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Verordnung
über die Lenkungsabgabe auf Benzin und Dieselöl
mit einem Schwefelgehalt von mehr als 0,001 Prozent
(BDSV)

vom 15. Oktober 2003

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 35bbis Absätze 4–6 des Umweltschutzgesetzes vom
7. Oktober 19831,

verordnet:

1 SR 814.01

1

Art. 1 Grundsatz  

1 Wer Ben­zin oder Die­sel­öl mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von mehr als 0,001 Pro­zent (% Mas­se) ein­führt oder im In­land her­stellt oder ge­winnt, ent­rich­tet dem Bund ei­ne Len­kungs­ab­ga­be. Als Ben­zin im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung gilt Mo­to­ren­ben­zin.

2 Die Be­stim­mun­gen des Mi­ne­ral­öl­steu­er­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 19962 (Mi­nöStG) und des da­zu­ge­hö­ri­gen Aus­füh­rungs­rechts über die Er­he­bung und Rück­er­stat­tung der Steu­er so­wie über das Ver­fah­ren gel­ten sinn­ge­mä­ss auch für die Len­kungs­ab­ga­be auf Ben­zin und Die­sel­öl.

3 Ben­zin oder Die­sel­öl mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von mehr als 0,001 Pro­zent (% Mas­se) darf erst mit Treib­stof­fen an­de­rer Qua­li­tä­ten ge­mischt wer­den, nach­dem die Ab­ga­be­for­de­rung ent­stan­den (Art. 4 Abs. 1 Mi­nöStG) oder die Len­kungs­ab­ga­be be­zahlt wor­den ist.

Art. 2 Vollzug  

1 Die Eid­ge­nös­si­sche Zoll­ver­wal­tung voll­zieht die­se Ver­ord­nung mit Aus­nah­me der Be­stim­mun­gen über die Ver­tei­lung des Ab­ga­beer­tra­ges. Die Zoll­ver­wal­tung er­hält 2,5 Pro­zent der Ge­samtein­nah­men (Brut­to­er­trag) als Ent­schä­di­gung für ih­ren Auf­wand.

2 Das Bun­des­amt für Um­welt3 (Bun­des­amt) voll­zieht die Be­stim­mun­gen über die Ver­tei­lung des Ab­ga­beer­tra­ges. Es un­ter­sucht die Wir­kung der Ab­ga­be auf die Um­welt­qua­li­tät und ver­öf­fent­licht die Er­geb­nis­se re­gel­mäs­sig.

3 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) an­ge­passt.

Art. 3 Abgabesatz  

Der Ab­ga­be­satz für Ben­zin und Die­sel­öl mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von mehr als 0,001 Pro­zent (% Mas­se) be­trägt 3 Rap­pen je Li­ter bei 15 ºC.

Art. 4 Messverfahren  
1 Die Pro­be­ner­he­bung er­folgt nach den Be­stim­mun­gen der Zoll­ge­setz­ge­bung.

2 Der Schwe­fel­ge­halt wird nach ei­ner der fol­gen­den Ana­ly­se­me­tho­den er­mit­telt:

a.
PrEN ISO/DIS 20846:20024;
b.
PrEN ISO/DIS 20884:20025.

3 Die Er­geb­nis­se der ein­zel­nen Mes­sun­gen wer­den auf der Grund­la­ge der Kri­te­ri­en aus­ge­wer­tet, die in der Norm ISO 4259:19926 Ar­ti­kel 9 be­schrie­ben sind.

4 Be­zugs­quel­le: Schwei­ze­ri­sche Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

5 Be­zugs­quel­le: Schwei­ze­ri­sche Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

6 Be­zugs­quel­le: Die Norm kann kos­ten­los ein­ge­se­hen und ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

Art. 5 Verteilung des Abgabeertrages 7  

1 Die Ver­si­che­rer ver­tei­len im Auf­trag und un­ter Auf­sicht des Bun­des­amts den Ab­ga­beer­trag an die Be­völ­ke­rung. Der Ab­ga­beer­trag wird jähr­lich als Jah­res­er­trag im Um­fang der Ein­nah­men per 31. De­zem­ber ein­sch­liess­lich Zin­sen ver­teilt. Die Ver­tei­lung er­folgt je­weils im über­nächs­ten Jahr (Ver­tei­lungs­jahr).

2 Als Ver­si­che­rer gel­ten:

a.
die Ver­si­che­rer der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­ver­si­che­rung nach dem Bun­des­ge­setz vom 18. März 19948 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVG);
b.
die Mi­li­tär­ver­si­che­rung nach dem Bun­des­ge­setz vom 19. Ju­ni 19929 über die Mi­li­tär­ver­si­che­rung (MVG).

3 Die Ver­si­che­rer ver­tei­len den Jah­res­er­trag, in­dem sie ihn mit den im Ver­tei­lungs­jahr fäl­li­gen Prä­mi­en­rech­nun­gen der Ver­si­cher­ten ver­rech­nen. Sie in­for­mie­ren die Ver­si­cher­ten dar­über an­läss­lich der Mit­tei­lung der neu­en Prä­mie für das Ver­tei­lungs­jahr.

4 Sie ver­tei­len den Jah­res­er­trag gleich­mäs­sig auf al­le Per­so­nen, die am 1. Ja­nu­ar des Ver­tei­lungs­jah­res:

a.
der Ver­si­che­rungs­pflicht nach KVG oder nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 oder 2 MVG un­ter­ste­hen; und
b.
ih­ren Wohn­sitz oder ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt in der Schweiz ha­ben.

5 Die Ver­si­che­rer mel­den die An­zahl Per­so­nen, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 4 er­fül­len, bis zum 20. März des Ver­tei­lungs­jah­res dem Bun­des­amt für Ge­sund­heit.

6 Der Ab­ga­beer­trag wird den Ver­si­che­rern je­weils bis zum 30. April des Ver­tei­lungs­jah­res an­teils­mäs­sig aus­ge­rich­tet.

7 Die Ver­si­che­rer wer­den für ih­ren Auf­wand mit dem Zins­vor­teil ent­schä­digt, der ih­nen durch die vor­zei­ti­ge Aus­rich­tung ih­res An­teils am Ab­ga­beer­trag zu­gu­te­kommt.

7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 2 der V vom 2. April 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 1765).

8 SR 832.10

9 SR 833.1

Art. 6 Inkrafttreten und erstmalige Erhebung der Lenkungsabgabe  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2004 in Kraft.

2 Die Len­kungs­ab­ga­be wird erst­mals am 1. Ja­nu­ar 2004 er­ho­ben.

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