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Verordnung
über die Nutzung des Funkfrequenzspektrums
(VNF)

vom 18. November 2020 (Stand am 1. Januar 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 13a Absatz 3, 22 Absätze 2 und 5, 22aAbsatz 4, 24 Absätze 1 und 3, 26 Absatz 2, 32a, 34 Absatz 1ter, 59 Absatz 3, 62 und 64 Absatz 2 des Fernmeldegesetzes vom 30. April 19971 (FMG)
und auf Artikel 103 des Bundesgesetzes vom 24. März 20062 über Radio und Fernsehen (RTVG),

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Geltungsbereich  

Die­se Ver­ord­nung gilt für die Nut­zung des Funk­fre­quenz­spek­trums:

a.
auf schwei­ze­ri­schem Ter­ri­to­ri­um und im schwei­ze­ri­schen Luftraum;
b.
auf Was­ser- und in Luft­fahr­zeu­gen, die in amt­li­chen schwei­ze­ri­schen Re­gis­tern ein­ge­tra­gen sind, aus­ser­halb des schwei­ze­ri­schen Ter­ri­to­ri­ums oder Luftraums;
c.
zur Über­tra­gung von In­for­ma­tio­nen vom Ter­ri­to­ri­um ei­nes aus­län­di­schen Staa­tes in die Schweiz auf der Grund­la­ge ei­ner in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­rung;
d.
mit­tels Sa­tel­li­ten in Ver­bin­dung mit schwei­ze­ri­schen Nut­zungs­rech­ten und Or­bi­tal­po­si­tio­nen.
Art. 2 Störung  

Als Stö­rung im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung gilt dieAus­wir­kung von un­er­wünsch­ter Ener­gie auf­grund ei­ner Aus­sen­dung, Aus­strah­lung oder In­duk­ti­on auf den Emp­fang in ei­nem Funk­sys­tem; die­se Aus­wir­kung macht sich be­merk­bar durch ei­ne Ver­schlech­te­rung der Über­tra­gungs­qua­li­tät oder durch ei­ne Ver­än­de­rung oder den Ver­lust von In­for­ma­tio­nen, die oh­ne die­se un­er­wünsch­te Ener­gie ver­füg­bar wä­ren.

2. Kapitel: Frequenzverwaltung

Art. 3 Nationaler Frequenzzuweisungsplan  

1 Der na­tio­na­le Fre­quenz­zu­wei­sungs­plan (NaFZ) weist be­stimm­te Fre­quenz­be­rei­che ei­nem oder meh­re­ren Funk­diens­ten (Ra­dio Ser­vices)zu (Al­lo­ca­ti­on).

2 Er ba­siert auf dem Ra­dio­re­gle­ment vom 17. No­vem­ber 19953 so­wie auf den an­wend­ba­ren in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­run­gen.

3 Das Bun­des­amt für Kom­mu­ni­ka­ti­on (BA­KOM) ak­tua­li­siert den NaFZ re­gel­mäs­sig und ver­öf­fent­licht ihn im Bun­des­blatt mit Ver­weis auf die ent­spre­chen­de Web­sei­te.

Art. 4 Frequenzzuordnungen  

1 Die Fre­quenz­zu­ord­nun­genle­gen be­stimm­te Fre­quen­zen fest, die nach in­ter­na­tio­nal ver­ein­bar­ten Plä­nen (Art. 3 Abs. 2) ei­nem oder meh­re­ren geo­gra­fi­schen Ge­bie­ten zu­ge­ord­net sind (Al­lot­ments).

2 Sie wer­den von ei­ner oder meh­re­ren Fre­quenz­re­gu­lie­rungs­be­hör­den ver­wal­tet. Die­se tei­len die Fre­quenz­nut­zungs­rech­te den Nut­ze­rin­nen und Nut­zern un­ter ge­nau fest­ge­leg­ten Be­din­gun­gen zu.

3 Das BA­KOM setzt die in­ter­na­tio­nal ver­ein­bar­ten Fre­quenz­zu­ord­nun­gen im NaFZ um.

Art. 5 Frequenzzuteilung  

1 Die Fre­quenz­zu­tei­lunger­laubt den Nut­ze­rin­nen und Nut­zern, ei­ne Funk­fre­quenz mit ei­ner Funk­an­la­ge un­ter be­stimm­ten Be­din­gun­gen zu nut­zen (As­si­gnment).

2 Die Kon­zes­si­ons­be­hör­de nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 Buch­sta­be a FMG teilt den Nut­ze­rin­nen und Nut­zern in­ner­halb der kon­zes­si­ons­pflich­ti­gen Fre­quenz­be­rei­che die ein­zel­nen Fre­quen­zen auf der Ba­sis des NaFZ zur Nut­zung ei­ner Funk­an­la­ge un­ter be­stimm­ten Be­din­gun­gen zu; aus­ge­nom­men sind die Fre­quen­zen in den zur mi­li­tä­ri­schen Nut­zung be­stimm­ten Be­rei­chen.

3 In mi­li­tä­risch und zi­vil ge­mein­sam zu­ge­wie­se­nen Fre­quenz­be­rei­chen teilt das BA­KOM die ein­zel­nen Fre­quen­zen den zi­vi­len Nut­ze­rin­nen und Nut­zern nach Kon­sul­ta­ti­on der zu­stän­di­gen mi­li­tä­ri­schen Stel­le auf der Ba­sis des NaFZ zu.

Art. 6 Frequenzklassen  

Die Fre­quen­zen wer­den in zwei Fre­quenz­klas­sen ein­ge­teilt:

a.
Die Fre­quenz­klas­se A um­fasst die­je­ni­gen Fre­quen­zen, die in ei­nem be­stimm­ten Ein­satz­ge­biet ei­ner be­schränk­ten Zahl von Nut­ze­rin­nen und Nut­zern zu­ge­teilt wer­den.
b.
Die Fre­quenz­klas­se B um­fasst die­je­ni­gen Fre­quen­zen, die in ei­nem be­stimm­ten Ein­satz­ge­biet ei­ner un­be­schränk­ten Zahl von Nut­ze­rin­nen und Nut­zern zu­ge­teilt wer­den.

3. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen über die Frequenznutzung

Art. 7 Nutzung von Frequenzen oberhalb von 3000 GHz  

Die Vor­schrif­ten des FMG be­züg­lich der Fre­quenz­nut­zung so­wie die­ser Ver­ord­nung gel­ten nicht für die Nut­zung von Fre­quen­zen ober­halb von 3000 GHz.

Art. 8 Erforderlichkeit von Konzession, vorgängiger Meldung und Fähigkeitszeugnis  

1 Für die Fre­quenz­nut­zung ist ei­ne Kon­zes­si­on nach dem 4. Ka­pi­tel er­for­der­lich, so­fern nicht ge­stützt auf das 5. Ka­pi­tel ei­ne vor­gän­gi­ge Mel­dung oder ein Fä­hig­keits­zeug­nis er­for­der­lich ist.

2 Kei­ne Kon­zes­si­on, kei­ne vor­gän­gi­ge Mel­dung und kein Fä­hig­keits­zeug­nis ist er­for­der­lich für Fre­quenz­nut­zun­gen:

a.
in be­stimm­ten Fre­quenz­be­rei­chen der Fre­quenz­klas­se B;
b.
mit Funk­an­la­gen ge­rin­ger Leis­tung in be­stimm­ten Fre­quenz­be­rei­chen;
c.
mit Funk­an­la­gen, die in der Schweiz von Per­so­nen mit Wohn­sitz oder Sitz im Aus­land nicht län­ger als drei Mo­na­te ge­nutzt wer­den, so­fern das BA­KOM mit der zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Fern­mel­de­ver­wal­tung ei­ne ent­spre­chen­de Ver­ein­ba­rung ab­ge­schlos­sen hat;
d.
mit Funk­an­la­gen, die aus­sch­liess­lich für Not­ru­fe auf den da­für vor­ge­se­he­nen Fre­quen­zen ge­nutzt wer­den;
e.
mit nicht orts­fes­ten rei­nen Funk­emp­fangs­an­la­gen und mit orts­fes­ten rei­nen Funk­emp­fangs­an­la­gen, für die kei­ne in­ter­na­tio­na­le Fre­quenz­ko­or­di­na­ti­on er­for­der­lich ist;
f.
mit Fern­mel­de­end­ein­rich­tun­gen für die Nut­zung von Fern­mel­de­diens­ten;
g.
mit Funk­an­la­gen, die un­ter der Kon­trol­le ei­nes Net­zes auf kon­zes­sio­nier­ten Fre­quen­zen sen­den; aus­ge­nom­men sind Fre­quenz­nut­zun­gen im Di­rect Mo­de;
h.
für de­ren Zu­tei­lung ge­mä­ss dem NaFZ die Ar­mee oder der Zi­vil­schutz zu­stän­dig ist.

3 Das BA­KOM er­lässt die tech­ni­schen und ad­mi­nis­tra­ti­ven Vor­schrif­ten. Es be­stimmt ins­be­son­de­re die Fre­quen­zen nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben a, b und d.

Art. 9 Voraussetzungen für das Erstellen und Betreiben von Funkanlagen  

1 Funk­an­la­gen dür­fen nur un­ter Ein­hal­tung der an­wend­ba­ren tech­ni­schen Schnitt­stel­len-An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 der Ver­ord­nung vom 25. No­vem­ber 20154 über Fern­mel­de­an­la­gen (FAV) er­stellt und be­trie­ben wer­den.

2 Pro­gram­mier­ba­re Funk­an­la­gen dür­fen nur für die­je­ni­gen Fre­quen­zen pro­gram­miert wer­den, die in der Kon­zes­si­on be­schrie­ben sind oder de­ren Ge­brauch von der Kon­zes­si­ons­pflicht aus­ge­nom­men ist. Al­le pro­gram­mier­ten Fre­quen­zen gel­ten als ge­nutz­te Fre­quen­zen.

Art. 10 Nutzung von Funkanlagen in Luftfahrzeugen  

Funk­an­la­gen dür­fen in Luft­fahr­zeu­gen nur in den fol­gen­den Fäl­len ge­nutzt wer­den:

a.
Sie sind für die Teil­nah­me am Flug­funk be­stimmt.
b.
Sie sind für die Teil­nah­me am mo­bi­len öf­fent­li­chen In­for­ma­ti­ons­aus­tausch aus oder zu Luft­fahr­zeu­gen im Sin­ne des Ra­dio­re­gle­ments vom 17. No­vem­ber 19955 be­stimmt.
c.
Die ge­nutz­ten Fre­quen­zen un­ter­lie­gen kei­ner Ein­schrän­kung im Sin­ne von Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 FMG, und die Kom­man­dan­tin oder der Kom­man­dant er­klärt ge­mä­ss den an­wend­ba­ren luft­fahrt­recht­li­chen Be­stim­mun­gen ihr oder sein Ein­ver­ständ­nis.
Art. 11 Berechtigte Nutzer und Nutzerinnen von Hochsee-, Rhein- und Flugfunkanlagen  

Hoch­see-, Rhein- und Flug­funk­an­la­gen, für de­ren Nut­zung ein Fä­hig­keits­zeug­nis vor­ge­schrie­ben ist, dür­fen auch von Per­so­nen oh­ne Fä­hig­keits­zeug­nis ge­nutzt wer­den, so­fern die­se da­bei un­ter der Auf­sicht und Ver­ant­wor­tung der In­ha­be­rin oder des In­ha­bers ei­nes Fä­hig­keits­zeug­nis­ses ste­hen.

Art. 12 Kontrolle von Funkanlagen  

1 Das BA­KOM kann ei­ne Funk­an­la­ge kon­trol­lie­ren, um ab­zu­klä­ren, ob ei­ne Kon­zes­si­on, ei­ne Mel­de­pflicht oder ein Fä­hig­keits­zeug­nis er­for­der­lich ist.

2 Mi­li­tär- und zi­vil­schutz­dienst­lich ge­nutz­te Funk­an­la­gen, die den Ge­heim­hal­tungs­vor­schrif­ten un­ter­lie­gen, kon­trol­liert es nach Kon­sul­ta­ti­on der zu­stän­di­gen Be­hör­den.

3 Die Be­trei­be­rin­nen und Be­trei­ber von Funk­an­la­gen müs­sen dem BA­KOM un­ent­gelt­lich Zu­tritt zu den An­la­gen ge­wäh­ren und Aus­kunft er­tei­len.

Art. 13 Zur Nutzung von Frequenzen berechtigte Personen  

Fol­gen­de Per­so­nen dür­fen ge­stützt auf ei­ne Kon­zes­si­on des BA­KOM oder auf ei­ne Mel­dung be­stimm­te Fre­quen­zen nut­zen:

a.
na­tür­li­che Per­so­nen, die für die Kon­zes­sio­nä­rin oder den Kon­zes­sio­när oder die ge­mel­de­te Nut­ze­rin oder den ge­mel­de­ten Nut­zer ar­bei­ten oder von ihr oder von ihm be­auf­tragt wer­den;
b.
Per­so­nen, die mit der Kon­zes­sio­nä­rin oder dem Kon­zes­sio­när oder der ge­mel­de­ten Nut­ze­rin oder dem ge­mel­de­ten Nut­zer ei­ne ein­fa­che Ge­sell­schaft bil­den, so­weit die Nut­zung der Ver­fol­gung des Zwecks der Ge­sell­schaft dient;
c.
Per­so­nen, die im Rah­men ei­ner Re­pa­ra­tur Funk­ti­ons­kon­trol­len durch­füh­ren.
Art. 14 Identifikation von Aussendungen  

1 Al­le Aus­sen­dun­gen, die ei­ner Ein­schrän­kung nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 FMG un­ter­lie­gen, müs­sen zum Zweck der tech­ni­schen Kon­trol­le oder zur Ge­währ­leis­tung der Sys­tem­funk­tio­nen iden­ti­fi­ziert wer­den kön­nen. Aus­sen­dun­gen mit ir­re­füh­ren­der oder falscher Iden­ti­fi­ka­ti­on sind ver­bo­ten.

2 Wi­ckeln Nut­ze­rin­nen und Nut­zer des Funk­spek­trums, das ei­ner Ein­schrän­kung nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 FMG un­ter­liegt, ih­ren Funk­ver­kehr in ver­schlüs­sel­ter Form ab, so be­stimmt die zu­stän­di­ge Be­hör­de nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 Buch­sta­be a FMG im Ein­zel­fall, wie die Iden­ti­fi­ka­ti­on er­fol­gen muss.

3 Ist die Iden­ti­fi­ka­ti­on nicht an­ders oder nur mit un­ver­hält­nis­mäs­si­gem Auf­wand mög­lich, so kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de ver­lan­gen, dass ihr der In­halt des Funk­ver­kehrs zu­gäng­lich ge­macht wird.

4 Das BA­KOM kann tech­ni­sche und ad­mi­nis­tra­ti­ve Vor­schrif­ten er­las­sen.

Art. 15 Ermittlung von Störungen  

1 Das BA­KOM er­mit­telt auf Hin­weis die Ur­sa­che ei­ner Stö­rung des Fern­mel­de­ver­kehrs oder des Rund­funks.

2 Es ent­schei­det, wel­che Mass­nah­men zur Be­he­bung der Stö­rung er­grif­fen wer­den müs­sen so­wie ge­ge­be­nen­falls wie die Kos­ten die­ser Mass­nah­men ver­teilt wer­den.

3 Es er­hebt bei der Be­trei­be­rin oder beim Be­trei­ber der ge­stör­ten oder stö­ren­den An­la­ge ei­ne Ge­bühr für die ent­stan­de­nen Er­mitt­lungs­kos­ten (Art. 6 der Ver­ord­nung vom 18. No­vem­ber 20206 über die Ge­büh­ren im Fern­mel­de­be­reich, GebV-FMG), wenn der Grund der Stö­rung dar­in liegt, dass die An­la­ge:

a.
nicht dem Stand der Tech­nik ent­spricht;
b.
nicht ge­mä­ss den An­wei­sun­gen der Her­stel­le­rin und den an­er­kann­ten Re­geln der Tech­nik in Be­trieb ge­nom­men wur­de; oder
c.
im Wi­der­spruch zu den gel­ten­den Vor­schrif­ten ge­nutzt wor­den ist.

4 Die Be­trei­be­rin­nen und Be­trei­ber von Funk­an­la­gen müs­sen dem BA­KOM Zu­tritt zu den An­la­gen ge­wäh­ren und Aus­kunft er­tei­len. Dies hat un­ent­gelt­lich zu er­fol­gen.

4. Kapitel: Funkkonzessionen

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 16 Inhalt der Konzession  

Die Funk­kon­zes­si­on be­rech­tigt die Kon­zes­sio­nä­rin, das Fre­quenz­spek­trum zu dem in der Kon­zes­si­on um­schrie­be­nen Zweck und un­ter den dar­in fest­ge­leg­ten Be­din­gun­gen zu nut­zen.

Art. 17 Konzessionsgesuch  

1 Wer ei­ne Kon­zes­si­on er­wer­ben will, muss der Kon­zes­si­ons­be­hör­de ein Ge­such ein­rei­chen.

2 Die Ge­such­stel­le­rin muss al­le An­ga­ben ma­chen, die für die Prü­fung des Ge­suchs und der Kon­zes­si­ons­vor­aus­set­zun­gen so­wie für den In­halt der Kon­zes­si­on er­for­der­lich sind.

3 Sie muss auf Ver­lan­gen ei­ne tech­nisch ver­ant­wort­li­che Per­son be­zeich­nen.

4 Ge­such­stel­le­rin­nen mit Sitz im Aus­land müs­sen ei­ne Kor­re­spon­denz­adres­se in der Schweiz an­ge­ben, an die ins­be­son­de­re Mit­tei­lun­gen, Vor­la­dun­gen und Ver­fü­gun­gen rechts­gül­tig zu­ge­stellt wer­den kön­nen.

5 Die Ge­such­stel­le­rin darf das Fre­quenz­spek­trum erst nut­zen, wenn ihr die Kon­zes­si­ons­be­hör­de die Kon­zes­si­on er­teilt hat.

Art. 18 Funktechnischer Netzbeschrieb  

1 Die Kon­zes­si­ons­be­hör­de legt im funk­tech­ni­schen Netz­be­schrieb die tech­ni­schen und be­trieb­li­chen Merk­ma­le der Fre­quenz­nut­zung fest, ins­be­son­de­re Fre­quenz, be­leg­te Band­brei­te, Leis­tung, Stand­ort und Sen­de­zeit.

2 Der funk­tech­ni­sche Netz­be­schrieb ist Be­stand­teil je­der Funk­kon­zes­si­on.

3 Die Kon­zes­sio­nä­rin darf die Merk­ma­le nur mit der Be­wil­li­gung der Kon­zes­si­ons­be­hör­de än­dern.

Art. 19 Entzug, Widerruf, Suspendierung, Auflagen  

1 Er­gän­zend zu den in Ar­ti­kel 58 Ab­sät­ze 2 und 3 FMG ge­nann­ten Fäl­len kann die Kon­zes­si­ons­be­hör­de die Kon­zes­si­on ent­zie­hen, wi­der­ru­fen, sus­pen­die­ren oder durch Auf­la­gen er­gän­zen, wenn die Kon­zes­sio­nä­rin Ge­büh­ren nicht be­zahlt, die sie nach den Ar­ti­keln 39 und 40 FMG schul­det.

2 Wird ein neu­es Ge­such um Er­tei­lung ei­ner Kon­zes­si­on ge­stellt, nach­dem die Kon­zes­si­on we­gen Nicht­be­zah­lens der ge­schul­de­ten Ge­büh­ren nach den Ar­ti­keln 39 und 40 FMG ent­zo­gen oder wi­der­ru­fen wur­de, so kann die Kon­zes­si­ons­be­hör­de vor der Er­tei­lung der neu­en Kon­zes­si­on Fol­gen­des ver­lan­gen:

a.
die Be­zah­lung der aus­ste­hen­den Ge­büh­ren;
b.
die Vor­aus­zah­lung der ein­ma­li­gen Ver­wal­tungs­ge­bühr für die Er­tei­lung der Kon­zes­si­on wie auch die ge­schul­de­ten wie­der­keh­ren­den Ge­büh­ren bis En­de des lau­fen­den Jah­res.
Art. 20 Erneuerung und Verlängerung  

1 Die Kon­zes­si­ons­be­hör­de kann ei­ne Kon­zes­si­on er­neu­ern oder de­ren Dau­er ver­län­gern, wenn sich ei­ne öf­fent­li­che Aus­schrei­bung nach Ar­ti­kel 22a Ab­satz 2 FMG nicht recht­fer­tigt.

2 Die Kon­zes­si­on kann ei­ne still­schwei­gen­de Ver­län­ge­rung oder Er­neue­rung vor­se­hen.

2. Abschnitt: Ausschreibung von Funkkonzessionen

Art. 21 Formale Voraussetzungen  

1 Die öf­fent­li­che Aus­schrei­bung ei­ner Kon­zes­si­on nach Ar­ti­kel 22a Ab­satz 2 FMG wird mit An­ga­be der Ein­ga­be­frist im Bun­des­blatt pu­bli­ziert. Die Aus­schrei­bungs­un­ter­la­gen ent­hal­ten die Ent­schei­dungs­kri­te­ri­en und de­ren Ge­wich­tung.

2 Ist die Ein­ga­be un­voll­stän­dig oder man­gel­haft, so kann die Kon­zes­si­ons­be­hör­de ei­ne Frist zur Nach­bes­se­rung an­set­zen.

Art. 22 Kriterienwettbewerb oder Auktion  

1 Die Kon­zes­si­ons­be­hör­de legt fest, ob der Zu­schlag auf­grund ei­nes Kri­te­ri­en­wett­be­werbs oder ei­ner Auk­ti­on er­folgt. Der Auk­ti­on kann ei­ne Vor­s­e­lek­ti­on vor­aus­ge­hen.

2 Im Hin­blick auf die Kon­zes­si­ons­er­tei­lung kann die Kon­zes­si­ons­be­hör­de zur Vor­be­rei­tung und Durch­füh­rung des Ver­fah­rens so­wie zur Aus­wer­tung der An­ge­bo­te un­ab­hän­gi­ge Fach­leu­te bei­zie­hen.

Art. 23 Konzessionserteilung mittels Kriterienwettbewerb  

1 Wird ein Kri­te­ri­en­wett­be­werb durch­ge­führt, so be­ur­teilt die Kon­zes­si­ons­be­hör­de die Ein­ga­ben an­hand der in den Aus­schrei­bungs­un­ter­la­gen auf­ge­führ­ten und ge­wich­te­ten Ent­schei­dungs­kri­te­ri­en.

2 Die Be­wer­be­rin­nen dür­fen we­der die Un­ter­la­gen ih­rer Kon­kur­ren­tin­nen ein­se­hen noch zu de­ren An­ge­bo­ten und an­de­ren ein­ge­reich­ten Do­ku­men­ten Stel­lung neh­men.

3 Ver­pflich­tet sich die Be­wer­be­rin im Rah­men der Aus­schrei­bung da­zu, zur Er­fül­lung der Ent­schei­dungs­kri­te­ri­en der Kon­zes­si­ons­be­hör­de be­stimm­te Leis­tun­gen zu er­brin­gen, so kann die Kon­zes­si­ons­be­hör­de die­se Leis­tun­gen zum Ge­gen­stand von Auf­la­gen oder Be­din­gun­gen der Kon­zes­si­on ma­chen.

4 Die Ver­fü­gun­gen müs­sen die Ge­schäfts­ge­heim­nis­se al­ler Be­wer­be­rin­nen wah­ren.

Art. 24 Konzessionserteilung mittels Auktion  

1 Wird ei­ne Auk­ti­on durch­ge­führt, so ist ein an­ge­mes­se­ner Kon­zes­si­ons­er­lös zu er­zie­len. Die Kon­zes­si­ons­be­hör­de kann zu die­sem Zweck ein Min­dest­ge­bot fest­le­gen. Die Un­ter­gren­ze die­ses Min­dest­ge­bots ent­spricht der Sum­me:

a.
der mit dem bran­chen­üb­li­chen und fris­ten­kon­gru­en­ten Zins­satz ab­dis­kon­tier­ten Kon­zes­si­ons­ge­büh­ren für die ge­sam­te Kon­zes­si­ons­dau­er; und
b.
der Ver­wal­tungs­ge­büh­ren für die Aus­schrei­bung und Er­tei­lung der Kon­zes­si­on.

2 Die Kon­zes­si­ons­be­hör­de kann von den Be­wer­be­rin­nen Si­cher­hei­ten für die Zah­lung des ge­bo­te­nen Prei­ses ver­lan­gen. Der Zu­schlags­preis ist un­mit­tel­bar nach der Kon­zes­si­ons­er­tei­lung in nur ei­ner Zah­lung zu ent­rich­ten. Ei­ne Rück­er­stat­tung bei Ein­schrän­kung, Aus­set­zung, Wi­der­ruf oder Ent­zug der Kon­zes­si­on so­wie bei vor­zei­ti­gem Ver­zicht auf die Kon­zes­si­on ist aus­ge­schlos­sen.

3 Ar­ti­kel 23 Ab­sät­ze 2 und 4 gilt sinn­ge­mä­ss.

Art. 25 Änderung, Sistierung und Abbruch des Ausschreibungsverfahrens  

Ver­än­dern sich zwi­schen der Ver­öf­fent­li­chung der Aus­schrei­bung im Bun­des­blatt und der Kon­zes­si­ons­er­tei­lung we­sent­li­che Vor­aus­set­zun­gen, so kann die Kon­zes­si­ons­be­hör­de un­ter Be­rück­sich­ti­gung der in den Aus­schrei­bungs­un­ter­la­gen ge­nann­ten Be­din­gun­gen das Min­dest­ge­bot än­dern oder das Ver­fah­ren an­pas­sen, sis­tie­ren oder ab­bre­chen.

3. Abschnitt: Verbreitung von Radio- und Fernsehprogrammen

Art. 26 Geltung  

Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten nur für Funk­kon­zes­sio­nen, die ganz oder teil­wei­se für die Ver­brei­tung von Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men be­stimmt sind.

Art. 27 Erteilung  

1 Ei­ne Funk­kon­zes­si­on wird oh­ne Aus­schrei­bung er­teilt, wenn:

a.
ge­stützt auf Ar­ti­kel 47 der Ra­dio- und Fern­seh­ver­ord­nung vom 9. März 20077 von der ver­füg­ba­ren Über­tra­gungs­ka­pa­zi­tät min­des­tens 75 Pro­zent für die Ver­brei­tung von Pro­gram­men mit oder oh­ne Zu­gangs­recht vor­ge­se­hen sind; und
b.
die Ge­such­stel­le­rin:
1.
die Vor­ga­ben des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2 der Rund­funk­fre­quenz-Richt­li­ni­en vom 22. De­zem­ber 20108 er­füllt,
2.
glaub­haft dar­legt, dass sie die er­for­der­li­chen In­ves­ti­tio­nen und den Be­trieb fi­nan­zie­ren kann, und
3.
Ge­währ bie­tet, dass sie den Vor­ga­ben nach den Ar­ti­keln 23 Ab­satz 1 FMG und 51 Ab­satz 2 RTVG nach­kommt.

2 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 nicht er­füllt, so wer­den die Funk­kon­zes­sio­nen in der Re­gel nach öf­fent­li­cher Aus­schrei­bung er­teilt.

Art. 28 Verlängerung, Erneuerung und Übertragung  

1 Die Kon­zes­si­ons­be­hör­de ver­län­gert oder er­neu­ert die Funk­kon­zes­si­on auf Ge­such der Kon­zes­sio­nä­rin oh­ne Aus­schrei­bung, ins­be­son­de­re wenn tech­no­lo­gi­sche Ver­än­de­run­gen die Pro­gramm­ver­an­stal­ter vor be­son­de­re Her­aus­for­de­run­gen stel­len und da­durch ei­ne kon­ti­nu­ier­li­che Ver­brei­tung der Pro­gram­me si­cher­ge­stellt wer­den kann.

2 Ei­ne Über­tra­gung der Kon­zes­si­on ist der Kon­zes­si­ons­be­hör­de vor­gän­gig zu mel­den und er­for­dert de­ren Ge­neh­mi­gung.

3 Die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 27 Ab­satz 1 müs­sen bei der Ver­län­ge­rung, Er­neue­rung oder Über­tra­gung wei­ter­hin er­füllt sein.

Art. 29 Übernahme des Programmsignals  

Bei di­gi­ta­ler Über­tra­gung über­nimmt die Funk­kon­zes­sio­nä­rin das Si­gnal ei­nes Pro­gramms mit Zu­gangs­recht am Ein­spei­se­punkt der Si­gnal­zu­sam­men­schal­tung (Mul­ti­ple­xer).

4. Abschnitt: Vorführungen von Funkanlagen

Art. 30  

Die Funk­kon­zes­si­on für Vor­füh­run­gen be­rech­tigt die Kon­zes­sio­nä­rin, das Funk­fre­quenz­spek­trum mit Funk­an­la­gen, die den Vor­schrif­ten ent­spre­chen, in ei­nem räum­lich und zeit­lich be­grenz­ten Rah­men zu nut­zen, um sie Drit­ten vor­zu­füh­ren.

5. Abschnitt: Funkversuche

Art. 31 Funkversuchskonzession  

1 Die Funk­ver­suchs­kon­zes­si­on be­rech­tigt die Kon­zes­sio­nä­rin zur Nut­zung be­stimm­ter Fre­quen­zen, um neue Tech­no­lo­gi­en, neue An­ge­bo­te oder Funk­an­la­gen zu ent­wi­ckeln, zu er­pro­ben und vor­zu­füh­ren. Die­se Tech­no­lo­gi­en, An­ge­bo­te und Funk­an­la­gen müs­sen in die­sem Zeit­punkt nicht den Vor­schrif­ten ent­spre­chen.

2 Der Ver­such und die Be­richt­er­stat­tung wer­den in der Kon­zes­si­on um­schrie­ben.

3 Funk­ver­su­che sind le­dig­lich im von der Kon­zes­si­ons­be­hör­de be­stimm­ten Rah­men zu­läs­sig. Die Be­hör­de schränkt die Ver­su­che ins­be­son­de­re in räum­li­cher und zeit­li­cher Hin­sicht ein.

Art. 32 Voraussetzungen für die Erteilung von Funkversuchskonzessionen  

1 Ei­ne Funk­ver­suchs­kon­zes­si­on wird nur er­teilt, wenn:

a.
die für den Ver­such be­an­spruch­ten Fre­quen­zen ver­füg­bar sind und der Ver­such kei­nen ak­tu­el­len oder zu­künf­ti­gen Re­gel­be­trieb im be­an­spruch­ten Fre­quenz­be­reich be­ein­träch­tigt;
b.
ei­ne tech­ni­sche Lei­te­rin oder ein tech­ni­scher Lei­ter den Funk­ver­such über­wacht.

2 Als tech­ni­sche Lei­te­rin oder tech­ni­scher Lei­ter an­er­kannt sind:

a.
di­plo­mier­te In­ge­nieu­rin­nen und In­ge­nieu­re ETH, FH oder HTL der Aus­bil­dungs­rich­tung Elek­tro­tech­nik;
b.
Elek­tro­in­ge­nieu­rin­nen und -in­ge­nieu­re, die im Re­gis­ter A oder B der Stif­tung der Schwei­ze­ri­schen Re­gis­ter der In­ge­nieu­re, der Ar­chi­tek­ten und der Tech­ni­ker9 ein­ge­tra­gen sind;
c.
di­plo­mier­te Phy­si­ke­rin­nen und Phy­si­ker ei­ner schwei­ze­ri­schen Hoch­schu­le oder Uni­ver­si­tät.

3 Das BA­KOM kann im Ein­zel­fall ei­ne Per­son mit gleich­wer­ti­ger Aus­bil­dung oder ge­eig­ne­ten Qua­li­fi­ka­tio­nen als tech­ni­sche Lei­te­rin oder tech­ni­schen Lei­ter an­er­ken­nen. Vor­be­hal­ten blei­ben in­ter­na­tio­na­le Ab­kom­men über die An­er­ken­nung von Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen.

9 Stif­tung der Schwei­ze­ri­schen Re­gis­ter der In­ge­nieu­re, der Ar­chi­tek­ten und der Tech­ni­ker, Wein­bergstras­se 47, 8006Zü­rich.

5. Kapitel: Frequenznutzung nach Meldung an das BAKOM oder mit Fähigkeitszeugnis

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen zur Meldung

Art. 33 Meldepflicht  

1 Wer das Fre­quenz­spek­trum nach den Buch­sta­ben a–f nut­zen will, muss dies dem BA­KOM vor­gän­gig mel­den. Dies gilt für:

a.
be­stimm­te Fre­quenz­be­rei­che der Hoch­see- oder Rhein­schiff­fahrt oder für den Hand­sprech­funk mit di­gi­ta­lem Se­lek­tiv­ruf (Di­gi­tal Se­lec­ti­ve Cal­ling; DSC) auf ho­her See;
b.
be­stimm­te Fre­quenz­be­rei­che des Flug­funks, der Flug­na­vi­ga­ti­on oder -über­wa­chung;
c.
un­be­dien­te oder fern­be­dien­te Ama­teur-Funk­an­la­gen;
d.
be­stimm­te Fre­quenz­be­rei­che des Ama­teur­funks;
e.
GPS-Re­pea­ter;
f.
Bo­den­ra­dar (Ground Pro­bing Ra­dar;GPR).

2 Die Mel­dung be­rech­tigt da­zu, die­je­ni­gen Be­rei­che zu nut­zen, die in den tech­ni­schen Nut­zungs­vor­schrif­ten des NaFZ fest­ge­legt sind.

3 Das Fre­quenz­spek­trum in ei­nem Be­reich nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–d darf nur nut­zen, wem ein Ruf­zei­chen nach den Ar­ti­keln 47d–47fder Ver­ord­nung vom 6. Ok­to­ber 199710 über die Adres­sie­rungs­ele­men­te im Fern­mel­de­be­reich (AEFV) zu­ge­teilt wor­den ist.

Art. 34 Art der Meldung und Bescheinigung  

1 Die Mel­dung muss mit dem vom BA­KOM zur Ver­fü­gung ge­stell­ten For­mu­lar ein­ge­reicht oder in dem vom BA­KOM be­zeich­ne­ten Sys­tem elek­tro­nisch über­mit­telt wer­den.

2 Das BA­KOM stellt ei­ne Be­schei­ni­gung nach dem Ra­dio­re­gle­ment vom 17. No­vem­ber 199511 für die in Ar­ti­kel 33 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b ge­nann­ten Fre­quenz­nut­zun­gen aus.

Art. 35 Verbot der Frequenznutzung im Rahmen der Meldepflicht  

1 Das BA­KOM kann die Fre­quenz­nut­zung ver­bie­ten, wenn die mel­de­pflich­ti­ge Per­son die Re­gis­trie­rungs­ge­bühr nicht be­zahlt, die sie nach Ar­ti­kel 40 Ab­satz 1 Buch­sta­be d FMG schul­det.

2 Es hebt das Ver­bot auf, wenn die mel­de­pflich­ti­ge Per­son die Nut­zung er­neut mel­det und die aus­ste­hen­de so­wie die neu an­fal­len­de Re­gis­trie­rungs­ge­bühr be­zahlt.

2. Abschnitt: Hochsee-, Rhein- und Flugfunkanlagen

Art. 36 Grundlagen der Nutzung von Hochsee-, Rhein- und Flugfunkanlagen  

1 Die Nut­zung von Funk­an­la­gen auf ei­nem Hoch­see­schiff rich­tet sich nach dem Ra­dio­re­gle­ment vom 17. No­vem­ber 199512.

2 Die Nut­zung von Funk­an­la­gen auf ei­nem Rhein­schiff rich­tet sich nach dem Ra­dio­re­gle­ment, der Re­gio­na­len Ver­ein­ba­rung vom 18. April 201213 über den Bin­nen­schiff­fahrts­funk und dem Hand­buch Bin­nen­schiff­fahrts­funk14.

3 Für die Teil­nah­me am Flug­funk rich­tet sich die Nut­zung der Funk­an­la­gen nach:

a.
dem Ra­dio­re­gle­ment;
b.
Ar­ti­kel 30 des Über­ein­kom­mens vom 7. De­zem­ber 194415 über die in­ter­na­tio­na­le Zi­vil­luft­fahrt;
c.
An­hang 10 Band II des Über­ein­kom­mens vom 7. De­zem­ber 194416 über die in­ter­na­tio­na­le Zi­vil­luft­fahrt; vor­be­hal­ten blei­ben die nach Ar­ti­kel 38 des Über­ein­kom­mens von der Schweiz ge­mel­de­ten Ab­wei­chun­gen.

12 SR 0.784.403.1

13 Der Text der Ver­ein­ba­rung kann beim Bun­des­amt für Kom­mu­ni­ka­ti­on, Zu­kunft­stras­se 44, Post­fach, 2501 Bi­el, ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen oder kos­ten­los un­ter www.rain­wat.bipt.be > Ar­ran­ge­ment ab­ge­ru­fen wer­den.

14 Der Text des Hand­buchs kann beim Bun­des­amt für Kom­mu­ni­ka­ti­on, Zu­kunfts­s­tras­se 44, 2501Bi­el ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen oder kos­ten­los un­ter www.ccr-zkr.org > Do­ku­men­te > ZKR Ver­ord­nun­gen ab­ge­ru­fen wer­den.

15 SR 0.748.0

16 Der Text die­ses An­hangs wird in der AS nicht ver­öf­fent­licht. Er kann beim Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt un­ter www.bazl.ad­min.ch > Für Fach­leu­te > Re­gu­la­ti­on und Grund­la­gen kos­ten­los ab­ge­ru­fen oder bei der In­ter­na­tio­na­len Zi­vil­luft­fahrt-Or­ga­ni­sa­ti­on (Or­ga­ni­sa­ti­on de l’avia­ti­on ci­vi­le in­ter­na­tio­na­le, Grou­pe de la ven­te des do­cu­ments, 999, rue de l’Uni­ver­sité, Mon­tréal, Qué­bec, Ca­na­da H3C 5H7; www.icao.int) kos­ten­pflich­tig be­zo­gen wer­den.

Art. 37 Nutzung von Funkanlagen auf einem Hochseeschiff  

Wer ei­ne Funk­an­la­ge auf ei­nem Hoch­see­schiff nut­zen will, das den Be­stim­mun­gen des In­ter­na­tio­na­len Über­ein­kom­mens vom 1. No­vem­ber 197417 zum Schutz des mensch­li­chen Le­bens auf See (Sa­fe­ty of Li­fe at Sea;SO­LAS) un­ter­stellt ist, muss ei­nes der fol­gen­den nach dem Ra­dio­re­gle­ment vom 17. No­vem­ber 199518 aus­ge­stell­ten Fä­hig­keits­zeug­nis­se be­sit­zen:

a.
Fun­k­elek­tro­nik­zeug­nis 1. Klas­se;
b.
Fun­k­elek­tro­nik­zeug­nis 2. Klas­se;
c.
all­ge­mei­nes Be­triebs­zeug­nis für Fun­ke­rin­nen und Fun­ker (Ge­ne­ral Ope­ra­tors Cer­ti­fi­ca­te);
d.
be­schränkt gül­ti­ges Be­triebs­zeug­nis für Fun­ke­rin­nen und Fun­ker (Re­stric­ted Ope­ra­tors Cer­ti­fi­ca­te).
Art. 38 Sportschifffahrt mit GMDSS-Anlagen  

Wer ei­ne Funk­an­la­ge für das welt­wei­te See­not- und Si­cher­heits­funk­sys­tem (Glo­bal Ma­ri­ti­me Dis­tress and Sa­fe­ty Sys­tem;GMDSS) auf ei­nem Was­ser­fahr­zeug der Sport­schiff­fahrt nut­zen will, muss ei­nes der fol­gen­den nach dem Ra­dio­re­gle­ment vom 17. No­vem­ber 199519 aus­ge­stell­ten Fä­hig­keits­zeug­nis­se be­sit­zen:

a.
Fä­hig­keits­zeug­nis nach Ar­ti­kel 37;
b.
all­ge­mei­nes Be­triebs­zeug­nis für die Sport­schiff­fahrt (Long Ran­ge Cer­ti­fi­ca­te);
c.
be­schränkt gül­ti­ges Be­triebs­zeug­nis für die Sport­schiff­fahrt (Short Ran­ge Cer­ti­fi­ca­te).
Art. 39 Sportschifffahrt ohne GMDSS-Anlagen  

Wer ei­ne Funk­an­la­ge auf ei­nem Was­ser­fahr­zeug der Sport­schiff­fahrt nut­zen will, das nicht nach dem welt­wei­ten See­not- und Si­cher­heits­funk­sys­tem aus­ge­rüs­tet ist, muss ei­nes der fol­gen­den nach dem Ra­dio­re­gle­ment vom 17. No­vem­ber 199520 aus­ge­stell­ten Fä­hig­keits­zeug­nis­se be­sit­zen:

a.
Fä­hig­keits­zeug­nis nach Ar­ti­kel 37 oder 38;
b.
all­ge­mei­nes Zeug­nis für Fun­ke­rin­nen und Fun­ker des be­weg­li­chen Hoch­see­funk­diens­tes;
c.
all­ge­mei­nes Sprech­funk­zeug­nis für Fun­ke­rin­nen und Fun­ker des be­weg­li­chen Hoch­see­funk­diens­tes;
d.
auf Jach­ten ein­ge­schränk­ter Ra­dio­te­le­fo­nis­ten­aus­weis des be­weg­li­chen Hoch­see­funk­diens­tes.
Art. 40 Nutzung einer Handsprechfunkanlage mit DSC auf hoher See  

Wer ei­ne Hand­sprech­funk­an­la­ge mit DSC auf ho­her See nut­zen will, muss ei­nes der Fä­hig­keits­zeug­nis­se nach Ar­ti­kel 38 be­sit­zen.

Art. 41 Nutzung einer Sprechfunkanlage auf einem Rheinschiff  

Wer ei­ne Sprech­funk­an­la­ge auf ei­nem Rhein­schiff nut­zen will, muss ei­nes der fol­gen­den Fä­hig­keits­zeug­nis­se be­sit­zen:

a.
Fä­hig­keits­zeug­nis nach Ar­ti­kel 37, 38 oder 39;
b.
UKW-Sprech­funk­aus­weis nach der Re­gio­na­len Ver­ein­ba­rung vom 18. April 201221 über den Bin­nen­schiff­fahrts­funk.

21 Der Text der Ver­ein­ba­rung kann beim Bun­des­amt für Kom­mu­ni­ka­ti­on, Zu­kunfts­tras­se 44, Post­fach, 2501 Bi­el, ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen oder kos­ten­los un­ter www.rain­wat.bipt.be > Ar­ran­ge­ment ab­ge­ru­fen wer­den.

Art. 42 Fähigkeitszeugnisse für die Teilnahme am Flugfunk  

1 Wer an Bord ei­nes Luft­fahr­zeugs Funk­an­la­gen für die Teil­nah­me am Flug­funk nutzt, um Flug­ver­kehrs­leit- oder Flug­ver­kehrs­in­for­ma­ti­ons­dienst­leis­tun­gen in An­spruch zu neh­men, muss ei­nes der fol­gen­den Fä­hig­keits­zeug­nis­se be­sit­zen:

a.
Fä­hig­keits­zeug­nis für die Teil­nah­me am Flug­funk im Sicht­flug;
b.
Fä­hig­keits­zeug­nis für die Teil­nah­me am Flug­funk im In­stru­men­ten­flug.

2 Das Fä­hig­keits­zeug­nis er­mäch­tigt zur Teil­nah­me am Flug­funk im Sicht­flug be­zie­hungs­wei­se im In­stru­men­ten­flug in der Spra­che, in wel­cher die Tisch­prü­fung ab­ge­legt wur­de.

3 Die Tisch­prü­fung be­steht aus der De­mons­tra­ti­on der kor­rek­ten Ab­wick­lung der Flug­funk­ver­fah­ren an­läss­lich ei­nes si­mu­lier­ten Flug­es.

4 Wer in ei­ner an­de­ren Spra­che als in der­je­ni­gen, in der sie oder er die Tisch­prü­fung ab­ge­legt hat, am Flug­funk teil­neh­men möch­te, muss die Tisch­prü­fung in die­ser an­de­ren Spra­che ab­le­gen.

5 Das Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL) ist für die Aus­stel­lung der Fä­hig­keits­zeug­nis­se zu­stän­dig.

6 Aus­län­di­sche Fä­hig­keits­zeug­nis­se gel­ten für die Nut­zung von Flug­funk­an­la­gen an Bord von Luft­fahr­zeu­gen, die der Pi­lot mit sei­ner Li­zenz aus dem Aus­stel­ler­staat des je­wei­li­gen Fä­hig­keits­zeug­nis­ses füh­ren darf.

7 Wird ei­ne aus­län­di­sche Pi­lo­ten­li­zenz vom BAZL an­er­kannt und ver­fügt die In­ha­be­rin oder der In­ha­ber über ein Fä­hig­keits­zeug­nis zur Teil­nah­me am Flug­funk, so wird ihr oder ihm ein ent­spre­chen­des schwei­ze­ri­sches Fä­hig­keits­zeug­nis aus­ge­stellt.

8 Ent­spricht ein im Aus­land er­wor­be­nes Fä­hig­keits­zeug­nis zur Teil­nah­me am Flug­funk den schwei­ze­ri­schen An­for­de­run­gen, so wird der In­ha­be­rin oder dem In­ha­ber des Zeug­nis­ses ein ent­spre­chen­des schwei­ze­ri­sches Fä­hig­keits­zeug­nis aus­ge­stellt.

9 Per­so­nen oh­ne Fä­hig­keits­zeug­nis dür­fen ei­ne Funk­an­la­ge im Not­fall oder aus­nahms­wei­se zur Ab­wehr ei­ner un­mit­tel­bar dro­hen­den Ge­fahr nut­zen.

Art. 43 Voraussetzungen zum Erhalt des Fähigkeitszeugnisses für die Teilnahme am Flugfunk  

1 Das Fä­hig­keits­zeug­nis für die Teil­nah­me am Flug­funk an Bord ei­nes Luft­fahr­zeugs im Sicht­flug setzt vor­aus:

a.
den be­such­ten Kurs im Theo­rie­fach Kom­mu­ni­ka­ti­on für Pi­lo­tin­nen und Pi­lo­ten für Leicht­luft­fahr­zeu­ge oder für Pri­vat­pi­lo­tin­nen und Pri­vat­pi­lo­ten
bei ei­ner Flug­schu­le, die nach An­hang VII oder VIII der Ver­ord­nung (EU) Nr. 1178/201122 zur Durch­füh­rung die­ser Theo­rie­kur­se be­fugt ist;
b.
die be­stan­de­ne Prü­fung im Theo­rie­fach Kom­mu­ni­ka­ti­on für Pi­lo­tin­nen und Pi­lo­ten für Leicht­luft­fahr­zeu­ge oder für Pri­vat­pi­lo­tin­nen und Pri­vat­pi­lo­ten; und
c.
die be­stan­de­ne Tisch­prü­fung im Sicht­flug.

2 Das Fä­hig­keits­zeug­nis für die Teil­nah­me am Flug­funk an Bord ei­nes Luft­fahr­zeugs im In­stru­men­ten­flug setzt vor­aus:

a.
den be­such­ten Kurs im Theo­rie­fach Kom­mu­ni­ka­ti­on zum Er­werb ei­ner In­stru­men­ten­flug­be­rech­ti­gung bei ei­ner Flug­schu­le, die nach An­hang VII der Ver­ord­nung (EU) Nr. 1178/2011 zur Durch­füh­rung die­ser Theo­rie­kur­se be­fugt ist;
b.
die be­stan­de­ne Prü­fung im Theo­rie­fach Kom­mu­ni­ka­ti­on zum Er­werb ei­ner In­stru­men­ten­flug­be­rech­ti­gung; und
c.
die be­stan­de­ne Tisch­prü­fung im In­stru­men­ten­flug.

3 Für die Prü­fung im Theo­rie­fach Kom­mu­ni­ka­ti­on im Sicht­flug gel­ten die von der Agen­tur der Eu­ro­päi­schen Uni­on für Flug­si­cher­heit (EA­SA) zu An­hang I der Ver­ord­nung 1178/2011 her­aus­ge­ge­be­nen «Ac­cep­ta­ble Means of Com­plian­ce and Gui­dance Ma­te­ri­al to Part-FCL (AMC and GM)»23; AMC 1 FCL.210, Zif­fer I.4; FCL.215 und AMC 1 FCL.115; FCL.120, Zif­fer I.4.

4 Für die Prü­fung im Theo­rie­fach Kom­mu­ni­ka­ti­on für In­stru­men­ten­flug gel­ten die von der Agen­tur der Eu­ro­päi­schen Uni­on für Flug­si­cher­heit (EA­SA) zu An­hang I der Ver­ord­nung 1178/2011 her­aus­ge­ge­be­nen «Ac­cep­ta­ble Means of Com­plian­ce and Gui­dance Ma­te­ri­al to Part-FCL (AMC and GM)»; AMC 1 FCL.310; FCL.515(b); FCL.615(b), Zif­fer I.4.

22 Ver­ord­nung (EU) Nr. 1178/2011 der Kom­mis­si­on vom 3. No­vem­ber 2011 zur Fest­le­gung tech­ni­scher Vor­schrif­ten und von Ver­wal­tungs­ver­fah­ren in Be­zug auf das flie­gen­de Per­so­nal in der Zi­vil­luft­fahrt ge­mä­ss der Ver­ord­nung (EG) Nr. 216/2008 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes, in der für die Schweiz ge­mä­ss Zif­fer 3 des An­hangs des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 1999 (SR 0.748.127.192.68) zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft über den Luft­ver­kehr je­weils ver­bind­li­chen Fas­sung.

23 «Ac­cep­ta­ble Means of Com­plian­ce»: Von der EA­SA fest­ge­leg­te und zu­letzt durch Be­schluss vom 18. März 2020 ge­än­der­te an­nehm­ba­re Nach­weis­ver­fah­ren, ver­ab­schie­det ge­mä­ss den Be­stim­mun­gen nach Zif­fer 3 des An­hangs des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 1999 (SR 0.784.127.192.68) zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft über den Luft­ver­kehr.

3. Abschnitt: Amateurfunk

Art. 44 Voraussetzungen zur Teilnahme am Amateurfunkdienst  

1 Die Teil­nah­me am Ama­teur­funk­dienst setzt vor­aus:

a.
ei­nes der fol­gen­den Fä­hig­keits­zeug­nis­se:
1.
Fä­hig­keits­zeug­nis für den Ama­teur­funk,
2.
Ra­dio­te­le­gra­fis­ten­aus­weis,
3.
Ra­dio­te­le­fo­nis­ten­aus­weis für den Ama­teur­funk,
4.
Ein­stei­ge­raus­weis für Funkama­teu­rin­nen und Funkama­teu­re;
b.
ein vom BA­KOM zu­ge­teil­tes Ruf­zei­chen nach Ar­ti­kel 47f AEFV24.

2 Un­be­dien­te Ama­teur­funk­an­la­gen dür­fen nur von Ama­teur­funk­ver­ei­nen in Be­trieb ge­nom­men wer­den.

Art. 45 Berechtigungen aufgrund von Fähigkeitszeugnissen  

1 Die Fä­hig­keits­zeug­nis­se nach Ar­ti­kel 44 Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fern 1–3 be­rech­ti­gen die In­ha­be­rin oder den In­ha­ber, ei­ne Funk­an­la­ge auf al­len Fre­quenz­be­rei­chen des Ama­teur­funks in den Be­triebs­ar­ten Mor­se­te­le­gra­fie, Ra­dio­te­le­fo­nie, Fak­si­mi­le und Fern­se­hen zu nut­zen.

2 Die Fä­hig­keits­zeug­nis­se nach Ar­ti­kel 44 Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fer 4 be­rech­ti­gen die In­ha­be­rin oder den In­ha­ber, ei­ne Funk­an­la­ge auf den für die­se Zu­las­sungs­art vor­ge­se­he­nen Fre­quenz­be­rei­chen des Ama­teur­funks in den Be­triebs­ar­ten Mor­se­te­le­gra­fie, Ra­dio­te­le­fo­nie und Fak­si­mi­le zu nut­zen.

3 Di­gi­ta­le Be­triebs­ar­ten sind er­laubt, wenn es sich um öf­fent­lich zu­gäng­li­che Über­tra­gungs­ver­fah­ren han­delt.

Art. 46 Frequenzbereiche und Rufzeichenzusätze  

Das BA­KOM be­stimmt, wel­che Fre­quenz­be­rei­che, Nut­zungs­ar­ten und Ruf­zei­chen­zu­sät­ze dem Ama­teur­funk zur Ver­fü­gung ste­hen.

Art. 47 Nutzung der Funkanlage  

1 Wer die Vor­aus­set­zun­gen zur Teil­nah­me am Ama­teur­funk­dienst nach Ar­ti­kel 44 er­füllt, darf die Funk­an­la­ge nur nut­zen, um tech­ni­sche In­for­ma­tio­nen über Sen­de- und Emp­fangs­ver­su­che, per­sön­li­che Mit­tei­lun­gen und Mit­tei­lun­gen in Not­fäl­len zu über­mit­teln.

2 Nicht zu­läs­sig sind ins­be­son­de­re:

a.
rechts­ge­schäft­li­che Mit­tei­lun­gen;
b.
die Über­tra­gung von In­for­ma­tio­nen, die von Drit­ten stam­men oder für Drit­te be­stimmt sind, so­fern nicht al­le Be­tei­lig­ten Funkama­teu­rin­nen oder Funkama­teu­re sind;
c.
die Ver­wen­dung in­ter­na­tio­na­ler Not-, Dring­lich­keits- und Si­cher­heits­zei­chen.

3 Wer ein Fä­hig­keits­zeug­nis nach Ar­ti­kel 44 Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fern 1–3 be­sitzt, darf sei­ne Funk­an­la­ge oh­ne Zu­stim­mung des BA­KOM sel­ber her­stel­len und än­dern.

4 Wer ein Fä­hig­keits­zeug­nis nach Ar­ti­kel 44 Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fer 4 be­sitzt, darf nur im Han­del er­hält­li­che Funk­an­la­gen be­trei­ben. An­pas­sun­gen an die­sen Ge­rä­ten sind zu­läs­sig, so­fern sie nicht den Sen­der­teil be­tref­fen.

Art. 48 Dokumentation über die Funkanlage  

1 Die In­ha­be­rin oder der In­ha­ber ei­nes Fä­hig­keits­zeug­nis­ses nach Ar­ti­kel 44 Ab­satz 1 Buch­sta­be a muss über ih­re oder sei­ne Funk­an­la­ge ei­ne Do­ku­men­ta­ti­on füh­ren und die­se dem BA­KOM auf Ver­lan­gen zur Ver­fü­gung stel­len.

2 Die Do­ku­men­ta­ti­on muss ent­hal­ten:

a.
ein Ver­zeich­nis der Sen­der und Emp­fän­ger mit An­ga­ben über die Fre­quenz­be­rei­che, die Sen­de­ar­ten und die Leis­tung so­wie die Cha­rak­te­ris­ti­ken der An­ten­nen­an­la­ge;
b.
ein Schalt­sche­ma der nicht in­dus­tri­ell ge­fer­tig­ten Sen­der und Emp­fän­ger.
Art. 49 Aufzeichnungen über den Funkverkehr  

Das BA­KOM kann die am Ama­teur­funk­dienst be­tei­lig­ten Per­so­nen ver­pflich­ten, ih­ren Funk­ver­kehr auf­zu­zeich­nen.

Art. 50 Funkanlage eines Amateurfunkvereins  

Wer Funk­an­la­gen ei­nes Ama­teur­funk­ver­eins nut­zen will, muss das ent­spre­chen­de Fä­hig­keits­zeug­nis be­sit­zen.

4. Abschnitt: Prüfungen für Funkerinnen und Funker

Art. 51 Art der Prüfungen und Fähigkeitszeugnisse  

1 Zu­stän­dig für die Ab­nah­me von Prü­fun­gen zur Er­lan­gung der fol­gen­den Fä­hig­keits­zeug­nis­se ist aus­sch­liess­lich das BA­KOM:

a.
be­schränkt gül­ti­ges Be­triebs­zeug­nis für die Sport­schiff­fahrt (Short Ran­ge Cer­ti­fi­ca­te);
b.
all­ge­mei­nes Be­triebs­zeug­nis für die Sport­schiff­fahrt (Long Ran­ge Cer­ti­fi­ca­te);
c.
UKW-Sprech­funk­aus­weis für den Bin­nen­schiff­fahrts­funk;
d.
Ein­stei­ge­raus­weis für Funkama­teu­rin­nen und Funkama­teu­re;
e.
Fä­hig­keits­zeug­nis für den Ama­teur­funk.

2 Es er­lässt die ad­mi­nis­tra­ti­ven Vor­schrif­ten.

Art. 52 Anerkennung ausländischer Fähigkeitszeugnisse  

Das BA­KOM kann aus­län­di­sche Fä­hig­keits­zeug­nis­se an­er­ken­nen. Vor­be­hal­ten blei­ben in­ter­na­tio­na­le Ab­kom­men über die An­er­ken­nung von Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen.

6. Kapitel: Von Behörden betriebene Funkanlagen zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit

Art. 53 Bewilligungspflicht und -entzug  

1 Funk­an­la­gen nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 2 FAV25 dür­fen nur mit der Be­wil­li­gung des BA­KOM in Be­trieb ge­nom­men, er­stellt und be­trie­ben wer­den.

2 Bei Nicht­ein­hal­ten der Be­wil­li­gung kann das BA­KOM die­se ent­schä­di­gungs­los ent­zie­hen.

Art. 54 Gesuch  

1 Das Ge­such um Be­wil­li­gung muss de­tail­lier­te An­ga­ben zu sämt­li­chen tech­ni­schen Pa­ra­me­tern so­wie zum Be­triebs­zweck und zum Be­trieb­sort der An­la­ge ent­hal­ten. Für fest in­stal­lier­te stö­ren­de Fern­mel­de­an­la­gen muss das Ge­such zu­dem ge­naue An­ga­ben zu Art und Ort des Ein­baus ent­hal­ten.

2 Im Ge­such müs­sen ei­ne tech­ni­sche Lei­te­rin oder ein tech­ni­scher Lei­ter so­wie ei­ne Kon­takt­stel­le be­zeich­net wer­den, die wäh­rend des Be­triebs der An­la­ge dau­ernd be­setzt ist.

3 Für die An­er­ken­nung als tech­ni­sche Lei­te­rin oder tech­ni­schen Lei­ter gilt Ar­ti­kel 32 Ab­sät­ze 2 und 3.

Art. 55 Bewilligungsvoraussetzungen  

1 Das BA­KOM be­wil­ligt den Be­trieb von stö­ren­den Fern­mel­de­an­la­gen so­wie von Or­tungs- und Über­wa­chungs­sys­te­men, wel­che die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 FAV26 nicht er­fül­len, nur, wenn die Ge­such­stel­le­rin dar­le­gen kann, dass durch den Be­trieb kei­ne an­de­ren öf­fent­li­chen In­ter­es­sen oder In­ter­es­sen Drit­ter über­mäs­sig be­ein­träch­tigt wer­den.

2 Es be­wil­ligt den Be­trieb von fest in­stal­lier­ten stö­ren­den Fern­mel­de­an­la­gen, wenn die­se aus­ser­halb der Or­te nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 1 kei­ne Stö­run­gen des Fern­mel­de­ver­kehrs ver­ur­sa­chen.

Art. 56 Betrieb  

1 Fest in­stal­lier­te stö­ren­de Fern­mel­de­an­la­gen dür­fen nur in Voll­zugs­an­stal­ten und in Ge­fäng­nis­sen, in vom Nach­rich­ten­dienst des Bun­des (NDB) ge­nutz­ten Räum­lich­kei­ten so­wie auf den In­fra­struk­tu­ren der Ar­mee und der Mi­li­tär­ver­wal­tung be­trie­ben wer­den.

2 Mo­bi­le stö­ren­de Fern­mel­de­an­la­gen dür­fen von den Po­li­zei- und Straf­voll­zugs­be­hör­den und dem NDB nur be­trie­ben wer­den, wenn da­durch ei­ne un­mit­tel­ba­re und schwe­re Ge­fahr für Leib oder Le­ben ab­ge­wen­det wer­den kann. Nach vor­gän­gi­ger Be­nach­rich­ti­gung des BA­KOM dür­fen sie zeit­lich be­fris­tet mit ge­rin­ger Leis­tung auch zur Neu­tra­li­sie­rung von Or­tungs- und Über­wa­chungs­sys­te­men be­trie­ben wer­den.

3 Mo­bi­le stö­ren­de Fern­mel­de­an­la­gen dür­fen von der Ar­mee bei Ein­sät­zen nach Ar­ti­kel 65 des Mi­li­tär­ge­set­zes vom 3. Fe­bru­ar 199527 so­wie zum Ei­gen­schutz nur be­trie­ben wer­den, wenn da­durch ent­we­der ei­ne un­mit­tel­ba­re und schwe­re Ge­fahr für Leib und Le­ben oder ei­ne schwe­re Be­dro­hung für be­son­de­re mi­li­tä­ri­sche Gü­ter ab­ge­wen­det wer­den kann. Nach vor­gän­gi­ger Be­nach­rich­ti­gung des BA­KOM darf die Ar­mee sol­che Fern­mel­de­an­la­gen auch zur Neu­tra­li­sie­rung von Or­tungs- und Über­wa­chungs­sys­te­men zeit­lich be­fris­tet mit ge­rin­ger Leis­tung be­trei­ben.

4 Mo­bi­le stö­ren­de Fern­mel­de­an­la­gen dür­fen zur Er­pro­bung von Fern­mel­de­an­la­gen, die für die Ar­mee be­stimmt sind, von der Ar­mee und dem Bun­des­amt für Rüs­tung zeit­lich und ört­lich be­fris­tet be­trie­ben wer­den, so­fern da­für ei­ne Son­der­be­wil­li­gung des BA­KOM vor­liegt.

Art. 57 Probebetrieb von fest installierten störenden Fernmeldeanlagen  

1 Das BA­KOM er­teilt ei­ne be­fris­te­te Be­wil­li­gung für den Pro­be­be­trieb von fest in­stal­lier­ten stö­ren­den Fern­mel­de­an­la­gen nur dann, wenn an­ge­nom­men wer­den kann, dass die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 55 ein­ge­hal­ten wer­den. Dies gilt auch für An­la­gen, die funk­tech­nisch ge­än­dert wor­den sind.

2 Über die Durch­füh­rung des Pro­be­be­triebs ist ein Pro­to­koll zu füh­ren, das über die Art, den Ab­lauf, die Er­geb­nis­se so­wie Be­ginn und En­de des Pro­be­be­triebs Aus­kunft gibt.

3 Das BA­KOM er­teilt die de­fi­ni­ti­ve Be­triebs­be­wil­li­gung erst, wenn die Ge­such­stel­le­rin die Ein­hal­tung der Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 55 nach­ge­wie­sen hat.

Art. 58 Änderungen an fest installierten störenden Fernmeldeanlagen  

Das Ge­such für Än­de­run­gen an fest in­stal­lier­ten stö­ren­den Fern­mel­de­an­la­gen, die funk­tech­ni­sche Aus­wir­kun­gen ha­ben kön­nen, muss die An­ga­ben nach Ar­ti­kel 54 Ab­satz 1 ent­hal­ten.Das BA­KOM er­teilt je nach Aus­mass der Än­de­rung ei­ne be­fris­te­te oder ei­ne de­fi­ni­ti­ve Be­wil­li­gung.

Art. 59 Behebung von nicht rechtmässigen Störungen  

1 Ver­ur­sacht ei­ne fest in­stal­lier­te stö­ren­de Fern­mel­de­an­la­ge oder ein Or­tungs- oder Über­wa­chungs­sys­tem ei­ne nicht recht­mäs­si­ge Stö­rung, so kann das BA­KOM die ver­ant­wort­li­che Be­trei­be­rin auf­for­dern, die­se un­ver­züg­lich zu be­he­ben.

2 Kann die Stö­rung nicht in­nert ei­ner Stun­de be­ho­ben wer­den, so ist die An­la­ge oder das Sys­tem un­ver­züg­lich aus­ser Be­trieb zu set­zen. Der Be­trieb darf erst wie­der auf­ge­nom­men wer­den, nach­dem die Stö­rung be­ho­ben wor­den ist.

3 Das BA­KOM ist über die Ur­sa­che der Stö­rung und die ein­ge­lei­te­ten Mass­nah­men zur Stö­rungs­be­he­bung zu in­for­mie­ren.

7. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 60 Vollzug  

1 Das BA­KOM voll­zieht die­se Ver­ord­nung und er­lässt die tech­ni­schen und ad­mi­nis­tra­ti­ven Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

2 Es kann in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen tech­ni­schen oder ad­mi­nis­tra­ti­ven In­halts ab­sch­lies­sen, die in den An­wen­dungs­be­reich die­ser Ver­ord­nung fal­len. Es ar­bei­tet mit aus­län­di­schen Fern­mel­de­ver­wal­tun­gen zu­sam­men.

Art. 61 Zusammenarbeit mit anderen Stellen  

1 Falls not­wen­dig und sinn­voll, ar­bei­ten die zu­stän­di­gen zi­vi­len Stel­len un­ter sich oder mit mi­li­tä­ri­schen Stel­len zu­sam­men, ins­be­son­de­re bei der Iden­ti­fi­zie­rung von Stör­quel­len.

2 Der aus­sch­liess­lich mi­li­tä­risch ge­nutz­te Be­reich des Fre­quenz­spek­trums wird für mi­li­tä­ri­sche Nut­zun­gen durch mi­li­tä­ri­sche Stel­len kon­trol­liert.

Art. 62 Aufhebung eines anderen Erlasses  

Die Ver­ord­nung vom 9. März 200728 über Fre­quenz­ma­na­ge­ment und Funk­kon­zes­sio­nen wird auf­ge­ho­ben.

28 [AS 2007 10057085, 2008 1913, 2009 5841, 2012 6569, 2014 4171, 2015 4254425, 2016 119Art. 30 Abs. 3 179 Art. 43 Abs. 2, 2017 4151An­hang 4 Ziff. II 13 5931 An­hang Ziff. 1]

Art. 63 Übergangsbestimmungen  

1 Mit In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung:

a.
ver­lie­ren die Kon­zes­sio­nen zur Teil­nah­me am Ama­teur­funk­dienst und am Flug­funk so­wie die Kon­zes­sio­nen zur Nut­zung von Funk­an­la­gen auf Hoch­see- und Rhein­schif­fen ih­re Gül­tig­keit;
b.
gel­ten die mit den Kon­zes­sio­nen nach Buch­sta­be a ver­ge­be­nen Ruf­zei­chen und Ken­nun­gen als zu­ge­teilt im Sin­ne der Ar­ti­kel 47d–47f AEFV29;
c.
kön­nen die mit den Kon­zes­sio­nen nach Buch­sta­be a aus­ge­stell­ten Do­ku­men­te «Ship Sta­ti­on Li­cence», «Air­craft Sta­ti­on Li­cence» so­wie die Licht­bild­aus­wei­se zum Ama­teur­funk bis zum Ver­zicht auf das zu­grun­de­lie­gen­de Ruf­zei­chen und die Ken­nung oder bis zu de­ren Wi­der­ruf wei­ter ge­nutzt wer­den;
d.
gel­ten Kon­zes­sio­nä­rin­nen und Kon­zes­sio­näre von nach Buch­sta­be a ver­ge­be­nen Kon­zes­sio­nen als ge­mel­det im Sin­ne von Ar­ti­kel 33;
e.
be­hal­ten die ge­stützt auf bis­he­ri­ges Recht er­wor­be­nen Fä­hig­keits­aus­wei­se ih­re Gül­tig­keit;
f.
gel­ten die ge­stützt auf die Re­gio­na­le Ver­ein­ba­rung vom 1. Ok­to­ber 197630 über den Rhein­funk­dienst er­wor­be­ne Sprech­funk­aus­wei­se als UKW-Sprech­funk­aus­weis im Sin­ne von Ar­ti­kel 41 Buch­sta­be b;
g.
be­hal­ten Bor­dra­dio­te­le­fo­nis­ten­aus­wei­se ih­re Gül­tig­keit und gel­ten als Fä­hig­keits­zeug­nis für die Teil­nah­me am Flug­funk im Sicht­flug nach Ar­ti­kel 42 Ab­satz 2 Buch­sta­be a.

2 Funk­kon­zes­sio­nen für die ana­lo­ge Ver­brei­tung von Ra­dio­pro­gram­men kön­nen vom BA­KOM auf Ge­such hin bis zum 31. De­zem­ber 2024 ver­län­gert wer­den, so­fern dies für ei­ne ge­ord­ne­te Um­set­zung des Über­gangs von der ana­lo­gen auf die di­gi­ta­le Ver­brei­tung er­for­der­lich ist. Das BA­KOM kann ver­län­ger­te Kon­zes­sio­nen wi­der­ru­fen, so­fern dies für die ge­ord­ne­te Um­set­zung des Über­gangs von der ana­lo­gen auf die di­gi­ta­le Ver­brei­tung er­for­der­lich ist. Der Wi­der­ruf wird sechs Mo­na­te im Vor­aus ver­fügt.

Art. 64 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2021 in Kraft.

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