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Verordnung
über die Lenkungsabgabe auf flüchtigen
organischen Verbindungen
(VOCV)

vom 12. November 1997 (Stand am 1. Januar 2018)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 35a und 35c des Umweltschutzgesetzes
vom 7. Oktober 19831 (USG),

verordnet:

1 SR 814.01

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Begriff

Flüch­ti­ge or­ga­ni­sche Ver­bin­dun­gen (VOC) im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung sind or­ga­ni­sche Ver­bin­dun­gen mit ei­nem Dampf­druck von min­des­tens 0,1 mbar bei 20° C oder mit ei­nem Sie­de­punkt von höchs­tens 240° C bei 1013,25 mbar.

Art. 2 Abgabeobjekt

Der Ab­ga­be un­ter­lie­gen:

a.
die VOC der Stoff-Po­si­tiv­lis­te (An­hang 1);
b.
die VOC nach Buch­sta­be a in ein­ge­führ­ten Ge­mi­schen und Ge­gen­stän­den der Pro­duk­te-Po­si­tiv­lis­te (An­hang 2).

Art. 3 Anwendung der Zollgesetzgebung

Die Zoll­ge­setz­ge­bung fin­det sinn­ge­mä­ss An­wen­dung auf die Er­he­bung und Rück­er­stat­tung der Ab­ga­be und auf das Ver­fah­ren, so­weit die Ein- oder Aus­fuhr be­trof­fen ist.

2. Abschnitt: Vollzug

Art. 4 Vollzugsbehörden 2

1 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on voll­zieht die­se Ver­ord­nung, so­weit nicht das Bun­des­amt für Um­welt (BA­FU) zu­stän­dig ist. Sie be­rück­sich­tigt da­bei die Fach­mei­nung des BA­FU.

2 Das BA­FU:

a.
voll­zieht die Be­stim­mun­gen über die Ver­tei­lung des Ab­ga­beer­tra­ges (Art. 23–23b);
b.
un­ter­stützt die Ober­zoll­di­rek­ti­on beim Voll­zug der Be­stim­mun­gen über die Ab­ga­be­be­frei­ung bei Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung der Emis­sio­nen (Art. 9–9h);
c.
un­ter­sucht die Wir­kung der Ab­ga­be und der Ab­ga­be­be­frei­ung bei Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung der Emis­sio­nen auf die Luft­qua­li­tät und ver­öf­fent­licht die Er­geb­nis­se re­gel­mäs­sig.

3 Die Eid­ge­nös­si­sche Zoll­ver­wal­tung stellt dem BA­FU die be­nö­tig­ten Un­ter­la­gen zur Ver­fü­gung.

4 Die Kan­to­ne un­ter­stüt­zen die Voll­zugs­be­hör­den, so­weit nicht der Bund ab­ga­be­pflich­tig ist. Sie über­prü­fen ins­be­son­de­re:

a.
die Mass­nah­men­plä­ne nach Ar­ti­kel 9d so­wie ih­re An­pas­sung (Art. 9f und 9g);
b.
die Nach­wei­se nach Ar­ti­kel 9h;
c.
die VOC-Bi­lan­zen nach Ar­ti­kel 10;
d.3
das Ge­such um Fris­ter­stre­ckung nach Ar­ti­kel 9i.

5 Die Voll­zugs­be­hör­den er­hal­ten zu­sam­men 1,5 Pro­zent der Ge­samtein­nah­men (Brut­to­er­trag) als Ent­schä­di­gung für ih­ren Auf­wand.

6 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) er­lässt im Ein­ver­neh­men mit dem Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­ment Vor­schrif­ten über die Ab­gel­tung der Kan­to­ne für die Un­ter­stüt­zung des Voll­zugs.

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20123785).

3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5953).

Art. 5 Fachkommission für die VOC-Lenkungsabgabe 4

1 Der Bun­des­rat be­stellt ei­ne Fach­kom­mis­si­on, in wel­cher der Bund, die Kan­to­ne und die in­ter­es­sier­ten Krei­se ver­tre­ten sind, und be­stimmt als Prä­si­den­ten oder Prä­si­den­tin je­weils einen Ver­tre­ter oder ei­ne Ver­tre­te­rin des BA­FU5. Die Fach­kom­mis­si­on be­steht aus höchs­tens zwölf Mit­glie­dern.

2 Die Fach­kom­mis­si­on berät den Bund und die Kan­to­ne in Fra­gen der Len­kungs­ab­ga­be auf VOC, ins­be­son­de­re zu Än­de­run­gen der An­hän­ge und zum Voll­zug der Ab­ga­be­be­frei­ung bei Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung der Emis­sio­nen.6

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 1951).

5 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20123785). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20123785).

Art. 6 Kontrollen

1 Die Voll­zugs­be­hör­den kön­nen un­an­ge­mel­det Kon­trol­len durch­füh­ren, ins­be­son­de­re bei Ab­ga­be­pflich­ti­gen so­wie bei Per­so­nen, die ei­ne VOC-Bi­lanz er­stel­len müs­sen oder die einen Rück­er­stat­tungs­an­trag stel­len.

2 Den Voll­zugs­be­hör­den sind auf Ver­lan­gen al­le Aus­künf­te zu er­tei­len und Un­ter­la­gen vor­zu­le­gen, die für den Voll­zug die­ser Ver­ord­nung er­for­der­lich sind.

3. Abschnitt: Abgabesatz

Art. 77

Der Ab­ga­be­satz be­trägt 3 Fran­ken je Ki­lo­gramm VOC.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. April 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 1765).

4. Abschnitt: Abgabebefreiung und VOC-Bilanz

Art. 8 Abgabebefreiung bei geringen Mengen

1 VOC in fol­gen­den Ge­mi­schen und Ge­gen­stän­den sind von der Ab­ga­be be­freit:

a.
Ge­mi­sche und Ge­gen­stän­de, in de­nen der VOC-An­teil höchs­tens 3 Pro­zent (% Mas­se) be­trägt;
b.
Im In­land her­ge­stell­te Ge­mi­sche und Ge­gen­stän­de, die nicht auf der Pro­duk­te-Po­si­tiv­lis­te auf­ge­führt sind.

2 Wer­den Ge­mi­sche und Ge­gen­stän­de nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a ein­ge­führt, so wird die Ab­ga­be nicht er­ho­ben.

3 Wer­den Ge­mi­sche und Ge­gen­stän­de nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b im In­land her­ge­stellt, so wer­den die dar­in ent­hal­te­nen VOC auf An­trag der Her­stel­ler und Her­stel­le­rin­nen von der Ab­ga­be be­freit.

Art. 9 Abgabebefreiung bei Massnahmen zur Verminderung der Emissionen 8


VOC, die in ei­ner sta­tio­nären An­la­ge nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 und An­hang 1 Zif­fer 32 der Luftrein­hal­te-Ver­ord­nung vom 16. De­zem­ber 19859 (LRV) ver­wen­det wer­den, sind von der Ab­ga­be­pflicht be­freit, wenn:

a.
die Men­ge der jähr­li­chen VOC-Emis­sio­nen die­ser An­la­ge durch Mass­nah­men um min­des­tens 50 Pro­zent un­ter die Men­ge VOC ge­senkt wur­de, die bei Ein­hal­tung der vor­sorg­li­chen Emis­si­ons­be­gren­zung nach den Ar­ti­keln 3 und 4 LRV und bei glei­cher Pro­duk­ti­on jähr­lich ma­xi­mal emit­tiert wer­den dürf­te;
b.
die da­für ein­ge­setz­te Ab­luftrei­ni­gungs­an­la­ge (ALU­RA) in gu­tem tech­ni­schen Zu­stand und wäh­rend 95 Pro­zent der Be­triebs­zeit ver­füg­bar ist; und
c.
die VOC-Emis­sio­nen der sta­tio­nären An­la­ge, die nicht über die ALU­RA ge­führt wer­den (dif­fu­se VOC-Emis­sio­nen), nach An­hang 3 ver­min­dert wer­den.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20123785).

9 SR814.318.142.1

Art. 9a Anlagengruppen 10

1 Meh­re­re sta­tio­näre An­la­gen kön­nen auf Ge­such zu ei­ner An­la­gen­grup­pe zu­sam­men­ge­fasst wer­den, wenn:

a.
sie von der­sel­ben Per­son be­trie­ben wer­den; und
b.
je­de An­la­ge den An­for­de­run­gen der LRV ge­nügt.11

2 Ei­ne An­la­gen­grup­pe wird im Hin­blick auf die Er­fül­lung der Be­frei­ungs­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 9 wie ei­ne ein­zel­ne sta­tio­näre An­la­ge be­han­delt.

3 Die Zu­sam­men­set­zung ei­ner An­la­gen­grup­pe kann wäh­rend der Lauf­zeit nach Ar­ti­kel 9c Ab­satz 1 Buch­sta­be b nicht ge­än­dert wer­den. Aus­ge­nom­men sind:

a.
der Aus­schluss still­ge­leg­ter sta­tio­närer An­la­gen;
b.
der nach­träg­li­che Ein­be­zug neu in Be­trieb ge­nom­me­ner sta­tio­närer An­la­gen;
c.
der nach­träg­li­che Ein­be­zug sta­tio­närer An­la­gen, die be­reits den An­for­de­run­gen nach An­hang 3 ge­nü­gen.12

4 Wer­den La­bo­ra­to­ri­en, de­ren VOC-Emis­sio­nen nicht über ei­ne ALU­RA ge­führt wer­den, in ei­ne An­la­gen­grup­pe ein­be­zo­gen, so müs­sen die­se be­reits zum Zeit­punkt ih­res Ein­be­zugs den An­for­de­run­gen nach An­hang 3 ge­nü­gen.13

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20123785).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013573).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013573).

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013573).

Art. 9b Ausserordentliche Ereignisse und Ersatz der ALURA 14

1 Wur­de die nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 Buch­sta­be b ver­lang­te Ver­füg­bar­keit der ALU­RA wäh­rend ei­nes Ge­schäfts­jah­res we­gen ei­nes aus­ser­or­dent­li­chen Er­eig­nis­ses nicht er­reicht, so sind die VOC, die aus­ser­halb der Dau­er des da­durch ver­ur­sach­ten Still­stands der ALU­RA emit­tiert wur­den, von der Ab­ga­be be­freit, wenn:

a.
die Be­frei­ungs­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 9 aus­ser­halb der Dau­er des Still­stands er­füllt sind;
b.
die kan­to­na­le Be­hör­de un­ver­züg­lich über das aus­ser­or­dent­li­che Er­eig­nis in­for­miert wur­de; und
c.
das aus­ser­or­dent­li­che Er­eig­nis nicht we­gen man­gel­haf­ter War­tung oder un­sach­ge­mäs­sem Be­trieb der ALU­RA ver­ur­sacht wur­de.

2 Wur­de die nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 Buch­sta­be b ver­lang­te Ver­füg­bar­keit der ALU­RA wäh­rend ei­nes Ge­schäfts­jah­res we­gen Er­sat­zes der ALU­RA nicht er­reicht, so sind die VOC, die aus­ser­halb der Dau­er des ALU­RA-Er­sat­zes emit­tiert wur­den, von der Ab­ga­be be­freit, wenn:

a.
die Be­frei­ungs­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 9 aus­ser­halb der Dau­er des ALU­RA-Er­sat­zes er­füllt sind;
b.
die kan­to­na­le Be­hör­de vor­gän­gig über den ge­plan­ten Still­stand der ALU­RA in­for­miert wur­de; und
c.
die Er­satz­ar­bei­ten wäh­rend den Be­triebs­fe­ri­en oder in Zei­ten mit ge­rin­ger Pro­duk­ti­on durch­ge­führt wur­den.

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20123785).

Art. 9c Verminderung der diffusen VOC-Emissionen 15

1 Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 Buch­sta­be c ist er­füllt, wenn:

a.
die sta­tio­näre An­la­ge den An­for­de­run­gen nach An­hang 3 be­reits ge­nügt; oder
b.16
die dif­fu­sen VOC-Emis­sio­nen nach Mass­ga­be ei­nes von der Ober­zoll­di­rek­ti­on ge­neh­mig­ten Mass­nah­men­plans so ver­min­dert wer­den, dass die sta­tio­näre An­la­ge spä­tes­tens am 31. De­zem­ber 2022 (Lauf­zeit) den An­for­de­run­gen nach An­hang 3 ge­nügt.

2 Das UVEK passt An­hang 3 so­wie die Lauf­zeit nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b al­le fünf Jah­re nach An­hö­rung der be­trof­fe­nen Wirt­schafts­zwei­ge und der Kan­to­ne an. Es be­rück­sich­tigt da­bei die tech­ni­sche Ent­wick­lung.

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20123785).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des UVEK vom 28. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4923).

Art. 9d Massnahmenplan 17

1 Der Mass­nah­men­plan nach Ar­ti­kel 9c Ab­satz 1 Buch­sta­be b ent­hält:

a.
An­ga­ben über den Stand der Er­fül­lung der An­for­de­run­gen nach An­hang 3 (Soll-Ist Ana­ly­se);
b.
die ge­plan­ten Mass­nah­men;
c.
den ge­plan­ten Zeit­rah­men der Um­set­zung der Mass­nah­men;
d.
das Emis­si­ons­re­duk­ti­ons­po­ten­zi­al je­der Mass­nah­me.

2 Er muss vor­se­hen, dass min­des­tens die Hälf­te der ge­plan­ten Emis­si­ons­re­duk­ti­on in den ers­ten drei Jah­ren sei­ner Dau­er er­bracht wird.

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20123785).

Art. 9e Gesuch um Genehmigung des Massnahmenplans 18

1 Für ei­ne be­ste­hen­de sta­tio­näre An­la­ge ist das Ge­such um Ge­neh­mi­gung des Mass­nah­men­plans der kan­to­na­len Be­hör­de spä­tes­tens am 30. April des Jah­res vor Be­ginn der Ab­ga­be­be­frei­ung ein­zu­rei­chen.

2 Für ei­ne neue sta­tio­näre An­la­ge kann das Ge­such um Ge­neh­mi­gung des Mass­nah­men­plans der kan­to­na­len Be­hör­de je­der­zeit ein­ge­reicht wer­den.

3 Das Ge­such muss den Mass­nah­men­plan ent­hal­ten.

4 Be­trei­ber von be­ste­hen­den sta­tio­nären An­la­gen, die ei­ne VOC-Bi­lanz nach Ar­ti­kel 10 ein­zu­rei­chen ha­ben, müs­sen die­se dem Mass­nah­men­plan bei­le­gen.

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012 (AS 20123785). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5953).

Art. 9f Anpassung des Massnahmenplans bei Massnahmen mit gleicher Wirkung 19


1 Der ge­neh­mig­te Mass­nah­men­plan kann auf Ge­such an­ge­passt wer­den, wenn ei­ne oder meh­re­re Mass­nah­men durch an­de­re Mass­nah­men mit min­des­tens glei­cher Wir­kung er­setzt wer­den kön­nen.

2 Das Ge­such um An­pas­sung ist der kan­to­na­len Be­hör­de spä­tes­tens sechs Mo­na­te vor Be­ginn des Ge­schäfts­jah­res ein­zu­rei­chen, in dem der an­ge­pass­te Mass­nah­men­plan um­ge­setzt wer­den soll.

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20123785).

Art. 9g Anpassung des Massnahmenplans bei Änderungen an der stationären Anlage 20


1 Än­de­run­gen an der sta­tio­nären An­la­ge, die Aus­wir­kun­gen auf die dif­fu­sen VOC-Emis­sio­nen ha­ben, sind der kan­to­na­len Be­hör­de un­ver­züg­lich zu mel­den.

2 So­weit not­wen­dig wird der Mass­nah­men­plan an­ge­passt.

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20123785).

Art. 9h Nachweis für die Abgabebefreiung bei Massnahmen zur Verminderung der Emissionen 21


1 Wer ei­ne Ab­ga­be­be­frei­ung im Sin­ne von Ar­ti­kel 35a Ab­satz 4 USG be­an­sprucht, muss jähr­lich nach­wei­sen, dass die Be­frei­ungs­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 9 er­füllt sind. Ins­be­son­de­re ist nach­zu­wei­sen, dass:

a.
die sta­tio­näre An­la­ge den An­for­de­run­gen nach An­hang 3 ge­nügt; oder
b.22
die im ge­neh­mig­ten Mass­nah­men­plan für das be­tref­fen­de Ge­schäfts­jahr vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men frist­ge­recht um­ge­setzt wur­den und die sta­tio­näre An­la­ge den üb­ri­gen An­for­de­run­gen nach An­hang 3 ge­nügt.

2 Der Nach­weis ist gleich­zei­tig mit der VOC-Bi­lanz ein­zu­rei­chen.

3 Kann der Nach­weis nicht er­bracht wer­den, so ent­fällt die Ab­ga­be­be­frei­ung für die in der sta­tio­nären An­la­ge ver­wen­de­ten VOC wäh­rend dem be­tref­fen­den Ge­schäfts­jahr.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20123785).

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5953).

Art. 9i Fristerstreckung bei Härtefällen 23

1 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann auf Ge­such hin die Fris­ten zur Um­set­zung der Mass­nah­men im Mass­nah­men­plan nach Ar­ti­kel 9d bis höchs­tens zum En­de der Lauf­zeit ver­län­gern, wenn das Un­ter­neh­men, in dem die An­la­ge be­trie­ben wird, durch die frist­ge­rech­te Um­set­zung der Mass­nah­men un­ver­schul­det in sei­ner Exis­tenz ge­fähr­det wer­den könn­te.

2 Das Ge­such um Fris­ter­stre­ckung muss ins­be­son­de­re fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
die grund­le­gen­de Ver­än­de­rung seit Ge­neh­mi­gung des Mass­nah­men­plans, die bei des­sen frist­ge­rech­ter Um­set­zung zur Exis­tenz­ge­fähr­dung führt, und de­ren Aus­wir­kun­gen auf das Un­ter­neh­men;
b.
den Nach­weis, dass die grund­le­gen­de Ver­än­de­rung nach Buch­sta­be a un­ver­schul­det er­folgt ist;
c.
sämt­li­che be­reits um­ge­setz­ten Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung dif­fu­ser VOC-Emis­sio­nen in der be­trof­fe­nen sta­tio­nären An­la­ge;
d.
die zu er­war­ten­den Kos­ten je­der Mass­nah­me, die zu ver­schie­ben ist;
e.
den Zeit­plan für die Um­set­zung der Mass­nah­men, die zu ver­schie­ben sind.

3 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann wei­te­re An­ga­ben ver­lan­gen.

4 Das Ge­such ist der kan­to­na­len Be­hör­de bis vier Mo­na­te vor Ab­lauf des be­tref­fen­den Ge­schäfts­jah­res ein­zu­rei­chen.

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5953).

Art. 9j Zeitpunkt der Befreiung bei neuen stationären Anlagen 24

Neue sta­tio­näre An­la­gen, wel­che die Be­frei­ungs­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 9 er­fül­len, sind ab fol­gen­dem Zeit­punkt von der Ab­ga­be be­freit:

a.
wenn die sta­tio­näre An­la­ge den An­for­de­run­gen nach An­hang 3 be­reits ge­nügt: ab der Be­trieb­s­auf­nah­me;
b.
wenn die sta­tio­näre An­la­ge den An­for­de­run­gen nach An­hang 3 noch nicht ge­nügt: ab dem Ge­schäfts­jahr, das auf die Ein­rei­chung des Ge­suchs um Ge­neh­mi­gung des Mass­nah­men­plans folgt.

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5953).

Art. 10 VOC-Bilanz

1 Wer ei­ne Ab­ga­be­be­frei­ung im Sin­ne von Ar­ti­kel 35a Ab­satz 3 Buch­sta­be c oder Ab­satz 4 USG oder ei­ne Be­wil­li­gung zum Be­zug von vor­läu­fig ab­ga­be­be­frei­ten VOC (Art. 21) be­an­sprucht, muss ei­ne VOC-Buch­hal­tung füh­ren und ei­ne VOC-Bi­lanz er­stel­len.25

2 Die VOC-Bi­lanz ent­hält:

a.
Ein­gän­ge, La­ger­be­stand, Aus­gän­ge;
b.
in Ge­mi­schen oder Ge­gen­stän­den ver­ar­bei­te­te Men­gen;
c.
wie­der­ge­won­ne­ne Men­gen;
d.
im ei­ge­nen oder ex­ter­nen Be­trieb eli­mi­nier­te Men­gen oder um­ge­wan­del­te Men­gen;
e.
Res­te­mis­sio­nen.

3 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann wei­te­re An­ga­ben ver­lan­gen.

4 Die VOC-Bi­lanz ist auf ei­nem amt­li­chen For­mu­lar zu er­stel­len. Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann an­de­re For­men zu­las­sen.

5 Ist der Auf­wand für die Er­stel­lung der VOC-Bi­lan­zen un­ver­hält­nis­mäs­sig hoch, so kann die Ober­zoll­di­rek­ti­on Aus­nah­men von den Ab­sät­zen 1 und 2 ge­wäh­ren.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Dez. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1999 604).

5. Abschnitt: Abgabeerhebung im Inland

Art. 11 Anmeldung

Per­so­nen, die VOC her­stel­len, müs­sen sich bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on mel­den. Die­se führt ein Re­gis­ter.

Art. 12 Entstehung der Abgabeforderung

Die Ab­ga­be­for­de­rung ent­steht:

a.
für VOC, die im In­land her­ge­stellt wer­den, im Zeit­punkt, in dem sie den Her­stel­lungs­be­trieb ver­las­sen oder im Her­stel­lungs­be­trieb ver­wen­det wer­den;
b.
für VOC, für wel­che die Ab­ga­be nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 nach­be­zahlt wer­den muss, im Zeit­punkt, in dem die be­güns­tig­te Per­son die VOC selbst ver­wen­det oder Drit­ten ab­gibt.

Art. 13 Abgabedeklaration

1 Her­stel­ler und Her­stel­le­rin­nen, die VOC in Ver­kehr brin­gen oder selbst ver­wen­den, so­wie Per­so­nen, die Gross­han­del mit VOC be­trei­ben und ei­ne Be­wil­li­gung zum Be­zug von vor­läu­fig ab­ga­be­be­frei­ten VOC ha­ben (Art. 21 Abs. 2), müs­sen der Ober­zoll­di­rek­ti­on ei­ne Ab­ga­be­de­kla­ra­ti­on bis zum 25. Tag des Mo­nats ein­rei­chen, der auf die Ent­ste­hung der Ab­ga­be­for­de­rung folgt.26

2 Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 ver­pflich­tet sind, die Ab­ga­be nach­zu­be­zah­len, müs­sen der kan­to­na­len Be­hör­de ei­ne Ab­ga­be­de­kla­ra­ti­on in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Ab­schluss des Ge­schäfts­jah­res ein­rei­chen.

3 Die De­kla­ra­ti­on ent­hält An­ga­ben über Art und Men­ge der in Ver­kehr ge­brach­ten oder ver­wen­de­ten VOC. Sie er­folgt auf ei­nem amt­li­chen For­mu­lar. Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann an­de­re For­men zu­las­sen.

4 Die De­kla­ra­ti­on dient als Grund­la­ge für die Fest­set­zung der Ab­ga­be. Ei­ne amt­li­che Prü­fung bleibt vor­be­hal­ten.

5 Wer die Ab­ga­be­de­kla­ra­ti­on nicht voll­stän­dig oder frist­ge­recht ein­reicht, muss auf der ge­schul­de­ten Ab­ga­be einen Ver­zugs­zins be­zah­len.27

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20123785).

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Dez. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1999 604).

Art. 14 Abgabeberechnung

Mass­ge­bend für die Be­rech­nung der Ab­ga­be ist die Men­ge der VOC im Zeit­punkt der Ent­ste­hung der Ab­ga­be­for­de­rung.

Art. 15 Abgabeveranlagung und Zahlungsfrist

1 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on setzt den Ab­ga­be­be­trag mit Ver­fü­gung fest.

2 Die Zah­lungs­frist be­trägt 30 Ta­ge.

3 Bei ver­spä­te­ter Zah­lung ist ein Ver­zugs­zins ge­schul­det.

Art. 16 Nachforderung der Abgabe

Hat die Ober­zoll­di­rek­ti­on ei­ne ge­schul­de­te Ab­ga­be irr­tüm­lich nicht oder zu nied­rig oder einen rück­er­stat­te­ten Ab­ga­be­be­trag zu hoch fest­ge­setzt, so for­dert sie den Be­trag in­ner­halb ei­nes Jah­res nach Er­öff­nung der Ver­fü­gung nach.

Art. 17 Verjährung der Abgabeforderung

1 Die Ab­ga­be­for­de­rung ver­jährt zehn Jah­re nach Ab­lauf des Ka­len­der­jah­res, in dem sie ent­stan­den ist.

2 Die Ver­jäh­rung wird un­ter­bro­chen:

a.
wenn die ab­ga­be­pflich­ti­ge Per­son die Ab­ga­be­for­de­rung an­er­kennt;
b.
durch je­de Amts­hand­lung, mit der die Ab­ga­be­for­de­rung bei der ab­ga­be­pflich­ti­gen Per­son gel­tend ge­macht wird.

3 Mit je­der Un­ter­bre­chung be­ginnt die Ver­jäh­rungs­frist neu zu lau­fen.

4 Die Ab­ga­be­for­de­rung ver­jährt in je­dem Fall 15 Jah­re nach Ab­lauf des Ka­len­der­jah­res, in dem sie ent­stan­den ist.

6. Abschnitt: Abgaberückerstattung

Art. 18 Voraussetzungen der Rückerstattung

1 Ab­ga­ben wer­den nur zu­rück­er­stat­tet, wenn die Be­rech­tig­ten nach­wei­sen, dass die VOC so ver­wen­det wur­den, dass die­se von der Ab­ga­be be­freit sind.28

2 Die Be­rech­tig­ten müs­sen al­le für die Be­grün­dung der Rück­er­stat­tung we­sent­li­chen Un­ter­la­gen wäh­rend fünf Jah­ren seit Ein­rei­chung des Rück­er­stat­tungs­an­tra­ges auf­be­wah­ren.

3 Be­trägt der Rück­er­stat­tungs­an­spruch we­ni­ger als 3000 Fran­ken, so wird er nicht aus­be­zahlt. Aus­ge­nom­men sind Rück­er­stat­tungs­be­trä­ge von min­des­tens 300 Fran­ken für die Aus­fuhr von VOC.

3bis Meh­re­re Be­rech­tig­te kön­nen sich zu ei­ner Grup­pe zu­sam­mensch­lies­sen und ge­mein­sam einen Rück­er­stat­tungs­an­trag stel­len. Die Aus­zah­lung des Rück­er­stat­tungs­be­trags er­folgt an den von der Grup­pe be­zeich­ne­ten Ver­tre­ter.29

4 Die Be­rech­tig­ten müs­sen nach­wei­sen, dass die Ab­ga­be ent­rich­tet wur­de.30

5 Rück­er­stat­tungs­an­trä­ge kön­nen, so­weit sie nicht die Aus­fuhr be­tref­fen, nur nach Ab­schluss des Ge­schäfts­jah­res ge­stellt wer­den.

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. April 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 1765).

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. April 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 1765).

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. April 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 1765).

Art. 19 Verwirkung von Rückerstattungsansprüchen

1 Rück­er­stat­tungs­an­sprü­che, so­weit sie nicht die Aus­fuhr be­tref­fen, ver­wir­ken, wenn die ent­spre­chen­den An­trä­ge nicht in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Ab­schluss des Ge­schäfts­jah­res ge­stellt wer­den.

2 Rück­er­stat­tungs­an­sprü­che er­lö­schen in je­dem Fall zwei Jah­re nach Ein­tritt des Rück­er­stat­tungs­grun­des.

Art. 20 Antrag auf Rückerstattung

1 Für die Rück­er­stat­tung der Ab­ga­be ist ein An­trag auf amt­li­chem For­mu­lar zu stel­len und ein­zu­rei­chen bei:

a.
den kan­to­na­len Be­hör­den;
b.
der Ober­zoll­di­rek­ti­on für aus­ge­führ­te VOC.

2 Der An­trag für aus­ge­führ­te VOC muss ent­hal­ten:

a.
die auf den Aus­fuhr­do­ku­men­ten de­kla­rier­te Men­ge VOC, die wäh­rend höchs­­tens zwölf Mo­na­ten aus­ge­führt wor­den ist;
b.
Fa­bri­ka­ti­ons­rap­por­te, Mus­ter in Ori­gi­nal­ver­pa­ckun­gen oder an­de­re Un­ter­­la­gen, die für die Fest­stel­lung der aus­ge­führ­ten Men­ge VOC nö­tig sind;
c.
wei­te­re für die Be­rech­nung der Rück­er­stat­tung er­for­der­li­che An­ga­ben, wel­che die Ober­zoll­di­rek­ti­on ver­langt.

7. Abschnitt: Bezug von vorläufig abgabebefreiten VOC (Verpflichtungsverfahren) 31

31 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 14. Dez. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1999 604).

Art. 21 Bewilligung 32

1 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann Per­so­nen ei­ne Be­wil­li­gung zum Be­zug von vor­läu­fig ab­ga­be­be­frei­ten VOC er­tei­len, wenn sie sich ver­pflich­ten, ins­ge­samt jähr­lich min­des­tens 50 t VOC:

a.
so zu ver­wen­den oder so zu be­han­deln, dass sie nicht in die Um­welt ge­lan­gen kön­nen; oder
b.
zu ex­por­tie­ren.33

1a34

1bisSie kann die­se Be­wil­li­gung auch Per­so­nen er­tei­len, die einen Stoff nach An­hang 1 die­ser Ver­ord­nung ver­wen­den, wenn sie nach­wei­sen, dass:

a.
der An­teil die­ses Stof­fes an ih­rem Ge­samt­ver­brauch von VOC min­des­tens 55 Pro­zent be­trägt;
b.
sie jähr­lich min­des­tens 1 Ton­ne die­ses Stof­fes ver­wen­den; und
c.
durch ver­fah­rens­be­ding­te che­mi­sche Um­wand­lung bei Ver­wen­dung die­ses Stof­fes im Durch­schnitt höchs­tens 2 Pro­zent in die Um­welt ge­lan­gen kön­nen.35

2 Die Be­wil­li­gung kann auch Per­so­nen er­teilt wer­den, die Gross­han­del mit VOC be­trei­ben und einen durch­schnitt­li­chen La­ger­be­stand von min­des­tens 25 t VOC oder einen jähr­li­chen Min­de­s­tum­satz von 50 t VOC nach­wei­sen.36

3 Die Ver­pflich­tung oder der Nach­weis ist bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on zu hin­ter­le­gen.

4 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on führt ein öf­fent­li­ches Re­gis­ter der Per­so­nen, die ei­ne Be­wil­li­gung zum Be­zug von vor­läu­fig ab­ga­be­be­frei­ten VOC ha­ben.37

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Dez. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1999 604).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2002 (AS 2002 3117).

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Dez. 2000 (AS 2000 3049). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2013 (AS 20123785).

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20123785).

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5953).

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20123785).

Art. 22 Abrechnung

1 Wer ei­ne Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 21 hat, muss die VOC-Bi­lanz spä­tes­tens sechs Mo­na­te nach Ab­schluss des Ge­schäfts­jah­res der kan­to­na­len Be­hör­de ein­rei­chen.

2 Für VOC, die so ver­wen­det wer­den, dass sie nicht von der Ab­ga­be be­freit sind, muss die Ab­ga­be nach­be­zahlt wer­den.

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4 Die Un­ter­la­gen des Ver­fah­rens zum Be­zug von vor­läu­fig ab­ga­be­be­frei­ten VOC sind wäh­rend fünf Jah­ren seit Ein­rei­chung der VOC-Bi­lanz auf­zu­be­wah­ren.39

38 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. April 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2008 (AS 20081765).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Dez. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1999 604).

Art. 22a Berichtigung der Zollanmeldung 40

Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son, die ei­ne neue Zoll­ver­an­la­gung nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 3 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 200541 be­an­tragt, muss nach­wei­sen, dass zum Zeit­punkt der ur­sprüng­li­chen Zollan­mel­dung ei­ne Be­wil­li­gung zum Be­zug von vor­läu­fig ab­ga­be­be­frei­ten VOC vor­han­den war.

40 Ein­ge­fügt durch An­hang 4 Ziff. 43 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

41 SR 631.0

Art. 22b Mangelhafte Einreichung der VOC-Bilanz 42

1 Wird die VOC-Bi­lanz nicht voll­stän­dig oder nicht frist­ge­recht ein­ge­reicht, so wird die Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 21 ab Be­ginn des kom­men­den Ge­schäfts­jah­res für drei Jah­re sis­tiert.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on setzt ei­ne Nach­frist an zur Nach­rei­chung ei­ner voll­stän­di­gen VOC-Bi­lanz.

3 Für die Ab­ga­ben, die nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 auf­grund der nach­ge­reich­ten Bi­lanz nach­zu­be­zah­len sind, ist ein Ver­zugs­zins ge­schul­det. Die­ser ist ab dem Ab­lauf der Ein­rei­chungs­frist nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 1 ge­schul­det.

4 Ver­streicht die Nach­frist nach Ab­satz 2 un­be­nützt, so setzt die Ober­zoll­di­rek­ti­on die nach­zu­be­zah­len­de Ab­ga­be nach pflicht­ge­mäs­sem Er­mes­sen und un­ter Be­rück­sich­ti­gung der be­las­te­ten Aus­gän­ge der Vor­jah­re fest.

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. April 2008, in Kraft seit 1. Ju­ni 2008 (AS 2008 1765)

8. Abschnitt: Verteilung des Abgabeertrages

Art. 23 Grundsatz 43

1 Die Ver­si­che­rer ver­tei­len im Auf­trag und un­ter Auf­sicht des BA­FU den Ab­ga­be­er­trag an die Be­völ­ke­rung.

2 Die Ver­tei­lung er­folgt je­weils im über­nächs­ten Jahr (Ver­tei­lungs­jahr) ge­stützt auf den Jah­res­er­trag des Er­he­bungs­jahrs.

3 Der Jah­res­er­trag ent­spricht den Ein­nah­men per 31. De­zem­ber ein­sch­liess­lich Zin­sen.

4 Als Ver­si­che­rer gel­ten:

a.
die Ver­si­che­rer der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­ver­si­che­rung nach dem Bun­des­ge­setz vom 18. März 199444 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVG);
b.
die Mi­li­tär­ver­si­che­rung nach dem Bun­des­ge­setz vom 19. Ju­ni 199245 über die Mi­li­tär­ver­si­che­rung (MVG).

5 Die Ver­si­che­rer ver­tei­len den Jah­res­er­trag in gleich­mäs­si­gen Be­trä­gen auf al­le Per­so­nen, die im Ver­tei­lungs­jahr:

a.
der Ver­si­che­rungs­pflicht nach KVG oder nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 oder 2 MVG un­ter­ste­hen; und
b.
ih­ren Wohn­sitz oder ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt in der Schweiz ha­ben.

6 An Per­so­nen, die wäh­rend dem Ver­tei­lungs­jahr nur zeit­wei­se bei ei­nem Ver­si­che­rer ver­si­chert sind, wer­den die Be­trä­ge ent­spre­chend die­ser Zeit­dau­er ver­teilt.46

7 Die Ver­si­che­rer ver­rech­nen die Be­trä­ge mit den im Ver­tei­lungs­jahr fäl­li­gen Prä­mi­en­rech­nun­gen.47

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012, mit Aus­nah­me von Abs. 7 ers­ter Satz, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2011 1951).

44 SR 832.10

45 SR 833.1

46 Fas­sung ge­mä­ss Art. 137 der CO2-Ver­ord­nung vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 7005).

47 Fas­sung ge­mä­ss Art. 137 der CO2-Ver­ord­nung vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 7005).

Art. 23a Ausrichtung an die Versicherer 48

1 Der Jah­res­er­trag wird den Ver­si­che­rern je­weils bis zum 30. Ju­ni des Ver­tei­lungs­jah­res an­teils­mäs­sig aus­ge­rich­tet.

2 Mass­ge­bend für die Be­rech­nung des An­teils je­des Ver­si­che­rers ist die An­zahl der bei ihm ver­si­cher­ten Per­so­nen, die per 1. Ja­nu­ar des Ver­tei­lungs­jah­res die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 23 Ab­satz 5 er­fül­len.

3 Die Dif­fe­renz zwi­schen dem aus­ge­rich­te­ten An­teil und der Sum­me der tat­säch­lich ver­teil­ten Be­trä­ge wird je­weils im nächs­ten Jahr aus­ge­gli­chen.

48 Ein­ge­fügt durch Art. 137 der CO2-Ver­ord­nung vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 7005).

Art. 23b Organisation 49

1 Je­der Ver­si­che­rer mel­det dem Bun­des­amt für Ge­sund­heit bis zum 20. März des Ver­tei­lungs­jah­res:

a.
die An­zahl der bei ihm ver­si­cher­ten Per­so­nen, die per 1. Ja­nu­ar des Ver­tei­lungs­jah­res die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 23 Ab­satz 5 er­fül­len;
b.
die Sum­me der im Vor­jahr tat­säch­lich ver­teil­ten Be­trä­ge.

2 Die Ver­si­che­rer in­for­mie­ren die ver­si­cher­ten Per­so­nen an­läss­lich der Mit­tei­lung der neu­en Prä­mie für das Ver­tei­lungs­jahr über die Hö­he des zu ver­tei­len­den Be­trags.

49 Ur­sprüng­lich Art. 23a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 1951).

Art. 23c Entschädigung der Versicherer 50

Für die Ent­schä­di­gung der Ver­si­che­rer gilt Ar­ti­kel 123 der CO2-Ver­ord­nung vom 30. No­vem­ber 201251.

50 Ur­sprüng­lich Art. 23b. Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Mai 2011 (AS 2011 1951). Fas­sung ge­mä­ss Art. 137 der CO2-Ver­ord­nung vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 7005).

51 SR 641.711

9. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 24 Übergangsbestimmung

Per­so­nen, die VOC her­stel­len, müs­sen sich in­ner­halb von drei Mo­na­ten seit In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on mel­den.

Art. 25 Inkrafttreten und erstmalige Erhebung der Lenkungsabgabe

1 Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1998 in Kraft.

2 Die Len­kungs­ab­ga­be wird erst­mals am 1. Ja­nu­ar 2000 er­ho­ben.52

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Dez. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1999 604).

Übergangsbestimmung der Änderung vom 27. Juni 2012 53

Anhang 1 54

54 Fassung gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 25. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 59537643).

Stoff-Positivliste (der Abgabe unterstellte flüchtige organische Verbindungen, VOC)

1 Stoffe

2 Stoffgruppen

Anhang 2 58

58 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 2. April 2008 (AS 2008 1765). Bereinigt gemäss Anhang 3 Ziff. 16 der V vom 22. Juni 2011 über die Änderung des Zolltarifs (AS 2011 3331), Ziff. II Abs. 2 der V vom 27. Juni 2012 (AS 20123785), Anhang 3 Ziff. 10 der V vom 10. Juni 2016 über die Änderung des Zolltarifs (AS 2016 2445), Anhang 2 Ziff. 6 der V vom 29. Juni 2016 über die Änderung des Zolltarifs (AS 2016 2647) und Ziff. II der V vom 25. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5953).

Produkte-Positivliste (der Abgabe unterstellte flüchtige organische Verbindungen, VOC)

Anhang 3 60

60 Eingefügt gemäss Ziff. II Abs. 3 der V vom 27. Juni 2012 (AS 20123785). Bereinigt gemäss Ziff. II der V des UVEK vom 28. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4923).

Verminderung der diffusen VOC-Emissionen

1 Anforderungen an den Betrieb von stationären Anlagen

11 Allgemeine Anforderungen

111 Grundsatz

112 Ablufterfassung und -reinigung

113 Gebindeabdeckungen

114 Arbeitsorganisation

115 Dokumentation

12 Prozessspezifische Anforderungen

13 Gleichwertige Anforderungen

2 Branchenspezifische Richtlinien