orts,
2.
falls Ab­gangs- und Be­stim­mungs­ort im Ho­heits­ge­biet der Schweiz lie­gen, je­doch ei­ne oder meh­re­re Zwi­schen­lan­dun­gen im Ho­heits­ge­biet ei­nes an­de­ren Staa­tes vor­ge­se­hen sind: die An­ga­be ei­nes die­ser Zwi­schen­lan­de­punk­te;
b.
einen Iden­ti­fi­zie­rungs­schein für je­des auf­ge­ge­be­ne Ge­päck­stück.

2 Er weist die Rei­sen­den schrift­lich dar­auf hin, in wel­chem Um­fang sei­ne Haf­tung für Tod oder Kör­per­ver­let­zung, für Zer­stö­rung, Ver­lust oder Be­schä­di­gung des Rei­se­ge­päcks so­wie für Ver­spä­tung be­schränkt ist.

3 Er kann an­stel­le des ge­druck­ten Be­för­de­rungs­scheins elek­tro­ni­sche Auf­zeich­nun­gen ver­wen­den. In die­sem Fall hän­digt er den Rei­sen­den, die dies ver­lan­gen, ein Schrift­stück mit den in Ab­satz 1 Buch­sta­be a auf­ge­führ­ten An­ga­ben aus.

4 Die Nicht­be­ach­tung der Be­stim­mun­gen der Ab­sät­ze 1–3 be­rührt we­der den Be­stand noch die Wirk­sam­keit des Be­för­de­rungs­ver­trags.

Art. 6 Güter  

1 Bei der Be­för­de­rung von Gü­tern ist ein Luft­fracht­brief aus­zu­hän­di­gen.

2 Der Luft­fracht­brief ent­hält Fol­gen­des:

a.
die An­ga­be des Aus­gangs- und des Be­stim­mungs­orts;
b.
falls Aus­gangs- und Be­stim­mungs­ort im Ho­heits­ge­biet der Schweiz lie­gen, je­doch ei­ne oder meh­rer Zwi­schen­lan­dun­gen im Ho­heits­ge­biet ei­nes an­de­ren Staa­tes vor­ge­se­hen sind: die An­ga­be ei­nes die­ser Zwi­schen­lan­de­punk­te;
c.
die An­ga­be des Ge­samt­ge­wichts der be­för­der­ten Gü­ter.

3 Der Luft­fracht­brief wird in drei Ori­gi­nal­aus­fer­ti­gun­gen aus­ge­stellt:

a.
die ers­te trägt den Ver­merk «für den Luft­fracht­füh­rer»; sie muss vom Ab­sen­der un­ter­zeich­net wer­den;
b.
die zwei­te trägt den Ver­merk «für den Emp­fän­ger»; sie muss vom Ab­sen­der und vom Luft­fracht­füh­rer un­ter­zeich­net wer­den;
c.
die drit­te muss vom Luft­fracht­füh­rer nach An­nah­me der Gü­ter dem Ab­sen­der aus­ge­hän­digt wer­den; sie muss vom Luft­fracht­füh­rer un­ter­zeich­net wer­den.

4 Die Un­ter­schrif­ten des Luft­fracht­füh­rers und des Ab­sen­ders kön­nen ge­druckt oder durch einen Stem­pel er­setzt wer­den.

5 Der Luft­fracht­füh­rer kann an­stel­le des Luft­fracht­briefs elek­tro­ni­sche Auf­zeich­nun­gen ver­wen­den. In die­sem Fall hän­digt er dem Ab­sen­der auf des­sen Ver­lan­gen ei­ne Emp­fangs­be­stä­ti­gung über die Gü­ter aus, die es er­mög­licht, die Sen­dung ge­nau zu be­stim­men und auf die in Ab­satz 2 an­ge­führ­ten An­ga­ben zu­rück­zu­grei­fen.

6 Han­delt es sich um meh­re­re Fracht­stücke, so gilt Fol­gen­des:

a.
Der Luft­fracht­füh­rer kann vom Ab­sen­der ver­lan­gen, dass die­ser für die ein­zel­nen Fracht­stücke se­pa­ra­te Luft­fracht­brie­fe aus­stellt.
b.
Ver­wen­det der Luft­fracht­füh­rer elek­tro­ni­sche Auf­zeich­nun­gen, so kann der Ab­sen­der vom Luft­fracht­füh­rer ver­lan­gen, dass die­ser ihm für die ein­zel­nen Fracht­stücke se­pa­ra­te Emp­fangs­be­stä­ti­gun­gen aus­hän­digt.

3. Abschnitt: Haftung des Luftfrachtführers und Schadenersatz

Art. 7 Tod oder Körperverletzung von Reisenden  

1 Der Luft­fracht­füh­rer haf­tet für Tod und Kör­per­ver­let­zung der Rei­sen­den im Fal­le ei­nes Un­fal­les an Bord des Luft­fahr­zeugs oder beim Ein- oder Aus­stei­gen.

2 Er kann sei­ne Haf­tung für Schä­den, die den Be­trag von 113 100 Son­der­zie­hungs­rech­ten je Rei­sen­den nicht über­stei­gen, we­der aus­sch­lies­sen noch be­schrän­ken.4

3 Er haf­tet nicht für Schä­den, die 113 100 Son­der­zie­hungs­rech­te je Rei­sen­den über­stei­gen, wenn er nach­weist, dass:5

a.
der Scha­den nicht auf ei­ne Pflicht­ver­let­zung oder ei­ne an­de­re wi­der­recht­li­che Hand­lung oder Un­ter­las­sung des Luft­fracht­füh­rers, sei­ner An­ge­stell­ten oder sei­ner Be­auf­trag­ten zu­rück­zu­füh­ren ist; oder
b.
der Scha­den aus­sch­liess­lich auf ei­ne Pflicht­ver­let­zung oder ei­ne an­de­re wi­der­recht­li­che Hand­lung oder Un­ter­las­sung ei­nes Drit­ten zu­rück­zu­füh­ren ist.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Fe­br. 2016, in Kraft seit 1. April 2016 (AS 2016743).

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Fe­br. 2016, in Kraft seit 1. April 2016 (AS 2016743).

Art. 8 Zerstörung, Verlust oder Beschädigung von Reisegepäck  

1 Der Luft­fracht­füh­rer haf­tet für Zer­stö­rung, Ver­lust oder Be­schä­di­gung von auf­ge­ge­be­nem Rei­se­ge­päck an Bord des Luft­fahr­zeugs oder wäh­rend der Zeit, in der sich das auf­ge­ge­be­ne Rei­se­ge­päck in der Ob­hut des Luft­fracht­füh­rers be­fin­det.

2 Er haf­tet nicht für den Scha­den, der auf die Ei­gen­art des Rei­se­ge­päcks oder einen ihm in­ne­woh­nen­den Man­gel zu­rück­zu­füh­ren ist.

3 Hat der Luft­fracht­füh­rer den Ver­lust des auf­ge­ge­be­nen Rei­se­ge­päcks an­er­kannt oder ist die­ses nach Ab­lauf von 21 Ta­gen seit dem Tag, an dem es hät­te ein­tref­fen sol­len, am Be­stim­mungs­ort nicht ein­ge­trof­fen, so kann der oder die Rei­sen­de die Rech­te aus dem Be­för­de­rungs­ver­trag ge­gen den Luft­fracht­füh­rer gel­tend ma­chen.

4 Für das nicht auf­ge­ge­be­ne Rei­se­ge­päck, ein­sch­liess­lich per­sön­li­cher Ge­gen­stän­de, haf­tet der Luft­fracht­füh­rer, wenn der Scha­den auf sein Ver­schul­den oder das Ver­schul­den sei­ner An­ge­stell­ten oder sei­ner Be­auf­trag­ten zu­rück­zu­füh­ren ist.

5 Die Haft­pflicht des Luft­fracht­füh­rers für Zer­stö­rung, Ver­lust oder Be­schä­di­gung von Rei­se­ge­päck und per­sön­li­chen Ge­gen­stän­den ist be­grenzt auf den Be­trag von 1131 Son­der­zie­hungs­rech­ten je Rei­sen­den, es sei denn, der Rei­sen­de ha­be bei der Auf­ga­be einen hö­he­ren Wert de­kla­riert und ge­ge­be­nen­falls den da­für ver­lang­ten Zu­schlag ent­rich­tet. In die­sem Fall hat der Luft­fracht­füh­rer bis zur Hö­he des an­ge­ge­be­nen Be­trags Er­satz zu leis­ten, so­fern er nicht nach­weist, dass die­ser Be­trag das tat­säch­li­che In­ter­es­se des Rei­sen­den an der Lie­fe­rung über­steigt.6

6 Ab­satz 5 fin­det kei­ne An­wen­dung, wenn nach­ge­wie­sen wird, dass der Scha­den durch ei­ne Hand­lung oder Un­ter­las­sung des Luft­fracht­füh­rers, sei­ner An­ge­stell­ten oder sei­ner Be­auf­trag­ten ver­ur­sacht wor­den ist, die ent­we­der in der Ab­sicht, Scha­den her­bei­zu­füh­ren, oder leicht­fer­tig und im Be­wusst­sein be­gan­gen wur­de, dass wahr­schein­lich ein Scha­den ein­tre­ten wird; im Fall ei­ner Hand­lung oder Un­ter­las­sung der An­ge­stell­ten oder der Be­auf­trag­ten ist aus­ser­dem nach­zu­wei­sen, dass die­se in Aus­übung ih­rer Funk­ti­on ge­han­delt ha­ben.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Fe­br. 2016, in Kraft seit 1. April 2016 (AS 2016743).

Art. 9 Zerstörung, Verlust oder Beschädigung von Gütern  

1 Der Luft­fracht­füh­rer haf­tet für Zer­stö­rung, Ver­lust oder Be­schä­di­gung von Gü­tern, wenn der Scha­den wäh­rend der Luft­be­för­de­rung ent­stan­den ist.

2 Die Haft­pflicht des Luft­fracht­füh­rers ist be­grenzt auf den Be­trag von 19 Son­der­zie­hungs­rech­ten pro Ki­lo­gramm, es sei denn, der Ab­sen­der ha­be bei der Über­ga­be der Gü­ter an den Luft­fracht­füh­rer einen hö­he­ren Wert de­kla­riert und ge­ge­be­nen­falls den da­für ver­lang­ten Zu­schlag ent­rich­tet. In die­sem Fall hat der Luft­fracht­füh­rer bis zur Hö­he des an­ge­ge­be­nen Be­trags Er­satz zu leis­ten, so­fern er nicht nach­weist, dass die­ser Be­trag das tat­säch­li­che In­ter­es­se des Ab­sen­ders an der Lie­fe­rung über­steigt.7

3 Der Luft­fracht­füh­rer haf­tet nicht, wenn er nach­weist, dass die Zer­stö­rung, der Ver­lust oder die Be­schä­di­gung der Gü­ter durch einen oder meh­re­re der fol­gen­den Um­stän­de ver­ur­sacht wur­de:

a.
die Ei­gen­art der Gü­ter oder ein ih­nen in­ne­woh­nen­der Man­gel;
b.
man­gel­haf­te Ver­pa­ckung der Gü­ter durch ei­ne an­de­re Per­son als den Luft­fracht­füh­rer, sei­ne An­ge­stell­ten oder sei­ne Be­auf­trag­ten;
c.
ei­ne Kriegs­hand­lung oder ein be­waff­ne­ter Kon­flikt;
d.
ho­heit­li­ches Han­deln in Ver­bin­dung mit der Ein-, Aus- oder Durch­fuhr der Gü­ter.

4 Die Luft­be­för­de­rung im Sin­ne von Ab­satz 1 um­fasst den Zeit­raum, wäh­rend des­sen die Gü­ter sich in der Ob­hut des Luft­fracht­füh­rers be­fin­den. Ar­ti­kel 18 Ab­satz 4 des Über­ein­kom­mens von Mon­tre­al ist sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Fe­br. 2016, in Kraft seit 1. April 2016 (AS 2016743).

Art. 10 Verspätung  

1 Der Luft­fracht­füh­rer haf­tet für den Scha­den, der durch Ver­spä­tung bei der Luft­be­för­de­rung von Rei­sen­den, Rei­se­ge­päck oder Gü­tern ent­steht.

2 Er haf­tet:

a.
für Ver­spä­tung bei der Be­för­de­rung von Rei­sen­den: bis zum Be­trag von 4694 Son­der­zie­hungs­rech­ten je Rei­sen­den;
b.
für Ver­spä­tung bei der Be­för­de­rung von Rei­se­ge­päck: bis zum Be­trag von 1131 Son­der­zie­hungs­rech­ten je Rei­sen­den, es sei denn der Rei­sen­de ha­be bei der Auf­ga­be einen hö­he­ren Wert an­ge­ge­ben und ge­ge­be­nen­falls den da­für ver­lang­ten Zu­schlag ent­rich­tet; in die­sem Fall hat der Luft­fracht­füh­rer bis zur Hö­he des an­ge­ge­be­nen Be­trags Er­satz zu leis­ten, so­fern er nicht nach­weist, dass die­ser Be­trag das tat­säch­li­che In­ter­es­se des Rei­sen­den an der Lie­fe­rung über­steigt;
c.
für Ver­spä­tung bei der Be­för­de­rung von Gü­tern: bis zum Be­trag von 19 Son­der­zie­hungs­rech­ten pro Ki­lo­gramm, es sei denn der Ab­sen­der ha­be bei der Über­ga­be der Gü­ter an den Luft­fracht­füh­rer einen hö­he­ren Wert an­ge­ge­ben und ge­ge­be­nen­falls den da­für ver­lang­ten Zu­schlag ent­rich­tet; in die­sem Fall hat der Luft­fracht­füh­rer bis zur Hö­he des an­ge­ge­be­nen Be­trags Er­satz zu leis­ten, so­fern er nicht nach­weist, dass die­ser Be­trag das tat­säch­li­che In­ter­es­se des Ab­sen­ders an der Lie­fe­rung über­steigt.8

3 Er haf­tet nicht für den Scha­den aus Ver­spä­tung, wenn er nach­weist, dass er, sei­ne An­ge­stell­ten und sei­ne Be­auf­trag­ten al­le zu­mut­ba­ren Mass­nah­men zur Ver­mei­dung des Scha­dens ge­trof­fen ha­ben oder dass es ih­nen nicht mög­lich war, sol­che Mass­nah­men zu er­grei­fen.

4 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und b fin­den kei­ne An­wen­dung, wenn nach­ge­wie­sen wird, dass der Scha­den durch ei­ne Hand­lung oder Un­ter­las­sung des Luft­fracht­füh­rers, sei­ner An­ge­stell­ten oder sei­ner Be­auf­trag­ten ver­ur­sacht wor­den ist, die ent­we­der in der Ab­sicht, Scha­den her­bei­zu­füh­ren, oder leicht­fer­tig und im Be­wusst­sein be­gan­gen wur­de, dass wahr­schein­lich ein Scha­den ein­tre­ten wird; im Fall ei­ner Hand­lung oder Un­ter­las­sung der An­ge­stell­ten oder der Be­auf­trag­ten ist aus­ser­dem nach­zu­wei­sen, dass die­se in Aus­übung ih­rer Funk­ti­on ge­han­delt ha­ben.

5 Vor­be­hal­ten blei­ben die in der Schweiz an­wend­ba­ren völ­ker­recht­li­chen Be­stim­mun­gen be­züg­lich der Ver­spä­tung bei der Luft­be­för­de­rung von Rei­sen­den.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Fe­br. 2016, in Kraft seit 1. April 2016 (AS 2016743).

Art. 11 Schadenersatz und Genugtuung  

1 Bei Tod oder Kör­per­ver­let­zung ei­nes Rei­sen­den be­stim­men sich der Kreis der Be­rech­tig­ten so­wie die Art und die Be­mes­sung von Scha­den­er­satz und Ge­nug­tu­ung nach den Re­geln des Ob­li­ga­tio­nen­rechts9.

2 Ste­hen aus Tod oder Kör­per­ver­let­zung des­sel­ben Rei­sen­den meh­re­ren Per­so­nen An­sprü­che zu und über­steigt die Sum­me die­ser An­sprü­che den Be­trag von 113 100 Son­der­zie­hungs­rech­ten, so setzt das Ge­richt die An­sprü­che ver­hält­nis­mäs­sig her­ab.10

3 Für die Be­mes­sung des Er­sat­zes für Sach­scha­den sind die Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts über den Fracht­ver­trag er­gän­zend an­wend­bar.

9 SR 220

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Fe­br. 2016, in Kraft seit 1. April 2016 (AS 2016743).

Art. 12 Haftungsbefreiung  

1 Weist der Luft­fracht­füh­rer nach, dass die Per­son, die den Scha­den­er­satz­an­spruch er­hebt, oder die Per­son, von der die An­spruch er­he­ben­de Per­son ih­re Rech­te ab­lei­tet, den Scha­den durch ei­ne Pflicht­ver­let­zung oder durch ei­ne an­de­re wi­der­recht­li­che Hand­lung oder Un­ter­las­sung ver­ur­sacht oder da­zu bei­ge­tra­gen hat, so ist er von sei­ner Haf­tung ge­gen­über die­ser Per­son in dem Mas­se be­freit, als die­se Pflicht­ver­let­zung oder wi­der­recht­li­che Hand­lung oder Un­ter­las­sung den Scha­den ver­ur­sacht oder da­zu bei­ge­tra­gen hat.

2 Ver­langt ei­ne an­de­re Per­son als der Rei­sen­de we­gen des­sen Tod oder Kör­per­ver­let­zung Scha­den­er­satz, so ist der Luft­fracht­füh­rer von sei­ner Haf­tung in dem Mas­se be­freit, als er nach­weist, dass ei­ne Pflicht­ver­let­zung oder ei­ne an­de­re wi­der­recht­li­che Hand­lung oder Un­ter­las­sung des Rei­sen­den den Scha­den ver­ur­sacht oder da­zu bei­ge­tra­gen hat.

Art. 13 Frist für die Schadensanzeige  

1 Nimmt der Emp­fän­ger auf­ge­ge­be­nes Rei­se­ge­päck oder Gü­ter vor­be­halt­los an, so be­grün­det dies die wi­der­leg­ba­re Ver­mu­tung, dass sie un­be­schä­digt und ent­spre­chend dem Be­för­de­rungs­schein ab­ge­lie­fert wor­den sind.

2 Im Fal­le ei­ner Be­schä­di­gung von auf­ge­ge­be­nem Rei­se­ge­päck oder von Gü­tern muss der Emp­fän­ger dem Luft­fracht­füh­rer un­ver­züg­lich nach Ent­de­ckung des Scha­dens und bei auf­ge­ge­be­nem Rei­se­ge­päck bin­nen sie­ben, bei Gü­tern bin­nen 14 Ta­gen nach ih­rer An­nah­me schrift­lich Scha­dens­an­zei­ge er­stat­ten.

3 Im Fal­le ei­ner Ver­spä­tung der Be­för­de­rung von auf­ge­ge­be­nem Rei­se­ge­päck oder von Gü­tern muss der Emp­fän­ger dem Luft­fracht­füh­rer bin­nen 21 Ta­gen, nach­dem das Rei­se­ge­päck oder die Gü­ter dem Emp­fän­ger über­ge­ben wor­den sind, schrift­lich Scha­dens­an­zei­ge er­stat­ten.

4 Wird die An­zei­ge­frist ver­säumt, so ist je­de Kla­ge ge­gen den Luft­fracht­füh­rer aus­ge­schlos­sen, es sei denn, die­ser ha­be arg­lis­tig ge­han­delt.

Art. 14 Frist für die Klage auf Schadenersatz  

Die Kla­ge auf Scha­den­er­satz muss bin­nen zwei­er Jah­re nach An­kunft am Be­stim­mungs­ort oder nach­dem das Flug­zeug hät­te an­kom­men sol­len oder nach­dem die Be­för­de­rung ab­ge­bro­chen wor­den ist, er­ho­ben wer­den; mit Ab­lauf die­ser Frist ver­wirkt das Kla­ge­recht.

Art. 15 Vorauszahlungen  

1 Hat ein Luft­fahr­zeu­g­un­fall den Tod oder die Kör­per­ver­let­zung von Rei­sen­den zur Fol­ge, so leis­tet der Luft­fracht­füh­rer Vor­aus­zah­lun­gen an scha­den­er­satz­be­rech­tig­te na­tür­li­che Per­so­nen zur Be­frie­di­gung ih­rer un­mit­tel­ba­ren wirt­schaft­li­chen Be­dürf­nis­se. Die­se Vor­aus­zah­lun­gen sind bin­nen 15 Ta­gen ab der Iden­ti­fi­ka­ti­on der scha­den­er­satz­be­rech­tig­ten na­tür­li­chen Per­so­nen zu be­zah­len.

2 Im To­des­fall darf die Vor­aus­zah­lung nicht un­ter dem Be­trag von 16 000 Son­der­zie­hungs­rech­ten lie­gen.

3 Die Vor­aus­zah­lun­gen stel­len kei­ne Haf­tungs­an­er­ken­nung dar. Sie kön­nen mit spä­te­ren Scha­den­er­satz­leis­tun­gen des Luft­fracht­füh­rers ver­rech­net wer­den.

4 Die­ser Ar­ti­kel gilt eben­falls im Gel­tungs­be­reich des Über­ein­kom­mens von Mon­tre­al.

4. Abschnitt: Besondere Fälle

Art. 16 Beförderung gefährlicher Güter  

1 Für die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter mit Luft­fahr­zeu­gen auf in­län­di­schen und in­ter­na­tio­na­len Flü­gen sind die in An­hang 18 zum Über­ein­kom­men vom 7. De­zem­ber 194411 über die In­ter­na­tio­na­le Zi­vil­luft­fahrt ent­hal­te­nen Nor­men der In­ter­na­tio­na­len Zi­vil­luft­fahrt-Or­ga­ni­sa­ti­on so­wie die zu­ge­hö­ri­gen tech­ni­schen Vor­schrif­ten un­mit­tel­bar an­wend­bar12. Vor­be­hal­ten sind die nach Ar­ti­kel 38 die­ses Über­ein­kom­mens ge­mel­de­ten Ab­wei­chun­gen.

2 Die­ser Ar­ti­kel gilt auch für un­ent­gelt­lich durch­ge­führ­te nicht­ge­werb­li­che Be­för­de­run­gen.

3 Das Bun­des­amt kann, wenn be­son­de­re Um­stän­de vor­lie­gen, für be­son­de­re Ar­ten von Be­för­de­run­gen im Ein­zel­fall und ge­ge­be­nen­falls für ei­ne be­schränk­te Dau­er Aus­nah­men be­wil­li­gen. Bei in­ter­na­tio­na­len Flü­gen hat der Ge­such­stel­ler die Zu­stim­mung der zu über­flie­gen­den Staa­ten ein­zu­ho­len.

4 Für die Ge­neh­mi­gung von Ver­sand­stück­mus­tern so­wie des Ver­sands ra­dio­ak­ti­ver Stof­fe im Sin­ne der in Ab­satz 1 an­ge­führ­ten Nor­men ist das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat zu­stän­dig.13

11 SR 0.748.0. Die­ser An­hang wird we­der in der AS noch in der SR ver­öf­fent­licht. Er kann beim Bun­des­amt ein­ge­se­hen oder be­zo­gen wer­den.

12 Die tech­ni­schen Vor­schrif­ten wer­den we­der in der AS noch in der SR ver­öf­fent­licht. Sie kön­nen beim Bun­des­amt und bei den In­for­ma­ti­ons­stel­len der Lan­des­flughä­fen in fran­zö­si­scher und eng­li­scher Spra­che ein­ge­se­hen wer­den; sie sind nicht ins Deut­sche und Ita­lie­ni­sche über­setzt.

13 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 21 der V vom 12. Nov. 2008 über das Eid­ge­nös­si­sche Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20085747).

Art. 16a Schulung für die Beförderung gefährlicher Güter 14  

1 Die Auf­ga­ben in Zu­sam­men­hang mit der Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter in der Luft, die un­ter ei­ne der 12 Ka­te­go­ri­en fal­len, wel­che im Ka­pi­tel 1–4 der Tech­ni­schen Vor­schrif­ten des An­hangs 18 zum Über­ein­kom­men vom 7. De­zem­ber 194415 über die in­ter­na­tio­na­le Zi­vil­luft­fahrt auf­ge­führt sind, dür­fen nur von Per­so­nen wahr­ge­nom­men wer­den, wel­che die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Sie ha­ben ei­ne ih­rer Ver­ant­wor­tung ent­spre­chen­de Aus­bil­dung ab­sol­viert.
b.
Sie ab­sol­vie­ren min­des­tens al­le 24 Mo­na­te einen Wie­der­ho­lungs­kurs.

2 Wer Per­so­nal der Ka­te­go­ri­en 1–5 und 7–12 aus­bil­det, muss In­ha­ber oder In­ha­be­rin ei­nes Zer­ti­fi­kats der Ka­te­go­rie 6 sein.

3 Wer Per­so­nal der Ka­te­go­rie 6 aus­bil­det, muss nebst ei­nem Zer­ti­fi­kat der Ka­te­go­rie 6 über ei­ne Aus­bil­dungs­be­wil­li­gung ver­fü­gen. Das Bun­des­amt er­teilt die­se Be­wil­li­gung, wenn die ge­such­stel­len­de Per­son ei­ne Fä­hig­keits­prü­fung be­steht und Er­fah­run­gen mit dem Luft­trans­port ge­fähr­li­cher Gü­ter nach­weist. Die Be­wil­li­gung hat ei­ne Gül­tig­keits­dau­er von vier Jah­ren.

4 Für die Ka­te­go­rie 6 dau­ert die Grund­aus­bil­dung min­des­tens fünf Ta­ge und der Wie­der­ho­lungs­kurs min­des­tens drei Ta­ge.

5 Der In­ha­ber oder die In­ha­be­rin der Aus­bil­dungs­be­wil­li­gung stellt die Zer­ti­fi­ka­te der Ka­te­go­rie 6 aus und stellt dem Bun­des­amt ei­ne Ko­pie zu. Die­ses führt Lis­ten der In­ha­ber und In­ha­be­rin­nen ei­ner Aus­bil­dungs­be­wil­li­gung und der­je­ni­gen ei­nes Zer­ti­fi­ka­tes der Ka­te­go­rie 6.

6Die Schu­lun­gen für das Per­so­nal sämt­li­cher Ka­te­go­ri­en müs­sen auf Schu­lungs­pro­gram­men be­ru­hen, wel­che das Bun­des­amt in der je­weils ak­tu­el­len Fas­sung ge­neh­migt hat. Die Schu­lungs­pro­gram­me müs­sen in Über­ein­stim­mung mit den in Ar­ti­kel 16 Ab­satz 1 auf­ge­führ­ten Nor­men er­stellt und an de­ren je­wei­li­ge Än­de­run­gen an­ge­passt wer­den.

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2301).

15 SR 0.748.0

Art. 17 Beförderung von Tieren  

Für die Be­för­de­rung von Tie­ren zwi­schen ei­nem aus­län­di­schen Staat und der Schweiz oder durch die Schweiz blei­ben die tier­seu­chen­po­li­zei­li­chen Vor­schrif­ten vor­be­hal­ten.

Art. 18 Beförderung von Leichen  

Für die Be­för­de­rung von Lei­chen zwi­schen ei­nem aus­län­di­schen Staat und der Schweiz oder durch die Schweiz blei­ben die Be­stim­mun­gen des In­ter­na­tio­na­len Ab­kom­mens vom 10. Fe­bru­ar 193716 über Lei­chen­be­för­de­rung vor­be­hal­ten.

16 SR 0.818.61. Sie­he auch das Über­eink. vom 26. Okt. 1973 über die Lei­chen­be­för­de­rung (SR 0.818.62).

Art. 19 Gemischte Beförderung  

1 Wird ei­ne Be­för­de­rung zum Teil durch Luft­fahr­zeu­ge und zum Teil durch an­de­re Ver­kehrs­mit­tel aus­ge­führt, so gel­ten die Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung nur für die Luft­be­för­de­rung.

2 Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen des Über­ein­kom­mens von Mon­tre­al be­züg­lich der ge­misch­ten Be­för­de­rung von Gü­tern.

Art. 20 Vertraglicher Luftfrachtführer und ausführender Luftfrachtführer  

1 Die Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung gel­ten für den ver­trag­li­chen Luft­fracht­füh­rer für die ge­sam­te Be­för­de­rung und für den aus­füh­ren­den Luft­fracht­füh­rer für den Teil der Be­för­de­rung, den er aus­führt; vor­be­hal­ten blei­ben an­ders lau­ten­de Be­stim­mun­gen.

2 Als ver­trag­li­cher Luft­fracht­füh­rer gilt, wer einen Be­för­de­rungs­ver­trag ab­ge­schlos­sen hat und auf­grund ei­ner Ver­ein­ba­rung die Be­för­de­rung ganz oder teil­wei­se von ei­nem an­dern Luft­fracht­füh­rer aus­füh­ren lässt.

3 Als aus­füh­ren­der Luft­fracht­füh­rer gilt, wer auf­grund ei­ner Ver­ein­ba­rung die Be­för­de­rung ganz oder teil­wei­se für einen ver­trag­li­chen Luft­fracht­füh­rer aus­führt.

4 Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen des Über­ein­kom­mens von Mon­tre­al be­züg­lich der Luft­be­för­de­rung durch einen an­de­ren als den ver­trag­li­chen Luft­fracht­füh­rer.

5. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 21 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts  

Die Auf­he­bung und die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wer­den im An­hang ge­re­gelt.

Art. 22 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 5. Sep­tem­ber 2005 in Kraft.

Übergangsbestimmung der Änderung vom 14. Mai 2008 17

Die Ausbildungsbewilligungen für Kategorie 6, welche das Bundesamt vor dem Inkrafttreten der Änderung vom 14. Mai 2008 gestützt auf das alte Recht erteilt hat, bleiben längstens bis am 30. September 2008 gültig.

Anhang

(Art. 21)

Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

I

Das Lufttransportreglement vom 3. Oktober 195218 wird aufgehoben.

II

19

18 [AS 19521060, 1963 679, 1994 3028Ziff. II 2, 1997 2779Ziff. II 54]

19 Die Änderungen können unter AS 2005 4243konsultiert werden.

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