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Verordnung
über die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs
(VÜPF)

vom 15. November 2017 (Stand am 3. Dezember 2019)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Bundesgesetz vom 18. März 20161 betreffend die Überwachung
des Post- und Fernmeldeverkehrs (BÜPF),
auf die Artikel 269bis Absatz 2, 269ter Absatz 4 und 445 der Strafprozessordnung (StPO)2
sowie auf die Artikel 70bis Absatz 2, 70ter Absatz 4 und 218 des Militärstrafprozesses vom 23. März 19793 (MStP),

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

1. Abschnitt: Einleitung

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Or­ga­ni­sa­ti­on und das Ver­fah­ren zur Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs so­wie die Er­tei­lung von Aus­künf­ten über Post- und Fern­mel­de­diens­te.

2 Sie gilt für:

a.
die an­ord­nen­den und die ver­fah­rens­lei­ten­den Be­hör­den;
b.
die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­den;
c.
die Po­li­zei­be­hör­den des Bun­des, der Kan­to­ne und Ge­mein­den;
d.
den Nach­rich­ten­dienst des Bun­des (NDB);
e.
das Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft (SE­CO);
f.
die zu­stän­di­gen Be­hör­den des Bun­des und der Kan­to­ne zwecks Er­le­di­gung von Ver­wal­tungs­strafsa­chen;
g.
den Dienst Über­wa­chung Post- und Fern­mel­de­ver­kehr (Dienst ÜPF);
h.
die An­bie­te­rin­nen von Post­diens­ten (PDA);
i.
die An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten (FDA);
j.
die An­bie­te­rin­nen von Diens­ten, die sich auf Fern­mel­de­diens­te stüt­zen und ei­ne Ein­weg- oder Mehr­weg­kom­mu­ni­ka­ti­on er­mög­li­chen (An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te);
k.
Be­trei­be­rin­nen von in­ter­nen Fern­mel­de­net­zen;
l.
Per­so­nen, die ih­ren Zu­gang zu ei­nem öf­fent­li­chen Fern­mel­de­netz Drit­ten zur Ver­fü­gung stel­len;
m.
pro­fes­sio­nel­le Wie­der­ver­käu­fe­rin­nen von Kar­ten und ähn­li­chen Mit­teln, die den Zu­gang zu ei­nem öf­fent­li­chen Fern­mel­de­netz er­mög­li­chen.
Art. 2 Begriffe und Abkürzungen  

Die in die­ser Ver­ord­nung ver­wen­de­ten Be­grif­fe und Ab­kür­zun­gen sind im An­hang de­fi­niert.

2. Abschnitt: Überwachungsanordnung

Art. 3 Eingaben beim Dienst ÜPF  

1 Die an­ord­nen­de Be­hör­de ver­wen­det einen der fol­gen­den Über­mitt­lungs­we­ge, um beim Dienst ÜPF die Über­wa­chungs­an­ord­nun­gen so­wie de­ren Ver­län­ge­run­gen und Auf­he­bun­gen ein­zu­rei­chen und ihm die ein­zu­rich­ten­den Zu­griffs­rech­te zu mel­den:

a.
ein durch den Dienst ÜPF zu­ge­las­se­nes si­che­res Über­tra­gungs­mit­tel;
b.
Post oder Te­le­fax, falls ein Über­tra­gungs­mit­tel ge­mä­ss Buch­sta­be a aus tech­ni­schen Grün­den nicht zur Ver­fü­gung steht; oder
c.
Te­le­fon in dring­li­chen Fäl­len, mit Nach­rei­chung der Über­wa­chungs­an­ord­nung ge­mä­ss Buch­sta­be a oder b in­ner­halb von 24 Stun­den.

2 Der Dienst ÜPF kann das Über­tra­gungs­mit­tel der Ein­ga­ben ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be a durch einen On­li­ne-Zu­griff auf das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem des Diens­tes er­set­zen.

Art. 4 Durchführung der Überwachung  

1 Der Dienst ÜPF be­stimmt im Ein­zel­fall die tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men für die Durch­füh­rung der Über­wa­chung, so­weit sich die­se nicht di­rekt aus den gel­ten­den Re­ge­lun­gen ins­be­son­de­re zu den stan­dar­di­sier­ten Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­ty­pen er­ge­ben.

2 Ist in­fol­ge be­trieb­li­cher Pro­ble­me ei­ne Mit­wir­kungs­pflich­ti­ge nicht in der La­ge, ih­re Pflich­ten zur Über­wa­chung des Post- oder Fern­mel­de­ver­kehrs wahr­zu­neh­men, so mel­det sie dies dem Dienst ÜPF un­ver­züg­lich und lie­fert ei­ne dies­be­züg­li­che schrift­li­che Be­grün­dung nach. Der Dienst ÜPF in­for­miert die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen un­ver­züg­lich, wenn in­fol­ge be­trieb­li­cher Pro­ble­me auf sei­ner Sei­te die Über­wa­chung nicht aus­ge­führt wer­den kann.

3 Un­ab­hän­gig da­von, wo die Feh­ler­ur­sa­che liegt, sind min­des­tens die nicht ge­lie­fer­ten Rand­da­ten ei­ner Echt­zeit­über­wa­chung von der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen zwi­schen­zu­spei­chern und un­ver­züg­lich nach­zu­lie­fern. Falls die Rand­da­ten der Echt­zeit­über­wa­chung nicht mehr ver­füg­bar oder un­voll­stän­dig sein soll­ten, hat die Mit­wir­kungs­pflich­ti­ge ge­mä­ss den An­wei­sun­gen des Diens­tes ÜPF un­ver­züg­lich die ent­spre­chen­den Rand­da­ten der rück­wir­ken­den Über­wa­chung zu lie­fern.

Art. 5 Schutz von Amts- und Berufsgeheimnissen  

Stellt der Dienst ÜPF fest, dass die Über­wa­chung einen Amts- oder Be­rufs­ge­heim­nis­trä­ger be­trifft, oh­ne dass die ge­setz­lich vor­ge­se­he­nen Vor­keh­ren zum Schutz die­ser Ge­heim­nis­se ge­trof­fen wur­den, so be­nach­rich­tigt er in den fol­gen­den Si­tua­tio­nen un­ver­züg­lich die an­ord­nen­de Be­hör­de und die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de und gibt der Ers­te­ren so­wie den in der Über­wa­chungs­an­ord­nung be­zeich­ne­ten Per­so­nen vor­erst kei­nen Zu­griff auf die Über­wa­chungs­da­ten:

a.
falls die Über­wa­chung von ei­ner zi­vi­len Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de an­ge­ord­net wur­de: bei Per­so­nen aus den Be­rufs­grup­pen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 170–173 StPO, wenn kei­ne Vor­keh­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 271 StPO ge­trof­fen wor­den sind;
b.
falls die Über­wa­chung von ei­ner mi­li­tä­ri­schen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de an­ge­ord­net wur­de: bei Per­so­nen aus den Be­rufs­grup­pen ge­mä­ss Ar­ti­kel 75 Buch­sta­be b MStP, wenn kei­ne Vor­keh­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 70b MStP ge­trof­fen wor­den sind;
c.
falls die Über­wa­chung vom NDB an­ge­ord­net wur­de: bei Per­so­nen aus den Be­rufs­grup­pen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 171–173 StPO, wenn kei­ne Vor­keh­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 58 Ab­satz 3 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 20154 in Ver­bin­dung mit Ar­ti­kel 23 der Nach­rich­ten­dienst­ver­ord­nung vom 16. Au­gust 20175 ge­trof­fen wor­den sind.
Art. 6 Geheimhaltungspflicht  

Die Über­wa­chung oder die Er­tei­lung von Aus­künf­ten ist so durch­zu­füh­ren, dass we­der die be­trof­fe­ne Per­son noch un­be­fug­te Drit­te da­von Kennt­nis er­hal­ten.

Art. 7 Technische Datensortierung (Filterung)  

Der Dienst ÜPF führt auf Er­su­chen der an­ord­nen­den Be­hör­de ei­ne au­to­ma­ti­sier­te Fil­te­rung durch, falls er da­zu tech­nisch in der La­ge ist und die­se Fil­te­rung kei­nen un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Auf­wand ver­ur­sacht.

Art. 8 Aufzeichnung der Telefonate zu Beweiszwecken  

1 Der Dienst ÜPF zeich­net zu Be­weis­zwe­cken die im Zu­sam­men­hang mit der Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben ge­führ­ten Te­le­fona­te auf.

2 All­fäl­li­ge Aus­wer­tun­gen der Auf­zeich­nun­gen wer­den durch die Da­ten­schutz­be­auf­trag­te oder den Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten des Diens­tes ÜPF vor­ge­nom­men.

3 Die auf­ge­zeich­ne­ten Te­le­fona­te wer­den zwei Jah­re durch den Dienst ÜPF auf­be­wahrt und sind an­sch­lies­send zu ver­nich­ten.

Art. 9 Überwachungsakte  

1 Der Dienst ÜPF legt für je­de Über­wa­chungs­an­ord­nung im Ver­ar­bei­tungs­sys­tem ei­ne Ak­te an.

2 Die Ak­te be­steht aus al­len Un­ter­la­gen zum be­tref­fen­den Fall, ins­be­son­de­re:

a.
der Über­wa­chungs­an­ord­nung so­wie den Bei­la­gen;
b.
dem Über­wa­chungs­auf­trag be­zie­hungs­wei­se den Über­wa­chungs­auf­trä­gen an die ent­spre­chen­den Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen;
c.
der Be­stä­ti­gung be­zie­hungs­wei­se den Be­stä­ti­gun­gen, wann der Auf­trag an die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen er­teilt wur­de;
d.
der Quit­tie­rung der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen über die Aus­füh­rung des Über­wa­chungs­auf­trags be­zie­hungs­wei­se der Über­wa­chungs­auf­trä­ge;
e.
den Ver­fü­gun­gen der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de zur Ge­neh­mi­gung oder Nicht­ge­neh­mi­gung der Über­wa­chungs­an­ord­nung so­wie all­fäl­li­ge Be­schwer­de­ent­schei­de;
f.
den all­fäl­li­gen Ver­län­ge­rungs­an­ord­nun­gen und Ver­fü­gun­gen der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de;
g.
der Auf­he­bungs­an­ord­nung;
h.
der zu der Mass­nah­me er­gan­ge­nen Kor­re­spon­denz;
i.
den be­son­de­ren an­ge­ord­ne­ten Schutz­mass­nah­men;
j.
den Rech­nungs­un­ter­la­gen.

3 Die Über­wa­chungs­da­ten wer­den ge­mä­ss Ar­ti­kel 11 BÜPF auf­be­wahrt und ge­mä­ss Ar­ti­kel 14 der Ver­ord­nung vom 15. No­vem­ber 20176 über das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem für die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs (VVS-ÜPF) ver­nich­tet.

3. Abschnitt: Arbeitszeiten und Pikett-Regelung

Art. 10 Normalarbeitszeiten und Feiertage  

1 Die Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten des Diens­tes ÜPF und der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen sind von Mon­tag bis Frei­tag durch­ge­hend von 8–17 Uhr.

2 Die Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten gel­ten nicht an den Fei­er­ta­gen. Die­se sind der 1. und 2. Ja­nu­ar, der Kar­frei­tag, der Os­ter­mon­tag, die Auf­fahrt, der Pfingst­mon­tag, der 1. Au­gust, der 24. De­zem­ber ab 12 Uhr, der 25. und 26. De­zem­ber so­wie der 31. De­zem­ber ab 12 Uhr.

Art. 11 Leistungen ausserhalb der Normalarbeitszeiten  

1 Aus­ser­halb der Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten und an den Fei­er­ta­gen stellt der Dienst ÜPF einen Pi­kett­dienst mit fol­gen­den Leis­tun­gen zur Ver­fü­gung:

a.
die Wei­ter­lei­tung von Aus­kunfts­ge­su­chen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 35–43;
b.
die Be­auf­tra­gung der Ak­ti­vie­rung von Echt­zeit­über­wa­chun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 54–59;
c.
die Be­auf­tra­gung der Durch­füh­rung von als drin­gend er­klär­ten rück­wir­ken­den Über­wa­chun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 60–63, 65 und 66;
d.
die Be­auf­tra­gung von No­t­su­chen und Fahn­dun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 67 und 68, aus­ge­nom­men die Netz­ab­de­ckungs­ana­ly­se in Vor­be­rei­tung ei­nes An­ten­nen­such­laufs ge­mä­ss Ar­ti­kel 64;
e.
die Stö­rungs­be­he­bung.

2 Die FDA, aus­ser je­nen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51, so­wie die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 müs­sen in der La­ge sein, den Dienst ÜPF so zu un­ter­stüt­zen, dass die­ser die Leis­tun­gen ge­mä­ss Ab­satz 1 je­der­zeit er­brin­genkann. Sie müs­sen für den Dienst ÜPF je­der­zeit er­reich­bar sein.

3 Die An­ord­nung be­son­de­rer Über­wa­chun­gen und Ge­su­che um be­son­de­re Aus­künf­te (Art. 25) wer­den aus­ser­halb der Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten we­der ent­ge­gen­ge­nom­men noch be­ar­bei­tet.

4. Abschnitt: Statistiken

Art. 12 Statistik über Überwachungsmassnahmen und Auskünfte  

1 Der Dienst ÜPF ver­öf­fent­licht jähr­lich ei­ne Sta­tis­tik über die im ab­ge­lau­fe­nen Ka­len­der­jahr an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chun­gen so­wie über die er­teil­ten Aus­künf­te. Die­se zeigt ins­be­son­de­re die An­zahl:

a.
der Mass­nah­men zur Über­wa­chung in Echt­zeit;
b.
der rück­wir­ken­den Über­wa­chungs­mass­nah­men;
c.
der Aus­künf­te;
d.
der No­t­su­chen;
e.
der Fahn­dun­gen.

2 Aus der Sta­tis­tik ge­mä­ss Ab­satz 1 sind er­sicht­lich:

a.
die Art des De­lik­tes;
b.
der Kan­ton, aus wel­chem die an­ord­nen­de Be­hör­de stammt, be­zie­hungs­wei­se die an­ord­nen­de Be­hör­de des Bun­des oder bei No­t­su­chen auch ei­ne Be­hör­de des Fürs­ten­tums Liech­ten­stein, be­zie­hungs­wei­se für Aus­künf­te, die zu­stän­di­ge Be­hör­de des Kan­tons oder des Bun­des (Art. 1 Abs. 2 Bst. c–f);
c.
der Typ der Aus­kunft, der Über­wa­chung, der No­t­su­che be­zie­hungs­wei­se der Fahn­dung;
d.
die Dau­er der Über­wa­chung, so­weit zu­tref­fend;
e.
die Ge­büh­ren;
f.
die Ent­schä­di­gun­gen.
Art. 13 Statistik über Überwachungsmassnahmen mit besonderen technischen Geräten und besonderen Informatikprogrammen  

1 Die Staats­an­walt­schaft be­zie­hungs­wei­se der mi­li­tä­ri­sche Un­ter­su­chungs­rich­ter führt jähr­lich ei­ne Sta­tis­tik über die im ab­ge­lau­fe­nen Ka­len­der­jahr für Über­wa­chun­gen ein­ge­setz­ten be­son­de­ren tech­ni­schen Ge­rä­te und be­son­de­ren In­for­ma­tik­pro­gram­me (Art. 269bis Abs. 2 und 269ter Abs. 4 StPO bzw. Art. 70bis Abs. 2 und 70ter Abs. 4 MStP). Aus die­ser ist die Art des De­lik­tes er­sicht­lich.

2 Die Staats­an­walt­schaft be­zie­hungs­wei­se das Oberau­di­to­rat des VBS über­mit­telt die Sta­tis­tik dem Dienst ÜPF im ers­ten Quar­tal des Fol­ge­jah­res. In die­ser wer­den nur die im be­tref­fen­den Jahr ab­ge­schlos­se­nen Ein­sät­ze er­fasst.

3 Der Dienst ÜPF ver­öf­fent­licht jähr­lich ei­ne kon­so­li­dier­te Sta­tis­tik. Die­se ent­hält kei­ne An­ga­ben zum Kan­ton der an­ord­nen­den Be­hör­de und zur an­ord­nen­den Be­hör­de des Bun­des.

2. Kapitel: Postverkehr

Art. 14 Pflichten der PDA  

1 Je­de PDA muss in der La­ge sein, die Aus­künf­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 20 BÜPF zu er­tei­len und die Über­wa­chungs­ty­pen ge­mä­ss Ar­ti­kel 16 aus­zu­füh­ren, so­weit die Aus­künf­te und Über­wa­chun­gen Diens­te be­tref­fen, die sie an­bie­tet.

2 Je­de PDA muss si­cher­stel­len, dass sie die Aus­kunfts­ge­su­che und Über­wa­chungs­an­ord­nun­gen wäh­rend der Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten ent­ge­gen­neh­men und aus­füh­ren kann.

Art. 15 Anordnung zur Überwachung des Postverkehrs  

Die beim Dienst ÜPF ein­ge­reich­te Über­wa­chungs­an­ord­nung ent­hält fol­gen­de An­ga­ben:

a.
Kon­takt­da­ten der an­ord­nen­den Be­hör­de;
b.
Kon­takt­da­ten der be­rech­tig­ten Per­so­nen, die als Emp­fän­ge­rin­nen der Über­wa­chungs­da­ten vor­ge­se­hen sind;
c.
falls be­kannt Na­me, Vor­na­me, Ge­burts­da­tum, Adres­se und Be­ruf der zu über­wa­chen­den Per­son;
d.
Re­fe­renz­num­mern und Fall­na­men der Über­wa­chun­gen;
e.
Grund der Über­wa­chung, ins­be­son­de­re den Straf­tat­be­stand, der mit der Über­wa­chung auf­ge­klärt wer­den soll;
f.
Na­men der PDA;
g.
die an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chungs­ty­pen;
h.
wenn nö­tig, die wei­te­ren In­for­ma­tio­nen über den Post­ver­kehr ei­ner Per­son;
i.
Be­ginn und Dau­er der Über­wa­chung;
j.
im Fall von Per­so­nen, die ei­nem Be­rufs­ge­heim­nis ge­mä­ss Ar­ti­kel 271 StPO be­zie­hungs­wei­se Ar­ti­kel 70b MStP un­ter­ste­hen: einen Ver­merk über die­se Be­son­der­heit;
k.
al­len­falls, die Vor­keh­ren zum Schutz von be­rufs­ge­heim­nis­tra­gen­den Per­so­nen und wei­te­re Schutz­mass­nah­men, die die Be­hör­den, die PDA und der Dienst ÜPF um­zu­set­zen ha­ben.
Art. 16 Überwachungstypen  

Fol­gen­de Über­wa­chungs­ty­pen kön­nen an­ge­ord­net wer­den:

a.
das Ab­fan­gen der Post­sen­dun­gen (Echt­zeit-Über­wa­chung; Über­wa­chungs­typ PO_1_R­T_IN­TER­CEP­TI­ON);
b.
die Lie­fe­rung fol­gen­der Rand­da­ten (Echt­zeit-Über­wa­chung; Über­wa­chungs­typ PO_2_R­T_­DE­LI­VE­RY), so­weit die­se Da­ten ver­füg­bar sind:
1.
die Adres­sa­tin oder der Adres­sat der Post­sen­dun­gen,
2.
die Ab­sen­de­rin oder der Ab­sen­der der Post­sen­dun­gen,
3.
die Art der Post­sen­dun­gen,
4.
der Auf­ga­be­ort der Post­sen­dun­gen,
5.
der Zu­stel­lungs­stand der Post­sen­dun­gen,
6.
die Un­ter­schrift des Emp­fän­gers.
c.
die Lie­fe­rung fol­gen­der Rand­da­ten (rück­wir­ken­de Über­wa­chung; Über­wa­chungs­typ PO_3_HD):
1.
für Post­sen­dun­gen mit Zu­stell­nach­weis: die emp­fan­gen­de und die ab­sen­den­de Per­son so­wie, so­weit ent­spre­chen­de An­ga­ben vor­lie­gen, die Art, der Auf­ga­be­ort so­wie der Zu­stel­lungs­stand der Post­sen­dung,
2.
wenn die PDA wei­te­re Rand­da­ten re­gis­triert: sämt­li­che ver­füg­ba­re Da­ten.

3. Kapitel: Fernmeldeverkehr

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen für Auskünfte und Überwachungen

Art. 17 Auskunftsgesuche  

1 Die Aus­kunfts­ge­su­che der Be­hör­den ge­mä­ss Ar­ti­kel 15 BÜPF an die FDA, die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te und die Be­trei­be­rin­nen in­ter­ner Fern­mel­de­net­ze so­wie de­ren Aus­künf­te zu­rück an die Be­hör­den wer­den im Ab­ruf­ver­fah­ren oder über die Schnitt­stel­len mit­tels Ver­ar­bei­tungs­sys­tem ge­mä­ss VVS-ÜPF7 über­mit­telt.

2 Wenn das Ab­ruf­ver­fah­ren mit­tels Ver­ar­bei­tungs­sys­tem aus tech­ni­schen Grün­den nicht zur Ver­fü­gung steht, kön­nen die Aus­kunfts­ge­su­che so­wie die Aus­künf­te zu­rück an die Be­hör­den per Post oder Te­le­fax beim Dienst ÜPF ein­ge­reicht wer­den.

3 In dring­li­chen Fäl­len kön­nen die Be­hör­den die Aus­kunfts­ge­su­che te­le­fo­nisch beim Dienst ÜPF ein­rei­chen, mit Nach­rei­chung des Aus­kunfts­ge­suchs ge­mä­ss Ab­satz 1 oder 2.

4 Im Aus­kunfts­ge­such sind, ne­ben den für den je­wei­li­gen Aus­kunfts­typ vor­ge­se­he­nen An­ga­ben, die ma­xi­ma­le An­zahl der zu lie­fern­den Da­ten­sät­ze und, falls vor­han­den, auch die Re­fe­renz­num­mern und Fall­na­men an­zu­ge­ben.

Art. 18 Pflichten für die Lieferung von Auskünften  

1 Die FDA und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22 müs­sen in der La­ge sein, die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 35–37 und 40–48 so­wie ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40, 42 und 43, die durch sie an­ge­bo­te­ne Diens­te be­tref­fen, zu er­tei­len. Sie kön­nen da­zu Drit­te bei­zie­hen.

2 Sie er­tei­len die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 35–37 und 40–42 so­wie ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40 und 42 au­to­ma­ti­siert über die Ab­fra­ge­schnitt­stel­le des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems des Diens­tes ÜPF. Die­je­ni­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 43–48 so­wie ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit Ar­ti­kel 43 kön­nen sie auch ma­nu­ell er­tei­len.

3 Die FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51 kön­nen die Aus­künf­te al­ler Ty­pen auch aus­ser­halb des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems schrift­lich er­tei­len.

4 Die FDA, aus­ser je­nen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51, und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 müs­sen in der La­ge sein, die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 38 und 39, die durch sie an­ge­bo­te­ne Diens­te be­tref­fen, über die Ab­fra­ge­schnitt­stel­le des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems des Diens­tes ÜPF zu er­tei­len. Sie kön­nen da­zu Drit­te bei­zie­hen.

5 Die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te oh­ne wei­ter­ge­hen­de Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­pflich­ten und die Be­trei­be­rin­nen in­ter­ner Fern­mel­de­net­ze sind nicht ver­pflich­tet, die Aus­künf­te ge­mä­ss den in den Ar­ti­keln 35–48 so­wie ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40, 42 und 43 de­fi­nier­ten Ty­pen zu er­tei­len. Sie lie­fern die ih­nen vor­lie­gen­den An­ga­ben über das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem oder auf an­de­rem Weg in schrift­li­cher Form.

6 Falls die An­zahl der ge­fun­de­nen Da­ten­sät­ze den in der An­fra­ge an­ge­ge­be­nen Höchst­wert über­schrei­tet, gibt die An­bie­te­rin le­dig­lich de­ren An­zahl be­kannt.

Art. 19 Identifikation der Teilnehmenden  

1 Die FDA, die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22, die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 und die Wie­der­ver­käu­fe­rin­nen ge­mä­ss Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be f BÜPF ha­ben si­cher­zu­stel­len, dass die Teil­neh­men­den mit ge­eig­ne­ten Mit­teln iden­ti­fi­ziert wer­den.

2 Die FDA ha­ben bei pro­fes­sio­nell be­trie­be­nen öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punk­ten si­cher­zu­stel­len, dass al­le End­be­nut­ze­rin­nen und -be­nut­zer mit ge­eig­ne­ten Mit­teln iden­ti­fi­ziert wer­den.

Art. 20 Erfassung von Angaben zur Person bei Mobilfunkdiensten  

1 Bei Mo­bil­funk­diens­ten müs­sen die FDA und die Wie­der­ver­käu­fe­rin­nen ge­mä­ss Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be f BÜPF bei der Ab­ga­be des Zu­gangs­mit­tels oder bei der erst­ma­li­gen Ak­ti­vie­rung des Diens­tes die Iden­ti­tät des Teil­neh­men­den an­hand ei­nes Rei­se­pas­ses, ei­ner Iden­ti­täts­kar­te oder ei­nes Aus­län­der­aus­wei­ses im Sin­ne der Ar­ti­kel 71 und 71a der Ver­ord­nung vom 24. Ok­to­ber 20078 über Zu­las­sung, Auf­ent­halt und Er­werbs­tä­tig­keit über­prü­fen. Es ist ei­ne gut les­ba­re Aus­weisko­pie auf­zu­be­wah­ren.

2 Bei na­tür­li­chen Per­so­nen sind fol­gen­de An­ga­ben zu er­fas­sen:

a.
die Na­men und die Vor­na­men;
b.
das Ge­burts­da­tum;
c.
die Art des Aus­wei­ses, die Aus­weis­num­mer und das aus­stel­len­de Land be­zie­hungs­wei­se die aus­stel­len­de Or­ga­ni­sa­ti­on;
d.
die Adres­se;
e.
falls be­kannt, der Be­ruf;
f.
die Na­tio­na­li­tät.

3 Bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen sind fol­gen­de An­ga­ben zu er­fas­sen:

a.
der Na­me, der Sitz und die Kon­takt­da­ten der ju­ris­ti­schen Per­son;
b.
die Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer (UID) ge­mä­ss dem Bun­des­ge­setz vom 18. Ju­ni 20109 über die Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer;
c.
falls vor­han­den, die Na­men und Vor­na­men der Per­so­nen, die die Diens­te der An­bie­te­rin in An­spruch neh­men.

4 Bei Kun­den­be­zie­hun­gen oh­ne Abon­ne­ments­ver­hält­nis sind zu­dem fol­gen­de An­ga­ben zu er­fas­sen:

a.
der Zeit­punkt der Ab­ga­be der Zu­gangs­mit­tel;
b.
die Ab­ga­be­stel­le (Na­me und voll­stän­di­ge Adres­se);
c.
der Na­me der ab­ge­ben­den Per­son.
Art. 21 Aufbewahrungsfristen  

1 Die FDA und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 22 und 52) müs­sen die An­ga­ben über die Fern­mel­de­diens­te und je­ne zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on wäh­rend der Dau­er der Kun­den­be­zie­hung so­wie wäh­rend 6 Mo­na­ten nach de­ren Be­en­di­gung auf­be­wah­ren und in der La­ge sein, sie zu lie­fern. Die FDA müs­sen Iden­ti­fi­ka­ti­ons­da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 wäh­rend der Dau­er der Zu­gangs­be­rech­ti­gung zum öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punkt so­wie wäh­rend 6 Mo­na­ten nach de­ren En­de auf­be­wah­ren und in der La­ge sein, sie zu lie­fern.

2 Fol­gen­de Da­ten zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on ha­ben die FDA, aus­ser je­nen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51, und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 wäh­rend 6 Mo­na­ten auf­zu­be­wah­ren und zu lie­fern:

a.
die Rand­da­ten über die tat­säch­lich be­nutz­ten Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren, um die Aus­künf­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 36 Ab­satz 1 Buch­sta­be d und Ar­ti­kel 41 Ab­satz 1 Buch­sta­be d er­tei­len zu kön­nen; und
b.
die Rand­da­ten über die Zu­tei­lung und Über­set­zung von IP-Adres­sen und Port­num­mern, um die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 37, 38 und 39 er­tei­len zu kön­nen.

3 Die Rand­da­ten nach Ab­satz 2 sind zu ver­nich­ten, so­bald die Auf­be­wah­rungs­frist ab­ge­lau­fen ist und kein an­de­rer Er­lass vor­sieht, dass sie län­ger auf­be­wahrt wer­den müs­sen oder dür­fen.

Art. 22 Anbieterinnen abgeleiteter Kommunikationsdienste mit weitergehenden Auskunftspflichten  

1 Der Dienst ÜPF er­klärt ei­ne An­bie­te­rin ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te als ei­ne mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten (Art. 22 Abs. 4 BÜPF), wenn sie ei­ne der nach­ste­hen­den Grös­sen er­reicht hat:

a.
100 Aus­kunfts­ge­su­che in den letz­ten 12 Mo­na­ten (Stich­tag: 30. Ju­ni);
b.
Jah­res­um­satz in der Schweiz von 100 Mil­lio­nen Fran­ken in zwei auf­ein­an­der fol­gen­den Ge­schäfts­jah­ren, wo­bei ein gros­ser Teil ih­rer Ge­schäftstä­tig­keit im An­bie­ten ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te be­steht, und 5000 Teil­neh­men­de, die die Diens­te der An­bie­te­rin in An­spruch neh­men.

2 Kon­trol­liert ei­ne An­bie­te­rin im Sinn von Ar­ti­kel 963 Ab­satz 2 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts10 ein oder meh­re­re rech­nungs­le­gungs­pflich­ti­ge Un­ter­neh­men, so sind bei der Be­rech­nung der Grös­sen ge­mä­ss Ab­satz 1 die An­bie­te­rin und die kon­trol­lier­ten Un­ter­neh­men als ei­ne Ein­heit zu be­trach­ten.

3 An­bie­te­rin­nen, die die Grös­sen ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be b über- oder un­ter­schrei­ten, ha­ben dies dem Dienst ÜPF in­nert drei Mo­na­ten nach Ab­schluss ih­res Ge­schäfts­jah­res schrift­lich mit­zu­tei­len und ent­spre­chen­de Be­le­ge ein­zu­rei­chen.

4 Die An­bie­te­rin­nen müs­sen dem Dienst ÜPF auf An­fra­ge ins­be­son­de­re die zur Be­ur­tei­lung der Grös­sen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b nö­ti­gen An­ga­ben ma­chen und Be­le­ge ein­rei­chen. Der Dienst ÜPF kann die durch den Voll­zug der Ge­setz­ge­bung be­tref­fend die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs oder die von an­de­ren Be­hör­den durch den Voll­zug des Bun­des­rechts er­lang­ten Da­ten her­an­zie­hen.

5 Ei­ne An­bie­te­rin, die als ei­ne mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten er­klärt wur­de, hat die Spei­che­rung der für die Aus­kunft­s­er­tei­lung er­for­der­li­chen Da­ten in­nert 2 Mo­na­ten und die Aus­kunfts­be­reit­schaft in­nert 12 Mo­na­ten ab Ver­fü­gung si­cher­zu­stel­len.

Art. 23 Erfüllungsgehilfen zur Erteilung von Auskünften und Durchführung von Überwachungen  

Wer­den Drit­te von der An­bie­te­rin als Er­fül­lungs­ge­hil­fen zur Er­tei­lung von Aus­künf­ten oder Durch­füh­rung von Über­wa­chun­gen bei­ge­zo­gen, so un­ter­ste­hen die­se den­sel­ben Vor­ga­ben wie die An­bie­te­rin. Die­se bleibt für die Aus­kunft­s­er­tei­lung und die Durch­füh­rung der an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chun­gen im vor­ge­ge­be­nen Rah­men ver­ant­wort­lich; ins­be­son­de­re trifft sie die not­wen­di­gen Mass­nah­men, da­mit dem Dienst ÜPF je­der­zeit ge­eig­ne­te An­sprech­per­so­nen zur Durch­füh­rung der Aus­künf­te und der an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chun­gen zur Ver­fü­gung ste­hen. So­wohl die vom Dienst ÜPF be­auf­trag­te An­bie­te­rin als auch die Er­fül­lungs­ge­hil­fen die­nen als An­sprech­stel­len des Diens­tes ÜPF.

Art. 24 Standardisierung von Auskunfts- und Überwachungstypen  

1 Das Eid­ge­nös­si­sche Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment (EJPD) stan­dar­di­siert die Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­ty­pen, die in die­ser Ver­ord­nung de­fi­niert wer­den.

2 Er­weist sich auf­grund der in­ter­na­tio­na­len Stan­dards und der mit den Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen ge­mach­ten Ab­klä­run­gen, dass es nicht mög­lich oder nicht ver­hält­nis­mäs­sig ist, einen Aus­kunfts- oder Über­wa­chungs­typ zu stan­dar­di­sie­ren, so ver­zich­tet das EJPD dar­auf.

Art. 25 Besondere Auskünfte und Überwachungen  

Bei Aus­künf­ten und Über­wa­chun­gen, die nicht ei­nem stan­dar­di­sier­ten Aus­kunfts- oder Über­wa­chungs­ty­pen ent­spre­chen, stel­len die FDA und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te dem Dienst ÜPF al­le be­reits vor­han­de­nen Schnitt­stel­len und An­bin­dun­gen zum Ver­ar­bei­tungs­sys­tem des Diens­tes ÜPF zur Ver­fü­gung. Der In­halt und die Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs der über­wach­ten Per­son sind so­weit mög­lich ge­mä­ss Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 BÜPF zu lie­fern. Der Dienst ÜPF be­stimmt die Mo­da­li­tä­ten im Ein­zel­fall.

Art. 26 Auskunftstypen im Allgemeinen  

1 Die be­tref­fen­den An­bie­te­rin­nen er­tei­len die fol­gen­den Ty­pen von Aus­künf­ten über Fern­mel­de­diens­te oder ab­ge­lei­te­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te:

a.
Aus­künf­te über Teil­neh­men­de (Art. 35, 40, 42 und 43 so­wie Art. 27 in Ver­bin­dung mit Art. 35, 40, 42 und 43);
b.
Aus­künf­te über Diens­te (Art. 36–39 und 41);
c.
sons­ti­ge Aus­künf­te:
1.
Aus­künf­te über die Zah­lungs­wei­se (Art. 44),
2.
das An­for­dern von Aus­weisko­pi­en (Art. 45),
3.
das An­for­dern von Rech­nungs­ko­pi­en (Art. 46),
4.
das An­for­dern von Ver­trags­ko­pi­en (Art. 47),
5.
Aus­künf­te über tech­ni­sche Da­ten von Fern­mel­de­sys­te­men und Netz­ele­men­ten (Art. 48).

2 In­for­ma­tio­nen, zu wel­chen die An­bie­te­rin­nen nach Mass­ga­be die­ser Ver­ord­nung Aus­kunft er­tei­len müs­sen, dür­fen von den Be­hör­den nur in dem in die­ser Ver­ord­nung vor­ge­se­he­nen Ver­fah­ren an­ge­fragt wer­den.

Art. 27 Auskunftstypen mit flexibler Namenssuche  

1 Die Aus­kunfts­ty­pen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 35, 40, 42 und 43 kön­nen mit ei­ner Su­che durch­ge­führt wer­den, die Feh­ler to­le­riert und pho­ne­ti­sche Über­ein­stim­mun­gen fin­det (fle­xi­ble Na­mens­su­che). Die Ab­kür­zung des be­tref­fen­den Aus­kunfts­typs wird in die­sem Fall am En­de mit dem Ele­ment «FLEX» er­gänzt: IR_5_NA_FLEX, IR_11_TEL_FLEX, IR_14_E­MAIL_FLEX und IR_16_­COM_FLEX.

2 Das Aus­kunfts­ge­such ent­hält je­weils das ers­te und min­des­tens ein wei­te­res An­fra­ge­kri­te­ri­um des zu­grun­de­lie­gen­den Aus­kunfts­typs.

Art. 28 Überwachungstypen  

1 Die be­tref­fen­den An­bie­te­rin­nen müs­sen die fol­gen­den Ty­pen von Echt­zeit­über­wa­chun­gen für Fern­mel­de­diens­te und ab­ge­lei­te­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te durch­füh­ren:

a.
die Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten (Art. 54);
b.
die Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten (Art. 55);
c.
die Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten bei An­wen­dun­gen (Art. 56 und 58);
d.
die Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten bei An­wen­dun­gen (Art. 57 und 59).

2 Die be­tref­fen­den An­bie­te­rin­nen müs­sen die fol­gen­den Ty­pen von rück­wir­ken­den Über­wa­chun­gen für Fern­mel­de­diens­te und ab­ge­lei­te­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te durch­füh­ren:

a.
die rück­wir­ken­de Über­wa­chung bei Netz­zu­gangs­diens­ten (Art. 60);
b.
die rück­wir­ken­de Über­wa­chung bei An­wen­dun­gen (Art. 61 und 62);
c.
die Be­stim­mung der letz­ten ak­ti­ven Po­si­ti­on des mo­bi­len End­ge­rä­tes (Art. 63);
d.
den An­ten­nen­such­lauf (Art. 66) so­wie die ent­spre­chen­den Vor­be­rei­tun­gen (Art. 64 oder 65).

3 Die be­tref­fen­den An­bie­te­rin­nen müs­sen die fol­gen­den Ty­pen von No­t­su­chen (Art. 67) durch­füh­ren:

a.
die Be­stim­mung der letz­ten ak­ti­ven Po­si­ti­on des mo­bi­len End­ge­rä­tes (Art. 67 Bst. a);
b.
die Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten so­wie Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten (Art. 67 Bst. b);
c.
die Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten so­wie Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten (Art. 67 Bst. c);
d.
die rück­wir­ken­de Über­wa­chung bei Netz­zu­gangs­diens­ten so­wie Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten (Art. 67 Bst. d).

4 Die be­tref­fen­den An­bie­te­rin­nen müs­sen die fol­gen­den Ty­pen von Fahn­dun­gen (Art. 68) durch­füh­ren:

a.
die Be­stim­mung der letz­ten ak­ti­ven Po­si­ti­on des mo­bi­len End­ge­rä­tes (Art. 68 Bst. a);
b.
die Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten oder An­wen­dun­gen (Art. 68 Bst. b);
c.
die Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten oder An­wen­dun­gen (Art. 68 Bst. c);
d.
die rück­wir­ken­de Über­wa­chung bei Netz­zu­gangs­diens­ten oder An­wen­dun­gen (Art. 68 Bst. d).

2. Abschnitt: Qualitätssicherung

Art. 29 Qualität der übermittelten Daten  

1 Die Qua­li­tät der über­mit­tel­ten Da­ten gilt als ge­wahrt, wenn:

a.
die Da­ten­aus­lei­tung den vom EJPD fest­ge­leg­ten An­for­de­run­gen ent­spricht;
b.
die­se oh­ne Da­ten­ver­lust und oh­ne Un­ter­brü­che er­folgt; und
c.
die über­mit­tel­ten Über­wa­chungs­da­ten oder Aus­kunfts­da­ten dem Über­wa­chungs­auf­trag oder Aus­kunfts­ge­such ent­spre­chen.

2 Die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen sind für die Qua­li­tät der über­mit­tel­ten Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­da­ten bis zum Über­gangs­punkt ver­ant­wort­lich.

3 Stellt ei­ne An­bie­te­rin oder der Dienst ÜPF Män­gel an der Qua­li­tät der über­mit­tel­ten Da­ten fest, so in­for­mie­ren sie sich un­ver­züg­lich ge­gen­sei­tig. Der Dienst ÜPF legt nach An­hö­rung der An­bie­te­rin den je­wei­li­gen Schwe­re­grad der Män­gel und das Vor­ge­hen zu de­ren Be­he­bung fest. Die An­bie­te­rin und der Dienst ÜPF in­for­mie­ren sich ge­gen­sei­tig re­gel­mäs­sig und zeit­nah über den Stand der Män­gel­be­he­bung.

Art. 30 Testschaltungen  

1 Der Dienst ÜPF kann Test­schal­tun­gen vor­neh­men und da­bei mit den Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den und dem NDB zu­sam­men­ar­bei­ten. Die­se die­nen na­ment­lich:

a.
der Qua­li­täts­si­che­rung der Da­ten­aus­lei­tung der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen an den Dienst ÜPF und die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den;
b.
der Über­prü­fung der Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen;
c.
dem Tes­ten des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems des Diens­tes ÜPF;
d.
Schu­lungs­zwe­cken;
e.
der Er­zeu­gung von Re­fe­renz­da­ten.

2 Der Dienst ÜPF kann die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen be­auf­tra­gen, bei der Er­zeu­gung der Test­da­ten mit­zu­wir­ken. Der Dienst ÜPF er­stellt nach An­hö­rung der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen ein Test­kon­zept.

3 Die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen stel­len dem Dienst ÜPF die not­wen­di­gen Test­schal­tun­gen so­wie die da­für er­for­der­li­chen Fern­mel­de­diens­te be­zie­hungs­wei­se ab­ge­lei­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te auf des­sen Er­su­chen hin kos­ten­los so­wie dau­er­haft zur Ver­fü­gung.

4 Die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den und der NDB kön­nen auf ei­ge­ne Kos­ten eben­falls Test­schal­tun­gen zu Zwe­cken der Qua­li­täts­si­che­rung und der Schu­lung vor­neh­men. Da­zu rei­chen sie beim Dienst ÜPF die ent­spre­chen­den An­ord­nun­gen ein und ent­rich­ten Ge­büh­ren.

3. Abschnitt: Sicherstellung der Auskunfts- und Überwachungsbereitschaft

Art. 31 Überprüfung der Auskunfts- und Überwachungsbereitschaft  

1 Der Nach­weis der Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft ge­mä­ss Ar­ti­kel 33 Ab­satz 1 BÜPF ist von den FDA und den An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts- (Art. 22) oder Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 52) zu er­brin­gen.

2 Der Nach­weis ist er­bracht, wenn:

a.
die ge­mä­ss den Vor­ga­ben des Diens­tes ÜPF durch­zu­füh­ren­den Tests er­folg­reich ab­ge­schlos­sen wor­den sind; und
b.
die An­bie­te­rin in ei­nem vom Dienst ÜPF er­ar­bei­te­ten Fra­ge­bo­gen be­stä­tigt, dass sie die Vor­ga­ben be­züg­lich der stan­dar­di­sier­ten Aus­künf­te und Über­wa­chun­gen, wel­che nicht mit­tels Tests nach­ge­wie­sen wer­den, er­füllt.

3 Der Dienst ÜPF stellt si­cher, dass die Über­prü­fung durch ihn zeit­nah ge­schieht und er kei­ne Ver­zö­ge­rung der Marktein­füh­rung ver­ur­sacht. Da­bei über­nimmt er fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Er kon­trol­liert die Re­sul­ta­te der Tests ge­mä­ss Ab­satz 2 Buch­sta­be a.
b.
Er wer­tet den Fra­ge­bo­gen ge­mä­ss Ab­satz 2 Buch­sta­be b aus.
c.
Er pro­to­kol­liert die Prü­fungs­vor­gän­ge.
d.
Er stellt den An­bie­te­rin­nen ei­ne Be­stä­ti­gung ge­mä­ss Ar­ti­kel 33 Ab­satz 6 BÜPF aus.
e.
Er be­wahrt die Pro­to­kol­le wäh­rend der Gül­tig­keit der Be­stä­ti­gung und bis zehn Jah­re nach de­ren Ab­lauf auf.

4 Der Dienst ÜPF hält in der Be­stä­ti­gung fest, dass die An­bie­te­rin den Nach­weis der Be­reit­schaft zu be­stimm­ten Ty­pen von Aus­künf­ten und Über­wa­chun­gen er­bracht hat.

Art. 32 Gültigkeitsdauer der Bestätigung  

1 Die Be­stä­ti­gung der Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft ist drei Jah­re gül­tig.

2 Nach Ab­lauf der Gül­tig­keits­dau­er kann der Dienst ÜPF die­se je­weils um wei­te­re drei Jah­re ver­län­gern, wenn die Mit­wir­kungs­pflich­ti­ge be­schei­nigt, dass seit der Er­tei­lung der Be­stä­ti­gung kei­ne Um­stel­lun­gen vor­ge­nom­men wur­den, wel­che die Da­ten­aus­lei­tung, die Aus­kunfts- oder die Über­wa­chungs­be­reit­schaft be­ein­flus­sen.

3 Ist die Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft bei ei­ner An­bie­te­rin nicht mehr ge­ge­ben, so mel­det sie dies un­ver­züg­lich dem Dienst ÜPF.

Art. 33 Abnahmeverfahren  

Das EJPD re­gelt den Ab­lauf des Ver­fah­rens für die Über­prü­fun­gen der Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft.

Art. 34 Ungültigerklärung der Bestätigung der Auskunfts- und Überwachungsbereitschaft  

Der Dienst ÜPF er­klärt ei­ne be­reits er­teil­te Be­stä­ti­gung der Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft für die be­tref­fen­den Aus­kunfts- oder Über­wa­chungs­ty­pen un­ver­züg­lich für un­gül­tig, wenn:

a.
die An­bie­te­rin mel­det, dass ih­re Aus­kunfts- oder Über­wa­chungs­be­reit­schaft nicht mehr ge­ge­ben ist;
b.
die An­bie­te­rin in meh­re­ren Fäl­len nicht in der La­ge ist, die Da­ten­aus­lei­tung, die Aus­kunfts- oder die Über­wa­chungs­be­reit­schaft si­cher­zu­stel­len;
c.
der Be­stä­ti­gung zu­grun­de­lie­gen­de An­ga­ben der An­bie­te­rin nicht der Wahr­heit ent­spre­chen.

4. Abschnitt: Auskunftstypen für Netzzugangsdienste

Art. 35 Auskunftstyp IR_4_NA: Auskünfte über Teilnehmende von Netzzugangsdiensten  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_4_­NA um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Teil­neh­men­de von Netz­zu­gangs­diens­ten:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.
bei Mo­bil­funk­diens­ten, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen be­zie­hungs­wei­se ju­ris­ti­schen Per­son ge­mä­ss Ar­ti­kel 20 und, falls be­kannt, wei­te­re Kon­takt­da­ten und das Ge­schlecht der na­tür­li­chen Per­son;
c.
bei den üb­ri­gen Netz­zu­gangs­diens­ten, die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 und, falls be­kannt, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen be­zie­hungs­wei­se ju­ris­ti­schen Per­son, wei­te­re Kon­takt­da­ten und das Ge­schlecht der na­tür­li­chen Per­son;
d.
die fol­gen­den An­ga­ben über je­den von dem Teil­neh­men­den bei der An­bie­te­rin be­zo­ge­nen Netz­zu­gangs­dienst:
1.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, wel­cher die An­bie­te­rin be­zeich­net (z.B. FDA-Num­mer),
2.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, DSL-Iden­ti­fi­ka­tor),
3.
den Zeit­raum des Dienst­be­zugs (Be­ginn, erst­ma­li­ge Ak­ti­vie­rung und ge­ge­be­nen­falls En­de),
4.
falls zu­tref­fend, wei­te­re An­ga­ben über zu­sätz­li­che Op­tio­nen oder Ein­schrän­kun­gen des Netz­zu­gangs­diens­tes,
5.
falls zu­tref­fend, die In­stal­la­ti­ons­adres­sen des orts­ge­bun­de­nen Netz­zu­gangs und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
6.
die Zu­stän­de des Diens­tes ge­mä­ss den in­ter­nen Be­zeich­nun­gen der An­bie­te­rin (z.B. ak­tiv, sus­pen­diert, ge­sperrt) und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
7.
falls zu­tref­fend, al­le die­sem Netz­zu­gangs­dienst zu­ge­teil­ten sta­ti­schen IP-Adres­sen, IP-Prä­fi­xe, IP-Adress­be­rei­che und Netz­mas­ken be­zie­hungs­wei­se Prä­fix­län­gen und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
8.
bei Kun­den­be­zie­hun­gen oh­ne Abon­ne­ments­ver­hält­nis, den Zeit­punkt und die Stel­le (Na­me und voll­stän­di­ge Adres­se) der Ab­ga­be des Zu­gangs­mit­tels so­wie den Na­men der ab­ge­ben­den Per­son,
9.
falls zu­tref­fend, die SIM-Num­mer (IC­CID) zum Zeit­punkt der Ab­ga­be,
10.
falls zu­tref­fend, die IM­SI,
11.
den Typ des Diens­tes (z.B. Pre­paid, Abon­ne­ment),
12.
falls zu­tref­fend, den al­ter­na­ti­ven Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor für den Netz­zu­gangs­dienst.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en. Bei Ver­wen­dung der Buch­sta­ben a–e ist ein zwei­tes An­fra­ge­kri­te­ri­um hin­zu­zu­fü­gen. Bei Su­chen nach Zei­chen­ket­ten (Bst. a, c, d und f) hat die An­bie­te­rin ei­ne buch­sta­ben­ge­treue Su­che ge­mä­ss den an­wend­ba­ren Vor­schrif­ten des EJPD durch­zu­füh­ren:

a.
Na­me(n), Vor­na­me(n);
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Land und Post­leit­zahl oder Land und Ort;
d.
Stras­se und al­len­falls Haus­num­mer;
e.
Aus­weis­num­mer und op­tio­nal Art des Aus­wei­ses;
f.
Na­me und op­tio­nal Sitz der ju­ris­ti­schen Per­son;
g.
Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer (UID);
h.
Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
i.
Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor aus­ser IP-Adres­sen (z.B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, DSL-Iden­ti­fi­ka­tor);
j.
IM­SI;
k.
SIM-Num­mer (IC­CID).
Art. 36 Auskunftstyp IR_6_NA: Auskünfte über Netzzugangsdienste  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_6_­NA um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Netz­zu­gangs­diens­te. Für die An­ga­ben ge­mä­ss Buch­sta­be b, c und e ist der ge­mein­sa­me Gül­tig­keits­zeit­raum mit­zu­tei­len:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me, DSL-Iden­ti­fi­ka­tor);
c.
falls zu­tref­fend, IM­SI und MSISDN;
d.
die Lis­te der ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards (z.B. IMEI, MAC-Adres­se) der im Zu­sam­men­hang mit die­sem Dienst bei der An­bie­te­rin be­nutz­ten Ge­rä­te so­wie, so­fern ver­füg­bar, de­ren Be­zeich­nung in Text­form;
e.
falls zu­tref­fend, die SIM-Num­mern (IC­CID);
f.
falls zu­tref­fend, die PUK- und PUK2-Co­des.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:

a.
den Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor aus­ser IP-Adres­sen (z.B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, DSL-Iden­ti­fi­ka­tor);
b.
die IM­SI;
c.
den ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­tor ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards (z.B. IMEI, MAC-Adres­se);
d.
die In­stal­la­ti­ons­adres­se des orts­ge­bun­de­nen Netz­zu­gangs.
Art. 37 Auskunftstyp IR_7_IP: Identifikation der Benutzerschaft bei eindeutig zugeteilten IP-Adressen  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_7_IP um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über den iden­ti­fi­zier­ten Teil­neh­men­den, falls die­sem zum frag­li­chen Zeit­punkt ei­ne IP-Adres­se ein­deu­tig zu­ge­teilt war:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me);
b.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, DSL-Iden­ti­fi­ka­tor) des Netz­zu­gangs­diens­tes;
c.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, der die An­bie­te­rin des Netz­zu­gangs­diens­tes be­zeich­net (z.B. FDA-Num­mer).

2 Das Aus­kunfts­ge­such ent­hält die fol­gen­den An­ga­ben:

a.
die IP-Adres­se;
b.
den Zeit­punkt nach Da­tum und Uhr­zeit.
Art. 38 Auskunftstyp IR_8_IP (NAT): Identifikation der Benutzerschaft bei nicht eindeutig zugeteilten IP-Adressen (NAT)  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_8_IP (NAT) um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über den iden­ti­fi­zier­ten Teil­neh­men­den, falls die­sem zum frag­li­chen Zeit­punkt ei­ne IP-Adres­se nicht ein­deu­tig zu­ge­teilt war (NAT):

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me);
b.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, DSL-Iden­ti­fi­ka­tor) des Netz­zu­gangs­diens­tes.

2 Das Aus­kunfts­ge­such ent­hält die An­ga­ben über den NAT-Über­set­zungs­vor­gang zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on:

a.
die öf­fent­li­che Quell-IP-Adres­se;
b.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, die öf­fent­li­che Quell-Port­num­mer;
c.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, die öf­fent­li­che Ziel-IP-Adres­se;
d.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, die Ziel-Port­num­mer;
e.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, den Typ des Trans­port­pro­to­kolls;
f.
den Zeit­punkt nach Da­tum und Uhr­zeit.
Art. 39 Auskunftstyp IR_9_NAT: Auskünfte über NAT‑Übersetzungsvorgänge 11  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_9_NAT um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on im Zu­sam­men­hang mit NAT-Über­set­zungs­vor­gän­gen falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig:

a.
die Quell-IP-Adres­se vor be­zie­hungs­wei­se nach dem NAT-Über­set­zungs­vor­gang;
b.
die Quell-Port­num­mer vor be­zie­hungs­wei­se nach dem NAT-Über­set­zungs­vor­gang.

2 Das Aus­kunfts­ge­such ent­hält die An­ga­ben über den NAT-Über­set­zungs­vor­gang:

a.
die Quell-IP-Adres­se nach be­zie­hungs­wei­se vor dem NAT-Über­set­zungs­vor­gang;
b.
die Quell-Port­num­mer nach be­zie­hungs­wei­se vor dem NAT-Über­set­zungs­vor­gang;
c.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, die öf­fent­li­che Ziel-IP-Adres­se;
d.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, die Ziel-Port­num­mer;
e.
den Typ des Trans­port­pro­to­kolls;
f.
den Zeit­punkt des NAT-Über­set­zungs­vor­gangs nach Da­tum und Uhr­zeit.

11 Die Be­rich­ti­gung vom 9. April 2019 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2019 1201).

5. Abschnitt: Auskunftstypen für Anwendungen

Art. 40 Auskunftstyp IR_10_TEL: Auskünfte über Teilnehmende von Telefonie- und Multimediadiensten  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_10_TEL um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Teil­neh­men­de von Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.12
bei Mo­bil­funk­diens­ten, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen be­zie­hungs­wei­se ju­ris­ti­schen Per­son ge­mä­ss Ar­ti­kel 20 und, falls be­kannt, wei­te­re Kon­takt­da­ten und das Ge­schlecht der na­tür­li­chen Per­son;
c.
bei den üb­ri­gen Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten, die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 und, falls be­kannt, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen be­zie­hungs­wei­se ju­ris­ti­schen Per­son, wei­te­re Kon­takt­da­ten so­wie das Ge­schlecht der na­tür­li­chen Per­son;
d.
die fol­gen­den An­ga­ben über je­den von dem Teil­neh­men­den bei der An­bie­te­rin be­zo­ge­nen Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­enst:
1.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, wel­cher die An­bie­te­rin be­zeich­net (z.B. FDA-Num­mer),
2.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Te­le­fon­num­mer, SIP URI),
3.
den Zeit­raum des Dienst­be­zugs (Be­ginn, erst­ma­li­ge Ak­ti­vie­rung und ge­ge­be­nen­falls En­de),
4.
den Typ des Diens­tes (z.B. pri­va­te Fern­mel­de­an­la­ge, öf­fent­li­che Sprech­stel­le, orts­ge­bun­de­ner oder orts­un­ab­hän­gi­ger Dienst),
5.
falls zu­tref­fend, die In­stal­la­ti­ons­adres­sen des orts­ge­bun­de­nen Netz­zu­gangs zum Dienst und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
6.
die Zu­stän­de des Diens­tes ge­mä­ss den in­ter­nen Be­zeich­nun­gen der An­bie­te­rin (z.B. ak­tiv, sus­pen­diert, ge­sperrt),
7.
falls zu­tref­fend, die Lis­te be­zie­hungs­wei­se den Be­reich der wei­te­ren im Zu­sam­men­hang mit die­sem Dienst re­gis­trier­ten Adres­sie­rungs­ele­men­te oder Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. Te­le­fon­num­mern, IM­PU),
8.
bei Kun­den­be­zie­hun­gen oh­ne Abon­ne­ments­ver­hält­nis, den Zeit­punkt und die Stel­le (Na­me und voll­stän­di­ge Adres­se) der Ab­ga­be des Zu­gangs­mit­tels so­wie den Na­men der ab­ge­ben­den Per­son,
9.
falls zu­tref­fend, die An­ga­ben zur vor­be­stimm­ten frei­en Wahl der Dienstan­bie­te­rin für Ver­bin­dun­gen,
10.
falls zu­tref­fend, die IM­SI,
11.
falls zu­tref­fend, die SIM-Num­mer (IC­CID) zum Zeit­punkt der Ab­ga­be.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en. Bei Ver­wen­dung der Buch­sta­ben a–d ist ein zwei­tes An­fra­ge­kri­te­ri­um hin­zu­zu­fü­gen. Bei Su­chen nach Zei­chen­ket­ten (Bst. a, c, d und f) hat die An­bie­te­rin ei­ne buch­sta­ben­ge­treue Su­che ge­mä­ss den an­wend­ba­ren Vor­schrif­ten des EJPD durch­zu­füh­ren:

a.
Na­me(n), Vor­na­me(n);
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Land und Post­leit­zahl oder Land und Ort;
d.
Stras­se und al­len­falls Haus­num­mer;
e.
Aus­weis­num­mer und op­tio­nal Art des Aus­wei­ses;
f.
Na­me und op­tio­nal Sitz der ju­ris­ti­schen Per­son;
g.
Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer (UID);
h.
Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
i.
Adres­sie­rungs­ele­men­te oder Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. Te­le­fon­num­mer, SIP URI, TEL URI, IM­PU);
j.
IM­SI;
k.
SIM-Num­mer (IC­CID).

12 Die Be­rich­ti­gung vom 3. Dez. 2019 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2019 4085).

Art. 41 Auskunftstyp IR_12_TEL: Auskünfte über Telefonie- und Multimediadienste  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_12_TEL um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te. Für die An­ga­ben ge­mä­ss Buch­sta­be b, c und e ist der ge­mein­sa­me Gül­tig­keits­zeit­raum mit­zu­tei­len:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.
die für die­sen Dienst re­gis­trier­ten Adres­sie­rungs­ele­men­te oder Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. Te­le­fon­num­mern, SIP URI, IM­PI);
c.
falls zu­tref­fend, die IM­SI;
d.
zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on, die Lis­te der ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards (z.B. IMEI, MAC-Adres­se) der im Zu­sam­men­hang mit die­sem Dienst bei der An­bie­te­rin be­nutz­ten Ge­rä­te so­wie, so­fern ver­füg­bar, de­ren Be­zeich­nung in Text­form;
e.
falls zu­tref­fend, die SIM-Num­mern (IC­CID);
f.
falls zu­tref­fend, die PUK- und PUK2-Co­des.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:

a.
das Adres­sie­rungs­ele­ment (z.B. Te­le­fon­num­mer, SIP URI, MSISDN, TEL URI);
b.
die IM­SI;
c.
den ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­tor ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards (z.B. IMEI, MAC-Adres­se);
d.
die In­stal­la­ti­ons­adres­sen des orts­ge­bun­de­nen Netz­zu­gangs;
e.
den Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. IM­PI).
Art. 42 Auskunftstyp IR_13_EMAIL: Auskünfte über Teilnehmende von E‑Mail-Diensten  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_13_E­MAIL um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Teil­neh­men­de von E-Mail-Diens­ten:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.
die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 und, falls be­kannt, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen be­zie­hungs­wei­se ju­ris­ti­schen Per­son, wei­te­re Kon­takt­da­ten so­wie das Ge­schlecht der na­tür­li­chen Per­son;
c.
die fol­gen­den An­ga­ben über je­den von dem Teil­neh­men­den bei der An­bie­te­rin be­zo­ge­nen E-Mail- Dienst:
1.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, wel­cher die An­bie­te­rin des Diens­tes be­zeich­net,
2.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. E-Mail-Adres­se, Be­nut­zer­na­me),
3.
den Zeit­raum des Dienst­be­zugs (Be­ginn, erst­ma­li­ge Ak­ti­vie­rung und ge­ge­be­nen­falls En­de),
4.
falls zu­tref­fend, die Lis­te al­ler wei­te­ren Adres­sie­rungs­ele­men­te (z.B. Ali­as-Adres­sen), die zu die­sem Dienst ge­hö­ren,
5.
falls zu­tref­fend, die Lis­te al­ler Adres­sen, an wel­che die an die an­ge­frag­te Adres­se adres­sier­ten Nach­rich­ten wei­ter­ge­lei­tet wer­den (z.B. Mai­ling­lis­te);
d.
falls zu­tref­fend, die im Zu­sam­men­hang mit die­sem Dienst bei der An­bie­te­rin er­fass­ten wei­te­ren Adres­sie­rungs­ele­men­te (z.B. E-Mail-Adres­se, MSISDN).

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en. Bei Ver­wen­dung der Buch­sta­ben a–d ist ein zwei­tes An­fra­ge­kri­te­ri­um hin­zu­zu­fü­gen. Bei Su­chen nach Zei­chen­ket­ten (Bst. a, c, d und f) hat die An­bie­te­rin ei­ne buch­sta­ben­ge­treue Su­che ge­mä­ss den an­wend­ba­ren Vor­schrif­ten des EJPD durch­zu­füh­ren:

a.
Na­me(n), Vor­na­me(n);
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Land und Post­leit­zahl oder Land und Ort;
d.
Stras­se und al­len­falls Haus­num­mer;
e.
Aus­weis­num­mer und op­tio­nal Art des Aus­wei­ses;
f.
Na­me und op­tio­nal Sitz der ju­ris­ti­schen Per­son;
g.
Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer (UID);
h.
Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
i.
Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. E-Mail-Adres­se, Be­nut­zer­na­me).
Art. 43 Auskunftstyp IR_15_COM: Auskünfte über Teilnehmende von anderen Fernmelde- oder abgeleiteten Kommunikationsdiensten  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_15_­COM um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Teil­neh­men­de von an­de­ren Fern­mel­de- oder ab­ge­lei­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­ten (z.B. Mit­tei­lungs­diens­te, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te in so­zia­len Net­zen, Cloud- und Proxy-Diens­te):

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.
die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 und, falls be­kannt, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen be­zie­hungs­wei­se ju­ris­ti­schen Per­son, wei­te­re Kon­takt­da­ten so­wie das Ge­schlecht der na­tür­li­chen Per­son;
c.
die fol­gen­den An­ga­ben über je­den von dem Teil­neh­men­den bei der An­bie­te­rin be­zo­ge­nen an­de­ren Fern­mel­de­dienst oder ab­ge­lei­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­dienst:
1.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, wel­cher die An­bie­te­rin be­zeich­net,
2.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me),
3.
den Zeit­raum des Dienst­be­zugs (Be­ginn, erst­ma­li­ge Ak­ti­vie­rung und ge­ge­be­nen­falls En­de),
4.
die Zu­stän­de des Diens­tes ge­mä­ss den in­ter­nen Be­zeich­nun­gen der An­bie­te­rin (z.B. ak­tiv, sus­pen­diert, ge­sperrt) und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
5.
die Lis­te der wei­te­ren im Zu­sam­men­hang mit die­sem Dienst re­gis­trier­ten Adres­sie­rungs­ele­men­te oder Iden­ti­fi­ka­to­ren.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en. Bei Ver­wen­dung der Buch­sta­ben a–d ist ein zwei­tes An­fra­ge­kri­te­ri­um hin­zu­zu­fü­gen. Bei Su­chen nach Zei­chen­ket­ten (Bst. a, c, d und f) hat die An­bie­te­rin ei­ne buch­sta­ben­ge­treue Su­che ge­mä­ss den an­wend­ba­ren Vor­schrif­ten des EJPD durch­zu­füh­ren:

a.
Na­me(n), Vor­na­me(n);
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Land und Post­leit­zahl oder Land und Ort;
d.
Stras­se und al­len­falls Haus­num­mer;
e.
Aus­weis­num­mer und op­tio­nal Art des Aus­wei­ses;
f.
Na­me und op­tio­nal Sitz der ju­ris­ti­schen Per­son;
g.
Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer (UID);
h.
Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
i.
Adres­sie­rungs­ele­ment oder Iden­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me).

6. Abschnitt: Weitere Auskunftstypen

Art. 44 Auskunftstyp IR_17_PAY: Auskünfte über die Zahlungsweise der Teilnehmenden von Fernmelde- und abgeleiteten Kommunikations­diensten  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_17_PAY um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über die Zah­lungs­wei­se der Teil­neh­men­den von Fern­mel­de- und ab­ge­lei­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­ten:

a.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, wel­cher die An­bie­te­rin be­zeich­net;
b.
den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
c.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, den die An­bie­te­rin dem Teil­neh­men­den für die Ab­rech­nung be­zie­hungs­wei­se Rech­nungs­stel­lung zu­ge­teilt hat;
d.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Te­le­fon­num­mer, SIP URI, Be­nut­zer­na­me);
e.
die Zah­lungs­me­tho­de (De­bit, Über­wei­sung oder Pre­paid);
f.
die bei der An­bie­te­rin hin­ter­leg­ten Kon­to­in­for­ma­tio­nen des Teil­neh­men­den, be­ste­hend aus Na­me der Bank, Kon­to­in­ha­ber und IBAN (oder BIC und Kon­to­num­mer) oder na­tio­na­le Ban­knum­mer und Kon­to­num­mer;
g.
die Rech­nungs­adres­sen (Haus­num­mer, Stras­se, Post­fach, Post­leit­zahl, Ort, Land) und de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum (Be­ginn und ge­ge­be­nen­falls En­de).

2 Die An­ga­ben ge­mä­ss Ab­satz 1 sind zu lie­fern, so­weit die An­bie­te­rin über sie ver­fügt.

3 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:13

a.
den Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.
den Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Te­le­fon­num­mer, SIP URI, Be­nut­zer­na­me);
c.
den Iden­ti­fi­ka­tor, den die An­bie­te­rin dem Teil­neh­men­den für die Ab­rech­nung be­zie­hungs­wei­se Rech­nungs­stel­lung zu­ge­teilt hat;
d.
die Kon­to­in­for­ma­tio­nen des Teil­neh­men­den: IBAN (oder BIC und Kon­to­num­mer) oder na­tio­na­le Ban­knum­mer und Kon­to­num­mer;
e.
die Rech­nungs­adres­se (Haus­num­mer, Stras­se, Post­fach, Post­leit­zahl, Ort, Land).

13 Die Be­rich­ti­gung vom 6. März 2018 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2018 989).

Art. 45 Auskunftstyp IR_18_ID: Ausweiskopie  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_18_ID um­fasst die Lie­fe­rung ei­ner elek­tro­ni­schen Ko­pie des ge­mä­ss Ar­ti­kel 20 er­fass­ten Aus­wei­ses des Teil­neh­men­den.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­punkt und auf wel­chen Teil­neh­mer- oder Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor, auf wel­che SIM-Num­mer (IC­CID) oder IM­SI oder ge­ge­be­nen­falls auf wel­chen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­tor sich die An­fra­ge be­zieht.

Art. 46 Auskunftstyp IR_19_BILL: Rechnungskopie  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_19_­BILL um­fasst die Lie­fe­rung von elek­tro­ni­schen Ko­pi­en al­ler vor­han­de­nen Rech­nungs­un­ter­la­gen des Teil­neh­men­den, oh­ne Rand­da­ten für Fern­mel­de­diens­te und ab­ge­lei­te­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum und auf wel­chen ein­deu­ti­gen Teil­neh­mer- oder Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor be­zie­hungs­wei­se ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor für die Ab­rech­nung oder Rech­nungs­stel­lung sich die An­fra­ge be­zieht.

Art. 47 Auskunftstyp IR_20_CONTRACT: Vertragskopie  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_20_­CON­TRACT um­fasst die Lie­fe­rung von elek­tro­ni­schen Ko­pi­en al­ler vor­han­de­nen Ver­trags­un­ter­la­gen des Teil­neh­men­den für Fern­mel­de­diens­te und ab­ge­lei­te­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­punkt und auf wel­chen Teil­neh­mer- oder Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor, auf wel­che SIM-Num­mer (IC­CID) oder IM­SI oder ge­ge­be­nen­falls auf wel­chen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­tor sich die An­fra­ge be­zieht.

Art. 48 Auskunftstyp IR_21_TECH: Technische Daten  

1 Der Aus­kunfts­typ IR_21_TECH um­fasst die Lie­fe­rung von tech­ni­schen Da­ten von Fern­mel­de­sys­te­men und Net­z­ele­men­ten, ins­be­son­de­re der Stand­ort­an­ga­ben von Mo­bil­funk­zel­len und öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punk­ten.

2 Die Stand­ort­an­ga­ben be­ste­hen aus:

a.
den Iden­ti­fi­ka­to­ren der Net­z­ele­men­te (z.B. CGI, EC­GI, SAI, RAI, TAI, BS­SID) so­wie den geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten oder an­de­ren An­ga­ben zum Stand­ort ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards;
b.
ge­ge­be­nen­falls, der Po­st­adres­se des Stand­orts;
c.
ge­ge­be­nen­falls, den Haupt­strah­lungs­rich­tun­gen der An­ten­nen; und
d.
ge­ge­be­nen­falls, an­de­ren vor­han­de­nen Stand­ort­merk­ma­len.

3 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:

a.
die geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten des Stand­orts des Net­z­ele­men­tes;
b.
den Iden­ti­fi­ka­tor des Net­z­ele­men­tes (z.B. CGI, EC­GI, BS­SID).

7. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen für die Überwachung des Fernmeldeverkehrs

Art. 49 Anordnung zur Überwachung des Fernmeldeverkehrs  

1 Die beim Dienst ÜPF ein­ge­reich­te Über­wa­chungs­an­ord­nung ent­hält fol­gen­de An­ga­ben:

a.
die Kon­takt­da­ten der an­ord­nen­den Be­hör­de;
b.
die Kon­takt­da­ten der be­rech­tig­ten Per­so­nen, die als Emp­fän­ge­rin­nen der Über­wa­chungs­da­ten vor­ge­se­hen sind;
c.
falls be­kannt Na­me, Vor­na­me, Ge­burts­da­tum, Adres­se und Be­ruf der zu über­wa­chen­den Per­son;
d.
die Re­fe­renz­num­mern und Fall­na­men der Über­wa­chun­gen;
e.
den Grund der Über­wa­chung, ins­be­son­de­re den Straf­tat­be­stand, der mit der Über­wa­chung auf­ge­klärt wer­den soll;
f.
die Na­men der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen;
g.
die an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chungs­ty­pen be­zie­hungs­wei­se die Art der be­son­de­ren Über­wa­chung;
h.
die zu über­wa­chen­den Iden­ti­fi­ka­to­ren (Tar­get-ID);
i.
wenn nö­tig den An­trag auf Rah­men­be­wil­li­gung für die Über­wa­chung von meh­re­ren An­schlüs­sen oh­ne Ge­neh­mi­gung im Ein­zel­fall (Art. 272 Abs. 2 und 3 StPO be­zie­hungs­wei­se Art. 70c Abs. 2 und 3 MStP);
j.
den Be­ginn und die Dau­er der Über­wa­chung;
k.
im Fall von Per­so­nen, die ei­nem Be­rufs­ge­heim­nis ge­mä­ss Ar­ti­kel 271 StPO be­zie­hungs­wei­se Ar­ti­kel 70b MStP un­ter­ste­hen: einen Ver­merk über die­se Be­son­der­heit;
l.
al­len­falls, die Vor­keh­ren zum Schutz von be­rufs­ge­heim­nis­tra­gen­den Per­so­nen und wei­te­re Schutz­mass­nah­men, die die Be­hör­den und der Dienst ÜPF um­zu­set­zen ha­ben.

2 Wenn die Durch­füh­rung der Über­wa­chung es er­for­dert, kann das EJPD vor­se­hen, dass die dem Dienst ÜPF ein­ge­reich­te Über­wa­chungs­an­ord­nung wei­te­re tech­ni­sche An­ga­ben ent­hal­ten muss.

Art. 50 Überwachungspflichten  

1 Je­de FDA und je­de An­bie­te­rin ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 muss in der La­ge sein, die Über­wa­chun­gen ge­mä­ss den 8.–12. Ab­schnit­ten die­ses Ka­pi­tels (Art. 54–69), die durch sie an­ge­bo­te­ne Diens­te be­tref­fen, aus­zu­füh­ren oder durch Drit­te aus­füh­ren zu las­sen. Da­von aus­ge­nom­men sind die FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51.

2 Die An­bie­te­rin stellt die Be­reit­schaft zur Über­wa­chung des Fern­mel­de­ver­kehrs von der kom­mer­zi­el­len Auf­nah­me des Kun­den­be­trie­bes ei­nes Diens­tes an si­cher.

3 Sie stellt si­cher, dass sie die Über­wa­chungs­auf­trä­ge auch aus­ser­halb der Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 10 ent­ge­gen­neh­men und ge­mä­ss den Vor­ga­ben des EJPD aus­füh­ren oder durch Drit­te aus­füh­ren las­sen kann.

4 Sie ge­währ­leis­tet, dass in­ner­halb des durch den Über­wa­chungs­auf­trag be­stimm­ten Zeit­rau­mes die Über­wa­chung des ge­sam­ten, über die von ihr kon­trol­lier­ten In­fra­struk­tu­ren ge­führ­ten Fern­mel­de­ver­kehrs aus­ge­führt wird, wenn er über die über­wach­ten Diens­te ab­ge­wi­ckelt wird und dem über­wach­ten Iden­ti­fi­ka­tor (Tar­get-ID) zu­ge­ord­net wer­den kann.

5 Sie un­ter­stützt den Dienst ÜPF, wenn nö­tig, um si­cher­zu­stel­len, dass die über­mit­tel­ten Über­wa­chungs­da­ten tat­säch­lich mit dem im Über­wa­chungs­auf­trag be­zeich­ne­ten Fern­mel­de­ver­kehr über­ein­stim­men.

6 Sind wei­te­re Iden­ti­fi­ka­to­ren mit dem über­wach­ten Iden­ti­fi­ka­tor (Tar­get-ID) as­so­zi­iert (z.B. IM­PI mit IM­PU, E-Mail-Adres­se mit Ali­as-Adres­sen), so stellt die An­bie­te­rin si­cher, dass auch die­se im Rah­men des Über­wa­chungs­typs über­wacht wer­den.

Art. 51 FDA mit reduzierten Überwachungspflichten  

1 Auf Ge­such ei­ner FDA er­klärt der Dienst ÜPF die­se als FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 26 Abs. 6 BÜPF), wenn sie:

a.
ih­re Fern­mel­de­diens­te nur im Be­reich Bil­dung und For­schung an­bie­tet; oder
b.
bei­de der nach­ste­hen­den Grös­sen nicht er­reicht:
1.
Über­wa­chungs­auf­trä­ge zu 10 ver­schie­de­nen Zie­len der Über­wa­chung in den letz­ten 12 Mo­na­ten (Stich­tag: 30. Ju­ni),
2.
Jah­res­um­satz in der Schweiz mit Fern­mel­de­diens­ten und ab­ge­lei­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­ten von 100 Mil­lio­nen Fran­ken in zwei auf­ein­an­der fol­gen­den Ge­schäfts­jah­ren.

2 Für die Be­rech­nung der Grös­sen ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be b gilt Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2.

3 Die FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten sind ver­pflich­tet, dem Dienst ÜPF schrift­lich Mel­dung zu er­stat­ten und ent­spre­chen­de Be­le­ge ein­zu­rei­chen, wenn sie:

a.
ih­re Diens­te nicht mehr aus­sch­liess­lich im Be­reich Bil­dung und For­schung an­bie­ten; oder
b.
die Grös­se ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be b Zif­fer 2 zum zwei­ten auf­ein­an­der­fol­gen­den Ge­schäfts­jahr er­reicht ha­ben; die Mit­tei­lung er­folgt in­nert drei Mo­na­ten nach Ab­schluss des Ge­schäfts­jah­res.

4 Der Dienst ÜPF kann die durch den Voll­zug der Ge­setz­ge­bung be­tref­fend die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs oder die von an­de­ren Be­hör­den durch den Voll­zug des Bun­des­rechts er­lang­ten Da­ten her­an­zie­hen.

5 Ei­ne FDA hat die Spei­che­rung der für die Über­wa­chung er­for­der­li­chen Da­ten in­nert 2 Mo­na­ten und die Über­wa­chungs­be­reit­schaft in­nert 12 Mo­na­ten si­cher­zu­stel­len, so­bald der Dienst ÜPF ent­schei­det, dass sie nicht mehr als FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten gilt.

Art. 52 Anbieterinnen abgeleiteter Kommunikationsdienste mit weitergehenden Überwachungspflichten  

1 Der Dienst ÜPF er­klärt mit Ver­fü­gung ei­ne An­bie­te­rin ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te als ei­ne mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 27 Abs. 3 BÜPF), wenn sie ei­ne der nach­ste­hen­den Grös­sen er­reicht hat:

a.
Über­wa­chungs­auf­trä­ge zu 10 ver­schie­de­nen Zie­len der Über­wa­chung in den letz­ten 12 Mo­na­ten (Stich­tag: 30. Ju­ni);
b.
Jah­res­um­satz in der Schweiz von 100 Mil­lio­nen Fran­ken in zwei auf­ein­an­der fol­gen­den Ge­schäfts­jah­ren, wo­bei ein gros­ser Teil ih­rer Ge­schäftstä­tig­keit im An­bie­ten ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te be­steht, und 5000 Teil­neh­men­de, wel­che die Diens­te der An­bie­te­rin in An­spruch neh­men.

2 Ar­ti­kel 22 Ab­sät­ze 2–5 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

Art. 53 Zugang zu den Anlagen  

1 Die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen, die dem Dienst ÜPF oder des­sen Be­auf­trag­ten Zu­gang zu ih­ren An­la­gen ge­wäh­ren müs­sen, er­mög­li­chen ihm, im Rah­men des für die Über­wa­chung Not­wen­di­gen, den Zu­gang zu Ge­bäu­den, Ge­rä­ten, Lei­tun­gen, Sys­te­men, Net­zen und Diens­ten.

2 Sie stel­len be­ste­hen­de Netz­zu­gän­ge zu öf­fent­li­chen Fern­mel­de­net­zen kos­ten­los zur Ver­fü­gung. In Ab­spra­che mit dem Dienst ÜPF oder dem von ihm be­auf­trag­ten Drit­ten er­stel­len sie, so­weit dies für die Über­wa­chung not­wen­dig ist, neue Netz­zu­gän­ge auf Kos­ten des Diens­tes ÜPF.

8. Abschnitt: Typen der Echtzeitüberwachung von Netzzugangsdiensten

Art. 54 Überwachungstyp RT_22_NA_IRI: Echtzeitüberwachung von Randdaten bei Netzzugangsdiensten  

1 Der Über­wa­chungs­typ RT_22_NA_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes Netz­zu­gangs­diens­tes im Mo­bil­funk­be­reich.

2 Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Netz­zu­gangs­dienst ge­sen­det oder emp­fan­gen wird, in Echt­zeit zu über­mit­teln:

a.
wenn der Netz­zu­gang her­ge­stellt oder ge­trennt wird: das Da­tum, die Uhr­zeit, die Art des Er­eig­nis­ses und der Grund der Tren­nung;
b.
die Art des mo­men­ta­nen Netz­zu­gangs;
c.
die ver­wen­de­ten AAA-In­for­ma­tio­nen des über­wach­ten Netz­zu­gangs­diens­tes, ins­be­son­de­re der Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor, bei Mo­bil­funk die IM­SI;
d.
die dem über­wach­ten Netz­zu­gangs­dienst zu­ge­teil­ten IP-Adres­sen be­zie­hungs­wei­se Adress­be­rei­che so­wie das Da­tum und die Uhr­zeit der je­wei­li­gen Zu­tei­lung;
e.
die ver­füg­ba­ren Adres­sie­rungs­ele­men­te des über­wach­ten Netz­zu­gangs­diens­tes, bei Mo­bil­funk zum Bei­spiel die MSISDN oder die IM­SI;
f.
die ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards der mo­men­ta­nen End­ge­rä­te des über­wach­ten Netz­zu­gangs­diens­tes (z.B. IMEI, MAC-Adres­se);
g.
die Art, das Da­tum und die Uhr­zeit des Be­ginns und ge­ge­be­nen­falls des En­des der tech­ni­schen Än­de­run­gen des Netz­zu­gangs (z.B. Lo­ca­ti­on Up­da­te, Wech­sel der Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie) und, falls be­kannt, ih­re Ur­sa­chen;
h.
die ver­füg­ba­ren mo­men­ta­nen Stand­ort­an­ga­ben des Tar­gets oder der vom Tar­get be­nutz­ten Zel­le be­zie­hungs­wei­se des vom Tar­get be­nutz­ten WLAN-Zu­gangs­punk­tes ge­mä­ss Ab­satz 3.

3 Die Stand­ort­an­ga­ben be­ste­hen aus:

a.
den Iden­ti­fi­ka­to­ren oder ei­ner Kom­bi­na­ti­on von Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. CGI, EC­GI, SAI, RAI, TAI, BS­SID) so­wie den geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und ge­ge­be­nen­falls der Haupt­strah­lungs­rich­tung der Zel­le be­zie­hungs­wei­se des WLAN-Zu­gangs­punk­tes so­wie so­weit ver­füg­bar dem Typ der be­nutz­ten Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie;
b.
der vom Netz­werk be­stimm­ten Po­si­ti­on des Tar­gets, zum Bei­spiel in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und dem zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wert
oder in Form von Po­ly­go­nen un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punk­tes so­wie so­weit ver­füg­bar dem Typ der be­nutz­ten Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie; oder
c.
so­weit ver­füg­bar, an­de­ren An­ga­ben zum Stand­ort des Tar­gets oder der Zel­le be­zie­hungs­wei­se des WLAN-Zu­gangs­punk­tes, ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards so­wie so­weit ver­füg­bar dem Typ der be­nutz­ten Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie.
Art. 55 Überwachungstyp RT_23_NA_CC_IRI: Echtzeitüberwachung von Inhalten und Randdaten bei Netzzugangsdiensten  

Der Über­wa­chungs­typ RT_23_NA_C­C_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes Netz­zu­gangs­diens­tes. Es sind der In­halt des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Netz­zu­gangs­dienst ge­sen­det oder emp­fan­gen wird, so­wie die dies­be­züg­li­chen Rand­da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 54 Ab­sät­ze 2 und 3 in Echt­zeit zu über­mit­teln.

9. Abschnitt: Typen der Echtzeitüberwachung von Anwendungen

Art. 56 Überwachungstyp RT_24_TEL_IRI: Echtzeitüberwachung von Randdaten bei Telefonie- und Multimediadiensten  

1 Der Über­wa­chungs­typ RT_24_TEL_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­tes und, falls zu­tref­fend, der mit die­sem kon­ver­gie­ren­den Diens­te, ins­be­son­de­re SMS, Voi­ce Mail und RCS. Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über die über­wach­ten Diens­te ge­sen­det, be­ar­bei­tet oder emp­fan­gen wird, in Echt­zeit zu über­mit­teln:

a.
das Da­tum und die Uhr­zeit von An­mel­de- be­zie­hungs­wei­se Ab­mel­de­vor­gän­gen und de­ren Er­geb­nis;
b.
die ver­wen­de­ten AAA-In­for­ma­tio­nen der über­wach­ten Diens­te und die In­for­ma­tio­nen über Re­gis­trie­rungs- und Sub­skrip­ti­onser­eig­nis­se so­wie die ent­spre­chen­den Ant­wor­ten, ins­be­son­de­re der Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. SIP URI, IM­PI), bei Mo­bil­funk die IM­SI so­wie – so­weit zu­tref­fend – die IP‑Adres­sen und Port­num­mern des Cli­ents und des Ser­vers so­wie die An­ga­ben zum be­nutz­ten Pro­to­koll;
c.
die Si­gna­li­sie­rungs­in­for­ma­tio­nen, ins­be­son­de­re zum Ser­ving Sys­tem, zum Sta­tus des Teil­neh­men­den und zur Dienst­qua­li­tät;
d.
falls zu­tref­fend, die Prä­senz­in­for­ma­tio­nen;
e.
bei Kom­mu­ni­ka­tio­nen, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­chen und bei tech­ni­schen Än­de­run­gen (z.B. Ein­be­zie­hung von Zu­satz­diens­ten, Ein­be­zie­hung von oder Wech­sel auf kon­ver­gie­ren­de Diens­te, Wech­sel der Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie, Lo­ca­ti­on Up­da­tes), so­weit zu­tref­fend:
1.
de­ren Art, das Da­tum und die Uhr­zeit ih­res Be­ginns und ge­ge­be­nen­falls ih­res En­des,
2.
die Adres­sie­rungs­ele­men­te (z.B. MSISDN, E.164-Num­mer, SIP URI, IM­PU) al­ler Kom­mu­ni­ka­ti­ons­teil­neh­men­den und de­ren Rol­le,
3.
die tat­säch­li­che be­kann­te Zie­l­adres­se und die zwi­schen­ge­schal­te­ten ver­füg­ba­ren Adres­sen, falls die Kom­mu­ni­ka­ti­on oder der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­such um- oder wei­ter­ge­lei­tet wird,
4.
die ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards der End­ge­rä­te der über­wach­ten Diens­te (z.B. IMEI, MAC-Adres­se),
5.
die an­de­ren ver­füg­ba­ren Iden­ti­fi­ka­to­ren,
6.
die Ur­sa­che für die Be­en­di­gung der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder de­ren Nicht­zu­stan­de­kom­men oder für die tech­ni­sche Än­de­rung,
7.
die Si­gna­li­sie­rungs­in­for­ma­tio­nen zu Zu­satz­diens­ten (z.B. Kon­fe­renz­schal­tung, An­ru­fum­lei­tung, DTMF),
8.
der Sta­tus der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­ches,
9.
bei orts­un­ab­hän­gi­gen Diens­ten zu­sätz­lich die ver­füg­ba­ren mo­men­ta­nen Stand­ort­an­ga­ben des Tar­gets oder der vom Tar­get be­nutz­ten Zel­le be­zie­hungs­wei­se des vom Tar­get be­nutz­ten WLAN-Zu­gangs­punk­tes ge­mä­ss Ab­satz 2.

2 Die Stand­ort­an­ga­ben be­ste­hen aus:

a.
den Iden­ti­fi­ka­to­ren oder ei­ner Kom­bi­na­ti­on von Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. CGI, EC­GI, SAI, RAI, TAI, BS­SID) so­wie den geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten der Zel­le be­zie­hungs­wei­se des WLAN-Zu­gangs­punk­tes so­wie so­weit ver­füg­bar dem Typ der be­nutz­ten Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie;
b.
der vom Netz­werk be­stimm­ten Po­si­ti­on des Tar­gets, zum Bei­spiel in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und dem zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wert oder in Form von Po­ly­go­nen un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punk­tes so­wie dem Typ der be­nutz­ten Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie; oder
c.
so­weit ver­füg­bar, an­de­ren An­ga­ben zum Stand­ort des Tar­gets oder der Zel­le be­zie­hungs­wei­se des WLAN-Zu­gangs­punk­tes, ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards so­wie dem Typ der be­nutz­ten Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie.
Art. 57 Überwachungstyp RT_25_TEL_CC_IRI: Echtzeitüberwachung von Inhalten und Randdaten bei Telefonie- und Multimediadiensten  

Der Über­wa­chungs­typ RT_25_TEL_C­C_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­tes und, falls zu­tref­fend, der mit die­sem kon­ver­gie­ren­den Diens­te, ins­be­son­de­re SMS, Voi­ce Mail und RCS. Es sind der In­halt des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über die über­wach­ten Diens­te ge­sen­det, be­ar­bei­tet oder emp­fan­gen wird, so­wie die dies­be­züg­li­chen Rand­da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 56 in Echt­zeit zu über­mit­teln.

Art. 58 Überwachungstyp RT_26_EMAIL_IRI: Echtzeitüberwachung von Randdaten bei E-Mail-Diensten  

Der Über­wa­chungs­typ RT_26_E­MAIL_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes E-Mail-Diens­tes. Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Dienst ge­sen­det, be­ar­bei­tet oder emp­fan­gen wird, in Echt­zeit zu über­mit­teln:

a.
das Da­tum und die Uhr­zeit von An­mel­de- be­zie­hungs­wei­se Ab­mel­de­vor­gän­gen und de­ren Sta­tus;
b.
die ver­wen­de­ten AAA-In­for­ma­tio­nen des über­wach­ten Diens­tes, ins­be­son­de­re der Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor und ge­ge­be­nen­falls die Ali­as-Adres­sen;
c.
die IP-Adres­sen und Port­num­mern des Cli­ents und des Ser­vers so­wie die An­ga­ben zum be­nutz­ten Pro­to­koll;
d.
das Da­tum, die Uhr­zeit, die Da­ten­men­ge, die E-Mail-Adres­sen des Ab­sen­ders und der Emp­fän­ger der Nach­richt so­wie die IP-Adres­sen und Port­num­mern der sen­den­den und emp­fan­gen­den E-Mail-Ser­ver bei den fol­gen­den Er­eig­nis­sen:
1.
Sen­den oder Wei­ter­lei­ten ei­ner Nach­richt,
2.
Emp­fan­gen ei­ner Nach­richt,
3.
Be­ar­bei­ten ei­ner Nach­richt in der Mail­box,
4.
Her­un­ter­la­den ei­ner Nach­richt von der Mail­box,
5.
Hoch­la­den ei­ner Nach­richt auf die Mail­box.
Art. 59 Überwachungstyp RT_27_EMAIL_CC_IRI: Echtzeitüberwachung von Inhalten und Randdaten bei E-Mail-Diensten  

Der Über­wa­chungs­typ RT_27_E­MAIL_C­C_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes E-Mail-Diens­tes. Es sind der In­halt des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Dienst ge­sen­det, be­ar­bei­tet oder emp­fan­gen wird, so­wie die dies­be­züg­li­chen Rand­da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 58 in Echt­zeit zu über­mit­teln.

10. Abschnitt: Typen der rückwirkenden Überwachung

Art. 60 Überwachungstyp HD_28_NA: rückwirkende Überwachung von Randdaten bei Netzzugangsdiensten  

Der Über­wa­chungs­typ HD_28_­NA um­fasst die rück­wir­ken­de Über­wa­chung von Rand­da­ten ei­nes Netz­zu­gangs­diens­tes. Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des ver­gan­ge­nen Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Netz­zu­gangs­dienst ge­sen­det oder emp­fan­gen wur­de, zu über­mit­teln:

a.
das Da­tum und die Uhr­zeit des Be­ginns und ge­ge­be­nen­falls des En­des oder die Dau­er der Sit­zung;
b.
der Typ und der Sta­tus des Netz­zu­gangs;
c.
der Iden­ti­fi­ka­tor, der für die Au­then­ti­fi­zie­rung des Be­nut­zen­den am über­wach­ten Zu­gangs­punkt ver­wen­det wur­de, zum Bei­spiel Be­nut­zer­na­me;
d.
die dem Tar­get zu­ge­teil­ten IP-Adres­sen be­zie­hungs­wei­se Adress­be­rei­che und de­ren Typ;
e.
so­fern ver­füg­bar, der ein­deu­ti­ge Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­tor des be­nutz­ten End­ge­räts des Tar­gets, ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards (z.B. MAC-Adres­se, IMEI bei Mo­bil­funk);
f.
so­fern ver­füg­bar, die je­wei­li­gen Da­ten­men­gen, wel­che in­ner­halb der Sit­zung hoch­ge­la­den und her­un­ter­ge­la­den wur­den;
g.
bei Netz­zu­gang über Mo­bil­funk: die GPRS- be­zie­hungs­wei­se EPS-In­for­ma­tio­nen (ins­be­son­de­re IM­SI oder MSISDN) und die fol­gen­den Stand­ort­an­ga­ben zu Be­ginn und am En­de der Sit­zung so­wie so­weit ver­füg­bar wäh­rend der Sit­zung; falls be­kannt, sind zu­sätz­li­che Stand­ort­in­for­ma­tio­nen aus der See­schiff­fahrt oder der Luft­fahrt zu über­mit­teln:
1.
die Zell- und Ge­biet­si­den­ti­fi­ka­to­ren so­wie die geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten, die Po­st­adres­sen und ge­ge­be­nen­falls die Haupt­strah­lungs­rich­tun­gen der vom Tar­get be­nutz­ten Zel­len, oder
2.
die vom Netz­werk be­stimm­ten Po­si­tio­nen des Tar­gets (z.B. in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und dem zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wert oder in Form von Po­ly­go­nen un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punk­tes) so­wie die zu­ge­hö­ri­gen Po­st­adres­sen, oder
3.
an­de­re An­ga­ben zu den Stand­orten des Tar­gets oder der von die­sem be­nutz­ten Zel­len, ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards so­wie die zu­ge­hö­ri­gen Po­st­adres­sen;
h.
bei Netz­zu­gang über öf­fent­li­ches WLAN: die BS­SID, so­wie, falls vor­han­den, die SSID und die Stand­ort­an­ga­ben in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und der Po­st­adres­se des vom Tar­get be­nutz­ten WLAN-Zu­gangs­punk­tes; der Be­nut­zer­na­me, der Typ der Au­then­ti­fi­zie­rung, die vor­han­de­nen zu­sätz­li­chen In­for­ma­tio­nen über die Be­nut­zerau­then­ti­fi­zie­rung (Te­le­fon­num­mer, MAC-Adres­se, IM­SI, für die Au­then­ti­fi­zie­rung be­nutz­ter Be­nut­ze­ri­den­ti­fi­ka­tor und Pass­word) und die IP-Adres­se des WLAN-Zu­gangs­punk­tes. Falls vor­han­den sind zu­sätz­li­che Stand­ort­in­for­ma­tio­nen aus der See­schiff­fahrt oder der Luft­fahrt zu über­mit­teln;
i.
bei Fest­netz-Zu­gang: die Adres­sie­rungs­ele­men­te des Netz­zu­gangs und falls vor­han­den die Po­st­adres­se.
Art. 61 Überwachungstyp HD_29_TEL: rückwirkende Überwachung von Randdaten bei Telefonie- und Multimediadiensten  

Der Über­wa­chungs­typ HD_29_TEL um­fasst die rück­wir­ken­de Über­wa­chung von Rand­da­ten ei­nes Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­tes und, falls zu­tref­fend, der mit die­sem kon­ver­gie­ren­den Diens­te, ins­be­son­de­re SMS, MMS und Voi­ce Mail. Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des ver­gan­ge­nen Fern­mel­de­ver­kehrs von Kom­mu­ni­ka­tio­nen und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­chen der über­wach­ten Diens­te zu über­mit­teln:

a.
de­ren Art, das Da­tum und die Uhr­zeit des Be­ginns und ge­ge­be­nen­falls des En­des oder de­ren Dau­er;
b.
die Adres­sie­rungs­ele­men­te (z.B. MSISDN, E.164-Num­mer, SIP URI, IM­PU) al­ler Kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­tei­lig­ten und de­ren Rol­len;
c.
der Grund für das En­de der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­ches;
d.
bei Mo­bil­funk (bei Mul­ti­me­dia­di­ens­ten so­weit ver­füg­bar): die IMEI des be­nutz­ten End­ge­räts des Tar­gets und die IM­SI des Tar­gets;
e.
falls zu­tref­fend, der Typ des Trä­ger­diens­tes;
f.
bei SMS und MMS: die In­for­ma­tio­nen über das Er­eig­nis, den Typ (nur bei SMS) und den Sta­tus;
g.
bei Mo­bil­funk: die Stand­ort­an­ga­ben der vom Tar­get be­nutz­ten Zel­le zu Be­ginn und am En­de der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­ches. Falls be­kannt sind zu­sätz­li­che Stand­ort­in­for­ma­tio­nen aus der See­schiff­fahrt oder der Luft­fahrt zu über­mit­teln:
1.
die Zell- und Ge­biet­si­den­ti­fi­ka­to­ren, die geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und ge­ge­be­nen­falls die Haupt­strah­lungs­rich­tun­gen und die Po­st­adres­se, oder
2.
die vom Netz­werk be­stimm­ten Po­si­tio­nen des Tar­gets (z.B. in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und dem zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wert oder in Form von Po­ly­go­nen un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punk­tes) so­wie die zu­ge­hö­ri­gen Po­st­adres­sen, oder
3.
an­de­re An­ga­ben zu den Stand­orten des Tar­gets oder der von die­sem be­nutz­ten Zel­len, ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards so­wie die zu­ge­hö­ri­gen Po­st­adres­sen;
h.
bei Mul­ti­me­dia­di­ens­ten:
1.
die IP-Adres­se des Cli­ents und de­ren Typ und die Port­num­mer,
2.
der Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Kor­re­la­ti­ons­i­den­ti­fi­ka­tor,
3.
die Ty­pen der Mul­ti­me­diain­hal­te,
4.
die In­for­ma­tio­nen über die Mul­ti­me­dia­kom­po­nen­ten (Zeit, Na­me, Be­schrei­bung, In­itia­tor, Zu­gangs-Kor­re­la­ti­ons­i­den­ti­fi­ka­tor), und
5.
falls zu­tref­fend, die In­for­ma­tio­nen über die IMS-Diens­te (Typ des be­nutz­ten IMS-Diens­tes, Rol­le des Net­z­ele­ments, von dem die Rand­da­ten stam­men); und
i.
bei Mul­ti­me­dia­di­ens­ten: die In­for­ma­tio­nen über den Netz­zu­gang des Tar­gets:
1.
der Zu­gangs­typ,
2.
die Zu­gangs­klas­se,
3.
ob die In­for­ma­tio­nen über den Netz­zu­gang vom Netz­werk stam­men, und
4.
die Stand­ort­an­ga­ben über den Netz­zu­gang zu Be­ginn und am En­de der Mul­ti­me­dia­sit­zung so­wie so­weit ver­füg­bar wäh­rend der Mul­ti­me­dia­sit­zung:
bei Netz­zu­gang über Mo­bil­funk: die Stand­ort­an­ga­ben der vom Tar­get be­nutz­ten Zel­le ge­mä­ss Buch­sta­be g, oder
bei Netz­zu­gang über WLAN: die ver­füg­ba­ren Stand­ort­an­ga­ben des vom Tar­get be­nutz­ten WLAN-Zu­gangs­punk­tes (geo­gra­fi­sche Ko­or­di­na­ten, Po­st­adres­se), oder
bei Fest­netz-Zu­gang: die ver­füg­ba­re Po­st­adres­se des vom Tar­get be­nutz­ten Zu­gangs.
Art. 62 Überwachungstyp HD_30_EMAIL: rückwirkende Überwachung von Randdaten bei E-Mail-Diensten  

Der Über­wa­chungs­typ HD_30_E­MAIL um­fasst die rück­wir­ken­de Über­wa­chung von Rand­da­ten ei­nes E-Mail-Diens­tes. Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des ver­gan­ge­nen Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Dienst ge­sen­det, be­ar­bei­tet oder emp­fan­gen wur­de, zu über­mit­teln:

a.
das Da­tum, die Uhr­zeit, die Art des Er­eig­nis­ses, die Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­to­ren, ge­ge­be­nen­falls die Ali­as-Adres­sen, die Sen­der- und Emp­fän­ge­r­adres­sen, das ver­wen­de­te Pro­to­koll, die IP-Adres­sen des Ser­vers und des Cli­ents so­wie ge­ge­be­nen­falls der Zu­stell­sta­tus der Nach­richt bei den fol­gen­den Er­eig­nis­sen: Sen­den, Emp­fan­gen, Mail­box-An­mel­dung, Mail­box-Ab­mel­dung und bei den fol­gen­den Er­eig­nis­sen, so­weit vor­han­den: Her­un­ter­la­den, Hoch­la­den, Lö­schen, Be­ar­bei­ten, Hin­zu­fü­gen ei­ner Nach­richt;
b.
die IP-Adres­sen und Na­men der sen­den­den und emp­fan­gen­den E-Mail-Ser­ver.
Art. 63 Überwachungstyp HD_31_PAGING: Bestimmung der letzten Aktivität des mobilen Endgerätes der überwachten Person  

Der Über­wa­chungs­typ HD_31_PA­GING um­fasst die Be­stim­mung der letz­ten durch die Mo­bil­funkan­bie­te­rin fest­ge­stell­ten Ak­ti­vi­tät (Netz­zu­gangs­diens­te so­wie Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te) des mo­bi­len End­ge­rä­tes der über­wach­ten Per­son und die Lie­fe­rung der MSISDN, der IM­SI, der IMEI (falls vor­han­den), des Typs der Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie, des Fre­quenz­ban­des, des ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tors des Mo­bil­fun­knet­zes, des Da­tums und der Uhr­zeit der letz­ten fest­ge­stell­ten Ak­ti­vi­tät so­wie ei­ner der fol­gen­den, zur Stand­ort­be­stim­mung not­wen­di­gen An­ga­ben:

a.
die An­ga­ben über die da­bei be­nutz­te Zel­le: der Iden­ti­fi­ka­tor oder ei­ne Kom­bi­na­ti­on von Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. CGI, EC­GI, SAI, RAI, TAI), die Po­st­adres­se, die Haupt­strah­lungs­rich­tung be­zie­hungs­wei­se bei kom­ple­xen Zel­len die Haupt­strah­lungs­rich­tun­gen und die Art der Zel­le, die geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten;
b.
die Po­st­adres­se und die vom Netz­werk be­stimm­ten An­ga­ben zur Po­si­ti­on des End­ge­rä­tes bei der letz­ten Ak­ti­vi­tät, zum Bei­spiel in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und dem zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wert oder in Form ei­nes Po­ly­g­ons un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punk­tes; oder
c.
die Po­st­adres­se und an­de­re stan­dar­di­sier­te, vom Netz­werk be­stimm­te An­ga­ben zur Po­si­ti­on des End­ge­rä­tes bei der letz­ten Ak­ti­vi­tät oder zum Stand­ort der da­bei be­nutz­ten Zel­le.
Art. 64 Überwachungstyp AS_32_PREP_COV: Netzabdeckungsanalyse in Vorbereitung eines Antennensuchlaufs  

1 Der Über­wa­chungs­typ AS_32_PREP_­COV um­fasst die Netz­ana­ly­se in Vor­be­rei­tung des An­ten­nen­such­laufs ge­mä­ss Ar­ti­kel 66. Sie wird durch die FDA durch­ge­führt und dient da­zu, die Mo­bil­funk­zel­len oder öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punk­te zu er­mit­teln, wel­che den durch die an­ord­nen­de Be­hör­de in Form geo­gra­fi­scher Ko­or­di­na­ten oder mit­tels Po­st­adres­se be­zeich­ne­ten Stand­ort, ge­ge­be­nen­falls un­ter Be­rück­sich­ti­gung wei­te­rer An­ga­ben (z.B. Ta­ges­zeit, Wit­te­rung, Wo­chen­tag, Stand­ort in­ner­halb oder aus­ser­halb ei­nes Ge­bäu­des) am wahr­schein­lichs­ten ab­de­cken.

2 Die FDA lie­fert dem Dienst ÜPF ei­ne Lis­te der Zell-Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. CGI, EC­GI) be­zie­hungs­wei­se BS­SID der er­mit­tel­ten Mo­bil­funk­zel­len be­zie­hungs­wei­se öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punk­te.

Art. 65 Überwachungstyp AS_33_PREP_REF: Referenzkommunikationen oder Referenznetzzugänge in Vorbereitung eines Antennensuchlaufs  

1 Der Über­wa­chungs­typ AS_33_PREP_REF um­fasst die Be­stim­mung der Mo­bil­funk­zel­len be­zie­hungs­wei­se der öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punk­te an­hand von Re­fe­renz­kom­mu­ni­ka­tio­nen und Re­fe­renz­netz­zu­gän­gen in Vor­be­rei­tung des An­ten­nen­such­laufs ge­mä­ss Ar­ti­kel 66.

2 Die an­ord­nen­de Be­hör­de lässt in ei­ge­ner Re­gie am frag­li­chen Stand­ort Re­fe­renz­kom­mu­ni­ka­tio­nen und Re­fe­renz­netz­zu­gän­ge durch­füh­ren und über­mit­telt dem Dienst ÜPF ei­ne Lis­te mit den fol­gen­den dies­be­züg­li­chen An­ga­ben:

a.
die Art der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Netz­zu­gangs;
b.
das Da­tum und die Uhr­zeit der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Netz­zu­gangs;
c.
das Adres­sie­rungs­ele­ment des be­nutz­ten Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­tes be­zie­hungs­wei­se des Netz­zu­gangs­diens­tes;
d.
falls zu­tref­fend, der Na­me des be­nutz­ten Mo­bil­fun­knet­zes.

3 Der Dienst ÜPF be­auf­tragt die FDA, an­hand der Rand­da­ten des ver­gan­ge­nen Fern­mel­de­ver­kehrs die zu Be­ginn und am En­de der Re­fe­renz­kom­mu­ni­ka­tio­nen und Re­fe­renz­netz­zu­gän­ge ge­mä­ss Ab­satz 2 je­weils be­nutz­ten Mo­bil­funk­zel­len be­zie­hungs­wei­se öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punk­te zu be­stim­men und ihm die mit den ent­spre­chen­den Zell-Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. CGI, EC­GI) be­zie­hungs­wei­se BS­SID ver­voll­stän­dig­te Lis­te ge­mä­ss Ab­satz 2 zu lie­fern.

Art. 66 Überwachungstyp AS_34: Antennensuchlauf  

1 Der Über­wa­chungs­typ AS_34 um­fasst die rück­wir­ken­de Über­wa­chung al­ler Kom­mu­ni­ka­tio­nen, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­che und Netz­zu­gän­ge, wel­che über ei­ne be­stimm­te Mo­bil­funk­zel­le be­zie­hungs­wei­se über einen be­stimm­ten öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punkt wäh­rend ei­nes Zeit­rau­mes von bis zu zwei Stun­den statt­ge­fun­den ha­ben.14

2 Die FDA über­mit­telt die aus Ab­satz 1 re­sul­tie­ren­den Rand­da­ten des ver­gan­ge­nen Fern­mel­de­ver­kehrs ge­mä­ss Ar­ti­kel 60 und 61.

14 Die Be­rich­ti­gung vom 3. Ju­li 2018 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2018 2551).

11. Abschnitt: Notsuche und Fahndung

Art. 67 Überwachungstypen EP: Notsuche  

Für die No­t­su­che ge­mä­ss Ar­ti­kel 35 BÜPF kön­nen die fol­gen­den Über­wa­chungs­ty­pen an­ge­ord­net wer­den:

a.
der Typ EP_35_PA­GING: die Be­stim­mung der letz­ten durch die Mo­bil­funkan­bie­te­rin fest­ge­stell­ten Ak­ti­vi­tät (Netz­zu­gangs­diens­te so­wie Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te) des mo­bi­len End­ge­rä­tes der ver­miss­ten oder ei­ner drit­ten Per­son und die Lie­fe­rung der MSISDN, der IM­SI, der IMEI (falls vor­han­den), des Typs der Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie, des Fre­quenz­ban­des, des ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tors des Mo­bil­fun­knet­zes, des Da­tums und der Uhr­zeit der letz­ten fest­ge­stell­ten Ak­ti­vi­tät so­wie ei­ner der fol­gen­den, zur Stand­ort­be­stim­mung not­wen­di­gen An­ga­ben:
1.
die An­ga­ben über die da­bei be­nutz­te Zel­le: der Iden­ti­fi­ka­tor oder ei­ne Kom­bi­na­ti­on von Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. CGI, EC­GI, SAI, RAI, TAI), die Po­st­adres­se, die Haupt­strah­lungs­rich­tung be­zie­hungs­wei­se bei kom­ple­xen Zel­len die Haupt­strah­lungs­rich­tun­gen und die Art der Zel­le, die geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten,
2.
die Po­st­adres­se und die vom Netz­werk be­stimm­ten An­ga­ben zur Po­si­ti­on des End­ge­rä­tes bei der letz­ten Ak­ti­vi­tät, zum Bei­spiel in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und dem zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wert oder in Form ei­nes Po­ly­g­ons un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punk­tes, oder
3.
die Po­st­adres­se und an­de­re stan­dar­di­sier­te, vom Netz­werk be­stimm­te An­ga­ben zur Po­si­ti­on des End­ge­rä­tes bei der letz­ten Ak­ti­vi­tät oder zum Stand­ort der da­bei be­nutz­ten Zel­le;
b.
der Typ EP_36_R­T_C­C_I­RI (Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten): die Kom­bi­na­ti­on der Über­wa­chungs­ty­pen ge­mä­ss Ar­ti­kel 55 (Netz­zu­gangs­diens­te) und ge­mä­ss Ar­ti­kel 57 (Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te);
c.
der Typ EP_37_R­T_I­RI (Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten): die Kom­bi­na­ti­on der Über­wa­chungs­ty­pen ge­mä­ss Ar­ti­kel 54 (Netz­zu­gangs­diens­te) und ge­mä­ss Ar­ti­kel 56 (Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te);
d.
der Typ EP_38_HD (rück­wir­ken­de Über­wa­chung von Rand­da­ten): die Kom­bi­na­ti­on der Über­wa­chungs­ty­pen ge­mä­ss Ar­ti­kel 60 (Netz­zu­gangs­diens­te) und ge­mä­ss Ar­ti­kel 61 (Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te).
Art. 68 Fahndung  

Für die Fahn­dung nach ver­ur­teil­ten Per­so­nen ge­mä­ss Ar­ti­kel 36 BÜPF kön­nen die fol­gen­den Über­wa­chungs­ty­pen an­ge­ord­net wer­den, wo­bei in der Über­wa­chungs­an­ord­nung als Grund der Über­wa­chung (Art. 49 Abs. 1 Bst. e) «Fahn­dung» an­zu­ge­ben ist:

a.
ei­ner der Über­wa­chungs­ty­pen der Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten oder An­wen­dun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 55, 57 oder 59;
b.
ei­ner der Über­wa­chungs­ty­pen der Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten oder An­wen­dun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 54, 56 oder 58;
c.
ei­ner der Über­wa­chungs­ty­pen der rück­wir­ken­den Über­wa­chung ge­mä­ss den Ar­ti­keln 60–63;
d.
der An­ten­nen­such­lauf ge­mä­ss Ar­ti­kel 66 und die ent­spre­chen­den Vor­be­rei­tun­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 64 und 65.

12. Abschnitt: Netzexterne Identifikatoren

Art. 69  

Ei­ne Über­wa­chung ge­mä­ss den Ar­ti­keln 56–59, 61 und 62 um­fasst auch den Fern­mel­de­ver­kehr, der über die über­wach­ten Diens­te ab­ge­wi­ckelt wird und dem über­wach­ten Iden­ti­fi­ka­tor (Tar­get-ID) zu­ge­ord­net wer­den kann, selbst wenn der über­wach­te Iden­ti­fi­ka­tor nicht von der be­auf­trag­ten An­bie­te­rin ver­wal­tet wird.

4. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 70 Organisatorische, administrative und technische Vorschriften  

Das EJPD er­lässt die or­ga­ni­sa­to­ri­schen, ad­mi­nis­tra­ti­ven und tech­ni­schen Vor­schrif­ten zur Durch­füh­rung der Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs. Ins­be­son­de­re setzt es die Fris­ten fest, in­ner­halb de­rer die ent­spre­chen­den Da­ten zu lie­fern sind.

Art.71 Vollzug  

1 Der Dienst ÜPF stellt elek­tro­ni­sche For­mu­la­re und Schnitt­stel­len zur Ver­fü­gung, die durch die be­tref­fen­de Stel­len zu ver­wen­den sind. Die­se er­mög­li­chen es ins­be­son­de­re:

a.
den an­ord­nen­den Be­hör­den:
1.
ei­ne Über­wa­chungs­an­ord­nung beim Dienst ÜPF ein­zu­rei­chen,
2.
den Dienst ÜPF an­zu­wei­sen, Zu­griffs­be­rech­ti­gun­gen zu er­tei­len oder zu än­dern;
b.
dem Dienst ÜPF:
1.
die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen mit der Durch­füh­rung ei­ner Über­wa­chungs­mass­nah­me zu be­auf­tra­gen,
2.
ein Aus­kunfts­ge­such an die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen wei­ter­zu­lei­ten und de­ren Ant­wor­ten an die an­fra­gen­de Be­hör­de zu über­mit­teln;
c.
den be­rech­tig­ten Be­hör­den ein Aus­kunfts­ge­such beim Dienst ÜPF ein­zu­rei­chen.

2 Der Dienst ÜPF kann zum ge­ge­be­nen Zeit­punkt die elek­tro­ni­schen For­mu­la­re durch einen On­li­ne-Zu­griff auf das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem des Diens­tes er­set­zen und einen elek­tro­ni­schen Ge­neh­mi­gungs­pro­zess für ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­ge An­ord­nun­gen ein­füh­ren. Die elek­tro­ni­schen For­mu­la­re wer­den wei­ter­hin ge­braucht, wenn der On­li­ne-Zu­griff auf das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem aus tech­ni­schen Grün­den nicht mög­lich oder das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem aus­ge­fal­len ist.

Art.72 Aufhebung eines anderen Erlasses  

Die Ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 200115 über die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs wird auf­ge­ho­ben.

15 [AS 2001 3111, 2004 14312021Art. 7 3383, 2006 4705Ziff. II 77, 2007 4029, 2011 5955, 2016 4337Ziff. II, 2017 4151 An­hang 4 Ziff. II 11]

Art.73 Änderung anderer Erlasse  

Die nach­ste­hen­den Ver­ord­nun­gen wer­den wie folgt ge­än­dert:

1. und 2.16

16 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2018 147kon­sul­tiert wer­den.

Art. 74 Übergangsbestimmungen  

1 Über­wa­chun­gen, wel­che vor dem In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung an­ge­ord­net wur­den, lau­fen un­ver­än­dert wei­ter. Ver­län­ge­run­gen und die Auf­he­bung von sol­chen Mass­nah­men wer­den mit den bis­he­ri­gen Über­wa­chungs­ty­pen durch­ge­führt.

2 Mit In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung wer­den die nach bis­he­ri­ger Pra­xis be­ste­hen­den Test­schal­tun­gen auf­ge­ho­ben.

3 FDA, die in­nert drei Mo­na­ten seit dem In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung beim Dienst ÜPF ein Ge­such um Ein­stu­fung als FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51 ein­rei­chen, gel­ten ab In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung und wäh­rend der Dau­er des Ver­fah­rens als sol­che. Der Dienst ÜPF kann die­se Ein­stu­fung für die Dau­er des Ver­fah­rens auf­he­ben, wenn ei­ne Gut­heis­sung des Ge­suchs un­wahr­schein­lich ist. Bei bis­her mel­de­pflich­ti­gen An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten ist Ar­ti­kel 51 Ab­satz 5 nicht an­wend­bar.

4 Spä­tes­tens 3 Mo­na­te nach In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung pas­sen die FDA und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22 ih­re Sys­te­me an, um die neu­en An­for­de­run­gen an die Iden­ti­fi­ka­ti­on der Teil­neh­men­den (Art. 19) und die Er­fas­sung von An­ga­ben zur Per­son bei Mo­bil­funk­diens­ten (Art. 20) um­zu­set­zen.

5 Spä­tes­tens 6 Mo­na­te nach In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung pas­sen die FDA, aus­ser je­nen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51, und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 ih­re Sys­te­me an, um die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 38 und 39 er­tei­len zu kön­nen.

6 Spä­tes­tens 24 Mo­na­te nach In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung:

a.
müs­sen die Rand­da­ten von Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­chen bei rück­wir­ken­den Über­wa­chun­gen ge­lie­fert wer­den kön­nen;
b.
müs­sen die FDA ih­re vor­han­de­nen Sys­te­me tech­nisch so an­pas­sen, dass die Da­ten der E-Mail-Diens­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 58, 59 und 62 ge­lie­fert wer­den kön­nen. Bis da­hin ha­ben sie die Da­ten der E-Mail-Diens­te wie bis­her zu lie­fern.

7 Bis zur In­be­trieb­nah­me des neu­en Ver­ar­bei­tungs­sys­tems, das mit dem Pro­gramm FMÜ17 be­schafft wird:

a.
kann der Dienst ÜPF die Sta­tis­ti­ken (Art. 12) noch nach bis­he­ri­gem Recht er­stel­len;
b.
wer­den die Aus­künf­te (Art. 35–48) und Über­wa­chun­gen (Art. 54–68) noch mit dem be­ste­hen­den Sys­tem, den bis­he­ri­gen For­ma­ten und den ent­spre­chen­den For­mu­la­ren ab­ge­wi­ckelt. Da­bei wer­den sie mit ei­nem durch den Dienst ÜPF zu­ge­las­se­nen si­che­ren Über­tra­gungs­mit­tel, per Post oder Te­le­fax über­mit­telt; Ar­ti­kel 17 Ab­sät­ze 1–2 ist nicht an­wend­bar;
c.
sind die Aus­künf­te mit fle­xibler Na­mens­su­che ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40, 42 und 43 nicht mög­lich; ab In­be­trieb­nah­me wer­den sie nur mit den FDA und An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22 durch­ge­führt, die ih­re Sys­te­me ent­spre­chend an­ge­passt ha­ben.

8 Spä­tes­tens 12 Mo­na­te nach In­be­trieb­nah­me des neu­en Ver­ar­bei­tungs­sys­tems pas­sen die FDA und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22 ih­re Sys­te­me an, um die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 35–37 und 40–42 so­wie Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40 und 42 au­to­ma­ti­siert über die Ab­fra­ge­schnitt­stel­le des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems er­tei­len (Art. 18 Abs. 2) und um die fle­xi­ble Na­mens­su­che ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40, 42 und 43 durch­füh­ren zu kön­nen.

Art. 75 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. März 2018 in Kraft.

Anhang

(Art. 2)

Begriffe und Abkürzungen

1.
IP-Adresse (Internetprotokoll-Adresse): Adresse, die alle verbundenen Geräte in einem Netzwerk identifiziert, welche über das Internetprotokoll kommunizieren; es gibt IP-Adressen der Version 4 (IPv4) und der Version 6 (IPv6);
2.
Teilnehmende: Personen, die mit einer Anbieterin von Fernmelde- oder abgeleiteten Kommunikationsdiensten einen Vertrag über die Inanspruchnahme von deren Diensten geschlossen oder sich für deren Dienste registriert oder von dieser ein Zugangsmittel zu deren Diensten erhalten haben;
3.
Multimediadienste: Kommunikationsdienste, die neben der Sprache auch noch andere Medientypen und Funktionen integrieren, wie Video, Dateitransfer, Bilder, Audio, Teilen von Inhalten, Präsenzinformationen (Beispiele: Videotelefonie, Unified Communication, RCS, Multimedia Tele­phony Service);
4.
Identifikator: Adressierungselement, die Identifikationsnummer oder anderer eindeutiger Bezeichner für einen bestimmten Teilnehmenden, einen bestimmten Dienst oder ein bestimmtes Gerät;
5.
MSISDN (Mobile Subscriber Integrated Services Digital Network Number):eindeutige Telefonnummer, über die Teilnehmende in einem Mobilfunknetz erreicht werden können;
6.
DSL-Identifikator (Digital Subscriber Line Identifikator): Identifikator eines digitalen Teilnehmeranschlusses, das heisst eines Breitband-Netzzugangs, bei dem Daten über Kupferleitungen gesendet und empfangen werden können;
7.
IP-Präfix: Teil der IPv6-Adresse, welcher das jeweilige Netzwerk identifiziert;
8.
IP-Adressbereich (Range):Menge aufeinanderfolgender IP-Adressen;
9.
Netzmaske:beschreibt im Internet Protokoll Version 4 (IPv4), wie viele Bits am Anfang der dargestellten IP-Adresse das jeweilige Netzwerk identifizieren;
10.
Präfixlänge:beschreibt im Internet Protokoll Version 6 (IPv6), wie viele Bits am Anfang der dargestellten IP-Adresse das jeweilige Netzwerk identifizieren;
11.
SIM (Subscriber Identity Module): Chipkarte oder im Endgerät fest eingebaute Chip, auf der die IMSI und der dazugehörige Schlüssel gesichert abgespeichert sind, welche dazu dienen, die Teilnehmenden in einem Mobilfunknetz zu authentisieren, einschliesslich USIM (Universal Subscriber Identity Module), UICC (Universal Integrated Circuit Card) und eSIM (embedded SIM);
12.
ICCID (Integrated Circuit Card Identifier):Serien-Nummer eines eingebauten Chips (z.B. eSIM) oder einer Chipkarte (z.B. SIM-Karte), die den Chip eindeutig identifiziert;
13.
IMSI (International Mobile Subscriber Identity): Nummer, die zur international eindeutigen Identifikation von Mobilfunk-Teilnehmenden dient;
14.
IMEI (International Mobile Equipment Identity): Nummer, die zur international eindeutigen Identifikation von Mobilfunk-Endgeräten dient;
15.
MAC-Adresse (Media Access Control Adresse): Hardware-Adresse, die in einer Netzwerkkarte- oder einem Netzwerkadapter hinterlegt ist und als eindeutige Adresse auf der Ebene der OSI-Schicht 2 gebraucht wird;
16.
PUK-Code (Personal Unblocking Key): unveränderliche Geheimzahl zum Entsperren der SIM. Der PUK-Code ist an die SIM gebunden. Er ist dem PIN-Code übergeordnet. Falls der PIN-Code mehrmals falsch eingegeben wurde, kann die SIM mittels des PUK-Codes entsperrt werden;
17.
PUK2-Code (Personal Unblocking Key 2): wie PUK-Code, jedoch dem PIN2-Code übergeordnet;
18.
NAT (Network Address Translation) : Verfahren zur Übersetzung von Netzwerkadressen. Dabei werden die Adressinformationen in IP-Paketen von einem Netzwerkelement (z.B. Router) automatisiert durch andere Adressinformationen ersetzt;
19.
Quell-IP-Adresse:IP-Adresse, die sich auf den Kommunikationsendpunkt (typischerweise Client) bezieht, der die Verbindung aufbaut;
20.
Portnummer: Adresse eines Ports; ein Port ist der logische Endpunkt für Kommunikationen mit oder in einem Computersystem. Ein Port ist mit einer IP-Adresse und dem Protokolltyp der Kommunikation verknüpft;
21.
Quell-Portnummer: Portnummer, die sich auf den Kommunikations­endpunkt (typischerweise Client) bezieht, der die Verbindung aufbaut;
22.
Ziel-IP-Adresse: IP-Adresse, die sich auf den Kommunikationsendpunkt (typischerweise Server) bezieht, zu dem die Verbindung aufgebaut wird;
23.
Ziel-Portnummer: Portnummer, die sich auf den Kommunikationsendpunkt (typischerweise Server) bezieht, zu dem die Verbindung aufgebaut wird;
24.
SIP (Session Initiation Protocol):Kommunikationsprotokoll, welches für die Signalisierung und Steuerung von Multimedia-Kommunikations­sitzungen verwendet wird;
25.
SIP URI (SIP Uniform Resource Identifier): URI Schema für die Adressierung des SIP. Die SIP URI sind Adressierungselemente im Format benutzer@domain.tld;
26.
IMPU (IP Multimedia Public Identity): Neben der IMPI besitzt ein Teilnehmender des IMS eine oder mehrere IMPU, welche für die Kommunikation mit anderen Teilnehmenden dienen. Einer IMPI können mehrere IMPU zugeordnet sein. Umgekehrt kann eine IMPU auch mit anderen Teilnehmenden geteilt werden;
27.
TEL URI (Telephone Uniform Resource Identifier): URI-Schema für Telefonnummern. Die TEL URI sind Adressierungselemente im Format tel:nummer, zum Beispieltel:+41-868-868-868;
28.
IMPI (IP Multimedia Private Identity): global eindeutiger, dem Teilnehmenden durch dessen Anbieterin fest zugeteilte Identifikator, welcher unter anderem für die Registrierung und AAA-Vorgänge verwendet wird. Jede oder jeder Teilnehmende des IP Multimedia Subsystems (IMS) hat eine IMPI. Das IMS ist ein auf dem Internetprotokoll beruhendes Telekommunikationssystem zur Integration von mobilen Sprachdiensten und Internetfunktionen;
29.
Alias-Adresse:zusätzliche E-Mail-Adresse, die der oder die Teilnehmende beliebig einrichten, ändern und löschen kann. Deren maximale Anzahl und Aufbau werden von der E-Mail-Anbieterin vorgegeben. Die Alias-Adressen sind mit dem E-Mail-Konto verknüpft. An eine Alias-Adresse gesendete E-Mails werden in das gleiche E-Mail-Postfach der zugehörigen Haupt-E-Mail-Adresse des Teilnehmenden zugestellt;
30.
Mailingliste: Liste von E-Mail-Adressen, auch Verteilerliste oder Verteilergruppe genannt. Die Liste besitzt selbst eine E-Mail-Adresse. Die Nachrichten, die an die Adresse der Mailing Liste geschickt werden, werden an die E-Mail-Adressen ihrer Mitglieder weitergeleitet;
31.
Mitteilungsdienste: («Messaging») unabhängig von Telefonie- und Multimediadiensten angebotene Dienste zur Übermittlung von Mitteilungen oder Nachrichten. Dazu gehören unter anderem Instant Messaging, IMS Messaging und Messaging Applikationen (Apps) und SMS von Drittanbieterinnen (d.h. SMS-Dienste, die nicht von der FDA des Teilnehmenden erbracht werden). Diese Dienste können auch erweiterte Funktionen enthalten wie Multimediakommunikation, Dateiübertragung und Präsenzinformationen (z.B. die oder der Teilnehmende kann den aktuellen Status und eventuell den Standort der anderen Teilnehmenden sehen);
32.
Cloud-Dienste:abgeleitete Kommunikationsdienste wie Speicherdienste und Applikationen; die online verfügbar und je nach Ressourcenbedarf in verteilten Rechenzentren beherbergt sind;
33.
Proxy-Dienste:Kommunikationsschnittstelle in einem Netzwerk. Er arbeitet als Vermittler, der auf der einen Seite Anfragen entgegennimmt, um dann über seine eigene Adresse eine Verbindung zur anderen Seite herzustellen. Proxy-Dienste sind daher zum Zweck der Identifikation relevant;
34.
öffentlicherWLAN-Zugangspunkt: öffentlicher drahtloser Zugangspunkt zu einem öffentlichen Fernmeldenetz, der sich sowohl in öffentlichen als auch in privaten Räumen befinden kann;
35.
CGI (Cell Global Identity): unveränderter Zell-Identifikator in Mo­bilfunknetzen der zweiten und dritten Generation (2G und 3G) (siehe 3GPP TS 23.003, Clause 4.3.1);
36.
ECGI (E-UTRAN Cell Global Identity):unveränderter Zell-Identifikator in Mobilfunknetzen der vierten Generation (4G) (siehe 3GPP TS 23.003, Clause 19.6);
37.
SAI (Service Area Identity):unveränderter Identifikator für ein Dienstabdeckungsgebiet (Service Area), welcher in Mobilfunknetzen für das Mobility Management verwendet wird (siehe 3GPP TS 23.003, Clause 12.5);
38.
RAI (Routing Area Identity): unveränderter Identifikator für ein Routing-Gebiet (Routing Area), welcher in Mobilfunknetzen im Bereich paketvermittelte Datenübertragung für das Mobility Management verwendet wird (siehe 3GPP TS 23.003, Clause 4.2);
39.
TAI (Tracking Area Identity):unveränderter Identifikator für ein Tracking-Gebiet (Tracking Area), welcher in Mobilfunknetzen der vierten Generation für das Mobility Management verwendet wird (siehe 3GPP TS 23.003, Clause 19.4.2.3);
40.
BSSID (Basic Service Set Identifier): eindeutiger Identifikator (MAC-Adresse) des WLAN-Zugangspunktes;
41.
Target-ID: überwachter Identifikator, das heisst der Identifikator des Ziels der Überwachung (Target);
42.
AAA-Informationen (authentication, authorisation and accounting):Informationen darüber, welchen Teilnehmenden es erlaubt ist, welche Dienste zu benutzen und dienen zur Abrechnung der Dienstbenutzung. Im Sinne dieser Verordnung sind Passwörter nicht Teil der AAA-Informationen. Authentifizierung ist die Art und Weise, einen Teilnehmenden zu identifizieren, bevor der Zugang gewährt wird. Mittels der Autorisierung wird zum einen festgelegt, welche Zugriffsrechte auf Ressourcen oder Dienste ein Teilnehmender besitzt und zum anderen die Zugriffskontrolle gewährleistet. Für die Abrechnung wird während der Nutzung der Ressourcenverbrauch des Teilnehmenden gemessen;
43.
SMS (Short Message Service): Mitteilungsdienst zur Übertragung von kurzen Textnachrichten;
44.
Voice Mail: in Fernmeldenetzen betriebene Speichereinrichtungen, welche Anrufbeantworterdienste (z.B. Sprachmitteilungen empfangen, weiterleiten, speichern) bereitstellen. Es existieren ausserdem Erweiterungen für verschiedene Medientypen und Dienste, wie SMS, E-Mail, Telefax oder Video­mitteilungen sowie Funktionserweiterungen wie die Umwandlung von einem Medientyp in einen anderen und das Versenden von Nachrichten;
45.
RCS (Rich Communications Services): (ursprünglich: Rich Communication Suite) Spezifikation des internationalen Branchenverbandes der Mobilfunkanbieterinnen (GSM Association, GSMA) für die IMS-basierte Erbringung interoperabler (d.h. anbieter- und endgeräteübergreifender) Multimedia­dienste mit erweitertem Funktionsumfang. Dabei können verschiedene Medientypen (z.B. Sprache, Musik, Fotos, Videos) und Dienste (z.B. Chat, Gruppen-Chat, Anrufe, Multimedia-Mitteilungen, Kurzmitteilungen, Sofort­mitteilungen, Präsenzinformationen, Übermittlung von Dateien, Adressbuch) kombiniert werden; die RCS-Dienste werden dem Teilnehmenden von dessen Mobilfunkanbieterin erbracht;
46.
E.164-Nummer: Telefonnummer gemäss dem internationalen Nummerierungsplan E.164 der ITU-T;
47.
DTMF (Dual-tone multi-frequency, Doppelton-Mehrfrequenz): ein Verfahren zur Signalisierung, das heisst während des Telefongesprächs können durch Drücken der Wähltasten Signale gesendet werden, zum Beispiel für die Bedienung von Anrufbeantwortern oder automatischen Sprachdialogsystemen;
48.
MMS (Multimedia Messaging Service):Mitteilungsdienst zur Übertragung von Nachrichten verschiedener Medientypen (Multimedia) in Mobilfunknetzen.

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