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Verordnung
über den Verkehr mit Abfällen
(VeVA)

vom 22. Juni 2005 (Stand am 1. Januar 2020)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 30b Absatz 1, 30f Absätze 1–3, 30g Absatz 1, 39 Absatz 1 und 46 Absatz 2 des Umweltschutzgesetzes vom 7. Oktober 19831 (USG),
in Ausführung des Basler Übereinkommens vom 22. März 19892 über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung (Basler Übereinkommen) und
des OECD-Ratsbeschlusses C(2001)107/FINAL vom 14. Juni 20013 betreffend
die Änderung des Ratsbeschlusses C(92)39/FINAL vom 30. März 1992
über die Kontrolle grenzüberschreitender Verbringungen von Abfällen, die
zur Verwertung bestimmt sind (OECD-Ratsbeschluss),4

verordnet:

1 SR 814.01

2 SR 0.814.05

3 SR 0.814.052

4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck und Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung soll si­cher­stel­len, dass Ab­fäl­le nur an ge­eig­ne­te Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men über­ge­ben wer­den.

2 Sie re­gelt:

a.
den In­land­ver­kehr mit Son­der­ab­fäl­len und an­de­ren kon­troll­pflich­ti­gen Ab­fäl­len;
b.
den grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehr mit al­len Ab­fäl­len;
c.
den Ver­kehr mit Son­der­ab­fäl­len zwi­schen Dritt­staa­ten, so­fern er von Un­ter­neh­men in der Schweiz or­ga­ni­siert ist oder sol­che dar­an be­tei­ligt sind.

3 Sie gilt nicht:

a.
für den Ver­kehr mit Son­der­ab­fäl­len zwi­schen For­ma­tio­nen der Ar­mee oder Bau­ten und An­la­gen, die der Lan­des­ver­tei­di­gung die­nen;
b.
für Ab­was­ser, das in die Ka­na­li­sa­ti­on ein­ge­lei­tet wer­den darf;
c.
für ra­dio­ak­ti­ve Ab­fäl­le, wel­che der Strah­len­schutz- oder der Kern­ener­gie­ge­setz­ge­bung un­ter­ste­hen;
d.5
für tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te nach der Ver­ord­nung vom 23. Ju­ni 20046 über die Ent­sor­gung von tie­ri­schen Ne­ben­pro­duk­ten.

4 Vor­be­hal­ten blei­ben:

a.
Vor­schrif­ten des Bun­des so­wie völ­ker­recht­li­che Ver­ein­ba­run­gen und Be­schlüs­se über den Trans­port ge­fähr­li­cher Gü­ter auf der Stras­se, der Schie­ne, dem Was­ser und in der Luft;
b.
Vor­schrif­ten der Spreng­stoff­ge­setz­ge­bung über den Ver­kehr mit Spreng­stof­fen.
c.7

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

6 SR 916.441.22

7 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

Art. 2 Verzeichnisse der Abfälle und der Entsorgungsverfahren 8  

1 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) er­lässt ei­ne Ver­ord­nung mit ei­nem Ab­fall­ver­zeich­nis und ei­nem Ver­zeich­nis der Ent­sor­gungs­ver­fah­ren. Es be­rück­sich­tigt da­bei die Ver­zeich­nis­se der Ab­fäl­le und der Ent­sor­gungs­ver­fah­ren der EU9 und des Bas­ler Über­ein­kom­mens.10

2 Es be­zeich­net im Ab­fall­ver­zeich­nis als:

a.
Son­der­ab­fäl­le: Ab­fäl­le, de­ren um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung auf Grund ih­rer Zu­sam­men­set­zung, ih­rer che­misch-phy­si­ka­li­schen oder ih­rer bio­lo­gi­schen Ei­gen­schaf­ten auch im In­land­ver­kehr um­fas­sen­de be­son­de­re tech­ni­sche und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Mass­nah­men er­for­dert;
b.11
an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le mit Be­gleit­schein­pflicht: Ab­fäl­le, de­ren um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung auf Grund ih­rer Zu­sam­men­set­zung, ih­rer che­misch-phy­si­ka­li­schen oder ih­rer bio­lo­gi­schen Ei­gen­schaf­ten auch im In­land­ver­kehr be­schränk­te be­son­de­re tech­ni­sche und um­fas­sen­de or­ga­ni­sa­to­ri­sche Mass­nah­men er­for­dert;
c.12
an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le oh­ne Be­gleit­schein­pflicht: Ab­fäl­le, de­ren um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung auf Grund ih­rer Zu­sam­men­set­zung, ih­rer che­misch-phy­si­ka­li­schen oder ih­rer bio­lo­gi­schen Ei­gen­schaf­ten auch im In­land­ver­kehr be­schränk­te be­son­de­re tech­ni­sche und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Mass­nah­men er­for­dert.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

9 Ent­schei­dung 2000/532/EG der Kom­mis­si­on vom 3. Mai 2000 zur Er­set­zung der Ent­schei­dung 94/3/EG über ein Ab­fall­ver­zeich­nis ge­mä­ss Art. 1 Bst. a) der Richt­li­nie 75/442/EWG des Ra­tes über Ab­fäl­le und der Ent­schei­dung 94/904/EG des Ra­tes über ein Ver­zeich­nis ge­fähr­li­cher Ab­fäl­le im Sin­ne von Ar­ti­kel 1 Ab­satz 4 der Richt­li­nie 91/689/EWG über ge­fähr­li­che Ab­fäl­le, ABl. L 226 vom 6.9.2000, S. 3; zu­letzt ge­än­dert durch Be­schluss 2014/955/EU, ABl. L 370 vom 30.12.2014, S. 44.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

Art. 3 Begriffe  

1 Als Ab­ge­ber­be­trie­be gel­ten Un­ter­neh­men und Dienst­stel­len von Be­hör­den, die ih­re Ab­fäl­le an ört­lich ge­trenn­te Be­triebs­stät­ten oder an Drit­te über­ge­ben. Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men, die Ab­fäl­le zur Ent­sor­gung an ört­lich ge­trenn­te Be­triebs­stät­ten oder an Drit­te wei­ter­lei­ten, gel­ten eben­falls als Ab­ge­ber­be­trie­be. Nicht als Ab­ge­ber­be­trie­be gel­ten Un­ter­neh­men und Dienst­stel­len von Be­hör­den, die Ab­fäl­le Drit­ter le­dig­lich trans­por­tie­ren.

2 Als Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men gel­ten Un­ter­neh­men, die Ab­fäl­le zur Ent­sor­gung ent­ge­gen­neh­men, so­wie Sam­mel­stel­len, die von Kan­to­nen oder Ge­mein­den oder in de­ren Auf­trag von Pri­va­ten be­trie­ben wer­den. Nicht als Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men gel­ten Un­ter­neh­men, die Ab­fäl­le Drit­ter le­dig­lich trans­por­tie­ren.

3 Als grenz­über­schrei­tendgilt der Ver­kehr mit Ab­fäl­len, wenn die­se über die schwei­ze­ri­sche Zoll­gren­ze ver­bracht wer­den.

2. Kapitel: Verkehr mit Abfällen im Inland

1. Abschnitt: Übergabe von Abfällen

Art. 4 Pflichten der Inhaberinnen und Inhaber  

1 In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber von Ab­fäl­len müs­sen vor der Über­ga­be von Ab­fäl­len ab­klä­ren, ob es sich da­bei um Son­der­ab­fäl­le oder an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le han­delt.

2 Sie dür­fen Son­der­ab­fäl­le so­wie rück­ga­be­pflich­ti­ge an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le nur sol­chen Stel­len über­ge­ben, die zur Ent­ge­gen­nah­me die­ser Ab­fäl­le be­rech­tigt sind.

3 Ab­ge­ber­be­trie­be dür­fen sämt­li­che an­de­ren kon­troll­pflich­ti­gen Ab­fäl­le nur sol­chen Stel­len über­ge­ben, die zur Ent­ge­gen­nah­me die­ser Ab­fäl­le be­rech­tigt sind.

Art. 5 Vermischen und Verdünnen von Abfällen  

1 Ab­ge­ber­be­trie­be dür­fen Son­der­ab­fäl­le für die Über­ga­be we­der ver­mi­schen noch ver­dün­nen.

2 Sie dür­fen Son­der­ab­fäl­len mit Zu­stim­mung des Ent­sor­gungs­un­ter­neh­mens Zu­schlag­stof­fe bei­fü­gen, wenn da­mit:

a.
die Ge­fah­ren beim Trans­port ver­min­dert wer­den; und
b.
die Ent­sor­gung nicht er­schwert wird.

3 Die kan­to­na­le Be­hör­de kann Ab­ge­ber­be­trie­ben für die re­gel­mäs­si­ge Über­ga­be gros­ser Men­gen von Son­der­ab­fäl­len das Ver­mi­schen oder Ver­dün­nen er­lau­ben, wenn:

a.
dies nicht zu dem Zweck ge­schieht, dass die Ab­fäl­le durch die Her­ab­set­zung des Schad­stoff­ge­halts un­ter we­ni­ger stren­ge Vor­schrif­ten fal­len;
b.
dies aus be­trieb­li­chen Grün­den sinn­voll ist; und
c.
da­durch die Um­welt nicht stär­ker be­las­tet wird.
4 Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men dür­fen Son­der­ab­fäl­le für die Über­ga­be ver­mi­schen oder ver­dün­nen, wenn dies nicht zu dem Zweck ge­schieht, dass die Ab­fäl­le durch die Her­ab­set­zung des Schad­stoff­ge­halts un­ter we­ni­ger stren­ge Vor­schrif­ten fal­len.

5 Für das Ver­mi­schen und Ver­dün­nen von an­de­ren kon­troll­pflich­ti­gen Ab­fäl­len gel­ten die Vor­schrif­ten der Ab­fall­ver­ord­nung vom 4. De­zem­ber 201513.14

13 SR 814.600

14 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 Ziff. 8 der Ab­fall­ver­ord­nung vom 4. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5699).

Art. 6 Begleitscheinpflicht 15  

1 Ab­ge­ber­be­trie­be müs­sen bei der Über­ga­be von Son­der­ab­fäl­len und an­de­ren kon­troll­pflich­ti­gen Ab­fäl­len mit Be­gleit­schein­pflicht Be­gleit­schei­ne nach An­hang 1 ver­wen­den und die er­for­der­li­chen An­ga­ben ein­tra­gen.16

2 Kei­ne Be­gleit­schei­ne sind nö­tig für die Über­ga­be von Son­der­ab­fäl­len:

a.
in Men­gen bis 50 kg ein­sch­liess­lich Ge­bin­de pro Ab­fall­co­de und Lie­fe­rung (Klein­men­gen); für die Über­ga­be be­triebss­pe­zi­fi­scher Son­der­ab­fäl­le muss der Ab­ge­ber­be­trieb dem Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men sei­nen Na­men und sei­ne Adres­se oder sei­ne Be­triebs­num­mer (Art. 40 Abs. 1) an­ge­ben und wäh­rend min­des­tens 5 Jah­ren einen Be­leg über die Über­ga­be auf­be­wah­ren; aus­ge­nom­men ist die Über­ga­be von Ab­fäl­len nach den Buch­sta­ben b–e;
b.
in un­ver­än­der­ter Zu­sam­men­set­zung und in der Ori­gi­nal­ver­pa­ckung an den Händ­ler, von dem das Pro­dukt stammt, oder an den Her­stel­ler oder Im­por­teur des Pro­duk­tes (Wa­ren­re­tou­ren);
c.
zur Zwi­schen­la­ge­rung an ei­ne an­de­re Be­triebs­stät­te des glei­chen Un­ter­neh­mens, so­weit es sich um Pro­duk­te han­delt, wel­che das Un­ter­neh­men im Klein­ver­kauf ab­gibt und von Haus­hal­ten als Ab­fäl­le zu­rück­nimmt;
d.
die im Auf­trag des Kan­tons bei Ab­ge­ber­be­trie­ben ein­ge­sam­melt und der Ent­sor­gung zu­ge­führt wer­den, so­weit es sich um Pro­duk­te han­delt, die die Un­ter­neh­men im Klein­ver­kauf ab­ge­ben und von Haus­hal­ten als Ab­fäl­le zu­rück­neh­men;
e.
zur Zwi­schen­la­ge­rung an Un­ter­neh­men, die kei­ne Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 8 be­nö­ti­gen.

3 Ab­ge­ber­be­trie­be müs­sen dem Trans­por­teur und dem Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men zu­sätz­li­che An­ga­ben über die Her­kunft, die Zu­sam­men­set­zung und die Ei­gen­schaf­ten der Ab­fäl­le ma­chen, wenn die­se An­ga­ben für den Schutz der Um­welt, des Per­so­nals oder der An­la­gen des Ent­sor­gungs­un­ter­neh­mens oder für die um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung der Ab­fäl­le nö­tig sind.

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

Art. 7 Kennzeichnung von Sonderabfällen  

1 Ab­ge­ber­be­trie­be müs­sen Ver­pa­ckun­gen für den Trans­port von Son­der­ab­fäl­len mit fol­gen­den An­ga­ben kenn­zeich­nen:

a.
mit den Auf­schrif­ten «Son­der­ab­fäl­le», «déchets spé­ci­aux» und «ri­fiu­ti spe­cia­li»;
b.
mit dem Ab­fall­co­de oder der Be­zeich­nung der Ab­fäl­le nach dem Ab­fall­ver­zeich­nis;
c.
mit der Num­mer des Be­gleit­scheins.
2 Die Kenn­zeich­nung ist nicht er­for­der­lich, wenn die Son­der­ab­fäl­le oh­ne Be­gleit­schei­ne über­ge­ben wer­den dür­fen.

2. Abschnitt: Entgegennahme von Abfällen

Art. 8 Bewilligungspflicht  

1 Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men, die Son­der­ab­fäl­le oder an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le ent­ge­gen­neh­men, be­nö­ti­gen für je­de Be­triebs­stät­te ei­ne Be­wil­li­gung der kan­to­na­len Be­hör­de.

2 Von der Be­wil­li­gungs­pflicht aus­ge­nom­men sind:

a.
Un­ter­neh­men, die Son­der­ab­fäl­le oder an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le le­dig­lich ein­sam­meln;
b.
Un­ter­neh­men, die aus­sch­liess­lich Bat­te­ri­en oder Ak­ku­mu­la­to­ren ent­ge­gen­neh­men, zu de­ren Rück­nah­me sie nach An­hang 2.15 der Che­mi­ka­li­en-Ri­si­ko­re­duk­ti­ons-Ver­ord­nung vom 18. Mai 200517 ver­pflich­tet sind und die die­se Bat­te­ri­en oder Ak­ku­mu­la­to­ren le­dig­lich zwi­schen­la­gern;
c.
Un­ter­neh­men, die an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le, die sie auf Grund an­de­rer Vor­schrif­ten zu­rück­neh­men müs­sen oder im Rah­men ei­ner von der kan­to­na­len Be­hör­de an­er­kann­ten Bran­chen­ver­ein­ba­rung zu­rück­neh­men, le­dig­lich zwi­schen­la­gern;
d.
Un­ter­neh­men, die Pro­duk­te, die sie im Klein­ver­kauf ab­ge­ben, von Haus­hal­ten als Ab­fäl­le zu­rück­neh­men und le­dig­lich zwi­schen­la­gern;
e.
von Be­hör­den be­zeich­ne­te Sam­mel­stel­len, die aus­sch­liess­lich Mo­to­ren­öl, Spei­se­öl, Leucht­stoff­röh­ren oder Bat­te­ri­en (mit Aus­nah­me von Blei­ak­ku­mu­la­to­ren) oder an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le ent­ge­gen­neh­men und le­dig­lich zwi­schen­la­gern.
Art. 9 Bewilligungsgesuch  

Das Be­wil­li­gungs­ge­such muss An­ga­ben dar­über ent­hal­ten:

a.
wel­che Ab­fäl­le zur Ent­sor­gung ent­ge­gen­ge­nom­men wer­den sol­len;
b.
wie die Ab­fäl­le bei der Ent­ge­gen­nah­me kon­trol­liert wer­den sol­len;
c.
wie die Ab­fäl­le ent­sorgt wer­den sol­len;
d.
über wel­che An­la­gen, Ein­rich­tun­gen und Fach­leu­te das Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men ver­fügt, da­mit die Ab­fäl­le um­welt­ver­träg­lich ent­sorgt wer­den kön­nen.
Art. 10 Erteilung der Bewilligung  

1 Die kan­to­na­le Be­hör­de er­teilt die Be­wil­li­gung, wenn aus dem Ge­such her­vor­geht, dass das Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men in der La­ge ist, die Ab­fäl­le um­welt­ver­träg­lich zu ent­sor­gen.

2 Sie legt in der Be­wil­li­gung ins­be­son­de­re fest:

a.
wel­che Ab­fäl­le ent­ge­gen­ge­nom­men wer­den dür­fen;
b.
wie die Ab­fäl­le ent­sorgt wer­den;
c.
wel­che Auf­la­gen für die um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung der Ab­fäl­le ein­zu­hal­ten sind, ins­be­son­de­re Men­gen­be­schrän­kun­gen, Ein­satz be­stimm­ter An­la­gen und Ein­rich­tun­gen, Bei­zug von Fach­leu­ten.
3 Sie er­teilt die Be­wil­li­gung für höchs­tens 5 Jah­re.

4 Sie trägt die An­ga­ben nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und b in die Da­ten­bank des Bun­des­amts für Um­welt (BA­FU) (Art. 41 Abs. 1) ein.18

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

Art. 11 Kontrolle bei der Entgegennahme von Abfällen mit Begleitscheinpflicht 19  

1 Die Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men prü­fen bei je­der Ent­ge­gen­nah­me von Son­der­ab­fäl­len und an­de­ren kon­troll­pflich­ti­gen Ab­fäl­len mit Be­gleit­schein­pflicht, be­vor sie auf den Be­gleit­schei­nen mit ih­rer Un­ter­schrift die Ent­ge­gen­nah­me be­stä­ti­gen:

a.
ob sie zur Ent­ge­gen­nah­me be­rech­tigt sind;
b.
ob die Ab­fäl­le mit den An­ga­ben auf den Be­gleit­schei­nen über­ein­stim­men.20

2 Sie müs­sen auf den Be­gleit­schei­nen die nach An­hang 1 er­for­der­li­chen An­ga­ben ein­tra­gen; of­fen­sicht­lich feh­ler­haf­te An­ga­ben kor­ri­gie­ren sie in Ab­spra­che mit dem Ab­ge­ber­be­trieb.

3 Die Ent­ge­gen­nah­me er­folgt am Stand­ort des Ent­sor­gungs­un­ter­neh­mens. Das Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men kann die Ent­ge­gen­nah­me auch am Stand­ort des Ab­ge­ber­be­triebs durch­füh­ren, so­fern es sich um re­gel­mäs­sig an die­sem Stand­ort an­fal­len­de Pro­duk­ti­ons­ab­fäl­le mit be­kann­ter und gleich blei­ben­der Zu­sam­men­set­zung han­delt.21

4 Stellt ein Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men fest, dass es nicht be­rech­tigt ist, Son­der­ab­fäl­le und an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le mit Be­gleit­schein­pflicht ent­ge­gen­zu­neh­men oder dass die Ab­fäl­le nicht den An­ga­ben auf den Be­gleit­schei­nen ent­spre­chen, so weist es die Ab­fäl­le an den Ab­ge­ber­be­trieb zu­rück oder sorgt in Ab­spra­che mit die­sem für die Über­ga­be der Ab­fäl­le an einen be­rech­tig­ten Drit­ten. Bei ei­ner Um­welt­ge­fähr­dung in­for­miert es die kan­to­na­le Be­hör­de.22

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 2013, in Kraft seit 1. Mai 2014 (AS 2014 193).

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 2013 (AS 2014 193). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

Art. 12 Meldepflichten 23  

1 Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men, die Son­der­ab­fäl­le oder an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le mit Be­gleit­schein­pflicht ent­ge­gen­neh­men und da­für ei­ne Be­wil­li­gung be­nö­ti­gen, müs­sen je­de Ent­ge­gen­nah­me von Ab­fäl­len, bei de­nen Be­gleit­schei­ne ver­wen­det wer­den oder der Ab­ga­be­be­trieb einen Be­leg auf­be­wah­ren muss, dem BA­FU und der kan­to­na­len Be­hör­de mit fol­gen­den An­ga­ben mel­den:24

a.
ei­ge­ne Be­triebs­num­mer und je­ne des Ab­ga­be­be­triebs;
b.
Da­tum der An­lie­fe­rung;
c.
Men­gen und Co­des der ent­ge­gen­ge­nom­me­nen Ab­fäl­le;
d.
Co­des der an­ge­wen­de­ten Ent­sor­gungs­ver­fah­ren;
e.
Num­mer des Be­gleit­scheins.

2 Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men, die an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le oh­ne Be­gleit­schein­pflicht ent­ge­gen­neh­men und da­für ei­ne Be­wil­li­gung be­nö­ti­gen, müs­sen dem BA­FU und der kan­to­na­len Be­hör­de über die­se Ab­fäl­le fol­gen­de An­ga­ben mel­den:25

a.
ei­ge­ne Be­triebs­num­mer;
b.
Co­des und Jah­res­men­gen der ent­ge­gen­ge­nom­me­nen Ab­fäl­le und die Co­des der auf sie an­ge­wen­de­ten Ent­sor­gungs­ver­fah­ren;
c.
Jah­res­men­ge der wei­ter­ge­lei­te­ten Ab­fäl­le und Be­triebs­num­mer des Ent­sor­gungs­un­ter­neh­mens, an das die Ab­fäl­le wei­ter­ge­lei­tet wur­den.

3 Die Mel­dung muss für Son­der­ab­fäl­le und an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le mit Be­gleit­schein­pflicht in­nert 30 Ar­beits­ta­gen nach En­de je­des Quar­tals und für an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le oh­ne Be­gleit­schein­pflicht in­nert 30 Ar­beits­ta­gen nach En­de je­des Ka­len­der­jah­res durch ei­ne On­li­ne-Ein­ga­be in die vom BA­FU zur Ver­fü­gung ge­stell­te elek­tro­ni­sche Da­ten­bank er­fol­gen.26

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

3. Abschnitt: Transport von Abfällen mit Begleitscheinpflicht 27

27 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 1117).

Art. 13  

1 Trans­por­teu­re dür­fen Ab­fäl­le, von de­nen sie wis­sen oder an­neh­men müs­sen, dass es sich um Ab­fäl­le han­delt, die mit Be­gleit­schei­nen über­ge­ben wer­den müs­sen, nur trans­por­tie­ren, wenn:28

a.
die er­for­der­li­chen Be­gleit­schei­ne nach An­hang 1 mit­ge­führt wer­den;
b.
das Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men auf den Be­gleit­schei­nen ein­ge­tra­gen ist;
c.
die Ab­fäl­le nach den Vor­schrif­ten von Ar­ti­kel 7 ge­kenn­zeich­net sind.

2 Sie müs­sen auf den Be­gleit­schei­nen die nach An­hang 1 er­for­der­li­chen An­ga­ben ein­tra­gen.

3 Sie dür­fen die Ab­fäl­le nur den auf den Be­gleit­schei­nen ein­ge­tra­ge­nen Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men über­ge­ben.

4 Kön­nen sie die Ab­fäl­le den Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men nicht über­ge­ben, so müs­sen sie die Ab­fäl­le dem Ab­ge­ber­be­trieb zu­rück­ge­ben oder in Ab­spra­che mit die­sem an be­rech­tig­te Drit­te über­ge­ben. Ist ih­nen die Rück­ga­be an den Ab­ge­ber­be­trieb oder die Über­ga­be an Drit­te nicht mög­lich oder nicht zu­zu­mu­ten, so müs­sen sie um­ge­hend die kan­to­na­le Be­hör­de in­for­mie­ren.

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

3. Kapitel: Grenzüberschreitender Verkehr mit Abfällen

1. Abschnitt: Aus- und Einfuhrbeschränkungen

Art. 14  

1 Die Aus­fuhr von Ab­fäl­len nach dem Bas­ler Über­ein­kom­men ist nur er­laubt in Staa­ten, die:

a.29
Mit­glied der OECD oder der EU sind; und
b.
Ver­trags­par­tei­en des Bas­ler Über­ein­kom­mens sind oder mit de­nen ei­ne Über­ein­kunft nach Ar­ti­kel 11 des Bas­ler Über­ein­kom­mens be­steht.

2 Die Ein­fuhr von Ab­fäl­len nach dem Bas­ler Über­ein­kom­men ist nur er­laubt aus Staa­ten, die Ver­trags­par­tei­en des Bas­ler Über­ein­kom­mens sind oder mit de­nen ei­ne Über­ein­kunft nach Ar­ti­kel 11 des Bas­ler Über­ein­kom­mens be­steht.

3 Als Ab­fäl­le nach dem Bas­ler Über­ein­kom­men gel­ten:

a.
Son­der­ab­fäl­le;
b.
an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le;
c.
wei­te­re Ab­fäl­le, die ei­ne der fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:
1.
Sie ge­hö­ren ei­ner Grup­pe nach An­la­ge I des Bas­ler Über­ein­kom­mens an und wei­sen ei­ne ge­fähr­li­che Ei­gen­schaft nach An­la­ge III des Über­ein­kom­mens auf.
2.
Sie sind Ab­fäl­le nach An­la­ge II oder VIII des Bas­ler Über­ein­kom­mens.
3.30
Sie sind Ab­fäl­le nach der gel­ben Ab­fall­lis­te des OECD-Rats­be­schlus­ses.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 2013, in Kraft seit 1. Mai 2014 (AS 2014 193).

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

2. Abschnitt: Ausfuhr

Art. 15 Bewilligungspflicht  

1 Wer Ab­fäl­le aus­führt, be­nö­tigt ei­ne Be­wil­li­gung des BA­FU.31

2 Kei­ne Be­wil­li­gung be­nö­tigt, wer Ab­fäl­le aus­führt:

a.
zur Ver­wer­tung:
1.
in einen Mit­glied­staat der OECD oder der EU, wenn es Ab­fäl­le nach der grü­nen Ab­fall­lis­te des OECD-Rats­be­schlus­ses und nicht Ab­fäl­le nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 3 sind, oder
2.
in einen Staat, der nicht Mit­glied der OECD oder der EU ist, wenn es Ab­fäl­le nach An­la­ge IX des Bas­ler Über­ein­kom­mens und nicht Ab­fäl­le nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 3 sind;
b.
in einen Mit­glied­staat der OECD oder der EU, wenn es sich um Pro­ben von Ab­fäl­len han­delt und die­se aus­ge­führt wer­den, um die tech­ni­sche Mög­lich­keit ih­rer Ent­sor­gung ab­zu­klä­ren; es dür­fen nur so vie­le Ab­fall­pro­ben wie nö­tig aus­ge­führt wer­den und ei­ne Pro­be darf höchs­tens 25 kg wie­gen.32

3 Das UVEK legt in ei­ner Ver­ord­nung fest, wel­che Ent­sor­gungs­ver­fah­ren als Ver­wer­tung gel­ten; es ori­en­tiert sich da­bei am Bas­ler Über­ein­kom­men.

4 Der Ex­por­teur darf einen be­wil­li­gungs­frei­en Ex­port nach Ab­satz 2 nur dann durch­füh­ren, wenn er sich vor­gän­gig Un­ter­la­gen be­schafft hat, aus de­nen her­vor­geht, dass die ge­plan­te Ver­wer­tung um­welt­ver­träg­lich ist. Der Ex­por­teur muss die Un­ter­la­gen min­des­tens ein Jahr über das Da­tum der Aus­fuhr hin­aus auf­be­wah­ren.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 2013, in Kraft seit 1. Mai 2014 (AS 2014 193).

Art. 16 Gesuch 33  

1 Das Ge­such um ei­ne Aus­fuhr­be­wil­li­gung muss die fol­gen­den Un­ter­la­gen ent­hal­ten:

a.34
den Nach­weis, dass die Vor­aus­set­zun­gen für die Aus­fuhr­be­wil­li­gung ge­mä­ss Ar­ti­kel 17 Buch­sta­ben a–f er­füllt sind;
b.
ei­ne Ko­pie des Ver­tra­ges des Ex­por­teurs mit dem Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men im Aus­land nach An­hang 2 so­wie bei ei­ner Wei­ter­ga­be der Ab­fäl­le an an­de­re Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men ei­ne Ko­pie der ent­spre­chen­den Ver­trä­ge;
c.
einen auf der elek­tro­ni­schen Da­ten­bank des BA­FU aus­ge­füll­ten No­ti­fi­zie­rungs­bo­gen.

2 Der Ex­por­teur reicht das Ge­such so­wie je ei­ne Ko­pie der Un­ter­la­gen für den Ein­fuhr­staat und die Durch­fuhr­staa­ten dem BA­FU ein.

3 Das BA­FU kon­trol­liert das Ge­such auf sei­ne Voll­stän­dig­keit und holt, vor der Be­wil­li­gung der Aus­fuhr, die Zu­stim­mung der zu­stän­di­gen Be­hör­den des Ein­fuhr­staa­tes und der Durch­fuhr­staa­ten ein.

4 Das BA­FU in­for­miert den­je­ni­gen Kan­ton, in dem sich die zur Aus­fuhr an­ge­mel­de­ten Ab­fäl­le be­fin­den, über den Ein­gang des Ge­suchs.

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 2013, in Kraft seit 1. Mai 2014 (AS 2014 193).

Art. 17 Voraussetzungen für die Ausfuhrbewilligung 35  

Das BA­FU be­wil­ligt die Aus­fuhr, wenn:

a.
der Ent­sor­gungs­weg der aus­zu­füh­ren­den Ab­fäl­le be­kannt ist;
b.
die Ent­sor­gung um­welt­ver­träg­lich ist und dem Stand der Tech­nik ent­spricht;
c.36
für die fol­gen­den Ab­fäl­le die Ent­sor­gung in der Schweiz nicht mög­lich ist oder die Aus­fuhr im Rah­men ei­ner ver­trag­lich ver­ein­bar­ten re­gio­na­len grenz­über­schrei­ten­den Zu­sam­men­ar­beit vor­ge­se­hen ist:
1.
Sied­lungs­ab­fäl­le und Ab­fäl­le ver­gleich­ba­rer Zu­sam­men­set­zung aus Un­ter­neh­men,
2.
Schla­cke aus An­la­gen, in de­nen Sied­lungs­ab­fäl­le oder Ab­fäl­le ver­gleich­ba­rer Zu­sam­men­set­zung ver­brannt wer­den,
3.
Ab­fäl­le aus dem öf­fent­li­chen Stras­sen­un­ter­halt und der öf­fent­li­chen Ab­was­ser­rei­ni­gung,
4.
brenn­ba­re, ver­misch­te Bau­ab­fäl­le;
d.
die Ab­fäl­le nicht zum Zweck der Ab­la­ge­rung auf ei­ner De­po­nie aus­ge­führt wer­den; aus­ge­nom­men ist die Aus­fuhr von:
1.
Ab­fäl­len im Rah­men ei­ner ver­trag­lich ver­ein­bar­ten re­gio­na­len grenz­über­schrei­ten­den Zu­sam­men­ar­beit,
2.
Keh­richt­schla­cke aus im­por­tier­ten Sied­lungs­ab­fäl­len, für wel­che die Rück­nah­me im Ge­such zur Ein­fuhr be­an­tragt wur­de,
3.
Ab­fäl­len zur Ab­la­ge­rung in ei­ner Un­ter­ta­ge­de­po­nie,
4.
un­ver­schmutz­tem Aus­hub-, Ab­raum- und Aus­bruch­ma­te­ri­al zur Ab­la­ge­rung auf De­po­ni­en im grenz­na­hen Aus­land;
e.
die Zu­stim­mun­gen des Ein­fuhr­staa­tes und der Durch­fuhr­staa­ten vor­lie­gen, die nach dem Bas­ler Über­ein­kom­men und dem OECD-Rats­be­schluss er­for­der­lich sind;
f.37
ei­ne aus­rei­chen­de Si­cher­heits­leis­tung nach Ar­ti­kel 20 er­bracht ist.

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

36 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 Ziff. 8 der Ab­fall­ver­ord­nung vom 4. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5699).

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 2013, in Kraft seit 1. Mai 2014 (AS 2014 193).

Art. 18 Befristung der Bewilligungen  

1 Das BA­FU38 be­fris­tet die Be­wil­li­gung auf höchs­tens ein Jahr.

2 Ver­fügt das Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men im Ein­fuhr­staat über ei­ne vor­he­ri­ge Zu­stim­mung nach Ka­pi­tel II D Zif­fer 2 Fall 2 des OECD-Rats­be­schlus­ses, so kann das BA­FU die Be­wil­li­gung auf höchs­tens 3 Jah­re be­fris­ten.39

38 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) an­ge­passt. Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

Art. 19 Behandlungsfristen und Information des betroffenen Kantons  

1 Das BA­FU ent­schei­det über das Ge­such in­nert 30 Ta­gen, nach­dem die zu­stän­di­ge Be­hör­de des Ein­fuhr­staa­tes den Emp­fang des No­ti­fi­zie­rungs­bo­gens be­stä­tigt hat.

2 Sieht das Recht des Ein­fuhr- oder ei­nes Durch­fuhr­staa­tes für die Zu­stim­mung zur Ein- oder Durch­fuhr län­ge­re Fris­ten vor, so ent­schei­det das BA­FU spä­tes­tens 5 Ta­ge, nach­dem die Stel­lung­nah­me die­ses Staa­tes vor­liegt.

3 Das BA­FU sen­det demje­ni­gen Kan­ton, in dem sich die zur Aus­fuhr an­ge­mel­de­ten Ab­fäl­le be­fin­den, ei­ne Ko­pie der Ver­fü­gung.

Art. 20 Sicherheitsleistung 40  

1 Wer be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Ab­fäl­le aus­führt, muss ei­ne Si­cher­heits­leis­tung in Form ei­ner Bank­ga­ran­tie oder ei­ner Ver­si­che­rung zu­guns­ten des BA­FU er­brin­gen.

2 Die Si­cher­heits­leis­tung dient zur De­ckung sämt­li­cher Kos­ten, die an­fal­len, wenn der Ex­por­teur den Pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 33 und 34 nicht nach­kommt.

3 Das BA­FU legt fest, in wel­cher Hö­he und für wel­chen Zeit­raum die Si­cher­heits­leis­tung er­bracht wer­den muss.

4 Die Hö­he der Si­cher­heits­leis­tung rich­tet sich nach den Kos­ten für:

a.
die La­ge­rung für 180 Ta­ge;
b.
den Trans­port;
c.
die Ent­sor­gung (ein­sch­liess­lich der Ana­ly­sen).

5 Die Si­cher­heits­leis­tung muss min­des­tens für die Gül­tig­keits­dau­er der Be­wil­li­gung so­wie für die dar­auf­fol­gen­den 360 Ta­ge er­bracht wer­den. Das BA­FU gibt die Si­cher­heits­leis­tung auf Ver­lan­gen des Ex­por­teurs frei, wenn die­ser mit­tels Ent­sor­gungs­nach­weis nach An­hang 2 Zif­fer 1 Buch­sta­be e be­legt, dass die Ent­sor­gung der Ab­fäl­le im Aus­land er­folgt ist.

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 2013, in Kraft seit 1. Mai 2014 (AS 2014 193).

Art. 21 Mitteilungspflicht  

Er­hält ein Ex­por­teur Kennt­nis, dass die Ent­sor­gung sei­ner aus­ge­führ­ten Ab­fäl­le nicht ge­mä­ss der ihm er­teil­ten Be­wil­li­gung durch­ge­führt wer­den kann oder dass sie sich we­sent­lich ver­zö­gert, so muss er dies dem BA­FU um­ge­hend mit­tei­len.

3. Abschnitt: Einfuhr

Art. 22 Zustimmungserfordernis  

1 Ab­fäl­le dür­fen nur mit Zu­stim­mung des BA­FU ein­ge­führt wer­den. Als Ein­fuhr gilt auch die Ein­la­ge­rung in ein of­fe­nes Zol­la­ger, in ein La­ger für Mas­sen­gü­ter oder in ein Zoll­frei­la­ger.41

2 Kei­ne Zu­stim­mung ist er­for­der­lich, wenn Ab­fäl­le ein­ge­führt wer­den sol­len:

a.
zur Ver­wer­tung:
1.
aus ei­nem Mit­glied­staat der OECD oder der EU, wenn es Ab­fäl­le nach der grü­nen Ab­fall­lis­te des OECD-Rats­be­schlus­ses und nicht Ab­fäl­le nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 3 sind, oder
2.
aus ei­nem Staat, der nicht Mit­glied der OECD oder der EU ist, wenn es Ab­fäl­le nach An­la­ge IX des Bas­ler Über­ein­kom­mens und nicht Ab­fäl­le nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 3 sind;
b.
aus ei­nem Mit­glied­staat der OECD oder der EU, wenn es sich um Pro­ben von Ab­fäl­len han­delt und die­se ein­ge­führt wer­den, um die tech­ni­sche Mög­lich­keit ih­rer Ent­sor­gung ab­zu­klä­ren; es dür­fen nur so vie­le Ab­fall­pro­ben wie nö­tig ein­ge­führt wer­den und ei­ne Pro­be darf höchs­tens 25 kg wie­gen.42

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 der V vom 25. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5963).

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 2013, in Kraft seit 1. Mai 2014 (AS 2014 193).

Art. 23 Voraussetzungen für die Zustimmung 43  

1 Das BA­FU stimmt der Ein­fuhr zu, wenn:

a.
die ge­plan­te Ent­sor­gung um­welt­ver­träg­lich ist und dem Stand der Tech­nik ent­spricht;
b.
die Ab­fäl­le nicht zum Zweck der Ab­la­ge­rung auf ei­ner De­po­nie ein­ge­führt wer­den; aus­ge­nom­men ist die Ein­fuhr von Ab­fäl­len im Rah­men ei­ner ver­trag­lich ver­ein­bar­ten re­gio­na­len grenz­über­schrei­ten­den Zu­sam­men­ar­beit so­wie von Keh­richt­schla­cke aus ex­por­tier­ten Sied­lungs­ab­fäl­len, für wel­che die Rück­nah­me im Ge­such zur Aus­fuhr be­an­tragt wur­de;
c.
ge­nü­gend Ka­pa­zi­tä­ten für die Ent­sor­gung der Ab­fäl­le be­ste­hen;
d.
die Ein­fuhr der Ab­fäl­le der kan­to­na­len Ab­fall­pla­nung nicht wi­der­spricht;
e.
das Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men über die ent­spre­chen­den Be­wil­li­gun­gen ver­fügt;
f.
ein voll­stän­dig aus­ge­füll­ter No­ti­fi­zie­rungs­bo­gen vor­liegt;
g.
ein schrift­li­cher Ver­trag nach An­hang 2 zwi­schen dem Ex­por­teur im Aus­land und dem Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men vor­liegt.

2 Das BA­FU holt vor­gän­gig ei­ne Stel­lung­nah­me der be­trof­fe­nen Kan­to­ne ein.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

Art. 24 Befristung der Zustimmung 44  

1 Das BA­FU be­fris­tet die Zu­stim­mung auf höchs­tens ein Jahr.

2 Es kann die Zu­stim­mung auf höchs­tens 3 Jah­re be­fris­ten für Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men, de­nen es ei­ne vor­he­ri­ge Zu­stim­mung nach Ka­pi­tel II D Zif­fer 2 Fall 2 des OECD-Rats­be­schlus­ses er­teilt hat.

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

Art. 25 Behandlungsfristen und Information  

1 Das BA­FU be­stä­tigt dem Ex­por­teur im Aus­land so­wie den zu­stän­di­gen Be­hör­den des Aus­fuhr­staa­tes und der Durch­fuhr­staa­ten in­nert 3 Ar­beits­ta­gen den Emp­fang des No­ti­fi­zie­rungs­bo­gens.

2 Es ent­schei­det in­nert 30 Ta­gen nach Ver­sand die­ser Be­stä­ti­gung, ob es der ge­plan­ten Ein­fuhr in die Schweiz zu­stimmt, und teilt dies dem Ex­por­teur, den zu­stän­di­gen Be­hör­den des Aus­fuhr­staa­tes und der Durch­fuhr­staa­ten so­wie den be­trof­fe­nen Kan­to­nen mit.

Art. 26 Notifizierung durch das Entsorgungsunternehmen in der Schweiz  

Un­ter­liegt die Ein­fuhr von Ab­fäl­len nur nach schwei­ze­ri­schem Recht ei­ner Kon­trol­le, so sorgt das Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men in der Schweiz da­für, dass die Ein­fuhr dem BA­FU no­ti­fi­ziert wird.

Art. 27 Mitteilungspflicht  

1 Kann der Trans­por­teur die ein­ge­führ­ten Ab­fäl­le nicht dem nach der No­ti­fi­zie­rung vor­ge­se­he­nen Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men über­ge­ben, so muss er dies dem BA­FU und der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de um­ge­hend mit­tei­len.

2 Kann die Ent­sor­gung von ein­ge­führ­ten Ab­fäl­len nicht ge­mä­ss der No­ti­fi­zie­rung durch­ge­führt wer­den oder ver­zö­gert sich die Ent­sor­gung we­sent­lich, so muss das Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men dies dem BA­FU und der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de um­ge­hend mit­tei­len.

Art. 2845  

45 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. März 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 1117).

4. Abschnitt: Durchfuhr

Art. 29 Kontrolle bei der Durchfuhr  

1 Ab­fäl­le dür­fen nur durch die Schweiz durch­ge­führt wer­den, wenn die Durch­fuhr dem BA­FU no­ti­fi­ziert wor­den ist und die­ses die Durch­fuhr nicht in­nert 30 Ta­gen, nach­dem die zu­stän­di­ge Be­hör­de des Ein­fuhr­staa­tes den Emp­fang des No­ti­fi­zie­rungs­bo­gens be­stä­tigt hat, ver­bo­ten hat.46

1bis Kei­ne No­ti­fi­zie­rung ist not­wen­dig für die Durch­fuhr:

a.
zur Ver­wer­tung von Ab­fäl­len nach der grü­nen Ab­fall­lis­te des OECD-Rats­be­schlus­ses oder nach An­la­ge IX des Bas­ler Über­ein­kom­mens;
b.
von Pro­ben von Ab­fäl­len, die durch­ge­führt wer­den, um die tech­ni­sche Mög­lich­keit ih­rer Ent­sor­gung ab­zu­klä­ren; es dür­fen nur so vie­le Ab­fall­pro­ben wie nö­tig durch­ge­führt wer­den und ei­ne Pro­be darf höchs­tens 25 kg wie­gen.47

2 Das BA­FU be­stä­tigt dem Ex­por­teur so­wie den zu­stän­di­gen Be­hör­den im Aus­land in­nert 3 Ar­beits­ta­gen den Emp­fang des No­ti­fi­zie­rungs­bo­gens.

3 Es ver­bie­tet die Durch­fuhr, wenn An­halts­punk­te da­für be­ste­hen, dass:

a.
die vor­ge­se­he­ne Ent­sor­gung der Ab­fäl­le die Um­welt ge­fähr­den kann; oder
b.
ein un­er­laub­ter Ver­kehr nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 des Bas­ler Über­ein­kom­mens vor­liegt.

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

47 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

Art. 3048  

48 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. März 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

5. Abschnitt: Notifizierungsbögen, Begleitscheine und Kennzeichnung 49

49 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 1117).

Art. 31 Notifizierungsbogen und Begleitscheine  

1 Für die Aus-, Ein- und Durch­fuhr von Ab­fäl­len sind un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 7 die in­ter­na­tio­na­len No­ti­fi­zie­rungs­bö­gen und Be­gleit­schei­ne ge­mä­ss den fol­gen­den Er­las­sen zu ver­wen­den:50

a.
Bas­ler Über­ein­kom­men;
b.51
An­hang 8 des OECD-Rats­be­schlus­ses; oder
c.52
An­hang IA und IB der Ver­ord­nung (EG) Nr. 1013/200653.

2 Das BA­FU stellt die No­ti­fi­zie­rungs­bö­gen und Be­gleit­schei­ne des Bas­ler Über­ein­kom­mens und des OECD-Rats­be­schlus­ses auf ei­ner elek­tro­ni­schen Da­ten­bank zur Ver­fü­gung.54

3 Wer Ab­fäl­le aus­führt, muss:

a.
min­des­tens 3 Ar­beits­ta­ge vor dem Trans­port­be­ginn auf ei­nem Be­gleit­schein in der Da­ten­bank des BA­FU die er­for­der­li­chen An­ga­ben ein­tra­gen;
b.
da­für sor­gen, dass beim Grenz­über­tritt der Zoll­ver­wal­tung die Ab­fäl­le als sol­che de­kla­riert wer­den so­wie der aus­ge­druck­te und un­ter­schrie­be­ne Be­gleit­schein und ei­ne Ko­pie der Aus­fuhr­be­wil­li­gung mit­ge­führt wer­den;
c.
den vom Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men im Aus­land zu­rück­er­hal­te­nen Be­gleit­schein ein­sch­liess­lich der Ent­sor­gungs­be­stä­ti­gung wäh­rend min­des­tens 5 Jah­ren auf­be­wah­ren.55

4 Wer Ab­fäl­le ein­führt, muss da­für sor­gen, dass:

a.
der Zoll­ver­wal­tung beim Grenz­über­tritt die Ab­fäl­le als sol­che de­kla­riert wer­den;
b.
der un­ter­schrie­be­ne Be­gleit­schein und ei­ne Ko­pie der Zu­stim­mung des BA­FU mit­ge­führt wer­den.56

4bis Wer Ab­fäl­le durch­führt, muss die­se auf den Durch­fuhr­zoll­do­ku­men­ten als sol­che de­kla­rie­ren und den un­ter­schrie­be­nen Be­gleit­schein mit­füh­ren.57

5 Wer ein­ge­führ­te Ab­fäl­le zur Ent­sor­gung ent­ge­gen­nimmt, muss:

a.
dem Ex­por­teur, den zu­stän­di­gen Be­hör­den des Aus­fuhr­staa­tes und der Durch­fuhr­staa­ten so­wie dem BA­FU je­weils in­nert 3 Ar­beits­ta­gen nach An­lie­fe­rung den Ein­gang der Ab­fäl­le auf dem Be­gleit­schein be­stä­ti­gen;
b.
dem Ex­por­teur, den zu­stän­di­gen Be­hör­den des Aus­fuhr­staa­tes und der Durch­fuhr­staa­ten so­wie dem BA­FU in­nert 30 Ta­gen nach Ab­schluss der Ent­sor­gung, spä­tes­tens aber ein Jahr nach An­lie­fe­rung der Ab­fäl­le, die um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung der Ab­fäl­le auf dem Be­gleit­schein be­stä­ti­gen;
c.
die An­ga­ben nach den Buch­sta­ben a und b in die Da­ten­bank des BA­FU ein­tra­gen und den zu­stän­di­gen Be­hör­den des Aus­fuhr­staa­tes und der Durch­fuhr­staa­ten so­wie dem Ex­por­teur elek­tro­nisch über­mit­teln, so­fern dies zu­läs­sig und mög­lich ist;
d.
den Be­gleit­schein ein­sch­liess­lich der Ent­sor­gungs­be­stä­ti­gung wäh­rend min­des­tens 5 Jah­ren auf­be­wah­ren.58

6 Wer Ab­fäl­le, die aus- oder ein­ge­führt wer­den, trans­por­tiert, muss die not­wen­di­gen Be­gleit­schei­ne mit­füh­ren.59 Er muss auf dem Be­gleit­schein die er­for­der­li­chen An­ga­ben ma­chen.

7 Kei­ne Be­gleit­schei­ne sind not­wen­dig für:

a.
die Aus­fuhr von Ab­fäl­len nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 oh­ne Be­wil­li­gung;
b.
die Ein­fuhr von Ab­fäl­len nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 oh­ne Zu­stim­mung;
c.
die Durch­fuhr von Ab­fäl­len nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 1bis oh­ne No­ti­fi­zie­rung.60

8 Das aus­ge­füll­te For­mu­lar nach An­hang VII der Ver­ord­nung EG Nr. 1013/2006 hat mit­zu­füh­ren, wer nach Ab­satz 7 Pro­ben von Ab­fäl­len oder mehr als 20 kg Ab­fäl­le aus-, ein- oder durch­führt. 61

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 2013, in Kraft seit 1. Mai 2014 (AS 2014 193).

53 Ver­ord­nung (EG) Nr. 1013/2006 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 14. Ju­ni 2006 über die Ver­brin­gung von Ab­fäl­len, ABl. L 190 vom 12.7.2006, S. 1; zu­letzt ge­än­dert durch Ver­ord­nung (EU) Nr. 255/2013, ABI. L 79 vom 21.03.2013, S. 19.

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 1117).

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 1117).

57 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 1117).

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 1117).

59 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 der Ord­nungs­bus­sen­ver­ord­nung vom 16.Jan. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 529).

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

Art. 32 Kennzeichnung von Sonderabfällen  

1 Son­der­ab­fäl­le, die ein­ge­führt wer­den, müs­sen für den Trans­port auf schwei­ze­ri­schem Ge­biet nach Ar­ti­kel 7 oder mit ei­ner im Her­kunfts­land ge­bräuch­li­chen ent­spre­chen­den Be­zeich­nung in deut­scher, fran­zö­si­scher, ita­lie­ni­scher oder eng­li­scher Spra­che ge­kenn­zeich­net sein.

2 Son­der­ab­fäl­le, die aus­ge­führt wer­den, müs­sen für den Trans­port auf schwei­ze­ri­schem Ge­biet nach Ar­ti­kel 7 ge­kenn­zeich­net sein.

3 Für die Kenn­zeich­nung muss sor­gen:

a.
bei der Aus­fuhr: der Ex­por­teur;
b.
bei der Ein­fuhr: das Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men in der Schweiz.
4 Der Trans­por­teur muss sich für den Trans­port auf schwei­ze­ri­schem Ge­biet ver­ge­wis­sern, dass die Son­der­ab­fäl­le ge­kenn­zeich­net sind.

6. Abschnitt: Rücknahme

Art. 33 Bei erlaubtem Verkehr  

1 Auf An­zei­ge der zu­stän­di­gen Be­hör­de des Ein­fuhr­staa­tes ver­pflich­tet das BA­FU den Ex­por­teur, des­sen Ver­hal­ten bei der Aus­fuhr nicht als un­er­laub­ter Ver­kehr nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 des Bas­ler Über­ein­kom­men gilt, zur Rück­nah­me der Ab­fäl­le, wenn:

a.
die Ent­sor­gung der Ab­fäl­le nicht ge­mä­ss dem Ver­trag des Ex­por­teurs mit dem Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men im Aus­land zu En­de ge­führt wer­den kann;
b.
ei­ne an­de­re um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung im Aus­land in­ner­halb von 90 Ta­gen nach Ein­gang der An­zei­ge oder nach ei­ner zwi­schen der zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Be­hör­de und dem BA­FU ver­ein­bar­ten län­ge­ren Frist nicht mög­lich ist; und
c.
fest­steht, dass das Ver­hal­ten des Im­por­teurs oder des Ent­sor­gungs­un­ter­neh­mens im Aus­land bei der Ein­fuhr der Ab­fäl­le nicht als un­er­laub­ter Ver­kehr nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 des Bas­ler Über­ein­kom­mens gilt.

2 Das BA­FU ver­langt die Rück­nah­me nur, wenn die An­zei­ge nicht spä­ter als 2 Jah­re nach der Aus­fuhr er­folgt ist oder die Be­hör­de des Ein­fuhr­staa­tes nach­weist, dass ei­ne frü­he­re An­zei­ge nicht mög­lich war.

Art. 34 Bei unerlaubtem Verkehr  

1 Auf An­zei­ge der zu­stän­di­gen Be­hör­de des Ein­fuhr­staa­tes ver­pflich­tet das BA­FU den Ex­por­teur, des­sen Ver­hal­ten bei der Aus­fuhr als un­er­laub­ter Ver­kehr nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 des Bas­ler Über­ein­kom­mens gilt, zur Rück­nah­me der Ab­fäl­le.

2 Es ver­fügt die Rück­nah­me spä­tes­tens 30 Ta­ge nach Ein­gang der voll­stän­di­gen An­zei­ge oder in­ner­halb ei­ner län­ge­ren zwi­schen den be­trof­fe­nen Be­hör­den ver­ein­bar­ten Frist.

3 Ist die um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung der Ab­fäl­le in der Schweiz nicht mög­lich, so ver­pflich­tet das BA­FU den Ex­por­teur, da­für zu sor­gen, dass die Ab­fäl­le im Aus­land um­welt­ver­träg­lich ent­sorgt wer­den.

4 Das BA­FU ver­langt die Rück­nah­me nur, wenn die An­zei­ge nicht spä­ter als ein Jahr nach Kennt­nis der vor­schrifts­wid­ri­gen Aus­fuhr und nicht spä­ter als 10 Jah­re nach der Aus­fuhr er­folgt ist.

Art. 35 Anzeige  

1 Die An­zei­ge zur Rück­nah­me von Ab­fäl­len muss schrift­lich er­fol­gen.

2 Sie muss ent­hal­ten:

a.
ei­ne Be­grün­dung;
b.
mög­lichst ge­naue An­ga­ben über die Art und Men­ge der Ab­fäl­le so­wie über den Ort und die Ver­hält­nis­se der Zwi­schen­la­ge­rung;
c.
Un­ter­la­gen über die Aus­fuhr.

7. Abschnitt: Verkehr mit Sonderabfällen im Ausland

Art. 36  

1 Wer von der Schweiz aus den Ver­kehr mit Son­der­ab­fäl­len zwi­schen Dritt­staa­ten or­ga­ni­siert oder dar­an be­tei­ligt ist, muss dem BA­FU:

a.
die­se Tä­tig­keit jähr­lich mel­den;
b.
für je­den ge­plan­ten ei­ne Lan­des­gren­ze über­schrei­ten­den Ver­kehr ei­ne Ko­pie des No­ti­fi­zie­rungs­bo­gens sen­den.

2 Das BA­FU in­for­miert die zu­stän­di­gen Be­hör­den im Aus­land und das Se­kre­ta­ri­at des Bas­ler Über­ein­kom­mens, wenn es fest­stellt, dass es sich bei ei­nem ge­plan­ten ei­ne Lan­des­gren­ze über­schrei­ten­den Ver­kehr um einen un­er­laub­ten Ver­kehr nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 des Bas­ler Über­ein­kom­mens han­delt.

4. Kapitel: Vollzug

Art. 37 Vollzug durch die Kantone und den Bund  

Die Kan­to­ne voll­zie­hen die­se Ver­ord­nung, so­weit die­se den Voll­zug nicht dem Bund über­trägt.

Art. 38 Koordination zwischen den Bundesbehörden  

1 Er­for­dert die Aus- oder Ein­fuhr von Ab­fäl­len ei­ne Be­wil­li­gung oder Zu­stim­mung meh­re­rer Bun­des­be­hör­den, so ko­or­di­nie­ren die­se ih­re Ver­fah­ren.

2 Das BA­FU darf in die­sen Fäl­len ei­ne Be­wil­li­gung oder Zu­stim­mung nach die­ser Ver­ord­nung nur er­tei­len, wenn die Be­wil­li­gung oder Zu­stim­mung der an­de­ren Bun­des­be­hör­de vor­liegt.

Art. 39 Vollzugshilfen 62  

1 Das BA­FU er­ar­bei­tet die Voll­zugs­hil­fen zur An­wen­dung die­ser Ver­ord­nung. Es ar­bei­tet da­bei eng mit an­de­ren be­trof­fe­nen Stel­len des Bun­des, den Kan­to­nen und den be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen der Wirt­schaft zu­sam­men.

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

Art. 40 Besondere Aufgaben der Kantone  

1 Die Kan­to­ne tra­gen die Ab­ge­ber­be­trie­be von Son­der­ab­fäl­len und an­de­ren kon­troll­pflich­ti­gen Ab­fäl­len mit Be­gleit­schein­pflicht so­wie die Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men, wel­che ei­ne Be­wil­li­gung nach Art. 8 be­nö­ti­gen, mit der Be­triebs­num­mer in die Da­ten­bank des BA­FU ein.63

2 Sie sor­gen da­für, dass die Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men, die in ih­rem Ge­biet Be­triebs­stät­ten un­ter­hal­ten, ih­re Mel­de­pflich­ten er­fül­len.

3 Sie un­ter­stüt­zen die Zoll­ver­wal­tung bei der Ent­nah­me und Un­ter­su­chung von Ab­fall­pro­ben.64

4 Ist nach die­ser Ver­ord­nung die Rück­nah­me von Ab­fäl­len er­for­der­lich, so sor­gen die nach Ab­satz 5 zu­stän­di­gen Kan­to­ne für die um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung der Ab­fäl­le.65

5 Für die Ent­sor­gung der Ab­fäl­le zu­stän­dig ist:

a.
der Kan­ton, aus dem die Ab­fäl­le stam­men;
b.
falls die Her­kunft der Ab­fäl­le un­be­kannt ist oder die Ab­fäl­le aus meh­re­ren Kan­to­nen stam­men, der Kan­ton, in dem der In­ha­ber der Ab­fäl­le sei­nen Sitz hat oder, falls der In­ha­ber sei­nen Sitz im Aus­land hat, der Grenz­kan­ton.66

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

66 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

Art. 41 Elektronische Datenbank und Datenzugriff  

1 Das BA­FU be­treibt für die Da­ten, wel­che ge­mä­ss die­ser Ver­ord­nung für den Ver­kehr mit Ab­fäl­len elek­tro­nisch er­fasst wer­den müs­sen, ei­ne Da­ten­bank.67

268

3 Die Kan­to­ne und die Zoll­ver­wal­tung ha­ben Zu­griff auf die sie be­tref­fen­den Da­ten.69

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

68 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. März 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

Art. 42 Statistik und Liste der Abgeberbetriebe und Entsorgungsunternehmen  

1 Das BA­FU ver­öf­fent­licht ein­mal jähr­lich ei­ne Sta­tis­tik der Son­der­ab­fäl­le mit An­ga­ben über:

a.
Art und Men­ge der ent­sorg­ten Son­der­ab­fäl­le;
b.
die für Son­der­ab­fäl­le an­ge­wen­de­ten Ent­sor­gungs­ver­fah­ren;
c.
Art und Men­ge der aus- und der ein­ge­führ­ten Son­der­ab­fäl­le.

2 Es ver­öf­fent­licht pe­ri­odisch ei­ne Sta­tis­tik mit An­ga­ben über die Art und die Men­ge der ent­sorg­ten an­de­ren kon­troll­pflich­ti­gen Ab­fäl­le.

3 Es ver­öf­fent­licht auf dem In­ter­net ei­ne Lis­te:

a.
der Ab­ge­ber­be­trie­be in der Schweiz, die Son­der­ab­fäl­le über­ge­ben;
b.
der Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men in der Schweiz, die Son­der­ab­fäl­le oder an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le ent­sor­gen, mit An­ga­be der Art der Ab­fäl­le, die sie ent­sor­gen, und der Art der Ent­sor­gungs­ver­fah­ren.
Art. 43 Aufgaben der Zollverwaltung 70  

1 Die Zoll­ver­wal­tung über­prüft bei der Aus-, Ein- und Durch­fuhr von Ab­fäl­len stich­pro­ben­wei­se die Be­gleit­schei­ne so­wie das For­mu­lar nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 8.71

2 Sie ver­wei­gert:72

a.
die Aus-, Ein- oder Durch­fuhr von Ab­fäl­len, wenn die not­wen­di­gen Be­gleit­schei­ne nicht vor­lie­gen oder dar­in wich­ti­ge An­ga­ben feh­len;
b.
die Aus- oder Ein­fuhr von Ab­fäl­len, wenn die nach die­ser Ver­ord­nung not­wen­di­ge Be­wil­li­gung oder Zu­stim­mung des BA­FU nicht vor­liegt.

3 Ver­wei­gert die Zoll­ver­wal­tung die Aus-, Ein- oder Durch­fuhr von Ab­fäl­len, so in­for­miert sie das BA­FU. Die­ses ent­schei­det über die Rück­nah­me oder Rück­wei­sung der Ab­fäl­le.73

474

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1117).

74 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2009, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6259).

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 44 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts  

Die Auf­he­bung und die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wer­den im An­hang 3 ge­re­gelt.

Art. 45 Übergangsbestimmungen  

1 Fol­gen­de Be­wil­li­gun­gen, die vor In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung er­teilt wor­den sind, blei­ben bis zu ih­rem Ab­lauf gül­tig:

a.
Be­wil­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 16 der Ver­ord­nung vom 12. No­vem­ber 198675 über den Ver­kehr mit Son­der­ab­fäl­len;
b.
Be­wil­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 7 der Ver­ord­nung vom 14. Ja­nu­ar 199876 über die Rück­ga­be, die Rück­nah­me und die Ent­sor­gung elek­tri­scher und elek­tro­ni­scher Ge­rä­te.

2 Be­wil­li­gun­gen des BA­FU zur Aus­fuhr von Ab­fäl­len, die vor In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung er­teilt wor­den sind, blei­ben bis zu ih­rem Ab­lauf, längs­tens aber bis zum 31. De­zem­ber 2006 gül­tig.

3 Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men, die beim In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung be­ste­hen und an­de­re kon­troll­pflich­ti­ge Ab­fäl­le zur Ent­sor­gung ent­ge­gen­neh­men, müs­sen spä­tes­tens bis zum 30. Ju­ni 2006 ein Ge­such für ei­ne Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 8 ein­rei­chen; vor­be­hal­ten bleibt Ab­satz 1 Buch­sta­be b. Sie dür­fen die Ab­fäl­le noch spä­tes­tens bis zum 31. De­zem­ber 2006 oh­ne Be­wil­li­gung ent­ge­gen­neh­men.

75 [AS198755, 2005 2695Ziff. II 12]

76 SR 814.620

Art. 46 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2006 in Kraft.

Anhang 1 77

77 Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 1117).

(Art. 6 Abs. 1, 11 Abs. 2, 13 Abs. 1 und 2)

Begleitscheine für den Verkehr mit Abfällen im Inland

1 Inhalt, Verwendung und Form

1.1 Für den Verkehr mit Sonderabfällen und anderen kontrollpflichtigen Abfällen mit Begleitscheinpflicht, der ausschliesslich in der Schweiz stattfindet, müssen schweizerische Begleitscheine verwendet werden.

1.2 Auf den Begleitscheinen sind einzutragen:

a.
vom Abgeberbetrieb vor Transportbeginn:
1.
sein Name und seine Adresse,
2.
Abfallcode und Bezeichnung der Abfälle nach dem Abfallverzeichnis sowie Menge der Abfälle,
3.
Anzahl Verpackungen und Gebinde,
4.
Versandda­tum,
5.
Name und Adresse des Entsorgungsunternehmens,
6.
seine Unterschrift;
b.
vom Transporteur vor Transportbeginn:
1.
sein Name und seine Adresse,
2.
Datum der Übergabe an das Entsorgungsunternehmen oder Datum der Ablieferung bei einem weiteren Transporteur; soweit die Abfälle bei einem Umschlagplatz umgeladen werden: Name und Adresse des Umschlagplatzes sowie Datum der Ablieferung beim Umschlagplatz und Datum der Weiterleitung,
3.
Transportart,
4.
amtliches Kennzeichen des Strassenfahrzeuges,
5.
seine Unterschrift;
c.
vom Entsorgungsunternehmen bei Entgegennahme der Abfälle:
1.
eigene Betriebsnummer sowie Betriebsnummer des Abgeber­betriebs,
2.
Code des Entsorgungsverfahrens und Menge der Abfälle,
3.
Datum der Anlieferung,
4.
Datum der Entgegennahme,
5.
seine Unterschrift.

1.3 Für jede Übergabe muss pro Abfallcode ein Begleitschein in dreifacher Ausfertigung verwendet werden.

1.4 Die Entsorgungsunternehmen müssen innert 25 Arbeitstagen nach Anlieferung der Abfälle dem Abgeberbetrieb einen Begleitschein zurück­senden und den anderen Begleitschein während mindestens 5 Jahren auf­bewahren.

1.5 Die Abgeberbetriebe müssen den vor Transportbeginn ausgefüllten Begleitschein und den vom Entsorgungsunternehmen zurückerhaltenen Begleitschein während mindestens 5 Jahren aufbewahren.

1.6 Wenn zum Schutz von Personen, der Umwelt oder von Sachen Dringlichkeit besteht, können die Begleitscheine nachträglich erstellt werden.

1.7 Das BAFU bestimmt die Form der Begleitscheine.78

78 Vorgedruckte Formulare können beim Bundesamt für Bauten und Logistik, Verkauf Bundespublikationen, 3003 Bern, bezogen werden.

2 Ausnahmen

2.1 Es gelten folgende Ausnahmen von Ziffer 1:

a.
Für das Einsammeln von Sonderabfällen bei mehreren Abgeberbetrieben am gleichen Tag in Mengen bis zu 200 kg pro Abfallcode und Abgeberbetrieb gilt:
1.
Es können Sammelbegleitscheine in einfacher Ausfertigung verwendet werden.
2.
Die Abgeberbetriebe müssen während mindestens 5 Jahren einen Beleg über die Übergabe aufbewahren.
b.
Für Transporte einer grossen Menge von Sonderabfällen und anderen kontrollpflichtigen Abfällen mit Begleitscheinpflicht eines be­lasteten Standorts, von Strassensammlerschlämmen im Auftrag einer Gemeinde oder von Altöl jeweils zum gleichen Entsorgungsunternehmen gilt:
1.
Es kann für das gleiche Fahrzeug während längstens 30 Tagen der gleiche Begleitschein verwendet wer­den.
2.
Die einzelnen Fahrten müssen jeweils vorgängig in einem Anhang zum Begleitschein eingetragen werden; anzugeben sind Datum, Zeit und Menge der jeweils transportierten Abfälle.
c.
Werden Sonderabfälle beim Transport umgeladen, ohne dass die Verpackungen oder Gebinde geöffnet werden, und dauert der Transport insgesamt nicht länger als 10 Arbeitstage, so kann für den ganzen Transport derselbe Be­gleit­schein verwendet werden.

2.2 Das BAFU legt die Form der Sammelbegleitscheine nach Ziffer 2.1 Buchstabe a fest.

2.3 Auf den Sammelbegleitscheinen sind vor Transportbeginn einzutragen:

1.
Name und Betriebsnummer des Abgeberbetriebs,
2.
Abfallcode nach dem Abfallverzeichnis sowie Menge der Abfälle,
3.
Datum des Transports,
4.
Name und Adresse des Transporteurs,
5.
Name und Adresse des Entsorgungsunternehmens,
6.
Unterschriften des Abgeberbetriebs und des Transporteurs.

2.4 Das Entsorgungsunternehmen bestätigt die Entgegennahme der Abfälle mit seiner Unterschrift; es muss den Sammelbegleitschein während mindestens 5 Jahren aufbewahren.

2.5 In Fällen, in denen sich Begleitscheine nach den Ziffern 1 und 2.1 nicht eignen, kann das BAFU auf Gesuch der Betroffenen und nach Anhörung der Kantone die Verwendung anderer Begleitscheine gestatten. Es legt Inhalt und Form dieser Begleitscheine fest.

3 Elektronischer Begleitschein

3.1 Das BAFU stellt die Begleitscheine auf einer elektronischen Datenbank zur Verfügung.

3.2 Der Abgeberbetrieb und das Entsorgungsunternehmen können die Angaben nach Ziffer 1.2 in diese elektronische Datenbank eingeben.

3.3 Der Abgeberbetrieb übergibt dem Transporteur einen unterschriebenen Ausdruck des Begleitscheins.

3.4 Der Transporteur macht seine Angaben auf diesem Ausdruck und unter­schreibt ihn.

3.5 Das Entsorgungsunternehmen muss den Ausdruck, den ihm der Transporteur übergibt, unterschreiben und während mindestens 5 Jahren aufbewahren.

Anhang 2 79

79 Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 1117).

(Art. 16 Abs. 1 Bst. b und 23 Abs. 1 Bst. g)

Vertrag über die Entsorgung beim grenzüberschreitenden Verkehr mit Abfällen

1 Vertrag für die Ausfuhr von Abfällen

Der Vertrag zwischen dem Exporteur in der Schweiz und dem Entsorgungsunternehmen im Ausland muss Folgendes enthalten:

a.
Angaben über Art, Menge und Herkunft der Abfälle;
b.
eine Bestätigung des Entsorgungsunternehmens, dass es nach dem Recht seines Staates berechtigt ist, die Abfälle zur Entsorgung entgegenzunehmen, und dass es sie innerhalb eines Jahres umweltverträglich entsorgen wird;
c.
eine Zusicherung des Exporteurs, die Abfälle zurückzunehmen oder anderswo zu entsorgen, wenn das BAFU dies nach Artikel 33 oder 34 verlangt;
d.
eine Zusicherung des Entsorgungsunternehmens, dem Exporteur und dem BAFU innert 3 Arbeitstagen nach Anlieferung der Abfälle eine Kopie des Begleitscheins zukommen zu lassen;
e.
eine Zusicherung des Entsorgungsunternehmens, dem Exporteur und dem BAFU innert 30 Tagen nach Abschluss der Entsorgung, spätestens aber ein Jahr nach Anlieferung der Abfälle, die umweltverträgliche Entsorgung der Abfälle zu bestätigen.

2 Vertrag für die Einfuhr von Abfällen

Der Vertrag zwischen dem Entsorgungsunternehmen in der Schweiz und dem Exporteur im Ausland muss Folgendes enthalten:

a.
Angaben über Art, Menge und Herkunft der Abfälle;
b.
eine Bestätigung des Entsorgungsunternehmens, dass es berechtigt ist, die Abfälle zur Entsorgung entgegenzunehmen, und dass es sie innerhalb eines Jahres umweltverträglich entsorgen wird;
c.
eine Zusicherung des Exporteurs im Ausland, die Abfälle zurückzunehmen, falls die Einfuhr nicht in der vorgesehenen Weise durchgeführt werden kann oder sie sich als vorschriftswidrig erweist.

Anhang 3

(Art. 44)

Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

I

Die Verordnung vom 12. November 198680 über den Verkehr mit Sonderabfällen (VVS) wird aufgehoben.

II

Die nachstehenden Verordnungen werden wie folgt geändert:

81

80 [AS 1987 55, 1991169Art. 47 Ziff. 1 1981 Ziff. II 1,19921749Ziff. II 5,19955505Ziff. II 1,1996903,20052695Ziff. II 12]

81 Die Änderungen können unter AS 2005 4199konsultiert werden.

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