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Radio- und Fernsehverordnung
(RTVV)

vom 9. März 2007 (Stand am 1. Januar 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Bundesgesetz vom 24. März 20061 über Radio und Fernsehen (RTVG),

verordnet:

1. Titel: Geltungsbereich

Art.1 Angebote von geringer publizistischer Tragweite  

(Art. 1 Abs. 2 RTVG)

1 An­ge­bo­te von ge­rin­ger pu­bli­zis­ti­scher Trag­wei­te sind An­ge­bo­te, die von we­ni­ger als 1000 Ge­rä­ten gleich­zei­tig in ei­ner dem Stand der Tech­nik ent­spre­chen­den Qua­li­tät emp­fan­gen wer­den kön­nen.

2 An­ge­bo­te von ge­rin­ger pu­bli­zis­ti­scher Trag­wei­te sind zu­dem An­ge­bo­te, wel­che:

a.
sich auf die re­dak­tio­nell un­be­ar­bei­te­te, ent­gelt­li­che oder un­ent­gelt­li­che Wie­der­ga­be ins­be­son­de­re fol­gen­der Da­ten be­schrän­ken:
1.
Zeit­an­ga­ben und Um­welt­mess­da­ten,
2.
ste­hen­de oder be­weg­te Wet­ter- und Me­teo-Bil­der,
3.
Not­fall­num­mern,
4.
Hin­wei­se auf Dienst­leis­tun­gen oder Ver­an­stal­tun­gen der öf­fent­li­chen Ver­wal­tung,
5.
Fahr­zei­ten der öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel; und
b.2
dar­über hin­aus we­der Spon­so­ring noch Wer­bung ent­hal­ten mit Aus­nah­me von Wer­bung für ei­ge­ne Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen.

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5219).

2. Titel: Veranstaltung von Programmen

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

1. Abschnitt: Meldepflicht

Art.2 Meldepflicht  

(Art. 3 Bst. a RTVG)

1 Mel­de­pflich­ti­ge Ver­an­stal­ter ha­ben dem Bun­des­amt für Kom­mu­ni­ka­ti­on (BA­KOM)3 ins­be­son­de­re fol­gen­de An­ga­ben zu lie­fern:

a.
Na­me des Pro­gramms so­wie Grund­zü­ge des Pro­gram­min­halts;
b.
Na­me der re­dak­tio­nell ver­ant­wort­li­chen Per­son;
c.
Wohn­sitz bzw. Sitz des Ver­an­stal­ters;
d.
An­ga­ben, die dem Pu­bli­kum ei­ne ra­sche und un­kom­pli­zier­te Kon­taktauf­nah­me mit dem Ver­an­stal­ter er­mög­li­chen, ins­be­son­de­re die E-Mail-Adres­se und die We­b­adres­se;
e.
Art und Ge­biet der tech­ni­schen Ver­brei­tung;
f.
Iden­ti­tät und Ka­pi­tal- bzw. Stimm­rechts­an­tei­le von Ak­tio­nären und an­de­ren Teil­ha­bern, wel­che min­des­tens einen Drit­tel des Ka­pi­tals oder der Stimm­rech­te be­sit­zen, so­wie de­ren Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens ei­nem Drit­tel an an­de­ren Un­ter­neh­men im Me­dien­be­reich;
g.
Iden­ti­tät der Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­rats und der Ge­schäfts­lei­tung;
h.
Be­tei­li­gun­gen des Ver­an­stal­ters an an­de­ren Un­ter­neh­men von min­des­tens ei­nem Drit­tel des Ka­pi­tals oder der Stimm­rech­te so­wie Be­tei­li­gun­gen die­ser Un­ter­neh­men von min­des­tens ei­nem Drit­tel an an­de­ren Un­ter­neh­men im Me­di­en­be­reich;
i.
pro­gramm­li­che Zu­sam­men­ar­beit mit Drit­ten;
j.
Per­so­nal­be­stand;
k.4
Zeit­punkt der Auf­nah­me der Pro­gramm­ver­an­stal­tung.

2 Für die Ver­an­stal­tung ei­nes Pro­gramms von ei­ner Dau­er von höchs­tens 30 Ta­gen be­schränkt sich die Mel­de­pflicht auf die An­ga­ben nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–e.

3 Das BA­KOM kann die ge­mel­de­ten An­ga­ben ver­öf­fent­li­chen.

4 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK)5 re­gelt, wel­che Än­de­run­gen von mel­de­pflich­ti­gen Sach­ver­hal­ten dem BA­KOM in­nert wel­cher Frist ge­mel­det wer­den müs­sen.

3 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2010, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 2010 965). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3667).

5 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2010, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 2010 965). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art.3 Korrespondenzadresse  

(Art. 3 Bst. a RTVG)

Mel­de­pflich­ti­ge Ver­an­stal­ter müs­sen ei­ne Kor­re­spon­denz­adres­se in der Schweiz be­zeich­nen, an wel­che ins­be­son­de­re Mit­tei­lun­gen, Vor­la­dun­gen und Ver­fü­gun­gen rechts­gül­tig zu­ge­stellt wer­den kön­nen.

2. Abschnitt: Inhaltliche Grundsätze

Art.4 Jugendschutz  

(Art. 5 RTVG)

1 Ver­an­stal­ter von frei emp­fang­ba­ren Fern­seh­pro­gram­men ha­ben ju­gend­ge­fähr­den­de Sen­dun­gen akus­tisch an­zu­kün­di­gen oder wäh­rend ih­rer ge­sam­ten Sen­de­dau­er mit op­ti­schen Mit­teln zu kenn­zeich­nen.

2 Ver­an­stal­ter von Abon­ne­ments­fern­se­hen müs­sen es ih­ren Abon­nen­ten und Abon­nen­tin­nen durch ge­eig­ne­te tech­ni­sche Vor­keh­run­gen er­mög­li­chen, Min­der­jäh­ri­ge am Zu­gang zu ju­gend­ge­fähr­den­den In­hal­ten zu hin­dern.

Art.5 Mindestanteile europäischer Werke und unabhängiger Produktionen  

(Art. 7 Abs. 1 RTVG)

1 Ver­an­stal­ter von na­tio­na­len und sprach­re­gio­na­len Fern­seh­pro­gram­men sor­gen im Rah­men des prak­tisch Durch­führ­ba­ren und mit an­ge­mes­se­nen Mit­teln da­für, dass:

a.
min­des­tens 50 Pro­zent der mass­ge­ben­den Sen­de­zeit schwei­ze­ri­schen oder an­dern eu­ro­päi­schen Wer­ken vor­be­hal­ten blei­ben;
b.
in ih­ren Pro­gram­men min­des­tens 10 Pro­zent der mass­ge­ben­den Sen­de­zeit oder min­des­tens 10 Pro­zent der Pro­gramm­kos­ten schwei­ze­ri­schen oder an­dern eu­ro­päi­schen Wer­ken vor­be­hal­ten blei­ben, die von ver­an­stal­te­ru­n­ab­hän­gi­gen Pro­du­zen­ten her­ge­stellt wor­den sind. Da­bei ist ein an­ge­mes­se­ner Teil Wer­ken vor­zu­be­hal­ten, die nicht äl­ter als fünf Jah­re sind.

2 Nicht zur mass­ge­ben­den Sen­de­zeit im Sin­ne von Ab­satz 1 zäh­len Nach­rich­ten, Be­rich­te über Sporter­eig­nis­se, Spiels­hows, Wer­bung und Bild­schirm­text.

3 Die Ver­an­stal­ter be­rich­ten dem BA­KOM im Jah­res­be­richt, in­wie­weit die­se An­tei­le er­reicht oder ge­gen­über dem Vor­jahr Fort­schrit­te er­zielt wur­den, aus wel­chen Grün­den dies nicht der Fall ist und wel­che Mass­nah­men zur Er­rei­chung die­ser An­tei­le bzw. zur Er­zie­lung von Fort­schrit­ten ge­trof­fen wur­den oder vor­ge­se­hen sind.

4 Ge­nü­gen die In­for­ma­tio­nen oder die ge­trof­fe­nen Mass­nah­men zur Er­rei­chung der ver­lang­ten An­tei­le nicht, so er­greift die Auf­sichts­be­hör­de Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 89 Ab­satz 1 RTVG.

Art.6 Pflicht zur Förderung des Schweizer Films  

(Art. 7 Abs. 2 RTVG)

1 Die Pflicht zur För­de­rung von Schwei­zer Fil­men und von zwi­schen der Schweiz und dem Aus­land ko­pro­du­zier­ten Fil­men gilt für al­le sprach­re­gio­na­len und na­tio­na­len Fern­seh­ver­an­stal­ter, auf die fol­gen­de Kri­te­ri­en zu­tref­fen:

a.
In ih­ren schwei­ze­ri­schen Pro­gram­men oder aus­län­di­schen Man­tel­pro­gram­men wer­den Spiel-, Do­ku­men­tar- oder Ani­ma­ti­ons­fil­me aus­ge­strahlt.
b.6
Ihr jähr­li­cher Be­trieb­s­auf­wand be­trägt mehr als 1 Mil­li­on Fran­ken.
c.
Sie strah­len kein Pro­gramm mit ge­rin­ger Sen­de­tä­tig­keit aus.7

2 Die Ver­an­stal­ter nach Ab­satz 1 be­rich­ten in ih­rem Jah­res­be­richt über die ge­leis­te­te Film­för­de­rung. Das BA­KOM ver­fügt nach Rück­spra­che mit dem Bun­des­amt für Kul­tur die Hö­he ei­ner all­fäl­li­gen Film­för­de­rungs­ab­ga­be. Da­bei wer­den sämt­li­che im Be­richts­jahr ge­leis­te­ten Aus­ga­ben für den An­kauf, die Pro­duk­ti­on oder die Ko­pro­duk­ti­on von schwei­ze­ri­schen Spiel-, Do­ku­men­tar- oder Ani­ma­ti­ons­fil­men an­ge­rech­net.

3 Die Ver­wen­dung der Film­för­de­rungs­ab­ga­be rich­tet sich nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 und 3 des Film­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 20018.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3849).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2010, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 2010 965).

8 SR 443.1

Art.7 Behindertengerechte Aufbereitung von Fernsehsendungen auf den Kanälen der SRG 9  

(Art. 7 Abs. 3 und 24 Abs. 3 RTVG)

1 Die Schwei­ze­ri­sche Ra­dio- und Fern­seh­ge­sell­schaft (SRG) un­ter­ti­telt ih­re Bei­trä­ge pro Sprach­re­gi­on im fol­gen­den Um­fang:

a.
im Fern­seh­pro­gramm: drei Vier­tel der ge­sam­ten Sen­de­zeit der re­dak­tio­nel­len Sen­dun­gen;
b.
im In­ter­net: zwei Drit­tel der An­ge­bo­te, die nur im In­ter­net an­ge­bo­ten wer­den.

2 Sie sorgt da­für, dass ein grösst­mög­li­cher An­teil der Sen­dun­gen, die in den ers­ten Fern­seh­pro­gram­men zwi­schen 18 und 22.30 Uhr aus­ge­strahlt wer­den, für Seh­be­hin­der­te zu­gäng­lich ist.

3 Sie kann die An­tei­le nach den Ab­sät­zen 1 und 2 durch einen schritt­wei­sen Aus­bau er­rei­chen.

4 Min­des­tens ei­ne In­for­ma­ti­ons­sen­dung der SRG muss täg­lich in je­der Amtss­pra­che in Ge­bär­den­spra­che auf­be­rei­tet sein.

5 Fern­seh­pro­gram­me, die nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 4 RTVG in Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen der SRG und an­de­ren Ver­an­stal­tern an­ge­bo­ten wer­den, müs­sen min­des­tens zu ei­nem Drit­tel un­ter­ti­telt sein.

6 Das An­ge­bot für Sin­nes­be­hin­der­te, der Um­fang der wei­te­ren von der SRG zu er­brin­gen­den Leis­tun­gen so­wie der Zeit­plan für die Um­set­zung wer­den in ei­ner Ver­ein­ba­rung zwi­schen der SRG und den be­trof­fe­nen Be­hin­der­ten­ver­bän­den fest­ge­legt. Kommt kei­ne Ver­ein­ba­rung zu­stan­de oder wird die be­ste­hen­de Ver­ein­ba­rung er­satz­los auf­ge­ho­ben, so legt das UVEK die von der SRG zu er­brin­gen­den Leis­tun­gen fest.

7 Das BA­KOM prüft min­des­tens al­le drei Jah­re die Mög­lich­keit ei­ner Er­hö­hung des An­teils an be­hin­der­ten­ge­recht auf­be­rei­te­ten Fern­seh­sen­dun­gen. Er­scheint die gel­ten­de Re­ge­lung als nicht mehr an­ge­mes­sen, so be­an­tragt das UVEK dem Bun­des­rat de­ren Än­de­rung.

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Aug. 2018, in Kraft seit 1. Okt. 2018 (AS 2018 3209).

Art.8 Behindertengerechte Aufbereitung durch andere Fernsehveranstalter  

(Art. 7 Abs. 3 und 4 RTVG)10

1 Fern­seh­ver­an­stal­ter mit na­tio­na­lem oder sprach­re­gio­na­lem Pro­gram­m­an­ge­bot, die ihr Pro­gramm nicht in Zu­sam­men­ar­beit mit der SRG aus­strah­len, müs­sen den Hör- oder den Seh­be­hin­der­ten zur Haupt­sen­de­zeit wö­chent­lich min­des­tens ei­ne be­hin­der­ten­ge­recht auf­be­rei­te­te Sen­dung an­bie­ten.

2 Das BA­KOM be­freit die Fern­seh­ver­an­stal­ter von der Pflicht zur be­hin­der­ten­ge­rech­ten Auf­be­rei­tung, wenn ihr jähr­li­cher Be­trieb­s­auf­wand we­ni­ger als 1 Mil­li­on Fran­ken be­trägt, wenn ihr Pro­gramm für die be­hin­der­ten­ge­rech­te Auf­be­rei­tung nicht ge­eig­net ist oder wenn sie ein Pro­gramm mit ge­rin­ger Sen­de­tä­tig­keit aus­strah­len.11

3 Re­gio­na­le Fern­seh­ver­an­stal­ter mit Kon­zes­si­on müs­sen spä­tes­tens die Zwei­taus­strah­lung ih­rer Haupt­in­for­ma­ti­ons­sen­dung und die wei­te­ren Wie­der­ho­lun­gen un­ter­ti­teln. Bei Ver­an­stal­tern mit Haupt­in­for­ma­ti­ons­sen­dun­gen in zwei Spra­chen gilt dies für bei­de Spra­chen.12

4 Das BA­KOM legt den Höchst­be­trag der Ent­schä­di­gung auf­grund der zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­tel und der vor­aus­sicht­li­chen Hö­he des an­re­chen­ba­ren Auf­wan­des, der sich aus der Er­fül­lung der Ver­pflich­tung nach Ab­satz 3 er­gibt, für je­den Ver­an­stal­ter im Vor­aus fest. Die de­fi­ni­ti­ve Ab­rech­nung er­folgt, so­bald der Ver­an­stal­ter die Schluss­ab­rech­nung ein­reicht.13

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151).

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. März 2010 (AS 2010 965). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3849).

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151).

Art.9 Verbreitungspflichten 14  

1 Die SRG so­wie sämt­li­che Ver­an­stal­ter mit ei­ner Kon­zes­si­on ge­stützt auf Ar­ti­kel 38 Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder 43 Ab­satz 1 Buch­sta­be a RTVG müs­sen fol­gen­de In­for­ma­tio­nen ver­brei­ten:

a.
dring­li­che po­li­zei­li­che Be­kannt­ma­chun­gen;
b.
die fol­gen­den Be­kannt­ma­chun­gen im Sin­ne der Be­völ­ke­rungs­schutz­ver­ord­nung vom 11. No­vem­ber 202015:16
1.
be­hörd­li­che Alar­mie­run­gen mit den da­zu­ge­hö­ren­den Ver­hal­tens­an­wei­sun­gen so­wie die Auf­he­bung des Alarms und die Lo­cke­rung oder Auf­he­bung der Ver­hal­tens­an­wei­sun­gen,
2.
be­hörd­li­che War­nun­gen vor Na­tur­ge­fah­ren und Erd­be­ben­mel­dun­gen der Stu­fen 4 und 5 so­wie ent­spre­chen­de Ent­war­nun­gen,
3.
Be­rich­ti­gun­gen bei Fehl­alarm,
4.
Hin­wei­se auf Si­renen­tests;
c.17
ein öf­fent­li­ches Auf­ge­bot zum Ak­tiv­dienst im Sin­ne von Ar­ti­kel 3 der Ver­ord­nung vom 22. No­vem­ber 201718 über die Mo­bil­ma­chung zu be­stimm­ten As­sis­tenz- und Ak­tiv­diens­ten.

2 Die Ver­brei­tung er­folgt auf An­ord­nung:

a.
der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le: bei Er­eig­nis­sen, für de­ren Be­wäl­ti­gung die Kan­to­ne zu­stän­dig sind;
b.19
der zu­stän­di­gen Stel­le des Bun­des, na­ment­lich des Kom­man­dos Ope­ra­tio­nen, der Bun­des­kanz­lei oder der Na­tio­na­len Alarm­zen­tra­le (NAZ): bei Er­eig­nis­sen, für de­ren Be­wäl­ti­gung der Bund zu­stän­dig ist;
c.
der ge­mä­ss AV für War­nun­gen und Erd­be­ben­mel­dun­gen zu­stän­di­gen Fachs­tel­len des Bun­des: bei Na­tur­ge­fah­ren.

3 Die an­ord­nen­de Stel­le sorgt da­für, dass die Ver­an­stal­ter recht­zei­tig und voll­stän­dig in­for­miert wer­den.

4 Die Ver­brei­tung er­folgt:

a.
im Ver­sor­gungs­ge­biet, das von der Ge­fahr be­trof­fen sein könn­te;
b.
kos­ten­los und un­ter An­ga­be der Quel­le;
c.
un­ver­züg­lich; bei be­hörd­li­chen War­nun­gen vor Na­tur­ge­fah­ren und bei Erd­be­ben­mel­dun­gen er­folgt sie bei nächs­ter Ge­le­gen­heit oder so schnell als mög­lich; bei Si­renen­tests er­folgt sie mehr­mals vor de­ren Durch­füh­rung;
d.
grund­sätz­lich un­ver­än­dert; Ge­wit­ter­war­nun­gen dür­fen re­dak­tio­nell an­ge­passt wer­den, so­fern der In­halt un­ver­än­dert bleibt;
e.20
bei ei­nem öf­fent­li­chen Auf­ge­bot zu ei­nem Ak­tiv­dienst in den dar­auf­fol­gen­den 24 Stun­den re­gel­mäs­sig.

5 Das UVEK re­gelt die Ein­zel­hei­ten der Ver­brei­tung.

14 Fas­sung ge­mä­ss Art. 23 Abs. 2 der Alar­mie­rungs­ver­ord­nung vom 18. Aug. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5179).

15 SR 520.12

16 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. II 7 der Be­völ­ke­rungs­schutz­ver­ord­nung vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5087).

17 Ein­ge­fügt durch Art. 16 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mo­bil­ma­chung zu be­stimm­ten As­sis­tenz- und Ak­tiv­diens­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7525).

18 SR 519.2

19 Fas­sung ge­mä­ss Art. 16 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mo­bil­ma­chung zu be­stimm­ten As­sis­tenz- und Ak­tiv­diens­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7525).

20 Ein­ge­fügt durch Art. 16 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mo­bil­ma­chung zu be­stimm­ten As­sis­tenz- und Ak­tiv­diens­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7525).

Art.10 Information in Krisensituationen  

(Art. 8 Abs. 4 RTVG)

1 Ist in ei­ner Kri­sen­si­tua­ti­on der di­rek­te Zu­gang zu den be­hörd­li­chen In­for­ma­ti­ons­quel­len des Bun­des auf­grund tech­ni­scher oder räum­li­cher Ge­ge­ben­hei­ten nicht mehr für al­le Ver­an­stal­ter im glei­chen Um­fang mög­lich, so ha­ben die ers­ten Ra­dio­pro­gram­me der SRG Vor­rang.

2 Die Bun­des­kanz­lei ge­währ­leis­tet, dass die nicht zu­ge­las­se­nen Pro­gramm­ver­an­stal­ter un­ver­züg­lich und un­ent­gelt­lich Zu­gang zum ent­spre­chen­den elek­tro­ni­schen Roh­ma­te­ri­al der SRG er­hal­ten.

3. Abschnitt: Werbung und Sponsoring

Art.11 Begriffe  

(Art. 10 Abs. 3 und Art. 2 Bst. k und o RTVG)

1 Nicht als Wer­bung gel­ten na­ment­lich:

a.
Hin­wei­se auf das Pro­gramm, in wel­chem sie aus­ge­strahlt wer­den;
b.21
Hin­wei­se auf Sen­dun­gen in an­de­ren Pro­gram­men des glei­chen Un­ter­neh­mens oh­ne wer­ben­den Cha­rak­ter;
c.
oh­ne Ge­gen­leis­tung aus­ge­strahl­te Hin­wei­se auf Be­gleit­ma­te­ria­li­en, die in­halt­lich in di­rek­tem Zu­sam­men­hang mit der Sen­dung ste­hen, in wel­cher sie aus­ge­strahlt wer­den;
d.
kur­ze Spen­den­auf­ru­fe für ge­mein­nüt­zi­ge Or­ga­ni­sa­tio­nen, so­fern ei­ne Ge­gen­leis­tung an den Ver­an­stal­ter höchs­tens die Pro­duk­ti­ons­kos­ten deckt.

2 Schleich­wer­bung ist die Dar­stel­lung wer­ben­den Cha­rak­ters von Wa­ren, Dienst­leistun­gen oder Ide­en in re­dak­tio­nel­len Sen­dun­gen, ins­be­son­de­re ge­gen Ent­gelt.

3 Nicht als Spon­so­ring ei­ner Sen­dung gilt de­ren Ko­pro­duk­ti­on durch na­tür­li­che und ju­ris­ti­sche Per­so­nen, die im Ra­dio- oder Fern­seh­be­reich oder in der Pro­duk­ti­on au­dio­vi­su­el­ler Wer­ke tä­tig sind.

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151).

Art.12 Erkennbarkeit der Werbung  

(Art. 9 RTVG)

1 Wer­bung muss vom re­dak­tio­nel­len Pro­gramm­teil durch ein be­son­de­res akus­ti­sches be­zie­hungs­wei­se op­ti­sches Er­ken­nungs­si­gnal ge­trennt sein. Im Fern­se­hen ist da­bei der Be­griff «Wer­bung» zu ver­wen­den.

1bis Wird im Fern­se­hen ein Wer­be­spot bis 10 Se­kun­den Län­ge nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 1 ein­zeln aus­ge­strahlt, so kann aus­nahms­wei­se auf ein Er­ken­nungs­si­gnal ver­zich­tet wer­den, wenn der Wer­be­spot durch­ge­hend und deut­lich er­kenn­bar mit dem Be­griff «Wer­bung» ge­kenn­zeich­net ist.22

2 In sich ge­schlos­se­ne Wer­be­sen­dun­gen im Fern­se­hen, die län­ger als 60 Se­kun­den dau­ern, müs­sen durch­ge­hend und deut­lich er­kenn­bar mit dem Be­griff «Wer­bung» ge­kenn­zeich­net sein.23

3 In sich ge­schlos­se­ne Wer­be­sen­dun­gen am Ra­dio, die nicht ein­deu­tig als sol­che er­kenn­bar sind, dür­fen nicht län­ger als 60 Se­kun­den dau­ern.

4 In der Wer­bung lo­ka­ler oder re­gio­na­ler Ra­dio­ver­an­stal­ter, de­ren Ver­sor­gungs­ge­biet we­ni­ger als 150 000 Ein­woh­ner und Ein­woh­ne­rin­nen ab 15 Jah­ren um­fasst, dür­fen Pro­gramm­mit­ar­bei­ten­de mit­wir­ken, wenn sie kei­ne Nach­rich­ten­sen­dun­gen oder Sen­dun­gen zum po­li­ti­schen Zeit­ge­sche­hen mo­de­rie­ren. Das­sel­be gilt für lo­ka­le oder re­gio­na­le Fern­seh­ver­an­stal­ter, de­ren Ver­sor­gungs­ge­biet we­ni­ger als 250 000 Ein­woh­ner und Ein­woh­ne­rin­nen ab 15 Jah­ren um­fasst.

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. März 2010, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 2010 965).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2010, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 2010 965).

Art.13 Werbung auf geteiltem Bildschirm  

(Art. 9 Abs. 1 und 11 Abs. 1 RTVG)

1 Wer­bung darf wäh­rend der Aus­strah­lung des re­dak­tio­nel­len Pro­gramms auf ei­nem Teil des Bild­schirms ein­ge­fügt wer­den, so­fern:

a.
die Flä­che, die der Wer­bung dient, ei­ne Ein­heit bil­det, an den Bild­schirm­rand grenzt, den re­dak­tio­nel­len In­halt op­tisch nicht trennt und nicht mehr als einen Drit­tel der Bild­schirm­flä­che be­deckt;
b.
die Wer­bung durch klar sicht­ba­re Gren­zen und ei­ne un­ter­schied­li­che op­ti­sche Aus­ge­stal­tung vom re­dak­tio­nel­len Pro­gramm ge­trennt ist und dau­ernd durch den deut­lich les­ba­ren Schrift­zug «Wer­bung» ge­kenn­zeich­net wird;
c.
die Wer­bung sich auf ei­ne op­ti­sche Dar­stel­lung be­schränkt.

2 Un­zu­läs­sig ist die Wer­bung auf ge­teil­tem Bild­schirm in Nach­rich­ten­sen­dun­gen und Sen­dun­gen zum po­li­ti­schen Zeit­ge­sche­hen, in Kin­der­sen­dun­gen so­wie wäh­rend der Über­tra­gung von Got­tes­diens­ten.

3 Die Wer­bung auf ge­teil­tem Bild­schirm wird der Wer­be­zeit im Sin­ne von Ar­ti­kel 19 an­ge­rech­net.

Art.14 Interaktive Werbung  

(Art. 9 Abs. 1 RTVG)

1 Hat das Pu­bli­kum durch Ak­ti­vie­rung ei­nes am Bild­schirm ein­ge­blen­de­ten Si­gnets die Mög­lich­keit, aus dem Pro­gramm in ein in­ter­ak­ti­ves Wer­beum­feld zu wech­seln, so sind fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen zu er­fül­len:

a.
Nach der Ak­ti­vie­rung muss das Pu­bli­kum dar­auf hin­ge­wie­sen wer­den, dass es das Fern­seh­pro­gramm ver­lässt und in ein kom­mer­zi­el­les Um­feld ge­langt.
b.
Im An­schluss an den Hin­weis nach Buch­sta­be a muss das Pu­bli­kum den Ein­tritt in das kom­mer­zi­el­le Um­feld be­stä­ti­gen.
c.
Die der Be­stä­ti­gung un­mit­tel­bar fol­gen­de Ober­flä­che darf kei­ne Wer­bung für Pro­duk­te oder Dienst­leis­tun­gen ent­hal­ten, für wel­che nach Ar­ti­kel 10 Ab­sät­ze 1 und 2 RTVG ein Wer­be­ver­bot be­steht.

2 Wird das Si­gnet, das in das in­ter­ak­ti­ve Wer­beum­feld führt, im re­dak­tio­nel­len Teil des Pro­gramms ein­ge­blen­det, so gel­ten für das ein­ge­blen­de­te Si­gnet die Be­stim­mun­gen von Ar­ti­kel 13.

Art.15 Virtuelle Werbung  

(Art. 9 Abs. 1 RTVG)

1 Vir­tu­el­le Wer­bung ist die Ver­än­de­rung des zu ver­brei­ten­den Si­gnals, in­dem am Ort der Auf­nah­me be­ste­hen­de Wer­be­flä­chen durch an­de­re er­setzt wer­den.

2 Vir­tu­el­le Wer­bung ist un­ter fol­gen­den Be­din­gun­gen zu­läs­sig:

a.
Die zu er­set­zen­de Wer­be­flä­che steht in Zu­sam­men­hang mit ei­nem von Drit­ten or­ga­ni­sier­ten öf­fent­li­chen Er­eig­nis.
b.
Er­setzt wird ei­ne am Ort der Auf­nah­me be­ste­hen­de un­be­weg­li­che Wer­be­flä­che, die von Drit­ten ei­gens für die­ses Er­eig­nis auf­ge­stellt wur­de.
c.
Die auf dem Bild­schirm sicht­ba­re Wer­bung darf nur dann be­weg­te Bil­der ver­wen­den, wenn die er­setz­te Wer­be­flä­che be­reits be­weg­te Bil­der ent­hielt.
d.
Am An­fang und am En­de der be­tref­fen­den Sen­dung muss dar­auf hin­ge­wie­sen wer­den, dass die Sen­dung vir­tu­el­le Wer­bung ent­hält.

3 Un­zu­läs­sig ist die vir­tu­el­le Wer­bung in Nach­rich­ten­sen­dun­gen und Sen­dun­gen zum po­li­ti­schen Zeit­ge­sche­hen, in Kin­der­sen­dun­gen so­wie wäh­rend der Über­tra­gung von Got­tes­diens­ten.

4 Die Ar­ti­kel 9 und 11 RTVG sind nicht an­wend­bar.

Art.16 Werbung für alkoholische Getränke  

(Art. 10 Abs. 1 Bst. b und c RTVG)

1 Die Aus­ge­stal­tung der Wer­bung für al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke hat fol­gen­de Re­geln zu be­ach­ten:

a.
Wer­bung für al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke darf sich nicht ei­gens an Min­der­jäh­ri­ge rich­ten.
b.
Nie­mand, der das Aus­se­hen ei­nes Min­der­jäh­ri­gen hat, darf mit dem Kon­sum al­ko­ho­li­scher Ge­trän­ke in Zu­sam­men­hang ge­bracht wer­den.
c.
Der Kon­sum von al­ko­ho­li­schen Ge­trän­ken darf nicht mit kör­per­li­cher Leis­tung oder mit dem Len­ken von Fahr­zeu­gen in Ver­bin­dung ge­bracht wer­den.
d.
Al­ko­ho­li­schen Ge­trän­ken darf kei­ne the­ra­peu­ti­sche, an­re­gen­de oder be­ru­hi­gen­de Ei­gen­schaft zu­ge­spro­chen wer­den und sie dür­fen nicht als Mit­tel zur Lö­sung per­sön­li­cher Pro­ble­me dar­ge­stellt wer­den.
e.
Wer­bung für al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke darf nicht zum un­mäs­si­gen Kon­sum von Al­ko­hol er­mu­ti­gen oder Ab­sti­nenz oder Mäs­si­gung in ei­nem ne­ga­ti­ven Licht er­schei­nen las­sen.
f.
Der Al­ko­hol­ge­halt darf nicht be­tont wer­den.

2 Vor, wäh­rend und nach Sen­dun­gen, die sich an Kin­der oder Ju­gend­li­che rich­ten, darf kei­ne Wer­bung für al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke aus­ge­strahlt wer­den.

3 Ver­kaufs­an­ge­bo­te für al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke sind un­zu­läs­sig.

4 In Pro­gram­men, die ei­nem Wer­be­ver­bot für al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke un­ter­lie­gen, darf Wer­bung für ein al­ko­hol­frei­es Pro­dukt kei­ne Wer­be­wir­kung für al­ko­hol­hal­ti­ge Ge­trän­ke er­zeu­gen. Na­ment­lich müs­sen sich Hand­lung, Aus­sa­gen zum Pro­dukt und zum Her­stel­ler, Ge­stal­tungs­ele­men­te, Hin­ter­grün­de und Per­so­nen von je­nen un­ter­schei­den, wel­che in der werb­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on für al­ko­hol­hal­ti­ge Ge­trän­ke des­sel­ben Her­stel­lers ver­wen­det wer­den. Das be­wor­be­ne Pro­dukt muss im Han­del er­hält­lich sein.

Art.17 Politische Werbung  

(Art. 10 Abs. 1 Bst. d RTVG)

1 Als po­li­ti­sche Par­tei gilt ei­ne an Volks­wah­len teil­neh­men­de Grup­pie­rung.

2 Als po­li­ti­sche Äm­ter gel­ten Äm­ter, die in Volks­wah­len ver­ge­ben wer­den.

3 Das Wer­be­ver­bot für The­men, wel­che Ge­gen­stand ei­ner Volks­ab­stim­mung sind, gilt ab dem Zeit­punkt der Be­kannt­ga­be des Ab­stim­mungs­ter­mins durch die zu­stän­di­ge Be­hör­de.

Art.18 Einfügung der Werbung 24  

(Art. 11 Abs. 1 und 13 Abs. 2 RTVG)

1 Wer­be­spots dür­fen zwi­schen Sen­dun­gen und bei der Über­tra­gung von Sport­ver­an­stal­tun­gen ein­zeln ge­sen­det wer­den.

2 Fol­gen­de Sen­dun­gen dür­fen für je­den pro­gram­mier­ten Zeit­raum von min­des­tens 30 Mi­nu­ten ein­mal mit Wer­bung un­ter­bro­chen wer­den:

a.
Ki­no­spiel­fil­me;
b.
Fern­seh­fil­me, un­ter Vor­be­halt von Se­ri­en, Rei­hen und Do­ku­men­tar­fil­men;
c.
Nach­rich­ten­sen­dun­gen und Sen­dun­gen zum po­li­ti­schen Zeit­ge­sche­hen.

3 Kin­der­sen­dun­gen und Über­tra­gun­gen von Got­tes­diens­ten dür­fen nicht mit Wer­bung un­ter­bro­chen wer­den.

4 Für al­le an­de­ren Sen­dun­gen, ins­be­son­de­re für Se­ri­en, Rei­hen und Do­ku­men­tar­fil­me, gel­ten kei­ne Ein­schrän­kun­gen.

5 Bei der Über­tra­gung von An­läs­sen, die Pau­sen ent­hal­ten, ist zu­sätz­lich zu Ab­satz 2 das Ein­fü­gen von Wer­bung in den Pau­sen er­laubt.

6 In Sen­dun­gen, die aus ei­gen­stän­di­gen Tei­len be­ste­hen, ist das Ein­fü­gen von Wer­bung nur zwi­schen die­sen Tei­len zu­läs­sig.

7 Für nicht kon­zes­sio­nier­te Ra­dio­pro­gram­me so­wie für nicht kon­zes­sio­nier­te Fern­seh­pro­gram­me, die nicht im Aus­land emp­fan­gen wer­den kön­nen, gel­ten kei­ne Ein­schrän­kun­gen bei der Ein­fü­gung der Wer­bung mit Aus­nah­me der Ein­schrän­kung nach Ab­satz 3.

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2010, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 2010 965).

Art.19 Dauer der Werbung 25  

(Art. 11 Abs. 2 RTVG)

1 Wer­be­spots dür­fen höchs­tens zwölf Mi­nu­ten in­ner­halb ei­ner na­tür­li­chen vol­len Stun­de be­an­spru­chen.26

2 Für nicht kon­zes­sio­nier­te Ra­dio­pro­gram­me so­wie für nicht kon­zes­sio­nier­te Fern­seh­pro­gram­me, die nicht im Aus­land emp­fan­gen wer­den kön­nen, gel­ten kei­ne Ein­schrän­kun­gen be­züg­lich der Wer­be­dau­er.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2010, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 2010 965).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151).

Art.20 Sponsornennung 27  

(Art. 12 Abs. 2 und 3 so­wie 13 Abs. 4 RTVG)

1 Ge­spon­ser­te Sen­dun­gen sind als sol­che zu kenn­zeich­nen. Da­zu kön­nen ins­be­son­de­re der Na­me, das Fir­menem­blem oder ein an­de­res Sym­bol, Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen des Spon­sors ver­wen­det wer­den.

2 Je­de Spon­sor­nen­nung muss einen ein­deu­ti­gen Be­zug zwi­schen Spon­sor und Sen­dung her­stel­len.

3 Die Spon­sor­nen­nung darf nicht un­mit­tel­bar zum Ab­schluss von Rechts­ge­schäf­ten über Wa­ren oder Dienst­leis­tun­gen an­re­gen, ins­be­son­de­re nicht durch ver­kaufs­för­dern­de Hin­wei­se auf die­se Wa­ren oder Dienst­leis­tun­gen.

4 Wäh­rend der Aus­strah­lung ei­ner Fern­seh­sen­dung darf in knap­per Form an das Spon­so­ring­ver­hält­nis er­in­nert wer­den (In­sert). Pro zehn Mi­nu­ten Sen­de­zeit ist ein In­sert pro Spon­sor zu­läs­sig. In Kin­der­sen­dun­gen sind In­serts un­zu­läs­sig.

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2010, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 2010 965).

Art.21 Produkteplatzierung 28  

(Art. 9 Abs. 1, 12 Abs. 3 und 13 Abs. 4 RTVG)

1 Wa­ren und Dienst­leis­tun­gen, die ein Spon­sor zur Ver­fü­gung stellt, dür­fen in die Sen­dung in­te­griert wer­den (Pro­duk­te­plat­zie­rung). Die Pro­duk­te­plat­zie­rung un­ter­liegt den Be­stim­mun­gen über das Spon­so­ring, so­weit die­ser Ar­ti­kel kei­ne ab­wei­chen­den Re­ge­lun­gen auf­stellt.

2 Pro­duk­te­plat­zie­run­gen sind nicht zu­läs­sig in Kin­der­sen­dun­gen, Do­ku­men­tar­fil­men und re­li­gi­ösen Sen­dun­gen, aus­ser der Spon­sor stellt le­dig­lich Wa­ren oder Dienst­leistun­gen von un­ter­ge­ord­ne­tem Wert ins­be­son­de­re als Pro­duk­ti­ons­hil­fen oder Prei­se kos­ten­los zur Ver­fü­gung und leis­tet kein zu­sätz­li­ches Ent­gelt.

3 Auf Pro­duk­te­plat­zie­run­gen muss am An­fang und am En­de der Sen­dung so­wie nach je­der Wer­be­un­ter­bre­chung ein­deu­tig hin­ge­wie­sen wer­den. Für Pro­duk­te­plat­zie­run­gen, Pro­duk­ti­ons­hil­fen und Prei­se von un­ter­ge­ord­ne­tem Wert bis 5000 Fran­ken ge­nügt ein ein­ma­li­ger Hin­weis.

4 Von der Kenn­zeich­nungs­pflicht nach Ab­satz 3 aus­ge­nom­men sind Ki­no­spiel-, Fern­seh- und Do­ku­men­tar­fil­me, die:

a.
nicht vom Ver­an­stal­ter selbst oder von ei­nem Un­ter­neh­men, das die­ser be­herrscht, pro­du­ziert oder in Auf­trag ge­ge­ben wur­den;
b.
vom Ver­an­stal­ter an un­ab­hän­gi­ge Film­schaf­fen­de in Auf­trag ge­ge­ben und von ihm zu we­ni­ger als 40 Pro­zent mit­fi­nan­ziert wur­den (Ko­pro­duk­tio­nen).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2010, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 2010 965).

Art.22 Zusätzliche Werbe- und Sponsoringbeschränkungen in den Programmen der SRG  

(Art. 14 Abs. 1 und 3 RTVG)

1 In den Fern­seh­pro­gram­men der SRG dür­fen fol­gen­de Sen­dun­gen mit Wer­bung un­ter­bro­chen wer­den:

a.
Nach­rich­ten­sen­dun­gen so­wie Sen­dun­gen zum po­li­ti­schen Zeit­ge­sche­hen: für je­den pro­gram­mier­ten Zeit­raum von min­des­tens 90 Mi­nu­ten ein­mal;
b.
an­de­re Sen­dun­gen:
1.
zwi­schen 18 und 23 Uhr: für je­den pro­gram­mier­ten Zeit­raum von min­des­tens 90 Mi­nu­ten ein­mal,
2.
wäh­rend des üb­ri­gen Ta­ges: für je­den pro­gram­mier­ten Zeit­raum von min­des­tens 30 Mi­nu­ten ein­mal.29

1bis Nicht mit Wer­bung un­ter­bro­chen wer­den dür­fen Kin­der­sen­dun­gen und Über­tra­gun­gen von Got­tes­diens­ten.30

2 In den Fern­seh­pro­gram­men der SRG dür­fen:

a.31
Wer­be­spots und län­ger dau­ern­de Wer­be­for­men zu­sam­men höchs­tens 15 Pro­zent der täg­li­chen Sen­de­zeit be­tra­gen;
b.
zwi­schen 18 und 23 Uhr Wer­be­spots und län­ger dau­ern­de Wer­be­for­men zu­sam­men höchs­tens 12 Mi­nu­ten in­ner­halb ei­ner na­tür­li­chen vol­len Stun­de be­tra­gen;
c.
wäh­rend des üb­ri­gen Ta­ges Wer­be­spots höchs­tens 12 Mi­nu­ten in­ner­halb ei­ner na­tür­li­chen vol­len Stun­de be­tra­gen.

3 Wer­bung auf ge­teil­tem Bild­schirm und vir­tu­el­le Wer­bung sind un­zu­läs­sig, aus­ser bei der Über­tra­gung von Sport­ver­an­stal­tun­gen.

4 Die Aus­strah­lung von Ver­kaufs­sen­dun­gen ist un­zu­läs­sig.

5 Die SRG darf in ih­ren Ra­dio­pro­gram­men Ei­gen­wer­bung aus­strah­len, so­fern die­se über­wie­gend der Pu­bli­kums­bin­dung dient.

6 Hin­wei­se auf An­läs­se, für wel­che die SRG ei­ne Me­di­en­part­ner­schaft ein­ge­gan­gen ist, kön­nen als Ei­gen­wer­bung aus­ge­strahlt wer­den, so­fern sie über­wie­gend der Pu­bli­kums­bin­dung die­nen und die Me­di­en­part­ner­schaft nicht zum Zwe­cke der Fi­nan­zie­rung des Pro­gramms ab­ge­schlos­sen wur­de. Ei­ne Me­di­en­part­ner­schaft liegt vor, wenn zwi­schen dem Pro­gramm­ver­an­stal­ter und dem Or­ga­ni­sa­tor ei­nes öf­fent­li­chen An­las­ses ei­ne Zu­sam­men­ar­beit be­steht, wo­bei der Pro­gramm­ver­an­stal­ter sich ver­pflich­tet, auf den An­lass im Pro­gramm hin­zu­wei­sen und da­für mit Vor­tei­len vor Ort und ähn­li­chen Leis­tun­gen ent­schä­digt wird.

7 Spon­sor­nen­nun­gen in den Ra­dio­pro­gram­men der SRG dür­fen nur Ele­men­te ent­hal­ten, die der Iden­ti­fi­zie­rung des Spon­sors die­nen.32

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5219).

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5219).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5219).

32 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. März 2010, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 2010 965).

Art.23 Werbung und Sponsoring im übrigen publizistischen Angebot der SRG  

(Art. 14 Abs. 3 RTVG)

Im üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bot der SRG, das ne­ben den Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men zur Er­fül­lung des Pro­gramm­auf­trags not­wen­dig ist und aus der Ab­ga­be für Ra­dio und Fern­se­hen fi­nan­ziert wird (Art. 25 Abs. 3 Bst. b RTVG), sind Wer­bung und Spon­so­ring un­zu­läs­sig, mit fol­gen­den Aus­nah­men:33

a.
Im Pro­gramm aus­ge­strahl­te ge­spon­ser­te Sen­dun­gen, die zum Ab­ruf be­reit­gehal­ten wer­den, müs­sen mit der da­zu­ge­hö­ri­gen Spon­sor­nen­nung an­ge­bo­ten wer­den.
b.
Sen­dun­gen, die zum Ab­ruf be­reit­ge­hal­ten wer­den und Wer­bung auf ge­teil­tem Bild­schirm oder vir­tu­el­le Wer­bung ent­hal­ten, dür­fen un­ver­än­dert an­ge­bo­ten wer­den.
c.
Im Te­le­text­dienst sind Wer­bung und Spon­so­ring zu­ge­las­sen. Es gel­ten sinn­ge­mä­ss die für die Pro­gram­me der SRG an­wend­ba­ren Wer­be- und Spon­so­ring­be­stim­mun­gen des RTVG und die­ser Ver­ord­nung; Ein­zel­hei­ten wer­den in der Kon­zes­si­on ge­re­gelt.
d.
In der Kon­zes­si­on kön­nen wei­te­re Aus­nah­men vor­ge­se­hen wer­den für An­ge­bo­te, die in Zu­sam­men­ar­beit mit nicht ge­win­n­ori­en­tier­ten Drit­ten ents­te­hen, so­wie be­züg­lich Ei­gen­wer­bung.

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151).

4. Abschnitt: Pflichten bei der Programmveranstaltung

Art.24 Meldepflicht bei Änderungen von Beteiligungen am Veranstalter  

(Art. 16 RTVG)

1 Mel­de­pflich­tig ist je­der Über­gang von Ak­ti­en-, Stamm- oder Ge­nos­sen­schafts­ka­pi­tal oder von Stimm­rech­ten ei­nes kon­zes­sio­nier­ten Ver­an­stal­ters im Um­fang von min­des­tens 5 Pro­zent bzw. ei­nes nicht kon­zes­sio­nier­ten Ver­an­stal­ters im Um­fang von min­des­tens ei­nem Drit­tel.

2 Mel­de­pflich­tig ist aus­ser­dem je­der Über­gang, durch den sich die wirt­schaft­li­che Be­herr­schung des Ver­an­stal­ters än­dert.

3 Die Mel­dung hat in­nert ei­nes Mo­nats zu er­fol­gen.

4 Aus­ge­nom­men von der Mel­de­pflicht sind nicht kon­zes­sio­nier­te Ver­an­stal­ter mit ei­nem jähr­li­chen Be­trieb­s­auf­wand von höchs­tens 1 Mil­li­on Fran­ken.34

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3849).

Art.25 Meldepflicht bei namhaften Beteiligungen des Veranstalters an anderen Unternehmen  

(Art. 16 RTVG)

1 Die Be­tei­li­gung an ei­nem an­de­ren Un­ter­neh­men ist mel­de­pflich­tig, wenn ein kon­zes­sio­nier­ter Ver­an­stal­ter min­des­tens 20 Pro­zent bzw. ein nicht kon­zes­sio­nier­ter Ver­an­stal­ter min­des­tens einen Drit­tel des Ak­ti­en-, Stamm- oder Ge­nos­sen­schafts­ka­pi­tals oder der Stimm­rech­te ei­nes Un­ter­neh­mens be­sitzt.

2 Zu mel­den sind auch al­le Ver­än­de­run­gen der nach Ab­satz 1 mel­de­pflich­ti­gen Be­tei­li­gun­gen.

3 Die Mel­dung hat in­nert ei­nes Mo­nats zu er­fol­gen.

4 Aus­ge­nom­men von der Mel­de­pflicht sind nicht kon­zes­sio­nier­te Ver­an­stal­ter mit ei­nem jähr­li­chen Be­trieb­s­auf­wand von höchs­tens 1 Mil­li­on Fran­ken.35

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3849).

Art.26 Auskunftspflicht  

(Art. 17 Abs. 2 Bst. a RTVG)

Der Aus­kunfts­pflicht nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 2 Buch­sta­be a RTVG un­ter­lie­gen auch ju­ris­ti­sche und na­tür­li­che Per­so­nen, die im Ra­dio- und Fern­seh­markt oder in ei­nem ver­wand­ten Markt tä­tig sind, und:

a.
von de­nen ein kon­zes­sio­nier­ter Ver­an­stal­ter min­des­tens 20 Pro­zent bzw. ein nicht kon­zes­sio­nier­ter Ver­an­stal­ter min­des­tens einen Drit­teldes Ak­ti­en-, Stamm- oder Ge­nos­sen­schafts­ka­pi­tals oder der Stimm­rech­te be­sitzt;
b.
die min­des­tens 20 Pro­zent des Ak­ti­en-, Stamm- oder Ge­nos­sen­schafts­ka­pi­tals oder der Stimm­rech­te ei­nes kon­zes­sio­nier­ten Ver­an­stal­ters bzw. min­des­tens ei­nen Drit­tel ei­nes nicht kon­zes­sio­nier­ten Ver­an­stal­ters be­sit­zen.
Art.27 Jahresbericht und Jahresrechnung von Veranstaltern  

(Art. 18 RTVG)

1 Einen Jah­res­be­richt ein­zu­rei­chen ha­ben al­le kon­zes­sio­nier­ten Ver­an­stal­ter so­wie an­de­re Ver­an­stal­ter, de­ren jähr­li­cher Be­trieb­s­auf­wand mehr als 1 Mil­lio­nen Fran­ken be­trägt.36

2 Der Jah­res­be­richt ei­nes kon­zes­sio­nier­ten Ver­an­stal­ters muss na­ment­lich fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
den Na­men und den Wohn­sitz bzw. Sitz des Ver­an­stal­ters;
b.
die Iden­ti­tät der Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­rats und der Ge­schäfts­lei­tung;
c.
die Iden­ti­tät und die Ka­pi­tal- bzw. Stimm­rechts­an­tei­le der Ak­tio­näre und an­de­rer Teil­ha­ber, wel­che min­des­tens 5 Pro­zent des Ka­pi­tals bzw. der Stimm­rech­te des Ver­an­stal­ters be­sit­zen, so­wie de­ren Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens 20 Pro­zent an an­de­ren Un­ter­neh­men im Me­dien­be­reich;
d.
die Be­tei­li­gun­gen des Ver­an­stal­ters an an­de­ren Un­ter­neh­men von min­des­tens 20 Pro­zent des Ka­pi­tals bzw. der Stimm­rech­te so­wie die Be­tei­li­gun­gen die­ser Un­ter­neh­men von min­des­tens 20 Pro­zent an an­de­ren Un­ter­neh­men im Me­dien­be­reich;
e.
die Er­fül­lung der An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 7 RTVG so­wie der ge­setz­li­chen und kon­zes­si­ons­recht­li­chen Pflich­ten und Auf­la­gen, na­ment­lich die Er­fül­lung des Leis­tungs­auf­trags;
f.
den Pro­gram­min­halt;
g.
den Per­so­nal­be­stand;
h.37
die Aus- und Wei­ter­bil­dung der Pro­gramm­schaf­fen­den;
i.
die Art und das Ge­biet der Ver­brei­tung;
j.38
k.39
den Ge­samt­auf­wand so­wie die Tei­lauf­wän­de in den Be­rei­chen Per­so­nal, Pro­gramm, Ver­brei­tung und Ver­wal­tung;
l.
den Ge­sam­ter­trag so­wie die Tei­ler­trä­ge in den Be­rei­chen Wer­bung und Spon­so­ring.

3 Der Jah­res­be­richt ei­nes nicht kon­zes­sio­nier­ten Ver­an­stal­ters muss na­ment­lich fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.40
die An­ga­ben nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben a, b, f, g und i;
b.
die Iden­ti­tät und die Ka­pi­tal- bzw. Stimm­rechts­an­tei­le der Ak­tio­näre und an­de­rer Teil­ha­ber, wel­che min­des­tens einen Drit­tel des Ka­pi­tals bzw. der Stimm­rech­te des Ver­an­stal­ters be­sit­zen, so­wie de­ren Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens ei­nem Drit­tel an an­de­ren Un­ter­neh­men im Me­dien­be­reich;
c.
die Be­tei­li­gun­gen des Ver­an­stal­ters an an­de­ren Un­ter­neh­men von min­des­tens ei­nem Drit­tel des Ka­pi­tals bzw. der Stimm­rech­te so­wie die Be­tei­li­gun­gen die­ser Un­ter­neh­men von min­des­tens ei­nem Drit­tel an an­de­ren Un­ter­neh­men im Me­dienbe­reich;
d.
die Er­fül­lung der An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 7 RTVG so­wie der ge­setz­li­chen Pflich­ten und Auf­la­gen;
e.41
den Ge­samt­auf­wand und den Ge­sam­ter­trag.

4 Das BA­KOM kann je­ne An­ga­ben aus den Jah­res­be­rich­ten ver­öf­fent­li­chen, wel­che in den Ab­sät­zen 2 und 3 aus­drück­lich er­wähnt sind.

5 Al­le kon­zes­sio­nier­ten Ver­an­stal­ter ha­ben ei­ne Jah­res­rech­nung, be­ste­hend aus Er­folgs­rech­nung, Bi­lanz und An­hang, so­wie den Be­richt der Re­vi­si­ons­stel­le ein­zu­rei­chen. Das UVEK kann Vor­schrif­ten für die Rech­nungs­le­gung so­wie für die ge­trenn­te Buch­füh­rung nach Ar­ti­kel 41 Ab­satz 2 RTVG er­las­sen.42

6 Die Er­folgs­rech­nung und die Bi­lanz sind nach be­son­de­rem Kon­ten­plan zu ers­tel­len.43

7 Jah­res­be­richt und Jah­res­rech­nung müs­sen bis En­de April des Fol­ge­jah­res beim BA­KOM ein­ge­reicht wer­den.

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3849).

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3849).

38 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Nov. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3849).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3849).

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3849).

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3849).

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3667).

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3667).

Art.28 Aufzeichnungspflicht  

(Art. 20 RTVG)

1 Ver­an­stal­ter mit ei­nem un­mo­de­rier­ten Mu­sik­pro­gramm oh­ne Wer­bung und Spon­so­ring sind von der Auf­zeich­nungs­pflicht be­freit. Das Pro­gramm muss mit­tels Sen­de­lis­ten re­kon­stru­ier­bar sein.

2 Die Ver­an­stal­ter nach Ab­satz 1 sind ver­pflich­tet, auf Ver­lan­gen der Auf­sichts­be­hör­de die aus­ge­strahl­ten Mu­sik­ti­tel zu be­schaf­fen und her­aus­zu­ge­ben.

3 Die Auf­zeich­nungs- und Auf­be­wah­rungs­frist für Bei­trä­ge im üb­ri­gen pu­bli­zis­ti­schen An­ge­bot der SRG be­trägt:

a.
für im Pro­gramm aus­ge­strahl­te Sen­dun­gen, die zum Ab­ruf be­reit­ge­hal­ten wer­den: vier Mo­na­te ab der Aus­strah­lung im Pro­gramm;
b.
für Bei­trä­ge im sel­ben Wahl- oder Ab­stim­mungs­dos­sier (Art. 92 Abs. 4 RTVG): vier Mo­na­te ab der Pu­bli­ka­ti­on, längs­tens aber zwei Mo­na­te nach dem Wahl- oder Ab­stim­mungs­tag;
c.
für die üb­ri­gen von der Re­dak­ti­on ge­stal­te­ten Bei­trä­ge: zwei Mo­na­te ab der Pu­bli­ka­ti­on.44

4 Der Auf­zeich­nungs- und Auf­be­wah­rungs­pflicht nach Ab­satz 3 un­ter­lie­gen Bei­trä­ge, die un­ver­än­dert min­des­tens 24 Stun­den pu­bli­ziert wa­ren.45

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151).

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151).

5. Abschnitt: Rundfunkstatistik

Art.29 Organisation  

(Art. 19 RTVG)

Das BA­KOM stellt die Er­he­bung und Be­ar­bei­tung der Da­ten und die wei­te­ren sta­tis­ti­schen Ar­bei­ten si­cher, die für die Er­stel­lung der Sta­tis­tik nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 1 RTVG (Rund­funk­sta­tis­tik) er­for­der­lich sind. Es ko­or­di­niert die Ar­bei­ten in An­wen­dung der Ver­ord­nung vom 30. Ju­ni 199346 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bun­dess­ta­tis­tik mit dem Bun­des­amt für Sta­tis­tik und ar­bei­tet mit die­sem zu­sam­men.

Art.30 Beschaffung der Daten  

(Art. 19 RTVG)

1 Für die Er­stel­lung der Rund­funk­sta­tis­tik ver­wen­det das BA­KOM die durch den Voll­zug der Ra­dio- und Fern­seh­ge­setz­ge­bung er­lang­ten Da­ten, ins­be­son­de­re die An­ga­ben im Rah­men der Mel­de­pflicht und in den Jah­res­be­rich­ten nach Ar­ti­kel 27 Ab­sät­ze 2 und 3.

2 Das BA­KOM kann:

a.
bei den Ver­an­stal­tern schwei­ze­ri­scher Pro­gram­me wei­te­re für die Rund­funk­s­ta­tis­tik er­for­der­li­che Da­ten er­he­ben;
b.
die von an­de­ren Be­hör­den und Or­ga­ni­sa­tio­nen durch den Voll­zug von Bun­des­recht er­lang­ten Da­ten her­an­zie­hen.

3 Die Ver­an­stal­ter stel­len dem BA­KOM die zur Er­stel­lung der Rund­funk­sta­tis­tik er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen in der ge­wünsch­ten Form un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung.

Art.31 Verwendung der Daten  

(Art. 19 RTVG)

1 Die aus­sch­liess­lich zu Sta­tis­tik­zwe­cken be­schaff­ten Da­ten dür­fen nicht zu an­de­ren Zwe­cken ver­wen­det wer­den, es sei denn, es be­ste­he ei­ne ge­setz­li­che Grund­la­ge oder der be­trof­fe­ne Ver­an­stal­ter ha­be sei­ne schrift­li­che Ein­wil­li­gung ge­ge­ben.

2 Um den Da­ten­schutz und das Sta­tis­tik­ge­heim­nis zu wah­ren, trifft das BA­KOM die not­wen­di­gen tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men ge­gen die miss­bräuch­li­che Be­ar­bei­tung der von ihm ver­wen­de­ten Da­ten.

3 Das BA­KOM kann die Da­ten nach Ab­satz 1 für sta­tis­ti­sche und wis­sen­schaft­li­che Ar­bei­ten wei­ter­ge­ben, so­fern ge­währ­leis­tet ist, dass die Emp­fän­ger den Da­ten­schutz ein­hal­ten.

Art.32 Veröffentlichung statistischer Ergebnisse  

(Art. 19 RTVG)

1 Das BA­KOM pu­bli­ziert die sta­tis­ti­schen Er­geb­nis­se, die von öf­fent­li­chem In­te­res­se sind. Es kann sie durch ein Ab­ruf­ver­fah­ren zu­gäng­lich ma­chen.

2 Die Er­geb­nis­se nach Ab­satz 1 müs­sen ei­ne Form auf­wei­sen, wel­che je­de Iden­ti­fi­zie­rung ei­ner na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­son aus­sch­liesst, es sei denn, die be­ar­bei­te­ten Da­ten sei­en vom BA­KOM oder von der be­trof­fe­nen Per­son selbst der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich ge­macht wor­den oder die Per­son stim­me der Ver­öf­fent­li­chung zu.

3 Die Ver­wen­dung oder die Re­pro­duk­ti­on von sta­tis­ti­schen Er­geb­nis­sen nach Ab­satz 1 ist un­ter Quel­len­an­ga­be ge­stat­tet. Das BA­KOM kann Aus­nah­men vor­se­hen.

6. Abschnitt: Erhaltung von Programmen

Art.33 Archive der SRG 47  

(Art. 21 RTVG)

1 Die SRG sorgt für ei­ne dau­er­haf­te Er­hal­tung ih­rer Sen­dun­gen.

2 Sie macht ih­re Sen­dungs­ar­chi­ve der Öf­fent­lich­keit in ge­eig­ne­ter Form zum Ei­gen­ge­brauch und zur wis­sen­schaft­li­chen Nut­zung zu­gäng­lich, un­ter Re­spek­tie­rung von Rech­ten Drit­ter.

3 Bei den Auf­ga­ben nach den Ab­sät­zen 1 und 2 ar­bei­tet die SRG mit Fach­in­sti­tu­tio­nen im Be­reich des au­dio­vi­su­el­len Er­bes zu­sam­men, um si­cher­zu­stel­len, dass die Ar­chi­vie­rung nach fach­lich an­er­kann­ten Stan­dards vor­ge­nom­men wird und der Zu­gang nach sol­chen Stan­dards ge­währt wird.

4 Der Auf­wand der SRG wird beim Be­darf nach Ar­ti­kel 68a Ab­satz 1 Buch­sta­be a RTVG be­rück­sich­tigt.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151).

Art. 33a Archive von anderen schweizerischen Programmveranstaltern 48  

(Art. 21 RTVG)

1 Das BA­KOM kann Pro­jek­te im Be­reich der dau­er­haf­ten Er­hal­tung von Sen­dun­gen an­de­rer schwei­ze­ri­scher Pro­gramm­ver­an­stal­ter un­ter­stüt­zen.

2 Sen­dun­gen, wel­che mit Un­ter­stüt­zung des BA­KOM dau­er­haft er­hal­ten wur­den, sind der Öf­fent­lich­keit in ge­eig­ne­ter Form zur pri­va­ten und wis­sen­schaft­li­chen Nut­zung zu­gäng­lich zu ma­chen, un­ter Re­spek­tie­rung von Rech­ten Drit­ter.

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151).

7. Abschnitt: Konzessionsabgabe

Art.34 Erhebung der Konzessionsabgabe  

(Art. 15 und 22 RTVG)

1 Als Brut­to­ein­nah­men aus Wer­bung und Spon­so­ring gel­ten al­le Er­trä­ge, wel­che im Pro­gramm ei­nes kon­zes­sio­nier­ten Ver­an­stal­ters von die­sem selbst oder von Drit­ten mit Wer­bung und Spon­so­ring er­zielt wer­den.

2 Die Kon­zes­si­ons­ab­ga­be be­trägt pro Ka­len­der­jahr 0,5 Pro­zent der 500 000 Fran­ken über­stei­gen­den Brut­to­ein­nah­men. Ist die Ab­ga­be le­dig­lich für einen Teil des Jah­res ge­schul­det, so wird der Frei­be­trag ver­hält­nis­mäs­sig ge­kürzt.

3 Die Kon­zes­si­ons­ab­ga­be wird auf Grund der im vor­an­ge­gan­ge­nen Ka­len­der­jahr er­ziel­ten Brut­to­ein­nah­men er­ho­ben.

4 In den ers­ten bei­den Be­triebs­jah­ren des Ver­an­stal­ters be­misst sich die Kon­zes­si­ons­ab­ga­be nach den im Vor­an­schlag bud­ge­tier­ten Brut­to­ein­nah­men. Er­weist sich der Be­trag der Ab­ga­be nach Prü­fung der tat­säch­lich in die­sen Jah­ren er­ziel­ten Brut­to­ein­nah­men als zu hoch oder zu nied­rig, so wird ei­ne Rück­ver­gü­tung oder ein Nach­be­zug ver­fügt.

5 Er­lischt die Kon­zes­si­on, so wird die Kon­zes­si­ons­ab­ga­be für das Jahr der Ein­stel­lung des Sen­de­be­triebs und das vor­an­ge­gan­ge­ne Ka­len­der­jahr auf Grund der in die­sen Jah­ren er­ziel­ten Brut­to­ein­nah­men er­ho­ben. Er­weist sich der bis zur Ein­stel­lung des Sen­de­be­triebs er­ho­be­ne Be­trag als zu hoch oder zu nied­rig, so wird ei­ne Rück­ver­gü­tung oder ein Nach­be­zug ver­fügt.

6 Das BA­KOM über­prüft die ge­mel­de­ten Brut­to­ein­nah­men und er­lässt die Ab­ga­be­ver­fü­gung. Mit der Über­prü­fung kann das BA­KOM aus­sen­ste­hen­de Sach­ver­stän­di­ge be­trau­en.

2. Kapitel: Leistungsvereinbarung über das Auslandangebot der SRG 49

49 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 15. Juni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3667).

(Art. 28 Abs. 1 RTVG)

Art.35  

Die Ver­ein­ba­rung zwi­schen dem Bun­des­rat und der SRG über das pu­bli­zis­ti­sche An­ge­bot für das Aus­land wird in Form ei­ner Leis­tungs­ver­ein­ba­rung für je­weils vier Jah­re ab­ge­schlos­sen.

3. Kapitel: Andere Veranstalter mit Leistungsauftrag

Art.36 Komplementäre nicht gewinnorientierte Radioprogramme  

(Art. 38 Abs. 1 Bst. b RTVG)

1 Ein kom­ple­men­tä­res nicht ge­win­n­ori­en­tier­tes Ra­dio­pro­gramm muss sich the­ma­tisch, kul­tu­rell und mu­si­ka­lisch von an­de­ren kon­zes­sio­nier­ten Ra­dio­pro­gram­men un­ter­schei­den, die im frag­li­chen Ver­sor­gungs­ge­biet zu emp­fan­gen sind. Ins­be­son­de­re muss ein sol­ches Pro­gramm die sprach­li­chen und kul­tu­rel­len Min­der­hei­ten im Ver­sor­gungs­ge­biet be­rück­sich­ti­gen.

2 In ei­nem sol­chen Ra­dio­pro­gramm ist die Aus­strah­lung von Wer­bung nicht zu­läs­sig, mit Aus­nah­me von Ei­gen­wer­bung, die über­wie­gend der Pu­bli­kums­bin­dung dient, ein­sch­liess­lich Hin­wei­sen auf Me­di­en­part­ner­schaf­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 22 Ab­satz 6. Die Kon­zes­si­on kann die Aus­strah­lung von Wer­bung für Ver­an­stal­ter vor­se­hen, die in ei­nem Ver­sor­gungs­ge­biet mit we­ni­ger als 75 000 Ein­woh­nern und Ein­woh­ne­rin­nen ab 15 Jah­ren einen be­son­de­ren Bei­trag zur Aus­bil­dung von Me­dien­schaf­fen­den leis­ten.

Art.3750  

50 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151).

Art.38 Versorgungsgebiete 51  

(Art. 39 Abs. 1 RTVG)

Die An­zahl und die Aus­deh­nung der Ver­sor­gungs­ge­bie­te, in de­nen Kon­zes­sio­nen er­teilt wer­den, so­wie die Ver­brei­tungs­art sind fest­ge­legt:

a.
in An­hang 1 für Ra­dio­ver­an­stal­ter;
b.
in An­hang 2 für Fern­seh­ver­an­stal­ter.

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­li 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073555).

Art.39 Festlegung des Abgabenanteils 52  

(Art. 40 RTVG)

1 Der jähr­li­che Ab­ga­ben­an­teil ent­spricht:

a.
bei Ver­an­stal­tern von kom­ple­men­tä­ren nicht ge­win­n­ori­en­tier­ten Ra­dio­pro­gram­men: höchs­tens 80 Pro­zent ih­res Be­trieb­s­auf­wands;
b.
bei Ra­dio- und Fern­seh­ver­an­stal­tern, die ih­ren Leis­tungs­auf­trag auf­grund der Be­son­der­hei­ten des Ver­sor­gungs­ge­biets nur mit ei­nem be­son­ders ho­hen Auf­wand er­fül­len kön­nen: höchs­tens 80 Pro­zent ih­res Be­trieb­s­auf­wands;
c.
bei den üb­ri­gen Ra­dio- und Fern­seh­ver­an­stal­tern: höchs­tens 70 Pro­zent ih­res Be­trieb­s­auf­wands.

2 Der Höchst­wert wird in der Kon­zes­si­on fest­ge­hal­ten.

3 Das UVEK über­prüft die Ab­ga­ben­an­tei­le der Ver­an­stal­ter in der Re­gel nach fünf Jah­ren und legt sie ge­ge­be­nen­falls neu fest.

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. April 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 20201461).

Art. 40 Verwaltung der Abgabenanteile durch den Bund 53  

(Art. 68a und 109a RTVG)

1 Die Sal­di der vom Bund ein­ge­nom­me­nen Ab­ga­ben­an­tei­le nach den Ar­ti­keln 68a und 109a Ab­sät­ze 1 und 2 RTVG wer­den in der Bi­lanz des Bun­des aus­ge­wie­sen.54

2 Das BA­KOM ver­öf­fent­licht den Er­trag und die Ver­wen­dung der Ab­ga­ben­an­tei­le nach Ab­satz 1.

3 Nicht ver­wen­de­ter Er­trag wird bei der nächs­ten Fest­le­gung der Hö­he der Ab­ga­be­ta­ri­fe be­rück­sich­tigt.55

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151).

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Aug. 2018, in Kraft seit 1. Okt. 2018 (AS 2018 3209).

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Aug. 2018, in Kraft seit 1. Okt. 2018 (AS 2018 3209).

Art.41 Pflichten des Konzessionärs  

(Art. 41 Abs. 1 RTVG)

1 Pro­gramm­ver­an­stal­ter mit ei­ner Kon­zes­si­on mit Ab­ga­ben­an­teil56 müs­sen er­stel­len:

a.
ei­ne Ge­schäfts­ord­nung, aus der die Auf­ga­ben­ver­tei­lung und die Ver­ant­wort­lich­kei­ten her­vor­ge­hen;
b.
ein Re­dak­ti­ons­sta­tut; und
c.
ein Leit­bild, wel­ches die Vor­keh­run­gen zur Er­fül­lung des Leis­tungs­auf­trags be­schreibt.

2 Das UVEK kann in der Kon­zes­si­on wei­te­re Pflich­ten fest­le­gen, die der Wah­rung der Mei­nungs- und An­ge­bots­viel­falt, dem Schutz der re­dak­tio­nel­len Un­ab­hän­gig­keit oder der Si­cher­stel­lung der Er­fül­lung des Leis­tungs­auf­trags die­nen. Na­ment­lich kann es die Ein­rich­tung ei­ner be­ra­ten­den Pro­gramm­kom­mis­si­on oder in Ge­bie­ten mit nur ei­nem Ver­an­stal­ter mit Ab­ga­ben­an­teil ei­ne re­prä­sen­ta­ti­ve Trä­ger­schaft ver­lan­gen.

3Das UVEK kann in der Kon­zes­si­on die Aus­strah­lung be­stimm­ter Sen­dungsar­ten un­ter­sa­gen, wel­che der Er­fül­lung des Leis­tungs­auf­tra­ges zu­wi­der­lau­fen.

56 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art.42 Programmproduktion des Konzessionärs  

(Art. 44 Abs. 1 Bst. a RTVG)

Das wäh­rend der Haupt­sen­de­zeit aus­ge­strahl­te Pro­gramm ei­nes Ver­an­stal­ters mit Leis­tungs­auf­trag muss in der Re­gel über­wie­gend im Ver­sor­gungs­ge­biet pro­du­ziert wer­den.

Art.43 Konzessionierungsverfahren  

(Art. 45 Abs. 1 RTVG)

1 Das BA­KOM führt die Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren durch.

2 Die öf­fent­li­che Aus­schrei­bung ei­ner Kon­zes­si­on muss min­des­tens ent­hal­ten:

a.
Aus­deh­nung des Ver­sor­gungs­ge­biets und Art der Ver­brei­tung;
b.
Um­schrei­bung des Leis­tungs­auf­trags;
c.
bei Kon­zes­sio­nen nach Ar­ti­kel 38 RTVG: Hö­he des jähr­li­chen Ab­ga­ben­an­teils so­wie des­sen Höch­stan­teil an den Be­triebs­kos­ten des Ver­an­stal­ters;
d.
Dau­er der Kon­zes­si­on;
e.
Zu­schlags­kri­te­ri­en.

3 Der Be­wer­ber muss al­le für die Prü­fung der Be­wer­bung er­for­der­li­chen An­ga­ben ein­rei­chen. Ist die Be­wer­bung un­voll­stän­dig oder mit man­gel­haf­ten An­ga­ben ver­se­hen, so kann das BA­KOM nach Ge­wäh­rung ei­ner Nach­frist auf ei­ne Be­hand­lung der Be­wer­bung ver­zich­ten.

4 Das BA­KOM lei­tet al­le für die Be­ur­tei­lung der Be­wer­bung er­heb­li­chen Un­ter­la­gen an die in­ter­es­sier­ten Krei­se wei­ter. Der Be­wer­ber kann ein über­wie­gen­des pri­va­tes In­ter­es­se gel­tend ma­chen und ver­lan­gen, dass be­stimm­te An­ga­ben von der Wei­ter­lei­tung aus­ge­nom­men wer­den. Im An­schluss an das Ver­fah­ren er­hält der Be­wer­ber Ge­le­gen­heit, zu den Äus­se­run­gen der in­ter­es­sier­ten Krei­se Stel­lung zu neh­men.

5 Tre­ten zwi­schen Ver­öf­fent­li­chung der Aus­schrei­bung und Kon­zes­si­ons­er­tei­lung aus­ser­or­dent­li­che Ver­än­de­run­gen ein, so kann die Kon­zes­si­ons­be­hör­de das Ver­fah­ren an­pas­sen, sis­tie­ren oder ab­bre­chen.

Art.44 Konzessionen für Programme von kurzer Dauer 57  

(Art. 45 Abs. 2 RTVG)

1 Das BA­KOM kann Kon­zes­sio­nen für die Ver­an­stal­tung von lo­ka­len oder re­gio­na­len Pro­gram­men von kur­z­er Dau­er er­tei­len, die draht­los-ter­rest­risch ver­brei­tet wer­den. Ein Pro­gramm darf an höchs­tens 30 Ta­gen in­ner­halb ei­nes Zeit­raums von höchs­tens 60 Ta­gen ver­brei­tet wer­den.

2 Ein Ver­an­stal­ter er­hält pro Ka­len­der­jahr höchs­tens ei­ne sol­che Kon­zes­si­on.

3 Kon­zes­sio­nen für Pro­gram­me von kur­z­er Dau­er wer­den oh­ne Aus­schrei­bung auf Ge­such hin er­teilt, wenn vor­aus­sicht­lich nicht mehr Ver­an­stal­ter in­ter­es­siert sind, als Fre­quen­zen ver­füg­bar sind.

4 Sol­che Kon­zes­sio­nen kön­nen na­ment­lich er­teilt wer­den aus An­lass ei­nes be­deu­ten­den Er­eig­nis­ses im Ver­sor­gungs­ge­biet, zur Un­ter­stüt­zung der Un­ter­richts- und Aus­bil­dungs­tä­tig­keit oder im Rah­men der Ju­gend­ar­beit.

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2010, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 2010 965).

4. Kapitel: Leistungsvereinbarung mit einer Nachrichtenagentur von nationaler Bedeutung58

58 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 29. Aug. 2018, in Kraft seit 1. Okt. 2018 (AS 2018 3209).

(Art. 68a Abs. 1 Bst. b RTVG)

Art. 44a  

1 Das UVEK kann mit ei­ner Nach­rich­ten­agen­tur von na­tio­na­ler Be­deu­tung auf Ge­such hin ei­ne Leis­tungs­ver­ein­ba­rung zur Si­cher­stel­lung von re­gio­na­ler Be­richt­er­stat­tung so­wie zu­ver­läs­si­gen Ba­sis­dienst­leis­tun­gen für al­le Sprach­re­gio­nen ab­sch­lies­sen.

2 Der Bund kann sich an den un­ge­deck­ten Kos­ten der för­der­be­rech­tig­ten Dienst­leis­tun­gen mit höchs­tens vier Mil­lio­nen Fran­ken pro Jahr be­tei­li­gen.59

3 Die Un­ter­stüt­zung kann ge­währt wer­den, wenn die Agen­tur ei­ne nach Spar­ten ge­glie­der­te Rech­nung führt und die­se Rech­nung den Nach­weis der un­ge­deck­ten Kos­ten der för­der­be­rech­tig­ten Spar­ten er­mög­licht.

4 Sie wird aus dem Er­trag der Ab­ga­be für Ra­dio und Fern­se­hen fi­nan­ziert.

5 Die Leis­tungs­ver­ein­ba­rung wird je­weils für ei­ne Dau­er von höchs­tens zwei Jah­ren ab­ge­schlos­sen.

6 Die Be­stim­mun­gen des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 199060 sind an­wend­bar.

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. April 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 20201461).

60 SR 616.1

3. Titel: Übertragung und Aufbereitung von Programmen

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art.45 Ausreichende Qualität der Verbreitung  

(Art. 55 Abs. 1 und 59 Abs. 3 RTVG)

1 Zu­gangs­be­rech­tig­te Pro­gram­me und ver­brei­tungs­pflich­ti­ge ge­kop­pel­te Diens­te nach Ar­ti­kel 46 die­ser Ver­ord­nung müs­sen zeit­ver­zugs­los, un­ver­än­dert und voll­stän­dig ver­brei­tet wer­den.

2 Das UVEK re­gelt die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an ei­ne aus­rei­chen­de Qua­li­tät der Ver­brei­tung von zu­gangs­be­rech­tig­ten Pro­gram­men und von ver­brei­tungs­pflich­ti­gen ge­kop­pel­ten Diens­ten über draht­los-ter­rest­ri­sche Net­ze (Art. 55 Abs. 1 RTVG) und über Lei­tun­gen (Art. 59 Abs. 3 RTVG). Es be­rück­sich­tigt da­bei in­ter­na­tio­na­le Nor­men und Emp­feh­lun­gen. Je nach Art des Pro­gramms und der Ver­brei­tung kann es un­ter­schied­li­che Qua­li­täts­stu­fen vor­se­hen.

Art.46 Verbreitungspflicht für gekoppelte Dienste  

(Art. 55 Abs. 3, 59 Abs. 6 und 60 Abs. 4 RTVG)

1 Ver­brei­tet ei­ne Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin ein zu­gangs­be­rech­tig­tes Pro­gramm, so sind da­mit auch die fol­gen­den vom Ver­an­stal­ter an­ge­bo­te­nen ge­kop­pel­ten Diens­te zu ver­brei­ten:

a.
schmal­ban­di­ge Da­ten­über­tra­gung in Schrift und Bild;
b.
meh­re­re Ton­kanä­le;
c.
Steu­er­si­gnal für die ana­lo­ge oder di­gi­ta­le Auf­nah­memög­lich­keit;
d.61
Diens­te für Sin­nes­be­hin­der­te im Sin­ne der Ar­ti­kel 7 Ab­sät­ze 3 und 4 und 24 Ab­satz 3 RTVG;
e.
pro­gramm­be­glei­ten­de Zu­satz­in­for­ma­tio­nen für Ra­dio;
f.
Dol­by Di­gi­tal;
g.
In­for­ma­tio­nen für den elek­tro­ni­schen Pro­gramm­füh­rer.

2 Ver­brei­tet ei­ne Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin ein nicht zu­gangs­be­rech­tig­tes Pro­gramm, so sind auch die da­mit ge­kop­pel­ten Diens­te für Sin­nes­be­hin­der­te im Sin­ne der Ar­ti­kel 7 Ab­satz 3 und 24 Ab­satz 3 RTVG zu ver­brei­ten.

3 Das UVEK kann tech­ni­sche Vor­schrif­ten er­las­sen und für be­stimm­te Tech­no­lo­gi­en Aus­nah­men von der Ver­brei­tungs­pflicht für ge­kop­pel­te Diens­te vor­se­hen.

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151).

2. Kapitel: Drahtlos-terrestrische Programmverbreitung

1. Abschnitt: Nutzung von Funkfrequenzen

Art.47 Nutzung von Funkfrequenzen für die Verbreitung von Radio- und Fernsehprogrammen  

(Art. 54 Abs. 4 RTVG und Art. 24 Abs. 1bis FMG)

1 Der Bun­des­rat er­lässt Richt­li­ni­en für die Nut­zung von Funk­fre­quen­zen, wel­che nach dem na­tio­na­len Fre­quenz­zu­wei­sungs­plan (Art. 25 Fern­mel­de­ge­setz vom 30. April 199762) ganz oder teil­wei­se für die Ver­brei­tung von Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men vor­ge­se­hen sind, und für die Er­tei­lung von Funk­kon­zes­sio­nen für sol­che Fre­quen­zen.

2 Vor dem Er­lass der Richt­li­ni­en wer­den die Eid­ge­nös­si­sche Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kom­mis­si­on und die in­ter­es­sier­ten Krei­se an­ge­hört.

3 Funk­kon­zes­sio­nen für die Nut­zung von Fre­quen­zen nach Ab­satz 1 dür­fen erst öf­fent­lich aus­ge­schrie­ben bzw. er­teilt wer­den, wenn das UVEK ge­stützt auf die Richt­li­ni­en nach Ab­satz 1 die Ein­zel­hei­ten der kon­kre­ten Fre­quenz­nut­zung fest­ge­legt hat.

Art.48 Kostenorientierte Entschädigung der Verbreitung  

(Art. 55 Abs. 2 RTVG)

1 Als an­re­chen­ba­re Kos­ten für die Be­rech­nung der kos­te­n­ori­en­tier­ten Ent­schä­di­gung nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 2 RTVG gel­ten die Kos­ten der Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin, die in ei­nem ur­säch­li­chen Zu­sam­men­hang mit der Ver­brei­tung des be­tref­fen­den Pro­gramms ste­hen (re­le­van­te Kos­ten). Die­se um­fas­sen:

a.
die Zu­satz­kos­ten der vom Ver­an­stal­ter in An­spruch ge­nom­me­nen Tei­le der An­la­ge; und
b.
einen ver­hält­nis­mäs­si­gen An­teil an den ge­mein­sa­men Kos­ten und den Ge­mein­kos­ten.

2 Die Fest­le­gung der Kos­ten nach Ab­satz 1 muss nach fol­gen­den Grund­sät­zen ge­sche­hen:

a.
Die Kos­ten ent­spre­chen den Auf­wen­dun­gen und In­ves­ti­tio­nen ei­ner ef­fi­zi­en­ten An­bie­te­rin.
b.
Die An­la­gen wer­den an Hand von Buch­wer­ten be­wer­tet.
c.
Die Ab­schrei­bungs­dau­er trägt der wirt­schaft­li­chen Le­bens­dau­er der An­la­gen Rech­nung.
d.
Die für die Be­rech­nung ver­wen­de­ten Da­ten müs­sen trans­pa­rent sein und aus zu­ver­läs­si­gen Quel­len stam­men.
e.
Die Ver­zin­sung des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals er­folgt nach bran­chen­üb­li­chen An­sät­zen.

3 Ver­brei­tet ei­ne Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin zu­gangs­be­rech­tig­te Pro­gram­me, so trennt sie die­se Tä­tig­keit buch­hal­te­risch von all­fäl­li­gen an­de­ren Tä­tig­kei­ten und stellt den Auf­wand für die Pro­gramm­ver­brei­tung den Ver­an­stal­tern ge­trennt in Rech­nung. Die Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin führt die Rech­nungs­le­gung nach den an­er­kann­ten Grund­sät­zen der bes­ten Pra­xis.

2. Abschnitt: Unterstützung der Verbreitung von Radioprogrammen

(Art. 57 RTVG)

Art.49  

1 Ein Bei­trag nach Ar­ti­kel 57 Ab­satz 1 RTVG wird an Ver­an­stal­ter von Ra­dio­pro­gram­men mit ei­nem Ab­ga­ben­an­teil aus­ge­rich­tet, de­ren jähr­li­cher Be­trieb­sauf­wand für die Ver­brei­tung des Pro­gramms und die Zu­füh­rung des Sen­de­sig­nals, ge­mes­sen an den ver­sorg­ten Per­so­nen, aus­ser­or­dent­lich hoch ist.

2 Das UVEK legt fest, ab wel­chem Auf­wand je ver­sorg­te Per­son ein Ver­an­stal­ter An­recht auf einen Bei­trag hat und wel­che Leis­tun­gen als Auf­wand an­re­chen­bar sind.

3 Der ver­füg­ba­re Kre­dit wird im Ver­hält­nis zum Auf­wand je ver­sorg­te Per­son auf die bei­trags­be­rech­tig­ten Ver­an­stal­ter auf­ge­teilt. Grund­la­ge für die Be­rech­nung bil­det der Be­trieb­s­auf­wand für die Ver­brei­tung und die Si­gnal­zu­füh­rung des Vor­jahrs.63

3bis Ein Bei­trag darf höchs­tens ein Vier­tel die­ses Be­trieb­s­auf­wands aus­ma­chen. Wird auf­grund die­ser Ein­schrän­kung nicht der gan­ze Kre­dit aus­ge­schöpft, so wird die ver­blei­ben­de Sum­me nach dem Grund­satz von Ab­satz 3 auf die­je­ni­gen bei­trags­be­rech­tig­ten Ver­an­stal­ter auf­ge­teilt, de­ren Be­trieb­s­auf­wand noch nicht zu ei­nem Vier­tel ge­deckt ist.64

4 Steht ei­nem Ver­an­stal­ter ein Bei­trag zu, so legt das BA­KOM die­sen jähr­lich in ei­ner Ver­fü­gung fest. Lie­fert der Ver­an­stal­ter die er­for­der­li­chen An­ga­ben im Rah­men der jähr­li­chen Be­richt­er­stat­tung nicht frist­ge­mä­ss (Art. 27 Abs. 7) oder nicht voll­stän­dig, so dass die An­ga­ben bei der Be­rech­nung der Bei­trä­ge nach Ab­satz 3 nicht be­rück­sich­tigt wer­den kön­nen, so hat der Ver­an­stal­ter für das be­tref­fen­de Jahr kein An­recht auf einen Bei­trag.

5 In den ers­ten bei­den Be­triebs­jah­ren ei­nes Ver­an­stal­ters bil­det des­sen bud­ge­tier­ter Auf­wand für das Bei­trags­jahr, hoch­ge­rech­net auf ein gan­zes Jahr, die Be­rech­nungs­grund­la­ge. Er­weist sich ein aus­be­zahl­ter Bei­trag auf Grund des tat­säch­li­chen Auf­wands als zu hoch oder zu nied­rig, so wird ei­ne Rück­ver­gü­tung oder ein im Rah­men der ver­füg­ba­ren Kre­di­te lie­gen­der Nach­be­zug ver­fügt.

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2010, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 2010 965).

64 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. März 2010, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 2010 965).

3. Abschnitt: Investitionsbeiträge für neue Technologien

Art.50 Förderungswürdige Verbreitungstechnologien 65  

(Art. 58 RTVG)

1 Das BA­KOM kann Bei­trä­ge an die Ein­füh­rung von «Ter­re­stri­al Di­gi­tal Au­dio Broad­cas­ting (T-DAB)» aus­rich­ten.

2 Das UVEK legt vor­gän­gig fest, ab wann aus­rei­chen­de an­der­wei­ti­ge Fi­nan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten vor­han­den sind. Da­bei be­rück­sich­tigt es ins­be­son­de­re die Ver­füg­bar­keit von Emp­fangs­ge­rä­ten und de­ren Nut­zung.

3 Bei­trä­ge für ei­ne be­stimm­te Ver­brei­tungs­art kön­nen ei­nem Ver­an­stal­ter wäh­rend höchs­tens zehn Jah­ren aus­ge­rich­tet wer­den.

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151).

Art.51 Art und Bemessung der Förderleistungen 66  

(Art. 58 RTVG)

1 Bei­trä­ge an die Ein­füh­rung neu­er Ver­brei­tungs­tech­no­lo­gi­en wer­den nur auf Ge­such hin aus­ge­rich­tet.

2 Sie wer­den nur an schwei­ze­ri­sche Pro­gramm­ver­an­stal­ter aus­ge­rich­tet.

3 Die För­der­leis­tung be­trägt höchs­tens 80 Pro­zent der Kos­ten für die Ver­brei­tung des Pro­gramms. An­re­chen­bar sind nur Ver­brei­tungs­kos­ten, die im Ver­hält­nis zum Nut­zen an­ge­mes­sen sind.

4 Rei­chen die ver­füg­ba­ren Mit­tel des BA­KOM nicht aus, um al­len Ge­su­chen zu ent­spre­chen, die die Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len, so wer­den al­le Bei­trä­ge im be­tref­fen­den Jahr im glei­chen Ver­hält­nis ge­kürzt. Das UVEK kann ei­ne Prio­ri­tä­ten­ord­nung fest­le­gen.

5 Das Sub­ven­ti­ons­ge­setz vom 5. Ok­to­ber 199067 ist an­wend­bar.

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2151).

67 SR 616.1

3. Kapitel: Verbreitung über Leitungen

Art.52 Programme ausländischer Veranstalter  

(Art. 59 Abs. 2 RTVG)

1 Als aus­län­di­sche Pro­gram­me, die nach Ar­ti­kel 59 Ab­satz 2 RTVG über Lei­tun­gen zu ver­brei­ten sind, kom­men Pro­gram­me in Be­tracht, die in ei­ner schwei­ze­ri­schen Lan­des­s­pra­che aus­ge­strahlt wer­den und einen be­son­de­ren Bei­trag zur Er­fül­lung des ver­fas­sungs­recht­li­chen Leis­tungs­auf­tra­ges na­ment­lich da­durch er­brin­gen, dass sie:

a.
im Rah­men auf­wän­di­ger re­dak­tio­nel­ler For­ma­te ver­tieft über ge­sell­schaft­li­che, po­li­ti­sche, wirt­schaft­li­che oder kul­tu­rel­le Phä­no­me­ne be­rich­ten;
b.
künst­le­ri­schen Film­pro­duk­tio­nen brei­ten Raum ge­wäh­ren;
c.
be­son­de­re re­dak­tio­nel­le Bei­trä­ge zur Bil­dung des Pu­bli­kums lie­fern;
d.
be­son­de­re re­dak­tio­nel­le Bei­trä­ge für ju­gend­li­che, al­te oder sin­nes­be­hin­der­te Men­schen aus­strah­len; oder
e.
re­gel­mäs­sig schwei­ze­ri­sche Bei­trä­ge aus­strah­len oder sich re­gel­mäs­sig mit schwei­ze­ri­schen The­men be­fas­sen.

2 Die aus­län­di­schen Pro­gram­me nach Ab­satz 1 so­wie das Ge­biet, in wel­chem sie über Lei­tun­gen ver­brei­tet wer­den müs­sen, sind im An­hang auf­ge­führt.

Art.53 Höchstzahl der zugangsberechtigten Programme  

(Art. 59 Abs. 3 und 60 Abs. 2 RTVG)

Die Höchst­zahl der nach den Ar­ti­keln 59 und 60 RTVG in ei­nem be­stimm­ten Ge­biet un­ent­gelt­lich über Lei­tun­gen zu ver­brei­ten­den Pro­gram­me be­trägt:

a.
für die ana­lo­ge Ver­brei­tung von Ra­dio­pro­gram­men: 25;
b.
für die di­gi­ta­le Ver­brei­tung von Ra­dio­pro­gram­men: 50;
c.68
d.
für die di­gi­ta­le Ver­brei­tung von Fern­seh­pro­gram­men: 30.

68 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Nov. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3849).

Art.54 Zur Verbreitung verpflichtete Fernmeldedienstanbieterinnen  

(Art. 59 Abs. 4 RTVG)

1 Zur Ver­brei­tung ver­pflich­tet sind pro­gramm­ver­brei­ten­de Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin­nen, die min­des­tens 100 Haus­hal­te er­rei­chen.

1bis Das UVEK kann die Pflicht zur ana­lo­gen Ver­brei­tung der Fern­seh­pro­gram­me nach den Ar­ti­keln 59 und 60 RTVG auf­he­ben, so­fern die­se di­gi­tal ver­brei­tet und von ei­ner über­wie­gen­den Mehr­heit des Pu­bli­kums di­gi­tal emp­fan­gen wer­den. Es kann dies für al­le oder für be­stimm­te Pro­gram­me so­wie für das gan­ze Land oder für be­stimm­te Ge­bie­te tun.69

270

371

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3667).

70 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Nov. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3849).

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. März 2010 (AS 2010 965). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Nov. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3849).

Art.5572  

72 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Nov. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3849).

4. Kapitel: Aufbereitung

Art.56 Offene Schnittstellen und technische Ausgestaltung  

(Art. 64 RTVG)

1 Ver­wen­det die Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin ein an­de­res Ver­fah­ren zur Auf­be­rei­tung als der Ver­an­stal­ter, so sind die Pro­gram­me und die dar­an ge­kop­pel­ten Diens­te so aus­zu­strah­len, dass das Pu­bli­kum sie in ei­ner den An­for­de­run­gen von Ar­ti­kel 45 ent­spre­chen­den Qua­li­tät nut­zen kann.

2 Be­ste­hen in­ter­na­tio­na­le Stan­dards für Vor­rich­tun­gen oder Diens­te, die der Auf­be­rei­tung von Pro­gram­men die­nen oder be­züg­lich of­fe­ner Schnitt­stel­len, kann das UVEK die­se Stan­dards für ver­bind­lich er­klä­ren, so­weit dies für die Si­che­rung der Mei­nungs­viel­falt er­for­der­lich ist.

3 Die Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin hat dem Ver­an­stal­ter die Ver­wal­tung sei­ner Kun­den­be­zie­hun­gen zu er­mög­li­chen. Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin­nen und Ver­an­stal­ter re­geln die tech­ni­sche und die kom­mer­zi­el­le Um­set­zung der Ver­wal­tung der Kun­den­be­zie­hun­gen ver­trag­lich. Das UVEK kann tech­ni­sche und ad­mi­nis­tra­ti­ve An­for­de­run­gen er­las­sen.

4 Die Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin darf Da­ten, die sie im Zu­sam­men­hang mit der Um­set­zung von Ab­satz 3 er­hal­ten hat, nicht zu an­de­ren Zwe­cken ver­wen­den und ins­be­son­de­re nicht an an­de­re Ge­schäfts­ein­hei­ten, Toch­ter­ge­sell­schaf­ten, Part­ner­un­ter­neh­men und Drit­te wei­ter­ge­ben.

4. Titel: Abgabe für Radio und Fernsehen73

73 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 2151).

1. Kapitel: Haushaltabgabe

Art.57 Höhe der Abgabe 74  

(Art. 68a RTVG)

Die Ab­ga­be je Haus­halt be­trägt pro Jahr:

Fran­ken

a.
für einen Pri­vat­haus­halt
335.–
b.
für einen Kol­lek­tiv­haus­halt
670.–

74 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. April 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 20201461).

Art.58 Erhebung der Abgabe  

(Art. 69 RTVG)

1 Die Er­he­bungs­stel­le er­hebt die Haus­hal­t­ab­ga­be für ei­ne Ab­ga­be­pe­ri­ode von je­weils ei­nem Jahr. Sie legt den Be­ginn der Ab­ga­be­pe­ri­ode gestaf­felt fest.

2 Je­de ab­ga­be­pflich­ti­ge Per­son kann für den Haus­halt, dem sie an­ge­hört, Drei­mo­nats­rech­nun­gen ver­lan­gen.

3 Die Er­he­bungs­stel­le stellt die Rech­nung je­weils im ers­ten Mo­nat der Rech­nungs­pe­ri­ode zu.

4 Für die Rech­nungs­stel­lung stützt sich die Er­he­bungs­stel­le auf die Haus­halt­bil­dung, wel­che der Er­he­bungs­stel­le zu Be­ginn des ers­ten Mo­nats der Ab­ga­be­pe­ri­ode nach Ar­ti­kel 67 Ab­satz 3 mit­ge­teilt wur­de.

Art.59 Fälligkeit, Nachforderung, Rückerstattung und Verjährung  

(Art. 69 Abs. 3 RTVG)

1 Die Ab­ga­be wird 60 Ta­ge nach Stel­lung ei­ner Jah­res­rech­nung und 30 Ta­ge nach Stel­lung ei­ner Drei­mo­nats­rech­nung fäl­lig.

2 Hat die Er­he­bungs­stel­le die Ab­ga­be nicht in Rech­nung ge­stellt oder er­weist sich die Rech­nung als un­rich­tig, so for­dert sie den be­tref­fen­den Be­trag nach oder er­stat­tet ihn zu­rück.

3 Die Ver­jäh­rungs­frist für die Ab­ga­be be­ginnt mit der Fäl­lig­keit der Ab­ga­be und be­trägt fünf Jah­re.

Art.60 Gebühren für Dreimonatsrechnungen, Mahnung und Betreibung  

(Art. 68 RTVG)

1 Die Er­he­bungs­stel­le kann fol­gen­de Ge­büh­ren in Rech­nung stel­len:

Fran­ken

a.
für je­de Drei­mo­nats­rech­nung einen Zu­schlag für die Rech­nungs­stel­lung in Pa­pier­form

2.–

b.
für ei­ne Mah­nung

5.–

c.
für ei­ne zu Recht an­ge­ho­be­ne Be­trei­bung

20.–

2 Die Er­he­bungs­stel­le in­for­miert die Haus­hal­te mit je­der Rech­nungs­stel­lung über die­se Ge­büh­ren.

Art.61 Befreiung von der Abgabepflicht  

(Art. 69b RTVG)

1 Die Er­he­bungs­stel­le über­prüft min­des­tens al­le drei Jah­re, ob die Vor­aus­set­zung für die Be­frei­ung ei­nes Pri­vat­haus­halts von der Ab­ga­be­pflicht nach Ar­ti­kel 69b Ab­satz 1 Buch­sta­be a RTVG noch ge­ge­ben ist. Ist die Vor­aus­set­zung nicht mehr ge­ge­ben, so er­hebt die Er­he­bungs­stel­le die Ab­ga­be ab dem Fol­ge­mo­nat nach dem Weg­fall.

2 Die Mit­glie­der ei­nes Haus­hal­tes sind ver­pflich­tet, der Er­he­bungs­stel­le um­ge­hend zu mel­den, dass die Vor­aus­set­zung für die Be­frei­ung des Haus­halts von der Ab­ga­be­pflicht nach Ar­ti­kel 69b Ab­satz 1 Buch­sta­be a RTVG nicht mehr ge­ge­ben ist.

3 Von der Ab­ga­be­pflicht be­freit sind:

a.
das di­plo­ma­ti­sche Per­so­nal, die kon­su­la­ri­schen Be­am­ten, das Ver­wal­tungs- und tech­ni­sche Per­so­nal so­wie das Dienst­per­so­nal der di­plo­ma­ti­schen Missio­nen, der stän­di­gen Missio­nen oder an­de­rer Ver­tre­tun­gen bei zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen und der durch Be­rufs-Kon­su­l­ar­be­am­te ge­führ­ten kon­su­la­ri­schen Pos­ten, wenn sie im Be­sitz ei­ner Le­gi­ti­ma­ti­ons­kar­te des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten (EDA) sind (Le­gi­ti­ma­ti­ons­kar­ten Typ B, C, D, E, K rot, K blau oder K vio­lett) und die schwei­ze­ri­sche Staats­bür­ger­schaft nicht be­sit­zen;
b.
die Mit­glie­der der ho­hen Di­rek­ti­on (Le­gi­ti­ma­ti­ons­kar­te Typ B) und ho­he Be­am­tin­nen und Be­am­te (Le­gi­ti­ma­ti­ons­kar­te Typ C) der in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten, die mit dem Bun­des­rat ein Sitz­ab­kom­men ab­ge­schlos­sen ha­ben, wenn sie den Di­plo­ma­ten­sta­tus ge­nies­sen, im Be­sitz ei­ner Le­gi­ti­ma­ti­ons­kar­te des EDA sind und die schwei­ze­ri­sche Staats­bür­ger­schaft nicht be­sit­zen;
c.
die zur Be­glei­tung ei­ner Per­son nach Buch­sta­be a oder b be­rech­tig­ten Per­so­nen mit glei­chem Sta­tus wie die be­glei­te­te Per­son, wenn sie die schwei­ze­ri­sche Staats­bür­ger­schaft nicht be­sit­zen.

4 Von der Ab­ga­be be­freit sind taubblin­de Per­so­nen, so­fern ih­rem Pri­vat­haus­halt kei­ne ab­ga­be­pflich­ti­ge Per­son an­ge­hört. Die Ab­sät­ze 1 und 2 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

Art.62 Vertrag mit der Erhebungsstelle  

(Art. 69d Abs. 1 RTVG)

1 Für die Über­tra­gung der Er­he­bung der Haus­hal­t­ab­ga­be auf ei­ne Stel­le aus­ser­halb der Bun­des­ver­wal­tung ist das UVEK zu­stän­dig.

2 Wird ei­ne sol­che Stel­le ein­ge­setzt, so führt die­se die of­fi­zi­el­le Be­zeich­nung «Schwei­ze­ri­sche Er­he­bungsstel­le für die Ra­dio- und Fern­se­h­ab­ga­be».

3 Das UVEK und die Er­he­bungs­stel­le re­geln die Ein­zel­hei­ten des Leis­tungs­auf­tra­ges und die Ent­schä­di­gung der Er­he­bungs­stel­le in ei­nem Ver­trag.

Art.63 Rechnungslegung und Revision  

(Art. 69d Abs. 2 RTVG)

1 Die Er­he­bungs­stel­le führt ih­re Bü­cher und legt Rech­nung nach ei­nem der an­er­kann­ten Stan­dards zur Rech­nungs­le­gung ge­mä­ss Ar­ti­kel 962a des Ob­li­ga­tio­nen­rechts (OR)75 und der Ver­ord­nung vom 21. No­vem­ber 201276 über die an­er­kann­ten Stan­dards zur Rech­nungs­le­gung.

2 Die Er­he­bungs­stel­le ist zu ei­ner or­dent­li­chen Re­vi­si­on ver­pflich­tet.

3 Sie er­stellt einen Ge­schäfts­be­richt nach Ar­ti­kel 958 Ab­satz 2 OR. Die zu­sätz­li­chen An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 961 OR sind an­wend­bar.

4 Ar­ti­kel 961d Ab­satz 1 OR ist für die Er­he­bungs­stel­le nicht an­wend­bar.

Art.64 Berichterstattung und Aufsicht  

(Art. 69d Abs. 2 RTVG)

1 Die Er­he­bungs­stel­le stellt dem BA­KOM je­weils in­nert 30 Ta­gen nach Ab­lauf des ers­ten, zwei­ten und drit­ten Quar­tals einen Zwi­schen­be­richt und nach dem vier­ten Quar­tal einen Tä­tig­keits­be­richt zu, die min­des­tens fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
An­zahl der ab­ga­be­pflich­ti­gen Pri­vat- und Kol­lek­tiv­haus­hal­te;
b.
Be­trä­ge der in Rech­nung ge­stell­ten und ein­kas­sier­ten Ab­ga­ben;
c.
An­zahl der Rech­nun­gen, Mah­nun­gen, Be­trei­bun­gen und Ver­fü­gun­gen;
d.
Be­frei­un­gen von der Ab­ga­be auf­grund von Ar­ti­kel 69b und 109c RTVG so­wie von Ar­ti­kel 61 Ab­satz 4;
e.
An­zahl der be­schäf­tig­ten Per­so­nen der Er­he­bungs­stel­le.

2 Die Er­he­bungs­stel­le reicht dem BA­KOM den Ge­schäfts­be­richt, den um­fas­sen­den Re­vi­si­ons­be­richt der Re­vi­si­ons­stel­le (Ar­ti­kel 728b Ab­satz 1 OR77) und die Ab­rech­nung über die Ab­ga­be spä­tes­tens En­de April des Fol­ge­jah­res ein.

3 Das BA­KOM ge­neh­migt die jähr­li­che Ab­rech­nung über die Ab­ga­be.

4 Die Er­he­bungs­stel­le hat dem BA­KOM un­ent­gelt­lich Ein­sicht in al­le Ak­ten zu ge­wäh­ren, die das Amt im Rah­men sei­ner Auf­sichtstä­tig­keit be­nö­tigt. Da­zu ge­hö­ren ins­be­son­de­re die Buch­füh­rung und die Rech­nungs­le­gung nach Ar­ti­kel 63.

5 Das BA­KOM kann bei der Er­he­bungs­stel­le vor Ort Nach­prü­fun­gen vor­neh­men, und es kann ex­ter­ne Sach­ver­stän­di­ge mit der Fi­nanz­prü­fung be­auf­tra­gen.

Art.65 Veröffentlichung von Jahresrechnung, Revisionsbericht und Tätigkeitsbericht  

(Art. 69e Abs. 4 RTVG)

Die Er­he­bungs­stel­le ver­öf­fent­licht bis spä­tes­tens En­de April des Fol­ge­jah­res die Jah­res­rech­nung (Art. 958 Abs. 2 OR78), den Re­vi­si­ons­be­richt (Art. 728b Abs. 2 OR) so­wie den Tä­tig­keits­be­richt mit den An­ga­ben nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 1.

Art.66 Überweisung der Abgabe  

(Art. 69e RTVG)

Die Er­he­bungs­stel­le über­weist die Er­trä­ge an die ihr vom BA­KOM mit­ge­teil­ten Be­rech­tig­ten.

Art.67 Bezug der Daten zu Haushalten  

(Art. 69g RTVG)

1 Die Kan­to­ne und Ge­mein­den lie­fern der Er­he­bungs­stel­le:

a.
die Da­ten nach Ar­ti­kel 6 Buch­sta­ben a-h, j, o-s und u des Re­gis­ter­har­mo­ni­sie­rungs­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 200679 (RHG);
b.
an­de­re Da­ten nach Ar­ti­kel 7 RHG, wel­che für die Iden­ti­fi­zie­rung der ab­ga­be­pflich­ti­gen Per­so­nen und die Rech­nungs­stel­lung er­for­der­lich sind.

2 Die Lie­fe­rung er­folgt in struk­tu­rier­ter und stan­dar­di­sier­ter Form über die In­for­ma­tik- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­platt­form des Bun­des. Das BA­KOM legt in ei­ner Wei­sung die spe­zi­fi­schen Da­ten­merk­ma­le ge­mä­ss dem amt­li­chen Ka­ta­log (Art. 4 Abs. 4 RHG) fest und be­zeich­net die an­wend­ba­ren Stan­dards für die Da­ten­lie­fe­run­gen und für die Be­rei­ni­gung von man­gel­haf­ten Da­ten­lie­fe­run­gen.

3 Je­der Kan­ton sorgt da­für, dass die Da­ten zu den Haus­hal­ten al­ler in sei­nem Kan­tons­ge­biet re­gis­trier­ten Per­so­nen zen­tral oder durch die Ge­mein­den an die Er­he­bungs­stel­le ge­lie­fert wer­den.

4 Die Da­ten sind der Er­he­bungs­stel­le mo­nat­lich in­ner­halb der ers­ten drei Werk­ta­ge des Mo­nats zu lie­fern. Je­de Lie­fe­rung um­fasst die Ein­trä­ge, die seit der vor­an­ge­gan­ge­nen Lie­fe­rung ge­än­dert wur­den. Ein­mal pro Jahr muss der Kan­ton be­zie­hungs­wei­se die Ge­mein­de zu ei­nem vom BA­KOM be­stimm­ten Zeit­punkt den vol­len Da­ten­be­stand lie­fern.

Art. 67a Bezug von Daten aus Ordipro  

(Art. 69g RTVG)

1 Das EDA stellt der Er­he­bungs­stel­le die fol­gen­den An­ga­ben aus dem In­for­ma­ti­ons­sys­tem Or­di­pro zu je­nen Per­so­nen zur Ver­fü­gung, die nach Ar­ti­kel 69b Ab­satz 1 Buch­sta­be b RTVG von der Ab­ga­be be­freit wer­den:

a.
Na­me und Vor­na­me;
b.
Wohn­adres­se;
c.
Ge­burts­da­tum;
d.
Le­gi­ti­ma­ti­ons­kar­ten­da­ten;
e.
Ver­si­cher­ten­num­mer im Sin­ne von Ar­ti­kel 50c des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 194680 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHVG).

2 Die Da­ten sind der Er­he­bungs­stel­le mo­nat­lich in­ner­halb der ers­ten drei Werk­ta­ge des Mo­nats über die In­for­ma­tik- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­platt­form des Bun­des zu lie­fern. Je­de Lie­fe­rung um­fasst den vol­len Da­ten­be­stand zu je­dem Da­ten­merk­mal. Das BA­KOM be­zeich­net in ei­ner Wei­sung die an­wend­ba­ren Stan­dards für die Da­ten­lie­fe­run­gen und für die Be­rei­ni­gung von man­gel­haf­ten Da­ten­lie­fe­run­gen.

2. Kapitel: Unternehmensabgabe

Art. 67b Höhe der Abgabe 81  

(Art. 68a Abs. 1 und Art. 70 RTVG)

1 Der jähr­li­che Min­de­s­tum­satz für die Ab­ga­be­pflicht ei­nes Un­ter­neh­mens be­trägt 500 000 Fran­ken.

2 Die jähr­li­che Ab­ga­be ei­nes Un­ter­neh­mens be­trägt je Um­satz­stu­fe pro Jahr:

Um­satz in Fran­ken

Ab­ga­be in Fran­ken

a.
Stu­fe 1
500 000 bis 749 999
160
b.
Stu­fe 2
750 000 bis 1 199 999
235
c.
Stu­fe 3
1 200 000 bis 1 699 999
325
d.
Stu­fe 4
1 700 000 bis 2 499 999
460
e.
Stu­fe 5
2 500 000 bis 3 599 999
645
f.
Stu­fe 6
3 600 000 bis 5 099 999
905
g.
Stu­fe 7
5 100 000 bis 7 299 999
1 270
h.
Stu­fe 8
7 300 000 bis 10 399 999
1 785
i.
Stu­fe 9
10 400 000 bis 14 999 999
2 505
j.
Stu­fe 10
15 000 000 bis 22 999 999
3 315
k.
Stu­fe 11
23 000 000 bis 32 999 999
4 935
l.
Stu­fe 12
33 000 000 bis 49 999 999
6 925
m.
Stu­fe 13
50 000 000 bis 89 999 999
9 725
n.
Stu­fe 14
90 000 000 bis 179 999 999
13 665
o.
Stu­fe 15
180 000 000 bis 399 999 999
19 170
p.
Stu­fe 16
400 000 000 bis 699 999 999
26 915
q.
Stu­fe 17
700 000 000 bis 999 999 999
37 790
r.
Stu­fe 18
1 000 000 000 und mehr
49 925.82

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Nov. 2017 (AS 2017 5519).

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. April 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 20201461).

Art. 67c Unternehmensabgabegruppen  

(Art. 70 RTVG)

1 Als Un­ter­neh­men im Sin­ne von Ar­ti­kel 70 Ab­satz 2 RTVG gel­ten auch Un­ter­neh­men, die sich aus­sch­liess­lich für die Ent­rich­tung der Un­ter­neh­mens­ab­ga­be zu­sam­mensch­lies­sen (Un­ter­neh­mens­ab­ga­be­grup­pen). Die Un­ter­neh­mens­ab­ga­be­grup­pe muss aus min­des­tens 30 Un­ter­neh­men be­ste­hen.

2 Für die Er­mitt­lung des Ge­sam­tum­sat­zes ei­ner Un­ter­neh­mens­ab­ga­be­grup­pe wer­den sämt­li­che Um­sät­ze der Grup­pen­mit­glie­der zu­sam­men­ge­rech­net.

3 Die Un­ter­neh­mens­ab­ga­be­grup­pe ist an Stel­le ih­rer Mit­glie­der ab­ga­be­pflich­tig. Für die Mit­haf­tung der Grup­pen­mit­glie­der gel­ten die Ar­ti­kel 15 Ab­satz 1 Buch­sta­be c des Mehr­wert­steu­er­ge­set­zes vom 12. Ju­ni 200983 (MWSTG) und 22 der Mehr­wert­steu­er­ver­ord­nung vom 27. No­vem­ber 200984 (MWSTV).

4 Die Bil­dung, Ver­än­de­run­gen im Be­stand, die Auf­lö­sung und die Ver­tre­tung von Un­ter­neh­mens­ab­ga­be­grup­pen rich­ten sich sinn­ge­mä­ss nach dem Ar­ti­kel 13 MWSTG so­wie nach den Ar­ti­keln 15–17, 18 Ab­sät­ze 1, 2 und 3 Buch­sta­be a, 19 und 20 Ab­sät­ze 1 und 2 MWSTV. Ge­su­che um die Bil­dung ei­ner Grup­pe und um den Ein­tritt in ei­ne Grup­pe so­wie Mel­dun­gen über den Aus­tritt aus ei­ner Grup­pe und die Auf­lö­sung ei­ner Grup­pe sind der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung (ESTV) spä­tes­tens 15 Ta­ge nach Be­ginn ei­nes Ka­len­der­jah­res schrift­lich mit­zu­tei­len. Ver­spä­te­te Mit­tei­lun­gen wer­den erst im Fol­ge­jahr wirk­sam.85

5 Die Auf­nah­me in ei­ne Un­ter­neh­mens­ab­ga­be­grup­pe setzt vor­aus, dass das Un­ter­neh­men die ESTV schrift­lich vom Steu­er­ge­heim­nis ge­gen­über der Ver­tre­tung der Grup­pe ent­bin­det, so­weit dies für die Er­he­bung und den Be­zug der Ab­ga­be dien­lich ist.

83 SR 641.20

84 SR 641.201

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Aug. 2018, in Kraft seit 1. Okt. 2018 (AS 2018 3209).

Art. 67d Zusammenschlüsse autonomer Dienststellen von Gemeinwesen  

(Art. 70 RTVG)

1 Als Un­ter­neh­men im Sin­ne von Ar­ti­kel 70 Ab­satz 2 RTVG gilt auch der Zu­sam­menschluss mehr­wert­steu­er­pflich­ti­ger au­to­no­mer Dienst­stel­len ei­nes Ge­mein­we­sens.

2 Für die Zu­sam­menschlüs­se gel­ten Ar­ti­kel 12 Ab­sät­ze 1 und 2 MWSTG86 so­wie Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 MWSTV87. Ar­ti­kel 67c Ab­sät­ze 2, 4 und 5 sind sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

3 Die Ab­ga­be­pflicht ob­liegt dem Ge­mein­we­sen, wel­chem die zu­sam­men­ge­schlos­se­nen Dienst­stel­len an­ge­hö­ren.

Art. 67e Rechnungsstellung  

(Art. 70a RTVG)

1 Die ESTV ver­sen­det mo­nat­lich elek­tro­ni­sche Jah­res­rech­nun­gen an ab­ga­be­pflich­ti­ge Un­ter­neh­men, erst­mals im Fe­bru­ar und letzt­mals im Ok­to­ber ei­nes Jah­res.

2 So­bald der ESTV al­le In­for­ma­tio­nen vor­lie­gen, die ihr die Ein­stu­fung ei­nes Un­ter­neh­mens in ei­ne Ta­rif­ka­te­go­rie er­mög­li­chen, stellt sie dem Un­ter­neh­men den Ge­samt­be­trag der Ab­ga­be mit dem nächs­ten Rech­nungs­ver­sand elek­tro­nisch in Rech­nung.

3 Hat die ESTV die Ab­ga­be nicht in Rech­nung ge­stellt oder er­weist sich die Rech­nung als un­rich­tig, so for­dert sie den be­tref­fen­den Be­trag nach oder er­stat­tet ihn zu­rück.

Art. 67f Rückerstattung 88  

Un­ter­neh­men mit we­ni­ger als ei­ner Mil­li­on Fran­ken Um­satz wird die Ab­ga­be auf Ge­such hin zu­rück­er­stat­tet, so­fern sie im Ge­schäfts­jahr, für wel­ches die Ab­ga­be er­ho­ben wur­de:

a.
einen Ge­winn er­ziel­ten, der we­ni­ger als das Zehn­fa­che der Ab­ga­be be­trägt; oder
b.
einen Ver­lust aus­wie­sen.

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. April 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 20201461).

Art. 67g Überweisung der Abgabe 89  

(Art. 70a RTVG)

1 Die ESTV über­weist den Net­to­er­trag aus der Er­he­bung der Un­ter­neh­mens­ab­ga­be mo­nat­lich an das BA­KOM oder stellt die­sem bei ei­nem Auf­wan­d­über­schuss Rech­nung.

2 Der Net­to­er­trag um­fasst die im Rech­nungs­jahr in Rech­nung ge­stell­ten Ab­ga­ben und Ver­zugs­zin­sen und be­rück­sich­tigt aus­ser­dem:

a.
die De­bi­to­ren­ver­lus­te;
b.
die Be­triebs­kos­ten der ESTV für die Er­he­bung der Ab­ga­be;
c.
die Rück­er­stat­tun­gen nach Ar­ti­kel 67f.

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Aug. 2018, in Kraft seit 1. Okt. 2018 (AS 2018 3209).

Art. 67h Verzugszins  

(Art. 70b Abs. 1 RTVG)

Ver­zugs­zin­sen wer­den von der ESTV ab ei­nem Zins­be­trag von 100 Fran­ken in Rech­nung ge­stellt. Dies gilt nicht, wenn die For­de­rung im Rah­men des Zwangs­voll­stre­ckungs­ver­fah­rens gel­tend ge­macht wird. Die Rech­nung wird elek­tro­nisch ge­stellt.

Art. 67i Berichterstattung durch die ESTV  

(Art. 70c Abs. 2 RTVG)

Die ESTV ver­öf­fent­licht spä­tes­tens En­de April des Fol­ge­jah­res min­des­tens An­ga­ben zu:

a.
der An­zahl ab­ga­be­pflich­ti­ger Un­ter­neh­men, nach Ta­rif­ka­te­go­rie;
b.
den in Rech­nung ge­stell­ten, ein­kas­sier­ten und sis­tier­ten For­de­run­gen, nach Ta­rif­ka­te­go­rie;
c.90
d.
den De­bi­to­ren­ver­lus­ten;
e.
den in Rech­nung ge­stell­ten Ver­zugs­zin­sen;
f.
den Er­mes­sen­sein­schät­zun­gen, nach Ta­rif­ka­te­go­rie;
g.
den Mah­nun­gen und Be­trei­bun­gen;
h.
den Be­triebs­kos­ten der ESTV für die Er­he­bung der Ab­ga­be;
i.
der An­zahl der Zu­sam­menschlüs­se (Art. 67c und 67d) und der Rück­er­stat­tun­gen (Art. 67f).

90 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Aug. 2018, mit Wir­kung seit 1. Okt. 2018 (AS 2018 3209).

3. Kapitel: Veröffentlichung von Kennzahlen zur Abgabe

Art. 67j  

1 Das BA­KOM pu­bli­ziert jähr­lich:

a.
für die Haus­halt- und für die Un­ter­neh­mens­ab­ga­be so­wie kon­so­li­diert für bei­de:
1.
die Ge­samtein­nah­men der Ab­ga­be,
2.
die Er­he­bungs­kos­ten;
b.
die Ver­wen­dung der Ein­nah­men nach Ver­wen­dungs­zweck.

2 Die Er­he­bungs­stel­le und die ESTV lie­fern dem BA­KOM die nö­ti­gen An­ga­ben.

5. Titel: Schutz der Vielfalt und Förderung der Programmqualität

1. Kapitel: Zugang zu öffentlichen Ereignissen

Art.68 Umfang des Kurzberichterstattungsrechts bei öffentlichen Ereignissen  

(Art. 72 Abs. 1 und 2 RTVG)

1 Das Recht auf Kurz­be­richt­er­stat­tung über ein öf­fent­li­ches Er­eig­nis in der Schweiz um­fasst einen Bei­trag von höchs­tens drei Mi­nu­ten. Die Dau­er der Kurz­be­richt­er­stat­tung muss dem Er­eig­nis an­ge­passt sein.

2 Er­streckt sich ein öf­fent­li­ches Er­eig­nis über höchs­tens einen Tag und be­steht es aus meh­re­ren Tei­len, so be­zieht sich der An­spruch auf Kurz­be­richt­er­stat­tung nicht auf je­den Teil des Er­eig­nis­ses, son­dern auf sei­ne Ge­samt­heit. Er­streckt sich ein öf­fent­li­ches Er­eig­nis über mehr als 24 Stun­den, so be­steht An­spruch auf ei­ne täg­li­che Kurz­be­richt­er­stat­tung.

3 Der Kurz­be­richt darf erst nach Be­en­di­gung des öf­fent­li­chen Er­eig­nis­ses oder des in sich ab­ge­schlos­se­nen Teils des Er­eig­nis­ses aus­ge­strahlt wer­den.

Art.69 Direkter Zugang zu öffentlichen Ereignissen 91  

(Art. 72 Abs. 3 Bst. a RTVG)

1 Dritt­ver­an­stal­ter, die das Recht auf di­rek­ten Zu­gang zu ei­nem öf­fent­li­chen Er­eig­nis gel­tend ma­chen, ha­ben sich recht­zei­tig an­zu­mel­den:

a.
bei ge­plan­ten Er­eig­nis­sen: min­des­tens 10 Ta­ge vor Er­eig­nis­be­ginn;
b.
bei kurz­fris­tig an­ge­setz­ten Er­eig­nis­sen und bei Er­eig­nis­sen, für die sich das be­son­de­re In­ter­es­se des Dritt­ver­an­stal­ters auf­grund be­son­de­rer Um­stän­de erst kurz­fris­tig er­gibt: zum frü­hest­mög­li­chen Zeit­punkt.

2 Der Or­ga­ni­sa­tor des öf­fent­li­chen Er­eig­nis­ses und der über Erst­ver­wer­tungs- oder Ex­klu­si­vrech­te ver­fü­gen­de Pro­gramm­ver­an­stal­ter ent­schei­den frü­hest­mög­lich und bei Er­eig­nis­sen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a min­des­tens 5 Ta­ge vor Er­eig­nis­be­ginn über den Zu­gang.

3 Falls nicht be­reits ver­trag­li­che Ab­ma­chun­gen be­ste­hen, wird je­nen Dritt­ver­an­stal­tern Vor­rang ein­ge­räumt, die ei­ne mög­lichst um­fas­sen­de Ver­sor­gung in der Schweiz ge­währ­leis­ten oder die bei­spiels­wei­se auf­grund ih­res Leis­tungs­auf­trags oder ei­nes en­gen Be­zugs des Er­eig­nis­ses zu ih­rem Ver­brei­tungs­ge­biet ein be­son­de­res In­ter­es­se an der Be­richt­er­stat­tung über das Er­eig­nis nach­wei­sen.

4 Wird der Zu­gang ver­wei­gert, so kann der Dritt­ver­an­stal­ter dem BA­KOM Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 72 Ab­satz 4 RTVG be­an­tra­gen. Er hat die­ses Ge­such un­ver­züg­lich nach der Ver­wei­ge­rung des Zu­gangs zu stel­len.

5 Der di­rek­te Zu­gang von Dritt­ver­an­stal­tern muss so aus­ge­übt wer­den, dass die Durch­füh­rung des Er­eig­nis­ses und die Aus­übung der Ex­klu­siv- und Erst­ver­wer­tungs­rech­te mög­lichst nicht be­ein­träch­tigt wer­den.

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2010, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 2010 965).

Art.70 Signallieferung für die Kurzberichterstattung  

(Art. 72 Abs. 3 Bst. b RTVG)

1 Der Or­ga­ni­sa­tor des öf­fent­li­chen Er­eig­nis­ses und der über Erst­ver­wer­tungs- oder Ex­klu­si­vrech­te ver­fü­gen­de Pro­gramm­ver­an­stal­ter stel­len dem in­ter­es­sier­ten Dritt­ver­an­stal­ter das Si­gnal auf An­fra­ge hin un­ver­züg­lich zur An­fer­ti­gung ei­nes Kurz­be­rich­tes zur Ver­fü­gung. Die An­fra­ge hat min­des­tens 48 Stun­den vor dem Er­eig­nis zu er­fol­gen.

2 Der Dritt­ver­an­stal­ter hat die für den Zu­gang zum Si­gnal ent­ste­hen­den Kos­ten ab­zu­gel­ten. Die­se bein­hal­ten den tech­ni­schen und per­so­nel­len Auf­wand so­wie ei­ne Ent­schä­di­gung für zu­sätz­li­che Kos­ten, die mit der Ein­räu­mung des Rechts auf Kurz­be­richt­er­stat­tung ver­bun­den sind.

Art.71 Freier Zugang zu Ereignissen von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung  

(Art. 73 Abs. 1 RTVG)

1 Der freie Zu­gang zu ei­nem Er­eig­nis von er­heb­li­cher ge­sell­schaft­li­cher Be­deu­tung ist ge­währ­leis­tet, wenn in je­der Sprach­re­gi­on je­weils min­des­tens 80 Pro­zent der Haus­hal­te die Über­tra­gung oh­ne zu­sätz­li­che Aus­ga­ben emp­fan­gen kön­nen.

2 Er­eig­nis­se von er­heb­li­cher ge­sell­schaft­li­cher Be­deu­tung sind dem Pu­bli­kum in der Re­gel zeit­gleich in Teil- oder Ge­samt­be­richt­er­stat­tung zu­gäng­lich zu ma­chen. Ei­ne zeit­ver­setz­te Teil- oder Ge­samt­be­richt­er­stat­tung ist aus­rei­chend, falls dies im öf­fent­li­chen In­ter­es­se liegt.

3 Kann ein Ver­an­stal­ter, der zur Über­tra­gung des Er­eig­nis­ses einen Ex­klu­siv­ver­trag ab­ge­schlos­sen hat, den frei­en Zu­gang nicht ga­ran­tie­ren, so hat er das Über­tra­gungs­sig­nal ei­nem oder meh­re­ren an­dern Pro­gramm­ver­an­stal­tern zu an­ge­mes­se­nen Be­din­gun­gen zu über­las­sen.

2. Kapitel: Förderung von Aus- und Weiterbildung sowie Medienforschung

Art.72 Aus- und Weiterbildung von Programmschaffenden  

(Art. 76 RTVG)

Das BA­KOM för­dert die Aus- und Wei­ter­bil­dung von Pro­gramm­schaf­fen­den in ers­ter Li­nie durch mehr­jäh­ri­ge Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen mit In­sti­tu­tio­nen, wel­che kon­ti­nu­ier­lich ein be­deu­ten­des Aus- und Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bot im Be­reich des In­for­ma­ti­ons­jour­na­lis­mus für Ra­dio und Fern­se­hen füh­ren.

Art.73 Medienforschung  

(Art. 77 RTVG)

1 Für die Un­ter­stüt­zung von For­schungs­pro­jek­ten im Be­reich von Ra­dio und Fern­se­hen ist in der Re­gel min­des­tens die Hälf­te des Er­trags aus der Kon­zes­si­ons­ab­ga­be zu ver­wen­den.

2 Un­ter­stützt wer­den na­ment­lich wis­sen­schaft­li­che For­schungs­pro­jek­te, de­ren Er­geb­nis­se Hin­wei­se auf pro­gramm­li­che, ge­sell­schaft­li­che, wirt­schaft­li­che und tech­ni­sche Ent­wick­lun­gen bei Ra­dio und Fern­se­hen lie­fern und es da­mit der Ver­wal­tung und der Bran­che er­mög­li­chen, auf die­se Ent­wick­lun­gen zu rea­gie­ren.

3 Das BA­KOM ent­schei­det über die Ver­ga­be der Bei­trä­ge an For­schungs­pro­jek­te. Die Bei­trä­ge wer­den in der Re­gel auf Grund ei­ner öf­fent­li­chen Aus­schrei­bung ver­ge­ben; das BA­KOM kann Schwer­punkt­the­men vor­ge­ben so­wie den Höch­stan­teil ei­nes Bei­trags an den an­re­chen­ba­ren Kos­ten ei­nes For­schungs­pro­jekts fest­le­gen.

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