Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

Verordnung
über die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs
(VÜPF)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Bundesgesetz vom 18. März 20161 betreffend die Überwachung
des Post- und Fernmeldeverkehrs (BÜPF),
auf die Artikel 269bis Absatz 2, 269ter Absatz 4 und 445 der Strafprozessordnung (StPO)2
sowie auf die Artikel 70bis Absatz 2, 70ter Absatz 4 und 218 des Militärstrafprozesses vom 23. März 19793 (MStP),

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

1. Abschnitt: Einleitung

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Or­ga­ni­sa­ti­on und das Ver­fah­ren zur Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs so­wie zur Er­tei­lung von Aus­künf­ten über Post- und Fern­mel­de­diens­te.4

2 Sie gilt für:

a.
die an­ord­nen­den und die ver­fah­rens­lei­ten­den Be­hör­den;
b.
die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­den;
c.
die Po­li­zei­be­hör­den des Bun­des, der Kan­to­ne und Ge­mein­den;
d.
den Nach­rich­ten­dienst des Bun­des (NDB);
e.
das Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft (SE­CO);
f.
die zu­stän­di­gen Be­hör­den des Bun­des und der Kan­to­ne zwecks Er­le­di­gung von Ver­wal­tungs­strafsa­chen;
g.
den Dienst Über­wa­chung Post- und Fern­mel­de­ver­kehr (Dienst ÜPF);
h.
die An­bie­te­rin­nen von Post­diens­ten (PDA);
i.
die An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten (FDA);
j.5
die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te (AAKD);
k.
Be­trei­be­rin­nen von in­ter­nen Fern­mel­de­net­zen;
l.
Per­so­nen, die ih­ren Zu­gang zu ei­nem öf­fent­li­chen Fern­mel­de­netz Drit­ten zur Ver­fü­gung stel­len;
m.
pro­fes­sio­nel­le Wie­der­ver­käu­fe­rin­nen von Kar­ten und ähn­li­chen Mit­teln, die den Zu­gang zu ei­nem öf­fent­li­chen Fern­mel­de­netz er­mög­li­chen.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 2 Begriffe und Abkürzungen  

Die in die­ser Ver­ord­nung ver­wen­de­ten Be­grif­fe und Ab­kür­zun­gen sind im An­hang de­fi­niert.

2. Abschnitt: Überwachungsanordnung

Art. 3 Eingaben beim Dienst ÜPF 6  

Die an­ord­nen­de Be­hör­de und die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de über­mit­teln dem Dienst ÜPF die Über­wa­chungs­an­ord­nun­gen, de­ren Ver­län­ge­run­gen und Auf­he­bun­gen, die Ge­neh­mi­gun­gen so­wie die ein­zu­rich­ten­den Zu­griffs­rech­te wie folgt:

a.
durch ein vom EJPD zu­ge­las­se­nes si­che­res Über­tra­gungs­mit­tel;
b.
brief­lich, falls das Über­tra­gungs­mit­tel ge­mä­ss Buch­sta­be a aus tech­ni­schen Grün­den nicht zur Ver­fü­gung steht; oder
c.
in dring­li­chen Fäl­len te­le­fo­nisch, mit Nach­rei­chung der Über­wa­chungs­an­ord­nung ge­mä­ss Buch­sta­be a oder b in­ner­halb von 24 Stun­den.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 4 Durchführung der Überwachung  

1 Der Dienst ÜPF be­stimmt im Ein­zel­fall die tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men für die Durch­füh­rung der Über­wa­chung, so­weit sich die­se nicht di­rekt aus den gel­ten­den Re­ge­lun­gen ins­be­son­de­re zu den stan­dar­di­sier­ten Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­ty­pen er­ge­ben.

2 Ist in­fol­ge be­trieb­li­cher Pro­ble­me ei­ne Mit­wir­kungs­pflich­ti­ge nicht in der La­ge, ih­re Pflich­ten zur Über­wa­chung des Post- oder Fern­mel­de­ver­kehrs wahr­zu­neh­men, so mel­det sie dies dem Dienst ÜPF un­ver­züg­lich und lie­fert ei­ne dies­be­züg­li­che schrift­li­che Be­grün­dung nach. Der Dienst ÜPF in­for­miert die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen un­ver­züg­lich, wenn in­fol­ge be­trieb­li­cher Pro­ble­me auf sei­ner Sei­te die Über­wa­chung nicht aus­ge­führt wer­den kann.

3 Un­ab­hän­gig da­von, wo die Feh­ler­ur­sa­che liegt, sind min­des­tens die nicht ge­lie­fer­ten Rand­da­ten ei­ner Echt­zeit­über­wa­chung von der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen zwi­schen­zu­spei­chern und un­ver­züg­lich nach­zu­lie­fern. Falls die Rand­da­ten der Echt­zeit­über­wa­chung nicht mehr ver­füg­bar oder un­voll­stän­dig sein soll­ten, hat die Mit­wir­kungs­pflich­ti­ge ge­mä­ss den An­wei­sun­gen des Diens­tes ÜPF un­ver­züg­lich die ent­spre­chen­den Rand­da­ten der rück­wir­ken­den Über­wa­chung zu lie­fern.

Art. 4a Beginn und Ende der rückwirkenden Überwachung 7  

1 Die rück­wir­ken­de Über­wa­chung be­ginnt frü­he­s­tens 6 Mo­na­te vor dem Tag des Emp­fangs der An­ord­nung durch den Dienst ÜPF, wo­bei die Zahl des ers­ten Ta­ges der Über­wa­chung der­je­ni­gen des Ta­ges des Emp­fangs der An­ord­nung ent­spricht. Fehlt der ent­spre­chen­de Tag im Mo­nat des Be­ginns der Über­wa­chung, so be­ginnt sie frü­he­s­tens am letz­ten Tag die­ses Mo­nats.

2 Sie en­det spä­tes­tens am Tag des Emp­fangs der An­ord­nung durch den Dienst ÜPF.

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 5 Schutz von Amts- und Berufsgeheimnissen  

Stellt der Dienst ÜPF fest, dass die Über­wa­chung einen Amts- oder Be­rufs­ge­heim­nis­trä­ger be­trifft, oh­ne dass die ge­setz­lich vor­ge­se­he­nen Vor­keh­ren zum Schutz die­ser Ge­heim­nis­se ge­trof­fen wur­den, so be­nach­rich­tigt er in den fol­gen­den Si­tua­tio­nen un­ver­züg­lich die an­ord­nen­de Be­hör­de und die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de und gibt der Ers­te­ren so­wie den in der Über­wa­chungs­an­ord­nung be­zeich­ne­ten Per­so­nen vor­erst kei­nen Zu­griff auf die Über­wa­chungs­da­ten:

a.
falls die Über­wa­chung von ei­ner zi­vi­len Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de an­ge­ord­net wur­de: bei Per­so­nen aus den Be­rufs­grup­pen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 170–173 StPO, wenn kei­ne Vor­keh­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 271 StPO ge­trof­fen wor­den sind;
b.
falls die Über­wa­chung von ei­ner mi­li­tä­ri­schen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de an­ge­ord­net wur­de: bei Per­so­nen aus den Be­rufs­grup­pen ge­mä­ss Ar­ti­kel 75 Buch­sta­be b MStP, wenn kei­ne Vor­keh­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 70b MStP ge­trof­fen wor­den sind;
c.
falls die Über­wa­chung vom NDB an­ge­ord­net wur­de: bei Per­so­nen aus den Be­rufs­grup­pen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 171–173 StPO, wenn kei­ne Vor­keh­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 58 Ab­satz 3 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 20158 in Ver­bin­dung mit Ar­ti­kel 23 der Nach­rich­ten­dienst­ver­ord­nung vom 16. Au­gust 20179 ge­trof­fen wor­den sind.
Art. 6 Geheimhaltungspflicht  

Die Über­wa­chung oder die Er­tei­lung von Aus­künf­ten ist so durch­zu­füh­ren, dass we­der die be­trof­fe­ne Per­son noch un­be­fug­te Drit­te da­von Kennt­nis er­hal­ten.

Art. 7 Technische Datensortierung (Filterung)  

Der Dienst ÜPF führt auf Er­su­chen der an­ord­nen­den Be­hör­de ei­ne au­to­ma­ti­sier­te Fil­te­rung durch, falls er da­zu tech­nisch in der La­ge ist und die­se Fil­te­rung kei­nen un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Auf­wand ver­ur­sacht.

Art. 8 Aufzeichnung der Telefonate zu Beweiszwecken  

1 Der Dienst ÜPF zeich­net zu Be­weis­zwe­cken die im Zu­sam­men­hang mit der Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben ge­führ­ten Te­le­fona­te auf.

2 All­fäl­li­ge Aus­wer­tun­gen der Auf­zeich­nun­gen wer­den durch die Da­ten­schutz­be­ra­te­rin oder den Da­ten­schutz­be­ra­ter des Diens­tes ÜPF vor­ge­nom­men.10

3 Die auf­ge­zeich­ne­ten Te­le­fona­te wer­den zwei Jah­re durch den Dienst ÜPF auf­be­wahrt und sind an­sch­lies­send zu ver­nich­ten.

10 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 85 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

Art. 9 Überwachungsakte  

1 Der Dienst ÜPF legt für je­de Über­wa­chungs­an­ord­nung im Ver­ar­bei­tungs­sys­tem ei­ne Ak­te an.

2 Die Ak­te be­steht aus al­len Un­ter­la­gen zum be­tref­fen­den Fall, ins­be­son­de­re:

a.
der Über­wa­chungs­an­ord­nung so­wie den Bei­la­gen;
b.
dem Über­wa­chungs­auf­trag be­zie­hungs­wei­se den Über­wa­chungs­auf­trä­gen an die ent­spre­chen­den Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen;
c.
der Be­stä­ti­gung be­zie­hungs­wei­se den Be­stä­ti­gun­gen, wann der Auf­trag an die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen er­teilt wur­de;
d.
der Quit­tie­rung der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen über die Aus­füh­rung des Über­wa­chungs­auf­trags be­zie­hungs­wei­se der Über­wa­chungs­auf­trä­ge;
e.
den Ver­fü­gun­gen der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de zur Ge­neh­mi­gung oder Nicht­ge­neh­mi­gung der Über­wa­chungs­an­ord­nung so­wie all­fäl­li­ge Be­schwer­de­ent­schei­de;
f.
den all­fäl­li­gen Ver­län­ge­rungs­an­ord­nun­gen und Ver­fü­gun­gen der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de;
g.
der Auf­he­bungs­an­ord­nung;
h.
der zu der Mass­nah­me er­gan­ge­nen Kor­re­spon­denz;
i.
den be­son­de­ren an­ge­ord­ne­ten Schutz­mass­nah­men;
j.
den Rech­nungs­un­ter­la­gen.

3 Die Über­wa­chungs­da­ten wer­den ge­mä­ss Ar­ti­kel 11 BÜPF auf­be­wahrt und ge­mä­ss Ar­ti­kel 14 der Ver­ord­nung vom 15. No­vem­ber 201711 über das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem für die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs (VVS-ÜPF) ver­nich­tet.

3. Abschnitt: Arbeitszeiten und Pikett-Regelung

Art. 10 Normalarbeitszeiten und Feiertage  

1 Die Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten des Diens­tes ÜPF und der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen sind von Mon­tag bis Frei­tag durch­ge­hend von 8–17 Uhr.

2 Die Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten gel­ten nicht an den Fei­er­ta­gen. Die­se sind der 1. und 2. Ja­nu­ar, der Kar­frei­tag, der Os­ter­mon­tag, die Auf­fahrt, der Pfingst­mon­tag, der 1. Au­gust, der 24. De­zem­ber ab 12 Uhr, der 25. und 26. De­zem­ber so­wie der 31. De­zem­ber ab 12 Uhr.

Art. 11 Leistungen ausserhalb der Normalarbeitszeiten und an Feiertagen 12  

1 Aus­ser­halb der Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten und an Fei­er­ta­gen müs­sen der Dienst ÜPF, die FDA, mit Aus­nah­me der­je­ni­gen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 51), und die AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 52) einen Pi­kett­dienst zur Ver­fü­gung stel­len, wäh­rend wel­chem sie je­der­zeit er­reich­bar sind, um Stö­run­gen zu be­he­ben und die fol­gen­den Leis­tun­gen zu er­brin­gen, so­weit sie da­zu ge­mä­ss den Ar­ti­keln 18 und 50 ver­pflich­tet sind:

a.
Er­tei­lung von Aus­künf­ten ge­mä­ss den Ar­ti­keln 35–43, 48a–48c so­wie ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40, 42 und 43;
b.
Ak­ti­vie­rung von Echt­zeit­über­wa­chun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 54–59;
c.
Durch­füh­rung von als drin­gend er­klär­ten rück­wir­ken­den Über­wa­chun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 60–63, 65 und 66;
d.
Durch­füh­rung von No­t­su­chen ge­mä­ss Ar­ti­kel 67 und Fahn­dun­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 68, aus­ge­nom­men die Netz­ab­de­ckungs­ana­ly­se in Vor­be­rei­tung ei­nes An­ten­nen­such­laufs ge­mä­ss Ar­ti­kel 64;
e.
Be­auf­tra­gung von Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­run­gen ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der ge­mä­ss Ar­ti­kel 68a.

2 Die Be­hör­den müs­sen Leis­tun­gen nach Ab­satz 1 dem Pi­kett­dienst des Diens­tes ÜPF te­le­fo­nisch an­kün­di­gen, aus­ser wenn Aus­künf­te au­to­ma­ti­siert über die Ab­fra­ge­schnitt­stel­le des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems er­teilt wer­den.

3 Ge­su­che um be­son­de­re Aus­künf­te und An­ord­nun­gen be­son­de­rer Über­wa­chun­gen (Art. 25) wer­den aus­ser­halb der Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten und an Fei­er­ta­gen we­der ent­ge­gen­ge­nom­men noch be­ar­bei­tet.

4 FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 51), AAKD und AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten (Art. 22), wel­che be­reits über einen in­ter­nen Pi­kett­dienst ver­fü­gen, müs­sen dem Dienst ÜPF die ak­tu­el­len Kon­takt­an­ga­ben ih­res Pi­kett­diens­tes mit­tei­len. In be­son­ders drin­gen­den Fäl­len ist der Dienst ÜPF be­rech­tigt, sie auch aus­ser­halb der Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten und an Fei­er­ta­gen über die­sen Weg zu kon­tak­tie­ren.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

4. Abschnitt: Statistiken

Art. 12 Statistik über Überwachungsmassnahmen und Auskünfte  

1 Der Dienst ÜPF ver­öf­fent­licht jähr­lich ei­ne Sta­tis­tik über die im ab­ge­lau­fe­nen Ka­len­der­jahr an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chun­gen so­wie über die er­teil­ten Aus­künf­te. Die­se zeigt ins­be­son­de­re die An­zahl:

a.
der Mass­nah­men zur Über­wa­chung in Echt­zeit;
b.
der rück­wir­ken­den Über­wa­chungs­mass­nah­men;
c.
der Aus­künf­te;
d.
der No­t­su­chen;
e.
der Fahn­dun­gen;
f.13
der Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­run­gen ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der.

2 Aus der Sta­tis­tik ge­mä­ss Ab­satz 1 sind er­sicht­lich:

a.
die Art des De­lik­tes;
b.
der Kan­ton, aus wel­chem die an­ord­nen­de Be­hör­de stammt, be­zie­hungs­wei­se die an­ord­nen­de Be­hör­de des Bun­des oder bei No­t­su­chen auch ei­ne Be­hör­de des Fürs­ten­tums Liech­ten­stein, be­zie­hungs­wei­se für Aus­künf­te, die zu­stän­di­ge Be­hör­de des Kan­tons oder des Bun­des (Art. 1 Abs. 2 Bst. c–f);
c.14
der Typ der Aus­kunft, der Über­wa­chung, der No­t­su­che, der Fahn­dung be­zie­hungs­wei­se der Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­rung ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der;
d.
die Dau­er der Über­wa­chung, so­weit zu­tref­fend;
e.
die Ge­büh­ren;
f.
die Ent­schä­di­gun­gen.

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 12 der V vom 4. Mai 2022 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 301).

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 12 der V vom 4. Mai 2022 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 301).

Art. 13 Statistik über Überwachungsmassnahmen mit besonderen technischen Geräten und besonderen Informatikprogrammen  

1 Die Staats­an­walt­schaft be­zie­hungs­wei­se der mi­li­tä­ri­sche Un­ter­su­chungs­rich­ter führt jähr­lich ei­ne Sta­tis­tik über die im ab­ge­lau­fe­nen Ka­len­der­jahr für Über­wa­chun­gen ein­ge­setz­ten be­son­de­ren tech­ni­schen Ge­rä­te und be­son­de­ren In­for­ma­tik­pro­gram­me (Art. 269bis Abs. 2 und 269ter Abs. 4 StPO bzw. Art. 70bis Abs. 2 und 70ter Abs. 4 MStP). Aus die­ser ist die Art des De­lik­tes er­sicht­lich.

2 Die Staats­an­walt­schaft be­zie­hungs­wei­se das Oberau­di­to­rat des VBS über­mit­telt die Sta­tis­tik dem Dienst ÜPF im ers­ten Quar­tal des Fol­ge­jah­res. In die­ser wer­den nur die im be­tref­fen­den Jahr ab­ge­schlos­se­nen Ein­sät­ze er­fasst.

3 Der Dienst ÜPF ver­öf­fent­licht jähr­lich ei­ne kon­so­li­dier­te Sta­tis­tik. Die­se ent­hält kei­ne An­ga­ben zum Kan­ton der an­ord­nen­den Be­hör­de und zur an­ord­nen­den Be­hör­de des Bun­des.

2. Kapitel: Postverkehr

Art. 14 Pflichten der PDA  

1 Je­de PDA muss in der La­ge sein, die Aus­künf­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 20 BÜPF zu er­tei­len und die Über­wa­chungs­ty­pen ge­mä­ss Ar­ti­kel 16 aus­zu­füh­ren, so­weit die Aus­künf­te und Über­wa­chun­gen Diens­te be­tref­fen, die sie an­bie­tet.

2 Je­de PDA muss si­cher­stel­len, dass sie die Aus­kunfts­ge­su­che und Über­wa­chungs­an­ord­nun­gen wäh­rend der Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten ent­ge­gen­neh­men und aus­füh­ren kann.

Art. 15 Anordnung zur Überwachung des Postverkehrs  

Die beim Dienst ÜPF ein­ge­reich­te Über­wa­chungs­an­ord­nung ent­hält fol­gen­de An­ga­ben:

a.
Kon­takt­da­ten der an­ord­nen­den Be­hör­de;
b.
Kon­takt­da­ten der be­rech­tig­ten Per­so­nen, die als Emp­fän­ge­rin­nen der Über­wa­chungs­da­ten vor­ge­se­hen sind;
c.
falls be­kannt Na­me, Vor­na­me, Ge­burts­da­tum, Adres­se und Be­ruf der zu über­wa­chen­den Per­son;
d.
Re­fe­renz­num­mern und Fall­na­men der Über­wa­chun­gen;
e.
Grund der Über­wa­chung, ins­be­son­de­re den Straf­tat­be­stand, der mit der Über­wa­chung auf­ge­klärt wer­den soll;
f.
Na­men der PDA;
g.
die an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chungs­ty­pen;
h.
wenn nö­tig, die wei­te­ren In­for­ma­tio­nen über den Post­ver­kehr ei­ner Per­son;
i.
Be­ginn und Dau­er der Über­wa­chung;
j.
im Fall von Per­so­nen, die ei­nem Be­rufs­ge­heim­nis ge­mä­ss Ar­ti­kel 271 StPO be­zie­hungs­wei­se Ar­ti­kel 70b MStP un­ter­ste­hen: einen Ver­merk über die­se Be­son­der­heit;
k.
al­len­falls, die Vor­keh­ren zum Schutz von be­rufs­ge­heim­nis­tra­gen­den Per­so­nen und wei­te­re Schutz­mass­nah­men, die die Be­hör­den, die PDA und der Dienst ÜPF um­zu­set­zen ha­ben.
Art. 16 Überwachungstypen  

Fol­gen­de Über­wa­chungs­ty­pen kön­nen an­ge­ord­net wer­den:

a.
das Ab­fan­gen der Post­sen­dun­gen (Echt­zeit-Über­wa­chung; Über­wa­chungs­typ PO_1_R­T_IN­TER­CEP­TI­ON);
b.
die Lie­fe­rung fol­gen­der Rand­da­ten (Echt­zeit-Über­wa­chung; Über­wa­chungs­typ PO_2_R­T_­DE­LI­VE­RY), so­weit die­se Da­ten ver­füg­bar sind:
1.
die Adres­sa­tin oder der Adres­sat der Post­sen­dun­gen,
2.
die Ab­sen­de­rin oder der Ab­sen­der der Post­sen­dun­gen,
3.
die Art der Post­sen­dun­gen,
4.
der Auf­ga­be­ort der Post­sen­dun­gen,
5.
der Zu­stel­lungs­stand der Post­sen­dun­gen,
6.
die Un­ter­schrift des Emp­fän­gers.
c.
die Lie­fe­rung fol­gen­der Rand­da­ten (rück­wir­ken­de Über­wa­chung; Über­wa­chungs­typ PO_3_HD):
1.
für Post­sen­dun­gen mit Zu­stell­nach­weis: die emp­fan­gen­de und die ab­sen­den­de Per­son so­wie, so­weit ent­spre­chen­de An­ga­ben vor­lie­gen, die Art, der Auf­ga­be­ort so­wie der Zu­stel­lungs­stand der Post­sen­dung,
2.
wenn die PDA wei­te­re Rand­da­ten re­gis­triert: sämt­li­che ver­füg­ba­re Da­ten.

3. Kapitel: Fernmeldeverkehr

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen für Auskünfte und Überwachungen

Art. 17 Auskunftsgesuche  

1 Die Aus­kunfts­ge­su­che der Be­hör­den ge­mä­ss Ar­ti­kel 15 BÜPF an die FDA, die AAKD15 und die Be­trei­be­rin­nen in­ter­ner Fern­mel­de­net­ze so­wie de­ren Aus­künf­te zu­rück an die Be­hör­den wer­den im Ab­ruf­ver­fah­ren oder über die Schnitt­stel­len mit­tels Ver­ar­bei­tungs­sys­tem ge­mä­ss VVS-ÜPF16 über­mit­telt.

2 Wenn das Ab­ruf­ver­fah­ren mit­tels Ver­ar­bei­tungs­sys­tem aus tech­ni­schen Grün­den nicht zur Ver­fü­gung steht, kön­nen die Aus­kunfts­ge­su­che so­wie die Aus­künf­te zu­rück an die Be­hör­den per Post oder Te­le­fax beim Dienst ÜPF ein­ge­reicht wer­den.

3 In dring­li­chen Fäl­len kön­nen die Be­hör­den die Aus­kunfts­ge­su­che te­le­fo­nisch beim Dienst ÜPF ein­rei­chen, mit Nach­rei­chung des Aus­kunfts­ge­suchs ge­mä­ss Ab­satz 1 oder 2.

4 Im Aus­kunfts­ge­such sind, ne­ben den für den je­wei­li­gen Aus­kunfts­typ vor­ge­se­he­nen An­ga­ben, die ma­xi­ma­le An­zahl der zu lie­fern­den Da­ten­sät­ze und, falls vor­han­den, auch die Re­fe­renz­num­mern und Fall­na­men an­zu­ge­ben.

15 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I Abs. 2 der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685). Die­se Änd. ist in der in den AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen be­rück­sich­tigt.

16 SR 780.12

Art. 18 Pflichten für die Lieferung von Auskünften durch FDA und AAKD mit weitergehenden Pflichten 17  

1 Die fol­gen­den An­bie­te­rin­nen er­tei­len die Aus­künf­te über die Ab­fra­ge­schnitt­stel­le des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems des Diens­tes ÜPF:

a.
FDA, mit Aus­nah­me der­je­ni­gen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 51);
b.
AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten (Art. 22);
c.
AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 52).

2 Die FDA, mit Aus­nah­me der­je­ni­gen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten, er­tei­len die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 35–37, 40, 41 und 48b so­wie ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35 und 40 au­to­ma­ti­siert. Die üb­ri­gen stan­dar­di­sier­ten Aus­künf­te er­tei­len sie ma­nu­ell oder auf ei­ge­nen Wunsch und im Ein­ver­neh­men mit dem Dienst ÜPF au­to­ma­ti­siert.

3 Die FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten sind von der Aus­kunft­s­er­tei­lung nach Ar­ti­kel 48b be­freit. Sie er­tei­len die stan­dar­di­sier­ten Aus­künf­te wie folgt:

a.
schrift­lich, aus­ser­halb des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems mit­tels ei­nes durch das EJPD zu­ge­las­se­nen si­che­ren Über­tra­gungs­mit­tels;
b.
ma­nu­ell, über die Ab­fra­ge­schnitt­stel­le des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems; oder
c.
au­to­ma­ti­siert, auf ei­ge­nen Wunsch und im Ein­ver­neh­men mit dem Dienst ÜPF.

4 Die AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22 oder 52 er­tei­len die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 35–37, 40 und 41 so­wie ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35 und 40 au­to­ma­ti­siert. Sie sind von der Aus­kunft­s­er­tei­lung nach den Ar­ti­keln 48a–48c be­freit. Die üb­ri­gen stan­dar­di­sier­ten Aus­künf­te er­tei­len sie ma­nu­ell oder, auf ei­ge­nen Wunsch und im Ein­ver­neh­men mit dem Dienst ÜPF, au­to­ma­ti­siert.

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 18a Pflichten für die Lieferung von Auskünften durch die AAKD ohne weitergehende Pflichten und die Betreiberinnen von internen Fernmeldenetzen 18  

1 Die AAKD oh­ne wei­ter­ge­hen­de Pflich­ten und die Be­trei­be­rin­nen von in­ter­nen Fern­mel­de­net­zen sind bei der Aus­kunft­s­er­tei­lung nicht ver­pflich­tet, sich an die in die­ser Ver­ord­nung vor­ge­se­he­nen Ty­pen zu hal­ten.

2 Sie lie­fern die ih­nen vor­lie­gen­den An­ga­ben schrift­lich aus­ser­halb des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems mit­tels ei­nes durch das EJPD zu­ge­las­se­nen si­che­ren Über­tra­gungs­mit­tels.

3 Sie kön­nen die An­ga­ben auf ei­ge­nen Wunsch über die Ab­fra­ge­schnitt­stel­le des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems des Diens­tes ÜPF ma­nu­ell oder im Ein­ver­neh­men mit dem Dienst ÜPF au­to­ma­ti­siert lie­fern.

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 18b Beizug Dritter bei der Auskunftserteilung 19  

Die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen kön­nen Drit­te zur Aus­kunft­s­er­tei­lung bei­zie­hen.

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 18c Bekanntgabe der Anzahl Datensätze bei der Auskunftserteilung 20  

Falls die An­zahl der ge­fun­de­nen Da­ten­sät­ze den in der An­fra­ge an­ge­ge­be­nen Höchst­wert über­schrei­tet, gibt die Mit­wir­kungs­pflich­ti­ge le­dig­lich de­ren An­zahl be­kannt.

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 19 Identifikation der Teilnehmenden  

1 Die FDA, die AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22, die AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 und die Wie­der­ver­käu­fe­rin­nen ge­mä­ss Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be f BÜPF ha­ben si­cher­zu­stel­len, dass die Teil­neh­men­den mit ge­eig­ne­ten Mit­teln iden­ti­fi­ziert wer­den.

2 Die FDA ha­ben bei pro­fes­sio­nell be­trie­be­nen öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gän­gen21 si­cher­zu­stel­len, dass al­le End­be­nut­ze­rin­nen und -be­nut­zer mit ge­eig­ne­ten Mit­teln iden­ti­fi­ziert wer­den.

21 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I Abs. 1 der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685). Die Be­rich­ti­gung vom 26. März 2024 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2024 125). Die­se Änd. ist in der in den AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen be­rück­sich­tigt.

Art. 20 Überprüfung der Angaben zur Person bei Mobilfunkdiensten 22  

1 Bei Mo­bil­funk­diens­ten muss die FDA bei der Ab­ga­be der Zu­gangs­mit­tel oder bei der erst­ma­li­gen Ak­ti­vie­rung der Diens­te den Iden­ti­täts­nach­weis nach den Ar­ti­keln 20a und 20b über­prü­fen.

2 Die­se Pflicht ob­liegt statt der FDA der Wie­der­ver­käu­fe­rin ge­mä­ss Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be f BÜPF, falls die Ab­ga­be der Zu­gangs­mit­tel oder die erst­ma­li­ge Ak­ti­vie­rung der Diens­te un­mit­tel­bar durch die Wie­der­ver­käu­fe­rin er­folgt.

3 Die FDA über­prüft in ge­eig­ne­ter Wei­se die ord­nungs­ge­mäs­se Re­gis­trie­rung und Iden­ti­fi­zie­rung der oder des Teil­neh­men­den durch die Wie­der­ver­käu­fe­rin so­wie die Wei­ter­lei­tung der An­ga­ben und der Aus­weisko­pie an die FDA.

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 20a Erbringung des Identitätsnachweises bei natürlichen Personen bei Mobilfunkdiensten 23  

1 Bei na­tür­li­chen Per­so­nen muss der Iden­ti­täts­nach­weis der oder des Teil­neh­men­den durch Vor­zei­gen ei­nes der fol­gen­den, am Er­fas­sungs­tag gül­ti­gen Do­ku­men­te er­bracht wer­den:

a.
ei­nem schwei­ze­ri­schen oder aus­län­di­schen Rei­se­pass;
b.
ei­ner schwei­ze­ri­schen oder aus­län­di­schen Iden­ti­täts­kar­te; oder
c.
ei­nem Aus­län­der­aus­weis ge­mä­ss den Ar­ti­keln 71 und 71a der Ver­ord­nung vom 24. Ok­to­ber 200724 über Zu­las­sung, Auf­ent­halt und Er­werbs­tä­tig­keit.

2 Fol­gen­de An­ga­ben der oder des Teil­neh­men­den wer­den er­fasst:

a.
ge­stützt auf das Do­ku­ment:
1.
Na­men und Vor­na­men,
2.
Ge­burts­da­tum,
3.
Art des Do­ku­ments, des­sen Num­mer und das aus­stel­len­de Land be­zie­hungs­wei­se die aus­stel­len­de Or­ga­ni­sa­ti­on,
4.
Na­tio­na­li­tä­ten;
b.
Adres­se;
c.
falls be­kannt: Be­ruf.

3 Bei Kun­den­be­zie­hun­gen oh­ne Abon­ne­ments­ver­hält­nis müs­sen zu­dem fol­gen­de An­ga­ben er­fasst wer­den:

a.
Zeit­punkt der Ab­ga­be der Zu­gangs­mit­tel oder der erst­ma­li­gen Ak­ti­vie­rung der Diens­te;
b.
Na­me und voll­stän­di­ge Adres­se der Ab­ga­be- oder Ak­ti­vie­rungs­stel­le;
c.
Na­men und Vor­na­men der er­fas­sen­den Per­son.

4 Die FDA oder ge­ge­be­nen­falls die Wie­der­ver­käu­fe­rin muss vom Ori­gi­nal­do­ku­ment ei­ne gut les­ba­re elek­tro­ni­sche Ko­pie er­stel­len oder er­stel­len las­sen. Die Wie­der­ver­käu­fe­rin über­mit­telt die An­ga­ben nach den Ab­sät­zen 2 und 3 so­wie die Ko­pie in­ner­halb von 3 Ta­gen nach der Er­fas­sung an die FDA.

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

24 SR 142.201

Art. 20b Erbringung des Identitätsnachweises bei juristischen Personen bei Mobilfunkdiensten 25  

1 Bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen müs­sen fol­gen­de An­ga­ben er­fasst und an­hand ge­eig­ne­ter Nach­wei­se über­prüft wer­den:

a.
Na­me, Sitz und Kon­takt­da­ten der ju­ris­ti­schen Per­son;
b.
na­tio­na­le Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer (UID) ge­mä­ss dem Bun­des­ge­setz vom 18. Ju­ni 201026 über die Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer oder in­ter­na­tio­na­ler Le­gal En­ti­ty Iden­ti­fier (LEI) der ju­ris­ti­schen Per­son;
c.
so­weit vor­han­den: Na­men und Vor­na­men der Per­so­nen, wel­che die Diens­te der An­bie­te­rin in An­spruch neh­men.

2 Die Wie­der­ver­käu­fe­rin über­mit­telt die An­ga­ben in­ner­halb von 3 Ta­gen nach der Er­fas­sung an die FDA.

3 Ar­ti­kel 20aAb­satz 3 gilt sinn­ge­mä­ss.

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

26 SR 431.03

Art. 20c Abgabe von Zugangsmitteln und Aktivieren von Diensten für Polizeibehörden und den NDB 27  

1 Der Dienst ÜPF ver­mit­telt auf An­trag der Po­li­zei­be­hör­den des Bun­des oder der Kan­to­ne oder des NDB den Ab­schluss ei­nes Ver­trags zwi­schen ei­ner FDA und der Be­hör­de über die Ab­ga­be von Zu­gangs­mit­teln und die Ak­ti­vie­rung von Diens­ten. Der Ver­trag sieht vor, dass die An­ga­ben nach Ar­ti­kel 20b nur ei­nem be­son­ders en­gen Kreis ver­trau­ens­wür­di­ger Per­so­nen zu­gäng­lich sind. Die FDA legt im Ein­ver­neh­men mit dem Dienst ÜPF fest, mit wel­chen Me­tho­den ei­ne wei­te­re Ver­brei­tung der Da­ten ver­hin­dert wird.

2 Der Dienst ÜPF über­prüft die Iden­ti­tät der Per­so­nen, die be­rech­tigt sind, im Na­men der Be­hör­den Zu­gangs­mit­tel und Diens­te zu be­zie­hen, und lei­tet die zur Ab­ga­be die­ser Zu­gangs­mit­tel und zur Ak­ti­vie­rung die­ser Diens­te er­for­der­li­chen An­ga­ben an die FDA wei­ter. Die FDA do­ku­men­tiert in­tern die an die Be­hör­den ab­ge­ge­be­nen Zu­gangs­mit­tel und für die Be­hör­den ak­ti­vier­ten Diens­te.

3 Die Zu­gangs­mit­tel und Diens­te nach die­sem Ar­ti­kel dür­fen nur im Rah­men des für die je­wei­li­ge Be­hör­de gel­ten­den Rechts ein­ge­setzt wer­den.

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 21 Aufbewahrungsfristen 28  

1 Die fol­gen­den An­bie­te­rin­nen müs­sen wäh­rend der Dau­er und wäh­rend 6 Mo­na­ten nach der Be­en­di­gung der Kun­den­be­zie­hung die fol­gen­den An­ga­ben auf­be­wah­ren und lie­fern kön­nen:

a.
die FDA und die AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22 oder 52: die An­ga­ben über die Diens­te und die An­ga­ben zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 Ab­satz 1;
b.
die FDA: zu­sätz­lich die An­ga­ben über län­ger­fris­tig zu­ge­ord­ne­te Iden­ti­fi­ka­to­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 48a.

2 Die FDA müs­sen Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 wäh­rend der Dau­er und wäh­rend 6 Mo­na­ten nach der Be­en­di­gung der Zu­gangs­be­rech­ti­gung zum pro­fes­sio­nell be­trie­be­nen öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gang auf­be­wah­ren und in der La­ge sein, sie zu lie­fern.29

3 Sie müs­sen zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on die Da­ten über die ein­deu­ti­ge Zu­tei­lung von IP-Adres­sen für den Netz­zu­gang wäh­rend 6 Mo­na­ten auf­be­wah­ren und in der La­ge sein, die Aus­künf­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 37 zu er­tei­len.

4 Die FDA, wel­che Mo­bil­funk­diens­te an­bie­ten, müs­sen die An­ga­ben über die Teil­neh­men­den ge­mä­ss den Ar­ti­keln 20a und 20b so­wie die Ko­pie des Iden­ti­täts­nach­wei­ses wäh­rend der Dau­er und wäh­rend 6 Mo­na­ten nach der Be­en­di­gung der Kun­den­be­zie­hung auf­be­wah­ren und in der La­ge sein, sie zu lie­fern.

5 Die FDA, mit Aus­nah­me der­je­ni­gen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 51), müs­sen fol­gen­de Da­ten zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on wäh­rend 6 Mo­na­ten auf­be­wah­ren:

a.
Rand­da­ten über die tat­säch­lich be­nutz­ten Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren, um die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 36 Ab­satz 1 Buch­sta­be b Zif­fer 4 und 41 Ab­satz 1 Buch­sta­be b Zif­fer 2 er­tei­len zu kön­nen;
b.
Rand­da­ten über die Zu­tei­lung und Über­set­zung (NAT) von IP-Adres­sen und Port­num­mern für den Netz­zu­gang, um die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 38 und 39 er­tei­len zu kön­nen; und
c.
Rand­da­ten zur Be­stim­mung der un­mit­tel­bar be­nach­bar­ten Net­ze ei­ner Kom­mu­ni­ka­ti­on oder ei­nes Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­suchs bei Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten, um die Aus­künf­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 48c er­tei­len zu kön­nen.

6 Die AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 52) müs­sen die Da­ten ge­mä­ss Ab­satz 5 Buch­sta­ben a und b wäh­rend 6 Mo­na­ten zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on auf­be­wah­ren.

7 Die Rand­da­ten nach Ab­satz 5 sind zu ver­nich­ten, so­bald die Auf­be­wah­rungs­frist ab­ge­lau­fen ist und kein an­de­rer Er­lass vor­sieht, dass sie län­ger auf­be­wahrt wer­den müs­sen oder dür­fen.

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

29 Die Be­rich­ti­gung vom 26. März 2024 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2024 125).

Art. 22 AAKD mit weitergehenden Auskunftspflichten  

1 Der Dienst ÜPF er­klärt ei­ne AAKD als ei­ne mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten (Art. 22 Abs. 4 BÜPF), wenn sie ei­ne der nach­ste­hen­den Grös­sen er­reicht hat:

a.
100 Aus­kunfts­ge­su­che in den letz­ten 12 Mo­na­ten (Stich­tag: 30. Ju­ni);
b.
Jah­res­um­satz in der Schweiz von 100 Mil­lio­nen Fran­ken in zwei auf­ein­an­der fol­gen­den Ge­schäfts­jah­ren, wo­bei ein gros­ser Teil ih­rer Ge­schäftstä­tig­keit im An­bie­ten ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te be­steht, und 5000 Teil­neh­men­de, die die Diens­te der An­bie­te­rin in An­spruch neh­men.

2 Kon­trol­liert ei­ne An­bie­te­rin im Sinn von Ar­ti­kel 963 Ab­satz 2 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts30 ein oder meh­re­re rech­nungs­le­gungs­pflich­ti­ge Un­ter­neh­men, so sind bei der Be­rech­nung der Grös­sen ge­mä­ss Ab­satz 1 die An­bie­te­rin und die kon­trol­lier­ten Un­ter­neh­men als ei­ne Ein­heit zu be­trach­ten.

3 An­bie­te­rin­nen, die die Grös­sen ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be b über- oder un­ter­schrei­ten, ha­ben dies dem Dienst ÜPF in­nert drei Mo­na­ten nach Ab­schluss ih­res Ge­schäfts­jah­res schrift­lich mit­zu­tei­len und ent­spre­chen­de Be­le­ge ein­zu­rei­chen.

4 Die An­bie­te­rin­nen müs­sen dem Dienst ÜPF auf An­fra­ge ins­be­son­de­re die zur Be­ur­tei­lung der Grös­sen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b nö­ti­gen An­ga­ben ma­chen und Be­le­ge ein­rei­chen. Der Dienst ÜPF kann die durch den Voll­zug der Ge­setz­ge­bung be­tref­fend die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs oder die von an­de­ren Be­hör­den durch den Voll­zug des Bun­des­rechts er­lang­ten Da­ten her­an­zie­hen.

5 Ei­ne An­bie­te­rin, die als ei­ne mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten er­klärt wur­de, hat die Spei­che­rung der für die Aus­kunft­s­er­tei­lung er­for­der­li­chen Da­ten in­nert 2 Mo­na­ten und die Aus­kunfts­be­reit­schaft in­nert 12 Mo­na­ten ab Ver­fü­gung si­cher­zu­stel­len.

Art. 23 Erfüllungsgehilfen zur Erteilung von Auskünften und Durchführung von Überwachungen  

Wer­den Drit­te von der An­bie­te­rin als Er­fül­lungs­ge­hil­fen zur Er­tei­lung von Aus­künf­ten oder Durch­füh­rung von Über­wa­chun­gen bei­ge­zo­gen, so un­ter­ste­hen die­se den­sel­ben Vor­ga­ben wie die An­bie­te­rin. Die­se bleibt für die Aus­kunft­s­er­tei­lung und die Durch­füh­rung der an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chun­gen im vor­ge­ge­be­nen Rah­men ver­ant­wort­lich; ins­be­son­de­re trifft sie die not­wen­di­gen Mass­nah­men, da­mit dem Dienst ÜPF je­der­zeit ge­eig­ne­te An­sprech­per­so­nen zur Durch­füh­rung der Aus­künf­te und der an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chun­gen zur Ver­fü­gung ste­hen. So­wohl die vom Dienst ÜPF be­auf­trag­te An­bie­te­rin als auch die Er­fül­lungs­ge­hil­fen die­nen als An­sprech­stel­len des Diens­tes ÜPF.

Art. 24 Standardisierung von Auskunfts- und Überwachungstypen  

1 Das Eid­ge­nös­si­sche Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment (EJPD) stan­dar­di­siert die Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­ty­pen, die in die­ser Ver­ord­nung de­fi­niert wer­den.

2 Er­weist sich auf­grund der in­ter­na­tio­na­len Stan­dards und der mit den Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen ge­mach­ten Ab­klä­run­gen, dass es nicht mög­lich oder nicht ver­hält­nis­mäs­sig ist, einen Aus­kunfts- oder Über­wa­chungs­typ zu stan­dar­di­sie­ren, so ver­zich­tet das EJPD dar­auf.

Art. 25 Besondere Auskünfte und Überwachungen  

Bei Aus­künf­ten und Über­wa­chun­gen, die nicht ei­nem stan­dar­di­sier­ten Aus­kunfts- oder Über­wa­chungs­ty­pen ent­spre­chen, stel­len die FDA und die AAKD dem Dienst ÜPF al­le be­reits vor­han­de­nen Schnitt­stel­len und An­bin­dun­gen zum Ver­ar­bei­tungs­sys­tem des Diens­tes ÜPF zur Ver­fü­gung. Der In­halt und die Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs der über­wach­ten Per­son sind so­weit mög­lich ge­mä­ss Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 BÜPF zu lie­fern. Der Dienst ÜPF be­stimmt die Mo­da­li­tä­ten im Ein­zel­fall.

Art. 26 Auskunftstypen 31  

1 Die Aus­kunfts­ty­pen be­tref­fen Aus­künf­te über:

a.
die Teil­neh­men­den (Art. 35, 40, 42 und 43 so­wie Art. 27 in Ver­bin­dung mit die­sen Ar­ti­keln);
b.
die Diens­te (Art. 36–39 und 41);
c.
die Zah­lungs­wei­se (Art. 44);
d.
den Iden­ti­täts­nach­weis (Art. 45);
e.
die Rech­nungs­ko­pi­en (Art. 46);
f.
die Ver­trags­ko­pi­en (Art. 47);
g.
die tech­ni­schen Da­ten von Fern­mel­de­sys­te­men und Net­z­ele­men­ten (Art. 48);
h.
die zu­ge­ord­ne­ten Iden­ti­fi­ka­to­ren (Art. 48a und 48b); und
i.
die Be­stim­mung der be­nach­bar­ten Net­ze (Art. 48c).

2 In­for­ma­tio­nen, zu wel­chen die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen nach Mass­ga­be die­ser Ver­ord­nung Aus­kunft er­tei­len müs­sen, dür­fen von den Be­hör­den nur in dem in die­ser Ver­ord­nung vor­ge­se­he­nen Ver­fah­ren an­ge­fragt wer­den.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 27 Auskunftstypen mit flexibler Namenssuche  

1 Die Aus­kunfts­ty­pen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 35, 40, 42 und 43 kön­nen mit ei­ner Su­che durch­ge­führt wer­den, die Feh­ler to­le­riert und pho­ne­ti­sche Über­ein­stim­mun­gen fin­det (fle­xi­ble Na­mens­su­che). Die Ab­kür­zung des be­tref­fen­den Aus­kunfts­typs wird in die­sem Fall am En­de mit dem Ele­ment «FLEX» er­gänzt: IR_5_NA_FLEX, IR_11_TEL_FLEX, IR_14_E­MAIL_FLEX und IR_16_­COM_FLEX.

2 Das Aus­kunfts­ge­such ent­hält je­weils das ers­te und min­des­tens ein wei­te­res An­fra­ge­kri­te­ri­um des zu­grun­de­lie­gen­den Aus­kunfts­typs.

Art. 28 Überwachungstypen 32  

Es be­ste­hen die fol­gen­den Über­wa­chungs­ty­pen:

a.
die Echt­zeit­über­wa­chung:
1.
von Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten (Art. 54),
2.
von In­hal­ten und Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten (Art. 55),
3.
von Rand­da­ten bei An­wen­dun­gen (Art. 56 und 58),
4.
mit­tels der Po­si­ti­ons­be­stim­mung durch das Netz­werk (Art. 56a und 56b),
5.
von In­hal­ten und Rand­da­ten bei An­wen­dun­gen (Art. 57 und 59);
b.
die rück­wir­ken­de Über­wa­chung:
1.
bei Netz­zu­gangs­diens­ten (Art. 60),
2.
bei An­wen­dun­gen (Art. 61 und 62),
3.
mit­tels der Be­stim­mung des Stand­orts bei der letz­ten Ak­ti­vi­tät (Art. 63),
4.
mit­tels ei­nes An­ten­nen­such­laufs (Art. 66) und der ent­spre­chen­den Vor­be­rei­tun­gen (Art. 64 und 65);
c.
die No­t­su­che (Art. 67) mit­tels:
1.
der Be­stim­mung des Stand­orts bei der letz­ten Ak­ti­vi­tät (Art. 67 Bst. a),
2.
der Po­si­ti­ons­be­stim­mung durch das Netz­werk (Art. 67 Bst. b und c),
3.
der Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten so­wie bei Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten (Art. 67 Bst. d),
4.
der Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten so­wie bei Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten (Art. 67 Bst. e),
5.
der rück­wir­ken­den Über­wa­chung bei Netz­zu­gangs­diens­ten so­wie bei Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten (Art. 67 Bst. f);
d.
die Fahn­dung (Art. 68) mit­tels:
1.
der Be­stim­mung des Stand­orts bei der letz­ten Ak­ti­vi­tät (Art. 68 Abs. 1 Bst. a),
2.
der Po­si­ti­ons­be­stim­mung durch das Netz­werk (Art. 68 Abs. 1 Bst. b und c),
3.
der Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten oder bei An­wen­dun­gen (Art. 68 Abs. 1 Bst. d),
4.
der Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten oder An­wen­dun­gen (Art. 68 Abs. 1 Bst. e),
5.
der rück­wir­ken­den Über­wa­chung bei Netz­zu­gangs­diens­ten oder An­wen­dun­gen (Art. 68 Abs. 1 Bst. f),
6.
ei­nes An­ten­nen­such­laufs und der ent­spre­chen­den Vor­be­rei­tun­gen (Art. 68 Abs. 1 Bst. g);
e.
die Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­rung ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der in Echt­zeit (Art. 68a).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

2. Abschnitt: Qualitätssicherung

Art. 29 Qualität der übermittelten Daten  

1 Die Qua­li­tät der über­mit­tel­ten Da­ten gilt als ge­wahrt, wenn:

a.
die Da­ten­aus­lei­tung den vom EJPD fest­ge­leg­ten An­for­de­run­gen ent­spricht;
b.
die­se oh­ne Da­ten­ver­lust und oh­ne Un­ter­brü­che er­folgt; und
c.
die über­mit­tel­ten Über­wa­chungs­da­ten oder Aus­kunfts­da­ten dem Über­wa­chungs­auf­trag oder Aus­kunfts­ge­such ent­spre­chen.

2 Die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen sind für die Qua­li­tät der über­mit­tel­ten Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­da­ten bis zum Über­gangs­punkt ver­ant­wort­lich.

3 Stellt ei­ne An­bie­te­rin oder der Dienst ÜPF Män­gel an der Qua­li­tät der über­mit­tel­ten Da­ten fest, so in­for­mie­ren sie sich un­ver­züg­lich ge­gen­sei­tig. Der Dienst ÜPF legt nach An­hö­rung der An­bie­te­rin den je­wei­li­gen Schwe­re­grad der Män­gel und das Vor­ge­hen zu de­ren Be­he­bung fest. Die An­bie­te­rin und der Dienst ÜPF in­for­mie­ren sich ge­gen­sei­tig re­gel­mäs­sig und zeit­nah über den Stand der Män­gel­be­he­bung.

Art. 30 Testschaltungen  

1 Der Dienst ÜPF kann Test­schal­tun­gen vor­neh­men und da­bei mit den Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den und dem NDB zu­sam­men­ar­bei­ten. Die­se die­nen na­ment­lich:

a.
der Qua­li­täts­si­che­rung der Da­ten­aus­lei­tung der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen an den Dienst ÜPF und die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den;
b.
der Über­prü­fung der Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen;
c.
dem Tes­ten des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems des Diens­tes ÜPF;
d.
Schu­lungs­zwe­cken;
e.
der Er­zeu­gung von Re­fe­renz­da­ten.

2 Der Dienst ÜPF kann die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen be­auf­tra­gen, bei der Er­zeu­gung der Test­da­ten mit­zu­wir­ken. Der Dienst ÜPF er­stellt nach An­hö­rung der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen ein Test­kon­zept.

3 Die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen stel­len dem Dienst ÜPF auf des­sen Er­su­chen hin kos­ten­los und dau­er­haft die not­wen­di­gen Test­schal­tun­gen so­wie die da­für er­for­der­li­chen Fern­mel­de­diens­te und ab­ge­lei­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te zur Ver­fü­gung. Sie er­mög­li­chen ihm die Durch­füh­rung von not­wen­di­gen Test­schal­tun­gen, die sie ihm nicht sel­ber zur Ver­fü­gung stel­len kön­nen.33

4 Die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den und der NDB kön­nen auf ei­ge­ne Kos­ten eben­falls Test­schal­tun­gen zu Zwe­cken der Qua­li­täts­si­che­rung und der Schu­lung vor­neh­men. Da­zu rei­chen sie beim Dienst ÜPF die ent­spre­chen­den An­ord­nun­gen ein und ent­rich­ten Ge­büh­ren.

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

3. Abschnitt: Sicherstellung der Auskunfts- und Überwachungsbereitschaft

Art. 31 Überprüfung der Auskunfts- und Überwachungsbereitschaft  

1 Der Nach­weis der Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft ge­mä­ss Ar­ti­kel 33 Ab­satz 1 BÜPF ist von den FDA und den AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts- (Art. 22) oder Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 52) zu er­brin­gen.

2 Der Nach­weis ist er­bracht, wenn:

a.
die ge­mä­ss den Vor­ga­ben des Diens­tes ÜPF durch­zu­füh­ren­den Tests er­folg­reich ab­ge­schlos­sen wor­den sind; und
b.
die An­bie­te­rin in ei­nem vom Dienst ÜPF er­ar­bei­te­ten Fra­ge­bo­gen be­stä­tigt, dass sie die Vor­ga­ben be­züg­lich der stan­dar­di­sier­ten Aus­künf­te und Über­wa­chun­gen, wel­che nicht mit­tels Tests nach­ge­wie­sen wer­den, er­füllt.

3 Der Dienst ÜPF stellt si­cher, dass die Über­prü­fung durch ihn zeit­nah ge­schieht und er kei­ne Ver­zö­ge­rung der Marktein­füh­rung ver­ur­sacht. Da­bei über­nimmt er fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Er kon­trol­liert die Re­sul­ta­te der Tests ge­mä­ss Ab­satz 2 Buch­sta­be a.
b.
Er wer­tet den Fra­ge­bo­gen ge­mä­ss Ab­satz 2 Buch­sta­be b aus.
c.
Er pro­to­kol­liert die Prü­fungs­vor­gän­ge.
d.
Er stellt den An­bie­te­rin­nen ei­ne Be­stä­ti­gung ge­mä­ss Ar­ti­kel 33 Ab­satz 6 BÜPF aus.
e.
Er be­wahrt die Pro­to­kol­le wäh­rend der Gül­tig­keit der Be­stä­ti­gung und bis zehn Jah­re nach de­ren Ab­lauf auf.

4 Der Dienst ÜPF hält in der Be­stä­ti­gung fest, dass die An­bie­te­rin den Nach­weis der Be­reit­schaft zu be­stimm­ten Ty­pen von Aus­künf­ten und Über­wa­chun­gen er­bracht hat.

Art. 32 Gültigkeitsdauer der Bestätigung  

1 Die Be­stä­ti­gung der Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft ist drei Jah­re gül­tig.

2 Nach Ab­lauf der Gül­tig­keits­dau­er kann der Dienst ÜPF die­se je­weils um wei­te­re drei Jah­re ver­län­gern, wenn die Mit­wir­kungs­pflich­ti­ge be­schei­nigt, dass seit der Er­tei­lung der Be­stä­ti­gung kei­ne Um­stel­lun­gen vor­ge­nom­men wur­den, wel­che die Da­ten­aus­lei­tung, die Aus­kunfts- oder die Über­wa­chungs­be­reit­schaft be­ein­flus­sen.

3 Ist die Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft bei ei­ner An­bie­te­rin nicht mehr ge­ge­ben, so mel­det sie dies un­ver­züg­lich dem Dienst ÜPF.

Art. 33 Abnahmeverfahren  

Das EJPD re­gelt den Ab­lauf des Ver­fah­rens für die Über­prü­fun­gen der Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft.

Art. 34 Ungültigerklärung der Bestätigung der Auskunfts- und Überwachungsbereitschaft  

Der Dienst ÜPF er­klärt ei­ne be­reits er­teil­te Be­stä­ti­gung der Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft für die be­tref­fen­den Aus­kunfts- oder Über­wa­chungs­ty­pen un­ver­züg­lich für un­gül­tig, wenn:

a.
die An­bie­te­rin mel­det, dass ih­re Aus­kunfts- oder Über­wa­chungs­be­reit­schaft nicht mehr ge­ge­ben ist;
b.
die An­bie­te­rin in meh­re­ren Fäl­len nicht in der La­ge ist, die Da­ten­aus­lei­tung, die Aus­kunfts- oder die Über­wa­chungs­be­reit­schaft si­cher­zu­stel­len;
c.
der Be­stä­ti­gung zu­grun­de­lie­gen­de An­ga­ben der An­bie­te­rin nicht der Wahr­heit ent­spre­chen.

4. Abschnitt: Auskunftstypen für Netzzugangsdienste

Art. 35 Auskunftstyp IR_4_NA: Auskünfte über Teilnehmende von Netzzugangsdiensten  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_4_­NA um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Teil­neh­men­de von Netz­zu­gangs­diens­ten:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.34
bei Mo­bil­funk­diens­ten:
1.
die An­ga­ben zur na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­son ge­mä­ss den Ar­ti­keln 20–20b,
2.
so­weit vor­han­den wei­te­re Adres­sen und Kon­takt­da­ten so­wie de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum, und
3.
bei na­tür­li­chen Per­so­nen das Ge­schlecht;
c.35
bei den üb­ri­gen Netz­zu­gangs­diens­ten:
1.
die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19,
2.
so­weit vor­han­den, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­son, wei­te­re Adres­sen und Kon­takt­da­ten so­wie de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum, und
3.
bei na­tür­li­chen Per­so­nen das Ge­schlecht;
d.
die fol­gen­den An­ga­ben über je­den von der oder dem Teil­neh­men­den bei der An­bie­te­rin be­zo­ge­nen Netz­zu­gangs­dienst:36
1.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, wel­cher die An­bie­te­rin be­zeich­net (z.B. FDA-Num­mer),
2.37
den ein­deu­ti­gen Haupt-Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z. B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, GPSI),
3.
den Zeit­raum des Dienst­be­zugs (Be­ginn, erst­ma­li­ge Ak­ti­vie­rung und ge­ge­be­nen­falls En­de),
4.
falls zu­tref­fend, wei­te­re An­ga­ben über zu­sätz­li­che Op­tio­nen oder Ein­schrän­kun­gen des Netz­zu­gangs­diens­tes,
5.
falls zu­tref­fend, die In­stal­la­ti­ons­adres­sen des orts­ge­bun­de­nen Netz­zu­gangs und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
6.
die Zu­stän­de des Diens­tes ge­mä­ss den in­ter­nen Be­zeich­nun­gen der An­bie­te­rin (z.B. ak­tiv, sus­pen­diert, ge­sperrt) und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
7.
falls zu­tref­fend, al­le die­sem Netz­zu­gangs­dienst zu­ge­teil­ten sta­ti­schen IP-Adres­sen, IP-Prä­fi­xe, IP-Adress­be­rei­che und Netz­mas­ken be­zie­hungs­wei­se Prä­fix­län­gen und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
8.
bei Kun­den­be­zie­hun­gen oh­ne Abon­ne­ments­ver­hält­nis, den Zeit­punkt und die Stel­le (Na­me und voll­stän­di­ge Adres­se) der Ab­ga­be des Zu­gangs­mit­tels so­wie den Na­men der ab­ge­ben­den Per­son,
9.38
falls zu­tref­fend, die zu­ge­hö­ri­gen IC­CID zum Zeit­punkt der Ab­ga­be,
10.39
falls zu­tref­fend, die zu­ge­hö­ri­gen IM­SI oder SU­PI,
11.40
den Typ der Kun­den­be­zie­hung (z. B. Pre­paid, Abon­ne­ment),
12.41
falls zu­tref­fend, die Lis­te oder den Be­reich der wei­te­ren im Zu­sam­men­hang mit die­sem Dienst re­gis­trier­ten oder zu­ge­hö­ri­gen Adres­sie­rungs­ele­men­te (z. B. MSISDN) und Iden­ti­fi­ka­to­ren (z. B. IC­CID) so­wie de­ren je­wei­li­ger Gül­tig­keits­zeit­raum,
13.42
die Be­zeich­nung des Diens­tes (z. B. Na­me des Abon­ne­ments oder des Ta­rifs).

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:43

a.
Na­me(n), Vor­na­me(n);
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Land und Post­leit­zahl oder Land und Ort;
d.
Stras­se und al­len­falls Haus­num­mer;
e.
Aus­weis­num­mer und op­tio­nal Art des Aus­wei­ses;
f.
Na­me und op­tio­nal Sitz der ju­ris­ti­schen Per­son;
g.44
UID oder LEI;
h.
Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
i.45
Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor oder Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor aus­ser den IP-Adres­sen (z. B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, GPSI);
j.46
IM­SI oder SU­PI;
k.47
IC­CID.

3 Bei den Kri­te­ri­en nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–d ist ein zwei­tes An­fra­ge­kri­te­ri­um hin­zu­zu­fü­gen. Bei Su­chen nach Zei­chen­ket­ten (Abs. 2 Bst. a, c, d und f) hat die An­bie­te­rin ei­ne buch­sta­ben­ge­treue Su­che ge­mä­ss den Vor­schrif­ten des EJPD durch­zu­füh­ren.48

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 36 Auskunftstyp IR_6_NA: Auskünfte über Netzzugangsdienste 49  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_6_­NA um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Netz­zu­gangs­diens­te:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z. B. Kun­den­num­mer);
b.
die fol­gen­den An­ga­ben über den an­ge­frag­ten und al­le wei­te­ren zu­ge­hö­ri­gen Netz­zu­gangs­diens­te:
1.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z. B. Be­nut­zer­na­me),
2.
falls zu­tref­fend, al­le zum je­wei­li­gen Dienst zu­ge­hö­ri­gen Iden­ti­fi­ka­to­ren (z. B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, GPSI) und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
3.
falls vor­han­den, den al­ter­na­ti­ven Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor, ins­be­son­de­re bei pro­fes­sio­nell be­trie­be­nem öf­fent­li­chem WLAN-Zu­gang einen Iden­ti­fi­ka­tor, der ei­ne An­fra­ge der Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 er­mög­licht,
4.
die ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards (z. B. IMEI, PEI, MAC-Adres­se) der im Zu­sam­men­hang mit dem je­wei­li­gen Dienst bei der An­bie­te­rin in den letz­ten 6 Mo­na­ten be­nutz­ten Ge­rä­te so­wie, falls ver­füg­bar, die je­wei­li­ge Be­zeich­nung der Ge­rä­te,
5.
falls zu­tref­fend, die IC­CID al­ler zum je­wei­li­gen Dienst zu­ge­hö­ri­gen SIM so­wie je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum, die PUK- und PUK2-Co­des, die IM­SI oder die SU­PI, die MSISDN oder die GPSI und die eUICC-ID,
6.
bei ei­nem Mul­ti-De­vi­ce-An­ge­bot: je­weils die In­for­ma­ti­on, ob es sich um das Haupt­ge­rät oder ein Ne­ben­ge­rät han­delt.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:

a.
den Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor aus­ser den IP-Adres­sen (z. B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, GPSI) oder einen Iden­ti­fi­ka­tor, der ei­ne An­fra­ge der Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 er­mög­licht;
b.
die IM­SI oder die SU­PI;
c.
den ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­tor ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards (z. B. IMEI, PEI, MAC-Adres­se);
d.
die In­stal­la­ti­ons­adres­se des orts­ge­bun­de­nen Netz­zu­gangs;
e.
die IC­CID.

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 37 Auskunftstyp IR_7_IP: Identifikation der Benutzerschaft bei eindeutig zugeteilten IP-Adressen  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_7_IP um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über die iden­ti­fi­zier­te Teil­neh­men­de oder den iden­ti­fi­zier­ten Teil­neh­men­den, falls die­ser oder die­sem zum mass­ge­bli­chen Zeit­punkt ei­ne IP-Adres­se ein­deu­tig zu­ge­teilt war:50

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me);
b.51
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z. B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, GPSI) des Netz­zu­gangs­diens­tes oder einen Iden­ti­fi­ka­tor, der ei­ne An­fra­ge der Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 er­mög­licht;
c.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, der die An­bie­te­rin des Netz­zu­gangs­diens­tes be­zeich­net (z.B. FDA-Num­mer).

2 Das Aus­kunfts­ge­such ent­hält die fol­gen­den An­ga­ben:

a.
die IP-Adres­se;
b.
den Zeit­punkt nach Da­tum und Uhr­zeit.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 38 Auskunftstyp IR_8_IP (NAT): Identifikation der Benutzerschaft bei nicht eindeutig zugeteilten IP-Adressen (NAT)  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_8_IP (NAT) um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on, falls die IP-Adres­se nicht ein­deu­tig zu­ge­teilt war (NAT):52

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me);
b.53
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z. B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, GPSI) des Netz­zu­gangs­diens­tes oder einen Iden­ti­fi­ka­tor, der ei­ne An­fra­ge der Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 er­mög­licht.

2 Das Aus­kunfts­ge­such ent­hält die be­kann­ten An­ga­ben über den an­ge­frag­ten NAT-Über­set­zungs­kon­text:54

a.
die öf­fent­li­che Quell-IP-Adres­se;
b.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, die öf­fent­li­che Quell-Port­num­mer;
c.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, die öf­fent­li­che Ziel-IP-Adres­se;
d.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, die Ziel-Port­num­mer;
e.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, den Typ des Trans­port­pro­to­kolls;
f.55
den mass­ge­bli­chen Zeit­punkt, nach Da­tum und Uhr­zeit, zu Be­ginn, in­ner­halb oder am En­de des NAT-Über­set­zungs­kon­tex­tes.

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 39 Auskunftstyp IR_9_NAT: Auskünfte über NAT‑Übersetzungskontexte 56  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_9_NAT um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über einen be­stimm­ten NAT-Über­set­zungs­kon­text zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on im Zu­sam­men­hang mit ei­nem NAT-Ver­fah­ren auf An­bie­ter­e­be­ne:

a.
die Quell-IP-Adres­se vor oder nach der NAT-Über­set­zung;
b.
die Quell-Port­num­mer vor oder nach der NAT-Über­set­zung.

2 Das Aus­kunfts­ge­such ent­hält die be­kann­ten An­ga­ben über den an­ge­frag­ten NAT-Über­set­zungs­kon­text:

a.
die Quell-IP-Adres­se nach oder vor der NAT-Über­set­zung;
b.
die Quell-Port­num­mer nach oder vor der NAT-Über­set­zung;
c.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, die öf­fent­li­che Ziel-IP-Adres­se;
d.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, die Ziel-Port­num­mer;
e.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, den Typ des Trans­port­pro­to­kolls;
f.
den mass­ge­bli­chen Zeit­punkt, nach Da­tum und Uhr­zeit, zu Be­ginn, in­ner­halb oder am En­de des NAT-Über­set­zungs­kon­tex­tes.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

5. Abschnitt: Auskunftstypen für Anwendungen

Art. 40 Auskunftstyp IR_10_TEL: Auskünfte über Teilnehmende von Telefonie- und Multimediadiensten  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_10_TEL um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Teil­neh­men­de von Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.57
bei Mo­bil­funk­diens­ten:
1.
die An­ga­ben zur na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­son ge­mä­ss den Ar­ti­keln 20, 20a und 20b,
2.
so­weit vor­han­den, wei­te­re Adres­sen und Kon­takt­da­ten so­wie de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum, und
3.
bei na­tür­li­chen Per­so­nen das Ge­schlecht;
c.58
bei den üb­ri­gen Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten:
1.
die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19,
2.
so­weit vor­han­den, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­son, wei­te­re Adres­sen und Kon­takt­da­ten so­wie de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum, und
3.
bei na­tür­li­chen Per­so­nen das Ge­schlecht;
d.
die fol­gen­den An­ga­ben über je­den von der oder dem Teil­neh­men­den bei der An­bie­te­rin be­zo­ge­nen Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­enst:59
1.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, wel­cher die An­bie­te­rin be­zeich­net (z.B. FDA-Num­mer),
2.60
den ein­deu­ti­gen Haupt-Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z. B. Te­le­fon­num­mer, SIP URI),
3.
den Zeit­raum des Dienst­be­zugs (Be­ginn, erst­ma­li­ge Ak­ti­vie­rung und ge­ge­be­nen­falls En­de),
4.
den Typ des Diens­tes (z.B. pri­va­te Fern­mel­de­an­la­ge, öf­fent­li­che Sprech­stel­le, orts­ge­bun­de­ner oder orts­un­ab­hän­gi­ger Dienst),
5.
falls zu­tref­fend, die In­stal­la­ti­ons­adres­sen des orts­ge­bun­de­nen Netz­zu­gangs zum Dienst und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
6.61
die Zu­stän­de des Diens­tes ge­mä­ss den in­ter­nen Be­zeich­nun­gen der An­bie­te­rin (z. B. ak­tiv, sus­pen­diert, ge­sperrt) und de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
7.62
falls zu­tref­fend, die Lis­te oder den Be­reich der wei­te­ren im Zu­sam­men­hang mit die­sem Dienst re­gis­trier­ten oder zu­ge­hö­ri­gen Adres­sie­rungs­ele­men­te (z. B. Te­le­fon­num­mern, IM­PU) und Iden­ti­fi­ka­to­ren (z. B. IC­CID) so­wie de­ren je­wei­li­ger Gül­tig­keits­zeit­raum,
8.
bei Kun­den­be­zie­hun­gen oh­ne Abon­ne­ments­ver­hält­nis, den Zeit­punkt und die Stel­le (Na­me und voll­stän­di­ge Adres­se) der Ab­ga­be des Zu­gangs­mit­tels so­wie den Na­men der ab­ge­ben­den Per­son,
9.
falls zu­tref­fend, die An­ga­ben zur vor­be­stimm­ten frei­en Wahl der Dienstan­bie­te­rin für Ver­bin­dun­gen,
10.63
falls zu­tref­fend, die zu­ge­hö­ri­gen IM­SI oder SU­PI,
11.64
falls zu­tref­fend, die zu­ge­hö­ri­gen IC­CID zum Zeit­punkt der Ab­ga­be,
12.65
den Typ der Kun­den­be­zie­hung (z. B. Pre­paid, Abon­ne­ment),
13.66
die Be­zeich­nung des Diens­tes (z. B. Na­me des Abon­ne­ments oder des Ta­rifs).

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:67

a.
Na­me(n), Vor­na­me(n);
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Land und Post­leit­zahl oder Land und Ort;
d.
Stras­se und al­len­falls Haus­num­mer;
e.
Aus­weis­num­mer und op­tio­nal Art des Aus­wei­ses;
f.
Na­me und op­tio­nal Sitz der ju­ris­ti­schen Per­son;
g.68
UID oder LEI;
h.
Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
i.
Adres­sie­rungs­ele­men­te oder Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. Te­le­fon­num­mer, SIP URI, TEL URI, IM­PU);
j.69
IM­SI oder SU­PI;
k.70
IC­CID.

3 Bei den Kri­te­ri­en ge­mä­ss Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–d ist ein zwei­tes An­fra­ge­kri­te­ri­um hin­zu­zu­fü­gen. Bei Su­chen nach Zei­chen­ket­ten (Abs. 2 Bst. a, c, d und f) hat die An­bie­te­rin ei­ne buch­sta­ben­ge­treue Su­che ge­mä­ss den Vor­schrif­ten des EJPD durch­zu­füh­ren.71

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

66 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 41 Auskunftstyp IR_12_TEL: Auskünfte über Telefonie- und Multimediadienste 72  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_12_TEL um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z. B. Kun­den­num­mer);
b.
die fol­gen­den An­ga­ben über den an­ge­frag­ten und al­le wei­te­ren zu­ge­hö­ri­gen Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te:
1.
falls zu­tref­fend, al­le zum je­wei­li­gen Dienst zu­ge­hö­ri­gen öf­fent­li­chen Adres­sie­rungs­ele­men­te (z. B. MSISDN, SIP URI, TEL URI) und pri­va­ten Adres­sie­rungs­ele­men­te (z. B. IM­PI) so­wie je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
2.
die ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards (z. B. IMEI, PEI) der im Zu­sam­men­hang mit dem je­wei­li­gen Dienst bei der An­bie­te­rin in den letz­ten 6 Mo­na­ten be­nutz­ten Ge­rä­te so­wie, falls ver­füg­bar, die je­wei­li­ge Be­zeich­nung der Ge­rä­te,
3.
falls zu­tref­fend, die IC­CID al­ler zum je­wei­li­gen Dienst zu­ge­hö­ri­gen SIM so­wie je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum, die PUK- und PUK2-Co­des, die IM­SI oder die SU­PI, die MSISDN oder die GPSI und die eUICC-ID,
4.
bei ei­nem Mul­ti-De­vi­ce-An­ge­bot: je­weils die In­for­ma­ti­on, ob es sich um das Haupt­ge­rät oder ein Ne­ben­ge­rät han­delt.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:

a.
das öf­fent­li­che Adres­sie­rungs­ele­ment (z. B. SIP URI, MSISDN, GPSI);
b.
die IM­SI oder die SU­PI;
c.
den ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­tor ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards (z. B. IMEI, PEI, MAC-Adres­se);
d.
die In­stal­la­ti­ons­adres­se des orts­ge­bun­de­nen Netz­zu­gangs;
e.
das pri­va­te Adres­sie­rungs­ele­ment (z. B. IM­PI);
f.
die IC­CID.

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 42 Auskunftstyp IR_13_EMAIL: Auskünfte über Teilnehmende von E‑Mail-Diensten  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_13_E­MAIL um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Teil­neh­men­de von E-Mail-Diens­ten:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.
die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 und, falls be­kannt, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen be­zie­hungs­wei­se ju­ris­ti­schen Per­son, wei­te­re Kon­takt­da­ten so­wie das Ge­schlecht der na­tür­li­chen Per­son;
c.
die fol­gen­den An­ga­ben über je­den von der oder dem Teil­neh­men­den bei der An­bie­te­rin be­zo­ge­nen E-Mail-Dienst:73
1.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, wel­cher die An­bie­te­rin des Diens­tes be­zeich­net,
2.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. E-Mail-Adres­se, Be­nut­zer­na­me),
3.
den Zeit­raum des Dienst­be­zugs (Be­ginn, erst­ma­li­ge Ak­ti­vie­rung und ge­ge­be­nen­falls En­de),
4.
falls zu­tref­fend, die Lis­te al­ler wei­te­ren Adres­sie­rungs­ele­men­te (z.B. Ali­as-Adres­sen), die zu die­sem Dienst ge­hö­ren,
5.
falls zu­tref­fend, die Lis­te al­ler Adres­sen, an wel­che die an die an­ge­frag­te Adres­se adres­sier­ten Nach­rich­ten wei­ter­ge­lei­tet wer­den (z.B. Mai­ling­lis­te),
6.74
die Be­zeich­nung des Diens­tes;
d.75
falls zu­tref­fend, die im Zu­sam­men­hang mit die­sem Dienst bei der An­bie­te­rin er­fass­ten wei­te­ren Adres­sie­rungs­ele­men­te oder Iden­ti­fi­ka­to­ren (z. B. E-Mail-Adres­se, MSISDN, GPSI, zur Wie­der­her­stel­lung ei­nes ver­lo­re­nen Zu­gangs zum E-Mail-Kon­to hin­ter­leg­tes Adres­sie­rungs­ele­ment).

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:76

a.
Na­me(n), Vor­na­me(n);
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Land und Post­leit­zahl oder Land und Ort;
d.
Stras­se und al­len­falls Haus­num­mer;
e.
Aus­weis­num­mer und op­tio­nal Art des Aus­wei­ses;
f.
Na­me und op­tio­nal Sitz der ju­ris­ti­schen Per­son;
g.77
UID oder LEI;
h.
Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
i.
Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. E-Mail-Adres­se, Be­nut­zer­na­me);
j.78
mit dem an­ge­frag­ten Dienst ver­bun­de­ne Iden­ti­fi­ka­to­ren, zum Bei­spiel ein Wie­der­her­stel­lungs-Adres­sie­rungs­ele­ment.

3 Bei den Kri­te­ri­en ge­mä­ss Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–d ist ein zwei­tes An­fra­ge­kri­te­ri­um hin­zu­zu­fü­gen. Bei Su­chen nach Zei­chen­ket­ten (Abs. 2 Bst. a, c, d und f) hat die An­bie­te­rin ei­ne buch­sta­ben­ge­treue Su­che ge­mä­ss den Vor­schrif­ten des EJPD durch­zu­füh­ren.79

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

76 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

77 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

78 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

79 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 43 Auskunftstyp IR_15_COM: Auskünfte über Teilnehmende von anderen Fernmelde- oder abgeleiteten Kommunikationsdiensten  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_15_­COM um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Teil­neh­men­de von an­de­ren Fern­mel­de- oder ab­ge­lei­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­ten (z. B. Mit­tei­lungs­diens­te, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te in so­zia­len Net­zen):80

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.
die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 und, falls be­kannt, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen be­zie­hungs­wei­se ju­ris­ti­schen Per­son, wei­te­re Kon­takt­da­ten so­wie das Ge­schlecht der na­tür­li­chen Per­son;
c.
die fol­gen­den An­ga­ben über je­den von der oder dem Teil­neh­men­den bei der An­bie­te­rin be­zo­ge­nen an­de­ren Fern­mel­de­dienst oder ab­ge­lei­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­dienst:81
1.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, wel­cher die An­bie­te­rin be­zeich­net,
2.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me),
3.
den Zeit­raum des Dienst­be­zugs (Be­ginn, erst­ma­li­ge Ak­ti­vie­rung und ge­ge­be­nen­falls En­de),
4.
die Zu­stän­de des Diens­tes ge­mä­ss den in­ter­nen Be­zeich­nun­gen der An­bie­te­rin (z.B. ak­tiv, sus­pen­diert, ge­sperrt) und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
5.
die Lis­te der wei­te­ren im Zu­sam­men­hang mit die­sem Dienst re­gis­trier­ten Adres­sie­rungs­ele­men­te oder Iden­ti­fi­ka­to­ren,
6.82
die Be­zeich­nung des Diens­tes.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:83

a.
Na­me(n), Vor­na­me(n);
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Land und Post­leit­zahl oder Land und Ort;
d.
Stras­se und al­len­falls Haus­num­mer;
e.
Aus­weis­num­mer und op­tio­nal Art des Aus­wei­ses;
f.
Na­me und op­tio­nal Sitz der ju­ris­ti­schen Per­son;
g.84
UID oder LEI
h.
Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
i.85
Adres­sie­rungs­ele­ment oder Iden­ti­fi­ka­tor des Diens­tes (z. B. Nut­zer­adres­se, Pseud­onym, ein­deu­ti­ger ap­pli­ka­ti­onss­pe­zi­fi­scher Iden­ti­fi­ka­tor);
j.86
mit dem an­ge­frag­ten Dienst ver­bun­de­nen Iden­ti­fi­ka­tor, zum Bei­spiel ein Wie­der­her­stel­lungs-Adres­sie­rungs­ele­ment.

3 Bei den Kri­te­ri­en ge­mä­ss Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–d ist ein zwei­tes An­fra­ge­kri­te­ri­um hin­zu­zu­fü­gen. Bei Su­chen nach Zei­chen­ket­ten (Abs. 2 Bst. a, c, d und f) hat die An­bie­te­rin ei­ne buch­sta­ben­ge­treue Su­che ge­mä­ss den Vor­schrif­ten des EJPD durch­zu­füh­ren.87

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

82 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

83 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

84 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

87 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

6. Abschnitt: Weitere Auskunftstypen

Art. 44 Auskunftstyp IR_17_PAY: Auskünfte über die Zahlungsweise der Teilnehmenden von Fernmelde- und abgeleiteten Kommunikationsdiensten  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_17_PAY um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über die Zah­lungs­wei­se der Teil­neh­men­den von Fern­mel­de- und ab­ge­lei­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­ten:

a.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, wel­cher die An­bie­te­rin be­zeich­net;
b.
den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
c.88
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, den die An­bie­te­rin der oder dem Teil­neh­men­den für die Ab­rech­nung be­zie­hungs­wei­se Rech­nungs­stel­lung zu­ge­teilt hat;
d.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Te­le­fon­num­mer, SIP URI, Be­nut­zer­na­me);
e.
die Zah­lungs­me­tho­de (De­bit, Über­wei­sung oder Pre­paid);
f.89
die bei der An­bie­te­rin hin­ter­leg­ten Kon­to­in­for­ma­tio­nen der oder des Teil­neh­men­den, be­ste­hend aus dem Na­men der Bank und der Kon­to­in­ha­be­rin oder des Kon­to­in­ha­bers und der IBAN (oder dem BIC und der Kon­to­num­mer) oder der na­tio­na­len Ban­knum­mer und der Kon­to­num­mer;
g.
die Rech­nungs­adres­sen (Haus­num­mer, Stras­se, Post­fach, Post­leit­zahl, Ort, Land) und de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum (Be­ginn und ge­ge­be­nen­falls En­de).

2 Die An­ga­ben ge­mä­ss Ab­satz 1 sind zu lie­fern, so­weit die An­bie­te­rin über sie ver­fügt.

3 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:

a.
den Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.
den Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Te­le­fon­num­mer, SIP URI, Be­nut­zer­na­me);
c.90
den Iden­ti­fi­ka­tor, den die An­bie­te­rin der oder dem Teil­neh­men­den für die Ab­rech­nung be­zie­hungs­wei­se Rech­nungs­stel­lung zu­ge­teilt hat;
d.91
die Kon­to­in­for­ma­tio­nen der oder des Teil­neh­men­den: IBAN (oder BIC und Kon­to­num­mer) oder na­tio­na­le Ban­knum­mer und Kon­to­num­mer;
e.
die Rech­nungs­adres­se (Haus­num­mer, Stras­se, Post­fach, Post­leit­zahl, Ort, Land);
f.92
den Co­de zum Auf­la­den des Gut­ha­bens oder zur Be­zah­lung der Dienst­leis­tung.

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

90 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

92 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 45 Auskunftstyp IR_18_ID: Identitätsnachweis 93  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_18_ID um­fasst die Lie­fe­rung der elek­tro­ni­schen Ko­pie des er­fass­ten Do­ku­ments ge­mä­ss Ar­ti­kel 20a Ab­satz 4 der oder des Teil­neh­men­den.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­punkt und auf wel­chen Teil­neh­mer- oder Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor, auf wel­che IC­CID, IM­SI, SU­PI oder ge­ge­be­nen­falls auf wel­chen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­tor sich die An­fra­ge be­zieht.

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 46 Auskunftstyp IR_19_BILL: Rechnungskopie  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_19_­BILL um­fasst die Lie­fe­rung von elek­tro­ni­schen Ko­pi­en al­ler vor­han­de­nen Rech­nungs­un­ter­la­gen der oder des Teil­neh­men­den, oh­ne Rand­da­ten für Fern­mel­de­diens­te und ab­ge­lei­te­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te.94

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum und auf wel­chen ein­deu­ti­gen Teil­neh­mer- oder Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor be­zie­hungs­wei­se ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor für die Ab­rech­nung oder Rech­nungs­stel­lung sich die An­fra­ge be­zieht.

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 47 Auskunftstyp IR_20_CONTRACT: Vertragskopie 95  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_20_­CON­TRACT um­fasst die Lie­fe­rung von elek­tro­ni­schen Ko­pi­en al­ler vor­han­de­nen Ver­trags­un­ter­la­gen der oder des Teil­neh­men­den für Fern­mel­de­diens­te und ab­ge­lei­te­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­punkt und auf wel­chen Teil­neh­mer- oder Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor, auf wel­che IC­CID, IM­SI, SU­PI oder ge­ge­be­nen­falls auf wel­chen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­tor sich die An­fra­ge be­zieht.

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 48 Auskunftstyp IR_21_TECH: Technische Daten 96  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_21_TECH um­fasst die Lie­fe­rung von tech­ni­schen Da­ten von Fern­mel­de­sys­te­men und Net­z­ele­men­ten am an­ge­frag­ten Stand­ort, ins­be­son­de­re der Stand­ort­an­ga­ben von Mo­bil­funk­zel­len und pro­fes­sio­nell be­trie­be­nen öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gän­gen.

2 Die Stand­ort­an­ga­ben be­ste­hen aus:

a.
den Iden­ti­fi­ka­to­ren der Net­z­ele­men­te (z. B. Zell- oder Ge­biet­si­den­ti­fi­ka­tor) oder ei­ner an­de­ren ge­eig­ne­ten Be­zeich­nung (z. B. Hots­pot­na­me) so­wie den geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten oder an­de­ren An­ga­ben zum Stand­ort ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards;
b.
der ver­füg­ba­ren Po­st­adres­se des Stand­orts;
c.
ge­ge­be­nen­falls, den Haupt­strahl­rich­tun­gen der Zel­len;
d.
an­de­ren vor­han­de­nen Stand­ort­merk­ma­len; und
e.
ge­ge­be­nen­falls den ver­knüpf­ten Zeit­stem­peln.

3 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:

a.
die geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten des an­ge­frag­ten Stand­orts des Net­z­ele­ments;
b.
den Iden­ti­fi­ka­tor ei­nes Net­z­ele­ments am an­ge­frag­ten Stand­ort (z. B. Zell- oder Ge­biet­si­den­ti­fi­ka­tor) oder ei­ne an­de­re ge­eig­ne­te Be­zeich­nung (z. B. Hots­pot­na­me).

96 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 48a Auskunftstyp IR_51_ASSOC_PERM: Auskünfte über längerfristig zugeordnete Identifikatoren 97  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_51_AS­SOC_­PERM um­fasst die Lie­fe­rung al­ler Iden­ti­fi­ka­to­ren (IM­PU und IM­PI), die dem an­ge­frag­ten Iden­ti­fi­ka­tor (IM­PU oder IM­PI) zum mass­ge­bli­chen Zeit­punkt für die Er­brin­gung ei­nes be­stimm­ten Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­tes zu­ge­ord­net sind oder wa­ren, und den Gül­tig­keits­zeit­raum die­ser Zu­ord­nung.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert den mass­ge­bli­chen Zeit­punkt, den an­ge­frag­ten Iden­ti­fi­ka­tor und des­sen Typ (IM­PU oder IM­PI).

97 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 48b Auskunftstyp IR_52_ASSOC_TEMP: sofortige Auskünfte über kurzzeitig zugeordnete Identifikatoren 98  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_52_AS­SOC_TEMP um­fasst die Lie­fe­rung der per­ma­nen­ten Iden­ti­fi­ka­to­ren (z. B. SU­PI), die den an­ge­frag­ten tem­po­rä­ren Iden­ti­fi­ka­to­ren (z. B. SU­CI, 5G-GU­TI) zum Zeit­punkt der An­fra­ge für die Er­brin­gung ei­nes be­stimm­ten Fern­mel­de­diens­tes zu­ge­ord­net sind.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert die an­ge­frag­ten tem­po­rä­ren Iden­ti­fi­ka­to­ren und das zu­ge­hö­ri­ge Mo­bil­funk­ge­biet.

98 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 48c Auskunftstyp IR_53_TEL_ADJ_NET: Bestimmung der benachbarten Netze bei Telefonie- und Multimediadiensten  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_53_TEL_­A­D­J_­NET um­fasst, so­weit zu­tref­fend, die Be­stim­mung und die Lie­fe­rung der Be­zeich­nung der un­mit­tel­bar be­nach­bar­ten Net­ze ei­ner Kom­mu­ni­ka­ti­on oder ei­nes Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­suchs bei Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten (z. B. In­ter-Ope­ra­tor-Iden­ti­fier, IP-Adres­se).

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­che Kom­mu­ni­ka­ti­on oder wel­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­such sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält die fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:

a.
den Zeit­punkt der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­suchs;
b.
die Adres­sie­rungs­ele­men­te, an wel­che die Kom­mu­ni­ka­ti­on oder der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­such adres­siert war; und
c.
so­weit vor­han­den, die Adres­sie­rungs­ele­men­te der Her­kunft der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­suchs.

99 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

7. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen für die Überwachung des Fernmeldeverkehrs

Art. 49 Anordnung zur Überwachung des Fernmeldeverkehrs  

1 Die beim Dienst ÜPF ein­ge­reich­te Über­wa­chungs­an­ord­nung ent­hält fol­gen­de An­ga­ben:

a.
die Kon­takt­da­ten der an­ord­nen­den Be­hör­de;
b.
die Kon­takt­da­ten der be­rech­tig­ten Per­so­nen, die als Emp­fän­ge­rin­nen der Über­wa­chungs­da­ten vor­ge­se­hen sind;
c.
falls be­kannt Na­me, Vor­na­me, Ge­burts­da­tum, Adres­se und Be­ruf der zu über­wa­chen­den Per­son;
d.
die Re­fe­renz­num­mern und Fall­na­men der Über­wa­chun­gen;
e.
den Grund der Über­wa­chung, ins­be­son­de­re den Straf­tat­be­stand, der mit der Über­wa­chung auf­ge­klärt wer­den soll;
f.
die Na­men der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen;
g.
die an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chungs­ty­pen be­zie­hungs­wei­se die Art der be­son­de­ren Über­wa­chung;
h.
die zu über­wa­chen­den Iden­ti­fi­ka­to­ren (Tar­get-ID);
i.
wenn nö­tig den An­trag auf Rah­men­be­wil­li­gung für die Über­wa­chung von meh­re­ren An­schlüs­sen oh­ne Ge­neh­mi­gung im Ein­zel­fall (Art. 272 Abs. 2 und 3 StPO be­zie­hungs­wei­se Art. 70c Abs. 2 und 3 MStP);
j.
den Be­ginn und die Dau­er der Über­wa­chung;
k.
im Fall von Per­so­nen, die ei­nem Be­rufs­ge­heim­nis ge­mä­ss Ar­ti­kel 271 StPO be­zie­hungs­wei­se Ar­ti­kel 70b MStP un­ter­ste­hen: einen Ver­merk über die­se Be­son­der­heit;
l.
al­len­falls, die Vor­keh­ren zum Schutz von be­rufs­ge­heim­nis­tra­gen­den Per­so­nen und wei­te­re Schutz­mass­nah­men, die die Be­hör­den und der Dienst ÜPF um­zu­set­zen ha­ben.

2 Wenn die Durch­füh­rung der Über­wa­chung es er­for­dert, kann das EJPD vor­se­hen, dass die dem Dienst ÜPF ein­ge­reich­te Über­wa­chungs­an­ord­nung wei­te­re tech­ni­sche An­ga­ben ent­hal­ten muss.

Art. 50 Überwachungspflichten  

1 Je­de FDA, mit Aus­nah­me der­je­ni­gen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 51), und je­de AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 52) muss in der La­ge sein, die Über­wa­chun­gen ge­mä­ss den 8.–12. Ab­schnit­ten die­ses Ka­pi­tels (Art. 54–69), wel­che die von ihr an­ge­bo­te­nen Diens­te be­tref­fen, aus­zu­füh­ren oder durch Drit­te aus­füh­ren zu las­sen. Die AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten sind von den Über­wa­chungs­ty­pen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 56a, 56b, 67 Buch­sta­ben b und c so­wie 68 Ab­satz 1 Buch­sta­ben b und c be­freit.100

2 Die An­bie­te­rin stellt die Be­reit­schaft zur Über­wa­chung des Fern­mel­de­ver­kehrs von der kom­mer­zi­el­len Auf­nah­me des Kun­den­be­trie­bes ei­nes Diens­tes an si­cher.

3 Sie stellt si­cher, dass sie die Über­wa­chungs­auf­trä­ge auch aus­ser­halb der Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 10 ent­ge­gen­neh­men und ge­mä­ss den Vor­ga­ben des EJPD aus­füh­ren oder durch Drit­te aus­füh­ren las­sen kann.

4 Sie ge­währ­leis­tet, dass in­ner­halb des durch den Über­wa­chungs­auf­trag be­stimm­ten Zeit­rau­mes die Über­wa­chung des ge­sam­ten, über die von ihr kon­trol­lier­ten In­fra­struk­tu­ren ge­führ­ten Fern­mel­de­ver­kehrs aus­ge­führt wird, wenn er über die über­wach­ten Diens­te ab­ge­wi­ckelt wird und dem Tar­get-ID101 zu­ge­ord­net wer­den kann.

5 Sie un­ter­stützt den Dienst ÜPF auf des­sen Auf­for­de­rung hin, um si­cher­zu­stel­len, dass die über­mit­tel­ten Über­wa­chungs­da­ten tat­säch­lich mit dem im Über­wa­chungs­auf­trag be­zeich­ne­ten Fern­mel­de­ver­kehr über­ein­stim­men.102

6 Sind wei­te­re Iden­ti­fi­ka­to­ren mit der Tar­get-ID as­so­zi­iert (z. B. IM­PI mit IM­PU, E‑Mail-Adres­se mit Ali­as-Adres­sen, Ex­tra-SIM, Mul­ti-De­vi­ce), so stellt die An­bie­te­rin si­cher, dass auch die­se im Rah­men des Über­wa­chungs­typs über­wacht wer­den.103

7 Bei der Echt­zeit­über­wa­chung von Mo­bil­funk­diens­ten sind auch re­le­van­te Net­z­ele­men­te wie HLR, HSS und UDM zu über­wa­chen, ins­be­son­de­re um In­for­ma­tio­nen über das diens­ter­brin­gen­de Netz, über die Än­de­rung der zu­ge­ord­ne­ten Dienst- und Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren, über stand­ort­be­zo­ge­ne Er­eig­nis­se, über den Wech­sel des diens­ter­brin­gen­den Net­z­ele­ments so­wie über Iden­ti­fi­zie­rungs- und Au­then­ti­fi­zie­rungser­eig­nis­se der Tar­get-ID zu er­fas­sen und in den IRI stan­dar­di­siert zu über­mit­teln.104

8 Bei der Echt­zeit­über­wa­chung im IMS ist die netz­werk­sei­ti­ge Be­stim­mung der Stand­ort­an­ga­ben der Tar­get-ID ge­ge­be­nen­falls aus­zu­lö­sen.105

9 Wenn bei ei­ner be­reits ak­ti­ven Echt­zeit­über­wa­chung oder pe­ri­odi­schen Po­si­ti­ons­be­stim­mung ein neu­es End­ge­rät (Mul­ti-De­vi­ce) oder ei­ne neue SIM (Ex­tra-SIM) zu ei­nem Dienst hin­zu­kommt, ist die­ses oder die­se eben­falls zu über­wa­chen. Es wird da­für kei­ne zu­sätz­li­che Ge­bühr fäl­lig und kei­ne zu­sätz­li­che Ent­schä­di­gung aus­ge­rich­tet. Bei Be­darf kann die An­bie­te­rin da­für ei­ne zu­sätz­li­che ad­mi­nis­tra­ti­ve Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer der Über­wa­chung an­for­dern.106

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

101 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I Abs. 2 der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685). Die­se Änd. ist in der in den AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen be­rück­sich­tigt.

102 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

103 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

104 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

105 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

106 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 51 FDA mit reduzierten Überwachungspflichten  

1 Auf Ge­such ei­ner FDA er­klärt der Dienst ÜPF die­se als FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 26 Abs. 6 BÜPF), wenn sie:

a.
ih­re Fern­mel­de­diens­te nur im Be­reich Bil­dung und For­schung an­bie­tet; oder
b.
bei­de der nach­ste­hen­den Grös­sen nicht er­reicht:
1.
Über­wa­chungs­auf­trä­ge zu 10 ver­schie­de­nen Zie­len der Über­wa­chung in den letz­ten 12 Mo­na­ten (Stich­tag: 30. Ju­ni),
2.
Jah­res­um­satz in der Schweiz mit Fern­mel­de­diens­ten und ab­ge­lei­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­ten von 100 Mil­lio­nen Fran­ken in zwei auf­ein­an­der fol­gen­den Ge­schäfts­jah­ren.

2 Für die Be­rech­nung der Grös­sen ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be b gilt Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2.

3 Die FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten sind ver­pflich­tet, dem Dienst ÜPF schrift­lich Mel­dung zu er­stat­ten und ent­spre­chen­de Be­le­ge ein­zu­rei­chen, wenn sie:

a.
ih­re Diens­te nicht mehr aus­sch­liess­lich im Be­reich Bil­dung und For­schung an­bie­ten; oder
b.
die Grös­se ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be b Zif­fer 2 zum zwei­ten auf­ein­an­der­fol­gen­den Ge­schäfts­jahr er­reicht ha­ben; die Mit­tei­lung er­folgt in­nert drei Mo­na­ten nach Ab­schluss des Ge­schäfts­jah­res.

4 Der Dienst ÜPF kann die durch den Voll­zug der Ge­setz­ge­bung be­tref­fend die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs oder die von an­de­ren Be­hör­den durch den Voll­zug des Bun­des­rechts er­lang­ten Da­ten her­an­zie­hen.

5 Ei­ne FDA hat die Spei­che­rung der für die Über­wa­chung er­for­der­li­chen Da­ten in­nert 2 Mo­na­ten und die Über­wa­chungs­be­reit­schaft in­nert 12 Mo­na­ten si­cher­zu­stel­len, so­bald der Dienst ÜPF ent­schei­det, dass sie nicht mehr als FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten gilt.

Art. 52 AAKD mit weitergehenden Überwachungspflichten  

1 Der Dienst ÜPF er­klärt mit Ver­fü­gung ei­ne AAKD als ei­ne mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 27 Abs. 3 BÜPF), wenn sie ei­ne der nach­ste­hen­den Grös­sen er­reicht hat:

a.
Über­wa­chungs­auf­trä­ge zu 10 ver­schie­de­nen Zie­len der Über­wa­chung in den letz­ten 12 Mo­na­ten (Stich­tag: 30. Ju­ni);
b.
Jah­res­um­satz in der Schweiz von 100 Mil­lio­nen Fran­ken in zwei auf­ein­an­der fol­gen­den Ge­schäfts­jah­ren, wo­bei ein gros­ser Teil ih­rer Ge­schäftstä­tig­keit im An­bie­ten ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te be­steht, und 5000 Teil­neh­men­de, wel­che die Diens­te der An­bie­te­rin in An­spruch neh­men.

2 Ar­ti­kel 22 Ab­sät­ze 2–5 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

Art. 53 Zugang zu den Anlagen 107  

1 Die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen, die dem Dienst ÜPF oder des­sen Be­auf­trag­ten Zu­gang zu ih­ren An­la­gen ge­wäh­ren müs­sen, er­mög­li­chen ihm oder ih­nen den Zu­gang zu Ge­bäu­den, Ge­rä­ten, Lei­tun­gen, Sys­te­men, Net­zen und Diens­ten, so­weit dies für die Über­wa­chung oder für Test­schal­tun­gen (Art. 30) not­wen­dig ist.

2 Sie stel­len be­ste­hen­de Netz­zu­gän­ge zu öf­fent­li­chen Fern­mel­de­net­zen kos­ten­los zur Ver­fü­gung. Im Ein­ver­neh­men mit dem Dienst ÜPF oder dem von ihm be­auf­trag­ten Drit­ten er­stel­len sie, so­weit dies für die Über­wa­chung not­wen­dig ist, neue Netz­zu­gän­ge auf Kos­ten des Diens­tes ÜPF.

107 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

8. Abschnitt: Typen der Echtzeitüberwachung von Netzzugangsdiensten

Art. 54 Überwachungstyp RT_22_NA_IRI: Echtzeitüberwachung von Randdaten bei Netzzugangsdiensten 108  

1 Der Über­wa­chungs­typ RT_22_NA_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes Netz­zu­gangs­diens­tes im Mo­bil­funk­be­reich.

2 Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Netz­zu­gangs­dienst ge­sen­det oder emp­fan­gen wird, in Echt­zeit zu über­mit­teln:

a.
wenn der Netz­zu­gang her­ge­stellt oder ge­trennt wird: das Da­tum, die Uhr­zeit, die Art des Er­eig­nis­ses und die Tech­no­lo­gie so­wie ge­ge­be­nen­falls der Grund der Tren­nung;
b.
die Art des mo­men­ta­nen Netz­zu­gangs;
c.
die ver­wen­de­ten AAA-In­for­ma­tio­nen des über­wach­ten Netz­zu­gangs­diens­tes, ins­be­son­de­re die Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­to­ren und die zu­ge­hö­ri­gen IM­SI oder SU­PI;
d.
die dem über­wach­ten Netz­zu­gangs­dienst und den zu­ge­hö­ri­gen End­ge­rä­ten zu­ge­teil­ten IP-Adres­sen so­wie das Da­tum und die Uhr­zeit der je­wei­li­gen Zu­tei­lung;
e.
die ver­füg­ba­ren Adres­sie­rungs­ele­men­te und Iden­ti­fi­ka­to­ren des über­wach­ten Netz­zu­gangs­diens­tes, ins­be­son­de­re die zu­ge­hö­ri­gen MSISDN oder GPSI und die zu­ge­hö­ri­gen IM­SI oder SU­PI;
f.
die ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards der mo­men­tan zu­ge­hö­ri­gen End­ge­rä­te des über­wach­ten Netz­zu­gangs­diens­tes (z. B. IMEI, PEI, MAC-Adres­se);
g.
die Art, das Da­tum und die Uhr­zeit des Be­ginns und ge­ge­be­nen­falls des En­des der Er­eig­nis­se, die die tech­ni­schen Ei­gen­schaf­ten des über­wach­ten Netz­zu­gangs­diens­tes oder des­sen Mo­bi­li­täts­ma­na­ge­ment än­dern, und, falls be­kannt, ih­re Ur­sa­chen;
h.
die so­weit mög­lich vom Netz­werk be­stimm­ten und dement­spre­chend ge­kenn­zeich­ne­ten ak­tu­el­len Stand­ort­an­ga­ben des Tar­gets, der be­nutz­ten Zel­len oder des be­nutz­ten Nicht-3G­PP-Zu­gangs, wo­bei auch die das Tar­get be­tref­fen­den Stand­ort­an­ga­ben aus NAS-Si­gna­li­sie­rungs­nach­rich­ten zu über­mit­teln und bei EPS und 5GS die Stand­ort­an­ga­ben, so­weit ver­füg­bar, mit dem je­wei­li­gen ver­knüpf­ten Zeit­stem­pel oder dem Al­ter der Stand­ort­an­ga­be zu er­gän­zen sind;
i.
so­weit mög­lich, In­for­ma­tio­nen über das vor­he­ri­ge und das ak­tu­el­le diens­ter­brin­gen­de Netz;
j.
In­for­ma­tio­nen über die Än­de­rung der zu­ge­ord­ne­ten Dienst- und Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren, über stand­ort­be­zo­ge­ne Er­eig­nis­se und ge­ge­be­nen­falls de­ren Grund, über den Wech­sel des diens­ter­brin­gen­den Net­z­ele­ments so­wie über Iden­ti­fi­zie­rungs- und Au­then­ti­fi­zie­rungser­eig­nis­se des Tar­gets;
k.
bei der 5G-Tech­no­lo­gie: zu­sätz­lich In­for­ma­tio­nen über die Zu­ord­nung ei­nes neu­en tem­po­rä­ren Iden­ti­fi­ka­tors des Tar­gets.

3 Die Stand­ort­an­ga­ben be­ste­hen aus den zu­ge­hö­ri­gen Zeit­stem­peln und, so­weit ver­füg­bar, dem Typ der be­nutz­ten Netz­zu­gangs­tech­no­lo­gie so­wie:

a.
den Iden­ti­fi­ka­to­ren (z. B. Zell- oder Ge­biet­si­den­ti­fi­ka­tor) so­wie den geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten der Zel­len und ge­ge­be­nen­falls der Haupt­strahl­rich­tun­gen der Zel­len so­wie bei ei­nem Funk­zel­len­ver­bund (com­bi­ned Cell) wei­te­ren Stand­ort­an­ga­ben ge­mä­ss den an­wend­ba­ren Vor­schrif­ten des EJPD;
b.
der vom Netz­werk be­stimm­ten Po­si­ti­on des Tar­gets, zum Bei­spiel in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und dem zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wert oder in Form von Po­ly­go­nen, un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punkts;
c.
an­de­ren An­ga­ben zum Stand­ort des Tar­gets oder der Zel­len ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards; oder
d.
bei ei­nem Nicht-3G­PP-Zu­gang:
1.
den Iden­ti­fi­ka­to­ren oder ei­ner an­de­ren ge­eig­ne­ten Be­zeich­nung (z. B. Hots­pot­na­me) des Nicht-3G­PP-Zu­gangs, der öf­fent­li­chen Quell-IP-Adres­se für die ge­si­cher­te Ver­bin­dung des Tar­gets zum Ga­te­way so­wie, im Fal­le von NAT, der Quell-Port­num­mer und dem Pro­to­koll, oder
2.
dem Iden­ti­fi­ka­tor des Netz­zu­gangs und, so­weit vor­han­den, des­sen Po­st­adres­se.

108 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 55 Überwachungstyp RT_23_NA_CC_IRI: Echtzeitüberwachung von Inhalten und Randdaten bei Netzzugangsdiensten  

Der Über­wa­chungs­typ RT_23_NA_C­C_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes Netz­zu­gangs­diens­tes. Es sind der In­halt des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Netz­zu­gangs­dienst ge­sen­det oder emp­fan­gen wird, so­wie die dies­be­züg­li­chen Rand­da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 54 Ab­sät­ze 2 und 3 in Echt­zeit zu über­mit­teln.

9. Abschnitt: Typen der Echtzeitüberwachung von Anwendungen

Art. 56 Überwachungstyp RT_24_TEL_IRI: Echtzeitüberwachung von Randdaten bei Telefonie- und Multimediadiensten 109  

1 Der Über­wa­chungs­typ RT_24_TEL_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­tes und, falls zu­tref­fend, die Echt­zeit­über­wa­chung der mit die­sem kon­ver­gie­ren­den Diens­te, ins­be­son­de­re SMS, Voi­ce Mail und RCS.

2 Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über die über­wach­ten Diens­te ge­sen­det, be­ar­bei­tet oder emp­fan­gen wird, in Echt­zeit zu über­mit­teln:

a.
das Da­tum und die Uhr­zeit von An- und Ab­mel­de­vor­gän­gen und de­ren Er­geb­nis;
b.
die ver­wen­de­ten AAA-In­for­ma­tio­nen der über­wach­ten Diens­te und die In­for­ma­tio­nen über Re­gis­trie­rungs- und Sub­skrip­ti­onser­eig­nis­se so­wie die ent­spre­chen­den Ant­wor­ten, ins­be­son­de­re der Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z. B. SIP URI, IM­PI), bei Mo­bil­funk­diens­ten die IM­SI oder die SU­PI und, so­weit zu­tref­fend, die IP‑Adres­sen und Port­num­mern des Cli­ents und des Ser­vers so­wie die An­ga­ben zum be­nutz­ten Pro­to­koll;
c.
die Si­gna­li­sie­rungs­in­for­ma­tio­nen, ins­be­son­de­re zum Ser­ving-Sys­tem, zum Sta­tus der oder des Teil­neh­men­den und zur Dienst­qua­li­tät;
d.
falls zu­tref­fend, die Prä­senz­in­for­ma­tio­nen;
e.
bei Kom­mu­ni­ka­tio­nen, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­chen und tech­ni­schen Än­de­run­gen (z. B. Ein­be­zie­hung von Zu­satz­diens­ten, Ein­be­zie­hung von kon­ver­gie­ren­den Diens­ten oder Wech­sel auf kon­ver­gie­ren­de Diens­te, Wech­sel der Netz­zu­gangs­tech­no­lo­gie, Lo­ca­ti­on Up­da­tes), so­weit zu­tref­fend:
1.
de­ren Art, das Da­tum und die Uhr­zeit ih­res Be­ginns und ge­ge­be­nen­falls ih­res En­des,
2.
die Adres­sie­rungs­ele­men­te (z. B. MSISDN, GPSI, E.164-Num­mer, SIP URI, IM­PU) al­ler Kom­mu­ni­ka­ti­ons­teil­neh­men­den und je­weils de­ren Rol­le,
3.
die tat­säch­li­che be­kann­te Zie­l­adres­se und die zwi­schen­ge­schal­te­ten ver­füg­ba­ren Adres­sen, falls die Kom­mu­ni­ka­ti­on oder der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­such um- oder wei­ter­ge­lei­tet wird,
4.
die ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards der End­ge­rä­te der über­wach­ten Diens­te (z. B. IMEI, PEI, MAC-Adres­se),
5.
die an­de­ren ver­füg­ba­ren Iden­ti­fi­ka­to­ren,
6.
die Ur­sa­che für die Be­en­di­gung der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder de­ren Nicht­zu­stan­de­kom­men oder für die tech­ni­sche Än­de­rung,
7.
die Si­gna­li­sie­rungs­in­for­ma­tio­nen zu Zu­satz­diens­ten (z. B. Kon­fe­renz­schal­tung, An­ru­fum­lei­tung, DTMF),
8.
der Sta­tus der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­suchs,
9.
bei Mo­bil­funk­diens­ten: zu­sätz­lich die so­weit mög­lich vom Netz­werk be­stimm­ten und dement­spre­chend ge­kenn­zeich­ne­ten ak­tu­el­len Stand­ort­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 54 Ab­sät­ze 2 Buch­sta­be h und 3;
f.
bei Mo­bil­funk­diens­ten: zu­sätz­lich In­for­ma­tio­nen über das vor­he­ri­ge und das ak­tu­el­le diens­ter­brin­gen­de Netz, über die Än­de­rung der zu­ge­ord­ne­ten Dienst- und Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren, über stand­ort­be­zo­ge­ne Er­eig­nis­se und ge­ge­be­nen­falls de­ren Grund, über den Wech­sel des diens­ter­brin­gen­den Net­z­ele­ments so­wie über Iden­ti­fi­zie­rungs- und Au­then­ti­fi­zie­rungser­eig­nis­se des Tar­gets.

109 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 56a Überwachungstyp RT_54_POS_ONCE: einmalige, sofortige Positionsbestimmung durch das Netzwerk 110  

1 Der Über­wa­chungs­typ RT_54_­POS_ON­CE um­fasst je­weils die ein­ma­li­ge, so­for­ti­ge Po­si­ti­ons­be­stim­mung durch das Netz­werk von al­len mit der Tar­get-ID as­so­zi­ier­ten mo­bi­len End­ge­rä­ten.

2 Die Po­si­ti­ons­be­stim­mung ist durch das Netz­werk mit Hil­fe ei­ner so­for­ti­gen Po­si­tio­nie­rungs­funk­ti­on ge­mä­ss den Vor­schrif­ten des EJPD durch­zu­füh­ren.

3 Es sind je­weils die fol­gen­den An­ga­ben so­fort zu über­mit­teln:

a.
die be­ob­ach­te­ten MSISDN oder GPSI, IMEI oder PEI und IM­SI oder SU­PI, min­des­tens ei­ne die­ser An­ga­ben, die üb­ri­gen so­weit ver­füg­bar;
b.
der Net­zi­den­ti­fi­ka­tor des Lo­ca­ti­on-Ser­vice-Cli­ent und der Zeit­stem­pel der Po­si­ti­ons­be­stim­mung;
c.
bei er­folg­rei­cher Po­si­ti­ons­be­stim­mung: der Zeit­stem­pel der Po­si­ti­on und die Po­si­ti­ons­an­ga­ben wie folgt:
1.
so­weit ver­füg­bar, die Po­si­tio­nie­rungs­me­tho­de,
2.
so­weit ver­füg­bar, An­ga­ben zur Ge­nau­ig­keit der Po­si­ti­on,
3.
die Po­si­ti­on in Form von:
geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und ge­ge­be­nen­falls den zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wer­ten
Po­ly­go­nen un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punkts oder
an­de­ren An­ga­ben ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards, und
4.
so­weit ver­füg­bar, die Hö­hen­an­ga­ben der Po­si­ti­on, die Dienst­qua­li­tät, der Be­we­gungs­zu­stand so­wie die Ge­schwin­dig­keit und die Rich­tung der Be­we­gung des End­ge­räts;
d.
bei nicht er­folg­rei­cher Po­si­ti­ons­be­stim­mung: der Grund des Miss­er­folgs (Feh­ler­co­de) und die in Ar­ti­kel 63 de­fi­nier­ten Stand­ort­an­ga­ben bei der letz­ten fest­stell­ba­ren Ak­ti­vi­tät, oh­ne zu­sätz­li­che Kos­ten­fol­gen.

110 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 56b Überwachungstyp RT_55_POS_PERIOD: periodisch wiederkehrende Positionsbestimmung durch das Netzwerk 111  

1 Der Über­wa­chungs­typ RT_55_­POS_­PE­RI­OD um­fasst je­weils die pe­ri­odisch wie­der­keh­ren­de Po­si­ti­ons­be­stim­mung durch das Netz­werk von al­len mit der Tar­get-ID as­so­zi­ier­ten mo­bi­len End­ge­rä­ten.

2 Die Po­si­ti­ons­be­stim­mun­gen sind durch das Netz­werk mit Hil­fe ei­ner pe­ri­odi­schen Po­si­tio­nie­rungs­funk­ti­on ge­mä­ss den Vor­schrif­ten des EJPD durch­zu­füh­ren.

3 Es sind je­weils die fol­gen­den An­ga­ben so­fort zu über­mit­teln:

a.
die be­ob­ach­te­ten MSISDN oder GPSI, IMEI oder PEI und IM­SI oder SU­PI, min­des­tens ei­ne die­ser An­ga­ben, die üb­ri­gen so­weit ver­füg­bar;
b.
der Net­zi­den­ti­fi­ka­tor des Lo­ca­ti­on-Ser­vice-Cli­ent und der Zeit­stem­pel der Po­si­ti­ons­be­stim­mung;
c.
bei er­folg­rei­cher Po­si­ti­ons­be­stim­mung der Zeit­stem­pel der Po­si­ti­on und die Po­si­ti­ons­an­ga­ben wie folgt:
1.
die Po­si­tio­nie­rungs­me­tho­de,
2.
An­ga­ben zur Ge­nau­ig­keit der Po­si­ti­on,
3.
die Po­si­ti­on in Form von:
geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und ge­ge­be­nen­falls den zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wer­ten
Po­ly­go­nen un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punkts oder
an­de­ren An­ga­ben ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards, und
4.
so­weit ver­füg­bar, die Hö­hen­an­ga­ben der Po­si­ti­on, die Dienst­qua­li­tät, der Be­we­gungs­zu­stand so­wie die Ge­schwin­dig­keit und die Rich­tung der Be­we­gung des End­ge­räts;
d.
bei nicht er­folg­rei­cher Po­si­ti­ons­be­stim­mung: der Grund des Miss­er­folgs (Feh­ler­co­de).

111 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 57 Überwachungstyp RT_25_TEL_CC_IRI: Echtzeitüberwachung von Inhalten und Randdaten bei Telefonie- und Multimediadiensten  

Der Über­wa­chungs­typ RT_25_TEL_C­C_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­tes und, falls zu­tref­fend, der mit die­sem kon­ver­gie­ren­den Diens­te, ins­be­son­de­re SMS, Voi­ce Mail und RCS. Es sind der In­halt des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über die über­wach­ten Diens­te ge­sen­det, be­ar­bei­tet oder emp­fan­gen wird, so­wie die dies­be­züg­li­chen Rand­da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 56 in Echt­zeit zu über­mit­teln.

Art. 58 Überwachungstyp RT_26_EMAIL_IRI: Echtzeitüberwachung von Randdaten bei E-Mail-Diensten  

Der Über­wa­chungs­typ RT_26_E­MAIL_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes E-Mail-Diens­tes. Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Dienst ge­sen­det, be­ar­bei­tet oder emp­fan­gen wird, in Echt­zeit zu über­mit­teln:

a.
das Da­tum und die Uhr­zeit von An­mel­de- be­zie­hungs­wei­se Ab­mel­de­vor­gän­gen und de­ren Sta­tus;
b.
die ver­wen­de­ten AAA-In­for­ma­tio­nen des über­wach­ten Diens­tes, ins­be­son­de­re der Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor und ge­ge­be­nen­falls die Ali­as-Adres­sen;
c.
die IP-Adres­sen und Port­num­mern des Cli­ents und des Ser­vers so­wie die An­ga­ben zum be­nutz­ten Pro­to­koll;
d.
das Da­tum, die Uhr­zeit, die Da­ten­men­ge, die E-Mail-Adres­sen des Ab­sen­ders und der Emp­fän­ger der Nach­richt so­wie die IP-Adres­sen und Port­num­mern der sen­den­den und emp­fan­gen­den E-Mail-Ser­ver bei den fol­gen­den Er­eig­nis­sen:
1.
Sen­den oder Wei­ter­lei­ten ei­ner Nach­richt,
2.
Emp­fan­gen ei­ner Nach­richt,
3.
Be­ar­bei­ten ei­ner Nach­richt in der Mail­box,
4.
Her­un­ter­la­den ei­ner Nach­richt von der Mail­box,
5.
Hoch­la­den ei­ner Nach­richt auf die Mail­box.
Art. 59 Überwachungstyp RT_27_EMAIL_CC_IRI: Echtzeitüberwachung von Inhalten und Randdaten bei E-Mail-Diensten  

Der Über­wa­chungs­typ RT_27_E­MAIL_C­C_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes E-Mail-Diens­tes. Es sind der In­halt des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Dienst ge­sen­det, be­ar­bei­tet oder emp­fan­gen wird, so­wie die dies­be­züg­li­chen Rand­da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 58 in Echt­zeit zu über­mit­teln.

10. Abschnitt: Typen der rückwirkenden Überwachung

Art. 60 Überwachungstyp HD_28_NA: rückwirkende Überwachung von Randdaten bei Netzzugangsdiensten 112  

Der Über­wa­chungs­typ HD_28_­NA um­fasst die rück­wir­ken­de Über­wa­chung von Rand­da­ten ei­nes Netz­zu­gangs­diens­tes. Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Netz­zu­gangs­dienst ge­sen­det oder emp­fan­gen wur­de, zu über­mit­teln:

a.
das Da­tum und die Uhr­zeit des Be­ginns und ge­ge­be­nen­falls des En­des oder die Dau­er der Sit­zung;
b.
der Typ und der Sta­tus des Netz­zu­gangs;
c.
der Iden­ti­fi­ka­tor, der für die Au­then­ti­fi­zie­rung der Be­nut­ze­rin oder des Be­nut­zers am über­wach­ten Zu­gang ver­wen­det wur­de, zum Bei­spiel der Be­nut­zer­na­me;
d.
die dem Tar­get zu­ge­teil­te IP-Adres­se und de­ren Typ oder bei Nicht-3G­PP-Zu­gang die öf­fent­li­che Quell-IP-Adres­se für die ge­si­cher­te Ver­bin­dung des Tar­gets zum Ga­te­way und die zu­ge­hö­ri­ge Quell-Port­num­mer;
e.
der ein­deu­ti­ge Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­tor des be­nutz­ten End­ge­räts des Tar­gets ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards (z. B. MAC-Adres­se, IMEI oder PEI bei Mo­bil­funk­diens­ten);
f.
die je­wei­li­gen Da­ten­men­gen, die in­ner­halb der Sit­zung hoch­ge­la­den und her­un­ter­ge­la­den wur­den;
g.
bei Mo­bil­funk­diens­ten: die GPRS-, EPS- oder 5GS-In­for­ma­tio­nen (ins­be­son­de­re IM­SI, SU­PI, MSISDN, GPSI) und die Stand­ort­an­ga­ben zu Be­ginn und am En­de so­wie, so­weit ver­füg­bar, wäh­rend der Sit­zung ge­mä­ss den an­wend­ba­ren Vor­schrif­ten des EJPD;
h.
bei Netz­zu­gang über pro­fes­sio­nell be­trie­be­nes öf­fent­li­ches WLAN: die Iden­ti­fi­ka­to­ren (z. B. BS­SID) oder an­de­re ge­eig­ne­te Be­zeich­nun­gen (z. B. Hots­pot­na­me), die Stand­ort­an­ga­ben (geo­gra­fi­sche Ko­or­di­na­ten oder Po­st­adres­se) so­wie, falls ver­füg­bar, den Typ der Au­then­ti­fi­zie­rung, einen Iden­ti­fi­ka­tor, der ei­ne An­fra­ge der Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 er­mög­licht und die IP-Adres­se des vom Tar­get be­nutz­ten Zu­gangs;
i.
falls ver­füg­bar, zu­sätz­lich zu den An­ga­ben nach den Buch­sta­ben g und h, die Stand­ort­in­for­ma­tio­nen aus der See­schiff­fahrt und der Luft­fahrt;
j.
bei Fest­netz­zu­gang: die Adres­sie­rungs­ele­men­te des Zu­gangs und, falls ver­füg­bar, die Po­st­adres­se.

112 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 61 Überwachungstyp HD_29_TEL: rückwirkende Überwachung von Randdaten bei Telefonie- und Multimediadiensten  

Der Über­wa­chungs­typ HD_29_TEL um­fasst die rück­wir­ken­de Über­wa­chung von Rand­da­ten ei­nes Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­tes und, falls zu­tref­fend, der mit die­sem kon­ver­gie­ren­den Diens­te, ins­be­son­de­re SMS, Voi­ce Mail und RCS. Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des ver­gan­ge­nen Fern­mel­de­ver­kehrs von Kom­mu­ni­ka­tio­nen und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­chen der über­wach­ten Diens­te zu über­mit­teln:113

a.
de­ren Art, das Da­tum und die Uhr­zeit des Be­ginns und ge­ge­be­nen­falls des En­des oder de­ren Dau­er;
b.114
die Adres­sie­rungs­ele­men­te (z. B. MSISDN, GPSI, E.164-Num­mer, SIP URI, IM­PU) al­ler Kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­tei­lig­ten und de­ren Rol­len;
c.
der Grund für das En­de der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­ches;
d.115
bei Mo­bil­funk­diens­ten: IMEI oder PEI des be­nutz­ten End­ge­räts des Tar­gets und IM­SI oder SU­PI des Tar­gets;
e.
falls zu­tref­fend, der Typ des Trä­ger­diens­tes;
f.
bei SMS und MMS: die In­for­ma­tio­nen über das Er­eig­nis, den Typ (nur bei SMS) und den Sta­tus;
g.116
bei Mo­bil­funk­diens­ten: die so­weit mög­lich vom Netz­werk be­stimm­ten und dement­spre­chend ge­kenn­zeich­ne­ten Stand­ort­an­ga­ben der vom Tar­get be­nutz­ten Zel­len oder des Nicht-3G­PP-Zu­gangs zu Be­ginn der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­suchs und am En­de so­wie, so­weit ver­füg­bar, wäh­rend der Kom­mu­ni­ka­ti­on, ge­mä­ss den an­wend­ba­ren Vor­schrif­ten des EJPD;
1.
die Zell- und Ge­biet­si­den­ti­fi­ka­to­ren, die geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und ge­ge­be­nen­falls die Haupt­strah­lungs­rich­tun­gen und die Po­st­adres­se, oder
2.
die vom Netz­werk be­stimm­ten Po­si­tio­nen des Tar­gets (z.B. in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und dem zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wert oder in Form von Po­ly­go­nen un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punk­tes) so­wie die zu­ge­hö­ri­gen Po­st­adres­sen, oder
3.
an­de­re An­ga­ben zu den Stand­orten des Tar­gets oder der von die­sem be­nutz­ten Zel­len, ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards so­wie die zu­ge­hö­ri­gen Po­st­adres­sen;
gbis.117
so­weit vor­han­den, zu­sätz­lich zu den An­ga­ben nach Buch­sta­be g die Stand­ort­in­for­ma­tio­nen aus der See­schiff­fahrt und der Luft­fahrt;
h.
bei Mul­ti­me­dia­di­ens­ten:
1.
die IP-Adres­se des Cli­ents und de­ren Typ und die Port­num­mer,
2.
der Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Kor­re­la­ti­ons­i­den­ti­fi­ka­tor,
3.
die Ty­pen der Mul­ti­me­diain­hal­te,
4.
die In­for­ma­tio­nen über die Mul­ti­me­dia­kom­po­nen­ten (Zeit, Na­me, Be­schrei­bung, In­itia­tor, Zu­gangs-Kor­re­la­ti­ons­i­den­ti­fi­ka­tor), und
5.
falls zu­tref­fend, die In­for­ma­tio­nen über die IMS-Diens­te (Typ des be­nutz­ten IMS-Diens­tes, Rol­le des Net­z­ele­ments, von dem die Rand­da­ten stam­men); und
i.118
bei Mul­ti­me­dia­di­ens­ten: die In­for­ma­tio­nen über den Netz­zu­gang des Tar­gets:
1.
der Zu­gangs­typ,
2.
die Zu­gangs­klas­se,
3.
die An­ga­be, ob die In­for­ma­tio­nen über den Netz­zu­gang vom Netz­werk stam­men, und
4.
die Stand­ort­an­ga­ben über den Netz­zu­gang zu Be­ginn und am En­de der Mul­ti­me­dia­sit­zung so­wie, so­weit ver­füg­bar, wäh­rend der Mul­ti­me­dia­sit­zung, ge­mä­ss den an­wend­ba­ren Vor­schrif­ten des EJPD;
j.119
so­weit zu­tref­fend, die Be­zeich­nung der un­mit­tel­bar be­nach­bar­ten Net­ze der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­suchs.

113 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

114 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

115 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

116 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

117 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

118 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

119 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 62 Überwachungstyp HD_30_EMAIL: rückwirkende Überwachung von Randdaten bei E-Mail-Diensten 120  

Der Über­wa­chungs­typ HD_30_E­MAIL um­fasst die rück­wir­ken­de Über­wa­chung von Rand­da­ten ei­nes E-Mail-Diens­tes. Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des ver­gan­ge­nen Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Dienst ge­sen­det, be­ar­bei­tet oder emp­fan­gen wur­de, zu über­mit­teln:

a.
das Da­tum, die Uhr­zeit, die Art des Er­eig­nis­ses, die Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­to­ren, ge­ge­be­nen­falls die Ali­as-Adres­sen, die Sen­der- und Emp­fän­ge­r­adres­sen, das ver­wen­de­te Pro­to­koll, die IP-Adres­sen und Port­num­mern des Ser­vers und des Cli­ents so­wie ge­ge­be­nen­falls der Zu­stell­sta­tus der Nach­richt bei den fol­gen­den Er­eig­nis­sen: Sen­den, Emp­fan­gen, Mail­box-An­mel­dung, Mail­box-Ab­mel­dung und bei den fol­gen­den Er­eig­nis­sen, so­weit vor­han­den: Her­un­ter­la­den, Hoch­la­den, Lö­schen, Be­ar­bei­ten, Hin­zu­fü­gen ei­ner Nach­richt;
b.
die IP-Adres­sen und Na­men der sen­den­den und emp­fan­gen­den E-Mail-
Ser­ver.

120 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 63 Überwachungstyp HD_31_PAGING: Bestimmung des Standorts bei der letzten Aktivität 121  

1 Der Über­wa­chungs­typ HD_31_PA­GING um­fasst die je­wei­li­ge Be­stim­mung des Stand­orts bei der letz­ten durch die Mo­bil­funkan­bie­te­rin fest­stell­ba­ren Ak­ti­vi­tät für Netz­zu­gangs­diens­te so­wie Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te von al­len mit der Tar­get-ID as­so­zi­ier­ten mo­bi­len End­ge­rä­ten der über­wach­ten Per­son.

2 Zu über­mit­teln sind:

a.
die MSISDN oder die GPSI;
b.
die IM­SI oder die SU­PI;
c.
falls vor­han­den, die IMEI oder der PEI;
d.
der Typ der Netz­zu­gangs­tech­no­lo­gie;
e.
falls zu­tref­fend, das Fre­quenz­band;
f.
der ein­deu­ti­ge Iden­ti­fi­ka­tor des Mo­bil­fun­knet­zes;
g.
das Da­tum und die Uhr­zeit der je­weils letz­ten fest­stell­ba­ren Ak­ti­vi­tät für Netz­zu­gangs­diens­te so­wie Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te; und
h.
die Stand­ort­an­ga­ben ge­mä­ss den an­wend­ba­ren Vor­schrif­ten des EJPD.

121 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 64 Überwachungstyp AS_32_PREP_COV: Netzabdeckungsanalyse in Vorbereitung eines Antennensuchlaufs  

1 Der Über­wa­chungs­typ AS_32_PREP_­COV um­fasst die Netz­ana­ly­se in Vor­be­rei­tung des An­ten­nen­such­laufs ge­mä­ss Ar­ti­kel 66. Sie wird durch die FDA durch­ge­führt und dient da­zu, die Mo­bil­funk­zel­len oder öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gän­ge zu er­mit­teln, wel­che den durch die an­ord­nen­de Be­hör­de in Form geo­gra­fi­scher Ko­or­di­na­ten oder mit­tels Po­st­adres­se be­zeich­ne­ten Stand­ort, ge­ge­be­nen­falls un­ter Be­rück­sich­ti­gung wei­te­rer An­ga­ben (z.B. Ta­ges­zeit, Wit­te­rung, Wo­chen­tag, Stand­ort in­ner­halb oder aus­ser­halb ei­nes Ge­bäu­des) am wahr­schein­lichs­ten ab­de­cken.

2 Die FDA lie­fert dem Dienst ÜPF ei­ne Lis­te der Zell- oder Ge­biet­si­den­ti­fi­ka­to­ren der er­mit­tel­ten Mo­bil­funk­zel­len und der Iden­ti­fi­ka­to­ren (z. B. BS­SID) oder an­de­re ge­eig­ne­ten Be­zeich­nun­gen (z. B. Hots­pot­na­me) der er­mit­tel­ten pro­fes­sio­nell be­trie­be­nen öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gän­ge.122

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 65 Überwachungstyp AS_33_PREP_REF: Referenzkommunikationen oder Referenznetzzugänge in Vorbereitung eines Antennensuchlaufs  

1 Der Über­wa­chungs­typ AS_33_PREP_REF um­fasst die Be­stim­mung der Mo­bil­funk­zel­len be­zie­hungs­wei­se der öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gän­ge an­hand von Re­fe­renz­kom­mu­ni­ka­tio­nen und Re­fe­renz­netz­zu­gän­gen in Vor­be­rei­tung des An­ten­nen­such­laufs ge­mä­ss Ar­ti­kel 66.

2 Die an­ord­nen­de Be­hör­de lässt in ei­ge­ner Re­gie am mass­ge­bli­chen Stand­ort Re­fe­renz­kom­mu­ni­ka­tio­nen und Re­fe­renz­netz­zu­gän­ge durch­füh­ren und über­mit­telt dem Dienst ÜPF ei­ne Lis­te mit den fol­gen­den dies­be­züg­li­chen An­ga­ben:123

a.
die Art der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Netz­zu­gangs;
b.
das Da­tum und die Uhr­zeit der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Netz­zu­gangs;
c.
das Adres­sie­rungs­ele­ment des be­nutz­ten Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­tes be­zie­hungs­wei­se des Netz­zu­gangs­diens­tes;
d.
falls zu­tref­fend, der Na­me des be­nutz­ten Mo­bil­fun­knet­zes.

3 Der Dienst ÜPF be­auf­tragt die FDA, an­hand der Rand­da­ten des ver­gan­ge­nen Fern­mel­de­ver­kehrs die zu Be­ginn und am En­de der Re­fe­renz­kom­mu­ni­ka­tio­nen und der Re­fe­renz­netz­zu­gän­ge ge­mä­ss Ab­satz 2 je­weils be­nutz­ten Mo­bil­funk­zel­len oder öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gän­ge zu be­stim­men und ihm die mit den ent­spre­chen­den Zell- oder Ge­biet­si­den­ti­fi­ka­to­ren der Mo­bil­funk­zel­len und den ent­spre­chen­den Iden­ti­fi­ka­to­ren (z. B. BS­SID) oder an­de­ren ge­eig­ne­ten Be­zeich­nun­gen (z. B. Hots­pot­na­me) der WLAN-Zu­gän­ge ver­voll­stän­dig­te Lis­te ge­mä­ss Ab­satz 2 zu lie­fern.124

123 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

124 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 66 Überwachungstyp AS_34: Antennensuchlauf  

1 Der Über­wa­chungs­typ AS_34 um­fasst die rück­wir­ken­de Über­wa­chung al­ler Kom­mu­ni­ka­tio­nen, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­che und Netz­zu­gän­ge, wel­che über ei­ne be­stimm­te Mo­bil­funk­zel­le be­zie­hungs­wei­se über einen be­stimm­ten öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gang wäh­rend ei­nes Zeit­rau­mes von bis zu zwei Stun­den statt­ge­fun­den ha­ben.125

2 Die FDA über­mit­telt die aus Ab­satz 1 re­sul­tie­ren­den Rand­da­ten des ver­gan­ge­nen Fern­mel­de­ver­kehrs ge­mä­ss Ar­ti­kel 60 und 61.

125 Die Be­rich­ti­gung vom 3. Ju­li 2018 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2018 2551).

11. Abschnitt: Notsuche, Fahndung und Mobilfunklokalisierung terroristischer Gefährderinnen und Gefährder 126126

126 Fassung gemäss Ziff. I 12 der V vom 4. Mai 2022 über polizeiliche Massnahmen zur Bekämpfung von Terrorismus, in Kraft seit 1. Juni 2022 (AS 2022 301).

Art. 67 Überwachungstypen EP: Notsuche 127  

Für die No­t­su­che ge­mä­ss Ar­ti­kel 35 BÜPF kön­nen die fol­gen­den Über­wa­chungs­ty­pen an­ge­ord­net wer­den:

a.
der Typ EP_35_PA­GING: je­weils die Be­stim­mung des Stand­orts bei der letz­ten durch die Mo­bil­funkan­bie­te­rin fest­stell­ba­ren Ak­ti­vi­tät von al­len mit der Tar­get-ID as­so­zi­ier­ten mo­bi­len End­ge­rä­ten der ver­miss­ten oder drit­ten Per­son; die­ser Typ ent­spricht dem Typ HD_31_PA­GING ge­mä­ss Ar­ti­kel 63;
b.
der Typ EP_56_­POS_ON­CE: je­weils die ein­ma­li­ge, so­for­ti­ge Po­si­ti­ons­be­stim­mung durch das Netz­werk von al­len mit der Tar­get-ID as­so­zi­ier­ten mo­bi­len End­ge­rä­ten der ver­miss­ten oder drit­ten Per­son; die­ser Typ ent­spricht dem Typ RT_54_­POS_ON­CE ge­mä­ss Ar­ti­kel 56a;
c.
der Typ EP_57_­POS_­PE­RI­OD: je­weils die pe­ri­odisch wie­der­keh­ren­de Po­si­ti­ons­be­stim­mung durch das Netz­werk von al­len mit der Tar­get-ID as­so­zi­ier­ten mo­bi­len End­ge­rä­ten der ver­miss­ten oder drit­ten Per­son; die­ser Typ ent­spricht dem Typ RT_55_­POS_­PE­RI­OD ge­mä­ss Ar­ti­kel 56b;
d.
der Typ EP_36_R­T_C­C_I­RI: Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten; die­ser Typ ent­spricht der Kom­bi­na­ti­on der Über­wa­chungs­ty­pen ge­mä­ss Ar­ti­kel 55 (Netz­zu­gangs­diens­te) und ge­mä­ss Ar­ti­kel 57 (Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te);
e.
der Typ EP_37_R­T_I­RI: Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten; die­ser Typ ent­spricht der Kom­bi­na­ti­on der Über­wa­chungs­ty­pen ge­mä­ss Ar­ti­kel 54 (Netz­zu­gangs­diens­te) und ge­mä­ss Ar­ti­kel 56 (Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te);
f.
der Typ EP_38_HD: rück­wir­ken­de Über­wa­chung von Rand­da­ten; die­ser Typ ent­spricht der Kom­bi­na­ti­on der Über­wa­chungs­ty­pen ge­mä­ss Ar­ti­kel 60 (Netz­zu­gangs­diens­te) und ge­mä­ss Ar­ti­kel 61 (Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te).

127 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 68 Fahndung 128  

1 Für die Fahn­dung nach ver­ur­teil­ten Per­so­nen ge­mä­ss Ar­ti­kel 36 BÜPF kön­nen die fol­gen­den Über­wa­chungs­ty­pen an­ge­ord­net wer­den, wo­bei in der Über­wa­chungs­an­ord­nung als Grund der Über­wa­chung (Art. 49 Abs. 1 Bst. e) «Fahn­dung» an­zu­ge­ben ist:

a.
je­weils die Be­stim­mung des Stand­orts bei der letz­ten durch die Mo­bil­funkan­bie­te­rin fest­stell­ba­ren Ak­ti­vi­tät von al­len mit der Tar­get-ID as­so­zi­ier­ten mo­bi­len End­ge­rä­ten der ver­ur­teil­ten oder drit­ten Per­son ge­mä­ss Ar­ti­kel 63;
b.
je­weils die ein­ma­li­ge, so­for­ti­ge Po­si­ti­ons­be­stim­mung durch das Netz­werk von al­len mit der Tar­get-ID as­so­zi­ier­ten mo­bi­len End­ge­rä­ten der ver­ur­teil­ten oder drit­ten Per­son ge­mä­ss Ar­ti­kel 56a;
c.
je­weils die pe­ri­odisch wie­der­keh­ren­de Po­si­ti­ons­be­stim­mung durch das Netz­werk von al­len mit der Tar­get-ID as­so­zi­ier­ten mo­bi­len End­ge­rä­ten der ver­ur­teil­ten oder drit­ten Per­son ge­mä­ss Ar­ti­kel 56b;
d.
ei­ner der Über­wa­chungs­ty­pen der Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten oder bei An­wen­dun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 55, 57 oder 59;
e.
ei­ner der Über­wa­chungs­ty­pen der Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten oder bei An­wen­dun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 54, 56 oder 58;
f.
ei­ner der Über­wa­chungs­ty­pen der rück­wir­ken­den Über­wa­chung ge­mä­ss den Ar­ti­keln 60–62;
g.
der An­ten­nen­such­lauf ge­mä­ss Ar­ti­kel 66 und die ent­spre­chen­den Vor­be­rei­tun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 64 und 65.

2 Beim Über­wa­chungs­typ ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be f rich­ten sich Be­ginn und En­de der Über­wa­chung nach Ar­ti­kel 4a.

128 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 68a Überwachungstyp ML_50_RT: Mobilfunklokalisierung terroristischer Gefährderinnen und Gefährder in Echtzeit 129  

1 Für die Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­rung ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der ge­mä­ss Ar­ti­kel 23q Ab­satz 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 21. März 1997130 über Mass­nah­men zur Wah­rung der in­ne­ren Si­cher­heit kann der Über­wa­chungs­typ ML_50_RT an­ge­ord­net wer­den.

2 Er um­fasst die Kom­bi­na­ti­on der Echt­zeit­über­wa­chung der für die Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­rung er­for­der­li­chen Rand­da­ten bei mo­bi­len Netz­zu­gangs­diens­ten, bei mo­bi­len Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten und, falls zu­tref­fend, bei den mit die­sen kon­ver­gie­ren­den mo­bi­len Diens­ten, ins­be­son­de­re SMS, Voi­ce Mail und RCS.

3 Bei mo­bi­len Netz­zu­gangs­diens­ten sind die Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs nach Ar­ti­kel 54 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–c, g und h so­wie Ab­satz 3 zu über­mit­teln.

4 Bei mo­bi­len Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten so­wie mit die­sen kon­ver­gie­ren­den mo­bi­len Diens­ten sind die Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b, d und e Zif­fern 1 und 9 so­wie Ab­satz 2 zu über­mit­teln.

129 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 12 der V vom 4. Mai 2022 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 301).

130 SR 120

12. Abschnitt: Netzexterne Identifikatoren

Art. 69  

Ei­ne Über­wa­chung ge­mä­ss den Ar­ti­keln 56–59, 61 und 62 um­fasst auch den Fern­mel­de­ver­kehr, der über die über­wach­ten Diens­te ab­ge­wi­ckelt wird und dem Tar­get-ID zu­ge­ord­net wer­den kann, selbst wenn der über­wach­te Iden­ti­fi­ka­tor nicht von der be­auf­trag­ten An­bie­te­rin ver­wal­tet wird.

4. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 70 Organisatorische, administrative und technische Vorschriften  

Das EJPD er­lässt die or­ga­ni­sa­to­ri­schen, ad­mi­nis­tra­ti­ven und tech­ni­schen Vor­schrif­ten zur Durch­füh­rung der Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs. Ins­be­son­de­re setzt es die Fris­ten fest, in­ner­halb de­rer die ent­spre­chen­den Da­ten zu lie­fern sind.

Art.71 Vollzug  

1 Der Dienst ÜPF stellt elek­tro­ni­sche For­mu­la­re und Schnitt­stel­len zur Ver­fü­gung, die durch die be­tref­fen­de Stel­len zu ver­wen­den sind. Die­se er­mög­li­chen es ins­be­son­de­re:

a.
den an­ord­nen­den Be­hör­den:
1.
ei­ne Über­wa­chungs­an­ord­nung beim Dienst ÜPF ein­zu­rei­chen,
2.
den Dienst ÜPF an­zu­wei­sen, Zu­griffs­be­rech­ti­gun­gen zu er­tei­len oder zu än­dern;
b.
dem Dienst ÜPF:
1.
die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen mit der Durch­füh­rung ei­ner Über­wa­chungs­mass­nah­me zu be­auf­tra­gen,
2.
ein Aus­kunfts­ge­such an die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen wei­ter­zu­lei­ten und de­ren Ant­wor­ten an die an­fra­gen­de Be­hör­de zu über­mit­teln;
c.
den be­rech­tig­ten Be­hör­den ein Aus­kunfts­ge­such beim Dienst ÜPF ein­zu­rei­chen.

2 Der Dienst ÜPF kann zum ge­ge­be­nen Zeit­punkt die elek­tro­ni­schen For­mu­la­re durch einen On­li­ne-Zu­griff auf das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem des Diens­tes er­set­zen und einen elek­tro­ni­schen Ge­neh­mi­gungs­pro­zess für ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­ge An­ord­nun­gen ein­füh­ren. Die elek­tro­ni­schen For­mu­la­re wer­den wei­ter­hin ge­braucht, wenn der On­li­ne-Zu­griff auf das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem aus tech­ni­schen Grün­den nicht mög­lich oder das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem aus­ge­fal­len ist.

Art.72 Aufhebung eines anderen Erlasses  

Die Ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 2001131 über die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs wird auf­ge­ho­ben.

131 [AS 2001 3111; 2004 1431, 2021Art. 7, 3383; 2006 4705Ziff. II 77; 2007 4029; 2011 5955; 2016 4337Ziff. II; 2017 4151 An­hang 4 Ziff. II 11]

Art.73 Änderung anderer Erlasse  

Die nach­ste­hen­den Ver­ord­nun­gen wer­den wie folgt ge­än­dert:

132

132 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2018 147kon­sul­tiert wer­den.

Art. 74 Übergangsbestimmungen  

1 Über­wa­chun­gen, wel­che vor dem In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung an­ge­ord­net wur­den, lau­fen un­ver­än­dert wei­ter. Ver­län­ge­run­gen und die Auf­he­bung von sol­chen Mass­nah­men wer­den mit den bis­he­ri­gen Über­wa­chungs­ty­pen durch­ge­führt.

2 Mit In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung wer­den die nach bis­he­ri­ger Pra­xis be­ste­hen­den Test­schal­tun­gen auf­ge­ho­ben.

3 FDA, die in­nert drei Mo­na­ten seit dem In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung beim Dienst ÜPF ein Ge­such um Ein­stu­fung als FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51 ein­rei­chen, gel­ten ab In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung und wäh­rend der Dau­er des Ver­fah­rens als sol­che. Der Dienst ÜPF kann die­se Ein­stu­fung für die Dau­er des Ver­fah­rens auf­he­ben, wenn ei­ne Gut­heis­sung des Ge­suchs un­wahr­schein­lich ist. Bei bis­her mel­de­pflich­ti­gen An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten ist Ar­ti­kel 51 Ab­satz 5 nicht an­wend­bar.

4 Spä­tes­tens 3 Mo­na­te nach In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung pas­sen die FDA und die AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22 ih­re Sys­te­me an, um die neu­en An­for­de­run­gen an die Iden­ti­fi­ka­ti­on der Teil­neh­men­den (Art. 19) und die Er­fas­sung von An­ga­ben zur Per­son bei Mo­bil­funk­diens­ten (Art. 20) um­zu­set­zen.

5 Spä­tes­tens 6 Mo­na­te nach In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung pas­sen die FDA, aus­ser je­nen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51, und die AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 ih­re Sys­te­me an, um die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 38 und 39 er­tei­len zu kön­nen.

6 Spä­tes­tens 24 Mo­na­te nach In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung:

a.
müs­sen die Rand­da­ten von Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­chen bei rück­wir­ken­den Über­wa­chun­gen ge­lie­fert wer­den kön­nen;
b.
müs­sen die FDA ih­re vor­han­de­nen Sys­te­me tech­nisch so an­pas­sen, dass die Da­ten der E-Mail-Diens­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 58, 59 und 62 ge­lie­fert wer­den kön­nen. Bis da­hin ha­ben sie die Da­ten der E-Mail-Diens­te wie bis­her zu lie­fern.

7 Bis zur In­be­trieb­nah­me des neu­en Ver­ar­bei­tungs­sys­tems, das mit dem Pro­gramm FMÜ133 be­schafft wird:

a.
kann der Dienst ÜPF die Sta­tis­ti­ken (Art. 12) noch nach bis­he­ri­gem Recht er­stel­len;
b.
wer­den die Aus­künf­te (Art. 35–48) und Über­wa­chun­gen (Art. 54–68) noch mit dem be­ste­hen­den Sys­tem, den bis­he­ri­gen For­ma­ten und den ent­spre­chen­den For­mu­la­ren ab­ge­wi­ckelt. Da­bei wer­den sie mit ei­nem durch den Dienst ÜPF zu­ge­las­se­nen si­che­ren Über­tra­gungs­mit­tel, per Post oder Te­le­fax über­mit­telt; Ar­ti­kel 17 Ab­sät­ze 1–2 ist nicht an­wend­bar;
c.
sind die Aus­künf­te mit fle­xibler Na­mens­su­che ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40, 42 und 43 nicht mög­lich; ab In­be­trieb­nah­me wer­den sie nur mit den FDA und AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22 durch­ge­führt, die ih­re Sys­te­me ent­spre­chend an­ge­passt ha­ben.

8 Spä­tes­tens 12 Mo­na­te nach In­be­trieb­nah­me des neu­en Ver­ar­bei­tungs­sys­tems pas­sen die FDA und die AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22 ih­re Sys­te­me an, um die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 35–37 und 40–42 so­wie Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40 und 42 au­to­ma­ti­siert über die Ab­fra­ge­schnitt­stel­le des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems er­tei­len (Art. 18 Abs. 2) und um die fle­xi­ble Na­mens­su­che ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40, 42 und 43 durch­füh­ren zu kön­nen.

Art. 74a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
4. Mai 2022 betreffend die Mobilfunklokalisierung terroristischer Gefährderinnen und Gefährder
134  

1 Der Dienst ÜPF passt sein Ver­ar­bei­tungs­sys­tem in­ner­halb von 12 Mo­na­ten nach der Er­neue­rung der Echt­zeit­sys­tem­kom­po­nen­te des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems an, um die Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­run­gen ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der stan­dar­di­siert durch­füh­ren und in der Sta­tis­tik er­fas­sen zu kön­nen.

2 Die FDA mit Aus­nah­me der­je­ni­gen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 51) und die AAKD mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 52) pas­sen ih­re Sys­te­me in­ner­halb von 12 Mo­na­ten nach der Er­neue­rung der Echt­zeit­sys­tem­kom­po­nen­te des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems an, um die Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­run­gen ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der (Art. 68a) stan­dar­di­siert durch­füh­ren zu kön­nen.

3 So­lan­ge die Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­run­gen ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der noch nicht stan­dar­di­siert nach Ar­ti­kel 68a durch­ge­führt wer­den kön­nen, füh­ren die An­bie­te­rin­nen statt­des­sen die Über­wa­chungs­ty­pen nach Ar­ti­kel 54 so­wie bei Be­darf nach den Ar­ti­keln 56 und 63 aus. Der Dienst ÜPF lei­tet den be­rech­tig­ten Be­hör­den die Da­ten nach den Ar­ti­keln 54 und 63 wei­ter. Die Da­ten nach Ar­ti­kel 56 lei­tet der Dienst ÜPF nur im Um­fang von Ar­ti­kel 68a wei­ter. Kann sein Ver­ar­bei­tungs­sys­tem die­se Fil­te­rung nicht si­cher­stel­len, so lei­tet er kei­ne Da­ten wei­ter. Da­ten, die er nicht wei­ter­lei­tet, ver­nich­tet er. Die Ge­büh­ren und Ent­schä­di­gun­gen rich­ten sich nach den an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chungs­ty­pen (Art. 54, 56 und 63).

134 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 12 der V vom 4. Mai 2022 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 301).

Art. 74b Übergangsbestimmung zur Änderung vom
15. November 2023
135  

1 Die FDA stel­len die Aus­kunfts­be­reit­schaft für die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 48a und 48c in­ner­halb von 24 Mo­na­ten nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 15. No­vem­ber 2023 her.

2 Die FDA, mit Aus­nah­me der­je­ni­gen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 51), müs­sen die Aus­künf­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 48b ab In­be­trieb­nah­me ih­res ers­ten kom­mer­zi­el­len mo­bi­len Netz­zu­gangs, der die per­ma­nen­ten Iden­ti­fi­ka­to­ren auf der Funk­schnitt­stel­le ver­birgt, stan­dar­di­siert er­tei­len kön­nen.

3 Sie müs­sen die Über­wa­chun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 56a und 67 Buch­sta­be b in­ner­halb von 24 Mo­na­ten nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 15. No­vem­ber 2023 stan­dar­di­siert durch­füh­ren kön­nen.

4 Sie müs­sen die Er­gän­zung der rück­wir­ken­den Über­wa­chung ge­mä­ss Ar­ti­kel 61 Buch­sta­be j in­ner­halb von 24 Mo­na­ten um­set­zen und die Spei­che­rung der hier­für not­wen­di­gen Da­ten in­ner­halb von 18 Mo­na­ten nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 15. No­vem­ber 2023 si­cher­stel­len.

5 Sie müs­sen die Über­wa­chun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 56b und 67 Buch­sta­be c in­ner­halb von 24 Mo­na­ten nach der Er­neue­rung der Echt­zeit­sys­tem­kom­po­nen­te des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems stan­dar­di­siert durch­füh­ren kön­nen.

6 Der Dienst ÜPF passt sein Ver­ar­bei­tungs­sys­tem in­ner­halb von 24 Mo­na­ten nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 15. No­vem­ber 2023 an, da­mit:

a.
die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 48a und 48c stan­dar­di­siert er­teilt und die Über­wa­chun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 56a und 67 Buch­sta­be b stan­dar­di­siert durch­ge­führt so­wie in der Sta­tis­tik er­fasst wer­den kön­nen;
b.
die Da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 61 Buch­sta­be j ent­ge­gen­ge­nom­men wer­den kön­nen.

7 Er passt sein Ver­ar­bei­tungs­sys­tem an, da­mit Aus­künf­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 48b ab In­be­trieb­nah­me des ers­ten kom­mer­zi­el­len mo­bi­len Netz­zu­gangs, der die per­ma­nen­ten Iden­ti­fi­ka­to­ren auf der Funk­schnitt­stel­le ver­birgt, stan­dar­di­siert er­teilt und in der Sta­tis­tik er­fasst wer­den kön­nen.

8 Er passt sein Ver­ar­bei­tungs­sys­tem in­ner­halb von 24 Mo­na­ten nach der Er­neue­rung der Echt­zeit­sys­tem­kom­po­nen­te des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems an, da­mit die Über­wa­chun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 56b und 67 Buch­sta­be c stan­dar­di­siert durch­ge­führt und in der Sta­tis­tik er­fasst wer­den kön­nen.

135 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

Art. 75 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. März 2018 in Kraft.

Anhang 136

136 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

(Art. 2)

Begriffe und Abkürzungen

1.
Kommunikationsdienst: Dienst, der eine fernmeldetechnische Kommunikation ermöglicht; dazu gehören Fernmeldedienste und abgeleitete Kommunikationsdienste;
2.
Teilnehmende: Personen, die mit einer FDA oder einer AAKD einen Vertrag über die Inanspruchnahme von deren Diensten geschlossen oder sich für deren Dienste registriert oder von dieser ein Zugangsmittel zu deren Diensten erhalten haben;
3.
WLAN (Wireless Local Area Network): drahtloses lokales Netzwerk;
4.
Identifikator: Adressierungselement, die Identifikationsnummer oder ein anderer eindeutiger Bezeichner für eine oder einen bestimmten Teilnehmenden, einen bestimmten Dienst oder ein bestimmtes Gerät;
5.
IP-Adresse (Internetprotokoll-Adresse): Adresse, die alle verbundenen Geräte in einem Netzwerk identifiziert, welche über das Internetprotokoll kommunizieren; es gibt IP-Adressen der Version 4 (IPv4) und der Version 6 (IPv6);
6.
Portnummer: Adresse eines Ports; ein Port ist der logische Endpunkt für Kommunikationen mit oder in einem Computersystem; ein Port ist mit einer IP-Adresse und dem Protokolltyp der Kommunikation verknüpft;
7.
NAT (Network Address Translation):Verfahren zur Übersetzung von Netzwerkadressen. Dabei werden die Adressinformationen in IP-Paketen von einem Netzwerkelement (z. B. Router) automatisiert durch andere Adressinformationen ersetzt;
8.
Telefoniedienst: interaktiver Dienst, der zur gleichzeitigen Sprachkommunikation der Kommunikationsbeteiligten in Echtzeit dient, wobei die Adressierung nach einem Nummerierungsplan erfolgt; mit einem Telefoniedienst verbundene Anrufbeantwortersysteme einer Anbieterin (z. B. Sprachbox, Voice Mail, Visual Voice Mail) gelten ebenfalls als Telefoniedienst;
9.
Multimediadienst: angereicherter Telefoniedienst, mit dem neben der Sprache auch andere Medientypen und Funktionen genutzt werden können, wie Video, Bilder, Audio, Dateitransfer, Teilen von Inhalten, Präsentieren von Inhalten, Übermittlung von Präsenzinformationen (z. B. Videotelefonie, Unified Communication, RCS, Telefonkonferenz, Videokonferenz Online-Sitzung);
10.
GPSI (Generic Public Subscription Identifier):eindeutiges öffentliches Adressierungselement innerhalb und ausserhalb von 5G-Netzen (z. B. MSISDN);
11.
MSISDN (Mobile Subscriber Integrated Services Digital Network Number):eindeutige Telefonnummer, über die Teilnehmende in einem Mobilfunknetz erreicht werden können;
12.
IP-Präfix: Teil der IP-Adresse, welcher das jeweilige Netzwerk identifiziert;
13.
IP-Adressbereich (Range):Menge aufeinanderfolgender IP-Adressen;
14.
Netzmaske:beschreibt im Internet-Protokoll Version 4 (IPv4), wie viele Bits am Anfang der dargestellten IP-Adresse das jeweilige Netzwerk identifizieren;
15.
Präfixlänge:beschreibt im Internet-Protokoll Version 6 (IPv6), wie viele Bits am Anfang der dargestellten IP-Adresse das jeweilige Netzwerk identifizieren;
16.
ICCID (Integrated Circuit Card Identifier):Seriennummer einer Chipkarte (z. B. ICCID einer SIM-Karte) oder eines Profils auf einem eingebauten Chip (z. B. EID einer eUICC), die den Chip oder das Profil weltweit eindeutig identifiziert;
17.
IMSI (International Mobile Subscriber Identity): Nummer, die zur international eindeutigen Identifikation von Mobilfunkteilnehmenden dient;
18.
SUPI (SUbscription Permanent Identifier): Nummer, die zur international eindeutigen Identifikation von Mobilfunkteilnehmenden in 5G-Netzen dient;
19.
IMEI (International Mobile Equipment Identity): Nummer, die zur international eindeutigen Identifikation von Mobilfunkendgeräten dient;
20.
PEI (Permanent Equipment Identifier): Nummer, die zur international eindeutigen Identifikation von Mobilfunkendgeräten in 5G-Netzen dient;
21.
MAC-Adresse (Media Access Control Adresse): Hardware-Adresse, die in einer Netzwerkkarte- oder einem Netzwerkadapter hinterlegt ist und als eindeutige Adresse auf der Ebene der OSI-Schicht 2 gebraucht wird;
22.
SIM (Subscriber Identity Module): Chipkarte oder im Endgerät fest eingebauter Chip, auf der oder dem die IMSI oder SUPI und der dazugehörige Schlüssel gesichert abgespeichert sind, welche dazu dienen, die Teilnehmenden in einem Mobilfunknetz zu authentisieren, einschliesslich USIM (Universal Subscriber Identity Module), UICC (Universal Integrated Circuit Card) und eSIM (embedded SIM);
23.
PUK-Code (Personal Unblocking Key): unveränderliche Geheimzahl zum Entsperren der SIM. Der PUK-Code ist an die SIM gebunden. Er ist dem PIN-Code übergeordnet; falls der PIN-Code mehrmals falsch eingegeben wurde, kann die SIM mittels des PUK-Codes entsperrt werden;
24.
PUK2-Code (Personal Unblocking Key 2): wie der PUK-Code, jedoch dem PIN2-Code übergeordnet;
25.
eUICC-ID(kurz: EID, embedded Universal Integrated Circuit Card-Identifier): weltweit eindeutiger Identifikator eines im Endgerät fest eingebauten Chips, der die SIM-Funktionen beherbergt (vgl. ICCID und SIM);
26.
Quell-IP-Adresse:IP-Adresse, die sich auf den Kommunikationsendpunkt (typischerweise Client) bezieht, der die Verbindung aufbaut;
27.
Quell-Portnummer: Portnummer, die sich auf den Kommunikationsendpunkt (typischerweise Client) bezieht, der die Verbindung aufbaut;
28.
Ziel-IP-Adresse:IP-Adresse, die sich auf den Kommunikationsendpunkt (typischerweise Server) bezieht, zu dem die Verbindung aufgebaut wird;
29.
Ziel-Portnummer: Portnummer, die sich auf den Kommunikationsendpunkt (typischerweise Server) bezieht, zu dem die Verbindung aufgebaut wird;
30.
SIP (Session Initiation Protocol):Kommunikationsprotokoll, welches für die Signalisierung und die Steuerung von Multimediakommunikationssitzungen verwendet wird;
31.
SIP URI (SIP Uniform Resource Identifier): URI-Schema für die Adressierung des SIP. Die SIP URI sind Adressierungselemente im Format benutzer@domain.tld;
32.
IMPU (IP Multimedia Public Identity): Identifikator, der zur Kommunikation mit anderen Teilnehmenden dient; eine Teilnehmende oder ein Teilnehmender des IMS besitzt neben der IMPI eine oder mehrere IMPU; einer IMPI können mehrere IMPU zugeordnet sein. Umgekehrt kann eine IMPU auch mit anderen Teilnehmenden geteilt werden;
33.
TEL URI (Telephone Uniform Resource Identifier): URI-Schema für Telefonnummern; die TEL URI sind Adressierungselemente im Format tel: nummer, zum Beispieltel: +41-868-868-868;
34.
IMPI (IP Multimedia Private Identity): international eindeutiger, der oder dem Teilnehmenden durch deren oder dessen Anbieterin fest zugeteilter Identifikator im IMS, welcher unter anderem für die Registrierung und AAA-Vorgänge verwendet wird;
35.
E-Mail-Dienst: Mailbox oder Schnittstelle zum Lesen, Verfassen, Ändern, Versand, Empfang oder Weiterleiten von E-Mails, basierend auf SMTP;
36.
Alias-Adresse:zusätzliche E-Mail-Adresse, die der oder die Teilnehmende beliebig einrichten, ändern und löschen kann; ihre maximale Anzahl und ihr Aufbau werden von der E-Mail-Anbieterin vorgegeben; die Alias-Adressen sind mit dem E-Mail-Konto verknüpft; an eine Alias-Adresse gesendete
E-Mails werden in das gleiche E-Mail-Postfach der zugehörigen Haupt-
E-Mail-Adresse der oder des Teilnehmenden zugestellt;
37.
Mailingliste: Liste von E-Mail-Adressen, auch Verteilerliste oder Verteilergruppe genannt; die Liste besitzt selbst eine E-Mail-Adresse; die Nachrichten, die an die Adresse der Mailing Liste geschickt werden, werden an die E-Mail-Adressen ihrer Mitglieder weitergeleitet;
38.
Mitteilungsdienste (Messaging): unabhängig von Telefonie- und Multimediadiensten angebotene Dienste zur Übermittlung von Mitteilungen oder Nachrichten;. dazu gehören unter anderem Instant Messaging, IMS Messaging und Messaging-Applikationen (Apps) sowie SMS von Drittanbieterinnen (d. h. SMS-Dienste, die nicht von der FDA der oder des Teilnehmenden erbracht werden). Diese Dienste können auch erweiterte Funktionen enthalten wie Multimediakommunikation, Dateiübertragung und Präsenzinformationen (z. B. die oder der Teilnehmende kann den aktuellen Status und eventuell den Standort der anderen Teilnehmenden sehen);
39.
Zellidentifikator: unveränderter Identifikator für Funkzellen in Mobilfunknetzen, zum Beispiel CGI (Cell Global Identity), ECGI (E-UTRAN Cell Global Identity), NCGI (New Radio Cell Global Identity);
40.
Gebietsidentifikator:unveränderter Identifikator für Gebiete in Mobilfunknetzen, zum Beispiel SAI (Service Area Identity), RAI (Routing Area Identity),TAI(Tracking Area Identity);
41.
Hotspotname (SSID): durch die Anbieterin frei wählbare Bezeichnung eines Hotspots, die in der Regel leicht lesbar ist und den Benutzenden angezeigt wird, wobei Hotspot im Sinne dieser Verordnung ein öffentlicher Zugang zum Internet über WLAN (Wi-Fi) ist, im Gegensatz zum stationären oder mobilen (Tethering) privaten Hotspot;
42.
Target-ID: überwachter Identifikator, das heisst der Identifikator des Ziels der Überwachung (Target);
43.
IRI (Intercept Related Information): im Rahmen einer Echtzeitüberwachung erfasste Randdaten des Fernmeldeverkehrs des Targets. sie werden in der Regel auch in Echtzeit übermittelt; sie sind von den aufbewahrten Randdaten (Historische Daten) zu unterscheiden, welche nur selektiv und in der Regel zeitversetzt für die Zwecke der rückwirkenden Überwachung erfasst werden;
44.
HLR (Home Location Register): in Mobilfunknetzen der zweiten und dritten Generation; Datenbank einer Mobilfunkanbieterin, in der die Funktionsmerkmale ihrer Teilnehmenden (z. B. IMSI, MSISDN, Konfiguration, Dienstprofile) und deren jeweils aktuelles diensterbringendes Netz gespeichert sind;
45.
HSS (Home Subscriber Server): in Mobilfunknetzen der vierten Generation; Datenbank mit ähnlichen Funktionen wie HLR;
46.
UDM (Unified Data Management): in Mobilfunknetzen der fünften Generation; Datenbank mit ähnlichen Funktionen wie HLR und HSS;
47.
IMS (IP Multimedia Subsystem): ein auf dem Internetprotokoll beruhendes Telekommunikationssystem zur Integration von mobilen Sprachdiensten und Internetfunktionen;
48.
AAA-Informationen (Authentication, Authorisation and Accounting Information):Informationen darüber, welchen Teilnehmenden es erlaubt ist, welche Dienste zu benutzen, und Informationen, die zur Abrechnung der Dienstbenutzung dienen; im Sinne dieser Verordnung sind Passwörter nicht Teil der AAA-Informationen. Authentifizierung ist die Art und Weise, Teilnehmende zu identifizieren, bevor der Zugang gewährt wird; mittels der Autorisierung wird zum einen festgelegt, welche Zugriffsrechte auf Ressourcen oder Dienste die Teilnehmenden besitzen, und zum anderen die Zugriffskontrolle gewährleistet; für die Abrechnung wird während der Nutzung der Ressourcenverbrauch der oder des Teilnehmenden gemessen;
49.
3GPP (3rd Generation Partnership Project): weltweite Kooperation von Standardisierungsgremien für die Standardisierung im Mobilfunk;
50.
Nicht-3GPP-Zugang (non-3GPP Access): Zugang zum Mobilfunkkernnetz, der auf einer Technologie basiert, die nicht vom 3GPP standardisiert wird (z. B. WLAN-Zugang);
51.
EPS (Evolved Packet System): Architektur des LTE-Mobilfunkstandards des 3GPP, welcher als «4G» vermarktet wird;
52.
5GS (5G-System): Systemarchitektur des 5G-Mobilfunkstandards des 3GPP;
53.
SMS (Short Message Service): Mitteilungsdienst zur Übertragung von kurzen Textnachrichten;
54.
Voice Mail: in Fernmeldenetzen betriebene Speichereinrichtungen, welche Anrufbeantworterdienste (z. B. Sprachmitteilungen empfangen, weiterleiten, speichern) bereitstellen, es existieren Erweiterungen für verschiedene Medientypen und Dienste, wie SMS, E-Mail, Telefax oder Videomitteilungen, sowie Funktionserweiterungen, wie die Umwandlung von einem Medientyp in einen anderen (z. B. Text zu Sprache) und das Versenden von Nachrichten;
55.
RCS (Rich Communications Services, ursprünglich: Rich Communication Suite): Spezifikation des internationalen Branchenverbandes der Mobilfunkanbieterinnen GSM Association (GSMA) für die IMS-basierte Erbringung interoperabler (d. h. anbieter- und endgeräteübergreifender) Multimediadienste mit erweitertem Funktionsumfang; dabei können verschiedene Medientypen (z. B. Sprache, Musik, Fotos, Videos) und Dienste (z. B. Chat, Gruppen-Chat, Anrufe, Multimedia-Mitteilungen, Kurzmitteilungen, Sofortmitteilungen, Präsenzinformationen, Übermittlung von Dateien, Adressbuch) kombiniert werden; gemeint sind hier nur RCS-Dienste, die von der Mobilfunkanbieterin der oder des Teilnehmenden erbracht werden;
56.
E.164-Nummer: Telefonnummer gemäss dem internationalen Nummerierungsplan E.164 der ITU-T;
57.
DTMF (Dual-Tone Multi-Frequency, Doppelton-Mehrfrequenz): Verfahren zur Signalisierung, das heisst während des Telefongesprächs können durch Drücken der Wähltasten Tonsignale gesendet werden, zum Beispiel für die Bedienung von Anrufbeantwortern oder automatischen Sprachdialogsystemen;
58.
BSSID (Basic Service Set Identifier): eindeutiger Identifikator (MAC-Adresse) des WLAN-Zugangs;
59.
Funkschnittstelle:die Schnittstelle der Funkübertragung im Mobilfunknetz, z. B. 5G New Radio (5G NR), auch Luftschnittstelle oder 3GPP-Zugang genannt.

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden