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1. Abschnitt: Rechtspflege 137

137 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Juli 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

Art. 54 138139  

Das Be­schwer­de­ver­fah­ren rich­tet sich nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.

138 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 91 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

139 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

2. Abschnitt: Verbandsbeschwerde gegen Verfügungen über Anlagen 140

140 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Juli 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

Art. 55 Beschwerdeberechtigte Organisationen 141  

1 Ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len Be­hör­den oder der Bun­des­be­hör­den über die Pla­nung, Er­rich­tung oder Än­de­rung von An­la­gen, für die ei­ne Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung nach Ar­ti­kel 10a er­for­der­lich ist, steht den Um­welt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen das Be­schwer­de­recht un­ter fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen zu:

a.
Die Or­ga­ni­sa­ti­on ist ge­samtschwei­ze­risch tä­tig.
b.
Sie ver­folgt rein ide­el­le Zwe­cke; all­fäl­li­ge wirt­schaft­li­che Tä­tig­kei­ten müs­sen der Er­rei­chung der ide­el­len Zwe­cke die­nen.

2 Das Be­schwer­de­recht steht den Or­ga­ni­sa­tio­nen nur für Rü­gen in Rechts­be­rei­chen zu, die seit min­des­tens zehn Jah­ren Ge­gen­stand ih­res sta­tu­ta­ri­schen Zwecks bil­den.

3 Der Bun­des­rat be­zeich­net die zur Be­schwer­de be­rech­tig­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen.

4 Zu­stän­dig für die Be­schwer­de­er­he­bung ist das obers­te Exe­ku­ti­vor­gan der Or­ga­ni­sa­ti­on.

5 Die Or­ga­ni­sa­tio­nen kön­nen ih­re recht­lich selb­stän­di­gen kan­to­na­len und über­kan­to­na­len Un­ter­or­ga­ni­sa­tio­nen für de­ren ört­li­ches Tä­tig­keits­ge­biet ge­ne­rell zur Er­he­bung von Ein­spra­chen und im Ein­zel­fall zur Er­he­bung von Be­schwer­den er­mäch­ti­gen.

141 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391). Die Be­stim­mung über die wirt­schaft­li­che Tä­tig­keit in Abs. 1 Bst. b tritt am 1. Ju­li 2010 in Kraft (sie­he Ziff. III Abs. 3 der ge­nann­ten Änd.).

Art. 55a Eröffnung der Verfügung 142  

1 Die Be­hör­de er­öff­net den Or­ga­ni­sa­tio­nen ih­re Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 durch schrift­li­che Mit­tei­lung oder durch Ver­öf­fent­li­chung im Bun­des­blatt oder im kan­to­na­len Pu­bli­ka­ti­ons­or­gan.

2 Sieht das Bun­des­recht oder das kan­to­na­le Recht ein Ein­spra­che­ver­fah­ren vor, so sind auch die Ge­su­che nach Ab­satz 1 zu ver­öf­fent­li­chen.

142 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

Art. 55b Verlust der Beschwerdelegitimation 143  

1 Or­ga­ni­sa­tio­nen, die kein Rechts­mit­tel er­grif­fen ha­ben, kön­nen sich am wei­te­ren Ver­fah­ren nur noch als Par­tei be­tei­li­gen, wenn sie durch ei­ne Än­de­rung der Ver­fü­gung be­schwert sind. Für Ent­eig­nun­gen gilt das Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 1930144 über die Ent­eig­nung.

2 Hat sich ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on an ei­nem Ein­spra­che­ver­fah­ren nach Bun­des­recht oder kan­to­na­lem Recht nicht be­tei­ligt, so kann sie kei­ne Be­schwer­de mehr er­he­ben.

3 Hat ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on ge­gen einen Nut­zungs­plan mit Ver­fü­gungs­cha­rak­ter zu­läs­si­ge Rü­gen nicht er­ho­ben oder sind die Rü­gen rechts­kräf­tig ab­ge­lehnt wor­den, so darf die Or­ga­ni­sa­ti­on die­se Rü­gen in ei­nem nach­fol­gen­den Ver­fah­ren nicht mehr vor­brin­gen.

4 Die Ab­sät­ze 2 und 3 gel­ten auch für Ein­spra­chen und Be­schwer­den nach kan­to­na­lem Recht ge­gen Nut­zungs­plä­ne.

143 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

144 SR 711

Art. 55c Vereinbarungen zwischen Gesuchstellern und Organisationen 145  

1 Tref­fen Ge­such­stel­ler und Or­ga­ni­sa­ti­on Ver­ein­ba­run­gen über Ver­pflich­tun­gen, die Be­lan­ge des öf­fent­li­chen Rechts be­tref­fen, so gel­ten die­se aus­sch­liess­lich als ge­mein­sa­me An­trä­ge an die Be­hör­de. Die­se be­rück­sich­tigt das Er­geb­nis in ih­rer Ver­fü­gung oder ih­rem Ent­scheid. Sie ver­zich­tet dar­auf, wenn es Män­gel nach Ar­ti­kel 49 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 1968146 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren auf­weist.

2 Ver­ein­ba­run­gen zwi­schen Ge­such­stel­lern und Or­ga­ni­sa­tio­nen über fi­nan­zi­el­le oder an­de­re Leis­tun­gen sind nicht zu­läs­sig, so­weit die­se be­stimmt sind für:

a.
die Durch­set­zung von Ver­pflich­tun­gen des öf­fent­li­chen Rechts, ins­be­son­de­re be­hörd­li­cher Auf­la­gen;
b.
Mass­nah­men, die das öf­fent­li­che Recht nicht vor­sieht oder die in kei­nem Zu­sam­men­hang mit dem Vor­ha­ben ste­hen;
c.
die Ab­gel­tung ei­nes Rechts­mit­tel­ver­zichts oder ei­nes an­de­ren pro­zes­sua­len Ver­hal­tens.

3 Die Rechts­mit­tel­be­hör­de tritt auf ei­ne Be­schwer­de nicht ein, wenn die­se rechts­miss­bräuch­lich ist oder die Or­ga­ni­sa­ti­on un­zu­läs­si­ge Leis­tun­gen im Sin­ne von Ab­satz 2 ge­for­dert hat.

145 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

146 SR 172.021

Art. 55d Vorzeitiger Baubeginn 147  

Mit Bau­ar­bei­ten kann vor Ab­schluss des Ver­fah­rens be­gon­nen wer­den, so­weit der Aus­gang des Ver­fah­rens die Ar­bei­ten nicht be­ein­flus­sen kann.

147 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

Art. 55e Verfahrenskosten 148  

Un­ter­liegt die Or­ga­ni­sa­ti­on im Ver­fah­ren, so wer­den ihr für die Be­schwer­de­füh­rung vor Bun­des­be­hör­den die Kos­ten auf­er­legt.

148 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

3. Abschnitt: Verbandsbeschwerde gegen Bewilligungen von Organismen149

149 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Juli 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

Art. 55f  

1 Ge­gen Be­wil­li­gun­gen über das In­ver­kehr­brin­gen pa­tho­ge­ner Or­ga­nis­men, die be­stim­mungs­ge­mä­ss in der Um­welt ver­wen­det wer­den sol­len, steht den Um­welt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen das Be­schwer­de­recht un­ter fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen zu:

a.
Die Or­ga­ni­sa­ti­on ist ge­samtschwei­ze­risch tä­tig.
b.
Sie ist min­des­tens zehn Jah­re vor Ein­rei­chung der Be­schwer­de ge­grün­det wor­den.

2 Der Bun­des­rat be­zeich­net die zur Be­schwer­de be­rech­tig­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen.

3 Die Ar­ti­kel 55a und 55b Ab­sät­ze 1 und 2 sind an­wend­bar.

4. Abschnitt: Behörden- und Gemeindebeschwerde, Enteignung, Kosten von Sicherungs- und Behebungsmassnahmen 150

150 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Juli 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

Art. 56 Behördenbeschwerde  

1 Das Bun­des­amt ist be­rech­tigt, ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len Be­hör­den in An­wen­dung die­ses Ge­set­zes und sei­ner Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen die Rechts­mit­tel des eid­ge­nös­si­schen und des kan­to­na­len Rechts zu er­grei­fen.151

2 Die glei­che Be­rech­ti­gung steht auch den Kan­to­nen zu, so­weit Ein­wir­kun­gen aus Nach­bar­kan­to­nen auf ihr Ge­biet strit­tig sind.

3152

151 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 14 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

152 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 91 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 57 Gemeindebeschwerde  

Die Ge­mein­den sind be­rech­tigt, ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len und der Bun­des­be­hör­den in An­wen­dung die­ses Ge­set­zes die Rechts­mit­tel des eid­ge­nös­si­schen und kan­to­na­len Rechts zu er­grei­fen, so­fern sie da­durch be­rührt wer­den und ein schutz­wür­di­ges In­ter­es­se an der Auf­he­bung oder Än­de­rung ha­ben.

Art. 58 Enteignung  

1 So­weit der Voll­zug die­ses Ge­set­zes es er­for­dert, kön­nen Bund und Kan­to­ne die not­wen­di­gen Rech­te ent­eig­nen oder die­ses Recht Drit­ten über­tra­gen.153

2 Die Kan­to­ne kön­nen in ih­ren Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten das Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 1930154 über die Ent­eig­nung als an­wend­bar er­klä­ren. Sie se­hen vor, dass die Kan­tons­re­gie­rung über strei­tig ge­blie­be­ne Ein­spra­chen ent­schei­det.155

3 Für Wer­ke, die das Ge­biet meh­re­rer Kan­to­ne be­an­spru­chen, gilt das eid­ge­nös­si­sche Ent­eig­nungs­recht.156 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on ent­schei­det über die Ent­eig­nung.

153Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

154 SR 711

155 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 17 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

156Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 59 Kosten von Sicherungs- und Behebungsmassnahmen 157  

Die Kos­ten von Mass­nah­men, wel­che die Be­hör­den zur Ab­wehr ei­ner un­mit­tel­bar dro­hen­den Ein­wir­kung so­wie zu de­ren Fest­stel­lung und Be­he­bung tref­fen, wer­den dem Ver­ur­sa­cher über­bun­den.

157Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

4. Titel: Haftpflicht158

158Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Juli 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 59a Allgemeine Bestimmungen 159  

1 Der In­ha­ber ei­nes Be­triebs oder ei­ner An­la­ge, mit de­nen ei­ne be­son­de­re Ge­fahr für die Um­welt ver­bun­den ist, haf­tet für den Scha­den aus Ein­wir­kun­gen, die durch die Ver­wirk­li­chung die­ser Ge­fahr ent­ste­hen. Bei Schä­den, die beim Um­gang mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men ent­ste­hen, gilt Ar­ti­kel 59abis.160

2 In der Re­gel mit ei­ner be­son­de­ren Ge­fahr für die Um­welt ver­bun­den sind na­ment­lich Be­trie­be und An­la­gen:

a.
die der Bun­des­rat auf­grund der ver­wen­de­ten Stof­fe, Or­ga­nis­men oder Ab­fäl­le den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten nach Ar­ti­kel 10 un­ter­stellt;
b.
die der Ent­sor­gung von Ab­fäl­len die­nen;
c.
in de­nen mit was­ser­ge­fähr­den­den Flüs­sig­kei­ten um­ge­gan­gen wird;
d.161
in de­nen Stof­fe vor­han­den sind, für wel­che der Bun­des­rat zum Schutz der Um­welt ei­ne Be­wil­li­gungs­pflicht ein­führt oder an­de­re be­son­de­re Vor­schrif­ten er­lässt.

3 Von der Haft­pflicht wird be­freit, wer be­weist, dass der Scha­den durch hö­he­re Ge­walt oder durch gro­bes Ver­schul­den des Ge­schä­dig­ten oder ei­nes Drit­ten ver­ur­sacht wor­den ist.

4 Die Ar­ti­kel 42–47 und 49–53 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts162 sind an­wend­bar.163

5 Für die Haf­tungs­be­stim­mun­gen in an­de­ren Bun­des­ge­set­zen gilt der Vor­be­halt nach Ar­ti­kel 3.

6 Bund, Kan­to­ne und Ge­mein­den haf­ten eben­falls nach den Ab­sät­zen 1–5.

159 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

160 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

161 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

162 SR 220

163 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 59abis Pathogene Organismen 164  

1 Die be­wil­li­gungs- oder mel­de­pflich­ti­ge Per­son, die mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men im ge­schlos­se­nen Sys­tem um­geht, sol­che Or­ga­nis­men im Ver­such frei­setzt oder sie un­er­laubt in Ver­kehr bringt, haf­tet für Schä­den, die bei die­sem Um­gang ent­ste­hen.

2 Für den Scha­den, der land- und wald­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben oder Kon­su­men­ten von Pro­duk­ten die­ser Be­trie­be durch er­laubt in Ver­kehr ge­brach­te pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men ent­steht, haf­tet aus­sch­liess­lich die be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Per­son, wenn die Or­ga­nis­men:

a.
in land- oder wald­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­ons­mit­teln165 ent­hal­ten sind; oder
b.
aus sol­chen Pro­duk­ti­ons­mit­teln stam­men.

3 Bei der Haf­tung nach Ab­satz 2 bleibt der Rück­griff auf Per­so­nen, die sol­che Or­ga­nis­men un­sach­ge­mä­ss be­han­delt oder sonst wie zur Ent­ste­hung oder Ver­schlim­me­rung des Scha­dens bei­ge­tra­gen ha­ben, vor­be­hal­ten.

4 Wird ein Scha­den durch al­le üb­ri­gen er­laubt in Ver­kehr ge­brach­ten pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men ver­ur­sacht, so haf­tet die be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Per­son, wenn die Or­ga­nis­men feh­ler­haft sind. Sie haf­tet auch für einen Feh­ler, der nach dem Stand der Wis­sen­schaft und Tech­nik im Zeit­punkt, in dem der Or­ga­nis­mus in Ver­kehr ge­bracht wur­de, nicht er­kannt wer­den konn­te.

5 Pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men sind feh­ler­haft, wenn sie nicht die Si­cher­heit bie­ten, die man un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Um­stän­de zu er­war­ten be­rech­tigt ist, ins­be­son­de­re sind zu be­rück­sich­ti­gen:

a.
die Art und Wei­se, wie sie dem Pu­bli­kum prä­sen­tiert wer­den;
b.
der Ge­brauch, mit dem ver­nünf­ti­ger­wei­se ge­rech­net wer­den kann;
c.
der Zeit­punkt, in dem sie in Ver­kehr ge­bracht wur­den.

6 Ein Pro­dukt aus pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men ist nicht al­lein des­halb feh­ler­haft, weil spä­ter ein ver­bes­ser­tes Pro­dukt in Ver­kehr ge­bracht wur­de.

7 Der Scha­den muss we­gen der Pa­tho­ge­ni­tät der Or­ga­nis­men ent­stan­den sein.

8 Der Be­weis des Ur­sa­chen­zu­sam­men­hangs ob­liegt der Per­son, die Scha­den­er­satz be­an­sprucht. Kann die­ser Be­weis nicht mit Si­cher­heit er­bracht wer­den oder kann der Per­son, der er ob­liegt, die Be­weis­füh­rung nicht zu­ge­mu­tet wer­den, so kann sich das Ge­richt mit der über­wie­gen­den Wahr­schein­lich­keit be­gnü­gen. Das Ge­richt kann den Sach­ver­halt aus­ser­dem von Am­tes we­gen fest­stel­len las­sen.

9 Die be­wil­li­gungs- oder mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss auch die Kos­ten von not­wen­di­gen und an­ge­mes­se­nen Mass­nah­men er­set­zen, die er­grif­fen wur­den, um zer­stör­te oder be­schä­dig­te Be­stand­tei­le der Um­welt wie­der her­zu­stel­len oder sie durch gleich­wer­ti­ge Be­stand­tei­le zu er­set­zen. Sind die zer­stör­ten oder be­schä­dig­ten Um­welt­be­stand­tei­le nicht Ge­gen­stand ei­nes ding­li­chen Rechts oder er­greift der Be­rech­tig­te die nach den Um­stän­den ge­bo­te­nen Mass­nah­men nicht, so steht der Er­satz­an­spruch dem zu­stän­di­gen Ge­mein­we­sen zu.

10 Von der Haft­pflicht wird be­freit, wer be­weist, dass der Scha­den durch hö­he­re Ge­walt oder durch gro­bes Ver­schul­den des Ge­schä­dig­ten oder ei­nes Drit­ten ver­ur­sacht wor­den ist.

11 Die Ar­ti­kel 42–47 und 49–53 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts166 sind an­wend­bar.

12 Bund, Kan­to­ne und Ge­mein­den haf­ten eben­falls nach den Ab­sät­zen 1–11.

164 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

165 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

166 SR 220

Art. 59b Sicherstellung  

Zum Schutz der Ge­schä­dig­ten kann der Bun­des­rat:

a.167
den In­ha­bern be­stimm­ter Be­trie­be oder An­la­gen so­wie den be­wil­li­gungs- oder mel­de­pflich­ti­gen Per­so­nen, die mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men um­ge­hen, vor­schrei­ben, dass sie ih­re Haft­pflicht durch Ver­si­che­rung oder in an­de­rer Form si­cher­stel­len;
b.
den Um­fang und die Dau­er die­ser Si­cher­stel­lung fest­le­gen oder dies im Ein­zel­fall der Be­hör­de über­las­sen;
c.
den­je­ni­gen, der die Haft­pflicht si­cher­stellt, ver­pflich­ten, der Voll­zugs­be­hör­de Be­ste­hen, Aus­set­zen und Auf­hö­ren der Si­cher­stel­lung zu mel­den;
d.
vor­se­hen, dass die Si­cher­stel­lung erst 60 Ta­ge nach Ein­gang der Mel­dung aus­setzt oder auf­hört;
e.
vor­se­hen, dass das Ge­län­de von De­po­ni­en bei ih­rem Ab­schluss in das Ei­gen­tum des Kan­tons über­geht, und Vor­schrif­ten über ei­ne all­fäl­li­ge Ent­schä­di­gung er­las­sen.

167 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 59c Verjährung 168  

1 Die Er­satz­an­sprü­che ver­jäh­ren nach Ar­ti­kel 60 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts169.

2 Ist der Scha­den we­gen des Um­gangs mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men ent­stan­den, ver­jäh­ren die Er­satz­an­sprü­che drei Jah­re, nach­dem die ge­schä­dig­te Per­son Kennt­nis vom Scha­den und von der haft­pflich­ti­gen Per­son er­langt hat, spä­tes­tens aber 30 Jah­re nach­dem:

a.
das Er­eig­nis, das den Scha­den ver­ur­sacht hat, im Be­trieb oder in der An­la­ge ein­ge­tre­ten ist oder ein En­de ge­fun­den hat; oder
b.
die pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men in Ver­kehr ge­bracht wor­den sind.

168 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

169 SR 220

Art. 59d Verjährung des Rückgriffsrechts 170  

Das Rück­griffs­recht ver­jährt nach Ar­ti­kel 59c. Die drei­jäh­ri­ge Frist be­ginnt zu lau­fen, so­bald die Er­satz­leis­tung voll­stän­dig er­bracht und die mit­haft­pflich­ti­ge Per­son be­kannt ist.

170 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

5. Titel: Strafbestimmungen171

171Ursprünglich 4. Tit.

Art. 60 Vergehen  

1 Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer vor­sätz­lich:172

a.
die zur Ver­hin­de­rung von Ka­ta­stro­phen ver­füg­ten Si­cher­heits­mass­nah­men un­ter­lässt oder das Ver­bot be­stimm­ter Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren oder La­ger­hal­tun­gen miss­ach­tet (Art. 10);
b.
Stof­fe, von de­nen er weiss oder wis­sen muss, dass be­stimm­te Ver­wen­dun­gen die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kön­nen, für die­se Ver­wen­dun­gen in Ver­kehr bringt (Art. 26);
c.
Stof­fe in Ver­kehr bringt, oh­ne den Ab­neh­mer über die um­welt­be­zo­ge­nen Ei­gen­schaf­ten zu in­for­mie­ren (Art. 27 Abs. 1 Bst. a) oder über den vor­schrifts­ge­mäs­sen Um­gang an­zu­wei­sen (Art. 27 Abs. 1 Bst. b);
d.
mit Stof­fen ent­ge­gen den An­wei­sun­gen so um­geht, dass sie, ih­re Fol­ge­pro­duk­te oder Ab­fäl­le die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kön­nen (Art. 28);
e.173
Vor­schrif­ten über Stof­fe oder Or­ga­nis­men ver­letzt (Art. 29, 29b Abs. 2, 29f, 30a Bst. b und 34 Abs. 1);
f.174
mit Or­ga­nis­men so um­geht, dass die Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a Ab­satz 1 ver­letzt wer­den;
g.175
beim Um­gang mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men nicht al­le not­wen­di­gen Ein­sch­lies­sungs­mass­nah­men trifft (Art. 29b Abs. 1);
h.176
pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men oh­ne Be­wil­li­gung im Ver­such frei­setzt oder für Ver­wen­dun­gen in der Um­welt in Ver­kehr bringt (Art. 29c Abs. 1 und 29d Abs. 3 und 4);
i.177
Or­ga­nis­men, von de­nen er weiss oder wis­sen muss, dass bei be­stimm­ten Ver­wen­dun­gen die Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a Ab­satz 1 ver­letzt wer­den, in Ver­kehr bringt (Art. 29d Abs. 1);
j.178
Or­ga­nis­men in Ver­kehr bringt, oh­ne den Ab­neh­mer ent­spre­chend zu in­for­mie­ren und an­zu­wei­sen (Art. 29e Abs. 1);
k.179
mit Or­ga­nis­men ent­ge­gen den An­wei­sun­gen um­geht (Art. 29e Abs. 2);
l.180
m.
ei­ne De­po­nie oh­ne Be­wil­li­gung er­rich­tet oder be­treibt (Art. 30e Abs. 2);
n.
Son­der­ab­fäl­le für die Über­ga­be nicht kenn­zeich­net (Art. 30f Abs. 2 Bst. a) oder an ei­ne Un­ter­neh­mung über­gibt, die kei­ne Be­wil­li­gung be­sitzt (Art. 30f Abs. 2 Bst. b);
o.
Son­der­ab­fäl­le oh­ne Be­wil­li­gung ent­ge­gen­nimmt, ein­führt oder aus­führt (Art. 30f Abs. 2 Bst. c und d);
p.
Vor­schrif­ten über den Ver­kehr mit Son­der­ab­fäl­len ver­letzt (Art. 30f Abs. 1);
q.181
Vor­schrif­ten über Ab­fäl­le (Art. 30a Bst. b) ver­letzt;
r.182
Vor­schrif­ten über das erst­ma­li­ge In­ver­kehr­brin­gen von Holz und Holzer­zeug­nis­sen so­wie von Roh­stof­fen und Pro­duk­ten, die vom Bun­des­rat nach Ar­ti­kel 35e Ab­satz 3 be­zeich­net wur­den, ver­letzt (Art. 35e und 35fAbs. 1 und 2 Bst. a);
s.183
Vor­schrif­ten über die res­sour­cen­scho­nen­de Ge­stal­tung von Pro­duk­ten und Ver­pa­ckun­gen ver­letzt (Art. 35i Abs. 1);
t.184
er­neu­er­ba­re Brenn- oder Treib­stof­fe in Ver­kehr bringt, die die öko­lo­gi­schen An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 35dAb­satz 1 oder 4 nicht er­fül­len, oder falsche oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben da­zu macht;
u.185
ge­gen das Ver­bot nach Ar­ti­kel 35d Ab­satz 2 ver­stösst.

2 Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen.186

3 Das BA­ZG ver­folgt und be­ur­teilt Ver­ge­hen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben t und u.187

172Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

173 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

174 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

175 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

176 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

177 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

178 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

179 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

180 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

181Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

182 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 614; BBl 2019 1251).

183 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des BG vom 15. März 2024 (AS 2024 376; BBl 2022 2651). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III des BG vom 15. März 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 648; BBl 2023 13, 437).

184 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des BG vom 15. März 2024 (AS 2024 376; BBl 2022 2651). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III des BG vom 15. März 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 648; BBl 2023 13, 437).

185 Ein­ge­fügt durch Ziff. III des BG vom 15. März 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 648; BBl 2023 13, 437).

186Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

187 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des BG vom 15. März 2024 (AS 2024 376; BBl 2022 2651). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III des BG vom 15. März 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 648; BBl 2023 13, 437).

Art. 61 Übertretungen  

1 Mit Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich:188

a.
auf­grund die­ses Ge­set­zes er­las­se­ne Emis­si­ons­be­gren­zun­gen ver­letzt (Art. 12 und 34 Abs. 1);
b.
Sa­nie­rungs­ver­fü­gun­gen nicht be­folgt (Art. 16 und 32c Abs. 1);
c.
be­hörd­lich ver­füg­te Schall­schutz­mass­nah­men nicht trifft (Art. 19–25);
d.
falsch oder un­voll­stän­dig in­for­miert oder an­weist (Art. 27);
e.
mit Stof­fen, de­nen kei­ne In­for­ma­tio­nen oder An­wei­sun­gen bei­lie­gen, so um­geht, dass sie, ih­re Fol­ge­pro­duk­te oder Ab­fäl­le die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kön­nen (Art. 28);
f.
wi­der­recht­lich Ab­fäl­le aus­ser­halb von An­la­gen ver­brennt (Art. 30c Abs. 2);
g.
Ab­fäl­le aus­ser­halb von be­wil­lig­ten De­po­ni­en ab­la­gert (Art. 30e Abs. 1);
h.
Mel­de­pflich­ten im Zu­sam­men­hang mit Ab­fäl­len ver­letzt (Art. 30fAbs. 4, 30g Abs. 2, 32b Abs. 2 und 3);
i.189
Vor­schrif­ten über Ab­fäl­le ver­letzt (Art. 30a Bst. a und c, 30b, 30c Abs. 3, 30d, 30h Abs. 1, 31b Abs. 3, 32abis, 32b Abs. 4 und 32e Abs. 1–4);
j.190
Vor­schrif­ten über das res­sour­cen­scho­nen­de Bau­en ver­letzt (Art. 35j Abs. 1);
k.
Vor­schrif­ten über den Ver­kehr mit an­de­ren Ab­fäl­len ver­letzt (Art. 30gAbs. 1);
l.
die Kos­ten für den Ab­schluss, die Nach­sor­ge und die Sa­nie­rung ei­ner De­po­nie nicht si­cher­stellt (Art. 32b Abs. 1);
m.
Vor­schrif­ten über phy­si­ka­li­sche Be­las­tun­gen und die Nut­zung des Bo­dens (Art. 33 Abs. 2 und 34 Abs. 1 und 2) so­wie über Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung der Bo­den­be­las­tung (Art. 34 Abs. 3) ver­letzt;
mbis.191
Vor­schrif­ten über die Rück­ver­folg­bar­keit von Holz und Holzer­zeug­nis­sen so­wie von Roh­stof­fen und Pro­duk­ten, die vom Bun­des­rat nach Ar­ti­kel 35eAb­satz 3 be­zeich­net wur­den und für die ei­ne Do­ku­men­ta­ti­ons­pflicht fest­ge­legt wur­de, ver­letzt (Art. 35g Abs. 1);
n.
Vor­schrif­ten über das In­ver­kehr­brin­gen se­ri­en­mäs­sig her­ge­stell­ter An­la­gen192 ver­letzt (Art. 40);
o.
von der zu­stän­di­gen Be­hör­de ver­lang­te Aus­künf­te ver­wei­gert oder un­rich­ti­ge An­ga­ben macht (Art. 46);
p.193
Vor­schrif­ten über die Si­cher­stel­lung der Haft­pflicht ver­letzt (Art. 59b).

2 Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Bus­se.

3 Ver­such und Ge­hil­fen­schaft sind straf­bar.

188Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

189 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 15. März 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 648; BBl 2023 13, 437).

190 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 15. März 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 648; BBl 2023 13, 437).

191 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 614; BBl 2019 1251).

192Frü­her: Ty­pen­prü­fun­gen und Kenn­zeich­nun­gen

193Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

Art. 61a Hinterziehung von Lenkungsabgaben 194  

1 Mit Bus­se bis zum Fünf­fa­chen des un­recht­mäs­si­gen Ab­ga­be­vor­teils wird be­straft, wer vor­sätz­lich sich oder ei­ner an­de­ren Per­son einen un­recht­mäs­si­gen Ab­ga­be­vor­teil im Zu­sam­men­hang mit der Ab­ga­be nach Ar­ti­kel 35a ver­schafft, na­ment­lich die Ab­ga­be hin­ter­zieht oder die Ab­ga­be­be­frei­ung, -ver­gü­tung oder -rück­er­stat­tung un­recht­mäs­sig er­wirkt.

2 Der Ver­such ist straf­bar.

3 Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Bus­se bis zum Drei­fa­chen des un­recht­mäs­si­gen Ab­ga­be­vor­teils.

4 Lässt sich der un­recht­mäs­si­ge Ab­ga­be­vor­teil nicht ge­nau er­mit­teln, so wird er im Rah­men des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens ge­schätzt.

5 Ver­fol­gen­de und ur­tei­len­de Be­hör­de ist das BA­ZG.

194Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 15. März 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 376; BBl 2022 2651).

Art. 61b Gefährdung von Lenkungsabgaben 195  

1 Mit Bus­se bis zu 30 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich:

a.
für die Ab­ga­beer­he­bung nach Ar­ti­kel 35a Ab­satz 1 mass­ge­ben­de Da­ten und Ge­gen­stän­de nicht oder un­rich­tig de­kla­riert;
b.
in ei­nem An­trag auf Ab­ga­be­rück­er­stat­tung nach Ar­ti­kel 35c Ab­satz 3 er­heb­li­che Tat­sa­chen ver­schweigt oder über sol­che Tat­sa­chen un­wah­re Be­le­ge vor­legt;
c.
als aus­kunfts­pflich­ti­ge Per­son un­wah­re An­ga­ben macht (Art. 46);
d.
Ge­schäfts­bü­cher, Be­le­ge, Ge­schäfts­pa­pie­re und sons­ti­ge Auf­zeich­nun­gen nicht ord­nungs­ge­mä­ss führt, aus­fer­tigt, auf­be­wahrt oder vor­legt oder sei­ner Aus­kunfts­pflicht nicht nach­kommt (Art. 46);
e.
die ord­nungs­ge­mäs­se Durch­füh­rung ei­ner Kon­trol­le er­schwert, be­hin­dert oder ver­un­mög­licht (Art. 46 Abs. 1); oder
f.
ge­gen ei­ne Aus­füh­rungs­vor­schrift, de­ren Über­tre­tung der Bun­des­rat für straf­bar er­klärt, ver­stösst.

2 Der Ver­such ist straf­bar.

3 Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Bus­se.

4 Ver­fol­gen­de und ur­tei­len­de Be­hör­de ist das BA­ZG.

195 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des BG vom 15. März 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 376; BBl 2022 2651).

Art. 62 Anwendung des Verwaltungsstrafrechts  

1 Die Ar­ti­kel 6 und 7 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 1974196 über das Ver­wal­tungs­straf­recht gel­ten für straf­ba­re Hand­lun­gen nach die­sem Ge­setz.

2 Für Wi­der­hand­lun­gen nach den Ar­ti­keln 61a und 61b gel­ten zu­dem die üb­ri­gen Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes über das Ver­wal­tungs­straf­recht.197

196SR 313.0

197Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 15. März 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 376; BBl 2022 2651).

6. Titel: Schlussbestimmungen198

198Ursprünglich 5. Tit.

Art. 63199  

199 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 32 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 64 Anpassung von Verordnungen des Bundes  

Wenn auf­grund an­de­rer Bun­des­ge­set­ze er­las­se­ne Um­welt­vor­schrif­ten die­sem Ge­setz wi­der­spre­chen oder ihm nicht ge­nü­gen, sind sie nach ei­nem vom Bun­des­rat fest­zu­le­gen­den Pro­gramm an­zu­pas­sen oder zu er­gän­zen.

Art. 65 Umweltrecht der Kantone  

1 So­lan­ge der Bun­des­rat von sei­ner Ver­ord­nungs­kom­pe­tenz nicht aus­drück­lich Ge­brauch ge­macht hat, kön­nen die Kan­to­ne im Rah­men die­ses Ge­set­zes nach An­hö­ren des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on ei­ge­ne Vor­schrif­ten er­las­sen.

2 Die Kan­to­ne dür­fen kei­ne neu­en Im­mis­si­ons­grenz­wer­te, Alarm­wer­te oder Pla­nungs­wer­te fest­le­gen und kei­ne neu­en Be­stim­mun­gen über Kon­for­mi­täts­be­wer­tun­gen se­ri­en­mäs­sig her­ge­stell­ter An­la­gen so­wie über den Um­gang mit Stof­fen oder Or­ga­nis­men er­las­sen.200 Be­ste­hen­de kan­to­na­le Vor­schrif­ten gel­ten bis zum In­kraft­tre­ten ent­spre­chen­der Vor­schrif­ten des Bun­des­ra­tes.

200 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 65a Übergangbestimmung zur Änderung vom
26. September 2014
201  

Ge­su­che um Ab­gel­tun­gen an die Kos­ten von Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 32e Ab­satz 4 Buch­sta­be b Zif­fer 2 wer­den in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 36 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 1990202 nach dem im Zeit­punkt der Ge­such­sein­rei­chung gel­ten­den Recht be­ur­teilt, wenn mit den Mass­nah­men vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 26. Sep­tem­ber 2014 be­gon­nen wur­de. Die Ge­su­che sind spä­tes­tens bis zwei Jah­re nach In­kraft­tre­ten die­ser Än­de­rung ein­zu­rei­chen.

201 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015865; BBl 2014 3673, 3685).

202 SR 616.1

Art. 66 Änderung von Bundesgesetzen  

203

203Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 1984 1122kon­sul­tiert wer­den.

Art. 67 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 1985204

204BRB vom 12. Sept. 1984

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