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Bundesgesetz
über den Umweltschutz
(Umweltschutzgesetz, USG)

vom 7. Oktober 1983 (Stand am 1. Januar 2021)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 74 Absatz 1 der Bundesverfassung1,2
nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 31. Oktober 19793,

beschliesst:

1SR 101

2Fassung gemäss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

3BBl 1979 III 749

1. Titel: Grundsätze und allgemeine Bestimmungen

1. Kapitel: Grundsätze

Art. 1 Zweck  

1 Die­ses Ge­setz soll Men­schen, Tie­re und Pflan­zen, ih­re Le­bens­ge­mein­schaf­ten und Le­bens­räu­me ge­gen schäd­li­che oder läs­ti­ge Ein­wir­kun­gen schüt­zen so­wie die na­tür­li­chen Le­bens­grund­la­gen, ins­be­son­de­re die bio­lo­gi­sche Viel­falt und die Frucht­bar­keit des Bo­dens, dau­er­haft er­hal­ten.4

2 Im Sin­ne der Vor­sor­ge sind Ein­wir­kun­gen, die schäd­lich oder läs­tig wer­den könn­ten, früh­zei­tig zu be­gren­zen.

4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 2 Verursacherprinzip  

Wer Mass­nah­men nach die­sem Ge­setz ver­ur­sacht, trägt die Kos­ten da­für.

Art. 3 Vorbehalt anderer Gesetze  

1 Stren­ge­re Vor­schrif­ten in an­de­ren Ge­set­zen des Bun­des blei­ben vor­be­hal­ten.

2 Für ra­dio­ak­ti­ve Stof­fe und io­ni­sie­ren­de Strah­len gel­ten die Strah­len­schutz- und die Atom­ge­setz­ge­bung.5

5Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 4 Ausführungsvorschriften aufgrund anderer Bundesgesetze  

1 Vor­schrif­ten über Um­welt­ein­wir­kun­gen durch Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen, Lärm, Er­schüt­te­run­gen und Strah­len, die sich auf an­de­re Bun­des­ge­set­ze stüt­zen, müs­sen dem Grund­satz für Emis­si­ons­be­gren­zun­gen (Art. 11), den Im­mis­si­ons­grenz­wer­ten (Art. 13–15), den Alarm­wer­ten (Art. 19) und den Pla­nungs­wer­ten (Art. 23–25) ent­spre­chen.6

2 Vor­schrif­ten über den Um­gang mit Stof­fen undOr­ga­nis­men, die sich auf an­de­re Bun­des­ge­set­ze stüt­zen, müs­sen den Grund­sät­zen über den Um­gang mit Stof­fen (Art. 26–28) und Or­ga­nis­men (Art. 29a–29h) ent­spre­chen.7

6Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 5 Ausnahmen für die Gesamtverteidigung  

So­weit die Ge­samt­ver­tei­di­gung es er­for­dert, re­gelt der Bun­des­rat durch Ver­ord­nung die Aus­nah­men von Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes.

Art. 68  

8 Auf­ge­ho­ben durch Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 27. Sept. 2013 (Ar­hus-Kon­ven­ti­on), mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2014 (AS 2014 1021; BBl 2012 4323).

2. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 7 Definitionen  

1 Ein­wir­kun­gen sind Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen, Lärm, Er­schüt­te­run­gen, Strah­len, Ge­wäs­ser­ver­un­rei­ni­gun­gen oder an­de­re Ein­grif­fe in Ge­wäs­ser, Bo­den­be­lastun­gen, Ver­än­de­run­gen des Erb­ma­te­ri­als von Or­ga­nis­men oder der bio­lo­gi­schen Viel­falt, die durch den Bau und Be­trieb von An­la­gen, durch den Um­gang mit Stof­fen, Or­ga­nis­men oder Ab­fäl­len oder durch die Be­wirt­schaf­tung des Bo­dens er­zeugt wer­den.9

2 Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen, Lärm, Er­schüt­te­run­gen und Strah­len wer­den beim Aus­tritt aus An­la­gen als Emis­sio­nen, am Ort ih­res Ein­wir­kens als Im­mis­sio­nen be­zeich­net.

3 Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen sind Ver­än­de­run­gen des na­tür­li­chen Zu­stan­des der Luft, na­ment­lich durch Rauch, Russ, Staub, Ga­se, Ae­ro­so­le, Dämp­fe, Ge­ruch oder Ab­wär­me.10

4 Dem Lärm sind In­fra- und Ul­tra­schall gleich­ge­stellt.

4bis Bo­den­be­las­tun­gen sind phy­si­ka­li­sche, che­mi­sche und bio­lo­gi­sche Ver­än­de­run­gen der na­tür­li­chen Be­schaf­fen­heit des Bo­dens. Als Bo­den gilt nur die obers­te, un­ver­sie­gel­te Erd­schicht, in der Pflan­zen wach­sen kön­nen.11

5 Stof­fe sind na­tür­li­che oder durch ein Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren her­ge­stell­te che­mi­sche Ele­men­te und de­ren Ver­bin­dun­gen. Ih­nen gleich­ge­stellt sind Zu­be­rei­tun­gen (Ge­men­ge, Ge­mi­sche, Lö­sun­gen) und Ge­gen­stän­de, die sol­che Stof­fe ent­hal­ten.12

5bis Or­ga­nis­men sind zel­lu­lä­re und nicht­zel­lu­lä­re bio­lo­gi­sche Ein­hei­ten, die zur Ver­meh­rung oder zur Wei­ter­ga­be von Erb­ma­te­ri­al fä­hig sind. Ih­nen gleich­ge­stellt sind Ge­mi­sche und Ge­gen­stän­de, die sol­che Ein­hei­ten ent­hal­ten.13

5ter Gen­tech­nisch ver­än­der­te Or­ga­nis­men sind Or­ga­nis­men, de­ren ge­ne­ti­sches Ma­te­ri­al so ver­än­dert wor­den ist, wie dies un­ter na­tür­li­chen Be­din­gun­gen durch Kreu­zung oder na­tür­li­che Re­kom­bi­na­ti­on nicht vor­kommt.14

5qua­ter Pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men sind Or­ga­nis­men, die Krank­hei­ten ver­ur­sa­chen kön­nen.15

6 Ab­fäl­le sind be­weg­li­che Sa­chen, de­ren sich der In­ha­ber ent­le­digt oder de­ren Ent­sor­gung im öf­fent­li­chen In­ter­es­se ge­bo­ten ist.16

6bis Die Ent­sor­gung der Ab­fäl­le um­fasst ih­re Ver­wer­tung oder Ab­la­ge­rung so­wie die Vor­stu­fen Samm­lung, Be­för­de­rung, Zwi­schen­la­ge­rung und Be­hand­lung. Als Be­hand­lung gilt je­de phy­si­ka­li­sche, che­mi­sche oder bio­lo­gi­sche Ver­än­de­rung der Ab­fäl­le.17

6ter Als Um­gang gilt je­de Tä­tig­keit im Zu­sam­men­hang mit Stof­fen, Or­ga­nis­men oder Ab­fäl­len, ins­be­son­de­re das Her­stel­len, Ein­füh­ren, Aus­füh­ren, In­ver­kehr­brin­gen, Ver­wen­den, La­gern, Trans­por­tie­ren oder Ent­sor­gen.18

7 An­la­gen sind Bau­ten, Ver­kehrs­we­ge und an­de­re orts­fes­te Ein­rich­tun­gen so­wie Ter­rain­ver­än­de­run­gen. Den An­la­gen sind Ge­rä­te, Ma­schi­nen, Fahr­zeu­ge, Schif­fe und Luft­fahr­zeu­ge gleich­ge­stellt.

8 Um­welt­in­for­ma­tio­nen sind In­for­ma­tio­nen im Be­reich die­ses Ge­set­zes und im Be­reich der Ge­setz­ge­bung über den Na­tur- und Hei­mat­schutz, den Land­schafts­schutz, den Ge­wäs­ser­schutz, den Schutz vor Na­tur­ge­fah­ren, die Wal­der­hal­tung, die Jagd, die Fi­sche­rei, die Gen­tech­nik so­wie den Kli­ma­schutz.19

9 Bio­ge­ne Treib- und Brenn­stof­fe sind flüs­si­ge oder gas­för­mi­ge Treib- und Brenn­stof­fe, die aus Bio­mas­se oder an­de­ren er­neu­er­ba­ren Ener­gie­trä­gern her­ge­stellt wer­den.20

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

10Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

11Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

12 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes vom 15. Dez. 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2004 4763, 2005 2293; BBl 2000 687).

13Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

14Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

15 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

16Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

17Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

18Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

19 Ein­ge­fügt durch Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 27. Sept. 2013 (Ar­hus-Kon­ven­ti­on), in Kraft seit 1. Ju­ni 2014 (AS 2014 1021; BBl 2012 4323).

20 Ein­ge­fügt durch An­hang des BG vom 21. März 2014 (AS 2016 2661; BBl 2013 57375783). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

Art. 8 Beurteilung von Einwirkungen  

Ein­wir­kun­gen wer­den so­wohl ein­zeln als auch ge­samt­haft und nach ih­rem Zu­sam­men­wir­ken be­ur­teilt.

Art. 921  

21 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 53515391).

Art. 10 Katastrophenschutz  

1 Wer An­la­gen be­treibt oder be­trei­ben will, die bei aus­ser­or­dent­li­chen Er­eig­nis­sen den Men­schen oder sei­ne na­tür­li­che Um­welt schwer schä­di­gen kön­nen, trifft die zum Schutz der Be­völ­ke­rung und der Um­welt not­wen­di­gen Mass­nah­men.22 Ins­be­son­de­re sind die ge­eig­ne­ten Stand­orte zu wäh­len, die er­for­der­li­chen Si­cher­heits­ab­stän­de ein­zu­hal­ten, tech­ni­sche Si­cher­heits­vor­keh­ren zu tref­fen so­wie die Über­wa­chung des Be­trie­bes und die Alar­m­or­ga­ni­sa­ti­on zu ge­währ­leis­ten.

2 Die Kan­to­ne ko­or­di­nie­ren die Diens­te für den Ka­ta­stro­phen­schutz und be­zeich­nen ei­ne Mel­de­stel­le.

3 Der In­ha­ber der An­la­ge mel­det aus­ser­or­dent­li­che Er­eig­nis­se un­ver­züg­lich der Mel­de­stel­le.23

4 Der Bun­des­rat kann durch Ver­ord­nung be­stimm­te Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren oder La­ger­hal­tun­gen ver­bie­ten, wenn die Be­völ­ke­rung und die na­tür­li­che Um­welt auf kei­ne an­de­re Wei­se aus­rei­chend ge­schützt wer­den kön­nen.

22Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

23Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

3. Kapitel: Umweltverträglichkeitsprüfung24

24 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Juli 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 53515391).

Art. 10a Umweltverträglichkeitsprüfung  

1 Be­vor ei­ne Be­hör­de über die Pla­nung, Er­rich­tung oder Än­de­rung von An­la­gen ent­schei­det, prüft sie mög­lichst früh­zei­tig die Um­welt­ver­träg­lich­keit.

2 Der Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung un­ter­stellt sind An­la­gen, wel­che Um­welt­be­rei­che er­heb­lich be­las­ten kön­nen, so dass die Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten über den Schutz der Um­welt vor­aus­sicht­lich nur mit pro­jekt- oder stand­orts­pe­zi­fi­schen Mass­nah­men si­cher­ge­stellt wer­den kann.

3 Der Bun­des­rat be­zeich­net die An­la­ge­ty­pen, die der Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung un­ter­ste­hen; er kann Schwel­len­wer­te fest­le­gen, ab de­nen die Prü­fung durch­zu­füh­ren ist. Er über­prüft die An­la­ge­ty­pen und die Schwel­len­wer­te pe­ri­odisch und passt sie ge­ge­be­nen­falls an.

Art. 10b Umweltverträglichkeitsbericht  

1 Wer ei­ne An­la­ge, die der Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung un­ter­steht, pla­nen, er­rich­ten oder än­dern will, muss der zu­stän­di­gen Be­hör­de einen Um­welt­ver­träg­lich­keits­be­richt un­ter­brei­ten. Die­ser bil­det die Grund­la­ge der Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung.

2 Der Be­richt ent­hält al­le An­ga­ben, die zur Prü­fung des Vor­ha­bens nach den Vor­schrif­ten über den Schutz der Um­welt nö­tig sind. Er wird nach den Richt­li­ni­en der Um­welt­schutz­fach­stel­len er­stellt und um­fasst fol­gen­de Punk­te:

a.
den Aus­gangs­zu­stand;
b.25
das Vor­ha­ben, ein­sch­liess­lich der vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men zum Schut­ze der Um­welt und für den Ka­ta­stro­phen­fall, so­wie einen Über­blick über die wich­tigs­ten al­len­falls vom Ge­such­stel­ler ge­prüf­ten Al­ter­na­ti­ven;
c.
die vor­aus­sicht­lich ver­blei­ben­de Be­las­tung der Um­welt.

3 Zur Vor­be­rei­tung des Be­richts wird ei­ne Vor­un­ter­su­chung durch­ge­führt. Wer­den in der Vor­un­ter­su­chung die Aus­wir­kun­gen auf die Um­welt und die Um­welt­schutz­mass­nah­men ab­sch­lies­send er­mit­telt, so gel­ten die Er­geb­nis­se der Vor­un­ter­su­chung als Be­richt.

4 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann Aus­künf­te oder er­gän­zen­de Ab­klä­run­gen ver­lan­gen. Sie kann Gut­ach­ten er­stel­len las­sen; vor­her gibt sie den In­ter­es­sier­ten Ge­le­gen­heit zur Stel­lung­nah­me.

25 Fas­sung ge­mä­ss Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 27. Sept. 2013 (Ar­hus-Kon­ven­ti­on), in Kraft seit 1. Ju­ni 2014 (AS 2014 1021; BBl 2012 4323).

Art. 10c Beurteilung des Berichts  

1 Die Um­welt­schutz­fach­stel­len be­ur­tei­len die Vor­un­ter­su­chung und den Be­richt und be­an­tra­gen der für den Ent­scheid zu­stän­di­gen Be­hör­de die zu tref­fen­den Mass­nah­men. Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Fris­ten für die Be­ur­tei­lung.

2 Für die Be­ur­tei­lung von Raf­fi­ne­ri­en, Alu­mi­ni­um­hüt­ten, ther­mi­schen Kraft­wer­ken oder gros­sen Kühl­tür­men hört die zu­stän­di­ge Be­hör­de das Bun­des­amt für Um­welt (Bun­des­amt) an. Der Bun­des­rat kann die Pflicht zur An­hö­rung auf wei­te­re An­la­gen aus­deh­nen.

Art. 10d Öffentlichkeit des Berichts  

1 Der Be­richt und die Er­geb­nis­se der Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung kön­nen von je­der­mann ein­ge­se­hen wer­den, so­weit nicht über­wie­gen­de pri­va­te oder öf­fent­li­che In­ter­es­sen die Ge­heim­hal­tung er­for­dern.

2 Das Fa­bri­ka­ti­ons- und Ge­schäfts­ge­heim­nis bleibt in je­dem Fall ge­wahrt.

4. Kapitel: Umweltinformationen26

26 Eingefügt durch Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 27. Sept. 2013 (Arhus-Konvention), in Kraft seit 1. Juni 2014 (AS 2014 1021; BBl 2012 4323).

Art. 10e Umweltinformation und -beratung  

1 Die Be­hör­den in­for­mie­ren die Öf­fent­lich­keit sach­ge­recht über den Um­welt­schutz und den Stand der Um­welt­be­las­tung; ins­be­son­de­re:

a.
ver­öf­fent­li­chen sie die Er­he­bun­gen über die Um­welt­be­las­tung und über den Er­folg der Mass­nah­men die­ses Ge­set­zes (Art. 44);
b.
kön­nen sie, so­weit dies von all­ge­mei­nem In­ter­es­se ist, nach An­hö­ren der Be­trof­fe­nen ver­öf­fent­li­chen:
1.
die Prü­f­er­geb­nis­se der Kon­for­mi­täts­be­wer­tung se­ri­en­mäs­sig her­ge­stell­ter An­la­gen (Art. 40),
2.
die Er­geb­nis­se der Kon­trol­le von An­la­gen,
3.
die Aus­künf­te nach Ar­ti­kel 46.

2 Vor­be­hal­ten blei­ben über­wie­gen­de pri­va­te und öf­fent­li­che Ge­heim­hal­tungs­in­te­res­sen; das Fa­bri­ka­ti­ons- und Ge­schäfts­ge­heim­nis bleibt in je­dem Fall ge­wahrt.

3 Die Um­welt­schutz­fach­stel­len be­ra­ten Be­hör­den und Pri­va­te. Sie in­for­mie­ren die Be­völ­ke­rung über um­welt­ver­träg­li­ches Ver­hal­ten und emp­feh­len Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung der Um­welt­be­las­tung.

4 Die Um­welt­in­for­ma­tio­nen sind wenn mög­lich als of­fe­ne di­gi­ta­le Da­ten­sät­ze zur Ver­fü­gung zu stel­len.

Art. 10f Umweltberichte  

Der Bun­des­rat be­ur­teilt min­des­tens al­le vier Jah­re den Zu­stand der Um­welt in der Schweiz und er­stat­tet der Bun­des­ver­samm­lung über die Er­geb­nis­se Be­richt.

Art. 10g Öffentlichkeitsprinzip bei Umweltinformationen  

1 Je­de Per­son hat das Recht, in amt­li­chen Do­ku­men­ten ent­hal­te­ne Um­welt­in­for­ma­tio­nen so­wie In­for­ma­tio­nen im Be­reich der Ener­gie­vor­schrif­ten, die sich auch auf die Um­welt be­zie­hen, ein­zu­se­hen und von den Be­hör­den Aus­künf­te über den In­halt die­ser Do­ku­men­te zu er­hal­ten.

2 Bei Be­hör­den des Bun­des rich­tet sich der An­spruch nach dem Öf­fent­lich­keits­ge­setz vom 17. De­zem­ber 200427 (BGÖ). Ar­ti­kel 23 BGÖ fin­det nur An­wen­dung auf Do­ku­men­te, die In­for­ma­tio­nen nach Ab­satz 1 im Be­reich von Ker­n­an­la­gen ent­hal­ten.

3 Das Ein­sichts­recht gilt auch bei öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaf­ten und Pri­va­ten, die mit Voll­zugs­auf­ga­ben be­traut wur­den, oh­ne dass ih­nen Ver­fü­gungs­­kom­pe­tenz im Sin­ne von Ar­ti­kel 5 des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­­ber 196828 zu­kommt. In die­sen Fäl­len er­lässt die zu­stän­di­ge Voll­zugs­be­hör­de Ver­fü­gun­gen nach Ar­ti­kel 15 BGÖ.

4 Bei Be­hör­den der Kan­to­ne rich­tet sich der An­spruch nach dem kan­to­na­len Recht. So­weit die Kan­to­ne noch kei­ne Be­stim­mun­gen über den Zu­gang zu Do­ku­men­ten er­las­sen ha­ben, wen­den sie die Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes und des BGÖ sinn­ge­mä­ss an.

2. Titel: Begrenzung der Umweltbelastung

1. Kapitel: Luftverunreinigungen, Lärm, Erschütterungen und Strah­len

1. Abschnitt: Emissionen

Art. 11 Grundsatz  

1 Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen, Lärm, Er­schüt­te­run­gen und Strah­len wer­den durch Mass­nah­men bei der Quel­le be­grenzt (Emis­si­ons­be­gren­zun­gen).

2 Un­ab­hän­gig von der be­ste­hen­den Um­welt­be­las­tung sind Emis­sio­nen im Rah­men der Vor­sor­ge so weit zu be­gren­zen, als dies tech­nisch und be­trieb­lich mög­lich und wirt­schaft­lich trag­bar ist.

3 Die Emis­si­ons­be­gren­zun­gen wer­den ver­schärft, wenn fest­steht oder zu er­war­ten ist, dass die Ein­wir­kun­gen un­ter Be­rück­sich­ti­gung der be­ste­hen­den Um­welt­be­la­s­tung schäd­lich oder läs­tig wer­den.

Art. 12 Emissionsbegrenzungen  

1 Emis­sio­nen wer­den ein­ge­schränkt durch den Er­lass von:

a.
Emis­si­ons­grenz­wer­ten;
b.
Bau- und Aus­rüs­tungs­vor­schrif­ten;
c.
Ver­kehrs- oder Be­triebs­vor­schrif­ten;
d.
Vor­schrif­ten über die Wär­me­iso­la­ti­on von Ge­bäu­den;
e.
Vor­schrif­ten über Brenn- und Treib­stof­fe.

2 Be­gren­zun­gen wer­den durch Ver­ord­nun­gen oder, so­weit die­se nichts vor­se­hen, durch un­mit­tel­bar auf die­ses Ge­setz ab­ge­stütz­te Ver­fü­gun­gen vor­ge­schrie­ben.

2. Abschnitt: Immissionen

Art. 13 Immissionsgrenzwerte  

1 Für die Be­ur­tei­lung der schäd­li­chen oder läs­ti­gen Ein­wir­kun­gen legt der Bun­des­rat durch Ver­ord­nung Im­mis­si­ons­grenz­wer­te fest.

2 Er be­rück­sich­tigt da­bei auch die Wir­kun­gen der Im­mis­sio­nen auf Per­so­nen­grup­pen mit er­höh­ter Emp­find­lich­keit, wie Kin­der, Kran­ke, Be­tag­te und Schwan­ge­re.

Art. 14 Immissionsgrenzwerte für Luftverunreinigungen  

Die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te für Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen sind so fest­zu­le­gen, dass nach dem Stand der Wis­sen­schaft oder der Er­fah­rung Im­mis­sio­nen un­ter­halb die­ser Wer­te:

a.
Men­schen, Tie­re und Pflan­zen, ih­re Le­bens­ge­mein­schaf­ten und Le­bens­räu­me nicht ge­fähr­den;
b.
die Be­völ­ke­rung in ih­rem Wohl­be­fin­den nicht er­heb­lich stö­ren;
c.
Bau­wer­ke nicht be­schä­di­gen;
d.
die Frucht­bar­keit des Bo­dens, die Ve­ge­ta­ti­on und die Ge­wäs­ser nicht be­ein­träch­ti­gen.
Art. 15 Immissionsgrenzwerte für Lärm und Erschütterungen  

Die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te für Lärm und Er­schüt­te­run­gen sind so fest­zu­le­gen, dass nach dem Stand der Wis­sen­schaft oder der Er­fah­rung Im­mis­sio­nen un­ter­halb die­ser Wer­te die Be­völ­ke­rung in ih­rem Wohl­be­fin­den nicht er­heb­lich stö­ren.

3. Abschnitt: Sanierungen

Art. 16 Sanierungspflicht  

1 An­la­gen, die den Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes oder den Um­welt­vor­schrif­ten an­de­rer Bun­des­ge­set­ze nicht ge­nü­gen, müs­sen sa­niert wer­den.

2 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die An­la­gen, den Um­fang der zu tref­fen­den Mass­nah­men, die Fris­ten und das Ver­fah­ren.

3 Be­vor die Be­hör­de er­heb­li­che Sa­nie­rungs­mass­nah­men an­ord­net, holt sie vom In­ha­ber der An­la­ge Sa­nie­rungs­vor­schlä­ge ein.

4 In drin­gen­den Fäl­len ord­nen die Be­hör­den die Sa­nie­rung vor­sorg­lich an. Not­falls kön­nen sie die Still­le­gung ei­ner An­la­ge ver­fü­gen.

Art. 17 Erleichterungen im Einzelfall  

1 Wä­re ei­ne Sa­nie­rung nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 im Ein­zel­fall un­ver­hält­nis­mäs­sig, ge­wäh­ren die Be­hör­den Er­leich­te­run­gen.

2 Die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te für Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen so­wie der Alarm­wert für Lärm­im­mis­sio­nen dür­fen je­doch nicht über­schrit­ten wer­den.29

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 10 des BG vom 17. März 2017 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 2017–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5205; BBl 20164691).

Art. 18 Umbau und Erweiterung sanierungsbedürftiger Anlagen  

1 Ei­ne sa­nie­rungs­be­dürf­ti­ge An­la­ge darf nur um­ge­baut oder er­wei­tert wer­den, wenn sie gleich­zei­tig sa­niert wird.

2 Er­leich­te­run­gen nach Ar­ti­kel 17 kön­nen ein­ge­schränkt oder auf­ge­ho­ben wer­den.

4. Abschnitt: Zusätzliche Vorschriften für den Schutz vor Lärm und Erschüt­terun­gen

Art. 19 Alarmwerte  

Zur Be­ur­tei­lung der Dring­lich­keit von Sa­nie­run­gen (Art. 16 Abs. 2 und Art. 20) kann der Bun­des­rat für Lärm­im­mis­sio­nen Alarm­wer­te fest­le­gen, die über den Im­mis­si­ons­grenz­wer­ten (Art. 15) lie­gen.

Art. 20 Schallschutz bei bestehenden Gebäuden  

1 Las­sen sich die Lärm­im­mis­sio­nen auf be­ste­hen­de Ge­bäu­de in der Um­ge­bung von be­ste­hen­den Stras­sen, Flug­hä­fen, Ei­sen­bahn­an­la­gen oder an­de­ren öf­fent­li­chen oder kon­zes­sio­nier­ten orts­fes­ten An­la­gen durch Mass­nah­men bei der Quel­le nicht un­ter den Alarm­wert her­ab­set­zen, so wer­den die Ei­gen­tü­mer der be­trof­fe­nen Ge­bäu­de ver­pflich­tet, Räu­me, die dem län­ge­ren Auf­ent­halt von Per­so­nen die­nen, mit Schall­schutz­fens­tern zu ver­se­hen oder durch ähn­li­che bau­li­che Mass­nah­men zu schüt­zen.

2 Die Ei­gen­tü­mer der lär­mi­gen orts­fes­ten An­la­gen tra­gen die Kos­ten für die not­wen­di­gen Schall­schutz­mass­nah­men, so­fern sie nicht nach­wei­sen, dass zum Zeit­punkt der Bau­ein­ga­be des be­trof­fe­nen Ge­bäu­des:

a.
die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te schon über­schrit­ten wur­den; oder
b.
die An­la­ge­pro­jek­te be­reits öf­fent­lich auf­ge­legt wa­ren.
Art. 21 Schallschutz bei neuen Gebäuden  

1 Wer ein Ge­bäu­de er­stel­len will, das dem län­ge­ren Auf­ent­halt von Per­so­nen die­nen soll, muss einen an­ge­mes­se­nen bau­li­chen Schutz ge­gen Aus­sen- und In­nen­lärm so­wie ge­gen Er­schüt­te­run­gen vor­se­hen.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt durch Ver­ord­nung den Min­dest­schutz.

Art. 22 Baubewilligungen in lärmbelasteten Gebieten  

1 Bau­be­wil­li­gun­gen für neue Ge­bäu­de, die dem län­ge­ren Auf­ent­halt von Per­so­nen die­nen, wer­den un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 2 nur er­teilt, wenn die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te nicht über­schrit­ten wer­den.

2 Sind die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te über­schrit­ten, so wer­den Bau­be­wil­li­gun­gen für Neu­bau­ten, die dem län­ge­ren Auf­ent­halt von Per­so­nen die­nen, nur er­teilt, wenn die Räu­me zweck­mäs­sig an­ge­ord­net und die al­len­falls not­wen­di­gen zu­sätz­li­chen Schall­schutz­mass­nah­men ge­trof­fen wer­den.30

30Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 23 Planungswerte  

Für die Pla­nung neu­er Bau­zo­nen und für den Schutz vor neu­en lär­mi­gen orts­fes­ten An­la­gen legt der Bun­des­rat Pla­nungs­wer­te für Lärm fest. Die­se Pla­nungs­wer­te lie­gen un­ter den Im­mis­si­ons­grenz­wer­ten.

Art. 24 Anforderungen an Bauzonen  

1 Neue Bau­zo­nen für Wohn­ge­bäu­de oder an­de­re Ge­bäu­de, die dem län­ge­ren Auf­ent­halt von Per­so­nen die­nen, dür­fen nur in Ge­bie­ten vor­ge­se­hen wer­den, in de­nen die Lärm­im­mis­sio­nen die Pla­nungs­wer­te nicht über­schrei­ten oder in de­nen die­se Wer­te durch pla­ne­ri­sche, ge­stal­te­ri­sche oder bau­li­che Mass­nah­men ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen. Die Um­zo­nung von Bau­zo­nen gilt nicht als Aus­schei­dung neu­er Bau­zo­nen.31

2 Wer­den die Pla­nungs­wer­te in ei­ner be­ste­hen­den, aber noch nicht er­schlos­se­nen Bau­zo­ne für Wohn­ge­bäu­de oder an­de­re Ge­bäu­de, die dem län­ge­ren Auf­ent­halt von Per­so­nen die­nen, über­schrit­ten, so sind sie ei­ner we­ni­ger lärm­emp­find­li­chen Nut­zungs­art zu­zu­füh­ren, so­fern nicht durch pla­ne­ri­sche, ge­stal­te­ri­sche oder bau­li­che Mass­nah­men im über­wie­gen­den Teil die­ser Zo­ne die Pla­nungs­wer­te ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen.

31Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 25 Errichtung ortsfester Anlagen  

1 Orts­fes­te An­la­gen dür­fen nur er­rich­tet wer­den, wenn die durch die­se An­la­gen al­lein er­zeug­ten Lärm­im­mis­sio­nen die Pla­nungs­wer­te in der Um­ge­bung nicht über­schrei­ten; die Be­wil­li­gungs­be­hör­de kann ei­ne Lärm­pro­gno­se ver­lan­gen.

2 Be­steht ein über­wie­gen­des öf­fent­li­ches, na­ment­lich auch raum­pla­ne­ri­sches In­ter­es­se an der An­la­ge und wür­de die Ein­hal­tung der Pla­nungs­wer­te zu ei­ner un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Be­las­tung für das Pro­jekt füh­ren, so kön­nen Er­leich­te­run­gen ge­währt wer­den.32 Da­bei dür­fen je­doch un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 3 die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te nicht über­schrit­ten wer­den.

3 Kön­nen bei der Er­rich­tung von Stras­sen, Flug­hä­fen, Ei­sen­bahn­an­la­gen oder an­de­ren öf­fent­li­chen oder kon­zes­sio­nier­ten orts­fes­ten An­la­gen durch Mass­nah­men bei der Quel­le die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te nicht ein­ge­hal­ten wer­den, müs­sen auf Kos­ten des Ei­gen­tü­mers der An­la­ge die vom Lärm be­trof­fe­nen Ge­bäu­de durch Schall­schutz­fens­ter oder ähn­li­che bau­li­che Mass­nah­men ge­schützt wer­den.

32Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

2. Kapitel: Umweltgefährdende Stoffe

Art. 26 Selbstkontrolle  

1 Stof­fe dür­fen nicht für Ver­wen­dun­gen in Ver­kehr ge­bracht wer­den, bei de­nen sie, ih­re Fol­ge­pro­duk­te oder Ab­fäl­le bei vor­schrifts­ge­mäs­sem Um­gang die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kön­nen.33

2 Der Her­stel­ler oder der Im­por­teur führt zu die­sem Zweck ei­ne Selbst­kon­trol­le durch.

3 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über Art, Um­fang und Über­prü­fung der Selbst­kon­trol­le.34

33Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

34Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 27 Information der Abnehmer 35  

1 Wer Stof­fe in Ver­kehr bringt, muss den Ab­neh­mer:

a.
über die um­welt­be­zo­ge­nen Ei­gen­schaf­ten in­for­mie­ren;
b.
so an­wei­sen, dass beim vor­schrifts­ge­mäs­sen Um­gang mit den Stof­fen die Um­welt oder mit­tel­bar der Mensch nicht ge­fähr­det wer­den kann.

2 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über Art, In­halt und Um­fang der In­for­ma­ti­on der Ab­neh­mer.36

35Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

36 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes vom 15. Dez. 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2004 4763, 2005 2293Art. 1; BBl 2000 687).

Art. 28 Umweltgerechter Umgang 37  

1 Mit Stof­fen darf nur so um­ge­gan­gen wer­den, dass sie, ih­re Fol­ge­pro­duk­te oder Ab­fäl­le die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen nicht ge­fähr­den kön­nen.

2 An­wei­sun­gen von Her­stel­lern oder Im­por­teu­ren sind ein­zu­hal­ten.

37Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 29 Vorschriften des Bundesrates  

1 Der Bun­des­rat kann über Stof­fe, die auf­grund ih­rer Ei­gen­schaf­ten, Ver­wen­dungs­art oder Ver­brauchs­men­ge die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kön­nen, Vor­schrif­ten er­las­sen.

2 Die­se Vor­schrif­ten be­tref­fen na­ment­lich:

a.
Stof­fe, die ge­mä­ss ih­rer Be­stim­mung in die Um­welt ge­lan­gen, wie Stof­fe zur Be­kämp­fung von Un­kräu­tern und Schäd­lin­gen, ein­sch­liess­lich Vor­rats­schutz- und Holz­schutz­mit­tel, so­wie Dün­ger, Wachs­tums­re­gu­la­to­ren, Streu­sal­ze und Treib­gase;
b.
Stof­fe, die oder de­ren Fol­ge­pro­duk­te sich in der Um­welt an­rei­chern kön­nen, wie chlor­hal­ti­ge or­ga­ni­sche Ver­bin­dun­gen und Schwer­me­tal­le.

3. Kapitel: Umgang mit Organismen38

38Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445). Fassung gemäss Anhang Ziff. 4 des Gentechnikgesetzes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 29a Grundsätze  

1 Mit Or­ga­nis­men darf nur so um­ge­gan­gen wer­den, dass sie, ih­re Stoff­wech­sel­pro­duk­te oder ih­re Ab­fäl­le:

a.
die Um­welt oder den Men­schen nicht ge­fähr­den kön­nen;
b.
die bio­lo­gi­sche Viel­falt und de­ren nach­hal­ti­ge Nut­zung nicht be­ein­träch­ti­gen.

2 Für den Um­gang mit gen­tech­nisch ver­än­der­ten Or­ga­nis­men gilt das Gen­tech­nik­ge­setz vom 21. März 200339.

3 Vor­schrif­ten in an­de­ren Bun­des­ge­set­zen, die den Schutz der Ge­sund­heit des Men­schen vor un­mit­tel­ba­ren Ge­fähr­dun­gen durch Or­ga­nis­men bezwec­ken, blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 29b Tätigkeiten in geschlossenen Systemen  

1 Wer mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men um­geht, die er we­der im Ver­such frei­set­zen (Art. 29c) noch für Ver­wen­dun­gen in der Um­welt in Ver­kehr brin­gen darf (Art. 29d), muss al­le Ein­sch­lies­sungs­mass­nah­men tref­fen, die ins­be­son­de­re we­gen der Ge­fähr­lich­keit der Or­ga­nis­men für Um­welt und Mensch not­wen­dig sind.

2 Der Bun­des­rat führt für den Um­gang mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men ei­ne Mel­de- oder Be­wil­li­gungs­pflicht ein.

3 Für be­stimm­te pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men und Tä­tig­kei­ten kann er Ver­ein­fa­chun­gen der Mel­de- oder Be­wil­li­gungs­pflicht oder Aus­nah­men da­von vor­se­hen, wenn nach dem Stand der Wis­sen­schaft oder nach der Er­fah­rung ei­ne Ver­let­zung der Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a aus­ge­schlos­sen ist.

Art. 29c Freisetzungsversuche  

1 Wer pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men, die nicht für Ver­wen­dun­gen in der Um­welt in Ver­kehr ge­bracht wer­den dür­fen (Art. 29d), im Ver­such frei­set­zen will, be­nö­tigt da­für ei­ne Be­wil­li­gung des Bun­des.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt die An­for­de­run­gen und das Ver­fah­ren. Er re­gelt ins­be­son­de­re:

a.
die An­hö­rung von Fach­leu­ten;
b.
die fi­nan­zi­el­le Si­cher­stel­lung der Mass­nah­men, mit de­nen all­fäl­li­ge schäd­li­che oder läs­ti­ge Ein­wir­kun­gen fest­ge­stellt, ab­ge­wehrt oder be­ho­ben wer­den;
c.
die In­for­ma­ti­on der Öf­fent­lich­keit.

3 Für be­stimm­te pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men kann er Ver­ein­fa­chun­gen der Be­wil­li­gungs­pflicht oder Aus­nah­men da­von vor­se­hen, wenn nach dem Stand der Wis­sen­schaft oder nach der Er­fah­rung ei­ne Ver­let­zung der Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a aus­ge­schlos­sen ist.

Art. 29d Inverkehrbringen  

1 Or­ga­nis­men dür­fen nicht für Ver­wen­dun­gen in Ver­kehr ge­bracht wer­den, bei de­nen bei be­stim­mungs­ge­mäs­sem Um­gang die Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a ver­letzt wer­den.

2 Der Her­stel­ler oder Im­por­teur führt zu die­sem Zweck ei­ne Selbst­kon­trol­le durch. Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über Art, Um­fang und Über­prü­fung der Selbst­kon­trol­le.

3 Pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men dür­fen nur mit ei­ner Be­wil­li­gung des Bun­des für Ver­wen­dun­gen in der Um­welt in Ver­kehr ge­bracht wer­den.

4 Der Bun­des­rat be­stimmt die An­for­de­run­gen und das Ver­fah­ren und re­gelt die In­for­ma­ti­on der Öf­fent­lich­keit. Für be­stimm­te pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men kann er Ver­ein­fa­chun­gen der Be­wil­li­gungs­pflicht oder Aus­nah­men da­von vor­se­hen, wenn nach dem Stand der Wis­sen­schaft oder nach der Er­fah­rung ei­ne Ver­let­zung der Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a aus­ge­schlos­sen ist.

Art. 29dbis Einspracheverfahren 40  

1 Ge­su­che um Be­wil­li­gun­gen nach den Ar­ti­keln 29c Ab­satz 1, 29d Ab­satz 3 und 29f Ab­satz 2 Buch­sta­be b wer­den von der Be­wil­li­gungs­be­hör­de im Bun­des­blatt pu­bli­ziert und wäh­rend 30 Ta­gen öf­fent­lich auf­ge­legt.

2 Wer nach den Vor­schrif­ten des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 196841 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren Par­tei ist, kann wäh­rend der Auf­la­ge­frist bei der Be­wil­li­gungs­be­hör­de Ein­spra­che er­he­ben. Wer kei­ne Ein­spra­che er­hebt, ist vom wei­te­ren Ver­fah­ren aus­ge­schlos­sen.

40Ein­ge­fügt durch Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

41 SR 172.021

Art. 29e Information der Abnehmer  

1 Wer Or­ga­nis­men in Ver­kehr bringt, muss den Ab­neh­mer:

a.
über de­ren Ei­gen­schaf­ten in­for­mie­ren, die für die An­wen­dung der Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a von Be­deu­tung sind;
b.
so an­wei­sen, dass beim be­stim­mungs­ge­mäs­sen Um­gang die Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a nicht ver­letzt wer­den.

2 An­wei­sun­gen von Her­stel­lern und Im­por­teu­ren sind ein­zu­hal­ten.

Art. 29f Weitere Vorschriften des Bundesrates  

1 Der Bun­des­rat er­lässt über den Um­gang mit Or­ga­nis­men, ih­ren Stoff­wech­sel­pro­duk­ten und Ab­fäl­len wei­te­re Vor­schrif­ten, wenn we­gen de­ren Ei­gen­schaf­ten, de­ren Ver­wen­dungs­art oder de­ren Ver­brauchs­men­ge die Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a ver­letzt wer­den kön­nen.

2 Er kann ins­be­son­de­re:

a.
den Trans­port so­wie die Ein-, Aus- und Durch­fuhr der Or­ga­nis­men re­geln;
b.
den Um­gang mit be­stimm­ten Or­ga­nis­men be­wil­li­gungs­pflich­tig er­klä­ren, ein­schrän­ken oder ver­bie­ten;
c.
zur Be­kämp­fung be­stimm­ter Or­ga­nis­men oder zur Ver­hü­tung ih­res Auf­tre­tens Mass­nah­men vor­schrei­ben;
d.
zur Ver­hin­de­rung der Be­ein­träch­ti­gung der bio­lo­gi­schen Viel­falt und de­ren nach­hal­ti­ger Nut­zung Mass­nah­men vor­schrei­ben;
e.
für den Um­gang mit be­stimm­ten Or­ga­nis­men Lang­zeit­un­ter­su­chun­gen vor­schrei­ben;
f.
im Zu­sam­men­hang mit Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren öf­fent­li­che Anhö­run­gen vor­se­hen.
Art. 29g Beratende Kommissionen  

Die Eid­ge­nös­si­sche Fach­kom­mis­si­on für die bio­lo­gi­sche Si­cher­heit und die Eid­ge­nös­si­sche Ethik­kom­mis­si­on für die Bio­tech­no­lo­gie im Aus­ser­hu­man­be­reich (Art. 22 und 23 Gen­tech­nik­ge­setz vom 21. März 200342) be­ra­ten den Bun­des­rat beim Er­lass von Vor­schrif­ten und beim Voll­zug der Be­stim­mun­gen über Or­ga­nis­men.

Art. 29h43  

43 Auf­ge­ho­ben durch Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 27. Sept. 2013 (Ar­hus-Kon­ven­ti­on), mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2014 (AS 2014 1021; BBl 2012 4323).

4. Kapitel: Abfälle44

44Ursprünglich 3. Kap. Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Juli 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

1. Abschnitt: Vermeidung und Entsorgung von Abfällen

Art. 30 Grundsätze  

1 Die Er­zeu­gung von Ab­fäl­len soll so­weit mög­lich ver­mie­den wer­den.

2 Ab­fäl­le müs­sen so­weit mög­lich ver­wer­tet wer­den.

3 Ab­fäl­le müs­sen um­welt­ver­träg­lich und, so­weit es mög­lich und sinn­voll ist, im In­land ent­sorgt wer­den.

Art. 30a Vermeidung  

Der Bun­des­rat kann:

a.
das In­ver­kehr­brin­gen von Pro­duk­ten ver­bie­ten, die für ei­ne ein­ma­li­ge und kurz­fris­ti­ge Ver­wen­dung be­stimmt sind, wenn de­ren Nut­zen die durch sie ver­ur­sach­te Um­welt­be­las­tung nicht recht­fer­tigt;
b.
die Ver­wen­dung von Stof­fen oder Or­ga­nis­men ver­bie­ten, wel­che die Ent­sor­gung er­heb­lich er­schwe­ren oder bei ih­rer Ent­sor­gung die Um­welt ge­fähr­den kön­nen;
c.
Her­stel­ler ver­pflich­ten, Pro­duk­ti­ons­ab­fäl­le zu ver­mei­den, für de­ren um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung kei­ne Ver­fah­ren be­kannt sind.
Art. 30b Sammlung  

1 Der Bun­des­rat kann für be­stimm­te Ab­fäl­le, die zur Ver­wer­tung ge­eig­net sind oder be­son­ders be­han­delt wer­den müs­sen, vor­schrei­ben, dass sie ge­trennt zur Ent­sor­gung über­ge­ben wer­den müs­sen.

2 Er kann den­je­ni­gen, die Pro­duk­te in Ver­kehr brin­gen, wel­che als Ab­fäl­le zur Ver­wer­tung ge­eig­net sind oder be­son­ders be­han­delt wer­den müs­sen, vor­schrei­ben:

a.
die­se Pro­duk­te nach Ge­brauch zu­rück­zu­neh­men;
b.
ein Min­dest­pfand zu er­he­ben und die­ses bei der Rück­nah­me zu­rück­zu­er­stat­ten.

3 Er kann für die Schaf­fung ei­ner Pfand­aus­gleichs­kas­se sor­gen und ins­be­son­de­re vor­schrei­ben, dass:

a.
die­je­ni­gen, die pfand­be­las­te­te Pro­duk­te in Ver­kehr brin­gen, Über­schüs­se aus der Pfan­der­he­bung der Kas­se ab­lie­fern müs­sen;
b.
die Über­schüs­se für die De­ckung von Ver­lus­ten aus der Pfan­drück­er­stat­tung und für die För­de­rung des Rück­laufs pfand­be­las­te­ter Pro­duk­te ver­wen­det wer­den müs­sen.
Art. 30c Behandlung  

1 Ab­fäl­le müs­sen für die Ab­la­ge­rung so be­han­delt wer­den, dass sie mög­lichst we­nig or­ga­nisch ge­bun­de­nen Koh­len­stoff ent­hal­ten und mög­lichst was­se­run­lös­lich sind.

2 Ab­fäl­le dür­fen aus­ser­halb von An­la­gen nicht ver­brannt wer­den; aus­ge­nom­men ist das Ver­bren­nen na­tür­li­cher Wald‑, Feld- und Gar­ten­ab­fäl­le, wenn da­durch kei­ne über­mäs­si­gen Im­mis­sio­nen ent­ste­hen.

3 Der Bun­des­rat kann für be­stimm­te Ab­fäl­le wei­te­re Vor­schrif­ten über die Be­hand­lung er­las­sen.

Art. 30d Verwertung  

Der Bun­des­rat kann:

a.
vor­schrei­ben, dass be­stimm­te Ab­fäl­le ver­wer­tet wer­den müs­sen, wenn dies wirt­schaft­lich trag­bar ist und die Um­welt we­ni­ger be­las­tet als ei­ne an­de­re Ent­sor­gung und die Her­stel­lung neu­er Pro­duk­te;
b.
die Ver­wen­dung von Ma­te­ria­li­en und Pro­duk­ten für be­stimm­te Zwe­cke ein­schrän­ken, wenn da­durch der Ab­satz von ent­spre­chen­den Pro­duk­ten aus der Ab­fall­ver­wer­tung ge­för­dert wird und dies oh­ne we­sent­li­che Qua­li­tät­s­ein­bus­se und Mehr­kos­ten mög­lich ist.
Art. 30e Ablagerung  

1 Ab­fäl­le dür­fen nur auf De­po­ni­en ab­ge­la­gert wer­den.

2 Wer ei­ne De­po­nie er­rich­ten oder be­trei­ben will, braucht ei­ne Be­wil­li­gung des Kan­tons; sie wird ihm nur er­teilt, wenn er nach­weist, dass die De­po­nie nö­tig ist. In der Be­wil­li­gung wer­den die zur Ab­la­ge­rung zu­ge­las­se­nen Ab­fäl­le um­schrie­ben.

Art. 30f Verkehr mit Sonderabfällen  

1 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über den Ver­kehr mit Ab­fäl­len, de­ren um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung be­son­de­re Mass­nah­men er­for­dert (Son­der­ab­fäl­le). Er re­gelt da­bei auch die Ein‑, Aus- und Durch­fuhr und be­rück­sich­tigt ins­be­son­de­re die In­ter­es­sen der re­gio­na­len grenz­über­schrei­ten­den Zu­sam­men­ar­beit so­wie die Um­welt­ver­träg­lich­keit der Ent­sor­gungs­mög­lich­kei­ten im In- und Aus­land. Er kann auch Vor­schrif­ten für Un­ter­neh­mun­gen er­las­sen, die von der Schweiz aus den Ver­kehr mit Son­der­ab­fäl­len or­ga­ni­sie­ren oder dar­an be­tei­ligt sind.

2 Er schreibt ins­be­son­de­re vor, dass Son­der­ab­fäl­le:

a.
für die Über­ga­be im In­land so­wie für die Ein‑, Aus- und Durch­fuhr ge­kenn­zeich­net wer­den müs­sen;
b.
im In­land nur an Un­ter­neh­mun­gen über­ge­ben wer­den dür­fen, die über ei­ne Be­wil­li­gung nach Buch­sta­be d ver­fü­gen;
c.
nur mit ei­ner Be­wil­li­gung des Bun­des­amts aus­ge­führt wer­den dür­fen;
d.
nur von Un­ter­neh­mun­gen ent­ge­gen­ge­nom­men oder ein­ge­führt wer­den dür­fen, die über ei­ne Be­wil­li­gung des Kan­tons ver­fü­gen.

3 Die­se Be­wil­li­gun­gen wer­den er­teilt, wenn Ge­währ für ei­ne um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung der Ab­fäl­le be­steht.

4 ...45

45 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 21. Dez. 2007 über die Auf­he­bung und Ver­ein­fa­chung von Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2008 (AS 2008 2265; BBl 2007 315).

Art. 30g Verkehr mit anderen Abfällen  

1 Der Bun­des­rat kann über den Ver­kehr mit an­de­ren Ab­fäl­len Vor­schrif­ten nach Ar­ti­kel 30fAb­sät­ze 1 und 2 er­las­sen, wenn kei­ne Ge­währ für ei­ne um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung be­steht.

2 ...46

46 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 21. Dez. 2007 über die Auf­he­bung und Ver­ein­fa­chung von Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2008 (AS 2008 2265; BBl 2007 315).

Art. 30h Abfallanlagen  

1 Der Bun­des­rat er­lässt tech­ni­sche und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Vor­schrif­ten über An­la­gen zur Ent­sor­gung von Ab­fäl­len (Ab­fallan­la­gen).

2 Die Be­hör­de kann den Be­trieb von Ab­fallan­la­gen be­fris­ten.

2. Abschnitt: Abfallplanung und Entsorgungspflicht

Art. 31 Abfallplanung  

1 Die Kan­to­ne er­stel­len ei­ne Ab­fall­pla­nung. Ins­be­son­de­re er­mit­teln sie ih­ren Be­darf an Ab­fallan­la­gen, ver­mei­den Über­ka­pa­zi­tä­ten und le­gen die Stand­orte der Ab­fall­an­la­gen fest.

2 Sie über­mit­teln ih­re Ab­fall­pla­nung dem Bund.

Art. 31a Zusammenarbeit  

1 Bei der Ab­fall­pla­nung und bei der Ent­sor­gung ar­bei­ten die Kan­to­ne zu­sam­men. Sie ver­mei­den Über­ka­pa­zi­tä­ten an Ab­fallan­la­gen.

2 Kön­nen sie sich nicht ei­ni­gen, so un­ter­brei­ten sie dem Bund Lö­sungs­vor­schlä­ge. Führt die Ver­mitt­lung des Bun­des nicht zu ei­ner Ei­ni­gung, so kann der Bun­des­rat die Kan­to­ne an­wei­sen:

a.
fest­zu­le­gen, aus wel­chen Ge­bie­ten den An­la­gen Ab­fäl­le zur Be­hand­lung, Ver­wer­tung oder Ab­la­ge­rung über­ge­ben wer­den müs­sen (Ein­zugs­ge­bie­te);
b.
Stand­orte für Ab­fallan­la­gen fest­zu­le­gen;
c.
an­de­ren Kan­to­nen ge­eig­ne­te Ab­fallan­la­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len; nö­ti­gen­falls re­gelt er die Kos­ten­ver­tei­lung.
Art. 31b Entsorgung der Siedlungsabfälle  

1 Sied­lungs­ab­fäl­le, Ab­fäl­le aus dem öf­fent­li­chen Stras­sen­un­ter­halt und der öf­fent­li­chen Ab­was­ser­rei­ni­gung so­wie Ab­fäl­le, de­ren In­ha­ber nicht er­mit­telt wer­den kann oder zah­lungs­un­fä­hig ist, wer­den von den Kan­to­nen ent­sorgt. Für Ab­fäl­le, die nach be­son­de­ren Vor­schrif­ten des Bun­des vom In­ha­ber ver­wer­tet oder von Drit­ten zu­rück­ge­nom­men wer­den müs­sen, rich­tet sich die Ent­sor­gungs­pflicht nach Ar­ti­kel 31c.

2 Die Kan­to­ne le­gen für die­se Ab­fäl­le Ein­zugs­ge­bie­te fest und sor­gen für einen wirt­schaft­li­chen Be­trieb der Ab­fallan­la­gen.47

3 Der In­ha­ber muss die Ab­fäl­le den von den Kan­to­nen vor­ge­se­he­nen Samm­lun­gen oder Sam­mel­stel­len über­ge­ben.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 20. Ju­ni 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2243; BBl 1996 IV 1217).

Art. 31c Entsorgung der übrigen Abfälle  

1 Die üb­ri­gen Ab­fäl­le muss der In­ha­ber ent­sor­gen. Er kann Drit­te mit der Ent­sor­gung be­auf­tra­gen.

2 So­weit nö­tig er­leich­tern die Kan­to­ne die Ent­sor­gung die­ser Ab­fäl­le mit ge­eig­ne­ten Mass­nah­men. Sie kön­nen ins­be­son­de­re Ein­zugs­ge­bie­te fest­le­gen.

3 Er­for­dert die Ent­sor­gung die­ser Ab­fäl­le ge­samtschwei­ze­risch nur we­ni­ge Ein­zugs­ge­bie­te, so kann der Bun­des­rat die­se fest­le­gen.

3. Abschnitt: Finanzierung der Entsorgung

Art. 32 Grundsatz  

1 Der In­ha­ber der Ab­fäl­le trägt die Kos­ten der Ent­sor­gung; aus­ge­nom­men sind Ab­fäl­le, für die der Bun­des­rat die Kos­ten­tra­gung an­ders re­gelt.

2 Kann der In­ha­ber nicht er­mit­telt wer­den oder kann er die Pflicht nach Ab­satz 1 we­gen Zah­lungs­un­fä­hig­keit nicht er­fül­len, so tra­gen die Kan­to­ne die Kos­ten der Ent­sor­gung.

Art. 32a Finanzierung bei Siedlungsabfällen 48  

1 Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass die Kos­ten für die Ent­sor­gung der Sied­lungs­ab­fäl­le, so­weit sie ih­nen über­tra­gen ist, mit Ge­büh­ren oder an­de­ren Ab­ga­ben den Ver­ur­sa­chern über­bun­den wer­den. Bei der Aus­ge­stal­tung der Ab­ga­ben wer­den ins­be­son­de­re be­rück­sich­tigt:

a.
die Art und die Men­ge des über­ge­be­nen Ab­falls;
b.
die Kos­ten für Bau, Be­trieb und Un­ter­halt der Ab­fallan­la­gen;
c.
die zur Sub­stan­zer­hal­tung sol­cher An­la­gen er­for­der­li­chen Ab­schrei­bun­gen;
d.
die Zin­sen;
e.
der ge­plan­te In­ves­ti­ti­ons­be­darf für Un­ter­halt, Sa­nie­rung und Er­satz, für An­pas­sun­gen an ge­setz­li­che An­for­de­run­gen so­wie für be­trieb­li­che Op­ti­mie­run­gen.

2 Wür­den kos­ten­de­cken­de und ver­ur­sa­cher­ge­rech­te Ab­ga­ben die um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung der Sied­lungs­ab­fäl­le ge­fähr­den, so kann die­se so­weit er­for­der­lich an­ders fi­nan­ziert wer­den.

3 Die In­ha­ber der Ab­fallan­la­gen müs­sen die er­for­der­li­chen Rück­stel­lun­gen bil­den.

4 Die Grund­la­gen für die Be­rech­nung der Ab­ga­ben sind öf­fent­lich zu­gäng­lich.

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 20. Ju­ni 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2243; BBl 1996 IV 1217).

Art. 32abis Vorgezogene Entsorgungsgebühr 49  

1 Der Bun­des­rat kann Her­stel­ler und Im­por­teu­re, wel­che Pro­duk­te in Ver­kehr brin­gen, die nach Ge­brauch bei zahl­rei­chen In­ha­bern als Ab­fäl­le an­fal­len und be­son­ders be­han­delt wer­den müs­sen oder zur Ver­wer­tung ge­eig­net sind, ver­pflich­ten, ei­ner vom Bund be­auf­trag­ten und be­auf­sich­tig­ten pri­va­ten Or­ga­ni­sa­ti­on ei­ne vor­ge­zo­ge­ne Ent­sor­gungs­ge­bühr zu ent­rich­ten. Die­se wird für die Fi­nan­zie­rung der Ent­sor­gung der Ab­fäl­le durch Pri­va­te oder öf­fent­lichrecht­li­che Kör­per­schaf­ten ver­wen­det.

2 Der Bun­des­rat legt auf­grund der Ent­sor­gungs­kos­ten den Min­dest- und den Höchst­be­trag der Ge­bühr fest. In die­sem Rah­men be­stimmt das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on50 die Hö­he der Ge­bühr.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Er­he­bung und Ver­wen­dung der Ge­bühr. Er kann ins­be­son­de­re vor­schrei­ben, dass die­je­ni­gen, die Pro­duk­te in Ver­kehr brin­gen, den Ver­brau­cher über die Hö­he der Ge­bühr in ge­eig­ne­ter Wei­se in Kennt­nis set­zen.

49 Ur­sprüng­lich Art. 32a.

50 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 20044937) an­ge­passt. Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 32b Sicherstellung bei Deponien  

1 Wer ei­ne De­po­nie be­treibt oder be­trei­ben will, muss die De­ckung der Kos­ten für Ab­schluss, Nach­sor­ge und Sa­nie­rung durch Rück­stel­lun­gen, Ver­si­che­rung oder in an­de­rer Form si­cher­stel­len.

2 Über­nimmt der In­ha­ber der De­po­nie die Si­cher­stel­lung selbst, so muss er der Be­hör­de de­ren Hö­he jähr­lich mel­den.

3 Über­nimmt ein Drit­ter die Si­cher­stel­lung, so muss er der Be­hör­de Be­ste­hen, Aus­set­zen und Auf­hö­ren der Si­cher­stel­lung mel­den. Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass die Si­cher­stel­lung erst 60 Ta­ge nach Ein­gang der Mel­dung aus­setzt oder auf­hört.

4 Der Bun­des­rat kann über die Si­cher­stel­lung Vor­schrif­ten er­las­sen. Ins­be­son­de­re kann er:

a.
de­ren Um­fang und Dau­er fest­le­gen oder dies im Ein­zel­fall der Be­hör­de über­las­sen;
b.
vor­se­hen, dass das Ge­län­de von De­po­ni­en bei ih­rem Ab­schluss in das Ei­gen­tum des Kan­tons über­geht, und Vor­schrif­ten über ei­ne all­fäl­li­ge Ent­schä­di­gung er­las­sen.
Art. 32bbis Finanzierung bei Aushubmaterial von belasteten Standorten 51  

1 Ent­fernt der In­ha­ber ei­nes Grund­stücks Ma­te­ri­al aus ei­nem be­las­te­ten Stand­ort, das nicht we­gen ei­ner Sa­nie­rung nach Ar­ti­kel 32c ent­sorgt wer­den muss, so kann er in der Re­gel zwei Drit­tel der Mehr­kos­ten für die Un­ter­su­chung und Ent­sor­gung des Ma­te­ri­als von den Ver­ur­sa­chern der Be­las­tung und den frü­he­ren In­ha­bern des Stand­orts ver­lan­gen, wenn:

a.
die Ver­ur­sa­cher kei­ne Ent­schä­di­gung für die Be­las­tung ge­leis­tet oder die frü­he­ren In­ha­ber beim Ver­kauf des Grund­stücks kei­nen Preis­nach­lass we­gen der Be­las­tung ge­währt ha­ben;
b.
die Ent­fer­nung des Ma­te­ri­als für die Er­stel­lung oder Än­de­rung von Bau­ten not­wen­dig ist; und
c.
der In­ha­ber das Grund­stück zwi­schen dem 1. Ju­li 1972 und dem 1. Ju­li 1997 er­wor­ben hat.

2 Die For­de­rung kann beim Zi­vil­ge­richt am Ort der ge­le­ge­nen Sa­che gel­tend ge­macht wer­den. Es gilt die ent­spre­chen­de Zi­vil­pro­zess­ord­nung.

3 An­sprü­che nach Ab­satz 1 kön­nen längs­tens bis zum 1. No­vem­ber 2021 gel­tend ge­macht wer­den.

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Nov. 2006 (AS 2006 2677; BBl 200350085043).

4. Abschnitt: Sanierung belasteter Standorte52

52 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Nov. 2006 (AS 2006 2677; BBl 200350085043).

Art. 32c Pflicht zur Sanierung  

1 Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass De­po­ni­en und an­de­re durch Ab­fäl­le be­las­te­te Stand­orte (be­las­te­te Stand­orte) sa­niert wer­den, wenn sie zu schäd­li­chen oder läs­ti­gen Ein­wir­kun­gen füh­ren oder die kon­kre­te Ge­fahr be­steht, dass sol­che Ein­wir­kun­gen ent­ste­hen. Der Bun­des­rat kann über die Sa­nie­rungs­be­dürf­tig­keit so­wie über die Zie­le und die Dring­lich­keit von Sa­nie­run­gen Vor­schrif­ten er­las­sen.

2 Die Kan­to­ne er­stel­len einen öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Ka­tas­ter der be­las­te­ten Stand­orte.

3 Sie kön­nen die Un­ter­su­chung, Über­wa­chung und Sa­nie­rung be­las­te­ter Stand­orte sel­ber durch­füh­ren oder Drit­te da­mit be­auf­tra­gen, wenn:

a.
dies zur Ab­wehr ei­ner un­mit­tel­bar dro­hen­den Ein­wir­kung not­wen­dig ist;
b.
der Pflich­ti­ge nicht in der La­ge ist, für die Durch­füh­rung der Mass­nah­men zu sor­gen; oder
c.
der Pflich­ti­ge trotz Mah­nung und Frist­an­set­zung un­tä­tig bleibt.
Art. 32d Tragung der Kosten  

1 Der Ver­ur­sa­cher trägt die Kos­ten für not­wen­di­ge Mass­nah­men zur Un­ter­su­chung, Über­wa­chung und Sa­nie­rung be­las­te­ter Stand­orte.

2 Sind meh­re­re Ver­ur­sa­cher be­tei­ligt, so tra­gen sie die Kos­ten ent­spre­chend ih­ren An­tei­len an der Ver­ur­sa­chung. In ers­ter Li­nie trägt die Kos­ten, wer die Mass­nah­men durch sein Ver­hal­ten ver­ur­sacht hat. Wer le­dig­lich als In­ha­ber des Stand­ortes be­tei­ligt ist, trägt kei­ne Kos­ten, wenn er bei An­wen­dung der ge­bo­te­nen Sorg­falt von der Be­las­tung kei­ne Kennt­nis ha­ben konn­te.

3 Das zu­stän­di­ge Ge­mein­we­sen trägt den Kos­ten­an­teil der Ver­ur­sa­cher, die nicht er­mit­telt wer­den kön­nen oder zah­lungs­un­fä­hig sind.

4 Die Be­hör­de er­lässt ei­ne Ver­fü­gung über die Kos­ten­ver­tei­lung, wenn ein Ver­ur­sa­cher dies ver­langt oder die Be­hör­de die Mass­nah­men sel­ber durch­führt.

5 Er­gibt die Un­ter­su­chung ei­nes im Ka­tas­ter (Art. 32c Abs. 2) ein­ge­tra­ge­nen oder für den Ein­trag vor­ge­se­he­nen Stand­ortes, dass die­ser nicht be­las­tet ist, so trägt das zu­stän­di­ge Ge­mein­we­sen die Kos­ten für die not­wen­di­gen Un­ter­su­chungs­mass­nah­men.

Art. 32dbis Sicherstellung der Kostendeckung 53  

1 Die Be­hör­de kann vom Ver­ur­sa­cher ver­lan­gen, die De­ckung sei­nes vor­aus­sicht­li­chen An­teils an den Kos­ten für Un­ter­su­chung, Über­wa­chung und Sa­nie­rung in ge­eig­ne­ter Form si­cher­zu­stel­len, wenn von ei­nem be­las­te­ten Stand­ort schäd­li­che oder läs­ti­ge Ein­wir­kun­gen zu er­war­ten sind.

2 Die Hö­he der Si­cher­stel­lung wird ins­be­son­de­re un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Aus­deh­nung so­wie der Art und In­ten­si­tät der Be­las­tung fest­ge­legt. Sie wird an­ge­passt, wenn dies auf Grund ei­nes ver­bes­ser­ten Kennt­nis­stands ge­recht­fer­tigt ist.

3 Die Ver­äus­se­rung oder die Tei­lung ei­nes Grund­stücks, auf dem sich ein im Ka­tas­ter der be­las­te­ten Stand­orte ein­ge­tra­ge­ner Stand­ort be­fin­det, be­darf der Be­wil­li­gung der Be­hör­de. Die Be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn:

a.
vom Stand­ort kei­ne schäd­li­chen oder läs­ti­gen Ein­wir­kun­gen zu er­war­ten sind;
b.
die Kos­ten­de­ckung für die zu er­war­ten­den Mass­nah­men si­cher­ge­stellt ist; oder
c.
ein über­wie­gen­des öf­fent­li­ches In­ter­es­se an der Ver­äus­se­rung oder an der Tei­lung be­steht.

4 Die kan­to­na­le Be­hör­de kann im Grund­buch auf dem be­trof­fe­nen Grund­stück die Ein­tra­gung im Ka­tas­ter an­mer­ken las­sen.

53 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Nov. 2013, Abs. 3 und 4in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2013 3241; BBl 2012 93919403).

Art. 32e Abgabe zur Finanzierung der Massnahmen  

1 Der Bun­des­rat kann vor­schrei­ben, dass dem Bund ei­ne Ab­ga­be ent­rich­ten:

a.
In­ha­ber ei­ner De­po­nie auf der Ab­la­ge­rung von Ab­fäl­len;
b.
wer Ab­fäl­le zur Ab­la­ge­rung aus­führt, auf der Aus­fuhr von Ab­fäl­len.

1bis Bei De­po­ni­en, auf de­nen aus­sch­liess­lich nicht ver­schmutz­te Ab­fäl­le ab­ge­la­gert wer­den, kann ei­ne Ab­ga­be nur vor­ge­schrie­ben wer­den, wenn dies not­wen­dig ist, um die Ver­wer­tung sol­cher Ab­fäl­le zu för­dern.54

2 Der Bun­des­rat legt die Ab­ga­be­sät­ze fest und be­rück­sich­tigt da­bei ins­be­son­de­re die zu er­war­ten­den Kos­ten so­wie den Typ der De­po­nie. Der Ab­ga­be­satz be­trägt höchs­tens:

a.
für im In­land ab­ge­la­ger­te Ab­fäl­le:
1.
bei De­po­ni­en für nicht oder we­nig ver­schmutz­te Ab­fäl­le: 8 Fr./t,
2.
bei den üb­ri­gen De­po­ni­en: 25 Fr./t;
b.
für im Aus­land ab­ge­la­ger­te Ab­fäl­le:
1.
bei Un­ter­ta­ge­de­po­ni­en: 30 Fr./t,
2.
bei an­de­ren De­po­ni­en: so viel, wie er bei Ab­la­ge­rung der Ab­fäl­le auf ei­ner De­po­nie im In­land be­tra­gen wür­de.55

2bis Er kann den Ab­ga­be­satz nach Ab­satz 2 an den Lan­des­in­dex der Kon­su­men­ten­prei­se an­pas­sen.56

3 Der Bund ver­wen­det den Er­trag aus den Ab­ga­ben aus­sch­liess­lich für die Ab­gel­tung der Kos­ten von fol­gen­den Mass­nah­men:

a.
Er­stel­lung der Ka­tas­ter be­las­te­ter Stand­orte, wenn de­ren In­ha­bern bis am 1. No­vem­ber 2007 die Ge­le­gen­heit ge­ge­ben wur­de, zur Auf­nah­me in den Ka­tas­ter Stel­lung zu neh­men;
b.
Un­ter­su­chung, Über­wa­chung und Sa­nie­rung von be­las­te­ten Stand­orten, auf die seit dem 1. Fe­bru­ar 2001 kei­ne Ab­fäl­le mehr ge­langt sind, wenn:57
1.
der Ver­ur­sa­cher nicht er­mit­telt wer­den kann oder zah­lungs­un­fä­hig ist, oder
2.
auf den Stand­ort zu ei­nem we­sent­li­chen Teil Sied­lungs­ab­fäl­le ab­ge­la­gert wor­den sind;
c.58
Un­ter­su­chung, Über­wa­chung und Sa­nie­rung von be­las­te­ten Stand­orten bei Schiess­an­la­gen, die nicht ei­nem über­wie­gend ge­werb­li­chen Zweck die­nen, wenn:
1.
auf Stand­orte in Grund­was­ser­schutz­zo­nen nach dem 31. De­zem­ber 2012 kei­ne Ab­fäl­le mehr ge­langt sind,
2.59
auf die üb­ri­gen Stand­orte nach dem 31. De­zem­ber 2020 kei­ne Ab­fäl­le mehr oder nur die Ab­fäl­le von höchs­tens ei­nem his­to­ri­schen Schies­sen oder Feld­schies­sen pro Jahr, wel­ches be­reits vor dem 31. De­zem­ber 2020 re­gel­mäs­sig am sel­ben Stand­ort durch­ge­führt wur­de, ge­langt sind;
cbis.60
ge­eig­ne­te Schutz­mass­nah­men wie Ku­gel­fän­ge bei his­to­ri­schen Schies­sen und Feld­schies­sen, die höchs­tens ein Mal pro Jahr statt­fin­den und wel­che be­reits vor dem 31. De­zem­ber 2020 re­gel­mäs­sig am sel­ben Stand­ort durch­ge­führt wur­den;
d.
Un­ter­su­chung von Stand­orten, die sich als nicht be­las­tet er­wei­sen (Art. 32d Abs. 5).

4 Die Ab­gel­tun­gen wer­den nur ge­leis­tet, wenn die ge­trof­fe­nen Mass­nah­men um­welt­ver­träg­lich und wirt­schaft­lich sind und dem Stand der Tech­nik ent­spre­chen. Sie wer­den den Kan­to­nen nach Mass­ga­be des Auf­wan­des aus­be­zahlt und be­tra­gen:

a.
für Ab­gel­tun­gen nach Ab­satz 3 Buch­sta­be a pau­schal 500 Fran­ken pro Stand­ort;
b.61
für Ab­gel­tun­gen nach Ab­satz 3 Buch­sta­be b:
1.
40 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten, wenn auf den Stand­ort seit dem 1. Fe­bru­ar 1996 kei­ne Ab­fäl­le mehr ge­langt sind,
2.
30 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten, wenn auf den Stand­ort auch nach dem 1. Fe­bru­ar 1996, längs­tens je­doch bis zum 31. Ja­nu­ar 2001, Ab­fäl­le ge­langt sind;
c.62
für Ab­gel­tun­gen nach Ab­satz 3 Buch­sta­be c:
1.
bei 300-m-Schiess­an­la­gen pau­schal 8000 Fran­ken pro Schei­be,
2.
bei den üb­ri­gen Schiess­an­la­gen 40 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten;
d.63
für Ab­gel­tun­gen nach Ab­satz 3 Buch­sta­be d 40 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten. 64

5 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über das Ver­fah­ren der Ab­ga­be­ner­he­bung und der Ab­gel­tun­gen so­wie über die an­re­chen­ba­ren Kos­ten.

6 Das kan­to­na­le Recht kann zur Fi­nan­zie­rung der Un­ter­su­chung, Über­wa­chung und Sa­nie­rung von be­las­te­ten Stand­orten ei­ge­ne Ab­ga­ben vor­se­hen.

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015865; BBl 2014 36733685).

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015865; BBl 2014 36733685).

56 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015865; BBl 2014 36733685).

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015865; BBl 2014 36733685).

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. März 2009 (Ab­gel­tungs­an­sprü­che bei Sa­nie­run­gen von Schiess­an­la­gen), in Kraft seit 1. Okt. 2009 (AS 2009 4739; BBl 200892139223).

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. März 2020 (AS 2020513; BBl 2019 32573269).

60 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. März 2020 (AS 2020513; BBl 2019 32573269).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015865; BBl 2014 36733685).

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015865; BBl 2014 36733685).

63 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015 865; BBl 2014 36733685).

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. März 2009 (Ab­gel­tungs­an­sprü­che bei Sa­nie­run­gen von Schiess­an­la­gen), in Kraft seit 1. Okt. 2009 (AS 2009 4739; BBl 200892139223).

5. Kapitel: Belastungen des Bodens65

65Ursprünglich 4. Kap. Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Juli 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 33 Massnahmen gegen Bodenbelastungen  

1 Zur lang­fris­ti­gen Er­hal­tung der Bo­den­frucht­bar­keit wer­den Mass­nah­men ge­gen che­mi­sche und bio­lo­gi­sche Bo­den­be­la­stun­gen in den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten zum Ge­wäs­ser­schutz­ge­setz vom 24. Ja­nu­ar 199166, zum Ka­ta­stro­phen­schutz, zur Luft­rein­hal­tung, zum Um­gang mit Stof­fen und Or­ga­nis­men so­wie zu den Ab­fäl­len und zu den Len­kungs­ab­ga­ben ge­re­gelt.67

2 Der Bo­den darf nur so weit phy­si­ka­lisch be­las­tet wer­den, dass sei­ne Frucht­bar­keit nicht nach­hal­tig be­ein­träch­tigt wird; dies gilt nicht für die bau­li­che Nut­zung des Bo­dens. Der Bun­des­rat kann über Mass­nah­men ge­gen phy­si­ka­li­sche Be­las­tun­gen wie die Ero­si­on oder die Ver­dich­tung Vor­schrif­ten oder Emp­feh­lun­gen er­las­sen.

66 SR 814.20

67 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 34 Weitergehende Massnahmen bei belasteten Böden  

1 Ist die Bo­den­frucht­bar­keit in be­stimm­ten Ge­bie­ten lang­fris­tig nicht mehr ge­währ­leis­tet, so ver­schär­fen die Kan­to­ne im Ein­ver­neh­men mit dem Bund die Vor­schrif­ten über An­for­de­run­gen an Ab­was­ser­ver­si­cke­run­gen, über Emis­si­ons­be­gren­zun­gen bei An­la­gen, über die Ver­wen­dung von Stof­fen und Or­ga­nis­men oder über phy­si­ka­li­sche Bo­den­be­las­tun­gen im er­for­der­li­chen Mass.

2 Ge­fähr­det die Bo­den­be­las­tung Men­schen, Tie­re oder Pflan­zen, so schrän­ken die Kan­to­ne die Nut­zung des Bo­dens im er­for­der­li­chen Mass ein.

3 Soll der Bo­den gar­ten­bau­lich, land- oder wald­wirt­schaft­lich68 ge­nutzt wer­den und ist ei­ne stand­ortüb­li­che Be­wirt­schaf­tung oh­ne Ge­fähr­dung von Men­schen, Tie­ren oder Pflan­zen nicht mög­lich, so ord­nen die Kan­to­ne Mass­nah­men an, mit de­nen die Bo­den­be­las­tung min­des­tens so weit ver­min­dert wird, dass ei­ne un­ge­fähr­li­che Be­wirt­schaf­tung mög­lich ist.

68 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 35 Richtwerte und Sanierungswerte für Bodenbelastungen  

1 Zur Be­ur­tei­lung der Be­las­tun­gen des Bo­dens kann der Bun­des­rat Richt­wer­te und Sa­nie­rungs­wer­te fest­le­gen.

2 Die Richt­wer­te ge­ben die Be­las­tung an, bei de­ren Über­schrei­tung die Frucht­bar­keit des Bo­dens nach dem Stand der Wis­sen­schaft oder der Er­fah­rung lang­fris­tig nicht mehr ge­währ­leis­tet ist.

3 Die Sa­nie­rungs­wer­te ge­ben die Be­las­tung an, bei de­ren Über­schrei­tung nach dem Stand der Wis­sen­schaft oder der Er­fah­rung be­stimm­te Nut­zun­gen oh­ne Ge­fähr­dung von Men­schen, Tie­ren oder Pflan­zen nicht mög­lich sind.

6. Kapitel: Lenkungsabgaben69

69Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Juli 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 35a Flüchtige organische Verbindungen  

1 Wer flüch­ti­ge or­ga­ni­sche Ver­bin­dun­gen ein­führt oder wer als Her­stel­ler sol­che Stof­fe in Ver­kehr bringt oder selbst ver­wen­det, ent­rich­tet dem Bund ei­ne Len­kungs­ab­ga­be.

2 Der Ab­ga­be un­ter­liegt auch die Ein­fuhr sol­cher Stof­fe in Far­ben und La­cken. Der Bun­des­rat kann die Ein­fuhr sol­cher Stof­fe in wei­te­ren Ge­mi­schen und Ge­gen­stän­den der Ab­ga­be un­ter­stel­len, wenn die Men­ge der Stof­fe für die Um­welt­be­las­tung er­heb­lich oder der Kos­ten­an­teil der Stof­fe we­sent­lich ist.

3 Von der Ab­ga­be be­freit sind flüch­ti­ge or­ga­ni­sche Ver­bin­dun­gen, die:

a.
als Treib- oder Brenn­stof­fe ver­wen­det wer­den;
b.
durch- oder aus­ge­führt wer­den;
c.
so ver­wen­det oder be­han­delt wer­den, dass die Ver­bin­dun­gen nicht in die Um­welt ge­lan­gen kön­nen.

4 Der Bun­des­rat kann flüch­ti­ge or­ga­ni­sche Ver­bin­dun­gen, die so ver­wen­det oder be­han­delt wer­den, dass ih­re Emis­sio­nen er­heb­lich über die ge­setz­li­chen An­for­de­run­gen hin­aus be­grenzt wer­den, im Aus­mass der zu­sätz­lich auf­ge­wende­ten Kos­ten von der Ab­ga­be be­frei­en.

5 Der Bun­des­rat kann flüch­ti­ge or­ga­ni­sche Ver­bin­dun­gen, die nicht um­welt­ge­fähr­lich sind, von der Ab­ga­be be­frei­en.

6 Der Ab­ga­be­satz be­trägt höchs­tens fünf Fran­ken je Ki­lo­gramm flüch­ti­ger or­ga­ni­scher Ver­bin­dun­gen zu­züg­lich der Teue­rung ab In­kraft­tre­ten die­ser Be­stim­mung.

7 Der Bun­des­rat legt den Ab­ga­be­satz im Hin­blick auf die Luftrein­hal­te­zie­le fest und be­rück­sich­tigt da­bei ins­be­son­de­re:

a.
die Be­las­tung der Um­welt mit flüch­ti­gen or­ga­ni­schen Ver­bin­dun­gen;
b.
die Um­welt­ge­fähr­lich­keit die­ser Stof­fe;
c.
die Kos­ten für Mass­nah­men, mit de­nen die Ein­wir­kun­gen die­ser Stof­fe be­grenzt wer­den kön­nen;
d.
das Preis­ni­veau die­ser Stof­fe so­wie je­nes von Er­satz­stof­fen, wel­che die Um­welt we­ni­ger be­las­ten.

8 Der Bun­des­rat führt die Ab­ga­be stu­fen­wei­se ein und legt den Zeit­plan und den Pro­zent­satz für die ein­zel­nen Stu­fen im Vor­aus fest.

9 Der Er­trag der Ab­ga­be wird ein­sch­liess­lich Zin­sen nach Ab­zug der Voll­zugs­kos­ten gleich­mäs­sig an die Be­völ­ke­rung ver­teilt. Der Bun­des­rat re­gelt Art und Ver­fah­ren der Ver­tei­lung. Er kann die Kan­to­ne, öf­fent­lichrecht­li­che Kör­per­schaf­ten oder Pri­va­te mit der Ver­tei­lung be­auf­tra­gen.

Art. 35b Schwefelgehalt von Heizöl «Extraleicht»  

1 Wer Heiz­öl «Ex­tra­leicht» mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von mehr als 0,1 Pro­zent (% Mas­se) ein­führt oder im In­land her­stellt oder ge­winnt, ent­rich­tet dem Bund ei­ne Len­kungs­ab­ga­be.70

2 Von der Ab­ga­be be­freit ist Heiz­öl «Ex­tra­leicht» mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von mehr als 0,1 Pro­zent (% Mas­se), das durch- oder aus­ge­führt wird.

3 Der Ab­ga­be­satz be­trägt höchs­tens 20 Fran­ken je Ton­ne Heiz­öl «Ex­tra­leicht» mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von mehr als 0,1 Pro­zent (% Mas­se) zu­züg­lich der Teue­rung ab In­kraft­tre­ten die­ser Be­stim­mung.

4 Der Bun­des­rat legt den Ab­ga­be­satz im Hin­blick auf die Luftrein­hal­te­zie­le fest und be­rück­sich­tigt da­bei ins­be­son­de­re:

a.
die Be­las­tung der Um­welt mit Schwe­fel­di­oxid;
b.
die Mehr­kos­ten der Her­stel­lung von Heiz­öl «Ex­tra­leicht» mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von 0,1 Pro­zent;
c.
die Be­dürf­nis­se der Lan­des­ver­sor­gung.

5 Der Er­trag der Ab­ga­be wird ein­sch­liess­lich Zin­sen nach Ab­zug der Voll­zugs­kos­ten gleich­mäs­sig an die Be­völ­ke­rung ver­teilt. Der Bun­des­rat re­gelt Art und Ver­fah­ren der Ver­tei­lung. Er kann die Kan­to­ne, öf­fent­lichrecht­li­che Kör­per­schaf­ten oder Pri­va­te mit der Ver­tei­lung be­auf­tra­gen.

70Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 6 des Mi­ne­ral­öl­steu­er­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 3371; BBl 1995 III 137).

Art. 35bbis Schwefelgehalt von Benzin und Dieselöl 71  

1 Wer Ben­zin oder Die­sel­öl mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von mehr als 0,001 Pro­zent (% Mas­se) ein­führt, im In­land her­stellt oder ge­winnt, ent­rich­tet dem Bund ei­ne Len­kungs­ab­ga­be.

2 Von der Ab­ga­be be­freit sind Ben­zin und Die­sel­öl mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von mehr als 0,001 Pro­zent (% Mas­se), die durch- oder aus­ge­führt wer­den.

3 Der Ab­ga­be­satz be­trägt höchs­tens 5 Rap­pen pro Li­ter zu­züg­lich der Teue­rung ab In­kraft­tre­ten die­ser Be­stim­mung.

4 Der Bun­des­rat kann für Ben­zin und Die­sel­öl un­ter­schied­li­che Ab­ga­be­sät­ze fest­le­gen.

5 Er legt die Ab­ga­be­sät­ze im Hin­blick auf die Luftrein­hal­te­zie­le fest und be­rück­sich­tigt da­bei ins­be­son­de­re:

a.
die Be­las­tung der Um­welt mit Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen;
b.
die An­for­de­run­gen des Kli­ma­schut­zes;
c.
die Mehr­kos­ten der Her­stel­lung und der Ver­tei­lung von Ben­zin und Die­sel­öl mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von 0,001 Pro­zent (% Mas­se);
d.
die Be­dürf­nis­se der Lan­des­ver­sor­gung.

6 Der Er­trag der Ab­ga­be wird ein­sch­liess­lich Zin­sen nach Ab­zug der Voll­zugs­kos­ten gleich­mäs­sig an die Be­völ­ke­rung ver­teilt. Der Bun­des­rat re­gelt Art und Ver­fah­ren der Ver­tei­lung. Er kann die Kan­to­ne, öf­fent­lichrecht­li­che Kör­per­schaf­ten oder Pri­va­te mit der Ver­tei­lung be­auf­tra­gen.

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034215; BBl 20026464).

Art. 35c Abgabepflicht und Verfahren  

1 Ab­ga­be­pflich­tig sind:

a.
für Ab­ga­ben auf flüch­ti­gen or­ga­ni­schen Ver­bin­dun­gen: die bei der Ein­fuhr nach dem Zoll­ge­setz vom 1. Ok­to­ber 192572 (ZG) Zah­lungs­pflich­ti­gen so­wie die Her­stel­ler und Er­zeu­ger im In­land;
b.73
für Ab­ga­ben auf Heiz­öl «Ex­tra­leicht» so­wie auf Ben­zin und Die­sel­öl: die nach dem Mi­ne­ral­öl­steu­er­ge­setz vom 21. Ju­ni 199674 (Mi­nöStG) Steu­er­pflich­ti­gen.75

2 Kann erst nach der Ab­ga­beer­he­bung nach­ge­wie­sen wer­den, dass die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Ab­ga­be­be­frei­ung ge­ge­ben sind, so wer­den die Ab­ga­ben zu­rück­er­stat­tet. Der Bun­des­rat kann die An­for­de­run­gen an den Nach­weis fest­le­gen und die Rück­er­stat­tung aus­sch­lies­sen, wenn sie einen un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Auf­wand er­for­dern wür­de.

3 Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­fah­ren für die Er­he­bung und Rück­er­stat­tung der Ab­ga­ben auf flüch­ti­gen or­ga­ni­schen Ver­bin­dun­gen. Ist die Ein- oder Aus­fuhr be­trof­fen, so gel­ten die ent­spre­chen­den Ver­fah­rens­be­stim­mun­gen der Zoll­ge­setz­ge­bung.76

3bis Ist die Ein- oder Aus­fuhr, die Her­stel­lung oder die Ge­win­nung im In­land von Heiz­öl «Ex­tra­leicht», Ben­zin oder Die­sel­öl be­trof­fen, so gel­ten für die Er­he­bung und Rück­er­stat­tung die ent­spre­chen­den Ver­fah­rens­be­stim­mun­gen des Mi­nöStG.77

4 Wer Stof­fe oder Or­ga­nis­men, die der Ab­ga­be un­ter­wor­fen sind, im In­land her­stellt oder er­zeugt, muss die­se de­kla­rie­ren.

72[BS 6 465; AS 1956 587, 1959 1343Art. 11 Ziff. III, 1973 644, 1974 1857An­hang Ziff. 7, 1980 1793Ziff. I 1, 1992 1670Ziff. III, 1994 1634 Ziff. I 3, 1995 1816, 1996 3371An­hang 2 Ziff. 2, 1997 2465An­hang Ziff. 13, 2000 1300Art. 92 1891 Ziff. VI 6, 2002 248Ziff. I 1 Art. 41, 2004 4763An­hang Ziff. II 1, 2006 2197An­hang Ziff. 50. AS 2007 1411Art. 131 Abs. 1]. Sie­he heu­te: Art. 70 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 2005 (SR 631.0).

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034215; BBl 20026464).

74 SR 641.61

75Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 6 des Mi­ne­ral­öl­steu­er­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 3371; BBl 1995 III 137).

76Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 6 des Mi­ne­ral­öl­steu­er­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 3371; BBl 1995 III 137).

77Ein­ge­fügt durch An­hang 2 Ziff. 6 des Mi­ne­ral­öl­steu­er­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 1996 (AS 1996 3371; BBl 1995 III 137). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034215; BBl 20026464).

7. Kapitel: Inverkehrbringen von biogenen Treib- und Brennstoffen78

78 Eingefügt durch Anhang des BG vom 21. März 2014 (AS 2016 2661; BBl 2013 57375783). Fassung gemäss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Verlängerung der Befristung der Steuererleichterungen für Erdgas, Flüssiggas und biogene Treibstoffe und über die Änderung des Bundesgesetzes über die Reduktion der CO2-Emissionen, in Kraft vom 1. Juli 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

Art. 35d  

1 Wer­den in er­heb­li­chem Mass bio­ge­ne Treib- und Brenn­stof­fe oder Ge­mi­sche, die bio­ge­ne Treib- und Brenn­stof­fe ent­hal­ten, in Ver­kehr ge­bracht, wel­che die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 12b Ab­sät­ze 1 und 3 des Mi­ne­ral­öl­steu­er­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 199679 nicht er­fül­len, so kann der Bun­des­rat vor­se­hen, dass von ihm be­zeich­ne­te bio­ge­ne Treib- und Brenn­stof­fe nur in Ver­kehr ge­bracht wer­den dür­fen, wenn sie be­stimm­te öko­lo­gi­sche oder so­zia­le An­for­de­run­gen er­fül­len.

2 Von der Zu­las­sungs­pflicht aus­ge­nom­men ist Etha­nol zu Brenn­zwe­cken.

3 Der Bun­des­rat legt un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Be­stim­mun­gen der Mi­ne­ral­öl­steu­er­ge­setz­ge­bung fest:

a.
die öko­lo­gi­schen oder so­zia­len An­for­de­run­gen, wel­che die zu­las­sungs­pflich­ti­gen bio­ge­nen Treib- und Brenn­stof­fe er­fül­len müs­sen;
b.
das Ver­fah­ren der Zu­las­sung.

3. Titel: Vollzug, Förderung und Verfahren

1. Kapitel: Vollzug

1. Abschnitt: Vollzug durch die Kantone

Art. 36 Vollzugskompetenzen der Kantone  

Un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 41 ob­liegt der Voll­zug die­ses Ge­set­zes den Kan­to­nen.

Art. 37 Ausführungsvorschriften der Kantone 80  

Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten der Kan­to­ne über den Ka­ta­stro­phen­schutz (Art. 10),
die Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung (Art. 10a–10d), die Sa­nie­rung (Art. 16–18),
den Schall­schutz bei Ge­bäu­den (Art. 20 und 21) so­wie die Ab­fäl­le (Art. 30–32, 32abis–32e) be­dür­fen zu ih­rer Gül­tig­keit der Ge­neh­mi­gung des Bun­des.

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701, 2012 2389; BBl 2005 53515391).

2. Abschnitt: Vollzug durch den Bund

Art. 38 Aufsicht und Koordination  

1 Der Bund wacht über den Voll­zug die­ses Ge­set­zes.

2 Er ko­or­di­niert die Voll­zugs­mass­nah­men der Kan­to­ne so­wie sei­ner ei­ge­nen An­stal­ten und Be­trie­be.

3 Der Bun­des­rat be­stimmt, wel­che Prüf‑, Mess- und Be­rech­nungs­me­tho­den an­zu­wen­den sind.

Art. 39 Ausführungsvorschriften und völkerrechtliche Vereinbarungen  

1 Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten.

1bis Er kann da­bei in­ter­na­tio­nal har­mo­ni­sier­te tech­ni­sche Vor­schrif­ten und Nor­men für an­wend­bar er­klä­ren und:

a.
das zu­stän­di­ge Bun­des­amt er­mäch­ti­gen, un­ter­ge­ord­ne­te Än­de­run­gen die­ser Vor­schrif­ten und Nor­men für an­wend­bar zu er­klä­ren;
b.
vor­se­hen, dass die für an­wend­bar er­klär­ten Vor­schrif­ten und Nor­men auf be­son­de­re Art ver­öf­fent­licht wer­den und dass auf die Über­set­zung in die Amtss­pra­chen ver­zich­tet wird.81

2 Er kann völ­ker­recht­li­che Ver­ein­ba­run­gen ab­sch­lies­sen über:82

a.
tech­ni­sche Vor­schrif­ten;
abis.83 um­welt­ge­fähr­den­de Stof­fe (Art. 26–29);
b.84
Ver­mei­dung und Ent­sor­gung von Ab­fäl­len;
c.
Zu­sam­men­ar­beit in grenz­na­hen Ge­bie­ten durch die Schaf­fung zwi­schen­staat­li­cher Kom­mis­sio­nen mit be­ra­ten­der Funk­ti­on;
d.
Da­ten­samm­lun­gen und Er­he­bun­gen;
e.
For­schung und Aus­bil­dung.

3 ...85

81 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 2 des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes vom 15. Dez. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 4763, 2005 2293Art. 1; BBl 2000 687).

82 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes vom 15. Dez. 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2004 4763, 2005 2293Art. 1; BBl 2000 687).

83 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 2 des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes vom 15. Dez. 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2004 4763, 2005 2293Art. 1; BBl 2000 687).

84Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

85 Auf­ge­ho­ben durch Art. 12 Ziff. 2 des Ver­nehm­las­sungs­ge­set­zes vom 18. März 2005, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2005 (AS 2005 4099; BBl 2004 533).

Art. 40 Inverkehrbringen serienmässig hergestellter Anlagen 86  

1 Der Bun­des­rat kann das In­ver­kehr­brin­gen se­ri­en­mäs­sig her­ge­stell­ter An­la­gen nach Mass­ga­be der durch sie ver­ur­sach­ten Um­welt­be­las­tung von ei­ner Kon­for­mi­täts­be­wer­tung, Kenn­zeich­nung, An­mel­dung oder Zu­las­sung ab­hän­gig ma­chen.

2 Er kann aus­län­di­sche Prü­fun­gen, Kon­for­mi­täts­be­wer­tun­gen, Kenn­zeich­nun­gen, An­mel­dun­gen und Zu­las­sun­gen an­er­ken­nen.

86Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 6. Okt. 1995 über die tech­ni­schen Han­dels­hemm­nis­se, in Kraft seit 1. Ju­li 1996 (AS 1996 1725; BBl 1995 II 521).

Art. 41 Vollzugskompetenzen des Bundes  

1 Der Bund voll­zieht die Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 Buch­sta­be e (Vor­schrif­ten über Brenn- und Treib­stof­fe), 26 (Selbst­kon­trol­le), 27 (In­for­ma­ti­on der Ab­neh­mer), 29 (Vor­schrif­ten über Stof­fe), 29a–29h (Um­gang mit Or­ga­nis­men), 30b Ab­satz 3 (Pfand­aus­gleichs­kas­se), 30f und 30g (Ein- und Aus­fuhr von Ab­fäl­len), 31a Ab­satz 2 und 31c Ab­satz 3 (Mass­nah­men des Bun­des zur Ab­fall­ent­sor­gung), 32abis (vor­ge­zo­ge­ne Ent­sor­gungs­ge­bühr), 32e Ab­sät­ze 1–4 (Ab­ga­be zur Fi­nan­zie­rung von Sa­nie­run­gen), 35a–35c (Len­kungs­ab­ga­ben), 35d (In­ver­kehr­brin­gen von bio­ge­nen Treib- und Brenn­stof­fen), 39 (Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten und völ­ker­recht­li­che Ver­ein­ba­run­gen), 40 (In­ver­kehr­brin­gen se­ri­en­mäs­sig her­ge­stell­ter An­la­gen) und 46 Ab­satz 3 (An­ga­ben über Stof­fe und Or­ga­nis­men); er kann für be­stimm­te Tei­lauf­ga­ben die Kan­to­ne bei­zie­hen.87

2 Die Bun­des­be­hör­de, die ein an­de­res Bun­des­ge­setz oder einen Staats­ver­trag voll­zieht, ist bei der Er­fül­lung die­ser Auf­ga­be auch für den Voll­zug des Um­welt­schutz­ge­set­zes zu­stän­dig. Sie hört vor ih­rem Ent­scheid die be­trof­fe­nen Kan­to­ne an. Das Bun­des­amt und die üb­ri­gen be­trof­fe­nen Bun­des­stel­len wir­ken nach den Ar­ti­keln 62a und 62b des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199788 beim Voll­zug mit.89

3 Eig­net sich das Ver­fah­ren nach Ab­satz 2 für be­stimm­te Auf­ga­ben nicht, so re­gelt der Bun­des­rat den Voll­zug durch die be­trof­fe­nen Bun­des­stel­len.90

4 Die Voll­zugs­be­hör­den des Bun­des be­rück­sich­ti­gen die Um­welt­schutz­mass­nah­men der Kan­to­ne.91

87 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

88 SR 172.010

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 14 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

90 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 14 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

91 Ur­sprüng­lich: Abs. 3.

2a. Abschnitt: Zusammenarbeit mit der Wirtschaft92

92Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Juli 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 41a  

1 Der Bund und, im Rah­men ih­rer Zu­stän­dig­keit, die Kan­to­ne ar­bei­ten für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes mit den Or­ga­ni­sa­tio­nen der Wirt­schaft zu­sam­men.

2 Sie kön­nen Bran­chen­ver­ein­ba­run­gen durch die Vor­ga­be men­gen­mäs­si­ger Zie­le und ent­spre­chen­der Fris­ten för­dern.

3 Vor dem Er­lass von Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten prü­fen sie frei­wil­li­ge Mass­nah­men der Wirt­schaft. So­weit mög­lich und not­wen­dig, über­neh­men sie Bran­chen­ver­ein­ba­run­gen ganz oder teil­wei­se in das Aus­füh­rungs­recht.

3. Abschnitt: Besondere Bestimmungen über den Vollzug

Art. 42 Umweltschutzfachstellen  

1 Die Kan­to­ne rich­ten für die Be­ur­tei­lung von Um­welt­schutz­fra­gen ei­ne Fach­stel­le ein oder be­zeich­nen hie­für ge­eig­ne­te be­ste­hen­de Amts­stel­len.

2 Das Bun­des­amt ist die Fach­stel­le des Bun­des.93

93Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 43 Auslagerung von Vollzugsaufgaben 94  

Die Voll­zugs­be­hör­den kön­nen öf­fent­lichrecht­li­che Kör­per­schaf­ten oder Pri­va­te mit Voll­zugs­auf­ga­ben be­trau­en, ins­be­son­de­re mit der Kon­trol­le und Über­wa­chung.

94Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 43a Umweltzeichen und Umweltmanagement 95  

1 Der Bun­des­rat kann Vor­schrif­ten er­las­sen über die Ein­füh­rung:

a.
ei­nes frei­wil­li­gen Sys­tems für ein Um­welt­zei­chen (Öko­la­bel);
b.
ei­nes frei­wil­li­gen Sys­tems zur Be­wer­tung und Ver­bes­se­rung des be­trieb­li­chen Um­welt­schut­zes (Um­welt-Ma­na­ge­ment und ‑Au­dit).

2 Er be­rück­sich­tigt da­bei das in­ter­na­tio­na­le Recht und die in­ter­na­tio­nal an­er­kann­ten tech­ni­schen Nor­men.

95Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 44 Erhebungen über die Umweltbelastung  

1 Bund und Kan­to­ne füh­ren Er­he­bun­gen über die Um­welt­be­las­tung durch und prü­fen den Er­folg der Mass­nah­men die­ses Ge­set­zes.

2 Der Bun­des­rat ko­or­di­niert die eid­ge­nös­si­schen und kan­to­na­len Er­he­bun­gen und Da­ten­samm­lun­gen.

3 Er be­stimmt, wel­che An­ga­ben, die auf Grund der Gen­tech­nik‑, Le­bens­mit­tel‑, Heil­mit­tel‑, Che­mi­ka­li­en‑, Land­wirt­schafts‑, Epi­de­mi­en- und Tier­seu­chen­ge­setz­ge­bung über Stof­fe und Or­ga­nis­men er­ho­ben wer­den, dem Bun­des­amt zur Ver­fü­gung zu stel­len sind.96

96Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 44a Massnahmenpläne bei Luftverunreinigungen 97  

1 Steht fest oder ist zu er­war­ten, dass schäd­li­che oder läs­ti­ge Ein­wir­kun­gen von Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen durch meh­re­re Quel­len ver­ur­sacht wer­den, so er­stellt die zu­stän­di­ge Be­hör­de einen Plan der Mass­nah­men, die zur Ver­min­de­rung oder Be­sei­ti­gung die­ser Ein­wir­kun­gen in­nert an­ge­setz­ter Frist bei­tra­gen (Mass­nah­men­plan).

2 Mass­nah­men­plä­ne sind für die Be­hör­den ver­bind­lich, die von den Kan­to­nen mit Voll­zugs­auf­ga­ben be­traut sind. Sie un­ter­schei­den Mass­nah­men, die un­mit­tel­bar an­ge­ord­net wer­den kön­nen, und sol­che, für wel­che die recht­li­chen Grund­la­gen noch zu schaf­fen sind.

3 Sieht ein Plan Mass­nah­men vor, die in die Zu­stän­dig­keit des Bun­des fal­len, so stel­len die Kan­to­ne dem Bun­des­rat die ent­spre­chen­den An­trä­ge.

97Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 45 Periodische Kontrollen 98  

Der Bun­des­rat kann die re­gel­mäs­si­ge Kon­trol­le von An­la­gen wie Öl­feue­run­gen, Ab­fallan­la­gen und Bau­ma­schi­nen vor­schrei­ben.

98Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 46 Auskunftspflicht  

1 Je­der­mann ist ver­pflich­tet, den Be­hör­den die für den Voll­zug er­for­der­li­chen Aus­künf­te zu er­tei­len, nö­ti­gen­falls Ab­klä­run­gen durch­zu­füh­ren oder zu dul­den.

2 Der Bun­des­rat oder die Kan­to­ne kön­nen an­ord­nen, dass Ver­zeich­nis­se mit An­ga­ben über Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen, Lärm und Er­schüt­te­run­gen, über Ab­fäl­le und de­ren Ent­sor­gung so­wie über die Art, Men­ge und Be­ur­tei­lung von Stof­fen und Or­ga­nis­men ge­führt, auf­be­wahrt und den Be­hör­den auf Ver­lan­gen zu­ge­stellt wer­den.99

3 Der Bun­des­rat kann an­ord­nen, dass An­ga­ben ge­macht wer­den über Stof­fe oder Or­ga­nis­men, wel­che die Um­welt ge­fähr­den kön­nen oder erst­mals in Ver­kehr ge­bracht wer­den sol­len.100

99Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

100Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 47 Amtsgeheimnis 101  

1 und2 ...102

3 Al­le mit dem Voll­zug die­ses Ge­set­zes be­auf­trag­ten Per­so­nen so­wie Ex­per­ten und Mit­glie­der von Kom­mis­sio­nen und Fach­aus­schüs­sen un­ter­ste­hen dem Amts­ge­heim­nis.

4 Ver­trau­li­che In­for­ma­tio­nen, die beim Voll­zug die­ses Ge­set­zes er­ho­ben wer­den, dür­fen an aus­län­di­sche Be­hör­den und in­ter­na­tio­na­le Or­ga­ni­sa­tio­nen nur dann wei­ter­ge­ge­ben wer­den, wenn ei­ne völ­ker­recht­li­che Ver­ein­ba­rung, Be­schlüs­se in­ter­na­tio­na­ler Or­ga­ni­sa­tio­nen oder ein Bun­des­ge­setz dies be­stim­men.103 Der Bun­des­rat re­gelt die Zu­stän­dig­kei­ten und das Ver­fah­ren.104

101 Fas­sung ge­mä­ss Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 27. Sept. 2013 (Aar­hus-Kon­ven­ti­on), in Kraft seit 1. Ju­ni 2014 (AS 2014 1021; BBl 2012 4323).

102 Auf­ge­ho­ben durch Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 27. Sept. 2013 (Aar­hus-Kon­ven­ti­on), mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2014 (AS 2014 1021; BBl 2012 4323).

103 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes vom 15. Dez. 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2004 4763, 2005 2293Art. 1; BBl 2000 687).

104Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 48 Gebühren  

1 Für Be­wil­li­gun­gen, Kon­trol­len und be­son­de­re Dienst­leis­tun­gen nach die­sem Ge­setz wird ei­ne Ge­bühr er­ho­ben.

2 Im Bund be­stimmt der Bun­des­rat, in den Kan­to­nen die nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­ge Be­hör­de die An­sät­ze.

2. Kapitel: Förderung

Art. 49 Ausbildung und Forschung  

1 Der Bund kann die Aus- und Wei­ter­bil­dung der mit Auf­ga­ben nach die­sem Ge­setz be­trau­ten Per­so­nen för­dern.105

2 Er kann For­schungs­ar­bei­ten und Tech­no­lo­gie­fol­gen-Ab­schät­zun­gen in Auf­trag ge­ben oder un­ter­stüt­zen.106

3 Er kann die Ent­wick­lung von An­la­gen und Ver­fah­ren för­dern, mit de­nen die Um­welt­be­las­tung im öf­fent­li­chen In­ter­es­se ver­min­dert wer­den kann. Die Fi­nanz­hil­fen dür­fen in der Re­gel 50 Pro­zent der Kos­ten nicht über­schrei­ten. Sie müs­sen bei ei­ner kom­mer­zi­el­len Ver­wer­tung der Ent­wick­lungs­er­geb­nis­se nach Mass­ga­be der er­ziel­ten Er­trä­ge zu­rück­er­stat­tet wer­den. Im Rhyth­mus von fünf Jah­ren be­ur­teilt der Bun­des­rat ge­ne­rell die Wir­kung der För­de­rung und er­stat­tet den eid­ge­nös­si­schen Rä­ten über die Er­geb­nis­se Be­richt.107

105Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des BG vom 5. Okt. 1990 über Fi­nanz­hil­fen und Ab­gel­tun­gen (Sub­ven­ti­ons­ge­setz), in Kraft seit 1. April 1991 (AS 1991 857; BBl 1987 I 369). Die Änd. ge­mä­ss BG vom 20. Ju­ni 2014 über die Wei­ter­bil­dung, in Kraft seit 1. Jan. 2017, be­trifft nur den fran­zö­si­schen und den ita­lie­ni­schen Text (AS 2016 689; BBl 20133729).

106 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

107Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 50 Beiträge für Umweltschutzmassnahmen bei Strassen 108  

1 Im Rah­men der Ver­wen­dung des Rein­er­trags der Mi­ne­ral­öl­steu­er und der Na­tio­nal­stras­sen­ab­ga­be be­tei­ligt sich der Bund an den Kos­ten:

a.
für Um­welt­schutz­mass­nah­men bei Na­tio­nal­stras­sen und bei Haupt­stras­sen, die mit Bun­des­hil­fe aus­zu­bau­en sind, nach Mass­ga­be der Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 1985109 über die Ver­wen­dung der zweck­ge­bun­de­nen Mi­ne­ral­öl­steu­er (MinVG); bei den Haupt­stras­sen sind die­se Bei­trä­ge Be­stand­teil der Glo­bal­bei­trä­ge nach MinVG;
b.
für Lärm- und Schall­schutz­mass­nah­men bei Sa­nie­run­gen im Be­reich des
üb­ri­gen Stras­sen­net­zes auf der Grund­la­ge von Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen mit den Kan­to­nen; die Hö­he der Bei­trä­ge rich­tet sich nach der Wirk­sam­keit der Mass­nah­men.

2 Die Kan­to­ne er­stat­ten dem Bund Be­richt über die Ver­wen­dung der Bei­trä­ge für die Um­welt­schutz­mass­nah­men bei den Haupt­stras­sen, die mit Bun­des­hil­fe aus­zu­bau­en sind, und bei den üb­ri­gen Stras­sen.

108 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 22 des BG vom 6. Okt. 2006 zur Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl 2005 6029).

109 SR 725.116.2

Art. 51 Kontroll- und Überwachungseinrichtungen  

Der Bund kann Bei­trä­ge an die Kos­ten für den Bau und die Aus­rüs­tung der zur Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes er­for­der­li­chen Mess‑, Kon­troll- und Über­wa­chungs­ein­rich­tun­gen ge­wäh­ren, so­weit die­se Ein­rich­tun­gen meh­re­ren Kan­to­nen die­nen.

Art. 52 Abfallanlagen  

1 Der Bund kann für den Bau von Ab­fallan­la­gen, die ins­be­son­de­re den Ab­fall­in­ha­bern meh­re­rer Kan­to­ne die­nen, Bürg­schaf­ten über­neh­men, so­fern die Fi­nan­zie­rung nicht an­ders si­cher­ge­stellt wer­den kann.110

2 Die Bun­des­ver­samm­lung be­wil­ligt mit ei­nem mehr­jäh­ri­gen Ver­pflich­tungs­kre­dit den Höchst­be­trag für die Über­nah­me von Bürg­schaf­ten.111

110Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

111Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 18 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Okt. 1990, in Kraft seit 1. April 1991 (AS 1991 857; BBl 1987 I 369).

Art. 53 Internationale Zusammenarbeit zum Schutz der Umwelt 112  

1 Der Bund kann Bei­trä­ge ge­wäh­ren:

a.
an in­ter­na­tio­na­le Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Pro­gram­me im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Um­welt­schut­zes;
b.
zur Um­set­zung von in­ter­na­tio­na­len Um­welt­ab­kom­men;
c.
zur Fi­nan­zie­rung von Se­kre­ta­ria­ten in­ter­na­tio­na­ler Um­welt­ab­kom­men, die ih­ren stän­di­gen Sitz in der Schweiz ha­ben;
d.
an Fonds zur Un­ter­stüt­zung von Ent­wick­lungs- und Tran­si­ti­ons­län­dern bei der Um­set­zung von in­ter­na­tio­na­len Um­welt­ab­kom­men.

2 Bei­trä­ge nach Ab­satz 1 Buch­sta­be d wer­den als Rah­men­kre­di­te für je­weils meh­re­re Jah­re be­wil­ligt.

3 Der Bun­des­rat wacht über die wirk­sa­me Ver­wen­dung der nach die­sem Ge­setz be­wil­lig­ten Mit­tel und er­stat­tet der Bun­des­ver­samm­lung dar­über Be­richt.

112Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 18 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Okt. 1990 (AS 1991 857; BBl 1987 I 369). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 200340614062; BBl 2002 7911).

3. Kapitel: Verfahren

1. Abschnitt: Rechtspflege 113

113 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Juli 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 53515391).

Art. 54 ... 114115  

Das Be­schwer­de­ver­fah­ren rich­tet sich nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.

114 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 91 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

115 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 53515391).

2. Abschnitt: Verbandsbeschwerde gegen Verfügungen über Anlagen 116

116 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Juli 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 53515391).

Art. 55 Beschwerdeberechtigte Organisationen 117  

1 Ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len Be­hör­den oder der Bun­des­be­hör­den über die Pla­nung, Er­rich­tung oder Än­de­rung von An­la­gen, für die ei­ne Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung nach Ar­ti­kel 10a er­for­der­lich ist, steht den Um­welt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen das Be­schwer­de­recht un­ter fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen zu:

a.
Die Or­ga­ni­sa­ti­on ist ge­samtschwei­ze­risch tä­tig.
b.
Sie ver­folgt rein ide­el­le Zwe­cke; all­fäl­li­ge wirt­schaft­li­che Tä­tig­kei­ten müs­sen der Er­rei­chung der ide­el­len Zwe­cke die­nen.

2 Das Be­schwer­de­recht steht den Or­ga­ni­sa­tio­nen nur für Rü­gen in Rechts­be­rei­chen zu, die seit min­des­tens zehn Jah­ren Ge­gen­stand ih­res sta­tu­ta­ri­schen Zwecks bil­den.

3 Der Bun­des­rat be­zeich­net die zur Be­schwer­de be­rech­tig­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen.

4 Zu­stän­dig für die Be­schwer­de­er­he­bung ist das obers­te Exe­ku­ti­vor­gan der Or­ga­ni­sa­ti­on.

5 Die Or­ga­ni­sa­tio­nen kön­nen ih­re recht­lich selb­stän­di­gen kan­to­na­len und über­kan­to­na­len Un­ter­or­ga­ni­sa­tio­nen für de­ren ört­li­ches Tä­tig­keits­ge­biet ge­ne­rell zur Er­he­bung von Ein­spra­chen und im Ein­zel­fall zur Er­he­bung von Be­schwer­den er­mäch­ti­gen.

117 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 53515391). Die Be­stim­mung über die wirt­schaft­li­che Tä­tig­keit in Abs. 1 Bst. b tritt am 1. Ju­li 2010 in Kraft (sie­he Ziff. III Abs. 3 der ge­nann­ten Änd.).

Art. 55a Eröffnung der Verfügung 118  

1 Die Be­hör­de er­öff­net den Or­ga­ni­sa­tio­nen ih­re Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 durch schrift­li­che Mit­tei­lung oder durch Ver­öf­fent­li­chung im Bun­des­blatt oder im kan­to­na­len Pu­bli­ka­ti­ons­or­gan.

2 Sieht das Bun­des­recht oder das kan­to­na­le Recht ein Ein­spra­che­ver­fah­ren vor, so sind auch die Ge­su­che nach Ab­satz 1 zu ver­öf­fent­li­chen.

118 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 53515391).

Art. 55b Verlust der Beschwerdelegitimation 119  

1 Or­ga­ni­sa­tio­nen, die kein Rechts­mit­tel er­grif­fen ha­ben, kön­nen sich am wei­te­ren Ver­fah­ren nur noch als Par­tei be­tei­li­gen, wenn sie durch ei­ne Än­de­rung der Ver­fü­gung be­schwert sind. Für Ent­eig­nun­gen gilt das Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 1930120 über die Ent­eig­nung.

2 Hat sich ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on an ei­nem Ein­spra­che­ver­fah­ren nach Bun­des­recht oder kan­to­na­lem Recht nicht be­tei­ligt, so kann sie kei­ne Be­schwer­de mehr er­he­ben.

3 Hat ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on ge­gen einen Nut­zungs­plan mit Ver­fü­gungs­cha­rak­ter zu­läs­si­ge Rü­gen nicht er­ho­ben oder sind die Rü­gen rechts­kräf­tig ab­ge­lehnt wor­den, so darf die Or­ga­ni­sa­ti­on die­se Rü­gen in ei­nem nach­fol­gen­den Ver­fah­ren nicht mehr vor­brin­gen.

4 Die Ab­sät­ze 2 und 3 gel­ten auch für Ein­spra­chen und Be­schwer­den nach kan­to­na­lem Recht ge­gen Nut­zungs­plä­ne.

119 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 53515391).

120 SR 711

Art. 55c Vereinbarungen zwischen Gesuchstellern und Organisationen 121  

1 Tref­fen Ge­such­stel­ler und Or­ga­ni­sa­ti­on Ver­ein­ba­run­gen über Ver­pflich­tun­gen, die Be­lan­ge des öf­fent­li­chen Rechts be­tref­fen, so gel­ten die­se aus­sch­liess­lich als ge­mein­sa­me An­trä­ge an die Be­hör­de. Die­se be­rück­sich­tigt das Er­geb­nis in ih­rer Ver­fü­gung oder ih­rem Ent­scheid. Sie ver­zich­tet dar­auf, wenn es Män­gel nach Ar­ti­kel 49 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 1968122 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren auf­weist.

2 Ver­ein­ba­run­gen zwi­schen Ge­such­stel­lern und Or­ga­ni­sa­tio­nen über fi­nan­zi­el­le oder an­de­re Leis­tun­gen sind nicht zu­läs­sig, so­weit die­se be­stimmt sind für:

a.
die Durch­set­zung von Ver­pflich­tun­gen des öf­fent­li­chen Rechts, ins­be­son­de­re be­hörd­li­cher Auf­la­gen;
b.
Mass­nah­men, die das öf­fent­li­che Recht nicht vor­sieht oder die in kei­nem Zu­sam­men­hang mit dem Vor­ha­ben ste­hen;
c.
die Ab­gel­tung ei­nes Rechts­mit­tel­ver­zichts oder ei­nes an­de­ren pro­zes­sua­len Ver­hal­tens.

3 Die Rechts­mit­tel­be­hör­de tritt auf ei­ne Be­schwer­de nicht ein, wenn die­se rechts­miss­bräuch­lich ist oder die Or­ga­ni­sa­ti­on un­zu­läs­si­ge Leis­tun­gen im Sin­ne von Ab­satz 2 ge­for­dert hat.

121 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 53515391).

122 SR 172.021

Art. 55d Vorzeitiger Baubeginn 123  

Mit Bau­ar­bei­ten kann vor Ab­schluss des Ver­fah­rens be­gon­nen wer­den, so­weit der Aus­gang des Ver­fah­rens die Ar­bei­ten nicht be­ein­flus­sen kann.

123 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 53515391).

Art. 55e Verfahrenskosten 124  

Un­ter­liegt die Or­ga­ni­sa­ti­on im Ver­fah­ren, so wer­den ihr für die Be­schwer­de­füh­rung vor Bun­des­be­hör­den die Kos­ten auf­er­legt.

124 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 53515391).

3. Abschnitt: Verbandsbeschwerde gegen Bewilligungen von Organismen125

125 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Juli 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 53515391).

Art. 55f  

1 Ge­gen Be­wil­li­gun­gen über das In­ver­kehr­brin­gen pa­tho­ge­ner Or­ga­nis­men, die be­stim­mungs­ge­mä­ss in der Um­welt ver­wen­det wer­den sol­len, steht den Um­welt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen das Be­schwer­de­recht un­ter fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen zu:

a.
Die Or­ga­ni­sa­ti­on ist ge­samtschwei­ze­risch tä­tig.
b.
Sie ist min­des­tens zehn Jah­re vor Ein­rei­chung der Be­schwer­de ge­grün­det wor­den.

2 Der Bun­des­rat be­zeich­net die zur Be­schwer­de be­rech­tig­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen.

3 Die Ar­ti­kel 55a und 55b Ab­sät­ze 1 und 2 sind an­wend­bar.

4. Abschnitt: Behörden- und Gemeindebeschwerde, Enteignung, Kosten von Sicherungs- und Behebungsmassnahmen 126

126 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Juli 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 53515391).

Art. 56 Behördenbeschwerde  

1 Das Bun­des­amt ist be­rech­tigt, ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len Be­hör­den in An­wen­dung die­ses Ge­set­zes und sei­ner Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen die Rechts­mit­tel des eid­ge­nös­si­schen und des kan­to­na­len Rechts zu er­grei­fen.127

2 Die glei­che Be­rech­ti­gung steht auch den Kan­to­nen zu, so­weit Ein­wir­kun­gen aus Nach­bar­kan­to­nen auf ihr Ge­biet strit­tig sind.

3 ...128

127 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 14 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

128 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 91 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 57 Gemeindebeschwerde  

Die Ge­mein­den sind be­rech­tigt, ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len und der Bun­des­be­hör­den in An­wen­dung die­ses Ge­set­zes die Rechts­mit­tel des eid­ge­nös­si­schen und kan­to­na­len Rechts zu er­grei­fen, so­fern sie da­durch be­rührt wer­den und ein schutz­wür­di­ges In­ter­es­se an der Auf­he­bung oder Än­de­rung ha­ben.

Art. 58 Enteignung  

1 So­weit der Voll­zug die­ses Ge­set­zes es er­for­dert, kön­nen Bund und Kan­to­ne die not­wen­di­gen Rech­te ent­eig­nen oder die­ses Recht Drit­ten über­tra­gen.129

2 Die Kan­to­ne kön­nen in ih­ren Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten das Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 1930130 über die Ent­eig­nung als an­wend­bar er­klä­ren. Sie se­hen vor, dass die Kan­tons­re­gie­rung über strei­tig ge­blie­be­ne Ein­spra­chen ent­schei­det.131

3 Für Wer­ke, die das Ge­biet meh­re­rer Kan­to­ne be­an­spru­chen, gilt das eid­ge­nös­si­sche Ent­eig­nungs­recht.132 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on ent­schei­det über die Ent­eig­nung.

129Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

130 SR 711

131 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 17 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

132Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 59 Kosten von Sicherungs- und Behebungsmassnahmen 133  

Die Kos­ten von Mass­nah­men, wel­che die Be­hör­den zur Ab­wehr ei­ner un­mit­tel­bar dro­hen­den Ein­wir­kung so­wie zu de­ren Fest­stel­lung und Be­he­bung tref­fen, wer­den dem Ver­ur­sa­cher über­bun­den.

133Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

4. Titel: Haftpflicht134

134Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Juli 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 59a Allgemeine Bestimmungen 135  

1 Der In­ha­ber ei­nes Be­triebs oder ei­ner An­la­ge, mit de­nen ei­ne be­son­de­re Ge­fahr für die Um­welt ver­bun­den ist, haf­tet für den Scha­den aus Ein­wir­kun­gen, die durch die Ver­wirk­li­chung die­ser Ge­fahr ent­ste­hen. Bei Schä­den, die beim Um­gang mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men ent­ste­hen, gilt Ar­ti­kel 59abis.136

2 In der Re­gel mit ei­ner be­son­de­ren Ge­fahr für die Um­welt ver­bun­den sind na­ment­lich Be­trie­be und An­la­gen:

a.
die der Bun­des­rat auf­grund der ver­wen­de­ten Stof­fe, Or­ga­nis­men oder Ab­fäl­le den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten nach Ar­ti­kel 10 un­ter­stellt;
b.
die der Ent­sor­gung von Ab­fäl­len die­nen;
c.
in de­nen mit was­ser­ge­fähr­den­den Flüs­sig­kei­ten um­ge­gan­gen wird;
d.137 in de­nen Stof­fe vor­han­den sind, für wel­che der Bun­des­rat zum Schutz der Um­welt ei­ne Be­wil­li­gungs­pflicht ein­führt oder an­de­re be­son­de­re Vor­schrif­ten er­lässt.

3 Von der Haft­pflicht wird be­freit, wer be­weist, dass der Scha­den durch hö­he­re Ge­walt oder durch gro­bes Ver­schul­den des Ge­schä­dig­ten oder ei­nes Drit­ten ver­ur­sacht wor­den ist.

4 Die Ar­ti­kel 42–47 und 49–53 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts138 sind an­wend­bar.139

5 Für die Haf­tungs­be­stim­mun­gen in an­de­ren Bun­des­ge­set­zen gilt der Vor­be­halt nach Ar­ti­kel 3.

6 Bund, Kan­to­ne und Ge­mein­den haf­ten eben­falls nach den Ab­sät­zen 1–5.

135 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

136 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

137 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

138 SR 220

139 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 59abis Pathogene Organismen 140  

1 Die be­wil­li­gungs- oder mel­de­pflich­ti­ge Per­son, die mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men im ge­schlos­se­nen Sys­tem um­geht, sol­che Or­ga­nis­men im Ver­such frei­setzt oder sie un­er­laubt in Ver­kehr bringt, haf­tet für Schä­den, die bei die­sem Um­gang ent­ste­hen.

2 Für den Scha­den, der land- und wald­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben oder Kon­su­men­ten von Pro­duk­ten die­ser Be­trie­be durch er­laubt in Ver­kehr ge­brach­te pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men ent­steht, haf­tet aus­sch­liess­lich die be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Per­son, wenn die Or­ga­nis­men:

a.
in land- oder wald­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­ons­mit­teln141 ent­hal­ten sind; oder
b.
aus sol­chen Pro­duk­ti­ons­mit­teln stam­men.

3 Bei der Haf­tung nach Ab­satz 2 bleibt der Rück­griff auf Per­so­nen, die sol­che Or­ga­nis­men un­sach­ge­mä­ss be­han­delt oder sonst wie zur Ent­ste­hung oder Ver­schlim­me­rung des Scha­dens bei­ge­tra­gen ha­ben, vor­be­hal­ten.

4 Wird ein Scha­den durch al­le üb­ri­gen er­laubt in Ver­kehr ge­brach­ten pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men ver­ur­sacht, so haf­tet die be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Per­son, wenn die Or­ga­nis­men feh­ler­haft sind. Sie haf­tet auch für einen Feh­ler, der nach dem Stand der Wis­sen­schaft und Tech­nik im Zeit­punkt, in dem der Or­ga­nis­mus in Ver­kehr ge­bracht wur­de, nicht er­kannt wer­den konn­te.

5 Pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men sind feh­ler­haft, wenn sie nicht die Si­cher­heit bie­ten, die man un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Um­stän­de zu er­war­ten be­rech­tigt ist, ins­be­son­de­re sind zu be­rück­sich­ti­gen:

a.
die Art und Wei­se, wie sie dem Pu­bli­kum prä­sen­tiert wer­den;
b.
der Ge­brauch, mit dem ver­nünf­ti­ger­wei­se ge­rech­net wer­den kann;
c.
der Zeit­punkt, in dem sie in Ver­kehr ge­bracht wur­den.

6 Ein Pro­dukt aus pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men ist nicht al­lein des­halb feh­ler­haft, weil spä­ter ein ver­bes­ser­tes Pro­dukt in Ver­kehr ge­bracht wur­de.

7 Der Scha­den muss we­gen der Pa­tho­ge­ni­tät der Or­ga­nis­men ent­stan­den sein.

8 Der Be­weis des Ur­sa­chen­zu­sam­men­hangs ob­liegt der Per­son, die Scha­den­er­satz be­an­sprucht. Kann die­ser Be­weis nicht mit Si­cher­heit er­bracht wer­den oder kann der Per­son, der er ob­liegt, die Be­weis­füh­rung nicht zu­ge­mu­tet wer­den, so kann sich das Ge­richt mit der über­wie­gen­den Wahr­schein­lich­keit be­gnü­gen. Das Ge­richt kann den Sach­ver­halt aus­ser­dem von Am­tes we­gen fest­stel­len las­sen.

9 Die be­wil­li­gungs- oder mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss auch die Kos­ten von not­wen­di­gen und an­ge­mes­se­nen Mass­nah­men er­set­zen, die er­grif­fen wur­den, um zer­stör­te oder be­schä­dig­te Be­stand­tei­le der Um­welt wie­der her­zu­stel­len oder sie durch gleich­wer­ti­ge Be­stand­tei­le zu er­set­zen. Sind die zer­stör­ten oder be­schä­dig­ten Um­welt­be­stand­tei­le nicht Ge­gen­stand ei­nes ding­li­chen Rechts oder er­greift der Be­rech­tig­te die nach den Um­stän­den ge­bo­te­nen Mass­nah­men nicht, so steht der Er­satz­an­spruch dem zu­stän­di­gen Ge­mein­we­sen zu.

10 Von der Haft­pflicht wird be­freit, wer be­weist, dass der Scha­den durch hö­he­re Ge­walt oder durch gro­bes Ver­schul­den des Ge­schä­dig­ten oder ei­nes Drit­ten ver­ur­sacht wor­den ist.

11 Die Ar­ti­kel 42–47 und 49–53 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts142 sind an­wend­bar.

12 Bund, Kan­to­ne und Ge­mein­den haf­ten eben­falls nach den Ab­sät­zen 1–11.

140 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

141 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

142 SR 220

Art. 59b Sicherstellung  

Zum Schutz der Ge­schä­dig­ten kann der Bun­des­rat:

a.143
den In­ha­bern be­stimm­ter Be­trie­be oder An­la­gen so­wie den be­wil­li­gungs- oder mel­de­pflich­ti­gen Per­so­nen, die mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men um­ge­hen, vor­schrei­ben, dass sie ih­re Haft­pflicht durch Ver­si­che­rung oder in an­de­rer Form si­cher­stel­len;
b.
den Um­fang und die Dau­er die­ser Si­cher­stel­lung fest­le­gen oder dies im Ein­zel­fall der Be­hör­de über­las­sen;
c.
den­je­ni­gen, der die Haft­pflicht si­cher­stellt, ver­pflich­ten, der Voll­zugs­be­hör­de Be­ste­hen, Aus­set­zen und Auf­hö­ren der Si­cher­stel­lung zu mel­den;
d.
vor­se­hen, dass die Si­cher­stel­lung erst 60 Ta­ge nach Ein­gang der Mel­dung aus­setzt oder auf­hört;
e.
vor­se­hen, dass das Ge­län­de von De­po­ni­en bei ih­rem Ab­schluss in das Ei­gen­tum des Kan­tons über­geht, und Vor­schrif­ten über ei­ne all­fäl­li­ge Ent­schä­di­gung er­las­sen.

143 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 59c Verjährung 144  

1 Die Er­satz­an­sprü­che ver­jäh­ren nach Ar­ti­kel 60 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts145.

2 Ist der Scha­den we­gen des Um­gangs mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men ent­stan­den, ver­jäh­ren die Er­satz­an­sprü­che drei Jah­re, nach­dem die ge­schä­dig­te Per­son Kennt­nis vom Scha­den und von der haft­pflich­ti­gen Per­son er­langt hat, spä­tes­tens aber 30 Jah­re nach­dem:

a.
das Er­eig­nis, das den Scha­den ver­ur­sacht hat, im Be­trieb oder in der An­la­ge ein­ge­tre­ten ist oder ein En­de ge­fun­den hat; oder
b.
die pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men in Ver­kehr ge­bracht wor­den sind.

144 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

145 SR 220

Art. 59d Verjährung des Rückgriffsrechts 146  

Das Rück­griffs­recht ver­jährt nach Ar­ti­kel 59c. Die drei­jäh­ri­ge Frist be­ginnt zu lau­fen, so­bald die Er­satz­leis­tung voll­stän­dig er­bracht und die mit­haft­pflich­ti­ge Per­son be­kannt ist.

146 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

5. Titel: Strafbestimmungen147

147Ursprünglich 4. Tit.

Art. 60 Vergehen  

1 Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer vor­sätz­lich:148

a.
die zur Ver­hin­de­rung von Ka­ta­stro­phen ver­füg­ten Si­cher­heits­mass­nah­men un­ter­lässt oder das Ver­bot be­stimm­ter Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren oder La­ger­hal­tun­gen miss­ach­tet (Art. 10);
b.
Stof­fe, von de­nen er weiss oder wis­sen muss, dass be­stimm­te Ver­wen­dun­gen die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kön­nen, für die­se Ver­wen­dun­gen in Ver­kehr bringt (Art. 26);
c.
Stof­fe in Ver­kehr bringt, oh­ne den Ab­neh­mer über die um­welt­be­zo­ge­nen Ei­gen­schaf­ten zu in­for­mie­ren (Art. 27 Abs. 1 Bst. a) oder über den vor­schrifts­ge­mäs­sen Um­gang an­zu­wei­sen (Art. 27 Abs. 1 Bst. b);
d.
mit Stof­fen ent­ge­gen den An­wei­sun­gen so um­geht, dass sie, ih­re Fol­ge­pro­duk­te oder Ab­fäl­le die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kön­nen (Art. 28);
e.149
Vor­schrif­ten über Stof­fe oder Or­ga­nis­men ver­letzt (Art. 29, 29b Abs. 2, 29f, 30a Bst. b und 34 Abs. 1);
f.150
mit Or­ga­nis­men so um­geht, dass die Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a Ab­satz 1 ver­letzt wer­den;
g.151
beim Um­gang mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men nicht al­le not­wen­di­gen Ein­schlies­sungs­mass­nah­men trifft (Art. 29b Abs. 1);
h.152
pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men oh­ne Be­wil­li­gung im Ver­such frei­setzt oder für Ver­wen­dun­gen in der Um­welt in Ver­kehr bringt (Art. 29c Abs. 1 und 29d Abs. 3 und 4);
i.153
Or­ga­nis­men, von de­nen er weiss oder wis­sen muss, dass bei be­stimm­ten Ver­wen­dun­gen die Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a Ab­satz 1 ver­letzt wer­den, in Ver­kehr bringt (Art. 29d Abs. 1);
j.154
Or­ga­nis­men in Ver­kehr bringt, oh­ne den Ab­neh­mer ent­spre­chend zu in­for­mie­ren und an­zu­wei­sen (Art. 29e Abs. 1);
k.155
mit Or­ga­nis­men ent­ge­gen den An­wei­sun­gen um­geht (Art. 29e Abs. 2);
l.156
...
m.
ei­ne De­po­nie oh­ne Be­wil­li­gung er­rich­tet oder be­treibt (Art. 30e Abs. 2);
n.
Son­der­ab­fäl­le für die Über­ga­be nicht kenn­zeich­net (Art. 30f Abs. 2 Bst. a) oder an ei­ne Un­ter­neh­mung über­gibt, die kei­ne Be­wil­li­gung be­sitzt (Art. 30f Abs. 2 Bst. b);
o.
Son­der­ab­fäl­le oh­ne Be­wil­li­gung ent­ge­gen­nimmt, ein­führt oder aus­führt (Art. 30f Abs. 2 Bst. c und d);
p.
Vor­schrif­ten über den Ver­kehr mit Son­der­ab­fäl­len ver­letzt (Art. 30f Abs. 1);
q.157
Vor­schrif­ten über Ab­fäl­le (Art. 30a Bst. b) ver­letzt.

2 Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen.158

148Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

149 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

150 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

151 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

152 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

153 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

154 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

155 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

156 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

157Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

158Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

Art. 61 Übertretungen  

1 Mit Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich:159

a.
auf­grund die­ses Ge­set­zes er­las­se­ne Emis­si­ons­be­gren­zun­gen ver­letzt (Art. 12 und 34 Abs. 1);
b.
Sa­nie­rungs­ver­fü­gun­gen nicht be­folgt (Art. 16 und 32c Abs. 1);
c.
be­hörd­lich ver­füg­te Schall­schutz­mass­nah­men nicht trifft (Art. 19–25);
d.
falsch oder un­voll­stän­dig in­for­miert oder an­weist (Art. 27);
e.
mit Stof­fen, de­nen kei­ne In­for­ma­tio­nen oder An­wei­sun­gen bei­lie­gen, so um­geht, dass sie, ih­re Fol­ge­pro­duk­te oder Ab­fäl­le die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kön­nen (Art. 28);
f.
wi­der­recht­lich Ab­fäl­le aus­ser­halb von An­la­gen ver­brennt (Art. 30c Abs. 2);
g.
Ab­fäl­le aus­ser­halb von be­wil­lig­ten De­po­ni­en ab­la­gert (Art. 30e Abs. 1);
h.
Mel­de­pflich­ten im Zu­sam­men­hang mit Ab­fäl­len ver­letzt (Art. 30fAbs. 4, 30g Abs. 2, 32b Abs. 2 und 3);
i.
Vor­schrif­ten über Ab­fäl­le ver­letzt (Art. 30a Bst. a und c, 30b, 30c Abs. 3, 30d, 30h Abs. 1, 32abis, 32b Abs. 4 und 32e Abs. 1–4);
k.
Vor­schrif­ten über den Ver­kehr mit an­de­ren Ab­fäl­len ver­letzt (Art. 30gAbs. 1);
l.
die Kos­ten für den Ab­schluss, die Nach­sor­ge und die Sa­nie­rung ei­ner De­po­nie nicht si­cher­stellt (Art. 32b Abs. 1);
m.
Vor­schrif­ten über phy­si­ka­li­sche Be­las­tun­gen und die Nut­zung des Bo­dens (Art. 33 Abs. 2 und 34 Abs. 1 und 2) so­wie über Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung der Bo­den­be­las­tung (Art. 34 Abs. 3) ver­letzt;
n.
Vor­schrif­ten über das In­ver­kehr­brin­gen se­ri­en­mäs­sig her­ge­stell­ter An­la­gen160 ver­letzt (Art. 40);
o.
von der zu­stän­di­gen Be­hör­de ver­lang­te Aus­künf­te ver­wei­gert oder un­rich­ti­ge An­ga­ben macht (Art. 46);
p.161
Vor­schrif­ten über die Si­cher­stel­lung der Haft­pflicht ver­letzt (Art. 59b).

2 Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Bus­se.

3 Ver­such und Ge­hil­fen­schaft sind straf­bar.

159Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

160Frü­her: Ty­pen­prü­fun­gen und Kenn­zeich­nun­gen

161Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

Art. 61a Widerhandlungen gegen die Vorschriften über die Lenkungsabgaben und über die biogenen Treib- und Brennstoffe 162163  

1 Wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig ei­ne Ab­ga­be nach den Ar­ti­keln 35a, 35b oder 35bbis hin­ter­zieht, ge­fähr­det oder sich oder ei­nem an­de­ren einen un­recht­mäs­si­gen Ab­ga­be­vor­teil (Be­frei­ung oder Rück­er­stat­tung von Ab­ga­ben) ver­schafft, wird mit Bus­se bis zum Fünf­fa­chen der hin­ter­zo­ge­nen oder ge­fähr­de­ten Ab­ga­be oder des Vor­teils be­straft. Kann der Ab­ga­be­be­trag zah­len­mäs­sig nicht ge­nau er­mit­telt wer­den, so wird er ge­schätzt.164

2 Wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig bio­ge­ne Treib- oder Brenn­stof­fe oh­ne Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 35d in Ver­kehr bringt oder ei­ne Zu­las­sung mit falschen, un­wah­ren oder un­voll­stän­di­gen An­ga­ben er­schleicht, wird mit Bus­se bis zu 500 000 Fran­ken be­straft.165

3 Der Ver­such ei­ner Wi­der­hand­lung nach den Ab­sät­zen 1 und 2 ist straf­bar.166

4 Ver­fol­gen­de und ur­tei­len­de Be­hör­de ist die Eid­ge­nös­si­sche Zoll­ver­wal­tung.167

5 Er­füllt ei­ne Hand­lung zu­gleich den Tat­be­stand ei­ner Wi­der­hand­lung nach den Ab­sät­zen 1–3 und ei­ner an­de­ren durch die Eid­ge­nös­si­sche Zoll­ver­wal­tung zu ver­fol­gen­den Wi­der­hand­lung ge­gen einen Er­lass des Bun­des, so wird die für die schwers­te Wi­der­hand­lung ver­wirk­te Stra­fe ver­hängt; die­se kann an­ge­mes­sen er­höht wer­den.168

162Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

163 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

164 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034215; BBl 20026464).

165 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

166 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

167Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

168 Ein­ge­fügt durch An­hang des BG vom 21. März 2014 (AS 2016 2661; BBl 2013 57375783). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

Art. 62 Anwendung des Verwaltungsstrafrechts  

1 Die Ar­ti­kel 6 und 7 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 1974169 über das Ver­wal­tungs­straf­recht gel­ten für straf­ba­re Hand­lun­gen nach die­sem Ge­setz.

2 Für Wi­der­hand­lun­gen nach Ar­ti­kel 61a gel­ten zu­dem die üb­ri­gen Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 1974 über das Ver­wal­tungs­straf­recht.170

169SR 313.0

170Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2020 1269; BBl 2019 56795813).

6. Titel: Schlussbestimmungen171

171Ursprünglich 5. Tit.

Art. 63172  

172 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 32 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 64 Anpassung von Verordnungen des Bundes  

Wenn auf­grund an­de­rer Bun­des­ge­set­ze er­las­se­ne Um­welt­vor­schrif­ten die­sem Ge­setz wi­der­spre­chen oder ihm nicht ge­nü­gen, sind sie nach ei­nem vom Bun­des­rat fest­zu­le­gen­den Pro­gramm an­zu­pas­sen oder zu er­gän­zen.

Art. 65 Umweltrecht der Kantone  

1 So­lan­ge der Bun­des­rat von sei­ner Ver­ord­nungs­kom­pe­tenz nicht aus­drück­lich Ge­brauch ge­macht hat, kön­nen die Kan­to­ne im Rah­men die­ses Ge­set­zes nach Anhö­ren des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on ei­ge­ne Vor­schrif­ten er­las­sen.

2 Die Kan­to­ne dür­fen kei­ne neu­en Im­mis­si­ons­grenz­wer­te, Alarm­wer­te oder Pla­nungs­wer­te fest­le­gen und kei­ne neu­en Be­stim­mun­gen über Kon­for­mi­täts­be­wer­tun­gen se­ri­en­mäs­sig her­ge­stell­ter An­la­gen so­wie über den Um­gang mit Stof­fen oder Or­ga­nis­men er­las­sen.173 Be­ste­hen­de kan­to­na­le Vor­schrif­ten gel­ten bis zum In­kraft­tre­ten ent­spre­chen­der Vor­schrif­ten des Bun­des­ra­tes.

173 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 65a Übergangbestimmung zur Änderung vom
26. September 2014
174  

Ge­su­che um Ab­gel­tun­gen an die Kos­ten von Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 32e Ab­satz 4 Buch­sta­be b Zif­fer 2 wer­den in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 36 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 1990175 nach dem im Zeit­punkt der Ge­such­sein­rei­chung gel­ten­den Recht be­ur­teilt, wenn mit den Mass­nah­men vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 26. Sep­tem­ber 2014 be­gon­nen wur­de. Die Ge­su­che sind spä­tes­tens bis zwei Jah­re nach In­kraft­tre­ten die­ser Än­de­rung ein­zu­rei­chen.

174 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015865; BBl 2014 36733685).

175 SR 616.1

Art. 66 Änderung von Bundesgesetzen  

...176

176Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 1984 1122kon­sul­tiert wer­den.

Art. 67 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 1985177

177BRB vom 12. Sept. 1984

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