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Bundesgesetz
über Radio und Fernsehen
(RTVG)

vom 24. März 2006 (Stand am 1. Januar 2021)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 71, 92 und 93 der Bundesverfassung (BV)1,
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 18. Dezember 20022,

beschliesst:

1. Titel: Geltungsbereich und Begriffe

Art. 1 Geltungsbereich  

1 Die­ses Ge­setz re­gelt die Ver­an­stal­tung, die Auf­be­rei­tung, die Über­tra­gung und den Emp­fang von Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men. So­weit in die­sem Ge­setz nichts an­de­res vor­ge­se­hen ist, rich­tet sich die fern­mel­de­tech­ni­sche Über­tra­gung von Pro­gram­men nach dem Fern­mel­de­ge­setz vom 30. April 19973 (FMG).

2 Nicht un­ter das Ge­setz fal­len An­ge­bo­te von ge­rin­ger pu­bli­zis­ti­scher Trag­wei­te. Der Bun­des­rat be­stimmt die Kri­te­ri­en.

Art. 2 Begriffe  

In die­sem Ge­setz be­deu­ten:

a.
Pro­gramm: Fol­ge von Sen­dun­gen, die kon­ti­nu­ier­lich an­ge­bo­ten, zeit­lich an­ge­setzt und fern­mel­de­tech­nisch über­tra­gen wer­den so­wie für die All­ge­mein­heit be­stimmt sind;
b.
Sen­dung:for­mal und in­halt­lichin sich ge­schlos­se­ner Teil ei­nes Pro­gramms;
c.
re­dak­tio­nel­le Sen­dung:Sen­dung, die nicht Wer­bung ist;
cbis.4
re­dak­tio­nel­le Pu­bli­ka­ti­on: re­dak­tio­nel­le Sen­dung im Pro­gramm ei­nes schwei­ze­ri­schen Ver­an­stal­ters oder von der Re­dak­ti­on ge­stal­te­ter Bei­trag im üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bot der Schwei­ze­ri­schen Ra­dio- und Fern­seh­ge­sell­schaft (SRG) (Art. 25 Abs. 3 Bst. b);
d.
Pro­gramm­ver­an­stal­ter:die na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son, wel­che die Ver­ant­wor­tung für dasSchaf­fen von Sen­dun­gen oder für de­ren Zu­sam­men­stel­lung zu ei­nem Pro­gramm trägt;
e.
schwei­ze­ri­sches Pro­gramm:Pro­gramm, das nach den Vor­schrif­ten des Eu­ro­päi­schen Über­ein­kom­mens vom 5. Mai 19895 über das grenz­über­schrei­ten­de Fern­se­hen der schwei­ze­ri­schen Rechts­ho­heit un­ter­liegt; die­se Vor­schrif­ten gel­ten sinn­ge­mä­ss auch für Ra­dio­pro­gram­me;
f.
fern­mel­de­tech­ni­sche Über­tra­gung:elek­tri­sches, ma­gne­ti­sches, op­ti­sches oder an­de­res elek­tro­ma­gne­ti­sches Sen­den oder Emp­fan­gen von In­for­ma­tio­nen über Lei­tun­gen oder Funk (Art. 3 Bst. c FMG6);
g.
Ver­brei­tung:für die All­ge­mein­heit be­stimm­te fern­mel­de­tech­ni­sche Über­tra­gung;
h.
Fern­mel­de­dienst: fern­mel­de­tech­ni­sche Über­tra­gung von In­for­ma­tio­nen für Drit­te (Art. 3 Bst. b FMG);
i.
ge­kop­pel­ter Dienst:fern­mel­de­tech­ni­scher Dienst, der mit ei­nem Pro­gramm ei­ne funk­tio­na­le Ein­heit bil­det oder zur Nut­zung des Pro­gramms not­wen­dig ist;
j.
Auf­be­rei­tung: Be­trei­ben von Diens­ten oder tech­ni­schen Ver­fah­ren zur Über­tra­gung, Bün­de­lung, Ver­schlüs­se­lung oder Ver­mark­tung von Pro­gram­men oder zu de­ren Aus­wahl an den Emp­fangs­ge­rä­ten;
k.
Wer­bung: je­de öf­fent­li­che Äus­se­rung im Pro­gramm, wel­che die För­de­rung des Ab­schlus­ses von Rechts­ge­schäf­ten über Wa­ren oder Dienst­leis­tun­gen, die Un­ter­stüt­zung ei­ner Sa­che oder Idee oder die Er­zie­lung ei­ner an­de­ren vom Wer­be­trei­ben­den oder vom Rund­funk­ver­an­stal­ter selbst ge­wünsch­ten Wir­kung zum Zweck hat und ge­gen Be­zah­lung oder ei­ne ähn­li­che Ge­gen­leis­tung oder als Ei­gen­wer­bung ver­brei­tet wird;
l.
Ver­kaufs­an­ge­bot: Wer­bung, wel­che das Pu­bli­kum zum un­mit­tel­ba­ren Ab­schluss ei­nes Rechts­ge­schäf­tes über die vor­ge­stell­ten Wa­ren oder Dienst­leis­tun­gen auf­for­dert;
m.
Ver­kaufs­sen­dung: Sen­dung, die aus­sch­liess­lich Ver­kaufs­an­ge­bo­te ent­hält und min­des­tens 15 Mi­nu­ten dau­ert;
n.
Ver­kaufs­pro­gramm: Pro­gramm, wel­ches aus­sch­liess­lich aus Ver­kaufsan­ge­bo­ten und sons­ti­ger Wer­bung be­steht;
o.
Spon­so­ring: Be­tei­li­gung ei­ner na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­son an der di­rek­ten oder in­di­rek­ten Fi­nan­zie­rung ei­ner Sen­dung, mit dem Ziel, den ei­ge­nen Na­men, die ei­ge­ne Mar­ke oder das ei­ge­ne Er­schei­nungs­bild zu för­dern;
p.7
Ab­ga­be für Ra­dio und Fern­se­hen: die Ab­ga­be nach Ar­ti­kel 68 Ab­satz 1.

4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

5 SR 0.784.405

6 SR 784.10

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

2. Titel: Veranstaltung schweizerischer Programme

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

1. Abschnitt: Melde- und Konzessionspflicht

Art. 38  

Wer ein schwei­ze­ri­sches Pro­gramm ver­an­stal­ten will, muss:

a.
dies vor­gän­gig dem Bun­des­amt für Kom­mu­ni­ka­ti­on (BA­KOM) mel­den;
oder
b.
über ei­ne Kon­zes­si­on nach die­sem Ge­setz ver­fü­gen.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

1a. Abschnitt: Unabhängigkeit vom Staat9

9 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 3a  

Ra­dio und Fern­se­hen sind vom Staat un­ab­hän­gig.

2. Abschnitt: Inhaltliche Grundsätze

Art. 4 Mindestanforderungen an den Programminhalt  

1 Al­le Sen­dun­gen ei­nes Ra­dio- oder Fern­seh­pro­gramms müs­sen die Grund­rech­te be­ach­ten. Die Sen­dun­gen ha­ben ins­be­son­de­re die Men­schen­wür­de zu ach­ten, dür­fen we­der dis­kri­mi­nie­rend sein noch zu Ras­sen­hass bei­tra­gen noch die öf­fent­li­che Sitt­lich­keit ge­fähr­den noch Ge­walt ver­herr­li­chen oder ver­harm­lo­sen.

2 Re­dak­tio­nel­le Sen­dun­gen mit In­for­ma­ti­ons­ge­halt müs­sen Tat­sa­chen und Er­eig­nis­se sach­ge­recht dar­stel­len, so dass sich das Pu­bli­kum ei­ne ei­ge­ne Mei­nung bil­den kann. An­sich­ten und Kom­men­ta­re müs­sen als sol­che er­kenn­bar sein.

3 Die Sen­dun­gen dür­fen die in­ne­re oder äus­se­re Si­cher­heit des Bun­des oder der Kan­to­ne, ih­re ver­fas­sungs­mäs­si­ge Ord­nung oder die Wahr­neh­mung völ­ker­recht­li­cher Ver­pflich­tun­gen der Schweiz nicht ge­fähr­den.

4 Kon­zes­sio­nier­te Pro­gram­me müs­sen in der Ge­samt­heit ih­rer re­dak­tio­nel­len Sen­dun­gen die Viel­falt der Er­eig­nis­se und An­sich­ten an­ge­mes­sen zum Aus­druck brin­gen. Wird ein Ver­sor­gungs­ge­biet durch ei­ne hin­rei­chen­de An­zahl Pro­gram­me ab­ge­deckt, so kann die Kon­zes­si­ons­be­hör­de einen oder meh­re­re Ver­an­stal­ter in der Kon­zes­si­on vom Viel­falts­ge­bot ent­bin­den.

Art. 5 Jugendgefährdende Sendungen  

Pro­gramm­ver­an­stal­ter ha­ben durch die Wahl der Sen­de­zeit oder sons­ti­ge Mass­nah­men da­für zu sor­gen, dass Min­der­jäh­ri­ge nicht mit Sen­dun­gen kon­fron­tiert wer­den, wel­che ih­re kör­per­li­che, geis­tig-see­li­sche, sitt­li­che oder so­zia­le Ent­wick­lung ge­fähr­den.

Art. 5a Mindestanforderungen an das übrige publizistische Angebot der SRG 10  

Von der Re­dak­ti­on ge­stal­te­te Bei­trä­ge im üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bot der SRG müs­sen den Pro­gramm­grund­sät­zen nach den Ar­ti­keln 4 und 5 ge­nü­gen. Das Viel­falts­ge­bot (Art. 4 Abs. 4) gilt aus­sch­liess­lich für Wahl- und Ab­stim­mungs­dos­siers.

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 6 Autonomie 11  

1 So­weit das Bun­des­recht nichts an­de­res be­stimmt, sind die Pro­gramm­ver­an­stal­ter nicht an die Wei­sun­gen von eid­ge­nös­si­schen, kan­to­na­len oder kom­mu­na­len Be­hör­den ge­bun­den.

2 Sie sind in der Ge­stal­tung, na­ment­lich in der Wahl der The­men, der in­halt­li­chen Be­ar­bei­tung und der Dar­stel­lung ih­rer re­dak­tio­nel­len Pu­bli­ka­tio­nen und der Wer­bung frei und tra­gen da­für die Ver­ant­wor­tung.12

3 Nie­mand kann von ei­nem Pro­gramm­ver­an­stal­ter die Ver­brei­tung be­stimm­ter Dar­bie­tun­gen und In­for­ma­tio­nen ver­lan­gen.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 7 Weitere Anforderungen an das Programm von Fernsehveranstaltern 13  

1 Der Bun­des­rat kann Fern­seh­ver­an­stal­ter ver­pflich­ten, im Rah­men des prak­tisch Durch­führ­ba­ren und mit an­ge­mes­se­nen Mit­teln:

a.
einen we­sent­li­chen An­teil der mass­ge­ben­den Sen­de­zeit schwei­ze­ri­schen und an­de­ren eu­ro­päi­schen Wer­ken vor­zu­be­hal­ten;
b.
in ih­ren Fern­seh­pro­gram­men einen an­ge­mes­se­nen Um­fang der Sen­de­zeit oder der Pro­gramm­kos­ten der Aus­strah­lung schwei­ze­ri­scher und eu­ro­päi­scher Wer­ke von un­ab­hän­gi­gen Her­stel­lern vor­zu­be­hal­ten.

2 Fern­seh­ver­an­stal­ter mit na­tio­na­lem oder sprach­re­gio­na­lem Pro­gram­m­an­ge­bot, wel­che in ih­rem Pro­gramm Fil­me aus­strah­len, müs­sen min­des­tens 4 Pro­zent ih­rer Brut­to­ein­nah­men für den An­kauf, die Pro­duk­ti­on oder die Ko­pro­duk­ti­on von Schwei­zer Fil­men auf­wen­den oder ei­ne ent­spre­chen­de För­de­rungs­ab­ga­be von höchs­tens 4 Pro­zent be­zah­len. Die­se Pflicht gilt auch für Ver­an­stal­ter ei­nes na­tio­na­len oder sprach­re­gio­na­len Pro­gramm­fens­ters in ei­nem aus­län­di­schen Fern­seh­pro­gramm, wel­ches Fil­me aus­strahlt. Sie gilt je­doch nicht für die SRG.14

3 Fern­seh­ver­an­stal­ter mit na­tio­na­lem oder sprach­re­gio­na­lem Pro­gram­m­an­ge­bot müs­sen einen an­ge­mes­se­nen An­teil der Sen­dun­gen in ei­ner für hör- und seh­be­hin­der­te Men­schen ge­eig­ne­ten Wei­se auf­be­rei­ten.

4 Re­gio­na­le Fern­seh­ver­an­stal­ter mit Kon­zes­si­on ver­se­hen die Haupt­in­for­ma­ti­ons­sen­dun­gen mit Un­ter­ti­teln. Der Bun­des­rat be­stimmt den Um­fang der Ver­pflich­tung. Die Kos­ten der Auf­be­rei­tung der Sen­dun­gen für hör­be­hin­der­te Men­schen wer­den voll­um­fäng­lich aus der Ab­ga­be für Ra­dio und Fern­se­hen (Art. 68a) fi­nan­ziert.15

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

14 Fas­sung des drit­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 8 Bekanntmachungspflichten  

1 Die SRG so­wie die Ver­an­stal­ter mit ei­ner Kon­zes­si­on ge­stützt auf Ar­ti­kel 38 Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder auf Ar­ti­kel 43 Ab­satz 1 Buch­sta­be a müs­sen:16

a.
dring­li­che po­li­zei­li­che Be­kannt­ma­chun­gen, die für die Auf­recht­er­hal­tung der öf­fent­li­chen Ord­nung und Si­cher­heit oder für die Si­cher­heit von Per­so­nen un­um­gäng­lich sind, so­wie be­hörd­li­che Alarm­mel­dun­gen und Ver­hal­tens­an­wei­sun­gen un­ver­züg­lich in ihr Pro­gramm ein­fü­gen;
b.17
die Öf­fent­lich­keit über Er­las­se des Bun­des in­for­mie­ren, die nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 3 des Pu­bli­ka­ti­ons­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 200418 (Pu­blG) dring­lich oder nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 4 Pu­blG aus­ser­or­dent­lich ver­öf­fent­licht wer­den.

2 Für Sen­dun­gen nach Ab­satz 1 ist die Be­hör­de ver­ant­wort­lich, die sie ver­an­lasst.

3 Der Bun­des­rat dehnt die Pflich­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a so­weit er­for­der­lich auf Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin­nen aus, die Pro­gram­me ver­brei­ten.

4 Er sorgt da­für, dass die In­for­ma­ti­on der Be­völ­ke­rung über Ra­dio in Kri­sen­si­tua­tio­nen ge­währ­leis­tet ist. Die Kon­zes­si­ons­be­hör­den re­geln die Ein­zel­hei­ten in den Kon­zes­sio­nen der SRG und der Ra­dio­ver­an­stal­ter nach Ar­ti­kel 38–43.

16 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3977; BBl 20137057).

17 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3977; BBl 20137057).

18 SR 170.512

3. Abschnitt: Werbung und Sponsoring

Art. 9 Erkennbarkeit der Werbung  

1 Wer­bung muss vom re­dak­tio­nel­len Teil des Pro­gramms deut­lich ge­trennt und als sol­che ein­deu­tig er­kenn­bar sein. Der Bun­des­rat kann die­je­ni­gen For­men der Wer­bung, wel­che die Tren­nung oder die Er­kenn­bar­keit ge­fähr­den, un­ter­sa­gen oder be­son­de­ren Be­stim­mun­gen un­ter­wer­fen.

2 Stän­di­ge Pro­gramm­mit­ar­bei­te­rin­nen und -mit­ar­bei­ter des Ver­an­stal­ters dür­fen in sei­nen Wer­be­sen­dun­gen nicht mit­wir­ken. Die lo­ka­len und re­gio­na­len Ver­an­stal­ter mit be­schränk­ten fi­nan­zi­el­len Mit­teln sind von die­ser Be­schrän­kung aus­ge­nom­men.

Art. 10 Werbeverbote  

1 Un­zu­läs­sig ist Wer­bung für:

a.
Ta­bak­wa­ren;
b.19
al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke, die dem Al­ko­hol­ge­setz vom 21. Ju­ni 193220 un­ter­ste­hen; der Bun­des­rat er­lässt zum Schutz der Ge­sund­heit und der Ju­gend wei­te­re Ein­schrän­kun­gen;
c.21
...
d.
po­li­ti­sche Par­tei­en, für Per­so­nen, die po­li­ti­sche Äm­ter in­ne­ha­ben oder da­für kan­di­die­ren so­wie für The­men, wel­che Ge­gen­stand von Volks­ab­stim­mun­gen sind;
e.
re­li­gi­öse Be­kennt­nis­se und die sie ver­tre­ten­den In­sti­tu­tio­nen und Per­so­nen.

2 Un­zu­läs­sig sind:

a.
Wer­bung für Heil­mit­tel nach Mass­ga­be des Heil­mit­tel­ge­set­zes vom 15. De­zem­ber 200022;
b.
Ver­kaufs­an­ge­bo­te für sämt­li­che Heil­mit­tel und me­di­zi­ni­schen Be­hand­lun­gen.

3 Un­zu­läs­sig sind Schleich­wer­bung und un­ter­schwel­li­ge Wer­bung.

4 Un­zu­läs­sig ist Wer­bung, wel­che:

a.
re­li­gi­öse oder po­li­ti­sche Über­zeu­gun­gen her­ab­min­dert;
b.
ir­re­füh­rend oder un­lau­ter ist;
c.
zu ei­nem Ver­hal­ten an­regt, wel­ches die Ge­sund­heit, die Um­welt oder die per­sön­li­che Si­cher­heit ge­fähr­det.

5 Der Bun­des­rat kann zum Schutz der Ge­sund­heit und der Ju­gend wei­te­re Wer­be­sen­dun­gen als un­zu­läs­sig er­klä­ren.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2009, in Kraft seit 1. Fe­br. 2010 (AS 2010 371; BBl 20089105).

20 SR 680

21 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2009, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2010 (AS 2010 371; BBl 20089105).

22 SR 812.21

Art. 11 Einfügung und Dauer der Werbung  

1 Wer­bung muss grund­sätz­lich zwi­schen ein­zel­ne Sen­dun­gen ein­ge­fügt und in Blö­cken ge­sen­det wer­den. Der Bun­des­rat be­stimmt, wann von die­sem Grund­satz ab­ge­wi­chen wer­den kann. Ab­wei­chun­gen dür­fen den Ge­samt­zu­sam­men­hang und den Wert der be­trof­fe­nen Sen­dung nicht be­ein­träch­ti­gen.

2 Wer­bung darf grund­sätz­lich nicht mehr als 20 Pro­zent der Sen­de­zeit ei­ner Stun­de be­an­spru­chen. Der Bun­des­rat re­gelt die Aus­nah­men.23

3 Bei der Re­ge­lung der Ab­wei­chun­gen von den Grund­sät­zen nach den Ab­sät­zen 1 und 2 be­rück­sich­tigt der Bun­des­rat na­ment­lich die fol­gen­den Kri­te­ri­en:

a.
die Leis­tungs­auf­trä­ge der Ver­an­stal­ter;
b.
die wirt­schaft­li­che La­ge von Ra­dio und Fern­se­hen;
c.
die grenz­über­schrei­ten­de Kon­kur­renz;
d.
die in­ter­na­tio­na­len Wer­be­re­ge­lun­gen;
e.
die An­lie­gen des Pu­bli­kums.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 12 Sponsoring  

1 In­halt und zeit­li­che An­set­zung von ge­spon­ser­ten Sen­dun­gen lie­gen in der al­lei­ni­gen Ver­ant­wor­tung des Pro­gramm­ver­an­stal­ters. Die­ser sorgt da­für, dass der Spon­sor die Sen­dung nicht in ei­ner Wei­se be­ein­flusst, wel­che die re­dak­tio­nel­le Un­ab­hän­gig­keit be­ein­träch­tigt.

2 Wer­den Sen­dun­gen oder Sen­de­rei­hen ganz oder teil­wei­se ge­spon­sert, so müs­sen die Spon­so­ren am An­fang oder am Schluss je­der Sen­dung ge­nannt wer­den.

3 Ge­spon­ser­te Sen­dun­gen dür­fen we­der zum Ab­schluss von Rechts­ge­schäf­ten über Wa­ren oder Dienst­leis­tun­gen der Spon­so­ren oder von Drit­ten an­re­gen noch Aus­sa­gen wer­ben­den Cha­rak­ters über Wa­ren und Dienst­leis­tun­gen ent­hal­ten.

4 Sen­dun­gen dür­fen nicht von Spon­so­ren fi­nan­ziert wer­den, die zur Haupt­sa­che Pro­duk­te her­stel­len oder ver­kau­fen oder Dienst­leis­tun­gen an­bie­ten, für wel­che Wer­bung nach Ar­ti­kel 10 ver­bo­ten ist. Im Heil­mit­tel­be­reich tä­ti­ge Un­ter­neh­men dür­fen Sen­dun­gen spon­sern, so­fern da­bei kei­ne un­ter Wer­be­ver­bot ste­hen­den Pro­duk­te ge­nannt oder ge­zeigt wer­den und auch nicht auf ei­ne an­de­re Wei­se ei­ne Wer­be­wir­kung für die­se Pro­duk­te ent­steht.

5 Nach­rich­ten­sen­dun­gen und Sen­dun­gen zum po­li­ti­schen Zeit­ge­sche­hen so­wie Sen­dun­gen und Sen­de­rei­hen, die mit der Aus­übung po­li­ti­scher Rech­te in Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den zu­sam­men­hän­gen, dür­fen nicht ge­spon­sert wer­den.

Art. 13 Schutz von Minderjährigen  

1 Wer­bung, die sich an Min­der­jäh­ri­ge rich­tet oder in der Min­der­jäh­ri­ge er­schei­nen, darf we­der de­ren man­geln­de Le­bens­er­fah­rung aus­nüt­zen noch sie in ih­rer kör­per­li­chen und see­li­schen Ent­wick­lung be­ein­träch­ti­gen. Der Bun­des­rat er­lässt ent­spre­chen­de Vor­schrif­ten zur Ge­stal­tung der Wer­bung.

2 Sen­dun­gen für Kin­der dür­fen nicht durch Wer­bung un­ter­bro­chen wer­den.

3 Ver­kaufs­an­ge­bo­te dür­fen sich nicht an Min­der­jäh­ri­ge rich­ten.

4 Zum Schutz der in Ab­satz 1 er­wähn­ten An­lie­gen schliesst der Bun­des­rat be­stimm­te For­men des Spon­so­rings von Kin­der­sen­dun­gen aus.

Art. 14 Besondere Bestimmungen für die SRG  

1 In den Ra­dio­pro­gram­men der SRG ist Wer­bung ver­bo­ten. Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men für die Ei­gen­wer­bung vor­se­hen.

2 ...24

3 Der Bun­des­rat kann die Wer­bung und das Spon­so­ring in den Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men der SRG und im üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bot, das zur Er­fül­lung ih­res Pro­gramm­auf­trags not­wen­dig ist und aus den Ab­ga­ben für Ra­dio und Fern­se­hen25 fi­nan­ziert wird (Art. 25 Abs. 3 Bst. b), ganz oder teil­wei­se ein­schrän­ken.

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2009, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2010 (AS 2010 371; BBl 20089105).

25 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

4. Abschnitt: Melde-, Auskunfts-, Berichterstattungs- und Aufzeichnungspflichten

Art. 15 Meldung von Einnahmen aus Werbung und Sponsoring  

Die kon­zes­sio­nier­ten Ver­an­stal­ter schwei­ze­ri­scher Pro­gram­me müs­sen dem BA­KOM26 die Brut­to­ein­nah­men aus Wer­bung und Spon­so­ring mel­den.

26 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 16 Meldung von Beteiligungen  

Ver­an­stal­ter schwei­ze­ri­scher Pro­gram­me müs­sen dem BA­KOM Än­de­run­gen des Ka­pi­tals und der Stimm­rechts­ver­hält­nis­se so­wie nam­haf­te Be­tei­li­gun­gen an an­de­ren Un­ter­neh­men mel­den.

Art. 17 Auskunftspflicht  

1 Die Pro­gramm­ver­an­stal­ter sind ver­pflich­tet, der Kon­zes­si­ons- und der Auf­sichts­be­hör­de un­ent­gelt­lich Aus­künf­te zu er­tei­len und die­sen die Ak­ten her­aus­zu­ge­ben, die die­se im Rah­men ih­rer Auf­sichtstä­tig­keit und der Über­prü­fung ei­ner Ge­fähr­dung der Mei­nungs- und An­ge­bots­viel­falt (Art. 74 und 75) be­nö­ti­gen.27

2 Der Aus­kunfts­pflicht un­ter­lie­gen auch ju­ris­ti­sche und na­tür­li­che Per­so­nen:

a.
an de­nen der Pro­gramm­ver­an­stal­ter nam­haft be­tei­ligt ist oder die am Pro­gramm­ver­an­stal­ter nam­haft be­tei­ligt sind und die im Ra­dio- und Fern­seh­markt oder in ver­wand­ten Märk­ten tä­tig sind;
b.
wel­che für den Pro­gramm­ver­an­stal­ter Wer­bung oder Spon­so­ring ak­qui­rie­ren;
c.
wel­che für den Ver­an­stal­ter den Haupt­teil des be­tref­fen­den Pro­gramms pro­du­zie­ren;
d.
wel­che ein öf­fent­li­ches Er­eig­nis nach Ar­ti­kel 72 or­ga­ni­sie­ren;
e.
wel­che im Ra­dio- und Fern­seh­markt tä­tig sind und ei­ne be­herr­schen­de Stel­lung in ei­nem oder meh­re­ren me­di­en­re­le­van­ten Märk­ten in­ne­ha­ben;
f.28
wel­che in ei­nem oder meh­re­ren me­di­en­re­le­van­ten Märk­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 74 tä­tig sind, in de­nen ei­ne Ge­fähr­dung der Mei­nungs- und An­ge­bots­viel­falt ge­prüft wird, so­weit die Aus­künf­te für die Ab­klä­rung ei­ner markt­be­herr­schen­den Stel­lung nö­tig sind.

3 Das Recht zur Ver­wei­ge­rung der Aus­kunft oder der Ak­ten­her­aus­ga­be rich­tet sich nach Ar­ti­kel 16 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 196829 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren (VwVG).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

29 SR 172.021

Art. 18 Jahresbericht und Jahresrechnung  

1 Ver­an­stal­ter schwei­ze­ri­scher Pro­gram­me müs­sen dem BA­KOM den Jah­res­be­richt so­wie die Jah­res­rech­nung ein­rei­chen. Der Bun­des­rat be­freit be­stimm­te Ka­te­go­ri­en von Pro­gramm­ver­an­stal­tern von die­sen Pflich­ten.

2 Das BA­KOM kann An­ga­ben aus den Jah­res­be­rich­ten der Pro­gramm­ver­an­stal­ter ver­öf­fent­li­chen.

3 Der Bun­des­rat legt fest, was Jah­res­be­richt und Jah­res­rech­nung ent­hal­ten müs­sen und wel­che An­ga­ben das BA­KOM ver­öf­fent­li­chen kann.

Art. 19 Statistische Angaben  

1 Das BA­KOM er­stellt ei­ne Sta­tis­tik in Zu­sam­men­ar­beit mit dem Bun­des­amt für Sta­tis­tik. Die­se ent­hält die An­ga­ben, wel­che die zu­stän­di­gen Be­hör­den be­nö­ti­gen:

a.
für die Recht­set­zung und die Rechts­an­wen­dung;
b.
um ei­ne Über­sicht über den Markt zu ge­win­nen.

2 Ver­an­stal­ter schwei­ze­ri­scher Pro­gram­me ha­ben dem BA­KOM re­gel­mäs­sig die er­for­der­li­chen An­ga­ben ein­zu­rei­chen.

3 Das BA­KOM kann der Öf­fent­lich­keit sta­tis­ti­sche Er­geb­nis­se zur Ver­fü­gung stel­len.

4 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten; ins­be­son­de­re legt er die Grund­sät­ze fest über die Da­te­ner­he­bung, die Ein­ze­ler­he­bun­gen, die Ver­wen­dung der er­ho­be­nen Da­ten und die Ver­öf­fent­li­chung sta­tis­ti­scher Er­geb­nis­se.

Art. 20 Aufzeichnung und Aufbewahrung der Sendungen sowie der Beiträge im übrigen publizistischen Angebot der SRG 30  

1 Ver­an­stal­ter schwei­ze­ri­scher Pro­gram­me müs­sen al­le Sen­dun­gen auf­zeich­nen und die Auf­zeich­nun­gen so­wie die be­tref­fen­den Ma­te­ria­li­en und Un­ter­la­gen wäh­rend min­des­tens vier Mo­na­ten auf­be­wah­ren. Der Bun­des­rat kann be­stimm­te Ka­te­go­ri­en von Ver­an­stal­tern von die­ser Pflicht be­frei­en.

2 Bei­trä­ge im üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bot der SRG sind eben­falls auf­zu­zeich­nen und zu­sam­men mit den be­tref­fen­den Ma­te­ria­li­en und Un­ter­la­gen auf­zu­be­wah­ren. Der Bun­des­rat re­gelt die Dau­er und den Um­fang der Auf­zeich­nungs- und Auf­be­wah­rungs­pflicht un­ter Be­rück­sich­ti­gung der tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten und der Zu­mut­bar­keit für die SRG.

3 Wird in­nert der Auf­be­wah­rungs­frist bei der Om­buds­stel­le ei­ne Be­an­stan­dung ein­ge­reicht oder bei der un­ab­hän­gi­gen Be­schwer­de­in­stanz für Ra­dio und Fern­se­hen ei­ne Be­schwer­de er­ho­ben oder wird von Am­tes we­gen ein Auf­sichts­ver­fah­ren er­öff­net, so müs­sen die be­tref­fen­den Auf­zeich­nun­gen, Ma­te­ria­li­en und Un­ter­la­gen bis zum Ab­schluss des Ver­fah­rens auf­be­wahrt wer­den.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 21 Erhaltung von Programmen  

1 Der Bun­des­rat kann schwei­ze­ri­sche Pro­gramm­ver­an­stal­ter ver­pflich­ten, Auf­zeich­nun­gen ih­rer Pro­gram­me zur Ver­fü­gung zu hal­ten, da­mit die­se der Öf­fent­lich­keit dau­er­haft er­hal­ten blei­ben. Die Pro­gramm­ver­an­stal­ter kön­nen für die Kos­ten, die ih­nen dar­aus er­wach­sen, fi­nan­zi­ell ent­schä­digt wer­den.

2 Der Bun­des­rat legt fest, wel­che Pro­gram­me zu er­hal­ten sind, und re­gelt die Ent­schä­di­gung der Pro­gramm­ver­an­stal­ter so­wie die Ab­lie­fe­rung, Ar­chi­vie­rung und Ver­füg­bar­keit der Auf­zeich­nun­gen. Er kann ins­be­son­de­re tech­ni­sche Vor­schrif­ten über die Art und das For­mat der Da­ten­trä­ger auf­stel­len und Or­ga­ne be­zeich­nen, wel­che die not­wen­di­gen Ar­bei­ten ko­or­di­nie­ren und die Aus­wahl der zu er­hal­ten­den Pro­gram­me tref­fen.

3 Der Auf­wand der Or­ga­ne nach Ab­satz 2 so­wie die Ent­schä­di­gung von Pro­gramm­ver­an­stal­tern nach Ab­satz 1 wird aus der Ab­ga­be für Ra­dio und Fern­se­hen fi­nan­ziert, so­weit der Er­trag aus dem Ent­gelt für die Ein­sicht­nah­me in die auf­ge­zeich­ne­ten Pro­gram­me und für de­ren Wei­ter­ver­wen­dung nicht aus­reicht.31

4 Um die lang­fris­ti­ge Nut­zung der Ar­chi­ve zu ge­währ­leis­ten, kann der Bun­des­rat für die Er­hal­tung der ent­spre­chen­den Wie­der­ga­be­ge­rä­te Un­ter­stüt­zungs­mass­nah­men tref­fen.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

5. Abschnitt: Konzessionsabgabe

Art. 22  

1 Kon­zes­sio­nier­te Ver­an­stal­ter schwei­ze­ri­scher Pro­gram­me ent­rich­ten jähr­lich ei­ne Ab­ga­be auf ih­rer Kon­zes­si­on. Der Er­trag der Kon­zes­si­ons­ab­ga­be wird in ers­ter Li­nie zur För­de­rung von For­schungs­pro­jek­ten im Be­reich von Ra­dio und Fern­se­hen (Art. 77) und in zwei­ter Li­nie für neue Ver­brei­tungs­tech­no­lo­gi­en (Art. 58) ver­wen­det.32

2 Die Ab­ga­be be­trägt höchs­tens 1 Pro­zent der Brut­to­ein­nah­men aus Wer­bung und Spon­so­ring. Der Bun­des­rat legt die Hö­he der Ab­ga­be und einen Frei­be­trag fest.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

2. Kapitel: Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft

1. Abschnitt: Programmauftrag und Konzession

Art. 23 Grundsatz  

Die SRG er­bringt einen Dienst für die All­ge­mein­heit. Da­bei strebt sie kei­nen Ge­winn an.

Art. 24 Programmauftrag  

1 Die SRG er­füllt den ver­fas­sungs­recht­li­chen Auf­trag im Be­reich von Ra­dio und Fern­se­hen (Pro­gramm­auf­trag). Ins­be­son­de­re:

a.
ver­sorgt sie die ge­sam­te Be­völ­ke­rung in­halt­lich um­fas­send mit gleich­wer­ti­gen Ra­dio- undFern­seh­pro­gram­menin den drei Amtss­pra­chen;
b.
för­dert sie das Ver­ständ­nis, den Zu­sam­men­halt und den Aus­tausch un­ter den Lan­des­tei­len, Sprach­ge­mein­schaf­ten, Kul­tu­renund ge­sell­schaft­li­chen Grup­pie­run­gen und be­rück­sich­tigt sie die Ei­gen­hei­ten des Lan­des und die Be­dürf­nis­se der Kan­to­ne;
c.
för­dert sie die en­ge­re Ver­bin­dung zwi­schen den Aus­land­schwei­ze­rin­nen und Aus­land­schwei­zern und der Hei­mat so­wie die Prä­senz der Schweiz und das Ver­ständ­nis für de­ren An­lie­gen im Aus­land.

2 Für die rä­to­ro­ma­ni­sche Schweiz ver­an­stal­tet die SRG min­des­tens ein Ra­dio­pro­gramm. Im Üb­ri­gen legt der Bun­des­rat die Grund­sät­ze fest, nach de­nen die Ra­dio- und Fern­seh­be­dürf­nis­se die­ser Sprach­re­gi­on zu­sätz­lich be­rück­sich­tigt wer­den müs­sen.

3 Der Bun­des­rat legt die Grund­sät­ze fest, nach de­nen die Be­dürf­nis­se der Men­schen mit Sin­nes­be­hin­de­run­gen be­rück­sich­tigt wer­den müs­sen. Er be­stimmt ins­be­son­de­re, in wel­chem Aus­mass Spe­zi­al­sen­dun­gen in Ge­bär­den­spra­che für ge­hör­lo­se Men­schen an­ge­bo­ten wer­den müs­sen.

4 Die SRG trägt bei zur:

a.
frei­en Mei­nungs­bil­dung des Pu­bli­kums durch um­fas­sen­de, viel­fäl­ti­ge und sach­ge­rech­te In­for­ma­ti­on ins­be­son­de­re über po­li­ti­sche, wirt­schaft­li­che und so­zia­le Zu­sam­men­hän­ge;
b.
kul­tu­rel­len Ent­fal­tung und zur Stär­kung der kul­tu­rel­len Wer­te des Lan­des so­wie zur För­de­rung der schwei­ze­ri­schen Kul­tur un­ter be­son­de­rer Be­rück­sich­ti­gung der Schwei­zer Li­te­ra­tur so­wie des Schwei­zer Mu­sik- und Film­schaf­fens, na­ment­lich durch die Aus­strah­lung von Schwei­zer Pro­duk­tio­nen und ei­gen­pro­du­zier­ten Sen­dun­gen;
c.
Bil­dung des Pu­bli­kums, na­ment­lich durch die re­gel­mäs­si­ge Aus­strah­lung von Sen­dun­gen mit bil­den­den In­hal­ten;
d.
Un­ter­hal­tung.

5 In wich­ti­gen, über die Sprach- und Lan­des­gren­ze hin­aus in­ter­es­sie­ren­den In­for­ma­ti­ons­sen­dun­gen ist in der Re­gel die Stan­dard­spra­che zu ver­wen­den.

Art. 25 Konzession  

1 Der Bun­des­rat er­teilt der SRG ei­ne Kon­zes­si­on.

2 Vor der Kon­zes­si­ons­er­tei­lung oder vor Kon­zes­si­ons­än­de­run­gen mit me­di­en­po­li­ti­scher Trag­wei­te wird ei­ne An­hö­rung durch­ge­führt.

3 Die Kon­zes­si­on be­stimmt na­ment­lich:

a.
die An­zahl und die Art der Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­me;
b.
den Um­fang des üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bots, das zur Er­fül­lung des Pro­gramm­auf­trags auf sprach­re­gio­na­ler, na­tio­na­ler und in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne not­wen­dig ist und aus den Ab­ga­ben für Ra­dio und Fern­se­hen fi­nan­ziert wird;
c.
die Ein­zel­hei­ten der Be­rück­sich­ti­gung der Schwei­zer Li­te­ra­tur so­wie schwei­ze­ri­schen Mu­sik- und Film­schaf­fens nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 4 Buch­sta­be b; sie kann ent­spre­chen­de Min­de­stan­tei­le vor­schrei­ben.

4 Die SRG kann ein­zel­ne Pro­gram­me in Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Ver­an­stal­tern an­bie­ten. Die Zu­sam­men­ar­beit wird in Ver­trä­gen ge­re­gelt, die der Zu­stim­mung des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) be­dür­fen.33

5 Das UVEK34 kann ein­zel­ne Be­stim­mun­gen der Kon­zes­si­on vor Ab­lauf ih­rer Dau­er än­dern, wenn die tat­säch­li­chen oder recht­li­chen Ver­hält­nis­se sich ge­än­dert ha­ben und die Än­de­rung zur Wah­rung wich­ti­ger In­ter­es­sen not­wen­dig ist. Der SRG wird ei­ne an­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung aus­ge­rich­tet.

6 Das UVEK kann die Kon­zes­si­on der SRG ein­schrän­ken oder teil­wei­se sus­pen­die­ren, wenn:

a.
die Auf­sichts­be­hör­de nach Ar­ti­kel 89 einen An­trag ge­stellt hat;
b.
die SRG ih­re Pflich­ten zu Fi­nanz­haus­halt und Rech­nungs­le­gung (Art. 35 und 36) wie­der­holt oder schwer ver­letzt hat.

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

34 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

2. Abschnitt: Publizistisches Angebot

Art. 26 Einschränkungen des regionalen Angebots  

1 Die Ver­an­stal­tung re­gio­na­ler Pro­gram­me ist der SRG un­ter­sagt.

2 Die SRG kann in ih­ren Ra­dio­pro­gram­men mit Ge­neh­mi­gung des UVEK zeit­lich be­grenz­te re­gio­na­le Fens­ter ein­fü­gen. In sol­chen Fens­tern ist das Spon­so­ring un­ter­sagt. Die­se re­gio­na­len Fens­ter sind auf täg­lich ma­xi­mal 1 Stun­de zu be­schrän­ken.35

35 Drit­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 27 Programmproduktion  

Die Pro­gram­me der SRG müs­sen über­wie­gend in den Sprach­re­gio­nen pro­du­ziert wer­den, für wel­che sie be­stimmt sind.

Art. 28 Publizistisches Angebot für das Ausland  

1 Der Bun­des­rat ver­ein­bart mit der SRG pe­ri­odisch den Um­fang des pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bots für das Aus­land nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 1 Buch­sta­be c und die ent­spre­chen­den Kos­ten.

2 In Kri­sen­si­tua­tio­nen kann er mit der SRG be­son­de­re kurz­fris­ti­ge Leis­tungs­auf­trä­ge zur Völ­ker­ver­stän­di­gung ver­ein­ba­ren.

3 Die Kos­ten für Leis­tun­gen nach Ab­satz 1 wer­den der SRG min­des­tens zur Hälf­te vom Bund ab­ge­gol­ten, die Kos­ten für Leis­tun­gen nach Ab­satz 2 im vol­len Um­fang.

3. Abschnitt: Nicht konzessionierte Tätigkeiten

Art. 29  

1 Die SRG und von ihr be­herrsch­te Un­ter­neh­men müs­sen in der Kon­zes­si­on nicht fest­ge­leg­te Tä­tig­kei­ten, wel­che die Stel­lung und die Auf­ga­be an­de­rer schwei­ze­ri­scher Me­dien­un­ter­neh­men be­ein­träch­ti­gen könn­ten, dem BA­KOM vor­gän­gig mel­den.

2 Falls ei­ne sol­che Tä­tig­keit die Er­fül­lung des Pro­gramm­auf­tra­ges be­ein­träch­tigt oder den Ent­fal­tungs­spiel­raum an­de­rer Me­dien­un­ter­neh­men er­heb­lich be­schränkt, kann das UVEK Auf­la­gen zur Ge­schäftstä­tig­keit, zur Fi­nan­zie­rung, zur Tren­nung der Rech­nungs­füh­rung und zur or­ga­ni­sa­to­ri­schen Tren­nung ma­chen oder die Tä­tig­keit un­ter­sa­gen.

4. Abschnitt: Verbreitung der SRG-Programme

Art. 30  

1 Die Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­me der SRG wer­den min­des­tens in der be­tref­fen­den Sprach­re­gi­on flä­chen­de­ckend ver­brei­tet. Min­des­tens ein Ra­dio- und ein Fern­seh­pro­gramm der SRG wer­den in der gan­zen Schweiz in deut­scher, fran­zö­si­scher und ita­lie­ni­scher Spra­che ver­brei­tet. Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men vor­se­hen. Zu­dem be­rück­sich­tigt er die Be­dürf­nis­se der Rä­to­ro­ma­nen ge­mä­ss Ar­ti­kel 24 Ab­satz 2. Da­bei stellt er si­cher, dass den an­de­ren Pro­gramm­ver­an­stal­tern für je­de Ver­brei­tungs­art Fre­quen­zen und Kanä­le zur Ver­fü­gung ste­hen.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt für je­des Pro­gramm das Ver­sor­gungs­ge­biet und die Ver­brei­tungs­art.

5. Abschnitt: Organisation und Finanzierung

Art. 31 Organisation der SRG  

1 Die SRG or­ga­ni­siert sich so, dass:

a.
ih­re Au­to­no­mie und Un­ab­hän­gig­keitvom Staat und von ein­zel­nen ge­sell­schaft­li­chen, wirt­schaft­li­chen und po­li­ti­schen Grup­pie­run­genge­währ­leis­tet sind;
b.
sie wirt­schaft­lich ge­führt wird und die Ab­ga­ben für Ra­dio und Fern­se­hen ih­rem Zweck ent­spre­chend ver­wen­det wer­den;
c.
die An­lie­gen der Sprach­re­gio­nen be­rück­sich­tigt wer­den und ei­ne na­tio­na­le Lei­tung und Ko­or­di­na­ti­on si­cher­ge­stellt ist;
d.
das Pu­bli­kum in der Or­ga­ni­sa­ti­on ver­tre­ten ist;
e.
die re­dak­tio­nel­le Tä­tig­keit von den wirt­schaft­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten ge­trennt ist;
f.
sie nach ak­ti­en­recht­li­chen Prin­zi­pi­en ge­lei­tet, über­wacht und kon­trol­liert wer­den kann.

2 Ih­re Sta­tu­ten müs­sen durch das UVEK ge­neh­migt wer­den.

Art. 32 Organe  

1 Not­wen­di­ge Or­ga­ne sind die Ge­ne­ral­ver­samm­lung, der Ver­wal­tungs­rat, die Re­vi­si­ons­stel­le und die Ge­schäfts­lei­tung.

2 So­weit die­ses Ge­setz nichts an­de­res be­stimmt, gel­ten für die sta­tu­ta­ri­sche Re­ge­lung der Rech­te, Pflich­ten und Ver­ant­wort­lich­kei­ten der SRG-Or­ga­ne die Be­stim­mun­gen des Ak­ti­en­rechts sinn­ge­mä­ss.

Art. 33 Verwaltungsrat  

1 Der Bun­des­rat kann bis zu ei­nem Vier­tel der Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes be­stim­men.

2 Der Ver­wal­tungs­rat er­teilt in lau­fen­den Pro­gram­man­ge­le­gen­hei­ten kei­ne Ein­zel­wei­sun­gen.

3 Die Mit­glie­der dür­fen ne­ben ih­rer Tä­tig­keit als Ver­wal­tungs­rat in kei­nem An­ge­stell­ten­ver­hält­nis zur SRG oder zu den von ihr be­herrsch­ten Un­ter­neh­men ste­hen. Sie sind nicht wei­sungs­ge­bun­den.

Art. 34 Finanzierung  

Die SRG fi­nan­ziert sich zur Haupt­sa­che durch Ab­ga­ben für Ra­dio und Fern­se­hen. Wei­te­re Fi­nan­zie­rungs­quel­len ste­hen ihr of­fen, so­weit die­ses Ge­setz, die Ver­ord­nung, die Kon­zes­si­on oder das ein­schlä­gi­ge in­ter­na­tio­na­le Recht sie nicht be­schrän­ken.

Art. 35 Verwendung der finanziellen Mittel  

1 Die SRG und die von ihr be­herrsch­ten Un­ter­neh­men füh­ren ih­ren Fi­nanz­haus­halt nach den an­er­kann­ten Grund­sät­zen der bes­ten Pra­xis. Sie ver­hal­ten sich wirt­schaft­lich, ver­wen­den ih­re Mit­tel be­stim­mungs­ge­mä­ss und sor­gen für die lang­fris­ti­ge Sub­stan­zer­hal­tung des Un­ter­neh­mens im Hin­blick auf die Er­fül­lung ih­res Auf­tra­ges.

2 Die SRG ver­wen­det den ihr zu­ge­wie­se­nen Ab­ga­ben­an­teil36 aus­sch­liess­lich zur De­ckung des Auf­wan­des, der sich aus der Ver­an­stal­tung der Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­me und des üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bots (Art. 25 Abs. 3 Bst. b) er­gibt.

3 Ver­zich­tet sie auf ei­ne Ak­ti­vi­tät, wel­che bei der Fest­le­gung der Ab­ga­ben­hö­he er­heb­lich ins Ge­wicht ge­fal­len ist, so kann das UVEK die SRG ver­pflich­ten, in der Hö­he des ent­spre­chen­den Be­tra­ges Re­ser­ven zu bil­den, die bei der nächs­ten Ab­ga­benan­pas­sung zu be­rück­sich­ti­gen sind.37

4 Der Bun­des­rat sorgt da­für, dass in der SRG und in den von ihr be­herrsch­ten Un­ter­neh­men für die Mit­glie­der der lei­ten­den Or­ga­ne, für die An­ge­hö­ri­gen des ge­schäfts­lei­ten­den Ka­ders so­wie für wei­te­res Per­so­nal, das in ver­gleich­ba­rer Wei­se ent­löhnt wird, die Be­stim­mun­gen von Ar­ti­kel 6a Ab­sät­ze 1–5 des Bun­des­per­so­nal­ge­set­zes vom 24. März 200038 sinn­ge­mä­ss an­ge­wen­det wer­den.

36 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

38 SR 172.220.1

Art. 36 Finanzaufsicht  

1 Die SRG und die von ihr be­herrsch­ten Un­ter­neh­men füh­ren ih­re Bü­cher nach den Vor­schrif­ten, die für Ak­ti­en­ge­sell­schaf­ten gel­ten, und nach den von den Schwei­zer Bör­sen an­er­kann­ten Stan­dards der Rech­nungs­le­gung.

2 Sie füh­ren ge­trenn­te Rech­nun­gen für die­je­ni­gen Tä­tig­kei­ten, wel­che der Er­fül­lung des kon­zes­si­ons­recht­li­chen Leis­tungs­auf­tra­ges die­nen, und für ih­re üb­ri­gen Tä­tig­kei­ten.

3 Der Ver­wal­tungs­rat der SRG bringt dem UVEK jähr­lich zur Kennt­nis:

a.
die Kon­zern­rech­nung;
b.
die Jah­res­rech­nung, den Vor­an­schlag, die Fi­nanz­pla­nung und den Jah­res­be­richt der SRG und der von ihr be­herrsch­ten Un­ter­neh­men.

4 Auf Grund der Be­richt­er­stat­tung des Ver­wal­tungs­ra­tes prüft das UVEK den Fi­nanz­haus­halt der SRG. Es kann er­gän­zen­de Aus­künf­te ver­lan­gen. Ins­be­son­de­re kann das UVEK vom Ver­wal­tungs­rat der SRG oder von den mit der Ober­lei­tung be­trau­ten Or­ga­nen be­herrsch­ter Un­ter­neh­men An­ga­ben dar­über ver­lan­gen, wie sie ih­re Ver­ant­wor­tung wahr­ge­nom­men ha­ben.

5 Das UVEK kann bei der SRG und den von ihr be­herrsch­ten Un­ter­neh­men vor Ort Nach­prü­fun­gen vor­neh­men, so­fern:

a.
die Be­richt­er­stat­tung un­ge­nü­gend ist und die SRG trotz Auf­for­de­rung des UVEK in­ner­halb der ge­währ­ten Frist kei­ne aus­rei­chen­den An­ga­ben lie­fert; oder
b.
be­grün­de­ter Ver­dacht be­steht, dass die SRG oder ein von ihr be­herrsch­tes Un­ter­neh­men die Pflich­ten nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 nicht er­füllt hat.

6 Das UVEK kann un­ter den Vor­aus­set­zun­gen von Ab­satz 5 die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­kon­trol­le oder an­de­re Sach­ver­stän­di­ge mit der Fi­nanz­prü­fung be­auf­tra­gen. Das Fi­nanz­kon­troll­ge­setz vom 28. Ju­ni 196739 ist nicht an­wend­bar.

7 Rei­ne Zweck­mäs­sig­keits­kon­trol­len sind nicht zu­läs­sig.

Art. 37 Beteiligungen an anderen Programmveranstaltern  

Be­tei­li­gun­gen der SRG an an­de­ren Pro­gramm­ver­an­stal­tern be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung durch das UVEK.

3. Kapitel: Andere Veranstalter mit Leistungsauftrag

1. Abschnitt: Konzessionen mit Leistungsauftrag und Abgabenanteil

Art. 38 Grundsatz  

1 Kon­zes­sio­nen mit Leis­tungs­auf­trag und Ab­ga­ben­an­teil (Kon­zes­sio­nen mit Ab­ga­ben­an­teil) kön­nen er­teilt wer­den an Ver­an­stal­ter lo­kal-re­gio­na­ler Pro­gram­me, die:

a.
ein Ge­biet oh­ne aus­rei­chen­de Fi­nan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten mit Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men ver­sor­gen, wel­che die lo­ka­len oder re­gio­na­len Ei­gen­hei­ten durch um­fas­sen­de In­for­ma­ti­on ins­be­son­de­re über po­li­ti­sche, wirt­schaft­li­che und so­zia­le Zu­sam­men­hän­ge be­rück­sich­ti­gen so­wie zur Ent­fal­tung des kul­tu­rel­len Le­bens im Ver­sor­gungs­ge­biet bei­tra­gen;
b.
mit kom­ple­men­tä­ren nicht ge­win­n­ori­en­tier­ten Ra­dio­pro­gram­men zur Er­fül­lung des ver­fas­sungs­recht­li­chen Leis­tungs­auf­trags in Ag­glo­me­ra­tio­nen bei­tra­gen.

2 Kon­zes­sio­nen mit Ab­ga­ben­an­teil ge­ben einen An­spruch auf Ver­brei­tung des Pro­gramms in ei­nem be­stimm­ten Ver­sor­gungs­ge­biet (Zu­gangs­recht) so­wie auf einen An­teil am Er­trag der Ab­ga­ben für Ra­dio und Fern­se­hen.

3 Je Ver­sor­gungs­ge­biet wird ei­ne Kon­zes­si­on mit Ab­ga­ben­an­teil er­teilt.

4 Die Kon­zes­si­on legt min­des­tens fest:

a.
das Ver­sor­gungs­ge­biet so­wie die Art der Ver­brei­tung;
b.
die ge­for­der­ten pro­gramm­li­chen Leis­tun­gen und die da­für not­wen­di­gen be­trieb­li­chen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen An­for­de­run­gen;
c.
wei­te­re An­for­de­run­gen und Auf­la­gen, wel­che der Kon­zes­sio­när zu er­fül­len hat.

5 ...40

40 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 39 Versorgungsgebiete  

1 Der Bun­des­rat be­stimmt nach Kon­sul­ta­ti­on der Eid­ge­nös­si­schen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kom­mis­si­on die An­zahl und die Aus­deh­nung der Ver­sor­gungs­ge­bie­te, in de­nen Kon­zes­sio­nen mit Ab­ga­ben­an­teil er­teilt wer­den, so­wie die Ver­brei­tungs­art im je­wei­li­gen Ver­sor­gungs­ge­biet. Er un­ter­schei­det da­bei zwi­schen Ver­sor­gungs­ge­bie­ten für Ra­dio und für Fern­se­hen.

2 Ver­sor­gungs­ge­bie­te nach Ar­ti­kel 38 Ab­satz 1 Buch­sta­be a müs­sen so fest­ge­legt wer­den, dass:

a.
sie po­li­tisch und geo­gra­fisch ei­ne Ein­heit bil­den oder in ih­nen die kul­tu­rel­len oder wirt­schaft­li­chen Kon­tak­te be­son­ders eng sind; und
b.
ih­re vor­han­de­nen Fi­nan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten zu­sam­men mit ei­nem an­ge­mes­se­nen An­teil aus dem Er­trag der Ab­ga­ben für Ra­dio und Fern­se­hen es dem Ver­an­stal­ter er­lau­ben, sei­nen Leis­tungs­auf­trag zu er­fül­len.

3 Aus­nah­men kön­nen für Re­gio­nal­pro­gram­me vor­ge­se­hen wer­den, die in ei­nem Sprach­grenz­ge­biet in min­des­tens zwei Lan­des­s­pra­chen aus­ge­strahlt wer­den.

4 An­zahl und Aus­deh­nung der Ver­sor­gungs­ge­bie­te wer­den vom Bun­des­rat pe­ri­odisch, spä­tes­tens aber nach zehn Jah­ren über­prüft. Ge­ring­fü­gi­ge An­pas­sun­gen der Aus­deh­nung kann das UVEK vor­neh­men.

5 Vor der Be­stim­mung der Ver­sor­gungs­ge­bie­te und vor be­deu­ten­den Än­de­run­gen wer­den na­ment­lich die Kan­to­ne und die di­rekt be­trof­fe­nen kon­zes­sio­nier­ten Ver­an­stal­ter an­ge­hört.

Art. 40 Abgabenanteile  

1 Die Ab­ga­ben­an­tei­le für Ver­an­stal­ter mit Ab­ga­ben­an­teil nach Ar­ti­kel 68a Ab­satz 1 Buch­sta­be b be­tra­gen 4 bis 6 Pro­zent des Er­tra­ges der Ab­ga­be für Ra­dio und Fern­se­hen. Der Bun­des­rat be­stimmt:

a.
bei der Fest­le­gung der Hö­he der Ab­ga­be die An­tei­le, die für Ra­dio be­zie­hungs­wei­se für Fern­se­hen zur Ver­fü­gung ste­hen, un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Be­darfs für die Er­fül­lung der Leis­tungs­auf­trä­ge ge­mä­ss Ar­ti­kel 38 Ab­satz 1;
b.
den pro­zen­tua­len An­teil, den der Ab­ga­ben­an­teil am Be­trieb­s­auf­wand des ein­zel­nen Ver­an­stal­ters höchs­tens aus­ma­chen darf.41

2 Das UVEK legt den An­teil je­des Kon­zes­sio­närs am Er­trag der Ab­ga­ben für Ra­dio und Fern­se­hen für einen be­stimm­ten Zeit­raum fest. Es be­rück­sich­tigt die Grös­se und das Wirt­schafts­po­ten­zi­al des Ver­sor­gungs­ge­biets so­wie den Auf­wand, den der Kon­zes­sio­när zur Er­fül­lung des Leis­tungs­auf­tra­ges in­klu­si­ve Ver­brei­tungs­kos­ten er­brin­gen muss.

3 Die Be­stim­mun­gen des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 199042 sind an­wend­bar.

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

42 SR 616.1

Art. 41 Pflichten der Programmveranstalter mit Konzessionen mit Abgabenanteil  

1 Die Pro­gramm­ver­an­stal­ter, die über ei­ne Kon­zes­si­on mit Ab­ga­ben­an­teil ver­fü­gen, ha­ben den in der Kon­zes­si­on fest­ge­leg­ten Leis­tungs­auf­trag zu er­fül­len. Zur Si­cher­stel­lung der Er­fül­lung des Leis­tungs­auf­tra­ges und des un­ab­hän­gi­gen Pro­gramm­schaf­fens kann der Bun­des­rat wei­te­re Pflich­ten fest­le­gen. Er kann die Ver­an­stal­ter ins­be­son­de­re zur Er­stel­lung ei­nes Leit­bil­des und ei­nes Re­dak­ti­ons­sta­tuts ver­pflich­ten.

2 Pro­gramm­ver­an­stal­ter mit ei­ner Kon­zes­si­on mit Ab­ga­ben­an­teil müs­sen die fi­nan­zi­el­len Mit­tel wirt­schaft­lich und be­stim­mungs­ge­mä­ss ver­wen­den. Ge­win­naus­schüt­tun­gen sind nicht zu­läs­sig. Die Ver­an­stal­tung des ab­ga­be­un­ter­stütz­ten Pro­gramms ist in der Buch­hal­tung von all­fäl­li­gen an­de­ren wirt­schaft­li­chen Tä­tig­kei­ten des Kon­zes­sio­närs zu tren­nen. Er­bringt ein vom Kon­zes­sio­när wirt­schaft­lich be­herrsch­tes Un­ter­neh­men Tä­tig­kei­ten im Zu­sam­men­hang mit dem Pro­gramm, so sorgt der Kon­zes­sio­när da­für, dass die­se Tä­tig­kei­ten buch­hal­te­risch von den üb­ri­gen Tä­tig­kei­ten ge­trennt sind.43

3 Die Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Ver­an­stal­tern darf die Er­fül­lung des Leis­tungs­auf­trags oder die Un­ab­hän­gig­keit des Pro­gramm­schaf­fens nicht ge­fähr­den.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 42 Finanzaufsicht  

1 Der Kon­zes­sio­när legt dem BA­KOM jähr­lich die Rech­nung vor. Die­ses prüft, ob die fi­nan­zi­el­len Mit­tel wirt­schaft­lich und be­stim­mungs­ge­mä­ss ver­wen­det wer­den. An­dern­falls kann es die Ab­ga­ben­an­tei­le ei­nes Kon­zes­sio­närs ver­min­dern oder zu­rück­for­dern.

2 Das BA­KOM kann auch Aus­künf­te vom Kon­zes­sio­när und von den Aus­kunfts­pflich­ti­gen nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–c ver­lan­gen und vor Ort Fi­nanz­prü­fun­gen vor­neh­men.

3 Rei­ne Zweck­mäs­sig­keits­kon­trol­len sind un­zu­läs­sig.

2. Abschnitt: Konzessionen mit Leistungsauftrag ohne Abgabenanteil

Art. 43  

1 Das UVEK kann an­de­ren Pro­gramm­ver­an­stal­tern ei­ne Kon­zes­si­on für die draht­los-ter­rest­ri­sche Ver­brei­tung ei­nes Pro­gramms er­tei­len, wenn die­ses Pro­gramm:

a.
in ei­nem Ge­biet die lo­ka­len oder re­gio­na­len Ei­gen­hei­ten durch um­fas­sen­de In­for­ma­ti­on ins­be­son­de­re über po­li­ti­sche, wirt­schaft­li­che und so­zia­le Zu­sam­men­hän­ge be­rück­sich­tigt so­wie zur Ent­fal­tung des kul­tu­rel­len Le­bens im Ver­sor­gungs­ge­biet bei­trägt;
b.
in ei­ner Sprach­re­gi­on in be­son­de­rem Mass zur Er­fül­lung des ver­fas­sungs­recht­li­chen Leis­tungs­auf­trags bei­trägt.

2 Die Kon­zes­si­on de­fi­niert den Um­fang des Zu­gangs zur Ver­brei­tung und den pro­gramm­li­chen Leis­tungs­auf­trag. Das UVEK kann wei­te­re Pflich­ten fest­le­gen, um die Er­fül­lung des Leis­tungs­auf­tra­ges so­wie ein un­ab­hän­gi­ges Pro­gramm­schaf­fen si­cher­zu­stel­len.

3. Abschnitt: Konzessionsvorschriften

Art. 44 Allgemeine Konzessionsvoraussetzungen  

1 Ei­ne Kon­zes­si­on kann er­teilt wer­den, wenn der Be­wer­ber:

a.
in der La­ge ist, den Leis­tungs­auf­trag zu er­fül­len;
b.
glaub­haft dar­legt, dass er die er­for­der­li­chen In­ves­ti­tio­nen und den Be­trieb fi­nan­zie­ren kann;
c.
der Kon­zes­si­ons­be­hör­de dar­legt, wer über die we­sent­li­chen Tei­le sei­nes
Ka­pi­tals ver­fügt und wer ihm im we­sent­li­chen Um­fang fi­nan­zi­el­le Mit­tel zur Ver­fü­gung stellt;
d.
Ge­währ bie­tet, dass er die ar­beits­recht­li­chen Vor­schrif­ten und die Ar­beits­be­din­gun­gen der Bran­che, das an­wend­ba­re Recht und na­ment­lich die mit der Kon­zes­si­on ver­bun­de­nen Pflich­ten und Auf­la­gen ein­hält;
e.
die re­dak­tio­nel­le Tä­tig­keit von den wirt­schaft­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten trennt;
f.
ei­ne na­tür­li­che Per­son mit Wohn­sitz in der Schweiz oder ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son mit Sitz in der Schweiz ist;
g.44
...

2 So­weit kei­ne in­ter­na­tio­na­len Ver­pflich­tun­gen ent­ge­gen­ste­hen, kann ei­ner aus­län­disch be­herrsch­ten ju­ris­ti­schen Per­son, ei­ner in­län­di­schen ju­ris­ti­schen Per­son mit Aus­län­der­be­tei­li­gung oder ei­ner na­tür­li­chen Per­son oh­ne Schwei­zer Bür­ger­recht die Kon­zes­si­on ver­wei­gert wer­den, falls der ent­spre­chen­de aus­län­di­sche Staat nicht in ähn­li­chem Um­fang Ge­gen­recht ge­währt.

3 Ein Ver­an­stal­ter be­zie­hungs­wei­se das Un­ter­neh­men, dem er ge­hört, kann ma­xi­mal zwei Fern­seh-Kon­zes­sio­nen und zwei Ra­dio-Kon­zes­sio­nen er­wer­ben. Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men für die Ein­füh­rung neu­er Ver­brei­tungs­tech­no­lo­gi­en vor­se­hen.45

44 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 45 Konzessionierungsverfahren  

1 Kon­zes­sio­nen wer­den vom UVEK er­teilt. Das BA­KOM schreibt die Kon­zes­sio­nen in der Re­gel öf­fent­lich aus; es kann die in­ter­es­sier­ten Krei­se an­hö­ren.

1bisKon­zes­sio­nen kön­nen oh­ne öf­fent­li­che Aus­schrei­bung ver­län­gert wer­den, ins­be­son­de­re wenn die Si­tua­ti­on in den Ver­sor­gungs­ge­bie­ten oder tech­no­lo­gi­sche Ver­än­de­run­gen die Pro­gramm­ver­an­stal­ter vor be­son­de­re Her­aus­for­de­run­gen stel­len. Da­bei wird die bis­he­ri­ge Er­fül­lung des Leis­tungs­auf­trags be­rück­sich­tigt.46

2 Für die Er­tei­lung von Kon­zes­sio­nen von kur­z­er Dau­er kann der Bun­des­rat ein be­son­de­res Ver­fah­ren vor­se­hen.

3 Ge­hen in der Aus­schrei­bung für ei­ne Kon­zes­si­on meh­re­re Be­wer­bun­gen ein, so wird der­je­ni­ge Be­wer­ber be­vor­zugt, der am bes­ten in der La­ge ist, den Leis­tungs­auf­trag zu er­fül­len. Sind meh­re­re Be­wer­bun­gen un­ter die­sem Ge­sichts­punkt weit­ge­hend gleich­wer­tig, so wird je­ner Be­wer­ber be­vor­zugt, der die Mei­nungs- und An­ge­bots­viel­falt am meis­ten be­rei­chert.

4 Kon­zes­sio­nen für draht­los-ter­rest­risch ver­brei­te­te Pro­gram­me wer­den in der Re­gel vor der Aus­schrei­bung der ent­spre­chen­den Funk­kon­zes­sio­nen nach Ar­ti­kel 22a FMG47 er­teilt.48

46 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

47 SR 784.10

48 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 46 Dauer und Erlöschen der Konzession  

1 Je­de Kon­zes­si­on wird für ei­ne be­stimm­te Zeit­dau­er er­teilt. Ver­gleich­ba­re Kon­zes­sio­nen wer­den in der Re­gel auf den­sel­ben Ter­min be­fris­tet.

2 Ei­ne Kon­zes­si­on er­lischt bei Ver­zicht durch den Pro­gramm­ver­an­stal­ter, bei Ent­zug und nach Ab­lauf ih­rer Dau­er.

Art. 47 Erfüllung des Leistungsauftrages  

1 Das BA­KOM über­prüft, ob das kon­zes­sio­nier­te Pro­gramm den Leis­tungs­auf­trag er­füllt. Zur Ab­klä­rung kann es aus­sen­ste­hen­de Fach­stel­len oder Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten bei­zie­hen.

2 Stellt es er­heb­li­che Un­zu­läng­lich­kei­ten fest, so er­greift es Mass­nah­men. Es kann na­ment­lich den An­spruch auf Ab­ga­ben­an­tei­le um höchs­tens die Hälf­te kür­zen, bis die Un­zu­läng­lich­kei­ten be­ho­ben sind.

Art. 48 Übertragung der Konzession  

1 Ei­ne Über­tra­gung der Kon­zes­si­on ist dem UVEK vor ih­rem Voll­zug zu mel­den und muss von die­sem ge­neh­migt wer­den.

2 Das UVEK prüft, ob die Kon­zes­si­ons­vor­aus­set­zun­gen auch nach der Über­tra­gung er­füllt sind. Es kann die Ge­neh­mi­gung in­nert drei Mo­na­ten ab Ein­gang der Mel­dung ver­wei­gern; in be­son­de­ren Fäl­len kann die Frist ver­län­gert wer­den.

3 Als Über­tra­gung gilt auch der wirt­schaft­li­che Über­gang der Kon­zes­si­on. Ein sol­cher liegt vor, wenn mehr als 20 Pro­zent des Ak­ti­en-, Stamm- oder Ge­nos­sen­schafts­ka­pi­tals oder ge­ge­be­nen­falls des Par­ti­zi­pa­ti­ons­schein­ka­pi­tals oder der Stimm­rech­te über­ge­hen.

Art. 49 Änderung der Konzession  

1 Das UVEK kann ein­zel­ne Be­stim­mun­gen der Kon­zes­si­on vor Ab­lauf ih­rer Dau­er än­dern, wenn die tat­säch­li­chen oder recht­li­chen Ver­hält­nis­se sich ge­än­dert ha­ben und die Än­de­rung zur Wah­rung wich­ti­ger öf­fent­li­cher In­ter­es­sen not­wen­dig ist.

2 Der Kon­zes­sio­när wird an­ge­mes­sen ent­schä­digt, falls die Än­de­rung die mit der Kon­zes­si­on ein­ge­räum­ten Rech­te we­sent­lich schmä­lert. Kei­ne Ent­schä­di­gung er­hält er, wenn die An­pas­sung auf wich­ti­gen Lan­des­in­ter­es­sen oder auf ei­ner Än­de­rung in­ter­na­tio­na­ler Ver­pflich­tun­gen be­ruht.

3 Auf An­trag des Pro­gramm­ver­an­stal­ters kann das UVEK ein­zel­ne Be­stim­mun­gen än­dern, falls die be­an­trag­te Än­de­rung den Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung der Kon­zes­si­on ent­spricht.

Art. 50 Einschränkung, Suspendierung und Entzug der Konzession  

1 Das UVEK kann die Kon­zes­si­on ein­schrän­ken, sus­pen­die­ren oder ent­zie­hen, wenn:

a.
der Kon­zes­sio­när sie durch un­voll­stän­di­ge oder un­rich­ti­ge An­ga­ben er­wirkt hat;
b.
der Kon­zes­sio­när in schwer­wie­gen­der Wei­se ge­gen die­ses Ge­setz und die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen ver­stösst;
c.
der Kon­zes­sio­när trotz Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 47 Ab­satz 2 dau­ernd ge­gen sei­ne in der Kon­zes­si­on fest­ge­leg­ten Pflich­ten ver­stösst;
d.
der Kon­zes­sio­när die Kon­zes­si­on in schwer­wie­gen­der Wei­se zu rechts­wid­ri­gen Zwe­cken be­nützt;
e.
wich­ti­ge Lan­des­in­ter­es­sen es er­for­dern.

2 Das UVEK ent­zieht die Kon­zes­si­on, wenn we­sent­li­che Vor­aus­set­zun­gen zu ih­rer Er­tei­lung da­hin­ge­fal­len sind.

3 Der Kon­zes­sio­när hat An­spruch auf Ent­schä­di­gung, wenn das UVEK:

a.
die Kon­zes­si­on ent­zieht, weil we­sent­li­che Vor­aus­set­zun­gen zu ih­rer Er­tei­lung da­hin­ge­fal­len sind und der Bund da­für ein­ste­hen muss;
b.
die Kon­zes­si­on sus­pen­diert oder ent­zieht, weil wich­ti­ge Lan­des­in­ter­es­sen es er­for­dern.

3. Titel: Übertragung und Aufbereitung von Programmen

1. Kapitel: Allgemeine Regeln

Art. 51 Grundsatz  

1 Die Pro­gramm­ver­an­stal­ter kön­nen ih­re Pro­gram­me ge­stützt auf die Be­stim­mun­gen des Fern­mel­de­rechts sel­ber ver­brei­ten oder ei­ne Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin be­auf­tra­gen, die Pro­gram­me zu ver­brei­ten.

2 Die Ver­brei­tungs­dienst­leis­tun­gen wer­den chan­cen­gleich, an­ge­mes­sen und nicht dis­kri­mi­nie­rend an­ge­bo­ten.

3 Ar­ti­kel 47 FMG49 über die Kom­mu­ni­ka­ti­on in aus­ser­or­dent­li­chen La­gen ist auf Ver­an­stal­ter an­wend­bar, wel­che ih­re Pro­gram­me selbst ver­brei­ten.

Art. 52 Einschränkungen  

1 Das BA­KOM kann die fern­mel­de­tech­ni­sche Über­tra­gung ei­nes Pro­gramms ein­schrän­ken oder un­ter­sa­gen, wenn das Pro­gramm:

a.
das für die Schweiz ver­bind­li­che in­ter­na­tio­na­le Fern­mel­de­recht ver­letzt;
b.
die für die Schweiz ver­bind­li­chen völ­ker­recht­li­chen Vor­schrif­ten über Pro­gramm­ge­stal­tung, Wer­bung oder Spon­so­ring dau­ernd und schwer­wie­gend ver­letzt; oder
c.
mit ei­nem Sen­de­ver­bot nach Ar­ti­kel 89 Ab­satz 2 be­legt ist.

2 Ge­gen die Ver­fü­gung des BA­KOM kön­nen sich so­wohl der Ver­an­stal­ter des be­tref­fen­den Pro­gramms als auch die Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin be­schwe­ren, wel­che das Pro­gramm ver­brei­tet oder der Ver­brei­tung zu­führt.

3 ...50

50 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

2. Kapitel: Drahtlos-terrestrische Verbreitung von Programmen

Art. 53 Zugangsberechtigte Programme  

Für die draht­los-ter­rest­ri­sche Ver­brei­tung sind im Rah­men der Kon­zes­si­on zu­gangs­be­rech­tigt:

a.
die Pro­gram­me der SRG;
b.
die Pro­gram­me der Pro­gramm­ver­an­stal­ter, die über ei­ne Kon­zes­si­on mit Leis­tungs­auf­trag ver­fü­gen.
Art. 54 Frequenzen für Programme 51  

1 Der Bun­des­rat stellt si­cher, dass aus­rei­chend Fre­quen­zen für die Er­fül­lung des ver­fas­sungs­recht­li­chen Leis­tungs­auf­trags von Ra­dio und Fern­se­hen (Art. 93 Abs. 2 BV) zur Ver­fü­gung ste­hen. Ins­be­son­de­re sorgt er da­für, dass zu­gangs­be­rech­tig­te Pro­gram­me im vor­ge­se­he­nen Ver­sor­gungs­ge­biet draht­los-ter­rest­risch ver­brei­tet wer­den kön­nen, und legt die hier­für mass­ge­ben­den Grund­sät­ze fest.

2 Er be­stimmt für Fre­quen­zen oder Fre­quenz­blö­cke, die nach dem na­tio­na­len Fre­quenz­zu­wei­sungs­plan (Art. 25 FMG52) für die Ver­brei­tung von Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men ein­ge­setzt wer­den:

a.
das Ver­brei­tungs­ge­biet;
b.
die An­zahl von Ra­dio- oder Fern­seh­pro­gram­men, die zu ver­brei­ten sind, oder die Über­tra­gungs­ka­pa­zi­tä­ten, die für die Ver­brei­tung von Pro­gram­men zu re­ser­vie­ren sind.

3 Das UVEK sorgt da­für, dass zur Ver­sor­gung der Be­völ­ke­rung in aus­ser­or­dent­li­chen La­gen ei­ne aus­rei­chen­de Ver­brei­tung von Pro­gram­men nach den Vor­ga­ben des Bun­des­ra­tes si­cher­ge­stellt wer­den kann.

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

52 SR 784.10

Art. 55 Verbreitungspflicht und Verbreitungsbedingungen  

1 Wer ei­ne Funk­kon­zes­si­on zur Nut­zung ei­ner Fre­quenz er­wirbt, die zur Ver­brei­tung ei­nes zu­gangs­be­rech­tig­ten Pro­gramms be­stimmt ist, muss die­ses in aus­rei­chen­der Qua­li­tät und nach Mass­ga­be der pro­gramm­recht­li­chen Kon­zes­si­on so­wie der fern­mel­de­recht­li­chen Funk­kon­zes­si­on ver­brei­ten.

2 Pro­gramm­ver­an­stal­ter ent­rich­ten der In­ha­be­rin ei­ner Funk­kon­zes­si­on für die Ver­brei­tung zu­gangs­be­rech­tig­ter Pro­gram­me ei­ne kos­te­n­ori­en­tier­te Ent­schä­di­gung. Der Bun­des­rat re­gelt die an­re­chen­ba­ren Kos­ten. Wird die Funk­kon­zes­si­on im Ver­stei­ge­rungs­ver­fah­ren ver­ge­ben, so zählt der Zu­schlags­preis nach Ar­ti­kel 39 Ab­satz 4 FMG53 nicht zu den an­re­chen­ba­ren Kos­ten.

3 Der Bun­des­rat kann die Ver­brei­tungs­pflicht auf Diens­te aus­deh­nen, die mit zu­gangs­be­rech­tig­ten Pro­gram­men ge­kop­pelt sind.

Art. 56 Einigungs- und Entscheidverfahren  

1 Kön­nen sich die Par­tei­en in­nert drei Mo­na­ten über die Ver­brei­tungs­pflicht und die Ver­brei­tungs­be­din­gun­gen nicht ei­ni­gen, so ent­schei­det das BA­KOM.

2 Es ori­en­tiert sich für den Ent­scheid an in- oder aus­län­di­schen Ver­gleichs­wer­ten, so­weit die Par­tei­en kei­ne Be­weis­mit­tel vor­brin­gen, die ein Ab­wei­chen da­von recht­fer­ti­gen.

3 Für den Zeit­raum von der Ge­such­sein­rei­chung bis zum rechts­kräf­ti­gen Ent­scheid kann es vor­läu­fig die Ver­brei­tung ver­fü­gen und die fi­nan­zi­el­len Be­din­gun­gen fest­le­gen.

4 Das Ver­fah­ren und die Aus­kunfts­pflicht rich­ten sich sinn­ge­mä­ss nach den Be­stim­mun­gen des FMG54 über die Ge­wäh­rung des Zu­gangs durch markt­be­herr­schen­de An­bie­te­rin­nen (Art. 11, 11a und 11b FMG).55

54 SR 784.10

55 Sie­he Art. 106 Ziff. 1 hier­nach.

Art. 57 Unterstützung der Verbreitung von Radioprogrammen  

1 Das BA­KOM ge­währt ei­nem Pro­gramm­ver­an­stal­ter mit ei­ner Kon­zes­si­on mit Ab­ga­ben­an­teil nach Ar­ti­kel 38 Ab­satz 1 Buch­sta­be a, dem in ei­ner Ber­gre­gi­on ein zu­sätz­li­cher Auf­wand für die draht­los-ter­rest­ri­sche Ver­brei­tung sei­nes Ra­dio­pro­gramms ent­steht, einen Bei­trag.

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Vor­aus­set­zun­gen und Be­rech­nungs­kri­te­ri­en, nach wel­chen das BA­KOM die Bei­trä­ge ent­rich­tet.

Art. 58 Förderung neuer Verbreitungstechnologien 56  

1 Das BA­KOM kann die Ein­füh­rung neu­er Tech­no­lo­gi­en für die Ver­brei­tung von Pro­gram­men be­fris­tet durch Bei­trä­ge an die Er­rich­tung und den Be­trieb von Sen­der­net­zen un­ter­stüt­zen, so­fern im ent­spre­chen­den Ver­sor­gungs­ge­biet kei­ne aus­rei­chen­den Fi­nan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten vor­han­den sind.

2 Es kann die Öf­fent­lich­keit über neue Tech­no­lo­gi­en, ins­be­son­de­re über die tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen und die Mög­lich­kei­ten der An­wen­dung, in­for­mie­ren und da­für mit Drit­ten zu­sam­men­ar­bei­ten.

3 Die För­der­leis­tun­gen nach den Ab­sät­zen 1 und 2 wer­den aus dem Er­trag der Kon­zes­si­ons­ab­ga­be (Art. 22) und, so­weit die­ser nicht aus­reicht, aus dem Er­trag der Ab­ga­be für Ra­dio und Fern­se­hen ent­rich­tet.

4 Der Bun­des­rat be­stimmt bei der Fest­le­gung der Hö­he der Ab­ga­be für Ra­dio und Fern­se­hen (Art. 68a) den An­teil, der für die För­der­leis­tun­gen zur Ver­fü­gung steht. Die­ser be­trägt höchs­tens 1 Pro­zent des ge­sam­ten Er­tra­ges der Ab­ga­be.

5 Der Bun­des­rat be­stimmt den Kreis der Be­rech­tig­ten und legt die Vor­aus­set­zun­gen der För­der­leis­tun­gen fest.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

3. Kapitel: Verbreitung über Leitungen

Art. 59 Zugangsberechtigte und ausländische Programme  

1 In ih­rem Ver­sor­gungs­ge­biet sind über Lei­tun­gen zu ver­brei­ten:

a.
Pro­gram­me der SRG im Rah­men der Kon­zes­si­on;
b.
Pro­gram­me, für die ei­ne Kon­zes­si­on mit Leis­tungs­auf­trag be­steht.

2 Der Bun­des­rat kann zu­dem Pro­gram­me aus­län­di­scher Ver­an­stal­ter be­stim­men, wel­che we­gen ih­res be­son­de­ren Bei­tra­ges zur Bil­dung, zur kul­tu­rel­len Ent­fal­tung oder zur frei­en Mei­nungs­bil­dung über Lei­tun­gen zu ver­brei­ten sind.

3 Der Bun­des­rat legt die Höchst­zahl der zu­gangs­be­rech­tig­ten Pro­gram­me nach den Ab­sät­zen 1 und 2 im Rah­men der tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten der Fern­mel­de­dienst­an­bie­te­rin­nen fest. Die Pro­gram­me sind in aus­rei­chen­der Qua­li­tät un­ent­gelt­lich zu ver­brei­ten.

4 Zur Ver­brei­tung ver­pflich­tet ist in ers­ter Li­nie die­je­ni­ge Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin, die im Ver­sor­gungs­ge­biet be­reits Pro­gram­me ver­brei­tet und da­bei am meis­ten Haus­hal­te er­reicht. Das BA­KOM kann im glei­chen Ver­sor­gungs­ge­biet mehr als ei­ne Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin ver­pflich­ten, wenn dies er­for­der­lich ist, um si­cher­zu­stel­len, dass ein Pro­gramm von der All­ge­mein­heit emp­fan­gen wer­den kann. Im Fal­le ei­ner Wei­ge­rung kann das BA­KOM vor­sorg­lich die so­for­ti­ge Auf­schal­tung ver­fü­gen.

5 Führt die Er­fül­lung die­ser Pflicht zu ei­ner un­zu­mut­ba­ren wirt­schaft­li­chen Be­las­tung der ver­pflich­te­ten Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin, so ver­pflich­tet das BA­KOM die be­rech­tig­ten Pro­gramm­ver­an­stal­ter zur an­ge­mes­se­nen Ent­schä­di­gung.

6 Der Bun­des­rat kann die Ver­brei­tungs­pflicht auf mit zu­gangs­be­rech­tig­ten Pro­gram­men ge­kop­pel­te Diens­te aus­deh­nen.

Art. 60 Weitere Aufschaltungspflichten  

1 Auf Ge­such ei­nes Pro­gramm­ver­an­stal­ters ver­pflich­tet das BA­KOM ei­ne Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin für ei­ne be­stimm­te Dau­er zur lei­tungs­ge­bun­de­nen Ver­brei­tung ei­nes Pro­gramms in ei­nem be­stimm­ten Ge­biet, so­fern:

a.
das Pro­gramm in be­son­de­rem Mass zur Er­fül­lung des ver­fas­sungs­recht­li­chen Auf­trags bei­trägt; und
b.
der Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin die Ver­brei­tung un­ter Be­rück­sich­ti­gung der ver­füg­ba­ren Über­tra­gungs­ka­pa­zi­tä­ten so­wie der wirt­schaft­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit zu­mut­bar ist.

2 Der Bun­des­rat legt die Höchst­zahl der Pro­gram­me fest.

3 Das BA­KOM kann das Recht vor Ab­lauf der ver­füg­ten Dau­er ent­zie­hen, wenn der Pro­gramm­ver­an­stal­ter die in der Ver­fü­gung fest­ge­hal­te­nen Leis­tun­gen nicht mehr er­bringt.

4 Der Bun­des­rat kann die Ver­brei­tungs­pflicht auf mit zu­gangs­be­rech­tig­ten Pro­gram­men ge­kop­pel­te Diens­te aus­deh­nen.

Art. 61 Leitungsgebundene Verbreitung anderer Programme  

Bei Pro­gram­men de­ren Ver­brei­tung nicht nach den Ar­ti­keln 59 und 60 ge­re­gelt ist, ent­schei­det die Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin nach Mass­ga­be der Ka­pa­zi­tä­ten, die ihr für die Pro­gramm­ver­brei­tung zur Ver­fü­gung ste­hen. Bei der Ab­gel­tung des Auf­wan­des für die Ver­brei­tung kann ins­be­son­de­re auch der wirt­schaft­li­che Nut­zen der Ver­brei­tungs­dienst­leis­tung für den Pro­gramm­ver­an­stal­ter be­rück­sich­tigt wer­den.

Art. 61a Zeitversetztes Fernsehen 57  

1 Als zeit­ver­setz­tes Fern­se­hen gilt das von ei­ner Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin ver­brei­te­te und auf­ge­zeich­ne­te Fern­seh­pro­gramm ei­nes Pro­gramm­ver­an­stal­ters, wel­ches die Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin un­ter Wah­rung der ur­he­ber­recht­li­chen Be­stim­mun­gen für ih­re End­kun­din­nen und End­kun­den wäh­rend ei­ner be­schränk­ten Zeit­span­ne in­te­gral zum Ab­ruf be­reithält.

2 Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin­nen, die zeit­ver­setz­tes Fern­se­hen an­bie­ten, dür­fen oh­ne Zu­stim­mung des Pro­gramm­ver­an­stal­ters kei­ne Än­de­run­gen an den von ih­nen ver­brei­te­ten und auf­ge­zeich­ne­ten li­nea­ren Fern­seh­pro­gram­men vor­neh­men. Die Re­ge­lun­gen zu Wer­bung und Spon­so­ring gel­ten sinn­ge­mä­ss auch für das zeit­ver­setz­te Fern­se­hen.

3 Der Bun­des­rat kann zur Ge­währ­leis­tung des Ju­gend­schut­zes Be­stim­mun­gen zur Zu­gäng­lich­ma­chung von Fern­seh­pro­gram­men im Rah­men des zeit­ver­setz­ten Fern­se­hens er­las­sen. Er be­rück­sich­tigt da­bei in der Schweiz an­er­kann­te Al­ter­sklas­si­fi­zie­rungs­sys­te­me.

57 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 6 des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 62 Kanalbelegung  

Der Bun­des­rat kann be­stim­men, dass die Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin­nen die nach Ar­ti­kel 59 Ab­sät­ze 1 und 2 zu über­tra­gen­den Pro­gram­me auf be­vor­zug­ten Ka­n­al­plät­zen ver­brei­ten.

4. Kapitel: Aufbereitung von Programmen

Art. 63 Grundsätze  

1 Pro­gramm­ver­an­stal­tern ist der Zu­gang zur Auf­be­rei­tung zu chan­cen­glei­chen, an­ge­mes­se­nen und nicht dis­kri­mi­nie­ren­den Be­din­gun­gen zu ge­wäh­ren. Ent­spricht die Auf­be­rei­tung durch die Vor­rich­tun­gen der Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin im We­sent­li­chen dem Stand der Tech­nik, so be­steht kein An­spruch des Pro­gramm­ver­an­stal­ters auf den Be­trieb ei­ge­ner Vor­rich­tun­gen zur Auf­be­rei­tung.

2 Wer Diens­te an­bie­tet, die als über­ge­ord­ne­te Be­nut­ze­ro­ber­flä­che die Aus­wahl von Pro­gram­men steu­ern, muss nach dem Stand der Tech­nik da­für sor­gen, dass im ers­ten Nut­zungs­schritt deut­lich auf zu­gangs­be­rech­tig­te Pro­gram­me hin­ge­wie­sen wird.

3 Be­trei­ber und An­bie­ter von Auf­be­rei­tungs­diens­ten oder ‑vor­rich­tun­gen ha­ben:

a.
ge­gen­über Drit­ten, die ein be­rech­tig­tes In­ter­es­se gel­tend ma­chen, al­le Aus­künf­te zu er­tei­len und Un­ter­la­gen of­fen zu le­gen, de­ren Kennt­nis er­for­der­lich ist, um die Rech­te nach Ab­satz 1 gel­tend zu ma­chen;
b.
ge­gen­über dem BA­KOM auf des­sen Ver­lan­gen al­le Aus­künf­te zu er­tei­len und Un­ter­la­gen vor­zu­le­gen, die er­for­der­lich sind für die Über­prü­fung, ob die Ver­pflich­tun­gen nach den Be­stim­mun­gen über die Auf­be­rei­tung ein­ge­hal­ten wer­den.

4 Der Bun­des­rat kann die Be­stim­mun­gen über die Auf­be­rei­tung auf ge­kop­pel­te Diens­te aus­deh­nen.

5 Be­ste­hen für einen be­stimm­ten Sach­ver­halt kei­ne Vor­schrif­ten, so trifft das BA­KOM im Ein­zel­fall die zum Schutz der Mei­nungs- und An­ge­bots­viel­falt not­wen­di­gen Ent­schei­de.

Art. 64 Offene Schnittstellen und technische Ausgestaltung  

So­weit dies für die Si­che­rung der Mei­nungs­viel­falt er­for­der­lich ist, kann der Bun­des­rat nach An­hö­rung der be­trof­fe­nen Krei­se für Vor­rich­tun­gen oder Diens­te, die der Auf­be­rei­tung von Pro­gram­men die­nen, of­fe­ne Schnitt­stel­len vor­schrei­ben oder an­de­re Be­stim­mun­gen über de­ren tech­ni­sche Aus­ge­stal­tung er­las­sen. Er be­rück­sich­tigt da­bei in an­ge­mes­se­ner Wei­se die be­reits im Markt vor­han­de­nen Vor­rich­tun­gen oder Diens­te und räumt an­ge­mes­se­ne Über­gangs­fris­ten ein.

Art. 65 Entbündelung  

1 Wer Pro­gram­me als ge­bün­del­te Pa­ke­te an­bie­tet, Vor­rich­tun­gen be­treibt oder Diens­te an­bie­tet, die der Auf­be­rei­tung von Pro­gram­men die­nen, muss die tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen da­für schaf­fen, dass Drit­te die­se Pro­gram­me zu kos­ten­güns­ti­gen Be­din­gun­gen ein­zeln ver­brei­ten kön­nen so­wie die Vor­rich­tun­gen be­zie­hungs­wei­se die Diens­te ein­zeln nut­zen kön­nen.

2 Der Bun­des­rat kann ent­spre­chen­de Vor­schrif­ten zur Ent­bün­de­lung er­las­sen, so­weit dies zur Si­che­rung der Mei­nungs­viel­falt er­for­der­lich ist.

4. Titel: Empfang von Programmen

1. Kapitel: Empfangsfreiheit

Art. 66 Freier Programmempfang  

Je­de Per­son ist frei, die an die All­ge­mein­heit ge­rich­te­ten in- und aus­län­di­schen Pro­gram­me zu emp­fan­gen.

Art. 67 Kantonale Antennenverbote  

1 Die Kan­to­ne kön­nen in be­stimm­ten Ge­bie­ten das Er­rich­ten von Aus­sen­an­ten­nen ver­bie­ten, wenn:

a.
dies für den Schutz be­deu­ten­der Orts- und Land­schafts­bil­der, ge­schicht­li­cher Stät­ten oder von Na­tur- und Kunst­denk­mä­lern not­wen­dig ist; und
b.
der Emp­fang der in der Re­gi­on üb­li­chen Pro­gram­me un­ter zu­mut­ba­ren Be­din­gun­gen ge­währ­leis­tet bleibt.

2 Das Er­rich­ten ei­ner Aus­sen­an­ten­ne, mit der wei­te­re Pro­gram­me emp­fan­gen wer­den kön­nen, muss aus­nahms­wei­se be­wil­ligt wer­den, wenn das In­ter­es­se am Emp­fang der Pro­gram­me das In­ter­es­se am Orts- und Land­schafts­schutz über­wiegt.

2. Kapitel: Abgabe für Radio und Fernsehen58

58 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

1. Abschnitt: Allgemeines

Art. 68 Grundsatz  

1 Der Bund er­hebt ei­ne Ab­ga­be zur Fi­nan­zie­rung der Er­fül­lung des ver­fas­sungs­recht­li­chen Leis­tungs­auf­trags von Ra­dio und Fern­se­hen (Art. 93 Abs. 2 BV).

2 Die Ab­ga­be wird pro Haus­halt und pro Un­ter­neh­men er­ho­ben.

3 Der Er­trag und die Ver­wen­dung der Ab­ga­be wer­den in der eid­ge­nös­si­schen Staats­rech­nung mit Aus­nah­me der dem Bund zu leis­ten­den Ent­schä­di­gun­gen nicht aus­ge­wie­sen.

Art. 68a Höhe der Abgabe und Verteilschlüssel  

1 Der Bun­des­rat be­stimmt die Hö­he der Ab­ga­be für Haus­hal­te und für Un­ter­neh­men. Mass­ge­bend ist der Be­darf für:

a.
die Fi­nan­zie­rung der Pro­gram­me der SRG und des üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bots der SRG, das zur Er­fül­lung des Pro­gramm­auf­trags not­wen­dig ist (Art. 25 Abs. 3 Bst. b);
b.
die Un­ter­stüt­zung von Pro­gram­men von Kon­zes­sio­nären mit Ab­ga­ben­an­teil (Art. 38–42);
c.
die Un­ter­stüt­zung der Stif­tung für Nut­zungs­for­schung (Art. 81);
d.
die För­de­rung der Er­rich­tung von Sen­der­net­zen im Rah­men der Ein­füh­rung neu­er Ver­brei­tungs­tech­no­lo­gi­en (Art. 58);
e.
die Fi­nan­zie­rung der Auf­be­rei­tung von Sen­dun­gen kon­zes­sio­nier­ter re­gio­na­ler Fern­seh­pro­gram­me für hör­be­hin­der­te Men­schen (Art. 7 Abs. 4);
f.
die Auf­ga­ben der Er­he­bungs­stel­le, der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung (ESTV), des BA­KOM so­wie der Kan­to­ne und Ge­mein­den im Zu­sam­men­hang mit der Er­he­bung der Ab­ga­be und der Durch­set­zung der Ab­ga­be­pflicht (Art. 69d–69g und 70–70d);
g.
die Fi­nan­zie­rung der Er­hal­tung von Pro­gram­men (Art. 21).

2 Der Bun­des­rat legt die Ver­tei­lung des Er­trags der Ab­ga­be auf die Ver­wen­dungs­zwe­cke nach Ab­satz 1 fest. Da­bei kann er die An­tei­le für die Ra­dio­pro­gram­me, für die Fern­seh­pro­gram­me und für das üb­ri­ge pu­bli­zis­ti­sche An­ge­bot der SRG ge­trennt be­stim­men.

3 Der Bun­des­rat be­rück­sich­tigt bei sei­nem Ent­scheid über die Ab­ga­be­höhe die Emp­feh­lung des Preis­über­wa­chers. Ab­wei­chun­gen von den Emp­feh­lun­gen sind öf­fent­lich zu be­grün­den.

2. Abschnitt: Haushaltabgabe

Art. 69 Allgemeine Bestimmungen  

1 Die Ab­ga­be­pflicht der Mit­glie­der ei­nes Haus­halts be­ginnt am ers­ten Tag des Mo­nats, wel­cher der Grün­dung des Haus­halts folgt, und en­det am letz­ten Tag des Mo­nats, in wel­chem der Haus­halt auf­ge­löst wird.

2 Mass­ge­bend für die Er­he­bung der Ab­ga­be ist die Haus­halts­bil­dung, wie sie im kan­to­na­len oder kom­mu­na­len Ein­wohn­er­re­gis­ter re­gis­triert ist.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Pe­ri­odi­zi­tät, die Fäl­lig­keit und die Ver­jäh­rung der Ab­ga­be.

Art. 69a Privathaushalte: Abgabepflicht  

1 Für je­den Pri­vat­haus­halt ist ei­ne Ab­ga­be in glei­cher Hö­he zu ent­rich­ten.

2 Die De­fi­ni­ti­on des Pri­vat­haus­halts rich­tet sich nach der Ge­setz­ge­bung über die Re­gis­ter­har­mo­ni­sie­rung.

3 Für die Ab­ga­be ei­nes Haus­halts haf­ten je­ne voll­jäh­ri­gen Per­so­nen so­li­da­risch:

a.
für die der Haus­halt ihr Haupt­wohn­sitz ist, ana­log zur De­fi­ni­ti­on der Nie­der­las­sungs­ge­mein­de nach Ar­ti­kel 3 Buch­sta­be b des Re­gis­ter­har­mo­ni­sie­rungs­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 200659 (RHG); oder
b.
die kei­nen Haupt­wohn­sitz in der Schweiz ha­ben und für die der Haus­halt ihr Ne­ben­wohn­sitz ist, ana­log zur De­fi­ni­ti­on der Auf­ent­halts­ge­mein­de nach Ar­ti­kel 3 Buch­sta­be c RHG.

4 Die Haf­tung ei­ner Per­son er­streckt sich auf die For­de­run­gen aus den Ab­ga­be­pe­ri­oden, bei de­ren Be­ginn die Per­son zum ent­spre­chen­den Haus­halt ge­hört.

5 Ver­las­sen in­ner­halb des Mo­nats al­le voll­jäh­ri­gen Per­so­nen den Haus­halt, dem sie zu Be­ginn des Mo­nats an­ge­hört ha­ben, so gilt der Haus­halt am letz­ten Tag die­ses Mo­nats als auf­ge­löst.

Art. 69b Privathaushalte: Befreiung von der Abgabepflicht  

1 Von der Ab­ga­be be­freit wer­den:

a.
auf ihr Ge­such hin Per­so­nen, die jähr­li­che Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­be a des Bun­des­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 200660 über Er­gän­zungs­leis­tun­gen zur Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung er­hal­ten; die Be­frei­ung er­folgt rück­wir­kend auf den Be­ginn des Be­zugs die­ser Er­gän­zungs­leis­tun­gen, längs­tens aber für fünf Jah­re vor Ein­gang des Ge­suchs bei der Er­he­bungs­stel­le;
b.
Per­so­nen, die Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 200761 (GSG) und den Di­plo­ma­ten­sta­tus ge­nies­sen, wenn sie die schwei­ze­ri­sche Staats­bür­ger­schaft nicht be­sit­zen; der Bun­des­rat re­gelt die Be­frei­ung wei­te­rer Per­so­nen, die Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen ge­nies­sen und die Mit­glie­der des Per­so­nals der in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben d, e und f GSG sind, wenn sie die schwei­ze­ri­sche Staats­bür­ger­schaft nicht be­sit­zen.

2 Er­füllt ein Mit­glied ei­nes Pri­vat­haus­halts die Vor­aus­set­zun­gen für die Be­frei­ung nach Ab­satz 1, so ent­fällt die Ab­ga­be­pflicht für al­le Mit­glie­der des be­tref­fen­den Haus­halts.

Art. 69c Kollektivhaushalte  

1 Für je­den Kol­lek­tiv­haus­halt ist ei­ne Ab­ga­be in glei­cher Hö­he zu ent­rich­ten.

2 Kol­lek­tiv­haus­hal­te de­fi­nie­ren sich nach der Ge­setz­ge­bung über die Re­gis­ter­har­mo­ni­sie­rung.

3 Die Ab­ga­be wird von der pri­vat- oder öf­fent­lich-recht­li­chen Trä­ger­schaft ei­nes Kol­lek­tiv­haus­halts ge­schul­det.

Art. 69d Erhebung der Haushaltabgabe  

1 Der Bun­des­rat kann die Er­he­bung der Ab­ga­be pro Haus­halt und die da­mit ver­bun­de­nen Auf­ga­ben ei­ner Er­he­bungs­stel­le aus­ser­halb der Bun­des­ver­wal­tung über­tra­gen. Die Ge­setz­ge­bung über das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­recht ist an­wend­bar.

2 Das BA­KOM übt die Auf­sicht über die Er­he­bungs­stel­le aus.

Art. 69e Aufgaben und Kompetenzen der Erhebungsstelle  

1 Die Er­he­bungs­stel­le kann Ver­fü­gun­gen er­las­sen:

a.
ge­gen­über den Ab­ga­be­schuld­ne­rin­nen und -schuld­nern: über die Ab­ga­be­pflicht;
b.
ge­gen­über den Kan­to­nen und Ge­mein­den: über de­ren Ent­schä­di­gung nach Ar­ti­kel 69g Ab­satz 4.

2 Die Er­he­bungs­stel­le wird da­bei als Be­hör­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­be e VwVG62 tä­tig. Sie kann nach Ar­ti­kel 79 des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 188963 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs (SchKG) in Be­trei­bungs­ver­fah­ren den Rechts­vor­schlag be­sei­ti­gen und gilt als Ver­wal­tungs­be­hör­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 80 Ab­satz 2 Zif­fer 2 SchKG.

3 Sie darf kei­ne an­de­ren als die ihr nach die­sem Ge­setz über­tra­ge­nen wirt­schaft­li­chen Tä­tig­kei­ten ver­fol­gen.

4 Sie ver­öf­fent­licht jähr­lich einen Be­richt über ih­re Tä­tig­keit so­wie ih­re Jah­res­rech­nung.

Art. 69f Datenbearbeitung durch die Erhebungsstelle  

1 Die Er­he­bungs­stel­le kann für die Ab­klä­rung der Ab­ga­ben­be­frei­ung nach Ar­ti­kel 69b Ab­satz 1 Buch­sta­be a Da­ten be­ar­bei­ten, die Rück­schlüs­se auf die Ge­sund­heit so­wie auf Mass­nah­men der so­zia­len Hil­fe ei­ner Per­son zu­las­sen. Die Da­ten­be­ar­bei­tung und die Auf­sicht dar­über rich­ten sich nach den für Bun­des­or­ga­ne gel­ten­den Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 199264 über den Da­ten­schutz.

2 Sie trifft die or­ga­ni­sa­to­ri­schen und tech­ni­schen Mass­nah­men, da­mit die Da­ten ge­gen un­be­fug­te Be­ar­bei­tung ge­si­chert sind. Sie darf Da­ten, an wel­che sie im Zu­sam­men­hang mit ih­rer Tä­tig­keit nach die­sem Ge­setz ge­langt, nur für die Er­he­bung und das In­kas­so der Ab­ga­be be­ar­bei­ten und darf die­se Da­ten nur zu die­sen Zwe­cken an Drit­te wei­ter­ge­ben.

3 Da­ten, die Rück­schlüs­se auf die Ge­sund­heit so­wie auf Mass­nah­men der so­zia­len Hil­fe ei­ner Per­son zu­las­sen, dür­fen Drit­ten nicht be­kannt­ge­ge­ben wer­den. Die­se Da­ten dür­fen bei Drit­ten ver­schlüs­selt ge­spei­chert wer­den (In­halts­ver­schlüs­se­lung). Die Ver­schlüs­se­lung darf nur durch die Er­he­bungs­stel­le auf­ge­ho­ben wer­den. Die mit War­tungs-, Un­ter­halts- oder Pro­gram­mier­auf­ga­ben be­trau­ten Per­so­nen dür­fen sol­che Da­ten in den In­for­ma­ti­ons­sys­te­men be­ar­bei­ten, wenn dies zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben er­for­der­lich ist und die Da­ten­si­cher­heit ge­währ­leis­tet ist. Die Da­ten dür­fen da­bei in­halt­lich nicht ver­än­dert wer­den.

4 Die Er­he­bungs­stel­le muss die für Er­he­bung und In­kas­so not­wen­di­gen Da­ten ei­ner all­fäl­li­gen Nach­fol­ge­rin recht­zei­tig und un­ent­gelt­lich in elek­tro­ni­scher Form über­ge­ben. Nach er­folg­ter Über­ga­be hat sie die nicht mehr be­nö­tig­ten Da­ten zu ver­nich­ten.

Art. 69g Bezug der Daten zu Haushalten  

1 Die Er­he­bungs­stel­le be­zieht die zur Er­he­bung der Ab­ga­be not­wen­di­gen Da­ten zu den Haus­hal­ten und den zu­ge­hö­ri­gen Per­so­nen aus fol­gen­den Re­gis­tern:

a.
den Ein­wohn­er­re­gis­tern (Art. 2 Abs. 2 Bst. a RHG65);
b.
dem In­for­ma­ti­ons­sys­tem Or­di­pro des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten (Art. 2 Abs. 1 Bst. c RHG).

2 Sie be­zieht die Da­ten über die In­for­ma­tik- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­platt­form des Bun­des nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3 RHG.

3 Kan­to­ne und Ge­mein­den stel­len der Er­he­bungs­stel­le die Da­ten aus ih­ren Ein­wohn­er­re­gis­tern in der er­for­der­li­chen Auf­be­rei­tung und Pe­ri­odi­zi­tät für die Lie­fe­rung über die In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­platt­form des Bun­des in ver­schlüs­sel­ter Form zur Ver­fü­gung.

4 Die Er­he­bungs­stel­le leis­tet aus dem Er­trag der Ab­ga­be Bei­trä­ge an Ge­mein­den und Kan­to­ne für de­ren spe­zi­fi­sche In­ves­ti­tio­nen, wel­che für die Über­mitt­lung der Da­ten an die Er­he­bungs­stel­le not­wen­dig sind.

5 Die Er­he­bungs­stel­le kann die Ver­si­cher­ten­num­mer nach Ar­ti­kel 50c des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 194666 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHVG) sys­te­ma­tisch ver­wen­den:

a.
zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben in Zu­sam­men­hang mit der Er­he­bung der Ab­ga­be;
b.
bei Rück­fra­gen an Ge­mein­den und Kan­to­ne zu ge­lie­fer­ten Da­ten.

6 Der Bun­des­rat be­stimmt, wel­che Da­ten die Er­he­bungs­stel­le nach Ab­satz 1 be­zie­hen kann. Er re­gelt die Ein­zel­hei­ten be­tref­fend den Um­fang und die Auf­be­rei­tung der Da­ten, die Pe­ri­odi­zi­tät der Da­ten­lie­fe­run­gen so­wie die Bei­trä­ge an Kan­to­ne und Ge­mein­den nach Ab­satz 4.

3. Abschnitt: Unternehmensabgabe

Art. 70 Abgabepflicht der Unternehmen  

1 Ab­ga­be­pflich­tig ist ein Un­ter­neh­men, wenn es den vom Bun­des­rat fest­ge­leg­ten Min­de­s­tum­satz in der im vor­an­ge­gan­ge­nen Ka­len­der­jahr ab­ge­schlos­se­nen Steu­er­pe­ri­ode nach Ar­ti­kel 34 des Mehr­wert­steu­er­ge­set­zes vom 12. Ju­ni 200967 (MWSTG) er­reicht hat.

2 Als Un­ter­neh­men gilt, wer bei der ESTV im Re­gis­ter der mehr­wert­steu­er­pflich­ti­gen Per­so­nen ein­ge­tra­gen ist und Sitz, Wohn­sitz oder Be­triebs­stät­te in der Schweiz hat. Nicht als Un­ter­neh­men gilt ei­ne ein­fa­che Ge­sell­schaft nach Ar­ti­kel 530 des Ob­li­ga­­tio­nen­rechts68.69

3 Als Um­satz im Sin­ne von Ab­satz 1 gilt der von ei­nem Un­ter­neh­men er­ziel­te, ge­mä­ss MWSTG zu de­kla­rie­ren­de Ge­sam­tum­satz oh­ne Mehr­wert­steu­er, un­ab­hän­gig von sei­ner mehr­wert­steu­er­li­chen Qua­li­fi­ka­ti­on. Bei An­wen­dung der Grup­pen­be­steue­rung ist der Ge­sam­tum­satz der Mehr­wert­steu­er­grup­pe mass­ge­bend.

4 Der Bun­des­rat legt den Min­de­s­tum­satz so fest, dass klei­ne Un­ter­neh­men von der Ab­ga­be be­freit sind.

5 Die Hö­he der Ab­ga­be rich­tet sich nach dem Um­satz. Der Bun­des­rat legt meh­re­re Um­satz­stu­fen mit je ei­nem Ta­rif pro Stu­fe fest (Ta­rif­ka­te­go­ri­en).

67 SR 641.20

68 SR 220

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Dez. 2020 (Ab­ga­be­pflicht der Un­ter­neh­men), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2021 239; BBl 2020 4485).

Art. 70a Erhebung der Unternehmensabgabe  

1 Die ESTV er­hebt die Ab­ga­be.

2 Die ESTV be­stimmt jähr­lich im Rah­men der Er­he­bung der Mehr­wert­steu­er für je­des ab­ga­be­pflich­ti­ge Un­ter­neh­men des­sen Ein­stu­fung in ei­ne Ta­rif­ka­te­go­rie und stellt die Ab­ga­be in Rech­nung.

3 Lie­gen für ein Un­ter­neh­men kei­ne oder of­fen­sicht­lich un­ge­nü­gen­de Ab­rech­nun­gen vor, so be­stimmt die ESTV die Ein­stu­fung in ei­ne Ta­rif­ka­te­go­rie nach Er­mes­sen.

4 Ist die Ein­stu­fung in ei­ne Ta­rif­ka­te­go­rie für die im vor­an­ge­gan­ge­nen Ka­len­der­jahr ab­ge­schlos­se­ne Steu­er­pe­ri­ode vor­läu­fig nicht mög­lich, so stellt die ESTV die Ab­ga­be erst in Rech­nung, wenn die Ta­rif­ka­te­go­rie be­stimmt ist.

Art. 70b Fälligkeit und Vollstreckung  

1 Die Ab­ga­be wird je­weils 60 Ta­ge nach Rech­nungs­stel­lung fäl­lig und ver­jährt in­nert fünf Jah­ren nach Fäl­lig­keit. Bei ver­spä­te­ter Zah­lung ist oh­ne Mah­nung ein Ver­zugs­zins von 5 Pro­zent pro Jahr ge­schul­det.

2 Er­hebt die ab­ga­be­pflich­ti­ge Per­son Rechts­vor­schlag, so er­lässt die ESTV ei­ne Ver­fü­gung über die Hö­he der ge­schul­de­ten Ab­ga­be und be­sei­tigt gleich­zei­tig den Rechts­vor­schlag nach Ar­ti­kel 79 SchKG70.

3 Im Be­strei­tungs­fall un­ter­bleibt die end­gül­ti­ge Kol­lo­ka­ti­on, bis ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­fü­gung vor­liegt.

4 Die Ver­rech­nung der ge­schul­de­ten und in Rech­nung ge­stell­ten Ab­ga­be mit Ver­gü­tun­gen der Mehr­wert­steu­er ist zu­läs­sig.

5 Für die Si­cher­stel­lung der Ab­ga­be gel­ten die Ar­ti­kel 93–95 MWSTG71. Für die Mit­haf­tung und die Nach­fol­ge gel­ten die Ar­ti­kel 15 und 16 MWSTG.

6 Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach dem VwVG72.

Art. 70c Berichterstattung durch die ESTV  

1 Die ESTV hat ih­re Tä­tig­keit für die Er­he­bung der Ab­ga­be in der Buch­hal­tung von ih­ren üb­ri­gen Tä­tig­kei­ten zu tren­nen.

2 Sie ver­öf­fent­licht jähr­lich die Jah­res­rech­nung und einen Be­richt über ih­re Tä­tig­keit im Zu­sam­men­hang mit der Er­he­bung der Ab­ga­be.

Art. 70d Geheimhaltung und Datenbearbeitung  

1 Die ESTV be­ar­bei­tet Da­ten, so­weit dies für die Er­fül­lung der Auf­ga­ben nach die­sem Ge­setz er­for­der­lich ist. Es gel­ten die Be­stim­mun­gen des MWSTG73 zur Da­ten­be­ar­bei­tung.

2 Die Ge­heim­hal­tungs­pflicht und de­ren Aus­nah­men nach Ar­ti­kel 74 MWSTG gel­ten auch im Rah­men der Er­he­bung und des Be­zugs der Ab­ga­be.

3. Kapitel: Benützungsgebühren für drahtlos-terrestrischen Empfang 74

74 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 71 ... 75  

Die Kan­to­ne kön­nen Ge­büh­ren für den Emp­fang von Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men vor­se­hen, wel­che ge­stützt auf einen öf­fent­li­chen Ver­sor­gungs­auf­trag draht­los-ter­rest­risch ver­brei­tet wer­den.

75 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

5. Titel: Massnahmen zum Schutz der Vielfalt und der Förderung der Programmqualität

1. Kapitel: Sicherstellung des Zugangs zu öffentlichen Ereignissen

Art. 72 Kurzberichterstattungsrecht bei öffentlichen Ereignissen  

1 Ist die Be­richt­er­stat­tung über ein öf­fent­li­ches Er­eig­nis in der Schweiz durch Ex­klu­si­va­b­re­den ein­ge­schränkt, so hat je­der in­ter­es­sier­te Pro­gramm­ver­an­stal­ter das Recht auf ak­tu­el­le me­dien­ge­rech­te Kurz­be­richt­er­stat­tung über die­ses Er­eig­nis.

2 Der Or­ga­ni­sa­tor ei­nes öf­fent­li­chen Er­eig­nis­ses und der Pro­gramm­ver­an­stal­ter, die über Erst­ver­wer­tungs- oder Ex­klu­si­vrech­te ver­fü­gen, sind ver­pflich­tet, je­dem in­ter­es­sier­ten Pro­gramm­ver­an­stal­ter die Mög­lich­keit zur Kurz­be­richt­er­stat­tung zu ge­wäh­ren.

3 Sie ge­ben den in­ter­es­sier­ten Pro­gramm­ver­an­stal­tern:

a.
Zu­gang zum Er­eig­nis, so­weit es die tech­ni­schen und räum­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten er­lau­ben; und
b.
die ge­wünsch­ten Tei­le des Über­tra­gungs­si­gnalszu an­ge­mes­se­nen Be­din­gun­gen.

4 Das BA­KOM kann Or­ga­ni­sa­to­ren ei­nes öf­fent­li­chen Er­eig­nis­ses und Pro­gramm­ver­an­stal­ter mit Erst- oder Ex­klu­si­vrech­ten un­ter Hin­weis auf Ar­ti­kel 90 ver­an­las­sen, ge­eig­ne­te Mass­nah­men zur Si­cher­stel­lung des Kurz­be­richt­er­stat­tungs­rechts zu er­grei­fen.

Art. 73 Freier Zugang zu Ereignissen von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung  

1 Die Be­richt­er­stat­tung über Er­eig­nis­se von er­heb­li­cher ge­sell­schaft­li­cher Be­deu­tung ist ei­nem we­sent­li­chen Teil der All­ge­mein­heit frei zu­gäng­lich zu ma­chen.

2 Das UVEK führt ei­ne Lis­te in­ter­na­tio­na­ler und na­tio­na­ler Er­eig­nis­se von er­heb­li­cher ge­sell­schaft­li­cher Be­deu­tung und ak­tua­li­siert sie re­gel­mäs­sig.

3 Für Ver­an­stal­ter schwei­ze­ri­scher Fern­seh­pro­gram­me sind die von den Ver­trags­staa­ten des Eu­ro­päi­schen Über­ein­kom­mens vom 5. Mai 198976 über das grenz­über­schrei­ten­de Fern­se­hen ge­führ­ten Lis­ten hin­sicht­lich des frei­en Zu­gangs im be­tref­fen­den Staat ver­bind­lich.

2. Kapitel: Massnahmen gegen die Gefährdung der Meinungs- und Angebotsvielfalt 77

77 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 74 Gefährdung der Meinungs- und Angebotsvielfalt  

1 Ei­ne Ge­fähr­dung der Mei­nungs- und An­ge­bots­viel­falt liegt vor, wenn:

a.
ein Pro­gramm­ver­an­stal­ter im re­le­van­ten Markt sei­ne be­herr­schen­de Stel­lung miss­braucht;
b.
ein Pro­gramm­ver­an­stal­ter oder ei­ne an­de­re im Ra­dio- und Fern­seh­markt tä­ti­ge Un­ter­neh­mung ih­re be­herr­schen­de Stel­lung in ei­nem oder meh­re­ren me­di­en­re­le­van­ten Märk­ten miss­braucht.

2 Das UVEK kon­sul­tiert die Wett­be­werbs­kom­mis­si­on zur Be­ur­tei­lung der markt­be­herr­schen­den Stel­lung im Sin­ne von Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 des Kar­tell­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 199578. Die­se wen­det da­bei kar­tell­recht­li­che Grun­dät­ze an und kann ih­re Stel­lung­nah­me ver­öf­fent­li­chen.79

78 SR 251

79 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 75 Massnahmen  

1 Stellt das UVEK nach Bei­zug des Gut­ach­tens der Wett­be­werbs­kom­mis­si­on fest, dass ein Pro­gramm­ver­an­stal­ter oder ei­ne an­de­re im Ra­dio- und Fern­seh­markt tä­ti­ge Un­ter­neh­mung durch den Miss­brauch ih­rer markt­be­herr­schen­den Stel­lung die Mei­nungs- und An­ge­bots­viel­falt ge­fähr­det hat, so kann es im Be­reich Ra­dio und Fern­se­hen Mass­nah­men er­grei­fen. Es ent­schei­det in der Re­gel in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach Ein­gang des Gut­ach­tens.

2 Es kann vom Pro­gramm­ver­an­stal­ter oder von der be­trof­fe­nen Un­ter­neh­mung ver­lan­gen, dass er oder sie:

a.
die Viel­falt durch Mass­nah­men wie die Ein­räu­mung von Sen­de­zeit für Drit­te oder die Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Markt­teil­neh­mern si­chert;
b.
Mass­nah­men ge­gen Kon­zern­jour­na­lis­mus er­greift, wie den Er­lass ei­nes Re­dak­ti­ons­sta­tuts zur Ab­si­che­rung der re­dak­tio­nel­len Frei­heit;
c.
bei of­fen­sicht­li­chem Un­ge­nü­gen sol­cher Mass­nah­men die un­ter­neh­me­ri­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Struk­tu­ren des Un­ter­neh­mens an­passt.

3. Kapitel: Aus- und Weiterbildung von Programmschaffenden 80

80 Die Änd. gemäss BG vom 20. Juni 2014 über die Weiterbildung, in Kraft seit 1. Jan. 2017, betrifft nur den italienischen Text (AS 2016 689; BBl 20133729).

Art. 76  

Der Bund kann die Aus- und Wei­ter­bil­dung von Pro­gramm­schaf­fen­den för­dern, na­ment­lich durch Bei­trä­ge an Aus- und Wei­ter­bil­dungs­in­sti­tu­tio­nen. Das BA­KOM re­gelt die Ver­ga­be­kri­te­ri­en und ent­schei­det über die Aus­rich­tung der Bei­trä­ge.

4. Kapitel: Forschung

1. Abschnitt: Medienforschung

Art. 77  

Der Bun­des­rat re­gelt die Vor­aus­set­zun­gen und die Be­rech­nungs­kri­te­ri­en, nach de­nen For­schungs­pro­jek­te im Be­reich von Ra­dio und Fern­se­hen aus der Kon­zes­si­ons­ab­ga­be (Art. 22) un­ter­stützt wer­den.

2. Abschnitt: Stiftung für Nutzungsforschung

Art. 78 Aufgabe  

1 Die Stif­tung für Nut­zungs­for­schung sorgt für die Er­he­bung wis­sen­schaft­li­cher Da­ten zur Ra­dio- und Fern­seh­nut­zung in der Schweiz. Sie ist da­bei der Wis­sen­schaft­lich­keit ver­pflich­tet und von der SRG, von an­de­ren Ver­an­stal­tern und der Wer­be­wirt­schaft un­ab­hän­gig. Sie kann die Tä­tig­kei­ten ganz oder teil­wei­se auf von ihr be­herrsch­te Toch­ter­ge­sell­schaf­ten über­tra­gen und bei der Da­te­ner­he­bung un­ab­hän­gi­ge Sach­ver­stän­di­ge bei­zie­hen. Die Stif­tung un­ter­steht der Auf­sicht des UVEK.

2 Die Stif­tung sorgt da­für, dass die schwei­ze­ri­schen Pro­gramm­ver­an­stal­ter und die wis­sen­schaft­li­che For­schung über hin­rei­chen­de Da­ten zur Ra­dio- und Fern­seh­nut­zung ver­fü­gen. Kon­zes­sio­nier­ten Ver­an­stal­tern in Berg- und Rand­re­gio­nen müs­sen die Da­ten in ver­gleich­ba­rer Qua­li­tät zur Ver­fü­gung ste­hen wie den üb­ri­gen Ver­an­stal­tern.

Art. 79 Berichterstattung und Abgabe von Daten  

1 Die Stif­tung ver­öf­fent­licht min­des­tens ein­mal jähr­lich die wich­tigs­ten Er­geb­nis­se ih­rer Er­he­bun­gen.

2 Sie stellt die grund­le­gen­den Nut­zungs­da­ten Drit­ten zu kos­ten­de­cken­den Prei­sen zur Ver­fü­gung. Der uni­ver­si­tär­en For­schung und dem BA­KOM wer­den die Da­ten un­ent­gelt­lich über­las­sen.

Art. 80 Organisation  

1 Die Stif­tung re­gelt ih­re Or­ga­ni­sa­ti­on und ih­re Tä­tig­kei­ten in ei­nem Re­gle­ment, das vom UVEK zu ge­neh­mi­gen ist.

2 Der Stif­tungs­rat be­steht aus gleich vie­len Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der SRG wie der üb­ri­gen schwei­ze­ri­schen Ver­an­stal­ter. Da­ne­ben wer­den an­de­re Per­so­nen in den Stif­tungs­rat ge­wählt. Da­bei wird die Ver­tre­tung der Sprach­re­gio­nen und der Ge­schlech­ter an­ge­mes­sen be­rück­sich­tigt.81

3 Das UVEK wählt den Stif­tungs­rat. Es be­rück­sich­tigt da­bei die Vor­schlä­ge der Be­trof­fe­nen.

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 81 Finanzbeitrag  

1 Die Stif­tung er­hält jähr­lich einen Bei­trag aus dem Er­trag der Ab­ga­ben für Ra­dio und Fern­se­hen an die Ent­wick­lung und Be­schaf­fung von Er­he­bungs­me­tho­den und -sys­te­men.

2 Der Bun­des­rat legt den Be­trag an­läss­lich der Fest­le­gung der Hö­he der Ab­ga­ben für Ra­dio und Fern­se­hen fest.

3 Das Sub­ven­ti­ons­ge­setz vom 5. Ok­to­ber 199082 ist an­wend­bar. Tä­tig­kei­ten nach den Ar­ti­keln 78 und 79 sind von all­fäl­li­gen an­de­ren Tä­tig­kei­ten in der Buch­hal­tung der Stif­tung und all­fäl­li­ger Toch­ter­ge­sell­schaf­ten zu tren­nen.

6. Titel: Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen

Art. 82 Zusammensetzung  

1 Die un­ab­hän­gi­ge Be­schwer­de­in­stanz für Ra­dio und Fern­se­hen (Be­schwer­de­in­stanz) be­steht aus neun ne­ben­amt­li­chen Mit­glie­dern.

2 Der Bun­des­rat wählt die Mit­glie­der der Be­schwer­de­in­stanz und be­stimmt den Prä­si­den­ten oder die Prä­si­den­tin.

3 Der Be­schwer­de­in­stanz nicht an­ge­hö­ren dür­fen:

a.
Mit­glie­der der Bun­des­ver­samm­lung;
b.
Per­so­nen im Dienst des Bun­des;
c.
Mit­glie­der von Or­ga­nen schwei­ze­ri­scher Pro­gramm­ver­an­stal­ter so­wie Per­so­nen, die in ei­nem ent­spre­chen­den Ar­beits­ver­hält­nis ste­hen.

4 Tritt ei­ne Un­ver­ein­bar­keit ein, so er­klärt die be­trof­fe­ne Per­son, für wel­ches der bei­den Äm­ter sie sich ent­schei­det. Ent­schei­det sie sich für ein Amt nach Ab­satz 3, so schei­det sie spä­tes­tens vier Mo­na­te nach Fest­stel­lung der Un­ver­ein­bar­keit aus der Be­schwer­de­in­stanz aus.

Art. 83 Aufgaben  

1 Die Be­schwer­de­in­stanz ist zu­stän­dig für:

a.83
die Be­hand­lung von Be­schwer­den über den In­halt re­dak­tio­nel­ler Pu­bli­ka­tio­nen so­wie den ver­wei­ger­ten Zu­gang zum Pro­gramm oder zum üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bot der SRG (Art. 94–98);
b.
die Wahl und die Be­auf­sich­ti­gung der Om­buds­stel­len (Art. 91).

2 Sie er­stat­tet dem Bun­des­rat jähr­lich einen Tä­tig­keits­be­richt.

83 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 84 Unabhängigkeit  

Die Be­schwer­de­in­stanz ist un­ab­hän­gig und an kei­ne Wei­sun­gen von Bun­des­ver­samm­lung, Bun­des­rat und Bun­des­ver­wal­tung ge­bun­den. Vor­be­hal­ten bleibt das Wei­sungs­recht nach Ar­ti­kel 104 Ab­satz 2.

Art. 85 Organisation  

1 So­weit der Bun­des­rat kei­ne ab­wei­chen­den Re­geln vor­sieht, ist die Kom­mis­sio­nen­ver­ord­nung vom 3. Ju­ni 199684 an­wend­bar.

2 Die Be­schwer­de­in­stanz or­ga­ni­siert sich selbst. Sie er­lässt ein Re­gle­ment über ih­re Or­ga­ni­sa­ti­on und Ge­schäfts­füh­rung. Die­ses be­darf der Ge­neh­mi­gung durch den Bun­des­rat.

3 Die Be­schwer­de­in­stanz ver­fügt über ein selb­stän­di­ges Se­kre­ta­ri­at. Sie re­gelt des­sen Auf­ga­ben im Re­gle­ment nach Ab­satz 2. Das Dienst­ver­hält­nis des Se­kre­ta­ri­ats­per­so­nals rich­tet sich nach der Per­so­nal­ge­setz­ge­bung des Bun­des.

84 [AS 19961651, 20001157, 20085949Ziff. II. AS 2009 6137Ziff. II 1]. Sie­he heu­te: die Art. 8a ff. der Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung vom 25. No­vem­ber 1998 (SR 172.010.1).

7. Titel: Aufsicht und Rechtsschutz

1. Kapitel: Allgemeine Aufsicht

1. Abschnitt: Verfahren

Art. 86 Grundsätze  

1 Das BA­KOM wacht dar­über, dass die­ses Ge­setz und die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen, die Kon­zes­si­on so­wie die ein­schlä­gi­gen in­ter­na­tio­na­len Über­ein­kom­men ein­ge­hal­ten wer­den. Für die Be­hand­lung von Be­schwer­den über den In­halt re­dak­tio­nel­ler Pu­bli­ka­tio­nen so­wie den ver­wei­ger­ten Zu­gang zum Pro­gramm oder zum üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bot der SRG (Art. 83 Abs. 1 Bst. a und Art. 94–98) ist die Be­schwer­de­in­stanz zu­stän­dig.85

2 Auf­sichts­mass­nah­men, die sich auf Pro­duk­ti­on und Vor­be­rei­tung der Pro­gram­me und des üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bots der SRG be­zie­hen, so­wie rei­ne Zweck­mäs­sig­keits­kon­trol­len sind nicht zu­läs­sig.86

3 Auf das Auf­sichts­ver­fah­ren sind die Be­stim­mun­gen des VwVG87 an­wend­bar, so­fern das vor­lie­gen­de Ge­setz nicht da­von ab­weicht.

4 Im Ver­fah­ren der Auf­sicht durch die Be­schwer­de­in­stanz (Art. 91–98) sind kei­ne vor­sorg­li­chen Mass­nah­men zu­läs­sig.88

5 Die Be­schwer­de­in­stanz be­ur­teilt ein­zig Be­schwer­den ge­gen ver­öf­fent­lich­te re­dak­tio­nel­le Pu­bli­ka­tio­nen und Be­schwer­den we­gen der Ver­wei­ge­rung des Zu­gangs zum Pro­gramm oder zum üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bot der SRG. Sie wird nicht von Am­tes we­gen tä­tig.89

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

86 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

87 SR 172.021

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 87 Öffentlichkeit  

1 Die Auf­sichts­be­hör­den ori­en­tie­ren die Öf­fent­lich­keit über ih­re Tä­tig­keit. Sie kön­nen ins­be­son­de­re die ad­mi­nis­tra­ti­ven und straf­recht­li­chen Ent­schei­de ver­öf­fent­li­chen und im Ab­ruf­ver­fah­ren zu­gäng­lich ma­chen.

2 Sie dür­fen kei­ne Ge­schäfts­ge­heim­nis­se preis­ge­ben.

Art. 88 Datenschutz  

1 Die Auf­sichts­be­hör­den kön­nen be­son­ders schüt­zens­wer­te Da­ten be­ar­bei­ten, wenn dies für die Er­fül­lung der durch die­ses Ge­setz auf­er­leg­ten Auf­ga­ben not­wen­dig ist.

2 Die Da­ten­be­ar­bei­tung der Auf­sichts­be­hör­den und die Auf­sicht dar­über rich­ten sich nach den für Bun­des­or­ga­ne gel­ten­den Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 199290 über den Da­ten­schutz.

2. Abschnitt: Massnahmen bei Rechtsverletzungen

Art. 89 Allgemeines  

1 Stellt die Auf­sichts­be­hör­de ei­ne Rechts­ver­let­zung fest, so kann sie:

a.
von der für die Ver­let­zung ver­ant­wort­li­chen na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­son ver­lan­gen:
1.
den Man­gel zu be­he­ben und Mass­nah­men zu tref­fen, da­mit die Ver­let­zung sich nicht wie­der­holt,
2.
sie über die ge­trof­fe­nen Vor­keh­ren zu un­ter­rich­ten,
3.
dem Bund die Ein­nah­men ab­zu­lie­fern, wel­che durch die Ver­let­zung er­zielt wur­den;
b.
dem UVEK be­an­tra­gen, die Kon­zes­si­on durch Auf­la­gen zu er­gän­zen, sie ein­zu­schrän­ken, zu sus­pen­die­ren oder zu ent­zie­hen.

2 Das UVEK kann auf An­trag der Be­schwer­de­in­stanz (Art. 97 Abs. 4) das Pro­gramm ver­bie­ten oder die Sen­de­tä­tig­keit an Auf­la­gen knüp­fen.91

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 90 Verwaltungssanktionen  

1 Die Auf­sichts­be­hör­de kann mit ei­nem Be­trag von bis zu 10 Pro­zent des in den letz­ten drei Ge­schäfts­jah­ren durch­schnitt­lich in der Schweiz er­ziel­ten Jah­res­um­sat­zes be­las­ten, wer:

a.
ge­gen ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­fü­gung der Auf­sichts­be­hör­de oder ge­gen einen rechts­kräf­ti­gen Ent­scheid der Rechts­mit­tel­be­hör­de ver­stösst;
b.
in schwe­rer Wei­se ge­gen Be­stim­mun­gen der Kon­zes­si­on ver­stösst;
c.
Vor­schrif­ten über Wer­bung und Spon­so­ring ver­letzt, die in die­sem Ge­setz (Art. 4, 5 und 9–14), den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen, der Kon­zes­si­on so­wie den ein­schlä­gi­gen in­ter­na­tio­na­len Über­ein­kom­men ent­hal­ten sind;
d.
die Vor­schrif­ten über die Ver­brei­tungs­pflicht (Art. 55) ver­letzt;
e.
die Pflicht zur Ge­wäh­rung des Kurz­be­richt­er­stat­tungs­rechts bei öf­fent­li­chen Er­eig­nis­sen (Art. 72) nicht ein­hält;
f.
den frei­en Zu­gang zu Er­eig­nis­sen von er­heb­li­cher ge­sell­schaft­li­cher Be­deu­tung (Art. 73) nicht ge­währt;
g.
ge­gen Mass­nah­men im Sinn von Ar­ti­kel 75 (Me­dien­kon­zen­tra­ti­on) ver­stösst;
h.92
...

2 Mit ei­nem Be­trag bis zu 10 000 Fran­ken kann be­las­tet wer­den, wer ei­ner der fol­gen­den Pflich­ten nicht, ver­spä­tet oder un­voll­stän­dig nach­kommt oder da­bei ei­ne falsche An­ga­be macht:

a.
Mel­de­pflicht (Art. 3);
b.
Be­kannt­ma­chungs­pflich­ten (Art. 8);
c.
Mel­de­pflicht über die Ein­nah­men aus Wer­bung und Spon­so­ring (Art. 15);
d.
Mel­de­pflicht über Be­tei­li­gun­gen (Art. 16);
e.
Aus­kunfts­pflicht (Art. 17);
f.
Pflicht zur Be­richt­er­stat­tung (Art. 18);
g.
Pflicht zum Ein­rei­chen sta­tis­ti­scher An­ga­ben (Art. 19);
h.
Pflicht zur Auf­zeich­nung und Auf­be­wah­rung von Pro­gram­men (Art. 20) oder zur Er­hal­tung von Pro­gram­men (Art. 21);
i.
Pflich­ten der SRG (Art. 29);
j.
Pflich­ten für Ver­an­stal­ter mit ei­ner Kon­zes­si­on mit Ab­ga­ben­an­teil (Art. 41);
k.
Pflicht zur Mit­tei­lung der Über­tra­gung der Kon­zes­si­on (Art. 48);
l.
Pflicht, beim Ver­brei­ten oder Ver­brei­ten­las­sen von Pro­gram­men das vom Bun­des­rat be­stimm­te Kon­zes­si­ons­ge­biet zu be­ach­ten (Art. 52 Abs. 3);
m.
Ver­brei­ten vor­ge­schrie­be­ner Pro­gram­me auf be­vor­zug­ten Ka­n­al­plät­zen (Art. 62);
n.
Aus­kunfts- und Her­aus­ga­be­pflicht (Art. 63 Abs. 3).

3 Bei der Be­mes­sung der Sank­ti­on be­rück­sich­tigt die Auf­sichts­be­hör­de ins­be­son­de­re die Schwe­re des Ver­stos­ses so­wie die fi­nan­zi­el­len Ver­hält­nis­se der sank­tio­nier­ten ju­ris­ti­schen oder na­tür­li­chen Per­son.

92 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

2. Kapitel: Aufsicht durch die Beschwerdeinstanz 93

93 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

1. Abschnitt: Beanstandungsverfahren bei der Ombudsstelle

Art. 91 Ombudsstellen  

1 Die Be­schwer­de­in­stanz be­stimmt für die Re­gio­nen der drei Amtss­pra­chen je ei­ne un­ab­hän­gi­ge Om­buds­stel­le, die ihr ad­mi­nis­tra­tiv zu­ge­ord­net ist.

2 Die SRG sieht ei­ge­ne un­ab­hän­gi­ge Om­buds­stel­len vor.

3 Die Om­buds­stel­len be­han­deln Be­an­stan­dun­gen ge­gen:

a.
aus­ge­strahl­te re­dak­tio­nel­le Sen­dun­gen we­gen Ver­let­zung der Ar­ti­kel 4 und 5 die­ses Ge­set­zes oder des für die schwei­ze­ri­schen Pro­gramm­ver­an­stal­ter ver­bind­li­chen in­ter­na­tio­na­len Rechts;
abis.94
ver­öf­fent­lich­te, von der Re­dak­ti­on ge­stal­te­te Bei­trä­ge im üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bot der SRG we­gen Ver­let­zung von Ar­ti­kel 5a;
b.95
die Ver­wei­ge­rung des Zu­gangs zum Pro­gramm schwei­ze­ri­scher Ver­an­stal­ter oder zum von der Re­dak­ti­on ge­stal­te­ten Teil des üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bots der SRG.

4 Die sprach­re­gio­na­len Om­buds­stel­len ste­hen un­ter der Auf­sicht der Be­schwer­de­in­stanz.

94 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 92 Beanstandung 96  

1 Je­de Per­son kann bei der zu­stän­di­gen Om­buds­stel­le ei­ne Be­an­stan­dung ein­rei­chen:

a.
ge­gen re­dak­tio­nel­le Pu­bli­ka­tio­nen we­gen ei­ner Ver­let­zung der Ar­ti­kel 4, 5 und 5a die­ses Ge­set­zes;
b.
we­gen Ver­wei­ge­rung des Zu­gangs (Art. 91 Abs. 3 Bst. b).

2 Be­an­stan­dun­gen müs­sen in­ner­halb von 20 Ta­gen nach der Ver­öf­fent­li­chung der be­an­stan­de­ten Pu­bli­ka­ti­on oder nach der Ab­leh­nung des Be­geh­rens um Zu­gang im Sin­ne von Ar­ti­kel 91 Ab­satz 3 Buch­sta­be b ein­ge­reicht wer­den.

3 Be­zieht sich die Be­an­stan­dung auf meh­re­re Sen­dun­gen oder Bei­trä­ge, so be­ginnt die Frist mit der Aus­strah­lung be­zie­hungs­wei­se Ver­öf­fent­li­chung der letz­ten be­an­stan­de­ten Pu­bli­ka­ti­on. Die ers­te der be­an­stan­de­ten Pu­bli­ka­tio­nen darf je­doch nicht län­ger als drei Mo­na­te vor der letz­ten zu­rück­lie­gen.

4 Ei­ne Be­an­stan­dung kann sich nur dann ge­gen meh­re­re von der Re­dak­ti­on ge­stal­te­te Bei­trä­ge im üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bot der SRG rich­ten, wenn die­se Bei­trä­ge im sel­ben Wahl- oder Ab­stim­mungs­dos­sier pu­bli­ziert wur­den.

5 Die Be­an­stan­dung ist schrift­lich ein­zu­rei­chen und, so­weit sie das üb­ri­ge pu­bli­zis­ti­sche An­ge­bot der SRG be­trifft, zu do­ku­men­tie­ren. In ei­ner kur­z­en Be­grün­dung ist an­zu­ge­ben, in wel­cher Hin­sicht die be­an­stan­de­te re­dak­tio­nel­le Pu­bli­ka­ti­on in­halt­lich man­gel­haft oder die Ver­wei­ge­rung des Zu­gangs zum Pro­gramm be­zie­hungs­wei­se zum von der Re­dak­ti­on ge­stal­te­ten Teil des üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bots der SRG rechts­wid­rig sein soll.

96 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 93 Erledigung  

1 Die Om­buds­stel­le prüft die An­ge­le­gen­heit und ver­mit­telt zwi­schen den Be­tei­lig­ten. Da­bei kann sie ins­be­son­de­re:

a.
die An­ge­le­gen­heit mit dem Pro­gramm­ver­an­stal­ter be­spre­chen oder ihm in leich­ten Fäl­len zur di­rek­ten Er­le­di­gung über­wei­sen;
b.
für ei­ne di­rek­te Be­geg­nung zwi­schen den Be­tei­lig­ten sor­gen;
c.
Emp­feh­lun­gen an den Pro­gramm­ver­an­stal­ter ab­ge­ben;
d.
die Be­tei­lig­ten über die Zu­stän­dig­kei­ten, das mass­ge­ben­de Recht und den Rechts­weg ori­en­tie­ren.

2 Sie hat kei­ne Ent­schei­dungs- oder Wei­sungs­be­fug­nis.

3 Spä­tes­tens 40 Ta­ge nach Ein­rei­chung der Be­an­stan­dung be­rich­tet die Om­buds­stel­le den Be­tei­lig­ten schrift­lich über die Er­geb­nis­se ih­rer Ab­klä­run­gen und die Art der Er­le­di­gung der Be­an­stan­dung.

4 Im bei­der­sei­ti­gen Ein­ver­ständ­nis kann münd­li­che Er­le­di­gung er­fol­gen.

5 Nach Be­hand­lung der Be­an­stan­dung stellt die Om­buds­stel­le dem Pro­gramm­ver­an­stal­ter Rech­nung. Auf An­trag der Om­buds­stel­le oder des Ver­an­stal­ters kann die Be­schwer­de­in­stanz im Fal­le ei­ner mut­wil­li­gen Be­an­stan­dung die Ver­fah­rens­kos­ten der Per­son auf­er­le­gen, wel­che die Be­an­stan­dung ein­ge­reicht hat.

2. Abschnitt: Beschwerdeverfahren bei der Beschwerdeinstanz 97

97 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 94 Beschwerdebefugnis  

1 Be­schwer­de ge­gen ei­ne ver­öf­fent­lich­te re­dak­tio­nel­le Pu­bli­ka­ti­on oder ge­gen die Ver­wei­ge­rung des Zu­gangs kann füh­ren, wer:98

a.
am Be­an­stan­dungs­ver­fah­ren vor der Om­buds­stel­le be­tei­ligt war; und
b.99
ei­ne en­ge Be­zie­hung zum Ge­gen­stand der be­an­stan­de­ten re­dak­tio­nel­len Pu­bli­ka­tio­nen nach­weist oder des­sen Ge­such um Zu­gang (Art. 91 Abs. 3 Bst. b) ab­ge­wie­sen wor­den ist.

2 Na­tür­li­che Per­so­nen, die kei­ne en­ge Be­zie­hung zum Ge­gen­stand der be­an­stan­de­ten re­dak­tio­nel­len Pu­bli­ka­ti­on nach­wei­sen, kön­nen auch Be­schwer­de füh­ren, wenn sie min­des­tens 20 Un­ter­schrif­ten bei­brin­gen.100

3 Na­tür­li­che Per­so­nen, die ei­ne Be­schwer­de nach Ab­satz 2 füh­ren, müs­sen min­des­tens 18 Jah­re alt sein und über das Schwei­zer Bür­ger­recht oder ei­ne Nie­der­las­sungs- oder Auf­ent­halts­be­wil­li­gung ver­fü­gen.101

4 Be­schwer­de füh­ren kann auch das UVEK; in die­sem Fal­le gel­ten die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 nicht.

98 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

99 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

101 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 95 Frist und Form der Beschwerde  

1 In­nert 30 Ta­gen nach Ein­tref­fen des Be­richts nach Ar­ti­kel 93 Ab­satz 3 kann bei
der Be­schwer­de­in­stanz schrift­lich Be­schwer­de er­ho­ben wer­den. Der Be­richt der Om­buds­stel­le ist bei­zu­le­gen.

2 Das UVEK reicht sei­ne Be­schwer­de in­nert 30 Ta­gen nach der Aus­strah­lung der be­tref­fen­den Sen­dung di­rekt bei der Be­schwer­de­in­stanz ein.

3 In der Be­schwer­de muss kurz be­grün­det wer­den:

a.
in wel­cher Hin­sicht die be­an­stan­de­te re­dak­tio­nel­le Pu­bli­ka­ti­on Be­stim­mun­gen über den In­halt nach den Ar­ti­keln 4, 5 und 5a oder des für die schwei­ze­ri­schen Pro­gramm­ver­an­stal­ter ver­bind­li­chen in­ter­na­tio­na­len Rechts ver­letzt hat; oder
b.
in­wie­fern die Ver­wei­ge­rung des Zu­gangs (Art. 91 Abs. 3 Bst. b) rechts­wid­rig ist.102

102 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 96 Eintreten und Schriftenwechsel  

1 Be­steht ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se an ei­nem Ent­scheid, so tritt die Be­schwer­de­in­stanz auch auf frist­ge­mä­ss er­ho­be­ne Be­schwer­den ein, wel­che nicht al­le for­mel­len Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len. In die­sem Fall ha­ben die Be­schwer­de­füh­rer kei­ne Par­tei­rech­te.

2 Ist die Be­schwer­de nicht of­fen­sicht­lich un­zu­läs­sig oder un­be­grün­det, so lädt die Be­schwer­de­in­stanz den Pro­gramm­ver­an­stal­ter zur Stel­lung­nah­me ein.

3 Die Be­schwer­de­in­stanz kann die Be­hand­lung ei­ner Be­schwer­de ab­leh­nen oder sis­tie­ren, so­weit zi­vil- oder straf­recht­li­che Rechts­be­hel­fe of­fen ste­hen oder un­be­nützt ge­blie­ben sind oder in der glei­chen An­ge­le­gen­heit ein Ver­wal­tungs­ver­fah­ren durch­ge­führt wird.

Art. 97 Entscheid  

1 Die Be­ra­tun­gen der Be­schwer­de­in­stanz sind öf­fent­lich, es sei denn, schüt­zens­wer­te Pri­vat­in­ter­es­sen ste­hen ent­ge­gen.

2 Die Be­schwer­de­in­stanz stellt fest, ob:

a.
die an­ge­foch­te­nen re­dak­tio­nel­len Pu­bli­ka­tio­nen Be­stim­mun­gen über den In­halt, die in den Ar­ti­keln 4, 5 und 5a oder im ein­schlä­gi­gen in­ter­na­tio­na­len Recht fest­ge­legt sind, ver­letzt ha­ben; oder
b.
ei­ne rechts­wid­ri­ge Ver­wei­ge­rung des Zu­gangs (Art. 91 Abs. 3 Bst. b) vor­liegt.103

3 Stellt sie ei­ne Ver­let­zung fest, so kann sie die in Ar­ti­kel 89 vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men er­grei­fen oder be­an­tra­gen.

4 Bei wie­der­hol­ten schwe­ren Ver­stös­sen ge­gen die Pflich­ten nach Ar­ti­kel 4 Ab­sät­ze 1 und 3 so­wie Ar­ti­kel 5 im Pro­gramm oder ge­gen die ent­spre­chen­den Pflich­ten im üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bot der SRG (Art. 5a) kann die Be­schwer­de­in­stanz beim UVEK ein Sen­de­ver­bot be­an­tra­gen (Art. 89 Abs. 2).104

103 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

104 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 98 Kosten  

1 Das Be­schwer­de­ver­fah­ren vor der Be­schwer­de­in­stanz ist kos­ten­los.

2 Für mut­wil­li­ge Be­schwer­den kön­nen der Be­schwer­de füh­ren­den Per­son Ver­fah­rens­kos­ten auf­er­legt wer­den. Das VwVG105 ist an­wend­bar.

3. Kapitel: Rechtsschutz

Art.99106  

1 Der Rechts­schutz rich­tet sich nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.

2 Ver­fü­gun­gen der Er­he­bungs­stel­le kön­nen mit Be­schwer­de beim BA­KOM an­ge­foch­ten wer­den.

3 Ge­gen Ent­schei­de der Be­schwer­de­in­stanz kann di­rekt Be­schwer­de beim Bun­des­ge­richt ge­führt wer­den.

106 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

8. Titel: Verwaltungsgebühren

Art. 100  

1 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de er­hebt Ver­wal­tungs­ge­büh­ren ins­be­son­de­re für:

a.
die Er­tei­lung, Än­de­rung und Auf­he­bung von Kon­zes­sio­nen;
b.
die Auf­sichtstä­tig­keit;
c.
den Er­lass von Ver­fü­gun­gen;
d.
die Be­hand­lung von An­fra­gen.

2 Der Bun­des­rat legt die Ge­büh­ren­sät­ze fest. Er be­rück­sich­tigt da­bei den Ver­wal­tungs­auf­wand und kann der be­schränk­ten wirt­schaft­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit der na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­son Rech­nung tra­gen, bei der die Ge­bühr er­ho­ben wird.

3 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann vom Ab­ga­be­pflich­ti­gen ei­ne an­ge­mes­se­ne Si­cher­heit ver­lan­gen.

9. Titel: Strafbestimmungen

Art. 101 Widerhandlungen  

1 ...107

2 Mit Bus­se bis zu 100 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich ei­ner rechts­kräf­ti­gen Ver­fü­gung der zu­stän­di­gen Auf­sichts­be­hör­de oder ei­nem rechts­kräf­ti­gen Ent­scheid der Rechts­mit­tel­in­stan­zen zu­wi­der­han­delt.

3 Mit Bus­se bis zu 100 000 Fran­ken wird be­straft, wer ein Kon­zes­si­ons­ver­fah­ren oder ein Ver­fah­ren zur Än­de­rung ei­ner Kon­zes­si­on durch falsche An­ga­ben zu sei­nen Guns­ten be­ein­flusst.

4 In leich­ten Fäl­len kann von ei­ner Be­stra­fung ab­ge­se­hen wer­den.

107 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 102 Zuständigkeit und Verfahren  

1 Für die Ver­fol­gung und Be­ur­tei­lung straf­ba­rer Hand­lun­gen ist das BA­KOM zu­stän­dig. Das Bun­des­ge­setz vom 22. März 1974108 über das Ver­wal­tungs­straf­recht ist an­wend­bar.

2 ...109

108 SR 313.0

109 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

10. Titel: Schlussbestimmungen

1. Kapitel: Vollzug sowie Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

Art.103 Vollzug  

Der Bun­des­rat voll­zieht die­ses Ge­setz, so­weit die Auf­ga­ben nicht ei­ner an­de­ren Be­hör­de über­tra­gen sind. Er er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen. Er kann den Er­lass der ad­mi­nis­tra­ti­ven und tech­ni­schen Vor­schrif­ten dem UVEK über­tra­gen.

Art. 104 Internationale Vereinbarungen 110  

1 Der Bun­des­rat kann völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te ab­sch­lies­sen, die in den An­wen­dungs­be­reich die­ses Ge­set­zes fal­len.

2 Für in­ter­na­tio­na­le Ver­trä­ge tech­ni­schen oder ad­mi­nis­tra­ti­ven In­halts kann er die­se Be­fug­nis dem UVEK oder dem BA­KOM über­tra­gen.111

110 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

111 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 105 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts  

Die Auf­he­bung und Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts ist im An­hang ge­re­gelt.

Art. 106 Koordination mit der Änderung vom
24. März 2006
des Fernmeldegesetzes vom 30. April 1997 und mit der Änderung vom
24. März 2006 des Bundesgerichtsgesetzes vom
17. Juni 2005
112  


1. Un­ab­hän­gig da­von, ob das vor­lie­gen­de Ge­setz (RTVG) oder die Än­de­rung vom 24. März 2006 des Fern­mel­de­ge­set­zes vom 30. April 1997113 zu­erst in Kraft tritt, lau­tet mit In­kraft­tre­ten des spä­ter in Kraft tre­ten­den Ge­set­zes oder bei gleich­zei­ti­gem In­kraft­tre­ten Ar­ti­kel 56 Ab­satz 4 RTVG114 wie folgt:

Art. 56 Abs. 4

...

2. und 3.115

...

112 AS 2007 921

113 SR 784.10

114 Text ein­ge­fügt hier­vor.

115 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2007 737kon­sul­tiert wer­den.

2. Kapitel: Übergangsbestimmungen

Art. 107 Radio- und Fernsehkonzessionen  

1 Kon­zes­sio­nen für Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­me, die auf Grund des Bun­des­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 1991116 über Ra­dio und Fern­se­hen (RTVG 1991) er­teilt wor­den sind, gel­ten un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 2 bis zu ih­rem Ab­lauf wei­ter, so­fern die Ver­an­stal­ter nicht aus­drück­lich dar­auf ver­zich­ten.

2 Nach dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes kann der Bun­des­rat die Kon­zes­sio­nen der SRG, von swiss­in­fo/SRI, der Te­le­text AG so­wie von je­nen Ver­an­stal­tern, die ih­re Pro­gram­me in Zu­sam­men­ar­beit mit der SRG nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 3 RTVG 1991 ver­an­stal­ten, mit ei­ner Frist von neun Mo­na­ten auf En­de ei­nes Ka­len­der­jah­res kün­di­gen.

3 Der Bun­des­rat kann die Kon­zes­sio­nen der SRG und von swiss­in­fo/SRI, die auf Grund des RTVG 1991 er­teilt wor­den sind, um längs­tens fünf Jah­re ab In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ver­län­gern.

4 Das UVEK kann an­de­re auf Grund des RTVG 1991 er­teil­te Kon­zes­sio­nen um längs­tens fünf Jah­re ab In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ver­län­gern. In den ver­län­ger­ten Kon­zes­sio­nen kann ein Kün­di­gungs­recht vor­ge­se­hen wer­den.

5 Gel­ten die Kon­zes­sio­nen der SRG oder von swiss­in­fo/SRI wei­ter oder wer­den sie ver­län­gert, so sind die Ar­ti­kel 22 so­wie 25 Ab­sät­ze 5 und 6 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

6 Auf die an­de­ren Kon­zes­sio­nen, die wei­ter gel­ten oder ver­län­gert wor­den sind, sind die Be­stim­mun­gen über Kon­zes­sio­nen mit Leis­tungs­auf­trag nach Ar­ti­kel 22 so­wie die Ar­ti­kel 44–50 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

116 [AS 1992601, 19933354, 19972187An­hang Ziff. 4, 20001891Ziff. VIII 2, 20012790An­hang Ziff. 2,20021904Art. 36 Ziff. 2, 2004 297Ziff. I 3 1633 Ziff. I 9 4929 Art. 21 Ziff. 3, 2006 1039Art. 2]

Art. 108 Sendernetzplan  

Der Bun­des­rat kann die Wei­sun­gen für die Sen­der­netz­pla­nung nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1 RTVG 1991117 bis längs­tens fünf Jah­re nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ver­län­gern oder nach An­hö­rung der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kom­mis­si­on än­dern.

117 [AS 1992601, 19933354, 19972187An­hang Ziff. 4, 20001891Ziff. VIII 2, 20012790An­hang Ziff. 2,20021904Art. 36 Ziff. 2, 2004 297Ziff. I 3 1633 Ziff. I 9 4929 Art. 21 Ziff. 3, 2006 1039Art. 2]

Art. 109 Beiträge aus den Abgaben für Radio und Fernsehen  

1 Ver­an­stal­ter von Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men, die zum Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes einen An­teil am Er­trag der Ab­ga­ben für Ra­dio und Fern­se­hen nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 2 RTVG 1991118 er­hal­ten, kön­nen bis zum Ab­lauf ih­rer Kon­zes­si­on nach Ar­ti­kel 107 wei­ter­hin einen An­spruch auf einen Ab­ga­ben­an­teil gel­tend ma­chen. Die Be­rech­ti­gung für einen Ab­ga­ben­an­teil und die Be­mes­sung des An­teils rich­ten sich nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 2 des RTVG 1991 so­wie Ar­ti­kel 10 der Ra­dio- und Fern­seh­ver­ord­nung vom 6. Ok­to­ber 1997119.

2 Im Rah­men der Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 kann das BA­KOM Ab­ga­ben­an­tei­le an Ver­an­stal­ter aus­rich­ten, wel­che ei­ne Kon­zes­si­on nach RTVG 1991 ha­ben und den Sen­de­be­trieb nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes auf­ge­nom­men ha­ben.

3 Der Bun­des­rat be­rück­sich­tigt den Fi­nanz­be­darf bei der Fest­set­zung der Ab­ga­be für Ra­dio und Fern­se­hen (Art. 70).

4 Die Über­gangs­re­ge­lung nach Ab­satz 1 en­det zu je­nem Zeit­punkt, in wel­chem die Kon­zes­sio­nen mit Ab­ga­ben­an­teil nach den Ar­ti­keln 38–42 er­teilt wer­den, spä­tes­tens aber fünf Jah­re nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes.

118 [AS 1992601, 19933354, 19972187An­hang Ziff. 4, 20001891Ziff. VIII 2, 20012790An­hang Ziff. 2,20021904Art. 36 Ziff. 2, 2004 297Ziff. I 3 1633 Ziff. I 9 4929 Art. 21 Ziff. 3, 2006 1039Art. 2]

119 [AS 19972903, 2004 4531, 2006 4395]

Art. 109a Überschüsse aus den Abgabenanteilen 120  

1 Über­schüs­se aus den Ab­ga­ben­an­tei­len für Ver­an­stal­ter lo­kal-re­gio­na­ler Pro­gram­me (Art. 38), die zum Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ser Be­stim­mung be­ste­hen, wer­den zu­guns­ten von Ver­an­stal­tern mit Ab­ga­ben­an­teil ver­wen­det:

a.
zu ei­nem Vier­tel für die Aus- und Wei­ter­bil­dung ih­rer An­ge­stell­ten;
b.
zu drei Vier­teln für die För­de­rung neu­er Ver­brei­tungs­tech­no­lo­gi­en nach Ar­ti­kel 58 so­wie di­gi­ta­ler Fern­seh­pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren.

2 Bis zu 10 Pro­zent der Über­schüs­se kön­nen für die all­ge­mei­ne In­for­ma­ti­on der Öf­fent­lich­keit ge­mä­ss Ar­ti­kel 58 Ab­satz 2 ver­wen­det wer­den.

3 Der Bun­des­rat be­stimmt den Um­fang des für die Er­fül­lung der Auf­ga­ben nach den Ab­sät­zen 1 und 2 zu ver­wen­den­den Be­tra­ges. Er be­rück­sich­tigt da­bei den An­teil, der als Li­qui­di­täts­re­ser­ve zu­rück­zu­be­hal­ten ist.

4 Das BA­KOM ge­währt die ein­zel­nen Bei­trä­ge nach Ab­satz 1 auf Ge­such hin. Der Bun­des­rat re­gelt die Vor­aus­set­zun­gen und Be­rech­nungs­kri­te­ri­en, nach wel­chen das BA­KOM die Bei­trä­ge ent­rich­tet.

120 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 109b Einführung der Abgabe für Radio und Fernsehen 121  

1 Der Bun­des­rat be­stimmt den Zeit­punkt, ab dem die neue Ab­ga­be für Ra­dio und Fern­se­hen er­ho­ben wird.

2 Bis zu die­sem Zeit­punkt wird die Emp­fangs­ge­bühr für den pri­va­ten und für den ge­werb­li­chen Emp­fang nach bis­he­ri­gem Recht er­ho­ben (Art. 68–70 und Art. 101 Abs. 1 des BG vom 24. März 2006122 über Ra­dio und Fern­se­hen).

3 Die Ver­wen­dung des Er­trags der Emp­fangs­ge­bühr rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen des neu­en Rechts über die Ab­ga­be für Ra­dio und Fern­se­hen.

4 Der Bun­des­rat re­gelt den Über­gang zum neu­en Ab­ga­be­sys­tem. Er kann ins­be­son­de­re vor­se­hen, dass vor­han­de­ne Mit­tel aus der Emp­fangs­ge­bühr in das neue Sys­tem über­führt wer­den, und be­stim­men, wel­che Stel­len hän­gi­ge ers­tin­stanz­li­che Ver­fah­ren wei­ter­füh­ren.

5 Er kann für die ers­te Pe­ri­ode der Un­ter­neh­mens­ab­ga­be einen von Ar­ti­kel 70 Ab­satz 1 ab­wei­chen­den Be­mes­sungs­zeit­raum fest­le­gen.

121 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

122 AS 2007 737

Art. 109c Privathaushalte ohne Empfangsmöglichkeit 123  

1 Al­le Mit­glie­der ei­nes Pri­vat­haus­halts, in wel­chem kein zum Emp­fang von Ra­dio- oder Fern­seh­pro­gram­men ge­eig­ne­tes Ge­rät be­reit­steht oder be­trie­ben wird, wer­den auf Ge­such hin für ei­ne Ab­ga­be­pe­ri­ode von der Ab­ga­be be­freit.

2 Der Bun­des­rat re­gelt, wel­che Ge­rä­te­ka­te­go­ri­en als zum Emp­fang ge­eig­net gel­ten.

3 Das BA­KOM kann die Räum­lich­kei­ten ei­nes nach Ab­satz 1 be­frei­ten Haus­halts be­tre­ten, um zu über­prü­fen, ob die Vor­aus­set­zun­gen für die Be­frei­ung ge­ge­ben sind.

4 Wer nach Ab­satz 1 von der Ab­ga­be be­freit ist und vor Ab­lauf der Ab­ga­be­pe­ri­ode im Haus­halt ein zum Emp­fang ge­eig­ne­tes Ge­rät be­reit­stellt oder in Be­trieb nimmt, hat dies der Er­he­bungs­stel­le vor­gän­gig zu mel­den.

5 Mit Bus­se bis zu 5000 Fran­ken wird be­straft, wer ei­nem Haus­halt an­ge­hört, der nach Ab­satz 1 von der Ab­ga­be be­freit ist und in dem ein zum Emp­fang ge­eig­ne­tes Ge­rät be­reit­steht oder be­trie­ben wird, oh­ne dies der Er­he­bungs­stel­le nach Ab­satz 4 vor­gän­gig ge­mel­det zu ha­ben.

6 Die Er­he­bungs­stel­le macht dem BA­KOM durch ein elek­tro­ni­sches Ab­ruf­ver­fah­ren die­je­ni­gen Per­so­nen­da­ten zu­gäng­lich, die für die Straf­ver­fol­gung nach Ab­satz 5 not­wen­dig sind. Der Bun­des­rat kann Be­stim­mun­gen über den Um­fang die­ser Da­ten, den Zu­griff auf die Da­ten, die Be­ar­bei­tungs­be­rech­ti­gung, die Auf­be­wah­rung und die Da­ten­si­cher­heit er­las­sen.

7 Die Ab­ga­be­be­frei­ung en­det fünf Jah­re nach dem Zeit­punkt, ab wel­chem nach Ar­ti­kel 109bAb­satz 1 die Ab­ga­be er­ho­ben wird.

123 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

Art. 110 Leitungskonzessionen  

1 Be­ste­hen­de Kon­zes­sio­nen für die Wei­ter­ver­brei­tung von Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men über Lei­tun­gen nach Ar­ti­kel 39 RTVG 1991124 (Lei­tungs­kon­zes­sio­nen) be­hal­ten ih­re Gül­tig­keit bis de­ren In­ha­ber ei­ne Fern­mel­de­diens­te­kon­zes­si­on nach den Ar­ti­keln 4 ff. FMG125 er­hält, längs­tens je­doch bis zwei Jah­re nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes.

2 Lei­tungs­kon­zes­sio­näre un­ter­lie­gen wei­ter­hin:

a.
Ar­ti­kel 42 Ab­sät­ze 2–4 RTVG 1991;
b.
Ar­ti­kel 47 Ab­satz 1 RTVG 1991 be­tref­fend die Ver­brei­tung der Pro­gram­me an­de­rer Pro­gramm­ver­an­stal­ter, de­ren Kon­zes­si­on nach Ar­ti­kel 107 die­ses Ge­set­zes ver­län­gert wur­de.

3 Die Ver­pflich­tun­gen ei­nes Lei­tungs­kon­zes­sio­närs nach Ab­satz 2 en­den, so­bald die Ver­brei­tung der dort er­fass­ten Pro­gram­me über Lei­tun­gen (nach den Art. 59 und 60) in des­sen Be­die­nungs­ge­biet rechts­kräf­tig ge­klärt ist, spä­tes­tens aber nach fünf Jah­ren.

124 [AS 1992601, 19933354, 19972187An­hang Ziff. 4, 20001891Ziff. VIII 2, 20012790An­hang Ziff. 2,20021904Art. 36 Ziff. 2, 2004 297Ziff. I 3 1633 Ziff. I 9 4929 Art. 21 Ziff. 3, 2006 1039Art. 2]

125 SR 784.10

Art. 111 Umsetzerkonzessionen  

Be­ste­hen­de Kon­zes­sio­nen für die draht­lo­se Wei­ter­ver­brei­tung von Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men nach Ar­ti­kel 43 RTVG 1991126 (Um­set­zer­kon­zes­sio­nen) be­hal­ten ih­re Gül­tig­keit bis de­ren In­ha­ber ei­ne Funk- und Fern­mel­de­diens­te­kon­zes­si­on nach den Ar­ti­keln 4 ff. be­zie­hungs­wei­se nach den Ar­ti­keln 22 ff. FMG127 er­hält, längs­tens je­doch bis zwei Jah­re nach In­kraft­tre­ten des Ge­set­zes.

126 [AS 1992601, 19933354, 19972187An­hang Ziff. 4, 20001891Ziff. VIII 2, 20012790An­hang Ziff. 2,20021904Art. 36 Ziff. 2, 2004 297Ziff. I 3 1633 Ziff. I 9 4929 Art. 21 Ziff. 3, 2006 1039Art. 2]

127 SR 784.10

Art. 112 Organisationsstruktur der SRG  

Die SRG hat die Um­set­zung der Or­ga­ni­sa­ti­onss­truk­tur (Art. 31–33) auf den Zeit­punkt der Er­neue­rung ih­rer Kon­zes­si­on um­zu­set­zen.

Art. 113 Hängige Aufsichtsverfahren  

1 Im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes hän­gi­ge Ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 56 ff. und 70 ff. des RTVG 1991128 wer­den durch die nach neu­em Recht zu­stän­di­ge Be­hör­de be­ur­teilt. Das neue Ver­fah­rens­recht ist an­zu­wen­den.

2 Hat sich ein auf­sichts­recht­li­cher Sach­ver­halt vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes er­eig­net und ist ein Ver­fah­ren hän­gig, so ist das RTVG 1991 an­wend­bar. Dau­ert ein Sach­ver­halt nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes an und ist ein Ver­fah­ren hän­gig, so be­ur­tei­len sich die­je­ni­gen Ver­stös­se, die sich vor dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes er­eig­net ha­ben, nach RTVG 1991. Vor­be­hal­ten bleibt die An­wen­dung von Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 des Straf­ge­setz­buchs129.

128 [AS 1992601, 19933354, 19972187An­hang Ziff. 4, 20001891Ziff. VIII 2, 20012790An­hang Ziff. 2,20021904Art. 36 Ziff. 2, 2004 297Ziff. I 3 1633 Ziff. I 9 4929 Art. 21 Ziff. 3, 2006 1039Art. 2]

129 SR 311.0

Art. 114 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. April 2007130

130 BRB vom 9. März 2007

Anhang

(Art. 105)

Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

I

Das Bundesgesetz vom 21. Juni 1991131 über Radio und Fernsehen (RTVG) wird aufgehoben.

II

Die nachstehenden Bundesgesetze werden wie folgt geändert:

...132

131 [AS 1992601, 19933354, 19972187Anhang Ziff. 4, 20001891Ziff. VIII 2, 20012790Anhang Ziff. 2,20021904Art. 36 Ziff. 2, 2004 297Ziff. I 3 1633 Ziff. I 9 4929 Art. 21 Ziff. 3, 2006 1039Art. 2]

132 Die Änderungen können unter AS 2007 737konsultiert werden.

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