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Bundesgesetz
über die Gesundheitsberufe
(Gesundheitsberufegesetz, GesBG)

vom 30. September 2016 (Stand am 1. Februar 2020)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 117a Absatz 2 Buchstabe a der Bundesverfassung1,
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 18. November 20152,

beschliesst:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck  

Die­ses Ge­setz för­dert im In­ter­es­se der öf­fent­li­chen Ge­sund­heit die Qua­li­tät:

a.
der Aus­bil­dung an Hoch­schu­len und an­de­ren In­sti­tu­tio­nen des Hoch­schul­be­reichs ge­mä­ss dem Hoch­schul­för­de­rungs- und ‑ko­or­di­na­ti­ons­ge­setz vom 30. Sep­tem­ber 20113 (HFKG) in den Ge­sund­heits­be­ru­fen;
b.
der Aus­übung der Ge­sund­heits­be­ru­fe nach Buch­sta­be a in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung.
Art. 2 Gegenstand  

1 Als Ge­sund­heits­be­ru­fe nach die­sem Ge­setz (Ge­sund­heits­be­ru­fe) gel­ten:

a.
Pfle­ge­fach­frau und Pfle­ge­fach­mann;
b.
Phy­sio­the­ra­peu­tin und Phy­sio­the­ra­peut;
c.
Er­go­the­ra­peu­tin und Er­go­the­ra­peut;
d.
Heb­am­me;
e.
Er­näh­rungs­be­ra­te­rin und Er­näh­rungs­be­ra­ter;
f.
Op­to­me­tris­tin und Op­to­me­trist;
g.
Os­teo­pa­thin und Os­teo­path.

2 Da­zu re­gelt das Ge­setz na­ment­lich:

a.
die Kom­pe­ten­zen von Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten fol­gen­der Stu­dien­gän­ge:
1.
Ba­che­lor­stu­dien­gang in Pfle­ge,
2.
Ba­che­lor­stu­dien­gang in Phy­sio­the­ra­pie,
3.
Ba­che­lor­stu­dien­gang in Er­go­the­ra­pie,
4.
Ba­che­lor­stu­dien­gang in Heb­am­me,
5.
Ba­che­lor­stu­dien­gang in Er­näh­rung und Diä­te­tik,
6.
Ba­che­lor­stu­dien­gang in Op­to­me­trie,
7.
Ba­che­lor­stu­dien­gang in Os­teo­pa­thie,
8.
Mas­ter­stu­dien­gang in Os­teo­pa­thie;
b.
die Ak­kre­di­tie­rung die­ser Stu­dien­gän­ge;
c.
die An­er­ken­nung aus­län­di­scher Bil­dungs­ab­schlüs­se;
d.
die Be­rufs­aus­übung in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung;
e.
das Ge­sund­heits­be­ru­fe­re­gis­ter (Re­gis­ter).

2. Kapitel: Kompetenzen von Absolventinnen und Absolventen von Studiengängen

Art. 3 Allgemeine Kompetenzen  

1 Die Stu­dien­gän­ge nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be a bezwe­cken prio­ri­tär ei­ne pra­xis­be­zo­ge­ne und pa­ti­en­te­n­ori­en­tier­te Aus­bil­dung.

2 Die Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten ei­nes Stu­dien­gangs nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be a müs­sen ins­be­son­de­re fol­gen­de Kennt­nis­se, Fer­tig­kei­ten und Fä­hig­kei­ten auf­wei­sen:

a.
Sie sind fä­hig, in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung und in Über­ein­stim­mung mit den Grund­sät­zen der gu­ten Be­rufs­aus­übung qua­li­ta­tiv hoch­ste­hen­de Dienst­leis­tun­gen im Ge­sund­heits­be­reich zu er­brin­gen.
b.
Sie sind fä­hig, bei der Be­rufs­aus­übung neue wis­sen­schaft­li­che Er­kennt­nis­se um­zu­set­zen, ih­re Fer­tig­kei­ten und Fä­hig­kei­ten lau­fend zu re­flek­tie­ren und im Sin­ne des le­bens­lan­gen Ler­nens fort­lau­fend zu ak­tua­li­sie­ren.
c.
Sie sind fä­hig, die Wirk­sam­keit, die Zweck­mäs­sig­keit und die Wirt­schaft­lich­keit ih­rer Leis­tun­gen zu be­ur­tei­len und sich da­nach zu ver­hal­ten.
d.
Sie ken­nen die Fak­to­ren, die bei In­di­vi­du­um und Be­völ­ke­rungs­grup­pen zur Er­hal­tung und zur För­de­rung der Ge­sund­heit bei­tra­gen, und sind fä­hig, Mass­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Le­bens­qua­li­tät ein­zu­lei­ten.
e.
Sie ver­fü­gen über die Kennt­nis­se, die für prä­ven­ti­ve, dia­gno­s­ti­sche, the­ra­peu­ti­sche, re­ha­bi­li­ta­ti­ve und pal­lia­ti­ve Mass­nah­men er­for­der­lich sind.
f.
Sie ken­nen die Denk-, Ent­schei­dungs- und Hand­lungs­pro­zes­se im Ge­sund­heits­be­reich so­wie das Zu­sam­men­spiel der ver­schie­de­nen Ge­sund­heits­be­ru­fe und an­de­rer Ak­teu­re des Ver­sor­gungs­sys­tems und sind fä­hig, ih­re Mass­nah­men op­ti­mal dar­auf ab­zu­stim­men.
g.
Sie ken­nen die ge­setz­li­chen Grund­la­gen des schwei­ze­ri­schen Sys­tems der so­zia­len Si­cher­heit und des Ge­sund­heits­we­sens und kön­nen die­se Kennt­nis­se in der be­ruf­li­chen Tä­tig­keit um­set­zen.
h.
Sie kön­nen das ei­ge­ne Han­deln aus­sa­ge­kräf­tig dar­stel­len und nach­voll­zieh­bar do­ku­men­tie­ren.
i.
Sie sind mit den Me­tho­den der For­schung im Ge­sund­heits­be­reich und der wis­sen­schaft­lich ab­ge­stütz­ten Pra­xis ver­traut und sie sind fä­hig, an For­schungs­vor­ha­ben mit­zu­wir­ken.
j.
Sie ver­ste­hen es, das Po­ten­zi­al di­gi­ta­ler Ar­beits­in­stru­men­te im Ge­sund­heits­we­sen zu nut­zen.
Art. 4 Soziale und persönliche Kompetenzen  

1 Die Stu­dien­gän­ge nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be a un­ter­stüt­zen die Ent­wick­lung der so­zia­len und per­sön­li­chen Kom­pe­ten­zen der Stu­die­ren­den im Hin­blick auf die künf­ti­gen An­for­de­run­gen ih­res Be­rufs.

2 Ins­be­son­de­re sol­len die Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten ei­nes Stu­dien­gangs fä­hig sein, bei der Be­rufs­aus­übung:

a.
ih­re Ver­ant­wor­tung ge­gen­über In­di­vi­du­um, Ge­sell­schaft und Um­welt wahr­zu­neh­men und da­bei an­er­kann­te ethi­sche Prin­zi­pi­en zu be­ach­ten;
b.
die ei­ge­nen Stär­ken und Schwä­chen zu er­ken­nen und die Gren­zen ih­rer Tä­tig­keit zu re­spek­tie­ren;
c.
das Selbst­be­stim­mungs­recht der zu be­han­deln­den Per­so­nen zu wah­ren; und
d.
zu den zu be­han­deln­den Per­so­nen und zu de­ren An­ge­hö­ri­gen ei­ne pro­fes­sio­nel­le und den Um­stän­den an­ge­mes­se­ne Be­zie­hung auf­zu­bau­en.
Art. 5 Berufsspezifische Kompetenzen  

1 Der Bun­des­rat re­gelt un­ter Mit­wir­kung der be­trof­fe­nen Hoch­schu­len, der be­trof­fe­nen an­de­ren In­sti­tu­tio­nen des Hoch­schul­be­reichs und der be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt die be­rufs­s­pe­zi­fi­schen Kom­pe­ten­zen, über die die Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten ei­nes Stu­dien­gangs nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be a ver­fü­gen müs­sen. Er hört den Hoch­schul­rat ge­mä­ss HFKG4 vor­gän­gig an.

2 Der Bun­des­rat passt die be­rufs­s­pe­zi­fi­schen Kom­pe­ten­zen pe­ri­odisch an die Ent­wick­lung in den Ge­sund­heits­be­ru­fen an.

3. Kapitel: Akkreditierung der Studiengänge

Art. 6 Akkreditierungspflicht  

1 Stu­dien­gän­ge nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be a müs­sen nach die­sem Ge­setz ak­kre­di­tiert sein.

2 Wird ein sol­cher Stu­dien­gang von ei­ner noch nicht in­sti­tu­tio­nell ak­kre­di­tier­ten In­sti­tu­ti­on neu an­ge­bo­ten, so muss die­ser in­ner­halb ei­nes Jah­res nach der in­sti­tu­tio­nel­len Ak­kre­di­tie­rung der an­bie­ten­den In­sti­tu­ti­on ak­kre­di­tiert sein.

Art. 7 Voraussetzungen für die Akkreditierung  

Ein Stu­dien­gang nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be a wird ak­kre­di­tiert, so­fern:

a.
die Hoch­schu­le oder die an­de­re In­sti­tu­ti­on des Hoch­schul­be­reichs, die den Stu­dien­gang an­bie­tet, nach Ar­ti­kel 30 HFKG5 in­sti­tu­tio­nell ak­kre­di­tiert ist;
b.
sei­ne in­halt­li­che und sei­ne struk­tu­rel­le Ge­stal­tung den Vor­aus­set­zun­gen von Ar­ti­kel 31 HFKG ent­spre­chen; und
c.
er den Stu­die­ren­den die Kom­pe­ten­zen nach die­sem Ge­setz ver­mit­telt und vor­sieht, dass der Er­werb die­ser Kom­pe­ten­zen über­prüft wird.
Art. 8 Verfahren, Geltungsdauer und Gebühren  

Das Ak­kre­di­tie­rungs­ver­fah­ren so­wie die Gel­tungs­dau­er und die Ge­büh­ren der Ak­kre­di­tie­rung rich­ten sich nach den Ar­ti­keln 32–35 HFKG6.

Art. 9 Massnahmen bei Nichteinhalten der Akkreditierungspflicht  

1 Bie­tet ei­ne Hoch­schu­le oder ei­ne an­de­re In­sti­tu­ti­on des Hoch­schul­be­reichs ge­mä­ss HFKG7 einen Stu­dien­gang nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be a an, ob­wohl die­ser nicht ak­kre­di­tiert wur­de, so trifft der Sitz­kan­ton der Hoch­schu­le oder der an­de­ren In­sti­tu­ti­on des Hoch­schul­be­reichs die er­for­der­li­chen Ver­wal­tungs­mass­nah­men.

2 Als Ver­wal­tungs­mass­nah­me fal­len ins­be­son­de­re in Be­tracht:

a.
ei­ne Mah­nung;
b.
ein Ver­bot, den Stu­dien­gang an­zu­bie­ten und durch­zu­füh­ren;
c.
ei­ne Ver­wal­tungs­sank­ti­on, die ei­ne Be­las­tung mit ei­nem Be­trag bis 30 000 Fran­ken vor­sieht.

4. Kapitel: Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse

Art. 10  

1 Ein aus­län­di­scher Bil­dungs­ab­schluss wird an­er­kannt, wenn sei­ne Gleich­wer­tig­keit mit ei­nem in­län­di­schen Bil­dungs­ab­schluss nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2:

a.
in ei­nem Ver­trag über die ge­gen­sei­ti­ge An­er­ken­nung mit dem be­tref­fen­den Staat oder ei­ner über­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­ti­on fest­ge­legt ist; oder
b.
im Ein­zel­fall nach­ge­wie­sen wird an­hand von Bil­dungs­stu­fe, -in­halt, -dau­er und im Bil­dungs­gang ent­hal­te­nen prak­ti­schen Qua­li­fi­ka­tio­nen.

2 Ein an­er­kann­ter aus­län­di­scher Bil­dungs­ab­schluss hat für die Be­rufs­aus­übung in der Schweiz die glei­chen Wir­kun­gen wie der ent­spre­chen­de in­län­di­sche Bil­dungs­ab­schluss.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die An­er­ken­nung aus­län­di­scher Bil­dungs­ab­schlüs­se im Gel­tungs­be­reich die­ses Ge­set­zes. Er kann die­se Auf­ga­be an Drit­te de­le­gie­ren. Die­se kön­nen für ih­re Leis­tun­gen Ge­büh­ren er­he­ben. Der Bun­des­rat re­gelt die Ge­büh­ren.

4 Der Bun­des­rat kann die An­er­ken­nung aus­län­di­scher Bil­dungs­ab­schlüs­se von Aus­gleichs­mass­nah­men ab­hän­gig ma­chen.

5. Kapitel: Berufsausübung in eigener fachlicher Verantwortung

1. Abschnitt: Berufsausübung

Art. 11 Bewilligungspflicht  

Für die Aus­übung ei­nes Ge­sund­heits­be­rufs in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung be­darf es ei­ner Be­wil­li­gung des Kan­tons, auf des­sen Ge­biet der Be­ruf aus­ge­übt wird.

Art. 12 Bewilligungsvoraussetzungen  

1 Die Be­wil­li­gung für die Be­rufs­aus­übung in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung wird er­teilt, wenn die ge­such­stel­len­de Per­son:

a.
über den ent­spre­chen­den Bil­dungs­ab­schluss nach Ab­satz 2 oder einen an­er­kann­ten aus­län­di­schen Ab­schluss ver­fügt;
b.
ver­trau­ens­wür­dig ist so­wie phy­sisch und psy­chisch Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Be­rufs­aus­übung bie­tet; und
c.
ei­ne Amtss­pra­che des Kan­tons be­herrscht, für den die Be­wil­li­gung be­an­tragt wird.

2 Er­for­der­lich sind fol­gen­de Bil­dungs­ab­schlüs­se für:

a.
Pfle­ge­fach­frau und Pfle­ge­fach­mann: Ba­che­lor of Science in Pfle­ge FH/UH oder di­pl. Pfle­ge­fach­frau HF und di­pl. Pfle­ge­fach­mann HF;
b.
Phy­sio­the­ra­peu­tin und Phy­sio­the­ra­peut: Ba­che­lor of Science in Phy­sio­the­ra­pie FH;
c.
Er­go­the­ra­peu­tin und Er­go­the­ra­peut: Ba­che­lor of Science in Er­go­the­ra­pie FH;
d.
Heb­am­me: Ba­che­lor of Science in Heb­am­me FH;
e.
Er­näh­rungs­be­ra­te­rin und Er­näh­rungs­be­ra­ter: Ba­che­lor of Science in Er­näh­rung und Diä­te­tik FH;
f.
Op­to­me­tris­tin und Op­to­me­trist: Ba­che­lor of Science in Op­to­me­trie FH;
g.
Os­teo­pa­thin und Os­teo­path: Mas­ter of Science in Os­teo­pa­thie FH.

3 Wer über ei­ne Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung nach die­sem Ge­setz ver­fügt, er­füllt grund­sätz­lich die Be­wil­li­gungs­vor­aus­set­zun­gen in ei­nem an­de­ren Kan­ton.

Art. 13 Einschränkung der Bewilligung und Auflagen  

Die Kan­to­ne kön­nen vor­se­hen, dass die Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung mit be­stimm­ten Ein­schrän­kun­gen fach­li­cher, zeit­li­cher und räum­li­cher Art oder mit Auf­la­gen ver­bun­den wird, so­weit dies für die Si­che­rung ei­ner qua­li­ta­tiv hoch­ste­hen­den Ge­sund­heits­ver­sor­gung er­for­der­lich ist.

Art. 14 Entzug der Bewilligung  

1 Die Be­wil­li­gung wird ent­zo­gen, wenn die Vor­aus­set­zun­gen für ih­re Er­tei­lung nicht mehr er­füllt sind oder nach­träg­lich Tat­sa­chen fest­ge­stellt wer­den, auf­grund de­rer sie hät­te ver­wei­gert wer­den müs­sen.

2 Wenn ei­ne Per­son in ei­nem wei­te­ren Kan­ton ei­ne Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung be­sitzt, so in­for­miert die ent­zie­hen­de Be­hör­de die Auf­sichts­be­hör­de des an­de­ren Kan­tons.

Art. 15 Meldepflicht  

1 Per­so­nen mit im Aus­land er­wor­be­nen Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen, die sich auf An­hang III des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 19998 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit oder auf An­hang K des Über­ein­kom­mens vom 4. Ja­nu­ar 19609 zur Er­rich­tung der Eu­ro­päi­schen Frei­han­delsas­so­zia­ti­on be­ru­fen kön­nen, dür­fen ih­ren Ge­sund­heits­be­ruf oh­ne Be­wil­li­gung in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung als Dienst­leis­tungs­er­brin­ge­rin­nen oder Dienst­leis­tungs­er­brin­ger aus­üben. Sie müs­sen sich ge­mä­ss dem Ver­fah­ren mel­den, das im Bun­des­ge­setz vom 14. De­zem­ber 201210 über die Mel­de­pflicht und die Nach­prü­fung der Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen von Dienst­leis­tungs­er­brin­ge­rin­nen und -er­brin­gern in re­gle­men­tier­ten Be­ru­fen fest­ge­legt ist. Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de trägt die Mel­dung ins Re­gis­ter ein.

2 In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber ei­ner kan­to­na­len Be­wil­li­gung dür­fen ih­ren Ge­sund­heits­be­ruf wäh­rend längs­tens 90 Ta­gen pro Ka­len­der­jahr in ei­nem an­de­ren Kan­ton in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung aus­üben, oh­ne ei­ne Be­wil­li­gung die­ses Kan­tons ein­zu­ho­len. Ein­schrän­kun­gen und Auf­la­gen ih­rer Be­wil­li­gung gel­ten auch für die­se Tä­tig­keit. Die­se Per­so­nen müs­sen sich bei der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de mel­den. Die­se trägt die Mel­dung ins Re­gis­ter ein.

Art. 16 Berufspflichten  

Per­so­nen, die einen Ge­sund­heits­be­ruf in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung aus­üben, be­ach­ten die fol­gen­den Be­rufs­pflich­ten:

a.
Sie üben ih­ren Be­ruf sorg­fäl­tig und ge­wis­sen­haft aus.
b.
Sie ver­tie­fen und er­wei­tern ih­re Kom­pe­ten­zen kon­ti­nu­ier­lich durch le­bens­lan­ges Ler­nen.
c.
Sie hal­ten sich an die Gren­zen der Kom­pe­ten­zen, die sie im Rah­men der Stu­dien­gän­ge er­wor­ben ha­ben und die sie sich nach Buch­sta­be b kon­ti­nu­ier­lich an­eig­nen.
d.
Sie wah­ren die Rech­te der zu be­han­deln­den Per­so­nen.
e.
Sie ma­chen nur Wer­bung, die ob­jek­tiv ist, dem öf­fent­li­chen Be­dürf­nis ent­spricht und we­der ir­re­füh­rend noch auf­dring­lich ist.
f.
Sie wah­ren das Be­rufs­ge­heim­nis nach Mass­ga­be der ein­schlä­gi­gen Vor­schrif­ten.
g.
Sie schlies­sen ei­ne Be­rufs­haft­pflicht­ver­si­che­rung nach Mass­ga­be der Art und des Um­fangs der Ri­si­ken, die mit ih­rer Tä­tig­keit ver­bun­den sind, ab oder wei­sen ei­ne sol­che Ver­si­che­rung auf, es sei denn, die Aus­übung ih­rer Tä­tig­keit un­ter­liegt dem Staats­haf­tungs­recht.
h.
Sie wah­ren bei der Zu­sam­men­ar­beit mit An­ge­hö­ri­gen an­de­rer Ge­sund­heits­be­ru­fe aus­sch­liess­lich die In­ter­es­sen der zu be­han­deln­den Per­so­nen und han­deln un­ab­hän­gig von fi­nan­zi­el­len Vor­tei­len.
Art. 17 Kantonale Aufsichtsbehörde  

1 Je­der Kan­ton be­zeich­net ei­ne Be­hör­de, wel­che die Per­so­nen be­auf­sich­tigt, die auf sei­nem Ge­biet Ge­sund­heits­be­ru­fe in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung aus­üben (Auf­sichts­be­hör­de).

2 Die Auf­sichts­be­hör­de trifft die für die Ein­hal­tung der Be­rufs­pflich­ten nö­ti­gen Mass­nah­men.

Art. 18 Amtshilfe  

Die kan­to­na­len Ge­richts- und Ver­wal­tungs­be­hör­den so­wie die eid­ge­nös­si­schen Be­hör­den mel­den der zu­stän­di­gen Auf­sichts­be­hör­de un­ver­züg­lich Vor­fäl­le, wel­che die Be­rufs­pflich­ten ver­let­zen könn­ten.

2. Abschnitt: Disziplinarmassnahmen

Art. 19 Disziplinarmassnahmen  

1 Bei Ver­let­zung der Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes oder von Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu die­sem Ge­setz kann die kan­to­na­le Auf­sichts­be­hör­de fol­gen­de Dis­zi­pli­nar­mass­nah­men an­ord­nen:

a.
ei­ne Ver­war­nung;
b.
einen Ver­weis;
c.
ei­ne Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken;
d.
ein auf längs­tens sechs Jah­re be­fris­te­tes Ver­bot der Be­rufs­aus­übung in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung;
e.
ein de­fi­ni­ti­ves Ver­bot der Be­rufs­aus­übung in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung für das gan­ze oder einen Teil des Tä­tig­keitss­pek­trums.

2 Für die Ver­let­zung der Be­rufs­pflich­ten nach Ar­ti­kel 16 Buch­sta­ben b und e kön­nen nur Dis­zi­plin­ar­mass­nah­men nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c ver­hängt wer­den.

3 Zu ei­nem Ver­bot der Be­rufs­aus­übung in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung kann zu­sätz­lich ei­ne Bus­se auf­er­legt wer­den.

4 Die Auf­sichts­be­hör­de kann die Be­wil­li­gung zur Be­rufs­aus­übung wäh­rend des Dis­zi­pli­nar­ver­fah­rens ein­schrän­ken, mit Auf­la­gen ver­se­hen oder ent­zie­hen.

Art. 20 Disziplinarverfahren in einem anderen Kanton  

1 Er­öff­net die Auf­sichts­be­hör­de ein Dis­zi­pli­nar­ver­fah­ren ge­gen die In­ha­be­rin oder den In­ha­ber ei­ner Be­wil­li­gung ei­nes an­de­ren Kan­tons, so in­for­miert sie die Auf­sichts­be­hör­de die­ses Kan­tons.

2 Be­ab­sich­tigt sie, der In­ha­be­rin oder dem In­ha­ber der Be­wil­li­gung ei­nes an­de­ren Kan­tons die Be­rufs­aus­übung in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung zu ver­bie­ten, so hört sie die Auf­sichts­be­hör­de des an­de­ren Kan­tons an.

Art. 21 Wirkung des Berufsausübungsverbots  

1 Ein Be­rufs­aus­übungs­ver­bot gilt auf dem ge­sam­ten Ge­biet der Schweiz.

2 Es setzt je­de Be­wil­li­gung zur Be­rufs­aus­übung in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung aus­ser Kraft.

Art. 22 Verjährung  

1 Die dis­zi­pli­na­ri­sche Ver­fol­gung ver­jährt zwei Jah­re, nach­dem die Auf­sichts­be­hör­de vom be­an­stan­de­ten Vor­fall Kennt­nis er­hal­ten hat.

2 Die Frist wird durch je­de Un­ter­su­chungs- oder Pro­zess­hand­lung über den be­an­stan­de­ten Vor­fall un­ter­bro­chen, wel­che die Auf­sichts­be­hör­de, ei­ne Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de oder ein Ge­richt vor­nimmt.

3 Die dis­zi­pli­na­ri­sche Ver­fol­gung ver­jährt in je­dem Fall zehn Jah­re nach dem zu be­an­stan­den­den Vor­fall.

4 Stellt die Pflicht­ver­let­zung ei­ne straf­ba­re Hand­lung dar, so gilt die vom Straf­recht vor­ge­se­he­ne län­ge­re Ver­jäh­rungs­frist.

5 Wird ge­gen ei­ne Per­son ein Dis­zi­pli­nar­ver­fah­ren durch­ge­führt, so kann die Auf­sichts­be­hör­de zur Be­ur­tei­lung der von die­ser Per­son aus­ge­hen­den Ge­fähr­dung der öf­fent­li­chen Ge­sund­heit auch Sach­ver­hal­te be­rück­sich­ti­gen, die ver­jährt sind.

6. Kapitel: Register

Art. 23 Zuständigkeit und Zweck  

1 Das Bun­des­amt für Ge­sund­heit (BAG) führt das Ge­sund­heits­be­ru­fe­re­gis­ter (Re­gis­ter).

2 Das Re­gis­ter dient:

a.
der In­for­ma­ti­on und dem Schutz der zu be­han­deln­den Per­so­nen;
b.
der Qua­li­täts­si­che­rung;
c.
sta­tis­ti­schen Zwe­cken;
d.
der In­for­ma­ti­on in- und aus­län­di­scher Stel­len;
e.
der Ver­ein­fa­chung der Ab­läu­fe bei der Er­tei­lung der Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung; und
f.
dem in­ter­kan­to­na­len Aus­tausch von In­for­ma­tio­nen über das Vor­han­den­sein von Dis­zi­plin­ar­mass­nah­men.

3 Der Bun­des­rat kann Drit­te mit der Füh­rung des Re­gis­ters be­auf­tra­gen. Die­se kön­nen für ih­re Leis­tun­gen Ge­büh­ren er­he­ben.

Art. 24 Inhalt  

1 Re­gis­triert wer­den müs­sen:

a.
die In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber von Bil­dungs­ab­schlüs­sen nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 und In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber von an­er­kann­ten aus­län­di­schen Ab­schlüs­sen;
b.
die In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber ei­ner Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 11;
c.
die Per­so­nen, die sich nach Ar­ti­kel 15 ge­mel­det ha­ben.

2 Das Re­gis­ter ent­hält die Da­ten, die zur Er­rei­chung des Zwecks nach Ar­ti­kel 23 Ab­satz 2 be­nö­tigt wer­den. Da­zu ge­hö­ren auch be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 3 Buch­sta­be c des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 199211 über den Da­ten­schutz.

3 Im Re­gis­ter wird die Ver­si­cher­ten­num­mer nach Ar­ti­kel 50e Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 194612 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung zur ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­zie­rung der im Re­gis­ter auf­ge­führ­ten Per­so­nen so­wie der Ak­tua­li­sie­rung der Per­so­nen­da­ten sys­te­ma­tisch ver­wen­det.

4 Der Bun­des­rat er­lässt nä­he­re Be­stim­mun­gen über die im Re­gis­ter ent­hal­te­nen Per­so­nen­da­ten so­wie über de­ren Be­ar­bei­tungs­mo­da­li­tä­ten.

Art. 25 Mitteilungspflicht  

1 Die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den tei­len dem BAG oh­ne Ver­zug die Er­tei­lung, die Ver­wei­ge­rung, den Ent­zug und je­de Än­de­rung ei­ner Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung mit, na­ment­lich je­de Ein­schrän­kung der Be­rufs­aus­übung so­wie je­de Dis­zi­plin­ar­mass­nah­me, die sie ge­stützt auf Ar­ti­kel 19 oder ge­stützt auf kan­to­na­les Recht ge­gen die dem vor­lie­gen­den Ge­setz un­ter­ste­hen­den Ge­sund­heits­fach­per­so­nen an­ord­nen.

2 Die Hoch­schu­len oder an­de­ren In­sti­tu­tio­nen des Hoch­schul­be­reichs und die hö­he­ren Fach­schu­len mel­den dem BAG je­den Bil­dungs­ab­schluss nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2.

3 Die für die An­er­ken­nung aus­län­di­scher Bil­dungs­ab­schlüs­se zu­stän­di­ge Be­hör­de mel­det dem BAG die an­er­kann­ten Bil­dungs­ab­schlüs­se.

Art. 26 Datenbekanntgabe  

1 Die Da­ten zu Dis­zi­plin­ar­mass­nah­men so­wie die Grün­de für die Ver­wei­ge­rung der Be­wil­li­gung oder für de­ren Ent­zug nach Ar­ti­kel 14 ste­hen nur den Be­hör­den zur Ver­fü­gung, die für die Er­tei­lung der Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung und die Auf­sicht zu­stän­dig sind.

2 Das BAG gibt den für ein hän­gi­ges Dis­zi­pli­nar­ver­fah­ren zu­stän­di­gen Be­hör­den auf An­trag die Da­ten zu auf­ge­ho­be­nen Ein­schrän­kun­gen so­wie zu be­fris­te­ten Be­rufs­aus­übungs­ver­bo­ten, die mit dem Ver­merk «ge­löscht» ver­se­hen sind, be­kannt.

3 Die Ver­si­cher­ten­num­mer nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 ist nicht öf­fent­lich zu­gäng­lich und steht ein­zig der re­gis­ter­füh­ren­den Stel­le so­wie den für die Er­tei­lung der Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den zur Ver­fü­gung.

4 Al­le an­de­ren Da­ten sind über das In­ter­net öf­fent­lich zu­gäng­lich.

5 Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass be­stimm­te Da­ten nur auf An­fra­ge zu­gäng­lich sind, wenn im In­ter­es­se der öf­fent­li­chen Ge­sund­heit nicht er­for­der­lich ist, dass sie im In­ter­net öf­fent­lich zu­gäng­lich sind.

Art. 27 Löschung und Entfernung von Registereinträgen  

1 Der Ein­trag von Ein­schrän­kun­gen wird fünf Jah­re nach de­ren Auf­he­bung aus dem Re­gis­ter ent­fernt.

2 Der Ein­trag von Ver­war­nun­gen, Ver­wei­sen und Bus­sen wird fünf Jah­re nach de­ren An­ord­nung aus dem Re­gis­ter ent­fernt.

3 Bei ei­nem be­fris­te­ten Be­rufs­aus­übungs­ver­bot wird zehn Jah­re nach des­sen Auf­he­bung im Re­gis­ter der Ver­merk «ge­löscht» an­ge­bracht.

4 Die Lö­schung und die Ent­fer­nung von Ein­trä­gen zum Vor­han­den­sein von kan­to­na­len Dis­zi­plin­ar­mass­nah­men nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 er­fol­gen ana­log den Ab­sät­zen 1–3.

5 Al­le Ein­trä­ge zu ei­ner Per­son wer­den aus dem Re­gis­ter ent­fernt, so­bald ei­ne Be­hör­de de­ren Ab­le­ben mel­det. Die Da­ten kön­nen da­nach in an­ony­mi­sier­ter Form für sta­tis­ti­sche oder wis­sen­schaft­li­che Zwe­cke ver­wen­det wer­den.

Art. 28 Gebührenpflicht und Finanzierung  

1 Für die Re­gis­trie­rung wird von der zu re­gis­trie­ren­den Per­son ei­ne ein­ma­li­ge Ge­bühr er­ho­ben.

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Ge­büh­ren, na­ment­lich de­ren Hö­he;er be­ach­tet da­bei das Äqui­va­lenz­prin­zip und das Kos­ten­de­ckungs­prin­zip.

3 De­cken die Ge­büh­ren­ein­nah­men die tat­säch­li­chen Kos­ten der Re­gis­ter­füh­rung nicht, so kom­men für den Rest Bund und Kan­to­ne je zur Hälf­te auf. Die von den Kan­to­nen zu tra­gen­de Kos­ten­hälf­te wird auf die­se nach Mass­ga­be der Ein­wohner­zahl ver­teilt.

7. Kapitel: Finanzhilfen

Art. 29 und 3013  

13 Noch nicht in Kraft (AS 2020 57).

8. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 31 Aufsicht  

Der Bun­des­rat be­auf­sich­tigt den Voll­zug die­ses Ge­set­zes.

Art. 32 Vollzug  

Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

Art. 33 Änderung anderer Erlasse  

Die Än­de­rung an­de­rer Er­las­se ist im An­hang ge­re­gelt.

Art. 34 Übergangsbestimmungen  

1 Die in Über­ein­stim­mung mit dem kan­to­na­len Recht vor dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes er­teil­ten Be­wil­li­gun­gen für die Be­rufs­aus­übung in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung be­hal­ten ih­re Gül­tig­keit im ent­spre­chen­den Kan­ton.

2 Per­so­nen, die vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes für die Aus­übung ih­res Ge­sund­heits­be­ru­fes in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung nach kan­to­na­lem Recht kei­ne Be­wil­li­gung brauch­ten, müs­sen spä­tes­tens fünf Jah­re nach des­sen In­kraft­tre­ten über ei­ne Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 11 ver­fü­gen.

3 In­län­di­sche Ab­schlüs­se nach bis­he­ri­gem Recht so­wie mit die­sen als gleich­wer­tig an­er­kann­te aus­län­di­sche Ab­schlüs­se sind für die Er­tei­lung der Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung den Ab­schlüs­sen nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 gleich­ge­stellt. Die Ein­zel­hei­ten re­gelt der Bun­des­rat. Er kann in­ter­kan­to­na­le Di­plo­me in Os­teo­pa­thie, die die Schwei­ze­ri­sche Kon­fe­renz der kan­to­na­len Ge­sund­heits­di­rek­to­rin­nen und ‑di­rek­to­ren bis längs­tens 2023 aus­ge­stellt hat, als mit Bil­dungs­ab­schlüs­sen nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 Buch­sta­be g gleich­wer­tig er­klä­ren.

4 Die Stu­dien­gän­ge nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be a, die schon bei In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes durch­ge­führt wer­den, müs­sen spä­tes­tens sie­ben Jah­re nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ak­kre­di­tiert sein.

5 Hoch­schu­len, die nach dem Uni­ver­si­täts­för­de­rungs­ge­setz vom 8. Ok­to­ber 199914 oder nach dem Fach­hoch­schul­ge­setz vom 6. Ok­to­ber 199515 als bei­trags­be­rech­tigt an­er­kannt wa­ren, kön­nen ih­re Stu­dien­gän­ge bis zum 31. De­zem­ber 2022 ak­kre­di­tie­ren las­sen, auch wenn sie die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 7 Buch­sta­be a nicht er­fül­len.

6 ...16

14 [AS 2000 948, 2003 187An­hang Ziff. II 3, 2004 2013, 2007 5779Ziff. II 5, 2008 3073437Ziff. II 18, 2011 5871, 2012 3655Ziff. I 10, 2014 4103An­hang Ziff. I 1]

15 [AS 1996 2588, 2002 953, 2005 4635, 2006 2197An­hang Ziff. 37, 2012 3655Ziff. I 11, 2014 4103An­hang Ziff. I 2]

16 Noch nicht in Kraft (AS 2020 57).

Art. 35 Koordinationsbestimmungen  

Die Ko­or­di­na­ti­ons­be­stim­mun­gen zur Än­de­rung zum Me­di­zi­nal­be­ru­fe­ge­setz vom 20. März 201517 fin­den sich im An­hang Ziff. 4.

Art. 36 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

3 Die Ar­ti­kel 29und 30gel­ten wäh­rend vier Jah­ren nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes.

In­kraft­tre­ten18: 1. Fe­bru­ar 2020,
Ar­ti­kel 29, 30 und 34 Ab­satz 6 zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt.

18 BRB vom 13. Dez. 2019

Anhang

(Art. 33)

Änderung anderer Erlasse

Die nachstehenden Erlasse werden wie folgt geändert:

...19

19 Die Änderungen können unter AS 2020 57konsultiert werden.

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