Drucken
Artikel, Notizen und Markierungen werden geladen... Bitte um etwas Geduld.

Verordnung
über Internet-Domains
(VID)

vom 5. November 2014 (Stand am 1. Januar 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 13a Absatz 3, 28 Absätze 2, 3, 4 und 6, 28e, 48aAbsatz 2, 59 Absatz 3, 62 und 64 Absatz 2 des Fernmeldegesetzes vom 30. April 19971 (FMG),2

verordnet:

1 SR 784.10

2 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck

1 Die­se Ver­ord­nung bezweckt, der Be­völ­ke­rung, der Wirt­schaft und den öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaf­ten der Schweiz ein aus­rei­chen­des, preis­wer­tes, qua­li­ta­tiv hoch­ste­hen­des und be­darfs­ge­rech­tes An­ge­bot an In­ter­net-Do­main-Na­men zu ga­ran­tie­ren.

2 Sie hat ins­be­son­de­re:

a.
ei­ne ef­fi­zi­en­te, trans­pa­ren­te und um­sich­ti­ge Nut­zung der Do­mains der ers­ten Ebe­ne, de­ren Ver­wal­tung in die Kom­pe­tenz der Schweiz fällt, zu ge­währ­leis­ten;
b.
die Si­cher­heit und Ver­füg­bar­keit der In­fra­struk­tur und der für das Funk­tio­nie­ren des Do­main-Na­men-Sys­tems (DNS) er­for­der­li­chen Diens­te zu ge­währ­leis­ten;
c.
si­cher­zu­stel­len, dass das schwei­ze­ri­sche Recht und die In­ter­es­sen der Schweiz bei der Ver­wal­tung und Nut­zung der Do­mains der ers­ten Ebe­ne, die sich in der Schweiz aus­wir­ken, ge­wahrt sind.

Art. 2 Geltungsbereich

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt:

a.
die län­der­spe­zi­fi­sche Do­main der ers­ten Ebe­ne (coun­try co­de Top Le­vel Do­main [ccTLD]) «.ch» und ih­re Um­set­zung in an­de­re Buch­sta­ben­fol­gen oder gra­fi­sche Sys­te­me;
b.
die ge­ne­ri­sche Do­main der ers­ten Ebe­ne (ge­ne­ric Top Le­vel Do­main [gTLD]) «.swiss»;
c.
die ge­ne­ri­schen Do­mains der ers­ten Ebe­ne, de­ren Ver­wal­tung nicht in die Kom­pe­tenz des Bun­des fällt, son­dern an­de­ren öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaf­ten des schwei­ze­ri­schen Rechts über­tra­gen wur­de.

2 Sie ist an­wend­bar auf Sach­ver­hal­te, die sich auf die­se Do­mains aus­wir­ken, auch wenn sie im Aus­land ein­tre­ten.

Art. 3 Begriffe

Die in die­ser Ver­ord­nung ver­wen­de­ten Be­grif­fe und Ab­kür­zun­gen sind im An­hang er­klärt.

Art. 4 Allgemeine Aufgaben

1 Das Bun­des­amt für Kom­mu­ni­ka­ti­on (BA­KOM) nimmt al­le Kom­pe­ten­zen, Funk­tio­nen und Auf­ga­ben im Zu­sam­men­hang mit den in die Kom­pe­tenz des Bun­des fal­len­den Do­mains der ers­ten Ebe­ne wahr, so­weit die­se Ver­ord­nung nichts an­de­res be­stimmt.

2 Es stellt si­cher, dass die Sou­ve­rä­ni­tät und die In­ter­es­sen der Schweiz im DNS und bei der Ver­wal­tung und der Ver­wen­dung der Do­mains der ers­ten Ebe­ne so­wie der ih­nen un­ter­ge­ord­ne­ten Do­main-Na­men ge­wahrt blei­ben.

3 Es kann al­le Mass­nah­men er­grei­fen, die zur Si­cher­heit und Ver­füg­bar­keit des DNS bei­tra­gen.

Art. 5 Internationale Beziehungen

1 Das BA­KOM ver­tritt die In­ter­es­sen der Schweiz in den in­ter­na­tio­na­len Fo­ren und Or­ga­ni­sa­tio­nen, die sich mit Do­main-Na­men oder an­de­ren Adres­sie­rungsres­sour­cen im In­ter­net be­fas­sen.

2 Es kann Be­auf­trag­te (Art. 32 Abs. 1) oder an­de­re Per­so­nen, die ganz oder teil­wei­se mit Auf­ga­ben im Zu­sam­men­hang mit ei­ner vom Bund oder von an­de­ren öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaf­ten ver­wal­te­ten Do­main der ers­ten Ebe­ne be­traut sind, zur Teil­nah­me an der Ar­beit der in­ter­na­tio­na­len Fo­ren und Or­ga­ni­sa­tio­nen ein­la­den, wo sie die In­ter­es­sen der Schweiz wah­ren. Es kann ih­nen Wei­sun­gen er­tei­len.

Art. 6 Information durch das BAKOM

Das BA­KOM in­for­miert die in­ter­es­sier­ten Krei­se über das DNS und die Ent­wick­lung der in­ter­na­tio­na­len Re­ge­lun­gen so­wie über den glo­ba­len Markt der Do­main-Na­men.

2. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen zu den vom Bund verwalteten Domains

1. Abschnitt: Gegenstand und Organisation

Art. 7 Gegenstand

Die Be­stim­mun­gen die­ses Ka­pi­tels re­geln die vom Bund ver­wal­te­ten Do­mains der ers­ten Ebe­ne so­wie die Ver­wal­tung und Zu­tei­lung der ih­nen un­ter­ge­ord­ne­ten Do­main-Na­men der zwei­ten Ebe­ne.

Art. 8 Organisation

1 Die Ver­wal­tung der Do­mains ist über die Grund­funk­tio­nen der Re­gis­ter­be­trei­be­rin und der Re­gis­tra­re ge­währ­leis­tet.

2 Das BA­KOM übt die Funk­ti­on der Re­gis­ter­be­trei­be­rin aus oder de­le­giert sie an einen Drit­ten.

3 Es kann die Funk­ti­on des Re­gis­trars aus­üben, wenn auf dem Markt kein be­frie­di­gen­des An­ge­bot an Re­gis­trie­rungs­dienst­leis­tun­gen be­steht.

2. Abschnitt: Registerbetreiberin

Art. 9 Allgemeine Bestimmungen

1 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin ver­wal­tet die Do­main ef­fi­zi­ent und um­sich­tig. Sie übt ih­re Funk­ti­on trans­pa­rent und nicht­dis­kri­mi­nie­rend aus.

2 Sie muss Per­so­nal mit den für die Wahr­neh­mung ih­rer Auf­ga­ben er­for­der­li­chen be­ruf­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen und Kennt­nis­sen be­schäf­ti­gen. Sie be­zeich­net ei­ne tech­nisch ver­ant­wort­li­che Per­son.

3 Das BA­KOM kann Vor­schrif­ten über die Qua­li­tät und Si­cher­heit der Diens­te der Re­gis­ter­be­trei­be­rin so­wie über die Kon­trollm­oda­li­tä­ten hin­sicht­lich Si­cher­heit und Sta­bi­li­tät der In­fra­struk­tur er­las­sen.

Art. 10 Aufgaben

1 Die Funk­ti­on der Re­gis­ter­be­trei­be­rin bein­hal­tet fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Er­brin­gung der Diens­te und Si­cher­stel­lung des Be­triebs und der Funk­tio­nen des DNS, die ge­mä­ss den Re­geln, die auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne an­ge­wen­det wer­den, er­for­der­lich sind, ins­be­son­de­re:
1.
Füh­rung des Tä­tig­keits­jour­nals,
2.
Ver­wal­tung und Ak­tua­li­sie­rung der Da­ten­ban­ken mit al­len In­for­ma­tio­nen zu den Do­mains, die zur Aus­übung ih­rer Funk­ti­on er­for­der­lich sind,
3.
Ver­wal­tung der pri­mären und se­kun­dären Na­me-Ser­ver, un­ter Si­cher­stel­lung der Wei­ter­lei­tung der Zo­nen­da­tei an die­se Ser­ver,
4.
Zu­wei­sung der Do­main-Na­men an IP-Adres­sen,
5.
Ein­rich­tung, Ver­wal­tung und Ak­tua­li­sie­rung ei­ner RDDS-Da­ten­bank (WHOIS)3,
6.4
Ge­wäh­rung des Zu­gangs zu den in der Zo­nen­da­tei ent­hal­te­nen In­for­ma­tio­nen zur Be­kämp­fung von Cy­ber­kri­mi­na­li­tät, für wis­sen­schaft­li­che oder ge­sell­schaft­li­che For­schung oder für an­de­re Zwe­cke im öf­fent­li­chen In­ter­es­se;
b.
Be­reit­stel­lung ei­nes Sys­tems zu­guns­ten der Re­gis­tra­re, mit dem Re­gis­trie­rungs­ge­su­che für Do­main-Na­men ein­ge­reicht und ver­wal­tet wer­den kön­nen (Re­gis­trie­rungs­sys­tem), so­wie Fest­le­gung der Ver­fah­ren und der tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Be­din­gun­gen für die Re­gis­trie­rung und die Ver­wal­tung der Do­main-Na­men durch die Re­gis­tra­re;
c.
Zu­tei­lung und Wi­der­ruf der Nut­zungs­rech­te an Do­main-Na­men;
d.
Be­reit­stel­lung ei­nes tech­ni­schen und ad­mi­nis­tra­ti­ven Ver­fah­rens, das auf Ver­lan­gen ei­ner Hal­te­rin oder ei­nes Hal­ters einen ein­fa­chen Trans­fer der Ver­wal­tung von Do­main-Na­men zwi­schen Re­gis­tra­ren er­laubt;
e.
Ein­rich­tung der Streit­bei­le­gungs­diens­te (Art. 14);
f.
Ge­währ­leis­tung des Er­werbs, der In­stal­la­ti­on, des Be­triebs und der Ak­tua­li­sie­rung der not­wen­di­gen tech­ni­schen In­fra­struk­tur;
g.
Er­grei­fung der ge­eig­ne­ten Mass­nah­men zur Si­cher­stel­lung der Zu­ver­läs­sig­keit, Sta­bi­li­tät, Zu­gäng­lich­keit, Ver­füg­bar­keit, Si­cher­heit und des Be­triebs der In­fra­struk­tur so­wie der not­wen­di­gen Dienst­leis­tun­gen;
h.
un­ver­züg­li­che Mel­dung von Stö­run­gen des Be­triebs des DNS, sei­ner In­fra­struk­tur oder sei­ner Re­gis­trie­rungs­dienst­leis­tun­gen an die be­trof­fe­nen Re­gis­tra­re;
i.
Be­kämp­fung der Cy­ber­kri­mi­na­li­tät nach den Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung;
j.5
Be­reit­stel­lung ei­ner spe­zi­fi­schen und leicht zu­gäng­li­chen Web­si­te, auf der al­le nütz­li­chen In­for­ma­tio­nen über die Tä­tig­keit der Re­gis­ter­be­trei­be­rin on­li­ne ab­ruf­bar sind;
k.6
...

2 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin prüft die Ak­ti­vi­tä­ten der Re­gis­tra­re so­wie der Hal­te­rin­nen und Hal­ter nicht ge­ne­rell und kon­ti­nu­ier­lich. Sie ist nicht ver­pflich­tet, Tat­sa­chen und Um­stän­de ak­tiv dar­auf­hin zu un­ter­su­chen, ob mit­tels Do­main-Na­men rechts­wid­ri­ge Hand­lun­gen be­gan­gen wer­den; Ar­ti­kel 51 Buch­sta­be b bleibt vor­be­hal­ten.

3 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

6 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

Art. 11 Tätigkeitsjournal

1 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin hält al­le Ak­ti­vi­tä­ten be­züg­lich Re­gis­trie­rung, Zu­tei­lung, Än­de­rung, Trans­fer, Aus­ser­be­trieb­set­zung und Wi­der­ruf von Do­main-Na­men in ei­nem Tä­tig­keits­jour­nal fest.

2 Sie be­wahrt die ent­spre­chen­den Da­ten und Be­le­ge wäh­rend zehn Jah­ren ab Wi­der­ruf ei­nes Do­main-Na­mens auf.

3 Je­de Per­son, die ein über­wie­gen­des le­gi­ti­mes In­ter­es­se glaub­haft macht, hat das Recht, die Ak­ten des Tä­tig­keits­jour­nals be­züg­lich ei­nes spe­zi­fi­schen Do­main-Na­mens ein­zu­se­hen. Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin legt die tech­ni­schen und ad­mi­nis­tra­ti­ven Mo­da­li­tä­ten der Ein­sicht fest. Sie kann für die Ein­sicht ei­ne Ver­gü­tung ver­lan­gen.7

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

Art. 12 Sicherungshinterlegung des Registrierungs- und Verwaltungssystems


1 Im Fal­le ei­ner Über­tra­gung der Funk­ti­on der Re­gis­ter­be­trei­be­rin kann das BA­KOM die Re­gis­ter­be­trei­be­rin ver­pflich­ten, mit ei­nem un­ab­hän­gi­gen Be­auf­trag­ten einen pri­vat­recht­li­chen Ver­trag ab­zu­sch­lies­sen; die­ser re­gelt, zu­guns­ten des BA­KOM, die Si­che­rungs­hin­ter­le­gung des Re­gis­trie­rungs- und Ver­wal­tungs­sys­tems ei­ner Do­main der ers­ten Ebe­ne, ein­sch­liess­lich al­ler An­ga­ben und In­for­ma­tio­nen zu den Hal­te­rin­nen und Hal­tern und ins­be­son­de­re zu den tech­ni­schen Ei­gen­schaf­ten der zu­ge­teil­ten Do­main-Na­men.

2 Das BA­KOM darf nur in den fol­gen­den Fäl­len dem Be­auf­trag­ten An­wei­sun­gen er­tei­len und das Sys­tem so­wie die Da­ten und ge­si­cher­ten In­for­ma­tio­nen nut­zen oder de­ren Nut­zung zu­las­sen:

a.
bei Kon­kurs, Li­qui­da­ti­on oder Nach­lass­stun­dung der Re­gis­ter­be­trei­be­rin;
b.
wenn die Re­gis­ter­be­trei­be­rin ih­re Tä­tig­keit ein­stellt, oh­ne die zur Ver­wal­tung der Do­main not­wen­di­gen Da­ten oder In­for­ma­tio­nen der neu­en Re­gis­ter­be­trei­be­rin oder dem BA­KOM zu über­ge­ben;
c.
wenn die Re­gis­ter­be­trei­be­rin nicht mehr in der La­ge ist, ih­re Funk­ti­on oder ei­ne ih­rer Auf­ga­ben wahr­zu­neh­men;
d.
wenn aus­ser­or­dent­li­che Um­stän­de, wie z. B. Na­tur­ka­ta­stro­phen, dies er­for­dern.

Art. 13 Personendaten

1 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin kann Per­so­nen­da­ten der Re­gis­tra­re, der Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­ler, der Hal­te­rin­nen und Hal­ter von Do­main-Na­men, des Streit­bei­le­gungs­diens­tes und sei­ner Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten so­wie an­de­rer an der Ver­wal­tung der be­tref­fen­den Do­main be­tei­lig­ter Per­so­nen be­ar­bei­ten, so­weit und so­lan­ge dies er­for­der­lich ist:

a.
zur Ver­wal­tung der be­tref­fen­den Do­main;
b.
zur Er­fül­lung der Funk­ti­on der Re­gis­ter­be­trei­be­rin und zur Ein­hal­tung der sich dies­be­züg­lich aus die­ser Ver­ord­nung, den zu­ge­hö­ri­gen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen und dem De­le­ga­ti­ons­ver­trag er­ge­ben­den Pflich­ten;
c.
zur Sta­bi­li­tät des DNS;
d.
zum Er­halt des für die Dienst­leis­tun­gen der Re­gis­ter­be­trei­be­rin ge­schul­de­ten Ent­gelts.

2 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin darf Per­so­nen­da­ten wäh­rend höchs­tens zehn Jah­ren be­ar­bei­ten; Ar­ti­kel 11 Ab­satz 2 bleibt vor­be­hal­ten.

Art. 14 Streitbeilegungsdienste

1 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin rich­tet die nö­ti­gen Streit­bei­le­gungs­diens­te ein. Sie legt die Or­ga­ni­sa­ti­on und das Ver­fah­ren die­ser Diens­te fest; da­bei be­ach­tet sie fol­gen­de Re­geln und Grund­sät­ze:

a.
Die Diens­te füh­ren Ver­fah­ren für die aus­ser­ge­richt­li­che Bei­le­gung von Strei­tig­kei­ten durch neu­tra­le und un­ab­hän­gi­ge Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten durch.
b.
Die Diens­te sind zu­stän­dig für den Ent­scheid über Strei­tig­kei­ten zwi­schen Hal­te­rin­nen und Hal­tern von Do­main-Na­men und In­ha­be­rin­nen und In­ha­bern von Kenn­zei­chen­rech­ten.
c.
Ein Ex­per­ten­ent­scheid ist für die be­tref­fen­de Re­gis­ter­be­trei­be­rin bin­dend, so­weit nicht in­ner­halb der von der Ver­fah­rens­re­ge­lung vor­ge­se­he­nen Frist ein Zi­vil­ver­fah­ren an­hän­gig ge­macht wird.
d.
Ein Ex­per­ten­ent­scheid be­zieht sich auf die Recht­mäs­sig­keit der Zu­tei­lung ei­nes Do­main-Na­mens; er kann we­der die Ge­wäh­rung von Scha­den­er­satz zum Ge­gen­stand ha­ben noch sich zur Recht­mäs­sig­keit ei­nes An­spruchs aus dem Kenn­zei­chen­recht äus­sern.
e.
Die Vor­schrif­ten über die Streit­bei­le­gung rich­ten sich nach be­währ­ter Pra­xis in die­sem Be­reich.
f.
Das Ver­fah­ren muss fair, trans­pa­rent, rasch und ef­fi­zi­ent sein; die vom Dienst be­auf­trag­ten Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten sind kei­nen all­ge­mei­nen oder spe­zi­el­len Wei­sun­gen zur Er­le­di­gung ei­nes Streit­falls un­ter­wor­fen; sie kön­nen sämt­li­che zur Be­en­di­gung ei­nes Streits not­wen­di­gen Mass­nah­men an­ord­nen.
g.
Das Streit­bei­le­gungs­ver­fah­ren en­det mit Rück­zug des Be­geh­rens, Ab­schluss ei­nes beid­sei­ti­gen Über­ein­kom­mens, Ex­per­ten­ent­scheid oder Ein­lei­tung ei­nes Zi­vil­ver­fah­rens.

2 Die Or­ga­ni­sa­ti­onss­truk­tur, die Vor­schrif­ten über die Streit­bei­le­gung, die Ver­fah­rens­vor­schrif­ten und die Er­nen­nung der Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung des BA­KOM. Die­ses hört zu­vor das Eid­ge­nös­si­sche In­sti­tut für Geis­ti­ges Ei­gen­tum an und, wenn der Fall die Or­ga­ni­sa­ti­onss­truk­tur oder die Ver­fah­rens­vor­schrif­ten be­trifft, das Bun­des­amt für Jus­tiz.8

3 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin über­trägt dem Streit­bei­le­gungs­dienst auf Ver­lan­gen al­le bei ihr vor­han­de­nen Per­so­nen­da­ten, die für die Bei­le­gung der Strei­tig­keit not­wen­dig sind.

4 Sie kann die Ex­per­ten­ent­schei­de ver­öf­fent­li­chen oder ver­öf­fent­li­chen las­sen. Na­men und an­de­re per­sön­li­che An­ga­ben der Par­tei­en dür­fen nur pu­bli­ziert wer­den, wenn sie für das Ver­ständ­nis der Ent­schei­de zwin­gend er­for­der­lich sind.9

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

Art. 15 Massnahmen bei Missbrauchsverdacht: Blockierung 10

1 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin kann einen Do­main-Na­men für höchs­tens fünf Werk­ta­ge tech­nisch und ad­mi­nis­tra­tiv blo­ckie­ren, wenn der be­grün­de­te Ver­dacht be­steht, dass der Do­main-Na­me be­nutzt wird, um:

a.
mit un­recht­mäs­si­gen Me­tho­den an sen­si­ble Da­ten zu ge­lan­gen;
b.
schäd­li­che Soft­wa­re zu ver­brei­ten oder zu nut­zen; oder
c.
Hand­lun­gen im Sin­ne von Buch­sta­be a oder b zu un­ter­stüt­zen.

2 Sie kann die Blo­ckie­rung um höchs­tens 30 Ta­ge ver­län­gern, wenn:

a.
der be­grün­de­te Ver­dacht be­steht, dass die Hal­te­rin oder der Hal­ter falsche Iden­ti­fi­zie­rungs­an­ga­ben macht oder un­recht­mäs­sig die Iden­ti­tät ei­nes Drit­ten ver­wen­det; und
b.
die zeit­li­che Dring­lich­keit be­steht, einen dro­hen­den, nicht leicht wie­der­gutz­u­ma­chen­den Nach­teil ab­zu­wen­den.

3 Ei­ne zur Be­kämp­fung der Cy­ber­kri­mi­na­li­tät vom BA­KOM an­er­kann­te Stel­le kann die Blo­ckie­rung für höchs­tens 30 Ta­ge ver­lan­gen, wenn die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 er­füllt sind.

4 Ei­ne Blo­ckie­rung über die in die­sem Ar­ti­kel ge­nann­ten Ma­xi­mal­fris­ten hin­aus kann nur auf­recht­er­hal­ten wer­den, wenn das BA­KOM dies an­ord­net.11

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

Art. 15a Massnahmen bei Missbrauchsverdacht: Umleitung des Datenverkehrs 12

1 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin lei­tet den zu ei­nem Do­main-Na­men füh­ren­den oder über die­sen ge­führ­ten Da­ten­ver­kehr um, wenn fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Der be­tref­fen­de Do­main-Na­me ist nach Ar­ti­kel 15 blo­ckiert.
b.
Die Be­ar­bei­tung von In­for­ma­tio­nen dient ein­zig da­zu, die von den Hand­lun­gen nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 1 be­trof­fe­nen Per­so­nen zu iden­ti­fi­zie­ren und zu in­for­mie­ren so­wie die Funk­ti­ons­wei­se zu ana­ly­sie­ren, da­mit Tech­ni­ken ent­wi­ckelt wer­den kön­nen, die das Er­ken­nen, Be­kämp­fen, Be­schrän­ken oder Nach­ver­fol­gen sol­cher Hand­lun­gen er­mög­li­chen; die er­fass­ten In­for­ma­tio­nen, die kei­nen Be­zug zu die­sen Hand­lun­gen ha­ben, dür­fen nicht ver­wen­det und müs­sen un­mit­tel­bar ge­löscht wer­den.
c.
Die Um­lei­tung des Da­ten­ver­kehrs wird von ei­ner Stel­le nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 3 für höchs­tens 30 Ta­ge be­an­tragt.

2 Sie lei­tet den Da­ten­ver­kehr zu ei­nem Ana­ly­se­tool oder zu ei­ner In­for­ma­ti­ons­sei­te um, die Fol­gen­des ent­hält:

a.
In­for­ma­tio­nen über den ent­spre­chen­den Miss­brauchs­ver­dacht;
b.
den Na­men und die Kon­takt­da­ten der Stel­le oder der Be­hör­de, die die Mass­nah­me be­an­tragt hat.

3 Ei­ne Um­lei­tung des Da­ten­ver­kehrs über die in die­sem Ar­ti­kel ge­nann­ten Ma­xi­mal­fris­ten hin­aus kann nur auf­recht­er­hal­ten wer­den, wenn das BA­KOM dies an­ord­net.

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017 (AS 2017 5225). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

Art. 15b Massnahmen bei Missbrauchsverdacht: Information und Antrag auf Identifikation 13

1 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin in­for­miert die Hal­te­rin oder den Hal­ter des be­tref­fen­den Do­main-Na­mens um­ge­hend elek­tro­nisch über die Blo­ckie­rung oder die Um­lei­tung des Da­ten­ver­kehrs.

2 Wenn nö­tig, for­dert sie die Hal­te­rin oder den Hal­ter gleich­zei­tig auf, ei­ne gül­ti­ge Kor­re­spon­denz­adres­se in der Schweiz zu be­zeich­nen und in­ner­halb von 30 Ta­gen ih­re oder sei­ne Iden­ti­tät be­kannt zu ge­ben.

3 Die In­for­ma­ti­on an die Hal­te­rin oder den Hal­ter kann zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt er­fol­gen, wenn dies zum Schutz von über­wie­gen­den öf­fent­li­chen oder pri­va­ten In­ter­es­sen er­for­der­lich ist.

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

Art. 15c Massnahmen bei Missbrauchsverdacht: Verfügung und Widerruf 14

1 Das BA­KOM er­lässt ei­ne Ver­fü­gung über die Blo­ckie­rung oder die Um­lei­tung des Da­ten­ver­kehrs, wenn die Hal­te­rin oder der Hal­ter in­ner­halb von 30 Ta­gen nach der Mit­tei­lung der Mass­nah­me durch die Re­gis­ter­be­trei­be­rin:

a.
ei­ne sol­che Ver­fü­gung ver­langt;
b.
ih­re oder sei­ne Iden­ti­tät kor­rekt be­kannt gibt; und
c.
ei­ne gül­ti­ge Kor­re­spon­denz­adres­se in der Schweiz be­zeich­net, falls ihr oder sein Sitz oder Wohn­sitz im Aus­land liegt.

2 Wenn die Hal­te­rin oder der Hal­ter in­ner­halb der in Ar­ti­kel 15b Ab­satz 2 ge­nann­ten Frist ih­re oder sei­ne Iden­ti­tät nicht kor­rekt be­kannt gibt oder kei­ne gül­ti­ge Kor­re­spon­denz­adres­se in der Schweiz be­zeich­net, wi­der­ruft die Re­gis­ter­be­trei­be­rin die Zu­tei­lung des Do­main-Na­mens.

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017 (AS 2017 5225). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

Art. 15d Massnahmen bei Missbrauchsverdacht: nicht zugeteilte Domain-Namen 15

Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin kann aus ei­ge­nem An­lass oder muss auf An­trag ei­ner Stel­le nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 3 für noch nicht zu­ge­teil­te Do­main-Na­men fol­gen­de Mass­nah­men er­grei­fen, wenn der be­grün­de­te Ver­dacht be­steht, dass ei­ne Zu­tei­lung und Nut­zung zu ei­nem un­recht­mäs­si­gen Zweck oder auf un­recht­mäs­si­ge Wei­se er­fol­gen könn­te:

a.
Sie teilt den Do­main-Na­men sich sel­ber oder ei­nem Drit­ten, der sei­ne Mit­ar­beit bei der Be­kämp­fung der Cy­ber­kri­mi­na­li­tät an­bie­tet, zu.
b.
Sie lei­tet den zum Do­main-Na­men füh­ren­den oder über die­sen ge­führ­ten Da­ten­ver­kehr zu Ana­ly­se­zwe­cken um.

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

Art. 15e Massnahmen bei Missbrauchsverdacht: Dokumentation und Bericht 16

1 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin do­ku­men­tiert Blo­ckie­run­gen so­wie Um­lei­tun­gen des Da­ten­ver­kehrs.

2 Sie er­stat­tet dem BA­KOM pe­ri­odisch oder auf Ver­lan­gen Be­richt. Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin kann den Be­richt aus­ser­dem an die an­er­kann­ten Stel­len nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 3 wei­ter­lei­ten.

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

Art. 16 Amtshilfe und Zusammenarbeit

1 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin kann mit Drit­ten zu­sam­men­ar­bei­ten, die ih­re Mit­ar­beit zur Fest­stel­lung und Be­ur­tei­lung von Be­dro­hun­gen, Miss­bräu­chen und Ge­fah­ren an­bie­ten, wel­che die von ihr ver­wal­te­ten Do­mains, die da­zu­ge­hö­ren­de In­fra­struk­tur oder das DNS be­tref­fen oder be­tref­fend könn­ten. Sie sorgt da­für, dass die be­tref­fen­den Drit­ten mit ihr auf frei­wil­li­ger Ba­sis und in ge­si­cher­ter Form per­so­nen­be­zo­ge­ne In­for­ma­tio­nen und Per­so­nen­da­ten im Zu­sam­men­hang mit sol­chen Be­dro­hun­gen, Miss­bräu­chen und Ge­fah­ren aus­tau­schen kön­nen. Sie kann ih­nen sol­che per­so­nen­be­zo­ge­nen In­for­ma­tio­nen und Per­so­nen­da­ten be­kannt ge­ben, nö­ti­gen­falls auch oh­ne Wis­sen der be­trof­fe­nen Per­so­nen. Die­se Be­kannt­ga­be kann im Ab­ruf­ver­fah­ren er­fol­gen.17

2 Sie mel­det den spe­zia­li­sier­ten Bun­des­be­hör­den Zwi­schen­fäl­le im Be­reich der In­for­ma­ti­ons­si­cher­heit, wel­che die von ihr ver­wal­te­te Do­main oder das DNS be­tref­fen. Sie kann die Per­so­nen­da­ten im Zu­sam­men­hang mit die­sen Zwi­schen­fäl­len be­ar­bei­ten und den spe­zia­li­sier­ten Stel­len be­kannt ge­ben, nö­ti­gen­falls auch oh­ne Wis­sen der be­trof­fe­nen Per­so­nen. Die­se Be­kannt­ga­be kann im Ab­ruf­ver­fah­ren oder durch block­wei­se Über­tra­gung der Da­ten er­fol­gen.18

3 Auf Ver­lan­gen ei­ner im Rah­men ih­rer Zu­stän­dig­keit in­ter­ve­nie­ren­den Schwei­zer Be­hör­de for­dert die Re­gis­ter­be­trei­be­rin die Hal­te­rin oder den Hal­ter ei­nes Do­main-Na­mens oh­ne gül­ti­ge Schwei­zer Kor­re­spon­denz­adres­se auf, in­ner­halb von 30 Ta­gen ei­ne sol­che zu be­zeich­nen und die Iden­ti­tät be­kannt zu ge­ben. Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin wi­der­ruft den Do­main-Na­men, wenn die Hal­te­rin oder der Hal­ter der Auf­for­de­rung nicht frist­ge­recht nach­kommt; sie teilt den Wi­der­ruf der er­su­chen­den Schwei­zer Be­hör­de mit.19

4 Im Üb­ri­gen ist Ar­ti­kel 13b FMG auf die von der Re­gis­ter­be­trei­be­rin ge­währ­te Amts­hil­fe sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

3. Abschnitt: Registrare

Art. 17 Registrarvertrag

1 Ein Re­gis­trar darf Re­gis­trie­rungs­dienst­leis­tun­gen nur an­bie­ten, wenn:

a.
er den Ab­schluss ei­nes Re­gis­trar­ver­trags mit der ICANN nach­wei­sen kann, falls die Re­geln, die auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne an­ge­wen­det wer­den, dies für die be­tref­fen­de Do­main vor­schrei­ben; und
b.
er mit der Re­gis­ter­be­trei­be­rin einen Re­gis­trar­ver­trag über die Re­gis­trie­rung von Do­main-Na­men ab­ge­schlos­sen hat.

2 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin muss einen Re­gis­trar­ver­trag ab­sch­lies­sen, wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler die fol­gen­den Be­din­gun­gen er­füllt:

a.
Sie oder er ver­pflich­tet sich zur Ein­hal­tung des schwei­ze­ri­schen Rechts, ins­be­son­de­re der vor­lie­gen­den Ver­ord­nung, ih­rer Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen so­wie des Re­gis­trar­ver­trags.
b.
Sie oder er ver­fügt über ei­ne gül­ti­ge Kor­re­spon­denz­adres­se in der Schweiz.
c.
Sie oder er be­herrscht die Hard- und Soft­wa­re so­wie die tech­ni­schen Ab­läu­fe für Re­gis­trie­run­gen und an­de­re ad­mi­nis­tra­ti­ve Vor­gän­ge bei der Re­gis­ter­be­trei­be­rin.
d.
Sie oder er hat ein Ver­fah­ren zur Über­prü­fung der Iden­ti­fi­zie­rungs­an­ga­ben ein­ge­rich­tet, die von Per­so­nen ein­ge­reicht wer­den, die einen Do­main-Na­men be­an­tra­gen.
e.
Sie oder er ver­fügt über die not­wen­di­gen per­so­nel­len und tech­ni­schen Res­sour­cen, um die Ab­la­ge und Ak­tua­li­sie­rung der ad­mi­nis­tra­ti­ven und tech­ni­schen Da­ten zu ge­währ­leis­ten, die von Per­so­nen, die einen Do­main-Na­men be­an­tra­gen, oder von Hal­te­rin­nen und Hal­tern von Do­main-Na­men ein­ge­reicht wer­den.
f.
Sie oder er ver­fügt im Be­reich In­for­ma­tik über die not­wen­di­ge Hard- und Soft­wa­re zur Ge­währ­leis­tung der Si­cher­heit der Per­so­nen­da­ten, die von Per­so­nen ein­ge­reicht wer­den, die einen Do­main-Na­men be­an­tra­gen, und be­wahrt die­se Da­ten un­ter Ein­hal­tung der Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 199220 über den Da­ten­schutz auf.
g.
Sie oder er hat Si­cher­hei­ten ge­leis­tet, die bei zwei­fel­haf­ter Sol­venz oder Zah­lungs­aus­fall ver­wer­tet wer­den kön­nen; sie dür­fen das vor­aus­sicht­li­che Ri­si­ko der Re­gis­ter­be­trei­be­rin nicht über­stei­gen und sind zum Zins­satz ei­nes Spar­kon­tos zu ver­zin­sen.

3 Das Ge­such um Ab­schluss ei­nes Re­gis­trar­ver­trags ist der Re­gis­ter­be­trei­be­rin ein­zu­rei­chen. Es bein­hal­tet al­le Do­ku­men­te, An­ga­ben und In­for­ma­tio­nen, die not­wen­dig sind, um zu be­ur­tei­len, ob die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler die Vor­aus­set­zun­gen er­füllt.

4 Än­de­run­gen von Tat­sa­chen, die Grund­la­ge des Ver­trags bil­den, sind der Re­gis­ter­be­trei­be­rin um­ge­hend mit­zu­tei­len.

5 Die Vor­schrif­ten der vor­lie­gen­den Ver­ord­nung und ih­rer Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen kön­nen im Re­gis­trar­ver­trag nicht weg­be­dun­gen wer­den. Bei der Ver­trags­aus­ge­stal­tung be­ach­tet die Re­gis­ter­be­trei­be­rin zu­dem die Grund­sät­ze der Trans­pa­renz und Nicht­dis­kri­mi­nie­rung.

6 Ist das BA­KOM Re­gis­ter­be­trei­be­rin, so un­ter­steht der Ver­trag dem öf­fent­li­chen Recht (ver­wal­tungs­recht­li­cher Ver­trag); ist die Auf­ga­be an einen Drit­ten über­tra­gen, so un­ter­steht der Ver­trag dem Pri­vat­recht (pri­vat­recht­li­cher Ver­trag).

7 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin löst den Ver­trag ent­schä­di­gungs­los auf, wenn der Re­gis­trar dies wünscht, wenn er die Vor­aus­set­zun­gen zur Wahr­neh­mung sei­ner Auf­ga­ben nicht mehr er­füllt, sei­ne Ge­schäftstä­tig­keit ein­stellt oder sich im Kon­kurs oder in Li­qui­da­ti­on be­fin­det. Sie muss al­le von der Ver­trags­auf­lö­sung be­trof­fe­nen Hal­te­rin­nen und Hal­ter von Do­main-Na­men in ge­eig­ne­ter Wei­se in­for­mie­ren.

8 Be­tref­fend die Auf­sicht des BA­KOM über die Re­gis­tra­re sind die Ar­ti­kel 40 Ab­sät­ze 1, 3 und 4 so­wie Ar­ti­kel 41 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

Art. 18 Information der Öffentlichkeit

1 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin ver­öf­fent­licht die Vor­aus­set­zun­gen für den Ab­schluss ei­nes Re­gis­trar­ver­trags so­wie ei­ne Lis­te der ab­ge­schlos­se­nen Re­gis­trar­ver­trä­ge mit An­ga­be von Na­me und Fir­ma, Po­st­adres­se, Te­le­fon­num­mer so­wie E-Mail- und In­ter­net­adres­se der Re­gis­tra­re.

2 Sie gibt die Re­gis­trar­ver­trä­ge auf Ver­lan­gen Drit­ten be­kannt. Be­stim­mun­gen und Bei­la­gen, die Ge­schäfts­ge­heim­nis­se ent­hal­ten, wer­den nicht ver­öf­fent­licht.

Art. 19 Recht auf Zugriff auf das Registrierungssystem

1 Die Re­gis­tra­re, die einen Re­gis­trar­ver­trag ab­ge­schlos­sen ha­ben, kön­nen auf das Re­gis­trie­rungs­sys­tem der Re­gis­ter­be­trei­be­rin zu­grei­fen und Do­main-Na­men im Na­men Drit­ter und zu de­ren Las­ten re­gis­trie­ren und ver­wal­ten. Sie kön­nen sich Do­main-Na­men im ei­ge­nen Na­men für den Ei­gen­be­darf zu­wei­sen.

2 Sie kön­nen ihr Recht nur so weit gel­tend ma­chen, als die von der Re­gis­ter­be­trei­be­rin vor­ge­se­he­nen tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ver­fah­ren und Be­din­gun­gen dies zu­las­sen.

Art. 20 Pflichten der Registrare

1 Die Re­gis­tra­re müs­sen ein An­ge­bot un­ter­brei­ten, das aus­sch­liess­lich die Zu­tei­lung ei­nes Do­main-Na­mens bein­hal­tet (ent­bün­del­tes An­ge­bot).

2 Sie müs­sen ih­ren Kun­din­nen oder Kun­den je­der­zeit die Mög­lich­keit bie­ten, die ad­mi­nis­tra­ti­ve Ver­wal­tung ei­nes Do­main-Na­mens an einen an­de­ren Re­gis­trar zu trans­fe­rie­ren. Vor­be­hal­ten blei­ben zi­vil­recht­li­che For­de­run­gen we­gen Nicht­er­fül­lung des Ver­trags.

3 Sie müs­sen die Ge­schäfts­kor­re­spon­denz, Be­le­ge, Ti­tel und Jour­nal­da­tei­en (log fi­les), ge­ord­net nach Do­main-Na­men, wäh­rend zehn Jah­ren ab Auf­he­bung der Re­gis­trie­rung auf­be­wah­ren. Auf Ver­lan­gen sind die­se der Re­gis­ter­be­trei­be­rin in­ner­halb von ma­xi­mal drei Werk­ta­gen her­aus­zu­ge­ben.

4 Die Re­gis­tra­re müs­sen:

a.
mit der Re­gis­ter­be­trei­be­rin zu­sam­men­ar­bei­ten und ihr je­de not­wen­di­ge tech­ni­sche und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Hil­fe und Un­ter­stüt­zung zur Ge­währ­leis­tung der Kon­ti­nui­tät und Si­cher­heit der Ver­wal­tung der Do­main-Na­men leis­ten;
b.
si­cher­stel­len, dass die Hal­te­rin­nen und Hal­ter von Do­main-Na­men über ei­ne all­fäl­li­ge Ein­stel­lung der Re­gis­trar­tä­tig­keit in­for­miert wer­den und ih­nen das Vor­ge­hen zur Wah­rung ih­rer An­sprü­che be­kannt ist.

Art. 21 Informationsaufgaben

1 Die Re­gis­tra­re in­for­mie­ren die Re­gis­ter­be­trei­be­rin über be­an­trag­te oder re­gis­trier­te Do­main-Na­men, die of­fen­sicht­lich rechts­wid­rig sind oder ge­gen die öf­fent­li­che Ord­nung ver­stos­sen, so­bald sie da­von Kennt­nis ha­ben.

2 Sie mel­den der Re­gis­ter­be­trei­be­rin un­ver­züg­lich al­le tech­ni­schen Stö­run­gen, die sie an ih­ren Sys­te­men, ih­ren Re­gis­trie­rungs­dienst­leis­tun­gen oder im Be­trieb des DNS fest­stel­len.

3 Sie lei­ten sämt­li­che In­for­ma­tio­nen der Re­gis­ter­be­trei­be­rin un­ver­züg­lich den Hal­te­rin­nen und Hal­ter oder den Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­lern wei­ter oder las­sen sie über­mit­teln. Die Re­gis­tra­re in­for­mie­ren ih­re Kun­din­nen und Kun­den über die Ver­wei­ge­rung der Zu­tei­lung von Do­main-Na­men spä­tes­tens drei Ta­ge nach der ent­spre­chen­den Mit­tei­lung durch die Re­gis­ter­be­trei­be­rin.21

4 Sie prü­fen die Ak­ti­vi­tä­ten der Hal­te­rin­nen und Hal­ter nicht ge­ne­rell und kon­ti­nu­ier­lich. Sie sind nicht ver­pflich­tet, Tat­sa­chen und Um­stän­de ak­tiv dar­auf­hin zu un­ter­su­chen, ob mit­tels Do­main-Na­men rechts­wid­ri­ge Hand­lun­gen be­gan­gen wer­den.22

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

Art. 22 Rechtsbeziehungen

1 Die Rechts­be­zie­hun­gen zwi­schen Re­gis­tra­ren, Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­lern so­wie Hal­te­rin­nen und Hal­tern von Do­main-Na­men un­ter­ste­hen dem Pri­vat­recht. Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung und ih­rer Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten.

2 Die Re­gis­tra­re sind in der Preis­fest­le­gung für ih­re Re­gis­trie­rungs­dienst­leis­tun­gen frei; vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 40 Ab­satz 4 FMG.

3 Die Re­gis­tra­re ver­öf­fent­li­chen ih­re Prei­se so­wie die all­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen für ih­re Dienst­leis­tun­gen.

Art. 23 Pflicht zur Zusammenarbeit

1 Die Re­gis­tra­re ar­bei­ten mit der Re­gis­ter­be­trei­be­rin zu­sam­men, um Be­dro­hun­gen, Miss­bräu­che und Ge­fah­ren zu iden­ti­fi­zie­ren, wel­che die Ver­wal­tung der Do­mains und der ih­nen un­ter­ge­ord­ne­ten Do­main-Na­men, die da­für ver­wen­de­te In­fra­struk­tur oder das DNS be­tref­fen oder be­tref­fen könn­ten. Sie kön­nen Per­so­nen­da­ten im Zu­sam­men­hang mit sol­chen Vor­fäl­len be­ar­bei­ten, nö­ti­gen­falls auch oh­ne Wis­sen der be­trof­fe­nen Per­so­nen.

2 Sie mel­den den zu­stän­di­gen Stel­len des Bun­des si­cher­heits­re­le­van­te Zwi­schen­fäl­le in ih­ren Sys­te­men, ih­rer Ver­wal­tungs­in­fra­struk­tur oder dem DNS. Sie kön­nen Per­so­nen­da­ten im Zu­sam­men­hang mit Zwi­schen­fäl­len be­ar­bei­ten und den zu­stän­di­gen Stel­len wei­ter­lei­ten, nö­ti­gen­falls auch oh­ne Wis­sen der be­trof­fe­nen Per­so­nen.

3 ...23

4 Die Re­gis­tra­re über­mit­teln dem an­ge­ru­fe­nen Streit­bei­le­gungs­dienst auf Ver­lan­gen al­le bei ih­nen vor­han­de­nen Per­so­nen­da­ten, die für die Bei­le­gung ei­ner Strei­tig­keit nö­tig sind.

23 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

4. Abschnitt: Zuteilung

Art. 24 Registrierungsgesuch

1 Reicht ein Re­gis­trar im Auf­trag der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers ein Re­gis­trie­rungs­ge­such ein, so er­öff­net die Re­gis­ter­be­trei­be­rin ein Zu­tei­lungs­ver­fah­ren.

2 Ein Re­gis­trie­rungs­ge­such wird be­han­delt, wenn:

a.
es durch den Re­gis­trar mit­tels Re­gis­trie­rungs­sys­tem gül­tig ein­ge­reicht wur­de;
b.
es die für den Zu­tei­lungs­ent­scheid not­wen­di­gen In­for­ma­tio­nen, Ele­men­te und Do­ku­men­te ent­hält, ins­be­son­de­re:
1.
die ge­wünsch­te Be­zeich­nung des Do­main-Na­mens,
2.
die ak­tu­el­len, voll­stän­di­gen und kor­rek­ten An­ga­ben der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers, ins­be­son­de­re de­ren oder des­sen Na­men, Post- und E-Mail-Adres­se,
3.
die ak­tu­el­len, voll­stän­di­gen und kor­rek­ten In­for­ma­tio­nen zur Prü­fung, ob die all­ge­mei­nen und be­son­de­ren Vor­aus­set­zun­gen für die Zu­tei­lung des be­an­trag­ten Do­main-Na­mens er­füllt sind.

3 Das BA­KOM legt fest, wel­che In­for­ma­tio­nen und Un­ter­la­gen, die von der Re­gis­ter­be­trei­be­rin oder den Re­gis­tra­ren zur Über­prü­fung des Na­mens, der Adres­se und der recht­li­chen Exis­tenz der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers oder der Zu­tei­lungs­vor­aus­set­zun­gen ver­langt wer­den kön­nen, not­wen­dig sind, ins­be­son­de­re:

a.
bei na­tür­li­chen Per­so­nen: die Ko­pie ei­nes gül­ti­gen na­tio­na­len Iden­ti­täts­aus­wei­ses oder Pas­ses so­wie ei­ne ak­tu­el­le Wohn­sitz­be­stä­ti­gung;
b.
bei Ver­ei­nen oder Stif­tun­gen mit Sitz in der Schweiz oh­ne Ein­trag im Han­dels­re­gis­ter: die be­glau­big­te Ko­pie der Ver­eins­sta­tu­ten oder der Stif­tungs­ur­kun­de;
c.
bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen oder Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten mit Sitz im Aus­land: einen ak­tu­el­len, be­glau­big­ten aus­län­di­schen Han­dels­re­gis­ter­aus­zug oder, wenn die­ser nicht ge­nü­gend In­for­ma­tio­nen ent­hält oder kei­ne dem Han­dels­re­gis­ter ent­spre­chen­de In­sti­tu­ti­on exis­tiert, ein amt­li­ches Do­ku­ment, das die recht­li­che Exis­tenz der Rechts­ein­heit ge­mä­ss an­wend­ba­rem aus­län­di­schem Recht be­stä­tigt;
d.
die Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer (UID) nach dem Bun­des­ge­setz vom 18. Ju­ni 201024 über die Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer.

4 Es re­gelt im Be­darfs­fall die Mo­da­li­tä­ten für die Ein­rei­chung von Re­gis­trie­rungs­ge­su­chen. Es kann für Re­gis­trie­run­gen und Än­de­run­gen die Ver­wen­dung von For­mu­la­ren vor­schrei­ben.

Art. 25 Allgemeine Zuteilungsvoraussetzungen

1 Ein Do­main-Na­me wird zu­ge­teilt, wenn:

a.25
die be­an­trag­te Be­zeich­nung oder der ent­spre­chen­de ACE-String zwi­schen 3 und 63 au­to­ri­sier­te Zei­chen ent­hält; das BA­KOM be­stimmt die au­to­ri­sier­ten Zei­chen und kann Aus­nah­men be­züg­lich der mi­ni­ma­len An­zahl vor­se­hen, wenn ein über­wie­gen­des öf­fent­li­ches In­ter­es­se dies recht­fer­tigt; die aus zwei Zei­chen be­ste­hen­den Ab­kür­zun­gen der Kan­to­ne so­wie die aus zwei Zei­chen be­ste­hen­den Na­men der Ein­woh­ner­ge­mein­den und Ort­schaf­ten der Schweiz sind nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 Buch­sta­be b re­ser­viert und kön­nen den be­tref­fen­den öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaf­ten zu­ge­wie­sen wer­den;
b.
die be­an­trag­te Be­zeich­nung nicht nach den Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung re­ser­viert ist, es sei denn, die Re­ser­va­ti­on er­folg­te für die ge­such­stel­len­de Per­son;
c.
die be­son­de­ren Zu­tei­lungs­vor­aus­set­zun­gen für die be­tref­fen­de Do­main er­füllt sind.

1bis Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin teilt einen Do­main-Na­men zu und ver­hin­dert jeg­li­che Kon­fi­gu­ra­ti­on der mit ihm ver­bun­de­nen Na­mens­ser­ver in der Zo­nen­da­tei, die die Ak­ti­vie­rung des Do­main-Na­mens er­mög­licht, wenn ihr ei­ne im Rah­men ih­rer Zu­stän­dig­keit in­ter­ve­nie­ren­de Be­hör­de mit­teilt, dass be­rech­ti­ge Grün­de zur An­nah­me be­ste­hen, dass die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler den be­an­trag­ten Do­main-Na­men zu ei­nem un­recht­mäs­si­gen Zweck oder in un­recht­mäs­si­ger Wei­se nut­zen wird.26

1ter Sie kann einen Do­main-Na­men zu­tei­len und jeg­li­che Kon­fi­gu­ra­ti­on der mit ihm ver­bun­de­nen Na­mens­ser­ver in der Zo­nen­da­tei ver­hin­dern, die die Ak­ti­vie­rung des Do­main-Na­mens er­mög­licht, wenn be­rech­tig­te Grün­de zur An­nah­me be­ste­hen, dass die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler:

a.
falsche Iden­ti­fi­zie­rungs­an­ga­ben macht oder un­recht­mäs­sig die Iden­ti­tät ei­nes Drit­ten ver­wen­det; und
b.
den be­an­trag­ten Do­main-Na­men zu ei­nem un­recht­mäs­si­gen Zweck oder in un­recht­mäs­si­ger Wei­se nut­zen wird.27

1qua­ter Wenn die Hal­te­rin oder der Hal­ter in den Fäl­len nach den Ab­sät­zen 1bis und 1ter in­ner­halb von 30 Ta­gen ih­re oder sei­ne Iden­ti­tät nicht kor­rekt be­kannt gibt, wi­der­ruft die Re­gis­ter­be­trei­be­rin die Zu­tei­lung des Do­main-Na­mens.28

2 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin ver­wei­gert die Zu­tei­lung ei­nes Do­main-Na­mens, wenn:

a.
die Be­zeich­nung ge­gen die öf­fent­li­che Ord­nung, die gu­ten Sit­ten oder das an­wend­ba­re Recht ver­stösst;
b.
tech­ni­sche Grün­de dies er­for­dern;
c.29
ihr ei­ne im Rah­men ih­rer Zu­stän­dig­keit in­ter­ve­nie­ren­de Be­hör­de mit­teilt, dass be­rech­ti­ge Grün­de zur An­nah­me be­ste­hen, dass die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler den be­an­trag­ten Do­main-Na­men zu ei­nem un­recht­mäs­si­gen Zweck oder in un­recht­mäs­si­ger Wei­se nut­zen wird;
d.30
ein Ge­such­stel­ler, des­sen Do­main-Na­me nach Ar­ti­kel 15c Ab­satz 2 oder Ar­ti­kel 16 Ab­satz 3 wi­der­ru­fen wur­de, die Zu­tei­lung des­sel­ben Do­main­na­mens er­neut be­an­tragt, oh­ne ei­ne gül­ti­ge Kor­re­spon­denz­adres­se in der Schweiz zu be­zeich­nen.

3 Sie kann die Zu­tei­lung ei­nes Do­main-Na­mens ver­wei­gern, wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler Kon­kurs an­mel­det oder sich in Li­qui­da­ti­on oder Nach­lass­stun­dung be­fin­det.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

Art. 26 Reservierte Bezeichnungen

1 Die fol­gen­den Be­zeich­nun­gen oder Ka­te­go­ri­en von Be­zeich­nun­gen sind re­ser­viert:31

a.
die Be­zeich­nun­gen der Bun­des­be­hör­den und Bun­des­be­trie­be, die Na­men der Bun­des­rä­tin­nen und Bun­des­rä­te so­wie der Bun­des­kanz­le­rin oder des Bun­des­kanz­lers, die Be­zeich­nun­gen von of­fi­zi­el­len Ge­bäu­den und die an­de­ren mit dem Staat ver­bun­de­nen Be­zeich­nun­gen nach der zen­tra­len Lis­te der schüt­zens­wer­ten Be­zeich­nun­gen für Do­main-Na­men, die von der Bun­des­kanz­lei zu­han­den des Bun­des er­stellt wird;
b.32
die Na­men der Kan­to­ne, Ein­woh­ner­ge­mein­den und Ort­schaf­ten der Schweiz nach Ar­ti­kel 3 der Ver­ord­nung vom 21. Mai 200833 über die geo­gra­fi­schen Na­men so­wie die aus zwei Zei­chen be­ste­hen­den Ab­kür­zun­gen der Kan­to­ne;
c.
die Na­men und Ab­kür­zun­gen in­ter­na­tio­na­ler Or­ga­ni­sa­tio­nen, die nach schwei­ze­ri­schem Recht ge­schützt sind;
d.
die Be­zeich­nun­gen, die nach den Re­geln, die auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne an­ge­wen­det wer­den, für ge­ne­ri­sche Do­mains der ers­ten Ebe­ne re­ser­viert wer­den müs­sen;
e.
die Be­zeich­nun­gen, die für die Tä­tig­keit der Re­gis­ter­be­trei­be­rin, na­ment­lich für de­ren Kom­mu­ni­ka­ti­on, not­wen­dig er­schei­nen.

2 Re­ser­vier­te Be­zeich­nun­gen oder Ka­te­go­ri­en von Be­zeich­nun­gen kön­nen als Do­main-Na­me nur den­je­ni­gen Per­so­nen oder Ka­te­go­ri­en von Per­so­nen zu­ge­teilt wer­den, für die sie re­ser­viert sind, es sei denn, die Per­so­nen oder Ka­te­go­ri­en von Per­so­nen ha­ben ei­ner Zu­tei­lung an Drit­te zu­ge­stimmt; vor­be­hal­ten blei­ben zu­dem die­je­ni­gen Fäl­le, in de­nen ei­ne Zu­tei­lung be­reits vor der Re­ser­va­ti­on oder vor In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung er­folg­te. Im Streit­fall wer­den gleich­lau­ten­de Be­zeich­nun­gen für einen Kan­ton und ei­ne Ein­woh­ner­ge­mein­de Letz­te­rer zu­ge­teilt.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

33 SR 510.625

Art. 27 Zuteilungsverfahren

1 Die Be­ar­bei­tung ei­nes Re­gis­trie­rungs­ge­suchs durch die Re­gis­ter­be­trei­be­rin wird mit der Zu­tei­lung oder der Ver­wei­ge­rung der Zu­tei­lung des be­an­trag­ten Do­main-Na­mens ab­ge­schlos­sen.

2 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin teilt das Nut­zungs­recht an ei­nem Do­main-Na­men zu. Die Zu­tei­lung tritt mit der elek­tro­ni­schen Be­stä­ti­gung in Kraft, die über das Re­gis­trie­rungs­sys­tem an den Re­gis­trar er­folgt, der im Auf­trag der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers tä­tig ist.

3 Sie teilt die Ver­wei­ge­rung der Zu­tei­lung ei­nes Do­main-Na­mens dem Re­gis­trar, der im Auf­trag der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers tä­tig ist, elek­tro­nisch über das Re­gis­trie­rungs­sys­tem oder nö­ti­gen­falls auf an­de­rem We­ge mit. Sie teilt der Ge­such­stel­le­rin oder dem Ge­such­stel­ler die Ver­wei­ge­rung der Zu­tei­lung ei­nes Do­main-Na­mens, der mit­tels Na­mens­zu­tei­lungs­man­dat nach Ar­ti­kel 56 zu­ge­teilt wer­den muss, di­rekt mit ei­nem ge­eig­ne­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel mit.34

4 Das BA­KOM ent­schei­det über die Ver­wei­ge­rung der Zu­tei­lung ei­nes Do­main-Na­mens, wenn in­ner­halb von 40 Ta­gen ab Mit­tei­lung der Ver­wei­ge­rung nach Ab­satz 3 die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler:35

a.
einen sol­chen Ent­scheid ver­langt; und
b.
ei­ne gül­ti­ge Kor­re­spon­denz­adres­se in der Schweiz an­gibt, falls ihr oder sein Sitz oder Wohn­sitz sich im Aus­land be­fin­det.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

5. Abschnitt: Domain-Namen

Art. 28 Rechte der Halterin oder des Halters

1 Die Hal­te­rin oder der Hal­ter ist be­rech­tigt, den ihr oder ihm zu­ge­teil­ten Do­main-Na­men in­ner­halb der Gren­zen und ge­mä­ss dem Zweck die­ser Ver­ord­nung und ih­rer Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu nut­zen. Das Nut­zungs­recht ist öf­fent­lich-recht­li­cher Na­tur.

2 Sie oder er ver­wal­tet die­je­ni­gen Do­main-Na­men frei, die dem ihr oder ihm zu­ge­teil­ten Do­main-Na­men un­ter­ge­ord­net sind; vor­be­hal­ten blei­ben da­von ab­wei­chen­de Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung oder ih­rer Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

3 Sie oder er kann den ihr oder ihm zu­ge­wie­se­nen Do­main-Na­men un­ter Be­ach­tung der all­ge­mei­nen und be­son­de­ren Zu­tei­lungs­vor­aus­set­zun­gen auf einen Drit­ten über­tra­gen, in­dem sie oder er über den ver­wal­ten­den Re­gis­trar ein Ge­such um Wech­sel der Hal­te­rin oder des Hal­ters stellt.

4 Sie oder er kann je­der­zeit auf einen Do­main-Na­men ver­zich­ten, in­dem sie oder er über den ver­wal­ten­den Re­gis­trar ein Ge­such um Lö­schung ein­reicht. Vor­be­hal­ten blei­ben die zi­vil­recht­li­chen An­sprü­che aus dem Ver­trag mit dem Re­gis­trar.

5 Das Nut­zungs­recht an ei­nem Do­main-Na­men geht von Am­tes we­gen über:

a.
an das aus ei­ner Fu­si­on her­vor­ge­hen­de Un­ter­neh­men, das Hal­ter der den fu­sio­nier­ten Un­ter­neh­men zu­ge­teil­ten Do­main-Na­men wird;
b.
im Fal­le ei­ner Spal­tung oder Ver­mö­gens­über­tra­gung nach dem Fu­si­ons­ge­setz vom 3. Ok­to­ber 200336: an die über­neh­men­den Ge­sell­schaft, die Hal­te­rin der Do­main-Na­men wird, die der im In­ven­tar er­wähn­ten über­tra­gen­den Ge­sell­schaft zu­ge­teilt wa­ren;
c.
an die Er­ben der ver­stor­be­nen Hal­te­rin oder des ver­stor­be­nen Hal­ters.

6 Es fällt in die Kon­kurs­mas­se der kon­kur­si­ten Hal­te­rin oder des kon­kur­si­ten Hal­ters.

Art. 29 Pflichten der Halterin oder des Halters

1 Die Hal­te­rin oder der Hal­ter ist ver­pflich­tet, al­le sie oder ihn be­tref­fen­den In­for­ma­tio­nen, die für die Ver­wal­tung des ihr oder ihm zu­ge­wie­se­nen Do­main-Na­mens not­wen­dig sind, zu ak­tua­li­sie­ren, zu ver­voll­stän­di­gen und nö­ti­gen­falls zu kor­ri­gie­ren.

2 Sie oder er ist ver­pflich­tet, an ei­nem Streit­bei­le­gungs­ver­fah­ren be­tref­fend An­sprü­che aus dem Kenn­zei­chen­recht teil­zu­neh­men.

Art. 30 Massnahmen 37

1 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin kann die Zu­tei­lung ei­nes Do­main-Na­mens aus ei­ge­nem An­lass oder auf An­trag des be­tref­fen­den Re­gis­trars wi­der­ru­fen:

a.
wenn die Hal­te­rin oder der Hal­ter ge­gen die­se Ver­ord­nung oder ih­re Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen ver­stösst;
b.
wenn die all­ge­mei­nen oder be­son­de­ren Vor­aus­set­zun­gen für die Zu­tei­lung ei­nes Do­main-Na­mens nicht mehr ein­ge­hal­ten wer­den;
c.
wenn die Hal­te­rin oder der Hal­ter der Ver­pflich­tung nicht nach­kommt, al­le sie oder ihn be­tref­fen­den In­for­ma­tio­nen, die für die Ver­wal­tung des ihr oder ihm zu­ge­wie­se­nen Do­main-Na­mens not­wen­dig sind, zu ak­tua­li­sie­ren, zu ver­voll­stän­di­gen oder zu kor­ri­gie­ren;
d.
wenn ein Re­gis­trar dies nach Auf­lö­sung des Ver­trags mit der Hal­te­rin oder dem Hal­ter ver­langt und die­se oder die­ser die Ver­wal­tung des Do­main-Na­mens nicht in­ner­halb der da­für ge­währ­ten Frist von 30 Ta­gen auf einen an­de­ren Re­gis­trar trans­fe­riert hat;
e.
wenn an­de­re wich­ti­ge Mo­ti­ve, na­ment­lich tech­ni­sche Grün­de, Nor­men oder in­ter­na­tio­na­le Har­mo­ni­sie­rungs­be­stim­mun­gen vor­lie­gen.

2 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin wi­der­ruft die Zu­tei­lung ei­nes Do­main-Na­mens:

a.
wenn ei­ne Re­vi­si­on die­ser Ver­ord­nung oder ih­rer Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen dies vor­sieht;
b.
wenn sich dies zum Schutz der In­te­gri­tät und Sta­bi­li­tät des DNS als not­wen­dig er­weist;
c.
wenn die Hal­te­rin oder der Hal­ter von sich aus auf ih­ren oder sei­nen Do­main-Na­men ver­zich­tet;
d.
wenn sich der im Auf­trag der Hal­te­rin oder des Hal­ters han­deln­de Re­gis­trar in Kon­kurs oder Li­qui­da­ti­on be­fin­det oder wenn sein Re­gis­trar­ver­trag auf­ge­löst wur­de und die Hal­te­rin oder der Hal­ter die Ver­wal­tung des Do­main-Na­mens nicht in­ner­halb von 90 Ta­gen auf einen an­de­ren Re­gis­trar trans­fe­riert hat; die­se Frist läuft ab dem Zeit­punkt, zu dem die Re­gis­ter­be­trei­be­rin die Hal­te­rin oder den Hal­ter über die Not­wen­dig­keit des Trans­fers der Ver­wal­tung des Do­main-Na­mens auf einen an­de­ren Re­gis­trar in­for­miert hat; die Frist nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 3 be­trägt 90 Ta­ge;
e.
wenn ein Ex­per­ten­ent­scheid im Rah­men ei­nes Streit­bei­le­gungs­ver­fah­rens dies ver­langt, es sei denn, in­ner­halb der im Re­gle­ment des Streit­bei­le­gungs­diens­tes vor­ge­se­he­nen Frist sei ein Zi­vil­ver­fah­ren an­hän­gig ge­macht wor­den;
f.
wenn ein Ge­richt oder ein Schieds­ge­richt dies ihm Rah­men ei­nes Ver­fah­rens an­ord­net, das zu ei­nem in der Schweiz voll­streck­ba­ren Ur­teil oder Ent­scheid führt;
g.
wenn ei­ne Schwei­zer Ver­wal­tungs- oder Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de dies im Rah­men ih­rer Zu­stän­dig­keit an­ord­net.

3 Ei­ne von ei­nem Streit­bei­le­gungs­dienst be­auf­trag­te Fach­per­son, ein Ge­richt, ein Schieds­ge­richt oder ei­ne Schwei­zer Ver­wal­tungs- oder Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de kann ent­spre­chend ih­rer oder sei­ner Zu­stän­dig­keit vor­läu­fi­ge An­ord­nun­gen an die Re­gis­ter­be­trei­be­rin rich­ten; die Re­gis­ter­be­trei­be­rin kann ins­be­son­de­re ver­pflich­tet wer­den:

a.
einen Do­main-Na­men tech­nisch zu sper­ren oder zu än­dern, in­dem die da­mit ver­bun­de­nen Na­mens­ser­ver in der Zo­nen­da­tei ge­löscht, mit neu­en Na­mens­ser­vern er­setzt oder nach ih­rer Lö­schung nicht wie­der ein­ge­fügt wer­den;
b.
einen Do­main-Na­men ad­mi­nis­tra­tiv zu sper­ren, in­dem des­sen Zu­tei­lung oder Neu­zu­tei­lung an einen Drit­ten, des­sen Trans­fer so­wie jeg­li­che Ver­än­de­rung tech­ni­scher oder ad­mi­nis­tra­ti­ver Pa­ra­me­ter un­ter­sagt wird;
c.
einen Do­main-Na­men an einen an­de­ren Re­gis­trar zu über­tra­gen;
d.
al­le In­for­ma­tio­nen oder tech­ni­schen oder ad­mi­nis­tra­ti­ven Pa­ra­me­ter be­tref­fend die Ver­wal­tung ei­nes Do­main-Na­mens zu kor­ri­gie­ren, zu än­dern oder zu lö­schen;
e.
al­le In­for­ma­tio­nen in der RDDS-Da­ten­bank (WHOIS) zu kor­ri­gie­ren, zu än­dern, zu an­ony­mi­sie­ren oder zu lö­schen;
f.
einen Do­main-Na­men sich sel­ber oder ei­ner be­stimm­ten Per­son zu­zu­tei­len;
g.
den zu ei­nem Do­main-Na­men füh­ren­den oder über die­sen ge­führ­ten Da­ten­ver­kehr zu Ana­ly­se­zwe­cken um­zu­lei­ten;
h.38
den zu ei­nem Do­main-Na­men füh­ren­den oder über die­sen ge­führ­ten Da­ten­ver­kehr auf ei­ne In­for­ma­ti­ons­sei­te um­zu­lei­ten.39

4 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin kann pro­vi­so­ri­sche Mass­nah­men nach Ab­satz 3 tref­fen:

a.
wenn sich dies zum Schutz der In­te­gri­tät und Sta­bi­li­tät des DNS als not­wen­dig er­weist und zeit­li­che Dring­lich­keit be­steht, einen dro­hen­den, nicht leicht wie­der­gutz­u­ma­chen­den Nach­teil ab­zu­wen­den;
b.
für höchs­tens fünf Werk­ta­ge, wenn der be­grün­de­te Ver­dacht be­steht , dass die Hal­te­rin oder der Hal­ter den Do­main-Na­men in un­recht­mäs­si­ger Wei­se oder zu ei­nem un­recht­mäs­si­gen Zweck be­nutzt, und die zeit­li­che Dring­lich­keit be­steht, einen dro­hen­den, nicht leicht wie­der­gutz­u­ma­chen­den Nach­teil ab­zu­wen­den.40

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

38 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

Art. 31 Wirkung eines Widerrufs

1 Der Wi­der­ruf ei­nes Do­main-Na­mens wird wirk­sam mit ent­spre­chen­der, über das Re­gis­trie­rungs­sys­tem er­fol­gen­der Mit­tei­lung der Re­gis­ter­be­trei­be­rin an den Re­gis­trar, der im Auf­trag der be­tref­fen­den Hal­te­rin oder des be­tref­fen­den Hal­ters tä­tig ist. Er be­wirkt auch den Wi­der­ruf un­ter­ge­ord­ne­ter Do­main-Na­men.

2 Das BA­KOM ent­schei­det über den Wi­der­ruf ei­nes Do­main-Na­mens, wenn die Hal­te­rin oder der Hal­ter in­ner­halb von 30 Ta­gen ab Mit­tei­lung:

a.
einen sol­chen Ent­scheid ver­langt; und
b.
im Fal­le ei­nes Sit­zes oder Wohn­sit­zes im Aus­land ei­ne gül­ti­ge Kor­re­spon­denz­adres­se in der Schweiz be­zeich­net.

3 Un­ter Vor­be­halt län­ge­rer Fris­ten nach die­ser Ver­ord­nung kann ein wi­der­ru­fe­ner Do­main-Na­men erst 40 Ta­ge nach Wi­der­ruf oder Rechts­kraft ei­nes Ent­scheids nach Ab­satz 2 neu zu­ge­teilt wer­den. Wäh­rend die­ser Zeit muss der Do­main-Na­me auf Ge­such hin der bis­he­ri­gen Hal­te­rin oder dem bis­he­ri­gen Hal­ter per Zeit­punkt des Wi­der­rufs wie­der zu­ge­teilt wer­den, wenn die all­ge­mei­nen und spe­zi­el­len Zu­tei­lungs­vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind.

3. Kapitel: Übertragung der Funktion der Registerbetreiberin

Art. 32 Verfahren und Bedingungen für die Übertragung 41

1 Wird die Funk­ti­on der Re­gis­ter­be­trei­be­rin auf­grund ei­nes Aus­schrei­bungs- oder ei­nes Ein­la­dungs­ver­fah­rens über­tra­gen (Art. 28a Abs. 2 FMG), so be­wer­tet und ge­wich­tet das BA­KOM die An­ge­bo­te ins­be­son­de­re nach fol­gen­den Kri­te­ri­en:

a.
Preis, An­ge­mes­sen­heit und Qua­li­tät der Diens­te;
b.
den von den Be­auf­trag­ten ver­lang­ten Qua­li­fi­ka­tio­nen und Ei­gen­schaf­ten;
c.
der öf­fent­li­chen Si­cher­heit und der Be­kämp­fung der Cy­ber­kri­mi­na­li­tät;
d.
dem Schutz kri­ti­scher In­fra­struk­tu­ren;
e.
der Be­tei­li­gung der be­trof­fe­nen Ge­mein­schaft an der Ver­wal­tung der über­tra­ge­nen Res­sour­cen.

2 Die Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber dür­fen we­der die Un­ter­la­gen ih­rer Kon­kur­ren­tin­nen und Kon­kur­ren­ten ein­se­hen noch zu ih­ren An­ge­bo­ten und an­de­ren ein­ge­reich­ten Do­ku­men­ten Stel­lung neh­men.

3 Die Ver­fü­gun­gen des BA­KOM müs­sen die Ge­schäfts­ge­heim­nis­se der Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber, die am Aus­wahl­ve­fah­ren teil­ge­nom­men ha­ben, wah­ren.

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

Art. 33 Form der Übertragung

Die Funk­ti­on der Re­gis­ter­be­trei­be­rin ei­ner vom Bund ver­wal­te­ten Do­main oder be­son­de­re, mit die­ser Funk­ti­on ver­bun­de­ne Auf­ga­ben müs­sen in Form ei­nes ver­wal­tungs­recht­li­chen Ver­trags (De­le­ga­ti­ons­ver­trag) über­tra­gen wer­den.

Art. 34 Dauer der Übertragung

1 Der De­le­ga­ti­ons­ver­trag ist zeit­lich be­fris­tet. Sei­ne Dau­er wird nach Art und Be­deu­tung der über­tra­ge­nen Auf­ga­ben fest­ge­legt.

2 Er kann ver­län­gert oder er­neu­ert wer­den.

Art. 35 Wesentliche Tätigkeiten oder Leistungen

Der Be­auf­trag­te darf ihm über­tra­ge­ne Tä­tig­kei­ten oder Leis­tun­gen, die einen we­sent­li­chen Be­stand­teil der über­tra­ge­nen Funk­ti­on dar­stel­len, nur mit Zu­stim­mung des BA­KOM an Drit­te über­tra­gen.

Art. 36 Unabhängigkeit

1 Der Be­auf­trag­te darf nicht gleich­zei­tig als Re­gis­trar für die von ihm ver­wal­te­te Do­main tä­tig sein.

2 Ist der Be­auf­trag­te mit ei­nem Un­ter­neh­men, das als Re­gis­trar für die Do­main tä­tig ist, recht­lich oder wirt­schaft­lich ver­bun­den, so ist mit­tels ge­eig­ne­ter Mass­nah­men im De­le­ga­ti­ons­ver­trag ei­ne un­ab­hän­gi­ge Auf­ga­ben­er­fül­lung si­cher­zu­stel­len, so bei­spiels­wei­se hin­sicht­lich der Art und Wei­se der öf­fent­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on oder der Ver­pflich­tung zur Un­ab­hän­gig­keit der Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter.

Art. 37 Aufgabenübertragung

1 Die Auf­ga­ben der Re­gis­ter­be­trei­be­rin sind im Rah­men ei­nes Leis­tungs­ka­ta­logs zu ver­ein­ba­ren; zur Über­prü­fung der Auf­ga­ben­er­fül­lung sind Qua­li­täts­merk­ma­le fest­zu­le­gen.

2 Es kön­nen wei­te­re Leis­tun­gen der Re­gis­ter­be­trei­be­rin ver­ein­bart wer­den, na­ment­lich hin­sicht­lich der Zu­sam­men­ar­beit in ge­eig­ne­ten in­ter­na­tio­na­len Fo­ren und Or­ga­ni­sa­tio­nen so­wie hin­sicht­lich Da­ten­schutz und In­ter­net­si­cher­heit.

3 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin muss nach­wei­sen, dass sie für ih­re Tä­tig­kei­ten im Zu­sam­men­hang mit der Ver­wal­tung und Zu­tei­lung von Do­main-Na­men über ei­ne aus­rei­chen­de Ver­si­che­rungs­de­ckung ver­fügt.

Art. 38 Preis

1 Im De­le­ga­ti­ons­ver­trag ist der Preis fest­zu­le­gen, der von den Re­gis­tra­ren für die Re­gis­trie­rung ei­nes Do­main-Na­mens und für die Ver­wal­tung der ent­spre­chen­den Da­ten jähr­lich ge­schul­det ist.

2 Wur­de die Auf­ga­ben­über­tra­gung im Rah­men ei­nes Aus­schrei­bungs- oder ei­nes Ein­la­dungs­ver­fah­rens nach Ar­ti­kel 32 vor­ge­nom­men, so gel­ten fol­gen­de Re­geln:42

a.
der Preis ent­spricht der Of­fer­te;
b.
der of­fe­rier­te Preis kann wäh­rend der De­le­ga­ti­ons­dau­er an­ge­passt wer­den, wenn sich die de­le­gier­ten Auf­ga­ben än­dern; die Preis­dif­fe­renz er­rech­net sich aus den durch die Leis­tungs­an­pas­sung ver­ur­sach­ten Kos­ten­ver­än­de­run­gen; der Be­auf­trag­te un­ter­brei­tet dem BA­KOM ei­ne Of­fer­te und weist die ent­spre­chen­den Kos­ten­ver­än­de­run­gen nach; zur Über­prü­fung der Of­fer­te kann das BA­KOM Ver­gleichs­wer­te her­an­zie­hen und sach­dien­li­che Un­ter­la­gen ein­for­dern.

3 Er­folgt die Auf­ga­ben­über­tra­gung di­rekt, so deckt der Preis die re­le­van­ten Kos­ten der Re­gis­ter­be­trei­be­rin, die auf­grund des mit dem BA­KOM ver­ein­bar­ten Leis­tungs­ka­ta­logs an­fal­len, und er­laubt zu­dem einen an­ge­mes­se­nen Ge­winn.

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

Art. 39 Informationspflicht

1 Die Be­auf­trag­ten sind ver­pflich­tet, dem BA­KOM al­le für die Um­set­zung die­ser Ver­ord­nung und ih­rer Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen not­wen­di­gen An­ga­ben und Do­ku­men­te zu lie­fern.

2 Sie sind ver­pflich­tet, dem BA­KOM die für die Er­stel­lung ei­ner of­fi­zi­el­len Sta­tis­tik er­for­der­li­chen Aus­künf­te un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung zu stel­len. Die Ar­ti­kel 97–103 der Ver­ord­nung vom 9. März 200743 über die Fern­mel­de­diens­te sind sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

Art. 40 Aufsicht

1 Das BA­KOM sorgt da­für, dass die Be­auf­trag­ten die­se Ver­ord­nung, ih­re Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen und den De­le­ga­ti­ons­ver­trag ein­hal­ten.

2 Es kon­trol­liert in der Re­gel ein­mal al­le zwei Jah­re, wie die Be­auf­trag­ten die über­tra­ge­ne Funk­ti­on oder die über­tra­ge­nen Auf­ga­ben wahr­neh­men. Die Be­auf­trag­ten ha­ben Zu­tritt zu ih­ren Räum­lich­kei­ten und An­la­gen zu ge­wäh­ren und al­le er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen zu lie­fern.

3 Sind An­zei­chen vor­han­den, dass ein Be­auf­trag­ter sei­nen in die­ser Ver­ord­nung, ih­ren Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen oder im De­le­ga­ti­ons­ver­trag fest­ge­leg­ten Ver­pflich­tun­gen nicht nach­kommt, so führt das BA­KOM ei­ne Über­prü­fung durch. Der Be­auf­trag­te hat Zu­tritt zu sei­nen Räum­lich­kei­ten und An­la­gen zu ge­wäh­ren und al­le er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen zu lie­fern.

4 Wird auf­grund der Über­prü­fung fest­ge­stellt, dass der Be­auf­trag­te sei­ne Ver­pflich­tun­gen nicht er­füllt, so trägt er die Kos­ten der Über­prü­fung.

Art. 41 Aufsichtsmassnahmen

1 Er­füllt der Be­auf­trag­te sei­ne Ver­pflich­tun­gen nicht, so kann das BA­KOM:

a.
ihn auf­for­dern, den Man­gel zu be­he­ben oder Mass­nah­men zu tref­fen, da­mit die Ver­let­zung sich nicht wie­der­holt; der Be­auf­trag­te muss dem BA­KOM mit­tei­len, was er un­ter­nom­men hat;
b.
ihn ver­pflich­ten, die un­recht­mäs­sig er­ziel­ten Ein­nah­men, dem Bund ab­zu­lie­fern;
c.
den De­le­ga­ti­ons­ver­trag mit Auf­la­gen er­gän­zen;
d.
den De­le­ga­ti­ons­ver­trag mit so­for­ti­ger Wir­kung oder in­ner­halb ei­ner be­stimm­ten Frist ein­schrän­ken oder auf­lö­sen.

2 Das BA­KOM kann vor­sorg­li­che Mass­nah­men an­ord­nen.

Art. 42 Änderung des Delegationsvertrags

1 Das BA­KOM kann ein­zel­ne Ver­trags­be­stim­mun­gen vor Ab­lauf der Ver­trags­dau­er mit­tels Ver­fü­gung än­dern, wenn sich die tat­säch­li­chen oder recht­li­chen Ver­hält­nis­se ge­än­dert ha­ben und die Ver­trags­än­de­rung zur Wah­rung über­wie­gen­der öf­fent­li­cher In­ter­es­sen not­wen­dig ist.

2 Der Be­auf­trag­te er­hält ei­ne an­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung, wenn die Ver­trags­än­de­rung be­züg­lich der über­tra­ge­nen Funk­ti­on oder der über­tra­ge­nen Auf­ga­ben für ihn mit ei­nem fi­nan­zi­el­len Nach­teil ver­bun­den ist. Die Ent­schä­di­gung bein­hal­tet kei­nen Er­satz des ent­gan­ge­nen Ge­winns.

Art. 43 Beendigung der übertragenen Tätigkeit

1 Das BA­KOM löst den De­le­ga­ti­ons­ver­trag ent­schä­di­gungs­los auf, wenn ein Be­auf­trag­ter die Vor­aus­set­zun­gen für die Aus­übung der über­tra­ge­nen Funk­ti­on oder der über­tra­ge­nen Auf­ga­ben nicht mehr er­füllt, sei­ne Tä­tig­keit ein­stellt, Kon­kurs an­mel­det oder sich in Li­qui­da­ti­on oder Nach­lass­stun­dung be­fin­det.

2 Es kann den De­le­ga­ti­ons­ver­trag un­ter an­ge­mes­se­ner Ent­schä­di­gung des Be­auf­trag­ten auf­lö­sen, wenn sich die tat­säch­li­chen oder recht­li­chen Ver­hält­nis­se ge­än­dert ha­ben und die Auf­lö­sung zur Wah­rung über­wie­gen­der öf­fent­li­cher In­ter­es­sen not­wen­dig ist. Die Ent­schä­di­gung bein­hal­tet kei­nen Er­satz des ent­gan­ge­nen Ge­winns. Sie be­rück­sich­tigt den Be­trag, den der Be­auf­trag­te nach Ab­satz 5 Buch­sta­be b für die ge­leis­te­te Un­ter­stüt­zung er­hal­ten hat.

3 Das BA­KOM über­nimmt die über­tra­ge­ne Funk­ti­on oder die über­tra­ge­nen Auf­ga­ben wie­der sel­ber oder über­trägt sie di­rekt ei­nem neu­en Be­auf­trag­ten.44

4 Die An­sprü­che der Hal­te­rin­nen und Hal­ter be­züg­lich der ih­nen zu­ge­teil­ten Do­main-Na­men blei­ben auch ge­gen­über ei­ner neu­en Re­gis­ter­be­trei­be­rin ge­wahrt.

5 Der Be­auf­trag­te muss mit der neu­en Re­gis­ter­be­trei­be­rin zu­sam­men­ar­bei­ten und ihr je­de not­wen­di­ge tech­ni­sche und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Hil­fe und Un­ter­stüt­zung leis­ten, die zur Si­cher­stel­lung der Kon­ti­nui­tät und der Si­cher­heit der Ver­wal­tung der be­tref­fen­den Do­main und der ihr un­ter­ge­ord­ne­ten Do­main-Na­men not­wen­dig ist. Er hat An­spruch auf ei­ne auf dem Nutz­wert sei­ner Un­ter­stüt­zung ba­sie­ren­de Ent­schä­di­gung. Die Hö­he der Ent­schä­di­gung wird auf Ver­lan­gen durch das BA­KOM fest­ge­setzt. Der Be­auf­trag­te muss ins­be­son­de­re Fol­gen­des be­reit­stel­len:

a.
un­ent­gelt­lich: die Tä­tig­keits­jour­na­le und al­le auf­ge­zeich­ne­ten Da­ten und In­for­ma­tio­nen über die be­tref­fen­de Do­main und die Hal­te­rin­nen und Hal­ter von zu­ge­teil­ten Do­main-Na­men so­wie über die Ver­wal­tungs­hand­lun­gen be­züg­lich die­ser Do­main-Na­men und de­ren, na­ment­lich tech­ni­sche, Merk­ma­le;
b.
ge­gen Ent­schä­di­gung zum Buch­wert: die für die Wei­ter­füh­rung der über­tra­ge­nen Funk­ti­on oder der über­tra­ge­nen Auf­ga­ben nö­ti­ge tech­ni­sche In­fra­struk­tur und In­for­ma­tik.

6 Der Be­auf­trag­te sorgt da­für, dass die be­trof­fe­nen Per­so­nen über die Ein­stel­lung der Tä­tig­kei­ten in­for­miert wer­den und ih­nen das Vor­ge­hen zur Wah­rung ih­rer An­sprü­che be­kannt ist.

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

4. Kapitel: Domain «.ch»

Art. 44 Gegenstand

Die Be­stim­mun­gen die­ses Ka­pi­tels re­geln die Ver­wal­tung der Do­main der ers­ten Ebe­ne «.ch» so­wie die Ver­wal­tung und Zu­tei­lung der Do­main-Na­men der zwei­ten Ebe­ne, die der Do­main «.ch» un­ter­ge­ord­net sind.

Art. 45 Eigenschaften

1 Die Do­main «.ch» weist fol­gen­de Ei­gen­schaf­ten auf:

a.
Sie stellt ei­ne län­der­spe­zi­fi­sche Top-Le­vel-Do­main dar, die vom Bund ver­wal­tet wird.
b.
Die ihr un­ter­ge­ord­ne­ten Do­main-Na­men ste­hen al­len na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen zur Zu­tei­lung und Nut­zung of­fen.
c.
Die Re­gis­trar­funk­ti­on wird im frei­en Wett­be­werb durch die Un­ter­neh­men aus­ge­übt, die mit der Re­gis­ter­be­trei­be­rin einen gül­ti­gen Re­gis­trar­ver­trag ab­ge­schlos­sen ha­ben.

2 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin rich­tet einen Streit­bei­le­gungs­dienst nach Ar­ti­kel 14 ein.

Art. 46 Bereitstellung von Daten 45

1 Fol­gen­de An­ga­ben müs­sen in der RDDS-Da­ten­bank (WHOIS) ab­ruf­bar sein:

a.
Be­zeich­nung des zu­ge­teil­ten Do­main-Na­mens und ent­spre­chen­der ACE-String;
b.
bei ei­nem ak­ti­vier­ten Do­main-Na­men: die Da­ten der zu­ge­teil­ten Na­mens­ser­ver;
c.
die An­ga­be, ob ein Do­main-Na­me durch das DNSS­EC-Sys­tem ge­si­chert ist;
d.
Da­tum der ers­ten Zu­tei­lung des Do­main-Na­mens;
e.
Na­me, Adres­se und Kon­takt­da­ten des Re­gis­trars, der im Auf­trag der Hal­te­rin oder des Hal­ters des be­trof­fe­nen Do­main-Na­mens han­delt.

2 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin kann fol­gen­de Da­ten in der RDDS-Da­ten­bank (WHOIS) ver­öf­fent­li­chen:

a.
die Iden­ti­fi­zie­rungs­an­ga­ben und Kon­takt­da­ten der Hal­te­rin oder des Hal­ters des be­tref­fen­den Do­main-Na­mens, wenn es sich um ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son han­delt;
b.
die Iden­ti­fi­zie­rungs­an­ga­ben und Kon­takt­da­ten der Hal­te­rin oder des Hal­ters des be­tref­fen­den Do­main-Na­mens, die oder der der Ver­öf­fent­li­chung zu­ge­stimmt hat;
c.
die An­ga­be, wie die Hal­te­rin oder der Hal­ter des be­tref­fen­den Do­main-Na­mens an­onym kon­tak­tiert wer­den kann.

3 Sie ge­währt je­der Per­son, die ein über­wie­gen­des le­gi­ti­mes In­ter­es­se glaub­haft macht, kos­ten­los Zu­gang zu den in der RDDS-Da­ten­bank (WHOIS) ent­hal­te­nen Per­so­nen­da­ten der Hal­te­rin oder des Hal­ters des be­tref­fen­den Do­main-Na­mens.

4 Das BA­KOM kann un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Re­geln, die auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne an­ge­wen­det wer­den, Vor­schrif­ten über die Mo­da­li­tä­ten und Ver­fah­ren für den Zu­gang nach Ab­satz 3 er­las­sen.

5 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin trifft ge­eig­ne­te, na­ment­lich tech­ni­sche Mass­nah­men, um ei­ne miss­bräuch­li­che Ver­wen­dung der öf­fent­lich zu­gäng­li­chen An­ga­ben, ins­be­son­de­re ih­re Ver­wen­dung zu Wer­be- oder Ver­kaufs­för­de­rungs­zwe­cken, zu ver­hin­dern.

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

Art. 47 Besondere Zuteilungsbedingungen

1 Ist ein Do­main-Na­men noch nicht zu­ge­teilt und sind die all­ge­mei­nen Zu­tei­lungs­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 25 er­füllt, so teilt die Re­gis­ter­be­trei­be­rin den Do­main-Na­men der Ge­such­stel­le­rin oder dem Ge­such­stel­ler zu, die oder der das Ge­such zu­erst ein­ge­reicht hat.

2 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin über­prüft die Be­rech­ti­gung zur Ver­wen­dung al­pha­nu­me­ri­scher Be­zeich­nun­gen von Do­main-Na­men nicht. Strei­tig­kei­ten be­züg­lich An­sprü­chen aus dem Kenn­zei­chen­recht im Zu­sam­men­hang mit Do­main-Na­men sind zi­vil­recht­lich zu re­geln.

Art. 48 Umgesetzte Domains «.ch»

1 Die Ver­wal­tung län­der­spe­zi­fi­scher Do­mains «.ch», die in an­de­re Buch­sta­ben­fol­gen oder gra­fi­sche Sys­te­me um­ge­setzt sind, ob­liegt ei­ner ei­ge­nen Re­gis­ter­be­trei­be­rin. Das BA­KOM kann die­se Ver­wal­tung an die Re­gis­ter­be­trei­be­rin der Do­main «.ch» über­tra­gen.

2 Die Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung zur Do­main «.ch» sind auf die Ver­wal­tung um­ge­setz­ter Do­mains «.ch» sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

5. Kapitel: Domain «.swiss»

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 49 Gegenstand

Die Be­stim­mun­gen des vor­lie­gen­den Ka­pi­tels re­geln die Ver­wal­tung der Do­main der ers­ten Ebe­ne «.swiss» so­wie die Ver­wal­tung und die Zu­tei­lung der die­ser un­ter­ge­ord­ne­ten Do­main-Na­men der zwei­ten Ebe­ne.

Art. 50 Eigenschaften

Die Do­main «.swiss» weist die fol­gen­den Ei­gen­schaf­ten auf:

a.
Sie wird vom Bund ver­wal­tet.
b.
Sie so­wie die ihr un­ter­ge­ord­ne­ten Do­main-Na­men sol­len der schwei­ze­ri­schen Com­mu­ni­ty, dem Image so­wie den po­li­ti­schen, wirt­schaft­li­chen, recht­li­chen und kul­tu­rel­len In­ter­es­sen des Lan­des die­nen und die­se welt­weit för­dern.
c.
Die ihr un­ter­ge­ord­ne­ten Do­main-Na­men kön­nen nur in der Schweiz an­säs­si­gen Per­so­nen oder sol­chen, die einen be­son­de­ren Be­zug zur Schweiz ha­ben, zu­ge­teilt wer­den.
d.
Die Po­li­tik der Zu­tei­lung von Do­main-Na­men hat um­sich­tig und sorg­sam zu er­fol­gen und die In­ter­es­sen der schwei­ze­ri­schen Com­mu­ni­ty zu be­rück­sich­ti­gen; sie kann ei­ne stu­fen­wei­se Öff­nung der zu­teil­ba­ren Be­zeich­nungs­ka­te­go­ri­en und der zu­tei­lungs­be­rech­tig­ten Per­so­nen vor­se­hen.
e.
Die Re­gis­trar­funk­ti­on wird im frei­en Wett­be­werb durch die Un­ter­neh­men aus­ge­übt, die mit der Re­gis­ter­be­trei­be­rin einen gül­ti­gen Re­gis­trar­ver­trag ab­ge­schlos­sen ha­ben.

2. Abschnitt: Registerbetreiberin

Art. 51 Besondere Aufgaben

In der Aus­übung ih­rer Funk­ti­on hat die Re­gis­ter­be­trei­be­rin fol­gen­de be­son­de­re Auf­ga­ben:

a.
Be­reit­stel­len ei­ner zen­tra­len An­lauf­stel­le (sin­gle point of con­tact), bei der je­de Per­son Do­main-Na­men mel­den kann, de­ren Zu­tei­lung oder Nut­zung al­len­falls wi­der­recht­lich ist oder ge­gen die öf­fent­li­che Ord­nung ver­stösst;
b.
Durch­füh­rung von Stich­pro­ben zur Kon­trol­le, ob die zu­ge­teil­ten Do­main-Na­men die Zu­tei­lungs­vor­aus­set­zun­gen tat­säch­lich er­fül­len und ih­re Nut­zung al­len­falls wi­der­recht­lich ist oder ge­gen die öf­fent­li­che Ord­nung ver­stösst;
c.46
Durch­füh­rung von Wer­be- oder Spon­so­ring­mass­nah­men zur För­de­rung der Do­main «.swiss»; zu die­sem Zweck kann sie mit den zu­stän­di­gen Be­hör­den, ins­be­son­de­re dem Eid­ge­nös­si­schen In­sti­tut für Geis­ti­ges Ei­gen­tum, dem Bun­des­amt für Sta­tis­tik und den kan­to­na­len Han­dels­re­gis­tern zu­sam­men­ar­bei­ten.

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

Art. 52 Bereitstellung von Daten 47

1 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin ver­öf­fent­licht in der RDDS-Da­ten­bank (WHOIS) die Da­ten, die ge­mä­ss den Re­geln, die auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne an­ge­wen­det wer­den, er­for­der­lich sind.

2 Sie kann dort fol­gen­de Da­ten ver­öf­fent­li­chen:

a.
den Na­men der Or­ga­ni­sa­ti­on und die UID der Hal­te­rin oder des Hal­ters des be­tref­fen­den Do­main-Na­mens;
b.
die Iden­ti­fi­zie­rungs­an­ga­ben und Kon­takt­da­ten der Hal­te­rin oder des Hal­ters des be­tref­fen­den Do­main-Na­mens, wenn es sich um ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son han­delt;
c.
die Iden­ti­fi­zie­rungs­an­ga­ben und Kon­takt­da­ten der Hal­te­rin oder des Hal­ters des be­tref­fen­den Do­main-Na­mens, die oder der der Ver­öf­fent­li­chung zu­ge­stimmt hat;
d.
die An­ga­be, wie die Hal­te­rin oder der Hal­ter des be­tref­fen­den Do­main-Na­mens an­onym kon­tak­tiert wer­den kann.

3 Sie stellt Such­funk­tio­na­li­tä­ten für die RDDS-Da­ten­bank (WHOIS) zur Ver­fü­gung, die sich auf Kri­te­ri­en wie Do­main-Na­me, mit des­sen Ver­wal­tung be­auf­trag­ter Re­gis­trar oder Be­zeich­nung des Na­mens­ser­vers stüt­zen.

4 Sie ge­währt je­der Per­son, die ein über­wie­gen­des le­gi­ti­mes In­ter­es­se hat, Zu­gang zu den in der RDDS-Da­ten­bank (WHOIS) ent­hal­te­nen Per­so­nen­da­ten der Hal­te­rin oder des Hal­ters des be­tref­fen­den Do­main-Na­mens. Sie kann für den Zu­gang ei­ne Ver­gü­tung nach den Re­geln und Ge­büh­ren, die auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne an­ge­wen­det wer­den, ver­lan­gen, so­fern kein an­de­rer Er­lass den kos­ten­lo­sen Zu­gang vor­sieht.

5 Der Re­gis­trar stellt nach den Re­geln, die auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne an­ge­wen­det wer­den, den Zu­gang zu den Per­so­nen­da­ten der Hal­te­rin oder des Hal­ters des be­tref­fen­den Do­main-Na­mens, in de­ren oder des­sen Auf­trag er tä­tig ist, nach Ab­satz 4 si­cher.

6 Die Mo­da­li­tä­ten und Ver­fah­ren für den Zu­gang nach den Ab­sät­zen 4 und 5 müs­sen den Re­geln, die auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne an­ge­wen­det wer­den, ent­spre­chen. Das BA­KOM kann zu­sätz­li­che Mo­da­li­tä­ten und Ver­fah­ren vor­schrei­ben und die Hö­he der Ver­gü­tung für den Zu­gang im Ein­zel­fall fest­le­gen.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

3. Abschnitt: Zuteilung

Art. 53 Besondere Zuteilungsvoraussetzungen

1 Ein Do­main-Na­me wird zu­ge­teilt, wenn ne­ben den all­ge­mei­nen Zu­tei­lungs­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 25 die fol­gen­den be­son­de­ren Zu­tei­lungs­be­din­gun­gen er­füllt sind:

a.
Die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler kann ei­ne aus­rei­chen­de Ver­bin­dung mit der Schweiz dar­le­gen; dies ist ins­be­son­de­re dann der Fall, wenn sich der Sitz ei­ner Ge­sell­schaft und de­ren phy­si­scher Ver­wal­tungs­sitz oder der Wohn­sitz in der Schweiz be­fin­den oder wenn die be­tref­fen­de Per­son über die Schwei­zer Staats­an­ge­hö­rig­keit ver­fügt.
b.
Die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler ge­hört zum Zeit­punkt der Ein­rei­chung des Ge­suchs ei­ner Ka­te­go­rie von Per­so­nen an, die für ei­ne Zu­tei­lung be­rech­tigt ist.
c.
Die be­an­trag­te Be­zeich­nung ge­hört zum Zeit­punkt der Ge­such­sein­rei­chung zu ei­ner für die Zu­tei­lung ver­füg­ba­ren Ka­te­go­rie von Be­zeich­nun­gen.
d.
Die vor­ge­se­he­ne Nut­zung ent­spricht Schwei­zer Recht; ein Sitz und ein Ort der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung oder ein Wohn­sitz in der Schweiz sind un­ab­ding­bar, wenn der Do­main-Na­me zum An­bie­ten von Wa­ren, Dienst­leis­tun­gen oder für ei­ge­ne Wer­bung ver­wen­det wer­den soll.
e.
Die be­an­trag­te Be­zeich­nung lässt be­rech­tig­ter­wei­se einen ob­jek­ti­ven Be­zug zur Ge­such­stel­le­rin oder zum Ge­such­stel­ler oder zur vor­ge­se­he­nen Nut­zung des Do­main-Na­mens zu; dies ist ins­be­son­de­re dann der Fall, wenn der Do­main-Na­me ei­ne der fol­gen­den Be­din­gun­gen er­füllt:
1.
Er bein­hal­tet ei­ne Be­zeich­nung, auf wel­che die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler einen An­spruch aus dem Kenn­zei­chen­recht hat.
2.
Er be­zieht sich auf ei­ne ob­jek­tiv mit dem Staat oder sei­nen Tä­tig­kei­ten ver­bun­de­ne Be­zeich­nung, die von der be­tref­fen­den öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaft oder Or­ga­ni­sa­ti­on des öf­fent­li­chen Rechts be­an­sprucht wird.
3.
Er bein­hal­tet ei­ne geo­gra­fi­sche Be­zeich­nung:
auf wel­che die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler ein Recht hat oder an wel­cher sie oder er ein le­gi­ti­mes In­ter­es­se hat;
die in der Öf­fent­lich­keit wahr­ge­nom­men wird, als ha­be die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler dar­auf ein Recht oder als ha­be sie oder er dar­an ein le­gi­ti­mes In­ter­es­se; oder
für de­ren Nut­zung die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler von der oder den be­tref­fen­den öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaf­ten oder an­de­ren Or­ga­ni­sa­tio­nen au­to­ri­siert ist.
4.
Er lei­tet sich von ei­ner Be­zeich­nung ab, an wel­cher die ge­such­stel­len­de Per­son ein le­gi­ti­mes In­ter­es­se hat oder die von der Öf­fent­lich­keit mit ihr in Ver­bin­dung ge­bracht wird.
f.
Die be­an­trag­te Be­zeich­nung be­zieht sich nicht auf einen ge­ne­ri­schen Be­griff; vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen zum Na­mens­zu­tei­lungs­man­dat (Art. 56).

2 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin kann die Zu­tei­lung ei­nes Do­main-Na­mens ver­wei­gern, wenn:

a.48
die ge­wähl­te Be­zeich­nung of­fen­sicht­lich zu ei­ner Ver­wechs­lung mit ei­nem be­reits zu­ge­teil­ten Do­main-Na­men oder ei­ner re­ser­vier­ten Be­zeich­nung nach Ar­ti­kel 26 füh­ren kann;
b.
sich auf­grund ei­ner sum­ma­ri­schen Prü­fung her­aus­stellt, dass die ge­wähl­te Be­zeich­nung Kenn­zei­chen­rech­te Drit­ter ver­letzt; dar­über hin­aus wird die Be­rech­ti­gung zur Ver­wen­dung von al­pha­nu­me­ri­schen Be­zeich­nun­gen nicht ge­prüft; Strei­tig­kei­ten be­züg­lich An­sprü­chen aus dem Kenn­zei­chen­recht im Zu­sam­men­hang mit Do­main-Na­men sind zi­vil­recht­lich zu re­geln;
c.
die der Do­main zu­grun­de lie­gen­den Ei­gen­schaf­ten oder Wer­te da­ge­gen spre­chen.

3 In Aus­nah­me­fäl­len kann die Re­gis­ter­be­trei­be­rin Do­main-Na­men auch bei Nicht­er­fül­lung der be­son­de­ren Zu­tei­lungs­vor­aus­set­zun­gen zu­tei­len, wenn dies durch ein über­wie­gen­des In­ter­es­se der schwei­ze­ri­schen Com­mu­ni­ty ge­recht­fer­tigt ist.

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

Art. 5449

49 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

Art. 55 Berechtigung 50

Zur Zu­tei­lung ei­nes Do­main-Na­mens be­rech­tigt sind:

a.
schwei­ze­ri­sche öf­fent­lich-recht­li­che Kör­per­schaf­ten oder an­de­re schwei­ze­ri­sche Or­ga­ni­sa­tio­nen des öf­fent­li­chen Rechts;
b.
im Schwei­ze­ri­schen Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­ne Un­ter­neh­men, die ih­ren Sitz so­wie einen phy­si­schen Ver­wal­tungs­sitz in der Schweiz ha­ben;
c.
Ver­ei­ne und Stif­tun­gen oh­ne Ein­trag im Schwei­ze­ri­schen Han­dels­re­gis­ter, die ih­ren Sitz so­wie einen phy­si­schen Ver­wal­tungs­sitz in der Schweiz ha­ben.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

Art. 56 Namenszuteilungsmandat

1 Do­main-Na­men, die Be­zeich­nun­gen mit ge­ne­ri­schem Cha­rak­ter ent­spre­chen oder sol­chen ähn­lich sind und die von be­son­de­rem In­ter­es­se für die gan­ze oder einen Teil der schwei­ze­ri­schen Com­mu­ni­ty sind, müs­sen mit ei­nem Na­mens­zu­tei­lungs­man­dat zu­ge­teilt wer­den. Das BA­KOM kann ei­ne nicht ab­sch­lies­sen­de Lis­te der Be­zeich­nun­gen und der be­tref­fen­den Be­zeich­nungs­ka­te­go­ri­en er­stel­len und ak­tua­li­sie­ren.

2 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin kann mit­tels Na­mens­zu­tei­lungs­man­dat Do­main-Na­men zu­tei­len:

a.
nach ei­ner Aus­schrei­bung; sie re­gelt im Be­darfs­fall die Ver­fah­rens­mo­da­li­tä­ten für Aus­schrei­bun­gen; die­se müs­sen die Grund­sät­ze der Ob­jek­ti­vi­tät, der Nicht­dis­kri­mi­nie­rung und der Trans­pa­renz er­fül­len und die Ver­trau­lich­keit der von den Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­bern ein­ge­reich­ten Da­ten ge­währ­leis­ten; oder
b.
auf der Ba­sis ei­ner Spon­tan­be­wer­bung.

3 Al­le zur Zu­tei­lung ei­nes Do­main-Na­mens mit Na­mens­zu­tei­lungs­man­dat be­rech­tig­ten Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber müs­sen:

a.
dar­le­gen, dass sie die all­ge­mei­nen und be­son­de­ren Be­stim­mun­gen für die Zu­tei­lung ei­nes Do­main-Na­mens er­fül­len;
b.51
nach­wei­sen, dass sie mit der be­an­trag­ten Be­zeich­nung die gan­ze oder einen nam­haf­ten Teil der be­tref­fen­den Ge­mein­schaft re­prä­sen­tie­ren oder dass ih­re Be­wer­bung von ei­nem nam­haf­ten Teil oder der gan­zen Ge­mein­schaft un­ter­stützt wird; Ga­ran­ti­en für die Be­ach­tung der Grund­sät­ze der Wett­be­werbs­neu­tra­li­tät, Nicht­dis­kri­mi­nie­rung und Trans­pa­renz kön­nen die Re­prä­sen­ta­ti­on oder Un­ter­stüt­zung der Ge­mein­schaft er­set­zen, wenn sich die be­an­trag­te Be­zeich­nung auf kei­ne be­stimm­te Ge­mein­schaft be­zieht oder die be­an­trag­te Be­zeich­nung nicht von ei­ner or­ga­ni­sier­ten oder kon­sti­tu­ier­ten Ge­mein­schaft re­prä­sen­tiert wird;
c.
all­fäl­li­ge da­mit ver­bun­de­ne Do­main-Na­men, die sie in das Na­mens­zu­tei­lungs­man­dat in­te­grie­ren möch­ten, auf Deutsch, Fran­zö­sisch, Ita­lie­nisch oder Eng­lisch an­ge­ben;
d.
dar­le­gen, dass die ge­plan­te Nut­zung des Do­main-Na­mens und die da­mit an­ge­bo­te­nen Dienst­leis­tun­gen der Ge­samt­heit der be­trof­fe­nen Per­so­nen­grup­pe zum Vor­teil ge­rei­chen;
e.
auf­zei­gen, wie sie si­cher­stel­len, dass die Be­stim­mun­gen des 2. Ti­tels des Mar­ken­schutz­ge­set­zes vom 28. Au­gust 199252 bei al­len Pro­duk­ten ein­ge­hal­ten wer­den, die über den Do­main-Na­men an­ge­bo­ten wer­den, des­sen Be­zeich­nung sich auf ein Pro­dukt, des­sen Ei­gen­schaf­ten oder auf ei­ne Pro­dukt­ka­te­go­rie be­zieht;
f.
auf­zei­gen, in­wie­fern ihr Pro­jekt für die be­tref­fen­de Per­so­nen­grup­pe und für die schwei­ze­ri­sche Com­mu­ni­ty einen Mehr­wert bein­hal­tet;
g.
auf­zei­gen, dass die Be­wer­bung die Vor­ga­ben des BA­KOM an die Qua­li­tät des Do­main-Na­mens oder des ge­plan­ten Vor­ha­bens er­füllt;
h.
einen Ent­wurf für ein Na­mens­zu­tei­lungs­man­dat vor­le­gen.

4 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin pu­bli­ziert die Be­wer­bun­gen. An­de­re Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber kön­nen in­ner­halb von 20 Ta­gen nach Pu­bli­ka­ti­on ein Ge­such um Zu­tei­lung des­sel­ben Do­main-Na­mens stel­len.

5 Bei meh­re­ren Be­wer­bun­gen teilt die Re­gis­ter­be­trei­be­rin den Do­main-Na­men der Be­wer­be­rin oder dem Be­wer­ber zu, de­ren oder des­sen Ent­wurf im Ver­gleich zu den an­de­ren Ent­wür­fen für die be­trof­fe­ne Per­so­nen­grup­pe und die schwei­ze­ri­sche Com­mu­ni­ty einen ein­deu­tig hö­he­ren Mehr­wert bein­hal­tet.

6 Wenn kein Pro­jekt die Vor­aus­set­zung nach Ab­satz 5 er­füllt und sich die Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber auf kei­ne ein­zel­ne oder ge­mein­sa­me Be­wer­bung ei­ni­gen kön­nen, nimmt die Re­gis­ter­be­trei­be­rin die Zu­tei­lung auf­grund ei­nes Los­ent­scheids oder ei­ner Ver­stei­ge­rung vor. Der Er­lös der Ver­stei­ge­rung fliesst der all­ge­mei­nen Bun­des­kas­se zu.

7 Die Nut­zungs­dau­er ei­nes mit Na­mens­zu­tei­lungs­man­dat zu­ge­teil­ten Do­main-Na­mens ist be­schränkt. Der Do­main-Na­me un­ter­steht zu­dem ei­ner Nut­zungs­pflicht.

8 Die Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung zur Auf­sicht über die mit der Wahr­neh­mung der Funk­ti­on der Re­gis­ter­be­trei­be­rin ei­ner vom Bund ver­wal­te­ten Do­main Be­auf­trag­ten (Art. 40–43) sind auf das Na­mens­zu­tei­lungs­man­dat sinn­ge­mä­ss an­wend­bar, ins­be­son­de­re be­züg­lich des Wi­der­rufs.

9 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin gibt Drit­ten auf An­trag das Na­mens­zu­tei­lungs­man­dat be­kannt; sie kann es auch mit­tels Ab­ruf­ver­fah­ren oder auf an­de­re Wei­se zu­gäng­lich ma­chen. Klau­seln und An­hän­ge, die Ge­schäfts­ge­heim­nis­se ent­hal­ten, wer­den nicht ver­öf­fent­licht.

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

52 SR 232.11

Art. 57 Zuteilungsprozess

1 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin prüft sämt­li­che Re­gis­trie­rungs­ge­su­che für einen Do­main-Na­men und pu­bli­ziert die­se, es sei denn, das Ge­such er­füllt die all­ge­mei­nen und be­son­de­ren Zu­tei­lungs­vor­aus­set­zun­gen of­fen­sicht­lich nicht. An­de­re Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­ler kön­nen in­ner­halb von 20 Ta­gen nach Ver­öf­fent­li­chung ein Re­gis­trie­rungs­ge­such für den­sel­ben Do­main-Na­men stel­len.

2 Bei meh­re­ren Ge­su­chen teilt die Re­gis­ter­be­trei­be­rin den be­tref­fen­den Do­main-Na­men in fol­gen­der Rei­hen­fol­ge zu:

a.
grund­sätz­lich dem ge­such­stel­len­den Ge­mein­we­sen oder der ge­such­stel­len­den öf­fent­lich-recht­li­chen Or­ga­ni­sa­ti­on, wenn die­ses oder die­se in Kon­kur­renz zu ei­ner pri­va­ten Ge­such­stel­le­rin oder ei­nem pri­va­ten Ge­such­stel­ler steht und die Zu­tei­lung im öf­fent­li­chen In­ter­es­se liegt;
b.
der ge­such­stel­len­den öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaft oder Or­ga­ni­sa­ti­on des öf­fent­li­chen Rechts, die ei­ne Nut­zung des be­tref­fen­den Do­main-Na­mens vor­sieht, der für die schwei­ze­ri­sche Com­mu­ni­ty, ver­gli­chen mit den an­de­ren vor­ge­se­he­nen Ver­wen­dun­gen, einen ein­deu­tig hö­he­ren Mehr­wert bein­hal­tet; wenn kein Pro­jekt die­se Vor­aus­set­zun­gen er­füllt und sich die ge­such­stel­len­den öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaf­ten oder Or­ga­ni­sa­tio­nen des öf­fent­li­chen Rechts auf kei­ne ein­zel­ne oder ge­mein­sa­me Be­wer­bung ei­ni­gen kön­nen, ver­zich­tet die Re­gis­ter­be­trei­be­rin auf die Zu­tei­lung des be­tref­fen­den Do­main-Na­mens;
c.
grund­sätz­lich der Ge­such­stel­le­rin oder dem Ge­such­stel­ler, der oder dem be­züg­lich des be­tref­fen­den Do­main-Na­mens ein Recht am Kenn­zei­chen zu­steht, falls sie oder er im Wett­be­werb mit an­de­ren Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­lern oh­ne ein sol­ches Recht steht;
d.
an ei­ner Auk­ti­on der oder dem Meist­bie­ten­den, wenn die Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­ler über kon­kur­rie­ren­de Be­rech­ti­gun­gen aus dem Kenn­zei­chen­recht für den be­tref­fen­den Do­main-Na­men ver­fü­gen, es sei denn, die Durch­füh­rung ei­ner Auk­ti­on er­scheint auf­grund der ge­sam­ten Um­stän­de oder der Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­ler als un­an­ge­mes­sen; der Auk­ti­ons­er­lös fliesst der Bun­des­kas­se zu;
e.
der Ge­such­stel­le­rin oder dem Ge­such­stel­ler, die oder der als Ers­te oder Ers­ter ein Ge­such ge­stellt hat, wenn sämt­li­che Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­ler mit dem Do­main-Na­men iden­ti­sche, nicht kom­mer­zi­el­le Zie­le ver­fol­gen;
f.
der Ge­such­stel­le­rin oder dem Ge­such­stel­ler, die oder der ei­ne Nut­zung des be­tref­fen­den Do­main-Na­mens vor­sieht, der für die schwei­ze­ri­sche Com­mu­ni­ty einen ein­deu­tig hö­he­ren Mehr­wert bein­hal­tet als die von den an­de­ren Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­lern vor­ge­se­he­ne Nut­zung; wenn kein Pro­jekt die­se Vor­aus­set­zun­gen er­füllt und sich die Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber auf kei­ne ein­zel­ne oder ge­mein­sa­me Be­wer­bung ei­ni­gen kön­nen, nimmt die Re­gis­ter­be­trei­be­rin die Zu­tei­lung auf­grund ei­nes Los­ent­scheids oder ei­ner Ver­stei­ge­rung vor; der Er­lös der Ver­stei­ge­rung fliest der all­ge­mei­nen Bun­des­kas­se zu.

3 Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin prüft die recht­mäs­si­ge Ver­wen­dung der be­an­trag­ten Zei­chen­fol­ge nicht, vor­be­hal­ten bleibt die sum­ma­ri­sche Prü­fung nach Ar­ti­kel 53 Ab­satz 2 Buch­sta­be b. Strei­tig­kei­ten be­züg­lich An­sprü­chen aus dem Kenn­zei­chen­recht im Zu­sam­men­hang mit Do­main-Na­men sind zi­vil­recht­lich zu re­geln.

4. Abschnitt: Widerruf

Art. 58

Die Re­gis­ter­be­trei­be­rin kann die Zu­tei­lung ei­nes Do­main-Na­mens aus ei­ge­nem An­lass oder auf An­trag des be­tref­fen­den Re­gis­trars wi­der­ru­fen:

a.
wenn es na­he­liegt, dass ei­ne ge­ne­ri­sche Be­zeich­nung, de­ren Zu­tei­lung als Do­main-Na­me vor­ge­nom­men wur­de, mit Na­mens­zu­tei­lungs­man­dat hät­te er­fol­gen müs­sen; die Hal­te­rin oder der Hal­ter des Na­mens­zu­tei­lungs­man­dats be­zahlt der bis­he­ri­gen Hal­te­rin oder dem bis­he­ri­gen Hal­ter ei­ne Ent­schä­di­gung in Hö­he der ge­sam­ten Re­gis­trie­rungs- und Ver­wal­tungs­kos­ten des wi­der­ru­fe­nen Do­main-Na­mens;
b.
wenn es auf­grund ei­ner sum­ma­ri­schen Prü­fung of­fen­sicht­lich er­scheint, dass ei­ne zu­ge­teil­te Be­zeich­nung An­sprü­che aus dem Kenn­zei­chen­recht ver­letzt;
c.
wenn der Do­main-Na­me ei­ne geo­gra­fi­sche Be­zeich­nung ent­hält, die für einen Teil oder die Ge­samt­heit der schwei­ze­ri­schen Com­mu­ni­ty von be­son­de­rem In­ter­es­se ist und von ei­ner öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaft oder Or­ga­ni­sa­ti­on des öf­fent­li­chen Rechts ge­for­dert wird; die­se be­zahlt der bis­he­ri­gen Hal­te­rin oder dem bis­he­ri­gen Hal­ter ei­ne Ent­schä­di­gung in Hö­he der ge­sam­ten Re­gis­trie­rungs- und Ver­wal­tungs­kos­ten des wi­der­ru­fe­nen Do­main-Na­mens;
d.
wenn der be­grün­de­te Ver­dacht be­steht, dass die Hal­te­rin oder der Hal­ter die Zu­tei­lung in der Ab­sicht be­an­tragt hat, den Ruf ei­nes Drit­ten mit ei­nem le­gi­ti­men In­ter­es­se an die­sem Na­men oder an ei­nem da­mit ver­bun­de­nen Na­men oder den Ruf ei­nes Pro­dukts oder ei­ner Dienst­leis­tung, die in der Öf­fent­lich­keit mit die­sem Na­men as­so­zi­iert wird, zu schä­di­gen;
e.
wenn der be­grün­de­te Ver­dacht be­steht, dass die Hal­te­rin oder der Hal­ter die Zu­tei­lung in der Ab­sicht be­an­tragt hat, vom Ruf ei­nes Drit­ten mit ei­nem le­gi­ti­men In­ter­es­se an die­sem Na­men oder an ei­nem da­mit ver­bun­de­nen Na­men oder vom Ruf ei­nes im öf­fent­li­chen Be­wusst­sein mit die­sem Na­men as­so­zi­ier­ten Pro­dukts oder ei­ner sol­chen Dienst­leis­tung zu pro­fi­tie­ren;
f.
wenn die der Do­main zu­grun­de­lie­gen­den Ei­gen­schaf­ten oder Wer­te es er­for­dern.

6. Kapitel: Von anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften der Schweiz verwaltete Domains

Art. 59

1 Die schwei­ze­ri­schen öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaf­ten kön­nen sich bei der ICANN um ge­ne­ri­sche Do­mains der ers­ten Ebe­ne ih­rer Wahl be­wer­ben.

2 Da­bei hal­ten sie die fol­gen­den Grund­sät­ze ein:

a.
Sie stel­len si­cher, dass das Schwei­zer Recht und die In­ter­es­sen der Schweiz bei der Ver­wal­tung und der Ver­wen­dung der Do­mains und der un­ter­ge­ord­ne­ten Do­main-Na­men re­spek­tiert wer­den.
b.
Sie stel­len die Si­cher­heit und die Ver­füg­bar­keit der In­fra­struk­tur und der für das Funk­tio­nie­ren des DNS er­for­der­li­chen Dienst­leis­tun­gen si­cher.
c.
Sie er­grei­fen Mass­nah­men zur Ver­hin­de­rung ei­ner miss­bräuch­li­chen Ver­wen­dung von der Öf­fent­lich­keit zur Ver­fü­gung ge­stell­ten Da­ten.

3 Das BA­KOM über­wacht die Ein­hal­tung der Grund­sät­ze nach Ab­satz 2. Es prä­zi­siert bei Be­darf die Mass­nah­men oder die An­for­de­run­gen hin­sicht­lich der Si­cher­heit und Ver­füg­bar­keit der In­fra­struk­tur, der für das Funk­tio­nie­ren des DNS er­for­der­li­chen Diens­te und der Mass­nah­men zur Ver­hin­de­rung der miss­bräuch­li­chen Nut­zung von Da­ten, die der Öf­fent­lich­keit zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den.

4 Hat ei­ne öf­fent­lich-recht­li­che Kör­per­schaft, der ei­ne ge­ne­ri­sche Do­main zu­ge­teilt wur­de, die not­wen­di­gen Re­ge­lun­gen nicht ge­trof­fen, so ver­wal­tet sie die Do­main nach den Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung be­tref­fend die Do­main «.ch».

7. Kapitel: Schlussbestimmungen

1. Abschnitt: Vollzug

Art. 60

1 Das BA­KOM er­lässt die not­wen­di­gen ad­mi­nis­tra­ti­ven und tech­ni­schen Vor­schrif­ten.

2 Es kann in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen tech­ni­schen oder ad­mi­nis­tra­ti­ven In­halts ab­sch­lies­sen, die in den An­wen­dungs­be­reich die­ser Ver­ord­nung fal­len.

2. Abschnitt: ...

Art. 61–6453

53 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5225).

3. Abschnitt: Inkrafttreten

Art. 65

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2015 in Kraft.

Anhang 54

54 Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 15. Sept. 2017 (AS 2017 5225) und vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6251).

Begriffe und Abkürzungen